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Dezember 2018 - 65.Jahrg. Nr.4 - vierteljährlich - P206948

R LPH Zeitschrift der Belgischen Evangelischen Mission

LEITARTIKEL - INTEGRATION S.2 Integration in der Praxis S.5 ZEUGNISSE - Jesus widerspiegeln S.7


Leitartikel

Integration Vor drei Jahren sind wir innerhalb von Lüttich umgezogen. Jetzt wohnen wir ganz nahe bei unserer Arbeit, obwohl ich immer darauf bestehe, dass es sich um einen Dienst für den Herrn handelt, wenn auch mit ‚kommerziellem‘ Charakter. . (Bücher sind nun einmal leider nicht umsonst). Eigentlich war der Buchladen für uns immer ein Ort, an dem wir über Gottes Wort sprechen konnten. Er ist für uns aber auch wie ein Leuchtturm, ein Scheinwerfer in der Finsternis, ein Ort, an dem man Antworten bekommt, wenn man auf der Suche nach Gott ist. Die neuen Werte der BEM haben uns wachgerüttelt und angesprochen. Integration: Ja, wir sind schon seit Jahren Mitglied bei einem Gewerbeverein. Aber ehrlich gesagt haben wir uns immer in unserem Laden verkrochen und darauf gewartet, dass die Kunden zu uns kamen. Daher sind wir nun auf die Suche gegangen! Oder vielmehr: wir haben beschlossen, unter den Menschen zu wohnen. In unserer Siedlung gibt es ein Erzählcafé, wo sich etwa 50 Leute treffen, um miteinander zu reden, gemeinsam zu essen und zu spielen. Seitdem wir regelmässig dorthin gehen, grüssen uns die Menschen, wenn sie uns auf der Strasse begegnen. An der Bushaltestelle sagt eine Frau: „Hallo Willy, ich habe verschiedene Artikel in Eurer Zeitschrift gelesen. Ich komme mal vorbei“, und verabschiedet sich (wie bei uns üblich ist) mit einem Kuss. Wir haben in unserer

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Willy Fraipont Gegend etwas gesucht, das zu uns passt. Warum versuchen Sie das nicht auch einfach? Vielleicht ein Hobby, Gartenbau, bei einer Essensausgabe mithelfen… Es gibt so viel zu tun in ihrer Nähe. Suchen Sie nach Möglichkeiten Jesus durch das, was Sie tun, sichtbar werden zu lassen. Dann kommt nach und nach auch automatisch die Gelegenheit, Zeugnis zu geben von Ihrem Leben mit Gott. Die Hausaufgabenhilfe ist auch eine wunderbare Gelegenheit, Kinder und ihre Eltern zu treffen. Integration in der eigenen Siedlung, darum geht es. Mit den Menschen leben, soviel wie möglich tun, was sie tun, sie liebhaben oder einfach nur ‚da sein‘. Wenn Sie bei etwas nicht mitmachen können, dann erklären Sie es einfach mit Liebe und Respekt. Paulus sagt : „Macht es so wie ich: Ich nehme in allem Rücksicht auf alle. Ich suche nicht meinen eigenen Vorteil, sondern den Vorteil aller anderen, damit sie gerettet werden.“ 1. Korinther 10, 33 (Gute Nachricht) Am Ende dieses Magazins werden wir vor eine Herausforderung gestellt : #BEMintegrationchallenge. Warum nicht mitmachen? Eine gute Gelegenheit, die Leute um uns herum mit anderen Augen zu sehen und herauszufinden, wie wir im Namen Jesu mit ihnen leben können, „ganz einfach“.

verweist auf Ralph Norton. 1919 gründeten Ralph und seine

Frau Edith die Belgische Evangelische Mission. Ziel der BEM ist es, der belgischen Bevölkerung das Evangelium zu

IMPRESSUM

bringen. Dieses Magazin hält Sie auf dem Laufenden über unsere Mitarbeiter und alles, was wir tun.

