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Das Jahr 2023

Beileibe kein einfaches Jahr war 2022. Auf Corona ist auch noch der Krieg nach Europa zurückgekehrt, eine galoppierende Inflation, Strompreise in astronomischer Höhe. Für die meisten von uns eigentlich unvorstellbar. Aber das waren Lockdown, Quarantäne und Impfpflicht auch. Als „Zeitenwende“, wie auch das Wort des Jahres lautet, wird 2022 in die Geschichte eingehen. Das Gefühl, dass etwas zu Ende geht und Neues am Entstehen ist, wird uns wohl durch das Jahr 2023 begleiten.

von Josef Prantl

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Corona und der UkraineKrieg haben die globalen Spielregeln grundlegend verändert. Sie haben Spaltung hervorgerufen, auf der globalen Bühne bis hinein in die Familien. Alles, was vorher war, Terroranschläge, Finanzkrisen, Flüchtlingskrise…, ist im Vergleich dazu nichts mehr. Vielen von uns erscheint die Welt heute instabil und unberechenbar. Doch kristallisieren sich bereits die ersten großen Entwicklungslinien heraus, welche unsere Zukunft entscheidend prägen werden. Dazu gehören Künstliche Intelligenz, Blockchains, ganz neue Formen der Mobilität, des Arbeitens, Wohnens, Essens, neue Technologien. Wir können uns konkret noch wenig unter all dem vorstellen, aber wer konnte sich vor 30 Jahren schon vorstellen, wie das Internet alles verändern wird?

Zeitenwende

2023 wird das Jahr der Veränderungen. Übrigens das erste Jahr im 21. Jahrhundert ohne eine Parlaments oder Präsidentenwahl in einem G7Land. Das birgt Chancen für mehr Stabilität in der Politik weltweit. In der Türkei und auch bei uns wird das neue Jahr aber spannend. Im Juni finden Parlaments und Präsidentschaftswahlen, im Oktober die Landtagswahlen statt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist in Demokratie und Menschenrechtsfragen sicher kein Vorbild und er unternimmt jetzt schon alles, die geeinte Opposition auszuschalten. Istanbuls Bürgermeister bleibt sein größter Konkurrent. Wir sollten die Entwicklung im Blick behalten,

Zeitenwende war das Wort des Jahres 2022

denn sie betrifft uns alle! Weniger dramatisch, aber ebenso spannend werden 2023 die Landtagswahlen bei uns. Die Karten werden jetzt gemischt, und wer alles antreten wird bzw. darf (alle wollen ja wieder, auch wenn Politiker zu sein, so unbegehrt sei!), das wird sich wohl in parteiinternen Kämpfen in den kommenden Monaten zeigen. Nach langer Bedenkzeit hat kurz vor Jahresende Landeshauptmann Arno Kompatscher bekannt gegeben, dass er für eine dritte Amtszeit zu haben ist. schen Gesundheit ausgerufen. Ziel ist es, der psychischen Gesundheit den gleichen Stellenwert wie der körperlichen Gesundheit einzuräumen. Der UkraineKrieg und die Inflation werden uns auch in das neue Jahr begleiten. Vieles spricht dafür, dass die Inflation zwar leicht sinkt, aber zu hoch bleibt. Wenig spricht dafür, dass auf die Rezession wie nach Corona unmittelbar eine starke Erholung einsetzt.

Politisches aus Rom und der Welt

Der größte Haushalt aller Zeiten

Südtirol stehen heuer 6,84 Milliarden Euro zur Verfügung, der größte Haushalt aller Zeiten. Das wirft die Frage nach verantwortlichem Regierungshandeln mehr denn je auf. Nachhaltigkeit, sozialer Zusammenhalt, Chancengerechtigkeit und Gleichstellung werden laut Arno Kompatscher 2023 wichtige Themen sein. Wenn wir echte Nachhaltigkeit erreichen wollen, müssen wir auch die sozialen Ungleichheiten angehen, sollte sich jeder Volksvertreter auf die Fahnen schreiben. 2023 wurde auch zum EUJahr der psychiDie Quote 103 gilt für 2023: Die neue Regierung in Rom hat einen vorzeitigen Zugang zur Rente all jenen, die ein Mindestbeitragsalter von 41 Jahren aufweisen und mindestens 62 Jahre alt sind, zugesichert. Das umstrittene Grundeinkommen ändert sich auch: Der Zuschuss wird auf 7 Monate reduziert und kann bei der ersten Ablehnung eines Arbeitsangebots verloren gehen. Kroatien erhält den Euro und tritt dem SchengenRaum bei. Die italienische Luftwaffe feiert am 28. März ihr 100jähriges Bestehen und Charles wird am 6. Mai offiziell zum König des Vereinigten Königreichs gekrönt. Im Mai findet der G7Gipfel im japanischen Hiroshima statt. Wegen der russischen Aggression gegen die Ukraine und Andeutungen über einen möglichen Einsatz von Atomwaffen beschloss Japans Ministerpräsident Fumio Kishida, dass Hiroshima der beste Ort sei, um über internationalen Frieden und nukleare Abrüstung zu diskutieren.

