Bezirks journal marzahn hellersdorf september 2016

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AfD vor Einzug ins Rathaus

BERLIN-WAHL: Umfragen zufolge könnten die Alternativen ein zweistelliges Ergebnis erzielen. DIE LINKE und die SPD ringen um die Macht im Rathaus am Alice-Salomon-Platz.

von Marcel Gäding

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ie Alternative für Deutschland (AfD) steht vor einem Einzug in das Rathaus von MarzahnHellersdorf. Parteienforscher gehen davon aus, dass die AfD bei den Wahlen am 18. September nicht nur den Sprung ins Berliner Abgeordnetenhaus schafft, sondern auch in die Bezirksverordnetenversammlungen. „Ich vermute, dass jemand, der die AfD auf Landesebene wählt, dies auch auf Bezirksebene macht“, sagt der Politologe Carsten Koschmieder von der Freien Universität Berlin. AfD-Wahlkampfmanager Karsten Woldeit erklärt selbstbewusst, dass die AfD in Lichtenberg, MarzahnHellersdorf und Treptow-Köpenick 20 Prozent der Stimmen anstrebe. Treten die Prognosen ein, dürfte sich die Zusammensetzung der Bezirksver-

Am 18. September wird zweimal gewählt: Zum einen das Bezirksparlament, zum anderen das Abgeordnetenhaus. FOTOMONTAGE: M. GÄDING ordnetenversammlung (BVV) stark verändern. Dort ist derzeit DIE LINKE stärkste Fraktion; SPD, CDU und Grüne stellen mit ihren Stimmen Bezirksbür-

germeister Stefan Komoß (SPD). Diese Position will ihm Dagmar Pohle (DIE LINKE) streitig machen. Sie war schon einmal Bezirksbürgermeisterin und

erhebt den Anspruch auf das Bürgermeisteramt, wenn DIE LINKE stärkste Fraktion wird. Unklar ist jedoch, ob die Partei dieses Ziel erreicht. Denn mit den Prognosen für die AfD dürften sich die Verhältnisse in der BVV verändern – zu Lasten der dort vertretenen Parteien. Das könnte auch das Problem von Komoß werden. Verliert seine „Koalition“ an Stimmen, könnte DIE LINKE allein oder mit Partnern zum Zuge kommen. Je nach Ausgang der Wahl kann es auch passieren, dass einer der vier vakanten Stadtratsposten an die AfD geht. Relativ wahrscheinlich ist hingegen, dass DIE LINKE bei der Abgeordnetenhauswahl fünf Wahlkreise gewinnt und Mario Czaja (CDU) das Mandat für Mahlsdorf holt. Mehr zum Thema BVV- und Abgeordnetenhauswahl in unserer großen Wahlbeilage im Innenteil!


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Bezirks-Leben

September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Platz für eine ganze Kleinstadt

STADTENTWICKLUNG: Der Bezirk bereitet sich auf den weiteren Zuzug vor und ermittelt Flächen für Wohnungsbau. von Marcel Gäding

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er Bezirk Marzahn-Hellersdorf bereitet sich auf einen Anstieg der Bewohnerzahlen vor: Bis zum Jahr 2030 werden aktuellen Prognosen des Bezirksamtes zufolge gut 20.000 Menschen mehr links und rechts der Wuhle wohnen. Innerhalb dieses Zeitraums müssen deshalb weitere Wohnungen gebaut werden. Insgesamt ist Potenzial für fast 9.000 Wohneinheiten vorhanden, wie Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU) im Rahmen der Vorstellungen des aktuellen Wohnungsmarktentwicklungskonzeptes, kurz WEK, sagte. In Berlin werden Wohnungen knapp, das bekommt jetzt auch Marzahn-Hellersdorf zu spüren. Stadtweit soll allein der Bestand an städtischen Wohnungen von derzeit 293.000 auf 400.000 steigen. Hintergrund: Derzeit ziehen jedes Jahr rund 40.000 Menschen nach Berlin. „Der Druck aus der Innenstadt kommt jetzt auch bei uns an“, sagte Christian Gräff. Allerdings: Es sind weniger die Neuberliner, die sich für eine Wohnung am östlichen Stadtrand interessieren. Vielmehr werden alteingesessene Bewohner verdrängt. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in eine soziale Schieflage gelangen.“ Derzeit sind die sogenannten Angebotsmieten mit durchschnittlich 5,76 Euro pro Quadratmeter deutlich unter dem Berliner Schnitt von 8,80 Euro pro Quadratmeter. Das lockt in erster Linie Menschen, die sich die teurer werdenden Wohnungen in der Innenstadt nicht mehr leisten können.

Das Grundstück an der Marchwitzastraße wird wieder mit Wohnhäusern bebaut. aus DDR-Zeiten abreißen lassen. Grund war der zunehmende Leerstand. Doch der Trend ist seit 2012 gestoppt. Aktuell stehen nur 2,1 Prozent der Wohnungen leer; seit 2012 stieg die Zahl der Woh-

und die sich auch ein Quartier für 8 bis 9 Euro nettokalt pro Quadratmeter leisten könnten. Das Wohnungsmarktentwicklungskonzept weist Flächen mit Platz für

FOTO: MARCEL GÄDING

tian Gräff nicht allein durch den Bau neuer Wohnungen begegnen. „Unser Fokus muss auch auf den sogenannten Wohnfolgebedarfen liegen.“ Damit ist vor allem die Infrastruktur in Form von Anzeige

2.400 Wohnungen bis 2019 Angesichts steigender Bevölkerungszahlen werden dringend neue Quartiere benötigt. So entsteht an der Stelle, an der sich einst an der Marchwitzastraße 1 ein Doppelhochhaus befand, ein neues Wohngebäude mit 126 Wohneinheiten. Der auf der nach dem Abriss des Plattenbaus für viel Geld hergerichtete Park muss dem Vorhaben weichen. Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein. Bislang wachsen auf der Fläche nahe der Märkischen Spitze Kräuter teilweise kniehoch. Bis zum Jahr 2019 gibt es im ganzen Bezirk bereits feste Vorhaben für 2.400 neue Wohnungen, deren Bau zumeist noch 2016 beginnen wird. Die derzeit größte neue Wohnanlage ist mit 481 Quartieren im Gut Biesdorf am Stawesdamm geplant. Noch allerdings streiten sich die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land sowie der Bezirk, denn ursprünglich war nur von 200 Wohnungen die Rede. „Schon jetzt ist klar, dass die angedachten 70 Parkplätze nicht ausreichen werden“, sagte Christian Gräff. Benötigt würden mindestens 400. Besonders skurril: Bis zum Jahr 2010/ 2011 hatte der Bezirk mit Mitteln aus dem Bundessonderprogramm „Stadtumbau Ost“ an die 6.500 Wohnungen

nungen um 1,4 Prozent auf 133.415. Mittlerweile haben alle namhaften landeseigenen Wohnungsunternehmen, ortsansässige Genossenschaften und auch bekannte Projektwicklungsgesellschaften ihre Fühler in den Osten ausgestreckt. „Allerdings müssen wir darauf achten, dass trotz des Wohnungsmangels die städtebauliche Qualität nicht leidet“, erklärte Gräff. Zentrales Motto der Stadtentwicklungsabteilung sei daher „Qualität vor Quantität“. Auch müsse man darauf achten, dass eine gute soziale Mischung sichergestellt werde. Heißt konkret: Neben bezahlbaren Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen sollen auch Familien in Marzahn-Hellersdorf eine Heimat finden, die zur Mittelschicht gehören

8.698 Wohneinheiten aus – das entspricht fast der Einwohnerzahl der märkischen Kleinstadt Storkow im Landkreis Oder-Spree. Größtes Potenzial hat nach Recherchen des Büros „TOPOS“ die Großsiedlung Hellersdorf, wo für 3.169 Wohneinheiten 19 Flächen ausfindig gemacht wurden, gefolgt von der Großsiedlung Marzahn, in der auf ebenfalls 19 Flächen immerhin noch 2.211 Wohneinheiten entstehen könnten. In den Einfamilienhausgebieten von Biesdorf sowie Mahlsdorf und Kaulsdorf könnten auf 27 Flächen immerhin 3.300 Wohneinheiten entstehen. Doch dem nicht enden wollenden Zuzug von Menschen nach MarzahnHellersdorf kann man nach Darstellung von Stadtentwicklungsstadtrat Chris-

Schulen und Kitas gemeint. An einigen Stellen entstehen derart viele Wohnungen, dass beispielsweise komplett neue Schulen errichtet werden müssten. Nachholebedarf sieht Gräff zudem beim öffentlichen Personennahverkehr. So halte er es für notwendig, dass an den Bahnhöfen Park & Ride-Parkplätze geschaffen werden – also Abstellplätze für Autos, deren Besitzer mit der Bahn weiter Richtung Innenstadt fahren. „Dass der Senat so etwas ablehnt, weil er keinen zusätzlichen Verkehr in die Stadt holen will, ist zumindest für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf Wunschdenken.“ Er fordert zudem, die Taktzeiten von Buslinien zu verkürzen und zusätzliche Stellflächen für Fahrräder an den Bahnhöfen zu schaffen.


Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016

Bezirks-Leben

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Eine neue Klinik für Altersmedizin

GESUNDHEIT: Krankenhaus soll ältere Patienten aus Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf versorgen. gut die Hälfte der zusätzlichen Betten im Bereich der Geriatrie in MarzahnHellersdorf sowie Lichtenberg vor. Ihm sei wichtig, dass zwischen dem ukb und der Klinik für Altersmedizin eine Verzahnung stattfindet. Denn in erster Li-

von Marcel Gäding

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er Krankenhausstandort Marzahn-Hellersdorf bekommt Zuwachs: Am Blumberger Damm entsteht eine Klinik für Altersmedizin. Bis 2018 entsteht ein Krankenhaus, in dem vor allem alte, hochbetagte Patienten aus Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf versorgt werden sollen. Spätestens im Herbst sollen die ersten Bagger für das neue Projekt rollen, wie die Arona Klinik für Altersmedizin mitteilte. Ab 2018 wird der helle, geschwungene Dreigeschosser den Patienten zur Verfügung stehen. Auf jeder Etage gibt es Ein- und Zweibettzimmer, Therapieund Teamräume sowie jeweils einen Raum für Fitness. Bewusst habe man sich für die Nähe zum Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) entschieden. Geplant ist eine enge Zusammenarbeit mit der derzeit modernsten Klinik Deutschlands. „Das betrifft sowohl Diagnostik als auch Therapie“, sagte Projektleiter Dr. Andreas Schwitzke. Kooperationen wird es etwa mit den ukb-Fachabteilungen Radiologie, Neurologie, Kardiologie und der Apotheke geben. Insbesondere soll der Schwerpunkt auf die frühe Rehabilitation älterer Patienten gesetzt werden. „Ärzte, Physio- und Ergotherapeuten legen gemeinsam die Behandlungsziele fest, damit Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt weiter möglichst lange selbstbestimmt in ihrer gewohnten Umgebung leben können.“ Die Idee für den Klinikneubau hatte der Krankenhaus-Unternehmer Nikolai Burkart, der unter anderem Gesellschafter des Pflegekonzerns Vitanas ist. „Hier entsteht ein Campus, der sich weiter entwickelt“, sagte Burkart. Weil Vitanas keinen Partner im Bereich der ambulanten Altersmedizin fand, habe man sich entschlossen, eine eigene Klinik zu

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Starteten symbolisch den Neubau: Christian Gräff, Mario Czaja, Niklaus Burkart, An­ dreas Schwitzke und Axel Ekkernkamp. FOTO: MARCEL GÄDING bauen. Und bei dem 65-Betten-Haus soll es nicht bleiben. Vorgesehen ist auch der Bau eines Instituts für regenerative Medizin. Auch das ukb möchte expandieren. Geschäftsführer Prof. Dr. Axel Ekkernkamp kündigte an, dass ganz in der Nähe des Unfallkrankenhauses eine Rehabilitationsklinik gebaut werde. Erst in der vergangenen Woche hat der Bezirk zudem den Weg für den Bau eines Hauses der Gesundheits- und Pflegewirtschaft freigemacht. Der Bezirk hofft sich durch den Krankenhaus-Neubau eine noch bessere Versorgung älterer Menschen. Denn deren Zahl steigt, wie die erst kürzlich von Sozialstadträtin Dagmar Pohle (Linke) vorgestellte Sozialstudie „50 Jahre und

älter in Marzahn-Hellersdorf 2015“ zeigt. Demnach stieg die Anzahl der Menschen ab dem 50. Lebensjahr innerhalb von 15 Jahren von 69.627 auf 112.730, das sind 61 Prozent. Gemessen an der Gesamtbevölkerung von Marzahn-Hellersdorf beträgt deren Anteil inzwischen 43 Prozent. In erster Linie sollen Patienten aus Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf von der neuen Klinik für Altersmedizin profitieren. Diese Region sei in besonderem Maße davon betroffen, dass die Zahl der älteren Menschen steige, sagte am Sonntag Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU). So sieht der Berliner Krankenhausplan, der erst kürzlich auf den Weg gebracht wurde,

nie behandele das ukb Notfallpatienten. Auf Alterserkrankungen spezialisierte Fachabteilungen hat das Krankenhaus nicht. Die Versorgung älterer und hoch betagter Patienten solle die neue Klinik übernehmen. Czaja dankte dem Investor ausdrücklich für seine Entscheidung, am Standort Blumberger Damm zu investieren. „Alleine hätten wir das nicht stemmen können.“ Für Projektleiter Schwitzke, der nach Eröffnung des Hauses die Leitung übernehmen wird, sei das neue Krankenhaus ein „Vorzeigeprojekt für Altersmedizin“. Zwischen dem ukb und der Klinik würden nicht nur Patienten, sondern auch Kompetenzen ausgetauscht. Er wies jedoch darauf hin, dass auch Hausärzte aus der Region Patienten in die Spezialklinik überweisen könnten. „Dies wird eine Klinik der kurzen Wege, ein modernes Haus“, sagte Schwitzte. Anzeige


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Bezirks-Leben

September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Einladung zum Berufe-Testen

STADTTEILARBEIT: Integration statt Ausgrenzung lautet das Motto im gerade eröffneten „Kastaniennest“. von Steffi Bey

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ei schönem Wetter stehen die bunten Stühle draußen: Direkt vor dem „Kastaniennest“, mitten auf dem Boulevard Kastanienallee. Auch ein breiter, hölzerner Relaxsessel lädt zum Entspannen ein. Die besondere Sitzgelegenheit ist selbstgebaut – von jungen Leuten, die beim Verein Kids & Co in verschiedenen Projekten mitmachen. Im großzügigen Café-Raum ist ebenso die Kreativität der Einrichter zu spüren. Denn alles, was auf den rund 150 Quadratmetern steht oder hängt wurde entweder von Jugendlichen selbst hergestellt oder in Abstimmung mit dem Team gekauft und so platziert, dass es nicht nur hübsch aussieht, sondern auch zweckmäßig ist. Natürlich gibt es im „Kastaniennest“ vor allem viel Platz zum Spielen: auf den Stoff-Liegewiesen oder an den kleinen Tischen in der Ecke. Eltern können sich den selbstgebackenen Kuchen schmecken lassen, mit anderen Besuchern ins Gespräch kommen oder tauschen im Umsonstregal Kleidung, Bücher oder Spielzeug. Auf den ersten Blick scheint dieses Eltern-Kind-Café, das im neuen MarzahnHellersdorfer Quartiersmanagementgebiet liegt, eine Einrichtung zu sein, wie sie auch andere Bezirke anbieten. „Doch wir sind viel mehr, nämlich

eine Bildungseinrichtung für Gastgewerbe und bieten jungen Menschen, die nach einer beruflichen Perspektive suchen an, sich bei uns auszuprobieren“, erklärt Projektleiterin Cornelia Sauer vom Verein Kids & Co. Vor allem Langzeitarbeitslose zwischen 18 und 35 Jahre, die weder eine Ausbildung noch eine Vorstellung davon haben, was sie einmal beruflich machen möchten, sind willkommen. „Wir kümmern uns um diejenigen, die aus schwierigen Familienverhältnissen kommen, beispielsweise hohe Schulden haben oder momentan keine berufliche Perspektive sehen“, macht die Vereinsmitarbeiterin deutlich. Ziel sei es, Hilfe bei der Überwindung von Krisensituationen und der selbstständigen Bewältigung des Alltags zu geben. Wer möchte, nutzt den Förderunterricht und holt Schulabschlüsse nach. Außerdem werden mit den Teilnehmern individuell Bewerbungsunterlagen erstellt. Die hohe Vermittlungsrate sei schließlich der Beweis, für den richtigen Weg, den Kids & Co mit dem aus EU- und Bundesmitteln geförderten Projekt geht. Vorgaben, wie lange jemand dabei bleibt, gibt es nicht. Doch die meisten verbringen etwa drei Monate in einem der angebotenen Bereiche. Neben dem Gastgewerbe sind das Malerei, Metall, Holz, Garten- und Landschaftsbau. Erst dieser Tage wurden wieder drei junge Frauen aus dem „Kastaniennest“

Alexandra findet im „Kastaniennest“ fin­ den junge Menschen Hilfe und Rat. FOTO: STEFFI BEY

verabschiedet. „Ich habe hier sehr viel gelernt, zum Beispiel, mich auch mal zurückzunehmen und freundlich auf andere Menschen zuzugehen“, berichtet Christine. Doch vor allem weiß die 23-Jährige nach dem praktischen Arbeiten in der Küche und im Service, was sie beruflich machen will: eine Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe. Auch Anne verlässt mit gestärktem Selbstbewusstsein das Café und beginnt eine Ausbildung zur Hauswirtschaftlerin. „Den meisten fällt es anfangs schwer, Struktur in ihren Tagesablauf zu bekommen“, sagt Ausbilder Josef Lindauer.

