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Juni-Aug. 2018 - 65.Jahrg. Nr.2 - viertelj채hrlich - P206948

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Abh채ngigkeitsweg

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Zeitschrift der Belgischen Evangelischen Mission

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Leitartikel

Der große Auftrag Vor fast 100 Jahren wurde die BEM berufen, den ‚großen Auftrag‘ der Gemeindegründung und Evangelisation in Belgien zu erfüllen. Als ich 2015 Direktor der BEM für Flandern und die Ostkantone wurde, war es mein grosser Wunsch, gemeinsam mit Peter Hartman und Luc Salsac in Abhängigkeit von Gott herauszufinden, wie wir in unserer heutigen schnelllebigen Zeit noch auf effektive Art und Weise die wunderbare Botschaft der Rettung und Erlösung verkünden können. Während eines offenen Gesprächs mit Jan Willem und Kathy Vink (Berater der BEM) wurde uns klar, dass diese Frage viel weitreichendere Konsequenzen mit sich bringen würde, als wir anfangs dachten. Es ist wie bei einem Auto. Zuerst denkt man nur an ein paar kleine Veränderungen – neue Scheibenwischer, den Russfilter austauschen und die Scheinwerfer einstellen. Bis man dann die Motorhaube öffnet und feststellt, dass der Motor etwas stottert. Wie viele westliche Länder hat sich auch Belgien in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Aus dem einst katholischen Land ist eine post-christliche Gesellschaft geworden. Unsere Städte weisen jetzt eine Vielfalt an Kulturen und Religionen auf. Es herrscht grosse Unsicherheit. Manche Menschen haben Angst vor neuen terroristischen Anschlägen, der wachsenden Anzahl Flüchtlingen, der Flexibilisierung des Arbeitsmarkts und der zunehmenden Kluft zwischen reich und arm. Viele Kirchen verlieren Mitglieder, vor allem junge Leute. Trotzdem leben wir auch in einer Zeit, die enorme Möglichkeiten bietet, um Menschen mit dem Evangelium zu erreichen. Viele Leute sehnen

RALPh zeitschrift

Kurt Maeyens

sich nach Sinn, Hoffnung, innerem Frieden und einer Welt, die beständig ist… Wir haben Gottes Willen gesucht, um Seinen Plan für die Verkündigung des Evangeliums in Belgien zu entdecken. Deshalb haben wir ein Strategieteam mit Leuten von innerhalb und ausserhalb der Mission gebildet. In diesem Team haben wir uns ehrlich ausgetauscht über die Möglichkeiten und Chancen, Belgien mit dem Evangelium zu erreichen. Diese Gespräche war sehr bereichernd und haben uns gezeigt, dass Gott bereits wirkt und verschiedenen Leuten ähnliche Einsichten geschenkt hatte. In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen gerne einen Einblick geben in die Entwicklungen und Einsichten, die Gott uns geschenkt hat und Sie gleichzeitig aufrichtig bitten, für die BEM zu beten! Wenn Gott das Haus nicht baut, mühen sich die Arbeiter vergebens. Wir wünschen uns, dass Missionare in Bewegung kommen und sich in die Gesellschaft integrieren, um dort Licht und Salz zu sein! In den letzten Jahren hat Gott die verschiedenen Dienste der BEM reich gesegnet, und wir sind sehr dankbar für Seine Fürsorge und Treue! Aber die geistliche Not in Belgien bleibt weiterhin sehr gross. Junge Leute, die noch nie vom Evangelium gehört haben, ältere Menschen ohne Hoffnung für die Zukunft. Solange sich das nicht ändert, gibt es keinen Grund sich zufrieden zurückzulehnen. Wir wollen vielmehr als Teil der Gesellschaft in Abhängigkeit von Gott, ein Licht sein und Gottes Liebe widerspiegeln. Beten Sie mit uns, dass Gottes Geist kräftig wirken kann?

verweist auf Ralph Norton. 1919 gründeten Ralph und seine

Frau Edith die Belgische Evangelische Mission. Ziel der BEM ist es, der belgischen Bevölkerung das Evangelium zu

K OLO P HON

bringen. Dieses Magazin hält Sie auf dem Laufenden über unsere Mitarbeiter und alles, was wir tun.

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Verantwortlicher Herausgeber Kurt Maeyens Mitarbeiter Eunice Parodi - Ciara Goossens Kathy Oost - Jan Willem Vink Übersetzung Sabine Valenta - Eunice Parodi

Kontakt Lambermontlaan 158 1030 Brüssel Tel: +32(0)2/241.30.15. E-mail: information@b-e-m.org Webseite: www.b-e-m.org Facebook: Belgian Evangelical Mission Postamt: 3000 Leuven 1 Erkennung: P206948 Firmennummer: 0410.278.623


Kurznachrichten

BEM Tag in Limauges

An Himmelfahrt finden immer alle möglichen Veranstaltungen statt. Früher gab es den ‚Missionstag‘, der zum ‚Tag des Freizeitheims‘ wurde. Zum dritten Mal in Folge fand der ‚BEM Tag‘ in Limauges statt, und man konnte das Fest schon von weitem hören. Das frohe Wiedersehen, die Predigten und die kurzen Berichte, die Standbesuche, die Warteschlange für kostenlose Pommes Frites, Kinder, die begeistert auf Hüpfburgen oder auf dem Spielplatz spielten, die Zeit zum Danken am Nachmittag mit Liedern und Zeugnissen. Ja, wir waren laut an diesem Tag. Welche Freude, um diese gesegnete Zeit mit Leuten aus ganzem Belgien zu verbringen.

