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Dezember 2017 - 64.Jahrg. Nr.4 - vierteljährlich - P206948

R LPH Zeitschrift der Belgischen Evangelischen Mission

BEM stellt eigenes Buch vor p.4 kurt und der könig p.8 Column Feiertage p.10

Zalig Kerstfeest Joyeux Noël Frohe Weihnachten Merry Christmas


Leitartikel

Wirf dein Netz auf der anderen Seite aus! Als BEM befinden wir uns in einer ganz besonderen Phase. Wir denken bewusst darüber nach, wie Gott uns in unserer modernen Gesellschaft gebrauchen will, um das Evangelium effektiv weiterzugeben. Dabei sind wir in aller Abhängigkeit von Gott auf Johannes 21, 6 gestossen: „Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet finden.“ Die Jünger gingen am See von Tiberias ihrer Tätigkeit als Fischer nach, aber sie hatten nichts gefangen. Plötzlich ruft jemand vom Ufer aus: „Habt ihr etwas Fisch zum Brot?“ „Nein“, rufen die Jünger zurück. „Werft das Netz auf der anderen Seite vom Boot aus.“ Erstaunlicherweise tun sie, was ihnen gesagt wird ohne zu wissen, dass Jesus ihr Auftraggeber ist, und obwohl sie die ganze Nacht über nichts gefangen hatten. Jesus fordert auch uns auf, unsere Komfortzone zu verlassen und das Netz auf der anderen Seite auszuwerfen. Gott sehnt sich danach, uns als Seine Hände und Füsse gebrauchen zu können. Er wünscht sich, dass wir als Seine Kinder im Bewusstsein unserer Identität in Christus Sein Licht scheinen lassen. Wir müssen ein Herz haben für die Menschen, die Gott noch nicht kennen. Gott leidet darunter, dass wir ‚Sonntagmorgenkonsumenten‘ und nur auf unser eigenes Wohlbe-

RALPh zeitschrift

Kurt Maeyens

finden bedacht sind. Der Herr ruft laut: Wirf dein Netz auf der anderen Seite aus. Siehst du die Verlorenheit dieser Welt denn nicht? Warum bleibst du in deiner eigenen vertrauten Welt sitzen? Ist das nicht, was Jesus uns mit Weihnachten vorgelebt hat (Phil. 2, 5-8)? Weihnachten lehrt uns, dass Jesus Seine göttliche Wohnung verlassen hat, Seine Komfortzone aufgegeben hat, um als verletzliches Baby in unsere Welt zu kommen. Jesus hat alle seine göttlichen Rechte losgelassen, um eine Welt, die zum Untergang verurteilt war, zu retten. Gott hatte ein Herz für diese verlorene Welt und gab das Kostbarste, was er hatte. Er sandte Seinen Sohn. Der dreieinige Gott warf die Netze auf der anderen Seite aus. So ruft Gott auch uns: Wirf dein Netz auf der anderen Seite aus. Trau dich, dein eigenes kleines christliches Umfeld loszulassen und in die Welt hinauszugehen. Mach dich auf die Suche nach Herzen, die der Herr schon vorbereitet hat. Frage Gott, wo du etwas tun kannst. Mein grosser Wunsch ist, dass wir in Abhängigkeit von Gott und mit bewogenen Herzen Einfluss haben dürfen auf die Gesellschaft, in der wir leben. Ein gesegnetes Weihnachtsfest!

verweist auf Ralph Norton. 1919 gründeten Ralph und seine Frau Edith die

Belgische Evangelische Mission. Ziel der BEM ist es, der belgischen Bevölkerung das Evangelium zu bringen. Dieses Magazin hält Sie auf dem

K OLO P HON

Laufenden über unsere Mitarbeiter und alles, was wir tun.

