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LOKALES
„Wir haben kaum Probleme damit“
Die Einführung der 3G-Regel im Handel und in den Dienstleistungsbetrieben bewältigen die Wirtschaftstreibenden nahezu reibungslos – Der Aufwand für Kontrollen hält sich dabei in Grenzen
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BOZEN - (pka) Seit Februarbeginn und bis zum 31. März 2022 sind im Einzelhandel und im Dienstleistungssektor neue CoronavirusBestimmungen zu beachten, immer vorausgesetzt, dass Rom oder die Landesregierung bis dahin keine weiteren Änderungen vornimmt. Man muss also geimpft oder genesen sein bzw. ein gültiges Testergebnis vorweisen, wenn man sich in ein Geschäft zum Einkauf oder beispielsweise in eine Bank zu einem Beratungsgespräch begibt. Allerdings gibt es, wie immer, auch Ausnahmen: Von dieser Regelung ausgenommen sind unter anderem der Lebensmittelsektor und all jene Geschäfte, die Waren des Grundbedarfs wie beispielsweise hygienischsanitäre oder medizinische Artikel anbieten. Wie haben sich aber die Geschäftsinhaber gerüstet, und wie wird die Kontrolle durchgeführt? Die Bezirkszeitung hat bei einigen Wirtschaftstreibenden nachgefragt.
Der Geschäftsstellenleiter der Volksbank in Gries, Andreas Pircher, erklärt: „Unser Kunde, der zu einem Beratungsgespräch kommt oder eine Dienstleistung am Schalter beanspruchen möchte, muss vorher seinen QR-Code am eigens installierten Kontrollgerät scannen. Er erhält daraufhin eine papierene Bestätigung, die er anschließend unserem Mitarbeiter vorzeigt. Dadurch ist die Kontrolle gewährleistet.“ Sollte jedoch lediglich das Bancomat-Gerät genutzt werden, ist kein 3G-Nachweis erforderlich. „Unsere Kunden haben mit dieser Vorgehensweise kein Problem, der Mehraufwand ist vernachlässigbar. Allerdings schlagen die Kosten der Lesegeräte zu Buche.“
Diana Salomia und Letizia Pasqualini, die in der „Pollini Boutique“ in der Vincistraße arbeiten, erklären, dass die Monate Jänner und Februar allgemein ruhig verlaufen seien, denn „coronabedingt konnten wir kaum ausländische Kunden bedienen, auch Einheimische waren bis jetzt Mangelware. Für uns ist deshalb eine Überprüfung der 3G-Regel leicht zu bewältigen. Klarerweise beachten wir die vorgeschriebenen Bestimmungen, es gibt deshalb auch kein Murren bei unseren Kunden.“
Peter Gutweniger vom gleichnamigen Spielwarengeschäft in der Dr.-Streiter-Gasse hat sich auch ein entsprechendes Lesegerät angeschafft, um die Überprüfung des QR-Codes schneller und sicher abwickeln zu können. „Etwas ungehalten bin ich aber, wenn ich feststelle, dass bei uns Einzelhändler so gut wie keine Infektionsgefahr besteht, wir aber immer wieder zum Handkuss kommen. Unsere Kunden betreten das Geschäft immer mit Maske, halten sich meist nur für kurze Zeit darin auf, andernorts hingegen darf diese im Sitzen beim Konsumieren von Getränken und Speisen abgenommen werden, und dies oft für eine
Das kürzlich installierte Lesegerät in der Volksbank-Filiale in Gries wird auf seine Funktionstüchtigkeit hin kontrolliert.
