Viaje de Christian_Diciembre 2009

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Tagebuch einer Südamerika-Reise Dezember 2009 – Januar 2010 Pascal Schiffmann

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Freitag, 18. und Samstag, 19. Dezember 2009 (Zürich – São Paulo – Salvador) Abflug nach São Paulo mit Swiss-Flug LX 92 (um 22.40 Uhr). Beim Landeanflug auf São Paulo werden die unzähligen Hochhäuser dieser riesigen Stadt sichtbar, lange bevor der Flieger auf der Landepiste aufsetzt. Am Flughafen von São Paulo gehen wir zur Gepäckaufbewahrung und deponieren dort diverse Sachen, die wir erst später in Argentinien brauchen werden. Da der Anschlussflug nach Salvador (mit TAM) ca. 2 Stunden verspätet ist, haben wir genug Zeit für einen kleinen Imbiss. Ich trinke einen Fruchtsaft und mache Bekanntschaft mit einer landestypischen Spezialität, die wir später immer wieder antreffen werden: „Pão de Queijo“ (gebackene Käseteigkugeln). Vor dem Landeanflug auf Salvador hat man Aussicht auf wunderschöne, kilometerlange Sandstrände. Die Landung verläuft problemlos. Beim Ausstieg aus dem Flugzeug strömt uns feuchtwarme Luft entgegen – typisch für das tropische Klima. Im Busbahnhof wissen wir nicht so recht, wo wir die richtige Buslinie finden. Zum Glück hilft uns jemand. Auf der Fahrt durch Vororte kriege ich einen ersten Eindruck von der drittgrössten Stadt Brasiliens. Wir fahren zu einem anderen Busbahnhof, wo wir zwei Tage später nach Lençois weiterfahren wollen. Am Schalter der Busgesellschaft, die die entsprechende Strecke bedient, kaufen wir Fahrscheine. Danach fahren wir mit einem Taxi ins Stadt­ zentrum, wo wir ein kleines Hostel in der Altstadt beziehen. Für die erste Nacht müssen wir mit einem fensterlosen Zimmer im Erdgeschoss vorlieb­ nehmen. Es ist stickig. Der Gastgeber versichert uns, dass wir für die zweite Nacht ein besseres Zimmer im ersten Stock bekommen. Am Abend begegnen wir Sergio, einem weltoffenen Brasilianer, der sich als Fremdenführer zur Verfügung stellt. Er spricht ein wenig Deutsch, auch auf Französisch kann er sich verständigen. Wir erfahren, dass er mal in Genf als Musiker tätig war. Er führt uns durch die Altstadt, zeigt uns den Ort, wo er zusammen mit seinen Freunden Jamsessions abhält. Die Zeit vergeht wie im Fluge!

Im Zentrum von Salvador

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Sonntag, 20. Dezember 2009 (Salvador) Nach einem gemütlichen Morgenessen im Hostel beginnen wir unseren Rundgang durch die Altstadt mit den farbigen Häusern und den zahlreichen Kirchen. Viele Häuser sind sehr stilvoll renoviert, manche erinnern mit ihren bröckelnden Fassaden oder ihren eingestürzten Dächern an eine längst vergangene Zeit. Wir besichtigen die Markthalle am Hafen. Der Zugang von der Altstadt erfolgt über einen freistehenden Aufzug (er erinnert mich ein bisschen an den Bürgenstock-Lift). Wir machen kurz halt in einer „Lanchonete“. Christian bestellt einen Fruchtsaft, ich nehme einen Milchkaffee. Wir sitzen gemütlich an der Bar und schauen dem bunten Treiben auf der Strasse zu, bevor wir mit dem Lift wieder in die Altstadt fahren, um weitere Strässchen zu erkunden. Wir kommen an einem kleinen Restaurant vorbei. Christian erinnert sich, dass er vor sieben oder acht Bunte Fassaden Jahren auch schon da war. Auf der schmalen Terrasse mit Ausblick aufs Meer ist schon alles besetzt. Im angenehm kühlen Innenraum gibt es aber für uns noch genug Platz. Beim Anblick des Selbstbedienungsbüffets läuft uns das Wasser im Mund zusammen. Ich nehme einen feinen Salat und einen gesüssten Zitronensaft. Christian bestellt einen Mangosaft. Ein wahres Geschmackserlebnis! Frische Fruchtsäfte begleiten uns hier in Brasilien auf Schritt und Tritt (manchmal werden sie aus tropischen Früchten zubereitet, die ich in meinem Leben noch nie gesehen habe). Eigentlich ist jetzt Zeit für Siesta, wir beschliessen aber, unseren Rundgang fortzusetzen. Mit einem Taxi fahren wir zum Früchtemarkt. Der Taxifahrer sagt uns, dass wir in dieser ärmlichen Gegend auf unsere Sachen (vor allem auf den Fotoapparat) aufpassen sollen. Leider sind wir etwas spät dran. Die Marktstände sind da und dort schon abgeräumt. Nach einem kurzen Rundgang besteigen wir einen Bus. In der Innenstadt steigen wir aus und wollen zum Strand. Leider verlaufen wir uns. Wir sind mitten in einem Wohnquartier und wissen nicht, in welche Richtung wir laufen sollen. Plötzlich ruft uns ein Mann zu. Er will gerade mit seiner Familie wegfahren. Er nimmt uns spontan in seinem Auto mit. Kurz vor dem Meer lädt er uns aus. Wir laufen an einer „Lanchonete“ vorbei. Von aussen sehen wir die Süssigkeiten in der Auslage. Wir können der Versuchung nicht widerstehen und machen kurz Halt. Vom Mais-/Kokusnuss-Kuchen würde ich am liebsten zwei Stück essen! Während wir in der „Lanchonete“ sitzen, schaue ich auf dem Monitor der Kamera Bilder an. Die Belichtungsmessung scheint nicht mehr richtig zu funktionieren. Ich ärgere mich, dass viele Bilder unterbelichtet sind. Ich versuche, herauszufinden, woran es liegen könnte. Plötzlich fällt mir auf, dass ich aus Versehen die manuelle Belichtungskorrektur aktiviert habe. Ich hätte es früher merken können!