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Verantwortlicher Herausgeber Kurt Maeyens Mitarbeiter Eunice Parodi - Ciara Goossens Kathy Oost - Jan Willem Vink Postamt: 3000 Leuven 1 Erkennung: P206948 Firmennummer: 0410.278.623

Kontakt Lambermontlaan 158 1030 Brüssel Tel: +32(0)2/241.30.15. E-mail: information@b-e-m.org Webseite: www.b-e-m.org Facebook: Belgian Evangelical Mission


Kurznachrichten Neue Kalender… und vieles mehr Die Kalender für das neue Jahr 2018 sind da! Kontaktieren Sie unsere Buchhändler, um dieses wunderbare Evangelisationsmittel zu bestellen. Denken Sie auch bei Ihren Weihnachtsgeschenken an Le Bon Livre oder Het Goede Boek. In unseren Buchläden in Brüssel, Genk, Gent, Kortrijk, Löwen und Lüttich finden Sie ein großes Assortiment an Bibeln, sowie Bücher für Groß und Klein, schöne Bilder oder Tassen mit biblischen Versen. Alle praktischen Hinweise unter www.hetgoedeboek.be oder www.lebonlivre.be

André Cools, Jahre Arlon

Projekt Expressé: Wie weit sind wir? Die Renovierungsarbeiten gehen flott voran, werden aber trotzdem mehr Zeit als geplant in Anspruch nehmen. Das Dach muss komplett neu gedeckt werden, was eigentlich gar nicht so schlecht ist. So können wir ein solides Fundament legen und in der Zwischenzeit gute Beziehungen zu den Nachbarn aufbauen usw.. In gewisser Weise hat unser Dienst also schon angefangen. Beten Sie bitte für die nötigen Finanzen, für kompetente freiwillige Mitarbeiter, und dass Gott uns eine(n) Vollzeit (oder Teilzeit) Mitarbeiter(in) schickt. Wilt u een gift doen? Onze bankgegevens staan op de achterkant van het magazine.

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Neuer Kinderclub in Gembloux

Hoogstraten selbständig

Am 1. September 1977 entdeckte André Cools Arlon, eine kleine, alte und entmutigte Gemeinde. Daran wollte er unbedingt etwas ändern. Heute beherbergt die Gemeinde Menschen aus allen Generationen und ist immer noch auf geistliches Wachstum bedacht. Dank der mühsamen Arbeit von André und Annie ist die Gemeinde jetzt ein Lichtpunkt in ihrer Umgebung, sozial integriert und offen für jeden. Dabei hat sie auch den Blick für das Wesentliche nicht vergessen: Die Gute Nachricht von Jesus Christus weiter zu geben. Mehr dazu auf unserer Webseite: www.b-e-m.org/de

Nach ihrer Ankunft im Sommer haben die Superhelden Gembloux nicht mehr verlassen! Nachdem die Begeisterung am Ende der Evangelisationswoche so gross war, hat die BEM Gemeinde in Gembloux im September mit einem monatlichen Kinderclub am Samstagnachmittag angefangen. Kaum zu glauben - die Stadt hat dafür sogar einen öffentlichen Raum zur Verfügung gestellt – und das auch noch kostenlos. Mehr dazu finden Sie unter: www.b-e-m.org/de

Nach 25 Jahren Missionsdienst übergeben Corneel und Lia Crezee die Leitung der BEM Gemeinde in Hoogstraten an die drei Ältesten. Die Gemeinde schließt sich nun dem Bund der Freien Evangelischen Gemeinden in Belgien mit ihren mehr als 31 Gemeinden an. „Unser Hochzeitstext war Jeremia 17,7-8. Dort steht, dass wir auch in Jahren der Dürre nicht aufhören, Frucht zu tragen. Das hat sich schon immer wie ein roter Faden durch unser Leben gezogen, und wir wollen auch weiterhin Sein Königreich in Belgien bauen“, sagen Corneel und Lia über ihre Zukunft. RALPH | 3


Die BEM stellt ihr eigenes Buch vor

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#PRAY 4

BELGIUM


Das hundertjährige Bestehen der Belgischen Evangelischen Mission rückt immer näher. Das nahmen wir zum Anlass, ‘#Pray4Belgium’ herauszubringen. In Niederländisch ist dieses Büchlein bereits seit November 2017 erhältlich. Wir werden Sie informieren, wenn es auch in Französisch, Englisch und Deutsch erscheint. ‘#Pray4Belgium’ beinhaltet 10 Geschichten von Pionieren und Visionären aus der Vergangenheit, aber auch von Leuten, die im Moment noch bei der BEM arbeiten. Es ist eine Kurzfassung von ‘Dein Wort ist die Wahrheit’, einem Buch von Henk van Dorp, Pastor der Gemeinde in Brakel, das 2018 auf den Markt kommen wird. Eine gute Gelegenheit, um mit ihm zu sprechen.