ziemlich lange Zeit. Da frage ich mich schon, ob dies nicht einer ungleichen Behandlung entspricht?“
Die beiden Verkäuferinnen Vaira und Frieda von der „Kindermode Kastner“ sind der Meinung, dass es „uns relativ leichtfällt, bei den Kunden Stichproben vorzunehmen, da wir doch zu mehreren sind. Es ist auch so, dass inzwischen die 3G-Pfl icht allseits bekannt ist und unsere Kunden schon an der Türschwelle den Grünen Pass herzeigen, den wir dann selbstverständlich auch kontrollieren.“
Die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen bezweifeln hingegen Marika Landi und Stefan Soini vom „Haushaltsartikelgeschäft Desaler“ in der Dr.Streiter-Gasse: „Unsere Kunden werden dadurch verunsichert, außerdem ändern sich immer wieder die Regeln. Zudem treibt man die Kundschaft hin zum Online-Handel, die Einzelhändler leiden stark darunter. Größeren Aufwand haben wir allerdings kaum.“
Der Geschäftsführer der Gruppe Oberrauch Zitt, Thomas Demetz, betont, dass „wir in unseren 10 Filialen diese neue Regel selbstverständlich rigoros einhalten. Wir haben mehrere Lesegeräte installiert und wollen Sicherheit garantieren, wir stehen solidarisch dazu.“
Zughaltestelle vor der Zielgeraden
Rom gibt nun „grünes Licht“ für die Finanzierung
ST. JAKOB/LEIFERS - (pka) Beim Besuch des italienischen Vizeministers für Infrastrukturen und sanfte Mobilität, Alessandro Morelli, sah es im Jänner 2022 noch ziemlich düster aus, was die Finanzierung der seit Längerem geplanten Zughaltestelle in St. Jakob/Leifers anbelangte. Immerhin sprach man von Kosten in Höhe von rund 14 Millionen Euro, die der Bau der Haltestelle mit Errichtung der entsprechenden Infrastrukturen mit einer Unterführung für Busse, Fahrräder und Fußgänger verschlingen würde. Nun aber konnte Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider aus Rom die frohe Kunde mitbringen: „Bekanntlich sind EU-Gelder aus dem Recovery Fund in den kommenden Jahren für insgesamt 2 Milliarden Euro für Bahnprojekte vorgesehen. Wir haben dabei für unsere Zughaltestelle in St. Jakob 12 Millionen Euro zugewiesen bekommen, so dass wir dieses lang ersehnte Vorhaben in die Tat umsetzen können.“ Um was geht es aber genau? Der Vizebürgermeister von Leifers, Giovanni Seppi, erklärt, dass es unbedingt notwendig sei, die Bahn-Infrastruktur zu modernisieren, denn „sie muss für die Bürger attraktiver gemacht werden, damit sie vom Privatauto auf die Schiene umsteigen. Insbe-
Arno Kompatscher (von links), Daniel Alfreider, Alessandro Morelli, Christian Bianchi, Giuliano Vettorato und Giovanni Seppi beim Treffen am 21. Jänner am Flughafengelände in St. Jakob/Leifers.
sondere für die Pendler, die tagtäglich von Leifers und vom gesamten Unterland nach Bozen und wieder zurückfahren, muss eine geeignete Alternative geschaffen werden, die dann auch angenommen wird. Und diese Zughaltestelle hier in St. Jakob, die sich in unmittelbarer Nähe des Flughafens befi ndet, sehen wir als sehr günstig an.“ Durch die geplante Unterführung könne dann bequem mit Stadtbus, Fahrrad, das man auch ausleihen kann, oder eventuell zu Fuß das Industriegebiet von Bozen-Süd erreichen. Voraussetzung sei aber schon, dass die Zugverbindungen den Bedürfnissen der zahlreichen Pendler und Fahrgäste angepasst werden, „zumindest stündlich, wenn nicht gar alle halbe Stunde zu Stoßzeiten, sollte ein Zug in St. Jakob halten“, meint dazu Christian Bianchi, Bürgermeister von Leifers. Beim Lokalaugenschein, der am 21. Jänner direkt am Flughafengelände stattgefunden hatte, waren neben Vizeminister Morelli auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, Regierungskommissär Vito Cusumano, die Landesräte Daniel Alfreider und Giuliano Vettorato sowie die beiden ersten Bürger von Leifers, Christian Bianchi und Giovanni Seppi, anwe-
Der Vizeminister für Infrastrukturen und sanfte Mobilität, Alessandro Morelli.
send. Dabei unterstrich Kompatscher die Notwendigkeit, dass „wir mit diesem Projekt zur Reduzierung des Privatverkehrs beitragen, mit der positiven Folge der Verminderung von Schmutz und Lärm. Wenn es uns gelingt, die Menschen zu überzeugen, dass sie den Zug und anschließend den Stadtbus benützen oder mit dem Fahrrad weiterfahren, dann haben wir unser Ziel erreicht.“
Arno Kompatscher verdeutlicht Vizeminister Alessandro Morelli seine Vorstellungen vom neuen Bahnhofprojekt in St. Jakob/Leifers; links Daniel Alfreider.
