Makazin Nr. 3/2012

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Infomagazin der AK Salzburg für Betriebsratsmitglieder & SVP | Nr. 3 / Dezember 2012

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Die Betriebsräte hinter Salzburgs Topunternehmen Reallöhne gesunken Die Ungerechtigkeit nimmt zu

Jugendcoaching

Hilfe auf dem Weg zum Beruf


kommentar

INHALT Der Kommentar

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Was wäre ohne Betriebsräte

Unrecht bei Vermögen

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Drastische Entwicklungen

AKdabei

Ohne Betriebsräte und Gewerkschaft ginge es den Menschen schlechter!

4,5

Ehrenzeichen und mehr

Titelstory

6,7

Das Unternehmen und der BR

Aktion

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Siegfried Pichler AK-Präsident

Check den Makler -– Gewinnspiel

Sicher und Gesund Bildung

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BFI-Infos

Jugend und Recht

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Jugendcoaching, Du kannst was

ÖGB-Info

12,13

Harter Kampf um Kollektivverträge

AKdabei

14,15

Verteilungsgerechtigkeit

Impressum Herausgeber, Medieninhaber und Verleger:

Kammer für Arbeiter und Angestellte für Salzburg, Markus-Sittikus-Straße 10, 5020 Salzburg. Für den Inhalt verantwortlich: Roman Hinterseer; Redaktion: Roman Hinterseer, Stephan Gabler

Die Gewerkschaften haben erfolgreich und konsequent Kollektivverträge verhandelt. Ohne diese guten Abschlüsse und diese Arbeit wäre die Lage der Arbeitnehmer triste. Aber es müssen die großen Probleme gelöst werden. So hoch können die Kollektivvertrags-Abschlüsse gar nicht ausfallen, dass dieses Geld den Arbeitnehmern nicht sofort wieder aus den Taschen gezogen wird. Die Gründe liegen vor allem in der Teuerung, nicht zuletzt durch die Spekulation, und in der hohen und ungerechten Besteue-

rung von Arbeit im Gegensatz zu den unproduktiven/arbeitslosen Einkommen, die wenig bis gar nicht besteuert werden. Eines ist klar. Ohne Betriebsräte würde es den Menschen viel schlechter gehen: Arbeitnehmer in Betrieben mit Betriebsrat und gewerkschaftlicher Organisation sind zufriedener mit der Arbeitszeitregelung, den Sozialleistungen, den Beziehungen zu den Kolleginnen und Kollegen, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, den Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten im Betrieb – und auch mit ihrem Einkommen! Die Einkommen sind deutlich höher als in Betrieben, die nicht organisiert sind. Das hat der Arbeitsklimaindex der AK ergeben. Das ist eine gute Nachricht in Zeiten vieler schlechter Botschaften. Und Motivation genug für uns alle, so engagiert und tatkräftig weiterzuarbeiten. Dafür danke ich euch …

Das sagen die Medien AK und ÖGB erinnern – mitunter auch mit „richtigen“ Worten – wer die Krise ausgelöst hat. So schreibt der „Jedermann“ in der Kronenzeitung vom 10.11.2012:

(CVD), Cornelia Beens, Dominik Senghaas, Wolfgang Resch, Michaela Weiß, Christian Rumplmayr, Christoph Schulz (ÖGB); Layout: Ursula Brandecker; Fotos: AK Salzburg; ÖGB; Wildbild; Lindenbauer; SN; Fotolia; Homepage: www.aksalzburg.at; E-Mail: mAKazin@ak-salzburg.at; Druck: Geschützte Werkstätten - Integrative Betriebe Salzburg GmbH; P.b.b. „AK Report“ Nr. 3/2012; Z-Nr. 02Z031838M; Verlagspostamt 5020 Salzburg

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Krise der „Gfraster“ … hörte wieder einmal die richtigen Worte, mit denen der tüchtige Gewerkschafter Siegfried Pichler die Öffenlichkeit aufrütteln wollte: Wir befinden uns mitten in einer Krise. Fast wie eine dramatische Bestätigung folgten Meldungen aus Lend, Anif und Thalgau: Die Aluminiumwerke und der Weltkonzern

Sony kündigen zahlreiche Mitarbeiter. „Gfraster“ nennt Pichler Banken, Spekulanten, die mutwillig die Weltwirtschaftskrise ausgelöst hätten. Damit hat er Recht. Als „Nichtsnutz" bezeichnet das gute alte Wörterbuch „Duden" ein „Gfrast". Diese Spezies hat ihre erbeuteten Milliarden schon längst sicher gebunkert.


wirtschaft

Schwarze Wolken überm Land Arbeiterkammer, Wirtschaftsförderungsinstitut und Nationalbank kommen zu denselben bitteren Schlüssen: Die Ungerechtigkeit im Lande nimmt zu. Analysen der AK Salzburg zeigen dramatische Entwicklungen: Mehr als jeder Zweite (50,5 Prozent) hat in der Salzburger Privatwirtschaft keinen ganzjährigen Vollerwerbsjob mehr! Die Arbeitslosigkeit hat den Höchststand des turbulenten Jahres 2009 erreicht. Dazu müssen die Arbeitnehmer deutliche Reallohnverluste verkraften. Die Österreichische Nationalbank ortet „bei Vermögen eine Schieflage“, das WIFO spricht in ihrer aktuellen Lebensqualitäts-Studie von „großer sozialer Kluft“. Was ist los in diesem Land? Die Einkommen der Salzburger Arbeitnehmer sind 2011 zwar um 1,3 Prozent brutto gestiegen, inflationsbereinigt ergibt das jedoch ein Minus von 2 Prozent. Im 10-Jahres-Vergleich zeigt sich gar ein Minus von 3,1 Prozent. „Wir leben in einer vollkommen verkehrten Welt – Wohnen, Lebensmittel, Hei-

zen und Treibstoff werden immer teurer, die Einkommen hingegen immer weniger“, kritisiert AK-Präsident Siegfried Pichler. Netto zahlen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch mehr drauf, da hier noch zusätzlich das ungerechte Steuersystem zuschlägt. „Es ist höchste Zeit, dass die Besteuerung von Arbeitseinkommen reduziert und jene auf Besitz und Gewinne erhöht wird. Das ist nur gerecht!“, fordert Pichler. Verschärft wird die Lage durch eine Arbeitslosigkeit, die so hoch ist, wie im turbulenten Jahr 2009. Dabei beginnt die neuerliche Krise jetzt erst! „Während man damals aber angesichts des Dramas Konjunkturpakete schnürte, werden heute Sparparolen als politisches Credo ausgegeben“, kritisiert Pichler und fordert: „Die Weichen müssen sofort auf einen anderen Kurs gestellt werden!“

