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Credo

CREDO – das fällt mir zu Ostern ein ...

Text: Florian Bramböck, Foto: Klaus Spielmann

Ostern. Die Zeit um Ostern ist musikalisch sehr einprägsam. Einige Lieder der Liturgie graben sich aufgrund ihrer wunderbaren Harmonien und Melodieführung tief ins Gehör.

Zum Beispiel:

„Heil´ges Kreuz, sei hoch verehret“

Text: Steyr 1854, Wien 1857, Melodie: Graz 1855, Salzburg 1878.

Ein Lied mit großartigen Harmonien und wunderbarer Melodieführung. Von oben herab und wieder hinauf die Melodie im A-Teil, im B-Teil von der Terz darüber in höchster Eindringlichkeit über die Wechseldominante zur 5. Stufe in stetem Fließen und dann die Wiederholung des A-Teiles. – Auch wenn´s schlechte SängerInnen singen, geht´s zu Herzen! Ebenso: „O Haupt voll Blut und Wunden“ Text: Paul Gerhardt 1656 nach „Salve, caput cruentatum“ des Arnulf von Löwen vor 1250, Melodie: Hans Leo Haßler 1601/Brieg, im Gotteslob 289.

Ganz von selbst reißt das Lied in einen Fluss der musikalischen Emotion mit. Es ist meist stärker als jeder andere Gedanke, den man im Moment des Erklingens haben könnte, und erfasst und zwingt uns zum Mit-Erklingen und Treiben-Lassen. Dass J. S. Bach dieses Lied von Paul Gerhardt und Hans Leo Haßler in seiner Matthäuspassion so eindrücklich verwendete, gibt ihm eine zusätzliche Kraft, die zu Ostern ganz ohne Zutun unmittelbar auf uns Miterlebende wirkt und uns für den Sinn des wunderbaren Festes empfänglich macht.

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