Gedenktage, Kultur und Events

Mit großen internationalen Veranstaltungen wie 2022 kann das neue Jahr nicht aufwarten. Zu erwähnen sind die 51. RennrodelWeltmeisterschaften vom 27. bis 29. Januar im deutschen Oberhof, die 9. FußballWeltmeisterschaft der Frauen vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland. 2023 erinnern wir uns auch des 100. Todestages von W. C. Röntgen und Gustave Eiffel. Israel feiert den 75. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung. Am 13. Mai findet der EurovisionContest in Liverpool und nicht – wie eigentlich vorgesehen – in Kiew statt. Frankreich ist vom 6. bis zum 19. Februar Gastgeber der 47. SkiAlpinWeltmeisterschaft. Das Skigebiet Trois Vallées, eines der größten Skigebiete

Die Wahlen in der Türkei werden auch uns betreffen 2023 ist in China das Jahr des Hasen

Die norditalienischen Städte Bergamo (l) und Brescia (r) sind die Kulturhauptstädte Italiens 2023

weltweit, ist der Austragungsort. Brescia und Bergamo teilen sich 2023 gemeinsam den Titel „Kulturhauptstadt Italiens“. Erstmals ist der Titel an zwei Städte gleichzeitig vergeben worden und mit den beiden Städten feiert die gesamte Region der östlichen Lombardei bis an die Ufer des Gardasees ein Jahr voller Veranstaltungen und kultureller Highlights. Die offizielle Eröffnungsfeier findet am 20. Jänner zeitgleich im Theater Donizetti in Bergamo und im Teatro Grande in Brescia statt und wird von der RAI übertragen. Am 21. Januar laden die beiden Städte zu einem fantastischen OpenAirProgramm. Um 11 Uhr singen rund 2000 Grundschüler eine Hymne, die von Komponisten aus Bergamo und Brescia geschrieben wurde. Paraden, Musikevents, Lichtinstallationen, Tanzspektakel, Feuerwerke und Videoprojektionen werden im heurigen Jahr Abertausende nach Brescia und Bergamo locken.

Die Botschaft des Papstes zum neuen Jahr nale UNTag des Friedens ist hingegen der 21. September. Seit 1968 begeht die katholische Kirche aber am Hochfest der Gottesmutter ihren „Weltfriedenstag“. Der Papst richtet alljährlich dann auch eine Friedensbotschaft an die Welt, stets zu einem aktuellen Thema. Die heurige Botschaft des Papstes geht auf die Krisen in der Welt ein. Franziskus findet klare Worte: „Covid19 hat uns in eine tiefe Nacht gestürzt, unser normales Leben destabilisiert, unsere Pläne und Gewohnheiten durcheinandergebracht, die scheinbare Ruhe selbst der privilegiertesten Gesellschaften auf den Kopf gestellt, Verwirrung und Leid verursacht und den Tod so vieler unserer Brüder und Schwestern verursacht.

Was haben wir aus Covid gelernt?

Diese Frage scheint Franziskus besonders wichtig: „Ich habe schon mehrmals gesagt, dass wir aus Krisensituationen nie unverändert herauskommen: Wir kommen entweder besser oder schlechter heraus. Heute sind wir aufgerufen, uns zu fragen: Was haben wir aus dieser PandemieSituation gelernt? Welche neuen Wege werden wir einschlagen müssen, um die Fesseln unserer alten Gewohnheiten abzulegen, um besser vorbereitet zu sein und um Neues zu wagen? Welche Zeichen des Lebens und der Hoffnung können wir aufgreifen, um voranzukommen und zu versuchen, unsere Welt zu verbessern?“

