18 Tirol
Nummer 140 | Donnerstag, 21. Mai 2020
Präsentierten die Pilgermedaillons und Websites: hinten v. l. Tony Obergantschnig, Elfriede Moser, Christian Rosenkranz (alle Quo Vadis) sowie Reinhold Sigl, vorne v. l. Verena Gutleben (Caritas), Bischof Hermann Glettler und Angelika Tanzer-Mandl. Foto: Domanig
Hoffnungsweg auf Bischof Stechers Spur Am 26. September 2020 führt die Quo-Vadis-Pilgerwanderung nach Maria Waldrast – wie stets mit karitativem Mehrwert. Innsbruck – Schon zum achten Mal geht heuer die große Quo-Vadis-Pilgerwanderung von Innsbruck nach Maria Waldrast in Szene. Zwar musste der Termin von Ende Juni auf Samstag, den 26. September, verschoben werden – die Route folgt aber wie stets den Spuren Reinhold Stechers, der ebendiese Wanderung gerne allein in der frühmorgendlichen Stille zurückgelegt hat. Nach einem Rundruf bei allen Beteiligten sei sofort klar gewesen, dass man keinesfalls absagen wolle, meint Quo-Vadis-Obmann Tony Obergantschnig. Und so werden sich auch heuer 270 Teilnehmer in aller Früh – nach dem Pilgersegen – auf den Weg machen, der diesmal mehr denn je ein „Hoffnungsweg“ sein soll. Bei der gestrigen Präsentation der handgefertigten
Pilgermedaillons kündigte Bischof Hermann Glettler spontan an, heuer an der Wanderung teilnehmen zu wollen – wenn es terminlich möglich ist „und ich es schaffe, so früh aufzustehen“, wie er augenzwinkernd anmerkte. Der Reinerlös der Veranstaltung – die Anmeldung startet Anfang September – kommt zu gleichen Teilen den Hilfsprojekten „Wasser zum Leben“ und „Arche Tirol“, den Concordia-Sozialprojekten und der Afrikahilfe „Deo Gratias“ zugute. Seit heute sind – mit Unterstützung der Pilgergemeinden Mühlbachl, Mieders und Mutters sowie treuer Sponsoren – auch die Websites www.quovadis-tirol.com und www.deogratias-tirol. com online. Quo-Vadis-Spendenkonto: IBAN: AT11 5700 0300 5536 2812. (md)
Gemeinderat nach Korruptionsgerede vor Strafgericht Mediale Korruptionsvorwürfe ließ der Axamer Dorfchef nicht auf sich sitzen. FP-GR Harald Nagl wurde jedoch ein Irrtum zugestanden. Freispruch. Von Reinhard Fellner Innsbruck, Axams – Dass man mit manchen Begrifflichkeiten vorsichtig sein sollte, zeigte gestern ein Prozess wegen übler Nachrede am Landesgericht. Insbesondere wenn man als langjähriger Gemeinderat vor Gericht felsenfest behauptet, die genaue Bedeutung des Wortes „Korruption“ gar nicht zu kennen. Dies legte jedenfalls der Axamer FPÖ-Gemeinderat Harald Nagl so vor Richterin Martina Eberherr dar. Nagl musste am Strafgericht erscheinen, da im Zuge von Gerede und Berichterstattungen über das Axamer Bauvorhaben „Hintermetzenta-
ler“ Dorfchef Christian Abenthung irgendwann der Kragen geplatzt war. Waren doch in einem Medium Vorwürfe Nagls abgedruckt, wonach der Bürgermeister gemeinsam mit der Aufsichtsbehörde des Landes ein nicht genehmigungsfähiges Bauprojekt zulasse, dabei auch „dem Bauträger zuarbeite und diese Bescheide überhaupt mit Korruption entstanden seien“. Starker Tobak. Über Verteidiger Karl Hepperger brachte Nagl darauf vor, dass der Artikel letzten Oktober irrtümlich erschienen sei. Erstens sei für ihn Korruption „nur“ so etwas wie Amtsmissbrauch oder überhaupt nur ein Begriff des täglichen Sprachge-
brauchs. RA Hepperger: „Sein Verständnis von Korruption ist nicht der allgemein gängige Definitionsbegriff.“ Dazu holte Richterin Eberherr aber auch die einstige Mail an die Wochenzeitung ein. Und da standen im Fließtext zwar alle Korruptionsvorwürfe zu lesen, aber auch ein Anhang namens „Medieninformation“ befand sich dabei. In diesem war dann nur noch von „Deals“ die Rede. Nagl beschwor, dass einzig und alleine die beigefügte Medieninformation zur Veröffentlichung gedacht war. Dies gestand das Gericht im Zweifel letztlich zu, obwohl die üble Nachrede nach außen klar erfüllt war. Das Gericht riet Nagl zur Entschuldigung.
Bahnstrecke wird gewartet
Dichtes Gestrüpp neben der Bahnstrecke wird von BahnbediensFoto: Zwicknagl teten entfernt und per Güterwagon abtransportiert.
Jenbach – Nicht zur Personenbeförderung, sondern zur Wartung der Strecke ist die Achenseebahn derzeit unterwegs. „Das freundliche Winken der Leute an der Strecke sagt uns, dass die Bahn eine Zukunft haben muss“, sagt Eisenbahndirektor Martin Uhlig, der mit den Bediensteten nach dem Konkursantrag im März eine schwierige Zeit meistern muss. (zw)
InnsbruckLokal
Anrainer begehren auf Die Erweiterung des Gewerbegebiets Langkampfen löst bei Anwoh nern Protest aus. Seite 34 Foto: Hrdina
NACHRICHTEN AUS INNSBRUCK STADT UND LAND
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Dienstag, 17. September 2019 Nummer 258
Gelbe Westen für sicheren Schulweg Patsch – 8300 Tiroler Erstklässler erhalten heuer kostenlos das Sicherheitspaket zum Schulstart vom Verein Sicheres Tirol. Dieses beinhaltet eine gelbe Kindersicherheitsweste, das Infobüchlein „Kind und Verkehr“ sowie eine Papiertüte mit Heftpflaster. LH Günther Platter und Vereinspräsident Karl Mark haben gestern – im Beisein der Kooperationspartner AUVA, GemNova, Geschützte Werkstätte Vomp und Tiroler Versicherung – die Sicherheitspakete an die Erstklässler der Volksschule Patsch über-
geben. „Die gelben Kindersicherheitswesten machen unsere Schulkinder schon auf 150 Meter Entfernung sichtbar und schützen sie damit vor Unfällen“, erklärt Mark. Dies sei neben der bewährten Schulwegsicherung durch die Polizei und die vielen freiwilligen Lotsen eine weitere wichtige Präventionsmaßnahme. 2018 wurden bei insgesamt 570 Schulwegunfällen in Österreich 610 Kinder zwischen sechs und 15 Jahren verletzt. In Tirol ereigneten sich 104 Unfälle von Kindern am Schulweg. (TT)
Die Patscher Volksschulkinder haben gestern ihre neuen Sicherheitswesten gleich ausgetestet.
Foto: Böhm
Sieben 30er-Zonen auf einen Streich 17 Straßenabschnitte wurden in der Landeshauptstadt geprüft. Sieben Zonen kommen jetzt als Vorschlag in den Verkehrsausschuss. Die heißesten Eisen betreffen dabei wohl die Schneeburggasse und die Reichenauer Straße. Von Marco Witting Innsbruck – Tempo 30. Ein Begriff, der im Vorjahr Innsbrucks Stadtpolitik in drei Sekunden von 0 auf 180 brachte. Inklusive der ersten innerkoalitionären Schwierigkeiten – es sollten bekanntlich nicht die letzten bleiben. Wenn der Verkehrs- und Umweltausschuss heute zusammentritt, dann geht es wieder um Tempo 30. Insgesamt sieben Abschnitte stehen dafür aktuell zur Diskussion. Wo die Beschränkungen letztlich kommen werden, ist vorerst unklar. Vor der Sitzung gab man sich teilweise abwartend. Aber die Koalition war sich in der Vergangenheit bei diesem Thema uneins.
Kurz zusammengefasst geht es bei den jetzt vorgelegten „sicher-30-Zonen“ um ein kleines Stück der Siebererstraße zwischen Claudiastraße und Ing.-Etzel-Straße, um die Schneeburggasse zwischen Sadrachstraße und Brandjochstraße, die Anzengruberstraße, die Reichenauer Straße entlang der Schulen
Hintergrund und Jugendzentren, einen Teil der Geyrstraße und die JosefWilberger-Straße. Rückblick in das Vorjahr: Ausgehend von der Europäischen Umgebungslärmrichtlinie sind Bund, Länder und
Städte aufgerufen, Vorschläge zur Lärmreduktion auszuarbeiten. Die Stadt Innsbruck ist dem nachgekommen und hat vier mögliche Maßnahmen an das Land geschickt. Darunter eben eine 30-km/hBeschränkung im Stadtgebiet – ein Vorschlag, den die Grünen öffentlich nur als Diskussionsgrundlage sahen. Und sich für ein generelles Tempo 30 unter anderem ein „Nein“ von ÖVP, Für Innsbruck und FPÖ einhandelten. Mobilitätsstadträtin Uschi Schwarzl ließ dann insgesamt 17 „sicher-30-Abschnitte“, also nichts anderes als einzeln geprüfte Straßenzüge, ausarbeiten. Die ersten kommen jetzt in den Ausschuss. Bei fünf weiteren Abschnitten
sind die amtlichen Vorarbeiten noch nicht abgeschlossen. Sie dürften erst in einigen Monaten diskutiert und in den Ausschuss gebracht werden. Vor der Sitzung zeichnete sich jedenfalls noch kein klares Stimmungsbild ab. Abseits der Stadtpolitik formierten sich in der jüngeren Vergangenheit zudem etliche Bürger, die klar Tempo 30 forderten. Am lautesten (und mit einem Plakat auch sichtbarsten) passierte das in der Reichenauer Straße. Anrainer forderten hier in diversen Protestschreiben, die der TT vorliegen, eine sofortige Reduktion der Höchstgeschwindigkeit und strenge Kontrollen der Geschwindigkeiten und Vorrangregeln.
Dritter Betreiber zieht sich wieder zurück Innsbruck – So schnell der dritte E-Scooter-Betreiber gekommen war, so schnell war er dann auch wieder weg. Seit ein paar Tagen sind die Fahrzeuge des Anbieters Hive aus Innsbruck verschwunden. Den Grund dafür, den beschreibt Unternehmenssprecher Martin Schrotter so: „Die Stadt hat sehr niveauvolle Spielregeln aufgestellt. Wir sind derzeit technisch nicht in der Lage, diese, was die Geschwindigkeitsbegren-
Wirte fordern Wertschätzung Innsbruck – Wirtsleute aus dem ganzen Land trafen sich kürzlich mit LH Günther Platter zum Gedankenaustausch. Platter hatte vor wenigen Wo-
chen angekündigt, ein Maßnahmenpaket zu schnüren, um das Wirtshaussterben in Tirol zu bekämpfen. Daz u wollte die Landespolitik auch die Wirte hören. Und die äußerten dabei gleich ihre Wünsche. Die Wirte brachten im Gespräch vor allem den weiteren Ausbau der Bezirkshauptmannschaften zu Serviceanlaufstellen für die Gastronomie, die Forderung nach steuerlichen Erleichterungen an den Bund und die Wertschätzung von traditionellen Tiroler Wirtshäusern als Träger und Bewahrer des
Voller Erfolg für „Quo Vadis“
sozialen Lebens als Anliegen vor. Platter versprach, die Hinweise „sehr ernst“ zu nehmen. Bis Oktober soll ein Regierungsantrag für das finale Maßnahmenpaket erarbeitet werden. Ein Teil davon sind Lösungsansätze, wie etwa die Übernahme von Betrieben durch die Kinder erleichtert werden können. Platter erklärte erneut: „Die Tiroler Wirtshäuser als Heimstätten bodenständiger Kulinarik und gepflegter Gastlichkeit sind entscheidende Kulturträger, die unser Land nicht verlieren darf.“ (TT)
Breite Kooperation (v. l.): Christian Rosenkranz (Quo Vadis), Sieglinde Stübler (Hypo Tirol Bank AG), Elfriede Moser (Deo Gratias), Verena Gutleben (Caritas Tirol) und Quo-Vadis-Obmann Tony Obergantschnig. Foto: Domanig
TONI
KURZ ZITIERT
ZAHL DES TAGES
SO FINDEN SIE
Spätstarter
Wenn man ins Gewerbegebiet will, geht das nur mit einer Hechtrolle über die Straße.“
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Termine................................. Seite 38 Kinoprogramm ...................... Seite 39 Wetter und Horoskop ............ Seite 40
„De Salzburger haben’s heint endlich g’schafft – Champions League. Oder anders g’sagt: Des Brausegetränk vom Sponsor hat vorm Flügelverleihen a paar Bruchlandungen produziert.“
Norbert Winkler
Langkampfens Bürger fordern sofortige Maßnahmen gegen Verkehr und Lärm.
zungen betrifft, einzuhalten.“ Deshalb ziehe man sich zurück und will im Frühjahr 2020 noch einmal einen Anlauf in Innsbruck starten. Dabei müsste der Betreiber die Akkreditierungsvereinbarung der Stadt gar nicht unterschreiben. Man will aber. „Wir wollen hier ein partnerschaftliches Miteinander finden und hier gemeinsam auch in der Zukunft zusammenarbeiten“, sagt Schrotter. (mw)
Abschnitte. Auf sieben Straßen in Innsbruck könnte künftig Tempo 30 gelten. Doch das Thema ist intern umstritten.
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Innsbruck – Den stolzen Spendenbetrag von 8706 Euro hat die heurige „Quo Vadis“Pilgerwanderung eingebracht. Enthalten sind darin auch die bisherigen Erlöse aus den Buchprojekten „Patschele und Kofele“ sowie „Bischof Reinhold. Unsere Geschichten“ (erhältlich in allen Tyrolia-Filialen und beim Innsbrucker Alpenverein). Die Spenden gehen geviertelt an die Hilfsprojekte „Wasser zum Leben“ und „Arche Tirol“, die Concordia-Sozialprojekte der Innsbrucker Jesuiten und die Afrikahilfe „Deo Gratias“. (TT)
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6 Lokales
Nummer 180-IA | Montag, 1. Juli 2019
Wattener Sportareal vor Neugestaltung Der Gemeinderat stimmte einem Angebot der WSG zur Sanierung und Umgestaltung des Areals ums GernotLanges-Stadion zu. Die „Gretchenfrage“ eines neuen, bundesligatauglichen Stadions war dabei kein Thema. Von Michael Domanig Wattens – Nach intensiven Diskussionen, aber letztlich einstimmig beschloss der Wattener Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung, einem Angebot der WSG Swarovski Tirol zur gemeinsamen Sanierung und Neugestaltung des Sportareals rund ums GernotLanges-Stadion näherzutreten. Die Frage der Errichtung eines bundesligatauglichen Stadions mit ca. 6500 Plätzen – wie es WSG-Präsidentin Diana Langes ja vorschwebt – ist für den Gemeinderat momentan hingegen kein Thema. Zur Ausgangslage: Wie BM Thomas Oberbeirsteiner (Für Wattens – VP) erklärte, gebe es auf dem Sportareal – das neben den Fußballplätzen auch den Eislaufplatz sowie Leichtathletik-, Multifunktions- und Behindertensportanlagen umfasst – „massive Defizite bei den baulichen Anlagen“ und Platznot. Darunter leidet vor allem die WSG, die neben den beiden Kampfmannschaften insgesamt elf Nachwuchsteams betreibt: Ein Teil der über 180 Kinder und Jugendlichen muss derzeit in andere Gemeinden ausweichen. Speziell der Kunstrasenplatz entspricht laut WSG von der Größe her nicht modernen Trainingsstandards. Auch der Stadiontrakt mit Kabinen und Nasszellen sowie das Aufnahmegebäude sind dringend sanierungsbedürftig. Nachdem der angedachte Ankauf weiterer Grundstücke von angrenzenden Eigentümern laut Oberbeirsteiner kostentechnisch nicht möglich war, muss alles auf beste-
„
Der Kabinentrakt unter der Tribüne des Gernot-Langes-Stadions wird saniert, das Aufnahmegebäude ausgebaut. Der bestehende, zu kleine Kunstrasenplatz (r. o.) wird durch einen neuen ersetzt. Die 400-m-Tartanbahn muss den Plänen weichen, Leichtathletik soll aber weiter Platz finden. Fotos: Domanig hendem Grund untergebracht werden. Das Gesamtkonzept fürs Sportareal, von WSG und Gemeinde zusammen erarbeitet, sieht konkret vor, zwei neue Fußball-Trainingsplätze zu errichten: Der eine wird nach Osten abgerückt, damit westlich ein weiterer, um 90 Grad gedrehter Platz angelegt werden kann. „Opfer“ des Konzepts ist die 400-m-Tartanlaufbahn, die abgerissen wird. Damit auf dem Areal auch künftig Laufsport möglich ist, soll stattdessen eine so genannte „Finnenbahn“ errichtet werden. Auch der Behindertensport soll auf dem Areal weiter Platz finden – was gerade auch von der FPÖ Wattens massiv eingemahnt wurde.
Wo in Zukunft Bundesliga gespielt wird, steht noch in den Sternen.“ Thomas Oberbeirsteiner (Bürgermeister, Wattens)
Die Gemeinde allein hätte dabei „ein Finanzierungsproblem“, so Oberbeirsteiner weiter. Daher freue es ihn, dass die WSG ein „sehr gutes Angebot“ vorgelegt hätte, das den Gemeinderäten kürzlich in einer eigenen Sitzung präsentiert wurde – und über das nun abgestimmt wurde. Der WSG-Vorstand erklärt darin, dass man die „ursprüngliche Ausrichtung“ auf ein erstligataugliches Stadion
Todesfälle In Axams: Roland Freisinger, 49 Jahre; Rudolf Haidegger, 73 Jahre. In Abfaltern: Franz Senfter, 85 Jahre. In Lienz: Alois Hohenwarter, 66 Jahre. In Rum: Max Ringel, 73 Jahre.
der gesamten Sportanlage übernimmt. Die Gemeinde soll das Areal auf mindestens zehn Jahre an diese neue Gesellschaft verpachten. Laut einem Subventionsvertrag – der nun aufzusetzen ist – steuert die Gemeinde für die erste Baustufe und die Sanierung des Kabinentrakts 2 Mio. Euro bei (zahlbar in zehn Jahresraten) und übernimmt für den laufenden Betrieb eine Abgangsdeckung von max. 200.000 Euro jährlich. Die restlichen ca. 3,6 Mio. Euro stellt die WSG auf die Beine – wobei alle Fördermöglichkeiten von Land und Bundesliga ausgeschöpft werden sollen. Ziel der WSG ist eine „zeitnahe“ Umsetzung, im Frühjahr
„Stadtteildemokratie gehört aus- und nicht rückgebaut“
Buslinie F fährt jetzt bis Neu-Rum Innsbruck, Rum – Ab dem heutigen Montag verkehrt die IVB-Buslinie F bis zur Haltestelle Neu-Rum Kaplanstraße und verbindet das dortige Wohn- und Gewerbegebiet mit Innsbruck. Die Finanzierung – ca. 340.000 Euro jährlich – tragen die Marktgemeinde Rum, die Stadt Innsbruck und der Verkehrsverbund Tirol gemeinsam. Die neue Verbindung ist eine Übergangslösung bis zur Fertigstellung der Regionalbahn nach Rum im Jahr 2022 – und war vor allem eine Reaktion auf teils heftige Kritik aus Neu-Rum und Teilen des O-Dorfs: Mit Inbetriebnahme der Tramlinien 2 und 5 ins O-Dorf und der gleichzeitigen Einstellung der Buslinie O hatte sich eine große Lücke in der Öffi-Versorgung aufgetan. (TT, md)
„vorerst verworfen“ und das Konzept wie folgt in Richtung Sanierung und Neugestaltung der Sportanlagen überarbeitet habe: In Baustufe eins sollen ein neuer Kunstrasenplatz (100 x 64 m) und ein Naturrasenplatz (90 x 60 m), beide mit Flutlicht, errichtet werden, zugleich Trainingsmöglichkeiten für den Behindertensport – Kostenpunkt: ca. 3 Mio. Euro. In der zweiten Baustufe wird der Kabinentrakt unter der Stadiontribüne saniert und das Aufnahmegebäude ausgebaut, was ca. 2,6 Mio. Euro kosten soll. Die WSG gründet dafür eine Errichtungs- und Betreibergesellschaft, die alle Sanierungs- und Baumaßnahmen sowie den Betrieb
2020 will man „zumindest auf dem Kunstrasenplatz“ schon das Training aufnehmen. Die SPÖ-Fraktion nannte die Sanierung „längst überfällig“ und stimmte dem Angebot zu. Das tat am Ende auch die FPÖ – von der aber recht kritische Töne kamen: GV Erich Steiner bemängelte besonders, dass man über das Konzept „sehr kurzfristig“ informiert worden sei (was Oberbeirsteiner zurückwies) und noch diverse Fragen offen seien. Mit der Vision eines bundesligatauglichen Stadions (einstweilen spielt die WSG ja im Tivoli) hatte die Sanierungsentscheidung nichts zu tun. Steiner betonte aber, dass er sich, sollte der Gemeinderat je darüber zu befinden haben, „mit allen demokratischen Mitteln“ bis hin zu einer Volksbefragung dagegen einsetzen werde. Er schätze die Präsidentin sehr, im Wohngebiet sei ein solches Stadion für ihn aber undenkbar, auch wegen der prekären Verkehrs- und Parksituation. Oberbeirsteiner beruhigte: „Wo in Zukunft Bundesliga gespielt wird, steht noch in den Sternen“ und werde auf anderen Ebenen entschieden. Jedenfalls brauche die WSG allein schon für die Errichtung der Fußballfelder eine Baubewilligung und benötige als künftige Pächterin für jeden Neu- und Zubau die Zustimmung der Marktgemeinde. Jeder einzelne Schritt müsse von der Gemeinde gutgeheißen werden, „wir können also immer noch sagen, wenn uns dies oder jenes nicht gefällt – und da rede ich noch gar nicht von einem Stadionbau“.
Feierten die Eröffnung der neuen Wasserversorgungsanlage in Mieders: BM Hermann Steixner (Schönberg), Vikar Piotr Patic, Hans Baumgartner (Swietelsky), LR Hannes Tratter, BM Daniel Stern (Mieders), Schützenhauptmann Foto: Gem. Mieders Paul Wechner und Spieß Thomas Mörtenschlag (v. r.).
Innsbruck – Nach dem überraschenden Zugeständnis von BM Georg Willi und GR Gerhard Fritz (beide Grüne), wonach die Bestimmungen zu den Stadtteilvertretungen in der heftig umstrittenen Innsbrucker Stadtrechtsnovelle nochmals überarbeitet werden sollen, sehen sich die Kleinfraktionen in ihrer Haltung bestätigt. Der Protest der Igler und Viller Bevölkerung „gegen
die Abschaffung ihrer historisch gewachsenen Stadtteildemokratie scheint sich nun erfreulicher Weise zu lohnen“, erklären ALI, Liste Fritz und Gerechtes Innsbruck in einer gemeinsamen Aussendung. „Stadtteildemokratie gehört ausgebaut und nicht rückgebaut“, meint GR Tom Mayer (Liste Fritz). „Die wehrhaften Bürger haben es geschafft, das veraltete Demokratiever-
ständnis der Stadtregierung in die Knie zu zwingen“, so GR Gerald Depaoli (Gerechtes Innsbruck). „Das Drüberfahren muss aufhören.“ Man werde einen dringenden Antrag zur Zurücknahme des Beschlusses stellen“, kündigte GR Mesut Onay (ALI) an. „Es braucht einen offenen Prozess zur positiven Entwicklung der Stadtteildemokratie in Innsbruck.“ (TT)
Wasserversorgung ist sichergestellt Mieders – Die Trinkwasserversorgung in Mieders wurde auf völlig neue Beine gestellt. Am Freitag fand die feierliche Eröffnung der neuen Wasserversorgungsanlage beim Hochbehälter Schafboden statt. „Trinkwasser ist ein hohes Gut. Wir sind alle sehr glücklich, dass wir wieder einwandfreies Wasser haben“, erklärt Bürgermeister Daniel Stern. Rund 1,7 Millionen Euro wurden in die neue Wasserversorgung investiert – „ein Projekt für Generationen“, versichert Stern. Die
Gemeinde bekam vom Land Tirol „großzügige Unterstützung“, wofür sich der Bürgermeister beim anwesenden Landesrat Hannes Tratter bedankte. Auch die Gemeinde Schönberg, die ebenfalls an der neuen Quelle hängt, beteiligte sich an den Kosten. Vor ziemlich genau zwei Jahren zerstörten Unwetter die Miederer Trinkwasserquelle. Dass diese fragil ist und langfristig die Versorgung der Gemeinde nicht sicherstellen kann, war schon länger bekannt. (dd)
Pilgerwanderung im Geiste von Bischof Stecher Bei perfekten Wetterbedingungen machten sich am Samstag rund 260 Teilnehmer zur bereits siebten „Quo Vadis“-Pilgerwanderung auf. Der 22 km lange Weg führte – auf den Spuren von Bischof Reinhold Stecher – von der Innsbrucker Jesuitenkirche (Aufbruch um vier Uhr Früh!) bis Maria Waldrast, wo eine gemeinsame Pilgermesse gefeiert wurde. Das Nenngeld fließt zur Gänze an die Initiativen „Wasser zum Leben“ und Arche Tirol, die Concordia-Sozialprojekte der Jesuiten und die Afrikahilfe „Deo Gratias“. Im Bild rechts Caritasdirektor Georg Schärmer mit Tony Obergantschnig, Christian Rosenkranz und Elfriede Moser von „Quo Vadis“ (v. l.). Fotos: Moser
6 Lokales
Nummer 153-IA | Montag, 3. Juni 2019
„Wir können nicht alles in 50er-Zonen umwandeln“ Anrainer fordern Tonnagelimit und Ausweitung von Tempo 50 auf der L 11 im Westen von Innsbruck – für das Land ist das nicht argumentierbar.
Bischof Hermann Glettler (r.) freute sich über die schmucken, handgefertigten Pilgermedaillons, die ihm (v. l.) Obmann Tony Obergantschnig, Elfriede Moser (beide Verein Quo Vadis), Verena Gutleben (Caritas) und Angelika Tanzer-Mandl (Quo Vadis) kürzlich überreichten. Foto: Johannes Mähr
Wandern und Gutes tun auf Stechers Spuren Innsbruck – Mitten in der Nacht aufzubrechen und vollkommen alleine eine stille und besinnliche Pilgerwanderung von Innsbruck nach Maria Waldrast zu unternehmen: Das war für Bischof Reinhold Stecher ein über viele Jahre gepflegtes, wertvolles Ritual. Der Verein Quo Vadis um Obmann Tony Obergantschnig folgt Stechers realen wie spirituellen Spuren – und lädt am Samstag, den 29. Juni, zur bereits siebten großen Pilgerwanderung ein. Die rund 270 Wanderer (limitierte Teilnehmerzahl) treffen sich zeitig um 3.30 Uhr vor der Jesuitenkirche in Innsbruck. Dort werden sie mit Stecher-Zitaten, vorgetragen von Sabine Osterholz, und modernen Weisen, gespielt von Maria Ma am Hackbrett, auf den Weg eingestimmt. Ausgestattet mit dem Pilgersegen von Bischof Hermann Glettler, nehmen sie um 4 Uhr die ca. 22 km lange Strecke in Angriff. Auf der Terrasse des Hotels „dasMei“ in Mutters wartet die erste Labestation, dann geht es – begleitet von der Bergrettung Vorderes Stubai – weiter über Kreith und die Telfer Wiesen bis Mieders.