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Verantwortlicher Herausgeber Kurt Maeyens Postamt: 3000 Leuven 1 Erkennung: P206948 Firmennummer: 0410.278.623 Zeichnung auf der Titelseite Wendy Bartel Abonnement Dreimonatlich gratis An/Abmelden zur: information@b-e-m.org

Kontakt Lambermontlaan 158 1030 Brüssel Tel: +32(0)2/241.30.15. E-mail: information@b-e-m.org Webseite: www.b-e-m.org Facebook: Belgian Evangelical Mission Datenschutz Wir respektieren die Privatsphäre unserer Abonnenten: www.b-e-m.org/privacyverklaring-bez_final/ (auf Niederländisch)

Graphische Produktion Quality Dots B.V.


KURZNACHRIchten Expressé Im Dienst Gottes stehen, wie altmodisch ist das denn? Kaffee servieren, lächeln, im Stillen beten, ein ermutigendes Gespräch, die Wahrheit verkündigen, aber nicht übertrieben… Menschen liebhaben und ihren Lebensrhythmus respektieren. Möchtest Du für EXPRESSÉ beten oder das Projekt finanziell unterstützen? Bald findet die Eröffnung des Cafés statt. Wir brauchen noch immer Deine Hilfe, um die Kosten für die Renovierungsarbeiten, sowie für die Anschaffung der Ausstattung decken zu können. Wir sind auch noch dringend auf der Suche nach einem (einer) Mitarbeiter(in), der (die) mindestens an vier Tagen pro Woche helfen kann. Willst Du den Sprung in dieses spannende Abenteuer wagen? Zögere dann nicht!!  www.expresse.org

 expresse.gosselies@gmail.com

Jon & Stephanie Howard

Benny & Berit Raemdonck

Endlich konnten JON UND STEPHANIE HOWARD ihren grossen Wunsch wahrmachen und als Missionare ins Ausland gehen. Anfang Oktober haben sie Arizona verlassen, um in Hannuit mitzuarbeiten…. In Zusammenarbeit mit der Kontaktmission hatten sie bereits 2007 in die Länder Deutschland, Österreich und Belgien ‚hineingeschnuppert‘. „Wir dachten mit kleinen Kindern nach Belgien zu kommen, aber der Herr hat es so geführt, dass sie inzwischen Teenager geworden sind. Wir bleiben mindestens zwei Jahre, haben aber Vision für Langzeitmission. Erst einmal müssen wir sehr viel lernen und uns noch mehr abgewöhnen. Wir möchten in Hannuit Seine Lehrlinge sein.“

Am 03. September durften wir im Nortonhaus BENNY RAEMDONCK als Nachfolger von Ciara Goossens für den Bereich Public Relations willkommen heissen. Er und seine Frau BERIT LAMPARTER wohnen in Dendermonde. Seit ihrer Heirat hatten sie immer mehr das Verlangen, für den Herrn zu arbeiten. „Als ich hörte, dass die BEM einen neuen PR- Mitarbeiter sucht, habe ich sofort Kontakt aufgenommen! Vieles was in diesem Job gefragt ist, war schon jahrelang mein Hobby. Was für ein Segen, das jetzt für den Herrn tun zu dürfen“, meint Benny. „Ausserdem befindet sich die BEM gerade in einer wahnsinnig interessanten Periode, in der die neue Vision langsam Gestalt annimmt. Ich bin dankbar, dass ich daran teilhaben und mit darüber nachdenken darf, wie wir der Welt diese Vision auf eine visuell anziehende Art präsentieren können.“

