Interview
ISSN 1435-5272 | A 49017
Wirtschaft. Technologie. Leben. 23. Jahrgang. 1-2|2017.
DSMZ-Chef Prof. Dr. Jörg Overmann über das NagoyaProtokoll und die Folgen für die mikrobiologische Forschung.
SchWeiz
Schaltkreis heilt Diabetes TherapeuTika
Rückschlag für die mRNA-Revolution umfrage
Biotech-Branche ist optimistisch für das Jahr 2017 bioTenSide
Rhamnolipide sind der letzte Schrei
E B O R P LESE
Immunonkologie
Big Pharma setzt auf deutsche Technologien
Scientific excellence Customised solutions Personal accountability MLM Medical Labs is one of the leading Central Labs for clinical trials in Europe. For further information please contact Dr. Katja Neuer at kneuer@mlm-labs.com or visit us at www.mlm-labs.com.
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Andreas Mietzsch Herausgeber
Jahrgang 23 „Se vogliamo che tutto rimanga come è, bisogna che tutto cambi“, sagt Tancredi Falconieri zum Fürsten Salina im Gattopardo. „Wenn wir wollen, dass alles bleibt wie es ist, muss sich alles ändern.“ Das könnte zum Zitat des Jahres 2017 werden. Ob es die Medienbranche ist, Demokratien im Allgemeinen, die Europäische Union oder die USA im Besonderen – überall rumort es; die Zeit des bräsigen „weiter so“ ist schon 2016 krachend zu Ende gegangen. Aufregende, sogenannt postfaktische Zeiten, in denen es um so mehr auf fundierte, verlässliche Informationen ankommt. Wie Sie an diesem Heft sehen, liebe Leser, stellt sich auch |transkript diesen Herausforderungen mit einem nicht nur optischen, sondern auch inhaltlichen Relaunch.
Save the Date!
Das bisherige Konzept von |transkript wurde für einen Vorgänger-Titel im Sommer des Jahres 1986 erdacht. Das war lange vor Internet, E-Mails und sozialen Medien – der jüngste Schrei in den Büros war das Faxgerät, eine 20Mb-Festplatte kostete mehr als 10.000 DM. Damals zeichnete sich ab, dass die Erkenntnisse der molekularen Biologie zu völlig anderen Wirtschaftsstrukturen, gar zur Bildung einer neuen Branche führen würden. Das Medium Fachzeitschrift unterstützte diesen Wandel durch flächendeckende Berichterstattung aus der DACH-Region, unser „Nachrichtenmagazin“ hatte damit ein Alleinstellungsmerkmal. Nun, Nachrichten erfährt man heute schneller online, zum Beispiel auf transkript.de. Damit wandelt sich die Informationsfunktion der Fachzeitschrift, ohne jedoch obsolet zu werden. Heute geht es für ein erfolgreiches gedrucktes Magazin eher darum, gut recherchierte Hintergründe und pointierte Meinungen zu bieten. In unserem Fall ist der Erklärungsbedarf des weiten Gebietes der Life Sciences in Wirtschaft, Forschung und Politik nach wie vor hoch. Doch statt eines engen Biotech-Branchenfokus (mit den früher festen Branchengrenzen ist es allgemein nicht mehr weit her) interessieren heute eher die Innovationsförderlichkeit der Strukturen und vor allem ganz unterschiedliche Anwendungsbeispiele. Die moderne, molekulare Biologie hat eben nicht nur eine eigene (hierzulande recht kleine) Branche hervorgebracht, sondern diffundiert als Technologie erfolgreich in viele verschiedene Wirtschaftszweige. Das mit dem Begriff der „Biologisierung der Industrie“ gut formulierte Ziel liegt jedoch noch in einiger Ferne. Bioökonomie Bei der Suche nach einem neuen Untertitel für unser Magazin haben wir uns auch intensiv mit dem Begriff der Bioökonomie beschäftigt: die Verbindung von Biologie und Wirtschaft in diesem Wort wäre eigentlich ideal. Leider hat man sich vor einigen Jahren in Teilen Europas, zum Beispiel in Deutschland, vom Begriff der wissensbasierten Bioökonomie verabschiedet und aus der Wortbedeutung die biopharmazeutischen Anwendungen verbannt – semantischer Unfug. Selbst der Bioökonomierat scheint damit nicht ganz glücklich zu sein, siehe S. 41. Kurz hatten wir erwogen, einen neuen Begriff vorzuschlagen: die universale Bioökonomie. Doch jetzt finden Sie auf der Titelseite eine andere Klammer – schreiben Sie uns doch, wie Sie das „neue“ |transkript-Magazin inhaltlich und optisch finden: transkript@biocom.de . |transkript. 1–2.2017.
