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Brotkorbstrasse 4332 Stein

21 Jahre für das Wohl der älteren Menschen

Balz Scharf übergibt die Pro-Senectute-Beratungsstelle Rheinfelden an Sibylle Freiermuth

Die Pro Senectute in Rheinfelden erhält ein neues Gesicht: Sibylle Freiermuth übernimmt im Oktober 2021 die Leitung der Beratungsstelle im Bezirk Rheinfelden, als Nachfolgerin von Balz Scharf, der in den Ruhestand wechselt.

PETER SCHÜTZ

Balz Scharf hat die Beratungsstelle seit dem Jahr 2000 geleitet – damals als Teil eines Dreierteams und mit rund 100 «Kunden» in der Hauhalthilfe. 21 Jahre später beschäftigt die Beratungsstelle, angesiedelt im 3. Stockwerk des ehemaligen Coop an der Bahnhofstrasse, 40 Mitarbeitende, welche zwischen 450 bis 500 ältere Menschen in der Alltags- und Haushalthilfe betreuen. Dass sich Pro Senectute Aargau im Bezirk Rheinfelden unter der Leitung von Balz Scharf stetig weiterentwickelte, macht ein anderer Vergleich deutlich: Wurden früher rund 20 Kurse im Jahr angeboten, sind es jetzt bis zu 60. «Balz Scharf vertrat die Organisation in verschiedenen Gremien und trug viel dazu bei, dass die Stiftung Pro Senectute im Bezirk Rheinfelden bekannter wurde», erklärt Pirmin Kaufmann, Geschäftsleiter der Pro Senectute Aargau. Die Beratungsstelle Bezirk Rheinfelden ist eine von insgesamt elf ihrer Art im Kanton Aargau. Sie umfasst 14 Gemeinden zwischen Stein, Kaiseraugst und Schupfart. Die Bezirke der Pro Senectute im Kanton Aargau sind mit den politischen Bezirken identisch. Balz Scharf definiert seine Aufgabe so: «Wir sind verantwortlich dafür, dass Pro Senectute ein gutes Image hat und ein verlässlicher Partner ist, der die älteren Menschen ernst nimmt.»

Von Aarau zurück in die Heimat

Mit Sibylle Freiermuth wechselt eine Persönlichkeit mit reichlich Erfahrung im Gepäck nach Rheinfelden. Seit 2017 hat sie die Beratungsstelle im Bezirk Aarau engagiert geführt. Nun freut sie sich darauf, ihre Arbeit in ihrer Heimat weiterzuführen. Sibylle Freiermuth kommt aus Zeiningen. Der Hauptbeweggrund für den Ortswechsel sei denn auch gewesen, die älteren Menschen in ihrem Heimatbezirk zu unterstützen, sagt sie. In ihr fand die Pro Senectute Aargau eine im Thema bestens vernetzte Nachfolgerin für Balz Scharf. Sie will zusammen mit dem bestehenden Team der Beratungsstelle Bezirk Rheinfelden die Angebote und Dienstleistungen für die älteren Menschen ab 60 Jahren weiter bedürfnisgerecht anbieten und ausbauen. Sibylle Freiermuth verweist auf das grosse und umfassende Angebot der Pro Senectute, das für alle Senioren, ob Jungsenior oder älter, viel Spannendes und Hilfreiches bereithält: Aktivitäten in den Bereichen Bildung und Geselligkeit sowie Bewegung und Sport, Beratung zu vielerlei Themen, wie auch Hilfen zu Hause. Ein paar Beispiele: Spazier-, Kurz- und Langwanderungen gehören zu den Angeboten, Fitness und Gymnastik in Frauen-, Männer- oder Gemischtgruppen, Bewegungstreff für Hochaltrige sowie Menschen mit Gehhilfen, Radsport, Mountainbike, Aqua-Fitness. Wie alle Beratungsstellen hat auch diejenige in Rheinfelden zudem ihre individuellen Angebote.