Bozner und Grieser Schützen rücken aus
Schutzpatron hl. Sebastian in Stiftspfarrkirche gefeiert –Tiroler Fahne wird wieder am Hörtenberg gehisst
GRIES/BOZEN - (pka) Der heilige Sebastian ist bekanntlich der Schutzpatron der Schützen und so wurde auch im heurigen Jahr – trotz der CoronavirusPandemie – dieser Tag mit einer Eucharistiefeier in der Grieser Stiftspfarrkirche begangen. Die Mitglieder der Schützenkompanie „Major Josef Eisenstecken“ Gries mit ihrem Hauptmann Alexander Corradini an der Spitze konnten zwar nicht wie üblich vom Schützenheim aus in das Gotteshaus marschieren, das tat aber der guten und von Zuversicht geprägten Stimmung keinen Abbruch. Ortspfarrer Pater Ulrich Kössler sprach zu Beginn der heiligen Messe den Heimatbegriff an, den man wohl auch in der Kirche fi nden könne. Eine der beiden neuaufgenommenen Jungmarketenderinnen, Ida Schweigkofl er, verlas mehrere Fürbitten, insbesondere wurde dabei aller verstorbenen Schützen gedacht. Obwohl auch im heurigen Jahr die Hauptversammlung im Jänner coronabedingt nicht stattfi nden konnte, lud Hauptmann Corradini zu einem kurzen Treffen ins Schützenheim, um über die von seiner Kompanie durchgeführten Aktionen im Jahr 2021 zu berichten. „Wir haben uns mehrere Male, soweit es aus den bekannten Gründen gestattet war, zusammengesetzt, um das Vereinsleben und unsere Tätigkeit möglichst weiter zu betreiben. Obwohl wir wenige Ausrückungen vornehmen konnten, haben wir beispielsweise die Reinigung und Säuberung des Grieser Friedhofs wiederum durchgeführt. Auch die Teilnahme bei zwei wichtigen Prozessionen wurde noch ermöglicht.“ Erfreulich zu bemerken sei, dass die Mitgliederzahl mit 41 Personen, davon 31 Aktiven, gleichgeblieben ist. Vor allem aber ist die Kompanie stolz, 2 junge
Die Grieser Schützen vor der Stiftspfarrkirche; erster links neben der Fahne Hauptmann Alexander Corradini.
und einsatzfreudige Marketenderinnen seit Kurzem in ihren Reihen willkommen zu heißen, und zwar sind dies Ida und Lena Schweigkofl er. Am 27. März wird dann die Bezirks- und Jahreshauptversammlung des Bezirks Bozen abgehalten, wo die Grieser Schützen federführend mitwirken.