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Integration

Kurz bevor Jesus gefangengenommen wird, nur ein paar Stunden vor der Kreuzigung, betet Er das Hohepriesterliche Gebet (Joh. 17) für seine Jünger, aber auch für uns. Er betet für die, ‚die durch ihr Wort an Ihn glauben‘. Es ist das einzige Mal, dass Er uns ausdrücklich nennt. Seine letzten Gedanken vor Seinem vollkommenen Opfertod für uns, über unsere Einheit mit Gott und miteinander, sind ergreifend. Das ist aber auch das einzige Mal, dass Jesus ‚negativ‘ betet. Er sagt ganz deutlich, was Er nicht will, um sicher zu sein, dass der Vater Ihn richtig versteht – als ob Er mit einem Leuchtstift das Risiko, das mit dieser so wichtigen Einheit einhergeht, unterstreichen möchte. ‚Ich bete nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst‘ (V.15). Jesus ist sich der Gefahr bewusst, dass diese Einheit von uns Christen untereinander die Trennung von der Welt nach sich ziehen kann. Zum Schutz gegen den Feind, der die Welt regiert, bauen wir eine Mauer um uns herum. Sind wir in diese Falle getreten? Unser Leben und RALPH | 4

unsere Gemeinden gleichen oft einer Festung, in der wir uns in Sicherheit bringen können. Wir wissen, dass es unser Auftrag ist, den Verlorenen das Evangelium zu bringen. Und ab und zu starten wir dann einen Versuch, die Wahrheit auf feindlichem Gebiet zu verkündigen. Aber wir werden nicht ernst genommen, und das Ergebnis ist oft nur allzu dürftig. Dazu kommt noch, dass unsere Gesellschaft den persönlichen Glauben in die Privatsphäre verbannt hat, wodurch zwischen unseren Gemeinden und dem täglichen Leben in der Gesellschaft eine Kluft entstanden ist.

integrieren und sie den Geschmack des Evangelium schmecken zu lassen. Wir müssen dem Vorbild Jesu, dem menschgewordenen Wort, dem Licht, das in der Finsternis dieser Welt scheint, folgen und ‚unser Licht für alle Menschen leuchten lassen, so dass sie unsere guten Taten sehen und unseren Vater verherrlichen werden.‘ (Mat 5:16)

Obwohl Jesus in diesem bekannten Gebet sagt, dass wir nicht von dieser Welt sind (Vers 14 und 16), unterstreicht Er gleichzeitig, dass wir zu einem bestimmten Zweck hier sind, nicht einfach so, sondern weil Er uns gerufen hat: ‚Wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt‘ (Vers 18). Wie Salz, das durchdringend ist und würzt, wenn es aus dem Salzstreuer kommt, so ruft Jesus uns auf, uns in der Welt zu

Anstatt Leute zu uns in die Gemeinde einzuladen, wo sie erst ihre grosse Schwellenangst überwinden müssen, sollten wir nach aussen treten und uns neu in die Gesellschaft integrieren, um Gottes Liebe durch gute Werke zu widerspiegeln. So wie Jesus in unsere Welt kam, wollen auch wir andere in ihrer Welt treffen. Erst dann wird unser Zeugnis auch sichtbar und bekommen unsere Worte einen Sinn.

‘WIR SIND NICHT ZUFÄLLIG AUF DIESER WELT ODER AUS VERSEHEN, SONDERN WEIL WIR EINEN AUFTRAG HABEN!‘

Eric Zander


100 JÄHRIGES JUBILÄUmBUCH Henk van dorp Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der BEM entstand die Idee, ein Jubiläumsbuch herauszubringen. Henk van Dorp ist in die Geschichte und Archive der Mission eingetaucht und hat in dem Buch ‚Uw woord is de waarheid / Ta parole est la vérité‘ jede Menge Geschichten versammelt. Im Mai 2019 wird das Buch in Französisch und Niederländisch erscheinen. Es ist eine Chronologie von 100 Jahren Evangelisation und Gemeinde-

gründung durch die Belgische Evangelische Mission, einer Organisation, die von dem amerikanischen Ehepaar Ralph und Edith Norton gegründet wurde. Alle wichtigen Phasen der evangelikalen Missionsgeschichte werden darin behandelt. Es enthält aber auch viele persönliche Zeugnisse. ‚Uw woord is de waarheid / Ta parole est la vérité‘ liefert nicht nur einen besonderen Beitrag zur Belgischen Missionsgeschichte, sondern zeigt auch Gottes Grösse, und wie Er schwache Menschen gebrauchen kann. Wenn sie das Buch vor 1. März 2019 bestel-