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Am Strand von Salta

Wir verlassen die Lanchonete und laufen noch das kurze Stück zum Meer, wo wir in einer kleinen Bucht einen mit Sonnenhungrigen bela­ gerten Sandstrand entdecken. Wir laufen ein wenig auf der Strandprome­ nade, geniessen den Ausblick aufs Wasser und fahren danach mit einem Kleinbus in die Altstadt zurück. Im Ho­ tel erwartet uns das neue Zimmer auf der Strassenseite. Musik in unglaub­ licher Lautstärke dringt von aussen ins Zimmer. Wir fragen uns, wie wir die Nacht überstehen werden.

Montag, 21. Dezember 2009 (Lençois) Die Reise geht frühmorgens mit dem Bus nach Lençois weiter. Schon kurz vor 6 Uhr holt uns das Taxi ab. Wir fahren zum Busbahnhof, wo wir uns noch schnell mit Kaffee und Kuchen stärken, bevor wir in den Langstreckenbus einsteigen. Auf der rund 7-stündigen Fahrt sehen wir eine abwechslungsreiche Landschaft mit Grasland und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die letzten Kilometer vor Lençois verlaufen durch dichten Urwald. Lençois - ein ziemlich touristisches Städtchen - fällt durch seine farbenfrohen Häuser auf. Für viele (auch für uns) ist es Ausgangspunkt für Wanderausflüge in die Chapada Diamantina. Wir wollen ein Trekking für zwei Tage buchen. Nach einer fachkundigen Be­ ratung durch den Tourenanbieter entscheiden wir uns für eine Tour mit Übernachtung auf einem kleinen Bauernhof. Wir verbringen im Städtchen einen gemütlichen Abend. Baldige Rückkehr ins Hostel, weil wir am folgenden Morgen sehr früh aufstehen müssen. Dienstag, 22. und Mittwoch, 23. Dezember 2009 (Trekking Chapada Diamantina) Plötzlich erwachen wir, weil jemand an der Tür klopft. Der Fahrer ist früher als erwartet da. Noch halb verschlafen packen wir unsere Sachen und folgen dem Fahrer. Wir steigen in seinen alten Jeep ein. Wir fahren zuerst ein Stück auf asphaltierter Strasse, danach ein langes Stück auf holpriger Erdstrasse. Die Fahrt scheint kein Ende zu nehmen. Schliesslich erreichen wir eine kleine Oase, die „Pousada de Capão“. Unser Magen knurrt schon lange, weil wir ohne Morgenessen von Lençois weggefahren sind. Wir werden aber reichlich entschädigt: ein ausgiebiges Morgenessen mit feinen Früchten erwartet uns. Wir machen dort Bekanntschaft mit unserem Guide und einem anderen Teilnehmer (einem Brasilianer aus São Paulo). Nach dem Morgenessen geht die Fahrt bis zum Ende der Erdstrasse weiter. Danach geht es zu Fuss teils durch Wald, teils durch offenes Gelände, bis wir einen kleinen Teich mit einem Wasserfall erreichen, wo wir eine Mittagspause einlegen. Wir essen aus den Pick­ nicksäcken, die der Guide verteilt hat. Wir entdecken darin feine Cashewnüsse und eine