Dort bietet der Obst- und Gartenbauverein im Widumsgarten eine weitere Stärkung. In Maria Waldrast können die Wanderer dann gegen Mittag an der Pilgermesse teilnehmen, zelebriert von Pater Markus Inama SJ, untermalt vom Stubaier Jagdhornklang und Christine Neier an der Orgel. Der Rücktransport via Shuttle zum Bahnhof Matrei am Brenner und von dort per Bahn zurück nach Innsbruck ist organisiert. Wie immer hat die Wanderung einen karitativen Mehrwert: Das Nenngeld von 35 Euro kommt, ganz im Sinne von Bischof Stecher, zur Gänze den Initiativen „Wasser zum Leben“ und Arche Tirol, den Concordia-Sozialprojekten der Innsbrucker Jesuiten sowie der Afrikahilfe „Deo Gratias“ zugute. Die Anmeldung zur Pilgerwanderung ist ab dem heutigen Montag in Innsbruck möglich – bei der Hypo Tirol Bank (Meraner Straße 8), dem Alpenverein (Meinhardstraße 7–11), GEA Innsbruck (Anichstraße 22), der Caritas Tirol (Heiliggeiststraße 16) sowie in den Pfarrbüros Allerheiligen und St. Paulus. (md)
Innsbruck, Völs – Der Verkehrslärm an der L 11/Völser Straße im Südwesten von Innsbruck bleibt ein brisantes Thema: Auch die Ausweitung der Tempo-50-Beschränkung durch eine geringfügige Versetzung der Ortstafel Richtung Westen habe keine Verbesserung gebracht, klagen Anrainer im Bereich Klosteranger, Sieglanger und Mentlberg (die TT berichtete mehrfach). Ihre Forderungen bleiben aufrecht: eine deutliche Ausweitung der 50er-Zone nach Westen, bis zum Völser Bichl oder zum Tierheim Mentlberg, die Einführung eines Lkw-Tonnagelimits für diesen Abschnitt der L 11 – und eine Lärmschutzwand. 2017 hatte ein Lärmgutachten der Landesstraßenverwaltung für mehrere Häuser in der Klosterangerstraße leichte Überschreitungen der Plangrenzwerte festgestellt. Die Anrainer bezweifeln zudem, ob die jüngsten Tempomessungen der Polizei das wirkliche Bild wiedergeben: Diese seien für die Verkehrsteilnehmer zu sichtbar – und sie hätten auch nicht bei der neuen Ortstafel stattgefunden, sondern dort, wo schon bisher der 50er galt, seien also nicht repräsentativ. Im TT-Gespräch bemüht sich Oberst Markus Widmann, Leiter der Landesverkehrsabteilung der Polizei, das Gesamtbild zurechtzurücken: „Wir messen in ganz Tirol gleich, nach den Vorgaben des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen. Wir können nicht alle Regeln außer Kraft setzen, um zu gewünschten Ergebnissen zu kommen.“ Fakt sei, dass die Übertretungshäufigkeit im betreffenden Abschnitt der L 11 vergleichsweise „unauffällig“ sei, sagt Widmann: Seit 2017 seien bei 44 Messeinsätzen 67.000 Fahrzeuge kontrolliert worden – davon waren 3100 oder
Tempo 50 (statt 70) westlich von der jetzigen Ortstafel ist aus Sicht der Verkehrsexperten des Landes nicht zu rechtfertigen. Weiter im Westen, ab der Kreuzung mit der Götzner Straße, kommt aber bald ein 50er. Foto: Domanig 4,6 Prozent zu schnell unterwegs. „In Innsbruck gibt es viele Straßen, wo dieser Wert zwischen zehn und 25 Prozent liegt.“
„
Die Zahl der Tempoübertretungen ist hier vergleichsweise unauffällig.“ Oberst Markus Widmann (Verkehrsabteilung der Polizei)
Tempomessungen ließen sich nie ganz „unsichtbar“ machen, ergänzt Widmann. „Wenn jemand aufmerksam fährt, dann sieht er das.“ Was aber den neu hinzugekommenen 50er-Bereich angehe, so sei dieser völlig offen einsehbar: „Wo sollte sich die Polizei da hinstellen?“ Die Kriterien für ein fixes Radargerät – eine weitere Forderung der Anrainer – seien angesichts der genannten Daten jedenfalls nicht erfüllt, stellt Widmann klar. Hinzu komme, dass auch ein Radar-
kasten „nur punktuell“ wirke, davor und danach werde abrupt gebremst bzw. beschleunigt. Und mehrere Radarkästen „in Serie“ aufzustellen, sei nicht möglich. Die Polizei werde aber in diesem Bereich weitermessen, verspricht er – „obwohl die Übertretungshäufigkeit niedrig und der Bedarf anderswo höher ist. Wir wollen zeigen, dass wir auf die Situation reagieren.“ Wie sieht es mit einer Tonnagebeschränkung aus? Für Bernhard Knapp, Vorstand der Abteilung Verkehrsrecht beim Land Tirol, ist eine solche nicht argumentierbar. „Wir haben keine Hinweise, dass es sich hier um eine Transitstrecke handelt oder dass es mehr Schwerverkehr gibt als an anderen Stadteinfahrten.“ Der Großteil der Lkw zähle zum Ziel- und Quellverkehr. „Ein Tonnagelimit würde also nur Ausweichverkehr produzieren.“ Dass viele Lkw zu schnell unterwegs seien, wie eine Anrainerin meinte, kann Wid-
Moderne Blasmusik am Lanser See
Zoodirektor im Jägerheim Innsbruck – Auf Einladung der Bezirksgruppe des Tiroler Landesjagdschutzvereins 1875 hält Alpenzoo-Direktor André Stadler am Donnerstag einen Vortrag – um 20 Uhr im Innsbrucker Jägerheim. (TT)
Todesfälle In Innsbruck: Ing. Peter Legit, 74. In Wattens: Christine Musack, geb. Verocai, 72; Wilfried Reisigl, 83. In Schönberg: Helga Obojes, geb. Danler, 80. In Pettneu: Josef Röck, 68. In Söll: Karl Schönfelder, 84. In Völs: Marianne Hanny, geb. Rödl, 97. In Mils: Heinrich Stuffer, 81. In Niederndorf: Johann Aigner, 87. In Inzing: Florian Kranebitter, 41. In Zirl: Ing. Heinz Spirk, 81. In Fulpmes: Bruno Schmid, 74. In Vomp: Arnold Pramsoler, 79.
mann nicht bestätigen: Unter 3100 Temposündern waren 17 Lkw und 30 Busse. Was die geforderte Ausweitung des 50ers angeht, habe man den gesamten Bereich von Sachverständigen bewerten lassen, sagt Knapp. „Es handelt sich um eine gut ausgebaute und übersichtliche Straße“, Tempo 50 auch westlich der neuen Ortstafel und des Siedlungsgebiets sei daher nicht zu rechtfertigen: „Sonst müssten wir alles in 50er-Zonen umwandeln.“ Zugleich kündigt Knapp jedoch an, dass weiter im Westen – konkret von der Kreuzung der L 11 mit der Götzner Landesstraße bis zum Autohaus Meisinger bei der Abzweigung Richtung Völser Ortszentrum – Tempo 50 verordnet werden soll. Dies soll bereits im Frühsommer in Kraft treten. Der Hauptgrund: Die Kreuzung mit der Götzner Landesstraße ist eine „Unfallhäufungsstelle“, rund fünf Mal pro Jahr kracht es hier. (md)
Tausende Besucher in der Olympiaworld Innsbruck bejubelten die Preisverleihung zum Abschluss des 13. „World Music Festivals“.
Fotos: Vanessa Rachlé
Ein harmonisches Finale in Innsbruck Innsbruck – Unter dem Beifall von rund 5000 Besuchern – und begleitet von einer „La Ola“-Welle nach der anderen – ist gestern das 13. „World Music Festival“ in Innsbruck mit der Preisverleihung in der Olympiaworld zu Ende gegangen. Zwei Tage lang hatten 185 Orchester, Ensembles
und Solisten in den Kategorien Akkordeon, Steirische Harmonika und Mundharmonika um die Platzierungen gerungen. Nach der Begrüßung durch Jochen Haußmann, Präsident des veranstaltenden Deutschen HarmonikaVerbands, und BM Georg Willi wurden gestern die Preisträ-
ger bekannt gegeben. Die Königsklasse „Akkordeonorchester/Erwachsene/Höchststufe“ – und damit auch den Ehrenpreis der Stadt Innsbruck – gewann das Gemeinschaftsorchester Akkordeon im Quadrat Mannheim und Hohner-Akkordeon-Orchester Reilingen. Insgesamt stellten
sich rund 3000 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und zwölf weiteren Nationen der 23-köpfigen Jury – die sich vom Niveau, gerade auch im Nachwuchsbereich, beeindruckt zeigte. Die Ergebnisse aller Kategorien findet man online unter www.dhv-ev.de. (TT)
Lans – Ein musikalischer Leckerbissen wartet am Freitag, den 7., und Samstag, den 8. Juni, am Lanser See: Der bekannte Kapellmeister Hermann Delago gestaltet mit „seiner“ 50-köpfigen Stadtmusik Landeck-Perjen und ausgewählten Gastsolisten zwei Open-Air-Abende zwischen Queen und Classic Rock. Für die Konzerte am Seeufer (Beginn jeweils um 20.30 Uhr, bei jeder Witterung) gibt es zwei Kartenkategorien: Besitzer von (limitierten) Premium-Karten um 40 Euro werden schon ab 18.30 Uhr zum Aperitif ins „Lansersee ArtLoft“ eingeladen. Ein Willkommensdrink und sommerliche Canapés sind inkludiert. Daneben gibt es reguläre Tickets um 27 Euro. Der Vorverkauf läuft unter www. lansersee.at/shop. (TT)
InnsbruckLokal
Telfer Objekte in Wien Im neuen Wiener „Haus der Geschichte“ ist Telfs mit mehreren Beiträgen vertreten. Seite 42 Foto: Dietrich
NACHRICHTEN AUS INNSBRUCK STADT UND LAND
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Samstag, 5. Jänner 2019 Nummer 5
Berührende Erinnerungen an Bischof Reinhold Stecher In einem neuen Buch denken Weggefährten an prägende Begegnungen mit dem Geistlichen zurück – die vor allem auch Stechers Humor zeigen. Von Michael Domanig Das Venntal ist tief verschneit. Die Gemeinde ist nicht mehr bereit, die Gesamtkosten für die Schneeräumung der Privatstraße zu übernehmen. Foto: TT
Gries stellte Schneeräumung im Venntal ein Die Gemeinde will, dass die Bewohner die Hälfte der Räumungskosten für die Privatstraße übernehmen. Diese fühlen sich diskriminiert und im Stich gelassen. Von Denise Daum Gries a. Br. – Das Venntal ist ein verstecktes, wunderschönes Seitental des Wipptals unmittelbar vor der Grenze zu Italien. Ortskundige Naturliebhaber und Wanderer kennen dort die Jausenstation Venn, daneben gibt es in dem Tal noch zwei Höfe und ein Wohnhaus. Aufgrund der Lage im Brennergebiet sind die Winter im Venntal oft besonders schneereich. Die Räumung hat über Jahrzehnte hinweg die Gemeinde Gries am Brenner sichergestellt. Bis zum heurigen Winter: Aktuell versinkt das Tal im Schnee. Ende Oktober hat Bürgermeister Karl Mühlsteiger die Grundeigentümer in einem Brief informiert, dass die Gemeinde in Zukunft nicht mehr die gesamten Kosten für die Schneeräumung übernehmen wird. Aus Gründen der Gerechtigkeit, wie Mühlsteiger ausführt, immerhin handelt es sich bei dem Weg ins Tal um eine Privatstraße. „Andere Gemeindebürger müssen für die Räumung ihrer Privatflächen ebenfalls einen Beitrag zahlen. Wir möchten alle gleich behandeln“, erklärt der Bürgermeister. Die Gemeinde hat angeboten, die Hälfte der Kosten zu übernehmen. Im vergangenen Winter lagen die Gesamtkosten bei rund 8500 Euro.
Die Venntaler fühlen sich von der Gemeinde benachteiligt und im Stich gelassen. „Uns wird auch sonst jede Infrastruktur verweigert, wie beispielsweise ein Kanal“, erklärt Hubert Steiner. Die privaten Parkplätze und Stichwege habe man ohnehin stets selbst geräumt, aber die Straße könne nicht in Eigenregie geräumt werden – mit einem normalen Traktor komme man da nämlich nicht weit. Verzweifelt sind auch die Betreiber der Jausenstation. „Normalerweise haben wir jetzt das beste Geschäft, aber es kommt kein Mensch zu uns. Wie auch, ohne Schneeräumung?“, sagt Benjamin Kerschbaumer. Aber nicht nur das: Seine Mutter sei nicht mehr bei bester Gesundheit. „Was ist, wenn es einen medizinischen Notfall gibt? Da kommt keine Rettung und nichts durch“, betont Kerschbaumer. Eine Beteiligung an den Kosten sei für ihn finanziell nicht zu stemmen. „Wir haben schon mangels Kanal eine Kläranlage gebaut und auch beim Ausbau der Unterführung ins Tal mitgezahlt“, führt Kerschbaumer aus. In diesem Zusammenhang verweist BM Mühlsteiger darauf, dass in die Ausweitung der Unterführung rund 1,2 Mio. Euro an öffentlichen Geldern geflossen sind. „Von Benachteiligung kann da wohl keine Rede sein.“
Innsbruck – Ob als Intellektueller, Seelsorger, Künstler, Bergsteiger oder einfach als Passant auf der Straße: Bischof Reinhold Stecher hat in persönlichen Begegnungen bei vielen Menschen nachhaltig prägende, berührende Erinnerungen hinterlassen: Einige davon hat der Verein „Quo Vadis“ – der auf Stechers Spuren u. a. auch alljährliche Pilgerwanderungen nach Maria Waldrast organisiert – nun in einem kunstvoll gestalteten Erzählband versammelt. Für das Buch „bischof reinhold. unsere geschichten“ haben Projektleiter Christian Rosenkranz und Vereinsobmann Tony Obergantschnig Weggefährten des 2013 verstorbenen Bischofs um persönliche Erlebnisse und Anekdoten gebeten. Und diese sind äußerst vielfältig, wie die insgesamt 22 „Kurzgeschichten“ zeigen. So erinnert sich Herbert Traxl, heute Pfarrer im Seelsorgeraum Zams-Zammerberg-Schönwies, seinerzeit Regens im Priesterseminar, mit Freude an die Besuche des Bischofs bei den Seminaristen: „Stecher wollte eigentlich hören, wo sie der Schuh drückt, doch die Seminaristen waren meist eher wortkarg.“ Also habe Stecher nicht nur auf ihre Wortmeldungen reagiert, sondern selbst zu erzählen begonnen, ein persönliches Erlebnis nach dem anderen eingefloch-
Projektleiter Christian Rosenkranz (l.) und Obmann-Stv. Elfriede Moser (r.) vom Verein „Quo Vadis“ freuen sich ebenso wie die vielen Gastautoren – im Bild die Künstlerin Luise Hirsch und Pfarrer Herbert Traxl – auf das neue Buch „bischof reinhold. unsere geschichten“. Die Illustrationen stammen von Innsbrucker Schülern. Foto: Domanig ten und die Studenten völlig in seinen Bann gezogen, um den Besuch nach gut einer Stunde mit folgenden Worten zu beenden: „So, jetzt gebe ich euch noch den Segen – das nächste Mal erzählt’s aber ihr!“ Generell habe Stecher zu jedem Menschen den richtigen Zugang auf Augenhöhe gefunden, schwärmt Traxl, „ob Einfache oder Hochgebildete, ob Kindergartenkind oder Universitätsprofessor“. „Ich kann meine Wertschätzung für ihn gar nicht mit Worten ausdrücken, ich bin sehr
dankbar für die Begegnungen“, meint die Innsbrucker Künstlerin Luise Hirsch mit Tränen in den Augen. Stecher habe sie mit seinen Predigten direkt zu einigen ihrer Werke inspiriert und sie als Maler, Seelsorger und in seinem Einsatz für die Armen begeistert. Ebenso mit seinem Humor: Vor einer Messe in Hochrum habe sie Stecher ein Glas selbstgemachter Marillenmarmelade überreichen wollen, die dieser zum Frühstück sehr schätzte, erinnert sich Hirsch. Leider war das Glas nicht richtig zu-
5000 Euro für den Vinzibus Innsbruck – Mit der Initiative „Offene Herzen“ möchte der Bischof-Stecher-Gedächtnisverein, ganz im Sinne seines sozial engagierten Namensgebers, dazu anregen, ein Herz für jene Menschen in Tirol zu zeigen, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind. Im Jahr 2018 hat die Initiative insgesamt rund 25.000 Euro an Spenden eingenommen. 5000 Euro davon wurden kürzlich an die Tiroler Vizenzgemeinschaften für das Projekt Vinzibus übergeben. Über den Vinzibus werden obdach-
lose Menschen regelmäßig mit warmen Mahlzeiten versorgt, ebenso mit Infor-
mation über Möglichkeiten der sozialen und medizinischen Hilfeleistung. (TT)
Obmann Peter Jungmann vom Bischof-Stecher-Gedächtnisverein (r.) übergab den Spendenscheck an Karoline Knitel (Tiroler Vinzenzgemeinschaften) und Vinzibus-Obmann Helmut Baur. Foto: Bischof-Stecher-Gedächtnisverein
TONI
KURZ ZITIERT
ZAHL DES TAGES
SO FINDEN SIE
Unbarmherzig
Wir sind Bürger zweiter Klasse. Uns wird auch Infrastruktur wie ein Kanal verweigert.“
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Termine................................. Seite 44 Kinoprogramm ...................... Seite 47 Wetter und Horoskop ............ Seite 48
„Die Wissenschaft is echt knallhart. Iazta send s’ draufkemma, dass es ned allein an die Gene liegt, wenn’s ums Überg’wicht geht. A Schweinsbraten und a Weißbier machen imma dick. Bums, wer hätt des denkt?“
Hubert Steiner
Die Bewohner des Venntals fühlen sich von der Gemeinde Gries benachteiligt.
Banken. Damit verfüg-
te der 300-Einwohner-Ort Jungholz jahrelang über die größte Bankendichte der Welt. Bald gibt es keine mehr.
Mail Lokalredaktion......... lokal@tt.com Telefon TT-Club .......... 05 04 03 - 1800 Telefon Abo ............... 05 04 03 - 1500 Fax Service .............. 05 04 03 - 3543
geschraubt – und der Inhalt ergoss sich auf die Schuhe des Geistlichen. Stecher reagierte darauf mit typischem Humor: „Jetzt bekomme ich auch noch eine Fußwaschung.“ Auch viele andere Gastautoren, darunter Generalvikar Florian Huber, Esther Fritsch (Israelitische Kultusgemeinde), Herwig van Staa, Toni Mattle oder Christine OppitzPlörer, teilen besondere Erinnerungen. Das Vorwort steuerte Bischof Hermann Glettler bei, den „Nachklang“ CaritasDirektor Georg Schärmer. Für die Bebilderung des Bandes sorgt eine jüngere Generation: Schülerinnen und Schüler des BG/BRG Sillgasse setzten sich vor einigen Jahren in einem Workshop, geleitet vom Künstler Hans Seifert, mit Aquarellen und Skizzen aus dem Nachlass von Reinhold Stecher auseinander. So entstanden 39 facettenreiche Bildinterpretationen. Erstmals präsentiert wird das Stecher-Erinnerungsbuch am 11. Jänner um 19 Uhr im Festsaal des ISD-Wohnheims Lohbach, ab 14. Jänner ist es dann in allen Filialen der Buchhandlung Tyrolia erhältlich. Der Reinerlös fließt zu gleichen Teilen in die Aktionen „Wasser zum Leben“ und „Arche Tirol“, die Concordia-Sozialprojekte der Jesuiten und die Afrikahilfe „Deo Gratias“.
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30 Lokales
Nummer 257-IA | Dienstag, 18. September 2018
Vor dem Kindergarten in Schubhaft genommen Fehlende Menschlichkeit für Magomed Magomedov ortet der Jurist Sepp Brugger: Der um Asyl werbende Familienvater wurde verhaftet. Von Christoph Blassnig Freuen sich über einen stolzen Spendenerlös: v. l. Sieglinde Stübler (Hypo Tirol Bank), Christian Rosenkranz (Quo Vadis), Verena Gutleben (Caritas Innsbruck), Initiator Tony Obergantschnig, Vize-BM Christine Oppitz-Plörer Foto: Rachlé/Diözese Innsbruck und Elfriede Moser (Quo Vadis und Deo Gratias).
„Quo Vadis“ sammelte fast 10.000 Euro Innsbruck – „Quo Vadis, das ist ein Weg, den wir gemeinsam gehen, im Namen und im Geiste von Bischof Reinhold Stecher“: Tony Obergantschnig, Obmann des Vereins „Quo Vadis“, verwies gestern einmal mehr auf das „lebendige Erbe“, das Stecher hinterlassen habe. Erfreulicher Anlass war die Präsentation von vier Spendenschecks über insgesamt 9600 Euro: Diese gehen zu gleichen Teilen an die von Stecher initiierten und geförderten Hilfsprojekte „Wasser zum Leben“ und „Arche Tirol“ sowie die Concordia-Sozialprojekte der Jesuiten und die Afrikahilfe „Deo Gratias“ von Elfriede Moser. Rund die Hälfte der Summe kam über die heurige Pilgerwanderung von Innsbruck
nach Maria Waldrast herein, die wie immer von „Quo Vadis“ organisiert wurde. Heuer folgten am 30. Juni rund 270 Teilnehmer den Spuren von Bischof Stecher, der immer wieder zu dieser spirituellen Wanderung aufgebrochen war, ganz allein und mitten in der Nacht. Hinzu kam heuer noch ein literarisches Spendenprojekt, nämlich der Verkauf des künstlerisch gestalteten Sagenbuchs „Patschele und Kofele oder Der Runde Berg“ – verfasst von Obergantschnig, illustriert von Tiroler Künstlern. Auch hier floss der gesamte Reinerlös in die „Quo Vadis“-Initiativen. Übrigens: Das moderne Sagenbuch ist weiterhin in allen Filialien der Tyrolia-Buchhandlung erhältlich. (md)
Lienz – Magomed Magomedovs schlimmste Befürchtungen sind gestern wahr geworden. Er wurde verhaftet. Im Februar hat der Vater einer fünfköpfigen Familie einen Antrag auf humanitäres Bleiberecht gestellt. Innerhalb von sechs Monaten hätte die Behörde darüber entscheiden müssen. Darin sei sie tatsächlich säumig, sagt Sepp Brugger, der die Familie juristisch berät. Statt des ausstehenden Bescheids über das Bleiberecht wurde jener Innsbrucker Rechtsanwaltskanzlei, die die Magomedovs vertritt, am Freitagabend nach Büroschluss, um genau 18.37 Uhr, ein Schubhaft-Bescheid zugestellt, so Brugger. „Noch dazu mit falschen Zugangsdaten, sodass die Rechtsvertretung erst am Montag gegen 10 Uhr Kenntnis von den Unterlagen erlangte“, ist Brugger entrüstet. „Ich bin entsetzt. So geht man mit ganz normalen Leuten, egal welcher Staatsangehörigkeit, in einem Rechtsstaat einfach nicht um.“ Die restliche Familie habe sich in Wien einzufinden, verlangt ein zweiter Bescheid. Die Eltern Magomed Magomedov und Nasibat Kamelova leben mit ihren drei Mädchen seit 2013 in Osttirol. Das Ehepaar Baumgartner aus Assling hat eine
Todesfälle In Innsbruck: Josef Senn, 86 Jahre. In Igls: Karl Eberharter, 74 Jahre. In Steinach-Stafflach: Johanna Egger, geb. Egg, 89 Jahre. In Lechaschau: Renate Van Den Heede, geb. Leuprecht, 67 Jahre.
Patenschaftserklärung unterschrieben, was bedeutet, dass es die geflüchtete Familie auf eigene Kosten bei sich aufgenommen hat. Eine Tochter besucht die vierte Klasse der Volksschule in Lienz, eine weitere geht nun in Bannberg zur Schule. Die jüngste wollte Vater Magomed am Montagmorgen in den Kindergarten bringen, als er dort um 8 Uhr von der Polizei verhaftet wurde.
Aus der russischen Teilrepublik Dagestan ist die Familie vor fünf Jahren geflüchtet, weil der Vater politisch verfolgt würde, sagt Sepp Brugger. Der Familienvater ist suizidgefährdet, betont Brugger. Das sei den Behörden bekannt. „Laut einem Zeugen hat Magomedov noch während des Aufenthalts in der Lienzer Polizeidienststelle versucht, sich einen Kugelschreiber in den Hals zu
rammen“, berichtet Brugger. Nach einem solchen Vorfall habe die Polizei die Verpflichtung, einen Amtsarzt oder Psychiater beizuziehen. Was nicht geschehen sei. Die Familie sei verzweifelt, so Brugger. Die Eltern könnten jederzeit eine Arbeit aufnehmen, alle sprächen gut Deutsch und seien integriert. Beide Bescheide werde man mit Antrag auf aufschiebende Wirkung beeinspruchen.
Straßenschilder in Reutte werden gendergerecht
Spielplatz in Hötting fertig gestellt Innsbruck – Der zentral gelegene Spielplatz beim Vereinsheim Hötting (Schulgasse 3) ist ein sehr beliebter und stark frequentierter Aufenthaltsbereich für Kinder und Jugendliche. Als Ergebnis der im Jahr 2017 durchgeführten Stadtteilgespräche sowie in Zusammenarbeit mit dem Initiativkreis „Elterninitiative Hötting“ hat man in diesem Beteiligungsprozess die ermittelten Anregungen in die Planung eingebracht. Daraus entstand die nun realisierte Neustrukturierung eines rund 350 Quadratmeter großen Teils des Spielplatzes. Insgesamt haben die Arbeiten 65.900 Euro gekostet. „Die beliebte Hangrutsche bleibt selbstverständlich erhalten, dazu freuen sich die Kinder auf den neuen WasserspielBereich“, erklärte StR Uschi Schwarzl. (TT)
Mutter Nasibat Kamelova mit zwei ihrer Töchter im April dieses Jahres. Die Familie befürchtet mehr denn je ihre Foto: Funder Abschiebung. Familienvater Magomed Magomedov wurde gestern in Schubhaft genommen.