Baie dankie, Barry en Coreen ! Das ist die Geschichte einer Familie, die in Südafrika ein ruhiges Leben führte, bis sie sich Schritt für Schritt gerufen fühlte, das alles hinter sich zu lassen. Barry und Coreen wohnten mit ihren drei Söhnen nahe am Meer, waren aktiv in einer Gemeinde von 1200 Leuten und arbeiteten beide Vollzeit. Da ihre Gemeinde die BEM Gemeinde in Hamme unterstützte, war ihnen die geistliche Not in Belgien bekannt. Sie hatten BEM Missionare bei sich untergebracht und sogar an einer dreiwöchigen Missionsreise nach Flandern teilgenommen. Aber nichts schien darauf hinzudeuten, dass sie selbst Missionare werden sollten. Und doch... Am 31. Juli 2001 zogen Barry, Coreen und ihr damals 12-jähriger Sohn Bernard nach Brüssel und ließen ihre Familie, Freunde, die Sonne, Ebenen und Berge hinter sich. Im Gegenzug entdeckten sie ein zugegebenermassen kleines und flaches Land, wo es viel regnet, aber auch vier verschiedene Jahreszeiten, lange Sommerabende, die belgische Küche und Biere, und vor allem die Liebe ihrer Kollegen und der Menschen in ihrer neuen Gemeinde. 17 Jahre lang haben sie Geschwister aus der ganzen Welt beherbergt und ihre Gäste „auf ihrer Reise“ (3. Joh. 5-8) und in gewisser Weise auch in ihrem Dienst unterstützt. Durch Barry und Coreens Freude und Gastfreundschaft ist das Nortonhaus heute „ein großes Haus, wo sich alle liebhaben“, wie ein 8-jähriger Junge ein-

mal ins Gästebuch geschrieben hat. In den letzten Jahren hatte Barry auch seine Fachkenntnisse genutzt, um einen Teil der Buchhaltung der BEM zu übernehmen. Heute kehren Barry und Coreen nach Hause zurück, bereichert durch unvergessliche Erfahrungen und multikulturelle Begegnungen. Für uns ist es nun an der Zeit Abschied zu nehmen und ihnen ‚danke‘ zu sagen. Baie dankie, Barry en Coreen. Mooi loop!

Merci, Gérald et Bernadette ! 9 Jahre lang waren sie das Gesicht des Freizeitheims Limauges: Gérald mit seinem graumelierten Bart, Bernadette mit ihrem freundlichen Lächeln. Und natürlich auch ihre drei jüngsten Kinder, die ebenfalls Teil dieses Abenteuers waren. Rund um die Uhr waren sie an allen Fronten im Einsatz, bei jedem Wetter. Ihre Engagement für gute Arbeit und ihre Anwesenheit wurden für Tausende zum Segen, die ein immer moderneres Freizeithaus genießen konnten. Wenn sie sich nun vorbereiten, Limauges zu verlassen, um ein neues Kapitel in ihrem Leben zu öffnen, möchte die BEM sich die Zeit nehmen, um ihnen für ihren Eifer und ihre Treue im Dienst von Herzen zu danken. Merci, Gérald et Bernadette. Es war eine besondere Ehre, Euch als Kollegen zu haben. Der Herr segne euch!

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Mission in Belgien wie gross ist der Einfluss der belgischen Kultur?

“Sind Protestanten auch Christen?“ Ich konnte es kaum glauben. Was für eine seltsame Frage, die mir eine ältere Katholikin aus Flandern stellte. In ihren Augen waren die Katholiken die Christen. Über Pro-

Vor gut zwei Jahren kamen mein Mann Jan Willem Vink und ich in Kontakt mit der BEM. Man bat uns, eine Untersuchung zu machen, die für die Entwicklung einer neuen Vision richtungsweisend sein sollte. Im Rahmen dieser Untersuchung hatten wir viele interessante Gespräche mit Missionaren, (geistlichen) Leitern, Christen und Ungläubigen, alles besondere Menschen aus Belgien. ‚Belgier‘ hätte ich früher gesagt. Heute spreche ich lieber von Flamen und Wallonen. Mein Mann hat einen Grossteil seiner Jugend in Belgien verbracht. Er kennt dieses Land. Ich als Niederländerin dagegen entdeckte schon bald, dass ich die Kulturunterschiede zwischen den Niederlanden und Belgien stark unterschätzt hatte.

