2019-09 RALPH_DE

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vierteljährlich - 66. Jahrg. Nr.3 P206948

september - november 2019

R LPH Fahrtenschreiber

„Kommt” oder „Geht hin” ?

| S.2

Jesus Widerspiegeln

| S.6

neue Abteilung AGORA

| S.9

WIDERSPIEGELN in der praxis

| S.10


| LEITARTIKEL

“Kommt” oder “Geht hin” ? In dieser neuen Ausgabe unseres Journals starten wir mit einer Art von Dreiteiler, um Schritt für Schritt die Wirkungsweise der neuen Strategie von VIANOVA zu enthüllen. Unser Ziel ist es, eine blühende Bewegung integrierter Gemeinschaften von Jüngern Jesu in ganz Belgien zu sehen. Wir müssen daher eine Dynamik in Gang setzen, die eine möglichst dauerhafte Bewegung erzeugt. Im Prinzip geht es mehr um eine Wiederentdeckung, als um etwas wirklich Neues. Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass Jesus zwei scheinbar gegensätzliche Befehle gebraucht, wenn er sich an uns wendet : « Kommt ! » und « Geht hin ! » Jesus ruft uns alle zu Ihm, um Seinen Geist 1 zu empfangen, Ruhe 2 zu finden,… Aber als Er Seine Jünger zu sich rief, war das nicht nur, um gemeinsam mit Ihm gemütlich darauf zu warten, dass sich noch andere zu ihnen gesellen. Jesus rief Seine Jünger zu sich, um sie auszusenden. Direkt auf das „Kommt !“ folgte das „Geht hin!“.

Verantwortlicher Herausgeber Jan Wisse Firmennummer: 0410.278.623 Postamt: 3000 Leuven 1 Erkennung: P206948 Zeichnung auf der Titelseite Benny Raemdonck Abonnement Dreimonatlich gratis An/Abmelden zur: info@vianova.be

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“Und als er seine zwölf Jünger herangerufen hatte… Diese zwölf sandte Jesus aus…” (Matt. 10, 1 & 5) “Ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht…” (Joh. 15, 16) “Und er steigt auf den Berg und ruft zu sich, die er wollte… damit er sie aussende…” (Mark. 3, 13 & 14) “Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger herbei und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte.” (Apostel bedeutet wörtlich ‚Gesandter‘) (Luc. 6 :13) Alle Jünger werden in die Welt gesandt, vor allem zu den Schwächsten und Verlorenen. « Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch » (Joh. 20, 11). Auch wenn wir nicht alle dazu berufen sind, unser Lebensumfeld, unsere Familie, unser Haus oder unsere Arbeit,… zu verlassen, so

Kontakt Romboutsstraat 7 1932 Zaventem Tel: +32(0)2/241.30.15. E-mail: info@vianova.be Webseite: vianova.be • Facebook: vianova.be Twitter: vianova_be • YouTube: VIANOVA Datenschutz Wir respektieren die Privatsphäre unserer Abonnenten: https://www.vianova.be/nl/privacyverklaring (auf Niederländisch)

Graphische Produktion Quality Dots B.V.


RALPH & EDITH? RALPH Norton ist der Gründer

der Belgischen Evangelischen Mission, die 2019 in VIANOVA umbenannt wurde. Zu Ehren seiner Frau trägt die Kolumne, die alle drei Monate von einer unserer Missionarinnen geschrieben wird, den Namen EDITH. Unsere aktuelle Zeit-

schrift beschreibt ähnlich wie bei einem Fahrtenschreiber unsere Reise, auf der wir ein Netz-

Eric Zander

Strategieleiter VIANOVA

sind wir doch alle berufen, gezielt auf andere zuzugehen, um sie durch uns Jesus sehen zu lassen, auf der Arbeit, in der Nachbarschaft, bei unseren Freunden, in unserer Familie…

werk integrierter Gemeinschaften von Jüngern Jesu in Belgien entstehen sehen.

