mAKazin Nr. 1 2013

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Infomagazin der AK Salzburg für Betriebsratsmitglieder & SVP | Nr. 1 / Juni 2013

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Die Zukunft der Arbeit Wie flexibel werden wir?

Teure Marken

Österreichaufschlag kostet

Sportliche AK

Businesslauf – Almwandercup


kommentar

INHALT Der Kommentar

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Ohne Gewerkschaft geht nichts

Warenkorb

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Es läuft etwas schief bei den Preisen

Titelstory Die Zukunft der Arbeit

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Mehr Schutz gefordert

Überrumpelungsschutz ausbauen 8

Ohne Betriebsräte und Gewerkschaft ginge es den Menschen schlechter! Siegfried Pichler AK-Präsident

Sicher und Gesund Du kannst was!

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Mehr Teilnehmer als geplant

Sportlich 8,9 Anmelden für Businesslauf und Almwandercup

ÖGB-Info 10,11 Kampf gegen Lohndumping

Aus- und Weiterbildung

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News aus dem BFI

AKdabei 13-15 Wissenschaftspreis und mehr …

Impressum Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Salzburg, Markus-Sittikus-Straße 10, 5020 Salzburg. Für den Inhalt verantwortlich: Roman Hinterseer; Redaktion: Roman Hinterseer, Stephan Gabler (CVD), Cornelia Beens, Christian Rumplmayr, Christoph Schulz (ÖGB); Layout: Ursula Brandecker; Fotos: AK Salzburg/ Senghaas; ÖGB; Lindenbauer; Fotolia; Homepage: www.ak-salzburg.at; E-Mail: mAKazin@ak-salzburg.at; Druck: Geschützte Werkstätten - Integrative Betriebe Salzburg GmbH; P.b.b. „AK Report“ Nr. 1/2013; Z-Nr. 02Z031838M; Verlagspostamt 5020 Salzburg

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An die Adresse von Herrn Stronach und Konsorten: Wer die Sinnhaftigkeit von Gewerkschaften in Frage stellt, ist kein Demokrat und schlicht ein Arbeitnehmerfeind. Was tun ohne Gewerkschaften, die Jahr für Jahr erfolgreich und konsequent Kollektivverträge verhandeln oder täglich um die Wahrung von Arbeitnehmer-Rechten bemüht sind? Ohne diese guten Abschlüsse und diese Arbeit wäre die Lage der Arbeitnehmer triste. Jemand, der dieses Engagement als Bremsklotz bezeichnet, will unser Land (mit)regieren? Ein schlechter Witz!

Eines ist klar. Ohne Betriebsräte würde es den Menschen viel schlechter gehen: Arbeitnehmer in Betrieben mit Betriebsrat und gewerkschaftlicher Organisation sind zufriedener mit der Arbeitszeitregelung, den Sozialleistungen, den Beziehungen zu den Kolleginnen und Kollegen, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, den Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten im Betrieb – und auch mit ihrem Einkommen! Die Einkommen sind deutlich höher als in Betrieben, die nicht organisiert sind. Das hat der Arbeitsklimaindex der AK ergeben. Wir lassen uns von unqualifizierten Aussagen eines kanadischen Milliardärs und seinen zusammengekauften Truppen sicher nicht die Butter vom Brot nehmen. Im Gegenteil: Das muss Motivation für uns alle sein, so engagiert und tatkräftig weiterzuarbeiten!

AK Bildung: Angebote Aus- und Weiterbildung sind soziales und berufliches Kapital. Vorgestellt: Die Angebote Kompetenzberatung und Bildungsberatung. Kompetenzberatung

Bildungsberatung

Die AK-Kompetenzberatung findet am BFI statt und besteht aus verschiedenen Testverfahren. Mit der Auswertung erhalten die Teilnehmer eine detaillierte Aufschlüsselung ihrer beruflichen Perspektiven und Potenziale. Infos und Kontakt: www.ak-salzburg.at/bildung/ weiterbildung.htm

Die Bildungsberatung in den Bezirken erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Verein BiBer. In einem Gespräch werden durch spezielle Fragetechniken Ihre Ziele und Interessen herausgearbeitet und Möglichkeiten für deren Realisierung besprochen. Kontakt: Tel.: 0650-3202052; biber@ak-salzburg.at


wirtschaft

Salzburger werden an der Supermarktkasse geschröpft In Salzburg zahlt man für Markenware bei Lebensmitteln, Reinigung und Körperpflege 40 Prozent mehr als in Bayern. „Lieferanten und Produzenten verkaufen ihre Markenprodukte in Österreich viel teurer als anderswo“, kritisiert AK-Präsident Pichler. Seit 2011 erhebt die AK Salzburg einen Warenkorb mit ausschließlich Markenprodukten. Dabei werden die Preise von 130 gängigen Lebens-, Reinigungsmitteln sowie Körperpflegeprodukten in Österreich und Bayern verglichen (die Produkte sind hinsichtlich Zusammensetzung, Gewicht und Verpackung identisch). Das Ergebnis der jüngsten Analyse: Markenwaren kosten in Salzburg im Schnitt fast 60% mehr. „So muss man zum Schluss kommen, dass bei den Preisen in Europa etwas gewaltig schiefläuft“, sagt Pichler. Für einzelne Staaten innerhalb der EU gibt es also trotz des vielbeschworenen einheitlichen Marktes keine fairen Preisregelungen. Die großen Handelskonzerne in Österreich haben gerade eben einen Schuss vor den Bug bekommen. REWE wurde zu einer Strafzahlung von 20,8 Millionen verdonnert, weil die Konsumenten über Jahre hinweg überzogene Preise bezahlen mussten. Gegen Spar wird ermittelt. Jetzt müssen Schritte gesetzt werden, die für ganz Europa gelten.

