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SPEZIAL LANDWIRTSCHAFT
Landwirtschaft geht uns alle an.
Die Gesellschaft hat hohe Erwartungen gegenüber der Landwirtschaft. Dazu hat unser zuständige Landesrat Arnold Schuler die Südtiroler Bevölkerung bereits Anfang dieses Jahres eingeladen, mit ihm in einem Webinar darüber zu diskutieren. Was erwartet die Gesellschaft von der Landwirtschaft? Was bedeutet das für die Südtiroler Bauern? Wie können sie zum einen hochwertige und vielfältige Lebensmittel produzieren und zum anderen diesen Erwartungen gerecht werden? Und was kann oder soll die Gesellschaft selbst beitragen? Zu diesen Fragen hatte der Landesrat seine Ideen präsentiert und zur Diskussion gestellt. Mitdiskutierten auch: Professor Matthias Gauly von der Freien Universität Bozen als Sprachrohr für die Wissenschaft, der Obmann des Südtiroler Bauernbundes Leo Tiefenthaler als Sprachrohr für die Landwirtschaft und die Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Südtirol Gunde Bauhofer als Sprachrohr für die Konsumenten. Auch Bürgerinnen und Bürger mit direktem Bezug zur Thematik wurden per Video dazu geschaltet und konnten von ihren persönlichen Erfahrungen und Vorstellungen berichten. Landesrat Schuler ist überzeugt: „Die Südtiroler Bäuerinnen und Bauern tragen wesentlich zur Ernährung der Bevölkerung bei. Darüber hinaus erhalten sie die Kulturlandschaft und haben einen maßgeblichen Anteil an der Schönheit und Vielfalt unseres Landes.“ Zugleich übt die Bevölkerung immer öfter Kritik an der Landwirtschaft. Dies ist dem Landesrat bewusst: Dass es in gewissen Bereichen der Landwirtschaft Potenzial zur Verbesserung gibt, darüber hatte Arnold Schuler daher bereits im Sommer 2020 mit den Bäuerinnen und Bauern der vier Sektoren Obstbau, Milchwirtschaft, Zu- und Nebenerwerb sowie Weinbau in vier Online-Webinaren gesprochen. Ziel
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© Foto SBB
war es, die Grundlagen für ein klares Zukunftskonzept der Landwirtschaft im Zeitraum von 2020 bis 2030 zu erarbeiten. Umsetzen lässt sich das Konzept aber nur, wenn die Bäuerinnen und Bauern ein zukunftsweisendes Verständnis der Gesellschaft gegenüber der Landwirtschaft erzielen.
LANDWIRTSCHAFT UND TECHNIK
Innovative Technologien rentabel zu nutzen, ist heute eine Kernfrage der modernen Landwirtschaft. Diese sollen vor allem der Arbeitserleichterung dienen. Eine nachhaltige Ressourcenschonung kann durch einen sinnvollen Einsatz ebenfalls vorangetrieben werden. Digitalisierung und innovative Techniken sind in der modernen Landwirtschaft kaum mehr wegzudenken. Der Einsatz neuer Technik beschränkt sich nicht nur auf große Betriebe, sondern hat auch in klein strukturierten Südtiroler Landwirtschaftsbetrieben Einzug gehalten. Ein Beispiel: Selbstfahrende Traktoren mit GPS und Bordcomputer kontrollieren, wie viel Nährstoff beim Düngen in den Boden muss. Dank dieser präzisen digitalen Überwachung, kann so eine Überdüngung des Bodens verhindert werden. Dadurch wird zum einen den Landwirten die Arbeit erleichtert und zum anderen können Ressourcen geschont werden. Dies ist ein wichtiger ökologischer Beitrag zur Nachhaltigkeit, neben einer Erhöhung der generellen Arbeitssicherheit in der Landwirtschaft. Der Ankauf von Landmaschinen und anderen technischen Hilfsmitteln bedeutet für Landwirte oftmals eine große Investition. Aus diesem Grund kann um verschiedene Förderbeiträge und Steuerboni angesucht werden. Als besonders förderungswürdig gilt hierbei die sogenannte Technik 4.0. – also beispielsweise Maschinen mit intelligenter computergesteuerter Technik. Neben hochmodernen Geräten existieren auch eine Vielzahl an anderen bewährten technischen Maschinen in fast jedem Bereich der Landwirtschaft. Von Beregnungssystemen in der Obstlandwirtschaft, über Ballenpressen oder Melkmaschinen in der Viehlandwirtschaft. Kleinstrukturierte Betriebe sind in der Mehrzahl In Südtirol herrscht vor allem eine klein strukturierte Berglandwirtschaft vor. Hierfür sind nicht alle Technologien der Agrarindustrie geeignet, viele lassen sich aber gut an die örtlichen Gegebenheiten anpassen. Für einige Landwirte sind die hohen Anschaffungskosten eine Hürde bei einer fl ächendeckenden Landwirtschaft 4.0 in Südtirol. Alternativ bietet sich eine gemeinschaftliche Nutzung besonders kostenintensiver Maschinen an. Ein Bewusstsein für die praktischen Vorteile neuer Technologien in der Landwirtschaft, nimmt stetig zu. Vielen Landwirten ist es zudem ein Anliegen, angemessen auf die steigenden Herausforderungen in Hinblick auf Klima, Umwelt und Gewinnmaximierung zu reagieren. Der Druck oftmals immer größere Mengen produzieren zu müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, überfordert vor allem kleine Betriebe. In den letzten Jahren kam es zudem zu teilweise gravierenden Ernteausfällen durch Unwetter und andere Wetterextreme in Südtirol.