„Salzburg hat den Höchststand an Arbeitslosen des Krisenjahres 2009 erreicht!“ Alfred Hirschbichler Leiter der AK-Wirtschaftsabteilung

„Salzburg fällt bei den Einkommen immer weiter zurück!“ Florian Preisig AK-Arbeitsmarkt- und Budgetpolitik

Ungerecht verteilt: Die Vermögensstudie der Österreichischen Nationalbank (OeNB) belegt schwarz auf weiß: Die Vermögen in Österreich weisen eine Schieflage auf. Einige Wenige besitzen viel, die größte Gruppe hat weniger als 50.000 Euro zur Verfügung.

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leute

dabei

PICHLER GEEHRT Im Rahmen der ÖGB-Landeskonferenz überreichte Landeshauptfrau Gabi Burgstaller das Ehrenzeichen des Landes an Siegfried Pichler. In ihrer Laudatio würdigte Burgstaller unseren ÖGB-Landesvorsitzenden und AK-Präsidenten als „maßgeblichen Aktivposten in der Salzburger und in der österreichischen Gewerkschaftsbewegung der jüngeren Vergangenheit.“ Gratulation!

ERFOLGREICHE BR-WAHL Großer Erfolg für Sony-Betriebsrat Fritz Wodnar bei der Betriebsratswahl. Der 56-jährige Halleiner erzielte mit seiner Liste 10 von 14 möglichen Mandaten. Die Beschäftigten brachten mit diesem eindeutigen Votum ihr Einverständnis mit der Arbeit von Fritz Wodnar und seinem Team zum Ausdruck. „Leider befindet sich Sony derzeit im wirtschaftlichen Umbruch, das nunmehrige Ergebnis zeigt mir jedoch, dass der von mir gemeinsam mit der Gewerkschaft erarbeitete Sozialplan auf Zustimmung stößt“, sagt Wodnar.

WECHSEL IN DER GPA-DJP Personalia: Nach dem Wechsel von Walter Steidl in die Landesregierung ist bei der GPA-djp Salzburg kein Stein auf dem anderen geblieben. Neuer Geschäftsführer wurde Steidls bisheriger Stellvertreter Gerald Forcher. Forchers Agenden (unter anderem Handel und Sozialversicherung) wird Michael Huber übernehmen. Die Jugendabteilung liegt nunmehr in den Händen von Ines Rehrl. Alle drei freuen sich auf ihre neuen Herausforderungen. Die mAKazin-Redaktion wünscht Euch gutes Gelingen und viel Erfolg!

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leute

REKORD-TAUSCHBÖRSE 2012

Die Wintertauschbörse 2012 von AK und ÖGB ist wie immer bestens über die Bühne gegangen. Statistisch gesehen hatte es 2012 in sich: Im achten Jahr ihres Bestehens durfte die Börse ihren 50 000 Käufer begrüßen. Artikelmäßig wurde im Lungau die 175 000er- und in Bergheim die 200 000er-Marke geknackt. Allein heuer wurden um die 40 000 Artikel angeboten – davon rund 30 000 verkauft. Damit haben AK und ÖGB wieder zahlreichen Salzburger Familien beim Sparen geholfen. Danke dem gesamten Team!

60 JAHRE AK BISCHOFSHOFEN Die AK-Bezirksstelle Pongau wurde heuer 60 Jahre alt. Insgesamt rund 100 Gäste ließen es sich nicht nehmen, dieses Jubiläum zu feiern – unter anderem Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, Bezirkshauptmann Harald Wimmer, Siegfried Pichler und AK-Direktor Gerhardt Schmidt (im Bild mit Bezirksstellen-Leiter Franz Grübl). LHF Burgstaller: „Man kann gar nicht oft genug betonen, wie wichtig diese Institution ist.“

SPENDENÜBERGABE 5.100 Euro kamen bei der Spendenaktion zusammen, die AK-Präsident Siegfried Pichler anlässlich seines 60. Geburtstages initiiert hatte. Bei der Spendenübergabe an die Diabetikervereinigung und die Zungenkrebs-Selbsthilfe dabei: Ulli Humpel, Kinder- und Jugendarbeit, Anna Mayer, Österreichische Diabetikervereinigung und Claudia Braunstein, Initiatorin der Selbsthilfe Zungenkrebs.

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titelstory

hinter jedem Boss starker Betriebsrat Hinter vielen großen Konzernen steht ein starker Betriebsrat, der zum Erfolg des Unternehmens und zur Zufriedenheit der Angestellten beiträgt. Salzburg ist mehr als Festspielstadt und Weltkulturerbe, sondern gewinnt im nationalen wie internationalen Wirtschaftsgefüge eine zunehmend wichtige Rolle. Laut der SN-Studie „die Besten“ unter den nationalen und internationalen Unternehmen heißt das Spitzenduo: Porsche Holding und Spar.

Der Betriebsrat, Fels in der Brandung Hinter vielen großen und erfolgreichen Unternehmen steht ein starker Betriebsrat als Rückgrat und repräsentative Verbindung zwischen dem Arbeitgeber und den Angestellten. „Die Meinung, Betriebsräte seien Blockierer, Bremser oder Nörgler war bei uns im Unternehmen nie Thema.“ winkt Egon Karabacek, Zentralbetriebsratsvorsitzender des Spar Konzerns, ab um zu ergänzen: „Von Anfang an hat man sich um gegenseitiges Verständnis bemüht, das gehört zur Unternehmenskultur. Mit Bemühen auf beiden Seiten lässt sich einiges regeln.“ Salzburg präsentiert sich auch als „Tor nach Österreich“ und gewinnt dadurch an Bedeutung in Europa. In diese Kerbe schlägt auch die Übernahme der Porsche Holding Salzburg durch den Volkswagen-Konzern. Angesprochen auf die Standortqualität findet Alain Favey, der Neue am Steuer der Porsche Holding Salzburg, klare Worte: „In Wolfsburg können sie schöne Autos entwickeln und bauen. Verkaufen können wir besser." Dahinter steht auch das Betriebsrat-Team rund um Bernhard Auinger der über 5 000 Mitarbeitern in mehreren europäischen Standorten Gehör verschafft.