Rund 130 Mitarbeitende und Freiwillige Was Pro Senectute Bezirk Rheinfelden auch anbietet: Sozialberatung, individuelle Finanzhilfe und Gesprächsgruppen für Angehörige von Menschen mit Demenz. Damit alles rundläuft, sind im Bezirk Rheinfelden nebst dem Viererteam in der Beratungsstelle rund 130 Mitarbeitende und Freiwillige in den verschiedenen Dienstleistungsbereichen engagiert. Das sind jüngere Menschen und auch Seniorinnen und Senioren, die eine sinnvolle Tätigkeit suchen und ihre Lebenserfahrung weiter einbringen wollen. Sie alle zu koordinieren, gehört zusätzlich zu den Hauptaufgaben der Beratungsstelle. Denn: «Da ist immer Bewegung drin», verrät Sibylle Freiermuth. In der Arbeit der Pro Senectute geht es nicht nur um Unterstützung daheim, sondern um viel mehr – um lebenslanges Lernen, Kontaktpflege, Lebensgestaltung, Selbstständigkeit immer mit dem Fokus, der älteren Generation ein selbstbestimmtes und respektvolles Altern zu ermöglichen. Pro Senectute Aargau ist die Fach- und Dienstleistungsorganisation in den Bereichen Alter, Altern und Generationenbeziehungen im Kanton Aargau. Sie ist Ansprechpartnerin für ältere Menschen ab 60 Jahren, deren Angehörige sowie Behörden, Verwaltung und Institutionen. Internet: www.ag.prosenectute.ch

Balz Scharf hat schon die Tasche gepackt, im Bild mit Sibylle Freiermuth, seiner Nachfolgerin in der Beratungsstelle Bezirk Rheinfelden von Pro Senectute Foto: Peter Schütz

«Laufenburger Acht» auf der Zielgeraden

Die Montagearbeiten für das letzte Teilstück des Rheinuferrundwegs auf deutscher Seite laufen auf Hochtouren

Bei einem Projekt, das bereits seit über 80 Jahren existiert, könnte man meinen, es befinde sich in der Endlosschlaufe. Aber jetzt biegt die «Laufenburger Acht» auf die Zielgerade ein. Mit dem Start der Montagearbeiten für Stege und Brücken zwischen CodmanAnlage und Kraftwerk auf deutscher Seite wird das letzte Teilstück realisiert, damit der Rheinuferrundweg bis Ende Jahr fertiggestellt ist.

SONJA FASLER HÜBNER

Die «Laufenburger Acht» ist ein Rundweg entlang des Rheinufers auf deutscher und Schweizer Seite, welcher den Rhein dreimal quert, nämlich beim Kraftwerk und über die beiden Laufenburger Rheinbrücken. Von oben betrachetet ähnelt die 6,2 Kilometer lange Wegstrecke der Ziffer 8, daher auch der Name. Aus Anlass des Montagestarts luden Bürgermeister Ulrich Krieger von badischer Seite und Stadtammann Herbert Weiss aus der Schweizer Schwesternstadt Baubeteiligte und Presse zu einer Begehung des betreffenden Abschnitts zwischen der Fischerhütte in Laufenburg-Rhina und der Codman-Anlage auf deutscher Seite ein.

Die beiden Stadtoberhäupter Herbert Weiss (3. von rechts) und Ulrich Krieger (2. von rechts) mit David Baselgia (links aussen) und anderen Baubeteiligten posieren vor dem Teilstück nahe der Codman-Anlage, wo die längste Hängebrücke des Projekts realisiert wird. Foto: Sonja Fasler Hübner