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testanten wusste sie nicht viel. „Zählen die nicht zu den Sekten? Sind das nicht die komischen, weltfremden Leute, die die Bibel wörtlich nehmen? Ziemlich altmodisch, finden Sie nicht?“

Unsere Gespräche brachten uns zu der Erkenntnis, dass das Leben als Missionar in Belgien oft ein Pflügen auf hartem Boden ist. Trotz der grossen geistlichen Not in diesem Land ist das Interesse am Evangelium nur gering. Die meisten Kirchen und Gemeinden bleiben klein, und es kommt oft jahrelang niemand zum Glauben. Viele ältere Missionare erzählten uns jedoch voller Begeisterung, dass sie in der Vergangenheit Zeiten grosser Offenheit für das Evangelium erlebt hatten. Vor allem in den 80er und 90er Jahren sind viele Leute zum Glauben gekommen.

Harter Boden Das machte uns nachdenklich. Offenbar war der Boden in Belgien also nicht immer schon hart. Wir haben

uns die Frage gestellt, welche Faktoren dabei möglicherweise eine Rolle spielen und daraufhin verschiedene Missionsgesellschaften untersucht. Dabei fiel uns auf, dass vor allem Gott selbst und das Gebet seiner Nachfolger der wichtigste Faktor bei der Evangelisation sind. Trotzdem bezieht Jesus auch uns mit ein durch seinen Missionsbefehl in Matthäus 28, in dem er uns aufträgt alle Völker zu seinen Jüngern zu machen. Also auch die Belgier! Wie kommt es dann aber, dass das Evangelium hier so schwer ‚Fuss zu fassen‘ scheint? Liegt es an den „unempfänglichen, gleichgültigen und schwierigen“ Belgiern? Ganz bestimmt nicht! Wir haben hier viel zu viele besondere, wundervolle Menschen getroffen, die interessiert waren und uns Fragen über Gott stellten.


Es wurde allerdings immer wieder deutlich, dass die Leute nur wenig von Gott wussten oder verstanden. Und ja, unbekannt gleich ungeliebt…

den scheinen in Belgien nicht zu funktionieren und haben nicht denselben Erfolg wie in Amerika, England oder den Niederlanden.

Der Einfluss der Kultur

Interkulturelle Forschungen

Natürlich ist uns klar, dass in Zeiten der Dürre verschiedene Faktoren zum Tragen kommen, sowohl geistliche als auch praktische. Einer davon ist der Einfluss der Kultur, in der die Person, die das Evangelium hört, aufwächst. Die Kultur beeinflusst die Art, wie die Botschaft empfangen wird. Kultur verändert sich im Laufe der Zeit. Die Zeit, in der wir jetzt leben, ist in vielerlei Hinsicht anders als die der 80er und 90er Jahre. Damals konnten viele Leute, sowohl mit evangelischem, als auch mit katholischem Hintergrund noch etwas mit dem Christentum anfangen. Heutzutage haben viele (junge) Leute überhaupt keinen (kulturellen) Bezug mehr zum christlichen Glauben. Für viele von ihnen ist die Bibel ganz einfach ein Geschichtsbuch oder gar nur ein Märchenbuch, aus dem sie je nach Wunsch weise Lektionen herausholen können.

Während unserer Gespräche mit Fachleuten der ETF und von ABC Ministries wurden wir auf die interkulturellen Studien von Professor Geert Hofstede hingewiesen. Hofstede unterscheidet fünf Dimensionen, anhand derer kulturelle Unterschiede zwischen Ländern miteinander verglichen werden können, z.B. ‚das Vermeiden von Unsicherheit und Machtabstand‘.

In diesem postmodernen Zeitalter, in dem die ‚Wahrheit‘ ein relativer Begriff geworden ist, kennen viele Menschen das Evangelium nicht mehr. Der Theologe Stefan Paas schreibt dazu in seinem Buch ‚Fremdlinge und Priester‘: „Wir leben in einer Kulturphase, in der das christliche Europa immer weiter verschwindet.1“- in der (vor allem) junge Leute kaum noch etwas vom Christentum wissen. Was bedeutet das für Mission und Evangelisation in unserer Zeit? Wie können wir ‚kulturgerechter‘ evangelisieren? Missionare erzählten uns, dass die Evangelisationsmethoden aus den 80er und 90er Jahren heute nicht mehr ansprechend sind. Das gilt auch für Methoden aus anderen Ländern. Vor allem die auf starkes Wachstum oder ‚ergebnisorientierten‘ angelsächsischen Evangelisationsmetho1

es in Belgien schwieriger das Vertrauen zu gewinnen als in Kulturen mit einem niedrigeren Machtabstand. Vertrauen gewinnen heisst investieren in dauerhafte Beziehungen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass auch die Menschen in Belgien offen sind, wenn man ihnen mit aufrichtigem Interesse und Wertschätzung begegnet, von ihnen lernen will und Verständnis für seine/ihre Kultur zeigt. Dafür braucht man eine entsprechend bescheidene Haltung. Man sollte vor allem nicht denken, es ‚besser zu wissen‘. Dann wird man von den Belgiern schnell als arrogant erlebt.

