2017 09 RALPH DE

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September 2017 - 64.Jahrg. Nr.3 - vierteljährlich - P206948

R LPH Zeitschrift der Belgischen Evangelischen Mission

Kann man die junge Leute

noch erreichen? p.4-5

Vorbilder S.2 Lyssa Bode und ihre Kolumne S.6 Kinderevangelisation S.7


Leitartikel

Vorbilder

Die Nachrichten im Fernsehen oder Radio lassen leider keinen anderen Schluss zu, als dass unsere Welt aus den Fugen geraten ist. Eine schlechte Nachricht jagt die andere. In den letzten Monaten haben wir viele dramatische Berichte über Jugendliche und Kinder gehört, von einem Jungen beispielsweise, der sich wegen Problemen in der Schule das Leben genommen hat oder von anderen jungen Leuten, die Selbstmord begangen haben, weil sie in der Schule und in den sozialen Netzwerken gemobbt wurden. Unsere Jugend leidet und hat keine Vorbilder. Vor einigen Jahren gab es in Herstal Werbeplakate, die zwei Kinder auf einer Bank zeigten mit folgendem Text: „Sie brauchen Vorbilder. Warum nicht das Evangelium?“ Diese Werbekampagne ging von einer katholischen Organisation aus. In Psalm 119, 9 lesen wir: „Wodurch hält ein Jüngling seinen Pfad rein? Indem er sich bewahrt nach deinem Wort.“ Unsere Gesellschaft hat Gott vergessen. An der Art und Weise wie unsere Jugend heutzutage ihr Leben lebt und dabei sogar oft selbst so weit geht, es aufs Spiel zu setzen sehen wir, dass diese Tendenz sich weiter ausbreitet. Dennoch können wir nur in Gott und Seinem Wort den Sinn des Lebens wiederfinden, denn Er ist die Quelle des Lebens.

RALPh zeitschrift

Luc Salsac Es gibt aber auch Jugendliche, die die Welt verändern wollen. Ich höre immer öfter von jungen Leuten, die davon träumen, dass sich etwas bewegt und die wirklich etwas anders machen wollen. Einige werden es tun, aber für viele bleibt es nur ein Traum. Vielleicht werden sie allzu schnell von ihren desillusionierten Eltern entmutigt… Ich bin dankbar für zahlreiche Initiativen an verschiedenen Orten, die sich zum Ziel gesetzt haben, die junge Generation zu erreichen. Ich freue mich über die Einsätze der BEM mit SportQuest und La Courte Echelle, um Kindern und Jugendlichen das Evangelium weiterzugeben. Nur Gott kann ihr Leben dauerhaft verändern. Lesen Sie mehr dazu in dieser Ausgabe unseres Magazins RALPH. Lassen Sie uns für diese Einsätze, die das ganze Jahr über stattfinden, beten und auch für die jungen Leute in unseren Gemeinden, dass sie ihren Beitrag zur Veränderung unserer Gesellschaft leisten werden. Lassen Sie uns beten für die jungen Menschen in unserer Umgebung, dass sie die revolutionäre Kraft des Evangeliums entdecken. Und lassen Sie uns vor allem diese junge Generation ohne Vorbilder liebhaben, so dass wir mit Gottes Gnade Wegweiser sind zu dem einen Vorbild, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist: Jesus.

verweist auf Ralph Norton. 1919 gründeten Ralph und seine

Frau Edith die Belgische Evangelische Mission. Ziel der BEM ist es, der belgischen Bevölkerung das Evangelium zu

K OLO P HON

bringen. Dieses Magazin hält Sie auf dem Laufenden über unsere Mitarbeiter und alles, was wir tun.

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Verantwortlicher Herausgeber Kurt Maeyens Mitarbeiter Eunice Parodi - Ciara Goossens Kathy Oost - Jan Willem Vink Postamt: 3000 Leuven 1 Erkennung: P206948 Firmennummer: 0410.278.623

Kontakt Lambermontlaan 158 1030 Brüssel Tel: +32(0)2/241.30.15. E-mail: information@b-e-m.org Webseite: www.b-e-m.org Facebook: Belgian Evangelical Mission