FRAGE & ANTWORT

Um unseren Rundbrief etwas interaktiver zu gestalten, star-

Viel zu lange haben wir unsere Art der Evangelisation auf das Organisieren von Veranstaltungen begrenzt, zu denen wir die Verlorenen eingeladen haben oder darauf, Leuten, die wir nicht kennen, an einem öffentlichen Ort das Evangelium zu verkündigen. Wir wollen auf den Ruf Jesu antworten und Sein Leben unter unseren Zeitgenossen inkarnieren. Wir beten, dass Gott Herzen öffnet und uns mit Menschen, die auf der Suche sind, zusammenbringt. Jesus verkörpern in dieser Welt, unter allen Bevölkerungsschichten, indem wir natürliche Beziehungen aufbauen und neue Quellen suchen. Gott ist bereits am Werk. Wir dürfen mit Ihm zusammenarbeiten. So entsteht eine Bewegung.

ten wir in der nächsten Ausgabe von RALPH mit einer neuen Rubrik. Wenn Du Fragen oder Anmerkungen hast, etwas nicht deutlich ist oder Du uns einfach nur ermutigen willst,… angefangen von einfachen Dingen bis hin zu herausfordernden Fragen über die neue Vision, die

neue

Strategie,…

Zöge-

re nicht und schicke uns eine Mail nach ralph@vianova.be . Wir werden jeweils einige Reaktionen auswählen und diese in

Eric Z.

unserem Rundbrief beantworten. Wir schreiben diese Rubrik 1

Joh. 7,37 2 Matt. 11,28

also gemeinsam mit Dir! Deshalb ist Dein Input sehr wichtig!

TRIPTYCHON

Unsere Strategie beinhaltet Jesus zu widerspiegeln (W), Jünger zu machen (J) und diese Jünger dann in Gemeinschaften (G) miteinander zu verbinden. In diesem RALPH wird es darum gehen, was es heisst, Jesus zu widerspiegeln. Die Titelseite ist Teil einer Art von Triptychon.


| KURZE NACHRICHTEN

Rebekah ist 21 Jahre alt und studiert an der Universität St. Andrew in Schottland. Im Rahmen ihres Studiums muss sie mindestens 7 Monate in einem Französischsprachigen Land verbringen. Sie hat sich für Wallonien und ein Praktikum bei VIANOVA entschieden.

Blake ist 24 Jahre alt und kommt aus den USA. Er bleibt mindestens zwei Monate bei VIANOVA. Wir heissen die neuen Praktikanten herzlich willkommen in unserer Mitte und sind dankbar für ihre Unterstützung.

EIN KLEINER SCHRITT ... Im Juli 1969 betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond und sagte: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit!“ 50 Jahre später drückt der Schöpfer des Universums seinen Stempel in die Herzen der Allerkleinsten in unseren Städten, ein grosser Sprung vorwärts für das Königreich Gottes. In diesem Sommer haben wir die Kinder durch das neue Programm von La Courte échelle ‚Ins Unendliche‘ mit dem Gott bekannt gemacht, der alle Sterne kennt und ihnen einen Namen gegeben hat. Die kleinen Schritte, die wir in den vergangenen Jahren treu in Ganshoren, Herstal und Gembloux gegangen sind, aber auch unser Einsatz bei den verschiedenen Diensten der Stadt, wie der Familienhilfe, dem Altenheim, dem Roten Kreuz,…haben dazu geführt, dass wir in der Stadt verankert sind und es uns ermöglicht, unseren Glauben offen zu zeigen und weiterzugeben. In Gembloux haben wir sogar finanzielle Unterstützung bekommen, um die Kosten decken zu können. Nichts ist unmöglich für unseren Gott!

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Be vi suc an he ov n a c Sie en da te s r!

SAMSTAG

21 sep.

