Bezirks-Journal Berlin, Ausgabe Marzahn-Hellersdorf, August 2016

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INKLUSION: U-Bahnhöfe bleiben vorerst ohne Aufzug. S. 4

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Zahl der Straftaten geht zurück

STATISTIK: Im vergangenen Jahr vermeldete die Polizei weniger Delikte. Ausruhen kann sie sich aber nicht.

B

erlin bleibt weiter ein Schwerpunkt der Kriminalität, wie aus den jüngsten Zahlen der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) hervorgeht. Aber: Während stadtweit die Zahl der Straftaten um 4,9 Prozent auf 569.549 Delikte stieg, ging sie in Marzahn-Hellersdorf geringfügig zurück: Im Bezirk sank die Zahl auf 23.245 (-1.040). Am häufigsten musste die Polizei in den Großsiedlungen tätig werden, während in den gutbürgerlichen Kiezen – mit Ausnahme von Einbruchsdelikten – die wenigsten Straftaten registriert wurden. In einigen Kiezen steigen die Fallzahlen sogar an. So lag der Fokus 2015 auf Marzahn-Mitte, wo die meisten Straftaten (4.762) verübt wurden. Die wenigsten Delikte hingegen registrierten die Sicherheitsbehörden in Kaulsdorf (1.095).

Deutlich gesunken ist die Zahl der Delikte in Mahlsdorf um 39,9 Prozent. Interessant ist ein Blick auf die sogenannten kiezbezogenen Straftaten: Dabei handelt es sich nach Lesart der Ermittlungsbehörden um Straftaten mit einem regionalen Bezug des Täters. Im Klartext heißt dies, dass der oder die Beschuldigte aus dem näheren Umfeld des Tatortes stammt. Bei den sogenannten kiezbezogenen Straftaten ist in MarzahnHellersdorf der Stadtteil HellersdorfNord mit 1.254 Straften Spitzenreiter, wobei die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent zurückging. Die wenigsten Fälle wurden in Kaulsdorf (168) registriert. Stark rückläufig waren die Zahlen in Mahlsdorf. Dort ging die Zahl der Delikte von 225 auf 182 zurück – das sind 19,1 Prozent weniger. Seite 3

Eine ungewöhnliche Familie Nazir Ahmad Samim floh vor den Taliban in Afghanistan und startet nun ein neues Leben in Berlin. Dabei helfen ihm die beiden Marzahner Rentner Ulrich und Bärbel Uffrecht, die den 27-Jährigen quasi als Enkelkind adoptiert haben. Gemeinsam verbringen sie ihre Freizeit oder bewältigen die eine oder andere bürokratische Hürde. Die ganze Geschichte: Seite 6. FOTO: M. GÄDING


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N AC H R I C H T E N

Möbelmarkt schafft 300 Arbeitsplätze

MAHLSDORF. An der Ecke Mahlsdorfer Straße und Pilgramer Straße haben die Bauarbeiten für ein neues Porta-Einrichtungszentrum begonnen. Bis zum Frühjahr 2017 entsteht für mehr als 50 Millionen Euro ein neues Möbelhaus, das gleichzeitig 300 neue Arbeitsplätze garantiert, wie die Unternehmensgruppe Porta mitteilte. Es ist bundesweit das 23. Porta-Einrichtungshaus mit separater Küchenwelt. Nebenan entsteht ein Möbelmarkt der Marke BOSS Möbel. Auf dem rund 120.000 Quadratmeter großen Gelände wird es außerdem einen Hammer Heimtex-Markt, einen Fliesenmarkt Keramundo sowie einen Markt der Firma Fliesen Discount geben. Anzeige

Nähcafé eröffnet im Stadtteilzentrum MARZAHN. Die Volkssolidarität hat im Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte ein Interkulturelles Nähcafé eröffnet. Es soll als Raum der Begegnung für neue und alte Nachbarn dienen, teilte der Sozialverband mit. Im Nähcafé können sich Frauen über gemeinsame Handarbeiten bei einer Tasse Tee oder Kaffee besser kennenlernen und austauschen. Das Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte befindet sich in der Marzahner Promenade 38 in 12679 Berlin. Öffnungszeiten: Mo/ Di 10-16.30 Uhr, Do/ Fr 10-18 Uhr.

IGA-Projekte stellen sich in Broschüre vor MARZAHN-HELLERSDORF. Die an der Internationalen Gartenschau 2017 teilnehmenden Projekte werden ab sofort in einer Broschüre vorgestellt. Das 30 Seiten starke Heft ist in einer ersten Auflage von 7.500 Stück erschienen, teilte die IGA mit. Sie ist kostenfrei in der bezirklichen Tourist-Info, in der IGAMarkthalle, bei den Projektpartnern sowie auf ausgewählten Messen, bei denen sich der Bezirk präsentiert, erhältlich. An einem Aufruf hatten sich insgesamt 59 Vereine, Institutionen und Einzelpersonen mit ihren Ideen für einen IGA-Ort beteiligt. Inzwischen haben die prämierten Projekte mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen.

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Ein Weltacker zum Mitmachen IGA 2017: Kleine und große Besucher können auf 2.000 Quadratmetern viel über die Landwirtschaft lernen. von Steffi Bey

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er zum Weltacker will, muss zunächst ein Stück wandern. Ungefähr zehn Minuten dauert es vom U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße. Zunächst geht es über den Feldberger Ring, dann den Wuhlewanderweg entlang bis zum grünen Metalltor. Dahinter beginnt die 2.000 Quadratmeter große Fläche. Auf den ersten Blick ist es ein Feld wie andere auch: mit Getreide und Gemüse, Futterpflanzen, Kräutern und Blumen. Doch was auf diesem Marzahner Boden wächst, wurde von Gerd Carlsson und seinen Helfern vorher ganz genau berechnet. „Wir haben im gleichen Verhältnis das angebaut, was weltweit kultiviert wird“, sagt der freundliche Gärtner. Das bedeutet: Auf etwa einem Drittel des Ackers wächst Getreide, auf dem weitaus größeren Teil Soja und Mais. Für Gemüse bleiben gerade einmal 84 Quadratmeter übrig, ganze 4,2 Prozent. Wie kommt es zu so einer Aufteilung? Der besondere Acker auf dem Gelände der Internationalen Gartenausstellung (IGA) zeigt, wie viel Ackerfläche jedem Menschen rechnerisch zur Verfügung steht. „Bei weltweit 1,4 Milliarden Hektar sind das rund 2.000 Quadratmeter für jeden“, erklärt Luise Körner von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Reicht das? Mit dieser Ausgangsfrage wurde vor drei Jahren das Projekt bereits in Kladow gestartet. Mit dem Ergebnis: es reicht. Ein Feld dieser Größe macht sogar mehr als einen Menschen ein ganzes Jahr lang satt. „Wir wollen mit unserem Projekt die Endlichkeit aller Ressourcen und die vielschichtigen Zusammenhänge anschaulich machen“, betont Luise Körner. Besucher können den eigenen „Flächenabdruck“ reflektieren und ihr Konsumverhalten in einen globalen Kontext setzen. Seit Anfang Mai ist das in Marzahn möglich, denn die Initiatoren siedelten an den östlichen Stadtrand um. Inzwischen wächst und sprießt es auf dem langgezogenen Feld. Reichlich einen Meter hoch zeigt sich der Bantam-Mais – eine alte Sorte, genfrei natürlich. Überrascht ist Gerd der Gärtner, aber vor allem vom

Gerd Carlsson ist der Gärtner auf dem Weltacker in Marzahn, das eine der Attraktionen zur IGA 2017 in Berlin werden soll. FALKO HOFFMANN Reis, der auf dem frischen Boden gut gedeiht. Ganz anders sieht es beim Weizen aus, gelbe Blätter und kleine Stiele zeugen vom „Unwohlsein“, wie es der Fachmann formuliert. Ursache sei der neue, verdichtete Boden, der den Wurzeln nicht die Chance gibt, tief genug vorzudringen. Deshalb soll nun Mulch aufgebracht werden. Carlsson will Teile des Feldes mit Grünschnitt bedecken und den Untergrund „lebendiger“ machen. Helfer sind dabei willkommen. Jeden dritten Donnerstag im Monat öffnet derzeit der Weltacker für Besucher – zum Mitmachen und Schauen. In den Sommerferien gibt es spezielle Workshops: Sie reichen vom Flächenbuffet über die Jagd auf Boden und den langen Weg der Tomate vom spanischen Gewächshaus bis auf den eigenen Teller. Es gibt auch eine Ackerrallye, bei der geschätzt werden darf, wie viel Anbaufläche es beispielsweise für eine Spinatpizza braucht.

Auf unterschiedlich großen Parzellen demonstriert das Team zudem einige Lieblingsspeisen von Kindern. So wachsen auf wenigen Quadratmetern unter anderem die „Zutaten“ für Currywurst mit Pommes: Futter für die Schweine, Sonnenblumen für das Öl, Tomaten für die Sauce und Kartoffeln für die Pommes. Viele Kinder und Jugendliche waren bereits in den zurückliegenden Wochen auf dem Acker. „Die Marzahner sind recht offen“, stellt Luise Körner fest. Zwar würden sich anfangs einige vor Regenwürmern und Käfern ekeln und auch beim Messen der Erdfeuchtigkeit zieren, doch das gebe sich schnell. Ein Höhepunkt sei es für die Mädchen und Jungen jedes Mal, wenn in der mobilen Ackerküche gekocht und dann gemeinsam gegessen wird. Weitere Infos über Workshops für Kinder und Erwachsene unter Telefon: 030 28482324 oder www.2000m2.eu/de.


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In Marzahn-Mitte ist es am gefährlichsten STATISTIK: Die Zahl der Straftaten nimmt in der Menge ab. Aber es gibt Unterschiede in den Kiezen. Fortsetzung von Seite 1 Schwerpunkt bei den Raubtaten in Marzahn-Hellersdorf ist ebenfalls Marzahn-Mitte mit 51 Fällen, gefolgt von Marzahn-Süd mit 39 Fällen und Hellersdorf Nord mit 33 Fällen. Am wenigsten betroffen waren Kaulsdorf (3 Fälle), gefolgt von Mahlsdorf (4 Fälle). Bei den Delikten wie Handatschenraub oder Straßenraub belegte 2015 ebenfalls Marzahn-Mitte mit 27 Straftaten den ersten Platz, die wenigsten wurden in Kaulsdorf gemeldet (1). Rückläufig ist in Marzahn-Hellersdorf die Zahl der Körperverletzungsvergehen. In Marzahn-Mitte gab es mit 668 Fällen die meisten Delikte, während Mahlsdorf mit 77 Fällen die wenigsten Straftaten meldete. Einen leichten Anstieg gibt es in Marzahn-Hellersdorf beim Thema Diebstahl: Die Zahl der Delikte stieg 2015 von 9.507 Fällen auf 9.624 Fälle. Spitzenreiter ist auch hier Marzahn-Mitte (1.851 Fälle), gefolgt von Marzahn-Süd (1.739 Fälle) und Hellersdorf Nord (1.589 Fälle). Markant sind die Zahlen aus Biesdorf, wo 1.288 Delikte – 15,8 Prozent mehr als 2014 – gemeldet wurden. Die Nähe von Marzahn-Hellersdorf zu Osteuropa ist ein Grund dafür, warum auch im vergangenen Jahr der Autoklau Hochkonjunktur hatte. Die Innenverwaltung meldet steigende Zahlen. In Marzahn-Hellersdorf schnellte die Zahl der registrierten Fälle von 477 auf 584 hoch. Ähnlich ist der Trend bei den Fahrraddiebstählen: Dahingegen sank die Zahl der gestohlenen Fahrräder von 1.173 auf 995. In Marzahn-Mitte gab es sogar einen Rückgang um 31 Prozent. Bei den Wohnraumeinbrüchen sind die Einfamilienhausgebiete von Marzahn-Hellersdorf (Biesdorf, Mahlsdorf, Kaulsdorf) am stärksten belastet. In Biesdorf verdoppelten sich die Fälle um

Die Marzahner Promenade ist in mehrfacher Hinsicht ein Kriminalitätsschwerpunkt, während der Autoklau in allen Stadtteilen angeFOTOS: MARCEL GÄDING stiegen ist. Anzeige 107 Prozent auf 169. Im gesamten Bezirk wurden 684 Fälle erfasst, 303 mehr als im Vorjahr. Erleben Sie eine Reise durch die asiatische Küche! Berlinweit konnten 2015 mit 150.434 mongolisch | chinesisch | thailändisch | vietnamesisch | japanisch Tatverdächtigen 6.318 Beschuldigte 50 Meter langes Buffet | Außenterrasse mehr ermittelt werden, heißt es in der mit 200 Plätzen| Räume für Feiern und Tagungen für bis zu 150 Personen Statistik. Die Aufklärungsquote bei den Straftaten lag bei 43,9 Prozent (2014: MITTAGS-BUFFET 90€ 44,9 Prozent). all you can eat pro Person Mo-Fr 12:00-16:30 Uhr „Der in der PKS erfasste Schaden, der vor allem zu Raub-, Eigentums- und ERLEBNIS-BUFFET 90€ Vermögensdelikten registriert wird, stieg mit mongolischer um über 29 Millionen Euro auf 628,21 Showküche pro Person aren!* p s Mo-Fr 17:30-22:00 Uhr & Millionen Euro“, heißt es in den Ausn e id e Sa, So, Feiertag 12:00-22:00 Uhr Ausschn führungen zur Statistik. Erfreulich: Kinder von 4-10 Jahren zahlen nur Berlinweit hat die Zahl von Mord- und die Hälfte Totschlagdelikten abgenommen – von 131 auf 112. Während stadtweit die Gutschein www.zhousfive.de Misshandlung von Kindern um 9 auf VICTORIA CENTER MOA BOGEN CENTER ÖFFNUNGSZEITEN 534 Fälle gestiegen ist, sank die Zahl Marktstraße 6 | 10317 Berlin-Lichtenberg Stephanstraße 41 | 10559 Berlin-Moabit tgl. 12-23 Uhr der Kindern, die Opfer eines sexuellen Tel: 030 679 521 00 Tel. 030 49 20 07 89 2 Std. Parken kostenlos Missbrauchs wurden, von 723 auf 686 *Ein Gutschein gilt für 2 Personen für Speisen vom Erlebnis-Buffet. Gutschein gilt bis 30.08.2016. Keine Barauszahlung. Fälle. (gäd.)

