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Dreiklang Kirche auf Kurs ins Neuland?

Inhalt

Öffnungszeiten unserer Pfarrbüros

Hötting

Schulgasse 2, 6020 Innsbruck

Mo., Di., Mi., Fr. 10:00–12:00 Uhr, Di. 14:00–16:00 Uhr, Do. 16:30–18:30 Uhr

Tel.: 0512 28 17 11

E-Mail: pfarrbuero.hoetting@A1.net www.sr-hhstn.at/at/hoetting/

Hungerburg

Gramartstraße 4, 6020 Innsbruck nach telefonischer Vereinbarung

Tel.: 0512 28 17 11

E-Mail: pfarrbuero.hoetting@A1.net www.hungerburg.at/pfarre

St. Nikolaus

Sankt-Nikolaus-Gasse 35, 6020 Innsbruck

Di. 08:00–10:00 Uhr, Mi. 09:00–12:00 Uhr, Do. 17:00–18:00 Uhr

Während der Sommerferien, 10.7. bis 10.9., ist das Pfarrbüro immer dienstags von 09:00–10:00 Uhr geöffnet. Am 1.8., 8.8. und 5.9. bleibt das Pfarrbüro geschlossen.

Tel.: 0676 87 30 70 82

E-Mail: pfarre-st.nikolaus@dibk.at www.pfarre-st-nikolaus.at

Seelsorgeraum Hötting – Hungerburg – St. Nikolaus, Schulgasse 2, A–6020 Innsbruck, wolfgang.geister-maehner@dibk.at, Mobil: +43 676 8730 7007; Fotos: Christine Renzler, Die Fotografen, Klaus Spielmann, Reinhold Sigl, Pfarrarchiv, Privatbesitz, pixabay, Istock; Layout: Team Stadthaus; Redaktionsteam: Christine Renzler, Klaus Spielmann, Reinhold Sigl, Wolfgang Geister-Mähner; Druck: Alpina Druck GmbH

Steckbrief

Julia und Lorenz berichten uns aus ihrer Firmvorbereitung und dem Leben als junge Christinnen und Christen.

S. 8-11

Erstkommunion – 27 Kinder aus unseren Pfarren feierten ihre Erstkommunion.

18-23

Pop-up-Chor – Die Freude am gemeinsamen Singen gab den Auslöser.

Liebe Höttinger, Hungerburger und St. Nikolauser, liebe Leserin, lieber Leser,

in einem Boot zu sitzen - vom Wasser getragen auf ruhiger See oder in den Wellen des Meeres mit Wind in den Segeln dahingleiten – das lässt viele Herzen höher schlagen, auch meines! Ich gebe zu, ich trage auch die Erinnerung in mir, wie schlecht mir im Auf und Ab der Wellen wurde, weil der Seegang so mächtig war, oder wie vor Angst mein Puls in die Höhe schlug, weil unser Boot zu kentern drohte. Gefragt, wie ich die gegenwärtige Zeit erlebe, hilft mir das Bild vom Boot. Nicht, dass ich meine, wir sitzen alle in ein und demselben Boot. Zu unterschiedlich haben die Menschen weltweit zu tragen an den sich verändernden Lebensumständen: an den Auswirkungen der Kriege, den Nachwirkungen der Pandemie und den spürbaren Veränderungen des Erdklimas. Ungleich sind die Möglichkeiten für den Umgang damit, und wie gegensätzlich werden diese Krisen eingeordnet und beurteilt! Die Menschheit sitzt in verschiedenen Booten: auf der Fähre in den Urlaub, im Schlauchboot auf der Flucht nach Europa, auf dem Kreuzfahrtschiff, auf dem Kriegsschiff der Schwarzmeerflotte, im Segelboot am Achensee, im Fischerboot in Zentralafrika, im Maschinenraum eines Frachtschiffes, an den Greifarmen eines Forschungs-U-Bootes. Manche haben Glück und werden von den Wellen getragen, andere geraten in Schieflage und drohen zu kentern, einige finden im sicheren Hafen Schutz, andere suchen ihn vergeblich.

Die jüdisch-christliche Heilsgeschichte erzählt von der lebensrettenden Arche. Dahinter steht die Ur-Erfahrung der Bedrohung menschlichen Lebens, ja sogar der ganzen Erde und, wie die Menschen für den Untergang selbst verantwortlich sind. Es wird aber auch von Menschen berichtet, die sich führen lassen zum Bau der Arche, zum Schutz des Lebens, zur Suche nach Neuland, von Frauen und Männern, die mit einem Gott rechnen, der die Menschen liebt.

