BILDUNG THURGAU 2-2014

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Zeitschrift der Berufsorganisation der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau

2–2014

BILDUNG THURGAU

Kantonale K t l L Leistungsüberprüfung i t üb üf Klarer Leistungsabbau in der Bildung

Leidenschaft – Inspiration – Lebenshilfe Märchen und was mit ihnen alles möglich ist


Das Sport-Erlebnis für Ihre Schule www.ubs-kidscup.ch

In Zusammenarbeit mit

Ermöglicht durch


EDITORIAL

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Welchen Wert haben Leistungen? Überprüfung des Leistungskatalogs der kantonalen Verwaltung

Ist es Ihnen auch schon so ergangen? Sie erteilen Ihren Schülerinnen und Schülern einen Auftrag. Diesen haben Sie sich am Abend vorher gut überlegt und die Formulierungen mehrmals geändert; denn es ist Ihnen bewusst, dass die Auftragserteilung entscheidend ist. Ausführlicher oder kürzer? Welches gewählte oder fehlende Wort hat welche Wirkung? Wer soll mit wem zusammenarbeiten? Welche Ziele sollen erreicht werden und welche Hilfsmittel sind dazu nötig? Ist das zu erreichende Ziel überhaupt ein wesentliches? Stehen Aufwand und Ertrag aller Beteiligten in einem effizienten Verhältnis? Kaum sind die Schülerinnen und Schüler am Arbeiten, beschleicht Sie das erste mulmige Gefühl. Sie bemerken entweder sofort oder nach einer gewissen Zeit, vielleicht erst am Schluss, dass irgendetwas schief läuft. Der Prozess verläuft nicht so, wie Sie ihn sich vorgestellt haben. Es sind Aspekte aufgetaucht, welche Sie in Ihrer Planung nicht berücksichtigt beziehungsweise angedacht haben, oder durch das menschliche Tun hat die Arbeit eine Eigendynamik entwickelt und die ursprünglich geplanten Ziele sind verändert worden oder gar verschwunden.

Ziele der Leistungsüberprüfung Der Grosse Rat hat im Januar 2013 dem Regierungsrat unter anderen folgende zwei Ziele vorgegeben: Welche Leistungen, welche jetzt von der kantonalen Verwaltung erbracht werden, könnten mittels einer Änderung der gesetzlichen Grundlagen und ohne grössere Auswirkungen auf die Thurgauer Bevölkerung gestrichen werden und welche Gesetze müssten dazu angepasst werden? Wie kann in Zukunft sichergestellt werden, dass bei jeder neuen Stelle auch eine Überprüfung des bestehenden Leistungskatalogs stattfindet und in der Folge eine Kompensation mit einer anderen Stelle innerhalb der kantonalen Verwaltung angestrebt wird? Dabei sollen Kündigungen oder sonstige personelle Härtefälle vermieden oder verhindert werden, dass diese Stellen mit temporärem Personal besetzt werden. Auch sollen Steuererhöhungen vermieden werden. Ist dieser Auftrag überhaupt erfüllbar, wenn im selben Atemzug gleichzeitig kantonale Dienstleistungen im Umfang von 40 Millionen Franken eingespart werden sollen? Ich meine klar: Nein! Hat dies der Regierungsrat auch so gesehen und darum dem Departement für Erziehung und

Kultur in der Folge einen überproportionalen Sparauftrag erteilt? Mut zum Abbruch oder einschreiten Wollte die Mehrheit des Grossen Rates wirklich Klassen streichen, Jugendliche bei der Berufswahl deutlich weniger unterstützen, Wahlpflichtangebote reduzieren, das Angebot für begabte Schülerinnen und Schüler beschränken und damit unseren einzigen Rohstoff in der Schweiz, die Bildung, einschränken? Es braucht Mut einzuschreiten, in Diskussionen zu treten,

Foto: FOTO PRISMA

Wie können Leistungen überprüft werden? Zählt einzig der finanziell messbare Wert oder werden auch qualitative Kriterien einbezogen? Welche Leistungen will unsere Gesellschaft? Was ist der Ursprung des Auftrages des Grossen Rates an den Regierungsrat, den Leistungskatalog der kantonalen Verwaltung zu überprüfen? Gehören Schulen oder die Weiterbildung auch zur kantonalen Verwaltung?

den Auftrag zu optimieren. Dies ist aber unsere Aufgabe sowohl als Lehrperson wie auch als Mitglied des Grossen Rates. Anne Varenne Präsidentin Bildung Thurgau

INHALT EDITORIAL Welchen Wert haben Leistungen? VERBAND Aktuelles aus der Geschäftsleitung Überproportionale Sparmassnahmen in der Bildung Umfrage Leistungsüberprüfung Zahlen, Zahlen, Zahlen Resolution weiterhin im Fokus Zeitlos und modern Interessante Herausforderung

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Das Beratungsteam Auch per E-Mail erreichbar 10 Jahre erfolgreiches Wirken im Duo Herzlichen Dank, Christa! Berufe hautnah erleben! OBA 2014: Entdecke dein Potenzial Weitsicht gewonnen BILDUNG IMTA 2014: Inspirare Vielen Dank!

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THEMA Leidenschaft – Inspiration – Lebenshilfe Die Märchen-Lesebibliothek Herisau Silvia Stoll und Urs Brand Mutabor Märchenstiftung Märchenbibliothek Märchen auf allen Schulstufen PUNKT Grossen Dank an dich, liebe Maria

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MITGLIEDER GESCHÄFTSLEITUNG

REDAKTION / GESCHÄFTSSTELLE

Präsidium und Pressestelle Anne Varenne (av) Bahnhofstrasse 17a 8560 Märstetten anne.varenne@bildungthurgau.ch Telefon 071 657 26 24 / 079 545 85 11

Redaktionsleitung, Gestaltung (ab 1.7.14) Leandra Gerster (leg) Gaishäusern 8 9315 Neukirch leandra.gerster@bildungthurgau.ch Telefon 078 653 09 28

TKK-Präsidium Tanja Kroha Altenburger Schlossgasse 15 8570 Weinfelden tanja.kroha@bildungthurgau.ch Telefon 071 622 33 14

Zeichnungen, Redaktion Maria Leonardi (mari.leo) Erdhausen 19 9315 Neukirch maria.leonardi@bildungthurgau.ch Telefon 071 446 86 54

TUK-Präsidium Claudia Brunner Bahnhofstrasse 40 8590 Romanshorn claudia.brunner@bildungthurgau.ch Telefon 071 460 19 79

Redaktion Anina Bernhardsgrütter (ab) Mellgentenstrasse 31 8280 Kreuzlingen a.bernhardsgruetter@me.com Telefon 079 743 99 21

TMK-Präsidium Sabina Stöckli-Helg Grabenhaldenstrasse 78A 8583 Sulgen sabina.stoeckli@bildungthurgau.ch Telefon 071 642 39 56

Sachbearbeiterin Michaela Müller (mm) Bankplatz 5 8510 Frauenfeld michaela.mueller@bildungthurgau.ch Telefon 052 720 16 19

SEK-I-TG-Präsidium (ab 1.8.14) Lukas Dischler Lohacker 12 8362 Balterswil lukas.dischler@bildungthurgau.ch Telefon 078 677 69 58 TBK-Präsidium Matthias Gehring Birnstiel 2 9225 Wilen-Gottshaus matthias.gehring@bildungthurgau.ch Telefon 079 945 33 84 TKMS-Präsidium Dr. Heinz Hafner Schaffhauserstrasse 285 8500 Frauenfeld heinz.hafner@bildungthurgau.ch Telefon 052 720 76 51

Fotos: FOTO PRISMA

TKHL-Präsidium Roland Züger Wäldistrasse 26 8274 Tägerwilen roland.zueger@bildungthurgau.ch Telefon 071 667 05 54

IMPRESSUM 40. Jahrgang, Ausgabe 2–2014, Juni 2014 BILDUNG THURGAU – die Zeitschrift der Berufsorganisation der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau – erscheint vierteljährlich im März, Juni, September und Dezember.

Abonnemente /Adressänderungen Abonnement 40 Franken / Jahr Bestellung bei: info@bildungthurgau.ch oder mit Formular unter www.bildungthurgau.ch

Redaktionsschluss Mitte des Vormonats vor Erscheinen

Inserate Hans-Ulrich Wartenweiler Rainweg 8 8570 Weinfelden Telefon 078 664 93 21 hu.wartenweiler@gmx.ch

Internet / E-Mail www.bildungthurgau.ch redaktion@bildungthurgau.ch Herausgeber Bildung Thurgau – Berufsorganisation der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Thurgau

Druck Fairdruck AG Kettstrasse 40, Postfach 129 8370 Sirnach Telefon 071 969 55 22 info@fairdruck.ch

TITELSEITE Die Resultate des kreativen Schaffens an der IMTA waren sehr inspirierend, (kreatives) Sparen im Bildungsbereich ist hingegen demotivierend. Foto: Anne Varenne BILDUNG THURGAU t o


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Aktuelles aus der Geschäftsleitung Bericht zu den Sparmassnahmen öffentlich Am 9. Mai 2014 hat der Regierungsrat seinen Bericht zur Überprüfung des Leistungskatalogs (LÜP) der kantonalen Verwaltung dem Grossen Rat zugestellt. Die präsentierten Sparmassnahmen des Regierungsrates belasten die Bildung überproportional. Es findet ein klarer Leistungsabbau statt.

LÜP Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hat den vom Grossen Rat erteilten Auftrag, 40 Millionen Franken einzusparen und weitere strukturelle Anpassungen in den Folgejahren für eine ausgeglichene Rechnung vorzunehmen, mehr als erreicht. Mit dem präsentierten Paket von 102 Einzelmassnahmen wird die Kantonskasse im Finanzplan 2017 um 47.86 Millionen Franken entlastet. Dabei sind sowohl Minderausgaben wie auch Mehreinnahmen vorgesehen. Damit dem Sparpaket wenig bis kein politischer Widerstand entgegenschlägt, lässt der Regierungsrat auch die politischen Gemeinden, die Schulgemeinden und die Kirchgemeinden vom Sparpaket profitieren. Durch die Neuregelung des Pendlerabzuges sollen zum Beispiel die Schulgemeinden 9 Millionen Franken zusätzliche Steuergelder erhalten. Und wie auch andere Kantone spart der Kanton Thurgau überproportional in der Bildung. Dies im Wissen, dass das kantonale Gewerbe sowie die Wirtschaft auf gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen sind und der Fachkräftemangel vorhanden ist. Obwohl das Sparpaket ausgewogen ist und dem Regierungsrat eine sorgfältige Arbeit und geschickt getroffene Entscheidungen attestiert werden können, führen die 39 Sparmassnahmen im Departement für Erziehung und Kultur (DEK) zu einem spürbaren und klaren Leistungsabbau. Eine erhebliche Last tragen dabei die Sekundarschulgemeinden mit der Erhöhung der Klassengrössen von 20 auf 21 Schülerinnen und Schüler. Ebenfalls stark betroffen ist das Brückenangebot Kreuzlingen. Es soll per 1. August 2016 ersatzlos aufgehoben werden. Dieser regierungsrätliche Entscheid ist nicht akzeptabel, da der Regierungsrat mit dem Brückenangebot in Romanshorn einen privaten Leistungserbringer und eine international tätige Aktiengesellschaft einer staatlichen Schule vorzieht. In den Mittelschulen bewirkt die einlaufende

Reduktion der Handelsmittelschule auf eine Klasse pro Jahrgang einen Abbau von bis zu zwölf Stellen. In der Volksschule zahlt der Kanton ab 1. Januar 2015 keine Direktbeiträge mehr an externe Weiterbildungen, zum Beispiel aus dem Kursprogramm der PHTG oder an die Kurswochen von swch.ch. Damit liegen die Verantwortung und die Kompetenz für die Weiterbildung der Lehrpersonen neu bei den Schulgemeinden. Der LÜP-Bericht und weitere Dokumente zu LÜP, die im Text auf den Seiten 6 bis 9 erwähnt werden, finden sich auf www. bildungthurgau.ch.

Neuer Präsident Sek I TG Die Delegierten der Sek I TG haben an ihrer Versammlung vom 3. April 2014 in Bürglen Lukas Dischler als neuen Präsidenten der Sek I TG gewählt. Er tritt die Nachfolge von Roland Kreis aus Schönholzerswilen an. Dieser stand der Konferenz als erster Präsident nach der Fusion der Thurgauer Sekundarlehrerkonferenz und der Reallehrerkonferenz im Mai 2006 vor. Lukas Dischler wohnt in Balterswil und unterrichtet in einem Teilzeitpensum an der Sekundar- und Mosaikschule Lützelmurg in Bichelsee-Balterswil Mathematik, Sport und Zeichnen.

Neue Redaktionsleitung Leandra Gerster aus Neukirch übernimmt per 1. Juli 2014 die Verantwortung für die Redaktionsleitung und die Gestaltung der Mitgliederzeitschrift BILDUNG THURGAU. Leandra Gerster ist ausgebildete Journalistin/Redaktorin und hat lange für den Rheintaler Boten, den Appenzeller Volksfreund und als freie Journalistin für diverse Tages- und Wochenzeitungen geschrieben und fotografiert.

Zusammen mit seiner Frau, welche auch als Lehrerin tätig ist, teilt er sich die Erziehung und Betreuung der drei gemeinsamen Kinder. Die Geschäftsleitung heisst Lukas Dischler herzlich willkommen und freut sich auf die Zusammenarbeit.

Herzlichen Dank!

Nach mehreren Jahren im Tagesjournalismus möchte Leandra Gerster sich als junge Mutter nun vermehrt Bildungsfragen widmen. Die neue Redaktionsleiterin ist im Kanton Thurgau zur Schule gegangen und hat durch ihr familiäres Umfeld einen weiteren Bezug zur Schule und zur Lehrerschaft. Die Geschäftsleitung Bildung Thurgau begrüsst Leandra Gerster herzlich und wünscht ihr bei ihrer vielseitigen Tätigkeit Freude und Erfolg.