len, bezahlen wir die Versandkosten innerhalb Belgiens und in die Niederlande. Sie bekommen es also gratis zugeschickt! Auch von anderen Ländern aus können sie das Buch reservieren, müssen jedoch selbst für die Versandkosten aufkommen. ‚Uw woord is de waarheid / Ta parole est la vérité‘ wird €24,95 kosten und kann unter folgendem Link reserviert werden: (Niederländisch)  www.b-e-m.org/ nl/uw-woord-is-de-waarheid/ (Französisch)  www.b-e-m.org/fr/taparole-est-la-verite/


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GEDENKFEIER ERNEUERUNG FEST ERÖFFNUNG REFLEXION


Ein Geburtstag in 5 Teilen... #SAVETHEDATE am Grab von Ralph & Edith Norton - 10.30H KERKHOF VAN BRUSSELLAAN 159, 1140. EVERE

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Februar 2019 Präsentation des neuen ‘Looks’

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Christian Centre - 10.30H -18.30H Steenweg op Waterloo 47, 1640. Sint-Genesius-Rode

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das neue büro - 10.30H Romboutstraat 7, 1932. Sint-Stevens-Woluwe

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symposium (nur auf Einladung) in der Nähe von Löwen

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I AM A POSTER, TAKE ME OUT !


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GEDENKFEIER

Vor hundert Jahren, am 19. Dezember 1918, kamen Ralph und Edith Norton nach Belgien und sagten: „Die Belgische Evangelische Mission ist angekommen!“ Wir wollen diesen Geburtstag mit einer Gedenkfeier beginnen, bei der wir dankbar zurückschauen auf das Werk des Herrn durch diese treuen Dienstknechte.

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FEST

Wir laden alle unsere Freunde zu einem grossen Familienfest ein, um die Treue Gottes während der vergangenen 100 Jahre der Belgischen Evangelischen Mission zu feiern und gemeinsam zu träumen von dem, was der Herr noch durch die neue BEM in unserem Land tun will.

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ERNEUERUNG

Das hundertjährige Bestehen der BEM ist der Moment, die Mission erneut ins Blickfeld zu rücken, eine neue Vision, aber auch ein völlig neues Gesicht… Behalten Sie uns im Auge! Folgen Sie uns online und in den sozialen Medien.

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ERÖFFNUNG

Nach den Standorten in der Staatsbladstraat und der Lambermontlaan zieht das Büro der BEM jetzt um in ein prächtiges Haus in der Nähe des Brüsseler Rings. Dieses Gebäude bietet viel Potential für neue Projekte. Es wird eine festliche Eröffnung.

REFLEXION

Nach einem Jahrhundert Evangelisation und Gemeindegründung in Belgien ist die Herausforderung noch immer sehr gross in einer Welt, die sich ständig verändert. Die BEM strebt nach Erneuerung, um sich der gegenwärtigen Situation anzupassen. Aber wir dürfen nicht stehenbleiben in der Entwicklung. Wir müssen auch weiterhin nachdenken, wie wir auf die aktuellen Gegebenheiten einspielen können. An einem einzigartigen Symposium werden 100 Gäste teilnehmen, die bei der Gründung neuer Gemeinden im Westen mitarbeiten.

ERBE & INNOVATION Stolz auf das Erbe (HERITAGE) all jener Männer und Frauen, die dem Belgischen Volk voller Hingabe das Evangelium gebracht haben, denken wir zurück an die dunklen Tage des Ersten Weltkriegs, der Geburtsstunde der BEM. Während des ersten Jahrhunderts ihres Bestehens hat sich die Mission ständig erneuert (INNOVATION), um die Belgier immer so effektiv wie möglich zu erreichen. Heute, mehr denn je, schlägt die BEM eine neue Richtung ein, um auch weiterhin das Evangelium zu verkündigen!