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Markenpreis-Wahnsinn in Salzburg

Markenware in Salzburg als Luxusgut. Foto: AK/Senghaas

Lebensmittelprodukte: Im Schnitt um 21% teurer Reinigungsmittel: Im Schnitt um rund 35% teurer Körperpflegeprodukte: Im Schnitt um 59% teurer

Sie fragen – wir antworten Andrea Kinauer

Rechtsinfo für den Betriebsrat

AK-Konsumentenberatung

Frage: Jahr für Jahr kehren viele Konsumenten verärgert aus ihrem Urlaub zurück. Was in den Reiseprospekten bei der Buchung schön und idyllisch ausgesehen hatte, entpuppte sich vor Ort als mangelhaft. Reklamationen im Nachhinein gestalten sich dann oft als schwierig. Wie kann ich meine Ansprüche nach dem Urlaub möglichst erfolgbringend untermauern?

Mag.a Andrea Kinauer Infos: 0662-8687 oder konsumentenschutz@ak-salzburg.at

Mängel mindern den Wert der Reise und sollten nicht hingenommen werden. Jeden Mangel unverzüglich dem Vertreter des Veranstalters am Reiseort bekannt geben. Dabei auch gleich Verbesserung oder Ersatz verlangen. Wird das abgelehnt, ist es nicht möglich oder ein Vertreter des Reiseveranstalters nicht greifbar, empfehlen wir Beweise zu sammeln: Videoaufnahmen, Fotos oder schriftliche Bestätigungen von anderen Urlaubsgästen. Nach Rückkehr umgehend mit dem Reiseveranstalter Kontakt aufnehmen und Ersatz für die aufgetretenen Mängel fordern.

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bei den preisen l채uft etwas schief: wir fordern gerechte preise, damit leben und wohnen leistbar sind.

mehr 체ber unsere forderungen finden sie auf: www.ak-salzburg.at

gerechtigkeit muss sein

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titelstory

t e f i D ukuner Z ser unrbeit A

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ie Arbeitszeiten werden bunter und vielfältiger, wieder länger und kürzer, auf jeden Fall flexibler“, schreibt der Sozialwissenschaftler Hartmut Seifert über die Zukunft der Arbeit. Was haben die Arbeitnehmer davon? Dazu haben wir die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Strukturwandel-Barometer, einer Studie der FH Salzburg, zusammengefasst. Es kommen Betriebsräte und Sozialminister Rudolf Hundstorfer zu Wort. Siehe 6,7 www.ak-salzburg.at

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titelstory

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an muss kein Experte sein, um zu erkennen, dass in den letzten Jahren ein merklicher Strukturwandel in der Arbeitswelt stattgefunden hat. Vor allem in Richtung mehr Flexibilität. Die Arbeiterkammer hat zusammen mit dem Institut für empirische Sozialforschung in Wien (IFES) erstmals 269 Betriebsrätinnen und Betriebsräte zu ihren Einschätzungen und Erfahrungen mit diesem Strukturwandel befragt.

Flexibilisierung nützt Arbeitnehmern wenig Die Ergebnisse der Befragung: Mehr als die Hälfte der befragten Betriebsräte erkennt durchaus die Notwendigkeit von strukturellem Wandel als wichtige Voraussetzung für die positive Entwicklung von Unternehmen. Das Problem liegt jedoch in der Verteilung der Vorteile: Über 80 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es die Eigentümer und Unternehmen sind, die von diesen Entwicklungen am Arbeitsmarkt am meisten profitieren. Insbesondere im Bereich „Arbeitsbedingungen und Arbeitsumfeld“ orten Betriebsrätinnen und Betriebsräte einen verstärkten Druck. Interessant ist auch, das sie die betriebswirtschaftliche Sinnhaftigkeit von steigenden Anforderungen an die Arbeitnehmer durch Flexibilisierungen stark bezweifeln.

Arbeitsklima-Index bestätigt Umfrageergebnisse Die Einschätzungen der Betriebsräte werden durch die Ergebnisse des Arbeitsklima-Index bekräftigt. Erhöhte Flexibilisierungsanforderungen, zum Beispiel in Form von zu leistenden Überstunden, sind mittlerweile für fast die Hälfte der Beschäftigten an der Tagesordnung. Zudem steigen die Belastungen am Arbeitsplatz seit Jahren. Zeitdruck stellt die Nummer eins dar. Jede/r Zweite gibt an, sich stark oder eher stark durch Zeitdruck am Arbeitsplatz belastet zu fühlen.

Arbeit auf Abruf vs. Freizeit auf Abruf Flexibilisierungen und Deregulierungen am Arbeitsmarkt sind ein bestimmender Trend der Arbeitswelt in Europa und Österreich. Dabei stehen sich grundsätzlich zwei Positionen gegenüber: Die Arbeitgeber wünschen sich mehr „Arbeit auf Abruf“ während die Arbeitnehmer „Freizeit auf Abruf“ (Popp/Pausch/Hofbauer 2010) als Flexibilisierung bevorzugen. „Ein zentraler Aspekt für die Zukunft der Arbeit ist eine faire Verteilung von Flexibilitätsforderungen und Flexibilitätsanforderungen“, sagt AK-Präsident Pichler.

