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Life Sciences-Magazin I 22. Jahrgang

11/2016

Interview

ISSN 1435-5272 | A 49017

Jens Spahn, MdB, über Wagnis und Mehrwert der Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Mit Antikörpern auf der Erfolgsspur

Morphosys kommt E B O R LESEP

Deutschland:

Österreich:

Spezial:

Die den KMU-Standort belastende Regelung der Verlustvorträge soll endlich abgeschafft werden

Apeiron Biologics AG verkauft weltweite Vertriebsrechte an die britische EUSA Pharma Ltd.

Im Fokus stehen Finanzierungen von High-Tech-Firmen und die kommende BIO-Europe in Köln


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Intro

Editorial

Wenn es denn einen Preis für den merkwürdigsten Börsengang eines Biotechnologie-Unternehmens hierzulande geben würde, so hätte diesen die Berliner Noxxon Pharma AG verdient. Seit ihrer Gründung im Jahr 1997 hatte die Firma stets eifrig über sich, ihre häufig wechselnden Chefs und die kontinuierlich weiterentwickelten Spiegelmere berichtet. Ohne aktive Information der Öffentlichkeit und damit auch weitgehend unbeachtet ist Noxxon nun an die Börse gegangen, und zwar in das Alternext genannte Freiverkehrssegment in Paris. Eine Presseinformation dazu findet sich im Nachrichten-Teil der nur englisch- und französischsprachigen Webseite des deutschen Unternehmens nicht – lediglich tief vergraben in der Investorenrubrik kann man eine Ankündigung ausmaAndreas Mietzsch chen, die wiederum aber nicht im eigentlichen Pressearchiv Herausgeber auftaucht. Emittent der Aktien ist eine Noxxon Pharma N.V. mit Sitz in Amsterdam, die bislang ebenfalls vollkommen unbekannt war und zu der sich auch auf der Website nichts findet. All dies ist schon recht merkwürdig, zumal Noxxon schon seit mindestens anderthalb Jahrzehnten als Börsenkandidat gehandelt wurde und auch entsprechende Ambitionen pflegte – lesen Sie unseren kurzen Artikel auf Seite 6. Eine ausführlichere Berichterstattung folgt im nächsten Heft.

In den renommierten Feuilletons wird seit einiger Zeit eine Tendenz diskutiert, die weltweit Besorgnis erregt: die zunehmende Negierung wissenschaftlicher Erkenntnisse in politischen Entscheidungsprozessen. Der endlose Streit um die Grüne Gentechnik kann da durchaus als Vorreiter benannt werden – lesen Sie dazu zum Beispiel unsere Berichte über den Goldenen Reis und über die deutsche Gesetzesvorlage zum nationalen Verbot des Anbaus gentechnisch gezüchteter Pflanzen auf der Seite 67. Dazu passt auch unser Kommentar zum Innoplanta-Forum auf Seite 70. Der widerliche PräsidentschaftsWahlkampf in den USA zeigt uns, wohin das Ausblenden sachlicher Argumente am Ende führen kann. Dort werden nicht nur die Mindeststandards eines höflichen Umganges miteinander missachtet, sondern es wird ungeniert Blödsinn behauptet und offen gelogen. Hoffentlich machen wir in Europa diese US-Mode nicht – wie so oft in der Vergangenheit – mit geringem zeitlichem Abstand nach. Dass das Niveau vielerorts sinkt, zeigt auch die schon seit Ewigkeiten unsägliche Kampagne des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) beziehungsweise seiner Chemie Wirtschaftsförderung-GmbH mit ihrer neuesten Anzeige. Zum Thema Licht lautet die Schlagzeile: „Die Chemie springt gerne ein, wenn die Sonne mal freimacht.“ Also, liebe Chemiker, bitte verschont uns mit diesem Kindergarten-Niveau. Wenn die Sonne eines hoffentlich fernen Tages einmal freimacht, ist es vorbei mit dem Leben auf unserem Planeten.

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über Autoreifen, Fahrräder, Tennisschläger und Schmierstoffe bis hin zu Kosmetik – die Produkte wurden auch in einer tollen Schau präsentiert. So weckt man die Lust auf die Biologisierung der Industrie.