Nach einem harzigen Start zur Umfrage Berufszufriedenheitsstudie 2014 des LCH haben 1000 Mitglieder von Bildung Thurgau die Onlinefragen in den einzelnen Bereichen beantwortet. Bildung Thurgau erreicht so eine Beteiligung von ausgezeichneten 49 Prozent der Mitglieder, von denen der Verband die E-Mail-Adresse besitzt. Dieser Wert ermöglicht eine kantonale Auswertung. Bei der Berufszufriedenheitsstudie des LCH 2009 beteiligten sich 295 Thurgauer Lehrpersonen. Die Geschäftsleitung Bildung Thurgau dankt allen Mitgliedern herzlich, welche sich engagiert und zu diesem tollen Erfolg beigetragen haben. Anne Varenne Präsidentin Bildung Thurgau BILDUNG THURGAU t 2–2014


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Überproportionale Sparmassnahmen in der Bildung Klarer Leistungsabbau in der Bildung Der Grosse Rat hat am 9. Januar 2013 den Regierungsrat beauftragt, strukturelle Anpassungen in den von den kantonalen Stellen angebotenen Dienstleistungen vorzunehmen und Leistungen abzubauen in Bereichen, wo die Thurgauer Bevölkerung keine grossen Einbussen beim Service public in Kauf nehmen muss. Dies im Umfang von 40 Millionen Franken. Nun hat der Regierungsrat die 102 Massnahmen in einem Bericht an den Grossen Rat veröffentlicht. tere Steuersenkungen vor Ort wären also auch noch möglich – und dies alles auf Kosten der Bildung.

Bildung am stärksten betroffen Denn wie auch in anderen Kantonen spart der Regierungsrat überproportional im Departement für Erziehung und Kultur (DEK). Dies im Wissen, dass das kan-

Zeichnung: Maria Leonardi

Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hat den vom Grossen Rat erteilten Auftrag, 40 Millionen einzusparen und weitere strukturelle Anpassungen in den Folgejahren für eine ausgeglichene Rechnung vorzunehmen, mehr als erreicht. Mit dem präsentierten Paket von 102 Einzelmassnahmen wird die Kantonskasse im Finanzplan 2017 um 47.86 Milli-

onen Franken entlastet. Dabei sind Minderausgaben wie auch Mehreinnahmen vorgesehen. Damit hat der Regierungsrat seinen Auftrag also mehr als erfüllt.

Politisch geschicktes Sparpaket Damit dem Sparpaket wenig bis kein politischer Widerstand entgegenschlägt, lässt der Regierungsrat auch die politischen Gemeinden, die Schulgemeinden und die Kirchgemeinden am Sparpaket teilhaben! Sie alle erhalten über die Neuregelung des geplanten Pendlerabzuges zusätzliche Steuereinnahmen. Für die Schulgemeinden würden diese rund 9 Millionen Franken betragen. Allerdings schreibt der Regierungsrat nicht vor, was die Gemeinden mit diesen zusätzlichen Steuereinnahmen bezwecken sollen. WeiBILDUNG THURGAU t t o

tonale Gewerbe sowie die Wirtschaft auf gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen sind und der Fachkräftemangel auch im Thurgau bereits vorhanden ist. 39 vom Regierungsrat beschlossene Massnahmen betreffen das DEK. Sie liegen alleine in der regierungsrätlichen Kompetenz. Es sind dazu keine Gesetzesänderungen nötig, bei welchen der Grosse Rat entscheidet.

Klarer Leistungsabbau Obwohl das Sparpaket innerhalb des DEK ausgewogen ist und dem Regierungsrat eine sorgfältige Arbeit und geschickt getroffene Entscheidungen attestiert werden können, führen die 39 Sparmassnahmen mit einem Sparvolumen von insgesamt fast 12 Millionen Franken zu einem

spürbaren und klaren Leistungsabbau bei den betroffenen Jugendlichen und deren Eltern. Eine erhebliche Last tragen dabei die Sekundarschulen mit der Erhöhung der Klassengrössen von 20 auf 21 Schülerinnen und Schüler. Dies soll mit einer Kürzung des Lektionenfaktors umgesetzt werden und hat demzufolge direkte Auswirkungen auf den zur Verfügung stehenden Lektionenpool. Die Schülerinnen und Schüler werden dies besonders in kleineren und mittleren Sekundarschulgemeinden mit einer Reduktion des Bildungsangebots (Freifächer, Niveauunterricht usw.) zu spüren bekommen. Falls diese Kürzung des Lektionenpools nicht von den Schulgemeinden auf eigene Kosten wieder erhöht wird, resultiert auf der Sekundarstufe ein Stellenabbau von etwa 5 Prozent. Mit dieser Sparmassnahme werden der durchlässigen Sekundarschule grosse Hürden in den Weg gelegt. Obwohl die politischen Entscheidungsträger den pädagogischen Mehrwert der Durchlässigkeit bewusst wollten, soll dieser nun noch stärker von der Finanzkraft der einzelnen Schulgemeinde abhängig werden. Ebenfalls stark betroffen ist das Brückenangebot Kreuzlingen. Es soll per 1. August 2016 ersatzlos aufgehoben werden. Die Mittelschulen müssen damit rechnen, dass in einigen wenigen Jahren und bei steigenden Schülerzahlen ihre Budgets auf dem gegenwärtigen Stand bleiben. Noch bitterer: Die Reduktion der Handelsmittelschule auf eine Klasse pro Jahrgang (statt deren zwei) und die Streichung von Personalstellen im Bibliothekswesen bewirken einen grossen Personalabbau bei der Kantonsschule Frauenfeld. In der Volksschule zahlt der Kanton ab dem 1. Januar 2015 keine Direktbeiträge mehr an externe Weiterbildungen, zum Beispiel aus dem Kursprogramm der PHTG oder auch an die Kurswochen von swch.ch. Ab 2016 werden ebenfalls keine Kurskosten mehr für die Intensivweiterbildung vom Amt bezahlt. Verantwortung und Kompetenz für die Weiterbildung von Lehrpersonen liegen damit neu bei den Schulgemeinden. Die Pflicht zur Weiterbildung ist zwar im Berufsauftrag vor-


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Privatschule vor staatlicher Schule Das Brückenangebot in Kreuzlingen leistet seit Jahrzehnten Pionierarbeit und ermöglicht jährlich rund 80 Jugendlichen den Einstieg in das Berufsleben beziehungsweise bietet Unterstützung dazu. Es soll per 1. August 2016 ersatzlos aufgehoben werden. Rückläufige Schülerzahlen und eine regierungsrätliche Plafonierung von 15 auf 10 Prozent der Schulab-

gänger machen die Schliessung eines der vier Standorte nötig. Weitergeführt werden die beiden kantonalen Brückenangebote in Frauenfeld und in Weinfelden. Zudem soll der Leistungsauftrag an das Haus des Lernens SBW in Romanshorn erneuert werden, welcher 2015 ausläuft. Der Regierungsrat zieht mit diesem Entscheid einen privaten Leistungserbringer und eine international tätige Aktiengesellschaft einer staatlichen Schule vor. Dies, obwohl das Thurgauer Volk im März 2010 bei der Abstimmung über die freie Schulwahl im Kanton Thurgau mit 83.2 Prozent die Finanzierung von Privatschulen sehr deutlich abgelehnt hat. Der Berufsverband Bildung Thurgau ist klar der Meinung, dass auch der Regierungsrat den Volkswillen zu respektieren hat und somit das Brückenan-

gebot in Kreuzlingen beibehalten werden sollte.

Vorgenommene Investitionen Das Brückenanbot Kreuzlingen ist auf Beginn des laufenden Schuljahres in ein Mietobjekt an der Nationalstrasse 19 umgezogen. Der Kanton hat in Umbau und Einrichtung eine halbe Million Franken investiert. Dies wurde nötig, nachdem der Neubau auf dem Gelände Rosenegg auf das Schuljahr 2017/18 verschoben wurde. Für das Mietobjekt wurde ein zehnjähriger Vertrag abgeschlossen. Am 31. Dezember 2022 läuft er ab, kann aber problemlos verlängert werden, so dass die Schulräume über lange Zeit gesichert sind und man keineswegs von einem Provisorium sprechen kann. Damit ist die Investition in einen Neubau nicht mehr nö-

Zeichnung: Maria Leonardi

gegeben. Die Umsetzung wird aber stark von der Weiterbildungsfreundlichkeit der jeweiligen Behörde abhängen. Auch in diesem Bereich könnten kleinere Schulgemeinden an ihre sonst schon engen finanziellen Grenzen stossen, da diese Gelder für die Weiterbildung über die Betriebspauschale abgerechnet werden.

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tig und kann darum als Standortnachteil für das Brückenangebot in Kreuzlingen nicht mehr als Argument verwendet werden. Ausserdem kann die Summe, welche für einen Neubau auf dem Gelände Rosenegg vorgesehen ist, aus dem Finanzplan gestrichen werden. Auch unter diesen Umständen ist es richtig, nicht eine frisch aufgegleiste, gut funktionierende staatliche Schule zu schliessen, um so jährlich mutmassliche 1.3 Millionen Franken zu sparen, da ja auch mit dem Verzicht auf den Standort Romanshorn bestimmt nicht weniger eingespart würde! Gemäss Staatsrechnung 2013 auf Seite 19 zahlt der Kanton über 1.9 Millionen Franken Schulgelder an Brückenangebote extern.

Stellenabbau Total 21 Vollzeitstellen bei den Kantonsangestellten sollen mit den Sparmassnahmen abgebaut werden – wie viele Mitarbeitende davon betroffen sind, ist nur teilweise bekannt. Mit dem Abbau einer Klasse der Handelsmittelschule an der Kantonsschule Frauenfeld werden in den nächsten drei Jahren bis zu zwölf Stellen abgebaut. Die Auswirkungen der Sparvorgaben auf Stellen bei der PHTG oder in der Sekundarstufe I, wo die Klassengrösse erhöht wird, werden sich erst später zeigen. Diese personalpolitischen Folgen hat der Regierungsrat in seinem Bericht nicht aufgezeigt; Sekundarlehrpersonen sind Angestellte der Schulgemeinden und nicht des Kantons. Auch auf die Mitarbeitenden der Notariate, Grundbuch-, Friedensrichter- und Betreibungsämter kommen grosse Umstellungen zu. Weit über die Hälfte der Stellen gehen bei den Mittel- und Berufsschulen verloren. Nicht nachvollziehbar ist, dass der Kanton bei den Mittelschulen ein bewährtes, tragfähiges Angebot streicht, und dass er bei den Brückenangeboten Stellen ausschliesslich beim Kanton streicht, nicht aber beim privaten Anbieter. Bildung Thurgau fordert, dass der Regierungsrat auch die Sekundarschulgemeinden anweist, Kündigungen oder sonstige personelle Härtefälle zu vermeiden – so wie dies der Grosse Rat bei der Erheblichkeit des Antrages vorgegeben hat. BILDUNG THURGAU t o

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Weitere Sparmassnahmen Wenn Jugendliche in ihrer Grundausbildung mit Problemen kämpfen, zeigt es sich in vielen Fällen, dass ihre Schwierigkeiten im familiären Umfeld zu suchen sind. Bei einer Reduktion der Unterstützungsmöglichkeiten fallen früher oder später an anderer Stelle (Sozialamt, psychiatrische Klinik usw.) weit höhere Kosten an. Bildung Thurgau sieht daher generell auch bei weiteren Massnahmen, zum Beispiel bei den Projekten der Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen, Finanzierung der Timeout-Klassen, Musikschulfinanzierung oder Reduktion Brückenangebote einzig eine Verlagerung der Kosten und keine wirkliche Sparmassnahme. Mit dem Abbau von mindestens einer berufsbegleitenden Berufsmaturitätsklasse mit gesundheitlicher und sozialer Fachrichtung pro Jahrgang werden jungen Erwachsenen die Weiterentwicklungen im Berufsleben erschwert. Denn eine wichtige Errungenschaft der letzten zehn Jahre ist die Durchlässigkeit unseres Bildungssystems auf allen Ebenen, das heisst von der Timeout-Klasse bis zur Handelsmittelschule!

Weit überdurchschnittliche Steuersenkung In den Richtlinien des Regierungsrates für die Regierungstätigkeit in der Legislaturperiode 2012–2016 zeigen die Tabellen im Kapitel 3.2.15. «Finanzen und Staatshaushalt» die Steuerbelastung und -veränderung. Bei der Vermögenssteuerbelastung und bei der Belastung durch Gewinn- und Kapitalsteuern befindet sich der Kanton Thurgau im interkantonalen Vergleich in einer guten Position. Er gehört zum Drittel mit der tiefsten Steuerbelastung. Als Fazit sagt das Kapitel wörtlich aus: «Im gesamtschweizerischen Vergleich hat der Kanton Thurgau die Steuerbelastung seit dem Jahre 2000 weit überdurchschnittlich gesenkt.» Spannend ist in diesem Zusammenhang auch, dass gemäss Dossier Nr. 99 des schweizerischen Gewerkschaftsbundes zur ökonomischen Analyse der Kantonsfinanzen genau sechs Kantone – inklusive Thurgau – ein nennenswertes struktu-

relles Defizit aufweisen. Von diesen gehören drei Kantone, nämlich Appenzell-Ausserrhoden, Schwyz und St. Gallen zur Peer Group im Benchmarking zur Leistungsüberprüfung. Der Kanton Thurgau wird also mit Kantonen verglichen, welche ebenso in jüngster Vergangenheit die Unternehmenssteuern und die Steuern für Millionäre stark gesenkt haben und ihr strukturelles Defizit mit den zu tiefen Steuern selber verursacht haben! Zwischen 2002 und 2012 wurden gemäss des Berichtes «Überprüfung des Leistungskatalogs der kantonalen Verwaltung» auf Seite 9 juristische Personen um durchschnittlich 41 Prozent steuerlich entlastet – und nun wird überproportional in der Bildung gespart. Einmal mehr wird beim oft zitierten Rohstoff Bildung leider in finanziell schwierigen Zeiten am meisten gespart. Dies kann nicht der Weg in eine vielversprechende Zukunft sein.

Sparen am falschen Ort Die Geschäftsleitung von Bildung Thurgau wies die Mitglieder des Grossen Rates und den Regierungsrat mittels einer Stellungnahme deutlich auf die qualitativen, mittelfristigen und nachhaltigen Folgen dieser Sparmassnahmen hin. Einige dieser Massnahmen könnten sich als Bumerang erweisen, da die Kosten auf die Gemeinden und Schulen abgewälzt werden. Viele der Einsparungen gehen aber auch zulasten der Bevölkerung und treffen dort vor allem Menschen mit geringerem Einkommen. Es ist einfach, auf Kosten der Jugend und von sozial Schwächeren zu sparen. Diese haben keine finanzstarke Lobby. Die Thurgauer Lehrerschaft erwartet und fordert, dass die vom Grossen Rat in Auftrag gegebenen und vom Regierungsrat beschlossenen Sparmassnahmen nur dann in Kraft treten, wenn sich die finanzielle Lage des Kantons auch wirklich weiterhin negativ entwickeln würde. Unter Berücksichtigung des positiven Wirtschaftswachstums ist diese Voraussetzung nicht mehr gegeben. Anne Varenne Präsidentin Bildung Thurgau


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Umfrage Leistungsüberprüfung Statements von Delegierten (av) Direkt an die Präsentation der Sparmassnahmen im Departement für Erziehung und Kultur durch Regierungsrätin Monika Knill und die drei Amtsleiter befragte BILDUNG THURGAU wahllos Delegierte aus verschiedenen Teilkonferenzen und Arbeitsorten nach ihrer Einschätzung. Nachfolgend finden sich diese ersten und spontanen Reaktionen.