Forum Science& Health 5. – 6. Juli 2017 Veranstaltungsforum Fürstenfeld bei München
www.bio-m.org/fsh
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Inhalt.
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Phenex fährt 100 Mio. US-Dollar ein Vor zwei Jahren ging die US-amerikanische Gilead Science Inc. mit der Phenex Pharmaceuticals AG eine Partnerschaft ein. Jetzt fließt Geld und für die Ludwigshafener eröffnen sich neue Horizonte.
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Run auf deutsche Immuntherapietechnik Erst Pieris, dann Immatics – die immunonkologischen Technologien deutscher BiotechFirmen sind bei Big Pharma gefragt. Die Kooperationen zwischen Pieris und Servier sowie Immatics und Amgen könnten langfristig Milliarden US-Dollar bringen.
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Rückschlag für die mRna-Revolution Curevac, Biontech, Moderna – ein ganzer Strauß von Firmen wettet darauf, dass Boten-RNA der Weg in die Zukunft der Medizin ist. Aber auch viel Geld kann Stolpersteine nicht aus dem Weg räumen.
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Biotensidon verfolgt ambitionierte Ziele Im wachsenden Markt für „Biotenside“ sind Rhamnolipide der letzte Schrei. Die Produktion im großen Maßstab gilt aber als schwierig. Nun meldet die Firma Biotensidon Fortschritte. Auch für Evonik und Henkel sind Rhamnolipide ein Zukunftsthema.
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Positiver Blick zurück und nach vorn Die Biotech-Firmen beginnen das neue Jahr in optimistischer Stimmung. Einer Trendumfrage von BIO Deutschland und |transkript zufolge soll mehr Personal eingestellt und investiert werden.
Keine Demokratie ohne akzeptanz von Evidenz Der aktuelle |transkript-Kommentar zur politischen Lage: Evidenzbasiert zu handeln oder zumindest danach zu streben – das ist keine Frage der Lust oder Laune und wähl- oder abwählbar, es ist eine Grundbedingung für das Funktionieren unserer Gesellschaft.
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Keine Steuer auf Zucker & Co. Finnland, Frankreich, Norwegen und Dänemark tun es bereits: Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt besteuern, um Gesundheitsschäden vorzubeugen. Klar dagegen und pro Industrie positioniert sich jetzt die Bundesregierung.
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Pro & Kontra: Brustkrebs – Biomarker bei therapiewahl nutzen? Das IQWiG sieht den Nutzen von Genexpressionstests bei der ChemotherapieStratifizierung von Brustkrebspatienten als nicht belegt. Ärzte sind anderer Ansicht und protestieren.
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Das Ende des nagoya-Protokolls? Unterlaufen der internationale Austausch von Sequenzdaten und die Synthetische Biologie den Schutz vor Biopiraterie des Nagoya-Protokolls? Schwellenländer haben eine internationale Diskussion darüber durchgesetzt.
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„Großes hemmnis für die Forschung“ |transkript sprach mit Professor Jörg Overmann, Leiter der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen in Braunschweig, über die Folgen des NagoyaProtokolls für die mikrobiologische Forschung und Wertschöpfung.
