2018-09 RALPH DE

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Sept.-Nov. 2018 - 65.Jahrg. Nr.3 - vierteljährlich - P206948

R LPH Zeitschrift der Belgischen Evangelischen Mission

Es lebe die Gemeinschaft!

Zur gemeinschaft erschaffen S.2 gemeinschaft leben S.5

moto-connexion, eine mobile Gemeinschaft S.7


Made for community In diesem Artikel geht es um die Bedeutung von Gemeinschaft. Dass man ausgerechnet mich gefragt hat, darüber zu schreiben. Ich, Kees van Velzen, einziges Kind lieber Eltern, die mittlerweile verstorben sind, jedoch so gerne eine grosse Familie gehabt hätten. Es ist bei diesem einen Sohn geblieben, der 11 Jahre nachdem sie geheiratet hatten, geboren wurde. Was soll man als Einzelkind über die Bedeutung von gemeinsam, von Gemeinschaft sagen?! Nachdem ich zum Glauben gekommen war, war eine der schönsten Entdeckungen für mich, dass ich auf einmal Teil der grössten Familie auf Erden geworden war und buchstäblich Millionen von Geschwistern hatte. Egal wo ich auf der Welt unterwegs war oder bin, überall treffe ich sie, überall ist es ein bisschen wie nach Hause kommen bei der Entdeckung, wer der Herr Jesus für uns ist. Auch wenn in der Familie Gottes nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, kann ich mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Gemeinschaft, in der Bibel findet man viel darüber. Offenbar sind wir dafür geschaffen. Ich könnte zahllose Beispiele nennen, wie z.B. das Bild von der Gemeinde Jesu als Leib. Wir brauchen einander! Ein anderes Beispiel: die tiefe Sehnsucht des Herrn Jesus nach Einheit, die er in Seinem Hohepriesterlichen Gebet zum Ausdruck bringt. Aber ich möchte noch auf ein anderes Beispiel aus Sprüche 30: 24-28 eingehen. Die Weisheit kleiner Tiere.

RALPh zeitschrift

Kees van Velzen

Leitartikel

Warum fand Gott es notwendig durch Agur, den Sohn von Jake, über Ameisen und Heuschrecken zu sprechen? Gerne höre ich von unseren Lesern, ob wir etwas über den IQ dieser kleinen Gauner wissen? Erstaunlicherweise steht dort nämlich, dass sie weise sind, weise gemacht. Offenbar von Gott. Deshalb sind sie ein Beispiel dafür, wie Schwächen überwunden und viel stärkere Gegner bezwungen werden können: durch Zusammenarbeit! Ameisen haben ein unvorstellbares System, für ihre Zukunft, Quartier und Nahrung zu sorgen und sich dafür einzusetzen, gegen das unsere moderne Computertechnik ganz und gar verblasst! Biologen sind fasziniert von dem phantastischen System der Ameisen, mit dem sie durch Geruchsspuren Nahrung entdecken und sie anschliessend transportieren, oder wie sie mit Material arbeiten, das um ein Vielfaches schwerer ist als sie selbst. Salomo sagte nicht umsonst „Geh hin zur Ameise, sieh ihre Wege (!) an und werde weise!“ Und schliesslich noch die Heuschrecken. Sie ziehen allesamt aus in geordneten Scharen. Und dabei haben sie nicht einmal einen König. Davon können wir noch einiges lernen! Eine Heuschrecke allein ist nicht wirklich beeindruckend, aber – oho, wenn sie zusammenarbeiten. Dann können Heuschrecken buchstäblich Königreiche anfallen! Einen Moment. Wir haben sehr wohl einen König und Sein Name ist Jesus. Wenn wir Ihm dienen, zusammenarbeiten und Ihm folgen, können „Königreiche“ eingerissen werden, so dass Sein Königreich wachsen kann!

verweist auf Ralph Norton. 1919 gründeten Ralph und seine

Frau Edith die Belgische Evangelische Mission. Ziel der BEM ist es, der belgischen Bevölkerung das Evangelium zu

IMPRESSUM

bringen. Dieses Magazin hält Sie auf dem Laufenden über unsere Mitarbeiter und alles, was wir tun.