2019

UMZUG NACH ZAVENTEM Der Verkauf der Nortonhäuser und der Kauf unseres neuen Bürogebäudes sind abgeschlossen! Den Umzug haben wir mittlerweile auch hinter uns gebracht und sind nun wieder an der Arbeit. Danke an alle, die beim Umzug und allem, was damit zusammenhängt mitgeholfen haben. Wir danken Gott für dieses wunderbare neue Gebäude. Möchtest Du unser neues Büro gerne einmal sehen? Kein Problem! Am 21. September ist Tag der offenen Tür für jedermann! Komm doch zu unserer festlichen Eröffnung, bei der wir auch einige spezielle Aktivitäten anbieten. Mehr Info? www.vianova.be

Samstag, den 21. September 10h00: Begrüssung, Kaffee 10h30: Einweihungszeremonie 11h00 - 15h00: • Führungen durch das Gebäude • Familienspiel • Gratis Grillfest (Getränke gibt es zu kaufen) • Nachtischbuffet • Bücherstand (‘Het Goede Boek’ & gebrauchte christliche Bücher)

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Widerspiegeln: erkennbar werden Wie gut kennen wir unsere Nachbarn? Was wissen sie über unsere Familie, unsere Arbeit, unsere Interessen? Vielleicht haben wir eine Vorliebe für dieselben Fernsehprogramme oder Restaurants? Vielleicht treiben wir denselben Sport? Vielleicht stimmen wir für dieselbe Partei? Vielleicht aber auch nicht. Die Nachbarn von Jesus wussten, wer Er war. Sie kannten Seine Mutter und Seine Geschwister. Sie wussten, welchen Beruf Er hatte, kannten Sein Haus und erlebten aus der Nähe, wie Er aufwuchs. Er war einer von ihnen. “Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns?“ Ihrer Meinung nach kannten sie Ihn so gut, dass sie sich beleidigt fühlten, als Er anfing anders zu sein, als Er sich verhielt wie jemand, der wichtig war. Fühlte Jesus sich besser als sie? 1 Jesus hat diesen Lebensstil ganz bewusst gewählt, damit Seine Nachbarn die Möglichkeit hatten, Ihn kennenzulernen und Er einer von ihnen sein konnte. Das nennen wir Widerspiegelung. Jesus war von Anfang an Gott. Er ist der Schöpfergott, der Himmel und Erde gemacht hat. Aber Jesus hat Seine Gottheit nicht festgehalten und wurde Mensch genau wie wir. 2 Er verzichtete auf Seine Rechte und Seine Macht als Gott des Universums und lebte unter den Menschen, Nachbarn und Kollegen, Religiösen und Nichtreligiösen,

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Leuten, denen es gut ging und Leuten, die es weniger gut hatten. 3 Im zweiten Kapitel des Philipperbriefs sehen wir, was Jesus unter widerspiegeln verstand.4 Für Ihn hiess es, dass Er sich buchstäblich von einem Ort zum anderen bewegte. Jesus verliess Seinen Platz bei Gott, dem Vater, um zu uns zu kommen. Darüber hinaus wurde Er auch noch unser Diener. Ich hätte gedacht, dass Er in Seiner Rolle als König, militärischer Befehlshaber oder zumindest Gouverneur bleiben würde. Aber Er entschied sich für die Rolle eines Dieners. Die meisten Leute mit dienenden Aufgaben, ohne jegliche Aufstiegsmöglichkeiten, haben nach einiger Zeit genug davon. Jesus übernahm diese Rolle mit Freuden. Demut ist eine von Jesus‘ wichtigsten Eigenschaften. Anstatt an Seiner göttlichen Position krampfhaft festzuhalten, wurde er gehorsam, verletzlich und bereit, sich den Menschen zu unterwerfen. Er dachte immer erst an die anderen, bevor Er an sich selbst dachte. Er war nicht impulsiv, sondern handelte wohlüberlegt. Er hatte stets ein Ziel vor Augen: den Willen Seines Vaters zu ehren und Ihm gehorsam zu sein bis in den Tod. In diesem Kapitel des Philipperbriefs werden wir aufgefordert, „diese Gesinnung in uns sein zu lassen, die auch in Christus Jesus war“. Dabei ist es für uns natürlich sozusagen von Vorteil, dass Jesus durch Seine Auferstehung für uns