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Dossier: Fährtenlesen mit Desoxyribonukleinsäure Mit DNA-Profilen lassen sich nur Täter finden, deren Erbgut schon einmal registriert wurde. Mit der DNA-Phänotypisierung lässt sich aus biologischen Spuren weit mehr erfahren – wenn die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden.
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LESEPROBE
|transkript. 1–2.2017.
Abb.: Retusche, Original von Svisio/istockphoto.com (oben), bearbeitet, Original von pict rider/fotolia.com (mitte), Retusche, Original von ONAG (unten)
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Krebs steuert Makrophagen Krebsimmuntherapien greifen längst nicht bei jedem. Forscher beginnen jetzt damit, die Faktoren zu kartieren, die dazu führen, dass CheckpointInhibitoren helfen oder wirkungslos bleiben.
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Schaltkreis heilt Diabetes Schweizer Forscher können mit genetischen Schaltkreisen die Hauptprobleme von Zuckerkranken beheben. Ihre biomimetischen Zellen korrigieren die Unfähigkeit, Insulin zu bilden und physiologisch auf das Zuckerhormon zu reagieren.
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Resistenzbrecher dringend gesucht Die Antibiotikaforschung in Mitteleuropa hat unverkennbar an Dynamik gewonnen. Jüngst warteten Nabriva, Debiopharm, Aicuris und Evotec mit positiven Nachrichten auf.
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Abb.: Retusche, Original von Sebastian Kaulitzki/fotolia.com (oben), kodochigov/fotolia.com (mitte)
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Bayer-spin out BlueRock / Obseva-IPO / Luxendo finanziert / Sirion Biotech profitabel Suppremols Ende / Qiagen baut aus / Neuer Fonds: „La Famiglia“ Serie-A für Eternygen / Klinischer Erfolg für Newron Medigene lizenziert aus / Genticel-Übernahme 9 Mio. Euro für Heparegenix / Merck kauft ein Patentkommentar / Noxxon kooperiert mit MSD / Apceth produziert für Bluebird Bio Asklepios investiert in „Tübiom“/ 12 Mio. Euro für Qgel Elexxions Rettung / USA-Ärger für Fresenius Medical Care Patientus verkauft an Jameda
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B. Braun vernetzt sich Börse aktuell Börsenkommentar Schmerz: neuer Stoml3-Blocker Blutkrebs: Proteinblocker stoppt Resistenz / Warnung vor CDK8/19-Inhibitoren IMBA forscht an Minibrains Berlin-Brandenburg / Nordrhein-Westfalen Mikroplastiksuche / HoppStiftung / Morphosys AG Personalia |transkript persönlich Verbände Stellenmarkt Termine Index Letzte Seite
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Schlaglicht
SCHLAGLICHT
Bioökonomie 2030 Die Empfehlungen des Bioökonomierates im Wortlaut
Wie geht es weiter?
Bioökonomie
2030
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Weiterentwicklung der „Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030“
1-2|2017.
|transkript. 1–2.2017.
Wie geht es weiter?
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› Bioökonomie in der politischen Agenda nach 2015 › Herausforderungen im deutschen Innovationssystem › Die Weiterentwicklung der Forschungsstrategie
Gefördert aus Mitteln der Länder Berlin und Brandenburg, der ,QYHVWLWLRQVEDQN %HUOLQ NR¿QDQ]LHUW YRQ GHU (XURSlLVFKHQ 8QLRQ ± (XURSlLVFKHU )RQGV I U 5HJLRQDOH (QWZLFNOXQJ
wirtschaft.
Meilensteinzahlung
Phenex fährt 100 Mio. Us-Dollar ein Vor zwei Jahren ging die US-amerikanische Gilead Science Inc. mit der Phenex Pharmaceuticals AG eine Partnerschaft ein. Jetzt fließt Geld und für die Ludwigshafener eröffnen sich neue Horizonte.