Erstes Projekt im Jahr 1937

«Mit der Aufnahme der Arbeiten ist der Bau für die Bevölkerung wohl jetzt erstmals greifbar», mutmasste Bürgermeister Ulrich Krieger. Der Rheinuferweg in Form einer Acht hat eine lange Geschichte hinter sich. Bereits 1937 habe der Schwarzwaldverein den Weg realisieren wollen, so Krieger. Der Zweite Weltkrieg machte dem Projekt einen Strich durch die Rechnung. Auch ein weiterer Anlauf in den sechziger Jahren blieb erfolglos. Erst die Energiedienst-Gruppe, welche das Kraftwerk in Laufenburg betreibt, gab dem Ganzen aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Kraftwerks wieder Auftrieb. Man erfüllte den beiden Laufenburg den langgehegten Wunsch, den Wehrübergang zu öffnen - zumindest im Sommerhalbjahr. Im Juli dieses Jahres ging die Kraftwerkbetreiberin noch einen Schritt weiter und öffnet seither den Übergang für Fussgänger ganzjährig. Eine 2015 in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie erteilte den beiden Laufenburg grünes Licht für die Realisierung der «Laufenburger Acht». Bereits 2017 reichten die Städte ihr Projekt beim InterregV-Programm der Europäischen Union ein mit dem Resultat, dass die Kosten auf deutscher Seite von rund 2,45 Millionen Euro zu 60 Prozent und diejenigen von rund 340 000 Euro auf Schweizer Seite zu 30 Prozent subventioniert werden. Im vergangenen Jahr konnten die Arbeiten vergeben werden. Auf Schweizer Seite sind die Wege bereits instand gestellt, und ein Wohnmobilstandplatz sowie Toilettenanlagen wurden realisiert, wie Stadtammann Herbert Weiss erklärte. Auf deutscher Seite wurde vor einigen Tagen das Kernstück, nämlich der 1250 Meter lange Abschnitt zwischen Codman-Anlage und Kraftwerk, angegangen. Hier gilt es, einen Weg anzulegen und Höhendifferenzen sowie kleine Schluchten zu überwinden. Zuvor waren einige Rodungsmassnahmen nötig, die man möglichst umweltverträglich ausgeführt habe. Ausserdem mussten entsprechende Ausgleichsprojekte geschaffen werden, betonte Ulrich Krieger.

Zwei spektakuläre Hängeseilbrücken

Berücksichtigt wird auch, dass zu den Bahngleisen ein Mindest-Sicherheitsabstand von fünf Metern gewährleistet sein muss. Das meiste Material wird auf dem Luftweg vom Rhein her mit Hubschraubern angeflogen, um die Uferlandschaft möglichst wenig zu tangieren, wie Andree Binninger vom zuständigen Büro Tillig Ingenieure aus Dogern ausführte. Besonders spektakulär sind die beiden Hängeseilbrücken, für die zurzeit die Fundamente angelegt werden. Diejenige über die Rheinschlucht ist 36,5 Meter lang, diejenige im Bereich Codman-Anlage 48 Meter. Zu letzterem Bauwerk gehören auch noch ein 81 Meter langer Ufersteg und eine zehn Meter lange Übergangsbrücke, wie David Baselgia von der ausführenden Bündner Firma Crestageo AG erörterte. Die Firma ist spezialisiert auf Bauwerke dieser Art und hat bereits mehrere in der Schweiz und in Deutschland realisiert. Im Bereich des Kraftwerks entsteht zudem ein rund 50 Meter langer Ufersteg. Eine Aussichtsplattform, welche eine wunderbare Sicht auf die Badstube auf Schweizer Seite freigibt, soll einen weiteren Höhepunkt des Rundwegs bilden.

Eröffnung im Frühjahr 2022

Bis Ende des Jahres müssen die Arbeiten abgeschlossen werden, damit bis dahin die Rechnung an die Fördergeldgeber gestellt werden könne, betonte Herbert Weiss. Die «Laufenburger Acht» soll eine Attraktion für Touristen sein, aber nicht nur. «Es ist ein grenzüberschreitendes Grossprojekt, das beide Städte und deren Bewohner noch näher zusammenbringt», ist Bürgermeister Krieger überzeugt. Im nächsten Jahr werden noch 20 Stationen mit Infotafeln - zehn auf Schweizer und zehn auf deutscher Seite - und Erlebnisspielelementen für Kinder realisiert, sodass die offizielle Eröffnung im Frühjahr 2022 stattfinden dürfte.

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