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Wirtschaft

Morphosys kurz vorm Ziel

Inhaltsverzeichnis LDC und Ugisense schließen Entwicklungspartnerschaft / Noxxon an Alternext gelistet / Max-Planck-Gesellschaft setzt auf digitales Laborbuch von Labfolder / Forscher erschaffen Eizellen aus Stammzellen / Bakterien machen Staub zu Stein / Statistik: Kein Anhaltspunkt für Orphanisierung . . . . . . 6

Wirtschaft Medigene lizenziert erstmals hauseigene TCR-Technologie. . . . . . . . . . . . . 14

8 Die Morphosys AG gehört zum Urgestein der deutschen Biotech-Szene. Das 1992 gegründete Martinsrieder Unternehmen war Teil des Hypes der 90er, genauso wie es unter den Langzeitfolgen litt, die das Platzen der Biotech-Blase 2001 auslöste. Jetzt, 15 Jahre später, scheint es dem Ziel, das sich die Gründer Simon Moroney und Andreas Plückthun einst im Münchener Max-Planck-Institut für Biochemie setzten, ganz nah zu sein: Der erste Antikörper aus der HuCAL-Bibliothek von Morphosys könnte schon im nächsten Jahr eine Zulassung in den USA und Europa erhalten, denn die Ergebnisse einer Zulassungsstudie des belgischen Entwicklungspartners Janssen mit Guselkumab an mehr als 800 Patienten mit Schuppenflechte sind durchweg positiv.

Hü und Hott bei 12 der KMU-Finanzierung Zehn Jahre lang hat die Bundesregierung Biotech-Unternehmer schmoren und für ein Unternehmenssteuerrecht beten lassen, das Investoren ins Land holt, statt sie hinauszutreiben. Jetzt scheinen die Weichen gestellt. Bereits Anfang September gab der als harter Verhandler bekannte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dem Drängen seines Ministerkollegen Sigmar Gabriel nach. Er stimmte zu, Biotech-Investoren unter bestimmten Bedingungen nicht länger mit einer Vernichtung der Abschreibungsmöglichkeiten von Unternehmensverlusten abzuschrecken. Ob Gabriel im Gegenzug dafür die Forschungsprämie opferte, ist nicht bekannt. Klar ist nur, dass die steuerliche Prämie für F&E in dieser Legislaturperiode nicht mehr kommt. I4

LESEPROBE

4SC AG verkauft Immunologie-Geschäft und kündigt Subgruppenanalyse von geflopptem Phase II-Kandidaten an . . . 16 Gründergeist: Immunic AG, Martinsried. . . . . . . . . 18 Celgene übernimmt Schweizer Antikörperspezialisten Engmab; Janssen Research & Development kündigt DARPin-Entwicklungspartnerschaft mit Schlierener Molecular Partners auf . . . 20 Partnerschaft mit ViraTherapeutics erweitert Boehringer Ingelheims Krebsportfolio um onkolytische Virustherapien . . . . . . . 21

Big-Data-Lösungen für evidenzbasierte Medizin; E-Health: Verbraucher unterstützen Lösungen für alte Menschen . . . . . . . . . . . . 59 Mixer: |transkript persönlich, Kapital-O-Meter . . . . . . . . . . . . . 60

Wissenschaft Interneurone weisen neuen Weg bei Alzheimer-Wirkstoffen . . . . . . . . . . 61 Qiagen schließt Forensikallianz mit ICMP; Forscher entschlüsseln EBV-Persistenz. . . . . . . . . . . . . . 62 Neue Technologie verbessert Herstellung von Forschungsantikörpern . . . . . . . 63

Politik Pro & Kontra: Soll der Nutzen von Orphan Drugs bewertet werden? . . . . . . . . . . . . 64 Goldener Reis: Nobelpreisträger schreiben offenen Brief; Deutsches Gesetz für GVO-Anbau-Verbot steht, World Health Summit meldet Besucherrekord . . . . . 67 Biohacker beschäftigen Politik. . . . . . 68

Studienticker . . . . . . . . . . . . . . . 25 Erstes Dreielternbaby geboren. . . . . . 69 Evotec im Partnerschaftsrausch. . . . . 26 IDT Biologika erweitert ADC-Produktionsund Entwicklungsallianz; Shire gibt Standort Krems auf; Heidelberg Pharma kauft Antikörper- und Herstellungsexpertise für klinische ATAC-Testung ein . . . . . . 27 Patentkommentar; Schweizer Obseva kündigt US-IPO an; Merck KGaA kombiniert hauseigenen Checkpoint-Inhibitor mit therapeutischem Krebsimpfstoff von Transgene 28 Börse aktuell . . . . . . . . . . . . . 29–31 Rekordbesuch bei Medtech-Wettbewerb Cybathlon der ETH Zürich; Herbstumfrage: BVMed-Mitglieder stellen ein und erwarten Umsatzwachstum . . . . . . . . . . . . 57 Emperra erweitert Telemedizinkooperation mit AOK Nordost; Pharma und Medtech wachsen zusammen . . . . . . . . . . . 58 Delsitec sucht Formulierungen für BayerArzneien; Siemens und IBM entwickeln