Kurznachrichten

HGB Genk

HGB Leuven

Die BEM ist stolz darauf, Ihnen die neuen Buchhändler unseres Buchladens in Genk vorstellen zu dürfen. William und Lyssa Bode kommen ursprünglich aus Michigan (USA), wohnen aber schon seit einigen Jahren in Belgien. Sie haben vier Kinder und (fast) vier Enkelkinder. Seit Juli arbeitet William Vollzeit im Buchladen, Lyssa Teilzeit. „Wir glauben, dass Gott uns nach Flandern gerufen hat. Als wir das Stellenangebot der BEM sahen, gab es für uns keinen Zweifel. Es ist eine phantastische Gelegenheit, die Gemeinden in Limburg zu unterstützen und sie in ihrer Beziehung zum Herrn und zueinander zu ermutigen.“ (mehr auf Seite 6)

Marcel Cassier tritt die Nachfolge von Linda SmitAdriaens im Buchladen der BEM in Löwen an. Marcel kommt aus Izegem, wohnt seit 40 Jahren in Löwen und ist verheiratet mit Willemien. Er war einige Zeit Pastor der Freien evangelischen Gemeinde in Löwen. Marcel ist begeistert, jetzt mit der BEM zusammenzuarbeiten. „Het Goede Boek“ (das Gute Buch) kann Teil des Gemeindelebens sein, weil Menschen sich im Buchladen treffen und über Gott sprechen. In der nächsten Zeit werde ich mich auf die technische Seite der Buchladenverwaltung konzentrieren. Linda setzt sich weiter als freiwillige Mitarbeiterin ein.“

Eine Kapelle für das Freizeithaus Limauges Wir beten für eine tiefere Beziehung der belgischen Christen mit Gott und miteinander. Deshalb wollen wir das „Projekt Kapelle“ in Limauges durchführen. Die letzten Reste des 1958 gebauten Flügels werden durch einen Ort der Ruhe ersetzt. In dieser Kapelle können alle Benutzer des Freizeithauses abseits von der üblichen Hektik der Freizeiten, allein oder mit ein paar Freunden, für einige Minuten oder Stunden, neue Kraft in Gott schöpfen. Der Bau des neuen Gebäudes wird im ersten Halbjahr 2019 beginnen. Die Kosten betragen 125.000 bis 150.000 Euro. Möchten Sie sich an diesem Projekt beteiligen? Im Voraus danken wir Ihnen für Ihre monatliche oder einmalige Spende auf das Konto des Freizeithauses: IBAN BE83 0011 9169 5015 / BIC GEBABEBB Falls Sie zusätzliche Informationen über dieses Projekt benötigen, können Sie gerne mit der BEM Kontakt aufnehmen: information@b-e-m.org

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Kann man die ‚social-media‘-Generation noch mit dem Evangelium erreichen?

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PORT UEST

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WEIß WIE

unge Leute messen ihre Popularität heutzutage an der Anzahl ihrer Freunde und „Likes“ auf ihrer Facebookseite. In den sozialen Netzwerken werden sie von Gleichaltrigen ständig nach ihrem Äußeren beurteilt. Dabei wird festgelegt, was „cool“ ist und was nicht. Sie wollen sich nicht von der Masse abheben, sondern dazugehören und gemocht werden... Aber was passiert, wenn man über Gott spricht? Was wenn man zum Außenseiter wird? RALPH traf Kenneth De Heyn (25) von SportQuest, einer Partnerorganisation der BEM.

In den letzten zwei Jahren war Kenneth Koordinator von SportQuest Belgien, einer Organisation, die jungen Leuten durch Sportfreizeiten das Evangelium weitergeben will. Jetzt ist Kenneth nach Südafrika umgezogen, um auch dort eine SQ-Abteilung aufzubauen. Vor seiner Abreise hatten wir noch die Gelegenheit von ihm mehr über Evangelisation unter Jugendlichen zu erfahren. Begeistert beginnt Kenneth zu erzählen: „Unsere Organisation arbeitet mit Partnergemeinden zusammen. Unsere Vision ist es, sie und andere Gemeinden mit jungen Menschen in Verbindung zu bringen.“ Viele Jugendliche treiben Sport wettkampfmäßig oder als Hobby. Wir merken aber auch, dass junge Christen in dieser Gruppe unterrepräsentiert sind. Ein gesunder Lebensstil ist für viele Jugendliche der heutigen Generation wichtig. „Durch den Sport bauen wir Beziehungen zu jungen Leuten auf. Natürlich werden sie zunächst durch den Sport angezogen, aber es ist vor allem die gute Atmosphäre bei unseren Aktionen, die unsere Anziehungskraft ausmacht. Wir sind an den Menschen interessiert, nicht an ihren sportlichen Leistungen.“ RALPH | 4