Sein Königreich Das Vermeiden von Unsicherheit ist das Mass, in dem sich Kulturträger durch unsichere oder unbekannte Situationen bedroht fühlen. Flamen oder Walen haben dieses Vermeiden von Unsicherheit wesentlich mehr als zum Beispiel Amerikaner, Österreicher oder Niederländer. Selbst wenn man davon überzeugt ist, dass Veränderung gut oder gar notwendig ist, findet man es hierzulande schwieriger Vertrautes loszulassen. Man lässt sich darum auch nicht so schnell auf Veränderungen ein. Ausländische Missionare erleben auf der einen Seite, wie treu und beständig die Kirche in Belgien ist, können aber enttäuscht werden, wenn sie keine Rücksicht auf das hohe Mass an Vermeiden von Unsicherheit nehmen, wenn sie etwas Neues machen wollen. Machtabstand ist das Mass, in dem eine Gesellschaft den Machtunterschied zwischen Menschen als feststehende Tatsache akzeptiert. Auch der Machtabstand ist in Belgien weit grösser als in Amerika oder in nordeuropäischen Ländern. Personen in Machtpositionen, wie Lehrer und geistliche Leiter, haben hier viel mehr (absolute) Macht. Man überlässt die Initiative auch lieber Leuten, die eine Machtposition haben als selbst etwas zu unternehmen. Darüber hinaus ist

Man könnte noch viel mehr sagen über den Einfluss der Kultur eines Landes für Mission und Evangelisation. Aber was Jesus uns aufträgt, ist innerhalb der Kultur mit den Werten seines Königreichs zu leben. Diese sind oft entgegengesetzt zu der Kultur, in der wir selbst aufgewachsen sind. Trotzdem ruft er uns auf, in dieser Welt die Gute Nachricht von seinem Königreich weiterzugeben. Wie können wir dann eine Brücke schlagen zu den Menschen in Belgien, zu allen Generationen, die in der heutigen Zeit leben? Die BEM hat sich in ihrer neuen Vision dafür entschieden, in ganz Belgien Gruppen/Gemeinschaften von Jüngern Jesu zu bilden, die Werte wie Integration, Journey (gemeinsam unterwegs), Partizipation und Community (Gemeinschaft) leben. Mehr darüber können Sie im Leitartikel über die neue Vision der BEM lesen. Text: Kathy Vink-Oost Weitere Informationen über die Arbeit von Hofstede und die evangelisch/Belgische Kultur finden Sie u.a. in der Broschüre von ABC-Ministries (auf Niederländisch): https://www.abcministries.be/ vorming1/culture-gospel

Bron: Stefan Paas (2015) Vreemdelingen en Priesters RALPH | 5


eine neue

Vision für die Bem „Wir wollen als Missionsgesellschaft Menschen ausserhalb der Gemeinde erreichen“

Belgien hat sich verändert. Und deshalb ändert auch die BEM, ein Jahr vor der Feier ihres hundertjährigen Bestehens, den Kurs. „Unsere Gesellschaft ist anders geworden“, sagt Kurt Maeyens. „Wir dürfen unsere Augen nicht davor verschliessen, dass wir in einer post-christlichen Kultur leben. Die Menschen haben nicht länger eine natürliche Bindung zum Christen-

Die neue Vision der BEM lautet: „Wir sehen eine blühende Bewegung integrierter Gemeinschaften von Jüngern Jesu in ganz Belgien“. Kurt und Luc sind begeistert von der neuen Vision, mit der die BEM sich präsentiert. Sie kehrt damit zurück zu ihren Wurzeln und will wieder voll und ganz Missionsgesellschaft sein. “Als ich vor einigen Jahren Direktor der BEM für Flandern wurde“, sagt Kurt, „wussten wir eigentlich nicht mehr, wie wir Belgien noch mit dem Evangelium erreichen sollten. Wir versuchten einfach den Status quo zu erhalten.“ RALPH | 6

tum.“ Vor gut zwei Jahren hat die BEM angefangen sich selbst als Organisation zu reflektieren und zu untersuchen, was dazu geführt hat, dass man jetzt auf der Basis von vier Kernwerten neue Wege geht. Man lädt die Leute nicht länger ein, in die Gemeinde zu kommen, sondern sucht sie dort auf, wo sie sind. Ein Gespräch mit Kurt Maeyens und Luc Salsac.

Die BEM hat im Laufe der Jahre immer wieder Perioden von Wachstum, aber auch von Stillstand erlebt. Vor allem in den 80er und 90er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts sind die Gemeinden gewachsen. Aber die Methoden von damals funktionieren heutzutage nicht mehr. Kurt glaubt nicht, dass der Belgier als solcher nicht mehr mit dem Evangelium erreicht werden kann. „Wir haben immer versucht, eine Verbindung zum Christentum herzustellen“, erklärt Kurt. „Aber viele Menschen haben keinen katholischen Hintergrund mehr und sind darum auch nicht mehr mit dem christlichen Glauben vertraut.