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Zhou‘s Five


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August 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Plötzlich barrierefrei

INKLUSION: Um die U-Bahnhöfe im Bezirk mit einem Rollstuhl oder Rollator zu passieren, braucht es nicht unbedingt einen Aufzug. Die BVG meint, es reichen auch die Rampen aus DDR-Zeiten. von Birgitt Eltzel

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n den neun oberirdisch liegenden Bahnhöfen der U-Bahnlinie 5 ist bisher kein Umbau der noch aus DDRZeiten stammenden Fußgängerrampen vorgesehen. Auch der Einbau von Aufzügen ist derzeit dort nicht geplant.. Obwohl die Rampen nicht der gültigen DIN-Norm entsprechen, wurden sie in Abstimmung zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung inzwischen als „barrierefrei“ eingestuft. Nur eine Ausnahme gibt es auf dem Streckenabschnitt zwischen BiesdorfSüd und Hönow: Die Station Neue Grottkauer Straße (ab 11. Dezember Kienberg – Gärten der Welt), der künftige Hauptbahnhof zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017, bekommt sowohl sanierte Rampen als auch einen Aufzug. Die BVG hatte angekündigt, bis 2020 alle 173 U-Bahnhöfe in Berlin barrierefrei auszubauen. Dass die BVG die U-Bahnhöfe in Marzahn-Hellersdorf mittlerweile als barrierefrei betrachtet, wurde durch die Antwort auf eine Anfrage des Abgeordneten Alexander B. Herrmann (CDU) publik. Herrmann, der seinen Wahlkreis in Kaulsdorf-Nord und Hellersdorf-Süd hat, hatte das Unternehmen um Auskunft gebeten. In seiner Bürgersprechstunde hatten sich zahlreiche Menschen über die alten Rampen beschwert. Diese haben einen höheren Neigungswinkel als es nach der geltenden DIN-Norm 180241 erlaubt ist und sind insbesondere für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Kinderwagen oftmals nur schwer zu bewältigen. Zudem erreichte den Politiker wiederholt Kritik an der Sauberkeit dieser Rampensysteme, die häufig als Toiletten missbraucht werden und entsprechend „duften“. Noch im Herbst 2015 hatte der Bauleiter der BVG, Uwe Kutscher, bei einer öffentlichen Vorstellung der Sanierungs-

Über Rampen geht es stufenlos auf den Bahnsteig.

FOTOS: BIRGITT ELTZEL

Die Zugänge der U-Bahnhöfe stammen noch aus DDR-Zeiten. maßnahmen für die Station Neue Grottkauer Straße darüber informiert, dass die Rampe dort – gebaut wie auch die auf den anderen U-Bahnhöfen des Bezirks – mit einem Neigungswinkel von 10 Prozent nicht mehr den heutigen Ansprü-

chen an Barrierefreiheit entspricht. Sie soll nach Sanierung dennoch erhalten bleiben – als Alternative zum Aufzug, wenn es vor diesem während der IGA zum Stau kommt. Auf Anfrage bestätigt die Stadtent-

wicklungsverwaltung die Einigung mit der BVG. „In Abstimmung mit dem Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung (LfB) und der in der bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt angesiedelten AG ‚Bauen und Verkehr – barrierefrei‘ wurden die neun mit Rampen ausgestatteten U-Bahnhöfe auf der U-Bahnlinie 5 bei der Aufstellung der Prioritätenlisten für den barrierefreien Ausbau der U-Bahnhöfe nicht berücksichtigt. Sie wurden im Rahmen der Diskussionen über die Prioritätenlisten einvernehmlich als barrierefreie U-Bahnhöfe angenommen“, sagt Pressesprecherin Petra Rohland. Die vorhandenen Rampen an den U5Bahnhöfen entsprächen zwar nicht den aktuellen DIN-Vorschriften für die Barrierefreiheit, weil die Neigung mehr als 6 Prozent betrage, so Rohland. Dafür seien sie aber wartungsfrei und vandalismussicher, sodass sie den Fahrgästen jederzeit zur Verfügung stünden. „Es ist das Ziel des Landes Berlin bis 2020 zunächst einmal alle U-Bahnhöfe, die bisher weder über Aufzug noch Rampe verfügen, barrierefrei auszubauen.“ Die verkehrliche Bedeutung des U-Bahnhofs Neue Grottkauer Straße werde zukünftig durch die Internationale Gartenausstellung 2017 und danach durch die dort befindliche Seilbahnstation erheblich an Bedeutung gewinnen, sagt die Sprecherin. „Deshalb wird im Zusammenhang mit der grundhaften Erneuerung des U-Bahnhofes dort bis 2017 auch ein Aufzug miterrichtet.“ Alexander J. Herrmann stellt das nicht zufrieden: „Auch die mit Rampen versehenen U-Bahnhöfe müssen entsprechend den geltenden Vorschriften spätestens ab 2020 barrierefrei umgebaut werden. Bis dahin muss die BVG die Sauberkeit durch zusätzliche Maßnahmen deutlich verbessern. Die Rampen werden leider häufig als öffentliche Bedürfnisanstalt oder Müllkippe genutzt. Dies ist den auf die Benutzung der Rampe angewiesenen Fahrgästen nicht zumutbar.“

Vortrag zur Kunst in der DDR BIESDORF. „Kunst aus der DDR und das kollektive Gedächtnis – Perspektiven für ein dynamisches Erinnern“ lautet der Titel eines Vortrages am 22. August um 18 Uhr. Zu Gast ist die Kunstwissenschaftlerin und Buchautorin Dr. Marlene Heidel. Anlass für den Informationsabend ist die Wiedereröffnung von Schloss Biesdorf im September als ein Ort der Kunst. Mit diesem Vortrag setzt der Verein Stiftung OST-WESTBEGEGNUNGSSTÄTTE seine Bemühungen fort, das Kunstarchiv Beeskow und das Thema der in der DDR entstandenen Kunst der Öffentlichkeit vorzustellen. In der Galerie des Schlosses werden Kunstwerke aus Beeskow künftig zu sehen sein. Adresse: Alt-Biesdorf 15, 12683 Berlin. Der Eintritt kostet 4 Euro.


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Informationen Ihres Jobcenters Marzahn-Hellersdorf Rechtsänderungen treten in Kraft In den vergangenen Wochen sind einige Rechtsänderungen in Kraft getreten: ERHÖHUNGEN BEI DEM KINDERZUSCHLAG UND DEM WOHNGELD: Wie Sie vielleicht bereits den Medien entnommen haben, erhöht sich für alle Elternpaare und Alleinerziehende, die Anspruch auf Kinderzuschlag haben, ab dem 1. Juli 2016 der Kinderzuschlag um monatlich bis zu 20 Euro auf 160 Euro. Kinderzuschlag können Elternpaare und Alleinerziehende auf Antrag pro Kind erhalten, wenn dieses Kind unverheiratet und unter 25 Jahre alt ist, in ihrem Haushalt lebt, sie für dieses Kind Kindergeld beziehen und die weiteren Voraussetzungen erfüllt sind. Neben dem Kinderzuschlag ist vor kurzem auch das Wohngeld erhöht worden. Für Familien, die ein geringes Einkommen haben, kann dies eine Veränderung bedeuten: durch die höheren Leistungen bei Wohngeld und Kinderzuschlag kann es sein, dass sie künftig keine Leistungen vom Jobcenter mehr benötigen. Ob dies der Fall ist, kann am besten in einem Beratungsgespräch mit der Familienkasse vor Ort bzw. dem Wohnungsamt des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf von Berlin geklärt werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Internet unter www.familienkasse.de bzw. www.kinderzuschlag.de RECHTSVEREINFACHUNG SGB II: Eine umfassende Gesetzesänderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch (SGB II) ist zum 01. August 2016 in Kraft getreten. Empfänger von Arbeitslosengeld II werden zukünftig schneller und einfacher Klarheit über ihre Ansprüche erhalten. Die Änderungen sollen zudem die teils sehr komplexen Verfahrensvorschriften und Abläufe für die Mitarbeiter in den Jobcentern vereinfachen. Die Regelungen zur Anrechnung von Einkommen und Ermittlung der Kosten der

Eltern dürfen sich ab sofort über einen höheren Kinderzuschlag freuen. Foto: pixabay.com

Unterkunft und Heizung wurden angepasst und festgelegt, dass Leistungen in der Regel für ein Jahr statt wie bisher für sechs Monate bewilligt werden. Eine wesentliche Änderung gab es auch bei den Arbeitsgelegenheiten (sog. Ein-EuroJobs). Bisher darf in diese Arbeitsgelegenheiten innerhalb von fünf Jahren nicht länger als für einen Zeitraum von 24 Monaten zugewiesen werden. Die Höchstgrenze für die Zuweisungsdauer wurde nun auf 36 Monate verlängert. Die Änderungen im Überblick:  Einführung von umfassenden Beratungspflichten durch das Jobcenter  Änderungen im Bereich der Eingliederungsvereinbarung

 Flexibilisierung der Anzeige- und Bescheinigungspflicht bei Arbeitsunfähigkeit  Erweiterung der Eingliederungsleistungen für Leistungsbeziehende des Arbeitslosengeldes  Erweiterung des förderfähigen Personenkreises beim Einstiegsgeld  Neue Fördermöglichkeiten zur nachhaltigen Eingliederung (Betreuung nach Beschäftigungsaufnahme)  Neue Fördermöglichkeiten schwer zu erreichender junger Menschen  Lösung der Schnittstellenproblematik der Grundsicherung für Arbeitssuchende und Ausbildungsförderung  Neue Anrechnungsregeln von Einkommen (Einkommen und Freibeträge des Auszubildenden, Überbrückungsgeld bei Haftentlassung)  Änderungen bei der Einkommensberechnung (Absetzungsbeträge bei Einkommen aus Erwerbstätigkeit, Nachzahlung von Arbeitsentgelt oder Sozialleistungen)  Neuregelung der Zuschüsse zur Krankenund Pflegeversicherung  Neuregelungen bei den Kosten der Unterkunft, insbesondere Einführung einer Gesamtangemessenheitsgrenze  Einführung eines Herausgabe- bzw. Erstattungsanspruchs bei Doppelleistungen  Einführung eines Wahlrechts zwischen vorzeitiger Auszahlung und Darlehen in Höhe von maximal 100 Euro, wenn in einem Monat ein zusätzlicher Leistungsbetrag benötigt wird  Übertragung der Regelung zur Unpfändbarkeit des Anspruchs auf das SGB II  Wegfall der aufschiebenden Wirkung bei Widerspruch und Anfechtungsklage bei einer Leistungsentziehung  Aufnahme von Regelungen zu vorläufigen Entscheidungen  Verlängerung des (Regel-)Bewilligungszeitraums auf zwölf Monate  Änderungen bei den Regelungen zur Aufrechnung