SportQuest will deutlich machen, was Jesus für sie bedeutet. Für viele Jugendliche unterscheidet sich das vollkommen von dem Bild eines fernen Gottes, das sie aus der katholischen Kirche kennen… „Auf Facebook kann man bei der Einladung zu einer Veranstaltung auf „zusagen“, „interessiert“ oder „vielleicht“ klicken. 50 Prozent klicken dann beispielsweise auf „interessiert“, aber am Tag der Veranstaltung taucht keiner auf.“ Als Kurt Maeyens 2000 den Gründer von SportQuest Ministries traf, wuchs bei ihm der Wunsch, diese Organisation auch in Belgien aufzubauen. Heute ist er Direktor der BEM in Flandern, aber immer noch auch Vorsitzender von SportQuest Belgien. Die eigentliche Arbeit liegt inzwischen jedoch in Händen seiner Mitarbeiter. „Wir wünschen uns in Zukunft eine engere Zusammenarbeit mit der BEM“, sagt Kenneth.


Zeit für die entscheidende Frage: Sind soziale Medien ein Hindernis oder gerade ein gutes Mittel, um junge Leute zu erreichen? SportQuest macht schließlich selbst auch Gebrauch von den sozialen Netzwerken als Kommunikationsmittel. Kenneth: „Soziale Medien können ein gutes Instrument sein. Man sollte sie aber ausgewogen benutzen. Persönliche Kontakte haben immer Vorrang vor virtuellen.“ Der ehemalige Koordinator von SportQuest bedauert den Verlust von tieferen Beziehungen und Engagement bei der jungen Generation. „Auf Facebook kann man bei der Einladung zu einer Veranstaltung auf „zusagen“, „interessiert“ oder „vielleicht“ klicken. 50 Prozent klicken dann beispielsweise auf „interessiert“, aber am Tag der Veranstaltung taucht keiner auf.“ Kenneth’s Meinung nach können Organisationen soziale Medien benutzen, solange es nur zur Ergänzung von echten persönlichen Beziehungen dient. „Junge Leute tun alles dafür, nicht aufzufallen.“ Wenn Beliebtheit heutzutage Norm ist, passt Gott dann noch ins Schema? Welchen Einfluss hat das auf die Jugend von heute? Kenneth antwortet: „Oberflächlichkeit. Die Gefahr ist in einer Seifenblase zu leben.“ Unsere Sicht auf die Welt ist schon sehr begrenzt. Wie schafft man es, sie vom Computer wegzubringen? (Er seufzt) „Das ist schwierig. Eigentlich ist diese Gruppe eine eigene Zielgruppe. Die jungen Leute, die sich zu unseren Sportfreizeiten anmelden, sind nicht die typischen Computerfreaks.“ Kenneth glaubt nicht an reine ‚social – media‘ – Evangelisation. Der soziale Druck richtet in seinen Augen den größten Schaden bei den jungen Leuten an. Heutzutage ist es noch viel wichtiger als früher dazuzugehören. „Junge Leute tun alles dafür, nicht aufzufallen und mit der Masse mitzugehen. Sie wollen auf keinen Fall für Außenseiter gehalten werden. Und wenn man gläubig ist, bewegt man sich außerhalb dieser Komfortzone.“ Ihm fällt auf, dass Jugendliche, die sich für Jesus entschieden haben, Angst haben ausgelacht zu werden. „Angst ist die stärkste Waffe des Feindes. Angst kann dich lähmen.“ Darum bleibt SportQuest auch nach den Freizeiten in Kontakt mit den Teilnehmern. Ich frage Kenneth wie sie, außer über den Sport und soziale Medien, noch probieren junge Leute zu erreichen. „Wir versuchen durch persönliche Zeugnisse ihr Interesse für Jesus zu wecken.“