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Christel

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hristel hatte einen gutbezahlten Job, langweilte sich jedoch immer mehr in dem Bereich, in dem sie erst so begeistert tätig war. Sie war immer weniger motiviert, wurde krank und hat schliesslich gekündigt. Christel war der Überzeugung, dass Gott etwas anderes mit ihr vorhatte. Sie wollte nicht länger mit verschränkten Armen sitzenbleiben und wurde ehrenamtliches Mitglied einer Gruppe des Roten Kreuzes. So entdeckte sie die Welt, fühlte sich nützlich, lernte andere Leute kennen und bekam immer mehr Kontakt zur örtlichen Bevölkerung. Nach einiger Zeit stellte sie sich im Vertrauen auf Gottes Führung die Frage, ob sie überhaupt noch nach einer neuen Arbeitsstelle suchen sollte. Gemeinsam mit ihrem Mann kam sie zu dem Schluss, dass eine Teilzeitarbeit ideal wäre. Und dann geschah ein Wunder: Ein Vollzeitjob in ihrem Dorf wurde zur Teilzeitanstellung! Für Christel ist der Schlüssel zur Integration nicht, dass man sich als Christ an seinem Wohnort ehrenamtlich oder professionell einsetzt, sondern dass die jeweilige Gemeinschaft Teil des sozialen Lebens vor Ort ausmacht. Wenn „offene“ Gottesdienste in einem öffentlichen Gebäude gehalten werden, ist die Schwellenangst für Menschen, die ihre neuen Nachbarn, die Christen sind, kennenlernen wollen, viel niedriger. Christel wird von ihrer Familie unterstützt, und sie spricht weiterhin mit Leuten und hört ihnen zu. Sie hatte schon einige Male die Möglichkeit über Gott zu reden und Menschen in ihre Gemeinschaft einzuladen. Sie tut, was ihr liegt, weiss aber, dass jeder seinen eigenen Stil hat.

Drienie

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rienie Lombard hat 2001 in Borgerhout eine Untersuchung gestartet. Sie hat sich damit befasst, wie man in einer multikulturellen Gesellschaft Menschen mit dem Evangelium erreichen kann. Diese Studie führte dazu, dass Drienie 2004 nach Borgerhout umgezogen ist, um dort ihre Arbeit fortzusetzen. 2010 hat sie De Brug / Al Jeser (DBAJ) (Die Brücke) ins Leben gerufen. Auch heute noch arbeitet Drienie Vollzeit bei diesem Projekt mit. DBAJ ist ein Ort der Begegnung von Kultur und Glauben. Die Organisation baut Brücken zwischen verschiedenen Kulturen, geht auf Menschen zu und investiert in dauerhafte Beziehungen. Die Türen stehen für jedermann offen! DBAJ will Menschen zusammenbringen und Gottes Wort verkündigen. Das tun sie, indem sie multikulturelle Frauennachmittage anbieten, Filmabende, Bibelkreise und vieles mehr organisieren. „Wir möchten, genau wie Jesus, am alltäglichen Leben der Menschen teilhaben und hoffen, dass sie durch uns Jesus begegnen.“, sagt Drienie. „Unsere Organisation versucht sich soviel wie möglich in die Gesellschaft zu integrieren. Wir nehmen an verschiedensten Aktivitäten in der Stadt teil, verrichten ehrenamtliche Dienste und arbeiten oft mit säkularen Partnerorganisationen zusammen. Integration heisst für mich, dass man unter die Leute geht und sein Leben mit ihnen teilt. Aufrichtigkeit, Zeit zum Zuhören und andere akzeptieren wie sie sind, gehört natürlich auch dazu.“ Drienie findet, dass 1. Thessalonicher 2, 8 den Kern des Ganzen trifft: „So, in Liebe zu euch hingezogen, waren wir willig, euch nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unser eigenes Leben mitzuteilen.“