Gezielte Hilfe für geflüchtete Menschen Das diesjährige Motto des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen heißt: „Wir stehen zusammen #With Refugees“ (wörtlich übersetzt: #mit Flüchtlingen). Nichts anderes trifft auf die Arbeitsweise der Beschäftigten im Jobcenter Berlin Marzahn-Hellersdorf zu. Ca. 800 Menschen mit Fluchthintergrund beziehen derzeit in Marzahn-Hellersdorf Leistungen der Grundsicherung. Die Schutzsuchenden kommen zum überwiegenden Teil aus Syrien. Ca. 65% der Antragsteller sind männlich. Zudem sind ca. 25% der Antragsteller unter 25 Jahre alt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Leistungsbereich und in der Vermittlung haben sich daher spezialisiert, um der besonderen Hauptsitz: Allee der Kosmonauten 29, 12681 Berlin Weitere Dienststelle: Rhinstr. 88, 12681 Berlin Öffnungszeiten: Mo, Di, Fr 8.00-12.30 Uhr, Do 8.00-18.00 Uhr (ab 12.30 Uhr nur Berufstätige und Maßnahmeteilnehmer) Telefonservice: (0 30) 55 55 48 22 22* *Entgelt entsprechend der Preisliste Ihres Telefonbetreibers

Situation von Menschen mit Fluchterfahrung gerecht zu werden. In der Beratungsund Vermittlungsarbeit sind diese Personen von individuellen Lebensläufen geprägt. Dennoch gibt es viele Gemeinsamkeiten. Eine Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt wird nur erfolgreich sein, wenn die deutsche Sprache erlernt wird. Hierfür gibt es unzählige Integrationskurse. Erfahrungen zeigen, dass eine hohe Motivation zum Erlernen der deutschen Sprache besteht. Parallel zur Verbesserung der Sprachkompetenz wird eine Kompetenzfeststellung mitgebrachter beruflich verwertbarer Abschlüsse und Erfahrungen durchgeführt. Hierfür haben wir im Jobcenter diverse Angebote,

wo praktische Erfahrungen im beruflichen Alltag in Deutschland erworben werden können. So nahmen bereits einige eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf und erreichten damit das Ziel, unabhängig von staatlichen Leistungen der Grundsicherung in Deutschland zu leben. Bedenkt man, dass laut Bundesamt für Migration im Bundesgebiet noch ca. 459.000 Asylverfahren anhängig sind und davon bis Mai allein ca. 19.900 in Berlin gestellt wurden, erwarten wir im Jobcenter weiterhin mehr Asylberechtigte, die nach Erhalt ihres Aufenthaltstitels einen Antrag auf Leistungen der Grundsicherung stellen. Im Jobcenter sind wir darauf gut vorbereitet! Jugendberufsagentur Berlin Standort Marzahn-Hellersdorf Rhinstr. 86, 12681 Berlin

Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi 8.00-16.00 Uhr, Do 8.00-18.00 Uhr, Fr 8.00-12.30 Uhr

Hilfe bei der Suche nach einer Ausbildung Wer sich jetzt bemüht, steht nicht alleine da! Es gibt viele Möglichkeiten um einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Jugendberufsagentur (JBA) Berlin, Standort Marzahn-Hellersdorf, hält viele Angebote vor, schließlich wollen wir uns die künftigen Fachkräfte für die Region sichern und viele Ausbildungsplatzangebote sind noch unbesetzt. In Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit werden Jugendliche kompetent beraten und beim Einstieg in das Berufsleben begleitet. Ob es um die perfekte Erstellung von Bewerbungsunterlagen, die Erprobung in Arbeitsbereichen oder um eine berufliche Orientierung geht – die JBA Berlin Standort Marzahn-Hellersdorf hilft. Um den Einstieg ins Berufsleben zu realisieren, werden auch in Zukunft noch weitere Veranstaltungen stattfinden:  JOBAKTIV-Messe (vorrangig für Migranten) vom 12.September -13.September 2016  Last Minute Ausbildungsplatzbörse) vom 14. September – 15. September 2016. Beide Veranstaltungen werden in der „Arena Berlin“, Eichenstraße 4, 12435 Berlin, durchgeführt. Wer bis zum September noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, kann die Nachvermittlungsbörse am 20. Oktober 2016 nutzen. Für Jugendliche ohne Schulabschluss ist die Aufnahme einer Ausbildung selbstverständlich auch möglich. Diese können an einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme teilnehmen und sich dort beruflich orientieren, ausprobieren und sogar den Schulabschluss nachholen. Einstiegsqualifizierungen bieten jungen Menschen die Möglichkeit, sich direkt in einem Betrieb auszuprobieren und sich so auf die Aufnahme einer Ausbildung vorzubereiten. Gegebenenfalls ist der Einstieg über eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung oder über das Ausbildungsplatzprogramm Berlin möglich. Alternativ kann der Weg in die betriebliche Ausbildung ebenso durch die assistierte Ausbildung gelingen – hier gibt es individuelle Unterstützung für Auszubildende und Arbeitgeber. Das Ziel der „Assistierten Ausbildung“ ist es, das Berufsausbildungsverhältnis zu stabilisieren. Neben den dargestellten Messen, Beratungsstellen, Aktionstagen usw., gibt es unzählige Internetseiten, die Angebote und Hilfestellungen bieten, zum Beispiel der Ausbildungsatlas der Bezirke oder die Seite „Meine Stadt.de“. Wir, die JBA Berlin Marzahn-Hellersdorf, beraten und helfen gern. Damit die Ausbildungssuche jedoch ein Erfolg wird, benötigen wir das Engagement jedes einzelnen Bewerbers/jeder einzelnen Bewerberin. Nutzen Sie die vielfältigen Beratungs- und Hilfsangebote, es lohnt sich!


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August 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Wie ein Enkelkind

EHRENAMT: Ein Marzahner Ehepaar verbindet Nächstenliebe und Flüchtlingshilfe: Bärbel und Ulrich Uffrecht unterstützen einen geflüchteten Afghanen dabei, in Deutschland ein neues Leben zu beginnen. zimmer verlegt. Viele ihrer „Schüler“ sprachen meist nur die eigene Sprache, nur wenige konnten auch etwas Englisch – wie Nazir Ahmad Samim. Der Afghane half mit einem syrischen Mitbewohner, die von Uffrechts ins Englische übersetzten Begriffe in die Heimatsprache der Flüchtlinge zu übertragen. Schnell freundete sich das Marzahner Ehepaar mit dem 27-jährigen Flüchtling an. „Die Chemie zwischen uns stimmte irgendwie.“

von Marcel Gäding

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igentlich sollte der Umzug längst Vergangenheit sein. Der Keller von Uffrechts, beide 70 Jahre alt, ist voller Sachspenden: Handtücher, Geschirr, Besteck. Was man eben so braucht für die erste eigene Wohnung. Doch Nazir Ahmad Samim muss sich noch ein paar Tage gedulden. Der eigentliche Umzugstermin wurde verschoben, weil er erst zum 1. September einen Mietvertrag bekommt. 30 Quadratmeter, Küche, Flur und Bad werden dann das eigene Reich des jungen Mannes sein, das ihm Bärbel und Ulrich Uffrecht mit Hilfe vieler anderer besorgt haben. Das Ehepaar aus Marzahn hat sogar eine Mietbürgschaft übernommen und auch die notwendigen Genossenschaftsanteile gezahlt – für einen für sie im Grunde genommen völlig fremden Menschen. Keine neun Monate ist es her, dass Nazir Ahmad Samim in das Leben der Uffrechts trat. Begonnen hatte alles im Dezember 2015, als die beiden Rentner mit dem Leid und den Schicksalen geAnzeige

Ein Gästezimmer zum Abschalten

Nazir Ahmad Samim mit Bärbel und Ulrich Uffrecht in deren Garten in Marzahn. Hier fühlt sich der junge Mann heimisch. FOTO: MARCEL GÄDING flüchteter Menschen konfrontiert wurden. Damals hatten sie davon erfahren, dass in einer Turnhalle unweit ihres kleinen Eigenheimes eine Notunterkunft für Flüchtlinge eröffnet wurde. „Da wir von Natur aus neugierige Menschen sind, haben wir uns mal auf den Weg dorthin gemacht“, erinnert sich Ulrich Uffrecht. Bis dato hatten sie lediglich über die täglichen Fernsehbilder eine Vorstellung davon, was die massenhafte Flucht aus Kriegsgebieten betrifft. Nun aber war das Problem fast direkt vor ihrer Tür. Was sie vor Ort jedoch zu sehen bekamen, erschreckte sie dann doch: „Plötzlich standen wir in einer Halle voller Doppelstockbetten aus Metall, zugehängt mit Tüchern und Bettlaken“, sagt Bärbel Uffrecht. Viel schlimmer aber fand das Paar, dass die in der Turnhalle untergebrachten Menschen weitestgehend auf sich allein gestellt waren. „Morgens wurden sie von einem Bus zum Landesamt für Gesundheit und Soziales zur Turmstraße gebracht, um sich dort registrieren zu lassen“, sagt Ulrich Uffrecht. Doch um die Rückfahrt mussten sich die geflüchteten Menschen selbst kümmern. „Wie sie zurückkommen, wussten sie nicht, weil sie ja unsere Sprache nicht sprechen.“ Und so kam der frühere Deutschlehrer schnell auf die Idee, den Bewohnern der Notunterkunft wenigstens die gängigsten Begriffe zu vermitteln, damit sie sich einigermaßen selbstständig durch Berlin bewegen konnten. Mehrmals in der Woche gingen Bärbel und Ulrich Uffrecht also in die Notunterkunft. Im Gepäck handgemalte Zettel mit Begriffen. Anfangs saßen bis zu 30 Flüchtlinge auf der Bettkante und verfolgten wissbegierig, was ihnen die Uffrechts beibrachten. Später wurde der Unterricht in ein improvisiertes Klassen-

Es hat nicht lange gedauert, bis die Uffrechts merkten, dass Nazir in der voll besetzten Notunterkunft leidet. „Das Leben dort ist nicht ohne Konflikte“, weiß Ulrich Uffrecht. So richtig zur Ruhe kam der Afghane, dessen Flucht über den Iran, die Türkei, Griechenland, den Balkan und Österreich fast zwei Monate dauerte, nicht. „Und so boten wir ihm an, gelegentlich unser Gästezimmer zu nutzen, um sich mal richtig auszuschlafen und abzuschalten.“ Abends saßen sie dann oft zusammen, lauschten ihrem neuen Freund zu, der von einer abenteuerlichen Flucht zu erzählen wusste und der sagt, dass sein Name auf der Todesliste der Taliban stand. Nazir musste mit ansehen, wie Menschen seines Alters ohne Grund erschossen wurden. Er berichtete von Repressalien, denen er nur durch seine Flucht nach Deutschland entkommen konnte. „Niemand verlässt sein Heimatland freiwillig“, sagt Nazir Ahmad Samim heute. Uffrechts unternahmen mit Samim und seinem syrischen Freund Ausflüge, unter anderem zum Werbellinsee, zeigten ihnen Berlin und halfen dabei, mit den Widrigkeiten der Bürokratie klarzukommen. Zwischendurch verbrachten Ulrich Uffrecht, der seit vielen Jahren auch als Künstler arbeitet, und Nazir Zeit im Atelier, wo der junge Afghane auch schon das eine oder andere Bild gemalt hat. „Bärbel und Uli sind wie Großeltern für mich“, sagt Nazir auf Englisch. Man kann das Verhältnis zwischen den Uffrechts, die vor Kurzem für ihr Engagement einen Preis erhielten, und Nazir als familiär bezeichnen. Wo es geht, binden sie ihren neuen, jungen Freund aus Afghanistan in ihren Tagesablauf ein. Helfen ihm beim Besuch von Behörden, sammeln Möbel und andere nützliche Dinge für die neue Wohnung und unterstützen ihn dabei, in der neuen Heimat Fuß zu fassen. Nachdem es ihnen über ihr Netzwerk gelungen ist, eine Wohnung in Marzahn aufzutreiben, soll nun erst einmal der Umzug über die Bühne gebracht werden. Danach wollen Uffrechts sehen, ob Nazir Ahmad Samim eine Ausbildung in der Hotellerie antreten kann. Der junge Mann ist von dieser Warmherzigkeit ganz berührt, muss aber immer wieder an das Schicksal der unzähligen anderen Flüchtlinge denken, denen es mehr schlecht als recht geht.