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süsse Goiaba (= Guave). Unser Guide ist witzig und wortreich. Ich verstehe leider nicht viel, aber Christian übersetzt fleissig, so dass ich die Pointen und alle wichtigen Informationen zur Tour mitbekomme. Nach der Mittagspause geht es weiter durch eine karge Landschaft mit Aussicht auf ein­ drückliche Tafelberge. Lange wandern wir über eine Hochebene, bevor ein steiler Abstieg in ein kleines Tal beginnt. Wir sind von der langen Wanderung in der sengenden Hitze der Chapada schon ziemlich erschöpft. Nun geht es aber nochmals kräftig aufwärts. Wir erreichen eine kleine Anhöhe, und danach geht es endlich nur noch bergab. Auf dem Bauernhof angekommen, werden wir von den Gastgebern herzlich begrüsst. Wir bekommen sogleich kühle Getränke. Es tut gut, sich vor dem Abendessen noch ein wenig zu entspannen. Wir beziehen das bescheidene Zimmer, das wir zu dritt mit dem Brasilianer belegen. Im Zimmer haben wir kein elektrisches Licht, nur eine Kerze und natürlich Taschen- bzw. Stirnlampe. Solarzellen versorgen die wenigen Lampen, die es auf diesem Bauernhof gibt (z.B. im Essensbereich). Ich geniesse die Einfachheit dieser Herberge. Mir wird plötzlich bewusst, wie stark wir in unserem Alltag von der Stromversorgung abhängig sind. Können wir zuhause überhaupt noch auf Computer, CD Player, Drucker, Handy, etc. verzichten? Die Gastgeber servieren uns ein typisch brasilianisches Essen mit Fleisch, Reis und Gemüse. Dazu gibt es feinen Fruchtsaft. Nach dem Essen unterhalten wir uns noch eine Weile mit dem Brasilianer. Er hat eine längere Tour als die unsrige gebucht. Christian und ich werden morgen nach dem Mittag einen anderen Guide bekommen, der uns aus der Chapada herausführen wird. Wir sind an diesem Abend müde, aber zufrieden; wir gehen schon kurz nach acht ins Zimmer. Es herrscht hier unglaubliche Stille. Ich schlafe sofort ein! Am nächsten Tag brechen wir zu einer Wanderung auf den Castelo auf (Tafelberg). Den Gipfel selbst kann man nicht besteigen. Wir betreten aber einen spannenden Höhlengang unter dem Gipfel. Kurz nach dem Ausgang er­ reichen wir einen Aussichtspunkt, wo uns ein atemberau­ bendes Panorama erwartet. Wir entspannen uns ein wenig, essen die feinen Bananen, die der Guide mitgebracht hat. Danach geht es heiter und beschwingt wieder talwärts. An einem Bach legen wir eine kurze Pause ein. Es tut gut, sich im kühlen Nass zu erfrischen. Danach geht es zügig zu einem Bauernhof weiter, wo uns zum Mittagessen Kürbis, Xuxu, Fleisch, Salat, Tomaten und Bohnen aufgetischt werden, und zum Trinken gibt es natürlich frischen Fruchtsaft. Köstlich! Am Nachmittag beginnt die letzte Etappe unserer Wande­ rung. Der neue Guide ist ziemlich wortkarg und gibt ein Abstieg vom Castelo sehr schnelles Tempo vor. In der Nachmittagssonne tropft uns der Schweiss von der Stirn. Am liebsten würden wir jetzt einen Mittagsschlaf machen, aber wir müssen uns beeilen, damit wir rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit den Treffpunkt in der Talebene erreichen, wo uns der Jeep-Fahrer für die Rückfahrt nach Lençois erwartet. Die Fahrt geht zuerst über 40 Kilometer Erdstrasse. Die folgenden 50 Tagebuch Südamerika Dez./Jan. 09/10

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können wir zum Glück auf asphaltierter Strasse zurücklegen. In Lençois angekommen, suchen wir zuerst die Tourenagentur auf, wo wir den Rest un­ seres Gepäck zwischengelagert haben. Wir können dort duschen und unsere Sachen um­ packen. Als wir das Finanzielle regeln wollen, stellt sich heraus, dass die Agentur einen ziemlich ungünstigen Dollarkurs verrechnet. Zum Glück können wir an einem nahegele­ genen Automaten die fehlenden Reais besorgen. Als Abschiedsgeschenk bekommen wir bedruckte T-Shirts, die uns an die Chapada Diamantina erinnern werden. Wir verbringen den Rest des Abends im Städtchen. Gegen halb zwölf laufen wir zum Busbahnhof, wo unsere ca. 7-stündige Rückfahrt nach Salvador beginnt. Donnerstag, 24. Dezember 2009 (Salvador) Frühmorgens Ankunft in Salvador. Wir nehmen ein Taxi zum Flughafen. Die Wartezeit, bis es nach Ilheus weitergeht, überbrücken wir mit Kaffeetrinken und einem Rundgang im Flughafen-Shopping. Ich bleibe längere Zeit in einem Musikladen hängen, wo ich viele CDs mit brasilianischer Musik entdecke. Wieviele soll ich kaufen? Ich bleibe diesmal vernünftig und kaufe nur eine! Der Flug nach Ilhéus dauert nur ca. 45 Minuten. Kaum hat das Flugzeug die maximale Flughöhe erreicht, beginnt schon der Sinkflug. Der Anflug in Ilhéus ist heikel, weil die Landepiste relativ kurz ist: sie liegt zwischen einem kleinen Fluss und der Küstenstrasse, die hier parallel zum Strand verläuft. Wir atmen auf, als das Flugzeug vor dem Terminal sicher zum Stehen kommt. Wir werden von Christians Eltern abgeholt. Nach rund einstündiger Fahrt erreichen wir ihr Haus; es liegt direkt am Sandstrand, von Palmen gesäumt. Eine traumhafte Lage! Und hinter uns – gegen das Landesinnere – beginnt der Urwald. Die Luft ist feucht und warm. Wir beziehen die kleine Gästewoh­ nung über der Garage. Wir sind froh, nach der langen Reise hier angekommen zu sein. Den Heiligen Abend verbringen wir zu fünft mit Heide, einer Bekannten von Christians Eltern, die ein paar Kilometer näher bei Ilhéus auch ein Haus am Strand besitzt.