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Kurznachrichten

Wilkommen

Bijbel-Expo 2018

Géraud & Elsa Graf

In den letzten 13 Jahren zählte die Bijbel-Expo mehr als 45.000 Besucher in Flandern. Vor dem Sommer war die Expo in Tienen zu besichtigen (760 Besucher). Die Einträge im Gästebuch geben uns einen kleinen Eindruck von den Erfahrungen der Besucher: ‚Die Ausstellung übertraf meine Erwartungen. Geschichtlich interessant und relevant. Danke!‘ und ‚Wir machten eine interessante Reise durch die Zeit und die Erfindungen. Super, wie moderne Technik eingesetzt wurde. Das hat uns sehr beeindruckt.‘

Géraud und Elsa Graf sind seit 2012 verheiratet. Nachdem sie sich einige Jahre in der Jugendarbeit eingesetzt hatten, haben sie ein Studium am Genfer Bibelinstitut (IBG) angefangen. Im Rahmen ihrer Ausbildung absolvierten sie ein zweijähriges Praktikum in einer Gemeindegründung in Frankreich. Dort wurde ihnen klar, dass sie zu den Menschen gehen mussten, um sie zu erreichen, dass sie mit ihnen leben und ihnen so ihre Liebe zeigen mussten. Diese Dynamik hoffen Gérard und Elsa auch in der BEM Gemeinde in Gembloux wiederzufinden, wo sie ab September mit einer Zusatzausbildung von zwei Jahren beginnen.

Wir sind DRINGEND auf der Suche nach einem Koordinator (siehe Stellenbeschreibung). Es wäre sehr schade, wenn wir diese phantastische Ausstellung ab 2019 nicht mehr organisieren könnten, weil wir keine Mitarbeiter haben… 

www.b-e-m.org/de/die-bem-sie/arbeit/koordinatorin-bibe-

lausstellung/

herbst 2018

BijbelExpo Lummen vom 24/09 bis 05/10 Hoogstraten vom 10 bis 24/10  www.bijbel-expo.be

Kurtis & Julia Diederich Kurtis und Julia Diederich, Mitglieder der Navigatoren USA, möchten ebenfalls eine Weiterbildung von zwei Jahren bei der BEM machen. Sie wollen lernen, wie man eine alternative lokale und integrierte Gemeinde aufbaut, indem sie sich in die verschiedenen Aspekte des lokalen Dienstes, sowie die Philosophie und Strategie der Gemeinde in Gembloux vertiefen und dabei auch ihre Französischkenntnisse verbessern. Sie möchten mithelfen, die Frohe Botschaft weiterzugeben und freuen sich darauf, zur BEM Familie zu gehören. Kurtis und Julia werden The Navigators (die Navigatoren) auch in Belgien vertreten. RALPH | 3


Es lebe die Gemeinschaft

Am 5. Juli wurden in den Medien die Ergebnisse einer Untersuchung zum Thema ‚Wie glücklich ist der Belgier 2018‘ veröffentlicht, die in Zusammenarbeit mit der Universität Gent durchgeführt worden war. Die Schlagzeilen konzentrierten sich auf die schockierendste Entdeckung: „Belgier sind einsamer denn je.“ Beinahe die Hälfte der Bevölkerung fühlt sich alleine, leidet unter Einsamkeit und vermisst echte Beziehungen. Erstaunlicherweise sind es die Altersgruppen von 20 bis 34 (54,5%) und von 35 bis 50 (53%) Jahren, die am meisten darunter leiden. Die Forscher fordern unsere Politiker daher auf, Treffpunkte und Möglichkeiten zum Engagement vorzuschlagen, denn „gute Beziehungen erhöhen die Chancen zum Glücklichsein auf das Fünffache.“ „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ (1.Mo 2,18), sagte der Schöpfer, bevor Er die Frau als „Gegenüber“ für den Mann erschuf. In der ganzen Heiligen Schrift versucht Gott verstreute Männer und Frauen zu einer einzigen von Ihm gelei-

