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Rundbrief der Belgischen Evangelischen Mission

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Juni- Juli 2015 Zweimonatliches Zeitschrift 62. Jahrg., Nr.3Verant. Hrsg.: Goossens Wilfried Lambermontlaan, 158, 1030 Brüssel Belgien

BEM Info

Wo sind die Väter und Mütter? Luc Salsac Diese Frage kam mir vor kurzem während einer Predigtvorbereitung. Es ist hinlänglich bekannt: Die Welt verliert immer mehr die Orientierung. Moralische, familiale und berufliche Werte befinden sich im Umbruch oder schlimmer noch verschwinden langsam ganz und gar. Aber wie steht es in unseren Gemeinden? Haben wir noch geistliche Väter, die uns Orientierung geben? In 1. Johannes 2,13 lesen wir: „EuchVäter schreibe ich, weil ihr den kennt, der von Anfang an da gewesen ist.“ In Vers 12-14 schreibt Johannes über drei Gruppen von Menschen, die drei Phasen des geistlichen Lebens entsprechen: Kinder, junge Leute und Väter. Jede Gruppe erhält zwei Beschreibungen. Die der Väter sind absolut identisch. Die Kinder: sie sind noch ganz jung im Glauben und brauchen immer wieder die Gewissheit, dass ihre Sünden durch das Werk Jesu Christi vergeben sind. Diese befreiende Botschaft müssen sie stets auf Neue hören. Die jungen Leute: sie sind wie Jugendliche im Glauben, noch nicht erwachsen, aber auch keine Kinder mehr. Sie sind stark, zu allem bereit und fühlen sich unzerstörbar. Johannes erinnert sie daran, dass sie das Böse überwunden haben. Bei allen Versuchungen und Prüfungen, die ihnen drohen, müssen sie hören, dass der Sieg in Christus ist, und dass sie deshalb so nahe wie möglich bei Gott bleiben müssen. Die Väter: sie haben bereits Erfahrung mit dem christlichen Leben gesammelt. Sie wissen ganz genau, dass sie Vergebung empfangen haben und dass in Christus die Sünde besiegt ist. Ihre Aufgabe ist es nun, Kinder und junge Leute im Glauben zu ermutigen, motivieren und unterstützen. Wenn Johannes sagt „Ihr kennt“ geht es nicht um intellektuelles Wissen, sondern um Gottes Wort in der Praxis. Wir lesen im ersten Johannesbrief, dass die Väter im Licht leben, gehorsam sind, Christus nachfolgen, ihre Sünden erkennen und bekämpfen,

den Willen Gottes tun, Liebe für ihre Geschwister in Wort und Tat zeigen und bereit sind, ihr Leben für sie zu geben. Auf ihrem Weg mit Gott sind Kinder und junge Leute im Glauben dazu aufgerufen, Väter zu werden, auch wenn sie von Zeit zu Zeit eine „Pubertätskrise“ durchleben. Wenn ich mir aber unsere Gemeinden anschaue, frage ich mich manchmal: Wo sind diese geistlichen Väter und Mütter, die Gottes Wort tatsächlich leben und Kinder und junge Leute unterstützen und ihnen helfen, in ihrem Leben mit Gott weiter zu wachsen? Es ist weitaus einfacher, Kritik zu üben, als zu helfen und sich selbst einzusetzen. Jesus fordert uns auf, Menschen für ihn zu gewinnen, Menschen, die ihm von ganzem Herzen nachfolgen und dienen wollen. Haben wir uns schon auf den Weg gemacht? Nehmen wir sein Wort wirklich ernst und leben danach? Sind wir bereit, Väter und Mütter zu werden? Ich bin davon überzeugt, dass unser Leben, unsere Gemeinden und die Welt ganz anders aussähen, wenn wir das Evangelium tatsächlich leben würden. Die Belgische Evangelische Mission arbeitet zwar in der Gemeindegründung, unser eigentlicher Wunsch ist es aber, Menschen zu Jesus zu bringen und sie so zu begleiten, dass sie selbst wiederum geistliche Väter werden. Wir sollten darauf bedacht sein, uns wie solche Väter zu benehmen. Lassen wir uns die Sommerzeit nutzen, um über unser Leben nachzudenken und unseren Herrn zu suchen, so dass wir geistliche Väter und Mütter nach Seinem Herzen werden.