den Tod und die Sünde überwunden hat. „Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir zu diesem Urteil gekommen sind, dass einer für alle gestorben ist und somit alle gestorben sind. Und für alle ist er gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist.“ 5 Durch Seine Auferstehung lebt Jesus in uns und wird durch uns hindurch sichtbar. Wir dürfen Ihn in dieser Welt widerspiegeln. Auch wir können die Rolle des Dieners einnehmen; wir können demütig und verletzlich werden; wir können gehorsam und zielgerichtet leben. Wie gut kennen wir unsere Nachbarn? Von unserer Haltung ihnen gegenüber hängt viel ab. Wie demütig und verletzlich sind wir? Wie zielbewusst stellen wir ihre Bedürfnisse über unsere eigenen, und wie gehorsam sind wir in der Nachfolge?

J

G

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1

Mark. 6,32, 2 Phillipper 2,6-7, 3Joh 1,1-3,14 4 Phillipper 2,1-11, 5 2.Kor 5,14-15


“ Ich hätte gedacht, dass Er in Seiner Rolle als König, militärischer Befehlshaber oder zumindest Gouverneur bleiben würde „

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JEsUS WideRSPIEGELN Kurt Diederich

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EDITH Dienend miteinander verbunden sein

Julia Diederich VIANOVA Gembloux „Hello, how are you?“ Jeden Freitagmorgen kam Evelyne in die Küche des Roten Kreuzes und tat ihr bestes, um die französischsprachigen Mitarbeiter in Englisch zu begrüssen. Gemeinsam mit drei anderen Frauen, die dort als ehrenamtliche Mitarbeiterinnen arbeiteten, kochte ich jeden Freitag Suppe für die allwöchentliche Suppenbar. Manchmal sprachen wir darüber, wie gut wir uns verstanden. Wir lachten viel und redeten über unsere Familien und unseren Alltag. Ich genoss vor allem meine Freundschaft mit Evelyne. Sie probierte immer gerne aus, was sie in ihrem Englischkurs, den sie jede Woche besuchte, bevor sie zur Suppenbar kam, gelernt hatte. Im Laufe der Zeit drehten sich unsere Gespräche dann auch um persönlichere Dinge. Evelyne übte mit mir ihr Englisch und half mir wiederum mit meinem Französisch. Unsere Freundschaft wurde immer enger. Evelyne fand es interessant, dass ich Christ bin und mit l’Autre Rive in Gembloux zusammenarbeite. Ich erzählte ihr von unseren neuen gastfreundlichen Gottesdiensten am Sonntagmorgen und unserem Wunsch uns in der Gemeinschaft zu integrieren. Als ich sie nach ihrem religiösen Hintergrund fragte, erklärte sie mir, dass sie katholisch erzogen wurde, mit Anfang zwanzig jedoch die Kirche verlassen hätte, weil der Glaube für sie keinerlei Bedeutung mehr hatte. Sie war dann noch kurze Zeit auf der Suche, aber in der Kirche fand sie nicht, was sie suchte. Ich zeigte ihr ein Foto von unserem Sonntaggottesdienst, der im Speisesaal einer Schule stattfindet. Es gab Kaffee und Kuchen, und die Leute sassen gemütlich an Tischen beieinander, die überall im Raum verteilt waren. Ich versicherte ihr, dass sie sich bei uns ganz bestimmt wohlfühlen würde und lud sie zu unserem Ostergottesdienst ein. Ohne zu zögern ging sie auf die Einladung ein und brachte sogar eine Mahlzeit für das gemeinsame Essen nach dem Gottesdienst mit. Evelyne hatte das Gefühl, dass sie wirklich willkommen war. Sie hörte der Bibelarbeit zu, ass mit uns zu Mittag und genoss ganz einfach das Zusammensein. Seitdem hat sie noch einige Gottesdienste besucht und kam auch zu unserem Grillfest vor den Sommerferien. Langsam lernt sie die anderen Leute kennen und geniesst den neuen geistlichen Input in ihrem Leben. Wenn ich einkaufen gehen muss oder einfach Lust auf einen Spaziergang habe, versuche ich das zusammen mit Evelyne zu tun. Wir haben schon einiges gemeinsam unternommen, wie shoppen gehen, Tee trinken oder die Weiterbildung des Roten Kreuzes über ‚Burn Out‘. Ich freue mich immer darauf, mit Evelyne Zeit zu verbringen und schätze unsere aufrichtige Freundschaft und den gemeinsamen Wunsch Gott besser kennenzulernen.