Deshalb sind sie unserer Meinung nach nicht länger offen für das Evangelium. Wenn man jedoch eine Beziehung zu ihnen aufbaut, ist das Interesse für das Evangelium groß.“

Besonders “Durch die Entwicklung einer neuen Strategie bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass Gott einen neuen Plan für Belgien hat“, erzählt Kurt begeistert. Der gesamte Prozess ist auf eine besondere Weise verlaufen, und wir haben gefühlt, dass der Heilige Geist wirkt.“ “Ich wusste nicht, was ich von dem Prozess erwarten sollte“, erzählt


Luc. „Ich fand es sehr wichtig, dass wir einige Leute von ausserhalb der Mission gefragt hatten, um dabei mitarbeiten. Es gab ein entscheidendes Treffen, bei dem Filip de Cavel, Nat Winston und Eric Zander einen Vortrag hielten. Filip machte deutlich, warum die herkömmliche Vorgehensweise in Flandern oft nicht mehr funktioniert und stellte gleichzeitig neue ansprechende Initiativen vor. Nat bestätigte seine Erfahrungen als Pionier in Brüssel, und Eric berichtete von seinen Erfahrungen mit l’Autre Rive. Eric zeigte auf, dass in allen drei Darstellungen dasselbe

INTEGRATION

REISE

PARTIZIPATION

COMMUNITY Integration

Bei den vier Werten handelt es sich um ‚Integration‘, ‚Community‘ (Gemeinschaft), ‚Reise‘ und ‚Partizipation‘. Luc arbeitet in Hannuit schon seit ein paar Jahren auf der Grundlage dieser vier Werte. Er erläutert: „Es geht dabei nicht um eine Haltung, die wir gegenüber der Welt einnehmen. Wir entscheiden uns vielmehr unter den Leuten zu sein. Wir haben uns realisiert, dass auch Jesus den Himmel verlassen hat, um auf die Erde zu kommen und als Mensch unter Menschen zu leben. Wenn wir nicht mit ihnen leben, wird die Kluft nur noch grösser.“ Für Luc hiess das ganz praktisch, dass er sich

Prinzip deutlich wurde. Diese Berichte sprachen uns an.“

DNA “Die Werte, für die wir uns als Mission schliesslich entschieden haben, spielten in allen Zeugnissen eine Rolle“, verfolgt Luc. „Einer dieser Werte ist Integration. Dabei geht es darum, sich unter die Menschen zu begeben, sie nicht nur einzuladen, sondern mit ihnen zu leben.“ In der Erklärung der DNA der BEM wird es folgendermassen beschrieben: „Die BEM setzt sich dafür ein, die Gute Nachricht von Jesus in die Gesellschaft

bei ‚Maison du coeur‘ angeschlossen hat, einer Organisation vor Ort, die sich um sozial schwache Menschen kümmert. „Jeden Donnerstagmorgen bin ich mit anderen unterwegs in einem Lkw, um bei Umzügen zu helfen. Dann bin ich unter den Leuten, Leuten, die ich anders niemals treffen würde. Leute mit Drogen- und Alkoholproblemen. Leute, die im Gefängnis sitzen und Probleme mit ihrer Familie haben. Ich habe viel von ihnen gelernt. Ich kann ihnen zwar keine Predigt halten, aber ich diene ihnen. Wenn sich die Möglichkeit dazu ergibt, erzähle ich von Gott. Sie respektieren mich, und manchmal stellen sie Fragen. Als ich an einem Donnerstag nicht kom-

zu integrieren, Jünger zu machen und integrierte relevante Gemeinschaften zu gründen, in jedem soziokulturellen Kontext und für jede Bevölkerungsgruppe, in Belgien und darüber hinaus. Kurt erklärt: “Wir wollen uns in erster Linie darauf richten, wie wir in unserer Gesellschaft Einfluss ausüben können und Christus in unserer Gesellschaft weitergeben können.“ Die neue Vorgehensweise der BEM ist werteorientiert. Die BEM hat sich dafür entschieden, vier Werte in den Mittelpunkt zu stellen, die von Pionierstellen oder ‚communities‘ aus weitergegeben werden.

men konnte, weil ich ins Krankenhaus musste, während meine Familie im Ausland war, boten sie mir an für mich einzukaufen. Manchmal lerne ich bei dieser Arbeit, wie Gemeinde eigentlich sein sollte.“

Reise Mit dem Wert ‘Journey/Reise verbindet Kurt eine persönliche Erfahrung. Er zeigt, dass wir in Belgien manchmal lange unterwegs sein müssen mit Menschen. „Meine Tochter Liesbeth hat kürzlich geheiratet. Als sie fünf Jahre alt war, hat sie sich mit Evelien, einem Mädchen aus ihrer Klasse, RALPH | 7


angefreundet. Die beiden waren unzertrennlich. Darum hat Liesbeth ihre Freundin oft zu christlichen Freizeiten mitgenommen. Eines Tages haben uns ihre Eltern besucht, und auch wir wurden Freunde. Sie waren dankbar für die besondere Freundschaft zwischen unseren Töchtern. So sind wir mit ihnen auf die Reise gegangen. Evelien war Liesbeths Trauzeugin. Ihre Eltern haben bei allen praktischen Vorbereitungen mitgeholfen und waren begeistert von dem Traugottesdienst. Das ist für mich das Prinzip des gemeinsam Unterwegsseins, sein alltägliches Leben miteinander teilen. Evelien hat sich auch entschieden. Aber dieser ganze Prozess hat zehn Jahre gedauert.“