Eine Niederlage für die ganze Menschheit

Und dann geht der Papst auf den Krieg in der Ukraine ein: „Sicherlich ist dies nicht die PostCovidÄra, die wir erhofft oder erwartet haben. Tatsächlich stellt dieser Krieg, zusammen mit all den anderen Konflikten rund um den Globus, eine Niederlage für die gesamte Menschheit dar und nicht nur für die direkt beteiligten Parteien. Während man für Covid19 einen Impfstoff gefunden hat, wurde gegen den Krieg noch keine geeignete Lösung gefunden. Sicher ist der Virus des Krieges schwieriger zu besiegen als jene, die den menschlichen Organismus befallen, weil er nicht von außen kommt, sondern aus dem Inneren des menschlichen Herzens, das

Zum vierten Mal in der Geschichte ist Frankreich der Schauplatz einer Ski-WM

Foto: LPA/Fabio Brucculeri

Die Verteilung der Ausgaben im heurigen Landeshaushalt Der Landeshauptmann stellt den Haushalt vor Der Papst findet klare Worte zu den Krisen

durch die Sünde verdorben ist (vgl. Markusevangelium 7,1723).“

Alles hängt mit allem zusammen

Franziskus, eigentlich Jorge Mario Bergoglio feiert heuer am 13. März sein 10jähriges Papstjubiläum. Seine Diagnose der Welt fällt klar aus und auch, was wir für ein bessere Welt tun sollten: „Die vielen moralischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Krisen, die wir erleben, sind alle miteinander verbunden, und diejenigen Probleme, die wir isoliert betrachten, sind in Wirklichkeit die Ursache oder die Folge der anderen. Und so sind wir aufgerufen, den Herausforderungen unserer Welt mit Verantwortung und Mitgefühl zu begegnen. Wir müssen uns erneut mit der Gewährleistung einer öffentlichen Gesundheitsversorgung für alle befassen; Friedensaktionen fördern, um den Konflikten und den Kriegen ein Ende zu setzen, die fortwährend Opfer und Armut verursachen; uns konzertiert um unser gemeinsames Haus kümmern sowie klare und wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels treffen; den Virus der Ungleichheit bekämpfen sowie Nahrung und menschenwürdige Arbeit für alle sicherstellen und diejenigen unterstützen, die nicht einmal einen Mindestlohn erhalten und sich in großen Schwierigkeiten befinden. Der Skandal hungernder Bevölkerungen verletzt uns. Wir müssen mit geeigneten Maßnahmen die Aufnahme und die Integration fördern, insbesondere im Hinblick auf die Migranten und auf diejenigen, die wie Ausgestoßene in unserer Gesellschaft leben. Nur wenn wir uns in diese Situationen mit einem altruistischen Verlangen, das von Gottes unendlicher und barmherziger Liebe inspiriert ist, hineingeben, werden wir eine neue Welt aufbauen und dazu beitragen können, das Reich Gottes zu errichten, das ein Reich der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens ist.“

Und was sagen die Sterne?

Am 23. März tritt laut Astrologen Pluto nach einem Durchlauf von 15 Jahren durch das SteinbockZeichen zum ersten Mal kurz in das Zeichen Wassermann ein. Allerdings nur für 3 Monate, um dann wieder in das Zeichen Steinbock bis Jahresende zurückzukehren. An Pluto in Wassermann scheinen sich sehr viele Erwartungen zu knüpfen. Während die einen den endgültigen Niedergang und die Zerstörung unserer Kultur erwarten, sind die anderen voller Hoffnung im Hinblick auf ein angeblich anbrechendes Wassermannzeitalter, in dem alles nur noch voller Harmonie und Liebe sein würde. Wassermann hat astrologisch mit dem Thema Veränderung zu tun. Ging es im Steinbock um feste Strukturen, Gesetze und Regeln, so geht es im Wassermann um Regelbrüche, das Ausgleichen von Unterschieden, um Gerechtigkeit und Freiheit. Aber erst 2024 wird Pluto dann zwei Jahrzehnte lang ununterbrochen im Wassermann sein Geschäft eröffnen. Für die Astrologen leben wir wirklich an einer Zeitenwende, die alles Bisherige auf den Kopf stellen wird. Wir alle wünschen uns ein besseres neues Jahr, für die Welt und für uns selbst. Dazu beitragen kann jeder Einzelne, durch Achtung der Menschenwürde, Solidarität, Barmherzigkeit.

Hofer oder Dorfer? – Keine Frage

Immer mehr Leute verlassen sich im Auto und zu Fuß auf Navigationssysteme oder Google Maps. Dabei ist blindes Vertrauen in die Technik nicht immer zielführend und eigenes Denken nach wie vor höchst gefragt.