Einseitige Abrüstung Ich anerkenne, dass die Regierung eine schwere, ihr vom Grossen Rat aufgezwungene Aufgabe zu lösen hatte. Sparen bei der Bildung ist einseitige Abrüstung. Unser Land muss aber seinen Platz in Kultur, Bildung und Forschung be-

verlieren werden. Dies klingt für mich nicht nach Vermeiden von Entlassungen. Jean-Pierre Mouret, TKMS, Frauenfeld

Gleichmässige Verteilung der Sparmassnahmen Meiner Meinung nach werden die Spar-

ment gewünschten finanziellen Auswirkungen haben. Anna Barozzino, Sek I TG, Sulgen

Brückenangebot Kreuzlingen Das 10. Schuljahr beziehungsweise das Brückenangebot muss dem Zentrumsstandort Kreuzlingen erhalten bleiben! Thomas Roth, TKHL, Münchwilen

Bildung ist unser Kapital Ich finde es immer sehr problematisch, wenn man so stark an der Bildung spart. Bildung ist – wie man so schön sagt – unser einziges Kapital, und das Wichtigste sind unsere Kinder. Sie sind unsere Zukunft, und da sollte man nicht sparen. Marisa Brunetti, TKHL, Romanshorn

Notwendigkeit, den Durchblick zu gewinnen

Fotos: Sabina Stöckli, Roland Züger, Anina Bernhardsgrütter

Im Moment bin ich noch sehr erschlagen von den vielen Informationen. Ich finde es nun wichtig, den Durchblick zu gewinnen. In einigen Punkten erachte ich die Vorschläge gut und durchaus auch angebracht. Vanessa Köchli, TUK, Gachnang

Argumente der Gegenseite Den Bedürfnissen und Wünschen der Schule stehen die Möglichkeiten der Politik gegenüber. Nach der heutigen DV kann ich auch die Argumente der Gegenseite nachvollziehen. Rosi Roeschli, TUK, Wängi

Sie reagierten spontan auf die Präsentation der Sparmassnahmen: Emanuel Fabris, Jean-Pierre Mouret, Anna Barozzino (obere Reihe, von links), Thomas Roth, Marisa Brunetti, Vanessa Köchli (Mitte), Rosi Roeschli, Christian Fontanive, Tanja Kroha (unten).

haupten. Steuererhöhungen dürfen deshalb in Zukunft nicht mehr tabu sein. Emanuel Fabris, TKMS, Romanshorn

Verlust von Arbeitsplätzen Was für uns stossend ist, ist die Tatsache, dass in den Ausführungen formuliert wurde, dass Entlassungen vermieden werden sollten. Alleine bei uns an der Kantonsschule Frauenfeld betreffen die Sparmassnahmen jedoch schon zwölf Lehrpersonen, welche ihren Arbeitsplatz

massnahmen gleichmässig verteilt. Es wird überall gespart – nicht nur in einem Bereich. Ich denke, es ist wirklich versucht worden, die kleinstmöglichen Massnahmen zu suchen. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist die Begründung zur Erhöhung der Klassengrössen um einen Schüler oder eine Schülerin auf der Sekundarstufe I. Denn in vielen kleinen Schulgemeinden, die bereits heute mit den Klassengrössen kämpfen, wird diese Neuregelung nicht die seitens Departe-

Warum so grosse Sparmassnahmen? Wie kommt es dazu, dass der Kanton Thurgau so grosse Sparmassnahmen ergreifen muss? In den letzten Jahren konnte der Thurgau immer einen guten Abschluss vorweisen. Liegt dies an der fehlenden Gewinnausschüttung der Nationalbank? Christian Fontanive, TMK, Bischofszell

Bildung muss zu viel sparen Ich bin der Meinung, dass die Sparmassnahmen unproportional verteilt sind. Die Bildung muss im Vergleich zu anderem zu viel sparen. Dies stimmt für mich nicht. Tanja Kroha, TKK, Weinfelden BILDUNG THURGAU t 2–2014


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Zahlen, Zahlen, Zahlen 19. Delegiertenversammlung Einmal mehr bei schönstem Frühlingswetter trafen sich am 21. Mai 2014 die Delegierten von Bildung Thurgau im Rathaus in Weinfelden. Aus den Traktanden war zu lesen, dass über die kantonale Leistungsüberprüfung (LÜP) und viele Interna beraten werden sollte. rekt zu den Massnahmen zu befragen. Besonders die Sekundarstufe I hatte viele offene Fragen zu der neuen Schülerzah-

Fotos: Anne Varenne, Roland Züger

Nach einer kurzen Begrüssung der 75 anwesenden Delegierten und der vielen Gäste reichte Präsidentin Anne Varenne Mikrofon und Blumenstrauss gleich weiter an Regierungsrätin Monika Knill, Chefin des Departements für Erziehung und Kultur (DEK). Monika Knill überbrachte der Versammlung die Grussworte des DEK und begann anschliessend mit ihren Ausführungen zur kantonalen Leistungsüberprüfung (LÜP). Zusammen mit dem Chef des Amtes für Volksschule Walter Berger, dem Chef des Amtes für Mittelund Hochschulen Urs Schwager sowie Ueli Berger, dem Chef des Amtes für Berufsbildung und Berufsberatung, erläuterte sie sowohl das Vorgehen für die Datenerhebung wie auch die vielschichtigen und mannigfaltigen Sparansätze, welche

Monika Knill beendete ihre Ausführungen mit der Aussage, dass die kantonale Leistungsüberprüfung Spuren hinterlassen werde, diese aber durchaus verkraftbar sein würden. Direkt im Anschluss nahm auch die Präsidentin von Bildung Thurgau, Anne Varenne, im Namen der Geschäftsleitung Stellung. Bildung Thurgau ist der Ansicht, dass der Bildungsbereich

Regierungsrätin Monika Knill und die Amtschefs Urs Schwager, Ueli Berger (von oben links, im Uhrzeigersinn) sowie Walter Berger (ohne Bild) informieren zum Thema LÜP, die Delegierten hören interessiert und nachdenklich zu.

LÜP für die Thurgauer Bildungslandschaft zur Folge haben wird (Anmerkung der Redaktion: Detailliertere Informationen zu LÜP finden sich auf den Seiten 6 bis 9 dieser Ausgabe).

Viele offene Fragen Im Anschluss an die Ausführungen hatten die Delegierten Gelegenheit, Stellung zu nehmen und die einzelnen Amtsleiter diBILDUNG THURGAU t o

lenregelung. Ebenso wurde über das Brückenangebot in Kreuzlingen und über die Time-out-Klassen rege diskutiert. Aber auch die Streichung der Unterstützung für den Gestalterischen Vorkurs, den Abbau der Klassen der Handelsmittelschule in Frauenfeld und die Reduktion im Bereich der Berufsmaturitätsklassen Soziales und Gesundheit lösten Fragen und Gespräche aus.

überproportional viele der Massnahmen tragen muss. Der Thurgau als steuergünstiger und wirtschaftsfreundlicher Kanton hätte mit einer leichten Steuererhöhung einen grossen Schritt zur Lösung der Situation beitragen können.

Einnahmenüberschuss Nach einer Pause, in der viele Informationen ausgiebig besprochen worden waren, ging die Flut an grossen Zahlen weiter – allerdings in positiver Art und Weise.


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Buchhalter Hermann Studer durfte eine höchst erfreuliche Rechnung präsentieren. Dank vieler neuer Mitglieder und tieferen Ausgaben kann Bildung Thurgau für das Jahr 2013 einen Einnahmenüberschuss von rund 90'000 Franken verbuchen. Die Geschäftsleitung stellte den Antrag, dass dieser Gewinn einerseits in den «Fonds für Beratung, Rechtsanwalt, Klagen und Bundesgericht» fliessen solle.

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Andererseits soll ein Konto für Marketing und Kommunikation eröffnet werden. Daraus sollen zukünftig Werbe- und Unterstützungsmassnahmen sowie Wahlkampagnen von Mitgliedern von Bildung Thurgau, welche für den Grossen Rat kandidieren oder sich um bedeutsame bildungspolitische Ämter bewerben, finanziert werden. Die Delegiertenversammlung nahm diesen Vorschlag einstimmig an. Ebenso bekamen die Jahresberichte der Präsidentin und der Beratungsstelle grünes Licht und wurden von den Delegierten angenommen.

und bleibt uns hoffentlich noch einmal so viele Jahre erhalten. Ganz zum Schluss informierte Anne Varenne über das neue Logo, den neuen Webauftritt, die neue Redaktionsleiterin Leandra Gerster, die Entwicklung in der Diskussion mit der Berufsrechtsschutzversicherung, die Besoldungsrevision so-

Abschied

Fotos: Leandra Gerster, Roland Züger

Nach diesem erfreulichen Teil musste Anne Varenne viele wichtige Menschen verabschieden, welche Bildung Thurgau in den letzten Jahren geprägt hatten. Christa Liechti, unsere Vertreterin in der Pensionskassenkommission, Roland Kreis und Michael Elsener als die führenden

Während Maria Leonardi (oben, links) von Anne Varenne für 21 Jahre Verbandsarbeit gewürdigt wird und die Präsidentin Marias Tatkraft (siehe auch Seite 30) verdankt, muss BILDUNG THURGAU sich von Ruedi Gentsch alias Rigo Letto verabschieden.

Vorstandsmitglieder der Sekundarstufe I, Cornelia Roth-Herzog als Redaktionsleiterin und Ruedi Gentsch, dessen Rigo Letto während mehr als 10 Jahren bis Ende 2013 jeder BILDUNG THURGAU den gepfefferten Schlusspunkt aufgesetzt hatte. Unter anderen meldeten sich in der Diskussion zum Thema LÜP die TKHL-Delegierte Ursula Reich und die Delegierten von Sek I TG, Jens Drabe-Soer und Kantonsrat Josef Brägger (von oben), zu Wort.

wie die Tätigkeitsagenda von Bildung Thurgau. Nach diesem Nachmittag voll von wichtigen Informationen waren alle Anwesenden von ihrer Berufsorganisation eingeladen, den Abend beim gemeinsamen Nachtessen im Restaurant Trauben ausklingen zu lassen.

Maria Leonardi: 21 Jahre Einsatz Bei so viel Abschied dürfen der Dank und die Ehre nicht fehlen: Maria Leonardi arbeitet seit 21 Jahren für Bildung Thurgau

Anina Bernhardsgrütter Redaktion BILDUNG THURGAU BILDUNG THURGAU t 2–2014


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Resolution weiterhin im Fokus Tätigkeitsagenda 2014–2016 Die erstmals mehrjährige Tätigkeitsagenda 2014–16 wurde von den Delegierten mit grosser Mehrheit verabschiedet. Eine kleine Gruppe hatte sich für eine ausführlichere Diskussion an der nächsten Delegiertenversammlung im November 2014 stark gemacht. Die Präsidentin wird sich mit dieser Gruppe von Delegierten treffen und ihre Anregungen aufnehmen.

1. Information der Lehrerschaft Die Thurgauer Lehrpersonen nehmen die konkrete Arbeit der Geschäftsleitung und der Teilkonferenzen wahr. Die Haltung zu einzelnen Geschäften wird kurz, klar und regelmässig kommuniziert. Dies geschieht anhand eines verbindlichen Kommunikationskonzeptes über die Schulhauskontaktpersonen, mit den Informationsmails an alle Mitglieder und an den Jahrestagungen. Zukünftig werden seitens Präsidium gezielt Informationsgespräche mit einzelnen Schulen geführt. Auch die Delegierten und Suppleanten sind wichtige Kommunikationsträger. Junglehrpersonen und neu im Thurgau unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrern werden die Aufgaben und Kompetenzen des Gesamtverbandes Bildung Thurgau und der einzelnen Teilkonferenzen aufgezeigt.

2. Umsetzung Resolution Nach wie vor besteht ein jährlich wechselnder Mangel an stufenspezifisch diplomierten, qualifizierten Lehrpersonen. Auch fehlen weiterhin männliche Bezugspersonen in den Schulen. Die einseitige Verteilung von Frauen und Männern im Lehrberuf ist aus pädagogischen und berufspolitischen Gründen ungünstig. Zudem sieht sich der Kanton Thurgau auch in Zukunft mit einer möglichen Abwanderung von Lehrpersonen in andere Kantone konfrontiert. Die Umsetzung der durch die Delegierten am 15. Juni 2011 verabschiedeten Resolution steht im Brennpunkt der standespolitischen Arbeit von Bildung Thurgau. Diese Resolution ist nach wie vor richtungsweisend, insbesondere auch angesichts möglicher weiterer Sparmassnahmen. Die Geschäftsleitung vertritt zusammen mit der gesamten Lehrerschaft die Forderungen der Resolution in der Öffentlichkeit, bei Wirtschafts- und Gewerbeverbänden, bei den Parteien, in der Verwaltung und weiteren Gremien. Der BILDUNG THURGAU t o

Fokus ist dabei auf den heutigen Schulalltag mit seinen vielfältigen Belastungen und Spannungsfeldern ausgerichtet. Bildung Thurgau setzt sich für gesunderhaltende Arbeitsbedingungen ein, denn Lehrpersonen arbeiten in einem Beziehungsberuf mit starken Dauerbelastungen.

3. Anstellungsbedingungen Ein überarbeiteter und realistischer Berufsauftrag ist für Bildung Thurgau wichtig. Der Verband setzt sich dafür ein, dass dem Kerngeschäft genügend Zeit zur Verfügung steht und Zusatzaufgaben angemessen abgegolten werden. Die Belastung der Lehrpersonen ist nach wie vor qualitativ und quantitativ hoch. Bildung Thurgau setzt sich weiterhin für eine bessere Regelung des unbezahlten Urlaubs (1/40 und 1/48) und für die Aufhebung der im Jahre 2000 vorgenommenen Halbierung des Dienstaltersgeschenkes bei den Lehrpersonen ein. Die drei zusätzlichen Ferientage, welche das Staatspersonal in der Lohnrunde 2008 erhalten hat, müssen im Berufsauftrag mit einer Senkung der Arbeitszeit ebenfalls entsprechend umgesetzt werden. Lehrpersonen werden in ihrer beruflichen Entwicklung und Weiterbildung unterstützt und gefördert. Frei gewählte und berufsbezogene Weiterbildungen sind auf allen Stufen möglich und werden vom Arbeitgeber wie in vielen anderen Branchen bezahlt. Eine weitergehende Regelung der Präsenzzeiten von Lehrpersonen wird vehement abgelehnt. Hohe Präsenzzeiten senken mit der Einschränkung der freien Arbeitszeiten und des Arbeitsortes die Attraktivität des Lehrberufes deutlich. Die Anstellungsbedingungen entsprechen den anspruchsvollen Anforderungen des Berufs.