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Das sagen Salzburger Betriebsräte: „Wenn es darum geht, wie die Arbeit in Zukunft aussieht, denke ich, dass es in Richtung Arbeitszeit-Verkürzung gehen wird. Deshalb: Arbeit muss gerecht verteilt werden! Auch das Arbeiten von Zuhause, also Home-Office, wird zunehmen. Wichtig für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist vor allem, dass das technische Know-how im Inland gehalten wird, um Lohndumping zu vermeiden.“ Erich Schiffer, BRV-Stv. ÖBB

„Ich sehe für die Zukunft der Arbeit und vor allem der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Chancen und Risiken gleichermaßen verteilt. Es ist zu befürchten, dass der Trend von Firmenabwanderungen und Produktion im Ausland noch zunehmen wird. Die Arbeitszeiten werden vermutlich noch flexibler werden. Wichtig dabei ist, dass diese Flexibilisierung nicht zu Lasten der Beschäftigten geht. Den Arbeitnehmern darf in punkto Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Lohn kein Nachteil entstehen.“ Monika Tiefenthaler, BRV Paul Green AG

„Mein Wunsch wäre eine ,gleichwertige Flexibilisierung', die sich an den Bedürfnissen der Arbeitnehmer und der Unternehmer orientiert. Wenn ein Betrieb seinen Mitarbeiter heimschickt, weil gerade wenig Arbeit zu verrichten ist, soll der Betroffene umgekehrt das Recht haben, Freizeit in Anspruch zu nehmen wenn er sie braucht, etwa zur Kinderbetreuung. Das soll planbar sein und sich wie gesagt an den Lebensphasen der Mitarbeiter und an der Auftragslage der Unternehmen orientieren." Robert Müllner, BRV MACO


mAKazin Interview mit: Sozialminister Rudolf Hundstorfer

„Wir brauchen neue Antworten!"

im interview

mAKazin: Herr Minister, müssen sich die Parteien, zum Beispiel Ihre Partei, die SPÖ, in der Frage der Arbeit neu positionieren? Hundstorfer: In der Grundsatzfrage, dass Arbeit ein Teil unseres Lebens ist, nicht. Notwendig ist aber, zu versuchen, Antworten für neue Beschäftigungsverhältnisse, neue Arbeitsformen, wahrscheinlich auch für neue Arbeitszeitmodalitäten zu formulieren. Punkte wie die Verteilung der Arbeit haben in der jüngeren Geschichte einen anderen Stellenwert, als in den 70er- oder 80er-Jahren. Demzufolge wird es da sicher notwendig sein, gewisse Positionen neu zu erarbeiten und trotz bestehender Grundsätze Debatten zu führen, wie zum Beispiel bei prekären Arbeitsverhältnissen. mAKazin: Also keine weitere Flexibilität? Hundstorfer: Von mir werden Sie jetzt nicht hören, wir müssen noch flexibler werden. Aber nicht weil ich gewisse Entwicklungen nicht sehe, sondern das sollen sich die Sozialpartner vor Ort einmal ausmachen und versuchen, gemeinsam Dinge zu entwickeln. Das funktioniert eigentlich nicht so schlecht und viele der Großbetriebe schaffen das ganz gut. Aber immer nach der Devise, dass alle Betroffenen auch entsprechend beteiligt werden. Das heißt, Überstundenzuschläge oder Freizeittage, wie das auf kollektivvertraglicher oder betrieblicher Ebene vereinbart wird. mAKazin: Apropos Sozialpartner: Wie sehen Sie die Stellung der Sozialpartnerschaft? Hundstorfer: Es sind viele draufgekommen, dass es eigentlich der vernünftigste Weg ist, eine sozial stabile Entwicklung zu haben und nicht die Konfliktdemokratie, die gewisse Vorteile hat, aber auch ihre Challenge. Aufgrund der Entwicklungen 2009 und 2010 sind wir zum Beispiel europaweit fast schon ein Exportartikel geworden. mAKazin: Die Sozialpartnerschaft wird manchmal kritisiert. Hundstorfer: Ja, weil Sozialpartnerschaft natürlich heißt, am Ende des Tages gibt es einen Kompromiss. Das steht außer Frage. Es heißt aber auch vertretbare Kompromisse. Und es ist grundsätzlich klar, durch den Kompromiss bleiben gewisse Forderungen auch hinten an, sonst brauch ich ja keinen Kompromiss. Aber in Wahrheit ist das Land nicht so schlecht gefahren und befindet sich in einer guten Entwicklung. Bei allem, was man an der Sozialpartnerschaft immer wieder ein bisschen kritisieren kann, sind wir in Summe gesehen ganz gut aufgestellt und unterwegs.

Auszug aus Gesprächen, die Mag. Tobias Hinterseer vom „Zentrum für Zukunftsforschung“ (ZfZ) im Rahmen seiner Dissertation mit zahlreichen Politikern und Experten führte.

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mosaik

kurz notiert Überrumpelungs-Schutz für Arbeitnehmer Gut gewirtschaftet Das vergangene Rechnungsjahr bedeutete für die AK Salzburg eine Fortschreibung des soliden Kurses der letzten Jahre. Das Resultat für das Jahr 2012 kann sich sehen lassen: Es wurde ein Überschuss von mehr als 3,5 Millionen Euro erwirtschaftet. AK-Direktor Gerhardt Schmidt und AK-Präsident Siegfried Pichler vor der KVV: „Unser Weg der Konsolidierung wurde eindrucksvoll fortgesetzt!“

Zahlen-Rekord Seit fünf Jahren gibt es ihn, den Steuerlöscher von AK und ÖGB. Seither vergeht kein Jahr ohne neue Rekordzahlen. Allein zwischen 2008 und 2012 konnten die Experten von Arbeiterkammer und Gewerkschaft insgesamt rund 18 Millionen an Gutschriften für die Beschäftigten vom Finanzminister zurückholen. Und heuer geht's so weiter: Die 5 Millionen aus dem Vorjahr wurden bereits geknackt. Bis dato konnten im Jahr 2013 sage und schreibe schon 6 Millionen Euro geltend gemacht werden. Gerade in schwierigen Zeiten brauchen die Menschen jeden Cent!