Als Mitbegründer und CEO von Phenex Pharmaceuticals hielt der Biochemiker stets an der FXR-Technologie fest und trifft damit nun ins Schwarze.
HInterGrUnd
farnesoid-X-rezeptoren - erst exotisch, jetzt begehrt Mit positiven Phase IIb-Daten eines FXR-Wirkstoffs weckte Intercept Pharmaceuticals Inc. im Jahr 2014 erstmals das Interesse an Farnesoid-X-Rezeptoren. Die FXR-Wirkstoffe von Phenex werden derzeit in drei verschiedenen Lebererkrankungen getestet: der nicht-alkoholischen Fettleber-Hepatitis (NASH), der primären biliären Cholangitis (PBC) und der primären sklerotisierenden Cholangitis (PSC). Der Arzneikandidat beeinflusst die Aktivität eines Hormonrezeptors, der Gallensäure, Lipid- und Glukosehomöostase reguliert.
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LESEPROBE
Anfang letzten Jahres – nach 18-monatiger gemeinsamer Forschung und Entwicklung mit Phenex und dem Start der Phase I-Studie – floss Geld nach Ludwigshafen, was Kremoser jedoch nicht öffentlich machen durfte.
Der nächste Meilenstein wartet 2019 Die nächste, letzte und größte Marge erwartet Phenex zu Beginn der Phase III, die gemessen an den angegebenen Laufzeiten von Phase II-Studien jedoch nicht vor 2018/2019 starten dürfte. Das Kapital gehe nun zum Teil an die Investoren, werde aber vor allem in neue Medikamentenentwicklungsprogramme im Bereich Leber-, Magen-Darm- und KrebsErkrankungen investiert, sagte Kremoser im Gespräch mit |transkript. „Im Bereich der Onkologie haben wir ein paar interessante neue Ansätze, die nicht alle machen.“ Dafür wolle Phenex auch die Mitarbeiterzahl, derzeit 25, erhöhen und sich räumlich erweitern. „Die ersten zwei Projekte sind soweit, dass der Start der klinischen Entwicklung bereits absehbar ist“, so Kremoser. Dabei habe man ganz bewusst keine Fremdprojekte einlizenziert, sondern baue auf die eigene Forschung. „Unser nächstes großes Ziel ist es, einen Wirkstoff aus der Forschung bis hin zur Zulassung und Vermarktung zu entwickeln“, sagt Kremoser. „Wir sind jetzt in einer Position, in der wir dieses Ziel mit einiger Sicherheit erreichen können.“ Zunächst will Kremoser aber feiern: Die große Party für Mitarbeiter und Investoren ist bereits beschlossene Sache. sk. |transkript. 1–2.2017.
Abb.: Phenex
Dr. Claus Kremoser
Es war eine Wette auf die Zukunft, als Phenex Ende 2014 sein Farnesoid-X-Rezeptor-Programm (FXR) mit Gilead Science Inc. verpartnerte. „Dass Gilead eines Tages eines unserer Moleküle für die klinische Entwicklung auswählen würde, das war damals nicht mehr als eine ambitionierte Hoffnung“, sagt Phenex-CEO Claus Kremoser. Ob von den damals verkündeten 470 Mio. US-Dollar Meilensteinzahlungen also jemals etwas auf den Konten der Ludwigshafener landen würde, stand in den Sternen. „Jetzt ist die Hoffnung Wirklichkeit geworden“, jubelt Kremoser. Anfang Januar konnte der Biochemiker und Mitgründer von Phenex bekanntgeben, dass Gilead drei Phase II-Studien mit dem nicht-steroiden FXR-Agonisten GS9674 begonnen hat (bei clinicaltrials.gov unter NCT02854605, NCT02943447, NCT02943460 einsehbar) – und eine Meilensteinzahlung von 100 Mio. US-Dollar auslöste. Damit hat Gilead bereits rund die Hälfte der vereinbarten Meilensteinzahlungen überwiesen, denn schon
Politik.