Von Helmut Mittermayr
Zumindest bis Winter kann die Sitzbank stehen bleiben. Foto: Stadt Innsbruck/Aigner
Haltestelle erhielt nun provisorische Sitzbank Innsbruck – Bislang verfügte die neue Haltestelle TechnikWest in Innsbruck stadteinwärts über keine Sitzbank – im Gegensatz zur Station auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dies sorgte bei Anrainern für teils heftige Kritik – schließlich wohnen gerade im Nahebereich dieser Haltestelle viele ältere Menschen. Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) verwiesen darauf, dass der Bahnsteig hier zu schmal für eine Sitzbank (und einen seitlichen Windschutz) sei, weil es u. a. für Reinigung und Winterdienst eine Mindestbreite benötige. Ein entsprechender TT-Bericht hat nun Mobilitätsstadträtin Uschi Schwarzl auf den Plan gerufen: Auf ihre Bitte haben die IVB inzwischen eine provisorische Bank auf-
gestellt – die allerdings im Winter wieder weichen muss. Bis dahin hoffe man auf eine Lösung gemeinsam mit der Bundesimmobiliengesellschaft BIG – dieser gehört das angrenzende Gelände, „das wir für eine größere Haltestelle plus fixe Sitzgelegenheit brauchen“, heißt es aus Schwarzls Büro. Man habe hier trotz einer sehr niedrigen Fahrgastfrequenz von insgesamt nur gut 630 Einund Aussteigern im gesamten ersten Halbjahr 2018 (also 3,5 am Tag) reagiert, weil die Nutzung durch den neuen Standort des Sillgassen-Gymnasiums womöglich deutlich steigen werde. Und natürlich sei gerade bei einem Seniorenheim in der Nähe eine dauerhafte Sitzgelegenheit ein großer Vorteil. (md)
Reutte – Reuttes Bürgermeister Alois Oberer legt auf eine geschlechtergerechte Sprache Wert. Ein eigener Antrag des Marktchefs in der vergangenen Gemeinderatssitzung brachte dies deutlich zum Ausdruck. Oberer war aufgefallen, dass die Straßennamen in Reutte, wenn sie sich auf eine Person beziehen, durchwegs männlich sind. In nur ganz wenigen Fällen sahen sich Mandatare in der Vergangenheit veranlasst, diese Ehre auch Frauen zukommen zu lassen. In Reutte sind derzeit 101 Straßen ausgewiesen. Davon tragen 34 den Namen einer Person. Davon wiederum sind 30 männlich und nur vier weiblich. Oberer: „Viele dieser Männer verfügen über einen akademischen Titel. So gibt es zum Beispiel eine DoktorMachenschalk-Straße. Oder auch eine Doktor-IngenieurPaul-Schwarzkopf-Straße.“ Als besonderes Beispiel österreichischer Titelverliebtheit führt der Bürgermeister die Direktor-Franz-Hosp-Straße an. „Und Anna Dengel? Immerhin hatte sie Medizin studiert und den Doktortitel erworben. Bei ihr wurde auf den akademischen Grad einfach vergessen.“ Oberer wusste
auch, dass es bei dem kleinen Weg im Mühler Feld nur vier betroffene Häuslbauer gebe, die nun ihre Adresse ändern müssten. Die Folgen der Umbenennung daher überschaubar blieben. Sein Antrag wurde einstimmig angenommen. Nach der Abstimmung ergänzte er: „Selbstverständlich wird die Straße nicht ‚Doktor-‘, sondern ‚Doktorin-
„
Selbstverständlich wird die Straßenicht ’Doktor-’, sondern ’Doktorin-Anna-DengelWeg’ heißen.“ Alois Oberer (Bürgermeister Reutte)
Anna-Dengel-Weg‘ heißen.“ Womit einer geschlechtergerechten Sprache zusätzlich Genüge getan war. Unter „Bericht des Bürgermeisters“ wies der Marktchef auch auf eine Bauverhandlung hin, deren bevorstehende Abwicklung anscheinend auf großes Interesse stoße, so oft werde er darauf angesprochen. Die Bauverhandlung soll heute über die Bühne gehen: nämlich jene zum Bordell im Hotel Urisee. Nach der bereits abgewickelten gewerberechtlichen Verhandlung durch die Bezirkshauptmannschaft Reutte sagt Alois Oberer nun knapp: „Dieses Bordell wird eröffnet!
Dieses Straßenschild wird verlängert – und der Zusatz „Doktorin“ nach Foto: Mittermayr einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss vorangestellt.
InnsbruckLokal
In freier Wildbahn Ein geschwächtes Murmeltier wurde im Alpenzoo gepflegt – und nun wieder ausgewildert. Seite 42 Foto: Alpenzoo
NACHRICHTEN AUS INNSBRUCK STADT UND LAND
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Freitag, 15. Juni 2018 Nummer 162-IA
Bei Telfs-West fließt der Inn wieder näher an der Natur Nach zwei Jahren wurde nun ein großes Revitalisierungsprojekt am Inn abgeschlossen – entstanden ist unter anderem ein ganz neuer Seitenarm. Präsentierten die Medaillons für die Pilger: Christian Rosenkranz, Verena Gutleben, Bischof Hermann Glettler, Helga Tobler-Fuchs und Tony Foto: Christian Sigl Obergantschnig (v. l.).
Bischöflicher Segen für die Pilgerwanderung Am 30. Juni begeben sich wieder über 270 Gläubige auf die Spuren von Bischof Reinhold Stecher – der Segen kommt von einem seiner Nachfolger. Innsbruck – Die Spuren des verstorbenen Bischofs Reinhold Stecher, sie sind in Tirol noch immer sicht- und spürbar. Auf eben jene Spuren begibt sich die Pilgerwanderung „Quo Vadis“ heuer bereits zum sechsten Mal. Am 30. Juni geht es los, von der Jesuitenkirche nach Maria Waldrast. Den Segen dazu gibt es um vier Uhr Früh von Innsbrucks Diözesanbischof Hermann Glettler. „Ja, das ist früh“, sagt Glettler bei der Präsentation des Programms zu Organisator Tony Obergantschnig mit einem Lächeln im Gesicht. Allerdings haben die Pilger an diesem Tag einiges vor. „Bischof Stecher hat authentisch gelebt und das hat so viele Wellen geschlagen. Wellen, von denen wir noch heute profitieren“, sagt Glettler. Die Teilnehmer werden auf ihrem
Weg an zwei Labestationen in Mutters und Mieders versorgt. Das Nenngeld von 35 Euro ist gleichzeitig Spendengeld. Die gesamten Einnahmen kommen Hilfsprojekten zugute, unter anderem jenen von Bischof Reinhold Stecher initiierten. Bis 4. Juni können sich Pilger bei folgenden Stellen in Innsbruck anmelden: in den Pfarrbüros der Pfarre Allerheiligen und St. Paulus, bei der Caritas Tirol in der Heiliggeiststraße, beim Alpenverein in der Meinhardstraße, in der GEA-Filiale in der Meinhardstraße sowie in der Hypo Bank am Bozner Platz. Die Teilnehmerzahl ist auf rund 270 beschränkt. Die Wanderung findet bei jedem Wetter statt. Für die Pilger gibt es selbstgebastelte Medaillons, die eine Erinnerung zum Anfassen sind. (mw)
Von Michael Domanig Telfs – Einst war der Inn ein Wildfluss mit ausgedehnten Auwäldern und großem Artenreichtum – davon sind heute nur noch Reste erhalten. Um am stark genutzten Flusslauf wieder neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen, haben Bund, Land Tirol und WWF 2008 das Revitalisierungsprojekt „der.inn“ gestartet. Mit der nunmehr abgeschlossenen Renaturierung am orographisch linken Innufer bei Telfs-West konnte gestern schon die 16. Maßnahme im Rahmen dieses Projekts präsentiert werden. Seit Jänner 2017 wurde hier zwei Niedrigwasserperioden lang fleißig gebaggert: Zum einen wurden im knapp 30.000 m² großen Abschnitt südlich der Autobahn jene Flussbauwerke rückgebaut, die seinerzeit im Zuge des Autobahnbaus zum Schutz des Ufers errichtet worden waren (sog. „Buhnen“). Zugleich entstand – neben ausgedehnten Schotterflächen – ein komplett neuer, rund 600 Meter langer und im Schnitt 15 Meter breiter Seitenarm. Dieser wird temporär, also erst ab einem gewissen Wasserstand, durchströmt, wie Peter Schuler vom Baubezirksamt Innsbruck beim Lokalaugenschein erklärte. Eine 65 Meter lange Einlaufbarriere, bestehend aus rund 900 Holzpfählen, soll dafür sorgen, dass das Geschiebe möglichst im Inn bleibt. Die politischen Vertreter betonten den Mehrfachnutzen des Projekts: „In guter Kooperation“ habe man in den ver-
Standortbürgermeister Christian Härting, LHStv. Josef Geisler, LHStv. Ingrid Felipe und Gerhard Egger (WWF; v. l.) Foto: Domanig machten sich gestern ein Bild von der aufwändigen Revitalisierung samt neuem Seitenarm (links). gangenen Jahren viel erreicht, um die „Hauptschlagader“ Inn wieder „in einen naturnäheren Zustand zurückzuführen“, betonte LHStv. Ingrid Felipe. Der damit Hand in Hand gehende Aspekt des Hochwasserschutzes spiele im Fall von Telfs-West zwar eine untergeordnete Rolle, meinte LHStv. Josef Geisler. Dennoch sei eine Flussaufweitung gelungen – die zumindest lokal eine Reduktion der Fließgeschwindigkeiten sowie einen niedrigeren Wasserspiegel bewirke und somit einen Beitrag zum Hochwasserschutz bei kleineren Ereignissen leiste. Zugleich sei die Aufweitung für die Flussökologie bedeutsam.
Das bestätigte Walter Michaeler von der Abteilung Umweltschutz beim Land: Ziel sei es, dass der Auwaldstreifen mit seinen Grauerlen wieder von der Flussdynamik bzw. vom Grundwasser erfasst wird. Die neuen Lebensräume im Uferbereich sollen Amphibien und Vögeln, speziell gefährdeten Tierarten wie der Gelbbauchunke oder dem Flussuferläufer, aber z. B. auch Laufkäfern zugutekommen. Gerhard Egger vom Projektpartner WWF sprach denn auch von einem „Vorzeigeprojekt“ an einem intensiv genutzten Fluss. Standor tbürger meister Christian Härting freut sich
zugleich über ein neues Naherholungsgebiet für die Telfer Bevölkerung, das – trotz Autobahnnähe – hohe Aufenthaltsqualität biete. Zumal durch die nahe gelegene Unterführung eine direkte Verbindung zum beliebten Erholungsraum Sauweide und Moritzen besteht. Die Baukosten von ca. 610.000 Euro für die Revitalisierung übernahm das Land, 30.000 Euro kamen aus Spendengeldern des ORF-Schwerpunkts „Mutter Erde“. Da man viel Material, etwa Wasserbausteine, vor Ort gewinnen konnte, sei man sogar unter den Kostenschätzungen geblieben, freute sich Schuler.
„Höll“ wird für Radler geöffnet Innsbruck – Schon ab heute wird der Schlussanstieg des Herrenrennens bei der RadStraßen-WM in Innsbruck, die so genannte Höll, für bergwärtsfahrende Hobbyradler geöffnet. In einer Aussendung erklärte Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne): „Dieser Anstieg wird international als Highlight der Weltmeisterschaft beworben. Der Innsbrucker Stadtregierung ist es ein Anliegen, dass auch die Tirolerinnen
und Tiroler an diesem steilen Berg ihr Durchhaltevermögen testen können.“ Was die WM-Fahrer auf der 28 Prozent steilen Strecke zwischen Hötting und Gramart dürfen, „dürfen unsere Innsbrucker Radler auch“, sagt StR Uschi Schwarzl (Grüne). Allerdings: Vorsicht ist, wie schon bisher, für die wenigen Autos geboten, die auf dieser nur für Anrainer zugelassenen Strecke fahren dürfen. „Wir bitten Autofahrer und
Radfahrer darum, Rücksicht auf andere Teilnehmer und die eigene Gesundheit zu nehmen“, erklärt Schwarzl. Denn der Anstieg ist nur für sehr gut trainierte Radfahrer empfehlenswert. Bergab bleibt das Radfahren verboten. Für Pkw, ausgenommen eben Anrainer, gilt ein Fahrverbot bzw. Tempo 30. Das Rennen der Profi-Radfahrer, deren letzte große Hürde die „Höll“ sein wird, findet am 29. September statt. (TT)
StR Uschi Schwarzl und BM Georg Willi laden gut trainierte Radsportler ein, Foto: Stadt Innsbruck die Höll bergauf zu testen – bergab bleibt das Radverbot.
TONI
KURZ ZITIERT
ZAHL DES TAGES
SO FINDEN SIE
Kimmt spanisch vor
Das Ansuchen wurde zurückgenommen, wir hätten keine Genehmigung erteilt.“
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„Des isch schnell gangen: Die Spanier hab’n scho vor’m erschten Spiel den Trainer aussig’haut. Dass der alte Trainer scho’ an neien Job g’habt hat, isch offenbar sogar dem Verband spanisch vorkemmen.“
Judith Höfinger
Die Kitzbüheler BH-Mitarbeiterin zum geplanten Wegbau zu einer Jagdhütte.
Meter. So lang ist der neu
geschaffene Seitenarm des Inns bei Telfs-West – Teil eines nunmehr abgeschlossenen Renaturierungsprojekts.
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InnsbruckLokal
Einsatz für die Stadt Der Innsbrucker Verschönerungsverein blickt heute auf ein arbeitsreiches Jahr zurück. Seite 30 Foto: IVV
NACHRICHTEN AUS INNSBRUCK STADT UND LAND
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Dienstag, 10. April 2018 Nummer 97-IA
Götzens zieht Zuschussbremse 900.000 Euro an vorgezogenen Investitionskosten muss die Muttereralm finanzieren. Während Mutters 60.000 jährlich bereitstellt, zieht Götzens bei 20.000 Euro die Grenze.
Zirl sieht „positive Signale“ Zirl – Im neuen Regierungsprogramm der schwarzgrünen Landesregierung ist vorgesehen, dass die Lärmschutzmaßnahmen im Bereich Zirl „verstärkt“ werden sollen. Vize-BM Iris ZangerlWalser (Zukunft Zirl/VP) verbucht diesen Umstand auch als Erfolg ihrer Liste: Bereits vor den Gemeinderatswahlen 2016 habe die Zirler VP die Problematik aufgezeigt „und mit Lärmschutzgutachten untermauert“, in der Folge sei man mehrmals beim Land vorstellig geworden. BM Thomas Öfner (Für Zirl) sieht die Verankerung in der Vorhabensliste des Landes als „positives Signal“. Er gehe davon aus, „dass Regierungsprogramme ernstzunehmen sind“. Man sei gerade dabei, einen Brief an die zuständigen Landesräte Josef Geisler (VP) und Ingrid Felipe (Grüne) abzuschicken, in dem die vom Zirler Gemeinderat eingeforderten Sofortmaßnahmen zusammengefasst sind: u. a. Temporeduktion, Section Control, Fahrbahnverengung und moderner Asphalt. Diesen Brief werde er bewusst gemeinsam mit Mobilitätsausschuss-Obmann Georg Kapferer (Zukunft Zirl) unterzeichnen, merkt Öfner an, „als Signal, dass das parallele Kommunizieren aufhören soll“. (md)
Von Denise Daum Götzens, Mutters – Die Muttereralmbahn ist derzeit in der Saisonpause. Keine Pause gibt es allerdings für die Verantwortlichen des Betriebs. Immerhin sind rund 900.000 Euro zwischenzufinanzieren, nachdem der Ausbau des Bikeparks schneller geschah, als es im Finanzierungsplan vorgesehen war – die TT berichtete. Der Tourismusverband Innsbruck – der an der Muttereralm Bergbahnen Errichtungs GmbH knapp 58 Prozent hält, Mutters und Götzens je rund 21 Prozent – hat sein Kapital bereits aufgestockt. Der Gemeinderat in Mutters beschloss nun mehrheitlich (siehe rechts), rund 60.000 Euro jährlich als Kapitalrücklage einzubringen. Begrenzt ist der Zuschuss auf maximal 15 Jahre. Die 60.000 Euro kommen zustande, in-
dem ein Drittel aus den Einnahmen der Dienstbarkeit sowie die Hälfte aus den Einnahmen des Wasserzinses in die Gesellschaft rückgeführt werden. Für Bürgermeister Hansjörg Peer ist diese finanzielle Unterstützung „absolut gerechtfertigt. Der Ausbau des Bike-Angebots war ohnehin beschlossen und ist auch gut investiertes Geld.“ Darüber hinaus sei der Muttereralmpark für die Gemeinde sowie die Gemeindegutsagrargemeinschaft eine lukrative Einnahmequelle, wie Peer betont. Die Gemeinde Götzens zeigt sich hingegen weniger freigiebig. „20.000 Euro pro Jahr gibt es – und nicht mehr“, erklärt Bürgermeister Josef Singer. Vorausgesetzt, der Gemeinderat stimmt dem zu. Das Geld soll vom Pachtzins, der für die Abfahrt eingestreift wird, an die Gesellschaft rückgeführt werden. Eine Unterstützung darüber hinaus sei jedenfalls ausgeschlossen. „Es gibt ja noch mehr offene Baustellen auf der Muttereralm“, sagt Bürgermeister Singer kryptisch. Karl Gostner, Obmann des TVB Innsbruck, erklärt auf Nachfrage der TT, dass keine weiteren Forderungen auf die Gemeinden zukommen werden. Sehr wohl gebe es aber Verhandlungen zur Reduktion des „Pistenschillings. Wir schauen uns aber generell an, wo wir sparen können. Der Geschäftsführer hat den Auftrag, das Einsparungspotenzial im Betrieb zu durchleuchten“, erklärt Gostner.
Auf der Muttereralm wurde viel in den Ausbau des Bike-Angebots investiert.
Mutters – Der Schlagabtausch im Mutterer Gemeinderat zwischen Bürgermeister Hansjörg Peer (Wir Mutterer) und Klaus Hilber (Mutters Plus) geht weiter. Letzterer wirft dem Bürgermeister aktuell mangelnde Informationspolitik vor. Seine Fraktion könne so nicht ordentlich arbeiten und Entscheidungen treffen. „In der letzten Gemeinderatssitzung wurde über eine Subvention für die Muttereralmbahn abgestimmt. Da geht es um einige hunderttausend Eu-
ro an Zuschüssen verteilt auf mehrere Jahre. Darüber sollen die Gemeinderäte der Opposition ohne irgendwelche Unterlagen entscheiden“, ärgert sich Hilber. Seine Fraktion habe deshalb dagegengestimmt. „Wir wollen einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern und nur betriebswirtschaftlich sinnvolle Zuschüsse leisten“, ergänzt Hilber. Bürgermeister Peer zeigt sich ob der Vorwürfe fassungslos. „Wir haben das Thema im Vorfeld bei ei-
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Rot umgefärbt „Auweh, des hat unserem Bundeskanzler sicher nid g’fallen, wia’n da chinesische Präsident als ,Schulz‘ begrüßt hat! Da wird da Kurz kurz rot g’worden sein. Und da Schulz in Deutschland wird sich schwarz g’ärgert hab’n.“
ner Klausursitzung des Gemeinderats alle zusammen besprochen. Dabei habe ich auch über Aktuelles aus der Muttereralm Gesellschaft informiert.“ Generell verschicke er nachweislich zu jeder Gemeinderatssitzung unzählige Beilagen. „Es gibt keinen Tagesordnungspunkt, über den die Gemeinderäte nicht informiert sind“, betont Peer. Zudem bestehe täglich die Möglichkeit, ins Gemeindeamt zu kommen, um mit ihm oder der Amtsleitung offene Fragen zu klären. (dd)
„World Mayor 2018“: Oppitz-Plörer nominiert
Sagenbuch ist nun erhältlich Innsbruck – Mit „Patschele und Kofele oder: Der Runde Berg“ hat Tony Obergantschnig, Obmann des Vereins „Quo Vadis“, ein modernes Sagenbuch über den Innsbrucker Hausberg geschaffen. Am Freitag wurde der liebevoll gestaltete Band offiziell vorgestellt, seit gestern ist er u. a. in allen Filialen der Buchhandlung Tyrolia sowie bei der Hypo Tirol Bank und der Caritas in Innsbruck erhältlich. Der gesamte Reinerlös fließt an die Initiativen „Wasser zum Leben“ und Arche Tirol, die Concordia-Sozialprojekte der Jesuiten sowie an „Deo Gratias“. (md)
Foto: Muttereralmpark
Wieder Ärger in Mutters
Autor Tony Obergantschnig (3. v. r.) mit den Künstlern Heinz Aschenbrenner, Michael Schorner, Nadja El Manchi, Christine Mittelstaedt und Michael Foto: Domanig Gruber (v. l.), die unentgeltlich Illustrationen beisteuerten.
Innsbruck – Die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer wurde für den Preis „World Mayor 2018“ nominiert. Der Preis, der seit 2004 von der Stiftung „City Mayors Foundation“ – einer Ideenfabrik für städtische Angelegenheiten – verliehen wird, soll das Ansehen der Bürgermeister weltweit erhöhen und jene honorieren, die sich um ihre Gemeinden besonders verdient gemacht haben. In diesem Jahr widmet sich die Auszeichnung gänzlich weiblichen Stadtoberhäuptern. Neben Oppitz-Plörer sind u. a.
Bürgermeisterinnen aus Las Vegas, Stockholm, Paris, Sydney und Prag nominiert. Als Vorsitzende des Finanzausschusses des Rats der Gemeinden und Regionen (RGRE) ist Oppitz-Plörer unter den 20 nominierten europäischen Bürgermeisterinnen die einzige Österreicherin. Bereits 2005 und 2008 konnten Frauen den Preis gewinnen. Im Jahr 2005 war u. a. die verstorbene Altbürgermeisterin Hilde Zach unter den Finalisten. Die Gewinnerin des „World Mayor 2018“ wird Anfang 2019 feststehen. (TT)
KURZ ZITIERT
Allgemeine Gefahrenstufe
SO FINDEN SIE
Ich habe mich zuerst einmal erkundigt, was ein König überhaupt machen muss.“ Gerhard Meickl
Der St. Johanner wurde in Ghana zum König ernannt.
LAWINENWARNDIENST Die Lawinengefahr unterliegt einem tageszeitlichen Gang. In den Morgenstunden ist die Gefahr unterhalb von etwa 2600 m mäßig, darüber gering. Während des Vormittags steigt die Gefahr an und wird unterhalb von etwa 2800 m erheblich.
auf Basis des gestrigen Lageberichts
Entwicklung der letzten Tage 3 Fr
2 Sa
2 So
2 Mo
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Das Land Tirol will den Lärmschutz Foto: Zukunft Zirl in Zirl ausbauen.
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Nummer 69-IA | Montag, 12. März 2018
Das geschichtslose Gasthaus in der Reichenau Jan und Theresa Kometer haben 2016 das „Gasthaus Spitzbua“ eröffnet. Seither gibt es in den Räumen einer ehemaligen Pizzeria Hausmannskost. Von Markus Stegmayr
Naturjuwele wie die „Blauen Seen“ im Viggartal finden sich im Sagenbuch wieder – in diesem Fall als „Tränensee“ von Patschele und Kofele. Foto: Essl
Neue Mythen für den Hausberg Mit „Patschele und Kofele“ legt Tony Obergantschnig eine moderne Sage vor – wobei das Buch zugleich ein großes Spendenprojekt ist. Von Michael Domanig Innsbruck – Eine völlig neue Sage erschaffen? Noch dazu eine, die sich um Innsbrucks vielgeliebten wie vieldiskutierten Hausberg dreht? Tony Obergantschnig, bekannt als Obmann des Vereins „Quo Vadis“ – der sich u. a. der Erinnerungsarbeit für Bischof Reinhold Stecher verschrieben hat –, ist dieses Wagnis eingegangen: „Patschele und Kofele oder: Der Runde Berg“ heißt das Buch, das am 6. April offiziell vorgestellt wird. Fast ein Jahr lang hat Obergantschnig, im Brotberuf Schulwart im Gymnasium Sillgasse, am Projekt gearbeitet. Sein Ziel sei es gewesen, seine „anspruchsvolle und moderne Sage“ zu kreieren, sagt der Neo-Autor. Im Mittelpunkt steht dabei die unerschütterliche Liebe zwischen Johannes (Patschele) und Lydia (Kofele). Aber auch dunkle Gestalten prägen das Geschehen, allen voran „Zirberus“, der böse Geist der Finsternis. Ihm gegenüber stehen etwa der gute Naturgeist „Habichter“ und seine Freunde, wie die „Flechtenfee“. Lokalbezüge sind generell omnipräsent: So wird das bezaubernde Viggartal im Buch zum „Steinernen Hochtal“. Naturschätze wie die
Christine Mittelstaedt hat die geheimnisvolle Figur der „Flechtenfee“ künstlerisch umgesetzt. Foto: Quo Vadis
„Blauen Seen“ – als Tränensee von Patschele und Kofele – und der „Geschriebene Stein“, ein mystischer Felsklotz, spielen eine tragende Rolle. „Ich will mit dieser Sage aufzeigen, dass es beim Patscherkofel um weit mehr geht als um Kalkulationen und Aufstiegshilfen“, meint Obergantschnig: „Der Berg besitzt eine tiefe Mystik und Spiritualität“, genau diesen Aspekt wolle er fantasievoll beleben.
„
Der Patscherkofel hat eine tiefe Mystik und Spiritualität.“ Tony Obergantschnig (Neo-Sagenautor)
Eine Besonderheit des Buches sind die Bilder und Illustrationen, die die 26 Kapitel begleiten. Sie stammen von fünf Tiroler Künstlern – Heinz Aschenbrenner, Christine Mittelstaedt, Nadja El Manchi, Michael Gruber, Michael Schorner –, die sich alle ehrenamtlich beteiligt haben. Als Initiative von „Quo Vadis“ ist das Buch nämlich vor allem eines: ein künstlerisches Spendenprojekt. Erscheinen wird das Werk im Verlag Edition Tirol – „und dieser macht es möglich, dass der gesamte Reinerlös an vier Hilfsprojekte fließt“, freut sich Obergantschnig. Konkret sind das die Initiativen „Wasser zum Leben“ und Arche Tirol, die Concordia-Sozialprojekte der Jesuiten sowie „Deo Gratias“, eine neue Hilfsinitiative, die eine Pfarre und ein Waisenheim für ehemalige Kindersoldaten in Uganda unterstützt. Am 6. April wird das 288-seitige Sagenbuch im Plenarsaal der Stadt Innsbruck vor geladenen Gästen präsentiert. Ab 9. April ist „Patschele und Kofele“ dann um 28,50 Euro in allen Tyrolia-Filialen sowie bei der Hypo Tirol Bank in Innsbruck erhältlich.