PARTIZIPATION ‘Partizipation’ steht im Mittelpunkt der Gottesdienste der Gemeinschaft, die Luc in Hannuit leitet. „Wir gehen bei diesem Wert davon aus, dass der Heilige Geist zu allen spricht. Natürlich gibt es auch Leiter, aber alle bekommen die Möglichkeit, etwas aus ihrem Leben mitzuteilen, zu sagen, was sie verstehen oder gerade nicht verstehen. Wir sind offen für die Fragen der Leute.“ „Eines Tages habe ich die Menschen von ‚Maison du Coeur‘ zu unserem Gottesdienst eingeladen. Ich gab ihnen die Gelegenheit etwas von ihrer Arbeit zu erzählen. Wir haben einen Slogan, über den ich predigte: ,dynamischer Glaube, radikale Liebe, solide Hoffnung‘. Ich bat die Leute zu malen, was das für sie bedeutet. Meine Kollegen von ‚Maison du Coeur‘ hatten bei Glauben ein Fragezeichen gemacht. Aber über Liebe hatten sie viel zu erzählen. Das ist, was sie mit der Arbeit ihrer Stiftung leben. Sie hatten die Freiheit, davon zu erzählen, und so hatte ich sie gewonnen.“

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COMMUNITY „Dabei geht es um mehr als um eine Gemeinde“, bemerkt Luc. „Das ist eine Gruppe von Menschen. Es gibt alle möglichen Sorten von Communities auf der Welt, ob sie nun Fussball oder Rugby spielen oder gemeinsam Rennrad fahren. Als Christen müssen wir uns in solchen Gemeinschaften einbringen oder sie selbst ins Leben rufen, um so präsent zu sein. Es geht nicht nur darum, Gemeinden zu gründen, sondern die Menschen dort zu erreichen, wo sie sind und wo ihre Interessen liegen. Das Café ‚Expressé‘ in Charleroi wird ein Ort werden, wohin Leute kommen können. Es wird von Christen geleitet, und so wird Christus dort auch erlebt. Es geht also weiter als nur unsere bisherige Vorstellung von Gemeinde.

Wir runden unser Gespräch ab mit einem Blick auf die Zukunft. Was denken Luc und Kurt über die Entwicklung der BEM in den kommenden Jahren? „Ich hoffe, dass die BEM ein Ort sein wird, wo Leute neue Ideen ausprobieren können“, sagt Luc. „Dass wir nicht sagen: ‚das hat noch nie funktioniert‘, sondern dass sich auch junge Leute bei uns anschliessen und neue Gruppen erreichen können.“ „Wir wollen nicht nur eine Organisation sein, sondern eine Bewegung, die von Gott geleitet wird“, ergänzt Kurt. „Wenn wir Ihm treu bleiben, wird sich etwas tun. Gott hat uns gerufen, um unter den Menschen zu leben und Christus weiterzugeben. Ich hoffe, dass junge Leute sich davon inspirieren lassen, Teil dieser Bewegung werden und in ihrer Gemeinschaft Belgien mit dem Evangelium erreichen, ob das nun Flüchtlinge sind oder Motorradfahrer oder Fussballer. Ich wünsche mir eine vom Heiligen Geist geleitete Bewegung. Text und Interview: Jan Willem Vink

Zum Zeitpunkt des Interviews war Kurt Maeyens Direktor der BEM für Flandern und Luc Salsac für Wallonien. Während der allgemeinen Mitgliederversammlung, die vor kurzem stattgefunden hat, hat die gesamte Leitung der BEM, wie geplant, ihre Ämter niedergelegt, um so den Weg frei zu machen für einen Übergangsrat. Luc möchte sich nun nach sechs Jahren als Direktor in erster Linie auf seine Arbeit vor Ort in Hannuit konzentrieren. Kurt Maeyens wird im kommenden Jahr Vorsitzender des Übergangsrats sein, der den Veränderungsprozess in Gang bringen und leiten wird.


ÜBergangsjahr Text: Jan Wisse

Kurt MAEYENS

Ende April hat die Mitgliederversammlung der BEM eine wichtige Entscheidung getroffen: Sie nahm den Vorschlag der neuen Vision an, die folgendermassen lautet:

„Wir sehen eine blühende Bewegung integrierter Gemeinschaften von Jüngern Jesu in ganz Belgien.“ Es ist gut, eine deutliche Vision zu haben, sich im Klaren darüber zu sein, wohin man als Organisation geht. Doch Veränderung kommt nicht von allein. Wenn ein Schiff einen bestimmten Kurs fährt, braucht es Zeit, ihn zu ändern. Deshalb hat die Mitgliederversammlung einen Übergangsrat gewählt, der aus Kurt Maeyens (Vorsitzender), Eric Zander, Henk van Dorp, Willy Fraipont und Peter Hartman (Fachmann für Verwaltungsfragen), sowie Jan Wisse (vormaliger Direktor von OM Belgium) und schliesslich Kees van Velzen (Vorsitzender der Niederländischen Stiftung BEM „Onze Hoop“) besteht. Wir hoffen mit diesem Team, das reich an Erfahrung auf dem Gebiet von Mission und Leitungsaufgaben ist, sowohl in ganz Belgien, wie auch international, einen reibungslosen Übergang bewerkstelligen zu können. Zunächst einmal wird es Aufgabe aller Mitarbeiter sein, ihre eigene Arbeit zu analysieren, um den jeweiligen Dienst dann schrittweise mit der neuen Vision in Einklang zu bringen. Wir werden die gesamte BEM genau unter die Lupe nehmen und evaluieren, ob die Arbeit noch in die Mission passt oder nicht. Wenn ja, muss sie auf die neue Vision abgestimmt werden. Wenn nicht, wird sie Schritt für Schritt in die Selbständigkeit geführt oder an eine andere Organisation übergeben.

Danach werden wir deutlich festlegen, wie wir unsere Arbeit in Zukunft beurteilen wollen – wir möchten wissen und bewerten, wie wir arbeiten, sodass wir unseren Dienst immer wieder neu an diese Welt, die sich so rasend schnell verändert, anpassen können. Abschliessend werden wir uns mit einer neuen Struktur befassen, die so einfach wie möglich sein soll und dabei die Arbeit doch optimal unterstützt. Unser Wunsch ist, dass wir nach dieser Übergangsperiode eine Organisation sind, die sich deutlich und effizient für den grossen Auftrag einsetzt und klar zum Ausdruck bringt, dass es notwendig und an der Zeit ist, das Evangelium in Belgien zu verkündigen. Wir hoffen, eine neue Generation von Missionaren zu bekommen, denen bewusst ist, dass sie einen Beitrag zur Verbreitung des Evangeliums leisten können. Wir möchten Brücken zu vielen anderen Organisationen, Gemeinden und Leuten schlagen, so dass wir mit vereinten Kräften noch effizienter sind. Lassen Sie uns gemeinsam dafür beten, denn aus eigener Kraft werden wir das sicher nicht umsetzen können! Veränderung ist nie leicht. Wir wollen ein klares Ziel vor Augen haben, unseren Mitarbeitern aber auch Zeit geben, sich die neue Vision zu eigen zu machen.

Eric ZANDER

Henk VAN DORP

Willy FRAIPONT

Kees VAN VELZEN

Jan WISSE

Peter HARTMAN

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Kolumne Edith Ruth Trump Wie können wir unseren ungläubigen Nachbarn vom Glauben erzählen, wenn sie absolut kein Interesse an geistlichen Dingen haben? Ich bin hier in unserem Dorf mit guten Nachbarn gesegnet: zwei sind ungefähr in meinem Alter, und wir können gut miteinander reden. Aber wenn ich versuche zu erklären, was Jesus für mich bedeutet oder Bezug nehme auf meine Gott-zentrierte Weltanschauung, sehe ich wie ihre Augen abwesend werden und sie das Thema wechseln. Deshalb war ich fasziniert, als ich von der Australierin Christine Dillon hörte, die sich selbst als Geschichtenerzählerin beschreibt. (www.storyingthescriptures.com) Sie lernte eine ganze Reihe von biblischen Geschichten zu erzählen, die sie in allen möglichen Situationen gebrauchen kann: in der Öffentlichkeit, aber auch in Privatgesprächen, im Zug oder mit den Nachbarn. Das motivierte mich, und ich beschloss, meine erste biblische Geschichte zu lernen. Ich wählte ein Stück aus Lukas 7, wo Jesus im Haus des Pharisäers Simon von einer Sünderin gesalbt wird. Erst als ich anfing, die Geschichte zu lernen, fiel mir auf, wie sorgfältig Lukas sie ausgearbeitet hat. Ich konnte sieben Schritte unterscheiden, alle schön im Gleichgewicht, mit einem ganz kleinen Gleichnis genau in der Mitte (V. 41). Den Schluss bildet die verheerende Zusammenfassung von Jesus in V. 47: „Deswegen sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.“ Das hat mir enorm beim Lernen geholfen. Aber natürlich muss ich diese sieben Schritte in der Geschichte immer wieder überprüfen, um bereit zu sein, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet! Und tatsächlich bekam ich in den darauffolgenden Wochen die Gelegenheit, diese aussagekräftige Geschichte einem Studenten im Zug zu erzählen, und auch meiner Frauengruppe in der Gemeinde, in einem Altenheim bei einer Weihnachtsfeier – und sogar einer meiner skeptischen Nachbarinnen, indem ich einfach fragte: ‚Wollen Sie eine der biblischen Geschichten hören, die ich versuche zu lernen?‘ Sie sagte ja, und diesmal hörte sie wirklich zu…

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Interview Jan Wisse kam vor kurzem von Operation Mobilisation zur Belgischen Evangelischen Mission. Bei OM war er in den letzten Jahren als Direktor tätig. Nun wird er der BEM helfen, der neuen Strategie Form zu geben. Jan ist verheiratet mit Melinda. Die beiden haben vier Kinder.