Mikrobiologie
„Großes Hemmnis für die Forschung“ |transkript sprach mit Professor Jörg Overmann, Leiter der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen in Braunschweig, über die Folgen des Nagoya-Protokolls für die mikrobiologische Forschung und Wertschöpfung.
Overmann. Gegen die Absichten des Na goyaProtokolls, die Herkunftsländer vor Biopiraterie endemischer biologischer Res sourcen zu schützen und einen fairen Inter essenausgleich zu schaffen, kann niemand etwas haben. Biopiraterie, wie etwa im Falle eines aus der südafrikanischen HoodiaPflan ze stammenden Appetitzüglers, ist abzuleh nen. Allerdings treffen die Grundannahmen des Protokolls, dass biologische Ressourcen lokal begrenzt oder in sogenannten Hotspots auftreten, vornehmlich auf Pflanzen und Tiere zu. Für Mikroorganismen, aus denen mindestens 60% der pharmazeutischen Na turstoffe stammen, stimmen sie schlichtweg nicht. Denn kulturunabhängige Sequenzie rungsverfahren beweisen zunehmend: Mik roorganismen kennen keine Ländergrenzen. Sie verbreiten sich mit dem Luftstrom über Kontinente. transkript. Schadet das Protokoll im Bereich Mikrobiologie also mehr als es nützt? Overmann. Das in vielen asiatischen und afrikanischen Staaten bisher nicht bekann te oder aus Misstrauen ignorierte konzepti onelle Problem ist ein großes Hemmnis für die Forschung – und zwar besonders in den Ländern, die das NagoyaProtokoll für mikro
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LESEPROBE
biologische Ressourcen genauso strikt aus legen wie für dort heimische Pflanzen und Tiere. Da es kein Monopol für mikrobiologi sche Ressourcen gibt, sondern diese wahre Kosmopoliten sind, weicht die Forschung dorthin aus, wo die Regelungen weniger re striktiv sind. transkript. Was empfehlen Sie, um die Situation zu verbessern? Overmann. Bisher haben nur etwa die Hälf te der Vertragsstaaten das NagoyaProto koll ratifiziert. Es besteht die Chance, dem Unwissen über die für die mikrobiologische Forschung nicht zutreffenden Grundan nahmen des NagoyaProtokolls entgegen zuwirken. Davon würden die bilaterale Zu sammenarbeit und der Wissenstransfer mit Staaten profitieren, die aufgrund ihrer rigi den Haltung bisher von Wissenschaftlern gemieden wurden. Zudem muss mit dem Irrglauben aufgeräumt werden, dass die öffentliche Hinterlegung von Mikroorganis men in Sammlungen diese interessant für die kommerzielle Nutzung machen, Biopira terie also quasi anregen. Das Gegenteil ist der Fall; denn die Veröffentlichung vereitelt die Möglichkeit einer exklusiven Nutzung. Länder wie Indien, die die Hinterlegung aus diesem Denken heraus jahrzehntelang ver boten haben, lernen jetzt, dass Offenheit Kooperationen und die eigene Entwicklung fördern. tg. |transkript. 1–2.2017.
Abb.: DSMZ
Professor Dr. Jörg Overmann ist seit 2010 der geschäftsführende Direktor des LeibnizInstituts DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH in Braunschweig. Der Mikrobiologe verbrachte seine Postdoc-Zeit an der University of British Columbia, habilitierte sich an der Universität Oldenburg und war von 20002009 Professor an der LMU in München. Von 2003 an leitete er das dortige Department Biologie I.
transkript. Herr Professor Overmann, warum ist die Anwendung des Nagoya-Protokolls auf die Mikrobiologie problematisch?
service.