Innsbruck – Beim Betreten der Räumlichkeiten des „Spitzbua“ in der Innsbrucker Reichenau stellt sich nicht sofort Wirtshausflair ein. „Wir haben die Sitzmöglichkeiten des Vorbesitzers übernommen“, sagt der Hausherr Jan Kometer fast schon ein wenig entschuldigend. Man habe nicht das Startkapital gehabt, um alles neu zu machen. Dennoch gab es Umbauten, vor allem im Gastraum und in der Küche. Der 23-jährige Jungwirt möchte, dass es sich in seinem Lokal heimelig und gemütlich anfühlt. Gar nicht so einfach, denn auf eine jahrhundertealte Wirtshaustradition kann das „Gasthaus Spitzbua“ nicht verweisen. Warum ein junger Mann und seine 20-jährige Frau Theresa den doch potenziell etwas steinigen und riskanten Weg gegangen sind und ein Gasthaus an ungewohntem Ort in einer ungewöhnlichen Gegend aufgemacht haben, erklärt Kometer so: „Mein Vater hat die Räumlichkeiten vor fünf Jahren gekauft.“ Nachdem die Pizzeria geschlossen hatte, fand er keinen adäquaten Pächter mehr. Pizzeria sollte es eher keine mehr sein. Der Vater hatte nämlich die ganz konkrete Vorstellung, dass „etwas Gescheites“ hineinkommen sollte. „Bua, willst es nicht probieren?“, waren dann die aufmunternden Worte des Vaters an den Sohn. Der „Bua“ wollte und entschied sich für ein Gasthaus im klassischen Sinne, was wohl auch der Vorstellung des Vaters von etwas „Gescheitem“ entsprach. Der Entscheidung sehr entgegen kam, dass Kometer „gutbürgerlich kochen von Grund auf gelernt“ hatte und eine „große Liebe“ dazu empfand. Der Neo-Wirt, der die dreijährige Schule Villa Blanka in Innsbruck abgeschlossen hat, weiß genau zu benen-
Koch Christoph Nindl (l.) und die Wirtsleute Jan und Theresa Kometer sind das „Gasthaus Spitzbua“-Team. nen, worauf es ankommt. „In einem guten Gasthaus wird frisch gekocht und das Service ist äußerst wichtig.“ Insgesamt setze man auf eine
„
In einem guten Gasthaus wird frisch gekocht und das Service ist äußerst wichtig.“
Jan Kometer (Neo-Wirt)
Foto: Stegmayr
eher überschaubare Karte: „So können wir unseren Anspruch an Frische und Qualität halten.“ Auch das Team ist überschaubar. Es besteht aus ihm selbst, seiner Frau und dem 24-jährigen Koch Christoph Nindl aus dem
Salzburger Pinzgau. Mit ihm gemeinsam steht Kometer in der Küche, seine Frau ist vorrangig im Service tätig. Aufgetischt bekommen die Gäste Gerichte aus der „Standardkarte“ mit saisonalen Ergänzungen. Auf ebendieser finden sich beispielsweise Wirtshaus-Klassiker wie Cordon Bleu, Zwiebelrostbraten oder Tiroler Gröstl. Für die Kulinarik gibt Kometer auf Nachfrage ein übergeordnetes Motto aus: „Wir bleiben so regional wie möglich.“ So stammt der Almochse für das Gulasch etwa aus dem schönen und nahe gelegenen Absam oder das Reh aus der eigenen Jagd in Axams. Auch das obligatorische Abschluss-Schnapserl ist selbstgebrannt. Das noch ausbaufähige Wirtshaus-Feeling kompensiert Kometer also mit einem Frische- und RegionalitätsTick. Dass die Wände im „Spitzbua“ nicht Bände spre-
Foto: Spitzbua
chen, übersieht man gerne. Wer genau hinsieht, kann die „Wirtshauswerdung“ des Lokals beobachten. Ein altes Rad aus einem Bauernhof in Fendels ist in dieser Hinsicht ein interessanter Akzent. Auch die alte Nähmaschine im Eingangsbereich, die im Laufe der Zeit hinzugekommen ist, ist ein willkommener „Wirtshaus-Tupfer“. Ungewöhnlich ist der Weg, den Jan und Theresa Kometer eingeschlagen haben, jedenfalls allemal, aber das Konzept scheint aufzugehen: „Wir haben vor allem Stammkunden, aber auch die Mittagsmenüs laufen immer besser“, gibt sich der Wirt zufrieden. Kometer wirkt glücklich mit dem, was in der kurzen Zeit, seitdem der „Spitzbua“ existiert, geschafft wurde. Die Geschichte des „geschichtslosen“ Gasthauses mitten in der Reichenauer Wohngegend ist noch nicht zu Ende geschrieben.
Auch Telfs testet E-Carsharing Der Probebetrieb läuft, ab Mai soll das geteilte Elektroauto für alle Telfer bereitstehen. Telfs – In Zirl wird, wie berichtet, derzeit bereits ein ECarsharing-Modell getestet – nun ist es auch in Telfs so weit: Der Probebetrieb beim E-Carsharing-Projekt der Gemeindewerke (GWT) hat begonnen. Seit Kurzem testet eine Gruppe von Gemeindemitarbeitern die gemeinsame Verwendung eines Elektroautos. BM Christian Härting und GWT-Geschäftsführer Christian Mader führten die Innovation kürzlich auf dem Schreier-Parkplatz im Ortskern vor. Ab Mai soll das umweltfreundliche Fortbewegungsmittel dann allen Telfern zur Verfügung stehen – der Kostenbeitrag ist noch offen. Der neue BMW i3 wird über ein Onlineportal gebucht, die
Inbetriebnahme läuft über eine Chipkarte, die alle registrierten Benutzer erhalten. Wie das bezüglich Rückgabe, Aufladen und Wartung in der Praxis funktioniert – und wo man bei den Spielregeln noch nachbessern muss –, soll nun der Alltagsbetrieb zeigen. Härting möchte, dass das Carsharing-Auto auch nach der Probezeit für Dienstfahrten der Gemeindemitarbeiter zur Verfügung steht. „Vielleicht können wir so einen Dienstwagen einsparen.“ Er verwies darauf, dass es in Telfs derzeit schon mehr als ein Dutzend Ladestationen gebe. Läuft alles gut, kann sich Mader vorstellen, weitere Fahrzeuge für das E-Carsharing in Telfs bereitzustellen. (TT)
BM Christian Härting (l.) und Christian Mader (Gemeindewerke) präsentierten dieser Tage das neue E-Carsharing-Projekt. Gemeindemitarbeiter werden das Modell in den nächsten Wochen austesten. Foto: MG Telfs/Dietrich
6 Lokales
Nummer 140-IA | Montag, 22. Mai 2017
„Reinhold Stecher malte auf Leinwand – und auf Herzen“ Im Vorfeld der „Quo vadis“-Pilgerwanderung erklärt Caritas-Direktor Georg Schärmer, warum der Altbischof die Menschen bis heute derart fasziniert. Ein ganzes Tal war auf den Beinen: Rund 500 Gläubige strömten gestern zur feierlichen Einweihung der Rumlich-Kapelle in St. Jodok. Fotos: Triendl
Von der Rettung eines Kleinods Schmirn – Wenn Erich Gatt (64) in den letzten drei Jahren Helfer bei den umfangreichen Arbeiten zur Sanierung der Rumlich-Kapelle „Zu unserm Herrn im Elend“ in St. Jodok brauchte, musste er nie lange bitten. Und auch die feierliche Einweihung am Sonntag entwickelte sich zu einem Fest, das alle Erwartungen sprengte. Gefeiert wurde in großer Gemeinschaft, mit hoher Geistlichkeit und Musik. Alle kamen, die je nach ihren Möglichkeiten einen Beitrag geleistet haben. Bis vor drei Jahren hatte die kleine Kapelle ein tristes Dasein gefristet. Mit der Schenkung von Lambert Hörtnagl an die Familie Monika und Erich Gatt konnte das Pro-
Auch die Holzfigur des Heilands wurde aufwändig renoviert.
jekt zur Rettung des Kleinods beginnen. Dabei entwickelte sich über das Tal hinaus eine Zusammengehörigkeit, die den Initiator überraschte und während schwierigster Arbeiten motivierte. Beim undichten Dach, dem feuchten Mauerwerk oder dem morschen Gebälk, das kaum noch die Last des Gewölbes tragen konnte, bedurfte es neben handwerklichem Geschick auch schweißtreibender Körperarbeit. Nicht umsonst meinte Erich Gatt, dass man sich „so eine Arbeit wie die Kapellenrenovierung nur einmal im Leben antut“. Doch nicht nur das Äußere der Kapelle erstrahlte am Tag der Einweihung in voller Pracht. Andächtig wurde die renovierte Holzfigur des Auferstandenen bestaunt. Diese wird Heinrich Ritter von Aufenstein zugeschrieben. Er habe, so will es eine Sage, nach einem Besuch in Bethlehem um 1210 ein uraltes, hölzernes Bild des Heilands gesehen und nach seiner Rückkehr eine Kopie anfertigen lassen. Die beiden Heiligen, Isidor zur linken und Jodok zur rechten Seite des Auferstandenen, wurden von Karl Gatt (79), dem Bruder von Erich Gatt, geschaffen. (bt)
Von Michael Domanig Innsbruck – Am Samstag, den 24. Juni, bittet der Verein „Quo vadis“ rund um Obmann Tony Obergantschnig zur fünften Pilgerwanderung von der Innsbrucker Jesuitenkirche nach Maria Waldrast. Die Pilger, die um 4 Uhr Früh aufbrechen, folgen einmal mehr den Spuren von Bischof Reinhold Stecher, der sich oft ganz allein und ebenfalls mitten in der Nacht zu dieser Wanderung aufgemacht hat. Mit den Spenden der bis zu 250 Teilnehmer aus ganz Tirol werden gleich drei Aktionen unterstützt: zum einen die Concordia-Sozialprojekte der Jesuiten, die sich für Straßenkinder in Osteuropa starkmachen; zum zweiten die von Stecher initiierte Aktion „Wasser zum Leben“, mit der Brunnenbauprojekte der Caritas Tirol in Mali gefördert werden; und schließlich die „Arche Tirol“, eine Gemeinschaft von Menschen mit und ohne Behinderungen. „Bischof Stecher war ein begeisterter Förderer unserer Arbeit in Westafrika“, betont Caritas-Direktor Georg Schärmer. „Und auch der Wert des behinderten Lebens war ihm ganz wichtig.“ Mit dem 2013 verstorbenen, ungebrochen populären Geistlichen verbinden Schärmer intensive Erinnerungen: „Stecher war einer meiner Lehrer an der Pädagogischen Akademie“, erzählt Schärmer. „Mit 18 hatte ich mit der Kirche wenig am Hut. Eines meiner Berufungserlebnisse war Stecher. Sein Esprit, seine Frechheit, seine Tiefsinnigkeit beeindruckten mich.“ Schon
Familienfeste In Götzens feiert Margit Thurner ihren Geburtstag. In Innsbruck feiert Sylvia Lammer ihren 57. Geburtstag.
Todesfälle In Telfs: Hermann Loidelsbacher, 77. In Mutters: Albert Gogl, 84. In Absam: Paula Spöttl geb. Mayr, 72. In Tristach: Maria Klocker geb. Leitgeb, 95. In Ebbs: Christopher Kohler, 23. In Sillian: Maria Schönhuber, 92. In Thaur: Luise Lechner geb. Felderer, 91; Frieda Felderer geb. Öttl, 93. In Innsbruck: Ada Girardi, 89.
damals habe sich Stechers besonderes Gespür für „Tempo“ gezeigt: „Er hat referiert und ließ uns dann darüber nachdenken. Währenddessen hat er seine Blumen gegossen“, lacht Schärmer. „Er wusste, dass man in unserer Zeit der Hast nicht immer nur pushen und Tempo geben kann, sondern auch Zeit für Reflexion braucht. Die Gießkanne ist für mich generell ein Symbol für die Wachstumsprozesse, die er bei den Menschen ausgelöst hat: Auch bei vielen, die ihn nie kennen gelernt haben, hat er einen Samen gepflanzt.“ Trotz seines „reichhaltigen und ausgesetzten“ Lebens als Bischof habe es Stecher auch
persönlich sehr gut geschafft, Phasen der Stille und Ruhe einzulegen, ergänzt Schärmer: „Das Pilgern auf die Waldrast
„Quo vadis“-Pilgerwanderung 2017 Treffpunkt am Samstag, 24. Juni, um 3.30 Uhr bei der Jesuitenkirche in Innsbruck: literarische Einstimmung mit Verena Gutleben (Caritas), moderne Choräle von Nora und Tabea Baumann, Morgenagape; um 4 Uhr Pilgersegen durch Pater Peter Fritzer und Aufbruch Richtung Maria Waldrast. Labestationen in Mutters und Mieders. Ankunft in Maria Waldrast um ca. 11/12 Uhr: Pilgermesse mit Pfarrer
Paul Kneussl (Musik: Rumer Männerchor, Soli: Edi Lehmann, Orgel: Christine Neier). Rückfahrt per Zug ab Matrei/Brenner (Shuttlebusse von Maria Waldrast zum Bahnhof). Anmeldung ab 30. Mai in Innsbruck: Hypo Tirol Bank (Bozner Platz), Alpenverein (Meinhardstraße), GEA Innsbruck (Anichstraße), Caritas Tirol, BG/BRG Sillgasse, Pfarre Allerheiligen, Pfarre St. Paulus. Spendenbeitrag: 30 Euro.
Baustein für Baustein zu neuem Haus der Gehörlosen
Keine Giftköder in Grinzens Grinzens – Zwei mutmaßliche Köder aus Streichwurst, die am 4. Mai von einer Hundebesitzerin in Grinzens entdeckt wurden, enthalten keine Spuren von Gift. Laut Untersuchung durch die Giftzentrale in München sei „toxikologisch nichts nachzuweisen“, betont Amtstierarzt Josef Oettl. Die Hundebesitzerin will weiter wachsam bleiben. (md)
Tony Obergantschnig (r.) lädt wieder zur Pilgerwanderung auf Bischof Stechers Spuren. Caritas-Direktor Georg Schärmer (l.) bewahrt in seinem Büro bis heute einen Pinsel auf, mit dem Stecher gemalt hat. Foto: Domanig
diente ihm genau dazu – als permanenter Frühjahrsputz für Geist und Seele.“ Auch die vom Verein Quo vadis umgesetzten Benefiz-Theaterprojekte – „Don Camillo“ und zuletzt „Pfarrer Braun“ – wären in Stechers Sinne gewesen, glaubt Schärmer. „Ihm ging es auch darum, Humor in den Kirchenraum hineinzutragen, er war bis zuletzt auch ein Schlitzohr, ein Lauser – frech gegenüber Rom und der eigenen Kirche.“ Zugleich habe Stecher immer „wohldosiert, aber messerscharf“ die Stimme erhoben, wenn es um Menschenrechte ging. Und auch die lange Bischofsvakanz in Innsbruck „hätte er sicher scharf kritisiert“. Was die Menschen bis heute am meisten an Stecher fasziniere? „Sein Objektiv war immer auf das Positive gerichtet, auf die nimmermüde Suche nach dem Guten“, erklärt Schärmer. Er selbst bewahrt einen grün gefärbten Pinsel des kreativen Bischofs in seinem Büro auf: „Stecher malte nicht nur auf Leinwand, sondern auch auf Herzen.“
Hall ächzt unter dem Durchzugsverkehr Richtung Autobahn und retour. Im Foto: Domanig Herbst soll eine neue Lösung vorgelegt werden.
Breite Beteiligung für Verkehrslösung geplant Hall – Im Juni 2015 hat sich die Milser Bevölkerung gegen eine direkte Anbindung zur A12 mittels Brückenvariante über den Inn zwischen Mils und Hall ausgesprochen – das Ende für diese Variante der „Spange Hall-Ost“. Weil der Durchzugsverkehr Richtung Autobahn in Hall aber mehr denn je für Probleme sorgt, entschieden sich die Mitglieder des Planungsverbandes Hall und Umgebung vor rund einem Jahr dazu, die Verkehrsthematik erneut fachmännisch beleuchten zu lassen. Die von Planungsverband und Land beauftragten Verkehrs-
büros Köll und Rosinak hätten „Handlungsempfehlungen mit durchaus auch kritischen Anmerkungen“ vorgelegt, sagt BM Eva Posch, Obfrau des Planungsverbandes. Diese Woche hätten die Bürgermeister nun vereinbart, „einen breiten Beteiligungsprozess aufzusetzen. Die Vorbereitungsarbeiten dazu laufen bereits.“ Gemeinsam mit dem Land wolle man im Herbst im Zuge dieses Beteiligungsprozesses eine Lösung für die Verkehrsproblematik initiieren. Die geplante „aktive Einbindung der Bevölkerung“ brauche aber eine sorgfältige Aufbereitung. (md, TT)
Innsbruck – Der Neubau des „Hauses der Gehörlosen“ in Innsbruck beschäftigt den Tiroler Landesverband der Gehörlosenvereine (TLVG) seit Jahren. Der Verein ist nun mit der Eröffnung der Bausteinaktion seinem Ziel einen kleinen Schritt nähergekommen. Das Haus in der Ing.-Etzel-Straße kann nur noch eingeschränkt genutzt werden, eine Sanierung ist nicht wirtschaftlich. Für den Neubau braucht der TLVG rund sechs Millionen Euro. Geplant sind neben 21 Wohnungen, einem Festsaal und einer Cafeteria Räume für die Beratungsstelle sowie den Landesverband. Ein Modell gibt es bereits. „Der TLVG lebt rein von Spenden. Wir hoffen, dass wir mit der Bausteinaktion viele Leute erreichen, die uns unterstützen. Wir freuen uns über jede Hilfe“, erklärt TLVG-Landesverbandsleiterin Monika Mück-Egg. Seit mehr als 50 Jahren setzt sich der TLVG dafür ein, Gehörlosen oder hörbehinderten Menschen in der Gesellschaft Gehör zu verschaffen.
Das ist nicht immer leicht. Der Landesverband versteht sich zudem als Ort der Begegnung, an dem Gehörlosenkultur, Gebärdensprache und Gehörlosenidentität gelebt und weitergegeben werden. In Tirol leben etwa 600 bis 700 Menschen, die gehörlos oder hochgradig schwerhörig sind.
Im Haus der Gehörlosen bekommen sie Hilfe für alle Lebenslagen angeboten. Mehr Informationen zum Neubauprojekt und der Bausteinaktion unter www. glztirol-bausteinaktion.at. Kontoverbindung: IBAN: AT4757000300055412895; BIC: HYPTAT22. (dd)
Monika Mück-Egg, Leiterin des Tiroler Landesverbands der Gehörlosenvereine, freut sich mit Georg Frischmann von der Hypo Tirol Bank über den Foto: Daum Auftakt der Bausteinaktion.
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Nummer 115-IA | Mittwoch, 26. April 2017
Frostige Stimmung bei der Ebener Feuerwehr Feuerwehreinsätze sind für einen Ebener aus Krankheitsgründen tabu. Das wollte er nicht hinnehmen. Nun leidet die Kameradschaft darunter. Nora Baumann (r.) vom „Duo Harfonie“ und ihre Schwester Tabea (l.) präsentierten die neuen „Quo Vadis“-Pilgermedaillons gemeinsam mit BM Christine Oppitz-Plörer und Organisator Tony Obergantschnig. Foto: Domanig
Wandern im Geiste von Bischof Stecher Innsbruck – „In den Sonnenaufgang hineinzuwandern, ist überwältigend“, schwärmte BM Christine Oppitz-Plörer gestern bei der Vorstellung der Pilgermedaillons für die „Quo Vadis“-Wanderung 2017. Am Samstag, den 24. Juni, bittet der Bischof-StecherGedächtnisverein schon zum fünften Mal zur meditativen Wanderung von der Innsbrucker Jesuitenkirche nach Maria Waldrast. Initiator Tony Obergantschnig hofft auch heuer auf bis zu 250 pilgernde Frühaufsteher. Denn genau wie Bischof Stecher es gerne getan hat, starten die Wanderer mitten in der Nacht. Bereits um 3.30 Uhr trifft man sich bei der Jesuitenkirche zur Morgenagape. Nora Baumann vom Duo Harfonie und ihre Schwester Tabea
Todesfälle In Innsbruck: Klea Pallhuber, geb. Piberhofer, 90; Karl Heinz Kollnig, 57; Erna Feldbaumer, geb. Lippusch, 76. In Fulpmes: Rosa Ofer, geb. Laner, 92. In Ischgl: Paula Kleinhans, geb. Siegele, 73. In Wängle: Mag. Christiana Nahler, geb. Messner, 60. In Telfes: Frieda Maurberger, geb. Lanthaler, 87. In Reith i. A.: Christa Hechenberger, 56. In Schwaz: Günter Baumann, 83. In Terfens: Maria Höger, geb. Kofler, 97. In Lienz: Christian Gonner, 49. In Matrei i. O.: Paula Holzer, geb. Brunner, 100. In Thal: Anna Unterweger, 90.
stimmen mit modernen Chorälen auf die Wanderung ein, Verena Gutleben (Caritas Tirol) rezitiert Stecher-Texte. Um 4 Uhr setzt sich die Pilgerschar in Bewegung. Labestationen in Mutters und Mieders „versüßen“ den Weg. Am Ziel in Maria Waldrast wird Pfarrer Paul Kneussl eine Pilgermesse zelebrieren, musikalisch gestaltet vom Rumer Männerchor und Opernsänger Edi Lehmann. Wer will, kann natürlich auch nur Etappen des rund 25 Kilometer langen Pilgerweges bestreiten. Das Nenngeld fließt zu je einem Drittel in die von Reinhold Stecher initiierten Hilfsprojekte „Wasser zum Leben“ und „Arche Tirol“ sowie die Concordia-Sozialprojekte der Jesuiten. Anmeldungen sind ab 30. Mai möglich. (md)
Eben a. A. – Martin W. ist sauer. Er war jahrelang bei der Feuerwehr Eben am Achensee. Seit einiger Zeit muss er auf der Ersatzbank Platz nehmen. W. hat eine Form von Epilepsie. Vor einigen Jahren kam es zu einem Unfall. Er stürzte aus dem zweiten Stock in die Tiefe, habe sich davon aber wieder gut erholt. Im September letzten Jahres kam dann der nächste Unfall, eine Autokollision. Seine Feuerwehrkollegen mussten ihn aus dem Fahrzeug bergen. Seither ist er körperlich nicht mehr fit. Beide Unfälle passierten in seiner Freizeit. „Davor wäre ich voll einsetzbar gewesen. Es geht darum, wie man mich abgesetzt hat“, beklagt er sich. Martin W. fühlt sich abgeschoben, nicht mehr gebraucht. „Man hätte mit mir reden sollen. Ich habe angeboten, ein Attest zu bringen, dass ich einsatzfähig bin, aber das wollte keiner sehen“, sagt der 54-Jährige. Er sei mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Doch die Kameradschaft habe versagt. Wirklich? Seine Feuerwehrkollegen sehen das ganz anders. „Er ist zwar nicht mehr
Kameradschaft ist den Feuerwehrmännern wichtig. In Eben a. A. wird diese Foto: Fankhauser auf eine harte Probe gestellt. im Aktivstand, aber definitiv noch bei der Feuerwehr“, betont FF-Kommandant Wolfgang Paregger. Doch bei Proben oder Einsätzen könne Paregger es nicht mehr verantworten, dass W. dabei sei. Trotz seiner Krankheit habe man ihn lange Zeit zu integrieren versucht, ihn mitgezogen. „Wir haben alles probiert. Er ist der Einzige, der sich beschwert,
dass die Kameradschaft nicht passt“, sagt Paregger. Während Martin W. behauptet, er habe nur nachts epileptische Anfälle, soll er laut Kommandanten im Feuerwehrhaus Anfälle erlitten haben. Martin W. wollte seine Florianiausrüstung nicht an den Nagel hängen. Er versuchte auf Bezirks- und Landesebene zu erwirken, dass er wieder
in den Aktivstand aufgenommen wird. Erfolglos. „Das ist eine sehr belastende Situation für alle. Wir haben versucht, alles im Guten in den Griff zu bekommen“, sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Johann Steinberger. Aber es habe nicht funktioniert. Laut Steinberger könne Martin W. nicht mehr im aktiven Dienst eingesetzt werden, das sehe man auf Bezirks- und Landesebene so. Für Martin W. ist es schwer zu verkraften, dass er nicht mehr zu Einsätzen gerufen wird. Jedes Mal, wenn die Sirene ertönt, wolle er ausrücken, darf aber nicht. Kann nicht. Er könnte bei allen anderen Unternehmungen ein Teil der Mannschaft sein. Aber er „mag langsam nicht mehr“. Die Feuerwehr wegen eines Unfalls hinter sich zu lassen, kam für Mario Oberlechner nicht in Frage. Er hat vor über zehn Jahren seinen Fuß verloren. Mittlerweile ist er Schriftführer bei der Feuerwehr in Eben. „Bei der Kameradschaft kommt es darauf an, wie sich jeder gibt“, sagt er. Er mache alles, was ihm möglich sei. Ausgeschlossen habe er sich nie gefühlt. (efm)
Skifahren ohne Grenzen Nauders, Graun – Das Motto „Gemeinsam statt einsam“ hat sich bei den Seilbahnern von Nauders bis Sulden und Trafoi in der Ortlerregion klar durchgesetzt: Sechs Liftbetreiber sitzen mit einer neuen Verbundkarte ab Winter 2017/2018 im gemeinsamen Boot. „In freundschaftlichen wie professionellen Verhandlungen auf gleicher Augenhöhe konnten wir ein gutes Ergebnis für die Region und die Gäste erzielen“, resümierte Karl Stecher, Vorstand der Nauderer Bergbahnen, bei der Präsentation am Reschensee. „Im Winter brauchen wir alle
die Skifahrer, im Sommer die Radfahrer. Und wir sehen viele Synergieeffekte.“ Mit dabei waren die Repräsentanten aus Sulden, Trafoi, Schöneben, Watles und Haideralm. Wenn jeder für sich alleine rudert, sei das „keinesfalls optimal und auch nicht im Sinn der Gäste“, war aus den Reihen der Seilbahner zu hören. Noch hat das Kind – die Nord-Südtiroler Verbundkarte für insgesamt 211 Pistenkilometer – keinen Namen, auch Preise sind noch nicht fixiert. „Es muss ein Name sein, mit dem sich alle Skiregionen identifizieren kön-
nen“, erläuterte Manuel Baldauf, TVB-Geschäftsführer in Nauders. Dem Kunden werde jedenfalls eine breite, familienfreundliche Palette vom Zwei-Tages-Skipass bis zum Saisonticket geboten. Erich Pfeifer, Geschäftsführer des Gletscherskigebietes Sulden, hofft, „dass wir mit der neuen Karte wieder mehr Einheimische und die Jugend zum Skifahren motivieren“. Sulden öffnet den Skibetrieb bereits Ende Oktober. Ob die geplante Skischaukel Kaunertal-Langtaufers in den Verbund aufgenommen wird, bleibe abzuwarten. (hwe)
23.000 Euro für soziale Zwecke Die vom Tiroler Künstler Anton Christian (r.) gestaltete Neujahrs-Entschuldigungskarte 2017 des Innsbrucker Innenstadtvereins hat ein Gesamtspendenergebnis von 23.160 Euro eingebracht. Mit der Aktion werden „Licht ins Dunkel“ und die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft unterstützt. Der Verein bedankte sich gestern bei allen Käufern – und stellte mit Ilse AbkaPrandstetter (l.) zugleich auch schon jene Künstlerin vor, die die NeujahrsEntschuldigungskarte 2018 gestalten wird. Foto: die Fotografen/Innenstadtverein
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Nummer 318-IA | Mittwoch, 16. November 2016
Geänderter Bebauungsplan fand eine knappe Mehrheit Die Änderungen bei Rosis Sonnbergstuben in Kitzbühel wurden mit der ÖVP-Mehrheit beschlossen, die Opposition votierte geschlossen dagegen. Markus Koschuh als Pfarrer Braun und Moni Grabmüller als Haushälterin gaben gestern eine Kostprobe ihres komödiantischen Könnens. Foto: Domanig
Ein Priester mit Herz und viel Spürsinn Kabarettist Markus Koschuh ermittelt ab 20. Jänner 2017 als „Pfarrer Braun“ in Allerheiligen. Der Reinerlös fließt an die Hilfsprojekte von „Quo Vadis“. Von Michael Domanig Innsbruck – „Ein Pfarrzentrum kann und darf auch Kulturraum sein“, betont Franz Troyer, Pfarrer von Innsbruck-Allerheiligen – und meint damit ein außergewöhnliches Theater-Benefizprojekt, das im Jänner 2017 seine Uraufführung erlebt: Auf Initiative des Vereins „Quo Vadis“ rund um Obmann Tony Obergantschnig ist „Pfarrer Braun zu Gast in Allerheiligen“. Kabarettist Markus Koschuh schlüpft in die Rolle des gewitzten „Volkspfarrers“ – für die ursprünglich Günther Lieder vorgesehen war – und geht dem mysteriösen Tod einer jungen Patientin in der psychiatrischen Klinik nach. Tatkräftig unterstützt wird er von seiner unbestechlichen Haushälterin Erna Himmelthor (Moni Grabmüller) und Mesner Toni (Fredi Fritz). Premiere feiert die Krimikomödie, die Edi Lehmann nach einem Drehbuch von Bernhard James Lang inszeniert, am 20. Jänner, weitere Aufführungen folgen am 21., 27. und 28. Jänner sowie 3. und 4. Februar, jeweils um 20 Uhr in der Pfarrkirche Allerheiligen. Der Reinerlös der Theaterabende fließt zu je einem Drittel an die Hilfsaktionen „Wasser zum Leben“ und „Arche Tirol“ – die untrennbar mit
Familienfest In Innsbruck feiert Alfred Gerstgrasser seinen 80. Geburtstag.