Palmen so weit das Auge reicht!

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Freitag, 25. Dezember 2009 (Weihnachten in Ilhéus) Am heutigen Weihnachtstag fahren wir zur Marina von Ilhéus, wo ein kleines Boot auf uns wartet. Wir wollen zu Urs, der mit seiner Frau auf einer Anhöhe auf der anderen Flussseite ein kleines Restaurant betreibt. Nach der Bootsfahrt müssen wir noch ein paar Minuten aufwärts laufen. Die Überraschung ist gross, als ich vor dem Restaurant bellende Schäfer­ hunde und eine Schweizer Fahne erblicke und um mich herum fast nur Schweizerdeutsch höre. Auf der Terrasse vor dem Restaurant geniessen wir den herrlichen Ausblick und das gediegene Weihnachtsessen. Für mich ist es die erste Weihnacht in tropischem Klima. Ich geniesse sie in vollen Zügen. Die Weihnachtsstimmung, wie wir sie zuhause kennen, gibt es in diesen Breitengraden nicht – da und dort sieht man künstliche Tannenbäumchen mit kleinen bunten Lämpchen; sie erinnern uns daran, dass wir uns auf das Jahresende hin bewegen. Nach dem Essen zeigt uns Urs seine Kakao-Plantage, die demnächst das Label von Bio Suisse erhalten soll. Kakao-Bäume haben gerne Schatten, darum werden sie durch grössere Bäume vor Sonneneinstrahlung geschützt. Der Reifegrad der Frucht wird anhand der Farbe und der Grösse bestimmt. Was passiert eigentlich mit den reifen Ka­ kao-Früchten? Zur Ernte werden sie dicht am Stamm mit einem (Busch)messer abge­ schnitten. Danach schneidet man sie mit einem Messer auf. Die Kakaobohnen wer­ den mit den Händen ausgelöst. Danach kommt es zu einem wichtigen Prozess, der Gärung oder Fermentierung. In einer kleinen Hütte zeigt uns Urs, wie die Kakao­ bohnen zu Haufen zusammengeschichtet und abgedeckt werden. Mit der ausge­ streckten Hand spüren wir die Wärme, die sich darunter im Haufen entwickelt. Nach Eine aufgeschnittene Kakao-Frucht dieser spannenden Führung fahren wir mit dem Boot nach Ilhéus zurück. Samstag, 26. Dezember 2009 (Ilhéus) Wie besuchen im Hinterland eine Roça (auch Rossa geschrieben, wörtlich: Feld, Waldro­ dung). Die Leute auf der Roça leben in einfachsten Verhältnissen. Immerhin verfügen sie heute über einen Stromanschluss und eine Wasserpumpe, mit der das Wasser aus der nahegelegenen Mulde zur Hütte heraufgepumpt wird. Der Besitzer der Roça bietet uns eine Jáca zum Probieren an. Er sehen, wie die Frucht klebrige Fäden zieht. Essbar ist nur das Bohnen. Sorgfältig achten wir darauf, den klebrigen Teil nicht zu Hütte sehen wir eine bescheidene Produktionsanlage, wo man Maniok zu Mehl verarbeiten kann.

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schneidet sie auf; wir Fruchtfleisch um die berühren. Neben der in langer Handarbeit

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Sonntag, 27. Dezember 2009 (Ilhéus) Wir besichtigen den Markt von Ilhéus, Hier findet man alles, was man im All­ tag braucht. Sehr schön sind die riesigen Auslagen mit den tropischen Früchten!

Auf dem bunten Markt von Ilhéus

Nach dem Rundgang fahren wir zu Bekannten von Christians Eltern, die ein wunderschönes Haus mit Swimming-Pool besitzen. Wir ge­ niessen das köstliche Churrasco und verbringen den Nachmittag plaudernd und badend bei bestem Wetter und bester Laune.

Montag, 28. Dezember 2009 (Ilhéus) Wir fahren ins Stadtzentrum von Ilhéus. Wir spazieren durch quirlige Einkaufsstrassen, wo wir buntbemalte Häuser sehen, die uns an die Karibik erinnern. Zum Mittagessen fahren wir in eine Churrascaria. Wir bedienen uns zu­ erst an einem riesigen Beilagen- und Salat-Buffet. Es geht nicht lange, bis uns die Kellner am Spiess reichlich Würste und Fleisch an den Tisch bringen. Wir müssen sie immer wieder abwimmeln, weil wir mit Essen nicht nachkommen. Aber bekanntlich kommt der Appetit beim Essen. Soll ich noch ein bisschen vom zarten Rindfleisch (Picanha) nehmen? Guten Appetit!

Dienstag, 29. Dezember 2009 (Ilhéus – Salvador – São Paulo – Buenos Aires) Abflug nach Salvador mit Weiterflug nach São Paulo. Am Flughafen von Ilhéus erfahren wir, dass unser Flug gestrichen ist. Das Glück ist aber auf unserer Seite: wir werden auf einen früheren Flug umgebucht. In Salvador angekommen, müssen wir uns ziemlich beeilen; wir werden mit der „Ultima Chamada“ zum Einsteigen aufgefordert. Wir hoffen natürlich, dass unser Gepäck trotz Umbuchung auf den früheren Flug nach São Paulo mittransportiert wird. Bei Ankunft in São Paulo können wir aufatmen: wir gehören sogar zu den ersten, die das Gepäck in Empfang nehmen können.