teten Herde zu vereinen, zu einer Familie, deren Vater Er ist. Er sandte Seinen Sohn Jesus, um die verlorenen Schafe wieder zu versammeln, Widerspenstige als Seine Kinder anzunehmen und als lebendige Steine in das Haus, das Er baut zu integrieren, so dass sich jeder von uns aktiv in Seiner Gemeinde einbringen kann. In unserer individualistischen Gesellschaft betonen wir so oft (vielleicht zu oft), dass das Heil persönlich ist, „die Entscheidung jedes einzelnen für Jesus“. Dabei besteht die Gefahr, dass wir die Gemeinschaft aus den Augen verlieren. Natürlich haben wir unsere Gemeinden. Sie sollten jedoch mehr als nur ein Verein für individuelle Christen sein, eine Einrichtung, die ihre registrierten und getauften Mitglieder zählt. Wir sind die Familie Gottes (Eph. 2,19). Daran gibt es nichts zu rütteln, und das sollte sich in unserem gesamten Verhalten widerspiegeln, in unseren Beziehungen innerhalb und außerhalb der Gemeinde. Alle unsere Aktionen, Strukturen, alles was wir sind und tun, muss das Gemeinschaftsleben stimulieren, 1

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vereinfachen und anregen. Nicht nur in den geplanten Aktivitäten, sondern auch in spontanen Begegnungen. Was die, „die nicht zur Familie Gottes gehören“ betrifft – Jesus sah in ihnen Schafe, die einen Hirten, aber auch eine Herde brauchen, wie heimatlose Kinder eine Familie. Es ist zwar völlig paradox, aber unsere Zeitgenossen leiden wie nie zuvor unter Einsamkeit, lehnen jedoch gleichzeitig mehr denn je die Kirche als Möglichkeit ab, um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Dennoch hat Gott mit der christlichen Gemeinschaft den idealen Rahmen für die gemeinsame Verwirklichung geschaffen. Wir müssen dieses gemeinschaftliche Leben wieder neu entdecken und die familiäre Dimension unseres Gemeinschaftslebens über ihren institutionellen Charakter hinaus, mit mehr Einfachheit, Authentizität und weniger komplizierten Strukturen leben. Das ist unsere Berufung, das ist Gottes Berufung für die Welt. Eric Zander

Red. Lifestyle/Belga, « Les Belges plus que jamais en proie à la solitude », La Libre (5. Juli 2018) Idem


hannut gemeinschaft leben Die BEM Gemeinde in Hannut wurde 2014 nach dem Vorbild ihrer „grossen“ Schwester in Gembloux gegründet. Um den Leib Christi widerzuspiegeln, engagiert L’Autre Rive sich vor Ort für seine direkten Nachbarn Mit 19 Jahren lernte Béatrice in ihrer Heimat Frankreich Jesus kennen. Seit Anfang der neunziger Jahre wohnt sie in Belgien. Vor drei Jahren hat sie sich auf Anraten ihrer Familie der Gemeinde L’Autre Rive in Hannut angeschlossen, wo sie herzlich empfangen wurde. Sie schätzt die Art, wie der Gottesdienst abläuft und der Unterricht organisiert wird, und sie liebt die Gemeinschaft mit den Geschwistern. Rahel ist immer schon in die Kirche gegangen, als Kind mit ihren Eltern, später weil sie es selbst wollte. Vor einigen Jahren entdeckte sie, dass die Eltern einer Schulkameradin ihrer Tochter die Leiter einer ganz neuen christlichen Gemeinschaft in Hannut waren. Zwei Jahre lang besuchte Rahels Familie ab und zu die Gottesdienste in Hannut und ging gleichzeitig weiterhin in die Kirche, in der sie seit 10 Jahren Mitglied war. 2016 wagten sie den Schritt, sich der Gemeinde von Hannut anzuschliessen, weil sie dort den ehrlichen Wunsch Gott zu folgen und Ihm zu dienen, verspürten. Béatrice beschreibt „Gemeinschaft“ als einen Ort, an dem man sich willkommen fühlt, wo einem zugehört wird und man sich austauscht. Einen Ort, an dem Beziehungen und Freundschaften entstehen, man sich gegenseitig unterstützt und miteinander Spass hat. Diese Art von Gemeinschaft ist unentbehrlich für das Wachstum der christlichen Familie.