28 juni 2015 wird ein Meilenstein in der Geschichte der Gemeinde in Herstal (Lüttich). Nach fast 20 Jahren als Pastorenehepaar werden Luc und Suzy Salsac ihren Platz der jungen Generation überlassen, um sich in Zukunft in der neuen Gemeindegründung in Hannuit einzubringen. Thomas ist Belgier, Rosie Engländerin. Ein Besuch bei ihnen enthüllt ihre gemeinsame Passion: Kochen. Außerdem lieben sie Spaziergänge in der Natur, machen gerne Witze, sind leidenschaftliche Bäcker und schätzen eine gute Tasse Englischen Tee (a cup of Rosie Lee, erläutert Rosie). Was könnten wir noch mehr über die Geronazzos erzählen? Antworten folgen.

Ein Anglobelgischer Cocktail für Herstal Thomas und Rosie, was könnt ihr uns von euch erzählen? Thomas: Meine Eltern haben sich bekehrt, als ich 5 Jahre alt war. Ich bin dadurch in mehreren Gemeinden verschiedener Denominationen aufgewachsen. Als Jugendlicher glaubte ich zwar an Gott, lebte aber mein eigenes Leben. Wirklich entschieden habe ich mich mit 18 Jahren. Nach meiner Ausbildung im Hotelfachgewerbe habe ich ein freiwilliges soziales Jahr gemacht und Teilzeit im BEM Freizeithaus Limauges mitgearbeitet. Danach habe ich ein Studium am Belgischen Biblischen Institut (BBI) in Brüssel begonnen, das ich bald abschliessen werde, und habe es nie verlassen. Rosie : Ich bin zwar in einer christlichen Familie aufgewachsen, habe mich aber erst während einer Sommerfreizeit an der Universität für Jesus entschieden. Nach Abschluss m e i n e s

Psychologie Studiums war ich nicht mehr sicher, ob ich in diese Richtung weitergehen sollte. Als man mir anbot ein halbes Jahr an der BBI mitzuhelfen, habe ich die Gelegenheit ergriffen und bin schließlich dageblieben. Ich arbeite dort noch immer Teilzeit als Bibliothekarin und bin verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit.

nach haben wir am 3. Januar 2011 in England geheiratet.

Wie seid ihr bei der BEM gelandet?

Thomas : Vor einigen Jahren nahm ich an einer Freizeit im Camp Limauges teil mit Luc Salsac als Hauptredner. Ich erinnere mich noch, dass ich damals dachWie habt ihr euch kennenge- te, es wäre schön eines Tages zusammenzuarbeiten. lernt? Rosie : Während seiner Ausbildung am BBI musste Thomas ein Gemeindepraktikum absolvieren, und wir haben Kontakt mit der BEM aufgenommen. Daraufhin haben wir ein Jahr in der BEM Gemeinde in Binche verbracht und ein Jahr – aus dem zwei wur* Stephen und Ruth Trump leiten jetzt die den – in Herstal. Rosie : Das war im Februar 2009 am Bahnhof in Ottignies. Thomas wartete wie jeden Tag auf seinen Zug nach Brüssel. Ich wohnte damals bei Familie Trump, und Ruth Trump machte uns miteinander bekannt. Gemeinde in Philippeville.

