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Von Schwänen und Katern
IMPFEN SCHÜTZT!
Für dich. Für mich. Für uns.
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„Ich habe mich impfen lassen, um mich und die Menschen, die mir nahestehen, vor einer Covid-Infektion zu schützen.“
Thomas Sonneburger
Krankenpfleger Notaufnahme Krankenhaus Meran
coronaschutzimpfung.it
Von Schwänen und Katern
Spaziert man durch Nals, ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass man auf dem Weg lebenden Schwänen begegnet – im Wappen der Gemeinde befi nden sich hingegen gleich zwei. Und folgt man der Schwanburger Straße kommt man am namengebenden Ansitz vorbei.
In jener guten alten Zeit, wo noch Papst Urbans Heiligkeit leibhaft ig und mit milder Hand weinsegnend zog durch unser Land, da kamen eines Abends spät dorthin, wo heut die Schwanburg steht, zum Felsenwinkel in der Gaul, drei Handwerksburschen, müd und faul.“
Mit diesen Worten beginnt die feuchtfröhliche Legende „St. Urbans Weinkost“ von Karl Th eodor Hoeniger, die vom Südtiroler Maler Albert Stolz in der Schwanburg verewigt wurde. Das „Haus in der Gaul“, so der ursprüngliche Name, wurde im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Etwas später kam der Bau in den Besitz der Herren von Boymont, die in der nahegelegenen Burg Payrs berg residierten. Jakob von Boymont-Payrsberg ließ das Anwesen großzügig aus- und umbauen. Der edle Schwan in seinem Wappen – von einem seiner Ahnen noch als Gans verspottet – gab dem Ansitz seinen neuen Namen. Jakob war ein bemerkenswerter Mann. Unter anderem verfasste er eine Autobiographie, die Einblicke in die adelige Lebenswelt des 16. Jahrhunderts gewährt. Auch besondere Ereignisse notierte er darin, beispielsweise, dass am 8. August 1577 der Bach bei der Schwanburg von einem Wolkenbruch dermaßen angefüllt wurde, dass sich seit Menschengedenken niemand an größere Wassermengen erinnern konnte. Anscheinend ein Problem, mit dem die Nalser auch noch später zu kämpfen hatten – zuletzt im Herbst 2001, als eine Mure einen Teil des Dorfes überschwemmt hatte. Doch zurück zu Jakob. Nach seinem Tod sah sich die verschuldete Familie genötigt, den prächtigen Ansitz zu verkaufen. Zunächst kam er an die Grafen von Trapp, dann an den Nalser Jakob Th aler und schließlich an Rudolf Carli.
Tatkraft und Wohlwollen
Die Besitzer der Schwanburg hatten sich schon seit jeher dem Wein verschrieben. Einst beherbergte sie die älteste Privatkellerei Südtirols, in der noch Fässer aus der Zeit Kaiserin Maria Th eresias zu fi nden waren. Rudolf Carli, ähnlich tatkräft ig wie Jakob von Boymont, hatte hier den Weinbau zu neuen Höhen gebracht. Er wurde am 14. September 1860 in Bozen geboren. Sein Vater hatte eine Handelsagentur gegründet und sein Großvater entstammte einer angesehenen Augsburger Bankiersfamilie, die ursprünglich in Savoyen lebte. Nach der Ausbildung im In- und Ausland übernahm Rudolf die väterliche Firma und fast gleichzeitig auch die Schwanburg. Seine Tante Berta war mit dem Besitzer verheiratet und übernahm nach dessen Tod Schloss und Gutsbesitz. Da die Ehe kinderlos geblieben war, ging das Erbe an den Neff en Rudolf. In den darauff olgenden Jahren wurden die Güter noch von einem Pächter bewirtschaft et, aber Rudolf nutzte jeden freien Halbtag, um nach Eppan zu fahren und an der dortigen Lehranstalt seine landwirtschaft lichen Kenntnisse zu erweitern. Der Schwanburg gehörte seine Aufmerksamkeit und er scheute weder Zeit noch Geld, um den vernachlässigten Bau und die Weingüter auf Vordermann zu bringen. Rudolf war außerdem über die Grenzen seiner Heimat hinaus als besonders herzlich und gastfreundlich bekannt. Und würde man alle seine Ämter, Vereinsmitgliedschaft en und Funktionen aufzählen wollen, der Platz hier würde keinesfalls reichen. Bleibt noch eine Frage zu klären: Was ist aus den drei Handwerksburschen aus Hoenigers Gedicht geworden?
„So zechen sie bis Hahnenschrei, dann ziehen vergnügt die drei. Denn wisst: Von einem Weinlein gut, wo sichtbarlich der Segen ruht von Sankt Urban, dem heiligen Vater, gibt‘s keinen Rausch und keinen Kater.“
Keine einfachen Zeiten in Rom
„Vediamo“: Dieses Wort hat der Ministerpräsident schon bei den Konsultationen mit uns zur Regierungsbildung gebraucht.
Die Regierung Draghi agiert sehr zurückhaltend. Da wird wenig versprochen und noch weniger angekündigt. Wenig Presse oder am liebsten überhaupt keine. Auch die Minister versprechen lediglich eine rasche verbindliche Antwort. Das Land hat die Finanzierung des eigenen Corona-Hilfspakets mit Außenständen an staatlichen Steuern von fast 500 Millionen Euro eingetragen. Der Finanzminister bestreitet zwar nicht die Schuld als solche, aber die Höhe der Schuld und will alles vor dem Verfassungsgerichtshof anfechten. Auf der anderen Seite möchte sich das Land verschulden und auf 3 Jahre jene 479 Millionen Euro stunden, die das Land aufgrund des Finanzpaketes 2014 jährlich zur staatlichen Schuldentilgung zu entrichten hat.
Im Fall von Südtirol kein Problem, wenn es nicht noch 20 Regio nen in Italien geben würde. Bei Südtirol ist man sich zwar si cher, dass der „Kredit“ mit Zinsen zurückbezahlt wird, aber e ben so ist man bei anderen Regionen vom Gegenteil überzeugt .
Somit wird auch dies eine schwierige Partie und es braucht jetzt viel Überzeugungskraft und noch mehr Phantasie, wie man etwas nur für Südtirol allein einfädeln könnte, ohne auch andere Regionen miteinzubeziehen. Auch bei der Verlängerung der Autobahnkonzession A22 stehen die Zeichen auf Sturm. Entweder es gibt bis Ende Juli eine Einigung mit den privaten Gesellschaft en der Brenner Autobahn AG, ansonsten kommt die europaweite Ausschreibung mit unsicherem Ausgang für Südtirol. Das wäre dann die Katastrophe. Die Situation ist insgesamt nicht gerade einfach, aber noch ist nichts verloren. Auf allen drei Ebenen kann es immer noch ein gutes Ende nehmen. Linderung in der Not kommt auch mit einem weiteren staatlichen Corona- Hilfs pro gramm von zusätzlichen 38 Milliarden Euro. Da kann nochmals ordentlich nachgebessert werden, vor allem dort, wo bis heute die Corona-Hilfen noch überhaupt nicht oder nur spärlich angekommen sind. Albrecht Plangger Kammerabgeordneter
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AUGENSCHMAUS
Gesehen in den Gärten von Trauttmansdorff. Danke an Lisl Gamper, Traubenwirtin Idee, Photo und Auswahl des Gedichtes: Martin Geier • Editorisches Konzept: Georg Dekas
KUNST
Auch das ist Kunst, ist Gottesgabe, aus ein paar sonnenhellen Tagen sich so viel Licht ins Herz zu tragen...
Johann Wolfgang von Goethe