Angela & Reiner

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ngela & Reiner Jursch arbeiten schon seit 18 Jahren bei Gemeindegründung und - aufbau in Flandern mit. Sie wohnen in Heusden-Zolder in Limburg, einer Gegend, die für ihre Minen bekannt ist. Momentan engagieren sie sich dort in einem Gemeindegründungsprojekt unter dem Motto ‚Nahe bei Gott und nahe bei den Menschen‘. „Auf diese Art und Weise wollen wir Menschen in einer neuen Gemeinde zusammenbringen, wo das zweifache Gebot gelebt wird: Gott und deinen Nächsten liebhaben. So wollen wir den Missionsauftrag Jesu in Heusden-Zolder umsetzen.“, sagt Reiner. „Für uns war Integration schon immer wichtig. In einer der Gemeinden, wo wir früher tätig waren, haben wir gemeinsam eine Essensausgabe aufgebaut. Und genau das hat uns in Heusden-Zolder dazu geführt herauszufinden, ob es dort schon eine Organisation gab, der Angela und ich uns anschliessen konnten. Und ja! Eine solchen Verein gab es in Heusden-Zolder bereits. Wir schlossen uns ihm als ehrenamtliche Mitarbeiter an und arbeiten dort immer noch beide sehr gern mit. Durch diese Arbeit lernen wir viele Leute kennen, können uns in die Gesellschaft integrieren und so Gottes Licht leuchten lassen. Die Mitarbeit bei der Essensausgabe ist für uns eine offene Tür zur Gesellschaft, eine Tür durch die wir Gottes Liebe sichtbar machen können. Eine andere Tür ist der Elternbeirat der Schule unseres Sohnes. In diese Schule durften wir schon einmal mit einem Team von Jugendlichen gehen, um von Gottes Liebe zu erzählen. Im Januar 2019 würden wir das gerne wieder tun.“ Eunice Parodi/Benny Raemdonck RALPH | 5


kolumne edith Annette Hartman Integration!?! Bin ich den Belgiern ein Belgier geworden? Integration: ein interessantes Thema für eine Niederländerin, die schon seit gut 18 Jahren versucht, sich in die belgische Kultur zu integrieren. Aber ich muss nur den Mund aufmachen, und schon werde ich freundlich gefragt: ‚Sie sind sicher nicht von hier?‘ Und das, obwohl ich so sehr versuche mich anzupassen. Aber meine Herkunft kann ich einfach nicht leugnen. Mein Dialekt ist eben nun mal anders als der eines Flamen. Ich gebrauche ja schon flämische Worte, sonst verstehen die Leute mich nicht. Für Niederländer spreche ich Flämisch. Die Menschen hier jedoch lachen nur herzlich, wenn ich ihnen das erzähle! Ich war Mitglied des Vorstands des belgischen Rassezuchtvereins für Kooikerhondjes. Dort habe ich entdeckt, wie es in der Welt zugehen kann. Ich habe auch einen Patchworkkurs gemacht, wirklich nett mit all den flämischen Damen. Diese Frauen haben sehr gut füreinander gesorgt: wie eine Gemeinschaft. Für sie ist Patchwork ihre Leidenschaft, für mich jedoch gibt es mehr als nur das. Meine Priorität ist mein Leben mit und für den Herrn. In unserem Dorf bin ich ehrenamtliche Mitarbeiterin bei der Beratungsstelle ‚Kind und Familie‘. Dort komme ich an meine Grenzen, was mein Französisch angeht. In dem kleinen Flämischen Ort unter der Smogglocke Brüssels wohnen immer mehr Ausländer. Also fühle ich mich auch dort als ‚Aussenstehende‘, denn Flämin werde ich nie werden.Ich bin nicht von dieser Welt, aber sehr wohl in dieser Welt. All diese verschiedenen Kulturen geben mir das Gefühl, irgendwo auf der anderen Seite des Erdballs gelandet zu sein. Da bieten sich doch jede Menge Möglichkeiten? Wenn man gut in Sprachen ist, wahrscheinlich schon… Echte Integration in der Nachfolge Jesu geschieht gerade dann, wenn ich es nicht selbst bewusst versuche, sondern wenn Gott mich dorthin führt, wo Er mich gebrauchen kann. Zum Beispiel als ich 2005 mit Eierstockkrebs im Krankenhaus lag und meiner Zimmergenossin von Jesus erzählen konnte. ‚Ich bin den Schwachen ein Schwacher geworden’ (1 Kor. 9, 22). Oder im Park bei meinem täglichen Spaziergang mit den Hunden. Gott bringt mich mit Menschen zusammen, denen ich vom Evangelium erzählen kann und mit denen ich beten darf. Danach ‚schwebe‘ ich förmlich wie auf Wolken. Gott lässt mich mit meinen Grenzen Teil Seines grossen Plans sein. Der Herr ist gut, in jeder Lage. Die Kunst besteht darin, das sehen zu lernen. Integration? ‚Gott, gebrauche mich so wie Du das willst, denn Du hast mich schliesslich hierher geführt, um Dein Evangelium zu verkündigen!‘ RALPH | 6