Kommentar: Diffamierende Rhetorik hilft niemandem weiter . . . . . . . . . . . . 70 Staatliche Stammzellförderung sinkt spürbar; Interview: Timo Faltus . . . . . 71

Regionales BCRT feiert Jubiläum; KWS erweitert Anbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Helmholtz baut neue Institute; DESY-Laser geht in Betrieb; Ascenion veröffentlicht ersten Geschäftsbericht . . . . . . . . . . . . 73

Verbände . . . . . . . . . . . . . 78–81 Service Neue Produkte . . Stellenmarkt . . . Preise/Personalia Index . . . . . . . Termine . . . . . Letzte Seite . . .

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Abb.: Morphosys

TiTel


Datenhoheit fĂźr die Patienten

Apeiron: Partner 22 fĂźr Vertrieb gefunden

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CDU-Politiker Jens Spahn, GE Healthcare Vizepräsident JĂśrg Debatin und Flying Health-MitgrĂźnder Markus MĂźschenich haben zusammen ein Buch geschrieben. In „App vom Arzt“ geht es zuvorderst um die Segnungen der Digitalisierung fĂźr das Gesundheitswesen. Im Interview mit |transkript bezieht Spahn nun Stellung zur Datenschutzproblematik und geht dem Fernbehandlungsverbot nach – den Deutschen diagnostiziert er dabei eine gewisse Risikoaversion. Der Bundestagsabgeordnete der CDU/CSU-Fraktion und Vorsitzende des Bundesfachausschusses Gesundheit glaubt, dass uns diese noch einmal auf die FĂźĂ&#x;e fallen kĂśnnte.

Monatelang rätselten Beobachter, ob die Wiener Apeiron Biologics den Vertrieb ihres kurz vor der Vermarktung stehenden Hoffnungsträgers Isqette fĂźr Patienten mit der Gehirntumorform Neuroblastom wohl in Eigenregie vermarkten wird und dazu einen BĂśrsengang anstrebt. Seit Anfang Oktober ist jedoch klar, dass die Wiener eine andere Option gewählt haben – eine „millionenschwere“ Partnerschaft mit dem britischen Pharmaunternehmen EUSA. Warum es ausgerechnet die Briten wurden, was sich hinter den Millionen verbirgt, ob es schon Preisvorstellungen fĂźr den Wirkstoff gibt und was Apeiron kĂźnftig sonst noch mit Isqette vorhat, fragte |transkript den CEO und ApeironGrĂźnder Hans Loibner.

Ein lebendiges Netzwerk.

SPEZIAL Bio Europe Finanzierung

Abb.: JĂśrg Klaus (rechts), sborisov/fotolia.com (unten), Inwien.at (oben)

36 Intro: Unternehmen wollen Risiken teilen 38 Interview: Bernward Garthoff 40 Series A-Crunch – Lust und Frust der ersten Runde 42 Gutes Netzwerk, aber Nachholbedarf bei Steuern 44 HTGF zieht positive Bilanz 48 „Additive Fertigung war Liebe auf den ersten Blick“ 50 Frisches Geld fĂźr Newron, Mologen, Probiodrug und Hookipa 51 Energie fĂźr Science4Life 52 Aufgabe des (virtuellen) Datenraums 54 ADC-Privatplazierung, Helmholtz-PPP

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Wirtschaft

Gut, aber nicht gut genug Verlustvortrag Die Branche feiert schon, bevor Bundestag und Bundesrat die Neuregelung beschlossen haben: Verlustvorträge sollen auch beim Wechsel von Anteilseignern bestehen bleiben. Im Gegenzug wird es keine steuerliche Forschungsprämie geben.

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geläufig, verfielen bisher die in den fünf vorangegangenen Jahren aufgelaufenen Verluste anteilig. Wurden mehr als 50% der Anteile oder Stimmrechte übertragen, kam es sogar zum vollständigen Untergang des Verlustvortrages. Das sollte Spekulationen mit Unternehmen verhindern, die Investoren nur wegen hoher Verlustvorträge attraktiv erschienen. „Für Gesellschaften, die sich mit Venture Capital oder Business Angels finanzieren, ist dabei die Gleichstellung einer Kapitalerhöhung mit einem Anteilseignerwechsel besonders fatal“, so Georg Schmitt von Tigges Rechtsanwälte in Düsseldorf. Mit der Einführung eines „fortführungsgebundenen Verlustvortrages“ scheint nach monatelangem Drängen Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel, der die Änderung im Koalitionsvertrag versprochen hatte, eine Lösung gefunden zu haben, sogenannte Mantelkäufe zu unterbinden: Ist das Unternehmen mindestens drei Jahre alt und bleibt der Geschäftsbetrieb unverändert erhalten, sollen die Verluste bei der Besteuerung doch berücksichtigt werden dürfen. Trotz prognos-