Todesfälle In Inzing: Sabine Schuff, geb. Kiechl, 42. In Telfs: Danica Giuliani, 91. In Landeck: Annemarie Röck, geb. Thurner, 76. In Telfes: Alexander Eigentler, 89. In Schmirn: Maria Muigg, geb. Jenewein, 95. In Maurach: Erika Daxerer, geb. Orgler, 76. In Schwaz: Karl Wegscheidler, 57. In Walchsee: Katharina Wohlfartstätter, geb. Planer, 91. In Wörgl: Ingrid Dessl, geb. Hörr, 70. In Kufstein: Johanna Berger, geb. Kaindl, 63. In St. Jakob: Paula Troger, geb. Innerhofer, 87.
dem Namen des verstorbenen Altbischofs Reinhold Stecher verbunden sind – sowie die Sozialprojekte der Pfarre Allerheiligen. „Da die Vorlaufund Fixkosten von Sponsoren getragen werden, kommen die 30 Euro Eintritt zur Gänze den ,Quo Vadis‘-Projekten zugute“, stellt Obergantschnig klar. BM Christine Oppitz-Plörer freut sich, dass das „Quo Vadis“-Team „den Gedanken von Bischof Stecher weiterbetreibt“. Es sei „toll, dass so etwas in den Pfarren stattfindet“, gerade Allerheiligen erweise sich immer wieder als lebendige „Vorzeigepfarre“. „,Quo Vadis‘ hat schon viele Spuren hinterlassen“, lobt Caritasdirektor Georg Schärmer. Er verweist auf den Bau von Tiefbrunnen in Mali, der von „Quo Vadis“ heuer mit 14.000 Euro unterstützt wurde. Möglich wurde dies etwa durch die „Don Camillo und Peppone“Aufführungen im Innsbrucker Dom im Dezember 2015 – sie brachten erstaunliche 37.700 Euro ein. Die heurige „Quo Vadis“-Pilgerwanderung nach Maria Waldrast erzielte weitere 6300 Euro an Spenden. Der Vorverkauf für „Pfarrer Braun“ läuft ab 5. Dezember bei der Hypo Bank in Innsbruck, in der Pfarre Allerheiligen, bei der Tiroler Versicherung und in zahlreichen Innsbrucker Geschäften.
Geschenke für Kosakenkapelle Lienz – Die Kosakenkapelle in Lienz, die 2015 – 70 Jahre nach der Tragödie an der Drau – eingeweiht wurde, wird immer mehr zum Schmuckkästchen. Hermann Hotter, Landesgeschäftsführer des Schwarzen Kreuzes, ließ bei einem LienzBesuch nun weiteres stilechtes Mobiliar anliefern: einen Ambo und zwei Schranktische aus Rotkiefer, die in der Ukraine gefertigt worden waren. Der Ambo ist ein Geschenk von Theresia Reitsamer aus Wörgl, Mitglied der päpstlichen Bruderschaft „Santa Maria dell’ Anima Rom“. Sie brachte das Tuch für das Stehpult mit dem Bildnis einer Christusikone von der Ewigen Stadt nach Lienz. (func)
Kitzbühel – Es war der letzte Punkt auf der Tagesordnung der Kitzbüheler Gemeinderatssitzung am Montagabend, der mit besonderer Spannung erwartet wurde. Dabei ging es um die Änderung des Bebauungsplanes für Rosis Sonnbergstuben. Die Gebäude sollen um 1,20 bis 1,50 Meter erhöht werden, um die Wohnungen unter dem Dach besser nutzen zu können – das war das Ansinnen der PromiWirtin, die TT berichtete. Bereits beim Erstbeschluss in der Septembersitzung sorgte die Abstimmung für Gesprächsstoff und wurde nur von der ÖVP-Mehrheit mit 10:9 Stimmen entschieden. Dabei brachte die FPÖ das nicht genehmigte Veranstaltungszelt und die Parkplatzsituation bei der Sonnbergstuben zur Sprache. „Eigentlich kann man zufrieden sein, was inzwischen passiert ist. Das Veranstaltungszelt wurde abgebaut und es gibt offensichtlich auch eine Zusage über weitere Parkplätze“, meint FPÖ-GR Bernhard Schwendter. Doch es gebe eine weitere Unklarheit. „Laut Plan verläuft die Brandschutzwand direkt durch die Küche“, sagt Schwendter. Dies habe zwar nichts mit dem Bebauungsplan zu tun, man werde der Sache aber nachgehen, versicherte darauf Bürgermeister Klaus Winkler (ÖVP). Insgesamt sind vier Einsprüche gegen das Vorhaben der Promi-Wirtin im Stadtamt eingelangt: einer von
Eine Änderung des Bebauungsplans für Rosis Sonnbergstuben in KitzbüFoto: Angerer hel sorgt seit Monaten für Aufregung. An rainern, einer von der Liste UK, einer von der FPÖ Kitzbühel und einer von der Straßeninteressent schaft Kampern-Oberaigen. Die FPÖ verweist in ihrer Stellungnahme auf die Unregelmäßigkeiten beim Veranstaltungszelt. Die anderen drei Stellungnahmen beziehen sich hauptsächlich auf den durch die Sonnbergstuben schon jetzt verursachten Verkehr. Gerade durch die gastronomische Nutzung des dauerhaften Veranstaltungszeltes werde jener Fahrzeugverkehr provoziert, der zu den bekannten Verparkungsproblemen zulasten der Anrainer und sonstiger Wegnutzer führe, heißt es in
der Stellungnahme der UK. Sie fordern weiters, dass eine tragbare Parkplatzlösung von der Gemeinde verlangt werden müsse; auch äußern sie Bedenken ob des ästhetischen Gesamtbildes. Mit rechtlichen Konsequenzen argumentiert hingegen die Straßeninteressentschaft Kampern-Oberaigen durch ihren Anwalt. So würde eine Zustimmung durch den Gemeinderat einen Rechtsbruch bedeuten. Der Anwalt bezieht sich dabei auf den § 54, Abs. 1 des Tiroler Raumordnungsgesetzes. Eine Bebauungsplanänderung dürfe nur dann genehmigt werden, wenn sie für eine weitere
verkehrsmäßige Erschließung und bauliche Entwicklung der Gemeinde vorteilhaft sei. Auch GR Nothegger von der UK verlas eine Stellungnahme. Er betonte darin, dass aus seiner Sicht die rechtlichen Voraussetzungen nicht vorliegen würden. Die eingebrachten Stellungnahmen wurden dem Raumplaner der Stadt Kitzbühel vorgelegt, Winkler hat sich zusätzlich beim obersten Raumordner des Landes, Peter Hollmann, erkundigt. „Die Bebauungsplanänderung dient der besseren Nutzung der bestehenden Gebäude ohne Kapazitätserhöhung und ist daher im Sinne des zweckmäßigen und sparsamen Umgangs mit Grund und Boden jedenfalls für die weitere bauliche Entwicklung der Gemeinde vorteilhaft“, heißt es in dem Schreiben. Und der Raumordner der Stadt errechnet eine Verkehrsbelastung im Mittel von einem Fahrzeug alle fünf Minuten. Dafür würde die Zufahrt ausreichen. Bezüglich der zusätzlichen Parkplätze wollte Marielle Haidacher von der UK wissen, ob diese schon gebaut sind. Laut Bauausschussobmann Georg Wurzenrainer seien 20 zusätzliche Parkplätze geplant und würden erst errichtet. Nothegger brachte noch einmal Winklers Rolle als Steuerberater von Schipflinge r ins Spiel: „Ich weiß, dass Bürgermeister Winkler rechtlich nicht befangen ist, aber moralisch schon.“ (aha)
Agrarier müssen nachzahlen Unterlangkampfner Agrargemeinschaftsmitglieder erhielten Post vom Finanzamt. Langkampfen – Substanzverwalter einer aus Gemeindegrund hervorgegangenen Agrargemeinschaft zu sein, kann an und für sich schon konfliktbehaftet sein, im Falle von Langkampfens Bürgermeister Andreas Ehrenstrasser kommt nun noch eine unangenehme Aufgabe dazu. Er muss in naher Zukunft Zahlungsaufforderungen an Anteilsbesitzer der Unterlangkampfner Agrargemeinschaft verschicken. Bis zu 15.000 Euro pro Anteil müssen die Mitglieder an Kapitalertragssteuer wegen einer Gewinnausschüttung
nachbezahlen. Dabei haben sie das erhaltene Geld wieder zurückzahlen müssen. Geblieben sind ihnen aber die Steuerschulden. Der Grund für die Steuerschuld liegt bereits einige Jahre zurück. Ende 2010 hatte die Gemeinschaft beschlossen, an die 29 Mitglieder rund 1,4 Millionen Euro als Darlehen auszubezahlen. Für das Land Tirol war die Auszahlung jedoch eine Gewinnausschüttung, und die war eigentlich nach dem Buchstaben des Gesetzes verboten. Das Geld stammte aus Erträgen
von Grundverkäufen. Diese wiederum betreffen die Substanz, die der Gemeinde gehört. Daher musste das Geld wieder zurückgezahlt werden. Die Mitglieder des Agrar ausschusses standen sogar wegen des Vorwurfs der Untreue vor Gericht, wurden aber freigesprochen. Freigesprochen wurden die Agrarier jedoch nicht von der Steuerschuld. Hatte sich das Geld doch für einige Zeit in den Händen der Mitglieder befunden. Und alleine die Übergabe zählt für die Fälligkeit der Kapitalertragssteu-
er. Das Geld (gesamt rund 400.000 Euro) hat Ehrenstrasser bereits an das Finanzamt überwiesen, verwaltet er doch ein rund drei Millionen Euro schweres Sparbuch der Agrargemeinschaft. Jetzt obliegt ihm die unangenehme Pflicht, die Beträge bei den Mitgliedern einzutreiben. „Ich habe aber auch Einspruch gegen den Bescheid eingelegt“, berichtet Ehrenstrasser. Derzeit liege die Sache beim Verwaltungsgerichtshof – aufschiebende Wirkung sei damit allerdings keine verbunden. (wo)
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„Will Brücken bauen“ Vize-BM Iris Zangerl-Walser wurde zur neuen Ortsobfrau der Zirler VP Foto: Domanig gewählt. Seite 38
NACHRICHTEN AUS INNSBRUCK STADT UND LAND
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Dienstag, 14. Juni 2016 Nummer 164-IA
Pilger auf den spirituellen Spuren von Bischof Stecher Zum vierten Mal führt die Benefizwanderung „Quo Vadis“ von Innsbruck nach Maria Waldrast. Die Pilger starten, wie Stecher, mitten in der Nacht. Franz X. Gruber (l.) will VP-Stadtparteiobmann in Innsbruck bleiben. Robert M. Hieger hat aus Ärger mit einer Gegenkandidatur spekuliert. Fotos: Böhm/TT
VP-interner Zwist vor Stadtparteitag Am 27. Juni will sich Franz X. Gruber neuerlich zum Stadtparteiobmann küren lassen. Im Vorfeld gibt es Querschüsse aus den eigenen Reihen. Von Manfred Mitterwachauer Innsbruck – Am 27. Juni will es Franz X. Gruber noch einmal wissen. Beim Stadtparteitag der Innsbrucker Volkspartei auf der Villa Blanka tritt er wieder für die Obmannschaft der Innsbrucker Volkspartei an. „Ich orte zunehmend breite Unterstützung.“ Diesbezügliche Beschlüsse lägen, so Gruber, bereits von den VP-Flügeln ÖAAB, Frauen und Junge vor. Auch der mächtige Wirtschaftsbund wird Gruber unterstützen, bestätigt WB-Bezirksobfrau Patrizia Zoller-Frischauf, wenngleich es hierfür formal keinen Beschluss gebe. Gleiches erhofft sich Gruber von den Bauern. Zoller-Frischauf merkt aber an, dass die Wirtschaftsbündler Barbara Traweger-Ravanelli gerne als Grubers Stellvertreterin sehen wollen. Gruber wurde 2007 erstmals zum VP-Stadtparteiobmann gewählt, letztmalig erfolgte dies mit 95,8 Prozent im Jahr 2011. Um ein Haar wäre Gruber jedoch im Wirtschaftsbündler und Ersatzgemeinderat Robert M. Hieger ein Gegenkandidat für den heurigen Stadtparteitag erwachsen. „Ja, ich habe eine Kandidatur angesprochen – aber mit einem gewissen Augenzwinkern“, bestätigt Hieger. Kan-
didieren werde er aber nun doch nicht: „Es wäre eine zu große Belastung.“ Nicht einmal den Stadtparteitag wird Hieger besuchen – weil er mit „dem Vorgehen Grubers und der Mannschaft nicht zufrieden“ sei. Dass das VP-Präsidium Ende Mai so kurzfristig den Parteitag habe ansetzen lassen, habe das Fass zum Überlaufen gebracht. Er habe für eine Verschiebung auf Herbst plädiert, damit man auch „inhaltliche Akzente setzen kann“. Wenige Wochen Vorbereitungszeit seien hierfür zu wenig. Doch das sei abgelehnt worden. Gruber sagt, der Parteitag sei statutarisch überfällig und zudem mit der Landespartei akkordiert. Hieger sagt, es gehe „nicht darum, Formalitäten abzuklopfen – gewisse Leute wollen sich absichern“. Er selbst sei wirtschaftlich unabhängig und habe „nichts zu verlieren“. Und Hieger legt nach. „Einmal Opposition, einmal Regierung – das ist ein Kasperltheater“, spielt er auf den Regierungseintritt der VP im Jahr 2015 an. Inhaltlich, so Gruber, befinde sich ein Leitantrag derzeit in Ausarbeitung. Personell werde man für 2018 zeitgerecht die Weichen stellen: „Auch was die BürgermeisterKandidatur betrifft – das kann auch ich sein.“
Innsbruck – „Diese Pilgerwanderung wäre genau im Sinne von Reinhold Stecher“, sind sich Inge und Paul Ladurner, Nachlassverwalter und enge Freunde des verstorbenen Altbischofs, einig. Unter dem Motto „Quo Vadis“ brechen am Samstag, den 25. Juni, wieder bis zu 230 Teilnehmer aus ganz Tirol zur frühmorgendlichen Wanderung von Innsbruck nach Maria Waldrast auf. Eben diesen Weg hat Stecher immer wieder vollkommen allein und mitten in der Nacht angetreten. Sillgassen-Schulwart Tony Obergantschnig organisiert die spirituelle Benefiz-Wanderung schon zum vierten Mal. Das Nenngeld von 30 Euro geht zu je einem Drittel an die von Stecher unterstützten Aktionen „Arche Tirol“ und „Wasser zum Leben“ sowie die Concordia-Sozialprojekte der Innsbrucker Jesuiten. „Reinhold hatte beim Wandern seinen ganz eigenen Schritt“, erinnert sich Inge Ladurner. „Es ging ihm dabei um die Stetigkeit, um das Einwilligen in den Lebensrhythmus – etwas, wonach es in den heutigen, unruhigen Zeiten eine besondere Sehnsucht gibt.“ Die Ladurners haben mit Stecher viele gemeinsame Urlaube, Wanderungen und Bergtouren erlebt. Paul Ladurner kannte Stecher seit 1949, als er als Zögling ans Paulinum in Schwaz kam – und Stecher, damals frischgeweihter Priester, als Präfekt. Später traute
Beim Wandern sei es Reinhold Stecher um die „Spiritualität des Berges“ gegangen, meinen Inge und Paul Ladurner, Foto: Domanig im Bild mit „Quo Vadis“-Organisator Tony Obergantschnig (l.) und den hölzernen Pilgermedaillons. Stecher das Ehepaar Ladurner – die beiden sind seit fast 55 Jahren verheiratet – und taufte ihre drei Kinder. „Wir haben das Leben immer intensiver geteilt“, erzählt Ladurner, der Stecher übrigens einst auch zum Malen von Aquarellen angeregt hat. Beim Wandern habe Stecher einerseits allein sein wollen, meint der enge Vertraute, „zum anderen haben für ihn aber auch Fröhlichkeit, Geselligkeit und gemeinsames Singen dazugehört“. Stecher habe viele Lieder auswendig gekannt, etwa „Wir wollen zu Land ausfahren“, ein Lied der
Wandervogelbewegung, in dem es um die Erfahrung von Einsamkeit und Weite geht und darum, zu „schauen, was hinter den Bergen haust“. All diese Aspekte wolle man auch mit „Quo Vadis“ vermitteln, meint Obergantschnig. Die Pilger treffen sich am 25. Juni um 3.30 Uhr in bzw. vor der Jesuitenkirche. Schauspieler Günther Lieder rezitiert Stecher-Zitate, Livia Rosenkranz steuert Saxophon-Klänge bei. Nach der Morgenagape und dem Pilgersegen von Pater Peter Fritzer brechen die Wanderer um 4 Uhr gemeinsam auf, unter dem Fackel-
Kommentar
Alle gemeinsam Von Michael Mader
E Reges Treiben am Monatsmarkt Hunderte Besucher stürmten am Samstag, zeitweiligen Regenschauern zum Trotz, die Premiere des Telfer Monatsmarktes samt Automeile. An rund 30 Ständen im Untermarkt war Kulinarisches ebenso zu finden wie Kunsthandwerk, Handarbeiten oder Blumen. Der Monatsmarkt ist Teil einer Gesamtstrategie, mit der die Telfer Gemeindepolitik das Ortszentrum beleben will. Nächster Markttermin ist der 9. Juli. Foto: MG Telfs/Dietrich
s ist eine Schande, dass es nach dem Hochwasser von 2005 noch immer keinen Schutz für die Wörgler Bevölkerung und die Betriebe gibt. Auch nach mehr als zehn Jahren beobachtet so mancher Betroffener mit Argusaugen den Pegelstand des Inns, wenn es ein paar Tage hindurch heftig regnet. Die Gründe für den fehlenden Schutz sind mannigfaltig. Was passiert und auch nicht passiert ist, würde den Platz sprengen. Eines aber steht ebenfalls fest: Solange sich niemand bewegt, wird sich an der Situation nichts ändern. Da hat Fritz Gurgiser Recht, wenn er sagt, dass es so auch in zehn Jahren noch keinen Hochwasserschutz geben wird. Das Motto kann nur lauten: Alle gemeinsam. Mehr zu diesem Thema auf Seite 39
TONI
KURZ ZITIERT
ZAHL DES TAGES
SO FINDEN SIE
Vorzeitige Heimreise
Wenn jeder nur auf sich schaut, gibt es in zehn Jahren auch noch keinen Hochwasserschutz.“
12.800
Termine................................. Seite 40 Kinoprogramm ...................... Seite 41 Wetter und Horoskop ............ Seite 42
„A paar Schläger-Trupps moanen, de Fuaßball-EM in Frankreich für ihre kriminellen Zweck missbrauch’n z’miass’n. Denen kann ma nur oanes ans (fehlende) Herz leg’n: Fliagt’s oanfach aus Frankreich ab.“
geleit der Tiroler Bergrettung, Sektion Vorderes Stubai. Gegen Mittag werden die Pilger, für die Labestationen in Mutters und Mieders bereitstehen, in Maria Waldrast erwartet, wo Diözesanadministrator Jakob Bürgler die Messe feiert. Musik kommt vom „Trio Taktvoll“ und Edi Lehmann. Anmelden kann man sich für „Quo Vadis“ bei der Hypo Tirol Bank am Bozner Platz, bei GEA Innsbruck (Anichstraße), beim Alpenverein Innsbruck (Meinhardstraße), im Sekretariat des BG/BRG Sillgasse sowie in allen Kundenbüros der Tiroler Versicherung. (md)
Fritz Gurgiser
Die Interessengemeinschaft Inntal übt Kritik am Streit über Retentionsflächen.
Dicht. Übers Jahr gesehen überqueren täglich 12.800 Fahrzeuge den Fernpass. Heute macht sich wegen einer Vollsperre Ruhe breit.
Mail Lokalredaktion......... lokal@tt.com Telefon TT-Club .......... 05 04 03 - 1800 Telefon Abo ............... 05 04 03 - 1500 Fax Service .............. 05 04 03 - 3543
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38 Lokales
Nummer 123-IA | Dienstag, 3. Mai 2016
Mehr Fokus auf die Seitenstraßen
Postfuchs will Prutzer Bau verlassen Prutz – „Wie es mit uns weitergeht, wissen wir nicht.“ Bei den Mitarbeitern im Postamt Prutz ist die Stimmung alles andere als zuversichtlich. „Die da unten in Wien“ würden das Postamt zusperren, das Team „irgendwohin versetzen“ und „die Kunden im Regen stehen lassen“. Grundsätzlich seien, so eine Sprecherin der Post AG, „konstant sinkende Umsätze im Briefgeschäft“ die Ursache, dass man Kosten einsparen und einen Postpartner einrichten müsse. Derzeit werde die Umsatzentwicklung von der Regulierungsbehörde geprüft. Dazu gebe es eine Frist bis 15. Juni. „Die Post sperrt nicht zu, sondern bietet künftig alle Dienstleistungen bei einem Postpartner an.“ Einschränkungen gebe es möglicherweise im Geldverkehr. Für das Prutzer Postamt-Team werde es Ersatzarbeitsplätze in der Region geben. (hw)
Das Postamt 6522 Prutz soll im Foto: Wenzel Juni zusperren.
Der Innsbrucker Innenstadtverein will den Bozner Platz umgebaut wissen und warnt vor Brenner-Kontrollen. Von Manfred Mitterwachauer
Sichtlich stolz: Hypo-Vorstand Johannes Haid, BM Christine Oppitz-Plörer, Franz Mair (Tiroler Versicherung; vorne, v. l.), die Schauspieler Edi Lehmann (hinten, l.) und Günther Lieder (r.) sowie Tony Obergantschnig. Foto: Domanig
Don Camillo ließ Spenden fließen Innsbruck – Für insgesamt 1900 Besucher war es im Dezember 2015 eine ganz besondere Theatererfahrung: In sechs Aufführungen konnten sie unter der Regie von Pepi Pittl das Stück „Don Camillo und Peppone“ erleben – und zwar in der einzigartigen Kulisse des Innsbrucker Doms zu St. Jakob. Mit ihrem Eintritt unterstützten die Zuschauer auch eine Spendenaktion, die ein eindrucksvolles Ergebnis erbrachte: Die ansehnliche Summe von 37.775 Euro fließt je zur Hälfte in die Renovierung der Außenfassade des Doms und in die „Quo Vadis“Hilfsprojekte „Wasser zum
Leben“ und „Arche Tirol“, die Bischof Reinhold Stecher einst maßgeblich unterstützt und gefördert hatte. „Bischof Reinhold, Don Camillo und Peppone sagen Danke“, meinte Tony Obergantschnig, Initiator und Organisator des Theaterprojekts, daher auch bei der gestrigen Scheckübergabe in der Zentrale der Hypo Tirol Bank AG. Basis für alle „Quo Vadis“Aktivitäten ist die alljährliche geführte Pilgerwanderung von Innsbruck nach Maria Waldrast – ein Weg, den Stecher sehr oft gegangen war. Heuer findet diese Wanderung am 25. Juni statt. (md)
Lange Einkaufsnacht in der Haller Altstadt Hall – „712 Jahre Haller Altstadt“ lautet am morgigen Mittwoch das Motto bei der Langen Einkaufsnacht in Hall. Rund sechzig Geschäfte und Gastronomiebetriebe in der Altstadt nehmen an dieser vom Stadtmarketing organisierten Großveranstaltung
teil. Bis Mitternacht können die Besucher bummeln, shoppen und feiern. Beim Nachtmarkt am Oberen Stadtplatz (ab 17 Uhr) warten rund 30 internationale Standbetreiber mit handgefertigten Produkten und schrägen Ideen auf – von
Der Haller Nachtmarkt am Oberen Stadtplatz, der von 17 Uhr bis Mitternacht geöffnet hat, ist Teil der morgigen Einkaufsnacht. Foto: Stadtmarketing Hall
Familienfeste In Innsbruck feierte Marco Ullmann seinen 15. Geburtstag. In Mils feiert Toni Köck seinen 65. Geburtstag.
Todesfälle In Innsbruck: Ing. Norbert Mahlknecht, 76 Jahre. In Weißenbach: Johann Geiger, 94 Jahre. In Neustift: Armin Gleirscher, 20 Jahre. In Götzens: Konrad Eigentler, 87 Jahre. In Scharnitz: Sr. M. Margarethe (Franziska) Leonhartsberger, 78 Jahre.