Wie seid ihr in Herstal aufge-

Thomas : Ich habe sechs Mona- nommen worden? te gewartet, bevor ich ihr eine Liebeserklärung machte. Weitere sechs Monate später folgte dann Rosie : Luc hat uns sofort in das der Heiratsantrag. Ein Jahr da- Team integriert, und die Gemeinde empfing uns mit offenen Ar-

Ein Team v on engagierten Mis sionaren z


men. Wir haben zum Beispiel gleich nach unserer Ankunft bei einer Kinderevangelisationswoche mitgearbeitet, wofür wir die Programme von La Courte Echelle, dem Kinderkomitee der BEM gebrauchten. Später habe ich mich dann beim Kindergottesdienst und der Jugendstunde eingebracht. Thomas : Ich bekam schnell die Leitung der Jugendstunde und fing an regelmäßig in der Gemeinde zu predigen. Nach und nach hat Luc mir immer mehr Verantwortung übertragen.

Wie sehen eure Zukunftspläne aus? Thomas : Vor allem wollen wir, dass der Übergang vom ‚alten‘ zum ‚neuen‘ Pastorenehepaar gut verläuft. Die Gemeinde kennt Luc und Suzy seit 19 Jahren. Wir wissen zwar, dass die Leute uns auch vertrauen, möchten aber erst für Stabilität sorgen, bevor wir neue

Initiativen vorschlagen. Rosie : Unsere Freude und Herausforderung ist im Moment der Jugendklub. In kurzer Zeit hat sich die Anzahl der Teilnehmer verdoppelt. Wir freuen uns über Jugendliche, die sich für Jesus entscheiden und ihr Interesse am Wort Gottes. Mit einigen Jugendlichen nehmen wir gerade einen Bibelentdeckerkurs durch.

Ein neues Kapitel in eurem Leben hat angefangen. Ihr sagt, dass ihr es nicht allein bis hierher geschafft hättet. Wem wollt ihr besonders danken?

ke für euer Vertrauen, wenn wir mit neuen Ideen ankamen. Danke, Luc, für deine Geduld und deine Ratschläge. Wir danken der Belgischen Evangelischen Mission für die gute Begleitung während unseres Praktikums. Danke all unseren Geschwistern im Französisch-, Niederländischund Deutschsprachigen Belgien: die Einheit in Christus einerseits und unsere unterschiedlichen Charaktere und Dienste andererseits fordern uns heraus, aufgeschlossen füreinander zu bleiben.

Wir danken unseren Eltern und Freunden für ihre Gebete und allen, die uns in irgendeiner Weise unterstützen. Wir danken besonders auch dem BBI für die biblische Ausbildung und ihre FlexibiWir danken der Gemeinde Her- lität, die es Rosie ermöglicht, dort stal für den warmen Empfang weiterzuarbeiten. und ihre Unterstützung, die uns geholfen hat, uns schnell zu inte- Schließlich sind wir Gott dankgrieren. Danke für eure Freund- bar für Seine Gnade und die Hoffschaft. Ihr seid wie eine Familie nung, dass wir in Ihm siegreich für uns. Wir danken Luc und weitergehen dürfen. Suzy für ihre Freundschaft. Dan-

Ein Webshop für unsere flämischen Buchläden Die Belgische Evangelische Mission ist stolz auf die Eröffnung eines neuen Buchladens in Flandern, besser gesagt eines Buchladens, der rund um die Uhr geöffnet ist. Nein, wir beuten unsere Buchhändler nicht aus: wir eröffnen unter www.hetgoedeboek.be einen Webshop. Gleichzeitig wird Peter Hartman der neue Direktor der flämischen Buchläden ‚Het Goede Boek‘. Für Peter haben die ‚tatsächlichen‘ Buchläden Priorität: „Der Webshop soll die Buchläden nur unterstützen.“ Man kann in Zukunft Bibeln und andere christliche Bücher also auch online kaufen. Aber www.hetgoedeboek.be Geschenkgutscheine oder Vorbestellungen sind zum Beispiel weiterhin nur im Buchladen erhältlich. „Der Webshop funktioniert im Prinzip wie ein Buchladen mit dem Vorteil, dass Ihre Bestellungen direkt nach Hause geliefert werden.“ Die BEM will keinen Profit erwirtschaften: „Wir bleiben eine Missionsgesellschaft und kein Versandbetrieb. Der Webshop soll die Kunden letztendlich zu den Buchläden führen.“ Die BEM hat sich immer noch zum Ziel gesetzt, Menschen vor Ort in die Buchläden einzuladen. Das hat viele Vorteile: individuelle Beratung, keine Versandkosten, Rabatt für die Gemeinden, ein breiteres Angebot, sowie Geschenkartikel und Postkarten. Peter fügt hinzu: „Der Webshop ist nicht mehr als ein neuer Buchladen - online. Er kann z.B. Leuten helfen, die nicht in einen Buchladen vor Ort kommen können.“ Die BEM sieht die Buchläden als Möglichkeit Menschen zu ermutigen, und das kann kein Webshop ersetzen.