4. Besoldungen Bildung Thurgau setzt sich weiterhin mit Nachdruck dafür ein, dass die Lehrper-

sonen TW/HW mit einem altrechtlichen Diplom, aber höheren Kompetenzen und breiteren Erfahrungen als die Abgängerinnen der Pädagogischen Hochschulen, im selben Lohnband wie diese entlöhnt werden. In der Volksschule erhalten alle Lehrpersonen derselben Stufe mit der entsprechenden Lehrbefähigung denselben Lohn. Die seit Jahren existierenden Ungleichheiten sind inakzeptabel. Im Nachgang der Besoldungsrevision 2014 setzt Bildung Thurgau sich dafür ein, dass die SHP-Primarlehrpersonen wieder in das Lohnband 6 eingestuft und die Lehrpersonen des Kindergartens in das Lohnband 3 aufgestuft werden.

5. Pensionskasse Die Möglichkeit eines Teilaltersrücktritts oder der stufenweise Pensionierung drängt sich im Lehrberuf besonders auf. Zur Finanzierung dieser Modelle beteiligt sich der Arbeitgeber zu mindestens 50 Prozent. Mit dieser individualisierten, altersgerechten Arbeitsgestaltung trägt er zum langfristigen Qualitätserhalt bei. Teilzeitlich angestellte, stellvertretende und erwerbsunterbrechende Lehrpersonen müssen Lösungen angeboten bekommen, die ihnen einen Verbleib in der Pensionskasse ermöglichen. Bildung Thurgau setzt sich in der Phase der Umstrukturierung und Neuorientierung der Pensionskasse Thurgau dafür ein, dass betreffend Weiterbildung und Entlastungen gut aufgestellte Arbeitnehmervertretende der Pensionskassenkommission angemessen in den einzelnen Ausschüssen vertreten sind. Sie müssen den gleichen Einfluss auf die Geschäfte haben wie Arbeitgebervertreter, welche in der Regel in ihren Führungsfunktionen über bessere Rahmenbedingungen verfügen.

6. Lehrplan 21 Die Einführung von Bildungsstandards und die damit verbundene Beurteilung bedeuten einen Paradigmenwechsel. Damit dieser Entwicklungsschritt auf der Schulebene erfolgreich umgesetzt werden kann, braucht es Zeit und Ressourcen. Die Einführung und Umsetzung des Lehrplans 21 muss sorgfältig geplant und


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dabei der professionellen Weiterbildung der Lehrpersonen in einem selber gestalteten lokalen Entwicklungsprozess grosse Beachtung geschenkt werden. Die Schulen sind dafür mit den notwendigen zeitlichen und finanziellen Mitteln auszustatten. Bildung Thurgau setzt sich dafür ein, dass genügend Mittel und die für die massvolle Umsetzung nötige Zeit allen Schulen zur Verfügung stehen. Bildung Thurgau beteiligt sich aktiv an der für 2016 geplanten Thurgauer Vernehmlassung der kantonsspezifischen Teile des Lehrplans und gibt konstruktive Rückmeldungen an das Departement. Bildung Thurgau ist im Lenkungsausschuss, im Kernteam und in der Resonanzgruppe vertreten und bringt dort Fachwissen und Berufserfahrung ein.

7. Fremdsprachen Bildung Thurgau unterstützt Vorstösse von Teilkonferenzen, für welche Deutsch in der Primarschule Priorität hat und die deshalb nur noch eine Fremdsprache unterrichtet haben möchten. Dadurch lassen sich in der Primarschule wieder vermehrt gezielt Schwerpunkte setzen und es bleibt mehr Zeit für individuelle Förde-

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rung und Betreuung jedes einzelnen Kindes. Bildung Thurgau hält an der Forderung fest, wonach in den Fremdsprachen kein Leistungsabbau geschehen darf und das heutige Niveau am Ende der Volksschule zwingend beizubehalten ist. Bildung Thurgau begleitet den politischen Prozess weiterhin kritisch und schaltet sich ein, wenn der Zeitpunkt geboten ist.

8. Politische Aktivierung Bildung Thurgau unterstützt Lehrpersonen, welche sich neben der professionellen Berufsausübung und trotz der hohen beruflichen Belastung gezielt in der Öffentlichkeit engagieren und politisch aktiv werden, um bildungspolitischen Anliegen zum Erfolg zu verhelfen. Wichtig ist eine starke Vertretung von Lehrerinnen und Lehrern in allen Parteien, im Grossen Rat des Kantons Thurgau sowie eine gute Vernetzung zu Persönlichkeiten in Wirtschafts- und Gewerbeverbänden. Mit aufklärenden, wertschätzenden Gesprächen sollen die subjektiven Bilder rund um den Lehrberuf allmählich verändert werden. Pädagogische Fragen und aktuelle Themen werden aufgearbeitet und kommentiert.

Bildung Thurgau initiiert und pflegt regelmässige Kontakte mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung und sensibilisiert die Lehrerschaft für ein persönliches politisches Engagement.

9. Stärkung des Fachbereichs Werken Die Ausbildung an den Pädagogischen Hochschulen hat den Stellenwert von textilem und nichttextilem Werken verändert. Die Kompetenzen der Lehrpersonen sind aufgrund der kürzeren und weniger tiefen Ausbildung in diesen Fachbereichen deutlich geringer. Textiles und nichttextiles Werken sind Schlüsselqualifikationen im späteren Berufsleben einer Mehrheit der Schülerinnen und Schüler. Bildung Thurgau setzt sich auf politischer Ebene dafür ein, dass dem Bereich Werken und Gestalten das nötige Gewicht beigemessen wird.

10. Hochwertige Grundausbildung Weiterhin engagiert sich Bildung Thurgau bei Fragen rund um die Zulassungsbedingungen an der Pädagogischen Hochschule Thurgau. Bildung Thurgau wehrt sich gegen Billiglösungen, welche dem Ansehen des Berufsstandes schaden und die Schulqualität gefährden. Unterstützt werden mittel- und langfristig angelegte Strategien zur Verbesserung der Rekrutierungssituation.

Zeichnung: Maria Leonardi

11. Beitragsgesetz Die Geschäftsleitung von Bildung Thurgau verfolgt die Umsetzung des neuen Beitragsgesetzes auch weiterhin aufmerksam. Die eintreffenden Meldungen der Lehrerschaft und der Schulen werden gesammelt und regelmässig dem Amt für Volksschule, dem VTGS und dem VSL TG vorgelegt. Besonders im Fokus stehen dabei die Entwicklung des Steuerfusses und die finanziellen Aufwendungen im sonderpädagogischen Bereich inklusive Art und Umfang der verschiedenen Angebote. Klassenlehrpersonen müssen auch mit dem neuen Beitragsgesetz genügend Unterstützung für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen erhalten. BILDUNG THURGAU t 2–2014


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Zeitlos und modern Neues Logo von Bildung Thurgau Eveline Hannig aus Frauenfeld ist die Gewinnerin des Logo-Wettbewerbes von Bildung Thurgau. Das neue Logo des Berufsverbandes wurde von der Jury und dem beteiligten Grafikbüro matrix-design & kommunikation gmbh aus 56 spannenden und kreativen Vorschlägen ausgewählt. Den zweiten und dritten Platz belegen Christine Ammann aus Uttwil und Nicole Tobler aus Roggwil.

Kreatives Gestalten als Entspannung Die glückliche Gewinnerin Eveline Hannig freute sich sehr über die telefonische Mitteilung, dass ihr Logovorschlag Bildung Thurgau für die nächsten Jahre das Gesicht verleihen wird. Sie hat sich aber nicht nur wegen des attraktiven Preises – eines Gutscheins für einen Day Spa für

Empfang. Die Geschäftsleitung Bildung Thurgau gratuliert den drei Erstplatzierten zu ihrem Erfolg.

ren. Gemäss der Beurteilung durch das involvierte Grafikbüro matrix-design & kommunikation gmbh wirkt es zeitlos und modern. Die Anmutung ist freundlich und positiv. Der i-Punkt und das angeschnittene «G» verleihen dem Logo eine gewisse Spannung. Auch die grossen Buchstaben «TG» im Hintergrund wirken frisch und plakativ. Die Flächenüberlagerung der grünen Buchstaben ist zeitgemäss. Durch die kompakte Gesamtform und das harmonische Verhältnis des Wortes «Bildung» und «TG» kann es problemlos skaliert und platziert werden. Es erfüllt also alle Bedingungen an einen zeitgemässen grafischen Auftritt. Die Präsidentin von Bildung Thurgau überreichte den Erstplatzierten ihren Gewinn zusammen mit einem Blumenstrauss und befragte sie nach ihrer Motivation, sich am Wettbewerb zu beteiligen. An dieser Stelle dankt sie ihnen herzlich für den warmen und persönlichen

Das Grafikbüro matrix-design & kommunikation gmbh betont, das neue Logo von Bildung Thurgau, das Eveline Hannig kreiert hat, erfülle alle Bedingungen an einen zeitgemässen grafischen Auftritt.

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Foto: Anne Varenne

Das Siegerlogo wird künftig den neuen Auftritt auf der Website und auch die Verbandspapiere von Bildung Thurgau zie-


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Mittelstufenlehrerin begeistert über ihren Lernweg beim Entwerfen ihres Logos, die kritischen und damit sehr hilfreichen Fragen ihres Partners zu ihrem Werk und was eine lange Zugfahrt zusammen mit einer neuen Software auf einem Samsung Galaxy alles auslösen kann. Christine Ammann unterrichtet aktuell in der Schulgemeinde Neukirch-Egnach Deutsch als Zweitsprache auf der Kindergartenstufe. Auch dabei benötigt sie viel Kreativität, da die kleinen Kinder weder lesen noch schreiben können. Vollends überzeugt von ihrem Potenzial hat Christine Am-

minars in Weinfelden hat Nicole Tobler sich anschliessend zur Fotografin weitergebildet. Diesen Beruf übte sie jahrelang leidenschaftlich aus. Seit zwei Jahren unterrichtet sie nun an der Sekundarschule Arbon begeistert Sport und Zeichnen. Auf ihrer Website www.naschwerk.ch hat sie sich treffend charakterisiert: «bei mir liegen immer angefangene werkarbeiten rum, da ich gerne dinge herstelle, anmale, verändere und immer ideen im kopf rumschwirren, die ich umsetzen muss… wein schmeckt mir am besten zu schokoladenkuchen… wellnessen ist

Fotos: Michael Prätor, Alana Tobler

zwei Personen in Bad Horn – am Wettbewerb beteiligt. Eveline Hannig entspannt sich von ihrer schönen, aber auch sehr anforderungsreichen Tätigkeit als Gesamtschullehrerin in Wäldi mit gestalterischen und kreativen Arbeiten. Kunst und Gestalten sind seit ihrer Kindheit ihre persönlichen Leidenschaften, welche sie auch ihren Schülerinnen und Schülern weitergibt. Beim IMTA-Wettbewerb «Vom Apfelharass zur Zauberkiste» belegte die Primarschule Tägerwilen/Wäldi mit ihren Märchenbühnen den zweiten Rang in der Kategorie B (3. bis 5. Klasse

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Christine Ammann (links) eroberte sich den zweiten Rang, Nicole Tober den dritten. Beiden überreichte Anne Varenne den Preis persönlich.

Primarschule). Seit Jahren gestaltet Eveline Hannig für verschiedene Vereine Flyer und Plakate für deren Veranstaltungen oder Auftritte. Auch absolvierte sie berufsbegleitend den gestalterischen Vorkurs für die Aufnahme an der Zürcher Hochschule der Künste. Im neuen Schuljahr wird Eveline Hannig ihre Leidenschaft zum Beruf machen. Sie hat nach acht Jahren ihre Tätigkeit als Gesamtschullehrerin gekündigt und wird im nächsten Schuljahr als Fachlehrerin Zeichnen und Gestalten in der Primarschule Rickenbach bei Wil unterrichten.

Kreatives Gestalten als roter Faden Christine Ammann überzeugte die Jury mit ihrem Logo ebenfalls und hat sich damit den zweiten Platz erobert. Bei der Preisübergabe erzählte die ursprüngliche

mann die Schreibende aber nicht nur mit ihren neuen digitalen gestalterischen Kenntnissen, sondern auch mit ihren kreativen Kochkünsten. Das servierte Dessert aus Apfel- und Pfirsichmus mit Joghurt und gehackten Mandeln mundete herrlich.

Kreatives Gestalten als Lebenswerk Bei der Drittplazierten des Logo-Wettbewerbes fällt Besuchern das starke kreative Potenzial und Können von Nicole Tobler schon bei der Ankunft auf. Um und im Haus sind zahlreiche grössere und kleinere Kunstwerke in verschiedenen Bereichen zu bewundern – vom hellblauen Gartenhaus über den gestalteten Küchenwasserhahn, unzähligen Fotografien bis zur aufgehängten Kaffeetasse. Als Absolventin des ehemaligen Handarbeitsse-

nicht mein ding, da es mir spätestens nach 5 minuten nichts tun langweilig wird…»

Herzlichen Dank! Die Geschäftsleitung dankt allen Lehrpersonen, die am Wettbewerb teilgenommen haben, herzlich für ihre investierte Zeit beim Gestalten der eingereichten Logo-Vorschläge. Diese zeigen einmal mehr das breite und kreative Potenzial innerhalb der Thurgauer Lehrerschaft. Tragen wir gemeinsam und auch zukünftig der musisch-gestalterischen Bildung unserer Kinder und Jugendlichen Sorge, damit weiterhin kreative und berufliche Höhenflüge möglich bleiben. Anne Varenne Präsidentin Bildung Thurgau BILDUNG THURGAU t 2–2014


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Interessante Herausforderung Assistent oder Assistentin Präsidium gesucht Auf Beginn des neuen Schuljahres oder nach Vereinbarung sucht Bildung Thurgau eine Entlastung für die Präsidentin Anne Varenne. Der Assistent oder die Assistentin unterstützt die Verbandspräsidentin bei ihren verschiedenen Aufgaben, insbesondere in der kommunikativen und politischen Verbandsarbeit. Die Stelle umfasst ein Pensum von 40 bis 50 Prozent. Die Geschäftsleitungsmitglieder erwarten ein Engagement über mehrere Jahre. Mit der neuen Verbandsstrategie wurde die Grundlage für eine Entlastung beziehungsweise Unterstützung der Präsidentin geschafffen. Das Ziel dieser Massnahme ist die Sicherung von Kontinuität, indem die Hauptgeschäfte des Verbandes auf zwei Personen verteilt werden. Weiter sollen strategische und operative Tätigkeiten getrennt und die Präsidentin entlastet werden. Wir suchen Sie! Bei dieser spannenden Tätigkeit können Sie Ihre hohen kommunikativen Fähigkeiten schriftlich wie mündlich einsetzen. Sie verfassen Texte für die Mitgliederzeitschrift BILDUNG THURGAU wie auch Stellungnahmen zuhanden des Grossen

Rates. Auch das Ermitteln von Haltungen bei den sieben Teilkonferenzen innerhalb des Verbandes gehört zu Ihren Aufgaben. Für die politische Arbeit des Verbandes recherchieren Sie und erstellen ein wirkungsvolles Argumentarium. Dabei ist es uns ein Anliegen, fundiert und differenziert zu argumentieren. Damit erzielen wir langfristig die beste Wirkung. Sie drücken sich schriftlich und mündlich auf inhaltlicher wie auf sprachlicher Ebene sehr gut aus. Sie sind verschwiegen, zuverlässig, flexibel und effizient. Sie planen und arbeiten selbstständig sowie interessieren sich seit Längerem für bildungspolitische Fragen. Sie arbeiten gerne in einem kleinen Team zusammen.