„Die Einführung der neuen Vision wird eine grosse Herausforderung!“


Was hast Du in Deiner Zeit als Direktor bei OM gelernt? Ein Gleichgewicht zu finden zwischen ‚für Gott arbeiten‘ und ‚Gott die erste Stelle geben‘. Man kann manchmal so in seiner Arbeit aufgehen und so beschäftigt sein, dass man vergisst, warum man sie eigentlich tut. Das Gleichgewicht ist sehr wichtig, vor allem wenn man so aktivistisch ist wie ich. Was ist das Geheimnis dahinter? Ich denke, dass Gott selbst der Schlüssel ist. Für mich bleibt es auf jeden Fall ein Kampf Gott erst zu suchen. Auf der einen Seite will ich es, aber auf der anderen Seite ergreife ich immer wieder die Flucht. Dann erlebe ich jedoch stets aufs Neue, dass Gott mich umarmt und es Zeit wird, zu Ihm zu kommen. Das ist das Wichtigste für mich. Es ist sicher keine abgeschlossene Lektion, sondern eine Entdeckungsreise, bei der ich Gott Immer wieder die erste Stelle in meinem Leben geben möchte! Im vergangenen Jahr hast Du bei der Entwicklung der neuen Strategie der BEM mitgeholfen. Wie war das für Dich? Ich finde solche Trajekte sehr interessant. Das hat mich motiviert. Ganz besonders war, wie die ganzen verschiedenen Ideen letztendlich ein schönes Gesamtbild ergaben. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Was wird Deine Aufgabe innerhalb der BEM sein? Ich soll bei der Einführung der neuen Vision in den Gemeinden mithelfen. Mehr kann ich momentan noch nicht dazu sagen. Ich muss erst noch selbst herausfinden, was das in der Praxis genau für mich heißt.

Warum hast Du Dich trotzdem entschieden, es zu tun? Eines Tages war ich in Holland unterwegs und hatte plötzlich ein enormes Verlangen bei diesem Prozess mitzuhelfen. Das Gefühl war so stark, dass ich mich fragte, ob Gott mir damit etwas sagen wollte. War es Gott, der zu mir sprach oder meine eigene Phantasie? Ich habe dann noch einige Zeit gewartet, um schliesslich mit Kurt Maeyens ein Treffen zu vereinbaren. Bei diesem Gespräch bot mir Kurt genau die Aufgabe an, die ich auf dem Herzen hatte. Das war für mich natürlich ein Bestätigung. Ich sagte mir dann: „Gott, wenn Du das so leitest, dann will ich auch alles dafür geben!“ Was wird in den nächsten Jahren die grösste Herausforderung für die BEM? Die grösste Herausforderung wird sein, die neue Vision tatsächlich zu verwirklichen. Dafür brauchen wir Leute. Wir müssen einiges anders machen, und das ist nie leicht. Dazu kommt auch die Suche nach neuen Mitarbeitern, was in den letzten Jahren ein Problem war. Wir brauchen Finanzen, alles muss möglich sein. Die Einführung der neuen Vision wird eine grosse Herausforderung. Was ist Dein Traum für Belgien? Ich wünsche mir, dass Belgien umkehrt zu Gott, dass die Belgier Gott kennenlernen, wie Er wirklich ist und dass die Gemeinde in Belgien wächst. Wir dürfen uns nicht zufrieden geben mit etwas mehr als einem Prozent der Bevölkerung, die Jesus kennt. Text und Interview: Jan Willem Vink

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100 Jahre

BEm

2019 ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der BEM: Unser 100-jähriges Jubiläum. Dafür sind wir dankbar und wollen das gerne mit Ihnen feiern. 2019 wird es 100 Jahre her sein, dass Ralph und Edith Norton nach Belgien kamen und die „Belgian Gospel Mission“ gründeten, die heutige Belgische Evangelische Mission. Die BEM spielte eine große Rolle bei der Verbreitung des Evangeliums in Belgien. Viele Gemeinden und Dienste sind durch ihre Arbeit entstanden. Mit ihrem 100-jährigen Jubiläum will die BEM dankbar zurückblicken, vor allem aber vorwärtsschauen und ihre neue Vision vorstellen. Wir sind gerade dabei, dieses festliche Jahr vorzubereiten und möchten vor allem auch mit Ihnen feiern. Es wird sicher für jeden etwas dabei sein. In der folgenden Ausgabe von RALPH werden wir darüber mehr schreiben und auch alle Daten mitteilen.

donation@b-e-m.org

Belgien

IBAN BE93 3100 5797 5067 BIC BBRUBEBB (unter Angabe des Verwendungszwecks)

Schweiz

Belgische Evangelische Mission B-1030 Brüssel (unter Angabe des Verwendungszwecks) Postgiro Nr. 40-14437-9

Deutschland

über Allianz Misson e.V., Postfach 1127 D-35714 DIETZHÖLZTAL Spar-u. Kreditbank Witten IBAN DE86 4526 0475 0009 1109 00 (unter Angabe des Verwendungszwecks)


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