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Christian hat bei der Hinreise in der Gepäckaufbewahrung des Flughafens seinen Velo­ koffer deponiert, darum müssen wir nochmals beim Check-in anstehen. Die Warte­ schlange ist unglaublich lang, aber diesmal haben wir genug Zeit. Während wir in der Schlange langsam vorwärts schleichen, packen wir noch ein wenig um, damit das Gewicht möglichst gleichmässig verteilt ist und wir keinen Aufpreis für Übergewicht bezahlen müssen. Vorne am Schalter angekommen, verläuft alles reibungslos. Nach einem kleinen Imbiss laufen wir zum Gate. Auf einem Bildschirm wird eine halb­ stündige Verspätung angekündigt. Kurze Zeit später wechselt die Anzeige: eine Stunde Verspätung! Plötzlich werden wir aufgefordert, am Schalter der Fluggesellschaft zu erscheinen. Wir sind verunsichert. Aber wir haben Glück. Am Schalter teilt man uns mit, dass das Boarding unmittelbar bevorsteht. Die angekündigte Verspätung hat sich in Luft aufgelöst! Nach Ankunft in Buenos Aires fahren wir mit einem Taxi zu Renés Herberge. Wir sind froh, dass wir uns hinlegen können. Es ist kurz vor 2 Uhr nachts. Mittwoch, 30. Dezember 2009 (Salta) Der Wecker klingelt schon um 4.30 Uhr. René ist so freundlich und fährt uns zu dieser frühen Stunde zum Stadtflughafen Jorge Newbery, wo um 6.15 Uhr die Maschine der Aerolineas Argentinas nach Salta abfliegt. Nach Ankunft in Salta fahren wir mit dem Taxi zum Hostel, wo wir herzlich aufgenommen und mit allen nötigen touristischen Tipps versorgt werden. Ein intensiver Tag steht uns bevor. Wir müssen in einem LAN Reisebüro meinen Flug von Tucuman nach Buenos Aires umbuchen, weil das Reisebüro in der Schweiz übersehen hat, dass ich in Buenos Aires vom Stadtflughafen zum Internationalen Flughafen Ezeiza wechseln muss. Die Umbuchung ist zum Glück kostenlos. Weiter will Christian beim Optiker vorbeigehen und seinen Rucksack in die Reparatur bringen, und last, but not least müssen wir die Mietvelos abholen, denn wir wollen morgen mit dem Bus nach Cachi weiterfahren, wo unsere Velotour beginnen soll. Nach dem Mittagessen werde ich leider von Reisedurchfall heimgesucht. Wir müssen un­ sere Pläne ändern. Wir werden mindestens einen Ruhetag einlegen und somit frühestens am Neujahrstag mit der Erkundung der Valles Calchaquíes, einer Kette zusammenhän­ gender Täler am Ostabhang der Anden, beginnen. Donnerstag, 31. Dezember 2009 (Silvester in Salta) Zweiter Tag in Salta. Ich verbringe einen grossen Teil des Tages im Hostel. Spontan lädt uns die Gastgeber-Familie zum (Silvester-)Nachtessen ein. Mein Bauch rumpelt ziemlich stark, und ich habe noch keinen richtigen Hunger. Um Mitternacht stossen wir aufs neue Jahr an; vor dem Hostel wird Feuerwek gezündet. Kurz nach zwölf gehen wir schlafen, denn morgen geht es schon mit dem 7 Uhr Bus nach Cachi weiter.

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Freitag, 1. Januar 2010 (Salta – Cachi – Seclantas – Finca Montenieva) Wir brechen kurz nach 6.00 Uhr auf und sind schon paar Minuten später am Busbahnof. Wir müssen kurz warten, bis der Bus vorfährt. Unsere Velos werden auf dem Busdach be­ festigt. Die Fahrt dauert ca. 4 Stun­ den. Sie führt uns durch ein male­ risches Tal mit riesigen Kakteen, über einen Pass auf ca. 3'500 Meter ü. M., schliesslich über eine karge Hoch­ ebene. Im unteren Teil des Tals ist die Strasse geteert, danach geht es auf Auf der Fahrt nach Cachi Erdstrasse weiter. Cachi liegt in den Valles Calchaquíes auf einer Höhe von 2'300 Metern. Das Sonnenlicht in Cachi ist so intensiv, dass ich sofort in den Schatten flüchte und Sonnencrème einstreiche. Bevor wir mit dem Velo die Erdstrasse in das rund 30 Kilometer entfernte Seclantas in Angriff nehmen, machen wir kurz in einer Vinothek halt, wo wir noch eine Kleinigkeit essen. Zufälligerweise sitzt am Tisch neben uns ein Deutscher, mit dem wir ein paar Worte tauschen. Die Fahrt nach Seclantas in trockener Luft und praller Sonne ist ziemlich anstrengend. Der Wind verstärkt das Gefühl von Trockenheit. Alle paar Kilometer halten wir an, um Wasser zu trinken. Die Landschaft ist erschreckend kahl und unwirtlich, aber wir geniessen die fantastische Aussicht auf die Berge. Seclantas ist ein kleines, sehr charmantes Dorf. Die weiss bemalten Häuser und der schön gestaltete Dorfplatz wirken auf uns sehr einladend. In einem Strässchen entdecken wir ein Restaurant mit Innenhof, wo wir eine kleine Zwischenverpflegung einnehmen. Der Gastgeber ist sehr gesprächig, die Zeit schreitet voran. Bald müssen wir aufbrechen, weil wir heute Abend auf der Finca Montenieva erwartet werden. Auf der Finca werden wir mit offenen Armen empfangen. Nach einer kurzen Erfrischung setzen wir uns mit dem Besitzer an einen Tisch. Wir erfahren viel Wissenswertes über regionale Kultur, Landbau und traditionelles Handwerk. Samstag, 2. Januar 2010 (Finca Montenieva) Am folgenden Morgen stellt uns Fido (der Finca-Besitzer) ein kleines touristisches Pro­ gramm zusammen. Wir fahren zuerst zu einem kleinen Bauernhof. Die Bäuerin erklärt uns, wie in einer be­ scheidenen Anlage aus den eigenen Reben Wein produziert wird. Wir dürfen vom Wein eine Kostprobe nehmen, die uns gut schmeckt.