Wir bieten Ihnen! In dieser Stabstelle können Sie Ihre hohen kommunikativen Fähigkeiten einsetzen. Sie erhalten interessante, vielfältige und tiefe Einblicke in das Thurgauer Bildungswesen. Sie können spannende und bereichernde Kontakte mit verschiedensten Personen aus Politik und Bildung knüpfen. Sie werden bei Ihrer persönlichen Weiterbildung und Entwicklung unterstützt. Ihre Entlöhnung ist zeitgemäss. Wir freuen uns auf Sie! Die Präsidentin steht Ihnen gerne unter anne.varenne@bildungthurgau.ch oder 079 545 85 11 für Ihre Fragen oder ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Weitere Informationen zum Berufsverband finden Sie unter www.bildungthurgau.ch. Die Aufschaltung der überarbeiteten Website ist im August vorgesehen. Ihre Bewerbung senden Sie bitte bis am 2. August 2014 digital an die Präsidentin oder an Bildung Thurgau, Bankplatz 5, 8510 Frauenfeld.

Das Beratungsteam Bitte Beratungszeiten beachten Susann Aeschbacher Erreichbar: Donnerstagnachmittag

Auch per E-Mail erreichbar

Hardstrasse 29, 8570 Weinfelden Telefon 071 622 42 71 susann.aeschbacher@bildungthurgau.ch

Die Mitglieder von Bildung Thurgau und weitere Lehrpersonen wenden sich in Beratungsanfragen zuerst an ein Mitglied des Beratungsteams. Diese leiten die entstehenden juristischen Fragen an die Verbandsjuristin weiter.

Sibylla Haas Erreichbar: Montag- und Mittwochnachmittag

Das Beratungsteam versucht eine hohe Erreichbarkeit zu gewährleisten. Weil alle Mitglieder des Teams auch in anderen Berufen arbeiten, können Anrufe nicht immer entgegengenommen werden; hinterlassen Sie in diesem Fall eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Alle Beratungsmitglieder sind auch per E-Mail erreichbar und bearbeiten die Mails wenn möglich an den aufgeführten Wochentagen. Mitglieder von Bildung Thurgau haben Anspruch auf eine Rechtsberatung durch das Beratungsteam gemäss Beratungsreglement. Nichtmitglieder, welche die Dienste der Beratungsstelle beanspruchen, zahlen 200 Franken pro Stunde. Das Beratungsreglement findet sich auf www.bildungthurgau.ch unter dem Menüpunkt Beratungsstelle rechts unter «Formales».

Fotos: FOTO PRISMA

Bahnhofstrasse 15, 8570 Weinfelden Telefon 079 253 15 32 oder 071 622 21 21 sibylla.haas@bildungthurgau.ch Dani Zürcher Erreichbar: Freitagnachmittag Sonnenstrasse 6, 8590 Romanshorn Telefon 071 463 73 27 dani.zuercher@bildungthurgau.ch BILDUNG THURGAU t o


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10 Jahre erfolgreiches Wirken im Duo! Rücktritt von Roland Kreis und Michael Elsener Auf Ende Juli 2014 treten Roland Kreis als Präsident der Thurgauer Sekundarlehrerkonferenz (Sek I TG) und Michael Elsener als deren Vizepräsident von ihren Ämtern zurück. Sie haben «als erste Führungscrew der Sek I TG», so Präsidentin Anne Varenne an der Delegiertenversammlung, wichtige Aufbauarbeit geleistet. jetzt der Sekundarlehrerkonferenz. Mit der Gründung der Sek I TG und damit auch der Vereinigung der beiden Konferenzen inklusive der TW/HW-Lehrpersonen am 2. Mai 2006 setzen sie sich ge-

Foto: Roland Züger

Seit zehn Jahren engagiert sich Roland Kreis mit Herzblut für die Sekundarlehrerinnen und -lehrer, und Michael Elsener widmet sich seit elf Jahren leidenschaftlich zuerst der Thurgauer Reallehrer-,

Roland Kreis und Michael Elsener (von links) engagieren sich seit zehn beziehungsweise elf Jahren gemeinsam für die Sekundarstufe I, nun treten sie gemeinsam zurück.

meinsam und mit viel investierter persönlicher Freizeit für alle Lehrpersonen der Sekundarstufe I ein. Neben der Einführung von Schulleitungen ist vor allem die Einführung der Durchlässigen Sekundarschule in ihre Amtszeit gefallen. Die Geschäftsleitung dankt Roli und Michael sehr herzlich für ihre umsichtige, weitsichtige sowie strategisch klug ausgerichtete Führung der grössten Teilkonferenz innerhalb von Bildung Thurgau. Ihr beide seid für viele Anliegen ausdauernd und mit hohem Engagement sprichwörtlich gesagt kämpferisch in die Hosen gestiegen und habt eure Kollegen und Kolleginnen informiert sowie wenn nötig mobilisiert. Für eure klaren Haltungen, Überzeugungen und Worte gegenüber den bildungspolitisch Verantwortlichen im DEK, in der Geschäftsleitung und gegenüber weiteren Beteiligten danken wir euch sehr! Anne Varenne Präsidentin Bildung Thurgau

Herzlichen Dank, Christa! Vizepräsidentin der pk.tg tritt zurück

Christa Liechti war zweimal Mitglied der Pensionskassenkommission. Von 1997 bis 2001 vertrat sie als Schulpräsidentin von Bischofszell in der damaligen Thurgauischen Lehrerpensionskasse die Arbeitgeberseite in der Verwaltungskommission. Anschliessend kehrte Christa Liechti als Schulische Heilpädagogin in den Schuldienst zurück. In der fusionierten neuen Pensionskasse Thurgau nahm sie nach deren Gründung 2006 als Vertreterin der Arbeitnehmerseite zum zweiten Mal Einsitz. Nach dem Tode von Kurt Rüegg übernahm sie im Jahre 2011 auch das Vizepräsidium der Pensionskasse Thurgau. Christa Liechti hat sich immer sehr aktiv in die Diskussionen und Beratungen in

der Kommission eingegeben. Mit ihrem Blick für das Ganze hat sie zu tragfähigen und ausgewogenen Lösungen beigetragen. Sie war in diesen vielen Jahren in verschiedenen Ausschüssen tätig, zuletzt im Bauausschuss. In dieser Funktion war sie unter anderem zuständig für die Baubegleitung beim Hotel Eastside in St. Gallen. Die einzige Frau in der Pensionskassenkommission tritt Ende Juni 2014 nach insgesamt zwölf Jahren hohem Engagement in der Pensionskasse Thurgau aus gesundheitlichen Gründen zurück. Liebe Christa, wir verlieren deine erfahrene Kompetenz äusserst ungern. Für deine langjährige und professionelle Vertretung unserer Anliegen in der Pensions-

Foto: zVg

Nach acht Jahren als gewählte Arbeitnehmervertreterin von Bildung Thurgau in der Pensionskassenkommission der pk.tg tritt Christa Liechti auf Ende Juni 2014 zurück. Sie war und ist die Frau der ersten Stunde.

Als Vizepräsidentin der pk.tg hat Christa Liechti zusätzliche Verantwortung getragen.

kasse Thurgau danken wir dir herzlichst und wünschen dir alles Gute. Anne Varenne Präsidentin Bildung Thurgau BILDUNG THURGAU t 2–2014


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Berufe hautnah erleben! Vorschau zur Berufsmesse Thurgau 2014 (PR) Vom 18. bis 20. September 2014 wird in Weinfelden die 4. Berufsmesse Thurgau durchgeführt. Zentral im Kanton und bestens erreichbar aus allen Himmelsrichtungen können Jugendliche und Bildungsinteressierte über 200 Berufe und Ausbildungen kennenlernen, die im Thurgau angeboten werden. In den beiden Ausstellungshallen und in den Gebäuden des Berufsbildungszentrums Weinfelden präsentieren 60 Aussteller über 200 Berufsbilder und Ausbildungen. An zahlreichen Ständen können die Besucherinnen und Besucher aktiv werden, ausprobieren und im Kontakt zu den Berufsleuten Interessantes zu den angebotenen Berufen erfahren. Die Thurgauer Berufsmesse ist die Plattform, um sich über Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten im Kanton schlau zu machen!

Die Thurgauer Schüler besuchen die Thurgauer Berufsmesse Die Berufsmesse Thurgau erfährt grosse Unterstützung durch das Departement für Erziehung und Kultur (DEK) des Kantons Thurgau. Das DEK und das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und In-

novation (SBFI) führen das Patronat für diese Veranstaltung, deren Engagements und weiteren Sponsoren ist es zu verdanken, dass der Eintritt zur Berufsmesse kostenlos ist. Über www.berufsmesse-thurgau.ch ist die Anmeldung von Schulklassen möglich, individuelle Besucher brauchen sich nicht anzumelden. In Zusammenarbeit mit der Regionalbahn Thurbo können Lehrpersonen bei der Anmeldung auch die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln reservieren. Idealerweise findet nämlich die Messe unmittelbar neben dem Bahnhof statt, und Weinfelden ist bestens aus allen Himmelsrichtungen mit dem ÖV erreichbar.

Praxisnahe Angebote zum Thema Ein Besuch der Berufsmesse lohnt sich für angehende Berufsleute gleich mehrfach.

Nebst dem Kennenlernen von Berufen können sie sich auch über alle wichtigen Dinge rund ums Thema Berufseinstieg informieren. Zum Beispiel live ein Bewerbungsgespräch mit Lehrlingsverantwortlichen aus verschiedenen Branchen führen und so ein weiterbringendes Feedback erhalten. Oder ihre Bewerbungsunterlagen von erfahrenen Berufsleuten sichten lassen. Auf ein besonders gutes Feedback ist gemäss der Besucherumfrage der letztjährigen Messe aber insbesondere die praxisnahe Präsentation der Aussteller gestossen. An nahezu allen Ständen können die Jugendlichen selber aktiv werden und den Beruf «on the job» ausprobieren. Dazu trägt auch die direkte Integration der ÜK-Räume im Berufsbildungszentrum Weinfelden bei, wo Holzbauer, Schreiner, Mechaniker, Gesundheitsprofis, Köche und Restaurationsfachleute in ihrem realen Arbeitsumfeld erlebt werden können. Auf www.berufsmesse-thurgau.ch sind weiterführende Informationen erhältlich.

OBA 2014: Entdecke dein Potenzial Spezialangebote für Lehrpersonen

Die diesjährige OBA wird erstmals unter ein Schwerpunktthema gestellt. So steht die OBA in diesem Jahr mit «IT rockt» ganz im Zeichen von Informations- und Kommunikationstechnologien, unter der Federführung von »IT St. Gallen rockt!» – einer Initiative von mehr als 30 St. Galler IKT-Firmen. Das Institut für Informations- und Prozessmanagement der FHS St. Gallen bietet kurze IT-Lektionen speziell für Lehrpersonen an und gibt Tipps für den zukünftigen Informatikunterricht. BILDUNG THURGAU t o

Die Wirtschaftsregion St. Gallen soll dadurch den Besucherinnen und Besuchern als die IT-Hochburg vermittelt werden, die sie ist. Extra für Lehrpersonen gibt es ab Juni 2014 eine Internetseite mit allen Informationen und Anmeldemöglichkeiten unter www.oba.sg/lehrpersonen. Weiter wurde auch der Ausstellungsteil für Tertiär- und Erwachsenenbildung ausgebaut. So können sich Personen, die bereits über eine Ausbildung verfügen, in einer eigenen Halle über weitere Karriere-

möglichkeiten informieren und persönlich beraten lassen. Dieser Teil der Messe ist für das Publikum vom 29. bis 31. August 2014 geöffnet.

Foto: zVg

(PR) An der diesjährigen Ostschweizer Berufs-Ausstellung OBA vom 29. August bis 2. September 2014 in den Olma Messehallen stellen erneut 140 Aussteller rund 1000 Bildungs- und Weiterbildungsangebote aus. Die ganze Messe steht unter dem Motto «Entdecke dein Potenzial», wonach Besucherinnen und Besucher auf ihre Stärken aufmerksam gemacht werden sollen.

Der Besuch der OBA ist kostenlos. Informationen sind über www.oba.sg und www.facebook.com/oba.sg erhältlich.


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Weitsicht gewonnen Traumhafter Rundflug (av) Letzten Herbst lancierte die Krankenversicherung Helsana für alle Mitglieder von Bildung Thurgau einen Online-Wettbewerb. Unter dem Motto «Gut beraten ist halb gewonnen» lockte als Hauptpreis ein Alpenrundflug. Gewinnerin Katja Holzer hat diesen vor einigen Wochen eingelöst. «Die Verlosung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Preis kann nicht umgetauscht oder in bar ausbezahlt werden.»

vier Plätzen geflogen und habe eigentlich eher Flugangst. Ich konnte daher den ersten Teil des Fluges von Basel in die Walliser Alpen nicht unbefangen geniessen. Dank der fürsorglichen Art und Weise des sehr kompetenten Piloten fasste ich Vertrauen und konnte den Rückflug dann

als Delegierte der Unterstufe einen unvergesslichen Tag ermöglichen konnten, und wünschen dir weiterhin viel Glück bei Recherchen oder zukünftigen Wettbewerben.