Alle Fraktionen der Wiener KVV wollen Rechte der Beschäftigten ausbauen: Mehr Schutz bei einvernehmlichen Auflösungen. Die derzeitige gesetzliche Regelung zum Schutz der Arbeitnehmer vor Überrumpelung bei einvernehmlichen Lösungen des Dienstverhältnisses (§ 104a ArbVG) ist unzureichend. Sämtliche Fraktionen der AK Wien haben bei der KVV am 7.5. daher folgende Verbesserung gefordert: Bei Abschluss einer einvernehmlichen Lösung muss der Betriebsrat verpflichtend beigezogen werden und eine Woche Zeit haben, die Sach- und Rechtslage mit dem Arbeitnehmer oder der Arbeitnehmerin zu beraten. In Betrieben ohne Betriebsrat sollen die Beschäftigten die Möglichkeit haben, binnen längstens einer Woche von der einvernehmlichen Lösung zurückzutreten.

Salzburger Businesslauf Online-Anmeldung ab sofort möglich!

Gemischte Gefühle Die AK-Konsumentenschützer haben im Beratungsbereich und via Internet Bankkunden befragt und 245 Fragebögen ausgewertet. Die Ergebnisse: 37 % haben durchschnittliches, 27 % ein geringes Vertrauen zu ihrer Bank. Skeptisch beurteilt werden Anlageformen wie Anleihen, Aktien oder Fonds. Großteils zufrieden sind die Befragten mit der Beratung und dem Service ihrer Hausbank und belohnen mit Treue: Nur ein Viertel hat in den letzten Jahren die Bank gewechselt.

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Auch heuer unterstützt die Salzburger Arbeiterkammer den „Salzburger Businesslauf“ – mittlerweile bereits zum siebten Mal. Neu 2013: Die Anmeldung erfolgt nur mehr via Online-Modul.

Wann: 12. September 2013, 18.30 Uhr, Landes-Sportzentrum Rif Anmeldung und Informationen dazu unter der Webadresse: www.salzburger-businesslauf.at


Das Sonderheft im

Juni 2013

Evaluierung psychischer Belastungen

AK-Schwerpunkt: Zur Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz Seite 2-4


Evaluierungspflicht ist vor allem auch Chance!

Editorial Christian Rumplmayr Betriebliche Gesundheitsförderung und Arbeitnehmerschutz der AK Salzburg

Die Umsetzung der Evaluierungspflicht für psychische Belastungen am Arbeitsplatz ist für die Betriebe, vor allem die kleinen und mittleren, sicher eine große Herausforderung. Deshalb wollen wir Arbeitnehmerschützer der AK Salzburg hier durch Information Unterstützung bieten und werden dies in Hinkunft auch laufend tun. Wegen der Komplexität der Thematik sollten die Arbeitgeber für die Evaluierung aber möglichst Arbeits- und Organisationspsychologen zuziehen. Wer ohne psychologisches Fachwissen selber herumexperimentiert, landet unweigerlich in einem Dschungel und kommt da nicht mehr heraus. Hier an der falschen Stelle zu sparen, wäre fatal. Jeder in den Arbeitnehmerschutz investierte Euro kommt den Betrieben mehrfach zu Gute, wie nicht zuletzt Studien belegen oder Positivbeispiele wie das von BASF in Eugendorf (Seite 3). Info: christian. rumplmayr@ak-salzburg.at

Entwicklung spricht Bände Die psychischen Erkrankungen sind heute Spitzenreiter bei den Gründen für eine Invaliditätspension – Tendenz stark steigend. Von den insgesamt 30.000 Personen, die in Österreich jährlich in die I-Pension gehen, tut dies ein Drittel wegen psychischer Erkrankungen. Der Rest verteilt sich auf verschiedene Krankheiten. Im Übrigen haben sich die Neuzugänge in die I-Pension seit den 90er Jahren auf Grund psychischer Erkrankungen fast verdreifacht: von 3.601 Personen 1995 auf 9.093 im Jahr 2010.

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Seit heuer gilt die Evaluierungspflicht der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz, die AK Salzburg reagierte darauf mit einer ersten Info-Veranstaltung.

„Allein die Tatsache, dass krankmachende psychische Belastungen am Arbeitsplatz mittlerweile Ursache Nummer Eins bei den Invaliditätspensionen sind, zeigt“, so AK-Präsident Siegfried Pichler, „dass wir es uns nicht mehr leisten können, an der Thematik vorbeizusehen und sie zu tabuisieren. Die neue Evaluierungspflicht ist ein erster und wichtiger Schritt, die Arbeitswelt ein Stück lebenswerter zu machen!“ Die Evaluierungspflicht hilft, die Entstehung und die Verfestigung psychischer Fehlbelastungen zu verhindern. „Die Evaluierung ist aber keine Mitarbeiterbefragung, es geht nicht um die persönliche Einschätzung des Einzelnen, sondern um die fachliche Bewertung des Arbeitsplatzes, der Arbeitssituation!“, räumte Peter Hoffmann, Arbeits- und Organisationspsychologe der AK Wien, auf der Tagung mit einem Vorurteil auf.

AMD unterstützt! Auch Silvia Huber, Leiterin der Arbeitspsychologie beim Arbeitsmedizinischen Dienst Salzburg (AMD), betonte: „Es geht nicht um individuelle Krankheiten, wir erheben die Belastungen am konkreten Arbeitsplatz, um zu sehen, wie sich diese auswirken. Natürlich ist die Evaluierungspflicht eine große Herausforderung, aber sie ist vor allem auch eine Chance, eine Chance auf Verbesserung der Arbeitswelt. Diese ungenützt zu lassen, ist für alle Beteiligten wenig hilfreich. Der Arbeitsmedizinische Dienst legt Wert auf Zusammenarbeit und Kooperation und wir bieten auch Unterstützung an!“ Denn die Evaluierung sollte, wie auch im Gesetz gefordert, durch „geeignetes Fachpersonal“ durchgeführt werden und dies sind in erster Linie die Arbeits- und Organisationspsychologen. (Siehe dazu Editorial.)