Dein Buch ‘Dein Wort ist die Wahrheit’ ist fast fertig und ‘#Pray4Belgium’ ist inzwischen erschienen. Wie fühlst Du Dich nach zwei Jahren Forschungsarbeit? Euphorisch? Euphorisch wäre zu viel gesagt. Aber ich bin unglaublich dankbar, dass ich

„Ich entdeckte, dass es unglaublich viele inspirierende Geschichten gibt und beschloss, sie zu Papier zu bringen.“

diesem Projekt so viel von meiner Zeit widmen durfte. Dabei hatte ich so meine Zweifel, als ich den Auftrag

bekam, ein Buch zu schreiben. Aber ich vertraute auf Gottes Hilfe. Es war eine sehr intensive Periode. Für mich war es eine Zeit des Rückzugs und gleichzeitig eine Herausforderung für meinen Glauben. Wäre ein Buch nicht genug gewesen? Jedes der Bücher dient einem anderen Zweck. Das erste Buch ist ausführlicher und geht mehr in die Tiefe und ins Detail. Es behandelt 100 Jahre Geschichte der BEM und ist mehr etwas für echte Liebhaber von Mission. Das zweite Buch beschränkt sich auf zehn Zeugnisse, was es für ein breites Leserpublikum anziehend macht. Es fasst die wichtigsten Biographien von ehemaligen BEM – Mitarbeitern aus meinem Buch zusammen, die dann noch durch die Zeugnisse heutiger Missionare ergänzt werden. An dem kleinen Buch haben übrigens auch andere Kollegen mitgearbeitet. Wie würdest Du ‘#Pray4Belgium’ mit vier Worten umschreiben? Es ist ‘informativ’. Es handelt davon, was Gott bis auf den heutigen Tag in Belgien tut. Darüber hinaus erzeugt es ‘Anteilnahme’. Menschen fangen an mitzudenken, die BEM zu unterstützen, aber vor allem auch für uns zu beten. Ausserdem ist es eine Art ‚Danksagung‘ zur Ehre Gottes. Und schliesslich ist es noch ‚missionsorientiert‘, denn leider ist es für viele immer noch nicht selbstverständlich, dass Belgien ein Missionsland ist. Welches Kapitel aus ‘#Pray4Belgium’ sollte man unbedingt gelesen haben? Es ist schwierig, ein einzelnes Kapitel hervorzuheben, denn gerade das Gesamtbild macht es so spannend. Aber

die Geschichte von Hilde ist etwas ganz besonderes. Sie ist eine authentische Belgierin, eine Frau, die von Gott gerufen wurde und obwohl sie viele Opfer bringen musste, bis heute voller Hingabe an ihrem Auftrag festhält. Es lohnt sich absolut, ihr Zeugnis zu lesen. (Einen Auszug aus Hildes Zeugnis finden sie auf Seite 10). Was hat Dich eigentlich motiviert ein Buch zu schreiben? 2009 hat der ehemalige Direktor der BEM, Johan Lukasse, eine Rede über viele wunderbare Ereignisse in der Missionsgeschichte der BEM gehalten. Obwohl ich schon lange zur dieser Mission gehöre, hatte ich davon noch nie gehört. Ich entdeckte, dass es unglaublich viele inspirierende Geschichten gibt und beschloss, sie zu Papier zu bringen.

„Beide Bücher wollen aber auch Menschen verändern und sie herausfordern, Gott noch besser kennenzulernen.“

Es gibt schon verschiedene Bücher über die Geschichte der BEM. Warum mit ‚Dein Wort ist die Wahrheit‘ jetzt noch eines? Das ist richtig. Seitdem die Mission besteht, sind schon einige Bücher erschienen, die jedoch oft für einen amerikanischen oder englischen Freundeskreis bestimmt waren oder nur eine bestimmte Periode der BEM behandelten. Bis jetzt gab es noch kein einziges Buch in Niederländisch oder Französisch, in dem die gesamte Geschichte der BEM beschrieben

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wird. Das konnte doch nicht so bleiben, oder? Welchen Zweck sollen beide Bücher erfüllen? Ich finde es nicht mehr als selbstverständlich, dass eine Organisation, die hundert Jahre existiert, ein Jubiläumsbuch herausgibt, zumindest wenn sie ein wenig Selbstrespekt hat. Ziel von ‚Dein Wort ist die Wahrheit‘ ist also, dass die gesamte Geschichte der BEM zusammengefasst und gelesen werden kann. Beide Bücher wollen aber auch Menschen verändern und sie herausfordern, Gott noch besser kennenzulernen. Meine heimliche Hoffnung ist, dass auch Ungläubige die Bücher lesen und von Gott angesprochen werden. Hast Du Pläne für weitere Bücher? Schreiben ist schon eine neue Leidenschaft für mich geworden. Das habe ich in den letzten Jahren entdeckt. Ich würde tatsächlich gerne noch ein Buch schreiben über unseren Dienst, den meiner Frau Trijnie und mir. In erster Linie hoffe ich allerdings, dass durch mich auch andere motiviert werden, ihre Geschichte aufzuschreiben.