Betriebsrat steigert Zufriedenheit Sowohl die jährlichen Arbeitsklimaindex-Befragungen, als auch die Erfahrungen aus dem Beratungsalltag machen deutlich: Es gibt einen Zusammenhang zwischen tätigkeitsbezogenem Wohlbefinden und dem Vorhandensein eines Betriebsrats. Dort, wo es einen Betriebsrat gibt, sind die Arbeitnehmer zufriedener. Und es gibt weniger Klagen.

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Die Bosse

1. Alain Favey, Porsche Holding Geschäftsführer weiß es am besten: Die Salzburger haben Verkaufstalent. 310 Einzelhändler der Volkswagen-Konzernmarken in Deutschland, Spanien und Polen werden von Salzburg aus betreut. Investiert wird auch in den Wachstumsmarkt China.

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Gerhard Drexel, Spar-Boss, ist von der Zentrale Salzburg Konsumtrends auf der Spur: man erfindet sich neu, setzt auf Eigenmarken. Das zahlt sich aus: Mit einem nominellen Umsatzplus von 4,1 Prozent war Spar Österreich laut AC Nielsen 2011 Wachstumsführer im Lebensmitteleinzelhandel.

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2.


steht ein

Die Betriebsräte Bernhard Auinger: Der Betriebsrat hält aktiven Kontakt zu den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Unternehmen, hilft ihnen Alltagsprobleme zu lösen und Eskalationen zu vermeiden. Er sorgt damit für ein soziales Gleichgewicht und trägt zu einem guten Betriebsklima bei.

Egon Karabacek: Durch die Wahl einer Interessenvertretung wird den Arbeitnehmern die Möglichkeit gegeben, effektiv ihre Rechte zu wahren. Der Betriebsrat ist das Sprachrohr der Belegschaft zum Arbeitgeber. Eine gute Zusammenarbeit ist Grundlage für das Wohl eines jeden Unternehmens.

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mosaik

kurz notiert Aktion: Check den Maklerlohn Zufriedenheit

Provisionen sind gedeckelt. Die AK prüft gratis, ob Makler das einhalten – und verlost ein Wellness-Wochenende.

Der aktuelle Arbeitsklima-Index für Lehrlinge ergibt: Die meisten Lehrlinge sind mit ihrer Arbeitssituation zufrieden. Mädchen aber weitaus weniger als Burschen. Negativ werden empfunden: Die Einkommensschere und ungesetzliche Überstunden. Die Zufriedenheit nimmt mit der Dauer der Lehrzeit ab. Das Wohlbefinden ist in technischen Berufen höher als etwa im Dienstleistungsbereich.

Datenbank Schon gewusst? In allen 27 Ländern der Europäischen Union (EU) gibt es Strukturen für die Vertretung der Arbeitnehmer auf Betriebs- und Unternehmensebene. Diese Strukturen verfolgen in allen Ländern prinzipiell denselben Zweck: Verteidigung und Förderung der Arbeitnehmerinteressen. Dennoch sind Formen und Regeln, nach denen sie arbeiten, sehr unterschiedlich. Einen tollen und umfangreichen Überblick sowie Vergleichsmöglichkeiten und viel Wissenswertes bietet die HansBöckler-Stiftung. Informieren unter: www.boeckler.de/75.htm

Equal Pay Day Der Equal Pay Day ist jener Tag, ab dem Frauen im Vergleich zu Männern unentgeltliche Arbeit leisten: Im Bundesland Salzburg war das am 27. September 2012 und entspricht damit 95 Tagen an quasi unbezahlter Arbeit bis zum Jahresende. Für eine nachhaltige Kehrtwende kämpfen AK, ÖGB-Frauen und der Verein Frau&Arbeit: Gemeinsam wird eine Frauenakademie auf die Beine gestellt.

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Die hohen Kosten für Mietwohnungen sind in aller Munde. Aber nicht nur die Miete selbst geht ins Geld. Wer sein zukünftiges Wohnobjekt über einen Makler bekommt, muss in der Regel Provision zahlen. Für diesen Betrag gelten aber Höchstgrenzen. Deshalb bieten unsere Wohn-Experten jetzt einen kostenlosen

Check an. Geprüft werden Verträge, die nach dem 01.09.2010 abgeschlossen wurden. Dazu muss nur eine Kopie des betreffenden Miet- und Maklervertrags bis zum 31.05.2013 per Post, E-Mail oder Fax an die AK gesendet werden (siehe Box). Unter allen Einsendungen wird ein Wellness-Wochenende im Wert von 300 Euro verlost.

mitmachen & gewinnen AK Salzburg | Frau Andrea Aigner | 5020 Salzburg Markus-Sittikus-Straße 10 | Fax: 0662-8687-150 E-Mail: andrea.aigner@ak-salzburg.at Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine Barablöse.

Info statt Diskriminieren Zwei Drittel aller HIV-Positiven sind berufstätig. Die meisten davon verschweigen ihre Krankheit aus Angst. HIV ist heute eine chronische Krankheit. Man kann mit ihr alt werden – und arbeiten. Zwei Drittel der Infizierten arbeiten regelmäßig. Fast alle verschweigen Ihre Krankheit aus Angst vor Diskriminierung. In Österreich kursierte sogar ein Ratgeber, der den Ausschluss HIV-Positiver aus vielen Berufen anregte. Abgesehen von Prostitution ist aber jede Tätigkeit erlaubt, ohne die Krankheit angeben zu müssen. „Es ist unzulässig, jemanden wegen HIV nicht einzustellen oder zu kündigen. Auch die Ansteckung über Lebensmittel ist eine Legende“, sagt Maritta Teufl-Bruckbauer von der Salzburger Aids-Hilfe. Die Aids-Hilfen in Österreich wollen Ängste

und Halbwahrheiten abbauen, zum Beispiel mit der Kampagne „Arbeit und HIV“, www.aidshilfe-salzburg.at


Das Sonderheft im

Dezember 2012

Fit2work

f端hrt aus der Krise

Psychische Belastung Pr辰vention wird forciert

Seminar-Tipp Es war einmal die I-Pension

Gesundheit Diabetes fr端h erkennen

Betriebsbesuch AN-Sch端tzer im Dentalwerk


Psychischer Belastung den Kampf angesagt!