und will unter den Menschen leben. Die Gemeinde lädt die lokale Bevölkerung ein, innerhalb einer Gruppe mit Jesus auf die Reise zu gehen, indem sie an Gesprächen und dem gemeinschaftlichen Leben teilnimmt.

Für Rahel besteht eine „Gemeinschaft“ aus Menschen, die trotz ihrer Verschiedenheit dieselben Ziele verfolgen. Zu einer Gemeinschaft zu gehören bedeutet persönlichen Einsatz und Austausch mit anderen, um miteinander auf das gemeinsame Ziel zuzugehen. So wie Kohle durch Feuer weiter glüht, sind das die Bedingungen für Rahel, um „brennend“ für Gott zu bleiben. Herausgefordert, ermutigt und ermahnt durch das Wort Gottes und andere Mitglieder der Gemeinschaft, kann sie ihren Beitrag zum Ganzen leisten. Mit den Leuten, die sie dort trifft, kann sie sich austauschen und gemeinsam für ihre persönlichen Anliegen beten. In L’Autre Rive beschränkt sich Gemeinschaft nicht nur auf den Sonntag oder die Treffen während der Woche. Gemeinschaft heisst dort, miteinander zu

leben, zusammen zu essen und Freundschaften zu pflegen. Die Gemeinde zeigt das, indem sie gemeinsam bei örtlichen Veranstaltungen mithilft, wie dem internationalen 24-Stunden-Puzzle Wettbewerb, der jedes Jahr in Hannut stattfindet. Gemeinschaft ist auch nicht nur den Erwachsenen vorbehalten: Junge Leute treffen dort Gleichaltrige, die dieselbe Lebensanschauung haben und Gott folgen wollen. Dieses gemeinschaftliche Leben, von dem Béatrice und Rahel geträumt haben und das sie jetzt gefunden haben, ist glücklicherweise nicht nur das Vorrecht einiger weniger christlicher Gemeinden. Beide Frauen hatten es schon in unterschiedlichem Maße in den Kirchen, die sie früher besuchten, erlebt. Manchmal muss man lediglich noch all diese „kleinen Teilchen von Gemeinschaft“ zusammenfügen und sie reifen lassen. Rahel findet z.B., dass Austausch und gemeinsamer Dienst besser in einem lokalen Umfeld stattfinden sollten, und manchmal braucht man eben ein bisschen Geduld, bis Frucht entsteht. Zeit mit anderen zu verbringen und sich zu engagieren trägt zum Aufbau von Beziehungen und zum Wachstum einer Gemeinschaft bei. Zum Schluss unterstreicht Béatrice noch, wie wichtig Aufgeschlossenheit, Fürsorge, Güte und Weisheit sind.

