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Beauty & Ästhetik
Immer mehr Menschen bekennen sich zu natürlichen Produkten.
Naturkosmetik boomt
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Duftende Öle und Essenzen von Aloe Vera, Rose, Mandel, Granatapfel oder Kornblume: Weil ein umweltbewusster und nachhaltiger Lebensstil für viele Menschen immer wichtiger wird, erfreut sich Naturkosmetik zunehmender Beliebtheit. Die Zeiten, in denen Naturkosmetik noch ein Nischenprodukt war, sind somit vorbei. Mehr als 1,8 Millionen neue Naturkosmetik- KäuferInnen im Jahr 2020 (Quelle: GfK Individualpanel) und ein Marktanteil von 8,6 Prozent bei dekorativer Kosmetik und Pflegeprodukten sprechen für sich.
Von Anti-Aging-Pflege über Shampoo, Duschgel und Duschseife bis zu Fußcreme und Make-up ist alles in den Produktprogrammen der Hersteller vertreten. In zertifizierter Naturkosmetik werden nur rein pflanzliche Öle und Fette, natürliche Wachse, Duft- und Farbstoffe eingesetzt. Tabu sind dagegen Silikone, Mikroplastik, synthetische Silikone, synthetische Konservierungsstoffe wie Parabene – oder auch Paraffine.
Die sich fettig anfühlenden Paraffine werden aus Rückständen bei der Destillation von Erdöl gewonnen. Sie ziehen nicht in die Haut ein und gelangen daher beim Duschen, Baden oder Waschen ins Abwasser. Da die Moleküle so klein sind, lassen sie sich teilweise sogar in unserer Nahrung und im Körper nachweisen. Wer also auf Pflegeprodukte mit Paraffinen verzichtet, schützt nicht nur sich, sondern auch die Umwelt. In der Naturkosmetik ist auch Recycling ein wichtiges Thema. So setzen viele Hersteller bei den Produktverpackungen konsequent auf nachhaltige oder sogar wiederverwendbare Materialien wie Rezyklate. Das sind Stoffe, die aus alten Wasser-, Saft- und Milchverpackungen gewonnen werden. Oder es wird bei den Verpackungen getreu dem Motto „Weniger ist mehr“ gespart.
Laut der Studie „Naturkosmetik Monitor“ liegt Naturkosmetik vor allem im Trend, weil VerbraucherInnen ihrer Haut etwas Gutes tun und Rücksicht auf die Umwelt nehmen wollen. Knapp die Hälfte achtet beim Kauf auch auf eine tierversuchsfreie Produktion und mikroplastikfreie Produkte. Besonders beliebt sind naturbelassene Gesichtspflegeprodukte sowie Körper- und Handpflege.
Für Naturkosmetik gibt es inzwischen mehrere Siegel, die verbindliche Standards für zertifizierte Naturkosmetik festlegen und geprüfte Qualität garantieren. Zu den bekanntesten Naturkosmetik-Siegeln in Deutschland gehören das Natrue- Siegel, das BDIH-Siegel, das Ecocert- Siegel und das Cosmos-Siegel. Dazu kommen unter anderem die Siegel von Demeter oder Naturland. Ein Begriff, der verstärkt auftaucht, ist „Clean Beauty“.
Hersteller, die Kosmetik mit diesem Label anbieten, verzichten zumeist auf Tierversuche, synthetische Duftstoffe, Parabene, Phthalate (Weichmacher), Sulfate, Mineralöl, Formaldehyd und chemische UV-Filter wie Octocrylen. Oft wird Clean Beauty auch in Verbindung mit Begriffen wie „grün“, „natürlich“ und „hypoallergen“ genannt. Und doch ist Clean Beauty nicht gleich Naturkosmetik. Fazit: Wer Kosmetik- und Pflegeprodukte aus der Natur kaufen möchte, sollte auf die Zertifizierung achten. Ansonsten besteht Gefahr, Greenwashing aufzuliegen.
Und wer will das schon?