Auch der Fischer Simon Petrus erlebt die Güte Gottes mehrfach. Gegen besseres Wissen folgt er dem Wort Jesu und fängt mehr Fische, als sein Boot tragen kann. Und mehr noch: Weil Simon Petrus die Nähe zu Jesus wirklich sucht, entscheidet sich der erfahrene Fischer und Bootsmann selbst bei stürmischem Wetter für Wege, die er nie für möglich gehalten hat: Jesus blickt ihn an und daran hält sich Simon Petrus fest und geht übers aufgewühlte Wasser. Lässt er von diesem Blick ab, sieht er nur die Fluten und sich selbst - und geht darin unter. Gott sei Dank ist er in dieser lebensbedrohlichen Situation nicht verloren: Seine suchenden Arme greifen nicht ins Leere, Jesus ist da und zieht ihn heraus. –Mich beeindruckt, wie Simon Petrus sich an Jesus orientiert und sich mutig entgegen seiner Erfahrung auf Neues einlässt. Er verliert zwar zuerst das Vertrauen, findet aber bei Jesus Halt.

Als Kirche heilsgeschichtliche Tradition zu leben, heißt, sich an diesem Simon Petrus ein Beispiel zu nehmen. Das machen auch unsere drei Pfarren seit mittlerweile sechs Jahren im Seelsorgeraum Hötting, Hungerburg und St. Nikolaus. Trotz „hohem Seegang“, dem die Weltkirche ausgesetzt ist, und Mangelerfahrungen auf unserem „Kirchenschiff“ halten wir Kurs: Als Kirche Jesu Christi versuchen wir, uns unter dem Leitmotiv „Eigenes wahren – Gemeinsames wagen“ von Christus steuern zu lassen.

Mittlerweile gefestigt hat sich ein Gottesdienstangebot, das ein Priester für drei Pfarren realisieren kann. Bewährt haben sich die gemeinsame Firmvorbereitung und auch die jährlichen Kinder-Bibeltage. Neu hinzu kommt ab diesem Sommer unser Hüttenlager für Kinder. Für das nächste Schuljahr bahnt sich eine Lösung an, dass auch der Religionsunterricht an unseren Volksschulen wieder in vollem Stundenumfang erteilt wird.

Nach vier Jahren Engagement auf unserem „Kirchenschiff“ verabschiedet sich Jugendleiterin Ursula Jetschgo aus ihrem hauptamtlichen Dienst. Wir haben allen Grund, uns für ihren großen Einsatz zu bedanken (Seite 12). Bei unserer Suche nach einer Pfarrhelferin, einem Pfarrhelfer mit Schwerpunkt in der Jugendarbeit waren wir erfolgreich. Klar bleibt, dass die Lebendigkeit und Lebensnähe der Kirche in unseren drei Pfarren durch ehrenamtliche Mitarbeit steht oder fällt.

Neue Wege gehen wir in der Raumnutzung. Auf der Hungerburg finden immer wieder Wohnraum suchende Menschen im Pfarrhaus Unterkunft, in St. Nikolaus arbeiten wir noch an Lösungen zur zukünftigen Nutzung des Widums, die sich dann hoffentlich als Segen erweisen wie beim Beschluss für den Pfarrbüro-Standort in der Kirche. Nach einem Jahr Caritas-Lerncafé im Pfarrsaal Hötting zeigt auch diese Entscheidung zur Nutzung pfarrlicher Räumlichkeiten gute Früchte.

Gewandelt hat sich unser Pfarrbrief „Dreiklang“. Die Pfarren werden zwar weiterhin über Eigenes berichten, wir gliedern aber künftig nicht mehr streng nach Pfarre, sondern nach Inhalten. Neu werden ab der Advent- und Weihnachts-Ausgabe die auf Pfarrbriefseiten abgedruckten Logos unserer Sponsoren sein. Wie man DreiklangSponsor wird, ist auf Seite 45 zu lesen. Wir freuen uns über jede Interessentin und jeden Interessenten, denn das Sponsoring hilft uns, auch zukünftig die Finanzierung unseres gemeinsamen Pfarrbriefes sicherzustellen.

Für viele beginnen bald die ersehnten Ferien- und Urlaubstage. Sie bieten Zeit, um über Erde, Sonne, Wasser und Wind mit dem Himmel in Berührung zu kommen. Sie gewähren die Chance auf echte Erholung, zu Weit- und Tiefblicken, die uns staunen, aber auch realistisch schauen lassen, wie es um unser Boot steht.

Solche Tage wünsche ich Ihnen und euch von Herzen!

Pfarrkurator Wolfgang gemeinsam mit Pfarrer Marek, Diakon Richard, Jugendleiterin Ursula, unseren Pfarrsekretärinnen Ulli und Raphaela und unseren PGRObfrauen Claudia, Herta, und Marlies

Foto und Collage: Klaus Spielmann. Papierschiffe und Petrusfigur aus dem Altarschrein des Hochaltars aus dem Jahr 1890 von Josef Schmid nach dem Entwurf von Friedrich von Schmidt, Stadtpfarrkirche Innsbruck – St. Nikolaus.

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