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Wir sind die deutsche Wirtschaft

Der Krise proaktiv entgegentreten

Kein Unternehmen ist davor sicher, eines Tages in Turbulenzen zu geraten. In solchen Zeiten ist eine professionelle und transparente Kommunikation nach außen eminent wichtig.

Jedes Unternehmen kann überraschend und ganz plötzlich in Turbulenzen geraten, durch die seine Reputation bei Investoren und in der Öffentlichkeit stark in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Das gilt besonders in Zeiten von Social Media und kann bis zum Untergang des betroffenen Unternehmens führen. In nicht wenigen Fällen schadet ein unglaubwürdiges und mangelhaftes Krisenmanagement einem Unternehmer mehr als das eigentliche Problem. Daher ist eine rasche und professionelle Krisenkommunikation unabdingbar.

Vorausschauende Unternehmen haben ein Konzept zur Bekämpfung von Krisenszenarien, in denen Verantwortliche und Strukturen festgelegt sind, in der Schublade liegen. Es muss allerdings stets auf die konkrete Krise angepasst werden. Es gibt aber einige Punkte, die in jedem Fall bedacht werden sollten. So sollten die Verantwortlichen nicht einfach abwarten und hoffen, der Sturm werde schon am Unternehmen vorbeiziehen, wenn er sich bereits am Horizont zusammenbraut. Wichtig ist, möglichst früh und proaktiv zu handeln. Das Unternehmen muss klare Botschaften kommunizieren und unbedingt mit einer Stimme sprechen. Transparenz für das Publikum und die Investo-

ren gehört ebenfalls zu den wichtigen Voraussetzungen erfolgreicher Krisenkommunikation. Die Menschen spüren, wenn ein Unternehmen etwas verschleiern möchte, und strafen es dann zum Beispiel in ihrer Rolle als Konsumenten ab. Wenn ein Unternehmen aber ein Problem oder einen Fehler offen eingesteht und rasch handelt, um ihn zu beheben, kann das im besten Fall sogar das Vertrauen in dieses Unternehmen fördern.

Ob Produktionsfehler, Skandale oder Katastrophen – die Gefahren lauern überall.

Von der Art des Krisenmanagements hängt es ab, wie ein Unternehmen aus einer bedrohlichen Situation herauskommt. So entwickelte sich im Jahr 2010 ein schlimmer Unfall auf einer Bohrinsel, der eine Umweltkatastrophe nach sich zog, auch zu einem PR-Desaster für das betroffene Unternehmen. Als ein großer Autohersteller dagegen zur selben Zeit eine Vielzahl seiner Autos wegen Sicherheitsmängel zurückziehen musste und das Problem schnell und transparent kommunizierte, konnte es einen Vertrauensverlust der Kunden vermeiden.

Clio Sailer, WORDUP PR

Warum wir mehr und besser kommunizieren sollten

In unruhigen Zeiten aktiv Vertrauen zu schaffen, ist eine zentrale Anforderung an die Kommunikation. Hier muss auch der Mittelstand seine Stärken ausspielen.

„Man diskutiert sich zusammen, und man schweigt sich auseinander“, so hat Bundesfinanzminister Lindner vor dem Sommer den Zustand der Ampel-Koalition treffend beschrieben. Kommunikation ist und bleibt eine zentrale Komponente erfolgreicher Zusammenarbeit, in der Politik genauso wie in der Wirtschaft. Dass es auch geschmeidig gehen kann, hat der größte Automobilzulieferer im Umfeld der IAA gerade gezeigt. Während sich viele Medien zunehmend auf einen Abgesang an die deutsche Autoindustrie einschießen, hat Bosch-Chef Stefan Hartung in einem Zeitungsinterview mit einer großen Zahl gekontert: Rund 1,4 Milliarden Verbrenner-Autos müssen in einer weltweiten Mobilitätswende durch elektrische Pendants ersetzt werden.

Selbst wenn ab heute nur noch Elektrofahrzeuge produziert würden, wovon wir natürlich noch weit entfernt sind, würde das bei der gegenwärtigen jährlichen Produktionsleistung mehrere Jahrzehnte dauern. Es gibt also trotz aller Herausforderungen weiterhin gute Chancen, mit innovativen Technologien ein großes Stück dieses enormen Kuchens abzubekommen. Daran hat uns Bosch mit gezielter Kommunikation erinnert und so neues Vertrauen in den Markt gesät.

Auch diese Handelsblatt-Beilage soll zeigen: Wir sind die deutsche Wirtschaft, und wir sind da, um anzupacken und Veränderungen mitzugestalten. Denn auch in dieser Krise wird es wieder entscheidend auf den Mittelstand und seine enorme Leistungsfähigkeit ankommen. Damit man unsere Anliegen hören kann, müssen wir gezielt, professionell und überzeugend mit allen Zielgruppen sprechen. Kommunikationsprofis wissen genau, wie innovative Marketingkonzepte aussehen: wo klassische Werbung ihre Vorteile ausspielt, welche Botschaften am besten durch aktive Pressearbeit in die Öffentlichkeit getragen werden, wann Social-Media-Kanäle unschlagbar gut funktionieren, und wann Events und andere persönliche Ansprachen am sinnvollsten sind. Auch beim Recruiting gibt es viel zu tun: Im „war for talents“ trägt eine vertrauensvolle und überzeugende Ansprache entscheidend dazu bei, den einen Schritt vor dem Mitbewerber zu sein und Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Das haben die großen Konzerne längst erkannt und investieren deshalb massiv in diesen Bereich. Auch für den Mittelstand gilt: Gute Kommunikation nach innen und außen ist ein zentraler Schlüssel zum (neuen) Erfolg des Standorts Deutschland.

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