Gut beraten ist halb gewonnen! Dieser Slogan von Helsana zeigt deutlich, dass es sich nicht nur prämienmässig, sondern auch betreffend Qualität lohnt, genau hinzuschauen, mit welchen Versicherungen und weiteren Anbietern Kollektivverträge abgeschlossen werden. Es

Transparenz und Verlässlichkeit

BILDUNG THURGAU interessierte sich für die Qualität des Gewinnes und befragte Katja Holzer als ausgeloste und auserkorene Gewinnerin des Alpenrundfluges. Anne Varenne: Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch! Was waren deine ersten Gedanken, als du die Mitteilung erhalten hattest, dass du von Helsana einen Alpenrundflug gewonnen hast? Katja Holzer: Ich war völlig überrascht. Den Wettbewerb im letzten Herbst, welcher den Informationen von Bildung Thurgau angehängt war, hatte ich vergessen. Ich wollte mich damals eigentlich online nur über die Prämien und Produkte von Helsana informieren, weil Bildung Thurgau einen neuen Kollektivvertrag abgeschlossen hatte. Anne Varenne: Hat sich dein Interesse gelohnt? Katja Holzer: Absolut! Der Tag des Rundfluges bleibt mir unvergessen. Ich bin noch nie mit einem kleinen Flugzeug mit

Foto: zVg

Solche Aussagen sind der Schreibenden immer etwas suspekt. Umso grösser war die Überraschung, als Anfang Jahr die Verantwortliche für den Kollektivvertrag zwischen der Helsana-Gruppe und Bildung Thurgau den Namen der Gewinnerin des Alpenrundfluges mitteilte. Diese Transparenz, Offenheit und Zuverlässigkeit haben auch die bisherige direkte und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Krankenversicherer geprägt. Mitglieder von Bildung Thurgau erhalten über den Kollektivvertrag bei den Zusatzversicherungen 10 Prozent Rabatt. Eingeschlossen sind jeweils auch alle Familienmitglieder.

Helsana-Gewinnerin Katja Holzer und ihr Partner haben den Rundflug sehr genossen.

rundum geniessen. Der mehr als drei Stunden dauernde, sehr grosszügige Alpenrundflug ermöglichte uns sensationelle Einblicke in die Schweizer Berge. Diese waren absolut faszinierend!

ist uns als Berufsverband wichtig, dass wir unseren Mitgliedern Vergünstigungen anbieten, welche rundum überzeugen – auch beim Einlösen eines Wettbewerbsgewinnes.

Anne Varenne: Muss man sich diesen Gewinn als «aufdringliche Werbetour» von Helsana vorstellen, bei dem die Gewinnerin während des Fluges mit Werbeslogans des Krankenversicherers nur so überhäuft wird? Katja Holzer: Überhaupt nicht. Abgesehen von der Mitteilung des Gewinnes ist Helsana nicht in Erscheinung getreten. Der Versicherer zeigte sich aber als sehr grosszügig und flexibel. Zu einem Aufpreis konnte auch mein Partner mitfliegen. Er freute sich extrem, und wir haben den wunderschönen Tag sehr genossen.

Doppelter Gewinn

Anne Varenne: Wir freuen uns, dass wir dir als Mitglied von Bildung Thurgau und auch

Doppelt erfreulich ist, wenn unsere Mitglieder über den Kollektivvertrag günstigere Prämien bezahlen, aber auch wir als Verband von der zuverlässigen und transparenten Zusammenarbeit mit Helsana profitieren. Melden Sie Helsana und den Tochtergesellschaften Avanex, Progrès oder Sansan, dass Sie Mitglied beim Berufsverband Bildung Thurgau sind. Mit dieser Meldung erhalten Sie und Ihre Familienmitglieder günstigere Prämien und wir als Verband erhalten eine attraktive Courtage – im wahrsten Sinne des Wortes also ein doppelter Gewinn. BILDUNG THURGAU t 2–2014


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Inspirare Kreative Höhenflüge an der IMTA 2014 (av) Am 14. Mai 2014 fand in Kreuzlingen die Internationale Musische Tagung (IMTA) statt. Über 160 Schulklassen – vom Kindergarten bis zur Pädagogischen Hochschule Thurgau – zeigten Darbietungen, Workshops und Ausstellungen in den Kategorien Gestalten und Kunst, Musik, Sport und Tanz sowie Theater und Sprache. Sie alle machten hervorragende Werbung für das kreative Know-how der Thurgauer Lehrpersonen mit ihren Schülerinnen und Schülern. Begeistern, beflügeln, Leben einhauchen, mit Sinn und Seele erfüllen – all das bedeutet das lateinische Wort inspirare. Die IMTA 2014 auf dem Campus Kreuzlingen hat diesen Anspruch mehr als erfüllt. Trotz einem übersichtlichen Führer und einer Tagung der kurzen Wege war es nicht möglich, alle tollen und kreativen Darbietungen oder Ideen zu bestaunen und zu geniessen. BILDUNG THURGAU präsentiert deshalb einen kleinen Ausschnitt.

Fotos: Anne Varenne

Kunst im Harass: «Die Zauberwelt von Merlin», 2. Preis, Kindergarten bis 2. Klasse: Primarschule Sulgen-Donzhausen, «Zauberfussball», 1. Preis, 6. bis 9. Klasse: Primarschule Kreuzlingen und «Gespensterhaus» 1. Preis, 3. bis 5. Klasse: Primarschule Freidorf (von oben).

«Inspirare» wurde auch musikalisch (Bläserklasse), tanzend (Sekundarschule Bichelsee-Balterswil), singend (Kammerchor der PMS Kreuzlingen und der PHTG) und tanzend und turnend (Sekundarschule Erlen) umgesetzt (von oben, im Uhrzeigersinn). BILDUNG THURGAU t –2014


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Fotos: Anne Varenne

Rakuplastiken, Vögel, Windgeister und viele Inspirationen für den Werk- und Zeichenunterricht waren auf dem Weg der Kreativität auf dem Campus Kreuzlingen zu finden (von oben, im Uhrzeigersinn).

Vielen Dank! (av) Bildung Thurgau dankt allen Kolleginnen und Kollegen, welche sich rund um die IMTA engagiert haben. Ein besonderer Dank gilt dem Amt für Volksschule, dem Organisationskomitee und den Schulen und der Stadt Kreuzlingen für die wichtige finanzielle und ideelle Unterstützung sowie für die Gastfreundschaft dieses Grossanlasses mit rund 5000 Besucherinnen und Besuchern. Die IMTA-Fahne wurde an der Schlussfeier an das Schulamt des Fürstentums Liechtenstein übergeben, wo die nächste IMTA am 20. Mai 2015 stattfinden wird. Wir freuen uns darauf!

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Leidenschaft – Inspiration – Lebenshilfe Wie sich mir in Herisau eine neue Welt eröffnete (ab) Gerade noch geschafft! Mit dem letzten Glockenschlag klingle ich an der Tür von Silvia Stoll und ihrem Partner Urs Brand. Im selben Augenblick bin ich von zwei fröhlich lachenden Menschen umgeben. Silvia öffnet mir die Tür, Urs steht hinter ihr im Hauseingang mit frischen Gipfeli und einem Osterfladen. Alle Hast ist vergessen. Eine Begegnung, welche so beginnt, kann nur grossartig werden. Silvia führt mich durch das wunderschöne Appenzellerhaus. Überall entdecke ich Dinge, welche direkt aus einem Märchen entsprungen zu sein scheinen: ein Filzwesen steht auf der alten Werkbank, der Froschkönig sitzt auf dem Fenstersims, ein Lindwurm faucht vom Büchergestell. Im Erdgeschoss hat Urs sein Goldschmiedeatelier eingerichtet. Der erste Stock ist ein Begegnungsraum, der allen Besuchern offen steht. Die Märchen-Lesebibliothek (siehe Kasten), ein grosser Esstisch, eine Sitzecke, Arbeitsnischen und eine Küche laden zum Verweilen ein. Im Dachgeschoss hat Silvia Stoll ihre Praxisräume. Auch hier möchte man sich am liebsten gleich hinlegen und ein Märchen hören. Wir setzen uns an einen kleinen Tisch am Fenster mit Blick auf die Gasse und den blauen Himmel. Der Froschkönig schaut gespannt zu. Anina Bernhardsgrütter: Wie kommt man dazu, ein ganzes Haus für die Welt zu öffnen? Silvia Stoll: Märchen sind unsere grosse Leidenschaft. In unserer hektischen Zeit werden Märchen oft als Kinderkram abgestempelt und haben keinen Platz mehr im Alltag. Dabei waren Märchen ursprünglich für Erwachsene gedacht. In Zeiten ohne Fernseher waren sie das Unterhaltungsmedium: beim Haus- und Handarbeiten, am Abend auf der Ofenbank, an kalten Winterabenden. Erst durch die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm wurden sie auch etwas für das jüngere Publikum. Die Märchenwelt möglichst vielen Menschen wieder näherzubringen und diese dazu zu bringen, sich mit Märchen auseinanderzusetzen, das ist uns ein grosses Anliegen. Im orientalischen Raum haben zum Beispiel viele Menschen ihr Herzensmärchen. Dieses bekommen sie von Geburt an mit auf den Weg, und es begleitet sie durch das ganze Leben. Damit bekommen Märchen einen ganz anderen Stellenwert. BILDUNG THURGAU t o

Anina Bernhardsgrütter: Märchen sind dein tägliches Brot. Wie muss ich mir das vorstellen? Silvia Stoll: Zu mir kommen Kinder, welche schon viele Stempel, Diagnosen und dicke Akten mit sich tragen. Nach einem kurzen Gespräch wähle ich aus meinem Repertoire ein Märchen aus, welches meiner Meinung nach zur Situation des Kindes passt, und erzähle es. Was anschliessend geschieht, ist sehr unterschiedlich. Einige Kinder wollen das Märchen noch einmal hören, andere verarbeiten es in Form von kreativen Arbeiten und wieder andere können schon sehr erstaunliche Erkenntnisse aus den Märchen herauslesen und in Worte fassen. Einmal hat mir ein Kind eine derart neue Sichtweise auf ein Märchen verschafft, dass ich mich selbst noch einmal ganz neu auf die Erzählung einlassen musste. Wie danach weitergearbeitet wird, unterscheidet sich auch je nach Ziel. Bei manchen ist es eher eine Art Verhaltenstraining, bei dem wir mithilfe von Situationen aus den Märchen Strategien für Konfliktsituationen ausdenken und einüben. Andere Kinder brauchen die kreative Ausdrucksmöglichkeit und das Gespräch, um die Schwierigkeiten in ihrem Leben zu verarbeiten und loszulassen. Ich arbeite oft mit Erwachsenen. Es gibt Märchen zu allen Bereichen und Abschnitten des Lebens. Einst waren sie ja als Lebenshilfen gedacht. Dieses Potenzial wieder zu nutzen und den Menschen zugänglich zu machen, ist eines meiner Ziele. Anina Bernhardsgrütter: Wie kann so eine Kreativarbeit aussehen? Silvia Stoll: Das kann alles Mögliche sein. Märchen sind eine grosse Inspirationsquelle. Ich arbeite viel mit Filz. Wir haben schon zweidimensionale Bilder gemacht, aber auch plastische Arbeiten in Form von Figuren. Zum Märchen «Wie die Tiere zu ihren Schwänzen kamen» sind

beispielsweise Tierkörper entstanden, denen sich mit Wäscheklammern unterschiedliche Schwänze anstecken lassen. Zu «Des Kaisers neue Kleider» entstand eine gefilzte Fläche, welche sich im Klassenzimmer wunderbar weiterverarbeiten liesse. Masken passen sehr gut, um sich mit dem Märchen «Zottelhaube» auseinanderzusetzen. So eine kreative Arbeit können aber auch Zeichnungen und Collagen sein. Die Form der Beschäftigung ist nicht entscheidend, eher dass die Kinder überhaupt die Möglichkeit dazu bekommen. Märchen sprechen uns auf den unterschiedlichsten Ebenen an und lösen Emotionen aus. Diesen Gefühlen muss man in einer Form Ausdruck verleihen können. Anina Bernhardsgrütter: Du hast es angetönt, es gibt unzählige Märchen. Wie findest du das richtige Märchen? Wie finde ich das richtige Märchen für den Unterricht? Silvia Stoll: Als erstes ist es wichtig, dass dich das Märchen anspricht. Es soll dich beschäftigen. Wir sagen: mit dem Märchen schwanger gehen. Damit meine ich,

Die Märchen-Lesebibliothek Herisau (ab) In der Märchen-Lesebibliothek findet sich ein reichhaltiges Angebot mit seltenen Sammlungen, Raritäten und Fachliteratur zum Thema Märchen. Damit eröffnet sich die Möglichkeit zum Lesen und Forschen und zum Austausch unter Interessierten. Die Bibliothek ist Teil des Projekts Märchen-Lesebibliotheken der Mutabor Märchenstiftung und fördert Märchenerzähler, die ihre Märchenbibliothek für Interessierte öffnen. Einmal im Monat finden in der Bibliothek Märchenkreise statt. Jeder ist herzlich eingeladen vorbeizukommen, den Erzählern zuzuhören, neue Märchen kennenzulernen, über Märchen zu diskutieren und dazu eine Kleinigkeit zu essen. Gerne organisieren Silvia Stoll und Urs Brand auf Anfrage auch Märchenkreise speziell für Lehrpersonen. Mehr Informationen gibt es unter: www.raeume-zum-verweilen.ch.


dass ich das Märchen eine gewisse Zeit mit mir herumtrage, mir meine Gedanken mache, es verinnerliche, mich in Gesprächen mit anderen über die Geschichte austausche. Erst wenn man es durchdrungen hat, ist es wirklich reif, erzählt zu werden. Gibt es in einem Märchen noch offene Fragen oder bringt eine Stelle dich als Erzähler aus der Fassung, so spüren das die Zuhörer. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, kann aber einen Prozess auslösen, mit dem du nicht unbedingt rechnest. Anina Bernhardsgrütter: Und wie erzählt man gut? Welche Tipps würdest du mir und der Leserschaft mit auf den Weg geben? Silvia Stoll: Märchen, welche man so ver-

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ten sind auch wunderbar für Morgenrituale geeignet. Urs Brand: Ich kann dir eine Geschichte von Mulla Nasreddin erzählen, die aus der Zeit berichtet, als Nasreddin noch in die Schule ging: Nasreddin war ein sehr fauler Schüler. Er machte seine Hausaufgaben nie und passte nicht richtig auf, wenn der Lehrer ihm etwas erklärte. Eines Tages in der Geografiestunde, da hielt es sein Lehrer nicht mehr aus und schimpfte mit Nasreddin: «Nasreddin! So wirst du nie etwas, wenn du nicht aufpasst, deine Hausaufgaben nicht machst und nie lernst! Was soll ich nur mit dir machen?» Nasreddin blieb ganz ruhig und schaute seinen Lehrer an: «Wissen Sie, Herr Lehrer, gestern wollte ich wirklich meine

Silvia Stoll und Urs Brand (ab) Silvia Stoll ist Heilpraktikerin. Sie hat sich 20 Jahre lang mit alternativen Heilmethoden auseinandergesetzt und sich entsprechend weitergebildet. Urs Brand ist Goldschmied mit eigenem Atelier.