In Karres: Stefanie Flir, 93 Jahre. In Mils bei Hall: Dipl. Vw. Michael Stiller, 72 Jahre. In Schwoich: Johann Karrer, 77 Jahre. In Vomp: Hanni Schwarzgruber, geb. Steidtmann, 81 Jahre. In Söll: Andreas Feiersinger, 44 Jahre. In Lienz: Hofrat Adolf Pacher, 78 Jahre; Roman Salcher, 93 Jahre. In Debant: Josef Salcher, 59 Jahre. In Ainet: Elisabeth Jost, geb. Poppeller, 96 Jahre. In Oberpeischlach: Michael Holzer, vlg. Ploi Much, 78 Jahre. In Kals: Stephan Schnell – „Niggl Stof“, 89 Jahre.
Handtaschen aus Traktorschläuchen über Türschilder aus Keramik bis hin zu Olivenöl aus dem eigenen Olivenhain in Griechenland. In der Salvatorgasse gewährt die Galeria Salvatore, eine neue Haller Kunstgalerie, bei einem „Pre-Opening“ erste Einblicke in ihre historischen Räumlichkeiten. Feuershows und LiveMusik, etwa mit den Cherry Bombs, sorgen bei der Langen Einkaufsnacht für Unterhaltung. Der Tourismusverband bietet außerdem Sonderführungen durch die Altstadt an – eine Künstlerführung mit Heinz Weiler unter dem Motto „Halls Farbenschwarm“ (18 Uhr), eine „Rotlichtführung“ um 20 Uhr und die musikalisch unterfütterte Führung „Der Henker von Hall“ um 22 Uhr. (TT)
Maiandachten im Dom Innsbruck – Am heutigen Dienstag sowie am 10., 17., 24. und 31. Mai werden im Innsbrucker Dom zu St. Jakob jeweils um 18.30 Uhr feierliche Maiandachten mit sakramentalem Segen gefeiert. Die Marienandachten im Monat Mai erfreuten sich in Tirol schon ab 1837 großer Beliebtheit. Im Dom finden sie vor dem berühmten Gnadenbild „Maria, Hilfe der Christen“ von Lukas v. Cranach d. Ä. statt, das sich seit 366 Jahren in der St. Jakobskirche befindet. (TT)
Innsbruck – Extra aus Bozen waren gestern Abend Vertreter des dortigen Altstadtausschusses nach Innsbruck zur Generalversammlung des Innenstadtvereins angereist. Als „Zeichen gegen die Schließung der Brennergrenze“ wollte dies das Führungsduo des Innenstadtvereins, Obmann Thomas Hudovernik und sein Stellvertreter Ulrich Miller, verstanden wissen. Zwar sei man über die jüngsten Aussagen des Innenministers froh, dass der Brenner nicht dichtgemacht werde, jedoch rätsle man noch, „wie auch ein Stau verhindert werden soll“, sagte gestern Hudovernik. Denn gerade der Einkaufstourismus aus dem oberitalienischen Raum sei für den Handelsstandort Innsbruck immanent wichtig: „Wir wollen nicht, dass die Südtiroler nach Verona fahren.“ Insofern werde der Innenstadtverein auch weiter eine enge Zusammenarbeit mit Südtirol pflegen. Ganz bewusst wurde hierzu auch die Veranstaltung „Ganz Innsbruck tanzt“ auf
den 3. Juni gelegt. Schließlich ist der 2. Juni italienischer Staatsfeiertag. Generell sei der Innenstadtverein mit dem abgelaufenen Jahr zufrieden. So konnten 31 neue Mitglieder (derzeitiger Stand: über 300) begrüßt werden. Das Kundenbindungsinstrument „Gelbe Innenstadtkarte“ (1 Stunde gratis parken oder eine Öffi-Fahrt) wurde 480.000-mal eingelöst (+3 %), die Geschenkmünze war zum Teil sogar ausverkauft. Diesbezüglich sei man über eine Aufstockung des Bestandes in Verhandlung. Neben einer neuen Weih-
nachtsbeleuchtung für die Museumstraße will sich der Verein heuer der Belebung der Seitenstraßen widmen, sagt Hudovernik. Die MariaTheresien-Straße funktioniere, ein einmaliges Einkaufserlebnis warte aber auch in den umliegenden Straßenzügen. Dass es mit der erhofften Umgestaltung des Bozner Platzes bereits ab 2018 etwas werden könnte, dem erteilte BM Christine Oppitz-Plörer gestern eine Absage. Hier würde die Umsetzung des Anbruggen-Prozesses, des Kulturquartiers und der Pradler Straße Vorrang genießen.
Das Führungsduo des Innsbrucker Innenstadtvereins: Thomas Hudovernik Foto: Mitterwachauer (r.) und Ulrich Miller.
Kultur & Medien 17
Montag, 7. Dezember 2015 | Nummer 337
Das Liebesleid im Klassenkampf Keine Experimente, aber viel wohliges Wiedererkennen für den guten Zweck: Pepi Pittl inszeniert „Don Camillo und Peppone“ als vorweihnachtlichen Spaß im Innsbrucker Dom zu St. Jakob. Innsbruck – Giovannino Guareschis Romane um den wackeren Dorfpfarrer Don Camillo sind Kinder ihrer Zeit, ein Spiegel Italiens in den 1950er-Jahren, als das Dolcefarniente durchsetzt war vom Kampf um den richtigen Weg, konservativer Katholizismus gegen Kommunismus zugespitzt zu einer nie ganz ernst gemeinten Tavernenprügelei zwischen Pfaffen und letztlich nicht minder gottgläubigen Proleten. Dass in den Texten ebenso wie in den späteren Verfilmungen des Stoffes abseits auch viel über ganz Alltägliches, über die Not der ersten Nachkriegsjahre zum Beispiel, zu erfahren war, sollte angesichts dieser ideengeschichtlichen Programmatik nicht vergessen werden. Dar-
auf letztlich konzentriert sich Pepi Pittls Bühnenbearbeitung von Guareschis Vorlage, die derzeit – ein Novum in Tirols Theaterlandschaft – im Innsbrucker Dom zu sehen ist. Wobei weniger die Streithansel Don Camillo (Pittl) und Peppone (Werner Frank) im Zentrum der ebenfalls von Pittl verantworteten Inszenierung stehen, sondern die vom elterlichen Klassenkampf behinderte Liebe von Gina (Ronja Forcher) und Mariolino (Felix Briegel). Beiden wird in dem eher als lose Szenenfolge konzipierten Stück anrührendes Ausbrechen gestattet. Das eher statische – und von einem nachsichtigen Christus aus dem Off (Günther Lieder) gebilligte – Gebalge zwischen Seelsorger Camillo und Dorf-
chef Peppone hat dementsprechend eher die Funktion burlesker Auflockerung. Wobei die Pointen selbst Gelegenheitsfernsehschauern bekannt sein dürften – und der Reiz folglich im wohligen Wiedererkennen von liebgewonnenem Altbekanntem liegt. Keine Überraschungen also. Und auch keine Experimente. Letzteres hätte die geweihte Spielstätte kaum erlaubt. Dafür besticht „Camillo und Peppone“ – der Reinerlös kommt der Renovierung des Doms und den von Bischof Reinhold Stecher initiierten Hilfsprojekten „Wasser zum Leben“ und „Arche Tirol“ zugute – durch herzliche Zurückhaltung und vorweihnachtliche Verve: ein angenehm harmloser Spaß für den guten Zweck. (jole)
Don Camillo und Peppone geben sich ein Stelldichein im Innsbrucker Dom.
Foto: Rottensteiner
Erneuerer der Musik zieht sich zurück Originalklangveteran Nikolaus Harnoncourt beendete am Sonntag aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere. Wien – Gestern, am Tag seines 86. Geburtstages, gab Stardirigent Nikolaus Harnoncourt seinen Rückzug bekannt. Der Publikumsliebling, der mit seinem Concentus Musicus über Jahrzehnte zu den Aushängeschildern der österreichischen Musikkultur gehörte, führt gesundheitliche Gründe an: „Meine körperlichen Kräfte gebieten eine Absage meiner weiteren Pläne“, schrieb Harnoncourt in einem öffentlichen Brief an sein Publikum, der am Samstagabend dem Publikum im Wiener Musikverein ausgehändigt wurde. Sein stechender Blick Richtung Musiker, seine kommentierenden Worte ins Auditorium sind ebenso berühmt wie Harnoncourts ungewohnte Tempi und seine bildhafte Sprache, mit der er Bücher füllte. Mit Neugier und Enthusiasmus hatte der Musiker sich einst geweigert, bewährte Pfade ungeprüft zu beschreiten und stattdessen das Quellenstudium und die Verwendung von Originalklanginstrumenten propagiert – was eine Revolution der Aufführungspraxis einleitete. Dabei blieb Harnoncourt in seinem missionarischen Eifer bis zuletzt ungebremst. „Repertoire ist für mich geradezu ein Horror. Ich meine, dass man durch das Immer-wieder-Spielen derselben Werke diese vollkommen degradiert“, hatte er noch vor wenigen Jahren postuliert. Wer seine Konzerte und Projekte fortführen wird, steht derzeit noch nicht fest. Stattfinden soll jedenfalls auch der BeethovenZyklus der styriarte 2016, „möglicherweise modifiziert, worüber die styriarte-Kunden in den nächsten Tagen informiert werden“, hieß es in einer Aussendung des Festivals, bei dem Harnoncourt im Mittelpunkt zahlreicher Projekte stand. (APA, TT) Lesen Sie zu diesem Thema den Kopf des Tages auf Seite 2
Nikolaus Harnoncourt verabschiedete sich von der Bühne mit einem Brief ans Publikum. Foto: APA/EPA/Gindl
20 Tirol
Nummer 191 | Sonntag, 12. Juli 2015
Bischof Reinhold und wir In einem im Herbst erscheinenden Kurzgeschichten-Buch erinnern sich Menschen an ihre Begegnungen mit dem beliebten verstorbenen Bischof Reinhold Stecher zurück. Von Nikolaus Paumgartten Innsbruck – Zum Schmunzeln, zum Nachdenken, zum Staunen, vor allem aber zum Erinnern will das Buch „Bischof Reinhold und wir“ anregen. Bei Herausgeber Tony Obergantschnig stapeln sich derzeit die Beiträge der Autoren. Der Initiator der jährlichen Stecher-Pilgerwanderung „Quo Vadis“ vom Innsbrucker Dom nach Maria Waldrast hat zahlreiche Persönlichkeiten des Landes, aber auch weniger oder der Öffentlichkeit nicht bekannte Menschen um ihre Erinnerungen an den 2013 verstorbenen, beliebten Innsbrucker Diözesanbischof Reinhold Stecher gebeten. Es sind Erzählungen, Geschichten und Anekdoten von Begegnungen mit Bischof Reinhold, die die Verfasser der Beiträge nachhaltig geprägt haben, an die sie sich gerne erin-
Schülerinnen und Schüler des BG/BRG Sillgasse interpretierten für das Buch Bilder des verstorbenen Bischofs Reinhold Stecher neu. Fotos: Obergantschnig, Murauer Das Werk mit Anekdoten und Geschichten von Begegnungen mit Stecher soll im November erscheinen. nern oder die ihrer Ansicht nach am besten ein Bild davon malen, was für ein Mensch der beliebte Kirchenmann war. Es gehe dabei einzig um die persönliche und direkte Erfahrung und die Chance, diese Erfahrungen mit vielen anderen Menschen teilen zu können. „Und ihnen dadurch die glei-
che wertvolle Erinnerung zu ermöglichen, die man selber empfindet“, erklärt Obergantschnig. Malend waren auch Schülerinnen und Schüler des BG/BRG Sillgasse in Innsbruck tätig und haben eine Reihe von künstlerischen Beiträgen für die Kurzgeschichtensammlung geleistet. Un-
ter fachkundiger Betreuung durch den bekannten Tiroler Maler Hans Seifert haben die Kinder und Jugendlichen Skizzen, Entwürfe und Aquarelle von Stecher bearbeitet und interpretiert. Die dabei entstandenen Werke sollen das Büchlein optisch bereichern und auflockern.
Die Sammlung „Bischof Reinhold und wir“ wird voraussichtlich kommenden November erscheinen. Der Reinerlös aus dem Verkauf des Büchleins geht an die von Stecher seinerzeit massiv unterstützten und geförderten Hilfsprojekte „Wasser zum Leben“ und „Arche Tirol“.
Gastkommentar – von Walter Klier
Über die Naturgewalten S
echzig Jahre haben wir jetzt dieses Haus im Wald, von dem alle Leute sagen, es sei ein Paradies. Ungefähr die Hälfte von ihnen sagt dann, ihnen wäre es hier zu einsam, so ganz ohne Nachbarn, die andere Hälfte meint, ihnen wäre es zu viel Arbeit, mit der Wiese, dem Wald, dem Garten, den Viechern und so weiter. Uns passt es wunderbar, wie es ist, und soweit
ist also alles in bester Ordnung. Sechzig Jahre haben wir keinen Blitzableiter gehabt. Es hat immer geheißen, das wäre gescheiter so, denn die hohen Bäume rundum würden allfällige Blitze auf sich lenken. Es hat auch nie ein Blitz eingeschlagen. Ein kleines Unbehagen blieb doch jedes Mal, wenn die Blitze zuckten und es rundherum so richtig krachte.
Nun haben wir zu dem alten Haus ein neues Stück dazugebaut; und weil bei einem neuen Gebäude allerlei Metallteile oben herausragen, meinte der Elektriker, nun sei ein Blitzableiter doch sinnvoll. Also bekamen wir einen. Beim ersten schweren Gewitter, das wir mit Blitzableiter erlebten, fühlte man sich eindeutig sicherer als bisher, das war nicht
zu leugnen. Blitz hat keiner eingeschlagen. Dafür tat es, im Rahmen einer kleinen Sturmbö, einen gewaltigen Tuscher. Aus dem nahen Wald war eine ausgewachsene Fichte auf das Wirtschaftsgebäude gedonnert, das wir auch neu gebaut haben. Die Fichten haben diese unangenehme Eigenschaft, ohne Vorwarnung einfach umzufal-
len. So gesehen hätten wir statt eines Blitzableiters besser einen Baumableiter montiert. Wie immer man sich abzusichern versucht im Leben: Wenn einen das Pech treffen soll, dann findet es schon einen Weg. Walter Klier, geboren 1955, lebt als Schriftsteller und Maler in Innsbruck. gegenwart@aon.at
6 Tirol
Nummer 151 | Dienstag, 2. Juni 2015
007-Kulisse in Osttirol ist bereits Schnee von gestern Nichts wird’s mit den Scharen von Touristen, die zum Bond-Stadel an den Drehort Obertilliach strömen: Die Kulisse wird zerlegt und entfernt. Caritas-Direktor Georg Schärmer, Livia Rosenkranz, Bischof Manfred Scheuer, David Rosenkranz und Initiator Tony Obergantschnig (v. l.) präsentieren die Medaillons der diesjährigen Pilgerwanderung. Foto: Paumgartten
Auf den Spuren von Bischof Reinhold Innsbruck – Vor zwei Jahren feierte sie mit knapp 250 Teilnehmern ihre erfolgreiche Premiere, heuer findet sie mit bewährtem Konzept zum bereits dritten Mal statt. Die Rede ist von der frühmorgendlichen Pilgerwanderung „Quo Vadis“, die vom Innsbrucker Domplatz nach Maria Waldrast führt. Initiator Tony Obergantschnig hatte sich von Erzählungen inspirieren lassen, wonach der verstorbene Bischof Reinhold Stecher einst selbst regelmäßig diesen Pilgerweg absolvierte. Er und zahlreiche andere wollten sich auf die Spuren des beliebten Bischofs begeben und haben „Quo Vadis“ zu einem Erfolg gemacht, der dieses Jahr am 27. Juni über die Bühne gehen wird. Doch „Quo Vadis“ ist mittlerweile mehr als eine jährli-
che Veranstaltung, die im Sinne einer modernen Wallfahrt mit Labestationen in Mutters und Mieders und einem kulturellen Rahmenprogramm durchgeführt wird. 67 Tafeln auf dem 21 Kilometer langen Weg ermöglichen Pilgern die Wallfahrt auf Stechers Spuren auch abseits der jährlichen Wanderung. Wer am 27. Juni dabei sein möchte – Treffpunkt ist um 3.30 Uhr am Domplatz – kann sich in allen Filialen der Hypo Tirol Bank, bei der Caritas Tirol in der Heiliggeiststraße 16 in Innsbruck, beim Alpenverein Innsbruck, Museumstraße 7-11, sowie im BG/BRG Sillgasse, Sillgasse 10 anmelden. Das Nenngeld beträgt 30 Euro und geht zur Gänze an von Bischof Stecher unterstützte Hilfsprojekte. Aus organisatorischen Gründen ist die Teilnehmerzahl begrenzt. (np)
Von Catharina Oblasser Obertilliach – Es wäre so schön gewesen: Nachdem der James-Bond-Dreh in Obertilliach den Bezirk Lienz weltweit in die Medien brachte, wünschten sich die Touristiker vor Ort eine gewinnbringende Fortsetzung des Rummels. Der so genannte Bond-Stadel, in den Darsteller Daniel Craig mit einem Flugzeug kamerawirksam hineingekracht war, sollte ein Besuchermagnet werden. Man träumte schon von Bond-Touren, ähnlich wie es sie in Salzburg auf den Spuren des Musicals „Sound of Music“ gibt. Doch daraus wird nichts. So rasch der Stadel, der eigentlich nur eine Kulisse ist, aufgestellt wurde, so schnell verschwindet er auch wieder. Zurzeit wird der Holzbau von derselben Firma in seine Einzelteile zerlegt, die ihn auch aufgestellt hat. „Das ist schade“, findet der Obertilliacher Bürgermeister Matthias Scherer. „Die Baugenehmigung war zwar nur befristet bis Ende Mai erteilt, doch das hätte sich ohne Weiteres ändern lassen.“ Auch Franz Theurl, Obmann des Osttiroler Tourismusver-
Familienvater organisierte aus Dank Charity-Golf-Spektakel in Seefeld
Wird in ihre Bestandteile zerlegt und bald abtransportiert: die Bond-Kulisse in Obertilliach. bandes, bedauert, dass von der ruhmvollen Kulisse bald nichts mehr übrig sein wird. „Wir hätten dem Stadel einen stabilen Unterbau verpasst und dann touristisch genutzt. Auch mit dem Grundeigentümer war schon alles geklärt. Doch Sony gab keine Erlaubnis.“ Die Bond-Produktionsfir-
ma Sony ist Eigentümerin des Holzgebildes. Gegenüber der Öffentlichkeit ließen sich die Sony-Vertreter nie auch nur ein Sterbenswort über Bond in Osttirol und über die Dreharbeiten entlocken. Der Drehort in Obertilliach wurde hermetisch abgeriegelt, Fotografen von SecurityLeuten sogar bis in die Wälder
Foto: Brigitte Feichter
verfolgt. Auch was den Stadel und sein Schicksal betrifft, herrscht Stillschweigen. Dem Vernehmen nach ist es nie geplant gewesen, die Kulisse stehen zu lassen und den Osttiroler Touristikern eine Möglichkeit zur Nachnutzung zu geben. Eine offizielle Bestätigung dafür war nicht zu erhalten.
In 40 Jahren ist’s der Himmel Lans – Bei der von seinen Töchtern Johanna und Magdalena ganz im Familienkreis organisierten, geheimen Geburstagsparty für Kickerlegende Didi Constantini ist’s dann nicht geblieben. Im Gasthof „Isserwirt“ in Lans marschierte nicht nur die
Musikkapelle Lans auf, sondern auch eine Schauspielerabordnung von der Kolpingbühne Schwaz, wobei Engel und Teufel das bewegte Leben Constantinis – mit den Perspektiven Himmel oder Hölle – nacherzählten. Ergebnis: Werden tut’s wohl doch
der Himmel, aber erst in ca. 40 Jahren. Dem Jubilar gratulierten zum 60er u. a. auch die Ex-Kicker Charly Lercher, Jakob „Jacky“ Damm und Peter Koncilia, Trainer-Kollege Heinz Peischl sowie Klaus und Evelyn Haim-Swarovski vom Schindlhof in Fritzens.
Casino-Direktor Robert Frießer, Ursula Mattersberger (Kinder-Krebs-Hilfe) mit Philipp und Papa Frank Ritzinger.
Dankbarkeit und Engagement Seefeld – Jeder kann nachvollziehen, wie schlimm es sich anfühlt, wenn die Diagnose feststeht, dass das eigene Kind krank ist. So geschehen bei der Seefelder Familie Ritzinger, deren Sohn Philipp einen Knochentumor hatte. „Damals waren wir komplett fertig und da hat uns die Kin-
der-Krebs-Hilfe in jeder Beziehung Hilfe und Unterstützung gegeben. Jetzt geht’s unserem
A
D LIA dabei dalia.foeger @tt.com
„Café am Grün“-Chef Roland Krammer mit den Seefelder Sportalm-Chefs Moni und Charles Seyrling (r.). Fotos: Dalia Föger
Sohn wieder gut, aber ich wollte einfach aus Dankbarkeit für diesen Verein etwas tun“, erklärte Frank Ritzinger. So organisierte der engagierte Vater ein Charity-Golfspektakel in Seefeld/Reith, bei dem über 15.000 Euro (!) lukriert werden konnten. „Einfach toll“, schwärmten alle.
Beim Charity-Golfturnier traf man auch Martina und Georg Astenwald und Christine Prock (r.).
Didi Constantini mit seinen Töchtern Johanna und Magdalena und Langzeit-Spezi Helmut Lutz (r.).
„Teufel“ Herbert Nagl und „Engel“ Ewald Kofler gratulierten Constantini mit einem kleinen Schauspiel.
Berührt, begeistert, beeindruckt Götzens – Zum Gedenken an den 75. Todestag des Tiroler Seligen Otto Neururer bot Götzens am Wochenende ein hochkarätiges Programm, dessen Höhepunkt die Aufführung von Mozarts legendenbehaftetem Requiem werden sollte. Dem Ruf des Vereins Cultura sacra folgten dann auch zahlreiche heimische Persönlichkeiten. Kein Wunder, dass die Wallfahrtskirche den Ansturm an Besuchern bei Weitem nicht fassen konnte, waren doch die Ausführenden mit dem Vokalensemble NovoCanto, den
Tiroler Barockinstrumentalisten und den Solisten Susanne Langbein, Marija Jokovic, Markus Schäfer und Andreas Mattersberger delikatest be-
setzt. Berührt, beeindruckt und begeistert, auch vom Dirigenten Wolfgang Kostner, zeigten sich u. a. die Ehepaare Fischler und Töchterle.
Ex-EU-Kommissar Franz und Heidi Fischler, Dirigent Wolfgang Kostner, NR Foto: Rabeder Karlheinz Töchterle mit seiner Frau Maria (v. l.).
InnsbruckLokal
Kritik an Funktionen Landesrechnungshof kritisiert Mehrfachfunktionen des Leutascher BM Thomas Mößmer. Seite 34 Foto: Gemeinde
NACHRICHTEN AUS INNSBRUCK STADT UND LAND
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Dienstag, 1. Juli 2014 70. Jahrgang | Nummer 178-IA
Quo vadis bewegte die Pilgerschar Innsbruck – Eine Pilgerwanderung für alle Sinne erlebten am Samstag rund 160 Teilnehmer. Sie marschierten auf den Spuren des verstorbenen Bischofs Reinhold Stecher vom Innsbrucker Dom zum Wallfahrtsort Maria Waldrast, den sie gegen die Mittagszeit erreichten. Mit schweren Füßen, aber leichtem Herzen ging es dann mit Bussen zurück nach Innsbruck. Quo vadis feierte vergangenes Jahr seine Premiere, inzwischen ist die Route beschildert und kann unabhängig von der jährlichen Veranstaltung gegangen werden. (TT)
Frühmorgens im Schein der Fackeln machte sich der Pilgerzug auf den Weg. Bischof Manfred Scheuer (Mitte) erteilte der Wanderung den Segen.
Fotos: Flowing Frames (2), Jaufenthaler, Obergantschnig
Stadt will die IKB für Tram anzapfen Der Fremdmittelbedarf für das Straßen- und Regionalbahnprojekt steigt auf 74 Mio. €. Der Bau einer neuen Remise und die Adaptierung der bestehenden Hallen könnten bis zu 17,3 Mio. € kosten. „Kreativität“ ist bei Refinanzierung gefragt. Von Manfred Mitterwachauer Innsbruck – Als „deutlich zu niedrig bemessen“ hatte das städtische Kontrollamt im jüngsten Prüfbericht die Fremdmittelerfordernisse in Sachen Straßen- und Regionalbahn kritisiert, die TT berichtete. Noch im Jahre 2012 hatte der Innsbrucker Gemeinderat für den Zeitraum 2015–2018 eine Summe von 63,35 Mio. € beschlossen, die nicht mit Eigenmitteln finanziert werden kann. Nach dem Rüffel der Prüfer wurde nachgerechnet. Das Ergebnis liegt dem Senat heute vor. Demnach liegt das Fremdmittelerfordernis nunmehr für den nach hinten verlegten Zeitraum von 2016– 2019 bei rund 100 Mio. €. Abzüglich bereits mit dem Land fixierter Zahlungen (steuerlicher Querverbund) und diverser Ersparnisse bleibt unterm Strich ein tatsächlicher Bedarf zur Fremdfinanzierung von 73,63 Mio. € übrig.
Das bestätigte gestern auch BM Christine Oppitz-Plörer (FI). Eine Summe, die sie „nicht abschreckt“. Hochgerechnet auf eine Laufzeit von 30 Jahren ergäbe sich so ein jährlicher Schuldendienst für die Stadt von 3,65 Mio. €. Das sei zu machen, sagt OppitzPlörer. Künftig würden alle städtischen Infrastrukturpro-
Hintergrund jekte in einen Finanzierungstopf geworfen: Haus der Musik, Kletterhalle, Straßenbau und Regionalbahn. Gerade die erstgenannten Projekte hätten ohne Darlehen finanziert werden sollen – so der Plan. Jetzt, wo alles in einen Topf komme, stünden halt unterm Strich jene rund 3,7 Mio. €, die es Jahr für Jahr mit Darlehen zu bedienen gelte. Das Geld habe kein projektmäßiges Mascherl – und die Regionalbahn wäre etwas aus
dem Schussfeld genommen. Wobei die Stadt offenkundig aber nicht nur eine simple Darlehensaufnahme plant. Aber das wird offiziell nicht gesagt. Vielmehr abseits der Öffentlichkeit mit einiger „Kreativität“ vorbereitet. Eine wäre, die Kommunalbetriebe (IKB) wieder kräftiger zu „melken“. Etwa in Form einer Sonderdividende. Die Stadt hat sich bereits in der Vergangenheit der IKB zur Geldbeschaffung bedient – mittels Anteilsverkauf an den Landesenergieversorger Tiwag. Noch hat die Stadt mit 50 Prozent plus einer Aktie die Mehrheit. Insofern könnte sich die Tiwag als Stolperstein für eine Sonderauszahlung an die Stadt entpuppen. Und auch die jüngsten Kalamitäten rund um den Wasserkraft-Streit zwischen Stadt und Land dürften hier reinspielen. Noch letzte Woche hatte Oppitz-Plörer eine anstehende Dividendenausschüttung der IKB an die Stadt und an die Tiwag blockiert.