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AGORA |

Vor zwei Jahren fing die Belgische Evangelische Mission damit an, sich Gedanken über ihre Daseinsberechtigung und Strategie zu machen. Dieser Prozess war sehr inspirierend und hat zu den heutigen Veränderungen bei VIANOVA geführt: eine Identität, eine Vision und eine angepasste Strategie. In einer Welt, die sich kontinuierlich verändert, können wir nicht anders, als konstant darüber nachzudenken, wie wir das unveränderliche Evangelium in unserer Gesellschaft effektiv weitergeben können.

haften Denkprozess in Gang zu setzen, ein ‚up-to-date‘-Informationszentrum aufzubauen und Leiter auszubilden. AGORA wird bei einem dreitägigen Symposium im November, zu dem Teilnehmer aus verschiedenen Ländern Westeuropas (Leiter, Visionäre, Autoren, Gemeindeverantwortliche, Theologen, Künstler,…) eingeladen sind, vorgestellt werden:

VIANOVA eröffnet deshalb eine neue Abteilung für ‚Forschung & Entwicklung‘: AGORA. AGORA wird sich damit beschäftigen, einen dauer-

TRAINING Das Symposium AGORA 100 ist nur für geladene Gäste. Es gibt jedoch auch zwei besondere Abendveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der ETF (Evangelische Theologische Fakultät), die für das breite Publikum zugänglich sind.

• •

Mittwoch, den 13. Nov. – 19h30 “Integrale Mission”

Donnerstag, den 14. Nov. – 19h30 „Gemeinschaften mit sozialem Engagement“ Im Konferenzzentrum LA FORESTA (Prosperdreef 9 - 3054 Vaalbeek)

Während der ersten Hälfte des Abends präsentieren Professoren der ETF eine kurze theologische Abhandlung, gefolgt von einem Podiumsgespräch mit Leuten aus der Praxis. Danach besteht die Möglichkeit Fragen zu stellen.

Die neue Abteilung AGORA befindet sich im ersten Stock der neuen VIANOVA center (Romboutsstraat 7 in Zaventem). AGORA bietet die Möglichkeit zur Weiterbildung, Quellenforschung (mit einer Bibliothek zu speziellen Themen) und zur Reflexion. Eine erste Gelegenheit zur Weiterbildung : « VIANOVA, ein neuer Weg für die Gemeinde von heute » (Dozent : Eric Zander) Biblische und kulturelle Hintergründe für ein neues Bild der Gemeinde und ihrer Beziehung zur Welt & Anwendungsmöglichkeiten

Samstag, den 19.Okt, 23. Nov & 14. Dez • •

von 9h – 12h30 in Französisch von 13h30 -17h in Englisch/Niederländisch

weitere Informationen und Anmeldung auf www.vianova.be/agora

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| INTERVIEW

“Jesus soll nicht nur Sonntags in unserem Leben sichtbar werden, sondern jeden Tag, bei allem was wir tun”