Belgien n i i t s i r h C e h c r i zum Aufbau der K


Alle zwei Monate können Sie die Geschichte von Ralph und Edith Norton auf www.b-e-m.org/de mit verfolgen 915

Vor fast einem Jahrhundert berief Gott Ralph und Edith Norton, ein amerikanisches Ehepaar, das Evangelium nach Belgien zu bringen. So entstand die Belgische Evangelische Mission. Was aber waren ihre Motivation, Ängste und Quellen der Inspiration? In den folgenden Monaten wollen wir Sie das Leben der Nortons entdecken lassen und zeigen, wie Gott in der Vergangenheit tätig war.

Londen, 1

Im Folgenden lesen sie einen Ausschnitt aus dem Buch „Ralph Norton and the Belgian Gospel Mission“, das Edith Norton ihrem Mann Ralph widmete. Diese Ereignisse fanden vor genau 100 Jahren statt. Am 20. Juli 1915, einem Sommerabend, erreichte uns der Ruf nach Belgien zum ersten Mal. Auf den Straßen Londons trafen wir den kleinen Belgischen Soldaten, Pierre De Wallens. Herr Norton bot ihm ein Evangelium an. Auf unsere Frage, ob er verstanden habe, was es bedeutet Christus anzunehmen, antwortete er: „Oh ja. Er ist hier in meinem Herzen.“ Pierre bat uns um Evangelien für seine Kameraden in den Schützengraben. Die gaben wir ihm natürlich gerne, sowie auch ein paar Süßigkeiten für seine Rückfahrt. Pierre hat den Krieg überlebt und ist nach Belgien zurückgekehrt. Herr Norton und ich waren auf einem seiner Urlaube Trauzeugen bei seiner Hochzeit mit einem netten Englischen Mädchen. Schon oft hatten wir Belgische Soldaten an Bahnhöfen oder auf den Straßen gesehen. Jetzt aber wollten wir ihnen mehr Aufmerksamkeit widmen. Dabei stießen wir schnell auf die Sprachbarriere. Wie sollten wir diesen Männern erklären, warum wir ihnen die ungewöhnlichen kleinen Bücher anboten?

Unterstützen Sie den Mitarbeitersfonds Lassen Sie das Verwaltungspersonal finanziell (persönlich oder mit ihrer Gemeinde) unterstützen und bekommen Sie regelmässig das Rundschreiben „Ihres(r)“ Missionar(in), um ihn/sie auch im Gebet zu unterstützen.

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IBAN/BIC Siehe unten

BELGIEN Unternehmensnummer 0410.278.623 Lambermontlaan 158 - 1030 Brüssel

+32 (0)2/241.30.15 - information@b-e-m.org

www.b-e-m.org

IBAN: BE93 3100 5797 5067 BIC: BBRUBEBB (unter Angabe des Verwendungszwecks)

Belgian Evangelical Mission cal Mission Belgian Evangeli

DEUTSCHLAND & SCHWEIZ

DE: über Allianz Mission e.V. Spar-u. Kreditbank Witten Nr. 9110900 / BLZ 45260475 CH: CCP 40-14437-9


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