Christel, Drienie, Reiner und Angela… und noch viele andere. RALPH hat für Dich einige Geschwister, in deren Leben Jesus sichtbar wird, besucht. Sie alle haben auf die Frage geantwortet:

« Meine Frau und ich lieben Gesellschaftsspiele. Wir besuchen regelmässig zwei Spielevereine in unserer Nähe und machen Gebrauch von einer Webseite, über die man bei sich zuhause Spieleabende organisieren kann. Auf diese Art und Weise wollen wir ein Netzwerk aufbauen. Wir beten, dass wir im Umgang mit diesen Leuten Seine Liebe ausstrahlen können. » Evert, Kortrijk

« In unserer Nachbarschaft geben wir unser Bestes ein gutes Zeugnis zu sein. Gemeinsam mit unseren Kindern räumen wir regelmässig den Müll auf, der auf der Strasse herumliegt. Obwohl wir einen Garten haben, spielen wir mit unseren Kindern manchmal bewusst auf der Strasse. So kommen wir leichter in Kontakt mit unseren Nachbarn. » Kim, Kortrijk

« Ich bin Rentner und kann nicht stillsitzen. Darum habe ich an einem Nachhilfeprogramm für Schüler mit Schwierigkeiten in der Schule mitgearbeitet und helfe bei einer Seelsorgeeinrichtung in meinem Ort mit. Ausserdem stehe ich auf der Liste ehrenamtlicher Mitarbeiter eines Krankenhauses in der Gegend. » Paul, Soignies

« Ich bin einer der Botschafter für Sauberkeit in unserer Stadt. Für mich ist das eine Gelegenheit, unserer Dorfgemeinschaft auf eine einfache Art zu dienen und gleichzeitig mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Die Gemeinde von Philippeville nimmt schon seit drei Jahren am grossen Frühjahrsputz für ‚ein saubereres Wallonien‘ teil. » Stephen, Philippeville

Interviews : Eunice Parodi/Benny Raemdonck


wie sie Jesus in ihrer Umgebung widerspiegeln? « Ich organisiere schon seit einigen Jahren Fussballspiele. Im Laufe der Jahre ist daraus eine Gruppe von nicht – christlichen Freunden und Leuten aus der Gemeinde entstanden. Diese Treffen sind keine evangelistischen Aktionen, zeigen aber den Nichtchristen, dass wir Gläubigen nicht weltfremd sind. » Dries, Aalst

ZEUGNISSE « Meine Frau und ich sind gerade umgezogen. Im Rathaus bekamen wir ein Willkommenspaket mit allerlei Informationen über die Stadt. In diesem Paket befand sich auch ein kleines Buch über ein sehr interessantes Projekt, das Leute aus der Umgebung ermutigt, sich kennenzulernen und sich gegenseitig zu unterstützen und zu helfen. Diese Initiative will, dass Leute aus der Gemeinschaft ihre Talente miteinander teilen. Wir haben uns noch am gleichen Abend angemeldet! » Thomas en Lente, Dendermonde