Editorial Christian Rumplmayr Betriebliche Gesundheitsförderung und Arbeitnehmerschutz der AK Salzburg

Die moderne Arbeitswelt ist geprägt von Stress und Krise, das steht außer Frage. Bewiesen ist auch längst, dass sich das auf den arbeitenden Menschen zunehmend psychisch auswirkt – Zahlen und Fakten sprechen eine eindeutige und besorgniserregende Sprache. Es war daher höchste Zeit, dass der Gesetzgeber reagiert. Ob die Maßnahmen der jüngsten Novellierung des Arbeitnehmerschutzgesetzes ausreichen, um hier nachhaltig Abhilfe schaffen zu können, wird die Praxis zeigen, darf aber bezweifelt werden. Als Arbeitnehmerschützer kann man den jüngsten Schritt des Gesetzgebers natürlich nur begrüßen, aber: Es bleibt noch viel zu tun, gerade auch auf der Arbeitgeberseite!

Kampagne geht weiter! „I schau auf mi UND di“, die erfolgreiche Kampagne für eine gesunde Psyche, geht weiter: Sie umfasst ein umfangreiches und vor allem kostenloses Paket an Informationen und Hilfe direkt im Betrieb, das die Salzburger Arbeiterkammer, Gebietskrankenkasse und das Kuratorium für psychische Gesundheit Betriebsrätinnen und Betriebsräten, aber auch anderen Interessierten in den Salzburger Betrieben anbietet. Informieren Sie sich und fordern Sie einfach die Materialien dazu an: AK Salzburg/ Sozialpolitik, E-Mail monika.gebert@ ak-salzburg.at oder downloaden: www.ak-salzburg.at

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Im Arbeitnehmerschutzgesetz wird der Kampf gegen die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz forciert. Das ist auch dringend notwendig! Die Zunahme psychischer Belastungen und Gefährdungen am Arbeitsplatz wird in der jüngsten Gesetzesnovelle ausdrücklich als Ursache für arbeitsbedingte Beschwerden und Erkrankungen sowie immer mehr Frühpensionierungen anerkannt. Deshalb räumt der Gesetzgeber, neben den vorhandenen gesetzlichen Maßnahmen, „der Wichtigkeit und Prävention auch psychischer Gefahren und Belastungen am Arbeitsplatz“ einen höheren Stellenwert ein. Das bedeutet unter anderem, dass Psychologinnen und Psychologen vor Ort mehr Einfluss bekommen, indem sie vom Gesetz „als bei der Ermittlung und Beurteilung der Gefahren beizuziehende Fachleute“ ausdrücklich genannt werden. (Siehe dazu Editorial)

‹ Trotz

Diabetes gut durchs Leben! ›

„Die Volkskrankheit Diabetes ist stark im Steigen und trifft auch immer jüngere Menschen. Für Eltern ist es enorm wichtig, gut informiert zu sein und durch Früherkennung gemeinsam die Kinder- und Jugendzeit zu schaffen. Denn dann kann auch trotz Diabetes das Erwachsenenleben, das Berufsleben, gut gemeistert werden. Bitte nützen Sie unser Beratungsangebot!“, so Anna Mayer, Bundesvorsitzende der „Österreichischen Diabetikervereinigung“, die bei einer Spendenübergabe durch AK-Präsident Siegfried Pichler auf die Problematik aufmerksam machte. • Diabetes-Selbsthilfe: Anna Mayer, Tel: 0676–9652297; www.diabetes.or.at, Ulli Humpel, Tel: 0699-10707374; u.humpel@gmx.at • Auch die Salzburger Zungenkrebs-Selbsthilfegruppe erhielt eine Spende und bietet Information und Hilfe an! Kontakt: Claudia Braunstein, Tel: 0664–5910925; E-Mail: selbsthilfe.zungenkrebs@gmx.at


Fit2work: Ihr „Navi“ zur Arbeitsfähigkeit „Fit2work", initiiert vom Bundessozialamt, ist ein Navigator aller Förder- und Gesundheitsmaßnahmen, die Salzburg anzubieten hat, um Menschen bei gesundheitlichen Problemen vor dem Jobverlust zu bewahren oder aber einen Wiedereinstieg zu ermöglichen. Ein Beispiel mit Happy End: Wegen massiver Wirbelsäulenprobleme ist ein 33-jähriger Kfz-Mechaniker drei Monate im Krankenstand – der Arbeitsplatzverlust droht. Die Fit2work-Beratung zeigt, dass es für ihn zwar keine alternative Einsatzmöglichkeit gibt, aber der Arbeitgeber für eine Umschulung und Ausbildung zum Werkmeister und Lehrlingsausbildner des Mitarbeiters zu gewinnen ist. Nun werden sämtliche Fördermöglichkeiten für das Unternehmen und den Arbeitnehmer von fit2work beantragt und ausgeschöpft. Kein „Herumirren“ von Stelle zu Stelle – alle ziehen an einem Strang, denn fit2work arbeitet eng mit allen Anbietern im Bundesland zusammen und „schleust“ die Betroffenen so effektiv wie möglich durch das Angebot. In regelmäßigen Koordinierungstreffen tauschen sich alle involvierten Partnerorganisationen aus: Salzburger Gebietskrankenkasse, Pensionsversicherungsanstalt, Arbeitsmarktservice, Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, Arbeitsinspektorat und Bundessozialamt. Erste Erfahrungswerte zeigen, dass bundesweit pro Jahr rund 1 Prozent des Arbeitskräftepotenzials tatsächlich fit2work in Anspruch nimmt, in Salzburg wären das also 2.540 Menschen.