SCHÜTZENKOMPANIE BOZEN HISST FAHNE AM HÖRTENBERG
Es ist bereits seit vielen Jahren zur liebgewordenen Tradition geworden, dass die Bozner Schützen am Hörtenberg eine Tiroler Fahne hissen. Wurde diese Fahne in früheren Zeiten bei besonderen Feierlichkeiten gehisst und anschließend wieder eingeholt, wird sie seit 2017 stets vor dem Andreas-Hofer-Todestag im Februar angebracht und im November, nach dem Totensonntag, wieder abgenommen. In diesem Jahr war das Hissen aber ein besonderes Ereignis, war es doch die ehemalige Landtagsabgeordnete Eva Klotz, die als Fahnenpatin auf den steilen Schützensteig, der nahe des Hotels „Eberle“ in St. Magdalena beginnt und bis zum oberen Bildstock führt, mit zahlreichen Bozner Schützen mitmarschierte. Für Klotz sei es ein Herzensanliegen, diese Tradition weiterzuführen und deshalb habe sie gerne die Kosten der Fahne übernommen. Schützenhauptmann Roland Spitaler dankte Klotz herzlich für ihre Großzügigkeit und erinnerte daran, dass der Schützensteig vor rund 40 Jahren von den Bozner Schützen restauriert worden sei, die ihn seit damals „in Schuss halten“. Besonderes Lob gebühre dabei Sepp Thurner, der sich um die Instandhaltung kümmere. Der Steig führt dann weiter bis zum einstigen Gasthof „Peter Ploner“. Übrigens, Eva Klotz war bei der Schützenkompanie Bozen im Jahr 1972 als Marketenderin tätig, genau 50 Jahre später, also im Jahr 2022 konnte eine neue Marketenderin aufgenommen werden, die auch beim Fahnenhissen mitwirkte: Cindy Reichhalter. Bevor im Schützenheim ein guter Trunk und eine Marende auf die Teilnehmer harrte, wurden noch einige Tiroler Lieder gesungen.
Kulturell-architektonischer Rundgang
Heimatschutzverein Bozen Südtirol (HSV) führt durch mittelalterliche Bauten und neuzeitliche Villen in der Bozner Runkelsteiner Straße
BOZEN - (pka) HSV-Obmann Helmut Rizzolli und die Architekturstiftung luden kürzlich zu einem Spaziergang ein, und zwar konnten mehrere architektonisch interessante und kulturell bedeutsame Gebäude entlang der Runkelsteiner Straße besichtigt werden. Warum gerade in der Runkel-
Eine vorbildlich umgestaltete LehnerVilla, in der bis zu seinem Tod der frühere Landeshauptmann und SVP-Parteiobmann Silvius Magnago wohnte.
steiner Straße, die gen Norden nach Bozen-Dorf und ins Sarntal führt? „Die Stadt war ursprünglich sehr begrenzt, ihre Fläche war mit 0,69 Quadratkilometern sehr gering, wenn man sie mit der Ausdehnung von Gries oder Zwölfmalgreien vergleicht. Das war ein wesentlicher Grund, warum man in diesem Straßenzug Gebäude errichtet hat“, beginnt Rizzolli. Eine der wichtigsten Bauten in diesem Bereich ist zweifelsohne das Palais Toggenburg, das sich heute noch im Eigentum der Grafen Toggenburg befi ndet. Vorher wechselte es mehrmals Besitzer, unter anderem waren es die Herren von Wangen, die dort zu Gericht saßen, später dann die Herren von Völs und von Wolkenstein. Anfang des 19. Jahrhunderts erwarb dann die begüterte Kaufmannsfamilie Menz das Palais Toggenburg. Große Bekanntheit erlangte es aber im Jahr 1796, denn hier wurde das Gelöbnis zum Herzen Jesu abgelegt. Anschließend ging’s dann weiter zum mittelalterlichen Paugger-Turm. Sein ursprünglicher Zweck könne nicht genau nachgewiesen werden, man vermutet, dass er als Wehrturm für das nahegelegene Schloss Maretsch gedient habe. „Erworben hat diesen besonderen Turm die Bankiers- und Kaufmannsfamilie Kager, sie besaß zudem sämtliche Grundstücke, die zur Gerstburg und zum Palais Toggenburg reichten“, erklärt der HSV-Obmann. Was die Errichtung des Paugger-Turms anbelangt, weist Architekt Wolfgang von Klebelsberg darauf hin, dass dieser dem frühen Mittelalter zuzurechnen sein dürfte. Der Spaziergang führte noch bei einigen architektonisch interessanten
Der Paugger-Turm, ebenfalls in der Runkelsteiner Straße gelegen, dessen Ursprung ins frühe Mittelalter zurückreicht.
mittelalterlichen Gebäuden vorbei. Dazu zählt „Lindenburg“, das 1237 zum ersten Mal erwähnt wurde und im Besitz der Vintler war. Schräg gegenüber befi ndet sich ein früherer Weinhof, der von Klebelsberg auf das Jahr 1300 datiert wird. Zu den neuzeitlichen Villen zählen die umgestaltete Lehner-Villa, in der seinerzeit Silvius Magnago lange Zeit gelebt hatte. Den Abschluss des Rundgangs bildeten die Villa Canal, die Villa von Pretz (Amonn) und die Villa Rizzolli.