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Verglichen mit einem Bauernhof in der Schweiz wirkt hier alles ein biss­ chen unordentlich: hier ein Gehege mit Schweinen, dort ein paar Schafe, die unter den Rebstöcken das Gras abfressen, unter einem Baum ein Holzofen, wo die Bäuerin gerade ein Feuer entfacht, um Fleisch zu braten. Wir erfahren, wie man wild wach­ sende Knoblauchzehen findet. Sie riechen genauso intensiv wie die Ze­ hen, die wir bei uns zuhause im La­ den kaufen, sie sind aber wesentlich Auf dem Bauernhof bei Seclantas kleiner. In einem längeren Gespräch wird uns bewusst, mit welchen Problemen die Leute in diesem trockenen Hochtal konfrontiert sind. Landbau und Wasserversorgung sind hier oben eine echte Herausforderung. Nach einem Dankeschön für den interessanten Austausch fahren wir mit Fidos uraltem Auto zu einer Weberei. Randbemerkung: Sein Auto hätte man bei uns schon lange stillge­ legt, hier tut es immer noch gute Dienste! Bei der Weberei wird im Freien unter einem Sonnenschutz gewoben. Wir besichtigen in der Hütte gleich nebenan die Ausstellung. Es gibt dort unter anderem Ponchos, Tisch­ läufer mit traditionellem Webmuster (einer ist jetzt bei mir zu Hause auf dem Esstisch aus­ gebreitet) sowie beidseitige Satteltaschen, die man beim Absteigen vom Pferd auf der Schulter tragen kann. Die Webereiware ist hier von guter Qualität. Für den Tischläufer verlangt die Weberin 140 Pesos (umgerechnet ca. 40 Franken). Christian meint, dies sei immer noch günstig. Ich ent­ scheide mich zum Kauf und freue mich, dass ich ein zugleich dekora­ tives und nützliches Souvenir ge­ funden habe. Wir fahren ins Dorf zu­ rück, wo Fido in einer Metzgerei Halt macht, um fürs Mittagessen einzu­ kaufen. Am Nachmittag fahren wir zur Hacienda la Cruz. Es ist eine Ruine aus der Jahrhundertwende 1600. Das Besondere daran ist, dass die Eigentumsüber­ tragung durch den König in einer Urkunde verbrieft ist (sog. Encomienda). Im Umfeld der Ruine entdecken wir Porzellanscherben. Fido erklärt uns, wie man das europäische Porzellan vom indigenen unterscheiden kann (wobei wir uns nicht ganz im Klaren sind, ob wir die Erklärungen für bare Münze nehmen sollen, aber interessant ist es auf jeden Fall).