➤ Anlaufstellen in Salzburg: Wir beraten Sie! Die Teilnahme an fit2work ist freiwillig, die Kontaktaufnahme kann persönlich, schriftlich oder telefonisch erfolgen. Zusätzlich besteht eine eigene Beratungsschiene für Betriebe. Salzburger fit2work-Beratungsstellen gibt es bereits in der Stadt Salzburg, in Bischofshofen und Hallein, bis Anfang nächsten Jahres folgen Zell am See und Tamsweg. Infos & Kontakt: Telefonhotline 0662-882464-1290 und http://www.fit2work.at/home/Regionale_Infos/Salzburg/?lang=DE

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Kurz notiert

Beeindruckte Arbeitnehmerschützer

Bitte vormerken! Die AK-Veranstaltung „Es war einmal die I-Pension“ vermittelt Theorie und Praxis der Neuregelungen ab 2014: Am 29. Jänner 2013, 14 bis 18 Uhr, im Parkhotel Brunauer (Salzburg, Elisabethstraße 45a). Themen: Reha statt Pension – Der Umbau der Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspensionen (Mag. Wolfgang Panhölzl, AK Wien); Fit2work – Beratung und Case Management (Mag.a Barbara HaiderNovak, Projektleiterin Salzburg); Podiumsdiskussion „Der steinige Weg in die Praxis“. Anmeldung bitte per E-Mail: monika.gebert@ak-salzburg.at

Ein

Betriebsbesuch

im

Dentalwerk Bürmoos war Höhepunkt des Referententreffens der österreichischen Arbeitnehmerschützer und -schützerinnen von AK und ÖGB in Salzburg. Christian Rumplmayr von der AK Salzburg: „Unsere

Statistik

Wahl fiel nicht zufällig auf diesen Betrieb, er ist seit Jahren vorbildlich in allem

Der Wifo-Fehlzeitenreport zeigt: Psychische Krankheiten führen Österreichs Beschäftigte öfter in den Krankenstand und haben stark zugenommen. War 2011 durchschnittlich ein Tag mit einer psychischen Krankheit begründet, so entfiel 2005 ein halber Tag auf psychische Probleme. Insgesamt waren heimische Beschäftigte 2011 mit rund 13 Tagen öfter, aber kürzer krankheitsbedingt zu Hause.

Erfreuliche News Die Finanzierungstöpfe der „Innovations- und Technologietransfer GmbH Salzburg“ (ITG) wurden aufgestockt, interessierte Betriebe können noch bis 2015 um Fördergelder ansuchen: www.itg-salzburg.at

Website direkt: Einfach und schnell zur Rubrik „Sicher & Gesund“ verlinkt.

was

Arbeitnehmerschutz

und Betriebsklima betrifft.“

Fotos: Dentalwerk Bürmoos

AK-Kursprogramm Seminar-Ausblicke für 2013 ➤ Am neuen Kursprogramm wird bereits eifrig gefeilt – hier ein kleiner Vorgeschmack 1. Burn-out Seminar: 23. Jänner 2013, 9 bis 16 Uhr; Kosten: € 30,2. Praxisnahe Evaluierung im Arbeitnehmerschutz: 20. Februar 2013, 13 bis 18 Uhr; kostenlos

Die Seminare finden im Parkhotel Brunauer statt (Salzburg, Elisabethstraße 45a). Anmeldung: Karin Sattlecker, Tel. 0662-8687-407 E-Mail: karin.sattlecker@ak-salzburg.at

Persönliche Beratung im AK-Referat „Arbeitnehmerschutz und betriebliche Gesundheitsförderung“: Christian Rumplmayr, Tel. 0662-8687-408; E-Mail: christian. rumplmayr@ak-salzburg.at und Georg Schürer, Tel. 0662-8687-406; E-Mail: georg. schuerer@ak-salzburg.at.


mosaik

Gesundheit Salzburg bietet unter anderem Institutionen und auch Betrieben die Möglichkeit, sich informativ auszutauschen und auf individuellen Partner-Seiten dieses OnlinePortals eigene Aktivitäten zu präsentieren. Ins Leben gerufen wurde Gesundheit Salzburg vom Arbeitskreis Vorsorgemedizin (AVOS) und wird unter anderem auch von der Salzburger Arbeiterkammer unterstützt. AK-Arbeitnehmerschützer Christian Rumplmayr: „Unser Fokus liegt dabei natürlich auf den Betrieben. Denn gerade beim heute so brisanten Thema Gesundheit und Prävention am Arbeitsplatz ist die Vernetzung untereinander ein immens wichtiger Faktor, der hilft, dieses Thema zum Wohle der Arbeit-

nehmerinnen und Arbeitnehmer voranzutreiben. Denn noch immer ist auf diesem Gebiet angesichts der Situation in der modernen Arbeitswelt viel zu tun!“ Die Fäden laufen bei AVOS zusammen, die Seiten werden gecheckt und dann online gestellt. Einfach einmal hineinschnuppern, es lohnt sich: www. gesundheitsalzburg.at. Infos und Beratung: Mag.a Irene Veitsmeier (E-Mail: veitsmeier@avos.at)

Bücher für Betriebsräte Trotz Unterstützung durch ÖGB und AK ist man als Betriebsrat immer wieder mit schwierigen Situationen konfrontiert. Die Sammlung für Betriebsräte in der digitalen Bibliothek der AK Salzburg hilft, sich in Punkto Recht und Gerechtigkeit auf dem neuesten Stand zu halten. Die eBooks sind jederzeit über das Internet zugänglich. Der meistgeliehene der rund 600 verfügbaren Titel ist heuer bisher das Angestelltengesetz. http://www.ak-salzburg.at/bibliothek

online

Bilanzrechner Analysieren Sie rasch die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens. Sie haben einen Jahresabschluss mit Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang zur Verfügung? Dann erhalten sie rasch wichtige Bilanzkennzahlen wie Eigenkapitalanteil und Cash Flow-Quote inklusive einer verbalen Beurteilung der wirtschaftlichen Situation und der Entwicklung des Unternehmens. Der Bilanzrechner eignet sich gut für alle UGB Jahresabschlüsse, er ist nicht geeignet für Banken und Versicherungen, da diese gesonderte Rechnungslegungsvorschriften haben.

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Vernetzt: Gesundheit Salzburg ist eine neue, interaktive Internet-Plattform zum Thema Prävention und Gesundheitsförderung, die Sie auch für Ihren Betrieb nützen sollten!

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news

www.gesundheitsalzburg.at

Bankenumfrage Wir wollen wissen: Was stört sie an unseren Banken? Was soll anders werden? Opfern sie ein paar Minuten und helfen sie uns bei der Suche nach Lösungen im Sinne der Konsumentinnen und Konsumenten. Danke!

Musterbriefe Auf der Webseite der Arbeiterkammer Salzburg finden Sie hilfreiche Musterbriefe für ihren Alltag als Betriebsrat.

aK-Newsletter: www.ak-salzburg.at Facebook: www.facebook.com/aK.Salzburg

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bildung

BFI Infos

BFI Pflichtschulabschluss auf dem 2. Bildungsweg

LenkerQualifizierung

Ab November 2012 bietet das BFI den Pflichtschulabschluss NEU in der Stadt Salzburg und im Pinzgau an.