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MAGAZIN FÜR ARBEIT, WIRTSCHAFT, WOHNEN & KULTUR IN DER METROPOLENREGION BERLIN-EASTSIDE | 08/2016

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xakt 3,4 Kilogramm bringt der fast 600 Seiten starke Band „Heino Schmieden“, Untertitel „Leben und Werk des Architekten und Baumeisters “, auf die Waage. Doch nicht nur deshalb ist die Publikation von Dr. Oleg Peters gewichtig. Denn der 55-jährige diplomierte Historiker und zum Dr.-Ing promovierte Peters entriss mit seinen Forschungen innerhalb seiner 2014 mit summa cum laude verteidigten Dissertation einen der großen Berliner Baumeister dem Vergessen. Jetzt stellt der Biesdorfer mit dem reich mit historischen Fotos und Dokumenten versehenen Buch, das im Lukas Verlag erschien, die Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit vor. Der Berliner Landeskonservator Jörg Haspel würdigt die umfangreiche Arbeit im Vorwort: „Oleg Peters hat mit einer imponierenden Arbeitsleistung eine gründlich bearbeitete Monographie zum Leben und Schaffen eines der bedeutendsten Vertreter der von Schinkel geprägten Berliner Schule vorgelegt.“ Damit habe er eine Forschungslücke geschlossen, die auch der Berliner Denkmalpflege bewusst gewesen sei. Peters Arbeit liefere „wertvolle Entscheidungshilfen für die konservatorische Arbeit an den Berliner Baudenkmälern von Heino Schmieden“. Allein 15 denkmalgeschützte Bauten von Schmieden gibt es in der Hauptstadt. Von seinen insgesamt 165 realisierten Projekten weltweit sind noch 108 erhalten, davon stehen 61 unter Denkmalschutz. Heino Schmieden (1835-1913) zählte im 19./Anfang des 20. Jahrhunderts zu den meistbeschäftigten Architekten in Berlin. Er war Partner und Freund von Martin Gropius (1824-1880), mit dem er 14 Jahre lang in einer Bürogemeinschaft wirkte. Dabei entstanden u.a. zahlreiche Krankenhausbauten wie das erste städtische Berliner Krankenhaus Friedrichshain, aber auch das Königliche Kunstgewerbemuseum (der heutige Martin-Gropius-Bau an der Niederkirchnerstraße), dessen Bau Schmieden nach dem Tod seines Kompagnons im Jahr 1880 vollendete. Beim Wettbewerb um den Reichstag nahe des Brandenburger Tores landeten sie nach Paul Wallot auf dem zweiten Platz. Nach dem Tod von Gropius

DER WIEDERENTDECKTE BAUMEISTER ARCHITEKTUR: In seinem neuen Buch würdigt Dr. Oleg Peters Wirken und Schaffen von Heino Schmieden, Architekt von Schloss Biesdorf.

Oleg Peters vor dem sanierten Schloss Biesdorf. Sein 600 Seiten starker Band über Heino Schmieden findet in der Fachwelt Anerkennung. Foto: Birgitt Eltzel arbeitete Schmieden mit anderen Büropartnern, darunter Viktor von Weltzien und Rudolph Speer. Schloss Biesdorf, wo derzeit die letzten Arbeiten für die Wiedereröffnung nach Sanierung am 9. September laufen, war der Ausgangspunkt für Peters Forschungen. Ursprünglich wurde das Gebäude der Bürogemeinschaft Schmiedens mit Martin Gropius zugeschrieben. Peters konnte jedoch nachweisen, dass der 1868 eröffnete Bau allein auf Heino Schmieden zurückgeht. Dass er sich so intensiv mit dem Baumeister befasste, hängt auch mit seinem Vater zusammen. Denn Dr. Günter Peters (1928-2013), Architekt und promovierter Ökonom, war nicht nur (Ost)Berliner Baudirektor und erster Aufbauleiter von Marzahn sondern quasi auch der Retter des Biesdorfer Schlosses.

Vor allem ihm und seinen Mitstreitern ist es zu verdanken, dass das historisch wertvolle Kleinod vor dem Verfall bewahrt und denkmalgerecht rekonstruiert wurde. Mit dem eigens dafür gegründeten Verein OstWest-Begegnungsstätte, der im September sein 15. Jubiläum feiert, gelang es Günter Peters unter dem Motto „Biesdorf braucht sein Schloss“, Spenden dafür zu sammeln, Fördermittel zu akquirieren und die anfangs zögernde Bezirksverwaltung zum Handeln zu bewegen. Oleg Peters, seit 2012 Leiter des Standortmarketings in Marzahn-Hellersdorf, das bei der bezirklichen Wirtschaftsförderung angesiedelt ist, forschte ab Anfang der 1990erJahre gemeinsam mit seinem Vater zur Berliner Baugeschichte. Für den Schloss-Verein übernahm er die Abrechnung der Finanzen

und verfasste ebenfalls mehrere kleinere Publikationen. „Ursprünglich dachte ich eigentlich nur an ein Heftchen über Heino Schmieden“, erzählt der Autor. Dass es dann doch ein derart schwergewichtiges Werk wurde, ist auch dem Landeskonservator zu verdanken. Jörg Haspel hatte nämlich 2003/2004 im Zuge des Gutachterverfahrens für den vorgesehenen Aufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Obergeschosses von Schloss Biesdorf bedauert, dass sehr wenig über dessen Architekten bekannt ist. Dieser war trotz seines umfangreichen Schaffens als Vertreter der sogenannten Schinkel-Enkelgeneration im 20. Jahrhundert in Vergessenheit geraten. Das weckte die Neugier des Historikers. In Archiven, Bibliotheken und bei Privatpersonen spürte Peters bis dato unbekannte oder vergessene Dokumente und Belege über das Schaffen von Schmieden auf. „Anfangs war das nicht einfach, die Quellenlage war sehr dürftig.“ Begonnen hatte Peters Werk-Recherche mit 40 Objekten, nach fünfjähriger Forschungsarbeit konnte er 194 Bauwerke und Projekte Schmiedens nachweisen. „Mein Anspruch war immer, einen möglichst vollständigen Werkkatalog vorzulegen“, sagt Oleg Peters. Dass dieser nun mit der Dissertation und dem Buch existiert, bezeichnet er als seinen „größten persönlichen Erfolg“. Dieser gelang nur, weil der Autor jahrelang viel Freizeit darangab. Zunächst forschte er nach Feierabend und an den Wochenenden während seiner Tätigkeit als früherer Leiter der Geschäftsstelle des Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreises. 2012 nahm er sich eine Auszeit zum Schreiben der Dissertation. „Selbst im Urlaub habe ich immer das eine oder andere Bauwerk von Schmieden besichtigt.“ Die Forschungsarbeit brachte einen ganz persönlichen Bezug zur Familie des Architekten, die auch den größten Teil der Finanzierung des Buches übernahm. Die Schmieden-Nachfahren halten dessen Erbe in Ehren und treffen sich im über ganz Deutschland verstreuten Familienverband jedes Jahr einmal vor einem Bauwerk des Architekten. Seit einiger Zeit ist auch Oleg Peters immer mit dabei – inzwischen ein Familienmitglied ehrenhalber. BIRGITT ELTZEL

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in neuer Eingang, eine sanierte Caféteria und mehr Platz für die Schwarzschwanz-Präriehunde: Allmählich werden im Tierpark Berlin die lange angekündigten Veränderungen sichtbar. Vor Kurzem wurde der neue Eingangsbereich von Europas größtem Landschaftstierpark eröffnet – mit holzverkleideten Kassenhäuschen und gemalerter Fassade. Gut 326.000 Euro investierte der Tierpark in den kaum wieder zu erkennenden Eingangsbereich, der nach den Pläem des Architekten Kieran Stanley gestaltet wurde. Für Tierpark-Chef Dr. Andreas Knieriem hat der neu gestaltete Eingang starke Symbolkraft: Immerhin befindet sich das Entreé an der vielbefahrenen Straße Am Tierpark. Spätestens seit Donnerstag fällt auch dem unbedarften Autofahrer auf, dass sich der 1955 eröffnete Landschaftstiergarten im Umbruch befindet. Knieriem spricht daher auch von einem „Tor der Zukunft“. „Der alte Eingang hatte den Charme einer Tankstelle“, sagt Knieriem. Und in der Tat: Jahrzehnte passierte nichts an den Kassenhäuschen am Bärenschaufenster. Lediglich ein elektronisches Kassensystem wurde installiert. Wenig einladend sei das alles gewesen, sagt Knieriem. Jetzt erstrahlen die Ticketschalter in neuem Glanz. Die Mitarbeiter hinter den Scheiben und am Einlass haben neue, attraktive Dienstbekleidung bekommen. „Außerdem konnten wir die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern“, sagt Knieriem. Die Fassade des Eingangs erhielt eine neue Optik mit naturnahen Bildern, alles wird von einer Holzkonstruktion überdacht. Für den Tierpark-Chef, der im April 2014 sein Amt antrat, soll das der Eingang zum „größten Nationalpark Berlins“ sein. Gleich dahinter entstand eine schöne, naturnahe Anlage für Präriehunde, die jetzt auf einer Fläche von 250 Quadratmetern Platz haben. Der neugestaltete Eingangsbereich ist der Auftakt für ein millionenschweres Investitionsprogramm. Zunächst werden fünf Millionen Euro Sonderzuschuss des Landes Berlin verbaut. Wenige Tage nach dem Eingangsbereich wurde die sanierte, ebenfalls in die Jahre gekommene Caféteria eröffnet. Auch die neuen beiden Spielplätze, darunter die reaktivierte Plansche, sind fertig. Tierpark-Sprecherin Christiane Reiss kündigte an, dass ab Herbst auf der dann sanierten Freilichtbühne Greifvogelshows stattfinden werden. Der geplante Umbau des Alfred-Brehm-Hauses als Teil der künftigen

08/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal

DER BERLINER TIERPARK STARTET IN DIE ZUKUNFT

FREIZEIT: Im einst lange vernachlässigten Areal sind die ersten Neuerungen sichtbar. Das Land gibt Millionen für das Gelände in Friedrichsfelde.

nern, sollen der Vergangenheit angehören. Die Arbeiten werden sich mehrere Jahre bei laufendem Betrieb hinziehen. Um Platz für einzelne Tierarten zu schaffen, ist angedacht, den Tierbestand in bestimmten Bereichen zu verkleinern. Unterdessen kann sich Tierpark-Chef Andreas Knieriem über weitere Mittel vom Land Berlin freuen. Maximal 15 Millionen Euro stellt der Berliner Senat jeweils für Zoo und Tierpark Berlin innerhalb der nächsten drei Jahre zusätzlich zur Verfügung. Das Geld stammt aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). Besucherschwund wurde gestoppt

Tor zum größten „Nationalpark Berlins“: der neue Eingang des Tierparks.

Foto: Marcel Gäding

Eine neue Attraktion: der Wasserspielplatz im Foto: Tierpark Berlin Tierpark.

Kaum wiederzuerkennen: die Caféteria wurde Foto: Tierpark Berlin neu gestaltet.

asiatischen Dschungellandschaft soll dem Vernehmen nach Ende des Jahres beginnen. Mindestens 18 Millionen Euro fließen im Rahmen eines Zukunfts- und Entwicklungskonzepts in die Umgestaltung. Künf-

tig will der Tierpark Berlin mit Erlebniszonen mehr Besucher anlocken. Die gesamte Anlage orientiert sich an Kontinenten, von denen die Vorfahren der Tiere stammen. Kleine Gehege, deren Gitter an Käfige erin-

Der größte Umbau in der Geschichte des Tierparks Berlin ist dringend notwendig. Zuletzt litt die Einrichtung in Friedrichsfelde unter Besucherschwund. Als Knieriem, der auch Direktor des Zoologischen Gartens und des Aquariums ist, den Tierpark von seinem umstrittenen Vorgänger übernahm, fand er eine marode Anlage vor und hielt auch nicht hinterm Berg mit einer möglichen Insolvenz des beliebten Landschaftstiergartens – nicht zuletzt durch sinkende Einnahmen und wegbleibende Besucher. Diese Entwicklung konnte inzwischen gestoppt werden. 2015 wurden mit 1,2 Millionen Besuchern so viele wie lange nicht mehr begrüßt. Lobende Worte kommen sodann auch von Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU): „Herr Knieriem denkt bei seinen Projekten an die Besucher.“ Thomas Ziolko, Vorsitzender der Fördergemeinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e. V., sagt, dass die Anlagen deutlich attraktiver für Tiere und Besucher werden. „Vor allem sieht man jetzt Veränderungen“, erklärt Ziolko. In der Summe würden das die Stammbesucher auch honorieren. „Wir merken allein an den Neueintritten, dass sich viele Berliner eng mit ihrem Tierpark verbunden fühlen.“ In den ersten sieben Monaten dieses Jahres registrierte die Fördergemeinschaft bereits 600 Neuaufnahmen, inzwischen liegt die Zahl der Unterstützer bei 3.800. „Innerhalb von zwei Jahren haben wir die Zahl der Mitglieder verdoppelt“, lautet Ziolkos Bilanz. Und die zahlt sich auch für den Tierpark Berlin aus: Im Jahr spendet die Fördergemeinschaft rund 200.000 Euro für Investitionen in Gehege und Anlagen. MARCEL GÄDING


ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG

LEHRSTELLE IN LETZTER MINUTE AUSBILDUNG | WEITERBILDUNG | QUALIFIKATION

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s tut sich einiges auf dem Ausbildungsmarkt: Allein 2015 boten die Berliner Betriebe etwa 1.000 Ausbildungsplätze mehr an als im Vorjahr. Eine durchaus spektakuläre Entwicklung. Jedoch lässt das Interesse der Jugendlichen an einer dualen Ausbildung immer mehr nach – trotz der hervorragenden Karrieremöglichkeiten. Die Neuauflage der Broschüre „Berliner Bildung in Zahlen“ von IHK Berlin und Handwerkskammer Berlin fasst als Gesamtwerk aktuelle Daten und Fakten zum Ausbildungsmarkt zusammen. Die Broschüre zeigt, dass in der Hauptstadt immer weniger Jugendliche den direkten Weg in die Ausbildungsbetriebe finden. Hier muss insbesondere die Berufsorientierung frühzeitig gestärkt werden. Denn insbesondere Praktika werden bei der Suche nach Ausbildungsstellen immer wichtiger: Jeder vierte Auszubildende fand so seine aktuelle Stelle. IHK Berlin und Handwerkskammer Berlin setzen auf eine bessere Berufsorientierung, um insbesondere die gesellschaftliche Wahrnehmung der Ausbildung und damit auch das Interesse der Jugendlichen wieder zu stärken. Das Praktikum spielt dabei beispielsweise eine zentrale Rolle, ist es doch meist der erste direkte Kontakt zur Arbeitswelt. Das Spektrum ist groß: von Schnupperpraktika in der schulischen Berufsori-

PRAKTIKA WERDEN IMMER WICHTIGER

AUSBILDUNG: Die Zahl der Ausbildungsverträge steigt. Allerdings bleiben viele Lehrstellen unbesetzt. entierung über Einstiegsqualifizierungen oder mehrmonatige Betriebspraktika zur Erlangung der Fachhochschulreife bis hin zu Studierendenpraktika. Entsprechend vielfältig sind die Zielgruppen – so bietet beispielsweise eine Einstiegsqualifizierung gute Voraussetzungen für die Integration von Geflüchteten bzw. Asylbewerbern. Die Lehrstellen- und Praktikabörsen unter www.ihk-lehrstellenboerse.de und www. hwk-berlin.de/praktikumsboerse bieten Plätze an. Auch Unternehmen, die noch auf der Suche nach Auszubildenden sind, werden hier fündig. „Karriere mit Lehre ist seit Jahrzehnten ein Erfolgsmodell“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin, Jürgen Wittke. „Deshalb setzen wir auch künftig darauf. Immer mehr Handwerksbetriebe in Berlin bilden aus. In diesem Frühjahr haben wir 8,7 Prozent mehr

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QUALIFIKATION: Ein privater Bildungsträger bietet jungen Menschen eine Perspektive.

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Die neue Broschüre.

Foto: IHK Berlin Anzeige

EINE CHANCE FÜR ANGEHENDE TRIEBFAHRZEUGFÜHRER ie dispo-Tf Education GmbH bietet geflüchteten Menschen, EU-Ausländern und Deutschen mit Migrationshintergrund eine berufliche Perspektive. Das Konzept Spezialkurs Deutsch in Kombination mit einer Triebfahrzeugführerausbildung wird Migranten bereits nach drei Jahren in den ersten Arbeitsmarkt integrieren. Das Angebot richtet sich an interessierte Teilnehmer, die mindestens das Sprachniveau B1 vorweisen können. Bevor diese an der Ausbildung zum Triebfahrzeugführer teilnehmen dürfen, müssen sie einen Fachsprachkurs Deutsch für Berufe im Verkehrswesen, absolvieren. Dieser Spezialkurs Deutsch im Verkehrswesen dauert insgesamt 600 Stunden. Die Ausbildung zum Triebfahrzeugführer beläuft sich auf rund 1700 Stunden. Die gesamte Ausbildungsdauer beträgt somit 15 Monate in Vollzeit. Während des Fachsprachkurses Deutsch werden die sprachlichen Voraussetzungen erworben, die benötigt werden, um sich während der Ausbildung und in konkreten Situationen am Arbeitsplatz sprachlich angemessen verständigen zu können. Die Kursteilnehmer schließen die kombinierte Ausbildung mit der europaweit anerkannten Zertifikatsprüfung Deutsch B2 oder C1 sowie mit dem anerkannten Berufsabschluss als Triebfahrzeugführer ab. Den Teilnehmern wird bereits bei Be-

abgeschlossene betriebliche Ausbildungsverträge als im Vorjahr verzeichnet. Das ist bundesweit ein Spitzenplatz. Diese Zahl bestätigt nicht nur die positive Einstellung unserer Betriebe zum Thema Ausbildung, sondern auch, wie gut die Zukunftsaussichten im Handwerk sind.“ „Das Ausbildungsplatzangebot befindet sich in Berlin auf Rekordniveau. Leider steigt auch die Zahl der unbesetzten Plätze“, sagt IHK-Bildungsgeschäftsführer Dr. Thilo Pahl. „Den Jugendlichen sind oft die Vielfalt und die Möglichkeiten einer betrieblichen Ausbildung unbekannt. Wir setzen deshalb auf stärkere Berufsorientierung in den Schulen.“ Ein Praktikum könne dabei eine wichtige Orientierungshilfe bieten und den ersten Kontakt zur Arbeitswelt ermöglichen. „Denn nur wer merkt, dass er mit einer Ausbildung zum Berufseinstieg alles erreichen kann, fängt wirklich Feuer.“

In der IHK-Lehrstellenbörse stünden in diesem Jahr erstmals auch Praktikumsplätze zur Verfügung – aktuell mehr als 300. Die Broschüre „Berliner Bildung in Zahlen 2016“ – auch mit den stärksten Ausbildungsberufen Berlins 2015 – als E-Book und zum Herunterladen unter www.ihkberlin.de/biz2016. (IHK)

ginn der Kombiausbildung nach erfolgreichem Abschluss eine Festanstellung zugesagt. Die Finanzierung ist über einen Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit oder über die deutsche Rentenversicherung möglich. Der erste Kurs wird am 04. Oktober in Berlin unter der Leitung einer erfahrenen Triebfahrzeugführerin starten, die zugleich über jahrzehntelange Praxis als Dozentin und Prüferin für Deutsch als Fremdsprache verfügt. Ausbildung an vier Standorten Die dispo-Tf Education GmbH ist einer der größten Ausbilder im Eisenbahnverkehrswesen. An insgesamt vier Standorten in Deutschland werden hauptsächlich Triebfahrzeugführer und Wagenmeister ausgebildet. Der Firmenhauptsitz befindet sich in Berlin-Marzahn direkt am S-Bahnhof Mehrower Allee. Die Firma wurde 2013 vom Geschäftsführer Dirk Vogel gegründet und ist von der DEKRA ISO 9001:2008 und AZAV zertifiziert. Die dispo-Tf Education GmbH ist Teil der dispo-Tf Holding GmbH, die deutschlandweit mehr als 170 Mitarbeiter hauptsächlich im Eisenbahnverkehrswesen beschäftigt. Bis Ende des Jahres wird die dispo-Tf Holding GmbH voraussichtlich 200 Mitarbeiter beschäftigen. Weitere Informationen erhalten Sie auf www.dipo-tf.de


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nternationale Ideen für Kunst entlang der U-Bahnlinie 5 sind noch bis zum 10. September in der Station urbaner Kulturen, der Projektwerkstatt der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) am Cecilienplatz 5 zu sehen. Der Kunstverein hatte bereits in den Jahren 2014/2015 unter dem Motto „Was ist draußen?“ für aufsehenerregende Arbeiten im Umfeld der U5 zwischen U-Bahnhof Tierpark und Hönow gesorgt. Bis zum Jahr 2008 war die NGBK vor allem durch künstlerische, zum Nachdenken provozierende Großplakate auf dem U-Bahnhof Alexanderplatz bekannt. 2013 formierte sich das langjährige Programm „Kunst im Untergrund“ neu – und ging aus der Stadtmitte an die Peripherie. Im September wird das neueste Projekt des aus Kreuzberg stammenden Kunstvereins gestartet: „Mitte in der Pampa“. Was es damit auf sich hat, ist derzeit in der Station urbaner Kulturen am Cecilienplatz 5 in Kaulsdorf-Nord, zu erfahren. Diese Projekträume befinden sich in einem ehemaligen Ladengeschäft im Erdgeschoss eines zehngeschossigen Plattenbaus. 65 internationale Künstler hatten sich an einem offenen Kunstwettbewerb der NGBK beteiligt, der Projekte an drei Berliner Orten vorsieht: am Hauptbahnhof, in der sogenannten Stummel-U-Bahn U 55 (Hauptbahnhof – Brandenburger Tor), die künftig die verlängerte U 5 sein wird, und in Hellersdorf. „Der Titel und das Thema sind gewollt mehrdeutig“, hebt Adam Page

08/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal

AUS DER STADTMITTE IN DIE PERIPHERIE

wird dann auch viele Kulturinteressierte aus der Innenstadt nach Hellersdorf bringen“, ist sich Page sicher. Die neue Gesellschaft für bildende Kunst wurde 1969 mit basisdemokratischer Struktur gegründet und ist nach eigener Aussage einer der bedeutendsten und mitgliederstärksten Kunstvereine in Deutschland. Ausstellungen, Interventionen, Rechercheprojekte, Veranstaltungsreihen und Publikationen werden von Mitgliedern in interdisziplinären Projektgruppen entwickelt und von der Idee bis zur Realisierung Die acht von der Jury ausgewählten Pro- betreut. Das Programm „Kunst im Unterjekte treffen sich bis 2017 (natürlich zeit- grund“, das derzeit von der BVG, dem Beversetzt) alle auf einer großen Grünfläche zirksamt Marzahn-Hellersdorf (Abteilung nahe des U-Bahnhofs Cottbusser Platz – Kultur) und dem Senat unterstützt wird, ungefähr dort, wo seit 2006 ein Kunstwerk hatte seinen Ausgangspunkt 1958 am U2aus Edelstahlsäulen an den historischen Ort Bahnsteig Alexanderplatz mit Plakaten für Hellersdorf erinnert. Das Areal wurde den den Frieden. 2008 endete es dort – um dann Künstlern vom Bezirksamt zur zeitweiligen auf anderen U-Bahnhöfen und seit 2014 Nutzung zur Verfügung gestellt, berich- (mit dem Hellersdorf-Projekt) auch oberirtet Page. Dort soll es dann beispielsweise disch fortgeführt zu werden. Denn nach der einen „Garten ohne Zaun“ als Gegenent- Station Tierpark verläuft die Strecke der U wurf zur kostenpflichtigen Internationalen 5 nicht mehr im Tunnel. Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017 geben, Wer mehr über „Mitte in der Pampa“ erder mit Anwohnern und Menschen aus Un- fahren will, wird in der „Station urbaner terkünften für Geflüchtete entstehen soll. Kulturen“, Cecilienplatz 5, fündig. Der Ein„Vorbild ist das Allmende-Kontor auf dem tritt ist frei, geöffnet ist donnerstags, freiTempelhofer Feld“, erzählt Page. Aber auch tags und sonnabends von 15 bis 19 Uhr. Gespektakuläre Aktionen sind geplant, unter rade erschienen ist auch der Band „Was ist anderem mit einem Pappmaché-Denkmal draußen? Kunst im Untergrund zwischen von Marx und Engels, das von einer Dampf- Hönow und Tierpark“ über die Projekte walze plattgemacht wird. Los geht es auf 2014/15, Preis 18 Euro. Zu bestellen über die der Wiese jedenfalls am 18. September, dem NGBK: www.ngbk.de. letzten Tag der Berliner Art Week. „Das LINNA SCHERERZ

KUNST: Nahe dem U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord sind Vorschläge für Kunst entlang der U-Bahnlinie 5 zu sehen. (49) hervor, einer der Sprecher des Vereins. Der Engländer lebt seit Jahren mit seiner deutschen Lebensgefährtin, ebenfalls einer NGBK-Künstlerin, in Berlin. Er sagt, dass dem Hauptbahnhof schließlich auch wegen der angrenzenden Brachflächen das Attribut „Pampa“ zugeschrieben wird. Und das an der Peripherie der Hauptstadt liegende Hellersdorf sei für seine Bewohner schließlich die Mitte ihres Lebens, für viele Heimat seit Jahrzehnten. Eines der Projekte, „Endlich zu Hause“ von der in Paris lebenden Künstlerin Anna Kowalska, bezieht sich ganz direkt darauf. In zwei Wochen im Herbst dieses Jahres, das genaue Datum steht noch nicht fest, will sie mit Anwohnern über einen Architektur-Wettbewerb aus den 1990erJahren für die Alte Hellersdorfer Straße ins Gespräch kommen, Interviews, Fotos und Exkursionen machen. Daraus soll dann ein Plakat und ein Entwurf für ein temporäres Objekt im öffentlichen Raum entstehen.


Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | August 2016

Bezirks-Kultur

Atlas trägt die neue Welt

KULTUR: Eine junge Künstlerin lässt aus 15.000 Geldmünzen ein Kunstwerk entstehen. von Volkmar Eltzel

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in beeindruckendes Werk der aus Frankreich stammenden Künstlerin Kerta von Kubin steht kurz vor seiner Fertigstellung. In ihrer „Kunstwerkstatt Marzahn“ (KWM ) auf dem Gelände der Alten Börse Marzahn führte die 26-Jährige vor wenigen Tagen die letzten Arbeiten aus. Die 2,20 Meter hohe Stahl-Skulptur steht im Zentrum des Ateliers auf Betonfüßen. Ein alter Mann ächzt unter der Last, die er sich – einem Kreuz gleich – auf den Rücken geladen hat. Noch ist es eine Halbkugel. Die zweite Hälfte kann erst aufgesetzt werden, wenn der alte Mann das Atelier verlässt. Denn die Deckenhöhe reicht nicht aus. Nach der Fertigstellung entsteht eine Kugel von über einem Meter Durchmesser, bestehend aus unzähligen kleinen Münzen. „Es sind rund 15.000 Einund Zwei- Cent-Stücke“, sagt die kreative, junge Frau. „Alles Spenden von Freunden und Bekannten.“ Über 30.000 Schweißpunkte musste sie setzen, damit sich Cent an Cent reihte und das Gebilde formte. Zwei Jahre hat sie daran

gearbeitet, mit Unterbrechungen natürlich, „je nachdem wie der Nachschub an Münzen hereinkam“. Die Skulptur selbst schuf sie dann innerhalb von knapp drei Monaten aus zwei bis drei Millimeter dicken Stahlplatten. Die lavaartige, feine Oberflächenstruktur erzeugte die Künstlerin durch punktuelle Metallverflüssigung mithilfe eines Plasma-Gerätes, das sonst als Schneidwerkzeug eingesetzt wird. „Das Bild hatte ich schon von Anfang an im Kopf“, sagt Frau von Kubin. Die Ideen für die Kunstwerke entstünden meist nach einem nächtlichen Traum und seien oft der Mythologie entlehnt, denn darin liege viel Wahrheit. „Ich versuche aber immer, einen zeitgenössischen Bezug herzustellen“, erklärt sie und nennt das Kunstwerk: „Atlas trägt die neue Welt“. Eine Vorab-Zeichnung gebe es nicht, die Vorstellungen würden sozusagen live vom Kopf in die Realität umgesetzt. „Ich kann nämlich gar nicht gut zeichnen“, gesteht die Künstlerin bescheiden lächelnd. Dafür hätte sie während der Entstehungsphase oft zu dem alten Mann gesprochen, fügt sie mit einem Augenzwinkern hinzu. Wo der Atlas einmal stehen soll, weiß Kerta noch

Kerta von Kubin an ihrem neuen Kunstwerk. FOTO: VOLKMAR ELTZEL nicht. Ein weiteres Kunstwerk ist bereits in Arbeit. Eine Hand, die aus einem Baum „herauswächst“ hält – gleich der Göttin der ausgleichenden Gerechtigkeit, Justitia, – eine Waage, auf der böse Wörter gegeneinander abgewogen werden. Jedoch muss die Fertigstellung erst einmal warten. Denn die Künstlerin, die 2013 vom damals geräumten Künstlerhaus „Tacheles“ an der Oranienburger Straße zur Alten Börse Marzahn kam,

Vital & gesund Kopfschmerzen ernstnehmen

Auch Männerhaut braucht Pflege

Ältere Menschen sollten Kopfschmerzen nicht einfach hinnehmen. „Leider denkt die Mehrheit der Älteren, man könne nichts gegen die Beschwerden tun und findet sich damit ab“, beklagt die Präsidentin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft, Privatdozentin Stefanie Förderreuther, im Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“. „Dabei kann jedem gut geholfen werden.“ Besonders bei neu auftretenden, ungewohnt heftigen Beschwerden sei eine ärztliche Abklärung wichtig. Denn mit dem Alter steige die Wahrscheinlichkeit, dass eine ernste Erkrankung dahinterstecke. In den meisten Fällen seien Kopfschmerzen aber harmlos. Bei milden Beschwerden helfen oft schon einfache Tricks, wie schnell einen Espresso mit Zitronensaft zu trinken. (ots)

Auch wenn ihre Haut später altert, sollten Männer ihre Pflegeroutine regelmäßig hinterfragen. „Mit zunehmendem Alter ändert sich die Hautphysiologie, da muss auch die Pflege angepasst werden“, erklärt Dr. Hans-Ulrich Voigt, Dermatologe aus München, im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. Ab 30 sollten sich Männer beispielsweise um ausreichende Feuchtigkeitszufuhr kümmern. „Ideal sind ölfreie oder fettarme Lotions mit Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure oder Glyzerin“, sagt die Apothekerin Ines Esser aus Aschheim. Ab dem 50., spätestens ab dem 60. Geburtstag schlägt sich die hormonelle Umstellung auf die Männerhaut nieder, sie wird trockener. Wer bis dahin Gel oder Fluid benutzt hat, sollte jetzt auf eine Lotion umsteigen. (ots)

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reist erst einmal für zwei Wochen in die Toskana. Nicht um Urlaub zu machen, sondern um im Rahmen eines Kulturaustausches der Gesellschaft, Fondazione Grosseto Cultura, unter italienischer Sonne mit anderen Kollegen Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam an einem Kunstwerk zu arbeiten. Von Kubin hofft, dass sie dort ihren italienischen Künstlerkollegen Claudio Greco wiedertrifft, mit dem sie lange Zeit in ihrer Werkstatt zusammenarbeitete. Ihr Traum ist, dass ihre vielen großen und kleinen Kunstwerke einmal zusammen in einem großen Raum „vielleicht zunächst in der City und dann in MarzahnHellersdorf“ ausgestellt werden können und dass sich dann das ein oder andere auch verkauft. Die mittlerweile weit über den Bezirk hinaus bekannte, kreative Frau, verdient sich ihren Lebensunterhalt zu einem großen Teil mit Kunstkursen für Kinder, mit dem Verkauf von selbst hergestelltem Metallschmuck sowie mit in Auftrag gegebenen stählernen Gebrauchsgegenständen. Weitere Informationen unter kunstwerkstattmarzahn.de und kertavonkubin.com Anzeigensonderveröffentlichung

Foto: fotolia.de/ drubig-photo


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Wahlen 2016

August 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Im Guinness-Buch der Rekorde

Der Wahlkreis 6 bildet einen Kontrast aus sozial schwierigen Gebieten und Einfamilienhaussiedlungen von Birgitt Eltzel

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on hier kommen Weltrekordler, denn auf dem Boulevard Kastanienallee wurde am 18. Dezember 2015 ein Guinness-Rekord geknackt. Mit insgesamt 173,54 Metern entstand dort ein Never-Ending-Table, der bis dato längste Picknicktisch der Welt. Das brachte einen Eintrag ins Buch der Rekorde – und ziemlich viel Spaß. Nicht nur beim gemeinsamen Kaffeetrinken bei recht frostigen Temperaturen, sondern schon beim Bauen der einzelnen Tischteile, die zusammengesteckt eine lange Tafel ergeben. Mit der Aktion sollten auch die Menschen im Quartier einander näher gebracht werden. Denn dort liegt etliches im Argen. Marode Gebäude wie ein seit vielen Jahren leerstehender Kaufhallen-Komplex am zentralen Platz des Wohngebiets, Geschäftsleerstand, Vandalismus werden Anzeige

Der Boulevard Kastanienallee an der Stollberger Straße gibt (noch) ein sehr trostloses FOTO: BIRGITT ELTZEL Bild ab. beklagt. Ebenso bemängelt wird, dass es zu wenige Möglichkeiten zum Treffen der Bewohner gibt. Dabei hat sich durchaus schon etwas getan. Die Deutsche Wohnen, Vermieter der meisten Wohnungen im Viertel, hat leerstehende Ladengeschäfte günstig an Künstler gegeben und andere für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt. Am 1. April startete ein Quartiersmanagement, das sich

um die Bewohner des Viertels kümmern wird. Denn diese zählen zu den sozial Schwächsten nicht nur im Bezirk, sondern auch im Berlin-Vergleich. Ähnlich sieht es im „Gelben Viertel“ aus. Die schlechten Sozialwerte haben nicht nur mit vielen Arbeitslosen in den Vierteln zu tun, sondern auch etwas mit der Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen, die 2013 im ehemaligen Max-Reinhardt-Gymnasium an der Carola-Neher-/Maxi-Wander-Straße entstand. Denn dort beziehen viele Menschen Unterstützung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz – die Bezüge von Flüchtlingen (wenn sie eine Erstaufnahmeeinrichtung verlassen haben, wo es nur Taschengeld gibt) entsprechen annähernd den Hartz-IV-Regelsätzen. Gegen die Einrichtung tobte 2013 im Wohngebiet und darüber hinaus ein regelrechter Kampf. Eine nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes von Rechtsextremisten gesteuerte sogenannte Bürgerinitiative Hellersdorf (später Bürgerbewegung Marzahn-Hellersdorf) heizte die Stimmung in den sozialen Netzwerken an, veranstaltete Demos und Kundgebungen. Der Wahlkreis ist gewissermaßen zweigeteilt: An die Ende der 1980er, teilweise sogar erst 1990 fertiggestellten fünf- und sechsgeschossigen Plattenbau-

ten schließen sich die Häuser des schon länger bestehenden Kleinsiedlungsgebietes an. Auch hier gilt: Wer im Eigenheim wohnt, zumal einem neueren, ist meist sozial besser gestellt. Im Siedlungsgebiet von Kaulsdorf-Nord beträgt die Quote von Hartz-IV-Beziehern 8,7 Prozent, während im Sozialraum Boulevard Kastanienallee 43,1 Prozent aller Einwohner unter 65 Jahren von den Leistungen des Amts leben. Seit 2011 konnte die rechtsextreme NPD insbesondere um die Stollberger Straße (Postadresse für Boulevard Kastanienallee) zulegen. Erzielte sie zur Abgeordnetenhauswahl vor fünf Jahren im Stimmbezirk 617 bei den Zweitstimmen noch 7,5 Prozent der Zweitstimmen (Wahlkreis insgesamt 4,2), waren es zur Bundestagswahl am 22. September 2013 schon 10,1 Prozent (gesamter Wahlkreis 4,2). Zur Europawahl 2014 kam die NPD dort auf 10,9 Prozent (Bezirk Marzahn-Hellersdorf 2,7), die AfD auf 11,2 Prozent (Bezirk 11,7). Insgesamt aber ging der Wahlkreis 2011 an die SPD. Diese erzielte 28,2 Prozent der Zweitstimmen (Linke zweitplatziert mit 27,4 Prozent). Das Direktmandat holte Sven Kohlmeier (SPD) äußerst knapp vor seinem Linke-Kontrahenten Klaus-Jürgen Dahler. Diesem fehlten lediglich 26 Stimmen, um gleichzuziehen. Ob es bei der Auszählung der Stimmen am 18. September hier wieder ähnlich spannend wird, bleibt abzuwarten. Noch mehr Zahlen, Grafiken & Fakten: www.lichtenbergmarzahnplus.de

DIREKTKANDIDATEN Mit Ihrer Erststimme entscheiden Sie am 18. September, welche(r) der Kandidat-innen/ -en direkt in das Abgeordnetenhaus gewählt werden. Die Linke: Kristian Ronneburg SPD: Sven Kohlmeier CDU: Alexander J. Herrmann Grüne: Stefan Ziller FDP: Eric Wehner AfD: Rolf Keßler Anzeige


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Unsere eigenen vier Wände

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Hausbau | Finanzierung | Energieeffizienz | Handwerk | Grundstückssuche

Hausbau: Berlins größte Immobilienmesse DAS EIGENE HAUS & ENERGIE: 130 Aussteller präsentieren sich im Postbahnhof am Ostbahnhof

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teigende Mieten, niedrige Bauzinsen und kaum noch freie Wohnungen in der Hauptstadtregion: Immer mehr Berliner und Brandenburger spielen mit dem Gedanken, in ein eigenes Heim zu ziehen. Auf dem Weg zum Traumhaus können Interessierte am 3. und 4. September auf der größten Berliner Immobilienmesse „Das eigene Haus & Energie“ mit führenden Anbietern der Hausbaubranche ins Gespräch kommen. Von jeweils 11 bis 18 Uhr präsentieren Hausbaufirmen, Energiedienstleister, Verbraucherschützer, Hausplaner und Immobilienfinanzierer im Postbahnhof am Ostbahnhof die ganze Vielfalt des Hausbaus. „Wer noch ganz am Anfang steht, ist gut beraten, unsere Immobilienmesse für eine erste Orientierung zu nutzen und sich über die vielfältigen Hauskonzepte zu informieren“, sagt Messeveranstalter Jan Schwalme vom euro messe team schwalme. Auf zwei Etagen informieren 130 namhafte Vertreter der Hausbaubranche die Besucher unverbindlich über Haustypen, Baustoffe, Energieeffizienz, Verbraucherschutz und Baufinanzie-

rungsfragen. Vor Ort geben die Aussteller einen Einblick in Hausbaukonzepte, die vom klassischen Einfamilienhaus über die geräumige Doppelhaushälfte bis hin zur exklusiven Stadtvilla reichen. Immobilienfinanzierer informieren über aktuelle Konditionen zu Baukrediten, während Verbraucherschutzorganisationen wie der Bauherren-Schutzbund Tipps geben, worauf man rechtlich beim Bau eines eigenen Hauses achten muss. Vor Ort ist auch das Onlineportal „Bauratgeber Deutschland“ vertreten, das eine Fülle kostenloser Checklisten zum Hausbau bereithält. An beiden Messetagen gibt es wieder ein kostenfreies Vortragsprogramm, das Experten aus der Branche gestalten. Fachlich und neutral gehen die Referenten auf die unterschiedlichen Themen rund um den Hausbau ein. Für Verschnaufpausen steht ein Messe-Café zur Verfügung. Besucher können zudem den Messekindergarten nutzen und erhalten einen kostenlosen, umfangreichen Messekatalog. Der Eintritt kostet 10 Euro, bei Onlinebuchung über http://messe-hausbau.de gibt es zudem 20 Prozent Nachlass.