Foto: Anina Bernhardsgrütter

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Die beiden haben gemeinsam die Ausbildung zur Märchenerzählerin beziehungsweise zum Märchenerzähler bei der Mutabor Märchenstiftung gemacht und sich anschliessend noch in den Bereich Heilarbeit mit Märchen vertieft.

Foto: Anina Bernhardsgrütter

Mutabor Märchenstiftung (ab) Die Schweizer Märchenstiftung Mutabor hat sich zum Ziel gesetzt, den Zauber der alten Märchen und Geschichten weiter am Leben zu erhalten. Sie fördert die Integration des Märchengutes ins tägliche Leben. Die Märchen-Lesebibliothek lädt zum Verweilen und Schmökern ein.

innerlicht hat, kann man im Dialekt frei erzählen. Das ist für alle Beteiligten viel intensiver, als sie aus einem Buch vorzulesen. Wir teilen damit ein Stück unserer Fantasie mit den Zuhörern, zeigen unsere inneren Bilder, unsere Emotionen und Gedanken. Diese zu beschreiben, auszudrücken, mit Gesten zu untermalen, das macht eine Erzählung lebendig und fesselt. Für Erzählanfänger eignen sich die Geschichten von Mulla Nasreddin. Er ist das orientalische Pendant zu Till Eulenspiegel. Es gibt unzählige Geschichten über ihn, und alle tragen eine Weisheit in sich. Die teilweise sehr kurzen Geschich-

Geografie-Hausaufgaben erledigen. Da kam mein Vater und berichtete mir, was zurzeit alles in der Welt geschieht. ‹Diese Geschehnisse werden das Antlitz der Welt, wie wir sie kennen, verändern!› meinte er. Da habe ich beschlossen, mit dem Lernen noch abzuwarten.» Nebst der Geschichte von Nasreddin haben mir Silvia und Urs viele Märchen, Erlebnisse, Ideen für die Arbeit mit Kindern und Denkanstösse für mich persönlich mit auf den Weg gegeben. Diese hier zusammenzufassen, liegt mir fern. Vielmehr empfehle ich allen Interessierten einen Besuch in Herisau.

Dies gelingt der Märchenstiftung auf unterschiedlichste Art und Weise. Einerseits unterstützt Mutabor Märchenbibliotheken in der ganzen Schweiz. In unserer Nähe sind dies die Bibliothek in Herisau und der Märli-Wagen in Salenstein. Andererseits bietet Mutabor Ausbildungen zur Märchenerzählerin beziehungsweise zum Märchenerzähler an. Diese und viele Erzählanlässe werden auf der Website der Schweizer Märchenstiftung, www.mutabor.ch, vorgestellt. Die Mutabor Märchenstiftung betreibt zudem einen eigenen Verlag für Märchenbücher und druckt die Zeitschrift Märchenforum. Sie erscheint viermal im Jahr und ist eine wahre Fundgrube an Märchen und Texten über Märchen. BILDUNG THURGAU t 2–2014


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Märchenbibliothek Vorschläge für den Beginn einer eigenen Märchensammlung (ab) Marianne Sax, Besitzerin des gleichnamigen Bücherladens in Frauenfeld, berichtet von ihren prägenden Märchenerfahrungen in der Kindheit und empfiehlt sechs ganz unterschiedliche Märchenbücher. Die Märchen meiner Kindheit waren hauptsächlich in drei Büchern versammelt. Das eine war eine Sammlung verschiedener Märchen, illustriert von Hanns Langenberg. Die Prinzessinnen haben darin langes, blondes Haar, ein tailliertes Krönchen und bodenlange Kleider, unter denen die Spitzen der eleganten Schuhe gerade noch sichtbar sind. Die Bauernsöhne sind stets einfach, aber ordentlich gekleidet: Kniehosen, halblanges Haar und ein gefälliges Gesicht zeugen von einem frommen Lebenswandel. In den anderen sind mir die Bilder von Janusz Grabianski ganz anders in Erinnerung: Andersens Märchen sowie eine Samm-

witzigen Zeichnungen, die fast jede Seite zieren, die Auswahl der Motive und die

Die hundert schönsten Märchen aus ganz Europa, gesammelt von Christian Strich mit vielen Bildern von Tatjana Hauptmann erschienen im Diogenes Verlag

Das grosse Märchenbuch – die schönsten Märchen aus ganz Europa; Editor: Christian Strich, Illustratorin: Tatjana Hauptmann; Diogenes Verlag; ISBN: 978-3-257-00685-8

«Märchen aus aller Welt»

Foto: zVg

Die Märchenillustrationen von Nikolaus Heidelbach spielen in einer ganz anderen Kategorie. Exakt und gnadenlos spiegelt er die Gefühle der Figuren in Haltung und

Grimms Märchen ohne Worte; Autor und Illustrator: Frank Flöthmann; Dumont Verlag; ISBN: 978-3-8321-9708-7

Ohne Zwischentöne, mit schwarz, weiss, grün und rot versteht es Flöthmann, Grimms Märchen zu entstauben, indem er ihnen hin und wieder hinterhältige Wendungen verpasst. So schmieden Hänsel und Gretel am Ende der Geschichte Pläne, den Vater im Wald zu entsorgen, weil der so miserabel kocht.

«Der selbstsüchtige Riese»

Buchhändlerin Marianne Sax

«Das grosse Märchenbuch»

Märchen aus aller Welt; Autor und Illustrator: Nikolaus Heidelbach; Verlag: Julius Beltz GmbH; ISBN: 978-3-407-82038-9

Wer heute Märchenbücher sucht, findet sich einer abwechslungsreichen Fülle von Werken gegenüber. «Das Grosse Märchenbuch» mit den Illustrationen von Tatjana Hauptmann, vor 25 Jahren bei Diogenes erschienen, setzte Massstäbe. Die

Gesichtern, lässt seine Königin Gisela rücksichtslos herrschen und vor seinem Rotkäppchen sollte sich der Wolf besser mal fürchten. Die meisten Heidelbachschen Märchenbücher sind bei Beltz verlegt.

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2013 erst erschien bei Dumont ein Märchenbuch, das sowohl bei den Medien als auch beim Publikum Aufmerksamkeit erregte: «Grimms Märchen ohne Worte» von Frank Flöthmann. Er lässt Bildergeschichten sprechen. Die Zusammenhänge und Dialoge werden in lustigen Piktogrammen und mithilfe von Pfeilen und Farbgebung so detailreich gestaltet, dass jedes Kind selbst ihm unbekannte Märchen sofort verstehen wird.

Das große Märchenbuch

ganzseitigen Aquarelle, welche die internationale Sammlung von hundert Märchen bereichern, lockern den Text auf, begleiten die Märchen und prägen das Hexen- und Drachenbild heutiger Generationen.

lung mit dem Namen «Das grosse Buch der Tiermärchen» haben sich mir nicht zuletzt ihrer ausdrucksstarken Aquarelle wegen eingeprägt. Nie werde ich den bösen Blick der Schneekönigin vergessen, nie die mutige Elisa, wie sie nachts auf dem Friedhof den Hexen trotzt, um ihre Brüder zu erlösen.

«Grimms Märchen ohne Worte»

Die Grande Dame der Märchenillustrationen ist zweifellos Lisbeth Zwerger. Wer ihren «Zwerg Nase» gesehen hat, für den wird der verzweifelte Junge immer ein Gesicht haben. Das Märchen von Wilhelm Hauff ist auch ohne Illustrationen ein Meisterwerk – Zwergers Kunst ist es aber, die wichtigen Szenen herauszufiltern und so mit dem Bild die kindliche Aufmerksamkeit für den Text noch mehr zu fesseln. Bei Oscar Wildes Märchen «Der selbstsüchtige Riese» zeichnet Zwerger den Riesen so gross, dass man seinen Kopf hinter dem Gartentor gar nicht sieht. Die Tafel «Unbefugten ist der Zutritt bei Strafe verboten», welche er am Tor ange-


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bracht hat, reicht völlig aus, um die Kinder einzuschüchtern und ihnen den Zugang zum Garten zu versperren. Als der

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lustrationen den Zensoren ein Schnippchen schlugen und sich auf der ganzen Welt einen Namen machten. Soeben ist beim NordSüd Verlag eine wunderbare Sammlung erschienen. «Der gute Wolf und andere Tiergeschichten» versammelt fünf lustige, schräge Tiermärchen mit dem gutmütigen Bären Holpeltolpel, dem Arzt Dr. Wolf, dem Kätzchen, das zum Tiger wurde, und vielen Kaninchen.

Der selbstsüchtige Riese; Autor: Oscar Wilde; Illustratorin: Lisbeth Zwerger; Verlag: minedition; ISBN: 978-3-86566116-68 Riese am Schluss des Märchens tot im Garten liegt, wirkt er alt, gebrechlich und hilflos. Ein kleiner Junge beugt sich voller Mitleid zu ihm hin.

«Der gute Wolf und andere Tiergeschichten» Jozef Wilkon ist der Meister der Tiere. Der Pole gehört zu den Bilderbuchillustratoren, welche in den sozialistischen Diktaturen Europas mit ihren subversiven, politisch aber nur schwer einzuordnenden Il-

«Die schönsten Märchen der Schweiz» daher. Eher gedacht zum Vorlesen als zum Selbstlesen, verziert jeweils eine einzige Illustration ein Märchen. Die Mär-

Die schönsten Märchen der Schweiz; Editor: Dirk Vaihinger, Illustratorin: Doris Lecher; Verlag: Nagel & Kimche; ISBN: 978-3-31200993-0

Der gute Wolf und andere Tiergeschichten; Autoren: Peter Nickl, Josef Guggenmos, Hermann Moers, Slawomir Wolski, Siegfried P. Rupprecht; Illustrator: Jozef Wilkon; Verlag: NordSüd Verlag; ISBN: 978-3-314-10227-1

«Die schönsten Märchen der Schweiz» Naiv verspielt und schwarzweiss kommen die Bilder von Doris Lecher im Buch

chen wurden vom «Nagel und Kimche»Verleger Dirk Vaihinger bearbeitet und in ein Deutsch gebracht, welches auch jüngere Kinder ab vier, fünf Jahren verstehen. Im Gedächtnis der republikanischen Schweiz sind Könige und Prinzessinnen weiter verbreitet, als man denken würde, auch wenn beim Märchen «Der gescheite Hans» die Hauptfigur ganz demokratisch zum Landesvorsteher in Sitten gewählt wird.

Märchen auf allen Schulstufen Was alles möglich ist, zeigt unsere Leserschaft (ab) Vor den Frühlingsferien habe ich eine Umfrage gestartet und Lehrpersonen aller Schulstufen vier Fragen gestellt: Welche Rolle spielen Märchen in deinem Unterricht? Wie sah deine letzte Einbindung von Märchen in den Unterricht aus? Welche Märchenerinnerungen hast du aus deiner Kindheit? Welches ist dein Lieblingsmärchen? Hier ist ein Auszug aus den gekürzten Rückmeldungen.

Textiles Bilderbuch Als Adventsanlass besuchen wir, Kindergarten und Unterstufe, nach Möglichkeit eine Theateraufführung im Kellertheater St. Gallen. Vor drei Jahren war das Märchen «Sofias Brautkleid» ein Jahresthema in der 2. Klasse. Anhand von diesem textilen Märchen haben wir nebst der Ge-

schichte einiges über unsere Kleider (Materialkunde, Herstellung von Kleidern usw.) erfahren. Dabei ist ein textiles Bilderbuch entstanden. Zu meinen Favoriten gehören «Rumpelstilzchen», «Rotkäppchen» und «Frau Holle». Mirjam Stäheli, Textiles Werken Primarstufe Amriswil

Märchenwerkstatt Märchen bilden den roten Faden für einen bestimmten Zeitraum. Er zieht sich durch den Unterricht und das Freispiel. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder im Kindergartenalter sehr gut auf Märchen ansprechen. Märchen faszinieren. Märchen gibt es in allen Kulturen – ihre Symbolsprache verbindet und wird überall verstanden. Ich mache jeweils eine Werkstatt, bei welcher die Kinder sich mit Inhalten aus dem Märchen beschäftigen können. Im Freispiel können die Kinder einen weiteren Bezug zum BILDUNG THURGAU t 2–2014


Märchen aufbauen und dieses vertiefen: nachspielen, Rollenspiel, Bilderbücher zum Thema, Bastelarbeit. Meine Mutter ist ein riesiger Märchenfan und hat uns oft Märchen erzählt. Mit den Kindern einer befreundeten Familie haben wir oft Märchen nachgespielt. In der Weihnachtszeit durften wir jeweils am Sonntag einen Märchenfilm anschauen. Vielleicht ist darum «Aschenputtel» mein Lieblingsmärchen – den Film «Drei Nüsse für Aschenbrödel» liebe ich noch heute. Jovana Bögli, Kindergarten Kreuzlingen

Theateraufführung beeindruckte Ich las vor einigen Jahren Märchen aus 1001 Nacht vor, die als Theater aufgeführt wurden. Der letzte Aufsatz in der Klasse war ein Märchen, weil ich wollte, dass die Schüler das Präteritum anwenden. Als ich klein war, durften wir «Rumpelstilzchen» im Theater St. Gallen anschauen. Das beeindruckte uns, und wir waren in den folgenden Monaten sehr viel am Theaterspielen. Und in der 3. Klasse hatte ich mir die Rolle der Pechmarie in «Frau Holle» ergattert. Sabina Stöckli-Helg, Mittelstufe Donzhausen

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konnten im Freispiel damit das Märchen immer selber spielen oder auch neue Geschichten erfinden. Bettina Ledergerber, Kindergarten Weinfelden

Märchen in der Ornithologie Märchen spielen in meinem Unterricht keine sehr grosse Rolle. Ab und zu wird eine Geschichte oder Sage als Einstieg verwendet. Zum Beispiel bei der Betrachtung von Hohltieren erzähle ich die griechische Sage der Hydra, wo einige biologische Aspekte vorkommen. Die letzte Einbindung in den Unterricht war im Bereich Ornithologie: Schülerinnen und Schüler mussten zu einer Vogelart eine Geschichte schreiben, in welcher die Merkmale, das Verhalten und der Lebensraum der jeweiligen Art drin vorkamen. Mir wurden als Kind nicht viele Märchen erzählt. Ich kannte als Kind die klassischen Märchen wie «Rotkäppchen» und «Schneewittchen». Ich fand sie eher angsteinflössend, zum Beispiel als der Wolf das Rotkäppchen frass. «Die Bremer Stadtmusikanten» ist mein Lieblingsmärchen. Andrea Friedrich, Sek II PMS Kreuzlingen