Tischläufer

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Wir laufen noch einen Hügel hinauf, wo wir den herrlichen Ausblick auf das Tal und die Berge geniessen. Beim Abstieg sehen wir vor uns plötzlich eine kleine Schlange. Fido beruhigt uns: es ist eine ungiftige Art. Sonntag, 3. Januar 2010 (Finca Montenieva – Molinos) Nach dem Morgenessen vermittelt uns Fido noch Hintergrundwissen über archäologische Funde, die er uns vorsichtig präsentiert. Es ist so spannend, dass wir gerne länger bleiben würden, aber wir müssen heute nach Molinos weiterfahren. Wir verabschieden uns und bedanken uns bei ihm und seiner Familie herzlich für seine Gastfreundschaft und die gute Zeit. Wir montieren unsere Velotaschen und fahren los. Wir nehmen eine Abkürzung, um auf direkterem Weg auf die Erdstrasse nach Molinos zu gelangen. Das Gebiet wird plötzlich unwegsam. Wir kämpfen uns durch dichtes Gestrüpp. An einer engen, steilen Stelle müssen wir sogar unsere Gepäcktaschen abnehmen. Bald erreichen wir aber die ersehnte Strasse. Sie ist in gutem Zustand; wir kommen rasch vorwärts. In Molinos fahren wir direkt zum „Hospedaje Las Tinajas“. Wir bekommen das Zimmer für 90 Pesos pro Nacht (ca. 30 Franken). Wir machen uns frisch, bevor wir zu einem kleinen Rundgang durch das Dorf aufbrechen. Die Häuser sind klein, meist einstöckig und weiss gestrichen. Gewisse Strasse sind sogar gepflastert, auch eine Strassenbeleuchtung gibt es hier! An einem Haus, das sich gerade im Bau befindet, sehen wir, dass die traditionelle Kon­ struktion aus Adobe (luftgetrocknetem Ziegelstein) mit Zement kombiniert wird. Dies macht die Häuser beständiger, da der Adobe wasserempfindlich ist. Traditionell werden übrigens die Dächer mit Lehm bedeckt. Der Lehm wird auf einer Konstruktion von Holzstangen aufgetragen. Auf dem Platz vor der Kirche ent­ decken wir einen Zugang zum Innenhof einer Hotel-Anlage. Die alten Gebäude rings um den Hof sind stilvoll renoviert, Tische und Stühle stehen im Schatten eines riesigen Pfefferbaumes. Wir setzen uns an einen Tisch und bestellen etwas zum Essen. Es tut gut, im kühlen Schatten zu sitzen! Am späteren Nachmittag suchen wir einen Lebensmittel-Laden auf, um Proviant für den nächsten Tag zu Im kühlen Schatten! kaufen. Am Abend machen wir uns auf die Suche nach einer anderen Gaststätte. Im Dorf scheint nicht sehr viel los zu sein; einzig das Restaurant, das wir über Mittag aufgesucht haben, ist offen. Macht nichts! Das Mittagessen war ausgezeichnet, darum gehen wir gerne wieder hin. Nach dem Abendessen kehren wir zufrieden ins Hostel zurück. Ich bin froh, dass die Bauchschmerzen weg sind, denn morgen wollen wir mit dem Velo zum Weingut von Donald Hess fahren.

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Montag, 4. Januar 2010 (Molinos – Colomé) Die Fahrt auf der Erdstrasse nach Colomé erstreckt sich über 17 Kilometer. Es geht von 2'000 auf 2'250 Meter ü.M. Die Strasse verläuft durch hügeliges Gelände. An einer Stelle müssen wir sogar einen kleinen Canyon passieren. Das Gebiet ist extrem trocken; wir sind von roten Felsen umgeben; vereinzelt sehen wir Kakteen. Sehr zu unserem Leidwesen liegt manchmal Abfall verstreut am Strassenrand herum. An einer Strassenkreuzung würde es links zum noch entfernter liegenden Weingut von Tacuil gehen. Wir fahren geradeaus nach Colomé weiter. Schon bald macht uns ein Schild am Strassenrand darauf aufmerksam, dass wir unser Ziel erreicht haben. Wir geniessen es, in diese grüne Oase einzutauchen. Wir sehen überall Rebstöcke und fahren im Schatten riesiger Bäume. Der Wald lichtet sich, und nach kurzer Zeit stehen wir vor dem Tor des Besucherzentrums. Wir kommen in der nächsten Stunde nicht mehr aus dem Staunen heraus. Wir sehen riesige Produktionsanlagen in modernster Ausführung. Die übergrossen Metallgefässe und die vielen Eichenfässer (wovon 75% aus Frankreich und 25% aus den USA importiert sind) beeindrucken uns sehr. Im Aussenbereich sehen wir eine überdimensionierte Waage und grosse technische Apparaturen, mit denen der Traubensaft zum Endprodukt verar­ beitet wird. Auch die aus Italien importierte Abfüllanlage scheint ein technisches Meister­ werk zu sein. Nach der Führung wird uns ein Video mit Hintergrundinformation vorgeführt. Wir erfahren, dass das Weingut bio­ dynamisch bewirtschaftet wird. Zum Abschluss dürfen wir vier ver­ schiedene Weine degustieren. Wir beschliessen, diese Degustation mit einem Mittagessen zu verbinden. Wir sitzen auf einer sonnengeschützten Terrasse mit Ausblick auf die Reb­ stöcke und die umliegenden Berge, und dies bei herrlichem Sommer­ wetter! Degustation von Colomé-Wein

Zum krönenden Abschluss besuchen wir das von Donald Hess finanzierte James Turrell Museum (2009 eingeweiht). Es arbeitet hauptsächlich mit Licht- und Farbeffekten. Es ist in diesem Sinne kein traditionelles Museum. Wir sind von der Konzeption sehr angetan. Auch der Skyspace fasziniert uns. Abends liegt man auf dem Boden und blickt durch das offene Dach gen Himmel. Die im Raum sich verändernden Farben (durch künstliches Licht erzeugt) lassen den Himmel mal hellblau, mal dunkelblau erscheinen. Leider werden wir den Effekt nicht in natura erleben, weil wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder in Molinos sein wollen. Nach einem kurzen Rundgang durch die Boutique, wo ich einen Wein (natürlich von Colomé!) und ein T-Shirt mit dem Colomé-Schriftzug kaufe, steht uns die Rückfahrt nach Molinos bevor. Wir sind schon recht müde, aber es geht glücklicherweise 250 Höhenmeter abwärts.