Das Life Sciences-Magazin |transkript erscheint monatlich (mit zwei Doppelausgaben pro Jahr) im Verlag der
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BIOCOM AG Lützowstraße 33–36 10785 Berlin | Germany Tel.: 030 / 26 49 21-0 Fax: 030 / 26 49 21-11 E-Mail: transkript@biocom.de Internet: www.biocom.de
2A Pharma AB 4SC AG
Herausgeber: Dipl.-Biol. Andreas Mietzsch Redaktion: Dipl.-Biol. Thomas Gabrielczyk Dipl.-Biol. Sascha Karberg (V.i.S.d.P.) Maren Kühr Dr. Martin Laqua Anzeigen: Oliver Schnell, Christian Böhm, Andreas Macht Tel.: 030/264921-45, -49, -54 Vertrieb: Marcus Laschke Tel.: 030/264921-48 Design: Oliver-Sven Reblin Herstellung: Benjamin Röbig Druck: H. Heenemann GmbH & Co. KG Bessemerstraße 83–91 12103 Berlin 23. Jahrgang 2017 Hervorgegangen aus BioTechnologie Das Nachrichten-Magazin (1986–88) und BioEngineering (1988–94) ISSN 1435-5272 Postvertriebsstück A 49017 |transkript ist nur im Abonnement beim BIOCOM-Verlag erhältlich. Der Jahresbezugspreis beträgt für Firmen und Institutionen 186 €, für Privatpersonen 94 € und für Studenten unter Vorlage einer gültigen Immatrikulationsbescheinigung 48 €, jeweils inkl. Mwst. und Porto. Auslandstarife auf Anfrage. Eine Abo-Bestellung kann innerhalb von zwei Wochen bei der BIOCOM AG schriftlich widerrufen werden. Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr und verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls es nicht spätestens sechs Wochen vor Ablauf gekündigt wird. Bei Nichtlieferung aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. Gerichtsstand, Erfüllungs- und Zahlungsort ist Berlin. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stehen in der inhaltlichen Verantwortung der Autoren. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung darf kein Teil in irgendeiner Form reproduziert oder mit elektronischen Systemen verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Titelbild: BIOCOM, Original von Svisio/istockphoto.com Beilagen: DGPharMed, IZB, BIOCOM AG © BIOCOM AG ® BIOCOM ist eine geschützte Marke der BIOCOM AG, Berlin
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A AC Immune SA 23 Actelion Ltd. 30, 31 Aesculap AG 28, 29 Affimed GmbH 14 AiCuris GmbH & Co KG 70 Allecra Therapeutics GmbH 70 Amcure GmbH 19 Amgen Inc. 11, 12, 14 Apceth GmbH 24 Aptarion biotech AG 24 Aptevo Therapeutics 14 Asceneuron SA 67 Ascenion GmbH 78 Asklepios International GmbH 24 Ayoxxa Biosystem GmbH 67 B B. Braun Melsungen AG 29 Baxalta 7 Bayer AG 6,19 Berlin Partner GmbH 5 BIOCOM AG 17, 27, 50, 65, 75 BioM Biotech Cluster Dev.GmbH 3 BioMedPartners 70 BioNTech AG 14, 15, 20 Bioökonomierat 35–49 BioRegio STERN GmbH 67 Biotechrabbit GmbH 64 Biotensidon International AG 18 BioVersys GmbH 70 Bluebird bio 14, 24 BlueRock Therapeutics 6 Boehmert & Boehmert 13, 24 Boehringer Ingelheim Venture Fund 21 Brain AG 30 Braun GmbH 7 Bristol Myers Squibb Company 59 C C.B.S. Scientific 19 Capsugel 19 Carpegen GmbH 20 Cegat GmbH 25 CEM GmbH 28, 66, 72 Cemet GmbH 25 Coparion GmbH & Co. KG 21 Credit Suisse 6 Crispr Therapeutics 23 CrystalFirst 68 Curetis AG 20 CureVac GmbH 15, 16 D Debiopharm S.A. DECHEMA e.V. DGPharMed DKFZ