„Es ist mir egal, was die Presse über mich schreibt, Hauptsache, die schreiben meinen Namen richtig“, soll der 1982 verstorbene Schauspieler Curd Jürgens einmal gesagt haben. Nun gibt es wenige Namen, die so eng mit Partschins verbunden sind, wie Peter Mitterhofer. Der Erfinder der Schreibmaschine wurde vor gut 200 Jahren geboren und hatte in den 1860ern mehrere Modelle entwickelt. Mit seiner dritten Maschine machte er sich zu Fuß auf den Weg nach Wien zu Kaiser Franz Joseph, um eine finanzielle Unterstützung zu erhalten. Nach eingehender Begutachtung durch das Polytechnische Institut wurde ihm ein Beitrag von 200 Gulden gewährt, in etwa 3000 Euro. Was mit diesem Modell später geschah, ist bis heute nicht geklärt. Es gilt als verschollen. Auch mit seinem fünften Versuch wurde er in Wien vorstellig. Von den Experten zwar positiv beurteilt, erkannten diese nicht den tatsächlichen Wert – eine tragische Fehleinschätzung. Mitterhofer zog sich enttäuscht in sein Heimatdorf zurück und verlor das Interesse an einer Weiterentwicklung. Andere, die auf seinen Ideen aufbauten, konnten damit Jahre später die finanziellen Früchte ernten. Er starb 1893 verbittert. Anlässlich seines 100. Todestages hatte die Gemeinde ein Museum eröffnet, dessen Sammlung mittlerweile mehr als 2000 Schreibmaschinen umfasst.

Dass es in Partschins auch eine PeterMitterhoferStraße gibt, ist naheliegend. Weniger verständlich ist es, dass die Internetseite Google Maps diese streckenweise als PeterMitterdorfer(!)Straße ausweist und sogar dessen Wohnhaus in diesen nicht existierenden Weg verlegt – oder an den Petra(!)MitterhoferPlatz. Nun allein die moderne Technik für diese Fehler verantwortlich zu machen, greift zu kurz. Schon 1940 schrieb die „Alpenzeitung“: „Wer von Merano kommend die Römerbrücke überschritten hat, betritt den Weiler Tel und bald darauf das sonnige Dorf Parcines, berühmt als Geburtsort des Erfinders der Schreibmaschine, Peter Mitterdorfer.“ Auch das Tagblatt der Südtiroler macht immer wieder aus einem „Hofer“ einen „Dorfer“. Kann passieren, irren ist menschlich. Etwas befremdlich wird die Angelegenheit jedoch, wenn touristische und gastronomische Aussendungen, digital wie gedruckt, mit Peter Mitterdorfer werben. Dass 2009 jeder ins Schreibmaschinenmuseum „Peter Mitterdorfer“ zur Fortbildung „Von den Vorfahren des Computers“ gefunden hatte, lag wohl an den teilnehmenden Lehrpersonen und weniger an den mitgeteilten Informationen. Und dass schließlich der Klappentext von Matthias Schönwegers Roman „von & zu Peter & Paul“, in den das Leben des Erfinders eingearbeitet wurde, ihn online ebenfalls Mitterdorfer nennt, das schlägt dem Fass den Boden aus. Mitterhofer! Das kann doch nicht so schwierig sein.

Er hatte es ohnehin schwer genug in seinem Leben, suchte aber immer nach einer technischen Lösung. Als seine Frau erkrankt war, soll er eine Waschmaschine erfunden haben. Am 13. Dezember 1867 berichten die „Innsbrucker Nachrichten“ über seinen Besuch in Wien: „Ein schlichter Zimmermann hat eine Schreibmaschine, welche die Bewunderung des Besuchers in hohem Grade erregt und [...] eine weittragende Zukunft für sich hat, erfunden. Jetzt fehlt nur noch eine Denkmaschine, die mit der Schreibmaschine in Verbindung gebracht werden kann, und wir haben keine Schulen mehr nöthig.“ Auch der Name des Zimmermanns wurde im kurzen Zeitungsbeitrag genannt: Peter Innerhofer. Hauptsache, sie schreiben den Namen richtig.

Christian Zelger

ER BEWUSST LEBEN

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Unter dem Motto „bewusstERleben“ erwarten Sie: • Ausstellungen • Verkostungen • Kaffee und Kuchen • Projektvorstellungen

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