tizierter Steuerverluste von 600 Mio. Euro jährlich findet Gabriel die Regelung sogar gut für den Standort: „Unternehmen erhalten durch die Neuregelung einen besseren Zugang zu privatem Beteiligungskapital, das sie dringend für ihr Wachstum brauchen“, so der Minister. „Das steigert die Attraktivität des Wagniskapitalmarktes Deutschland und hat eine große Bedeutung für unseren Wirtschafts- und Investitionsstandort.“

Beifall aus der Branche „Damit beseitigt die Bundesregierung ein großes Hindernis für die Start-up-Finanzierung in Deutschland“, freut sich Florian Nöll, Chef des Bundesverbandes Deutsche Start-ups. „Die Gesetzesänderung ist sehr zu begrüßen“, meint auch BioM-Geschäftsführer Horst Domdey, dessen bayerischer Biotech-Cluster im September gleich mehrere Serie A-Finanzierungen verbuchen durfte. Wie viele andere hat auch die BIO Deutschland eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Wagniskapital angemahnt. Der Verband befürwortet Itranskript I Nr. 11 I 22. Jahrgang 2016

Abb.: Sergej Niven/fotolia.com

Ein rückwirkend zum 1. Januar 2016 geltendes Weihnachtsgeschenk will die Bundesregierung den forschungsintensiven (Biotech-)Unternehmen überreichen. „Deutschland braucht mutige Unternehmen“, verkündete Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble Mitte September. „Wir verbessern deshalb jetzt die Rahmenbedingungen. Künftig kann es Unternehmen damit noch besser gelingen, Investoren für innovative Geschäftsmodelle zu gewinnen.“ Dem Vorschlag des Ministers folgte denn auch das Kabinett und verabschiedete prompt den „Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung der steuerlichen Verlustrechnung bei Körperschaften“. Passiert der Plan sowohl den Bundestag als auch den Bundesrat, wird die steuerliche Verrechnung von Verlusten so ausgerichtet, wie es Biotech-Verbände schon seit langem fordern. Denn aus ihrer Sicht benachteiligt das geltende, seit 2008 bestehende Unternehmenssteuerrecht forschungsintensive Branchen wie die Biotechnologie gründlich. Bei einem Mehrheitenwechsel auf Investorenseite von 25% bis 50%, wie bei der Kapitalaufnahme in der Biotech-Branche durchaus


die EinfĂźhrung des § 8d KStG ausdrĂźcklich, sieht aber weiterhin in der Ăœberarbeitung und Neufassung des § 8c KStG die TraumlĂśsung. Denn durch die Mindestbesteuerung im Fall von Ertragsspitzen durch Auslizenzierung kĂśnne es auch bei anhaltender Verlustsituation weiterhin zu einer Substanzbesteuerung kommen, moniert die BIO Deutschland in einer Stellungnahme zum Gesetzentwurf.

Steuerliche ForschungsfĂśrderung fĂźr KMU vorerst gekippt Ein anderer langgehegter Traum der Branche platzte dagegen Anfang Oktober: Eine steuerliche F&E-FĂśrderung wie in den meisten EU-Nachbarländern und der Mehrheit der OECD-Staaten wird es fĂźr Biotech-KMU bis auf weiteres nicht geben. Einen Gesetzentwurf von Finanzexperten der GrĂźnen (vgl. |transkript 6/2016) um Kerstin Andreae lehnte der Finanzausschuss Ende September mit den Stimmen der CDU/CSU und SPD sowie der Fraktion Die Linke ab. Die GrĂźnen wollten neben der ProjektfĂśrderung einen Forschungsbonus in Form einer SteuerermäĂ&#x;igung von 15% der Aufwendungen fĂźr Forschung und Entwicklung (F&E) fĂźr KMU mit weniger als 249 Mitarbeitern und weniger als 50 Mio. Euro Jahresumsatz einfĂźhren. Die ProjektfĂśrderung erreiche KMU „nur unzureichend“, so der Antrag (DrucksachenNr. 18/7872) – insgesamt wĂźrden nur 3.000 Unternehmen gefĂśrdert. Die Alternative, auch die GroĂ&#x;unternehmen zu fĂśrdern, hatten die GrĂźnen auch aus KostengrĂźnden abgelehnt. Schon die EinfĂźhrung des Forschungsbonus fĂźr innovative KMU hätte den Staat rund 770