Veranstaltungstermine im September

VERBRAUCHER 60+: Informationen für Ältere zu den Themen Gesundheit und Abzocke frontiert“, weiß Geschäftsführer Georg Abel. Hier müssen sie oft unter (Zeit-)Druck Entscheidungen treffen, zum Beispiel über individuelle und zu bezahlende Gesundheitsleistungen (iGel) beim Arzt, die Medikamentenwahl oder über die Bezugsquelle des Medikaments. Im Mittelpunkt der beiden Lichtenberger Veranstaltungen stehen daher Themen wie „Selbstbewusster Patient: Meine Rechte beim Arzt und im Krankenhaus“ und „Mündiger Kunde: Zum Umgang mit Individuellen Gesundheitsleistungen und verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten“. Ältere Menschen sind auch ein beliebtes Ziel für altersgruppenspezifische Formen der

Weitere Informationen zum Projekt Zukunftsmacher – Integration ohne Ausgrenzung beim Verein Kids & Co unter Telefon: 54376812 oder www.kids-und-co.de

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Aktiv und selbstbewusst Die Themen „Gesundheit“ und „Abzocke“ stehen im Mittelpunkt von drei Informationsveranstaltungen in Lichtenberg. Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. wendet sich damit im September gezielt an die wachsende Zahl älterer Bürger im Bezirk. Der Bundesverband kritischer Verbraucherinnen und Verbraucher verfolgt das Leitbild des mündigen, verantwortlichen Konsumenten. Voraussetzung dafür sind glaubwürdige und anbieterunabhängige Informationen, das Wissen über die Handlungsmöglichkeiten und über die Rechte als Verbraucher. „Besonders ältere Verbraucher sind mit Veränderungen im Gesundheitswesen kon-

Mit viel Geduld, zuhören, zureden und dem positiven Vorleben gelingt es ihm, die Teilnehmer „in die richtige Bahn zu lenken“. „Sie lernen Verantwortung zu übernehmen, was schließlich auch ihr Selbstwertgefühl stärkt“, sagt Lindauer. So wird im Eltern-Kind-Café nicht nur gemeinsam überlegt, welches gesunde Mittagessen auf den Tisch kommt, sondern es muss auch von den Jugendlichen kalkuliert werden. Aus Kostengründen wurde dann schon mal kein echtes Wiener Schnitzel aus teurem Kalbsfleisch zubereitet, stattdessen ein Schweineschnitzel Wiener Art. Zurzeit hat das „Kastaniennest“ montags bis freitags, 9 bis 16 Uhr, geöffnet. Geplant ist eine Erweiterung, wenigstens zwei Tage die Woche, bis 18 Uhr. „Doch auch unsere Mitarbeiter sollen in den Genuss familienfreundlicher Arbeitszeiten kommen“, betont Projektleiterin Cornelia Sauer. Gesucht werden jederzeit junge Erwachsene, die sich auf dem Weg ins Berufsleben ausprobieren möchten. Einsteigen in die verschiedenen Projekte kann man jederzeit. Den Teilnehmern entstehen keine Kosten. „Es besteht jedoch keine Möglichkeit zur Vergütung von Leistungen“, sagt Sauer.

Abzocke. Beispiele sind die Abzocke bei Kaffeefahrten oder vermeintlich kostenlose oder günstige Angebote auf Reisen oder speziellen Messen. „Fast immer werden dabei das Vertrauen, die Höflichkeit, die Scham, die Angst oder die Einsamkeit der Menschen ausgenutzt“, so Georg Abel. Der Schaden, der jährlich dadurch entsteht, geht in die Millionen. Auf einer Veranstaltung in Hohenschönhausen informiert die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. zusammen mit dem Weißen Ring e. V. u. a. über „Kaffeefahrten und Angebote auf Reisen, Messen usw.“ und „Internetfallen erkennen und vermeiden“.

Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. (Bundesverband) | Elsenstr. 106, 12435 Berlin | Tel: 030/53 60 73-41 | Internet: www.verbraucher.org

THEMA GESUNDHEIT  19.09., 09:30-12:30 Uhr, Kiezspinne Lichtenberg, Schulze-Boysen-Str. 38, Ortsteil Frankfurter Allee Süd   27.09., 15:00-18:00 Uhr, iKARUS stadtteilzentrum, Wandlitzstr. 13, Ortsteil Karlshorst THEMA ABZOCKE   26.09., 10:00-13:00 Uhr, Horizont Selbsthilfe Kontaktstelle, Ahrenshooper Str. 5, Ortsteil Hohenschönhausen Die Teilnahme an den Veranstaltungen zu den Themen „Gesundheit“ und „Abzocke“ ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung unter Tel. 030/ 53 60 73-3 oder mail@verbraucher. org wird empfohlen. Unterstützt wird dieses Informationsangebot von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.


Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016

Bezirks-Leben

Das Ende vom Kino „Sojus“

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STADTENTWICKLUNG: Einstiges DDR-Vorzeigekino am Helene-Weigel-Platz weicht einem Neubau. von Volkmar Eltzel

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etzt steht fest: Spätestens im Frühjahr 2017 müssen sich die Tauben, die den Helene-Weigel-Platz 12 seit Jahren als ihre Heimstatt erkoren haben, ein neues Zuhause suchen. Denn dann rollen die Bagger an und reißen das in den Jahren 1980/81 nach Plänen der Architekten Wolf R. Eisentraut und R. Kabisch erbaute Kino Sojus an der Allee der Kosmonauten ab. An gleicher Stelle soll ein dreigeschossiges Gebäude mit einem Verbrauchermarkt (Rewe) im Erdgeschoss und seniorengerechten Wohnungen für 100 Personen entstehen. Wie Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU) informierte, ist nördlich davon außerdem ein zugehöriges Parkdeck mit 215 Pkw-Stellplätzen auf vier Ebenen geplant. „Es geht kein Stellplatz verloren“, sagte der Stadtrat. „Im Gegenteil: Während wir bis dato 246 Stellplätze auf der östlichen Seite des Helene-Weigel-Platzes haben, werden es nach Fertigstellung des Gebäudeensembles knapp 280 sein.“ Das Parkdeck sei öffentlich und für Anwohner kostenfrei nutzbar. Auch die knapp 60 Parkplätze des Verbrauchermarktes seien nach La-

Geht in die Geschichte ein: das Kino Sojus. Es ist nicht das erste Gebäude des Architek­ ten Eisentraut, das Platz für Neubauten machen muss. FOTO: MARCEL GÄDING denschluss weiter öffentlich zugänglich. Die öffentliche Hand werde nicht in das Parkdeck investieren. Gemäß einem vor kurzem gefassten Bezirksamtsbeschluss werde eine zusätzliche Fläche von unter 2.000 Quadratmetern, die bislang dem Bezirk gehört, im Direktvergabeverfahren an den Investor verkauft, sagte der Stadtrat. „Sonst wäre der Baukörper, so wie er jetzt projektiert ist, nicht möglich gewesen.“ Matthias Faust vom Architektenbüro „Fabrik No°40 Architekten Weiß &

Faust“ erläuterte, dass in dem ProjektEntwurf das städtebauliche Leitbild beachtet wurde. So werde es kein neues Hochhaus geben, sondern die Höhe der Umgebungsbauten seien aufgenommen worden. Die Investitionssumme für ein Projekt dieser Art liege erfahrungsgemäß zwischen zehn und 15 Millionen Euro. Darin sei das Parkdeck jedoch noch nicht enthalten. Der Neubau soll mehrere Ein- und Ausgänge erhalten, insbesondere in Richtung Ärztehaus. Über dem Rewe-Markt sei eine Dachterrasse

als Aufenthaltsfläche für die Bewohner vorgesehen. Eine zweite Terrasse solle es auf dem Obergeschoss geben. Die altersgerechten Ein-bis Zwei-Zimmerwohnungen würden mit Balkonen ausgestattet. Die Idee mit dem Wohnen ist nicht neu. Bereits die 2012 gestartete „Zukunftsagentur Helene-Weigel-Platz“ hatte sich unter anderem auch mit den Problemlagen und Nutzungskonflikten, insbesondere des östlichen Platzes auseinandergesetzt und 2014 ein städtebauliches Entwicklungskonzept erstellt. Darin festgehalten ist die Vorstellung einer mehrgeschossigen Bebauung am SojusStandort auch zu Wohnzwecken. Erst vor wenigen Wochen, so der Stadtrat, habe es eine Einigung mit dem jetzigen Eigentümer gegeben. Dieser hatte das Sojus 2007 im Zuge einer Zwangsversteigerung erworben und das Kino nach 26 Betriebsjahren umgehend geschlossen, um es meistbietend weiter zu veräußern. Weil das nicht klappte, verfiel das Haus zusehends. „Das Amt musste Sicherungsmaßnahmen vornehmen“, erklärte der Stadtentwicklungsstadtrat. Ein missglückter Verkauf des ehemaligen Kinos an eine Privatperson, die den Kaufbetrag nicht zahlte, muss nun rückabgewickelt werden.


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Bezirks-Wirtschaft

September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Netzwerken bis über den großen Teich LOKALWIRTSCHAFT: Bezirk und Landkreis ziehen erste Bilanz für das neue Regionalmanagement. von Marcel Gäding

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cht Monate nach der Gründung haben die Initiatoren des Regionalmanagements für MarzahnHellersdorf, Märkisch-Oderland und Ahrensfelde ein erstes positives Fazit gezogen. Unter dem Motto „Für die Metropolenregion Ost Berlin-Brandenburg“ sei die neue Anlaufstelle „mit viel Aufmerksamkeit gestartet“, wie MarzahnHellersdorfs Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff (CDU) in Strausberg sagte. Das Regionalmanagement war im Januar dieses Jahres an den Start gegangen und hat länderübergreifend zum Ziel, den Wirtschaftsraum von Marzahn-Hellersdorf, Märkisch-Oderland und Ahrensfelde zu vermarkten. Immerhin umfasst die Region eine Fläche, die mehr als doppelt so groß ist wie Berlin und in dem rund 450.000 Menschen leben. Um den gemeinsamen Wirtschaftsraum voranzubringen, sollen Unternehmen in der Region vernetzt werden. „In den vergangenen acht Monaten haben wir rund 125 Termine absolviert“, sagte Kerstin Karrasch, die Leiterin des Regionalmanagements. Dabei sei es in erster Linie darum gegangen, die neue Anlaufstelle bekannt zu machen und erste Projekte zu initiieren. Dazu gehört unter anderem das Sommerfest der Gesundheitswirtschaft, das am 22. Juni im Schlossgut Altlandsberg stattfand und die Gründung einer Arbeitsgruppe „Tourismus“. Erste Gespräche fanden mit den Machern der Internationalen Gartenausstellung statt, die ab April 2017 in Marzahn ihre Pforten öffnet. Darüber hinaus gab es einen Erfahrungsaustausch mit den Wirtschaftsförderern der Region. Wichtig sei vor allem, mit dem Regionalmanagement keine Parallelstrukturen zu schaffen, sagte Karrasch mit Blick auf seit vielen Jahren bestehende Wirtschaftsund Unternehmensverbände sowie den kommunalen Wirtschaftsförderungen. „Allerdings könnten die Netzwerke etwas besser laufen“, räumt die Regionalmanagerin ein. Öffentlichkeitswirksam ist das Team um Kerstin Karrasch vor wenigen Tagen in Erscheinung getreten. Das Regionalmanagement präsentiere sich beim Brandenburg-Tag in Hoppegarten. Anfang Oktober ist man auf der internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen, der Expo Real, in München zu Gast. Geplant ist, die Potenziale im Bereich freier Gewerbeflächen zu bewerben. Um wie viele freie Immobilien es sich handelt, soll im Rahmen einer Bestandsanalyse eruiert werden. Ein Höhepunkt ist zudem die Teilnahme an einer vom CleanTech Business-Location-Center organisierten dreitägigen Konferenz in New York. Für das kommende Jahr ist ein Wirtschaftstag vorgesehen, auf dem regionale Unternehmen und Schü-

ler aufeinandertreffen. Denn ein zentrales Thema des Regionalmanagements sei die Gewinnung von Fachkräften. Auch soll die Region auf der IGA2017 beworben werden. In Planung ist zudem ein Innovationsforum „Energieeffizienz und Elektromobilität“. Bewusst soll das Regionalmanagement Unternehmen für die Region interessieren. „Sobald es konkret an die Ansiedlung von Unternehmen geht, kommen die Wirtschaftsförderer ins Spiel“, sagte Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff. Der für Wirtschaft zuständige Beigeordnete des Landkreises MärkischOderland, Rainer Schinkel, ist zuversichtlich, dass weitere Unternehmen für die Region geworben werden können. „Gemeinden, die sich in der Nähe des Berliner Autobahnrings befinden, sind bereits jetzt stark nachgefragt. Olaf Borchardt, der parteilose Bürgermeister von Petershagen-Eggersdorf, erklärte, dass in seiner Gemeinde gar keine Gewerbeflächen mehr frei seien. „In der Gemeindevertretung wird sogar schon darüber diskutiert, ob man nicht neue Gebiete erschließt“, sagte Borchardt. Er selbst sei da skeptisch, weil ihm auch daran gelegen sei, den grünen Charakter des Vorortes zu erhalten. Dass aber die Region wächst, belegten die Zahlen, etwa bei den Zuzügen. Lebten 1993 in dem Doppeldorf noch 8.600 Menschen, sind es jetzt bereits 15.000 – Tendenz steigend. Daher sei der Bau neuer Mietwohnungen unumgänglich. Denn neue Einwohner bedeutet auch neues Personal für ortsansässige Unternehmen – weil sich der Weg zur Arbeit vom neuen Wohnort deutlich verkürzen dürfte. Region hofft auf Aufschwung Rainer Schinkel geht davon aus, dass auch die Gemeinden entlang der Ostbahn zwischen Berlin und Küstrin profitieren werden und damit auch die Abwanderung von Menschen etwa aus dem weiter von Berlin entfernten Oderbruch gestoppt wird. Nicht zuletzt auch, weil Wohnraum in Marzahn-Hellersdorf knapp wird, darf die Region auf einen Aufschwung hoffen. Gut möglich, dass dann auch eine der Visionen des Regionalmanagements aufgeht. Unter anderem wolle man das wirtschaftliche Zentrum im Osten Deutschlands werden, sagt Kerstin Karrasch. Bis dahin ist aber noch einiges zu tun. Auf der Agenda steht unter anderem das Thema Infrastruktur, sagte Schinkel. So sind sowohl der Bezirk Marzahn-Hellersdorf als auch der Landkreis Märkisch-Oderland und die Gemeinde Ahrensfelde daran interessiert, dass die B1/ B2 ausgebaut und eine Ortsumfahrung der B158 umgesetzt werden. Weitere Informationen im Internet: www.regionalmanagement.eu


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VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG VON BEZIRKS-JOURNAL UND LICHTENBERGMARZAHNPLUS.DE ZUR BERLIN-WAHL AM 18. SEPTEMBER 2016

Marzahn-Hellersdorf wählt www.lichtenbergmarzahnplus.de/wahlen-2016

WAHLENDSPURT

Rot-Schwarz-Grün oder Rot und Schwarz? Im Rathaus am Alice-Salomon-Platz könnte eine Chefin regieren.  Von Birgitt Eltzel

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laubt man den Demoskopen, könnte alles auf einen Wechsel an der Rathaus-Spitze hinauslaufen. Demnach schwindet die Zustimmung zu SPD und CDU in Berlin, die Linke behauptet sich relativ stabil, die Grünen sind im Aufwind. Da diese jedoch traditionell in MarzahnHellersdorf nicht so stark sind, dürfte ein stadtweites gutes Abschneiden der Ökopartei nicht unbedingt dafür entscheidend sein, wer künftig auf dem Chefsessel im Rathaus am Hellersdorfer Alice-Salomon-Platz Platz nimmt. Letztlich wird wohl alles davon abhängen, wer am wenigsten verliert: SPD oder CDU und wie sich die Linke platziert. Diese ist im Bezirk in einer verhältnismäßig komfortablen Position. Denn die Partei fuhr 2011 in Marzahn-Hellersdorf zwar längst nicht mehr die absolute Mehrheit ein wie noch 2001 (51,1 Prozent), aber mit 31,2 Prozent noch immer das höchste Ergebnis. Die SPD lag rund fünf Prozentpunkte darunter. Dass SPD-Spitzenkandidat Stefan Komoß dann trotzdem Bürgermeister wurde, lag daran, dass sich Sozialund Christdemokraten mit den Bündnisgrünen zu einer Zählgemeinschaft zusammenschlossen. Mit 29 Stimmen (Linke 19) hatten sie nun die Mehrheit – und kürten Komoß zum Bezirkschef. Dieser würde das gern wiederholen, die Zählgemeinschaft hält er für stabil. Doch auch Dagmar Pohle (Linke), die von Komoß abgelöst wurde, strebt wieder ins Bürgermeisteramt. Bisher ist sie Vize sowie Gesundheits- und Sozialstadträtin. Treffen die Umfrageergebnisse der Meinungsforschungsinstitute zu, könnte ihr der Wechsel durchaus gelingen. Denn selbst wenn die Linken Prozentpunkte verlieren, dürfte es im Hinblick auf die Bundespolitik, die auch bei den Berlin-Wahlen eine große Rolle für die Entscheidung vieler Bürger spielen wird, bei SPD und CDU zu größeren Verlusten kommen. Die Frage: Reicht es dann überhaupt noch für die Fortsetzung der bisherigen Zählgemeinschaft?