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Auf Hofers Linie
SARNTHEIN - (br) „Unser Land hat in seiner Geschichte viele existenzielle Krisen durchleben müssen, hat es aber immer wieder geschafft, sein Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen“, sagte Stefan Premstaller, SVP-Landessekretär und neuer Obmann des SVP-Ortsausschusses Sarnthein. Er war Redner bei der Andreas-HoferGedenkfeier beim Gefallenendenkmal auf dem Friedhof von Sarnthein. Geladen hatten die Schützenkompanie Sarntal und der SVP-Ortsausschuss Sarnthein. „Nie wieder Krieg“: So steht am Mahnmal des Friedens zu lesen, daneben – auf großen Tafeln – die Namen der Sarner Gefallenen der Weltkriege. Es gab zu denken, angesichts der drohenden Kriegsgefahr in Europa erst recht. „Beten wir für die Gefallenen und für alle, die sich für Heimat und Glaube eingesetzt haben“, sagte Ortspfarrer Pater Basilius Schlögl. Die Schützen waren aufmarschiert, die politischen Vertreter hatten sich eingefunden, Bläser der Musikkapelle Sarnthein spielte.
FÜR GERECHTE SACHE
„Wir sind zusammengekommen, um uns an unsere Geschichte zu erinnern und der vielen Frauen und Männer zu gedenken, die diese Geschichte mitgestaltet haben. Sie haben dafür gelebt und sind dafür gestorben“, sagte Premstaller. Speziell ging er auf Andreas Hofer ein, dessen Geschichte eine Geschichte der Vaterlandsliebe und des Heldentums sei, aber auch des Verrats und des Todes. Sein Schicksal sei bezeichnend für ein Leben in den
Beim Mahnmal des Friedens legten Martin Thaler und Luis Trienbacher einen Kranz nieder. Die Schützenkompanie Sarntal mit Hauptmann Sepp Rungger führte den Zug zum Mahnmal des Friedens an.
Diensten einer gerechten Sache in einer aufgewühlten Welt. Premstaller sprach auch die Ereignisse des 20. Jahrhunderts an: den verlorenen Ersten Weltkrieg, die Zerreißung Tirols und die Unterdrückung unter dem Faschismus. „Unsere Vorfahren waren vor die Wahl gestellt, ins nationalsozialistische Deutsche Reich abzuwandern oder im faschistischen Italien zu bleiben. Das waren wohl die dunkelsten Zeiten in der Geschichte unseres Landes“, betonte Premstaller.
AUF DER HUT BLEIBEN
Der Redner spannte den Bogen ins Heute, in dem die Südtiroler als Minderheit im italienischen Staat auf der Hut bleiben und – wie schon früher immer – zusammenhalten und für Kultur, Sprache und Tradition eintreten müssen. „Wenn wir dazu bereit sind, dann stehen wir auf der Linie Hofers. Wenn nicht, dann leben wir in der Gefahr, unserer eigenen Geschichte untreu zu werden und das zu verspielen, was in Jahrhunderten für uns aufgebaut wurde“, schloss Premstaller seine Rede. In Würdigung des großen Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer und der Gefallenen aller Kriege feuerten die Schützen eine Ehrensalve ab und legten am Mahnmal des Friedens einen Kranz nieder. Die Musikkapelle ließ dazu die bekannte Weise „Ich hatt‘ einen Kameraden“ erklingen.
Schnelle Hafl inger im Wettkampf
Die 3 erfolgreichen Schwestern „Calinda“, „Alissia“ und „Rosaria“ mit (von links) Margareth und Alfons Kofl er und Alois Egger.