■ So bekommen sie die Bücher #Pray4Belgium ist momentan nur in Niederländisch erhältlich. Wir werden Sie informieren, sobald es auch in Französisch, Englisch und Deutsch erscheint. Möchten Sie trotzdem ein Exemplar von # Pray4Belgium erhalten? Gegen eine kleine Spende von 5 Euro für unsere Versendkosten, schicken wir es Ihnen gerne zu. Gehen Sie dafür zu www.be-m.org/nl/#pray4belgium-nl, um sich anzumelden. Kein Internet? Schicken Sie Ihren Namen und Adresse an die BEM, Lambermontlaan 158, 1030 Brüssel, Belgien. “Dein Wort ist die Wahrheit” erscheint 2018 Wir respektieren die Richtlinien der Privacy und werden ihre Adresse nur gebrauchen, um sie über die Arbeit der BEM zu informieren. Ihre persönlichen Angaben werden nicht weitergegeben an Dritte. RALPH | 6


Foto Abtei: RiB

So spricht der HERR der Heerscharen: Fällt zuverlässigen Rechtsspruch und erweist Güte und Barmherzigkeit einer dem anderen (Sacharja 7,9)

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Kurt und der König Wir feiern diesen Monat Weihnachten. Dann denken wir daran zurück, dass Jesus Mensch geworden ist und in einem einfachen Stall in Bethlehem geboren wurde. Weihnachten ist das Fest der Inkarnation, Gott wurde Mensch. Jesus kam, um einer zerbrochenen Welt Hoffnung zu geben. Als BEM sind wir momentan auf der Suche nach einer neuen Strategie und denken im Rahmen dieses Prozesses darüber nach, wie wir dem Evangelium in unserer heutigen Zeit effektiv Form geben können. Deshalb hat die BEM für alle flämischen Leiter am 28. September in der Abtei von Heverlee gemeinsam mit der Organisation Compassion einen Studientag zum Thema ‚Gerechtigkeit‘ organisiert (siehe Foto auf S. 7). Letztes Jahr hat der Belgische König Filip in seiner Weihnachtsansprache auf den Zusammenhang zwischen Hoffnung und einer sozialen Gesinnung hingewiesen. Nach einem Jahr, in dem die Nachrichten von den Anschlägen in Brüssel und Zaventem beherrscht wurden, sagte er: „Durch die Ereignisse bei uns in Belgien, in Europa und an verschiedensten Orten der Welt wurden Ängste geweckt. Viele Menschen machen sich Sorgen um ihre Arbeitsstelle, ihr Einkommen, ihre Sicherheit. Und dennoch wende ich mich heute zu ihnen mit einer Botschaft der Hoffnung. Die Königin und ich sind immer wieder beeindruckt von den vielen wertvollen Projekten überall in unserem Land, wo

„Die Königin und ich sind beeindruckt von den vielen wertvollen Projekten überall in unserem Land, wo sich Menschen von ganzem Herzen einsetzen“ sich Menschen von ganzem Herzen einsetzen und es ihnen gelingt, auch andere dazu zu motivieren. Ich erlebe, wie Menschen aufrecht und echt miteinander umgehen. Das habe ich selbst beim Besuch einer Einrichtung erfahren, wo Erwachsenen mit einer geistlichen Behinderung ein Zuhause geboten wird. Wie dort vorurteilsfrei und liebeRALPH | 8