Die Zeit läuft, denn alle Besitzer von Führerscheinen der Klassen C, C1 oder D sind für die gewerbsmäßige Nutzung gesetzlich verpflichtet, im Zeitraum von fünf Jahren 35 Stunden Fortbildung zu besuchen. Der Besuch dieser Weiterbildungen ist spätestens bis 2013 bzw. 2014 nachzuweisen. Die erforderlichen Kurse werden an allen BFI-Standorten angeboten.

BFI-Card für Betriebsräte Beschäftigte, die ihre Weiterbildung über die „BFI-Card für Betriebsräte“ buchen, sparen 5% an Kurskosten. Wie Betriebsräte zu ihrer BFI-Card kommen und weitere Vorteile nützen können, ist unter www.bfi-sbg.at zu erfahren.

Tipp: Frühbucherbonus sichern! Bei Buchung bis 15.12.2012 erhalten Sie fünf Prozent Ermäßigung (max. 50 Euro) auf die Investition für den Kurs oder das 1. Semester eines Lehrganges! Das Kursangebot finden Sie im aktuellen Kursprogramm oder unter der BFI-Website: www.bfi-sbg.at!

Jetzt vormerken: > Diplomlehrgang: Stressprävention und Burnoutprophylaxe Infoabend: 31.01.2013, 18.30 Uhr (Beginn: März 2013) > Ausbildung zum/zur praktischen Kinesiologen/in Infoabend: 31.01.2013, 18.30 Uhr (Beginn: März 2013)

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Das BFI Salzburg bietet Personen ab 16 Jahren im Rahmen eines flexiblen Modulsystems die Möglichkeit, in nur vier Semestern den Pflichtschulabschluss nachzuholen. Das Projekt wird von BMUKK und Land Salzburg gefördert, somit entfallen keine Kosten für Kurse und Unterlagen.

In Tageslehrgängen wird gezielt auf die Teilprüfungen vorbereitet, daneben können attraktive Zusatzangebote genutzt werden: etwa Lernateliers oder PC-Workshops. „Der Pflichtschulabschluss NEU ist ein großartiges Angebot, zu einem gesetzlich anerkannten Schulabschluss zu kommen. Mit den Anrechnungsmöglichkeiten kann der tatsächliche Aufwand auf das absolut notwendige Minimum reduziert werden“, zeigt sich Mag. Werner Pichler, pädagogischer Direktor des BFI, begeistert. Nach einer persönlichen Beratung wird im Anschluss der individuell angepasste Stundenplan erstellt, überdies bietet das BFI eine umfassende sozialpädagogische Betreuung an.

Beutezüge im Fotohof Ausstellung: Plünderungsmechanismen Acht internationale Künstlerinnen und Künstler erforschen am Beispiel der Finanzkrise und der gestürzten arabischen Diktatoren Mechanismen der Ausbeutung und deren Folgewirkungen. Die Ausstellung geht noch bis 12. Jänner 2013. Galerie Fotohof Inge-Morath-Platz 1-3 5020 Salzburg Di–Fr 15-19 Uhr | Sa 11-15 Uhr


jugend

Jugendcoaching

kurz notiert

Das Bundessozialamt hilft mit „Jugendcoaching“ den Weg in die Arbeitswelt zu ebnen. Jugendcoaching richtet sich an alle Jugendlichen, die beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt Unterstützung brauchen, wie bei Lernschwierigkeiten oder unsicherem Verhalten. Ziel ist, den Übergang von der Schule in den Beruf gut zu schaffen oder einem frühzeitigen Schulund (Aus)Bildungsabbruch vorzubeugen. Jugendcoaching hilft, den passenden Beruf zu finden, begleitet bei Schnupperpraktika, hilft bei der Kontaktaufnahme zu potentiellen Arbeitgebern und organisiert im Bedarfsfall auch weitere Unterstützungsangebote. Die Beratung ist freiwillig und kostenlos. Kontakt aufgenommen werden kann mit den Jugendcoaches über die Schulen, in denen die Beratungen angeboten werden.

Abfertigung NEU Die Wechselfrist vom alten ins neue Abfertigungssystem endet am 31.12.2012. Neben dem Abfertigungsanspruch auch bei Selbstkündigung bringt ein Wechsel nicht nur Vorteile mit sich! Bei einem Umstieg vom alten ins neue System kann sich der Arbeitgeber bis zu 50 Prozent der bereits vom Dienstnehmer erworbenen Abfertigungsansprüche sparen. Daher ist ein Umstieg nur sinnvoll, wenn man vorhat, demnächst den Arbeitgeber zu wechseln.

Pro Mente im Bundesland Salzburg: Salzburg Stadt – Flachgau – Tennengau, Tel: 0662-880524-300 Pongau – Lungau, Tel: 06412-6096-0 Pinzgau, Tel: 06542-53074-0 www.facebook.com/jugendcoaching

„Du kannst was!“ Motto Chancengerechtigkeit: Berufliches Wissen wird anerkannt und aus Hilfskräften wird dadurch Fachpersonal.