Eunice Parodi RALPH | 5


kolumne edith Wendy Bartel Offen gesagt hatte ich nicht erwartet, dass das Erlernen einer Fremdsprache mein Leben so stark beeinflussen würde. Genauso wenig dachte ich, dass das Lernen einer zweiten Sprache den Gebrauch meiner Muttersprache so verändern könnte. Als ich vor zwei Jahren nach Belgien kam, brannte ich darauf alles über diese neue Kultur zu lernen. Ich versuchte sofort, in meine neue Französischsprachige Welt einzutauchen. Auch als ich die Sprache noch nicht fliessend beherrschte, hatte ich mich dafür entschieden, so viel wie möglich auf Französisch (wenngleich anfangs bestenfalls stümperhaft) zu erledigen. Meine Gewohnheiten änderten sich auch nach und nach, so dass ich jetzt eine schön komplizierte Mischung aus Amerikanerin, Kanadierin und Belgierin bin. Was ich an dieser anderen Sprache in meinem Kopf mag, ist dass sie meinen Horizont erweitert und meine Fähigkeit Erfahrungen auszudrücken bereichert. Die neue Sprache eröffnet mir neue Wege, mich auszudrücken und Dinge zu beschreiben. Richtig abenteuerlich. Manchmal vergesse ich jedoch beim Lernen dieser neuen Dinge, aus welcher Sprache etwas stammt oder wie wir etwas im Englischen sagen würden anstatt auf Französisch. An die Redewendung „petit à petit l’oiseau fait son nid” („der Vogel baut nach und nach sein Nest“) habe ich mich so gewöhnt, dass ich überzeugt war, dass wir das im Englischen auch so sagen…bis mir eine Freundin erklärte, dass das nicht der Fall ist! Ausserdem war ich immer sehr gut in Rechtschreibung. Jetzt mache ich aber viele Fehler, wenn ich überlege, wie die englische oder französische Schreibweise eines Wortes ist. Sogar das automatische Korrektursystem auf meinem Handy ist verwirrt und nicht länger verlässlich! Neulich wollte ich meiner Schwester erklären, was ich mit dem Gebrauch des Wortes ‚normalerweise‘ meinte. Meine belgischen Freunde ärgern mich oft damit, dass ich nicht mehr weiss, wie ich etwas auf Englisch sagen soll, und das bringt mich zum Lachen. Ich hätte nie gedacht, dass meine Muttersprache so schnell beeinflusst werden könnte. Die Reise war unterhaltsam, und ich bin gespannt, was unser Schöpfer noch mit dem farbenfrohen Patchwork Meisterwerk, zu dem er mich webt, vorhat. Ich werde niemals vollständig Amerikanisch, Kanadisch oder Belgisch sein, sondern immer eine Mischung aus allen drei. Die Freundschaften und Erinnerungen oder Erfahrungen, die ich mit Leuten an allen diesen Orten teile, haben sich mir für immer eingeprägt und haben einen Platz in meinem Herzen wie kostbare Stücke Stoff, die nicht verhüllen, wer ich war, sondern viel mehr einen Beitrag zu einem noch schöneren und komplexeren Kunstwerk leisten.

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interview


Fahren, reisen, folgen und sich austauschen Vor zehn Jahren gründeten zwei BEM Missionare Moto-conneXion, eine alternative Gemeinschaft, die die Begeisterung für Motorräder mit einer geistlichen Reise kombiniert. In der Praxis handelt es sich dabei um eine monatliche Motorradtour mit Gelegenheit zum Gespräch über das

Evangelium, gemeinsamem Essen, Spass und gemeinsamem Gebet. Gläubige (aus verschiedenen Hintergründen) und Nicht-Gläubige treffen sich und lernen gegenseitig von ihren Erfahrungen und Entdeckungen. RALPH spricht mit Patrick und Christine, die von Anfang an dabei waren.

Hallo, Patrick und Christine. Erzählt uns doch etwas über euch!

Findet ihr diese Beschreibung von „Gemeinschaft“ für Moto-conneXion zutreffend?

Wir haben drei Kinder und zwei Enkelkinder. Patrick ist LKW-Fahrer und Christine Beamtin.

C: Ja, eigentlich schon. Alle diese Aspekte sind vorhanden und mehr noch: Weil wir nur eine kleine Gruppe sind, verbindet uns eine tiefe Freundschaft.

Ist Motorradfahren eure Leidenschaft? P: Ich bin immer schon gerne Motorrad gefahren und hatte auch so gut wie immer ein Motorrad zu Hause. Eigentlich ist es so, dass es mich einfach froh macht, ein Motorrad zu besitzen, auch wenn ich nicht damit fahre. C: Ich liebe Motorradfahren, aber ich wollte damit warten bis unsere Kinder groß waren. Als der jüngste 16 Jahre alt wurde, finge ich an, Patrick zu begleiten. Was schätzt ihr an Moto-conneXion? P: Die Vielfältigkeit. Wir kommen aus verschiedenen Regionen, Gemeinden und Gemeinschaften. Ich mag die Art, wie die Organisation geleitet wird und wie das Wort Gottes gebracht wird. C: Mich spricht vor allem die Gemeinschaft an. Jeder fühlt sich wohl, und wir verstehen uns sehr gut. Wir sind zwar nicht alle engagierte Christen, aber wir respektieren einander.