voll miteinander umgegangen wird, hat mich tief berührt. Und ich war überwältigt, wieviel Energie das in mir selbst erzeugt hat. Sanftmut ist eine Stärke.“ „Die Worte dieser Weihnachtsansprache haben mich nicht losgelassen”, sagt Kurt Maeyens, flämischer Direktor der BEM. „Ich habe nachgedacht, wie ich selber auf die Nöte meiner Umwelt reagiere. Wie steht es mit meinem Mitgefühl für Arme, Schwache, Waisen, Witwen und Flüchtlinge?“ Während des Leitertreffens mit Compassion erzählte Kurt von seinem persönlichen Kampf mit dem Thema soziale Gerechtigkeit. „Als Direktor der BEM ist es für mich ein grosses Vorrecht, dem Herrn vollzeitlich dienen zu dürfen. Es ist einfach wunderbar mit Christen zu arbeiten, sie anzuleiten, zu Jüngern zu machen und ihnen zu helfen im Glauben zu wachsen. Dafür bin ich sehr dankbar. Aber trotzdem denke ich manchmal: „Investiere ich meine Zeit eigentlich wirklich richtig?“ „Jesus sieht das Evangelium von zwei Seiten: auf der einen Seite müssen wir die Gute Nachricht verkündigen. Auf der anderen Seite dürfen wir dabei aber nicht den Menschen als Gesamtperson aus den Augen verlieren und müssen ihm in seiner konkreten Situation helfen. Evangelisation als Wortverkündigung und soziale Gerechtigkeit müssen Hand in Hand gehen.“


„Wenn ich ehrlich bin, ist unsere Art der Evangelisation zwar oft motiviert durch den Wunsch Menschen zu Jesus zu bringen, aber die Fürsorge für die Menschen wird dabei doch manchmal vergessen. Durch unsere Bemühungen, das Evangelium einfach und verständlich zu machen, wird es manchmal auf eine Art Brandversicherung reduziert. Sobald man die Police in Händen hält, ist das Seelenheil sicher. Darauf liegt der Nachdruck. Aber Evangeliumsverkündigung ist viel mehr als nur die Gute Nachricht weiterzugeben.

„Durch unsere Bemühungen, das Evangelium einfach und verständlich zu machen, wird es manchmal auf eine Art Brandversicherung reduziert“ „Um ein wenig nachvollziehen zu können, was es bedeutet arm zu sein, bin ich einmal barfuss durch den Supermarkt gegangen. Dabei habe ich Gottes bedingungslose Liebe und Sein Mitgefühl für eine Welt in Not erlebt. Dadurch ist in mir der Wunsch entstanden, nicht nur die Botschaft der

Hoffnung zu verkündigen, sondern selbst eine Botschaft der Hoffnung zu sein.“ „Die Geschichte lehrt uns, dass Christen immer viel für die Gesellschaft getan haben, denken wir z.B. an die Errichtung des Unterrichtswesens, die Gründung von Waisenhäusern, die Abschaffung der Sklaverei, den Einsatz für das (ungeborene) Leben.“ Kurt erzählte, wie in seiner Gemeinde ‘Die Kreuzung’ in Aalst der Wunsch entstand, etwas für die Stadt zu tun. Sie beschlossen, bei den Behörden vor Ort nachzufragen, wo in Aalst die speziellen Bedürfnisse lägen und wie sie als Gemeinde helfen könnten. Es stellte sich heraus, dass es in der Stadt viele Mädchen afrikanischer Abstammung gibt, die schon Mutter sind. Die Gemeinde hat daraufhin eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die konkret darüber nachdenkt, wie sie praktisch Hilfe leisten können. „In Lukas 4, 14-21 macht Jesus deutlich, dass Er gekommen ist, um Armen die Frohe Botschaft zu verkündigen, Gefangene zu befreien, Blinde wieder sehen zu lassen und Zerschlagene in Freiheit hinzusenden. Das inspiriert mich und fordert mich heraus, Ihm darin zu folgen.“