Gesundheit im Betrieb: Jeder Cent zahlt sich aus! Gesunde Arbeitsplätze rechnen sich, für die Gesellschaft an sich und die Arbeitgeber im Speziellen, wie sich auch am Beispiel von BASF Coatings Services GmbH zeigt. Gesunde Mitarbeitende sind für das weltweit agierende Chemie Unternehmen BASF Teil der Unternehmensphilosophie. So schloss es sich 1997 der Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Gesundheitsförderung in der EU an und hat 2012 auch schon die Evaluierung psychischer Belastungen in den Niederlassungen Eugendorf, Vösendorf und Graz in Angriff genommen. Für Peter Valenta, Geschäftsführer der BASF Coatings Services GmbH in Österreich, sind gesunde Mitarbeitende kein Lippenbekenntnis, sondern notwendige Voraussetzung für einen erfolgreichen Betrieb: „Der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen hängt wesentlich von der Leistungsfähigkeit, Arbeitszufriedenheit und Innovationskraft ihrer Beschäftigten ab“, betont der Geschäftsführer. Zur Evaluierung psychischer Belastungen wurde den Mitarbeitern der BASF Coatings Services GmbH in Zusammenarbeit mit dem AMD Salzburg unter anderem ein sogenannter Impuls-Test ausgehändigt. Nach Auswertung der Ergebnisse kann der Betrieb nun weitere Schritte planen, um langfristige Maßnahmen daraus zu entwickeln. Valenta: „Wir sind froh, entsprechende Tools bekommen zu haben, um mit den Herausforderungen der Evaluierung entsprechend umgehen zu können.“ Nähere Infos zur Umsetzung der Evaluierung siehe Seite 4.

➤ AI kontrolliert Wie die Betriebe die Evaluierungspflicht letztlich umsetzen und inwieweit sie diese auch als Chance nützen, wird die Zukunft zeigen. Ferdinand Loidl, Leiter der Salzburger Arbeitsinspektion, ist durchaus optimistisch: „Ich bin froh über die Novelle, die doch viele Dinge präzisiert und normativ festlegt, inklusive unserer Sanktionsmöglichkeiten. Wir haben ja die Evaluierungspflicht zu kontrollieren und ich hoffe, dass daraus letztlich doch bessere Arbeitsplätze und weniger menschliches Leid resultiert“.

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Kurz notiert Was ist zu tun und wo gibt’s Hilfe? fit2work: Betriebsberatung

fit2work ist ein kostenloses Beratungsangebot, das hilft, lange Krankenstände, frühe Pensionsantritte und Kündigungen zu verhindern. Es kann nicht nur von einzelnen Personen, sondern auch von einem Betrieb in Anspruch genommen werden. Die Betriebsberatung folgt einem durchdachten Ablaufplan, der mit einem Basis-Check der AUVA beginnt. Info: www.fit2work.at/ home/Angebot_fuer_Betriebe.

GVP-Ausbildung: Neuer Lehrgang In Kooperation mit dem AMD bietet die AK Salzburg eine Ausbildung zur Gesundheitsvertrauensperson (GVP) an. Sie qualifiziert dazu, Verantwortung für die Mitarbeitergesundheit im Betrieb zu übernehmen. Der nächste Lehrgang beginnt im November, mehr darüber am Infoabend, 8. Oktober 2013, 17.30 Uhr in der AK Salzburg (Markus-Sittikus-Straße 10, Raum 501). Weitere Infos: www.ak-salzburg. at/sicherundgesund (Gesundheit im Betrieb).

In Arbeit: … ist das Kursprogramm Herbst/Winter 2013/2014 der Salzburger AKArbeitnehmerschützer. Das fertige Programm wird wie üblich zeitgerecht zugesandt.

Website direkt: Einfach und schnell zur Rubrik „Sicher & Gesund“ verlinkt.

Die Evaluierungspflicht der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz ist Herausforderung und Chance zugleich! Um Betriebsräten und SVP den Einstieg in die Materie zu erleichtern, haben wir hier einige Informationen zusammengefasst. 1. Damit sich Betriebsratsmitglieder und Sicherheitsvertrauenspersonen mit dem Thema „Evaluierung psychischer Belastungen“ einmal vertraut machen können, bietet ein Info-Folder der AK Salzburg einen Überblick: • Bestellen: karin.sattlecker@ak-salzburg.at, Tel. 0662-8687-407 • Download: In der Infobox unter www.ak-salzburg.at/sicherundgesund 2. Der Arbeitsmedizinische Dienst Salzburg (AMD) kann für Betriebe die Evaluierung direkt durchführen. Die Kosten sind dabei abhängig von der Betriebsgröße, der Anzahl der zu evaluierenden Abteilungen und dem gewählten Verfahren. Erste, grundsätzliche Informationen sind aber auch kostenlos möglich: „Es ist wichtig, dass der Prozess in Gang kommt, dass einmal angefangen wird. Wir sind sehr an gemeinsamen Lösungen mit den Betrieben interessiert,“ betont Silvia Huber, die Leiterin der AMDArbeitspsychologie.“ • Kontakt: huber@amd-sbg.at, Tel. 0662-88 75 88-0 3. Auch für die AUVA ist die neue Evaluierungspflicht ein Thema: „Wir sind bemüht, hier Hilfestellung zu leisten und haben Checklisten erarbeitet, die den Betrieben die ersten Schritte bei der Evaluierung erleichtern“, Peter Miksch, Arzt bei AUVA-Sicher, Salzburg.