Märchen als Einstieg in den Tag Märchenkurs für den Wald Ich habe letzten Herbst einen Märchenkurs für den Wald besucht, weil ich im Wald unterrichte und finde, dass dort Märchen sehr stimmungsvoll und lebendig erzählt werden können und ich ein bisschen aus der Übung im freien Erzählen gekommen bin. Jetzt haben die Märchen einen grossen Stellenwert bekommen, die Kinder lieben sie heiss! Es ist sehr eindrücklich und berührend, wie die Kinder mit so wenig oder gar keinem Naturmaterial gespannt lauschen und die Märchen nachher selbstständig nachspielen. Ich habe einen Märchenerzählort bei unserem Waldplatz gewählt und habe das erste Märchen dort erzählt. Mit ganz wenig Naturmaterial und einem kleinen Hügel als Bühne. Die Vertiefungen dazu haben die Kinder dann schon selber übernommen, und beim zweiten Waldbesuch auch das Spielen und Sprechen. Ich habe das Material in einem schönen Stoffsack immer dabei gehabt und sie BILDUNG THURGAU t o

Märchen spielen in meinem Unterricht oft leider eine zu kleine Rolle. Wenn ich wieder einmal ein Märchen erzähle, spüre ich jeweils grosses Interesse und Begeisterung bei den Kindern. Sie geniessen das Zuhören, besonders wenn es noch durch kleine Theaterspielsequenzen untermalt oder unterstützt wird. Letztes Jahr führten wir eine Waldwoche durch. Jeden Morgen wurde als Einstieg in den Tag im grossen Kreis ein Märchen erzählt. Die Kinder und alle Beteiligten haben diesen Einstieg sehr genossen. An Märchen in meiner Kindheit habe ich wenig Erinnerungen. Mir wurden leider selten Märchen erzählt. «Dornröschen» ist mein Lieblingsmärchen. Brigitte Zingg, Kindergarten Erlen

Kassetten aus der Kindheit Ich habe Märchen während eines ganzen Quartals als Leitthema in meinen Unterricht eingebaut. Wir haben nicht nur Märchen gelesen und gehört (die tollen

alten Märchenkassetten aus meiner eigenen Kindheit), sondern auch kleine Szenen gespielt, Fotomärchen nachgestellt, ein Hexenhäuschen à la Hänsel und Gretel gebacken, den Sprachunterricht darauf aufgebaut … In verschiedenen Gruppen haben sich die Kinder zum Schluss auf einen Besuch im Kindergarten vorbereitet, wo Theaterproduktionen, eigene Märchenbücher usw. gezeigt wurden.

Foto: Nadine Eggler

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Hexenhäuschen wie in «Hänsel und Gretel».

Als weiteren Höhepunkt durfte ich mit einer Kollegin aus dem Nachbardorf das Theater St. Gallen mit einer Produktion von «Hans im Glück» an unsere Schule einladen, was einfach nur grossartig war. Aus meiner Kindheit sind mir die Kassetten am meisten in Erinnerung geblieben! Ich habe sie geliebt und liebe sie auch heute noch. Ausserdem hatte ich zu Hause viele Märchenbücher. Ich kann mich nicht auf ein Lieblingsmärchen festlegen. Nadine Eggler, Unterstufe Berlingen

Ein Märchenmorgen pro Monat Für mich spielen Märchen und die märchenhaft verzauberte Welt, in welche die Kinder gerne eintauchen, eine grosse Rolle. Ich versuche nach Möglichkeit jeden Monat einen Märchenmorgen zu gestalten. Dort suchen wir das Märchenland auf und erleben eine Geschichte aus dem Märchenbuch. Die Kinder freuen sich immer sehr auf diesen Morgen. Mein letztes Märchenprojekt war ein Märchenritual mit Tischtheater. Inspiriert wurde ich dafür an einem Kurs von Irene


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Ende der 70er-Jahre verpönt Ich habe sie wieder gefunden, die Märchen ... oder vielleicht haben auch die Märchen mich wieder gefunden? Während meiner Ausbildung Ende der 70erJahre waren Märchen verpönt! Heute freue ich mich jedes Mal darauf und staune berührt, dass die Märchen ihre Aufgabe noch immer erfüllen: Sie greifen Themen auf, welche die Menschen durch alle Zeiten berühren und beschäftigen. Märchen erzählen von Menschen, ihren Gefühlen, Ängsten, Wünschen und Sehnsüchten. Diese werden bildhaft und klar, einfach und eindringlich erzählt. Sie stärken, geben Halt und Vertrauen in ein Weltgefüge, das es zu entdecken und auszuhalten gilt. Es gibt das Böse und das Gute, die Liebe und den Hass und immer wieder auch das unerwartete Glück des Bescheidenen, des Ehrlichen, des Klugen. Das und noch viel mehr bedeuten mir die Märchen, genug, um auch in Zukunft nicht darauf zu verzichten. Eva Werner, Unterstufe Frauenfeld

Nachhaltigkeit durch Verknüpfung Sowohl Schüler als auch Erwachsene mögen Geschichten. Die Geschichten motivieren, öffnen Türen. – Der Aufbau von Artenkenntnissen im Unterrichtszimmer, auf Exkursionen oder in Feldbiologiewochen ist nachhaltiger, wenn die Arten mit einer Geschichte verknüpft werden können. Die Benennung der Arten als Selbstzweck weckt wenig Emotionen und fördert die Wahrnehmung nur am Rande. Ein Ziel wäre es, zu jeder Art eine interessante Kurzgeschichte erzählen zu können; ob es sich dabei um einen biolo-

gischen, soziologischen oder historischen Sachverhalt handelt, spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass die Geschichte Interesse an der Art und deren Eigenheiten weckt, den Beobachter zum weiteren Vertiefen von Sachverhalten motiviert. Daniel Bäni, Sek II PMS Kreuzlingen

Unbedeutendes zeigt Wirkung Seit Januar haben wir uns mit dem Thema Märchen beschäftigt. Anfang April haben wir «Die Prinzessin auf der Erbse» aufgeführt. Vorgängig habe ich mit den Schülern verschiedene andere Märchen gelesen und in einer Werkstatt verschiedene Aufgaben zum Thema gelöst (He-

nach Übung in Kleingruppen an weiterem Märchen, zu dem nach ebensolchen Überlegungen erneut Sekundärliteratur zur Überprüfung der Ergebnisse ausgeteilt wird. Präsentation der eigenen Ergebnisse im Vergleich zur Sekundärliteratur von diesen Gruppen einschliesslich Vorleseübungen. Ich habe sehr, sehr viele Märchenerinnerungen, tatsächlich viele Märchenerzählungen durch die Grossmutter, habe aber früh auch selbst Märchen aus verschiedenen Kulturkreisen gelesen. «Die Bremer Stadtmusikanten» ist mein Lieblingsmärchen. Alexander Görres, Sek II PMS Kreuzlingen

Foto: Birgit Auwärter

Beeli, den ich total weiterempfehlen kann. Er nennt sich «Integration mit Märchenarbeit». Ich erinnere mich gut an verschiedene Märchen, die mir meist von meinem Vater erzählt wurden. Ich liebte es, wie er beim Erzählen die verschiedenen Stimmen interpretieren konnte. Als Kind mochte ich «Der Fischer und seine Frau» am liebsten. Heute mag ich viele Märchen, sehr gerne erzähle ich «Die Bremer Stadtmusikanten». Corinne Andres, Kindergarten Tägerwilen

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Wie fühlt es sich an, wie die Prinzessin auf einer Erbse zu schlafen?

xenhaus aus Lebkuchenteig, Zöpfe wie Rapunzel, Logicals, Wegbeschreibungen ...). Im Moment mag ich «Die Prinzessin auf der Erbse» am liebsten. Mir gefällt, dass so etwas Kleines und Unbedeutendes eine so grosse Wirkung haben kann. Birgit Auwärter, Unterstufe Pfyn

Wertevermittlung Märchen sind Teil des Moduls Kinder- und Jugendliteratur in der 1. Klasse, dienen exemplarisch der Vermittlung des Aspektes Wertevermittlung und Polyvalenz. Betrachtung von Wertevermittlung und anthropologischen Grundmustern: Schülerinnen und Schüler überlegen an einem Märchen, dann nach Lektüre von Sekundärliteratur allgemeiner Natur, was das dargestellte typisch menschliche Grundmuster sowie die Werthaltung ist. Da-

Täglich «Frau Holle» Klassische Märchen erzähle ich sehr wenig. Wir haben aber dieses Jahr im Winter zum Thema «Frau Holle» gearbeitet. Das Märchen wurde jeden Tag erzählt (Geschichtenbeutel, Tischtheater, Bilderbuch, Klanggeschichte, vorlesen, erzählen, gemeinsam erzählen ...). Dann wurde eine gemeinsame Miniaktivität im Bereich Gestalten durchgeführt, eingebunden in Verse und Lieder zu «Frau Holle». Entstanden ist dabei eine Märchenbüchse. Ich habe als Kind viele Grimmmärchen in- und auswendig gekannt und auch meinen jüngeren Cousinen erzählt. Diese erinnern sich heute noch gerne an diese Märchenstunden. Die Verfilmungen von Walt Disney gehören ebenfalls zu meinen Erinnerungen an Märchen. Barbara Weiss, Kindergarten Weinfelden BILDUNG THURGAU t 2–2014


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PUNKT

Grossen Dank an dich, liebe Maria! 21 Jahre Verbandsarbeit Seit dem Jahre 1993 engagiert sich Maria Leonardi im kantonalen Lehrerverband – zuerst im LTG und seit 2005 bei Bildung Thurgau. Unsere Zeichnerin ist eine hochengagierte Persönlichkeit mit weit mehr als 21 Kompetenzen! Die Geschäftsleitung gratuliert Maria zu ihrem Jubiläum herzlichst und dankt ihr für ihre jahrelange Treue, gepaart mit hervorragenden Arbeiten. Für eine aussergewöhnliche Frau wie Maria Leonardi darf auch die Würdigung ihres Einsatzes aussergewöhnlich ausfallen. Im selben Jahr wie der Lehrplan 21 freigeben wird, engagiert sich unsere Zeichnerin Maria Leonardi aus Erdhausen seit 21 Jahren auf Verbandsebene für die Lehrerinnen und Lehrer im Thurgau.

Vielfältige Verantwortlichkeiten Maria Leonardi trat 1993 in den Vorstand des damaligen Verbandes der Thurgauer Lehrerschaft (LTG) ein. Ihre hohen und

be die Qualität des Mitgliederorgans erhöht. Maria scheut sich vor keiner Arbeit. Sie sprüht vor Ideen und packt kurzerhand an. So übernahm sie auch zusammen mit dem damaligen Redaktionsleiter Markus Germann die Redaktionsverantwortung für die Festschrift «Verband der Thurgauer Lehrerschaft 1895–1995». Nachdem ein Aufruf zur Suche nach Karikaturisten, Cartoonisten, Humoristen usw. betreffend Zeichnungen nicht den gewünschten Erfolg gezeigt hatte, griff Maria kurzerhand selber zum Stift und

Kurzpause mehr als verdient! Die Redaktion veröffentlicht in dieser Ausgabe – auch als Würdigung gedacht – einige bereits erschienene Zeichnungen, welche sich auch Jahre später als aktuell und passend erweisen. Einem pflichten alle bei, welche Maria schon bei ihrer Arbeit zugesehen haben: Hinter diesen federleicht scheinenden Bildern stecken eine stundenlange Denkarbeit und eine sehr hohe fachliche Kompetenz, um Ideen im gewollten Ausdruck auch auf das Papier zu bringen.

21 Kompetenzen Wie es sich für eine moderne LP-21-Lehrerin und Schulleiterin gehört, besitzt Maria aus Sicht von BILDUNG THURGAU weit mehr als 21 Kompetenzen: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Zeichnung: Maria Leonardi

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vielfältigen Kompetenzen wurden rasch entdeckt. Sie engagierte sich im Beratungsteam und war jahrelang von 6.30 bis 7.15 Uhr telefonisch für Beratungsanliegen erreichbar. Maria engagierte sich auch im Redaktionsteam, verfasste Texte für BILDUNG THURGAU und gestaltete mit ihren Fotografien die Mitgliederzeitschrift lebendig und attraktiv. Im Redaktionsteam hat sie jahrelang mit ihren Ideen für Beiträge, ihrem Wissensdurst und ihren kritischen Rückmeldungen beim Gegenlesen der Vorlage für die DruckfreigaBILDUNG THURGAU t t o

veröffentlicht seit 2000 in jeder Ausgabe von BILDUNG THURGAU eine oder mehrere eigens kreierte Zeichnungen zu bildungspolitischen Beiträgen.

Würdigung bereits publizierter Zeichnungen Eine Ausnahme bildet die aktuelle Ausgabe. Die Geschäftsleitung Bildung Thurgau hat Maria Leonardi als herzliches Dankeschön ein Wellnesswochenende geschenkt. Nach 21 Jahren hohem und herausragendem Einsatz hat sie eine

unglaubliche Kreativität hohe zeichnerische Kompetenzen feinfühlige Beraterin hilfsbereit grosszügig breit interessiert strahlende Persönlichkeit sprudelt vor Ideen engagiert sich für Schwächere sieht alles Schöne übernimmt Verantwortung lebt Traditionen: Eier kunstvoll verzieren hohe Sprachkompetenzen tatkräftig klare Haltungen und Visionen liebt Menschen bildet sich immer weiter kann noch Socken stricken lebt Solidarität treue Freundin rundum eine Künstlerin

Liebe Maria! Bildung Thurgau dankt dir herzlichst für deine 21 Jahre tatkräftiges, unterstützendes und kreatives Arbeiten zugunsten aller Lehrerinnen und Lehrer. Wir wünschen dir weiterhin unzählige Ideen, vor allem aber genügend Zeit, deine Kreativität und deine Visionen leben und umsetzen zu können. Anne Varenne Präsidentin Bildung Thurgau


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Informationsveranstaltung

MUSEUM FÜR ARCHÄOLOGIE

Masterstudiengang Sonderpädagogik

Thurgau

mit den Vertiefungsrichtungen — Schulische Heilpädagogik — Heilpädagogische Früherziehung

Mi, 5. November 2014 15.00 –17.30 Uhr Keine Anmeldung erforderlich Mehr Infos unter www.hfh.ch/agenda, über Tel. 044 317 11 41 / 42 oder info@hfh.ch.

Freie Strasse 24 CH-8510 Frauenfeld Di - Sa So

14 - 17 Uhr 12 - 17 Uhr

josswerbung.ch

www.archaeologie.tg.ch

18. bis 20. September 2014 in Weinfelden

Schulklassen anmelden unter www.berufsmesse-thurgau.ch Veranstalter

Patronat

Departement für Erziehung und Kultur

BILDUNG THURGAU t 2–2014


Lernabenteurer aufgepasst: das neue Kursbuch ist da.

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langsam einsteigen und Fortgeschrittene, die schnell ans Ziel kommen


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