Haus des Jahres gesucht AWARD: Bauherren und künftige Hausbesitzer können interessante Hauskonzepte in vier Kategorien wählen.

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er beliebte bundesweite Award „Haus des Jahres 2016“ geht in die nächste Runde: Vom 1. September an haben die Nutzer des Onlineportals „Bauratgeber Deutschland“ Gelegenheit, für ihre Favoriten zu stimmen. Vergeben werden zwölf Preise in vier Kategorien, wie Veranstalter Jan Schwalme mitteilt. Dabei stellen sich die Hausbauunternehmen in den Kategorien „Massivhaus“, „Fertighaus“, „Energieeffienz“ und „Juryhaus“ dem Wettbewerb.. „Mit dem Award Haus des Jahres 2016 würdigen wir innovative, interessante und nachhaltige Hauskonzepte“, kündigt Jan Schwalme an. Deutschlandweit findet der Wettbewerb hohe

Beachtung, da die meisten Hausbauunternehmen Konzepte einreichen, die sich stark am Bedürfnis der Kunden orientieren und auch aktuelle Trends berücksichtigen. Dazu gehören nicht nur interessante architektonische Ansätze, sondern auch ressourcenschonende Ausstattungsvarianten im Bereich der Energieeffizienz. Der Startschuss zur Abstimmung fällt am 1. September auf www.bauratgeberdeutschland.de sowie parallel auf der Immobilienmesse „Das eigene Haus & Energie“ am 3. und 4. September im Berliner Postbahnhof am Ostbahnhof. Alle Teilnehmer haben die Möglichkeit, wertvolle Preise zu gewinnen, darunter Reisen und Gutscheine.

Das Portal für Bauherren: www.berliner-bauen.de


10 Bezirks-Sport

August 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Der Kampf um Anerkennung

FRAUENFUSSBALL: Beim 1. FFC Berlin können sich weibliche Fußballerinnen fernab von männlicher Konkurrenz nach ihren Bedürfnissen entwickeln. von Benedikt Paetzholdt

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ie Mädchen auf dem Fußballplatz an der Cecilienstraße sind top ausgerüstet: Vom Trikot über die Hosen bis hin zu den Stutzen tragen sie das Outfit ihrer Lieblingsklubs: Bayern München, Borussia Dortmund, 1. FC Union. Obwohl hier beim FFC Berlin nur Frauen spielen und das Vereinsmotto „Mit uns ist der Fußball weiblich!“ heißt, eifern die Spielerinnen beim Sommertraining den hochbezahlten männlichen Kickern nach, die sie aus dem Fernsehen oder vom Stadionbesuch kennen. Die Club-Vorsitzende Yvonne Schumann stört das überhaupt nicht. Ihr und den Mitstreitern geht es beim einzigen Frauen-Fußballklub im Bezirk nicht darum, mit dem männlichen Geschlecht zu konkurrieren. Vielmehr sollen sich die Mädchen und Frauen voll entfalten können. „Wenn sie mit Jungs spielen, gehen sie meist unter“, weiß Schumann, die den Verein seit 2015 anführt. Bei den Biesdorferinnen hingegen kommen alle zum Zug, die Lust auf Fußball haben. Das oft praktizierte Leistungsprinzip steht hier nicht ganz so im Vordergrund. Das Gründungsdatum des Termins ist der 15. März 2004, zuvor verteilten sich die Spielerinnen auf andere Klubs in Ostberlin. Selten fühlten sie sich richtig aufgehoben. Es sollte also ein Verein entstehen, in dem Sponsorengelder auch bei den Frauen und Mädchen – die jüngste Spielerin heute ist drei, die älteste 47 – ankommen und nicht auf dem Weg zwischen 1. Herren, Alt-Herren und FJugend versickern; die Sponsorensuche in Berlin ist ohnehin sehr schwierig. Zudem sollten bei Feierlichkeiten auch Erfolge des weiblichen Geschlechts Beachtung finden. Was in gemischten Vereinen

Yvonne Schumann ist die Chefin des FFC.

FOTO: BENEDIKT PAETZHOLDT

häufig zu kurz kommt. 170 Spielerinnen kicken mittlerweile für den FFC Berlin – Tendenz steigend. „Ich würde mich freuen, wenn wir diese Zahl halten können“, sagt Schumann, die früher selbst in dem Verein spielte. Sechs Jugendmannschaften plus ein Frauenteam zählt der Klub in der kommenden Saison. Man ist stolz darauf, dass trotz des begrenzten Platzes alle Altersklassen berücksichtigt werden können. In den Schulen und Kitas der näheren Umgebung finden sich immer wieder interessierte Nachwuchsspielerinnen, die sich dem FFC anschließen. Was auch allerhand Herausforderungen mit sich bringt. „Der Verein platzt aus allen Nähten. Wir haben schon den

Anspruch, uns mit jeder einzelnen Spielerin zu beschäftigen.“ Glücklicherweise finden sich immer wieder Eltern und andere Freiwillige, die beim Training aushelfen. Drei Trainer haben eine Lizenz, die übrigen sind sogenannte Übungsleiter. Auch muss der Klub mit dem wachsenden Platzmangel kämpfen. „Bei aller Wohnungsnot in der Stadt sollte man die Sportanlagen nicht vergessen“, mahnt die Mikrosystemtechnikerin aus Hellersdorf an. Besonders im Winter wird es eng, wenn harte Konkurrenz um Hallenzeiten besteht. Bislang konnte der FFC vor allem auch mit seiner gesellschaftlichen Verantwortung punkten. Obwohl Biesdorf

nicht gerade zu den sozialen Brennpunkten zählt, wurde bei der Gründung Wert darauf gelegt, dass sozial schwache Familien nicht vom Fußballspielen abgeschreckt werden. So zahlen Kinder und Jugendliche, aber auch Schüler, Studenten und Arbeitslose nur 7,50 Euro im Monat. Dass dieses Angebot von vielen angenommen wird, liegt nach Ansicht Schumanns auch daran, dass sich Frauenfußball mittlerweile fest etabliert hat. Auch wenn der Frauenfußball immer Lichtjahre von der Popularität des Männerkickens entfernt sein wird, spürt die Vorsitzende immer noch einen Aufwärtstrend, der sich durch die Heim-WM 2011 noch mal verstärkt hat – obwohl das Turnier für Deutschland damals überraschend früh im Viertelfinale endete. Und auch in diesen Tagen findet der Frauenfußball Beachtung. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro gehört das deutsche Team zu den Mitfavoriten. Was nichts daran ändert, dass die weiblichen Fußballerinnen immer noch um Anerkennung kämpfen müssen. Viele Vereine, gerade auch im Bezirk, haben keinen Platz für Mädchen und Frauen. „Für uns ist das einerseits ganz gut, wir kriegen dann diese Spielerinnen“, sagt Schumann. Immer mal wieder spielen besonders talentierte Mädchen auch mal bei größeren Vereinen vor, die sich dem Leistungssport verschrieben haben. Aber es sei schon schade, dass viele Klubs nach wie vor keinen Wert auf weibliche Gesellschaft legten. Den jungen Mädchen im Sommertrainingslager ist das egal. Sie wirken glücklich, dass sie hier in Ruhe trainieren können.

Infos für interessierte Fußballerinnen:

 www.ffc-berlin.de

Das Bezirks-Journal frei Haus – im Abo!

Das Bezirks-Journal ist Berlins Monatszeitung mit interessanten Geschichten aus Lichtenberg, Hohenschönhausen und aus Marzahn und Hellersdorf. Sie finden unsere Zeitung kostenlos an mehr als 300 Stellen zum Mitnehmen. Wenn Sie keine Ausgabe verpassen wollen, lassen Sie sich Ihr persönliches Exemplar jeden Monat ins Haus liefern. Mit dem Bezirks-Journal-Abo! Ja, ich bestelle rechtsverbindlich das Bezirks-Journal für mindestens 12 Monate. Das Abo endet automatisch, ohne dass es einer Kündigung bedarf. Der Preis/ Region beträgt für 12 Monate 30 Euro, das sind 2,50 Euro inkl. Versand durch die Deutsche Post AG pro Ausgabe. Preis für beide Lokalausgaben: 45 Euro für 12 Monate. Region:

O Lichtenberg/ Hohenschönhausen

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Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | August 2016

Bezirks-Kulturkalender

15, 12683 Berlin, Tel. 030 526784593.

MUSIK & KONZERT

Illustre Kriminal- und andere Fälle: Buchlesung mit Buchautor und Kriminalrat a. D. Hans Weise am 11. September um 15 Uhr. Eintritt: 6 Euro. erzählt, von Bildern untermalt, authentische und spannende Kriminalfälle. Ort: Theater am Park, Frankenholzer Weg 4, 12683 Berlin, Tel. 030 5143714.

Gassenhauer aus Ballhäusern Berlins: „Im Grunewald, im Grunewald ist Holzauktion“ - dieses und weitere Altberliner Lieder sind am 15. August um 15.30 Uhr von Hartmut Gohlke im Rohrpfuhltreff zu hören. Eintritt: 1,50 Euro. Ort: Florastraße 1, 12623 Berlin, Tel. 030 54707070. Herzklopfen kostenlos: Petra Quermann erinnert am 16. August um 14 Uhr an ihren Vater, den legendären DDR-Unterhaltungskünstler Heinz Quermann. Eintritt frei. Anmeldungen unter Tel. 030 5630993 erbeten. Ort: Klub 74, Nachbarschaftszentrum Hellersdorf, Am Baltenring 74, 12619 Berlin.

KINDER & FAMILIE Der Traumzauberbaum und Mimmelitt: Das Reinhard-Lakomy-Ensemble ist am 21. August zu Gast. Um 15 Uhr präsentiert es seine Mitmach- und Tanzveranstaltung. Eintritt: 20, erm. 15 Euro. Ort: Biesdorfer Parkbühne, Nordpromenade 5, 12683 Berlin, Tel. 030 9987481.

In the Summertime – eine erfrischende Sommerprise: Mungo Jerry präsentiert am 20. August um 18 Uhr einen Querschnitt seines musikalischen Wirkens, darunter seinen Welthit „In the Summertime“. Eintritt: 25 Euro. Ort: Biesdorfer Parkbühne, Nordpromenade 5, 12683 Berlin, Tel. 030 9987481. Schlager des Ostens: Schlagerpapst Siegfried „Siggi“ Trzoß präsentiert am 24. August um 14.30 Uhr Musik und unterhaltsame Anekdoten. Eintritt: 10 Euro. Ort: Stadtteilzentrum und Nachbarschaftshaus „Kiek in“, Rosenbecker Straße 25/27, 12689 Berlin, Tel. 030 93492656. Open Air Klassik-Konzert: Musik vom Barock bis hin zur Berliner Operette präsentieren Ute Beckert (Sopran) und Maxim Shagaev (Bajan) gibt es am 28. August um 17 Uhr auf dem Barnimplatz in der Havemannstraße zu erleben. Titel: „Ein Märchenglück, ein Sommertraum“. Eintritt frei. „Herbsteskommen“: Liederabend mit Frank Viehweg am 7. September um 19 Uhr. Der Dichtersänger, wie sich der Liedermacher und Textautor selbst nennt, präsentiert Verse von Louis Fürnberg und eigene Vertonungen. Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Brauer lädt ein“ des Abgeordneten Wolfgang Brauer, DIE LINKE. Eintritt frei. Ort: Berliner Tschechow-Theater, Märkische Allee 410, 12689 Berlin. Weitere Infos: Tel. 030 97891950. „Johann Strauß und seine musikalischen Zeitgenossen“: Musikalischer Salon am 17. September um 15 Uhr mit Werken von Strauß, Offenbach, Brahms, Wagner, Liszt u.a. Künstlerische Leitung und Moderation: Hans-Joachim Scheitzbach. Eintritt: 13 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin. Tickets unter Tel. 030 5427091. „Berliner Lieder – Dialekt und jutet Liedjut“: Liedernachmittag am 25. September, 16 Uhr, mit Asuka Tovazzi als Hans-Werner Palutzke und Annette Kittlas am Klavier mit einer Prise Erich Kästner und einer Schippe Volksmund mittenmang! Text und Regie: Birgit Letze-Funke. Eintritt: 8 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin. Tickets unter Tel. 030 5427091.