CDU um Sozialsenator Mario Czaja bewusst keine Aussage für eine Zählgemeinschaft getroffen hat. Bereits einmal, im Jahr 2006 als Pohle Bürgermeisterin wurde, hatte die CDU mit der Linken, die damals noch PDS hieß, zusammengearbeitet. Indizien sprechen dafür, dass es zu einer Neuauflage des Bündnisses kommen könnte: Schon in der Juni-Tagung des Bezirksparlaments war ein ausgesprochen pflegli-

cher Umgang beider Parteien miteinander zu beobachten. Eines schließen alle Parteien derzeit aus: eine Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten der AfD. Diese könnte allerdings, je nach Wahlbeteiligung und erzielten Wählerstimmen, einen oder sogar zwei Stadträte stellen. Dazu braucht es keine Zählgemeinschaft, diese gibt es nur für die Kür des Bezirksbürgermeisters.

Das Rathaus Marzahn-Hellersdorf in Helle Mitte. Dagmar Pohle (DIE LINKE) will wieder Bürgermeisterin werden. Foto: Marcel Gäding

Karten werden neu gemischt Mit den prognostizierten hohen Wahlgewinnen für die Alternative für Deutschland (AfD), Piraten, die so schwach sind, dass sie wohl kaum ins Bezirksparlament einziehen werden und (vielleicht) dem Wiederkehren der FDP dürften die Karten neu gemischt werden. Sicherlich ist das auch einer der Gründe, warum die bezirkliche

Qual der Wahl Wenn man das alles so liest, was auf den Plakaten steht, mag man denken, dass alle Politiker und Parteien quasi ein Schlaraffenland versprechen. Die Politiker verheißen eine schöne Heimat, sie sorgen für Sicherheit, günstiges Wohnen, neue Kitas, kostenlose Kitaplätze und neue Schulen. Die Politiker sind vertrauenswürdig, für die Menschen da, ungeduldig, unduldsam. Selbst die S-Bahn soll wieder pünktlich fahren, wird versichert. Und wie wird das dann in der Realität aussehen? Selbst bei einer Koalition dürfte es ja funktionieren, dass wenigstens ein Teil der Wahlversprechen eingelöst werden könnte. Aber jede Wette, dass sich nicht viel verändern wird. Die Politiker werden sich wieder herausreden und herumeiern; es werden keine großen Erneuerungen oder Umgestaltungen passieren, leider... Die Menschen sind nicht von der Politik verdrossen, sondern von den Politikern und Parteien. Die zahllosen Wahlplakate an Bäumen und Laternenmasten mag man alle gar nicht mehr sehen. Da sind ja oft die Bäume interessanter anzusehen als die Aussagen der Parteien auf den Plakaten! Z. B. wirbt da einmal eine Oma für die Geradlinigkeit einer Partei, auf einem anderen Plakat ist sie eine Mietrebellin. Für wie primitiv hält die Politik denn die Menschen? Eigentlich sind wir doch ein reiches Land. Da dürften doch Investitionen in Bildung, Gesundheit, Kultur, Infrastruktur kein Problem sein. Doch die Politik hat sich inzwischen vom Menschen abgekehrt. Sehr viele Politiker verlieren mittlerweile den Blick für die Realität und die wirklichen Sorgen und Probleme der Menschen; ein großer Teil der Bevölkerung wird nicht mehr erreicht. Die Arbeit der Politikerinnen und Politiker in den Parlamenten, Ausschüssen, Gremien erfolgt oft fernab von der Realität. Die Politiker werden hofiert, erhalten VIP-Bändchen, werden beköstigt, gehen auf Reisen– im Glauben, sie würden für die Menschen - für uns - eine gute Arbeit leisten. Die Politik und die gewählten Abgeordneten sollten endlich wieder mehr für die Menschen tun! Und ich habe die Hoffnung, dass es so passieren und alles wieder gut wird! Hauptsache, es wird nicht radikal – was ganz schlimm wäre und ein fürchterliches Ende haben könnte; das gab es leider schon in der deutschen Geschichte. Davor kann man gar nicht oft genug warnen! Martin W. Brösel

Unser Autor heißt bürgerlich Mike Abramovici, ist Handwerker und politisch denkend. Seine

Wahlen zur BVV: DIE LINKE war 2011 stärkste Kraft. Dennoch stellte die SPD den Bezirksbürgermeister. Grafik: Volkmar Eltzel/ Quelle: Landeswahlleiterin

Kolumnen erscheinen unter http://broeselberlin.blogspot.de/


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Wahlspezial 2016

September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

PARTEIENFORSCHER

Die AfD gibt sich in Berlin bürgerlicher

Der Politologe Carsten Koschmieder rechnet mit einem Einzug der Alternativen in die Bezirksparlamente.

W

enn die Berliner zur Wahl gehen, entscheiden sie auch über die Zusammensetzung der Bezirksverordnetenversammlungen (BVV). Der Politologe Carsten Koschmieder von der FU Berlin rechnet damit, dass die AfD den Sprung in die Bezirksparlamente schaffen wird. Herr Koschmieder, welchen Stellenwert haben die BVV-Wahlen für Berlin? Zunächst einmal einen geringen. Der Fokus der Berlin-Wahl liegt eindeutig auf der Landesebene, also in Richtung Abgeordnetenhaus. Dort werden alle für Berlin wichtigen Entscheidungen getroffen. Aber: Die BVV in jedem Bezirk ist Teil der Verwaltung. Daher werden Beschlüsse gefasst, die Einfluss und auch Auswirkungen auf die jeweilige Bezirksverwaltung haben können. Es gibt Meldungen, wonach die AfD den Einzug in die Bezirksparlamente schafft und in einigen Bezirken sogar Stadtratsposten besetzen könnte. Darüber wissen wir wenig, weil sich

aus den berlinweiten Umfragen für die Bezirke keine eindeutigen Prognosen ableiten lassen. Wir wissen jedoch, dass die Wählerinnen der AfD sich ganz überwiegend aufgrund bundespolitischer Themen für ihre Partei entscheiden und lokale Themen kaum eine Rolle spielen. Ich vermute daher, dass jemand, der die AfD auf Landesebene wählt, dies auch auf Bezirksebene macht. Die AfD-Klientel fühlt sich von den bundespolitischen Metathemen angesprochen. Dazu gehören unter anderem die Unzufriedenheit mit der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung oder die Kritik am bestehenden Parteiensystem. Innerhalb Berlins macht die AfD keinen Hehl daraus, dass sie rechts außen steht. Sie ist gegen den Islam, gegen Muslime. Und sie besetzt Themen wie Sicherheit und Ordnung. Deshalb glaube ich, dass sich das Ergebnis für die AfD auf Landesebene nicht sonderlich von den Bezirken unterscheiden wird, und die Partei daher tatsächlich Stadtratsposten erhalten dürfte. Die AfD versucht den Eindruck

Spitzenkandidat Georg Pazderski gibt sich gemäßigt.

Dr. Carsten Koschmieder ist Politikwissenschaftler. Foto: privat zu erwecken, dass sie für die kleinen Leute da ist. Ich sehe da schon einen Unterschied zu dem Auftreten auf Bundesebene. In der Hauptstadt gibt sie sich deutlich bürgerlicher. Auffallend ist zudem, dass sich prominente AfDSpitzenkräfte wie Beatrix von Storch zurückhalten. Sie spielt im Berliner Wahlkampf so gut wie keine Rolle. Der

Diese Strategie scheint für die AfD aufzugehen, wenn wir dem Ergebnis der Umfragen Glauben schenken. Gerade nach dem Erfolg in Mecklenburg-Vorpommern, welcher der Partei noch einmal Auftrieb gibt, wird sie in Berlin sicher mit einem zweistelligen Ergebnis ins Abgeordnetenhaus einziehen. Aus Befragungen von AfD-Anhängern wissen wir, dass sie in der Regel Angst um ihre Zukunft haben. Das können soziale Ängste sein, aber auch Angst vor dem Islam oder Veränderungen in der Gesellschaft. Genau an diesem Punkt setzt die AfD an, weswegen sie wohl in Stadtteilen mit einer schwierigeren sozialen Lage besser abzuschneiden in der Lage sein wird. Hinzu kommt, dass vor allem die Menschen im Ostteil der Stadt weniger traditionelle Parteienbindung haben als im Westteil und darum eher bereit sind, eine neue Partei zu wählen. Interview: Marcel Gäding

BVV-WAHLEN

Diese Parteien treten in Marzahn-Hellersdorf an

F

Muster des Wahlzettels für die Wahlen zur BVV. Foto: Bezirks-Journal

ür die Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) wurden zwölf Parteien zugelassen. Das Bezirks-Journal und lichtenberg-

marzahnplus.de stellen die Namen der jeweils drei Erstplatzierten vor. Selbstverständlich treten die Parteien mit deutlich mehr Kandidatinnen

und Kandidaten an. Die Wähler haben die Möglichkeit, sich jeweils für eine Partei zu entscheiden. Es gibt keine Personenwahl.

Sozialdemokratische Partei Deutschlands

Komoß, Stefan Ollech, Liane Lemm, Gordon

Piratenpartei Deutschland Tanger, Volker Lehmann, Paul Beckmann, Christoph

Allianz für Fortschritt und Aufbruch Scheel, Antje Krisp, Martin Scherka, Axel

Christlich Demokratische Union Deutschlands Gräff, Christian Bernikas, Kathrin Herrmann, Alexander

Nationaldemokratische Partei Deutschlands Käfer, Andreas Leonhardt, Nadine Rockel, Marcel

Alternative für Deutschland Auricht, Jeannette Keßler, Rolf Geißler, Jörn

Bündnis 90/Die GRÜNEN Streich, Cordula von Neumann , Nickel Buchwald, Beate

Freie Demokratische Partei Kastschajew, Peter Molnar, Anja Kirchhof, Marco

DIE LINKE Pohle, Gisela Dagmar Witt, Juliane Tielebein, Björn

Bürgerbewegung pro Deutschland Rouhs, Manfred Bettermann, Wolfgang Kühnold, Dieter

DIE EINHEIT Rempel, Dimitri Nikiforov, Igor Edel, Sergej Graue Panther Harder, Thomas Harder, Kerstin

SIE HABEN DIE WAHL!

Das Bezirks-Journal, Ihre verlässliche Monatszeitung für Marzahn und Hellersdorf, finden Sie an vielen Auslagestellen im Bezirk. Das E-Paper können Sie im Internet abrufen. Gern liefern wir Ihnen das Bezirks-Journal auch nach Hause. Alle Informationen zu unserem Abo gibt es im Internet unter http://bezirks-journal.de/abo/


Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016

Wahlspezial 2016

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WAS WIRD GEWÄHLT?

Zwei Wahlen, drei Stimmen

Die Berliner wählen am 18. September zweimal: auf Landes- und auf Bezirksebene. Wir sagen Ihnen, worum es geht.  Von Marcel Gäding

hend aus der Bezirksbürgermeisterin oder dem Bezirksbürgermeister und den Stadträtinnen und Stadträten. Jedes Bezirksparlament verfügt über 55 Sitze. Abhängig vom Wahlergebnis stehen den Parteien mit den meisten Stimmen Posten im Bezirksamt zu. Ein Bezirksverordneter bekommt eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 520 Euro sowie pro Teilnahme an einer BVV-Sitzung 31 Euro und an einer Ausschussitzung 20 Euro. Bezirksverordnete engagieren sich im Bezirksparlament in ihrer Freizeit, also nach Feierabend. Ein Bezirksbürgermeister verdient rund 8.500 Euro, ein Bezirksstadtrat rund 8.000 Euro. Das Gehalt ist zu versteuern. Bezirksbürgermeister und Bezirksstadträte bilden ein Kollegialorgan. Das bedeutet, dass sie mit einer Stimme sprechen und gemeinsame Entscheidungen treffen. In der Regel sind sie politische Vorgesetzte von rund 1.800 Mitarbeitern der jeweiligen Bezirksverwaltungen. Unter anderem entscheiden sie, wofür die vom Land Berlin zugewiesenen Finanzmittel verwendet werden. Die Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlungen müssen den Haushaltsplänen der Bezirksämter zustimmen, ebenso wie der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Weil mit den zugewiesenen Finanzmitteln jedoch auch zahlreiche gesetzliche Pflichtaufgaben finanziert werden müssen, sind die Spielräume für zusätzliche freie Investitionen relativ gering.

D

ie Berliner haben die Wahl: Am 18. September sind sie aufgerufen, ein neues Abgeordnetenhaus zu wählen. Parallel finden die Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen statt. Insgesamt hat jeder Wahlberechtigte drei Stimmen. Wir erklären Ihnen, was gewählt wird und wozu jede Stimme dient. Drei Stimmen: Sie haben am 18. September drei Stimmen. Ihre Erststimme geben Sie dem Direktkandidaten Ihres Vertrauens. Der- oder Diejenige, welcher im Wahlkreis die meisten Stimmen auf sich vereint, gewinnt das Direktmandat und zieht direkt ins Abgeordnetenhaus von Berlin. Es gibt 78 Wahlkreise in der Stadt, sodass aus jedem Wahlkreis ein Kandidat direkt ins Abgeordnetenhaus gewählt werden kann. Das Abgeordnetenhaus: Das Landesparlament von Berlin ist das Abgeordnetenhaus. Es verfügt über mindestens 130 Sitze. Die Abgeordneten entscheiden unter anderem, wer Regierender Bürgermeister der Stadt wird. Das passiert, in dem entweder eine Fraktion mit absoluter Mehrheit einen Kandidaten ins Rennen schickt oder aber – wie in den vergangenen Jahren – Parteien Koalitionen eingehen. Die Mitglieder des Abgeordnetenhauses werden für eine Dauer von fünf Jahren gewählt und verfügen über die gesetzgebende Gewalt. Anders als bei den Landtagen in den Flächenländern sind Berliner Abgeordnete nur halbtags parlamentarisch tätig. Die Entschädigung pro Abgeordneten beträgt im Monat 3.601 Euro und muss versteuert werden. Darüber hinaus haben sie Anspruch auf eine steuerfreie Pauschale in Höhe von 2.518 Euro für Sachmittel und Büroausstattung. Den Abgeordneten werden zudem Personalkosten von bis zu 3.021 Euro monatlich erstattet.