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Auf der Rückfahrt besuchen wir noch eine kleine Ausstellung mit Webereiware. Wie mir Christian erklärt, werden Tücher und Ponchos im allgemeinen aus Schaf- oder Lamawolle hergestellt. Teilweise wird mit synthetischen Fasern gearbeitet. Vor allem bei Produkten mit grellen Farben oder standardisierten Mustern ist Vorsicht geboten. Es könnte sich um industriell gefertigte Ware handeln, die gar nicht aus der Region stammt. Dienstag, 5. Januar 2010 (Molinos – Cachi) Frühes Aufstehen um 6.00 Uhr. Der Bus nach Cachi fährt um 7.10 Uhr. Wir frühstücken im Bus. Gegen 9.00 Uhr erreichen wir Cachi, wo wir noch einen gemütlichen Tag verbringen. Wir besuchen diverse Artisanat-Läden. Mittwoch, 6. Januar 2010 (Cachi – Salta) Rückfahrt nach Salta. Wegen eines Unwetters ist die Strasse stark beschädigt. Der Bus vor uns bleibt im Geröll stecken. Sämtliche Versuche, ihn aus der miss­ lichen Lage zu befreien, bleiben erfolglos. Unser Fah­ rer will ihn überholen. Die Erdstrasse ist am Rand ziemlich aufgeweicht. Das Überholmanöver ist riskant, aber es gelingt. Bald stehen wir wieder. Die Strasse ist diesmal so stark verschüttet, dass sie mit einem Bagger geräumt werden muss. Der Fahrer stellt den Motor ab. Wir steigen aus, laufen bis zum Anfang der Fahrzeugschlange. Vor uns liegt ein riesiger Schutt­ haufen. Der Bagger kommt mit dem Wegräumen nur langsam vorwärts. Und wir erfahren, dass weiter unten im Tal weitere Stellen verschüttet sind! Wir wollen uns stundenlanges Warten ersparen und beschliessen kurzerhand, mit unseren Mietvelos weiterzufahren. Ein Helfer holt unsere Velos vom Bus­ dach. Wir prüfen schnell die Bremsen und die Gang­ Da war mal eine Strasse! schaltung. Wir fahren los. Die mit Schlamm über­ zogene Strasse ist ziemlich glitschig. An der verschütteten Stelle müssen wir unsere Velos stossen. Wir sinken fast knietief im Schlamm ein. Weiter unten müssen wir zwei ähnliche Stellen passieren. Bald danach ist die Strasse wieder geteert; wir kommen jetzt zügig voran. Bei einer Cafeteria legen wir eine kurze Ruhepause ein. Nach Salta (dem heutigen Etappenziel) sind es noch fast 100 Kilometer. Wir möchten ein Taxi bestellen, aber leider hat mein Handy hier oben noch keinen Empfang. Wir fahren bis nach Chicoana weiter, wo wir Juan – den Taxifahrer – anrufen. In einem Café am Rande der Plaza bestelle ich einen Kaffee, Christian einen Submarino (heisse Milch, in der ein Stück Schokolade zum Schmelzen gebracht wird). Wir lassen die eindrückliche Abfahrt Revue passieren. Chicoana liegt auf 1'400 m. ü.M. Unsere Abfahrt hat wohl auf einer Höhe von 2'500 oder 3'000 m begonnen, also mindestens 1'000 m Höhenunterschied! Juan fährt uns gut gelaunt nach Salta, wo wir unsere Velos bei Amalia (der Vermieterin) abgeben. Eine erlebnisreiche Velotour nimmt ihr Ende. Wir nehmen unvergessliche Ein­

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drücke mit nach Hause – von der kargen Berglandschaft, von den Dörfern auf der Hoch­ ebene, die zum Verweilen einladen. An unserem letzten gemeinsamen Abend besuchen wir in einer Peña eine FolkloreDarbietung. Für unsere Ohren ist der Lautpegel zu hoch. In der Pause verlassen wir das Lokal und suchen uns auf Saltas Ausgehmeile eine gemütliche Bar, wo wir noch einen Schlummertrunk geniessen, bevor wir mit einem Taxi zu unserem Hostel zurückfahren. Kurz nach 2.30 Uhr lösche ich das Licht. Die Nacht ist kurz. Wir müssen kurz vor 7.00 Uhr aufstehen, wenn wir den Bus nach Tucumán nicht verpassen wollen. Donnerstag, 7. Januar 2010 (Tucumán – Buenos Aires) In Tucumán gemeinsames Mittagessen. Danach Fahrt zum Flughafen, wo ich mich von Christian verabschiede, der morgen mit dem Bus nach Patagonien (Bariloche) weiterfährt. Rückflug nach Buenos Aires. Am Abend Besuch einer Tango-Show im Stadtzentrum von Buenos Aires. Freitag, 8. Januar 2010 (Buenos Aires – São Paulo – Zürich) Rückflug nach São Paulo. In São Paulo Abflug nach Zürich mit LX93. Ankunft am folgenden Tag. In Zürich liegt Schnee!

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