SARNTAL - (br) Im vergangenen Jahr musste der Südtiroler Hafl ingerpferdezuchtverein die traditionellen Winterrennen pandemiebedingt absagen, heuer konnten sie stattfi nden – zur Freude aller, die sich dem Haflingerpferdesport verschrieben haben. Es waren spannende Wettkämpfe, die sich in Rabenstein im Sarntal dem Publikum boten. 72 Pferde gingen an den Start: 30 im Pferdeschlitten, 42 im Skikjöring. Beste Bedingungen herrschten auf der 600 Meter langen Bahn. Dafür hatten die Sarner Gastgeber gesorgt. 2 Runden absolvierten die Pferde im
DIE BESTEN Schlittenrennen: 3-Jährige: 1. „Calinda“ von Alfons Kofl er, Ritten, Fahrer Alois Egger; 2. „Ceda“, Besitzer und Fahrer Michael Seebacher, Sarntal; 3. „Cash“, Besitzer und Fahrer Peter Plattner, Jenesien. 4- bis 5-Jährige: 1. „Alissia“ von Alfons Kofl er, Ritten, Fahrer Alois Egger; 2. „Athina“ von Sonja Vieider, Kaltern, Fahrer Hubert Reiterer; 3. „Biskaya“ Besitzer und Fahrer Alois Holzmann Alois, Sarntal. Ältere Stuten: 1. „Rosaria“ von Alfons Kofl er, Ritten, Fahrer Alois Egger; 2. „O‘Hara“, Besitzer und Fahrer Roland Pechlaner, Jenesien; 3. „Rapunzel“ von Franz Timpfl er, Jenesien, Fahrer Alois Egger. Skikjöring: 3-Jährige: 1. „Caya d‘Or“ von Kathrin Erschbamer, Vilpian, Reiter Siegfried Plattner, Skifahrer Tobias Plattner); 2. „Chica-Linda“ vonTobias Plack, Sarntal, Reiterin Julia Graf, Skifahrer Tobias Plack; 3. „Ceda“ von Michael Seebacher, Sarntal, Reiterin Sarah Höller, Skifahrer Julian Breitenberger). Ältere Stuten: 1. „Viola“ von Patrick Kohler, Jenesien, Reiterin Julia Graf, Skifahrer Johannes Gasslitter); 2. „Zilma“ von Jakob Gross, Sarntal, Reiterin Katrin Trojer, Skifahrer Simon Stofner; 3. „Umana“ von Robert Plattner, Jenesien, Reiterin Andrea Gostner, Skifahrer Florian Mittelberger.
Trab, eine im Galopp. Die besten Traberinnen stellte Alfons Kofl er vom Ritten, und dies gleich in allen Kategorien: „Calinda“ gewann das Rennen der dreijährigen Jungpferde, „Alissia“ die Kategorie der 4- bis 5-Jährigen und „Rosaria“ ist die alte und neue Landesmeisterin der älteren Stuten. Das Besondere: die 3 Pferde sind allesamt Schwestern. Das Skikjöring ist eine Disziplin, die aus den nordischen Ländern kommt und wird im Galopp ausgetragen – mit dem Skifahrer im Schlepptau. Schnellste bei den Dreijährigen war „Caya d’Or“ von Kathrin Erschbamer, Schnellste bei den älteren Stuten „Viola“ von Patrick Kohler.
von Alexander Eisenach 26. Mrz
Sa
31. Mrz
Do
2. Apr
Sa
7. Apr
Do
27. Mrz
So
1. Apr
Fr
3. Apr
So
8. Apr
Fr
Beginn — 20 Uhr Sonntag — 18 Uhr
Cooperation with
Aus für Perdonigs Schule
PERDONIG/EPPAN - (br) Über Jahrhunderte hin hatte das Eppaner Bergdorf Perdonig seine eigene Schule. Mehr als 60 Kinder besuchten sie in den besten Jahren, nur noch 5 sind es jetzt. Zu wenig, wie es heißt. So wird die kleine Schule im beschaulichen Perdonig mit dem Ende dieses Schuljahrs aufgelassen.