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Mit einer guten Prise Humor zu lesen. Manche Leute lieben Weihnachten, andere können damit gar nichts anfangen. Es ist nicht schwer zu erraten, zu welcher Kategorie ich gehöre. Am 25. November fange ich an unruhig zu werden und hole die Weihnachtsdekoration vom Dachboden herunter. Ah! Noch ein ganzer Monat Zeit, um mich auf die Ankunft unseres Retters auf Erden vorzubereiten. Ich kann es kaum noch erwarten, aber es gibt noch nirgendwo Tannenbäume zu kaufen. Hätten wir doch mal einen künstlichen Weihnachtsbaum erstanden, dann wäre mein Karton mit Weihnachtskugeln und Lametta jetzt schon längst wieder weggeräumt. Um mir die Zeit zu vertreiben, verziehe ich mich in die Küche, um Plätzchen zu backen: Zimtsterne, Pfauenaugen… Ich probiere alle nur erdenklichen Backrezepte aus. Am 1. Dezember thront in meinem Wohnzimmer der schönste Christbaum der ganzen Welt. Die Krippe steht hoch oben auf dem Schrank, so dass die Kinder die kleinen Figuren sicher nicht kaputtmachen können. Der Adventskalender mit den Süßigkeiten für jeden Tag hängt gut sichtbar an der Wand und wird uns auf dem Weg zur Geburt Jesu begleiten. In der Nacht zum 6. Dezember lege ich still und leise die Geschenke vom Nikolaus unter den Tannenbaum. Was für eine Zumutung, dass ich mich entscheiden muss zwischen den Geschenken vom Nikolaus und für Weihnachten. Geht es Ihnen auch so? Am nächsten Morgen nehmen wir in die Schule Spekulatius für die Lehrer mit. Am Nachmittag trinken wir dann heiße Schokolade mit Schlagsahne und Haselnusssplittern und knabbern Kekse. Danach basteln wir kleine Geschenke für die Großeltern und schauen uns einen Weihnachtsklassiker auf Netflix an. In den darauffolgenden Wochen erledige ich die letzten Weihnachtseinkäufe, um sicher niemand zu vergessen. Auch der Weihnachtsgottesdienst unserer Gemeinde rückt näher. Man hat mich gebeten, die verschiedenen Beiträge zu koordinieren, etwas was ich wirklich gut kann. Oh, ich freue mich schon so, gemeinsam die Geburt Christi feiern zu können. Apropos - wer sorgt eigentlich für den Weihnachtszopf und den Kakao? Einige Tage später wähle ich unser Menü für Heiligabend aus: Etwas einfaches wegen der Kinder, aber trotzdem perfekt. Und am Morgen des 25. Dezember denken wir dann alle an Jesus. Das war doch ein Monat ganz zu Seiner Ehre, oder?

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Ich war als junges Mädchen voller Tatendrang und – wie meine Muttersehr sozial. Gleichzeitig dachte ich auch viel nach. Im Alter von 12 Jahren wusste ich schon, dass ich später Mathematiklehrerin werden wollte. Dem schien auch nichts im Weg zu stehen. Ich war glücklich und hatte in der Schule viele Freunde. Als ich sechzehn oder siebzehn war, änderte sich das jedoch. Ich fing an, an allem zu zweifeln und dachte immer wieder: ‚Ist es wirklich eine gute Idee Mathelehrerin zu werden? Wenn diese Entscheidung falsch ist, kann ich dann glücklich werden? Was, wenn ich keine Anstellung bekomme? Was, wenn mir die Arbeit nicht gefällt? Und wenn

Auszug aus dem Buch #Pray 4Belgium

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kolumne edith Eunice Parodi

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„ ines Abends habe ich den Herrn angerufen, nicht laut, aber in meinem Herzen: Niemand kann mir noch helfen, Herr. Wenn es doch noch jemand kann, dann bist Du das. Aber wo bist Du?“ Das ist ein Zitat aus dem Zeugnis von Hilde Deleebeeck in #Pray4Belgium. Wir möchten Ihnen hier schon einen kleinen Vorgeschmack auf unser Buch geben.


ich heirate, was dann? Und was, wenn ich ledig bleiben sollte? Ich sah keinen Ausweg mehr. Wie konnte ich herausfinden, ob ich später glücklich werden würde? Welche Entscheidung wäre dann die Richtige? Ich begriff, dass ich mein Leben absolut nicht in Händen hatte, und damit konnte ich nur sehr schwer umgehen! Aus dem lebenslustigen Mädchen von einst wurde ein unsicherer und trübsinniger Teenager. In der Schule gab ich mein Bestes. Gleichzeitig bekam ich jedoch eine Essstörung, die mich immer mehr gefangen hielt. Meine Eltern und Freunde begannen sich grosse Sorgen zu machen. Viele liebe Leute aus meinem Umfeld versuchten mir zu helfen, aber es war aussichtslos. Niemand schien mir eine Antwort auf meine Fragen geben zu können. „Eines Abends habe ich den Herrn angerufen, nicht laut, aber in meinem Herzen: Niemand kann mir noch helfen, Herr. Wenn es doch noch jemand kann, dann bist Du das. Aber wo bist Du?“ Ich hatte immer schon an Gott geglaubt, aber Er war für mich ein Gott auf Abstand. In den Ferien beschloss ich, die Bibel ganz durchzulesen. Ich dachte mein Religionslehrer, ein Priester, hätte sicher nichts dagegen, wenn ich das auf einmal tun würde anstatt jeden Tag ein kleines Stück zu lesen. Drei Monate Ferien waren dafür schliesslich Zeit genug. Also habe ich bei 1. Mose angefangen und es genau bis 3. Mose durchgehalten. Dann habe ich das Buch entmutigt zur Seite gelegt und gedacht: ‚Das ist doch völliger Unsinn.‘ Ich verstand absolut gar nichts! Glücklicherweise gab es