JESUS WIDERSPIEGELN IN DER PRAXIS Teil – nehmen, Teil – werden, Gemeinschaft, unterwegs sein, Jesus verkörpern, Jünger machen, in Gemeinschaften zusammenkommen, … bei all diesen Worten und Begriffen drängt sich die Frage auf: Was macht VIANOVA eigentlich? Wir haben unsere Praktikanten gefragt. Sie haben alle einen anderen Hintergrund, aber da wir uns nur an Bibelschulstudenten richten, liegt es ihnen allen am Herzen, Jesus in ihrer Umgebung durch ihr Leben sichtbar werden zu lassen. Géraud und Elsa sind seit September 2018 bei VIANOVA, um im Rahmen ihres Studiums am Bibelinstitut in Genf ein zweijähriges Praktikum zu absolvieren. Sie sind leidenschaftliche Motorradfahrer, lieben die Natur und kreative Handarbeit. Sie sind offen für Menschen, vor allem für junge Leute. Rebekah hat sich für ein Austauschjahr im Ausland bei VIANOVA entschieden. Sie ist Musikantin und Künstlerin und geniesst es, anderen zu dienen und sie zu ermutigen. Blake kommt demnächst als Praktikant zu VIANOVA. Er wird den Ozean überqueren, um den Menschen in Wallonien Jesus vorzuleben. Dafür muss er in die französische Sprache eintauchen. Seine Komfortzone verlassen Géraud und Elsa hätten ihr Praktikum überall machen können, haben sich aber für Belgien entschieden. Warum? Weil VIANOVA jeden ermutigt „zu tun, was Jesus getan hat“. Unsere Freunde aus der Schweiz sind dem Vorbild Jesu gefolgt, der die himmlische Herrlichkeit verlassen hat, um Mensch zu werden und unter den

Eunice Parodi

Menschen zu leben. Deshalb haben sie sich auf den Weg in die „Welt“ gemacht, um dort Salz und Licht zu sein. Diese Entscheidung hat ihre Sicht der Gesellschaft und darauf, welchen Einfluss sie auf die Menschen um sie herum haben, verändert. Rebekah‘s Prägung ist eine gute Mischung aus der englischen und schottischen Kultur, was dazu geführt hat, dass sie Abwechslung mag. Belgien eignet sich wohl wie kein anderes Land, sich neugierig auf Entdeckungsreise nach den grossen und bizarren Kontrasten in Sprache und Kultur zu begeben. Leben wie Jesus heisst für sie, dass die Gegenwart Gottes hilft, über Unterschiede und Uneinigkeiten hinwegzusehen und Menschen, die sich auseinandergelebt haben, wieder zusammenzubringen. Gott hat uns erschaffen, und obwohl wir alle unterschiedlich sind, liebt Er uns. Nach unserem Verständnis ist Er Mensch geworden, um eine Beziehung zu uns aufzubauen. Die Vorurteile, die wir von einer Gesellschaft haben können, fallen dann weg. Blake setzt sich mit Leib und Seele ein für seine Gemeinde und stellt sich die folgende Frage: „Was können wir tun, damit die Menschen um uns herum mehr von Jesus wissen wollen?“ Er ist bereit sich eine Zeitlang in die Belgische Kultur zu integrieren, die für ihn noch neu ist. Durch Sportwettkämpfe oder öffentliche Veranstaltungen, die in der Stadt organisiert werden, will er mit seinen Mitbürgern in Kontakt kommen. Ein Lebensstil Géraud und Elsa arbeiten bei ver-


Géraud & Elsa

schiedenen Organisationen und Aktivitäten vor Ort mit, wie der Flüchtlingsarbeit, dem Roten Kreuz und in einem Café,… Sie tun das nicht nur, weil VIANOVA für „Integration“ steht, sondern weil sie sich eingliedern und Jesus vorleben wollen. Deshalb folgen sie dem Aufruf zur Nächstenliebe und zur Sorge für Sozialschwache. Leben wie Jesus, ist das unsere neue Natur? Das bringt uns zum Nachdenken. „Tun, was Jesus tat in unserer eigenen Umgebung, aus dem Wunsch heraus, etwas für die Gesellschaft zu tun. Das ist eine ganz schöne Herausforderung, und es klingt fast ein wenig angeberisch, wenn wir behaupten, dass es uns gelungen ist“, sagen Géraud und Elsa, „und doch dürfen wir diese Sicht- und Lebensweise nicht aus dem Auge verlieren. Wir möchten ein Werkzeug in Gottes Hand sein und Seine Liebe weitergeben. Und, … es ist tatsächlich viel einfacher und spontaner, wenn wir zu den Menschen hingehen, anstatt sie zu uns einzuladen.“ Ein Jahr ist sehr kurz, um sich einzubürgern, aber Rebekah ist bereit, die Herausforderung anzugehen. Aufgrund ihrer Französischkenntnisse hofft sie schneller mit Leuten über Gottes Liebe sprechen zu können, auch wenn es vielleicht nur für kurze Zeit ist. „Jesus soll nicht nur Sonntags in unserem Leben sichtbar werden, sondern jeden Tag, bei allem was wir tun.“, erzählt Rebekah. „Wie ich mich in der Gemeinde verhalte oder bei Freunden, ob ich mit Ungläubigen zusammen bin oder bei einem Bibelkreis, mein „tun-was-Jesus-tat“, d.h. Gott in mir und die Veränderungen, die Er in meinem Leben bewirkt hat, müssen in allem, was ich tue zu sehen sein.“