Die erste schulische Unterweisung erhielten die Perdoniger Kinder von den Priestern, die das kleine Dorf seelsorglich betreuten. Einer der letzten Kuraten, die in den 1860-er Jahren die Notschule Perdonig – so war sie eingestuft – den Schuldienst versahen, war Johann Jaider. Als dieser in den Gemeindeausschuss gewählt wurde, kamen weltliche Lehrer nach Perdonig. Der Raum, wo die Schule untergebracht war, wechselte immer wieder. Auskunft gibt eine von Lehrer Josef Saxl verfasste Chronik. Demnach war das Schulzimmer ursprünglich beim Wieserhof untergebracht, später wahrscheinlich im neu erbauten Pfarrhaus. 1827 bekam die Schule einen Neubau, in den auch der Mesner einziehen sollte. Es ist das heutige Mesnerhaus. Neu gebaut wurde dann erst wieder 1903. Die Kosten betrugen 11.476 Kronen.
KURZZEITIG ZWEIKLASSIG
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Schülerzahl hoch; 1937 ist die Höchstzahl von 63 Schülern dokumentiert, 8 Jahrgänge in einem Raum. Später nahm die Schülerzahl nach und nach ab. Dennoch war die Schule für kurze Zeit zweiklassig – dank eines neuen Gesetzes, das eine Teilung ab 10 Schülern vorsah. Eine Klasse war im Schulhaus, die andere im Feuerwehrhaus. Lehrer zu dieser Zeit war Wilhelm Mayr, der insgesamt 22 Jahre an der kleinen Schule unterrichtete. Das heutige Schulhaus wurde 1986 erbaut und 1988 bezogen. Jetzt sind seine Tage gezählt. Wie in den 1970-er Jahren im benachbarten Gaid, wird sich nun auch in Perdonig das Schultor schließen. „Es tut mir schon leid; ich bin gerne hier – mit meiner Freundin Laura“, sagt Maria. Laura besucht die vierte Klasse, Maria die zweite. Auch Thomas ist in der zweiten Klasse. Norbert und Jan sind die Fünftklässler, die im kommenden Schuljahr in St. Pauls die Mittelschule besuchen werden. In die Grundschule St. Pauls wechseln Maria, Thomas und Laura. Im Schülerbus fahren sie alle gemeinsam; dann trennen sich die Wege.
ÄRA GEHT ZU ENDE
„Eine Ära geht zu Ende, was freilich auch mit Wehmut verbunden ist. Das Dorf hat dann einen kulturellen Mittelpunkt weniger“, sagt Gemeindeschulreferentin Monika Hofer Larcher. Mit einer so niedrigen Schülerzahl sei die Schule aber nicht mehr zu halten. Da leide auch der Unterricht, da fehle der Austausch. Perdonig habe aber ein reges Vereinsleben – mit Kirchenchor, Feuerwehr und Theatergruppe und mit einem guten Gasthaus. So werde es
Das Schulhaus von Perdonig, das bald schon ausgedient hat.
ein lebendiges Dorf bleiben. „Dass die Schule schließt, schmerzt, steht doch eine lange Geschichte dahinter“, sagt Hannes Unterkofl er, der Direktor des Grundschulsprengels Eppan. Es gehe aber darum, was für die Kinder das Beste ist. Um eine höchstmögliche Qualität in der Bildung zu gewährleisten, brauche es eine Mindestanzahl an Schülern – 10 sollten es da schon sein, wie Direktor Unterkofl er betont.
BEDAUERN, ABER VERSTÄNDNIS
Die kleine Schülerzahl hat aber auch Vorteile. „Es ist so familiär hier, und ich kann auf jedes Kind richtig eingehen“, sagt Daniela Tammerle. Für die Junglehrerin ist es das erste Jahr in Perdonig, und sie unterrichtet gerne in der kleinen Schule. Das fünfte Jahr ist es für die Religionslehrerin Andrea Geyer. Auch wenn der Unterricht mehrerer Jahrgänge in einem Raum fordert, kommt sie gut zurecht. Der Kontakt zur Pfarre ist gut, ebenso zu den Eltern, die hinter der Schule stehen. „Sie bedauern es schon, dass sie schließt, aber sie haben Verständnis“, sagt die Lehrerin. Ein kurzes, aber durchaus angenehmes Gastspiel ist der Unterricht an der Zwergschule für David Garmsiri. Er vertritt eine Kollegin.