Während der Freizeiten erzählen alle SQ- Mitarbeiter, wie sie zum Glauben gekommen sind. Darüber wird dann in Kleingruppen gesprochen. In den letzten Jahren ist uns jedoch auch ein Schwachpunkt dieser Methode aufgefallen. „Die Jugendlichen stellen uns auf einen Sockel. Wir wollen aber vermeiden einen Personenkult um die Mitarbeiter entstehen zu lassen.“ Deshalb wird SportQuest diesen Sommer die Zeugnisse mit biblischen Geschichten verbinden. „So steht Jesus immer wieder im Vordergrund, und wir bleiben im Hintergrund.“ „Belgien gilt als Friedhof der Missionare in Europa.“ Manchmal scheint es so, als ob gläubige Jugendliche den Glauben anders interpretieren als die ältere Generation. Sie sehnen sich nach mehr Freiheit und wollen so wenig Regeln wie nur möglich befolgen. Jeden Sonntag zum Gottesdienst gehen ist für sie nicht mehr unbedingt nötig. Findest du das gut? (Denkt kurz nach) „Ich glaube nicht. Die Botschaft der Bibel hat sich nicht verändert. Zum Gottesdienst gehen und andere Gemeindemitglieder treffen ist absolut notwendig.“ Kenneth findet es auch sehr wichtig, dass die Jugendlichen ausreichend geistliche Nahrung bekommen. Dabei spricht er aus Erfahrung: „Als ich keine echte Heimatgemeinde hatte, wurde mein Glaube trocken. Anbetung und das Hören von Predigten in der Gemeinde haben mir geholfen, geistlich zu wachsen.“ Deshalb bildet SportQuest auch Jugendleiter in lokalen Gemeinden aus, um die jungen Leuten in ihren Gemeinden weiter zu begleiten. Abschließend beschreibt Kenneth noch seine Vision für die nächsten zehn Jahre. Erwartet er eine Erweckung unter der belgischen Jugend oder braucht es doch noch etwas Geduld? „Ich glaube wirklich, dass sich in Belgien etwas tut“, reagiert er begeistert. „In den letzten fünf Jahren habe ich bei den jungen Leuten ein steigendes Interesse erlebt. Sie sind offener geworden. Belgien gilt in Europa als ‚Friedhof der Missionare“ wegen der Verschlossenheit der Belgier. Aber ich bleibe positiv. Christliche Organisationen richten sich neu aus und nehmen zu in unserem Land. Denken wir doch nur einmal an die BEM. In zehn Jahren werden die Felder reif sein zur Ernte.“

SportQuest Einsätze von diesem Jahr: Genk, Gent, Gentbrugge, Geraardsbergen, Herentals + BEM Gemeinden in Denderleeuw und Brakel Wir hoffen in Zukunft auch die französischsprachigen Gemeinden für SportQuest warm machen zu können. RALPH | 5


kolumne edith Lyssa Bode Wenn ein Zug überfüllt ist mit Studenten und ihren Koffern, dann muss es Freitag sein! Das habe ich gelernt, als ich zwischen Brüssel und Genk hin und her pendelte. Ich stieg am Nord- oder Zentralbahnhof ein und traf auf Studenten aus Gent, die in ein Buch vertieft waren oder mit Freunden chatteten. In Löwen kamen dann noch weitere hinzu. Das zeigt, wie wichtig für die Belgier Familie ist. Liebevolle Eltern warten am Bahnhof auf ihre Sprösslinge, um sie wieder wohlbehalten nach Hause ins elterliche Nest zu bringen. Die Wochenenden sind ausgefüllt mit Familientreffen, Abenden mit Freunden und natürlich ein bisschen studieren, bevor die jungen Leute am Sonntagabend wieder in den Zug steigen mit Koffern, die überquellen von sauberen Kleidern für die kommende Woche. Dieses wöchentliche Ritual unterscheidet sich enorm von meinen persönlichen Erfahrungen, die ich als Studentin im meinem ersten Jahr in den Vereinigten Staaten gemacht habe. Meine Universität war 15 Stunden von meinem Elternhaus entfernt, und ich konnte in jenem Jahr nur in den Weihnachtsferien nach Hause fahren. Deshalb war die physische und emotionale Nähe der belgischen Familien für mich sehr auffällig und bewundernswert. Ähnlich enge Beziehungen sind mir auch bei Freunden aufgefallen. Viele Belgier wohnen ihr Leben lang im gleichen Ort (manche sogar im gleichen Haus!). Das ermöglicht es ihnen, tiefe Freundschaften fürs Leben zu schließen. Diese starke Konstante ist für mich, da ich letzte Woche zum 23.Mal umgezogen bin, ganz neu. Die belgische Stabilität kann aber für uns Neuankömmlinge, die an Entschlossenheit und Aktion gewöhnt sind, auch frustrierend sein. Das Treffen einer Entscheidung, wofür in den USA eine Woche nötig wäre, dauert in Grossbritannien (unserer zweiten Heimat) einen Monat, hier in Belgien jedoch möglicherweise ein ganzes Jahr! Gott hat mich aber gelehrt, geduldig zu sein und ein langsames Leben zu schätzen – na ja, zumindest meistens. Wenn ich meinen Blick durch meine neue Wohnung über dem Buchladen der BEM in Genk schweifen lasse, sehe ich Möbel, Gegenstände und Familienbilder, die sich im Laufe meines abenteuerlichen Leben angesammelt haben – ähnlich wie bei jeder belgischen Familie. Und wenn ich aus dem Fenster des Wohnzimmers schaue, erinnert mich der belgische Himmel manchmal an René Magrittes Gemälde „Das Reich der Lichter“. Ich weiß, dass ich heute in Belgien gemeinsam mit meinen belgischen Geschwistern dieselbe Sonne, denselben Mond und dieselben Sterne betrachte wie damals in meiner Heimat Michigan und meiner zweiten Heimat Nordengland. Letztendlich sind wir also gar nicht so verschieden. RALPH | 6