Das Rote Rathaus in Mitte dient seit 1991 wieder als Regierungssitz für ganz Berlin. Fotos: Marcel Gäding Anzeige

Der Senat von Berlin: Aus den Reihen des Abgeordnetenhauses wird der Regierende Bürgermeister gewählt. Dieser wiederum ernennt die Senatorinnen und Senatoren, die einem Landesminister gleichgestellt sind. Bezirksämter und BVV: Jeder der zwölf Berliner Bezirke verfügt über eine Bezirksverwaltung, die aus Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung besteht. Die zwölf Bezirksverwaltungen bilden die untere Stufe der Verwaltung. Sie sind vorrangig für Angelegenheiten vor Ort in den Bezirken zuständig. Dazu gehören die Kultur, die Grünflächen oder die Schulen. Das Bezirksamt ist eine kollegiale Verwaltungsbehörde, beste-

Blick in den BVV-Saal.


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Wahlspezial 2016

September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

DIE ETABLIERTEN PARTEIEN

Das große Ringen um die Macht im Rathaus DIE LINKE will wieder die Bürgermeisterin stellen und Amtsinhaber Stefan Komoß (SPD) ablösen.  Von Marcel Gäding

W

enige Tage vor der großen Berlin-Wahl ist unklar, wer in Marzahn-Hellersdorf künftig das Sagen hat. Denn für SPD und CDU läuft es derzeit in den Umfragen auf Landesebene nicht gut. Stefan Komoß (SPD) weiß, dass seine Zukunft als Bezirksbürgermeister nicht nur von einer starken SPD, sondern auch von einer gefestigten CDU und am Ende auch von den Grünen abhängt. Denn nur mit deren Stimmen gelang es 2011, den erfahrenen Kommunalpolitiker an der Partei Die Linke vorbei zum Bürgermeister zu küren. Zählgemeinschaft nennt sich diese Art bezirklicher Koalition. „Die alte Zählgemeinschaft aus CDU, SPD und Grüne ist so stabil, dass sie ihre Arbeit fortsetzen wird“, sagt Stefan Komoß (SPD). Der 52-Jährige gibt sich siegessicher – auch, weil er aus seiner Sicht eine ganz passable Bilanz seiner Arbeit vorzuweisen hat: Deutlich weniger junge Arbeitslose, Abbau der Schulden von 35 auf 9 Millionen Euro, Eröffnung der naturwissenschaftlichen Forschungseinrichtung Helleum. Weniger glücklich liefen andere Vorhaben ab – darunter der umstrittene, geplante Abriss der Achard-Schule in Kaulsdorf. Quasi in letzter Minute konnte dieser abgewendet werden. Bis heute werden Komoß daher Intransparenz und Versagen der Verwaltung vorgeworfen. Komoß hofft trotz dieses Dämpfers, seine Arbeit als Bezirksbürgermeister fortsetzen zu können. Auf seiner Agenda steht der

Stefan Komoß (SPD, links) muss um seinen Posten fürchten. Dagmar Pohle (DIE LINKE, Mitte) macht ihn ihm streitig. Christian Gräff (CDU) wiederum kann mit Beiden. Foto: Marcel Gäding Ausbau der öffentlichen Infrastruktur wie Schulen, Straßen und Kitas. „Es gehört auch dazu, Sicherheit und Sicherheitsempfinden der Menschen zu stärken.“ Grundsätzlich sei wichtig, die Bewohner bei der Gestaltung ihres Bezirks einzubeziehen und ihr Engagement zu nutzen. Zudem wolle er die sozial unterschiedlich geprägten Stadtteile besser zusammenführen und die Integration geflüchteter Menschen fortsetzen. Genau an diesem Punkt passt zwischen Komoß und seiner Herausforderin Dagmar Pohle (Die Linke) inhaltlich kein Blatt. Aber: „Die Linke wurde aus vielen Entscheidungsprozessen herausgehalten“, sagt Pohle. „Es herrscht

nicht wirklich eine offene Atmosphäre, zu vielen Vorhaben gibt es im Bezirksamt kaum Diskussionen.“ Pohle geht davon aus, dass Die Linke wieder die Bezirksbürgermeisterin stellt und kündigt schon mal einen anderen Politikstil an. Von Teamarbeit ist die Rede und davon, wichtige Fragen im Bezirk gemeinsam im Bezirksamt zu erörtern. Für die vergangenen fünf Jahre zieht sie eine positive Bilanz, zu der unter anderem mehr Personal im Sozialamt zählt. „Außerdem haben wir in jedem Stadtteil ein gut funktionierendes Stadtteilzentrum.“ Froh sei sie darüber, dass am Standort des Krankenhauses Kaulsdorf die Psychiatrie eröffnet werden konnte. Als Bezirks-

bürgermeisterin will sie sich gegen den landesweit angeordneten Personalabbau einsetzen und fordert, den Bezirk sachgerecht mit Personal auszustatten. Darüber hinaus spricht sie sich für einen ausgeglichenen Haushalt aus und plädiert für eine „soziale Stadtentwicklung“, um das „weitere Auseinanderdriften der Stadtteile zu verhindern“. Einer, der sowohl mit der SPD als auch mit den Linken gut kann, ist Christian Gräff (CDU), Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Wirtschaft sowie Spitzenkandidat. Auf Gräffs Konto gehen unter anderem die Ansiedlung der Internationalen Gartenausstellung IGA und des Clean Tech Business Parks. Ihm sei daran gelegen, dass die CDU den Bezirk mitgestalte und ihn voranbringe. Auf seine Fahnen schreibt er sich, dass es gelungen sei, ressortübergreifend den Bedarf an sozialer Infrastruktur zu ermitteln und dass es bis Ende des Jahres möglich wird, alle noch nicht befestigten Straßen in den Siedlungsgebieten von Mahlsdorf, Kaulsdorf und Biesdorf mit Asphalt zu befestigen. Der größte Erfolg für ihn sei der Neubau der Grundschule in Habichtshorst in Biesdorf. Gern würde er nach der Wahl – gemeinsam mit den anderen demokratischen Parteien – dringende Projekte wie den Bau der Tangentialen Verbindung Ost, die Ortsumfahrung Ahrensfelde und die Sanierung des Rathauses Marzahn – angehen. Möglich wäre aus Gräffs Sicht auch eine bezirkliche Koalition zwischen der CDU, der SPD und den Linken. „Das wäre eine Ideallösung.“

GRÜNE, PIRATEN, FDP UND DIE KLEINEN

Zittern vor der Drei-Prozent-Hürde

Ökopartei hofft auf Wiedereinzug in die BVV. FDP will zurück in die Rathäuser. Spätaussiedler gründen eine eigene Partei.  Von Birgitt Eltzel

S

ie haben bei den BVV-Wahlen 2011 das niedrigste bzw. zweitniedrigste Ergebnis im Vergleich der zwölf Berliner Bezirke eingefahren, dennoch waren die Bündnisgrünen in Lichtenberg (Land 7,6 Prozent, BVV 7,5) und in Marzahn-Hellersdorf (Land 5,6 Prozent, BVV 5,8) das Zünglein an der Waage. Durch das Bündnis mit ihnen und der CDU war es der SPD gelungen, in beiden Bezirken Zählgemeinschaften zu etablieren und damit der Linken den Bürgermeisterposten abzujagen. In Lichtenberg könnte sich die Konstellation weiter zugunsten der Ökopartei verbessert haben. Denn in den vergangenen Jahren erfolgte dort ein beachtlicher Zuzug von klassisch grünem Wählerpotential, vorwiegend in die Gebiete der Rummelsburger Bucht,

in Karlshorst und in den Weitlingkiez/ Frankfurter Allee. Auch in MarzahnHellersdorf wächst der Zuzug. Allerdings kommen wegen der dort noch vergleichsweise preisgünstigen Mieten vor allem Menschen, die sich das Wohnen in der Innenstadt nicht mehr leisten können – erfahrungsgemäß nicht unbedingt das Klientel der Bündnisgrünen. Als Spitzenkandidaten für die BVV treten in Lichtenberg die bisherige Fraktionsvorsitzende Camilla Schuler und in Marzahn-Hellersdorf Cordula Streich, Leiterin der Geschäftsstelle von Bündnis 90/Grüne, an. Während die Piraten 2011 noch der Shooting-Star waren (Lichtenberg: Land 9,3 Prozent, BVV 9,2; MarzahnHellersdorf: 8,8 bzw. 8,6), sind sie seit Monaten im freien Fall – etliche namhafte Politiker sind ausgetreten und/ oder haben im Januar 2016 dazu auf-

gerufen, die Linke zu unterstützen. In Lichtenberg gelang es den Piraten zwar noch, Direktkandidaten für alle sechs Wahlkreise und eine BVV-Liste mit sechs Kandidaten aufzustellen, in Marzahn-Hellersdorf verzichteten sie ganz auf Kandidaten für das Abgeordnetenhaus und stellen nur drei für die BVV-Liste. Eine Traditionspartei, die 2011 sogar die Drei-Prozent-Hürde für die Bezirksparlamente dramatisch verfehlte, strebt ebenfalls wieder in die Parlamente: Die FDP (2011 Lichtenberg: Land 0,9, BVV 0,8 Prozent; Marzahn-Hellersdorf: 1,3 bzw. 1,1 Prozent). Es sind junge, unverbrauchte Gesichter, mit denen die Freien Demokraten antreten: Dirk Gawlitza (38), Unternehmer und aktiver Elternvertreter, steht auf Platz 1 der Liste für die BVV Lichtenberg. Im Nachbarbezirk hat der Student Peter Kast-

schajew (26) die Spitzenposition auf der BVV-Liste inne. Das könnte klappen – Umfragen sehen die FDP zwischen 4 und 5 Prozent. Weniger Chancen können sich wohl die kleinen und Kleinstparteien ausrechnen. Außer der AfD und den etablierten (Volks)Parteien, den Rechtsextremen NPD und Pro Deutschland sowie den oben Genannten treten in Lichtenberg und Marzahn acht weitere Parteien für das Abgeordnetenhaus an. Darunter sind die als Abspaltung von der AfD hervorgegangene ALFA, die DKP, die Tierschutzpartei und Die Partei um den Satiriker Martin Sonneborn. Für die BVV Lichtenberg bewerben sich neun Parteien. In Marzahn-Hellersdorf sind es zwölf: Dort hat u.a. auch die sogenannte Migrantenpartei Die Einheit, die sich vor allem für Spätaussiedler engagiert, eine Bezirksliste aufgestellt.


Wahlspezial 2016

Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016

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ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND

Die unbekannte Größe

Sehr wahrscheinlich zieht die AfD in die Bezirksparlamente ein. Das dürfte allen Parteien Stimmen kosten, auch der NPD.  Von Birgitt Eltzel

H

inter vorgehaltener Hand wird von Vertretern der bereits im Abgeordnetenhaus und in den BVV sitzenden Parteien geäußert, dass man einen Einzug der 2013 gegründeten Alternative für Deutschland in veritabler Größe in die Berliner Parlamente befürchtet. In den Bezirken könnten Stadtratsposten für die Rechtspopulisten denkbar sein. Zwar sind viele Kandidaten und Mitglieder der AfD eher wenig bekannt – etliche Thesen der einst vor allem als Euroskeptiker angetretenen, konservativ-nationalistischen Partei sind es umso mehr durch eine offensive Verbreitung in den sozialen Netzwerken. Islam-Kritik, Forderungen wie die nach Begrenzung von Flüchtlingszahlen und der schnelleren Abschiebung von abgelehnten oder straffällig gewordenen Asylbewerbern, der Ruf nach mehr Sicherheit und die Absage an Gender Mainstreaming – das hat bereits im Frühjahr 2016 bei Landtagswahlen verfangen. Die AfD, als junge Partei noch recht heterogen, ist die unbekannte Größe. Wird es ihr auch in Berlin gelingen, Menschen, die sich in den letzten Jahren vom Politikbetrieb abgewandt haben, zu ihren Gunsten zu mobilisieren? 2011 stimmten in Berlin nur 60,2 Prozent der Wahlberechtigten ab, in Marzahn-Hellersdorf wählten mit 51,0 Prozent (Zweitstimmen Abgeordnetenhaus) die wenigsten Menschen. Die AfD strebt in Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick um 20 Prozent der Stimmen an (berlinweit 15 Prozent). Noch mehr erhofft sich der AfD-Kreisverband Marzahn-Hellersdorf um seine Vorsitzende Jeanette Auricht. Die 46-Jährige kaufmännische Angestellte, Mitglied des AfD-Landesvorstandes, ist Spitzenkandidatin für den Bezirk, Direktkandidatin im Wahlkreis 5 und auf Platz 12 der Berliner Landesliste. „20 plus X“ sei das Wahlziel für Marzahn-Hellersdorf. Auricht verweist auf das Ergebnis der Europawahlen 2014: Da verzeichnete die AfD in Marzahn-Hellersdorf mit 11,7 Prozent ihr höchstes Berliner Ergebnis in der Hauptstadt. Das Bezirkswahlprogramm der AfD beschäftigt sich mit Alltagsthemen: u.a. Forderungen nach einem Kombi- oder Freibad im Bezirk, der Wiederinbetriebnahme der Jugendverkehrsschule Borkheider Straße in Marzahn und der dichteren Zugfolge von Tram, U- und S-Bahnen. Beim Thema Migration gibt man sich auf den ersten Blick moderat: Es wird sowohl verlangt, anerkannten Flüchtlingen „die Werte unserer Gesellschaft zu vermitteln und deren Einhaltung einzufordern“ als auch für Asylbewerber menschenwürdige Wohn- und Lebensbedingungen zu schaffen. Jedoch wird es wohl auch im Bezirk weniger um kommunalpolitischen Fragen

Die rechten Parteien gehen mit radikalen Themen auf Stimmenfang. Foto: Marcel Gäding gehen, wie Erfahrungen aus vorausgegangenen Wahlen zeigen. Von einem Denkzettel wird gesprochen, Themen der Bundes- und Landespolitik dürften

bestimmend sein. Und dort schlagen bekanntlich Parteivertreter wie die Vorsitzende Frauke Petry, die Berliner Landesvorsitzende, die AfD-EuropaAnzeige

MarzahnHellersdorf sozial gerecht für alle! Am 18. September 2016 mit allen Stimmen:

Wahlkampfabschluss der LINKEN: 17.09.2016 ab 15:30 Uhr - Helene-Weigel-Platz Mit Bürgermeisterkandidatin Dagmar Pohle, Petra Pau (MdB), allen Direktkandidierenden für das Abgeordnetenhaus und vielen mehr. Musik von „Next Generation“

www.dielinke-marzahn-hellersdorf.de www.facebook.com/dielinke.marzahn-hellersdorf | www.twitter.com/die_linke_mahe

abgeordnete Beatrice von Storch, und der Thüringer Björn Höcke härtere und schrillere Töne an. AfD-Wahlkampfmanager Karsten Woldeit, der in Lichtenberg antritt, spricht von einer „Mitte-Rechts-Partei in der demokratischen Gesellschaft“. Auricht sieht die AfD nicht rechts, sondern in der gesellschaftlichen Mitte verortet. Sie prognostiziert, dass alle bisher in den Parlamenten vertretenen Parteien am 18. September Federn lassen müssen. Zudem werde die AfD bisherige Nichtwähler mobilisieren. Die Anziehungskraft der AfD wird sich insbesondere auch negativ für die NPD und Pro Deutschland auswirken. Protestwähler werden wohl eher bei ihr das Kreuz machen als bei den Rechtsextremen. Diese dürften im Wesentlichen nur ihren treuen Anhängern attraktiv erscheinen. Bei den BVV-Wahlen 2011 erzielte die NPD in MarzahnHellersdorf 4,1 Prozent der Stimmen und zwei Mandate in der BVV, 2006 war sie noch als Fraktion ins Bezirksparlament eingezogen. Seit 2013 hatten laut Verfassungsschutz Rechtsextremisten unter dem Deckmantel scheinbarer Bürgerbewegungen Demos gegen Asylbewerber unter dem Motto „Nein zum Heim“ initiiert, die erste fand im Sommer 2013 in Hellersdorf statt und diente quasi als Blaupause für ähnliche Aktionen in der gesamten Bundesrepublik. Traurige Berühmtheit verzeichneten auch die sogenannten Montagsdemonstrationen 2014/2015 gegen eine Flüchtlingsunterkunft am Blumberger Damm. Laut einer Auskunft von Innen-Staatssekretär Bernd Krömer (CDU) wohnen etwa 20 Prozent der in Berlin bekannten Rechtsextremisten in Marzahn-Hellersdorf. Dort lauten die ersten drei Namen auf dem Wahlvorschlag zur BVV: Andreas Käfer, Nadine Leonhardt und Marcel Rockel. Käfer ist der Bezirksvorsitzende, seine Lebensgefährtin Leonhardt war laut dem antifaschistischen Informationsdienst Indymedia Anmelderin und Organisatorin von Demonstrationen gegen das Flüchtlingsheim im Köpenicker Allendeviertel. Rockel gilt als einer der Initiatoren der Heimgegner-Kampagne und als Hauptverantwortlicher für die aggressive Social-Media-Propaganda der sogenannten Bürgerbewegung Hellersdorf bzw. Marzahn-Hellersdorf.