AUSSTELLUNG
ST. MICHAEL / EPPAN - Am Freitag, dem 11. März um 18 Uhr lädt die Kulturstätte Lanserhaus im Dorfzentrum von St. Michael Eppan zu einer besonderen Ausstellungseröffnung. Gezeigt werden die farbenfrohen Bilder der Künstlerin Eva Sölkner Prünster aus St. Pauls. Die einführenden Worte spricht Landeskonservatorin Frau Mag. Dr. Karin Dalla Torre Die Ausstellung läuft vom 11. bis 20. März. Öffnungszeiten: 15 bis 18 Uhr, von Dienstag bis Sonntag.
NEUE BILDER
Die bildnerische Komposition der Landschaft steht im Vordergrund. Die Linien, Flächen, Erhebungen und Vertiefungen berühren einander und sind Abbild von Umrissen und Formen. Farbform-Verfl echtungen, erfunden, spontan und impulsiv, die sich aus der Gesetzmäßigkeit von Werden und Vergehen, von Wachsen und Gestalten nähren. Die daraus entstandenen Formenwel-
FLEISCHGERICHT DES MON A TS
Eva Sölkner Prünster Geboren in der Steiermark (A), lebt und arbeitet in St. Pauls/ Eppan. Ausstellungen: ORF Tirol Innsbruck, Schwaz, St. Margarethen (D), Schwetzingen (D), Turmgalerie Imst, Galerie Prielhof St. Pauls.
KALBSSCHNITZEL MIT GRÜNEN BOHNEN UND ARTISCHOCKEN-HERZEN
Der nahende Frühling macht so richtig Lust auf leichte Kost. ArtischockenZeit beginnt auch wieder. Einfacher geht’s natürlich auch mit eingelegten Artischockenherzen. Mit diesem kulinarischen Gericht machen Sie sich und Ihren Gästen sicher eine Freude
ten sind aber mehr als Zufälligkeiten, sie geben auch konkrete Hinweise auf die Entstehung und ihren körpereigenen Rhythmus. ZUTATEN FÜR 2 PERSONEN
200 g grüne Bohnen 1 Dose Artischockenherzen (ca. 240 g) 2 Schalotten 3 EL Olivenöl 2 Kalbsschnitzel (à 130 g) 1-2 EL Mehl, 100 ml Kalbsfond 1 EL Petersilie, Salz und Pfeffer
Foto: © Anne Rogge-Jan Jankovic
ZUBEREITUNG
Bohnen putzen, waschen, halbieren und in Salzwasser 5 Min. kochen, abgießen und abtropfen lassen. Artischocken abtropfen lassen und halbieren. Schalotten schälen und in Streifen schneiden. In einer großen Pfanne 2 EL Öl erhitzen. Schnitzel salzen und pfeffern. In Mehl wenden und im heißen Öl von jeder Seite 1-2 Min. braten. Herausnehmen und warm halten. Übriges Öl erhitzen. Schalotten, Bohnen und Artischocken darin unter Wenden ca.3 Min. dünsten. Fond angießen, salzen und pfeffern. Petersilie zufügen. Fleisch kurz erhitzen und alles anrichten.
Das Lanserhaus, Ort der Ausstellung, in der Johann-Georg-PlazerStraße 24, St. Michael/ Eppan
UND EIN GUTER RAT ZUM SCHLUSS:
Lassen Sie sich fachkundig beraten. Beim Metzgermeister Oskar Stampfl fi nden Sie die besten Zutaten für alle Arten von Fleischgerichten und viele leckere Beilagen. Wer es beim Kochen besonders eilige hat, fi ndet verschiedene bereits kochfertig vorbereitete Spezialitäten.