DÉBORAH ZANDER im Dienste der jugend

In der letzten Ausgabe unseres Magazins haben wir Geneviève und ihr Café vorgestellt. Heute treffen wir Déborah, die eine ausgesprochene Leidenschaft für Tee hat. In Anbetracht der Tatsache, dass der menschliche Körper zu 65 Prozent aus Wasser besteht, enthält Déborahs Wassergehalt bestimmt eine hohe Rate Teein! www.la-courte-echelle.be

Hallo Déborah. Zieht sich die Jugendarbeit wie ein roter Faden durch Dein Leben? Ja, eigentlich schon. Ich bin eine der Koordinatorinnen des französischsprachigen Kinderkomitees der BEM in La Courte Echelle, wo wir Evangelisationsprogramme für Kinder von 6 bis 12 Jahren erstellen. Außerdem arbeite ich auch Teilzeit als Grundschullehrerin in Gembloux. Neben diesen beiden Aufgaben setze ich mich noch in der Leitung des Teenieclubs meiner Gemeinde ein. Deine Eltern sind Missionare der BEM, und Du hast schon auf freiwilliger Basis bei La Courte Echelle mitgearbeitet. Warum wolltest Du trotzdem Missionarin werden? Ich funktioniere am Besten in einem Team, das klare Ziele hat. Außerdem brauche ich den Kontakt mit den anderen Missionaren. Ohne diesen Rahmen verliere ich meine Motivation. LCE ist für mich mehr als nur ein Hobby. Ich will mein Leben dem Dienst Gottes widmen. Wenn ich mich für eine meiner Stellen entscheiden müsste, bräuchte ich nicht lange nachzudenken. Ich liebe die vielfältigen Aspekte meines Dienstes, die Zufriedenheit, wenn wir ein neues Projekt abschließen und die Freude, wenn wir es nach einem Jahr hinter den Kulissen tatsächlich mit Kindern „auf dem Feld“ durchführen. Warum arbeitest Du weiterhin als Grundschullehrerin? Ich möchte ein Standbein außerhalb der christlichen Welt behalten. Mich interessiert, wie es Menschen im ‚normalen‘ Arbeitsleben ergeht. Ich will Zeit mit meinen ungläubigen Kollegen verbringen und ihnen Gottes Liebe zeigen. Und ich will ein Segen für die Schüler meiner Klasse sein, die Jesus nicht kennen.