72 71 79, Beilage 81
E Edmond de Rothschild 70 Elexxion AG 27 Epidarex Capital 19 Epigenomics AG 67 Eternygen GmbH 19 European Biotechnology Network 77 Evonik AG 18 Evotec AG 19, 70, 72 F FGK Clinical Research GmbH 29 Five Prime Therapeutics inc. 59 Fördergesellschaft IZB 21, 25 Forbion Capital Partners 70 FoFresenius Medical Care 27 G Genentech Inc. GenKyoTex S.A. Genticel S.A. Gilead Ltd Glycotope GmbH greenovation Biotech GmbH
14 20 20 8 64 58
H Henkel AG & Co. KGaA 18 Heparegenix GmbH 21 High-Tech Gründerfonds 21, 28, 68 HMW Innovations AG U4 I IBB Beteiligungsgesellschaft mbH 19 Immatics AG 11, 12, 14 Immunic AG 66 iOmx Therapeutics 14 J Jameda GmbH Jefferies & Company Inc. Johnson & Johnson
28 6 31
L Lead Discovery Center GmbH LEERINK Partners LLC Leica Biosystems GmbH Life Science Austria LISA LipOra Lonza AG Luxendo
58 6 19 9 68 19 6
M MD Anderson 14 Medigene AG 11, 12, 14, 20, 30, 67 Merck KGaA 21, 31 Merus B.V. 23 Micromet AG 11, 12, 14 Miele & Cie. KG 7 MIG Verwaltungs AG 29 MLM Medical Labs GmbH U2 Moderna Therapeutics 15, 16 MorphoSys AG 14, 31, 66, 67 MPM Capital GmbH 14 MSD Merck Sharp & Dohme 24
index N Nabriva Therapeutics AG 30, 70 NeuTube 68 Newron Pharmaceuticals S.p.A. 19 nova-Institut GmbH 33 Novartis 20, 31 Novo Seeds 21 NOXXON Pharma AG 24 O Obseva S.A. OD-OS GmbH P Patientus GmbH Phenex Pharmaceuticals PIERIS AG
6 29
28 8 12, 14
Q Qgel S.A. Qiagen NV
25 7, 31
R Reactive Robotics GmbH Roche S Science4Life e.V. Scienion AG Servier Shire plc SIEMENS AG Sirion Biotech GmbH Suppremol GmbH Swarovski KG Swiss Biotech Association Sygnis AG SYSTEC GmbH
68 31
27, 68 64 12, 14 7 7 6 7 7 U3 19 20
T Techniker Krankenkasse 28, 63 TETEC AG 29 Tian Ying Medical Instrument 27 Topas Therapeutics 19 Trendlines-Gruppe
29
Trumpf Venture GmbH
28
Tubulis Technologies
68
V VC Fonds Technologies Berlin Versant Ventures Vertex Pharmaceuticals
19 6 21
W Wessling-Gruppe
66
Whitesonic GmbH
28
X Xarion Laser Acoustics GmbH
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Z Zedira GmbH
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|transkript. 1–2.2017.
SWISS BIOTECH DAY 2017
The Swiss Biotech Day is the leading biotechnology conference in Switzerland. Programme highlights in 2017 will be keynotes by Lonza and Johnson & Johnson, in addition to dedicated oneto-one partnering opportunities and an exhibition. The parallel sessions in the afternoon will focus on publicly listed biotech companies, emerging biotech companies, highlights in research and international relations. So don’t miss meeting around 500 senior experts from industry and academia in the life science sector from across Europe. Find more information on the event and a registration form at www.swissbiotechday.ch Sponsors:
Supporting Partners:
4 MAY 2017 APRIL 9, 2013 Basel Congress Center SIX Swiss Exchange, ConventionPoint, Zurich Media Partner:
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