Eher unrealistisch erscheint der Wunsch der Stadt, mehr Mittel aus dem Bedarfszuweisungstopf des Landes zu bekommen. Das Land hat hierzu bereits mehr als deutlich Nein gesagt – zumindest für die laufende, weil verlängerte, Finanzausgleichsperiode. Auch erhöhte Rückerstattungen aus den Mineralösteuermitteln werden überlegt. Weiters steht die Ausschreibung für den Ankauf von weiteren 20 Tram-Fahrzeugen an. Doch wo unterbringen? Hierzu ist der Bau einer neuen Remise vonnöten. In den bestehenden Hallen müssen zudem die Decken verstärkt werden – schuld daran sind neue gesetzliche Bestimmungen, welche die Trams schwerer machen. In Summe sind das Kosten, die laut internen Berechnungen bei 17,3 Mio. € liegen sollen. Für den Bau der neuen Remise waren ursprünglich von Stadt und Land nur 6,6 Mio. € eingerechnet worden. Die-
Missbrauch wird aufgearbeitet Innsbruck – Über 1,5 Millionen Euro hat die Stadt Innsbruck bereits an 121 Heimopfer ausbezahlt. Nun soll das dunkle Kapitel in der Stadtgeschichte auch wissenschaftlich aufgearbeitet werden. Dem Stadtsenat liegt in seiner heutigen Sit-
zung ein dementsprechender Antrag vor. Demnach soll der Historiker Horst Schreiber die damalige Situation in den Heimen zwischen 1945 und 1990 samt Hintergründen und Folgen bis ins Detail offenlegen. Schreiber leitete bereits die
2011 nach den ersten Missbrauchsvorwürfen eingerichtete Opferschutzkomission der Stadt. Zu diesem Thema soll aber auch ein Theaterprojekt unter Leitung von Irmgard Bibermann ins Leben gerufen werden. (mami)
se nunmehrigen Mehrkosten könnten aber durch die bis dato beim Projekt angefallenen Überschüsse abgedeckt werden, wird kolportiert. Bleibt noch das überarbeitete Betriebskonzept, das der Senat heute zu Gesicht bekommen wird. Von Bedeu-
Die alte Remise muss verstärkt und eine neue gebaut werden.
Not und Tugend Von Manfred Mitterwachauer
W
enn das kein Zufall ist! Noch am Freitag legte Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer eine Gewinnausschüttung der Kommunalbetriebe (IKB) auf Eis, dachte aber gleichzeitig laut über ein Ende der firmeninternen Rücklagenbildung nach. Anlass ist der Streit mit Land und Co-Gesellschafter Tiwag aufgrund der politisch zu Fall gebrachten IKB-Kraftwerkspläne am Inn. Und nun wird bekannt, dass Oppitz-Plörer just die IKB zur Finanzierung der Straßenund Regionalbahn verstärkt zur Kassa bitten will. OppitzPlörer will aus der Not eine Tugend machen. Wenn schon das Land die städtischen Energieerzeugerpläne aufs Abstellgleis führt, dann will sie die IKB-Gewinne durch geschickte Weichenstellungen vermehrt direkt zur Stadt umleiten. Es ist unschwer zu erahnen, dass das Land diesen Zug nicht ohne die Tiwag abfahren lassen wird.
KURZ ZITIERT
ZAHL DES TAGES
SO FINDEN SIE
Rote Kiffer
Meine Meinung ist im Bezirkskommando und im Innenministerium durchaus bekannt.“
2
Termine................................. Seite 38 Kinoprogramm ...................... Seite 39 Wetter und Horoskop ............ Seite 40
Günter Keller
Der Vilser Bürgermeister möchte sich zur Postenschließung nicht äußern.
Pfarrer. Mehr als 10.000
Katholiken betreuen künftig zwei Pfarrer im Seelsorgeraum Talkessel Reutte. „Eigene“ Pfarrer gibt’s keine mehr.
Foto: Böhm
Kommentar
TONI
„De Tiroler SPÖ hat b’schloss’n, dass man in Österreich künftig des Marihuana freigeben soll. Verständlich – de Situation bei de Tiroler Roten halten viele Sozi wohl nur mehr im eing’rauchten Zustand aus.“
tung sind hier die jährlichen Betriebskosten der ab 2019 anlaufenden Regionalbahn. Die Mehrkosten im Vergleich zum Jahr 2013 sollen über fünf Mio. € betragen. Der Beitrag des Landes muss erst noch verhandelt werden. Auch das verspricht Spannung.
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42 Lokales
Nummer 138-IA | Mittwoch, 21. Mai 2014
Wasserreicher Benefizabend ganz im Zeichen der Künste Am Freitag findet in der Hypo Tirol eine Versteigerung von Bildern rund um das Thema Wasser statt. Der Erlös fließt an wohltätige Projekte. Der Innsbrucker Sparkassenplatz wartet diesen Sommer wieder mit einem Foto: Tiroler Sparkasse bunten Programm-Mix auf.
Konzerte, Kino und Fußball am Sparkassenplatz Innsbruck – Ab 13. Juni findet am Innsbrucker Sparkassenplatz wieder ein buntes Kultur- und Unterhaltungsprogramm statt. Die 9. Auflage des Sommers am Sparkassenplatz hält zahlreiche Highlights bereit und bietet für jeden Geschmack etwas. Sowohl die große Schar der Fußballfans, die im WM-Sommer nach Brasilien blicken als auch Cineasten, Liebhaber der Klassik, Jazzbegeisterte und die Jugend werden auf ihre Kosten kommen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Für den Vorstand der Tiroler Sparkasse, Hans Unterdorfer und Christian Reingruber, ist der ‚Sommer am Sparkassenplatz‘ Ausdruck der Unternehmensphilosophie: „Unser Platz soll als urbane Begegnungsfläche die Stadt bereichern, das Kulturprogramm im Sommer einen Mehrwert stiften. Dass der Zugang dazu grundsätzlich für alle frei ist, entspricht unserem Selbstverständnis als regionaler Partner und Institution, die Möglichkeitsräu-
me erschafft. Wir laden alle ein, den Sommer in der Stadt zu genießen.“ Den Auftakt zum diesjährigen Open-Air-Kulturfestival am Sparkassenplatz bilden die Übertragungen der Vorrundenspiele der FußballWM. Ab 13. Juni 2014 werden in der WM-Lounge auf Flatscreens die jeweiligen Spiele um 18 bzw. 21 Uhr gezeigt. Bei kühlen Drinks und Köstlichkeiten aus den umliegenden Gastronomiebetrieben können spannende Fußballabende in Stadionatmosphäre erlebt werden. Am Donnerstag, den 3. Juli, startet das Kulturprogramm des diesjährigen Sommers am Sparkassenplatz mit einem Konzert der einzigartigen französischen MarchingBand „Les Faux Frères“. Auch Filmfreunde kommen heuer wieder nicht zu kurz: Insgesamt fünf aktuelle Kinofilme werden beim diesjährigen Sommer am Sparkassenplatz gezeigt. Nähere Infos und das Programm im Detail gibt es unter www.sparkassenplatz.info. (TT)
Innsbruck – Sehend, hörend und fühlend. Mit diesen Sinneseindrücken können sich am kommenden Freitag, 23. Mai, Besucher der Hypo-Tirol-Zentrale am Innsbrucker Bozner Platz mit dem Thema Wasser auseinandersetzen. Unter dem Titel „Wasserreich“ findet ab 18 Uhr ein Benefizabend statt, der einerseits das Bewusstsein rund um die Kostbarkeit des Wassers schärfen und andererseits Geld in die Kassen wohltätiger Projekte spülen soll. Die Idee und das Grundkonzept zu „Wasserreich“ kommt von Tony Obergantschnig, der schon den Pilgerweg „Quo vadis“ vom Domplatz nach Maria Waldrast auf den Spuren des verstorbenen Bischofs Reinhold Stecher initiiert hat. Stechers Engagement für Brunnenbauprojekte in Afrika hat Obergantschnig zu dem Benefizabend inspiriert. Getragen wird die Veranstaltung von der Caritas, der Hypo Tirol Bank und vom Gymnasium Sillgasse. Lehrpersonen sowie rund 80 Schülerinnen und Schüler von vier Klassen des Unterrichtszweiges Kunsträume haben in den vergangenen Wochen insgesamt rund 100 Bilder gemalt, die übermorgen bei der Vernissage präsentiert und anschließend einen Monat lang in der Hypo-Zentrale ausgestellt werden. Beim Benefizabend können die Kunstwerke der Schüler gegen Spendenbeiträge erworben werden, die Bilder der Lehrerinnen und
Quo-vadis-Initiator Tony Obergantschnig, Paul und Inge Ladurner, Caritas-Direktor Georg Schärmer, BM Christine Oppitz-Plörer, Schuldirektor Harald Pittl und Peter Brühwasser (hinten v. l.) mit Stephanie Winter, Daniela Foto: Paumgartten Schmiedel und Matthias Prodinger (v. l.) und deren Kunstwerken.
Heuer wurden die Bilder von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Sillgasse gemalt. Lehrer sollen bei einer Auktion versteigert werden und die Kassen füllen. Der Erlös geht an die Stecher-Projekte „Wasser zum Leben“ bzw. an die Arche Tirol. Weil aber bei „Wasserreich“ nicht nur das Auge angesprochen werden soll, sondern
möglichst viele Sinne, sorgt das Trio Taktvoll mit Musik rund ums Thema Wasser für die passende Begleitung durch die Veranstaltung. An der so genannten „Wasserbar“ wird das kostbare Nass fühl- und schmeckbar sein. Tony Obergantschnig, der
Fotos: Kammerhofer
im Brotberuf Schulwart des Gymnasiums Sillgasse ist, kann sich eine Neuauflage von „Wasserreich“ auch im nächsten Jahr vorstellen. Dann, so die Idee, könnte eine andere Tiroler Schule die künstlerische Gestaltung des Benefizabends übernehmen. (np)
Kulinarisch durch Europa
Pitztaler Nahverkehr ist gesichert
Innsbruck – Quer durch die europäische Küche geht es heute ab 19 Uhr im CaritasDinnerclub in der Innsbrucker Gumppstraße. Gruppenanmeldung: 0512/36 11 15. (TT)
Die Gletscherbahnen haben ihre Kündigung des VVT-Vertrages zurückgezogen und das Land zahlt etwas mehr.
Familienfest In Innsbruck feiert Herbert Schuh seinen 73. Geburtstag.
Todesfälle In Innsbruck: Roswitha Payer, 49 Jahre; Heinz Schlechter, 93 Jahre; Martha Faccinelli, 95 Jahre; Anton Schwärzler, 62 Jahre. In Patsch: Adolf Martinek, 84 Jahre. In Hall i. T.: Trude Schütz, geb. Luchetta, 77 Jahre. In Schwaz: Elfriede Blaschitz, geb. Schober, 86 Jahre. In Ramsau: Franz Klausner, 83 Jahre. In Rattenberg: Franz Wurzenrainer, 60 Jahre. In Virgen: Hildegard Heider, 97 Jahre. In Nußdorf-Debant: Elisabeth Mühlstraßer, geb. Salvenmoser, 68 Jahre. In Lienz: Hildegard Stotter, geb. Messner, 71 Jahre. In Ainet: Erik, 6 Monate. In Hopfgarten i. D.: Anna Grimm, geb. Hackhofer, 85 Jahre.
Von Alexander Paschinger Pitztal – Die Benützer des Regiobusses Pitztal haben es am vergangenen Wochenende bereits gemerkt: Denn seit dem 12. Mai fährt der Bus zwischen Imst und Mittelberg an Samstagen sowie Sonnund Feiertagen im neuen Sommerfahrplan nur noch im Zwei-Stunden-Takt. Außerdem wurde das Angebot auf Nebenstrecken reduziert. Das ist Teil des Optimierungsplanes, der vor allem seitens der Pitztaler Gletscherbahnen
gefordert worden war. Dafür heißt es nun aus dem TVB Pitztal: „Die Verhandlungen zwischen den Leistungsträgern des Pitztaler Regiobusses und dem Verkehrsverbund Tirol (VVT) wurden positiv abgeschlossen. Die Partnerschaft wurde auf weitere zwei Jahre besiegelt und das Regiobus-Angebot gesichert.“ Getragen wird der Nahverkehr von den vier Talgemeinden, dem TVB Pitztal, den Pitztaler Gletscherbahnen und den Hochzeiger-Bergbahnen. Grund für die seinerzeitige
An Wochenenden und Feiertagen gibt es nur noch einen Zwei-StundenFoto: Paschinger Takt zwischen Imst und Mittelberg im hintersten Pitztal.
Kündigung der Pitztaler Gletscherbahnen waren einerseits steigende Kosten und andererseits der Wegfall der Bundesförderung in der Höhe von 100.000 Euro jährlich. Der geschäftsführende Gesellschafter der Gletscherbahnen, Hans Rubatscher, verlangte eine Neuausrichtung des Regiobus-Konzeptes mit Kosteneinsparungen. „Wir sind klar für eine Beibehaltung des Regiobus-Konzeptes und damit des hochwertigen und umweltschonenden Mobilitätsangebotes im Pitztal für Gäste und Einheimische“, erklären Rubatscher und der Geschäftsführer des Hochzeigers, Hansjörg Wohlfarter. Allerdings „zwingt uns der wirtschaftliche Gesamtrahmen mit steigenden Kosten und wegfallenden Förderungen zu Einsparungen, die möglichst schonend hinsichtlich der Auswirkungen auf die Fahrgäste des Regiobusses umgesetzt werden.“ Insgesamt kostet das Regiobus-System 2,2 Millionen Euro und umfasst die Einsparungsmaßnahmen, Fahrplanreduktion am Wochenende „und Pauschalierung der Ski-
busverstärker im Winter bzw. der Zusatzbusse im Sommer“, heißt es in einer Erklärung des TVB Pitztal. Erfreut zeigt sich auch der Pitztaler Planungsverbandschef und Bürgermeister von Jerzens, Karl Raich: „Der Bus ist eine ganz wichtige infrastrukturelle Einrichtung für uns. Unser Hauptanliegen waren die Schüler.“ Für die Gemeinden sei die Höhe des Kostenanteils jedenfalls gleich geblieben, so Raich. „Wir bekommen jetzt aber 25.000 Euro mehr vom Land.“
Begründet werde das damit, weil es keine Indexanpassung seitens des Landes gegeben habe. Noch im Juni soll die endgültige Unterzeichnung der Verträge rund um den Regiobus erfolgen. Außerdem bemühen sich sowohl VVT als auch Land Tirol darum, dass das Regiobus-System auch wieder in den Genuss der FAG-Bundesförderung kommt. Diese war weggefallen, weil der Pitztaler Nahverkehr nicht vorrangig von den Gemeinden getragen wird.
6 Lokales
Nummer 102-IA | Montag, 14. April 2014
67 Tafeln weisen Stechers Weg Unlängst wurde am Innsbrucker Domplatz die letzte Tafel und damit gleichzeitig der erste Wegweiser des Quo-vadis-Pilgerweges montiert. Er führt durch sechs Gemeinden. Von Nikolaus Paumgartten
Gestern Früh machte sich eine Gruppe von St. Jodokern daran, eine 40,7 Meter lange Palmlatte aufzustellen. Rechtzeitig zum Beginn der Arbeiten hörte der Regen auf. Das Unternehmen gelang und St. Jodok konnte seine Rekordpalmlatte feiern. Foto: Ungerank
Familienfeste In Gschnitz feiert Toni Salchner seinen 50. Geburtstag. In Innsbruck feiert Fredy Püls seinen 45. Geburtstag.
Todesfälle In Innsbruck: Charlotte Greßl, geb. Rösner, 93 Jahre. In Rum: Alfons Trafoier, 90 Jahre. In Kematen: Helga Koschier, geb. Holzknecht, 55 Jahre. In Kössen: Heidi Ebersberger, 71 Jahre. In Schwendau: Josef Rieser, 82 Jahre. In Mayrhofen: Annemarie Wechselberger, geb. Schennach, 67 Jahre. In Fügen: Franz Wetscher, 90 Jahre. In Niederndorf: Georg Stöckl, 82 Jahre. In Zirl: Rita Schmid, geb. Cincelli, 85 Jahre. In Wildermieming: Maria Katharina Mederle, geb. Wackerle, 93 Jahre.
In sechs Gemeinden weisen 67 Tafeln den Pilgern den Weg nach Maria Waldrast und ermöglichen es damit Interessierten, jederzeit der Route abseits Fotos: Obergantschnig der einmal jährlich stattfindenden Hauptveranstaltung selbst zu folgen. sich bereit, eine eigene Pilgerkarte zu zeichnen, die Quovadis-Wanderern auf ihrem rund 21 Kilometer langen Weg nach Maria Waldrast bei der Orientierung helfen soll. Schließlich wurde nach dem Winter damit begonnen, in den Dörfern Wegweiser mit dem Quo-vadis-Logo anzubringen. Es sei vor allem dem Engagement der Gemeinden und der Gemeindearbeiter zu verdanken, dass die Montage derart reibungslos funktioniert habe, freut sich Obergantschnig, der betont, dass der Pilgerweg damit der Allgemeinheit gehöre. Unlängst trafen sich Verantwortliche, Freunde und Unterstützer des Projektes am Innsbrucker Domplatz, um die letzte Tafel zu montieren. Sie markiert den Ausgangspunkt der Route und ist damit gleichzeitig die erste von insgesamt 67 Wegweisern in den fünf Dörfern und der
Jäger des Bezirks zogen positive Jahresbilanz Seefeld – Am Wochenende lud der Tiroler Jägerverband zur Trophäenschau des Bezirks Innsbruck-Land nach Seefeld. Dabei zog Bezirksjägermeister Thomas Messner eine Bilanz des abgelaufenen Jagdjahres und machte einen Ausblick auf 2014. Mit der Abschussquote, die zu 85 Prozent erfüllt wurde, zeigte sich Messner im Großen und Ganzen ebenso zufrieden wie mit dem heurigen milden Winter. Dadurch hatte der Gamsbestand die Möglichkeit, sich
nach drei strengen Wintern erstmals wieder zu erholen. Ein Problem bleibt weiterhin die Gamsräude: Die Krankheit trete vor allem im Gebiet zwischen der Brennerseite und dem Wattental auf, 65 Stück Räude-Gämsen wurden dort 2013 geschossen. Ebenfalls als problematisch bezeichnet der Bezirksjägermeister die Tatsache, dass immer mehr Bauern ihre Felder und Wiesen einzäunen und damit die Bejagung außerhalb des Waldes erschweren würden. (np)
BM Manfred Leitgeb, Robert Renzler (OeAV), BM Alfons Rastner, Initiator Tony Obergantschnig, BM Christine OpFoto: Paumgartten pitz-Plörer, BM Hansjörg Peer und BM Stefan Moisi (v. l.) bei der Montage der Tafel am Domplatz. Stadt Innsbruck. Die Wartung übernehmen die Gemeinden sowie die Bergrettung Vorderes Stubaital. Die Pilgerwegkarte liegt ab sofort kostenlos in den Pilgergemeinden auf. Was den Termin für die jährliche gemeinsame früh-
morgendliche Quo-vadisWanderung betrifft, gibt sich Initiator Tony Obergantschnig noch zurückhaltenden. Nur so viel: Die Veranstaltung werde stattfinden, das genaue Datum wolle er aber erst zu einem späteren Zeit-
punkt nennen und auch dann erst Anmeldungen annehmen. Denn bereits jetzt habe er zahlreiche Anfragen von Menschen, die sich auch heuer wieder auf die Spuren von Bischof Reinhold Stecher begeben wollen.
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Auch heuer lockte die zweitägige Trophäenschau wieder zahlreiche BesuFoto: Paumgartten cher in die Seefelder Casino-Tennishalle.
Symbolfoto Engelsrufer
Rekordpalmlatte vertrieb den Regen
Innsbruck – Noch vor dem ersten Morgengrauen bewegen sich an einem Samstag im Juni tanzende Schatten, die vom Feuer zahlreicher Fackeln an die historischen Fassaden der Innsbrucker Altstadt geworfen werden, vom Domplatz in Richtung Maria-Theresien-Straße. Ein Pilgerzug von rund 250 Menschen hat sich auf den Weg gemacht, um jene Wanderung vom Innsbrucker Dom bis zum Wallfahrtsort Maria Waldrast zu gehen, die einst der verstorbene Bischof Reinhold Stecher oft des Nächtens unternommen hatte. Es ist der 29. Juni 2013, die Geburtsstunde des so genannten Quo-vadis-Pilgerweges. Initiator Tony Obergantschnig sprach am Ende des Tages von einer mehr als gelungenen Veranstaltung – „Es ist vom ersten bis zum letzten Schritt ein wunderbares Erlebnis gewesen“ – und kündigte für 2014 eine Neuauflage der gemeinsamen Pilgerwanderung von Innsbruck über Natters, Mutters, Telfes, Mieders bis Maria Waldrast in Mühlbachl an. Um Interessierten aber auch abseits des Fixtermins die Gelegenheit zu geben, die Route selber zu gehen, hat Obergantschnig Vertreter aller Gemeinden an einen Tisch gebeten und angeregt, den Pilgerweg zu einer fixen Einrichtung zu machen. Man werde damit zwar nicht die Betten der Gemeinden, dafür aber die Herzen der Menschen füllen, argumentierte Obergantschnig damals. Die Ortschefs und Gemeinderäte sagten ihre Unterstützung zu und der Oesterreichische Alpenverein erklärte
8 Lokales
Nummer 333-IA | Montag, 2. Dezember 2013
„Quo vadis“ auf bewährten Pfaden Die Pilgerwanderung von Innsbruck nach Maria Waldrast, zu welcher der verstorbene Altbischof Reinhold Stecher einst regelmäßig des Nachts aufbrach, soll 2014 zu einer ausgeschilderten Route werden. Von Nikolaus Paumgartten Innsbruck – Vom Dom zu St. Jakob durch die nächtlichen Straßen Innsbrucks über Natters, Mutters, Telfes und Mieders hinauf nach Maria Waldrast in Mühlbachl. Es ist ein Weg, den der im Jänner verstorbene Innsbrucker Altbischof Reinhold Stecher oft gegangen ist. Selten in Begleitung – und wenn doch, dann immer nur auf Teilstücken des Weges.
„
Der Pilgerweg wird keine Betten, aber sehr wohl die Herzen der Gemeindebürger füllen.“ Tony Obergantschnig (Initiator „Quo vadis“)
Tony Obergantschnig, Schulwart am Innsbrucker Gymnasium Sillgasse – von der Person und dem Wirken Stechers tief beeindruckt – recherchierte die genaue Route der Stecher-Wanderung und initiierte das Projekt „Quo vadis“. Am 29. Juni versammelten sich vor dem ersten Morgengrauen rund 250 Menschen im Dom und absolvierten auf den Spuren von Bischof Reinhold den Pilgerweg nach Maria Waldrast. „Es ist vom ersten bis zum
letzten Schritt ein wunderbares Erlebnis gewesen“, zog Obergantschnig damals am Ende des Tages zufrieden Bilanz und kündigte eine Neuauflage 2014 an. Mit seiner Einschätzung war Obergantschnig nicht alleine. Die positiven Rückmeldungen der Pilger, die aus allen Teilen Tirols nach Innsbruck gekommen waren, bestärkten Obergantschnig und ließen in ihm die Idee reifen, die Wanderung über eine jährlich stattfindende Veranstaltung hinaus zu einem ausgewiesenen Weg zu machen. Und so trafen sich unlängst Freunde und Förderer des Projektes sowie Bürgermeister und Vertreter der Gemeinden, durch die der Pilgerzug gewandert ist, zu einer Arbeitssitzung in der Bücherei des Gymnasiums Sillgasse. „Quo vadis“ in die Gemeinden tragen – das war das Ziel der Runde. Und bei dem Treffen wurden wesentliche Schritte in diese Richtung getan. Der Plan sieht vor, dass der 21 Kilometer lange Weg mit insgesamt 80 Tafeln ausgeschildert wird. Damit soll es auch Ortsunkundigen möglich gemacht werden, die Pilgerwanderung auf Stechers Spuren jederzeit und abseits der einmal jährlich stattfin-
In der Bücherei des Gymnasiums Sillgasse wurde die Zukunft von „Quo vadis“ diskutiert. denden gemeinsamen Wanderung zu absolvieren. In der Stadt Innsbruck werden grüne Tafeln, in den Dörfern die gelben Wanderweg-Schilder mit dem „Quo vadis“-Logo
Fischl-Millionen für Krankenhaus blieben aus Kitzbühel – Der 1. Dezember verstrich und damit auch die Hoffnung auf sechs Millionen Euro. Um diesen Betrag hätte das ehemalige Krankenhaus Kitzbühel mittels Baurechtsvertrag für 75 Jahre an die Fischl Holding gehen sollen. „Es ist bislang keine Zahlung von der Fischl Holding eingelangt“, sagt Bürgermeister Klaus Winkler auf Anfrage der Tiroler Tageszeitung. Von Aufregung ist bei Winkler aber dennoch keine Spur, auch wenn fünf der sechs Millionen bereits im heurigen Budget verplant wurden. „Natürlich fehlt uns das Geld für heuer. Das wird sicher auch in die Planungen um das Budget 2014 einfließen“, erklärt Winkler. So bestünde die Möglichkeit, den fehlenden Posten in das nächstjährige Budget zu übernehmen. Die weitere Vorgangsweise ist für den Bürgermeister klar. Für ihn ist nach wie vor Harald Fischl, Besitzer der Fischl Holding, erster Ansprechpartner. Es würden nun Gespräche geführt, wie die Situation bei Fischl aussieht. „Falls er das Geld oder die Finanzierungsgarantie verspätet einbringt, muss der Gemeinderat entscheiden, ob der Vertrag trotzdem in Kraft tritt“, sagt Winkler. Eine Bezahlung auf Raten kommt für Winkler nicht in Frage. Im Gegenteil, er verlangt von Fischl nicht nur eine Finanzierungsgarantie für die sechs Millionen Euro, sondern auch für die Gesamtinvestition. Fischl hatte angekündigt,
Um sechs Millionen hätte das ehemalige Krankenhaus mittels BaurechtsFoto: Angerer vertrag an die Fischl Holding verkauft werden sollen. in dem ehemaligen Krankenhaus ein Sanatorium zu errichten, mit der Sportsclinic Austria als Betreiber und verschiedenen Ärzten, die unter anderem Schönheitschirurgie anbieten. Hier wollte Fischl noch einmal zehn Millionen Euro in das Gebäude investieren. „Es nützt uns nichts, wenn das Geld für das Gebäude bezahlt ist, aber dann mangels Investoren das Gebäude wieder leer steht“, sagt Winkler.