La Courte Echelle macht Kinderevangelisation durch Animationsprogramme mit verschiedenen Themen. Bist Du selbst auch dadurch zum Glauben gekommen? Ich war noch sehr jung, als ich mich bekehrte. Wenn damals niemand den Kindern von Jesus erzählt hätte (sowohl innerhalb als auch außerhalb der Gemeinde), wäre das nicht möglich gewesen. Als Kind begleitete ich meine Eltern und nahm an ihren Aktivitäten teil. Mit 14 ließ ich mich taufen und war dann als Jugendliche selbst Mitarbeiterin während der Einsätze. Danach machte ich eine schwierige Zeit durch und hatte viele Zweifel in Bezug auf meinen Glauben. Aber Gott kam auf mich zu, und darum wollte ich ihn ganz zum Mittelpunkt meines Lebens machen. Ich studierte ein Jahr am Bibelinstitut in Genf, um mich weiterzubilden und an meinem Charakter zu arbeiten. Heute setze ich mich zu 100% für die Kinderarbeit La Courte Echelle ein. Wie kann man Deiner Meinung nach heutzutage die belgische Jugend erreichen? Die 6 bis 12- Jährigen, also die Zielgruppe von LCE, brauchen viel Liebe und Einfühlungsvermögen. Gleichzeitig darf man aber auch keine Angst davor haben, ihnen die Wahrheit zu sagen. Kinder verstehen das. Wir müssen Liebe und Freude ausstrahlen, Vertrauen aufbauen und Stabilität bieten. Auch auf ihre Familien sollten wir Rücksicht nehmen, denn ein Kind lebt nie allein. Und natürlich ist es immer gut mit lustigen und kindgerechten Mitteln zu arbeiten. Meine Erfahrung mit den 12 bis 17 - Jährigen unserer Gemeinde zeigt mir, dass Jugendliche unbedingt Glaubensvorbilder brauchen. Ich habe selbst erlebt, wie das Leben verändern kann. Es freut mich wenn ich sehe, wie sie im Glauben wachsen und sich weiterentwickeln. RALPH | 7


Fortschritte beim Strategieprozess Die BEM befindet sich in einem Prozess der Veränderung! Wie Sie bereits in der vorigen Ausgabe von RALPH lesen konnten, haben wir in den letzten Monaten mit Hilfe eines Teams von BEM Missionaren und anderen Belgiern in leitenden Funktionen die Grundlagen für eine neue Strategie gelegt. Dabei geht es darum, wie wir als BEM unser Land in den kommenden Jahren auf eine zeitgemäße und effektive Art und Weise mit dem Evangelium erreichen können. In den nächsten Monaten werden wir die neue Vision zunächst dem nationalen Rat (Verwaltungsrat) der BEM und danach während eines Gebetstags allen BEM-Mitarbeitern, sowie einigen belgischen Leitern vorstellen. Ende des Jahres soll die neue Strategie dann während einer außerordentlichen Hauptversammlung endgültig festgelegt werden. Zentrale Themen des Strategieprozesses sind: „Was ist Gemeinde?“, „Gemeinde gründen oder zu Jüngern machen?“, „Verschiedene theologische Sichtweisen in Bezug auf Mission im 21. Jahrhundert“,“ Soziale Gerechtigkeit“, „Unsere Sicht auf Belgien“, und „Was sind wichtige Werte für missionarische Arbeit in unserer Zeit?“.

Ein besonderer Höhepunkt für die BEM ist unser 100-jähriges Bestehen, das wir 2019 mit 100 großen und kleinen, nationalen und lokalen missionarischen Initiativen feiern wollen. Wir möchten Sie bitten, auch in den kommenden Wochen für diesen Prozess zu beten. Beten Sie bitte mit, dass Gott zu uns redet, und uns seine Pläne für unser Land zeigt. Wir wünschen uns, dass sich auch in Zukunft viele Belgier für ein Leben mit Jesus entscheiden. Möchten Sie uns in dieser Umbruchphase mit einer Extraspende unterstützen? Die niederländische Stiftung Opwekking hat uns durch die Kollekte von € 5000 während ihrer Pfingstkonferenz sehr ermutigt, aber wir brauchen noch viel mehr. Helfen auch Sie uns den Erneuerungsprozess und die Vorbereitungen für das 100-jährige Bestehen in die Tat umzusetzen? Nachstehend finden Sie die Bankdaten. Herzlichen Dank für Ihre Spende!

Deutschland Belgien

IBAN BE93 3100 5797 5067 BIC BBRUBEBB (unter Angabe des Verwendungszwecks)

Schweiz

Belgische Evangelische Mission B-1030 Brüssel (unter Angabe des Verwendungszwecks) Postgiro Nr. 40-14437-9

über Allianz Misson e.V., Postfach 1127 D-35714 DIETZHÖLZTAL Spar-u. Kreditbank Witten IBAN DE86 4526 0475 0009 1109 00

(unter Angabe des Verwendungszwecks)


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