IMPRESSUM Sonderbeilage von Bezirks-Journal und lichtenbergmarzahnplus.de Redaktion: Birgitt Eltzel, Volkmar Eltzel, Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) Gestaltung: Marcel Gäding Anzeigenverkauf: Lutz Neumann Kontakt: Tel. 030 55494360/ 55654330


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Wahlspezial 2016

September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

WAHLPROGRAMME

Kein Mangel an Ideen

Parteien setzen in erster Linie auf den aufstrebenden Bezirk. Überblick über Konzepte und Ideen.

E

ines trifft auf alle zu: An Ideen mangelt es nicht. Doch wie so oft lohnt sich ein Blick auf das Detail. Bis zu 40 Seiten stark sind die Wahlprogramme der Parteien für die

DIE LINKE

jeweiligen Bezirke. Wer alles einmal gelesen haben will, sollte sich einen Tag lang Zeit nehmen. Bezirks-Journal und lichtenbergmarzahnplus.de nehmen Ihnen diese Arbeit ab. Unsere Re-

daktion hat sich aus den Programmen der Parteien, von denen anzunehmen ist, dass sie gute Chancen auf einen Platz in der BVV haben, Stichworte notiert. Natürlich ist dies angesichts

des zur Verfügung stehenden Platzes nur ein Auszug. Links zu den Wahlprogrammen haben wir unter http:// www.lichtenbergmarzahnplus.de/ wahlen-2016/ zusammengestellt.

SPD

CDU

Bündnis 90/ Die Grünen

SCHULE & BILDUNG: Vorrang Gemeinschafts-

SCHULE & BILDUNG: Sanierungsstau abbauen;

SCHULE & BILDUNG: Flächen für Schulneubau

SCHULE & BILDUNG: Zügige Realisierung nötiger

schulen; Personelle Stärkung der Bildungsein-

Schulneubau und Errichtung von Ergänzungsbau-

bereithalten, bessere bauliche Unterhaltung

Grundschulplätze; Unterstützung von Gemein-

richtungen; Errichtung bzw. Reaktivierung von

ten; Stärkung der Gemeinschaftsschulen durch

der bestehenden; Erweiterung Hortangebote;

schaftsschulen; Gesunde Ernährung beim Schu-

Schulstandorten; Sanierung Bestandsschulen;

eine weitere; Stärkung Bildungsangebote in sozia-

qualifizierte, gut ausgestattete Ganztagsschu-

lessen (Zubereitung vor Ort, regional/Bio); Schu-

Unterstützung in sozialen Brennpunkten; kos-

len Brennpunkten; konsequentes Vorgehen gegen

len; eigener Laptop für jeden Schüler.

len zu offenen Häusern im Stadtteil entwickeln.

tenlose warme Mahlzeit an Schulen und Kitas.

Schulschwänzen. SOZIALES: Stärkung von Familien durch Betreu-

SOZIALES: Unterstützung von jungen Familien

SOZIALES: Mehr Jugendclubs, Freizeiteinrich-

SOZIALES: Arbeits- und Ausbildungsplatz für jeden

ungs- und Freizeitangebote; Angebotsschwer-

und Alleinerziehenden; Projekt Stadtteilmütter

tungen und Spielplätze; Ausbildung und exis-

Bürger; Beschäftigungsmodelle für Arbeitnehmer

punkte nach den Problemlagen in den einzel-

einführen; Angebote der Jugendtreffs ausbauen,

tenzsichernde Beschäftigung für alle; mehr Ar-

ab 50 Jahren entwickeln.

nen Ortsteilen; Einrichtung von Bürgerhäusern

auch an Wochenenden.

beitsförderungmaßnahmen; Stellenabbau in der Verwaltung beenden.

in Mahlsdorf, Kaulsdorf und Biesdorf. MIGRANTEN: Menschen unabhängig ihrer Herkunft

MIGRANTEN: Gebündeltes Leistungsangebot in

gleiche Chancen ermöglichen; Weiterentwicklung

MIGRANTEN: Instrumente der Sprachförderung

Willkommenszentrum zur Unterbringung, Schul-

MIGRANTEN: Keine Ausgrenzung und Diskri-

des Integrationsprogramms, Förderung von Kitas

ausschöpfen; Selbsthilfeangebote von und für

und Kitaplätzen sowie zur gesundheitlichen Ver-

minierung von Menschen aufgrund Herkunft,

und Schulen bei Entwicklung interkultureller Ange-

Zuwanderer; Leistungskürzung bei Nichtbesu-

sorgung; Unterstützung der Volkshochschule bei

Kultur, Weltanschauung, Religion oder sexuel-

bote; Einführung berufsbezogener Deutschkurse;

chen verpflichtender Integrationskurse.

der Sprachförderung; Stadtteilzentren stärken.

ler Orientierung; Stärkung der Stadtteilzentren;

interkulturelle Öffnung des öffentlichen Dienstes. WOHNEN: Flächen für Wohnungsneubau ohne

WOHNEN: Erhalt bezahlbaren Wohnraums und

WOHNEN: Ziel: sozial durchmischte Stadt; Bestand

Identität der Kieze zu gefährden; behutsame

Schaffung von neuem mit Infrastruktur; Unter-

Aktivitäten zur Schaffung von Arbeit/Ausbildung für Flüchtlinge fördern.

sichern und Wohnungsneubau; bezahlbare Mie-

Weiterentwicklung der Siedlungsgebiete; alle

stützung von Modellen wie Mietshäuser-Syndi-

WOHNEN: Bezahlbares Wohnen in allen Teilen

ten durch Wohnungsbauförderung; Unterstützung

sozialen Schichten sollen weiterhin gut im Be-

kat; Förderung von Genossenschaften.

des Bezirks; bei Neubau soziale Mischung er-

Eigenheimbau; altersgerechte- und barrierefreie

zirk leben können, Miet- und Eigentumswoh-

halten; familien-, altersgerechter, barrierefreier

Wohnungen.

nungen sollen entstehen.

WIRTSCHAFT: Entwicklung zukunftsfähiger und innovativer Branchen, u.a. aus dem Bereich

Wohnungsneubau auch in den Großsiedlungen. WIRTSCHAFT: Weiterführung Standortmarketing,

WIRTSCHAFT: Chance auf Arbeit und Ausbildung

Energie und Umwelt, vorantreiben; ökologische

WIRTSCHAFT: Voraussetzungen schaffen für

um Bestand an Unternehmen zu schützen und neue

für alle. Erhaltung des breiten Angebots der

und bezahlbare Wärme- und Energieversorgung,

Gründung und Ansiedlung innovativer Unterneh-

Investoren zu gewinnen; bei öffentlicher Auftrags-

bezirklichen Wirtschaftsförderung. Aufträge der

dabei auch Nutzung von Erdwärme; Ausbau

men; aktive Bestandspflege, Erleichterung der

vergabe steigender Anteil an Unternehmen aus dem

öffentlichen Hand sollen in der Region bleiben;

Dach-Solaranlagen u.a. durch das Mieterstrom-

Auftragsvergabe an heimische Unternehmen.

Bezirk; 2018 Beginn Bau der TVO.

„bürgerfreundliche“ Variante der TVO.

Modell.

FDP

Piraten

AfD

NPD

SCHULE & BILDUNG: Saubere und sanierte Schu-

SCHULE & BILDUNG: Uneingeschränkter Zugang

SCHULE & BILDUNG: Schulentwicklungsplan an-

SCHULE & BILDUNG: Trennung von Deutschen

len; moderne IT-Infrastruktur für jede Schule mit

zu Inhalten offener Datennetze, Ausbau der Inf-

passen; bestehende Schulstandorte ausbauen,

und „Fremden“ in Hort und Schule; Verbot von

ganzheitlichem Konzept schaffen; freies Wlan an

rastruktur an öff. Bildungseinrichtungen; gleich-

weitere Projekte vorantreiben; bauliche Instand-

Inklusion und Gender-Zwang; kostenlose Schul-

jeder Oberschule, eine gut ausgestatte Biblio-

berechtigte Förderung staatlicher und Schulen

setzung aller Schulen und Turnhallen; kleine

und Hochschulausbildung

thek für jede Schule.

freier Träger; kostenlose warme Schulmahlzeit.

Schäden kurzfristig beseitigen.

SOZIALES: Junge Menschen, Familien, aber auch

SOZIALES: Modellprojekt für bedingungsloses

SOZIALES: Quantität der ärztlichen Versorgung

sche Kind; kostenlose Kindergartenplätze für

die älteren Generationen sollen ohne Probleme

Grundeinkommen; Neuausrichtung der Jobcen-

verbessern; Unterversorgung bei Fachärzten

Deutsche; Erziehungsurlaub wird auf jedes neu-

beieinander und miteinander leben können.

ter auf wirksame Förderung insbesondere von

durch Förderung von Praxisverlegungen aus bes-

geborene Kind auf fünf Jahre ausgedehnt; Er-

Langzeit-Erwerbslosen; Umwandlung der Job-

ser versorgten Bezirken begegnen.

höhung der Grundrente für jedes neugeborene

SOZIALES: 500 Euro Kindergeld für jedes deut-

MIGRANTEN: Respekt gegenüber Menschen,

center zu einem kommunalen Träger.

Kind um 300 Euro im Monat; Arbeitslosenhilfe MIGRANTEN: Anerkannte Flüchtlinge bei Integ-

gleich welchen Altes oder Geschlechts, ethni-

an das vorherige Einkommen koppeln.

schen Herkunft, Religion, Weltanschauung, sexu-

MIGRANTEN: Kommunales Wahlrecht für EU-

ration unterstützen, dabei Werte der hiesigen

ellen Identität oder Orientierung; menschenwür-

Bürger auf alle Menschen mit Lebensmittel-

Gesellschaft vermitteln und deren Einhaltung

MIGRANTEN: Befristete Vergabe von Arbeits-

dige Unterbringung Geflüchteter; Schulen oder

punkt Berlin ausweiten; geflüchtete Kinder und

einfordern; bis zum Ende des Asylverfahren hat

plätzen an Ausländer; „systematische Vorbe-

Turnhallen als Unterkünfte nicht akzeptabel.

Jugendliche früh in Regelklassen integrieren;

der Bezirk menschenwürdige Wohn- und Le-

reitung und ideelle Begleitung der Fremden für

zügige Anerkennungsverfahren; Maßnahmen zur

bensbedingungen für Flüchtlinge zu schaffen;

ihre Heimkehr“; Unterbringung aller in Berlin

Weiterbildung.

Überarbeitung der Standortplanungen für mo-

und Brandenburg untergebrachten Asylbewer-

dulare Unterkünfte (MUF), um Ghettobildung

ber und Flüchtlinge auf dem Gelände des BER.

WOHNEN: Neubau mit generationengerechter Nachhaltigkeit planen; muss dem demografischen Wandel gerecht werden und bezahlbar

WOHNEN: Ablehnung von Verkäufen landeseige-

bleiben; Land und Bezirk sollten an einem Strang

ner Liegenschaften; bedarfsgerechter Neubau

ziehen.

von preisgünstigen Mietwohnungen durch städ-

WOHNEN: Soll bezahlbar für alle Bürger blei-

der privaten Wohnungswirtschaft; sozial ver-

tische Wohnungsbaugesellschaften; Begrenzung

ben; Schaffung seniorengerechter Wohnungen,

trägliche öffentliche Wohnungsbauförderung.

der Verdichtung.

Wohngemeinschaften älterer Menschen und an-

WIRTSCHAFT: Vision Gründerhochburg MarzahnHellersdorf; Standort für neue kleine und mittel-

vorzubeugen. WOHNEN: staatliche Kontrolle und Regulierung

WIRTSCHAFT: Arbeit für Deutsche, Einführung

dere kooperativen Wohnformen.

ständische Unternehmen und Startups; gezielte

WIRTSCHAFT: Unterstützung regional nachhalti-

Wirtschaftsförderung zur Ansiedlung von Unter-

ger Produktion und Förderung fair gehandelter

WIRTSCHAFT: TVO im Sinne der Anwohner pla-

von Gewerbesteuer und Gebühren für Existenz-

nehmen der digitalen Wirtschaft; Verwaltung mit

Produkte; Berlin als Innovationshochburg mit

nen, zusätzliche Kosten sollen bei Entscheidung

gründer und strukturell benachteiligten kleinen

zeitgemäßer Informationstechnik ausstatten.

Startups, Kunst & Kultur weiter fördern.

keine Rolle spielen.

Unternehmen; Förderung des Mittelstandes.

eines Berliner Arbeitsdienstes; Suspendierung

Zusammenstellung: Birgitt Eltzel & Marcel Gäding


Wahlspezial 2016

Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016

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AUS DEM LEBEN EINES LOKALPOLITIKERS

Angetreten, um zu gestalten

Klaus-Jürgen Dahler ist Bezirksverordneter. In seiner Freizeit widmet er sich der Kommunalpolitik im Bezirk.  Von Marcel Gäding

passiert es, dass ich als Vorsitzender des Hauptausschusses fünf Stunden in die Vorbereitung einer zweistündigen Sitzung investiere.“ Denn: Dahler liest alle Unterlagen, greift vor den Tagungen zum Telefon, um im Rathaus seine Fragen zu stellen. So manchem politischen Konkurrenten kann das schon mal in der monatlichen Tagung der BVV zum Verhängnis werden – schließlich steckt Dahler tief in seinen Themen.