In schritt Salzburg haben über 54 000 Menschen schritt für keinen anerkanntenKosten Berufsabschluss, samzum Lehrabschluss Das Projekt „Du kannst was!“ wird von der AK Salzburg meln jedoch in der undArbeit jede Menge Erfahdem Land Salzburg finanziert. Daher ist nur ein geringer Eigenbetrag zu leisten – abhängig vom Bedarf rung. an Weiterbildung. Dieses Wissen wirdIhr Eigenanteil im Projekt „Du des kannst wird vom Bildungsscheck Landes hritt 1: Salzburg unterstützt. Er beträgt höchstens 200 Euro Prüfungskosten. einem Erstgespräch im Rahmen der AK Kompewas!“ nach einer plusBestandsaufnahme des beratung im BFI (Berufsförderungsinstitut) werden über Chancen und Erfordernisse auf dem Weg zum beruflichen Könnens erstmals als Basis für abschluss – oder über Alternativen – informiert. den Lehrabschluss anerkannt: kontakt hritt 2: AK Kompetenzberatung im BFI Salzburg Die Teilnehmer lernen danach durch punktgeMo-Fr 8:00 bis 20:00 Uhr, Sa 8:00 bis 12:00 Uhr er Workshops erheben Sie mit speziell geschulten Schillerstraße 30 (Techno_Z), 5020 Salzburg nerinnen und Trainern ihre berufsbezogenen naue Weiterqualifikation Kenntnisse, die Tel.: 0662 88 30 81 – 555 ntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Unser FachE-Mail: dukannstwas@ak-salzburg.at onal überprüft mit Ihnen gemeinsam die Ergebnisse ihnen zum Zeugnis noch fehlen. Dadurch rückt inem ersten Qualifikations-Check. auch die Gehaltsaufstufung näher, denn so hritt 3: „Du kannst was!“ – eine Projektpartnerschaft von: Ihnen an Kenntnissen und Fertigkeiten noch werden viele Hilfsarbeiterinnen zu Fachkräften , lernen Sie durch gezielte Weiterbildung am BFI, Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) oder dem ausgebildet; für Gratis-Kinderbetreuung wähnings- und Ausbildungszentrum (TAZ) Mitterbergen. rend der Workshops ist gesorgt. hritt 4: Auf Grund großer Nachfrage wurde erst kürzLehrlingsstelle überprüft Ihren Weiterbildungslich der und Abschluss in Lagerlogistik zusätzlich g in einem zweiten Qualifikations-Check t Ihr Lehrabschlusszeugnis aus. ins Portfolio aufgenommen.

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Salzburg · Redaktion: Mag. Dominik Senghaas · Für den Inhalt verantwortlich: Mag.a Hilla Lindhuber · Layout: Gabi Gallei, alle MarkusSittikus-Straße 10, 5020 Salzburg · www.ak-salzburg.at · Druck: Druckerei Huttegger Ges.m.b.H. & Co. KG. · Fotos: Fotolia · Stand: 9/2012

Du kannst was! Berufliche Fähigkeiten anerkennen – Lehrabschluss machen!

Lohnsteuertipp Die Kosten für Sprachkurse können unter bestimmten Bedingungen von der Lohnsteuer abgesetzt werden: Wenn die Fremdsprache zumindest fallweise bei der Arbeit benötigt wird (etwa im Gastgewerbe), oder wenn es sich um einen berufsspezifischen Sprachkurs handelt (z.B. Englisch für Informatiker). Übrigens: Bis Jahresende kann man noch die Arbeitnehmerveranlagung bis 2007 zurück machen! Infos: Tel: 0662-8687-93

Europäischer BR Ziel des Europäischen Betriebsrates ist es, eine grenzüberschreitende Arbeitnehmervertretung mit Konsultations- und Informationsrechten in europaweit tätigen Unternehmen zu schaffen. Die Kriterien für ein EBRpflichtiges Unternehmen: mindestens 1 000 Arbeitnehmer in den Mitgliedstaaten und jeweils mindestens 150 Arbeitnehmer in mindestens zwei Mitgliedstaaten. Internet: http://ebr-service.de/

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ÖGB-Landeskonferenz: Rekordergebnis für Pichler Konsequente Interessensvertretung im Sinne der Salzburger Arbeitnehmer zahlt sich aus. Bei der 20. Landeskonferenz des ÖGB Salzburg wurde ÖGB-Landesvorsitzender AK-Präsident Siegfried Pichler mit 91,66 Prozent der Stimmen als Landesvorsitzender wiedergewählt.

Wiedergewählt: Siegfried Pichler wird auch in den kommenden vier Jahren das Sprachrohr der Salzburger Gewerkschaftsbewegung sein.

Pichlers Rede im bis auf den letzten Platz gefüllten „terminal2“ am Salzburger Flughafen stand wie bereits vor vier Jahren im Zeichen der Krise. Bereits damals verabschiedete der ÖGB einen dringlichen Antrag zur Finanzkrise. Inhalt: Verbot bzw. massive Besteuerung

von Finanzprodukten, die ausschließlich Wettcharakter haben und nicht der Realwirtschaft dienen. Neues System fester Wechselkurse. Strenge Kontrollmechanismen für die Finanzmärkte. Sicherung des öffentlichen, staatlichen Pensionssystems. „Die Forderungen der

letzten Konferenz sind aktueller denn je“, sagte Pichler. „Getan hat sich nämlich leider – nach anfänglichen Lippenbekenntnissen der Politik und dem ersten Schock – wenig bis gar nichts!“ Noch schlimmer: Während 2008 und 2009 von der Politik Konjunkturpakete geschnürt worden sind, um Arbeitsplätze zu sichern und die Kaufkraft zu stützen, werden derzeit Sparparolen als oberstes politisches Credo ausgegeben. „Unüberlegtes Sparen wird uns immer tiefer in die Krise führen. Statt Österreich kaputt zu sparen ist die Regierung gefordert in Zukunftsfelder wie Kinderbetreuung oder Pflege zu investieren“, erklärt der wiedergewählte Landesvorsitzende.

„Schulschluss“ in Hallein Zertifikatsverleihung für 13 Betriebsräte der Halleiner Gewerkschaftsschule. Die Absolventen, die aus den verschiedensten Unternehmen kommen, sind nunmehr für die Herausforderungen der Arbeitswelt bestens gerüstet. In ihrer zweijährigen Ausbildung haben sie sich Grundkenntnisse in gewerkschafts-, sozial-, wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen angeeignet. Wichtiger Bestandteil der Ausbildung waren auch die Sozialkompetenztrainings. Lehrgänge laufen derzeit in der Stadt Salzburg und in Zell am See. Neue Lehrgänge starten im Herbst 2013. Infos und Voranmeldung im Bildungssekretariat Salzburg, Tel. 0662-881646-245.

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Harter Kampf für unsere Kollektivverträge Ohne Kampfansagen durch die Arbeitnehmer geht bei den KV-Verhandlungen (fast) nichts mehr. Bei den herbstlichen Kollektivvertragsverhandlungen weht den Arbeitnehmern auch heuer ein kalter Wind ins Gesicht. Vielfach versuchen die Arbeitgeber die Bediensteten mit beschämend niedrigen Lohn- und Gehaltserhöhungsangeboten abzuspeisen. Durch dieses Vorgehen müssen immer häufiger die Menschen auf die Straße gehen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Dass sich der Einsatz lohnt, lässt sich am „Leit-KV“ der Metaller eindrucksvoll belegen. Nachdem die Arbeitgeber auf separaten Verhandlungen für die einzelnen Fachverbände bestanden hatten, wurden letztendlich sechs idente Kollektivverträge abgeschlossen. Vergleichbare Erfolge konnten nach groß angelegten Betriebsversammlungen und Demonstrationen u. a. auch bei den Druckern, Bankangestellten und Elektroversorgern erzielt werden. Im Sinne ihrer Mitglieder werden die Gewerkschaften gemeinsam mit den

Nach der KV-Kündigung durch den VÖZ demonstrierten erstmals auch Journalisten für die Wahrung ihrer Rechte.