dafür eine Lösung: Eine meiner Mitstudentinnen erzählte mir von zwei Studenten, die sich jede Woche in der Mittagspause zu einem Bibelkreis trafen. Vom ersten Augenblick an haben mich die Bibelarbeiten dieser Jungs angesprochen. Mir fiel auf, dass Gott für sie nicht irgendwo weit weg war, sondern ganz nahe, und dass die Bibel ihnen Hilfestellung für ihr tägliches Leben gab. Mir wurde klar, dass das genau das war, wonach ich suchte und was ich brauchte. Es war, als ob dieses Buch, die Bibel, sich mir plötzlich offenbarte. Das Wort wurde lebendig und hatte mir ganz persönlich etwas zu sagen. Auf einmal schwebte ich wie auf Wolken. Das dunkle Tal, in dem ich mich in den vergangenen Jahren befunden hatte, war auf einmal vollkommen verschwunden! Ich fühlte mich unendlich glücklich! Neugierig wie es weitergeht? Fortsetzung auf Seite 6 unten.

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Grosser Bedarf an neuen Kollegen ■ Mitarbeiter/in für das Sekretariat und den Empfang

Der/die Sekretär/in sollte Niederländisch können und über gute Französisch- und Englischkenntnisse, sowie eine Affinität zur Verwaltungsarbeit verfügen

■ Vollzeit Buchhalter/in fürdas BrüsselerBüro derBEM

Für die Buchhaltung sind eine Ausbildung zum Buchhalter und in der Finanzverwaltung nötig.

für die flämische Bibelausstellung ■ Koordinator/in Für die Bibelausstellung suchen wir jemand, der gut organisieren, koordinieren und kommunizieren kann.

Haben Sie ein Herz für Belgien? Die BEM will den Auftrag Jesu erfüllen und die Frohe Botschaft in Belgien auf zeitgemässe und effiziente Art und Weise weitergeben. Jesus weiss, wie hoffnungslos die Lage von Menschen ist, die keine Beziehung zu Gott haben. Deshalb ist es auch unser Wunsch, Menschen wieder mit Jesus in Kontakt zu bringen. Er ist der Weg zum Herzen Gottes. Vor kurzem hörte ich von einem Kollegen, wie er mit dem Bild von jemandem in einem erbarmungswürdigen Zustand (hungrig, unterernährt, krank) von Gemeinde zu Gemeinde ging: Er erzählte den Gemeindemitgliedern, dass im reichen Belgien der geistliche Zustand von 98,5% der Belgier ganz genau so dargestellt werden müsste. Weckt das nicht automatisch Ihre Verlangen, Gott mit Ihren Gaben und Talenten zu dienen? Dafür gibt es so viele Möglichkeiten. Eine davon ist es, für die BEM zu arbeiten, Vollzeit, Teilzeit oder als freiwilliger Mitarbeiter. In unserem Team mitarbeiten Fühlen Sie sich gerufen, Gott zu dienen? Wollen Sie mit Ihren Gaben helfen, die Gute Nachricht in Belgien weiterzugeben? Dann sind Sie bei uns richtig!

Alle Details unter: www.b-e-m.org/de

Peter Hartman - Office Manager

donation@b-e-m.org

Belgien

IBAN BE93 3100 5797 5067 BIC BBRUBEBB (unter Angabe des Verwendungszwecks)

Deutschland

über Allianz Misson e.V., Postfach 1127 D-35714 DIETZHÖLZTAL Spar-u. Kreditbank Witten IBAN DE86 4526 0475 0009 1109 00

(unter Angabe des Verwendungszwecks)

Schweiz

Belgische Evangelische Mission B-1030 Brüssel (unter Angabe des Verwendungszwecks) Postgiro Nr. 40-14437-9


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