Man sei im Hintergrund nicht untätig gewesen. So gebe es weitere Interessenten an dem Gebäude. Ebenfalls eine Möglichkeit wäre, dass die Sportsclinic das Sanatorium nicht nur betreibt, sondern auch mittels Baurechtsvertrag kauft. „Es ist aber auszuschließen, dass noch heuer Geld fließt, wenn wir den Partner wechseln müssen“, sagt Winkler. Harald Fischl war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. (aha)
die Route nach Maria Waldrast anzeigen. Die Schilder sollen nächstes Jahr am 29. Jänner – dem ersten Todestag von Altbischof Stecher – gesegnet werden. Im Frühling
Fotos: Hammerle, Paumgartten
werden die Tafeln dann in den Gemeinden montiert. Auch der Oesterreichische Alpenverein ist als Partner mit an Bord des Projektes. „Kartograf Werner Beer hat
speziell für ,Quo vadis‘ eine Karte gezeichnet und digitalisiert“, erklärt Obergantschnig. Die Karten, auf denen die Pilgerstrecke Stechers eingezeichnet ist, werden künftig in den sechs Pilgergemeinden von Innsbruck bis Mühlbachl aufliegen. Vor allem vom Engagement der Gemeinden zeigte sich Obergantschnig nach der Arbeitssitzung begeistert: „Ich habe den Vertretern offen gesagt, dass der Pilgerweg keine Betten füllen wird – aber dafür sehr wohl die Herzen der Gemeindebürger.“ Wie sehr „Quo vadis“ verbindet, habe sich bei der Wanderung im Juni gezeigt, als die Ortsbauern in Mutters und Mieders die Labestationen für die Pilger aus ganz Tirol – „von Serfaus bis Stribach“, wie Obergantschnig gerne betont – organisierten. Die Kosten für die Einrichtung des Pilgerweges betragen pro Gemeinde etwa 1500 Euro, eine vom Land in Aussicht gestellte Förderung in der Höhe von 50 Prozent noch nicht abgezogen. Im April ist die Eröffnung des Pilgerweges „Quo vadis“ geplant. Ende Juni soll es dann wieder die große gemeinsame Wanderung geben. Der genaue Termin steht noch nicht fest.
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InnsbruckLokal
Arbeitswelt von einst Eine Ausstellung zeigt die Geschichte der Frauen- und Kinderarbeit in Absam. Seite 42 Foto: Paumgartten
NACHRICHTEN AUS INNSBRUCK STADT UND LAND
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Mittwoch, 17. Juli 2013 69. Jahrgang | Nummer 196-IA
Aufsichtsbeschwerde gegen Zirler Gemeindevorstand Aufgrund einer unvollständigen Rechtsbelehrung in einem abschlägigen Bescheid geht Gemeinderat Karl Pjeta gegen die Gemeinde vor. Von Sabine Kuess
Halls politische Spitze besuchte unlängst die sanierte Anlage. Foto: Paumgartten
Halls Skaterplatz wird öffentlich Hall – Einst eine Hochburg der Skaterszene in Tirol, fristete die Skater-Anlage beim Haller Jugendhaus „Park in“ in der Thurnfeldgasse in den vergangenen Jahren ein vergleichsweise trauriges Dasein. Das soll sich jetzt aber wieder ändern. In den vergangenen Wochen hat die Stadt Hall die Rampen und Elemente auf dem Platz den Sicherheitsvorschriften gemäß saniert und mit Holzverkleidungen versehen. Neu ist außerdem, dass die Anlage künftig auch öffentlich zugänglich sein wird, unabhängig von den Öffnungszeiten des Jugendzentrums. „Es freut mich besonders, dass wir ab sofort die Anlage ganztägig von 9 bis 21 Uhr und bei freiem Eintritt für die Öffentlichkeit zugänglich machen können“, erklärte Halls Bürgermeisterin Eva Maria Posch
bei einem Lokalaugenschein. Doch nicht nur Skater sollen dort auf ihre Kosten kommen: Auf dem Areal wurde als Erweiterung des sportlichen Angebotes eine zusätzliche Streetsoccer-Anlage errichtet. „Gerade jetzt in den Sommermonaten, der Ferienzeit, ist die ganztägige Öffnung bei freiem Eintritt sicher ein willkommenes Angebot. Ich lade alle herzlich ein, diese Anlage zu nutzen und mit einer sportlichen Freizeitgestaltung auch etwas für die Gesundheit zu tun“, sagte Bürgermeisterin Posch. Mit der sanierten Anlage zeigten sich bei dem Lokalaugenschein einige junge Skater durchaus zufrieden. Weitere Wünsche gibt es trotzdem. So könnte der Platz noch einige zusätzliche Elemente vertragen, waren sich die Jugendlichen einig. (TT, np)
Zirl – Gegen eine geplante Wegverbreiterung sprachen sich Anfang des Jahres Anrainer des Freiungweges in Zirl aus – sie erhoben gegen einen Bescheid des Bürgermeisters Einspruch. Nun sind die Betroffenen erneut in der nächsten Instanz abgeblitzt. Einer von ihnen ist Gemeindevorstand Karl Pjeta (Frischer Wind und Grüne), sein Grundstück grenzt an den Weg an. Bereits im Jänner kritisierte er die Vorgehensweise von Bürgermeister Josef Kreiser – der Bescheid wurde nämlich genau in den Weihnachtsfeiertagen zugestellt. Vor Kurzem bekamen Pjeta und seine Nachbarn, die Einspruch eingelegt hatten, einen abschlägigen Bescheid des Gemeindevorstandes. Unter anderem heißt es in der Begründung, dass „dem straßenbautechnischen Sachverständigen nicht auf fachlicher Ebene“ entgegengetreten wurde. „Wie soll ich das machen zwischen dem 18. Dezember und dem 4. Jänner?“, fragt sich Pjeta, der darauf verweist, dass während der Festtage kaum jemand zu erreichen sei. Neben dem Ärger über die Ablehnung des Einspruchs erzürnt den Gemeindevorstand aber etwas ganz anderes: „In dem Schreiben steht nur, dass kein ordentliches Rechtsmittel mehr zulässig ist. Damit geben eigentlich alle auf und akzep-
tieren den Bescheid.“ Es sei aber durchaus noch ein außerordentlicher Weg möglich, betont Pjeta. Laut Tiroler Gemeindeordnung müsste ein letztinstanzlicher Bescheid der Gemeinde – wie jener über die Verbreiterung des Freiungweges – eine Vorstellungsbelehrung enthalten. Darin wird dem Bürger erklärt, dass er ein außerordentliches Rechtsmittel, nämlich eine Beschwerde beim Land Tirol, machen könne. „In Zirl will man den Bürger aber blöd sterben lassen“, ärgert
sich Pjeta über die unvollständige Belehrung. Gestern brachte er deshalb auch eine Aufsichtsbeschwerde ein. „Ich weiß, dass ich damit den Gemeindevorstand angreife. Aber es geht ums Recht“, räumt der Mandatar ein, der sich im Vorstand bei diesem Thema immer entschuldigen ließ. Pjeta räumt aber auch ein, dass „der Gemeindevorstand das Schreiben, das raus geht, eigentlich ja auch nie sieht. Aber derjenige, der es unterschreibt. Und das war Vizebürgermeisterin Johanna
Im Jänner legten Karl Pjeta und seine Nachbarn Einspruch gegen die Verbreiterung des Freiungweges ein. Nun Foto: Kuess erhielten sie vom Gemeindevorstand in zweiter Instanz einen abschlägigen Bescheid.
„Quo vadis“ ist für heuer angekommen
Kommentar
Plus an Sicherheit
Sillgassen-Direktor Harald Pittl, BM Alfons Rastner (Mühlbachl), Caritas-Direktor Georg Schärmer, BM Manfred Leitgeb (Mieders), Martha Jaufenthaler aus Mutters, Initiator Tony Obergantschnig, Thomas Schöpf (Bergrettung Foto: Paumgartten Vorderes Stubai) und Hypo-Vorstand Markus Jochum (v. l.) bei der Scheckübergabe.
Innsbruck – In der Zentrale der Hypo-Bank trafen sich unlängst Helfer und Freunde der Pilgerwanderung „Quo vadis“ zur feierlichen Scheckübergabe. Über 250 Menschen waren Ende Juni von Innsbruck zu Fuß nach Maria Waldrast gepilgert, wie es auch der mittlerweile verstorbene Bischof Reinhold Stecher getan hatte. Dabei ist der stolze Betrag von 5335 Euro zusammengekommen, der zur Gänze an die Initiative „Wasser zum Leben“ geht. Organisator Tony Obergantschnig bedankte sich bei allen Beteiligten und kündigte eine Neuauflage 2014 an. (np)
TONI
KURZ ZITIERT
ZAHL DES TAGES
SO FINDEN SIE
Ferienzeit
Wenn ein 100-jährliches Hochwasser alle zehn Jahre auftritt, kann was nicht stimmen.“
16
Termine................................. Seite 46 Kinoprogramm ...................... Seite 47 Wetter und Horoskop ............ Seite 48
„In Wien bringen die wieder nix G’scheits z’amm wegen dem neuen Lehrerdienstrecht. Aber wundern darf sich da drüber die Regierung net. Die soll’n mal auf den Kalender schauen: Es sind ja noch Ferien!“
Hubert Steiner
Der Leiter der Wasserwirtschaft erklärt die neuen Berechnungen am Inn.
Stieger (Für Zirl; Anm.).“ Stieger erklärt auf Anfrage der TT, einer Aufsichtsbeschwerde gelassen entgegenzusehen: „Nach meiner Sicht ist alles korrekt gelaufen, wir haben alle Fristen eingehalten, es wurde alles genauestens geprüft“, betont die Vizebürgermeisterin. Heute Abend (19 Uhr) findet im Sportbistro von Zirl die Gemeinderatssitzung statt. Auch da wird es bei der Diskussion zum Veranstaltungssaal Kritik von der Liste Frischer Wind geben.
Rücktritte. Alle 16 Mitglieder des RotkreuzBezirksrettungskommandos Kufstein sind vergangene Woche zurückgetreten.
Von Matthias Reichle
I
n Schönwies sorgte die Nachricht natürlich für einige Aufregung. Dass nun ein großer Teil des Dorfes bei einem 100-jährlichen Hochwasser unter Wasser stehen würde, hat direkte Auswirkungen auf jene, die dort bauen wollten. Für sie gelten ab sofort neue, schärfere Auflagen. Und natürlich sinkt auch das Sicherheitsgefühl bei denen, die seit Jahren im Dorf leben. In einer ersten Reaktion liegt es nahe, das Land – also den Überbringer der schlechten Nachricht – zu bestrafen. In Wirklichkeit ist aber immer noch der Inn für seine Hochwasser verantwortlich. Die neuen Berechnungen hingegen bringen ein Mehr an Sicherheit. Man muss nur angemessen auf sie reagieren. Mehr zu diesem Thema auf Seite 43
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InnsbruckLokal
Tarife sollen sinken Sofern der Lanser See seine Eintrittspreise senkt, gibt es Geld von Foto: Webhofer der Stadt. Seite 38
NACHRICHTEN AUS INNSBRUCK STADT UND LAND
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Samstag, 15. Juni 2013 69. Jahrgang | Nummer 164-IA
Bäriger Familientag mit der TT Innsbruck – Ein Ausflug in den Innsbrucker Alpenzoo kann heute für Familien zu einem besonderen Erlebnis werden. Beim TT-AlpenzooFamilientag begeistern eine TT-Rutsche, eine Fotostation und eine Malecke. Bei einer Schnitzeljagd können die Familien tolle Preise gewinnen. Der Alpenzoo begeistert mit 2000 Alpentieren die Besucher. TT-Club-Mitglieder erhalten beim heutigen Familientag eine 50-prozentige Ermäßigung nach Vorlage ihrer Clubkarte. Kinder bis zehn Jahre erhalten freien Eintritt. Der Familientag dauert von 10 bis 16 Uhr. (TT)
Neben den Steinböcken zählt auch Bärin Martina zu den Attraktionen im Innsbrucker Alpenzoo.
Fotos: Parigger, Alpenzoo
Premiere von „Quo vadis“ ausgebucht Rund 200 Pilger werden an der Wanderung auf den Spuren von Bischof Stecher nach Maria Waldrast teilnehmen. Von Nikolaus Paumgartten Innsbruck – Leider keine Plätze mehr frei. Das bekommen seit Mitte der Woche jene zu hören, die sich bei Caritas, Hypo Tirol oder im Gymnasium Sillgasse zur Wallfahrt „Quo vadis“ nach Maria Waldrast anmelden wollen. Wie berichtet, begeben sich auf Initiative von Sillgassen-Schulwart Tony Obergantschnig und Religionslehrer Christian Rosenkranz Lehrer, Schüler und Interessierte auf eine Pilgerwanderung auf den Spuren des verstorbenen Altbischofs Reinhold Stecher. Stecher hatte in seiner Bischofszeit regelmäßige Wallfahrten von Innsbruck nach
Maria Waldrast unternommen und war dafür stets zu nächtlicher Stunde aufgebrochen. Ihm wollen es die Teilnehmer von „Quo vadis“ am Samstag übernächster Woche gleichtun und treffen sich bereits um 3.30 Uhr am Innsbrucker Domplatz zur Morgenagape. „Propst Florian Huber hat uns zugesagt, persönlich die Tore des Doms aufzusperren und die Pilgerwanderer einzulassen“, freut sich Tony Obergantschnig über die Unterstützung, die das Projekt von allen Seiten erfährt. Der Initiator zeigt sich mit dem bisherigen Werdegang von „Quo vadis“ höchst zufrieden: Binnen eineinhalb Wochen waren die rund 200
„Quo vadis“-Initiator Tony Obergantschnig mit Eva Zangerl, Michael Schott und David Lehner (v. l.). Von den Schülern waren sie die ersten, die sich Foto: Paumgartten zur Wallfahrt nach Maria Waldrast angemeldet haben. Plätze vergeben. „Wir haben aus Sicherheitsgründen die Teilnehmerzahl beschränken müssen“, erklärt Obergantschnig und erinnert
daran, dass die NenngeldEinnahmen – es beträgt 25 Euro pro Person – zur Gänze an die Brunnenprojekte „Wasser zum Leben“ von Alt-
bischof Stecher gehen. Von den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Sillgasse waren Eva Zangerl, Michael Schott und David Lehner die ersten, die sich zur Wanderung auf den Spuren von Bischof Stecher angemeldet haben. „Ich habe durch einen Flugzettel in der Schule davon erfahren“, erzählt die 13-jährige Eva Zangerl aus der Klasse 3c. Und weil bei der Familie Zangerl an den Wochenenden regelmäßig Ausflüge und Wanderungen auf dem Programm stehen und ihr Papa und ihre Oma von der Idee genauso begeistert waren wie sie, haben sie beschlossen, Eva bei „Quo vadis“ zu begleiten.
Startschuss für das neue Völser Feuerwehrzentrum Völs – Wer suchet, der findet. Auch die Marktgemeinde Völs hat jahrelang nach einem passenden Grundstück für eine neues Feuerwehr- und Sicherheitszentrum gesucht und vergangenes Jahr endlich das passende Areal im Westen der Gemeinde gefunden. Gestern erfolgte schließlich der Spatenstich. Die Freude, dass das 4,5 Millionen Euro teure Projekt (inklusive der Kosten für den Grundkauf ) jetzt endlich auf Schiene ist, war den Verant-
Kommentar
Wunder und Wahn Von Catharina Oblasser
wortlichen dabei deutlich anzumerken. Doch man nützte den Termin auch, um sich gegenseitig Danke zu sagen. So hob Bürgermeister Erich Ruetz die perfekte Vorbereitung der Feuerwehr und vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen der Blaulichtorganisation und der Gemeinde hervor. Ein Lob, das die Völser Feuerwehr nur zurückgeben konnte. „Unsere Vorstellungen und Wünsche sind umgesetzt worden und wir wurden sehr intensiv in die ganzen
Planungen eingebunden“, resümierte Kommandant Roland Schatz. Anerkennende Worte gab’s aber auch vom Landesfeuerwehrkommando: So hätten die Arbeiten „im Vorfeld perfekt funktioniert“, so Kommandantstellvertreter Peter Hölzl. Das Zentrum soll übrigens bis April 2014 fertig gestellt werden. „Wenn es sich zeitlich ausgeht, könnten wir am Florianisonntag bereits die Einweihung feiern“, hofft Ruetz. (kew)
TONI
KURZ ZITIERT
ZAHL DES TAGES
SO FINDEN SIE
Im Eiltempo
Wir haben die Zeit seit dem Felssturz nur mit Arbeit verbracht, nicht mit Bleistiftspitzen.“
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Termine................................. Seite 41 Kinoprogramm ...................... Seite 43 Wetter und Horoskop ............ Seite 44
Bürgermeister Erich Ruetz (l.) und Landesfeuerwehrkommandant-Stv. Foto: Waldner Peter Hölzl.
„Wia schnell so a neiche Straß’n a Bewilligung kriag’n kann, hat si gestern bei da FelbertauernErsatzstraß’n zoagt. Des werd’ künftig wohl da Maßstab für alle andern Behördenverfahren sein müss’n.“
Karl Poppeller, Felbertauernstraße
Der Vorstand weist jeden Vorwurf der Säumigkeit bei der Ersatzstraße zurück.
Kufstein unlimited.
Drei Tage lang treten in der Festungsstadt 50 verschiedene Bands auf insgesamt vier Bühnen auf.
Vor allem als sportliche Herausforderung sehen auch Michael Schott (5c) und David Lehner (6b) ihre Teilnahme an der rund 25 Kilometer langen Pilgerwanderung. „Wir machen gemeinsam gerne Sport und sind viel in den Bergen unterwegs“, erklärt der 16-jährige David, was letztendlich den Ausschlag gegeben hat, bei „Quo vadis“ mitzugehen. Für Initiator Obergantschnig steht nach dem Andrang bei der Anmeldung und der tollen Unterstützung von Helfern und Sponsoren fest: Die Pilgerwanderung wird keine einmalige Sache bleiben, sondern auch in den kommenden Jahren stattfinden.
U
nmögliches wird sofort erledigt. Wunder dauern etwas länger“ lautet ein Jux-Spruch, der sich in vielen Büros findet. Im Fall der Felbertauernstraße klingt das mit dem Wunder gar nicht so abwegig. Immerhin haben die Verantwortlichen in kürzester Zeit ein Bauverfahren abgewickelt, das sonst Monate dauert. Dafür gebührt ihnen Anerkennung. Zuletzt mussten Beamte und StraßenAG trotzdem Kritik einstecken: „Das mit der Ersatzstraße muss doch schneller gehen“, hieß es. Verständlich, wenn der Hut brennt. Aber trotzdem wahnwitzig. Angenommen, die Planer hätten aus Zeitdruck geschlampt und es wäre etwas passiert. Wie dann erst die Reaktionen aussähen, will man sich gar nicht vorstellen. Mehr zu diesem Thema auf Seite 39
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Rätermuseum eröffnet In Birgitz präsentierten die Verantwortlichen das Rätermuseum, das morgen eröffnet wird. Seite 42 Foto: Kuess
NACHRICHTEN AUS INNSBRUCK STADT UND LAND
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Samstag, 25. Mai 2013 69. Jahrgang | Nummer 143-IA
Reinhold Stecher (†) unternahm in seiner Bischofszeit regelmäßige Pilgerwanderungen nach Maria Waldrast. Simon und Annia Kammerhofer halfen beim Bemalen der Pilgermedaillons.
Fotos: Murauer, Parigger, Paumgartten
Auf den Spuren von Bischof Reinhold Das Gymnasium der Innsbrucker Sillgasse unternimmt auf Initiative seines Schulwartes eine nächtliche Pilgerwanderung vom Dom nach Maria Waldrast. Ein Weg, den der verstorbene Bischof Stecher oft ging. Von Nikolaus Paumgartten Innsbruck – Es war kurz nach dem Tod von Innsbrucks Altbischof Reinhold Stecher am 29. Jänner des heurigen Jahres, als in Tony Obergantschnig eine Idee zu reifen begann. Eine in der Tiroler Tageszeitung abgedruckte Erinnerung von Gilbert Rosenkranz, dem Leiter der Tiroler Kirchenzeitung, der fünf Jahre lang Pressereferent von Bischof Reinhold Stecher war, war der eigentliche Auslöser für den Plan, den der Schulwart des Innsbrucker Gymnasiums Sillgasse von da an schmiedete. Rosenkranz erinnerte sich an die nächtlichen Pilgerwege, die Stecher während seiner Bischofszeit unternommen hat: „Zu mitternächtlicher Stunde stand er auf, packte seinen Rucksack
und ging von seiner Wohnung am Domplatz zu Fuß bis zum Wallfahrtsort Maria Waldrast.“ Die Erzählung hat Obergantschnig tief beeindruckt und er nahm sich vor, eines Tages selbst den etwa 22 Kilometer langen Marsch in Angriff zu nehmen. Und weil die meisten, denen er davon erzählte, die Idee derart großartig fanden und diese auch in der Schule rasch um sich griff, entschloss sich Obergantschnig, daraus eine Wallfahrt für Schülerinnen und Schüler und deren Angehörige zu machen. Das Projekt „Quo vadis“ war geboren. „Es soll aus der Pilgerwanderung auf den Spuren von Bischof Reinhold Stecher eine Schüler- und Maturawallfahrt werden. Eine moderne
Wallfahrt als Maturareise der etwas anderen Art“, erklärt Tony Obergantschnig den Grundgedanken. Zunächst galt es jedoch, die genaue Wanderroute von Bischof Stecher nachzuvollziehen. „Das war gar nicht so einfach, denn der Bischof war auf seinem nächtlichen Pilgerweg immer alleine unterwegs“, erzählt der Schulwart. Unterstützung fand er zunächst in seiner Lebensgefährtin Sylvia Kammerhofer und in Christian Rosenkranz, Religionspädagoge in der Sillgasse. Nach Recherchen und Gesprächen mit Freunden und Bekannten des Altbischofs steht die Route, die Stecher nahm, fest. Sie führt vom Domplatz quer durch die Stadt in Richtung Brennerstraße, über Mutters, Rai-
tis, die Telfer Wiesen und bei Mieders hinauf über den Kapellenweg zum Wallfahrtsort Maria Waldrast. „Um den genauen Weg zu finden, den der Bischof damals gegangen ist, haben wir zum Beispiel auch mit Jägern der Gegend gesprochen, die Stecher damals auf seinem nächtlichen Pilgerweg begegnet sind“, berichtet Obergantschnig. Die Gemeinden Mutters und Mieders unterstützen über die Ortsbauern das Unternehmen und organisieren Labestationen für die Pilger. Die Gemeinde Mühlbachl hat für den Rücktransport der Wanderer Postbusse organisiert, als Fahrkarte gelten die eigens für die Pilgerwanderung gefertigten und handbemalten Pilgermedaillons, die jeder Teilnehmer bekommt.
Aus einer ersten Idee ist mittlerweile ein Projekt geworden, an dem sich unzählige Helfer beteiligen. Auch das soll die Wallfahrt in Zukunft auszeichnen. Denn geht es nach den Organisatoren, dann ist „Quo vadis“ nur die erste von vielen nächtlichen Pilgerwanderungen nach Maria Waldrast, die künftig einmal jährlich stattfinden sollen. Die Premiere feiert „Quo vadis“ am 29. Juni mit einer Morgenagape am Domplatz durch die Bäckerei Wachtler um 3.30 Uhr, musikalisch und literarisch begleitet von Hanno und Livia Winder und Pepi Pittl. Nach dem Segen durch Bischof Manfred Scheuer ist der Aufbruch um 4 Uhr geplant, Maria Waldrast soll gegen Mittag erreicht werden. Wer Interesse hat teilzuneh-
Hersteller tauscht defekte Hydranten in Innsbruck aus Innsbruck – 90 unterirdische Hydranten sind in Innsbruck zurzeit außer Betrieb – die TT berichtete. Aus Sicherheitsgründen deaktivierten die IKB die betroffenen Anlagen. Nachdem am Donnerstag einer der defekten Unterflurhydranten untersucht wurde, gaben die Innsbrucker Kommunalbetriebe jetzt bekannt, dass das kaputte Teil „mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit die so genannte Spindelmutter“ ist. „Es liegt eine schriftliche Bestätigung der
KURZ ZITIERT
ZAHL DES TAGES
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Mit dem Unitrac verfügen wir über eine professionelle Lösung für den Gepäcktransport.“
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Termine................................. Seite 46 Kinoprogramm ...................... Seite 47 Wetter und Horoskop ............ Seite 48
Karl Poppeller
freut sich über das Gratisangebot aus Kundl für die Dauer der Straßensperre.
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Von Manfred Mitterwachauer
TONI
Euro. Das Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck hat sich den Neubau des OPBereichs elf Millionen Euro kosten lassen.
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Der Preis ist heiß
menden Woche austauschen. Betroffen sind, wie berichtet, in etwa 90 Unterflurhydranten im gesamten Stadtgebiet von Innsbruck, die im Jahr 2011 eingesetzt wurden. Bis das Problem endgültig behoben ist, bleiben die Anlagen außer Betrieb. Damit die Innsbrucker Feuerwehr bei etwaigen Einsätzen genügend Löschwasser zur Verfügung hat, wurde die Flotte um ein Großtanklöschfahrzeug, welches 10.000 Liter fasst, aufgestockt. (TT, saku)
„Seit gestern hat Tirol a neiche Koalition. Oane in Schwarz-Grün. Nur da Chef is da gleiche blieb’n. Des kannt’ a dem FC Wacker wieder Hoffnung geb’n – und a dem Präsidenten Kaspar Plattner.“
Mehrere
Kommentar
Herstellerfirma vor, dass bei diesem Teil ein Materialfehler aufgetreten sei“, betonen die IKB. Die von der Mutter fixierte Spindel stellt den Aufund Zusperrmechanismus der Hydranten dar. Eine Materialschwäche dürfte für den Wasseraustritt bei den Hydranten in der Trientlgasse und der Franz-Fischer-Straße verantwortlich sein. Die Herstellerfirma werde diese Spindelmutter bei allen betroffenen Hydranten in Innsbruck auf eigene Kosten in der kom-
Die defekten Hydranten sollen in der kommenden Woche ausgeFoto: Böhm tauscht werden.
men, kann sich ab 3. Juni bei der Hypo Tirol, bei der Caritas oder im Gymnasium Sillgasse anmelden. Die Kosten betragen 25 Euro, das Geld geht zur Gänze an die Brunnenprojekte „Wasser zum Leben“ von Altbischof Stecher. Für Fragen ist außerdem eine E-Mail-Adresse eingerichtet: quo-vadis-2013@aon.at.
D
er Tod ist nicht gratis. Für manche Hinterbliebene kann er zur finanziellen Falle werden. Die Begräbniskosten sind hoch. Viele ziehen daher die billigere Variante der Feuerbestattung vor. Dort sind die Preise noch leistbar. Die Innsbrucker Kommunalbetriebe haben eines von zwei Tiroler Krematorien. Eines, das nun zum Verkauf steht. Ein Zusammenschluss lokaler Bestattungsunternehmer will sich den lukrativen Betrieb einverleiben. Und somit vom VerbrennungsKunden zum -Unternehmer wechseln. Die Angst wächst, dass am Ende dieser Quasi-Privatisierung ein Preissprung bei Kremierungen drohen könnte. Die Politik fordert daher eine Preisgarantie ein. Löblich, aber wohl nur für die ersten Jahre nach der Übernahme realistisch. Die Käufer wollen Profit machen – so wie die IKB auch. Und das geht auf Dauer nur mit einer eigenen Preispolitik.
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