Betriebsräten jedenfalls weiterhin für die Rechte der Arbeitnehmer eintreten und das bestmögliche Ergebnis bei den KV-Verhandlungen herausholen.

Zur Sache Was die Gewerkschaften schon lange wissen, hat endlich auch der IWF erkannt. Wie das Beispiel Griechenland belegt, Heidi Hirschbichler schadet übermäßiges Sparen mehr als es nutzt. Der IWF hat damit folgende, einfache Zusammenhänge verstanden: Wenn Staaten ihre Ausgaben für öffentliche Dienstleistungen zurückfahren, gehen viele Arbeitsplätze verloren. Das „kostet“ den Staat Arbeitslosengeld, Lohnsteuern fallen weg. Da Arbeitslose weniger Geld zum Ausgeben haben, geht auch der Konsum zurück. Die Steuereinnahmen des Staates (Mehrwertsteuer) verringern sich erneut. Der ÖGB bleibt seiner Linie jedenfalls treu. Ja zur Haushaltskonsolidierung. Nein zum Sparen auf Kosten von Wachstum, Beschäftigung und öffentlicher Dienstleistung.

Mit dem ÖGB günstig Skifahren Salzburger ÖGB-Mitglieder können auch im heurigen Winter beim Skifahren ordentlich sparen. In zwölf Skigebieten sind sie an 430 Skitagen bis zu 50% günstiger unterwegs. Kaum zu glauben: Der Besucherrekord bei der AK/ÖGB-Wintertauschbörse konnte gegenüber dem Vorjahr auch heuer wieder gesteigert werden. Eindeutig wird belegt: Die Menschen müssen genau budgetieren und jede Sparmöglichkeit nutzen. Die Tauschbörsen sind dabei eine willkommene Gelegenheit, Wintersport zu betreiben und trotzdem die Geldbörse zu schonen. Der ÖGB hat dies zum Anlass genommen, um die bereits in den vergangenen Jahren gestarteten Skitage für ÖGB-Mitglieder abermals auszubauen. Für die Saison 2012/13 konnten gleich zwölf Salzburger Skigebiete als Kooperationspartner gewonnen werden. Sie werden teilweise über mehrere Wochen sensationell günstige Preise anbieten. Alle teilnehmenden Skigebiete, Termine und Preise finden sie auf: www.mitgliederservice.at/skitage.

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leute

dabei

SOZIALSTAAT FAIRBESSERN

Spektakuläre Aktion des ÖGB, um auf die aktuelle Kampagne „Sozialstaat fairbessern“ aufmerksam zu machen. Landesvorsitzender Siegfried Pichler und Landesgeschäftsführerin Heidi Hirschbichler sorgten per Schlauchboot-Fahrt auf der Salzach medienwirksam dafür, dass der Sozialstaat nicht den Bach runtergeht. Das Ziel dieser Aktion ist, möglichst große Aufmerksamkeit für ein Thema, das oft als selbstverständlich wahrgenommen wird, für das es sich aber zu kämpfen lohnt: Die Absicherung und der Ausbau des Sozialstaates. Denn, der Sozialstaat hat uns durch die Krise gebracht. Ohne Kurzarbeit oder Arbeitslosengeld wären Wirtschaftskraft und Nachfrage eingebrochen.

QUO VADIS? VERDIENT

Das Große Verdienstzeichen des Landes wurde kürzlich an 20 langjährige Betriebsrätinnen und Betriebsräte verliehen. „Betriebsräte sind ein wichtiges Bindeglied zwischen der Belegschaft und der Unternehmensführung. Sie haben durch ihre Tätigkeit einen wesentlichen Anteil am Zustandekommen eines guten Betriebsklimas“, sagte Landeshauptfrau Gabi Burgstaller.

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In der Reihe „Quo Vadis Europa“ zeigten AK und ÖGB wie es um Europa steht – und wohin es gegen die Krise gehen muss. Sicher ist: Ohne mehr europäische Solidarität und gemeinsame Politik geht es nicht. EU-Parlamentarier Hannes Swoboda kritisierte, dass auch Österreich in der EU wichtige Initiativen verhindert habe.


leute

EIN WÜRFEL AUF REISEN Bezirksstellenleiter Rainer Kau, Blizzard-BR Heinz Tritscher und Walter Bacher: Die Arbeitnehmer zahlen die Steuern und die Unternehmen streifen die Gewinne ein. Banken werden gerettet und wir werden bei schlechter Auftragslage in Kurzarbeit geschickt oder gleich gekündigt. Wir fordern gerechte Steuern auf Vermögen und Gewinne.

Robert Kocher, BR bei Alba: Reiche werden reicher während die Armen ärmer werden. Zu unserem Standort hier, in Forstau, muss man mit dem eigenen PKW fahren, da es keine Öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Rundum wird alles teurer, das Leben, der Treibstoff, doch die Löhne steigen dazu nicht. Das ist für mich soziale Ungleichheit.

Hermann Diess, BR bei Liebherr: Facharbeit muss sich wieder auszahlen! Es ist eine Ungerechtigkeit, dass Arbeit so hart besteuert wird, während Vermögende einfach viel mehr Handlungsspielräume haben. Um hier mehr Gerechtigkeit zu schaffen, bedarf es einer Transaktions- und Börsensteuer.

Walter Steidl, Landesrat: Ich unterstütze die Kampagne, da die Schieflage im österreichischen Steuersystem endlich beseitigt gehört. Nur wenn die Reichen endlich ihren fairen Beitrag leisten, kann unser Sozialstaat langfristig abgesichert werden.

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In Österreich läuft etwas schief: Hohe Preise machen das Leben kaum leistbar.

Für gerechte und leistbare Preise. www.ak-salzburg.at

gerechtigkeit muss sein


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