Um in den Genuss der voraussichtlich im November von Bundestag und Bundesrat abgesegneten Ausnahmeregelungen zum §8c im „Gesetz zur Weiterentwicklung der steuerlichen Verlustrechnung bei KĂśrperschaften“ zu kommen, mĂźssen Biotech-Unternehmen einen Antrag beim zuständigen Finanzamt stellen. Voraussetzung ist: – der seit drei Jahren bestehende Geschäftsbetrieb bleibt unverändert, – die KĂśrperschaft beteiligt sich nicht an einer Mitunternehmerschaft, – die KĂśrperschaft ist kein „Organ“-Träger und – es werden keine WirtschaftsgĂźter unterhalb des gemeinen Wertes in die KĂśrperschaft eingebracht.

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Mio. Euro Steuereinnahmen gekostet. Zudem sollte eine Zertifizierungsstelle geschaffen werden, um zu entscheiden, wer Bonusberechtigter wäre – zu viel fĂźr die Bundesregierung? Noch im Februar hatte die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) in ihrem Jahresgutachten die EinfĂźhrung einer steuerlichen FĂśrderung fĂźr Forschung und Entwicklung besonders fĂźr KMU gefordert (vgl. |transkript 3/2016). Auch die BIO Deutschland hatte bis zuletzt Verbesserungsvorschläge gemacht, zum Beispiel die Fokussierung auf sogenannte eigenständige KMU aufzugeben. Doch die BundestagsausschĂźsse fĂźr Haushalt, Wirtschaft & Energie sowie Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung lieĂ&#x;en sich nicht erweichen und lehnten den Entwurf als „nicht zielfĂźhrend“ ab. Das liege „insbesondere an der Problematik mit den groĂ&#x;en und den kleinen Unternehmen“, lieĂ&#x; Philipp Murmann (CDU), Berichterstatter des Finanzausschusses durchblicken. Mitte September hatte VCI-HauptgeschäftsfĂźhrer Utz Tillmann klargemacht, was er fĂźr den richtigen Weg hält: „Die EinfĂźhrung einer steuerlichen ForschungsfĂśrderung ist in Deutschland Ăźberfällig“, sagte der GroĂ&#x;industrie-Sprecher, stellte aber zugleich klar: „Der Kreis fĂźr die steuerliche F&E-FĂśrderung sollte grundsätzlich KMU und groĂ&#x;e Unternehmen umfassen. Nur dann kĂśnnen die Forschungsaktivitäten der Wirtschaft substantiell gesteigert werden.“ FĂźr Murmann, nach eigener Aussage „ein Fan der Forschungsprämie“, ist das Thema mit der Ablehnung nicht beendet. Im Deutschen Bundestag verwies er auf die 2017 anstehenden Bundestagswahlen und machte der GrĂźnen-Expertin Andreae Appetit auf neue Koalitionskonstellationen. BIO Deutschland-GeschäftsfĂźhrerin Viola Bronsema zeigte sich gegenĂźber |transkript dennoch enttäuscht: „Die Argumente gegen die steuerliche ForschungsfĂśrderung sind aus Sicht der Biotechnologie absurd. So hieĂ&#x; es in der Beschlussempfehlung, KMU bis 249 Mitarbeiter seien mĂśglicherweise zu klein, um intensive Forschung zu betreiben oder die steuerliche ForschungsfĂśrderung wĂźrde innovative KMU kaum erreichen. Die deutschen dedizierten Biotech-Unternehmen, die dieser Definition entsprechen, investieren durchschnittlich 30% ihres Umsatzes in F&E. Zahlreiche europäische Länder nutzen zudem das Instrument der Tax credits erfolgreich, um Anreize fĂźr F&E auch gerade in KMU zu schaffen. Die ProjektfĂśrderung ist eine sehr wichtige Säule der Innovationsfinanzierung. Allerdings ist die EinfĂźhrung von Steuergutschriften ein sinnvolles weiteres Instrument – vor allem fĂźr KMU.“ t.gabrielczyk@biocom.de