Erste Schritte Zur Umsetzung der Psychischen Evaluierung sind Checklisten hilfreich, vor allem für Betriebe unter 50 Mitarbeitern, die sich grundsätzlich für diese Evaluierung an AUVA-Sicher wenden sollten. Checklisten zum downloaden: www.auva.at (Publikationen/Evaluierungshefte/E14) oder www.impulstest. at. In Betrieben mit über 50 Mitarbeitern sind Arbeitsmediziner oder -psychologen vor Ort die Ansprechpartner. Tipp: 25 Prozent der Einsatzzeit von Präventivkräften könnte für Arbeitspsychologen verwendet werden. Zu empfehlen ist die Gründung von Arbeitsgruppen, wie bei der betrieblichen Gesundheitsförderung. Fach-Infos in der AK Salzburg: • christian.rumplmayr@ak-salzburg.at (Tel.: 0662-8687.408) • georg.schuerer@ak-salzburg.at (Tel.: 0662-8687-406) • www.ak-salzburg.at/sicherundgesund – mit einer Liste der derzeit bei den Berufsverbänden gemeldeten Salzburger Arbeits- und Organisationspsychologen und -psychologinnen.


mosaik

„Du kannst was!“ ermöglicht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf Basis der im Beruf erworbenen Erfahrungen und Fähigkeiten einen Lehrabschluss nachzuholen. Unkompliziert, minimale Kosten und professionelle Begleitung machen dieses von AK und Land Salzburg gemeinsam finanzierte Angebot so attraktiv. Bemerkenswert war, dass die wichtigste Info-Quelle zu dieser Aktion der persönliche Kontakt war: Die Workshop-Teilnehmer wurden abgefragt, woher sie die Info zum Projekt erhalten haben. 32 Prozent wurden direkt vom Chef ermutigt am Projekt teilzunehmen, 12 Prozent von ihrem Betriebsrat oder SVP.

online

Fragen – Antworten: einfach und schnell

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„Du kannst was!“ hat voll eingeschlagen. Viele Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, ihren Lehrabschluss nachzuholen.

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news

„Du kannst was!“: Mehr Teilnehmer als geplant

Als Betriebsrätin/Betriebsrat steht man immer wieder vor neuen Aufgaben oder Situationen. Die Webseite www.ak-salzburg.at kann dabei helfen, um an gewünschte Informationen zu gelangen. Die Inhalte werden themenorientiert und nach Zielgruppe angeboten. Als Unterstützung gibt es weiterführende und nachhaltige Hilfestellungen wie:

Online-Rechner Für eine schnelle und unkomplizierte Erstauskunft und Hilfestellung bietet die AK nützliche Online-Rechner & -Ratgeber, die den Alltag eines Betriebsrates erleichtern können, wie z.B.: Bilanzrechner, Abfertigungsrechner, Brutto-Netto-Rechner, Elternkalender, Resturlaubsrechner.

Salzburger Almwandercup Mitmachen und Kraft tanken!

Broschüren Unsere Broschüren geben Infos & Tipps für ein besseres Arbeitsleben. Wir informieren über Ihre Rechte – zum Nachlesen und Bestellen.

Musterbriefe Wir haben das Know-how und die Erfahrungen unserer Experten in Vorlagen gepresst, um Ihnen eine optimale Unterstützung bieten zu können.

AK-Newsletter: www.ak-salzburg.at

Schon zum 4. Mal ist die AK beim „Salzburger Almsommer Wandercup“ mit an Bord. Auch heuer warten zwischen Juli und September acht verschiedene Wandersonntage mit jeweils zwei Routen.

Start ist der 7. Juli 2013, in Zederhaus/Riedingtal. Viele Informationen sowie wertvolle Tipps zu den Routen und Terminen unter: www.salzburger-wandercup.at

Facebook: www.facebook.com/AK.Salzburg

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Kampf gegen Lohndumping auf Schlachthöfen Ausländische Werkverträge statt Kollektivverträge. Auf Deutschlands Schlachthöfen rackern immer mehr ausländische Arbeitskräfte für einen Hungerlohn. Um die Entwicklung zu stoppen, ist ein internationaler Schulterschluss gefragt. Ablinger-Betriebsrat Gottfried Winkler, Johannes Specht Gewerkschaftssekretär NGG und Karl Dober, Bundesvorsitzender der Fleischer (v. l.), fordern Änderungen im EU-Entsenderecht.

Über erschreckende Entwicklungen in der deutschen Fleischindustrie informierte kürzlich der deutsche Gewerkschaftssekretär Johannes Specht (NGG) bei der Bundeskonferenz der österreichischen Fleischer. In Deutschlands Schlachthöfen sind rund die Hälfte der Beschäftigten per

ausländischem Werkvertrag beschäftigt. Lohn- und Sozialdumping ist Tür und Tor geöffnet. „Rumänische Schlachter verdienen in einem bayrischen Schlachthof laut Arbeitsvertrag nur 173 Euro. Niemand weiß wie hoch der Auslandszuschlag, der unversteuert und bar ausbezahlt wird, ist“,

erklärt Specht. Deutsche Behörden hätten keine Handhabe, da für Vergehen die rumänischen Behörden zuständig seien. Ähnliche Praktiken sind auch aus Österreich bekannt. Im Herbst 2012 war publik geworden, dass ungarische Schlachter per Werkvertrag auf dem Salzburger Schlachthof ihre Arbeit verrichteten. Zwar gilt der KV, Zuschläge und Überstunden wurden jedoch keine ausbezahlt. Bundesvorsitzender Karl Dober: „Änderungen im EU-Recht sind dringend notwendig. Solange es ausreicht, dass ausländische Werkvertragsnehmer im Heimatland versichert sind, werden unsere Kollektivverträge ausgehebelt. In Zukunft muss das Arbeits- und Sozialrecht des Tätigkeitsstaates gelten." Wichtige und neue Informationen dazu finden Sie unter: tinyurl.com/m4wmqnv

