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GEHET HIN UND BRINGET FRIEDEN
by bigdetail
Die furchtbaren Kriegsereignisse in Osteuropa lassen niemanden kalt. Das Gespenst des Krieges geht wieder um. In den Massenmedien ist das blutige Ringen in der Ukraine Thema Nummer 1: Tote, Verwundete, Zerstörungen und Flüchtlinge zeichnen leider erneut ein trauriges Bild unserer Realität. … wird es auch uns treffen – was tun?
Ich halte es für unchristlich und unangebracht auf bestimmte Staaten, auf die Verantwortlichen – ja sogar ein ganzes Volk – selbstherrlich Steine zu werfen und zu Sündenböcken zu machen. Wir können wenigstens für sie beten.
Es hat mich sehr gerührt, als bei der Kreuzweg-Andacht in Rom bei der 13. Kreuzweg-Station eine russische und eine ukrainische Krankenpflegerin gemeinsam das schlichte schwarze Kreuz trugen. Ein Zeichen der Versöhnung. Ich begreife einfach die boshafte Kritik nicht, die deswegen auf Papst Franziskus hernieder prasselte. Meiner Meinung nach sehen christliche Eintracht und Verständnis anders aus.
In der Bibel finden sich 55 Verse über den Frieden und 237 Aufzählungen dieses Wortes. Einige Zitate daraus, will ich jetzt herausnehmen:
• In der Bergpredigt 5,9 heißt es: „Selig die Friedfertigen, sie werden Kinder Gottes heißen.“ • Joh. 14,27 spricht Jesus: „Meinen Frieden lasse ich Euch, meinen Frieden gebe ich Euch, nicht wie die
Welt ihn gibt, gebe ich Euch.“
Der Friede, den uns Jesus gibt, ist immer verbunden mit Gott. Wir sind getragen in Gottes Hand. Verträge und Friedensschlüsse hat es in der Welt immer gegeben. Leider währten sie zumeist nur kurz. Solch ausgehandelter Frieden war eher nur ein Waffenstillstand bzw. „Nicht-Krieg“. Kriege, die im „Namen Gottes“ geführt wurden und noch werden, sind die ärgste Blasphemie.
Der Friede Jesu aber, den wir empfangen und weitergeben sollen, ist erfüllt vom Geist der Bergpredigt: „Liebet Eure Feinde; tut Gutes denen, die Euch hassen; betet für die, die Euch verfolgen; versöhne Dich mit Deinem Bruder; fastet und gebt Almosen; Euer Licht leuchte in der Finsternis.“
Es ist dies der Friede, der von Gott ausgeht und von Herzen kommt. So spricht auch der Priester, nach dem Vater-unser-Gebet: „Der Friede sei alle Zeit mit Euch.“ Der Friedensgruß unter den Gläubigen danach, ist einer, der vom Herzen kommt und kein formaler Akt. Der Entlassungsruf am Ende des Gottesdienstes heißt: „Gehet hin und bringet Frieden!“
Wenn wir also diesen Frieden bekommen haben, so geben wir ihn auch an andere weiter.
Das Friedensgebet in GL 19,4 weist uns an, wie wir den Frieden zu den Mitmenschen bringen können. Davon die ersten 3 Zeilen:
Eduard Hofer