So wie hier 2020 hofft man auch beim kommenden Obstbauseminar im Jänner 2022 wieder zusammenkommen zu könne
FORTBILDUNG WIRD IMMER GROSSGESCHRIEBEN
Bereits zum 33. Mal veranstaltet der Verein A.L.S. – Absolventen Landwirtschaftlicher Schulen – sein OBSTBAUSEMINAR. Corona bedingt wurde die letzte Ausgabe durch ein sogenanntes Webinar veranstaltet. Für die kommende Ausgabe vom Montag 24. Bis Mittwoch 26. Jänner 2022 ist jedoch – Pandemie erlaubend – das konventionelle, persönliche Seminar im Haus der Familie am Ritten geplant. Die Gruppe „Obstbauseminar“ im Verein A.L.S. unter dem Vorsitz von Klaus Kapauer hat wiederum ein hochinteressantes Programm zusammengestellt. Unter den zahlreichen Vorträgen von Referenten aus aller Herren Länder seien hier stellvertretend folgende erwähnt: „Erlös und Kosten-Vergleich im Südtiroler Obstbau. Wo liegt mein Betrieb im Vergleich zu den anderen?“ Dieses Benchmark-Projekt des A.L.S. wird von den Experten des ROI-Team Christian Gruber und Matthias Baumgartner erläutert. Ein Thema von höchster Aktualität! Ein weiteres Highlight verspricht der Vortrag von Dr. Ines Hanrahan, Executive Director of the Washington Tree Fruit Research Commission (WTFRC). Die Expertin aus den USA behandelt das aktuelle Thema: Obst mit Robotern pfl ücken: Was ist der Stand der Entwicklung? Ein Thema das immer wieder für Diskussionen sorgt ist, die Beziehung und Verständigung zwischen Produzenten und Konsumenten. Dazu referieren Hubert Hengge und Ingrid Martin vom Maschinen- und Betriebshilfsring der Bodenseebauern in Tettnang. Wertvoll ist stets auch der rege Gedanken- und Erfahrungsaustausch der Teilnehmer, speziell an den Podiumsdiskussionen. Als erstes Abendprogramm ist z.B. das Thema „Der Obstbauer als Unternehmer“ geplant.
INFOS UND ANMELDUNG zum 33. Obstbauseminar im Haus der Familie am Ritten: absolventenverein@rolmail. net; www.absolventenverein.it Telefon: 0471 25 81 97
Forschungszentrum agrarkurtsystem.eu
Das Forschungszentrum agrarkurtsystem des Kurt Raffl bietet die Problemlösung für Abdrift der Pfl anzenschutzmittel. Unter Abdrift versteht man das unbeabsichtigte Versprühen von Pfl anzenschutzmitteln durch unerwünschte Einfl üsse wie Wind. Abdrift ist ein großes Problem und das adlerkurtsystem bietet einen hochwirksamen aktiven und passiven Schutz. Einerseits wird unter dem mobilen Dach weniger Pfl anzenschutzmittel benötigt und andererseits wird durch die Neigung der Dächer auch noch der Abdrift verringert. Zwei Drittel der Pfl anzenschutzmittel können eingespart werden, weil die Bäume vor Regen und Wettereinfl üssen geschützt sind. Feuchtigkeit ist nämlich die Hauptursache für das Wachsen von Pilzen und Schimmel.
entwickelt in SÜDTIROL
ErneuerbareEnergie OPEN AIR POSITION ERNTEPOSITION WETTERSCHUTZPOSITION
Wie das System genau funktioniert, können Sie in einem persönlichen Beratungsgespräch und im Forschungszentrum selber erfahren!