Negativrekord bei Arbeitsunfällen Viele Salzburger Unternehmen vernachlässigen Arbeitnehmerschutz. Salzburg hält seinen traurigen Negativrekord in der Arbeitsunfallstatistik am Bau. Mit 86,86 Arbeitsunfällen pro 1000 Beschäftigungsverhältnissen führt das Bundesland Salzburg die Statistik an. Mit 34,30 Unfällen pro 1000 Beschäf-tigten über alle Berufsgruppen ist Salzburg Vorletzter. „In den klein- und mittelständischen Salzburger Baubetrieben ist das Bewusstsein zu aktivem Arbeitnehmerschutz leider nach wie vor unterdurch-

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Am Bau passieren 86,86 Arbeitsunfälle pro 1000 Beschäftigungsverhältnisse.

schnittlich ausgeprägt“, erklärt GBHSekretär Andreas Huss. Für Huss ist die Untätigkeit der Arbeitgeber unverständlich: „Durch das AUVA-Programm bauFit sinken Arbeitsunfälle nachweislich um bis zu 40%. Da Kosten der Entgeltfortzahlung der Ersatzarbeitskräfte etc. minimiert werden, spart ein durchschnittlicher Baube-trieb bis zu 200.000 Euro. Und das bei Kosten von gerade einmal 1.520 Euro!“


ögb

Matzer: Jetzt radikale Vermögenssteuern! Ökonom Mario Matzer: „Nur eine starke Lösung kann jetzt noch helfen!“ Unter dem Titel „Retten wir die Demokratie. So bekommt Österreich seine Staatsschulden in den Griff“ analysierte Ökonom Mario Matzer kürzlich die wirtschaftlichen Zusammenhänge und systemischen Zwänge, die unausweichlich zu einer Schuldenkrise führen müssen. Kontinuierliches Wachstum sei schließlich nur möglich, wenn auch die Neuverschuldung kontinuierlich steige. Außerdem zerpflückte Matzer die Mythen, wonach eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, eine strategische Geldpolitik oder eisernes Sparen die Krise bewältigen. Für Mario Matzer führt kein Weg an Vermögenssteu-

Vermögenssteuern für Superreiche

ern für Superreiche vorbei.

Als Lösung für die aktuelle Krise stellte Matzer zwei Wege in Aussicht. Entweder es kommt in naher Zukunft wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die dazu führen, dass sich das System von Grund auf erneuert. Oder die Krise wird gelöst, indem eine einmalige Vermögenssteuer für Superreiche eingeführt wird.

Matzer ist Anhänger des zweiten Lösungsansatzes: Aufgrund der immensen Vermögenskonzentration würde dabei die Masse verschont, da bereits ein Teil dieser Vermögen ausreicht, um die Staatsschulden zu tilgen.

Zur Sache Mit unseriösen Behauptungen versuchen Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung derzeit auf Kosten der ArbeitnehHeidi Hirschbichler, mer die Gewin- ÖGB-Landesgeschäftsführerin ne der Unternehmen zu maximieren. Arbeitszeitverkürzung und die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche machen die Wirtschaft nicht kaputt. Lange Arbeitszeiten und zu kurze Erholungsphasen machen jedoch krank. Auch wenn gerade in Krisenzeiten viele Arbeitsrechte und soziale Standards unter Druck geraten, wird die Gewerkschaft nicht locker lassen und weiter für die Interessen der ArbeitnehmerInnen kämpfen. Nur Arbeit mit fairen Einkommen und gerechten Arbeitsbedingungen kann sicherstellen, dass die Menschen durch Arbeit nicht krank werden und in Würde altern können.

Gletscherbahnen als Ausbildungsvorbild Foglar: Mehr Seilbahnunternehmen sollen Lehrlinge ausbilden. Die österreichische Seilbahnbranche hat seit 1957 eine rasante Entwicklung vorgelegt. Die Anzahl der Liftanlagen stieg von 358 auf heute über 3000. 600 Millionen Menschen werden damit jährlich befördert. Um dieses Volumen bewältigen zu können, wird natürlich ausreichend Personal benötigt. In diesem Punkt schlug Gletscherbahnen-BRV Walter Bacher bei einem Betriebsbesuch von ÖGB-Präsident Erich Foglar Alarm. „Derzeit bilden in Österreich nur 75 von 250 Seilbahnunternehmen aus. Das ist viel zu wenig.“, sagte Bacher, dessen Betrieb mit sieben Lehrlingen zu den Vorzeigeunternehmen in der Branche gehört. „Das Jammern über fehlende Fachkräfte hilft nicht. Wer gut ausgebildete Fachkräfte haben will, muss in die Ausbildung investieren.“, ergänzte Foglar. Das ÖGJ-Modell der Fachkräftemilliarde könne Abhilfe schaffen.

ÖGB-Präsident Erich Foglar im Gespräch mit Thomas Volker, Josef Koller und Walter Bacher.

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bfi bildung

BFI Infos

1. Betriebsräte-Espresso Veranstaltungsreihe zum Thema Arbeitssicherheit

BFI-Card für Betriebsräte Aufgepasst: Beschäftigte, die ihre Weiterbildung über die „BFI-Card für Betriebsräte“ buchen, sparen sich 5 Prozent an Kurskosten. Wie Betriebsräte zu ihrer BFI-Card kommen und welche weiteren Vorteile sie sonst noch nützen können, ist unter www.bfi-sbg.at oder 0662-88 30 81-0 zu erfahren. Nutzen Sie diese Chance!

Frühbucherbonus sichern Und noch eine Möglichkeit, Geld für Ihre Aus- und Weiterbildung zu sparen: Bei einer Buchung bis 15. Juli 2013 erhalten Sie 5 Prozent Ermäßigung (max. 50 Euro) auf die Investition für den jeweiligen Kurs oder auf das 1. Semester eines Lehrganges! Das Kursangebot mit allen wichtigen Infos finden Sie im aktuellen BFI-Kursprogramm oder online auf unserer Website unter www.bfi-sbg.at

Kommunikation und Management, MSc Wieder da: In Kooperation mit der Donau-Uni Krems bietet das BFI den Masterlehrgang in Salzburg ab Herbst bereits zum zweiten Mal an. Innerhalb von 4 Semestern studieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer berufsbegleitend ohne ihre Karriere unterbrechen zu müssen. Abgeschlossen wird dieser Masterlehrgang mit dem akademischen Grad „Master of Science“ (MSc) in Communications ab.