E

s gab Zeiten, da türmte sich bei Klaus-Jürgen Dahler das Papier. Bezirkliche Haushaltspläne hier, Drucksachen für die Bezirksverordnetenversammlung da, mittendrin Vorlagen zur Kenntnisnahme. Das mit dem Papier ist längst Geschichte, denn Dahler studiert viele Unterlagen aus dem Rathaus von Marzahn-Hellersdorf inzwischen online. Eines hat sich für den studierten Ökonom und Psychologen eines aber nicht: Die Zeit, die er investiert, um alle Unterlagen akribisch durchzulesen. Seit 24 Jahren ist Klaus-Jürgen Dahler (DIE LINKE) Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Einer, der einen Großteil seiner Freizeit der Kommunalpolitik widmet. Dahler, dreifacher Vater und zweifacher Großvater, kann ohne Politik nicht. Und wer das Politikgeschehen in Marzahn-Hellersdorf verfolgt, kommt schnell zu dem Schluss: Ohne Dahler wäre die BVV um einiges ärmer. Vielleicht ist es seine Art, komplizierte Dinge unkompliziert auf den Punkt zu bringen. Oder aber seine Sachkunde, die er seit 1992 gesammelt hat. Es ist einem Zufall geschuldet, dass der Hellersdorfer in die Bezirkspolitik ging. In den Wirren der Wende wählte man ihn zum Bezirksvorsitzenden der PDS – und 1992 in die damalige BVV von Hellersdorf. Angetreten, um zu gestalten – diesen Anspruch hatte der heute 60-Jährige aber schon davor, in den letzten Jahren der DDR. Er macht keinen Hehl daraus, dass er einst als Offizier der Volkspolizei auch mit dem Ministerium für Staatssicherheit zusammenarbeitete, 1987 aber zu dem Schluss kam: So, wie es in der DDR ist, kann es nicht weitergehen. „Ich habe gesehen, woran die DDR gescheitert ist“, sagt Dahler heute. „Am System.“ Mit der Wende fand sich Dahler schließlich in einem gerade gegründeten Stadtbezirk wieder, dem jüngsten von Ostberlin. „Im Prinzip war Hellersdorf nicht fertig, überall fehlte es an Infrastruktur.“ Denn als die Mauer fiel, machten sich die Bauarbeiter aus dem Staub – und hinterließen Wohnhäuser, Wohngebietsgaststätten, Kaufhallen und Schulen. Doch Grünanlagen, Spielplätze, Innenhöfe, Gehwege oder Schwimmhallen suchte man vielerorts in Hellersdorf vergebens. Hinzu kam ein weiteres Problem: Viele Hellersdorfer, in der Regel gut ausgebildete Akademiker, waren plötzlich ohne Job und damit ohne Perspektive. „Fraktionsübergreifend beschlossen wir Anträge, den Bezirk zu verändern“, sagt Dahler. Neben bezirklichen Arbeitsbeschaffungsprogrammen wurde Geld für Investitionen freigegeben – manchmal mehr, als die Bezirkskasse hergab. „Ja, wir haben auf Pump gelebt“, gibt Dahler selbstkritisch zu. Erst später

Keine Lust auf Nazis

Klaus-Jürgen Dahler in seinem Kiez in Hellersdorf. Seit 24 Jahren macht er Kommunalpolitik. Foto: Marcel Gäding kam die Einsicht, dass man zwar alles fordern kann. „Aber es muss auch finanzierbar sein.“ Nicht ohne Stolz ist er aber, dass im bezirklichen Haushalt stets Geld für die freiwillige soziale Arbeit bereitgestellt wurde. „Darauf basieren heute unsere Stadtteilzentren.“ Sozial- und Haushaltspolitik sind bis heute Schwerpunkte seiner Arbeit im Bezirksparlament, dem er mal als einfacher Bezirksverordneter, mal als Ausschussvorsitzender und mal als Frak-

tions-Chef angehörte. Gelernt hat er den Job nicht, denn dafür gibt es keine Ausbildung. Ihm kommen aber seine psychologische Ausbildung schon mal zu Gute. Bis heute kennen ihn seine Kollegen in der BVV als wachsamen, aber stets fairen Mitstreiter. In der Regel investiert er gut fünf Stunden in der Woche in die Kommunalpolitik. Nur in den Monaten, in denen es darum geht, wofür der Bezirk sein Geld ausgibt, kann es schon mal länger dauern. „Da

Natürlich hat er so manches Mal ans Aufhören gedacht. Doch ihm macht die Kommunalpolitik Spaß. „Ich will weiter gestalten“, sagt Klaus-Jürgen Dahler mit Blick auf den demografischen Wandel im Bezirk, auf drohende Altersarmut und auf Menschen, die von der eigenen Arbeit nicht leben können. Derzeit treibt ihn auch an, mit allen Mitteln dem möglichen Einzug der AfD etwas entgegenzusetzen. „Ich will nicht, dass die Nazis hier das Sagen haben“, erklärt Dahler. Welche Themen ihn nach der Wahl erwarten, kann Klaus-Jürgen Dahler bereits absehen. Gerade im Bereich Soziales gibt es eine Menge zu tun. „Die soziale Entwicklung im Bezirk hat sich rasant verändert“, stellt er fest. Und mahnt abschließend in Richtung der eigenen Partei: „DIE LINKE muss sich mit ihrem Anspruch der sozialen Gerechtigkeit in der Kommunalpolitik einbringen.“ Anzeige


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Wahlspezial 2016

September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Neben den Direktkandidaten buhlen auch Berliner Spitzenpolitiker um die Gunst der Wählerinnen und Wähler.

Foto: Marcel Gäding

ABGEORDNETENHAUSWAHL

DIE LINKE liegt in Umfragen vorn

SPD muss damit rechnen, Wahlkreise zu verlieren. Die CDU darf in Mahlsdorf und Hellersdorf auf ein Direktmandat hoffen.  Von Birgitt Eltzel

A

m 18. September wird auch ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. Ein Blick auf die Umfragen zeigt, dass die Stadt nach wie vor gespalten ist – zumindest politisch. Während der Westen meist bürgerlichsozialdemokratisch wählt, haben die Grünen in der City die Nase vorn. Und im Osten? Dort ist nach wie vor DIE LINKE stark. Ein Blick in die Wahlkreise: Wahlkreis 1: Wolfgang Brauer (Linke) will zum fünften Mal das Direktmandat holen. Gordon Lemm, Fraktionsvorsitzender der SPD in der BVV, wird ihm kaum gefährlich werden. Einen Strich durch die Rechnung könnte beiden der AfD-Kandidat Gunnar Norbert Lindemann machen, wenn es dieser Partei gelingt, viele Nichtwähler zu motivieren. Der Wahlkreis hatte 2011 mit 39,2

Prozent die geringste Wahlbeteiligung im Bezirk. Wahlkreis 2: Manuela Schmidt (Linke) will ihr Abgeordnetenhausmandat verteidigen, die ehemalige Jugendstadträtin von Marzahn-Hellersdorf ist bestens vernetzt. Ulrich Brettin von der SPD und Sergej Henke von der CDU, beide bisher im Bezirksparlament, haben weniger gute Chancen. Hans-Joachim Selle von den Grünen ist zu unbekannt. Wahlkreis 3: Gabriele Hiller (Linke) ist mit den Slogan „Verliebt in Hellersdorf“ in den Wahlkampf gezogen. Nach den Umfragen sieht es so aus, als könnte sie nochmals das Direktmandat gewinnen. Enrico Stölzel (SPD) könnte auch punkten. Er hat einen ungewöhnlichen Wahlkampf gemacht, ist in Kneipen gegangen und hat mit Nichtwählern und den Stammtischen diskutiert. BVV-Vorsteherin Kathrin

Bernikas (CDU) blieb hingegen blass. Wahlkreis 4: Regina Kittler, seit 2011 für die Linke direkt im Abgeordnetenhaus, will es erneut schaffen. Mit Christian Gräff (CDU), Stadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung, hat sie einen ernstzunehmenden Konkurrenten, der vor allem in den bürgerlichen Gebieten von Biesdorf auf Stimmen zählen darf. Liane Ollech von der SPD, bereits seit mehreren Legislaturperioden im Abgeordnetenhaus, blieb im Wahlkreis eher unsichtbar. Wahlkreis 5: Trotz aller Querelen rund um die Flüchtlingsproblematik dürfte Gesundheits- und Sozialsenator Mario Czaja (CDU) zum vierten Mal das Direktmandat erringen. Nach wie vor ist er dort populär. Iris Spranger von der SPD hat als Direktkandidatin gegen Czaja nur eine AußenseiterChance ebenso wie Olaf Michael Ostertag von den Linken. Vermutlich wird

Jeannette Auricht, die Bezirksvorsitzende der AfD, Stimmen aus bürgerlichen Kreisen auf sich vereinen. Wahlkreis 6: Er hatte nur wenige Stimmen mehr als der Konkurrent von der Linken – trotzdem gewann Sven Kohlmeier (SPD) 2011 das Direktmandat. Diesmal dürfte ihm Alexander Herrmann von der CDU Konkurrenz machen, der äußerst beliebt und aktiv in Kaulsdorf-Nord und Hellersdorf ist. Nutznießer könnte Kristian Ronneburg (Linke) sein. Aussichtlos ist ein Direktmandat für die Grünen, auch wenn mit Stefan Ziller ein über die Parteigrenzen anerkannter, junger Politiker antritt. Die ausführlichen Wahlkreisporträts mit vielen Fotos und Grafiken können Sie unter http://www.lichtenbergmarzahnplus.de/ wahlen-2016/lichtenberg/ nachlesen!


Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016

Bezirks-Leben

Viel Platz für Bello und Co.

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KIEZLEBEN: In Hellersdorf ist der Weg frei für das erste offizielle Hundeauslaufgebiet des Bezirks. von Birgitt Eltzel

D

er Bezirk bekommt seinen ersten offiziellen Hundeauslaufplatz. Eine Nutzungsvereinbarung über ein 7.500 Quadratmeter großes Gelände an der Quedlinburger/ Weißenfelser Straße mit dem Verein Helle Hunde ist unterzeichnet. Danach kann dieser das Areal kostenlos nutzen. Der Verein muss allerdings die Betriebskosten in Höhe von 2.500 Euro pro Jahr tragen. Auch für eine vollständige Umzäunung und das Herrichten des seit Jahren brach liegenden Geländes ist er zuständig, ebenso für Ordnung und Sicherheit. Der Verein hatte nach einem Interessenbekundungsverfahren des Bezirksamtes den Zuschlag bekommen. Das Gelände müsste von ihm allerdings geräumt werden, wenn dort eine Schule entstehen sollte. Bisher gibt es dazu aber keine Pläne. Dass der Bezirk überhaupt eine Fläche zur Verfügung stellt, hängt vor allem mit dem im Sommer beschlossenen neuen Berliner Hundegesetz zusammen. Das sieht zahlreiche Reglementierungen für Hundehalter vor, u.a. eine strenge Leinenpflicht. In Marzahn-Hellersdorf

Das neue Hundeauslaufgebiet. Noch gibt es viel zu tun. FOTO: BIRGITT ELTZEL gibt es über 10.000 angemeldete Hunde, mehr als in allen anderen Bezirken. Das Bezirksamt hatte schon im Mai den Beschluss für ein Hundeauslaufgebiet an der Weißenfelser/Quedlinburger Straße gefasst. Danach sollte dessen Nutzung einem Verein übertragen werden. Ende August wurde der Zusammenschluss „Helle Hunde“ im Lern- und Medienzentrum Helliwood an der Riesaer Straße, dem früheren „Baukasten“, zu einem Verein umfunktioniert. Insgesamt 24 Mitglieder gibt es nun, weitere Mitstreiter werden gesucht. 1. Vorsitzender wurde der Initiator André Kiebis, 2. Vorsitzende die Hundetrainerin Elisa Lange. Die Erzieherin Julia Reuter, die

auch die Social-Media-Kommunikation für den Verein erledigt, ist Kassenwartin. Der Verein will sich nicht nur für artgerechte Hundehaltung engagieren, sondern auch um die Verbesserung des Miteinanders von Mensch und Tier in der Großstadt. Ein erstes konkretes Vorhaben gibt es schon: Auf dem Boulevard Kastanienallee soll das Projekt Tütenpaten realisiert werden – es sollen Spender mit Tüten für die Hinterlassenschaft der Vierbeiner aufgestellt werden. Der Hundeplatz steht lediglich den Mitgliedern des Vereins zur Verfügung (außer bei öffentlichen oder anderen Veranstaltungen). Die Mitgliedsbeiträge sind moderat: Zu zahlen sind eine Aufnahmegebühr von 5 Euro und ein monatlicher Mitgliedsbeitrag von 5 Euro. Auf Antrag kann es Härtefallregelungen geben. Jedes Vereinsmitglied muss pro Monat zwei ehrenamtliche Arbeitsstunden auf dem Gelände, auf dem früher eine Schule stand, leisten. Dafür kann der Platz jederzeit genutzt werden, zudem wird es Ermäßigungen auf dort ebenfalls angedachte Kurse wie Hundeschule, Agililty-Training und das Ablegen des Hundeführerscheins geben. Gleich nach der Gründungsversammlung überbrachte der für die bezirkli-

chen Immobilien und Liegenschaften verantwortliche Stadtrat Stephan Richter (SPD) die Nutzungsvereinbarung zur Unterzeichnung. Und außerdem zwei gute Botschaften: Das Bezirksamt fördert die Einrichtung des Hundeplatzes mit einer Summe von 3.000 Euro. Zudem hat der Bezirk bereits bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung einen Antrag auf 7.500 Euro jährlich für den Verein gestellt. Stephan Richter bedankte sich bei den Initiatoren des Vereins und den Gründungsmitgliedern von Helle Hunde für das Projekt, über das rund zwei Jahre immer wieder verhandelt worden war. Landes- und Kommunalpolitiker verschiedener Parteien hatten an der Zusammenkunft und Vertragsunterzeichnung teilgenommen, darunter die Abgeordneten Gabriele Hiller (Linke) und Alexander J. Herrmann (CDU). Herrmann, tierschutzpolitischer Sprecher seiner Fraktion, hatte das Projekt Hundeplatz bereits im Vorfeld begleitet. „Ich halte es für ein wichtiges und richtiges Vorhaben für Hellersdorf“, sagte der Christdemokrat, der deshalb Fördermitglied des Vereins wurde. Selbst hat er allerdings keinen Hund: „Dafür aber fünf Goldfische.“ Infos: www.helle-hunde.de


ANZEIGENSPEZIAL/ VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG

A

Bildung,

Gut versichern

Wiedereinstieg

Azubis sollten sich gegen Risiken schützen

Kurse für Frauen, die zurück in den Beruf wollen

m 1. September war offizieller Ausbildungsstart in Deutschland. Viele, vor allem junge Menschen starten mit ihrer Berufsausbildung. Für die Berufsanfänger bedeutet der neue Lebensabschnitt nicht nur mehr Unabhängigkeit, sondern auch mehr Verantwortung - zum Beispiel in Sachen Versicherungsschutz. Dabei genügt es durchaus, sich zunächst auf einen wesentlichen Schutz zu beschränken. Wichtig ist vor allem der Schutz gegen Berufsunfähigkeit und die Absicherung des eigenen Hausrats. Grundversicherungen sind auch bei geringem Gehalt unerlässlich. So sollte auf die private Haftpflichtversicherung nicht verzichtet werden. Sie schützt vor Schadenersatzansprüchen Dritter, heißt es hierzu von der Zurich Versicherung. Auszubildende sind in der Regel über ihre Eltern abgesichert, aber nur, wenn diese über eine private Haftpflichtversicherung verfügen. Wer aber beispielsweise bereits eine Ausbildung abgeschlossen hat, ist nicht mehr durch den Vertrag der Eltern geschützt und muss selbst vorsorgen. Spätestens dann muss ein eigener Privathaftpflichtschutz her. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung gehört beim Start in das Berufsleben zu den wichtigsten Absicherungen überhaupt. Durchschnittlich trifft eine Berufsunfähigkeit jeden vierten Arbeitnehmer. Gerade Menschen in den vermeintlich ungefährlichen Berufen mit Bürotätigkeit unterschätzen das Risiko, berufsunfähig zu werden. Beim Einstieg in die Berufsunfähigkeitsversicherung gilt: Je früher, desto besser, da sich die

Beitragsprämie am Alter und der Gesundheit des Versicherungsnehmers orientiert. Wer keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann oder will, sollte eine private Unfallversicherung in Betracht ziehen. Zwar bietet die gesetzliche Unfallversicherung einen Basisschutz, sofern der Unfall zum Beispiel während der Arbeitszeit oder einer dienstlichen Fortbildung passiert, in der Freizeit greift sie allerdings nicht. Auszubildende, die eine eigene Wohnung oder ein WG-Zimmer beziehen, sollten eine Hausratversicherung abschließen. Diese greift dann, wenn beispielsweise durch Brand, Leitungswasser oder Sturm die Wohnungseinrichtung beschädigt wird. Bei einem Einbruch oder Raub sind Möbel, Elektrogeräte und Kleidung ebenfalls versichert. Auch das Fahrrad, mit dem viele Auszubildende zur Arbeit fahren, kann bei Bedarf mit in die Versicherung aufgenommen werden und ist so gegen Diebstahl abgesichert. (ots.)

Im Berufsleben, aber auch privat gibt es viele Risiken. FOTO: PIXABAY

I

nnerhalb des Programms zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung für Frauen beginnen wieder Berufsinformations- und Orientierungskurse. Darüber hinaus werden diverse Beratungen und Kurse für Frauen angeboten, die über den Schritt in die Selbständigkeit nachdenken. Das Berufsorientierungsprogramm richtet sich an Frauen, die nach einer meist familiär bedingten Berufsunterbrechung oder aufgrund von Erwerbslosigkeit eine neue berufliche Perspektive suchen. In den Berufsinformations- und Orientierungskursen wird nach einer ausführlichen Bestandsaufnahme mit den Frauen ein tragfähiger Berufswegplan erarbeitet, der sich an der persönlichen Lebenssituation orientiert. Zu den Kursschwerpunkten gehören die Erstellung eines Profils der beruflichen und persönlichen Kompetenzen, ein individuell zugeschnittenes Bewerbungstraining und die Beratung zu Weiterbildungswegen. Gezielte Beratungsangebote Für Frauen, die sich bereits für den (Wieder-)Einstieg in eine bestimmte Berufstätigkeit entschieden haben, werden berufsfeldbezogene Beratungen und Kurse angeboten. Dazu gehören Beratungen sowie Kurse für Existenzgründerinnen und Computerlehrgänge für Berufsrückkehrerinnen aus Büro- und Verwaltungsberufen. Hervorzuheben ist ein kostenloser zehnmonatiger Vollzeitkurs zur Berufsvorbereitung für Flüchtlingsfrauen.