« Wir sind Botschafter an Christi statt. Ich tue alle alltäglichen Dinge im Namen Jesu und für Ihn! Ich spreche und bastle mit von Kriegen traumatisierten Kindern, umarme eine Mutter, die wegen ihrer kranken Tochter weint oder begleite eine Freundin, die Angst hat alleine ins Krankenhaus zu gehen. Alles, was Du für diese Kleinen getan hast, hast du Mir getan. » Sarah, Brüssel

« Wir möchten gerne eine Familie sein, die in ihrer Umgebung Wärme und Zusammengehörigkeit ausstrahlt. Wir finden es wichtig, ein offenes Haus für die Freunde unserer Kinder und Kinder aus der Nachbarschaft zu haben. » Davy & Vanessa, Löwen

« Ich bin schon jahrelang Mitglied im ‚Kulturhaus‘ in Arlon. Dadurch habe ich die Möglichkeit meine Nächsten in der Welt des Theaters kennenzulernen, herauszufinden, was für sie wichtig ist und mich mit ihnen auszutauschen. Ich bin immer wieder überrascht. » André, Arlon

« In einer Anzeige in der Zeitung las ich, dass der Chor unserer Stadt noch auf der Suche nach einigen Mitgliedern ist. Ich bin musikalisch und singe gerne. Da ich neue Leute aus der Umgebung kennenlernen wollte, habe ich mich auf diese Anzeige hin gemeldet. Jetzt freue ich mich schon auf mein erstes Konzert. » Karl, Eupen

ZU VIELE « WEISSE FLECKEN » IN BELGIEN? Arbeite mit an INTEGRATION. Drehe schnell die Seite um!

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#INTegration Komm in Bewegung!

In der eigenen Umgebung Jesus zu widerspiegeln, ist gar nicht so schwer. Christels Rat lautet, frage Gott ehrlich: „Herr, bin ich dort, wo Du mich haben möchtest?“ und akzeptiere dann Seine Antwort, egal wie verrückt sie auch sein mag! Du kannst auch selbst die Initiative ergreifen, indem du Vereine in deiner Nähe kontaktierst, die noch ehrenamtliche Mitarbeiter suchen. Googel einfach “Freiwilligendienst + deinen Ort”, um herauszufinden, wer oder was in deiner Umgebung gebraucht wird. Wir nähern uns wieder einmal dem Jahresende, einer Periode, in der an vielen Orten Initiativen organisiert werden und besonders viele freiwillige Mitarbeiter gesucht werden. Was hält dich davon ab, dich zu engagieren? Bis zum 31. Januar kannst du auf deiner liebsten ‚Social-media‘ - Plattform über hashtag #BEMintegrationchallenge an unserer ‚‘integration challenge’ teilnehmen. Lass uns wissen, wie du Jesus in deiner Nachbarschaft widerspiegelst! Auf unserer Facebookseite werden wir diese Geschichten sammeln und veröffentlichen.

#BEMint

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Ergreife gemeinsam mit uns Initiative! Eine Bewegung integrierter Christen, die von Gottes Liebe überströmen und bereit sind ihren Nachbarn zu helfen! f

Hilfe! Ich will mitmachen, aber ich weiß überhaupt nicht, worüber dieser Artikel geht:  www.b-e-m.org/de/hashtag/

donation@b-e-m.org

Belgien

IBAN BE93 3100 5797 5067 BIC BBRUBEBB (unter Angabe des Verwendungszwecks)

Schweiz

Belgische Evangelische Mission B-1030 Brüssel (unter Angabe des Verwendungszwecks) Postgiro Nr. 40-14437-9

Deutschland

über Allianz Misson e.V., Postfach 1127 D-35714 DIETZHÖLZTAL Spar-u. Kreditbank Witten IBAN DE86 4526 0475 0009 1109 00 (unter Angabe des Verwendungszwecks)


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