Braucht ihr diese „Gemeinschaft“ in eurem Leben und eurer Reise mit Gott? C: Ich brauche die Gemeinschaft mit Geschwistern, um mich wohl zu fühlen und im Glauben zu wachsen. Zusätzlich zu dem, was ich in meiner lokalen Gemeinde erfahre, bieten die Motorradtouren mir die Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und die Schöpfung Gottes zu bewundern. Wir haben so viele wunderschöne Landschaften in Belgien. Da kann man nur ins Staunen geraten. P : Ich gehe nicht in eine Gemeinde. Aber mit Moto-conneXion habe ich eine Art gefunden, Gott zu folgen.

Wie würdet ihr „Gemeinschaft“ definieren? C: Was die Gemeinde angeht, denke ich an einen Ort, an dem jeder aktiv am Gemeinschaftsleben teilnimmt, auch während des Gottesdienstes. Man kann Gemeinde aber auch anders leben: Weniger formell, mehr persönlich. Interview: Eunice Parodi RALPH | 7


1919 - 2019 100 jahre BEM Nächstes Jahr feiern wir als BEM unser 100-jähriges Jubiläum. Im Laufe des Jahres werden wir verschiedene Aktionen organisieren. Einer der Höhepunkte findet am Samstag, den 11. Mai 2019 statt. Wir haben eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die diesen Tag vorbereitet und geben darum Matthias Valenta das Wort, der diese Arbeitsgruppe leitet: ‚Es ist beeindruckend, dass wir als BEM auf 100 Jahre Geschichte zurückschauen dürfen. Es gibt so viel, wofür wir Gott danken können. So viele Menschen haben sich im Laufe der Jahre eingesetzt für die Verkündigung des Evangeliums in Belgien. Am Samstag, den 11. Mai 2019 wollen wir zusammen dankbar zurückschauen auf Gottes Segnungen, gleichzeitig aber auch vorausschauen, denn die Missionsarbeit hört ja mit unserem 100-järigen Jubiläum nicht auf. Wir sind gespannt, was Gott in Zukunft noch in Belgien tun wird. Auch darauf werden wir an diesem festlichen Tag unsere Aufmerksamkeit richten.‘ Momentan laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Es verspricht ein gesegneter, herausfordernder, spannender und abwechslungsreicher Tag zu werden. Halte dir darum bitte den 11. Mai 2019 frei in deinem Kalender…. Wir starten dieses Jubiläum am 22. Dezember 2018 um 10.15h mit einer Gedenkfeier zur Entstehung der BEM am Grab der Nortons in Evere (Adresse des Friedhofs : Kerkhof van Brusselslaan/Avenue du Cimetière 159 – 1140), in Erinnerung an ihre Ankunft in Belgien am 19. Dezember 1918. Unser Gastredner Kees van Velzen wird eine kurze Andacht halten. Ausserdem soll auch ein renovierter Gedenkstein enthüllt werden. Über weitere Aktionen, die noch geplant sind, informieren wir Sie später. donation@b-e-m.org

Belgien

IBAN BE93 3100 5797 5067 BIC BBRUBEBB (unter Angabe des Verwendungszwecks)

Schweiz

Belgische Evangelische Mission B-1030 Brüssel (unter Angabe des Verwendungszwecks) Postgiro Nr. 40-14437-9

Deutschland

über Allianz Misson e.V., Postfach 1127 D-35714 DIETZHÖLZTAL Spar-u. Kreditbank Witten IBAN DE86 4526 0475 0009 1109 00 (unter Angabe des Verwendungszwecks)


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