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Achtung: Neue, kostenlose Veranstaltungsreihe mit Vorträgen von Fachexperten als Basis für Austausch und Networking. Das Netzwerktreffen startet mit einem Impulsvortrag eines Fachexperten zu einem aktuellen Thema mit anschließender Diskussion. Zum Abschluss gibt es die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch bei Espresso und Kuchen. Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein. Die Teilnahme ist für Sie kostenlos. Start: 20.06.2013, 15 bis 17 Uhr, BFI Salzburg

Programm: > Impulsvortrag „Vermeidung der Hauptrisikoquellen aus Sicht der Prävention“ Friedrich Keuschnigg (AUVA Salzburg) Sicheres Arbeiten in der Höhe Maga. jur. Claudia Bonhold-Klein, fall protection engineering GmbH > Gesundheitsförderung im Betrieb Expertenvortrag der SGKK > Vernetzung und Erfahrungsaustausch (inklusive Imbiss)

BFI – BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE. Neues Kursprogramm für 2013/14 erschienen Mit dem neuen Slogan soll bewusst die emotionale Ebene angesprochen werden. Es geht auch in der Bildung nicht nur darum, Wissen aufzunehmen und sich beruflich weiter zu qualifizieren – es geht auch um die Freude an der persönlichen Entwicklung, das Kennenlernen neuer Menschen und das gemeinsame Lernen. Dabei entstehen neben neuen Qualifikationen auch neue Ideen und wertvolle Impulse für den Alltag. Kursprogramm downloaden unter: www. bfi-sbg.at oder telefonisch anfordern unter 0662-88 30 81-0.


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Premiere: BR bei „Frau&Arbeit“ Bei der Salzburger Frauenservicestelle „Frau & Arbeit“ wurde erstmals ein Betriebsrat gewählt. Seit gut drei Monaten setzen sich Betriebsratsvorsitzende Karolina Altmann-Kogler und ihre Stellvertreterin Heidi Bojanovsky für die Interessen ihrer 19 Kolleginnen ein.

AK Schreibt Wissenschaftspreis Aus Die AK Salzburg schreibt heuer erstmals einen Wissenschaftspreis aus. Bewerben kann sich, wer 2012 oder 2013 eine Abschlussarbeit von einem Master-, Diplom- oder Doktoratsstudium an der Universität oder der Fachhochschule in Salzburg eingereicht hat. Inhalt: Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Im Bild: Präsident Siegfried Pichler und Direktor Gerhard Schmidt unterzeichnen mit Uni-Rektor Heinrich Schmidinger die Vereinbarung.

www.ak-salzburg.at

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Erzbischof lobt AK

Neuer Chef für die Bundesarbeitskammer AK Salzburg trifft Bundesarbeitskammer: Seinen Antrittsbesuch in Salzburg nutzte Österreichs neuer AK-Präsident Rudi Kaske um gemeinsam mit Siegfried Pichler Werbung für die bundesweite AK-Aktion „Wir sind über 3 Millionen Stimmen für mehr Verteilungsgerechtigkeit.“ zu machen. Pichler: „Ich freue mich, dass Rudi Kaske mit dieser Kampagne zu einer verstärkten Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Menschen für eine gerechtere Welt beiträgt. Und ich begrüße es außerordentlich, dass der neue Chef der Bundesarbeitskammer auch verstärkt in den Bundesländern präsent sein wird, um unsere Anliegen an die Öffentlichkeit zu bringen.“

Freundliches Zusammentreffen beim Medienempfang des Erzbischofs, auch die AK war dabei. Kothgasser hob hervor, wie wichtig AK und Sozialpartnerschaft für das Funktionieren der Gesellschaft sind.

Bundesministerin Heinisch-Hosek in der AK Hoher Besuch aus Wien: Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (im Bild mit AK-Präsident Siegfried Pichler und AMS-Geschäftsführer Siegfried Steinlechner) war beim ersten Väterkarenz-Frühstück der AK dabei. Der Grund: Immer noch zögern viele Männer, in Karenz zu gehen. „Ein Papamonat auch für die Privatwirtschaft würde dies ändern und mehr Anreize schaffen!“, meinte die Bundesministerin. Die AK geht mit gutem Beispiel voran: Seit heuer können AK-Mitarbeiter den Papa-Monat in Anspruch nehmen.

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Begeisterte Pongauer Radler Der AK/ÖGB-Familienradwandertag gehört seit 24 Jahren zu den Fixterminen im Pongau. Heuer mit neuem Teilnehmer-Rekord: Rund 250 Pongauerinnen und Pongauer waren dem Ruf von Cheforganisator AKBezirksstellenchef Franz Grübl und ÖGB-Regionalsekretär Martin Goller gefolgt, um einen abwechslungsreichen Tag zu erleben. Neben der sportlichen Betätigung wurde wie jedes Jahr ein buntes Rahmenprogramm geboten. Den Abschluss bildete die traditionelle Tombola, bei der es für (fast) jeden Teilnehmer ein Präsent gab.

Startschuss Businesslauf 2013 Am 21. Mai fiel der offizielle Startschuss für den heurigen Businesslauf. Dieser Laufevent findet heuer bereits zum siebten Mal statt. Die AK ist Partner der ersten Stunde gewesen, als der Businesslauf 2007 gemeinsam mit der Oberbank und der Wirtschaftskammer aus der Taufe gehoben wurde. Mittlerweile ist die Anzahl der Partner auf sechs angestiegen. Für die AK dabei: Reini Hinterleitner.

www.ak-salzburg.at

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