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Wissenschaft

Interneurone weisen Weg zu Alzheimer-Wirkstoffen Demenz Kurzschlüsse im Hippocampus haben Wissenschaftler auf die Spur der Ursachen für die Altersdemenz gebracht. Das Verkümmern hemmender Signale scheint der Grund für den schleichenden Gedächtnisverlust zu sein. Wie es im Zuge der Alzheimer-Demenz zu Gedächtnisstörungen und Lernschwierigkeiten kommt, ist bislang nur grob verstanden. Allgemein wird vermutet, dass der Verlust erregungsdämpfender Interneurone zu einer veränderten Verschaltung der Neuronen im Hippocampus und damit zu einer Änderung

der elektrischen Aktivität beiträgt, die die Lern- und Gedächtnisleistung beeinträchtigt. Ende September präsentieren Forscher des DZNE in Bonn im Tiermodell für betaAmyloidose gewonnene Daten, die diese Hypothese stützen (NeuroN, doi: 10.1016/j. neuron.2016.08.034).

Abb.: Forschungszentrum Jülich (rechts)

Biochemie Toxische Kondensationskeime für Alzheimer Schon lange glauben Alzheimer-Experten zu wissen, dass nicht die wasserunlöslichen Amyloidplaques für den Untergang von Nervenzellen im Gehirn verantwortlich sind, sondern kleinere, kurzlebige Moleküle, die sich dank ihrer b-Faltblattstruktur zu diesen zusammenlagern. Einen Fortschritt bei der Analyse der vermeintlich toxischen Molekülspezies meldeten Ende September gemeinsam die Freie Universität (FU) und das Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin. Durch die Kombination zweier Verfahren gelang es Forschern um Kevin Pagel und Gert von Helden erstmals, die individuellen Alzheimer-Peptide zu erfassen (Nature Chemistry, doi: 10.1038/NCHEM.2615). Dazu bestimmten sie zunächst die Molekülform mit Ionen-Mobilitäts-Spektrometrie/Massenspektrometrie und ermittelten danach die Struktur mit Hilfe von Gasphasen-InfrarotSpektroskopie. Dabei identifizierten sie zwei Fibrillen-formende Peptide als besonders reich an den wasserunlöslichen b-Faltblattstrukturen. Erweisen sich die VEALYL und YVEALL genannten, 4 bis 9-Aminosäuren-langen Oligomere experimentell tatsächlich als neurotoxisch, könnten erstmals gezielt Wirkstoffe gegen die Moleküle gerichtet werden, die die Neurodegeneration antreiben.

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„Schon im Frühstadium von Alzheimer gehen cholinerge Verbindungen zugrunde. Ihr Name rührt daher, dass sie für gewöhnlich den Botenstoff Acetylcholin freisetzen“, erklärt Studienleiter Martin Fuhrmann. Manche dieser cholinergen Nervenenden (Synapsen) sind mit den somatostatin-positiven Interneuronen verknüpft, die Fuhrmanns Team untersucht hat. „Der Verlust dieser Kontakte wirkt sich unmittelbar auf die Interneurone aus. Ihre zelluläre Verdrahtung nimmt Schaden. Das beeinträchtigt ihre Fähigkeit, andere Zellen zu hemmen“, so der Neurowissenschaftler. „Für gewöhnlich besteht nämlich eine fein austarierte Balance zwischen Erregung und Hemmung.“ Bei Alzheimer gerät dieses Gleichgewicht so aus der Balance, dass an den sogenannten Lern- und Gedächtnisschaltkreisen (Microcircuits) beteiligte Neurone, wie bei einem epileptischen Anfall, ständig feuern. Zuerst passiert das, den Analysen des Bonner Teams zufolge, im Hippocampus, dem Sitz des Lernens und des Gedächtnisses. Den Nachweis führten die Forscher durch bildgebende Analysen sogenannter O-LMInterneurone, die die Aktivität feuernder Neurone dämpfen. Der Vergleich der Nervennetze, die sich während einer Lernaufgabe („Umgebung wiedererkennen“) neu verknüpften, förderte deutliche Unterschiede bei Alzheimer-Mäusen und gesunden Artgenossen zutage. Während sich bei gesunden Nagern neue Zellkontakte bildeten und alte neu verschalteten, war die Zellvernetzung bei den Alzheimer-Mäusen gestört; zum Teil verkümmerten die Nervenverbindungen sogar. Außerdem hatten demente Nager Schwierigkeiten, ihre Trainingsumgebung zu erkennen. Als Ursache ermittelten die Wissenschaftler den Untergang der cholinergen Synapsen. Wie genau sich dieser hemmen lässt, weiß noch niemand. Gleichwohl hofft Fuhrmann, dass seine Arbeit in einem neuen Wirkstoffkandidaten gipfelt. t.gabrielczyk@biocom.de LESEPROBE