Blake

Rebekah

Blake spielt mit seinen Freunden Beachvolleyball und lädt Passanten ein, mitzumachen. Seiner Erfahrung nach ist es am besten, seine Überzeugung gleich beim ersten Kontakt weiterzugeben. „Ich verkörpere Jesus, indem ich den Leuten dort begegne, wo sie gerade in ihrem Leben stehen und sie dann weiter begleite. Ich gehe auf sie zu, wie Jesus und Paulus es auch getan haben. Für jeden zugänglich Was würde passieren, wenn alle Christen bewusst versuchen würden, ihre Nächsten besser zu verstehen und sie zu lieben, wenn sie „gutes tun würden“ in ihrer Umgebung? Welche Auswirkungen hätte es wohl, wenn wir Jesus in jedem Bereich unseres Lebens zulassen würden? Géraud und Elsa stellen uns die folgenden Fragen: „Wie kann ich die Leute in meiner Umgebung liebhaben, ihnen helfen, sie ermutigen, für sie da sein? Wo kann ich mich an meinem Wohnort konkret einbringen?“ Blake findet es wichtig, dass Menschen, denen wir begegnen, die Liebe Jesu erfahren. Sie müssen spüren, dass es uns wirklich um sie geht. Das ist sicherlich ein langwieriger Prozess, aber auch eine wichtige Investition in das Königreich Gottes. Rebekah kommt zu folgendem Schluss: „ Zweifle als Christ nicht daran, dass Gott Dich für Sein Werk gebrauchen will, denn durch Gottes Kinder wird Jesus sichtbar, dort wo Er sie hingestellt hat. Sie arbeiten mit an der Versöhnung zwischen dem Schöpfer und Seiner Schöpfung. Er wohnt in uns, und wir lieben Ihn und folgen Ihm nach.“

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VIANOVA SUCHT ... BUCHHALTER (M/F) Sie arbeiten gern mit Zahlen und haben eine Ausbildung (und/oder Erfahrung) als Buchhalter, sind motiviert und möchten dem Herrn in unserem Verwaltungsteam dienen… ? Wir sind auf der Suche nach einem/einer Buchhalter(in) für die tägliche Buchhaltung und die regelmässigen Finanzberichte unserer Gesellschaft (Teilzeit oder Vollzeit). MITVERANTWORTLICHER EXPRESSÉ (M/F) Sie haben ein Herz für die Menschen in Ihrer Umgebung, besonders für die, die Jesus (noch) nicht kennen und sind bereit gemeinsam mit uns zu lernen, wie wir das Evangelium durch natürliche und bewusste Beziehungen weitergeben können. Sie sind auf der Suche nach einem Team, das Jesus im Herzen der Stadt widerspiegeln will… ? Unser Café Expressé (in Gosselies) sucht eine(n) Mitverantwortliche(n), um ein Konzept zu entwickeln und das Team zu leiten.

Romboutsstraat 7 | 1932 Zaventem www.vianova.be donation@vianova.be

Belgien IBAN BE93 3100 5797 5067 BIC BBRUBEBB (unter Angabe des Verwendungszwecks)

Deutschland über Allianz Misson e.V., Postfach 1127 D-35714 DIETZHÖLZTAL Spar-u. Kreditbank Witten IBAN DE86 4526 0475 0009 1109 00 (unter Angabe des Verwendungszwecks)

Schweiz Belgische Evangelische Mission B-1030 Brüssel (unter Angabe des Verwendungszwecks) Postgiro Nr. 40-14437-9


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