Fachvorträge zu aktuellen Regelungen in der Arbeitsmarktpolitik sowie Beratungen und Informationsveranstaltungen von Bildungs- und Beratungsstellen zu den Themen Beruf, Bildung und Arbeit ergänzen die Kurse. Die Förderung des Programms erfolgt aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen und des Europäischen Sozialfonds. Unter der FIONA-Infoline – einem Zusammenschluss von Beratungseinrichtungen – informieren Beraterinnen zu Angeboten der Berliner Bildungsberatungsstellen. Die Infoline ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 10:00 bis 16:00 Uhr unter der Telefonnummer 0180/11 34 662 (für 3,9 Cent pro Minute) zu erreichen. Individuelle Beratungstermine können hier ebenfalls vereinbart werden. Kostenlose Datenbank Ein weiteres Angebot ist die kostenlose Nutzung der Informationsdatenbank: www.frauen-berufsperspektive.de. Hier finden sich Informationen rund um die Themen Weiterbildung, Berufseinstieg, Studium, Eltern im Job, Bewerbung und vieles mehr. Die Programmübersicht für das 2. Halbjahr 2016 kann angefordert werden bei: zgs consult GmbH, Rungestraße 19, 10179 Berlin, Tel. 030 – 278733-0, office@zgs-consult.de, und ist online abrufbar unter dem Punkt „Aktuelles“ auf der Seite www.zgs-consult.de/weiterbildung/frauenspezifische-beruflicheorientierung. (sen.)

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Karriere & Beruf

ANZEIGENSPEZIAL/ VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG

Fit in Sachen IT Hasso-Plattner-Institut bietet kostenlose Onlinekurse an

A

uf Gründer von IT-Unternehmen und Software-Entwickler warten viele rechtliche Fallstricke. Wie lässt sich die eigene Software schützen? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gilt es bei der Verwendung von Open-Source-Software zu beachten und welche Lizenzbedingungen gibt es? Ein neuer kostenloser Online-Kurs des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) mit dem Titel „IT-Recht für Software-Entwickler“ will diese und viele weitere rechtliche Fragen klären. Der 4-wöchige MOOC beginnt am 14. September auf der interaktiven Bildungsplattform openHPI. Die Dozenten des Kurses sind die auf IT-Recht spezialisierten Anwälte Dr. Anselm Brandi-Dohrn und Prof. Christian Czychowski. Sie werden insbesondere auf die Bereiche Verträge, Urheberrechte, Markenrecht, Patentrechte und Recht des Datenschutzes im Kurs eingehen. Es wird aber auch einige Bezüge zu Fragen bei Unternehmensverkäufen geben. Beide Fachanwälte hoffen auf einen regen

Austausch unter den Kursteilnehmern, ein besonderer Vorzug, den die openHPI-Plattform bietet. Der Kurs erfordert keine Vorkenntnisse. Das Angebot richtet sich insbesondere an Software-Ingenieure sowie Leiter und Gründer von IT-Unternehmen. Die Kurssprache ist Deutsch. Pro Kurswoche sind je nach Vorkenntnissen drei bis sechs Stunden einzukalkulieren - für die Beschäftigung mit den Lernvideos, die Kontrolle des eigenen Lernfortschritts anhand der bereitgestellten Selbsttests und die aktive Teilnahme an den Diskussionsforen. Das Hasso-Plattner-Institut bietet unter openHPI seit 2012 seine kostenlosen, für alle frei zugänglichen Online-Kurse zu Themen der Informationstechnologie an. Derzeit gibt es bereits mehr als 300.000 Einschreibungen von gut 124.000 Nutzern aus etwa 180 Ländern auf openHPI. Mehr als 35.000 Zertifikate konnten bereits für erfolgreiche Lernende ausgestellt werden. Sämtliche

25. MARKTPLATZ BILDUNG

Kompetent in der digitalen Welt

Z

Neue Berufe – neue Chancen

um 25. Mal öffnet für Sie der Marktplatz Bildung mit aktuellen Bildungs und Beratungs- sowie Jobangeboten der Hauptstadtregion. Dieses Jubiläum ist natürlich Anlass für Stolz und Freude über das Erreichte, zugleich aber auch Verpflichtung für künftige Bildungsmessen. „Da ist für mich nichts Neues zu erfahren; Das kenn ich schon seit hunderttausend Jahren.“1 Nicht ahnend, dass dies ein Goethe-Zitat ist, wird damit ohne zu prüfen über vermeintlich wohlbekannte Dinge geurteilt. In unserem Fall ist es das Lernen, dessen wohl nervendste Eigenschaft die allgegenwärtige Aufforderung an uns ist, sich ständig neue Kenntnisse aneignen zu müssen. Schule, Lehre, Studium sind selbstverständliche Bestandteile unseres Lebens – und eigentlich nichts Neues. Wie steht es aber um die Inhalte? Nehmen Sie nur die Jahre seit der letzten Jahrtausendwende: Computer, Internet, Mobiltelefon, Smartphone: Anfangs noch als exotische Erscheinungen misstrauisch beäugt, gehören sie heute zu jedem Haushalt und sind in den meisten Unternehmen mittlerweile unverzichtbare Arbeitsmittel. Und die Digitalisierung schreitet in Riesenschritten voran. Manchmal auch mit ärgerlichen Nebenwirkungen, wie die nach einem Einkauf im Internetshop wochenlang permanent eingeblendete Werbung, mit der das soeben Gekaufte in allen Varianten angepriesen wird. Ja, diese Digitalisierung zu beherrschen und mög-

lichst zum Nutzen der Gesellschaft einzusetzen, erfordert wieder einmal mehr neues Wissen. Gleiches gilt für die Regelungen der Arbeitsprozesse, für die Gestaltung des Verhältnisses von Arbeitszeit und Freizeit und nicht zuletzt für Arbeitsverhältnisse und Vergütungssysteme sowie für den Schutz personenbezogener Daten. Auf dem 25. Marktplatz Bildung finden Sie neben neuen Inhalten der beruflichen Weiterbildung auch Informationen zu neuen Lernformen, die sich der Möglichkeiten digitaler Technik bedienen. Kompetente Antworten auf Ihre Fragen zur beruflichen Weiterbildung oder zu Fördermöglichkeiten erhalten Sie im Beratungszentrum der Berliner Beratungsstellen im Großen Saal. Im Saal 7 erwartet Sie der JobPoint Mitte zu einem Jobdating mit Berliner Unternehmen. Ob auf der Suche nach einer neuen Anstellung oder nach einer notwendigen Zusatzqualifizierung, Sie werden immer auf neue technische Anforderungen stoßen. Keine Angst, es ist alles zu schaffen, denken Sie nur an Ihr Smartphone, erst 2007 entwickelt – heute schon für jedes Kind ein normales Kommunikationsmittel. Wir sehen uns auf dem Marktplatz Bildung! Es warten noch viele Überraschungen auf Sie! 25. Marktplatz Bildung, 11. Oktober 2016, 10-18 Uhr, Kosmos Berlin, Karl-Marx-Allee 131A, 10243 Berlin www.marktplatzbildung.de

Onlinekurse, die bislang auf Deutsch, Englisch und Chinesisch auf der Plattform angeboten wurden, sind auch später noch jederzeit im Archivmodus nutzbar, allerdings ohne Prüfung und Zertifikat. Die Internet-Bildungsplattform openHPI ist dadurch weltweit einzigartig, dass sich die Inhalte auf Informationstechnologie und Informatik konzentrieren und die Kurse sowohl in deutscher, englischer und chinesischer Sprache angeboten werden. Im Unterschied zu „traditionellen“ Vorlesungsportalen folgen die Kurse bei openHPI einem festen Zeitplan - mit definierten Angebotsimpulsen wie Lehr-Videos, Texten, Selbsttests, regelmäßigen Haus- und Prüfungsaufgaben. Kombiniert sind die Angebote mit einem Forum, in dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Teaching Team und anderen Lernenden austauschen, Fragen klären und weiterführende Themen diskutieren können. (ots.) Die Anmeldung ist möglich unter https:// open.hpi.de/courses/it-recht2016.

Unterrichtsplattform in neuem Design Pünktlich zum Schulstart präsentiert sich die Unterrichtsplattform www. handel-erklaert.de mit einem neuen, benutzerfreundlicheren Auftritt. Bereits in 2015 hatten die METRO GROUP, der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) das Onlineportal für umfassende Unterrichtsmaterialien zum Thema Handel ins Leben gerufen. Unter dem Link www. handel-erklaert.de finden Lehrer der weiterführenden Schulen und Berufsschulen werbefreie, didaktisch aufbereitete und geprüfte Unterrichtsinhalte zu verschiedenen Aspekten des Handels für die Fächer Wirtschaft, Politik und Sozialkunde. Top-Themen wie die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln runden das Angebot ab. Die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien e.V. (GPI) hat das Onlineportal www.handel-erklaert.de mit der Comenius EduMedia Medaille 2015 ausgezeichnet. Mit der Verleihung des europäischen Bildungsmedienpreises fördert die GPI pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende multimediale Bildungsangebote. (ots.) Anzeige


10 Bezirks-Sport

September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

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Power Factory – das andere Fitnesscenter

Grenzgänger in luftiger Höhe

Mit einer Kombination aus Fitness- und Tanzstudio werden bei Power Factory alle Familienmitglieder angesprochen. Martina Pradel und ihr Team bieten den Eltern und Großeltern parallel zu dem Fitness- oder Tanztraining der Kids an, die freie Zeit gleichzeitig mit eigenem Fitness- oder Kurstraining sinnvoll zu nutzen und somit selbst etwas für die Gesunderhaltung und -prophylaxe zu tun. Am 3. September konnten Interessierte bei der Neueröffnung die Einrichtung kennenlernen. Im Bereich für das Fitness-Training mit speziellen Geräten erfolgt ein qualitativ hohes und persönlich betreutes Zirkeltraining. Zuvor können mit mobee fit Beweglichkeit gemessen werden, um somit ein maßgeschneiderten Trainingsplan zu erstellen, der Beweglichkeit messbar verbessert und damit zu Schmerzfreiheit und voller Beweglichkeit führt. Im Kursbereich besteht die Möglichkeit Kurse für Fitness und Entspannung sowie spezielle Kurse für Ausdauerfitness zu besuchen. Das Tanzstudio ist in den Tanzrichtungen Hip Hop und DiscoDance speziell auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet. Aber auch Rehabilitationssport nach ärztlicher Verordnung wird in speziellen Kursen mit ausgebildeten Trainern bei Power Factory angeboten sowie ein Ernährungs- und Bewegungskonzept mit dem Ziel einer Umstellung in der Lebensführung ohne Einbuße der Lebensqualität. (ln.) Power Factory GmbH, Tangermünder Straße 129, 12627 Berlin, Tel. 030/86 31 79 76/7, E-Mail: info@powerfactory-berlin.de

FREIZEITSPORT: Die Giants-Cheerleader stehen für waghalsige Stunts.

Anna-Sophie Kowohl erklärt Mike Ebert die Besonderheit der egym­Beinpresse.

von Benedikt Paetzholdt

V

om Sommerloch, das zur Ferienzeit in vielen Sportvereinen klafft, war bei den Giants in der vergangenen Woche nichts zu spüren. Zwischen 20 und 30 Cheerleaderinnen sind in die Sporthalle der Marcana-Grundschule gekommen, um an ihren Übungen zu feilen. Auf der einen Seite die sogenannten Peewees zwischen 6 und 12 Jahren, auf der anderen die Juniors, von 13 bis 18. Die Großen, im CheerleadingFachjargon Seniors genannt, sollten erst am Abend die Bühne betreten. Wenn die Mädchen und jungen Frauen ihre Salti und Flic Flacs üben, scheinen die Regeln der Erdanziehungskraft für sie nicht zu gelten. Man könnte also meinen, dass es ein paar Jahre im Turnverein braucht, um überhaupt Cheerleader zu werden. Dem ist allerdings überhaupt nicht so. „Es ist sehr selten, dass jemand mit Vorahnung kommt“, sagt der Zweite Vorsitzende Stefan Knop, 38. Das Meiste, was hier an beeindruckenden Aktionen gezeigt wird, wurde im Verein gelernt. In der Schule würden viele Übungen falsch vermittelt. Als Knop zusammen mit der Vorsitzenden Viktoria Pohl die Giants im November 2014 gründete, legte sie deshalb großen Wert auf die hundertprozentig richtige Vermittlung der Technik. Zuvor waren sie mit einigen anderen Mitgliedern bei einem anderen Verein. „Wir wollen, dass unsere Cheerleader langsam lernen und sich nicht nach zwei Wochen den Nacken brechen“, sagt Pohl, 28. Immer wieder ärgert sie sich, wenn Sportlerinnen zu ihr kommen und erzählen, „dass sie woanders auf den Kopf gefallen sind oder sich sonst wo verletzt haben.“ Obwohl die Cheerleader sehr sicher in ihrer Bewegung wirken, zählt die Sportart zu den gefährlichsten überhaupt.

Die Mannschaft der Giants­Cheerleader. „Dessen müssen sich die Sportler auch immer bewusst sein“, sagt Pohl. Wer hoch hinaus will, muss über Grenzen gehen. Das wird allen vermittelt, die neu dazukommen. Bislang sei aber nichts Schlimmeres passiert. „Unsere Cheerleader wissen, wie sie reagieren müssen, wenn mal was schiefgeht“, sagt die Vorsitzende. Deshalb achten die Trainer pingelig darauf, dass bei den Übungen und Stunts alles richtig abläuft. Entsprechend deutlich klingen die Ansagen. Regelmäßig besuchen die Trainer auch Camps, auf denen sie sich weiterbilden lassen. Die Giants sind stolz darauf, dass mittlerweile auch Mädchen fest zum Team gehören, die vorher so gut wie keinen Zugang zum Sport hatten. „Niemand ist zu unsportlich fürs Cheerleading“, sagt Knop. Auch an diesem Tag probiert sich ein Mädchen aus, das noch eine ganze Weile brauchen wird, bis sie elegant durch die Halle wirbeln wird. Wie rasant die Entwicklung gehen kann, zeigen hier viele, die innerhalb kürzester Zeit enorme Fortschritte machen. Paradebeispiel ist die elfjährige Emily, die schon bei den Juniors mittrainiert, obwohl sie eigentlich noch ein bisschen zu jung dafür ist.

FOTO: BENEDIKT PAETZHOLDT

„Sie macht das echt toll“, lobt Knop. Sie pariert mit einem breiten Strahlen. Fast so wichtig wie die körperlichen Fortschritte sind die Veränderungen, die die Trainer im Wesen der Sportlerinnen wahrnehmen. „Bei manchen muss man schon froh sein, wenn sie zwei Sätze mit dir reden“, weiß Pohl. Mit zunehmender Akzeptanz blühen viele Mädchen dann regelrecht auf. „Das ist wie bei jedem Mannschaftssport“, sagt Knop, „du bist nur erfolgreich, wenn das Zusammengehörigkeitsgefühl stimmt“. Bei den Giants ist das offensichtlich gegeben. 120 Mitglieder zählt der Verein, obwohl er noch keine zwei Jahre alt ist. Inzwischen hat sich das Cheerleading voll etabliert, auch im Osten Deutschlands. „Alleine hier im Bezirk gibt es drei Vereine“, sagt Pohl, die sich auch um die Öffentlichkeitsarbeit im Berliner Cheerleading-Verband kümmert. Als die Welle Anfang der 2000er-Jahre nach Deutschland schwappte, ergriff sie zunächst mal vor allem den Westen Deutschlands. Und obwohl nach wie vor Mädchen sich in dieser Sportart heimisch fühlen, „passiert auch bei den Männern ein bisschen was“, sagt Knop.

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Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016

THEATER & BÜHNE Der Bär: Theaterstück in deutscher und russischer Sprache von und mit dem Ensemble T&T frei nach Anton Tschechow am 18. September um 15 Uhr. Eintritt 7, erm. 5 Euro. Ort: Berliner Tschechow-Theater, Märkische Allee 410, 12689 Berlin, Tel. 030 93661078. Zivilblamage – aller doof, außer ich! Comedy-Kabarett mit Ralph Richter am 30. September um 19 Uhr. Karten: 8, erm. 6 Euro. Ort: Berliner Tschechow-Theater, Märkische Allee 410, 12689 Berlin, Tel. 030 93661078.