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Firmenindex

Evolva A/S Evonik AG Evotec AG

IMPRESSUM Das Life Sciences-Magazin |transkript erscheint monatlich (mit zwei Doppelausgaben pro Jahr) im Verlag der BIOCOM AG Lützowstraße 33 – 36 10785 Berlin | Germany Tel.: 030 / 26 49 21-0 Fax: 030 / 26 49 21-11 E-Mail: transkript@biocom.de Internet: www.biocom.de Herausgeber: Dipl.-Biol. Andreas Mietzsch Redaktion: Dipl.-Biol. Thomas Gabrielczyk Dipl.-Biol. Sascha Karberg (V.i.S.d.P.) Maren Kühr Dr. Martin Laqua Anzeigen: Oliver Schnell, Christian Böhm, Andreas Macht Tel.: 030/264921-45, -49, -54 Vertrieb: Marcus Laschke Tel.: 030/264921-48 Herstellung: Benjamin Röbig Druck: H. Heenemann GmbH & Co. KG Bessemerstraße 83 – 91 12103 Berlin 22. Jahrgang 2016 Hervorgegangen aus BioTechnologie Das Nachrichten-Magazin (1986 – 88) und BioEngineering (1988 – 94) ISSN 1435-5272 Postvertriebsstück A 49017 |transkript ist nur im Abonnement beim BIOCOM-Verlag erhältlich. Der Jahresbezugspreis beträgt für Firmen und Institutionen 186 €, für Privatpersonen 94 € und für Studenten unter Vorlage einer gültigen Immatrikulationsbescheinigung 48 €, jeweils inkl. Mwst. und Porto. Auslandstarife auf Anfrage. Eine Abo-Bestellung kann innerhalb von zwei Wochen bei der BIOCOM AG schriftlich widerrufen werden. Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr und verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls es nicht spätestens sechs Wochen vor Ablauf gekündigt wird. Bei Nichtlieferung aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. Gerichtsstand, Erfüllungs- und Zahlungsort ist Berlin. Mitglieder der BIO Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Proteomforschung DGPF, der Fachabteilung LifeScience Research im VDGH sowie der Biotechnologischen Studenteninitiative btS erhalten die Zeitschrift im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stehen in der inhaltlichen Verantwortung der Autoren. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung darf kein Teil in irgendeiner Form reproduziert oder mit elektronischen Systemen verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Titelbild: MorphoSys AG Beileger: Finnpro Finland Trade Center © BIOCOM AG ® BIOCOM ist eine geschützte Marke der BIOCOM AG, Berlin

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82 22 22, 26, 29, 42

F Finpro, Finland Trade Center Beileger Fördergesellschaft IZB 23, 59 23andMe 3P Biopharmaceuticals S L 4SC AG

60 43 16, 18

A Actelion AG ADC Therapeutics Addex Therapeutics Amal Therapeutics AMGEN GmbH Amgen Inc Apeiron Biologics AG Apitope International NV Asceneuron SA AstraZeneca Audi AG Auven Therapeutics

25 54 30 40 U2 73 22 30 83 54 70 54

B Baxalta Inc 27 Baxter 42 Bayer 40 Bayer AG 22, 26, 38, 40, 67, 78 Bayern Kapital GmbH 42, 49 Berlin Partner GmbH 5 BioCampus Cologne GmbH 51 BIOCOM AG 27, 63, 65, 66, 71, 76, U3 BioEcho Life Sciences GmbH 47 Bioglobe GmbH 62 Biontis GmbH 62 BioPark Regensburg GmbH 82 Bluebird bio 14 Boehmert & Boehmert 15, 28 Boehringer Ingelheim 21, 25, 40 Boston Pharmaceutical 60 Brain AG 22 C Carrick Therapeutics Celgene Corp Cellab GmbH Cellogic GmbH CellServe GmbH CELONIC AG CEM GmbH Cerbios-Pharma S A ChemChina ChemDiv Inc Clariant CMC Biologics A/S Crispr Therapeutics CureVac GmbH

26 20 13, 74 72 72 27 25, 28, 75 27 20 54 70 27 6 60

D DelSiTech Ltd Dentons Europe LLP Dunn Labortechnik GmbH Dust Biosolutions GmbH

22 39, 52 75 6

E EIT Emerging Implant Techn EngMab AG Eppendorf AG Erber Group EUSA Pharma

48, 49 20 62 82 22

G Galapagos NV Global Derivate Trading GmbH Gurnet Point Capital

25 50 60

H Hanmi 21 HBM Healthcare Investments AG 28 HBM Partners AG 29 Heidelberg Pharma AG 27 High-Tech Gründerf Manag 3, 40, 44 HMW Innovations AG U4 Hookipa Biotech AG 50 HP Wild Holdig AG 54 Hybrigenics S A 25 I IDT Biologika GmbH iFeel Labs Immunic AG Immunic Therapeutics iOmx