FÜHRUNG & EXKURSION Exkursion nach Biesenthal: Der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf e.V. lädt am 24. September zur Exkursion nach Biesenthal ein. Es geht unter anderem in den historischen Altstadtkern. Los geht es um 8.45 Uhr mit eigenen Autos vom Parkplatz der Mühle in Alt-Marzahn. Interessenten müssen sich daher unbedingt unter Tel. 030 54376997 oder 67896442 anmelden. Teilnahmebetrag: 3 Euro.

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Viva la musica in den Gärten der Welt Am 10. September um 19.30 Uhr heißt es zum sechsten Mal „Viva la musica“ in den Gärten der Welt. Unter der Leitung von Stefano Salvatori spielt das Grande Orchestra Reale G.O.R. aus Italien Werke von Bizet, Puccini, Rossini, Tschaikowsky, Verdi und anderen internationalen Komponisten. Karten an allen Vorverkaufsstellen für 28 bis 32 Euro zzg. Vorverkaufsgebühren. Ort: Eisenacher Str. 99, 12685 Berlin. FOTO: HOLGER KOPPATSCH

MALEREI/ FOTOGRAFIE Werkschau - Berliner Amateuraktfotografie: Der Film- und Videoamateure Berlin e. V. (FiViA) präsentiert am 3. und 4. September jeweils um 14 Uhr die Werkschau der Berliner Amateueraktfotografie. Eintritt zur Ausstellung: 6,00 Euro. Zutritt erst ab 18 Jahren. Ort: Theater am Park e. V., Frankenholzer Weg 4, 12683 Berlin, Tel. 030 5143714. Anaarestan & Erdbeerland: Je 16 Illustratorinnen und Illustratoren aus dem Iran und Deutschland zeigen bis zum 6. September Originalillustrationen aus ihren Bilderbüchern. Ort: Ausstellungszentrum Pyramide, Riesaer Str. 94, 12627 Berlin, Tel. 030 902934132. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr. „Denn es sind Menschen wie du und ich“: Vernissage am 10. September, 14 Uhr. Zu sehen sind Zeichnungen von Flüchtlingskindern und Porträtfotos junger Künstler. Ausstellung bis zum 6. Oktober. Ort: Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin. Eintritt frei. „Die Farbe sucht eine Sprache“: Ausstellung mit Bildern von Matthias Hartje in der Artothek. Zu sehen bis zum 30. August. Bilder von Matthias Hartje stellen abstrahierte Szenen dar, die seinen Gedanken entspringen. Er gibt den Farben freien Raum und versucht mit vielen Details das eigentlich Unsichtbare sichtbar zu machen... Ort: Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain“, Marzahner Promenade 52-54, 12679 Berlin, Tel. 030 54704142. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19.30 Uhr, Mi 14-19.30 Uhr, Sa 10-14 Uhr. „IM INNERN“: Ausstellung in der Krankenhauskirche, zu sehen bis zum 11. September. Zwei junge Künstler des inklusorischen Ateliers Farbklang in Berlin-Mitte, Sina Gummich, geb. 1990 und Fabian Mettin, geb. 1987, präsentieren ihrem Publikum Malerei und Zeichnungen, Werke, die in den vergangenen Jahren in eben diesem Atelier entstanden sind. Ort: Krankenhauskirche im Wuhlgarten, Wuhlgarten e.V., Brebacher Weg 15, 12683 Berlin, Tel. 030 562969423. Öffnungszeiten: tgl. 14-17 Uhr.

GESCHICHTE MenschenLeben – Lebenswerke: Sonderausstellung des Bezirksmuseums MarzahnHellersdorf Dauer: bis 2. Oktober 2016. Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus 1, Alt-Marzahn 51, 12685 Berlin, Tel. 030 54790921, Internet: www.museum-marzahnhellersdorf.de. Öffnungszeiten: Mo-Fr 11-17 Uhr, So 11-17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

VORTRAG & LESUNG Meine Heimat - Das Salzburger Land: Informationsnachmittag über das Nachbarland Österreich mit Juliane Laubichler am 16. August um 15 Uhr. Der Vortrag, der Informationen über Land und Leute bietet, wird untermalt von idyllischen Berg- und Landschaftsfotos. Danach werden Kaffee und eine kleine Auswahl an landestypischen Leckereien geboten. Ort: Stadtteilzentrum Kaulsdorf, Brodauer Straße 27-29, 12621 Berlin, Voranmeldungen unter Tel. 030 56588762. Olympische Spiele 1972 - München im Banne des Sports und der Weltpolitik: Filmvorführung und Podiumsdiskussion am 23. August um 18.30 Uhr. Das Haus des Sports stellt erstmals eine digitalisierte Fassung der DEFA-Aufzeichnungen über das sportliche Großereignis vor 44 Jahren vor. In der anschließenden Gesprächsrunde werden Medaillengewinner und andere Teilnehmer über ihre Erlebnisse berichten und die Fragen der Besucher beantworten. Ort: Haus des Sports, Eisenacher Straße 121, 12685 Berlin. Anmeldungen sind erforderlich bis 16. August unter Tel. 030 56497032 oder unter bsb-mahe@freenet.de Erinnerungen an Rudolf Herrnstadt: Um das Leben und Wirken von Rudolf Herrnstadt geht es am 24. August um 18 Uhr bei einem Vortrag. Der Journalist (1903-1966) war der erste Chefredakteur der 1945 gegründeten „Berliner Zeitung“. Der Historiker Lutz Heuer erinnert an ihn. Eintritt: 3 Euro. Ort: Stadtteilzentrum Biesdorf, Alt Biesdorf

„Zebrastreifen“: Ein Theaterstück für kleine Menschen ab 5 Jahren, die sich im großen Straßenverkehr zurecht finden sollen, am 28. September um 9 Uhr. In diesem Stück werden viele Situationen des alltäglichen Straßenverkehrs dargestellt und es wird auf Gefahren hingewiesen. Eintritt: 4,50 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin. Tickets unter Tel. 030 5427091.

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Bezirks-Journal

IMPRESSUM

Bezirks-Journal

Unabhängige Monatszeitung für die Berliner Bezirke. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. Herausgeber/ Chefredakteur: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) Verlag: Medienbüro Gäding | Marcel Gäding im Medienzentrum Marzahn Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin Telefon: 030 55 49-43 60 Telefax: 030 55 49-43 69 E-Mail: redaktion@bezirks-journal.de Internet: www.bezirks-journal.de Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin Twitter: www.twitter.com/bezirks_journal Redaktion & Internet: Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+) freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt, Regina Friedrich, Birgitt Eltzel Anzeigen & Werbung: Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55 E-Mail: anzeigen@bezirks-journal.de Vertrieb & Verteilung: Detlef Matzki, Eckhard Kietzmann E-Mail: vertrieb@bezirks-journal.de Druck: Pressedruck Potsdam GmbH MADSACK Mediengruppe Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam Mitglied im Deutschen Journalistenverband e.V. Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V. Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. Gesamtauflage: 100.000 Exemplare Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015. Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 08.09.2016


12 Bezirks-Nachrichten

August 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Kostenloses Bewerbungscoaching

Alles, was Marzahn-Hellersdorf bewegt. Kurz. Bündig. Kompakt. Senden Sie uns Ihre Infos! E-Mail: redaktion@bezirks-journal.de

Nur ein Bahnhof mit WiFi HELLERSDORF. In der ersten Ausbaustufe des Wlan-Netzes auf Berliner UBahnhöfen ist Marzahn-Hellersdorf nur mit einem Bahnhof dabei: Neue Grottkauer Straße (Hellersdorf). Die BVG will bis Ende 2016 insgesamt 76 U-Bahnhöfe mit kostenlosem WiFi ausrüsten, mehr als ein Drittel der insgesamt 173 Berliner U-Bahnstationen. 25 Bahnhöfe wurden bereits umgerüstet. 4,9 Millionen Euro sind für diese Ausbaustufe vorgesehen. Weil insbesondere Besucher aus dem Ausland von dem Service profitieren, fördert die Wirtschaftsverwaltung des Senats an sieben stark touristisch genutzten Bahnhöfen das Projekt mit rund 190.000 Euro aus der City Tax. Auf den ausgebauten Bahnhöfen wird mindestens der größte Teil des Bahnsteigs mit schnellem Internet versorgt, zum Teil auch die Zugänge und Zwischenebenen. Der WlanAusbau hatte im vergangenen Monat begonnen. Der Zugang zum „BVG WiFi“ kommt ohne vorherige Anmeldung, Benutzernamen und Passwort aus. Wer das „BVG Wi-Fi“ nutzen möchte, muss laut BVG auf seinem mobilen Gerät einfach den WLAN-Empfang aktivieren, das Netz „BVG Wi-Fi“ auswählen und eine beliebige Webseite öffnen.

Erntereif Goldgelb steht das Getreide in Kaulsdorf auf dem sogenannten Berliner Balkon. Auf dem Plateau mit Blick bis zum Müggelturm finden sich noch viele landwirtschaftliche Flächen, die auch heute noch bewirtschaftet werden. Aufgenommen wurde dieser Moment von Gisela Graehn-Baumann von der Fotogruppe des Deutschen Senioren-Computerclubs. Die Hobbyfotografen ziehen mehrmals im Monat mit ihren Kameras durch die Bezirke. FOTO: GISELA GRAEHN-BAUMANN

Honigernte auf dem Rathausdach HELLERSDORF. Hoch über dem Alice-Salomon-Platz, auf dem Dach des Rathauses, stand kürzlich ein besonderer Termin an: Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) traf sich mit dem Imker Andreas Krüger vom örtlichen Imkerverein „Wuhletal 1864“ zur diesjährigen Honigernte an den Bienenstöcken, die dort als Botschafter der Kampagne „Berlin summt!“ aufgestellt sind. Der Bürgermeister ist ein großer Freund der Rathausbienen. Er freut sich immer wieder über erstaunte Nachfragen, woher der Honig kommt, wenn er bei verschiedenen Anlässen Honig vom Rathausdach verschenkt. „Es ist eine gute Gelegenheit, um über Vorurteile, Mar-

zahn-Hellersdorf sei vor allem grau und betoniert, ins Gespräch zu kommen“, bestätigt Komoß. Marzahn-Hellersdorf sei eben oft „ganz anders als erwartet“ – so wie der Honig, der dieses Jahr bei einer ersten Verkostung mit einer dunklen Farbe und Malzaromen aufwartete. „Das liegt am hohen Anteil von Blattoder Tauhonig“, erklärte Imker Andreas Krüger, der für den Verein auch Bienenschwärme im Bezirk einfängt. Dank zunehmendem Interesses an der Stadtnatur und an der Bienenhaltung gibt es in Marzahn-Hellersdorf davon in den letzten Jahren immer mehr – die Rathausbienen stehen bereits seit 2011 auf dem Rathausdach.

MARZAHN. Das Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte (Marzahner Promenade 38, 12679 Berlin) und der Migrationssozialdienst der Volkssolidarität bieten jeden Montag von 19 bis 20 Uhr ein kostenloses Bewerbungscoaching an. Neben allgemeinen Tipps und Tricks werden Fragen beantwortet wie: Warum ist das Motivationsschreiben so wichtig, und worauf kommt es an? Wie können Sie Ihre Stärken dem Job entsprechend am besten darstellen? Wie strukturieren Sie den Lebenslauf, und was heben Sie auf Basis der Stellenbeschreibung hervor? Im Rahmen von Einzel- oder Gruppenberatungen unterstützen die Trainerinnen und Trainer die Besucher/innen auch beim Erstellen oder Überarbeiten der eigenen Bewerbungsunterlagen. Ein eigener Computer ist nicht erforderlich. Um die Termine abstimmen zu können, ist eine rechtzeitige Anmeldung vorab unter Tel. 030 93023815 notwendig.

Musikinstrumente ausprobieren MARZAHN-HELLERSDORF. Die Hans-Werner-Henze-Musikschule bietet neue Plätze für das Instrumentenkarussell zum kommenden Schuljahr an. Kinder ab fünf Jahren, aber auch Erwachsene können je drei Wochen lang verschiedene Instrumente in kleinen Gruppen bis zu vier Personen ausprobieren und kennenlernen. Eine überraschend große Vielfalt von elf unterschiedlichen Instrumenten wird vorgestellt. Fachkundige Lehrer beraten und unterstützen Interessierte dabei, die richtige Wahl zu treffen. Jedes der Instrumente kann im Anschluss an den Kurs erlernt werden. Das Karussell startet am 12. September und findet montags um 16.15 Uhr und um 17 Uhr in der Maratstraße 182 statt, der Kostenanteil beträgt monatlich 27,50 Euro. Anmeldung unter Tel. 030 90293-5752.

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Florian Münter

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