MUSIK & KONZERT Berlin und seine Pärchen: Gerda Buchholz und Benno Radke philosophieren am 14. September um 14 Uhr charmant und frech über das Liebesleben der Berliner. Anmeldungen unter Tel. 030 89998796. Eintritt: 2,50 Euro, Kaffeegedeck 2 Euro. Ort: Jenaer Treff, Jenaer Straße 56, 12627 Berlin. Renft: Musik von Peter „Cäsar“ Gläser, Christian „Kuno“ Kunert und Thomas „Monster“ Schoppe am 16. September um 21 Uhr. Karten: 21 Euro. Ort: KISTE Kino & Konzerte & mehr am U-Bahnhof Hellersdorf, Heidenauer Str. 10, 12627 Berlin, Tel. Tel. 030 9987481. Lukas Natschinski & seine Gäste: Jazz und Talk mit Amelie Schreiber sowie Lukas Natschinski. In seiner Reihe begrüßt der junge, virtuose Pianist und Gitarrist am 17. September um 19.30 Uhr die junge Jazzsängerin Amelie Schreiber. Gemeinsam bringen sie bekannte Jazzstandards auf die Bühne, aber auch Stücke aus dem Werk von Lukas‘ Vater Gerd Natschinski. Karten: 15, erm. 12 Euro. Ort: Kulturforum Hellersdorf, Carola-NeherStr. 1, 12619 Berlin, Tel. 030 5611153. „Johann Strauß und seine musikalischen Zeitgenossen“: Musikalischer Salon am 17. September um 15 Uhr mit Werken von Strauß, Offenbach, Brahms, Wagner, Liszt u.a. Eintritt: 13 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin. Tickets unter Tel. 030 5427091. Engerlings Apfeltraum: Konzert mit der Kultband Engerling sowie der Band Apfeltraum am 23. September um 18 Uhr. Eintritt: 22 Euro. Ort: Biesdorfer Parkbühne, Nordpromenade 5, 12683 Berlin. Infos unter Tel. 030 9987481. Musikalisches Rendezvous: Zum 25-jährigen Bestehen des Frauenchors „Friedrichsfelder Spätsommer“ & mit dem Männerchor von Bella Musica als Gratulanten am 25. September um 14.30 Uhr. Eintritt: 6 Euro. Kaffee & Kuchen ab 14 Uhr. Ort: Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str. 1, 12619 Berlin, Tel. 030 5611153. „Berliner Lieder – Dialekt und jutet Liedjut“: Liedernachmittag am 25. September, 16 Uhr, mit Asuka Tovazzi als Hans-Werner Palutzke und Annette Kittlas am Klavier mit einer Prise Erich Kästner und einer Schippe Volksmund mittenmang! Text und Regie: Birgit Letze-Funke. Eintritt: 8 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin. Tickets unter Tel. 030 5427091. „15. Lange Nacht der Senioren“: Präsentiert von Siegfried Trzoß. Seine Gäste am 16. Oktober um 19 Uhr: Hartmut Haker Trio, Dagmar Frederic, Undine Lux, MaFu & GoGo, Zauberer Dirk Mohr und Tänzern vom Tanzcenter Jacobi. Karten: 20 Euro. Ort: Frauensporthalle Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 51-55, 12679 Berlin. Tickets: unter Tel. 030 5427091 oder Mail unter ticket@freizeitforum-marzahn.de

FÜHRUNG & EXKURSION Exkursion nach Biesenthal: Der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf e.V. lädt am 24. September zur Exkursion nach Biesenthal ein. Es geht unter anderem in den historischen Altstadtkern. Los geht es um 8.45 Uhr mit eigenen Autos vom Parkplatz der Mühle in Alt-Marzahn. Interessenten müssen sich daher unbedingt unter Tel. 030 54376997 oder 67896442 anmelden. Teilnahmebetrag: 3 Euro.

MALEREI/ FOTOGRAFIE „Denn es sind Menschen wie du und ich“: Zu sehen sind Zeichnungen von Flüchtlingskindern und Porträtfotos junger Künstler. Ausstellung bis zum 6. Oktober. Ort: Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin. Eintritt frei. „Bilder aus der Mongolei“: Ausstellung von Gerhard Goßmann, Buchgestalter, Grafiker und Maler. Eröffnung am 12. September, 19 Uhr. Zu sehen bis zum 31. Oktober. Ort: Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str. 1, 12619 Berlin, Tel. 030 5611153. Öffnungszeiten: Mo, Mi-Fr 9-16.30 Uhr, Di 9-18 Uhr. Eintritt frei. GEDOK URBAN: Installation, Malerei, Fotografie und Video anlässlich des 90. Jahrestages der Künstlerorganisation GEDOK. Vernissage: 17. September, 19 Uhr. Zu sehen bis zum 26. Oktober immer Mo-Fr 10-18 Uhr. Ort: Ausstellungszentrum Pyramide, Riesaer Str. 94, 12627 Berlin, Tel. 030 90293-4132. Farbzüge: Ausstellung von Antje Püpke und Matthias Hartje. Zu sehen bis zum 27. Oktober tägl. 14-22 Uhr, außer Fr und Sa. Ort: Ort: KISTE Kino & Konzerte & mehr am U-Bahnhof Hellersdorf, Heidenauer Str. 10, 12627 Berlin, Tel. Tel. 030 9987481. Die Kunst des Upcycling: Ausstellung von Elio Yuri Figini bis zum 31. Oktober. Der Bibliothekar Elio Yuri Figini verwendet alte, nicht mehr benötigte Bücher, die für den Abfall bestimmt waren und möchte ihnen mit seiner Kunst einen neuen Wert geben. Die 15 „Kunstbücher“ der Ausstellung wurden in verschiedenen Techniken kreiert. Ort: Stadtteilbibliothek Kaulsdorf Nord, Cecilienplatz 12, 12619 Berlin, Tel. 030 5636705. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do 12-19 Uhr, Mi, Fr 9-13 Uhr.

Bezirks-Kulturkalender

Erinnerungen an Rio Reiser: Gert Möbius, der Bruder von Rio Reise („König von Deutschland“) ist am 11. Oktober um 20 Uhr zu Gast. Er stellt das Buch „Halt dich an deiner Liebe fest“ vor. Eintritt frei. Anmeldungen unter 030 54704142. Ort: Bezirkszentralbibliothek Mark Twain (im Freizeitforum Marzahn), Marzahner Promenade 52-54, 12679 Berlin.

Ein Bayer in Biesdorf: Aus der Reihe Marzahn-Hellersdorfer Gespräche zur Geschichte stellt der Historiker Lutz Heuer am 12. Oktober um 18 Uhr den Schauspieler Martin Flörchinger (1909-2004) vor. Eintritt frei. Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Alt-Marzahn 51, 12681 Berlin, Tel. 030 54790921.

GESPRÄCH & TALK „Wenn die Neugier nicht wär´…“: Die besondere Talkshow. Zu Gast bei Barbara Kellerbauer ist am 24. September um 19 Uhr die Schauspielerin Petra Kelling. Ort: Studiobühne, Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 51-55, 12679 Berlin. Karten für 13, erm. 10 Euro unter Tel. 030 5427091 oder Mail unter ticket@freizeitforum-marzahn. de. Eduard Geyer im Gespräch: Als ehemaliger Fußballspieler und Trainer von Dynamo Dresden, der DDR-Nationalmannschaft, von Energie Cottbus und Sachsen Leipzig sowie verschiedener internationaler Mannschaften ist er ein erfolgreicher Mann. Er ist eine Legende auf und neben dem Fußballfeld. Am 29. September ist Geyer um 20 Uhr zu Gast in der Mark-Twain-Bibliothek. Anmeldungen unter 030 54704142. Ort: Bezirkszentralbibliothek Mark Twain (im Freizeitforum Marzahn), Marzahner Promenade 52-54, 12679 Berlin.

Küstenkoller: Lesung mit mit Richard Fasten am 28. September um 18 Uhr. Provinzpolizist Boris Kröger stolpert am Strand über einen Schuh – mit Fuß... Anmeldungen unter 030 54704142. Ort: Bezirkszentralbibliothek Mark Twain (im Freizeitforum Marzahn), Marzahner Promenade 52-54, 12679 Berlin. Aus dem Leben Rudi Strahls: Der 85. Geburtstag des Schriftstellers Rudi Strahl, der in Mahlsdorf lebte. Vortrag mit dem Historiker Lutz Heuer am 28. September um 18 Uhr. Eintritt: 3 Euro. Ort: Stadtteilzentrum Biesdorf, Alt Biesdorf 15, 12683 Berlin, Tel. 030 526784593.

Bezirks-Journal

Unabhängige Monatszeitung für die Berliner Bezirke. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. Herausgeber/ Chefredakteur: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) Verlag: Medienbüro Gäding | Marcel Gäding im Medienzentrum Marzahn Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin Telefon: 030 55 49-43 60 Telefax: 030 55 49-43 69 E-Mail: redaktion@bezirks-journal.de Internet: www.bezirks-journal.de Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin Twitter: www.twitter.com/bezirks_journal Redaktion & Internet: Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+) freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt, Birgitt Eltzel Anzeigen & Werbung: Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55 E-Mail: anzeigen@bezirks-journal.de Vertrieb & Verteilung: Fa. Friedrich Sadowski, Eckhard Kietzmann E-Mail: vertrieb@bezirks-journal.de Druck: Pressedruck Potsdam GmbH MADSACK Mediengruppe Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam Mitglied im Deutschen Journalistenverband e.V. Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V. Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. Gesamtauflage: 100.000 Exemplare Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015. Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 13.10.2016

Mailen Sie uns Ihre Termine! kultur@bezirks-journal.de

FILM & KINO Kurzfilmabend mit Dietmar Schürtz: Der Amateurfilmer Dietmar Schürtz zeigt am 16. September um 19.30 Uhr in der FilmclubReihe die Kurzfilme „Bittersüßer Schmerz“ und „Bodypainting“, die sich mit den Kunstformen des Tätowierens und der Körperbemalung als Kunstform des Einmaligen beschäftigen. Dazu kommt das Hellersdorfer Portrait „Ich und du, Müllers Kuh …“. Karten: 7, erm. 5 Euro. Ort: Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str. 1, 12619 Berlin, Tel. 030 5611153.

VORTRAG & LESUNG Usbekistan: 1001 Nacht, Seidenstraße, Moderne und Aralsee - Bilderreise in das zentralasiatische Land mit Christoph Albrecht am 28. September um 19.30 Uhr im Rahmen der Reihe WeltErkunder. Eintritt: 7, erm. 5 Euro. Ort: Kulturforum Hellersdorf, CarolaNeher-Str. 1, 12619 Berlin, Tel. 030 5611153.

IMPRESSUM

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GESCHICHTE MenschenLeben – Lebenswerke: Sonderausstellung des Bezirksmuseums MarzahnHellersdorf Dauer: bis 2. Oktober 2016. Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus 1, Alt-Marzahn 51, 12685 Berlin, Tel. 030 54790921, Internet: www.museum-marzahnhellersdorf.de. Öffnungszeiten: Mo-Fr 11-17 Uhr, So 11-17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Von besonderem Geschmack. Kaffee - DDR – Design: Ausstellung von Porzellan- und Steingutgeschirr im zeitlos schönen DDRDesign der 1950er- bis 1980er-Jahre. Ergänzt wird die Ausstellung durch Informationen zu einigen Produktdesignern der gezeigten Objekte und eine kleine Reise durch die Geschichte des Kaffeekonsums in der DDR. Ausstellung bis zum 19. März 2017. Öffnungszeiten: Mo-Fr und So 11-17 Uhr. Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, AltMarzahn 51, 12681 Berlin, Tel. 030 54790921.


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September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Museum öffnet wieder Haus 2

Alles, was Marzahn-Hellersdorf bewegt. Kurz. Bündig. Kompakt. Senden Sie uns Ihre Infos! E-Mail: redaktion@bezirks-journal.de

Ende der Kaufhalle HELLERSDORF. Die frühere Kaufhalle an der Stendaler Straße 73/77 weicht einem Wohnungsbauvorhaben. Nachdem bereits im Mai die entsprechende Baugenehmigung erteilt wurde, soll nun ab Oktober der Bau von 100 neuen Wohnungen beginnen. Dafür werden die alten Gewerbeeinheiten abgerissen. (ba.)

Geschlossen „Außer Betrieb“ hat ein humorvoller Zeitgenosse an das Vogelfutterhäuschen geschrieben, das unser Fotograf von der Fotogruppe des Deutschen SeniorenComputerclubs entdeckt hat. Und in der Tat: Weil der Sommer es mit uns noch gut meint, finden auch die heimischen Vögel noch genug Nahrung in den Parks und Grünanlage von Marzahn-Hellersdorf. Erst mit dem ersten Frost sind die Vögel auf Hilfe bei der Nahrungssuche angewiesen. FOTO: KLAUS CASSUBE

MARZAHN. Das Haus 2 des Bezirksmuseums in Alt-Marzahn steht wieder Besuchern offnen. Die Museumsmacherinnern nutzten die Gelegenheit, um die Dauerausstellung um etliche neue Objekte zu erweitern. So erinnern selbstgenähte Alliiertenfahnen aus dem Dorf Marzahn an die Situation zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Zusätzliche landwirtschaftliche Geräte ergänzen die Präsentation. Auch die Vitrine „Museumsreif“ stellt ein neues Objekt vor: den Baukasten „Der kleine Großblockbaumeister“. Neues Highlight im Obergeschoss wird das Modell der Großsiedlung Hellersdorf sein, welches bisher im Alten Rathaus Marzahn stand. Gleichzeitig wird eine neue Sonderausstellung eröffnet: Unter dem Titel „Von besonderem Geschmack. Kaffee – DDR – Design“ zeigt das Museum bis zum 19. März 2017 einen Teil der Privatsammlung von Richard Anger. (ba.)

Ein Katzensprung von Seilbahn und Busparkplatz entfernt

M

attgold glänzen wird die aluminiumbeschichtete Fassade des geplanten Informationszentrums am Fuße des künftigen Kienberg-Parks an der Hellersdorfer Straße. Für das Gebäude, das im nächsten April mit der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017 eröffnet wird, erfolgte der erste Spatenstich. Das Haus, das aus vorgefertigten Betonelementen errichtet wird, entsteht auf einem 800 Quadratmeter großen Grundstück. Es wird rund 300 Quadrat-

Florian Münter

IGA 2017: Bau für die neue Touristinfo gestartet. meter Nutzfläche haben und soll sowohl eine Dauerausstellung über die Entwicklung des Bezirks als auch Raum für Gesprächsrunden und andere Veranstaltungen bieten. 100 Gäste werden in einem multifunktionalen Saal Platz finden. Im Infozentrum wird auch die bezirkliche Tourist-Info ihren Sitz haben, die von den „Gärten der Welt“ dorthin zieht. Praktisch, denn der Parkplatz für Busreisende und die Seilbahn-Station befinden sich gleich in der Nähe. Beide bleiben auch nach der IGA in Betrieb.

Bestattungen

S O Z I A L B E S TAT T U N G Feuer-oderErdbestattung unverbindlicher und kostenfreier Hausbesuch komplette Antragsstellung und Erledigung alle Formalitäten Kostenübernahme durch das Sozialamt

Tag & Nacht

30 34 04 47

Rund 1,4 Millionen Euro Fördergelder des Bundes und des Landes fließen für das Informationszentrum. „Es entsteht ein besonderer Ort“, sagt Christian Gräff (CDU), Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung. Das Gebäude wird weit über die IGA hinaus in Betrieb bleiben, mindestens 15 Jahre: „Wir bekommen damit einen neuen Eingang in den künftigen Volkspark.“ Bekanntlich werden nach der Gartenschau die Zäune um Wuhletal und Kienberg wieder abgebaut und das Gelände dann erneut

frei zugänglich. Auch der Besuch des Infozentrums wird kostenfrei sein. Mit dessen Bau reagiere der Bezirk auf die wachsende touristische Attraktivität Berlins, zu der auch Marzahn-Hellersdorf beigetragen hat, so Gräff. Dr. Hans Reckers, Staatssekretär der Senatswirtschaftsverwaltung, betont: „Das bezirkliche Informationszentrum schafft … einen Anlaufpunkt, der über die Sehenswürdigkeiten, Geschichte und Zukunft des Bezirks informiert, der in den vergangenen Jahren immer attraktiver geworden ist.“ (el.)


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