27 67 42 16, 18, 40 60

J/K Janssen KWS SAAT AG

20, 25 72

L Labfolder GmbH 6 LAP Laser Applikationen 82 Lausitzer Analytik GmbH 22 Lead Discovery Center GmbH 6 Life Sciences Partners 18, 42 M MC Services AG 55 medifundo GmbH & Co KG 46, 47 Medigene AG 14, 82 Medigene Immunotherapies 14 Medimmune Ltd 54 Medpace Germany GmbH 82 Merck KGaA 25, 28, 30, 40, 78, 82, 83 Merck Millipore 7 Miltenyi Biotec 78 MLM Medical Labs GmbH 11 Molecular Partners AG 20 Mologen AG 50 MorphoSys AG 8,9, 25, 42, 82 N Nabriva Therapeutics AG 29 New Enterprise Associates 28 Newron Pharmaceuticals S p A 50 NMI Universität Tübingen 77 Nouscom GmbH 82 Novartis AG 25, 29 Novo Ventures 28 NOXXON Pharma AG 6, 22, 60 Numares AG 42 O ObsEva Olympus Europa GmbH Omeicos Therapeutics GmbH Oncotec Pharma Produktion OrbiMed Advisors Orgentec Diagnostika GmbH

28 57 40 27 28 82

P Paion AG Paradigm Spin Pfizer Prexton Therapeutics SA ProBioDrug AG

30 48 28, 78 25 50, 60

Q/R Qiagen 29, 42, 62 Rentschler Biotechnologie GmbH 37 Reprogenetics 69 Richter-Helm BioLogics GmbH 41 Rigontec GmbH 40 Roche AG 25, 30 Rock Springs Capital 28 S Sanofi SA Santhera Pharmaceuticals Sarepta Therapeutics Inc Sartorius Sarstedt AG & Co SciDerm GmbH Science4Life e V Sendinaden SERVA Electrophoresis GmbH Shire SHS Ges f Bet manag mbH SIEMENS AG Sofinnova Partner Spine Solutions Spirogen Ltd Sun Pharmaceuticals Suppremol GmbH Swiss Biotech Association Sygnis Syngenta AG synlab GmbH Synthes AG

26, 78 25 25 31 21 22 27 67 62 27, 73 48, 49 57 28 48 54 25 42 56 31 20, 68 22 48

T T-Cell Europe GmbH TFS International AB ThermoFisher Scientific Thermosome GmbH TopoTarget A/S Torrey Pines Scientific, Inc Total TowerCrest Ltd Transgene

72 22 62 82 82 54 70 50 28

U UGISense AG United Therapeutics

6 22

V Vasopharm GmbH Venneos GmbH Viomedo UG Viratherapeutics GmbH Vita 34 AG

42 17 22 21 76

W Wallinger/Ricker/Schlotter/Tostmann 34 Wilex AG 29, 60 X Xarion Xell AG Xeltis Xencor Inc

57 38 25 25

Y/Z Yakult ZAMBON Group S p A

16 50

Itranskript I Nr. 11 I 22. Jahrgang 2016


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Picture: British Embassy Berlin

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24 February 2017, British Embassy Berlin, Germany Over its ten-year history, the Berlin Conference on Life Sciences has become a must-attend event for Life Science decision makers, business developers, investors and legal experts. The upcoming conference will explore the exciting market and challenging conditions for the development of novel antimicrobials. › › › › ›

Antimicrobial Market – Industry overview, SME engagement & financial insights Technology Perspective – New approaches to efficiently combat antimicrobial resistance Legal Environment & Reimbursment – The challenges of bringing antimicrobials to the market R&D Trends – Research and development beyond antibiotics & public-private partnerships Start-up Pitch – Investors talk & new business models in the field

Speakers will cover the entire value chain from research & development to the market. Please find an initial agenda of the programme and the registration form at: www.berlin-conferences.com

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European Biotechnology (1 &.-H9JLF=JK;@9>L “L

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Organisation: BIOCOM AG | LĂźtzowstraĂ&#x;e 33–36 | 10785 Berlin www.biocom.de | events@biocom.de | Tel. +49 (0)30 264921-53 | Fax +49 (0)30 264921-66

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