Interview
Wirtschaft. Technologie. Leben. 24. Jahrgang. 10|2018.
Morphosys‘ Wissenschaftsvorstand Markus Enzelberger über das neue Geschäft mit Peptiden als Therapeutika ISSN 1435-5272 | A 49017
BIOLOGISIERUNG
Alles wartet auf die Agenda CRISPR & CO.
Urteil bedroht Pharmabranche ONKOLOGIE
Tumornester besser erkennen LABORWELT
Diagnostik
E B O R P LESE Boehringer | Viratherapeutics
Getarnte Helfer 01_tk10_2018_Titel.indd 2
01.10.2018 17:41:06 Uhr
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EINLADUNG DES BVMA EINLADUNG DES BVMA ZUM 26. SYMPOSIUM EINLADUNG DES BVMA ZUM 26. SYMPOSIUM AM 23. 11. 2018 ZUM 26. SYMPOSIUM AM 23. 11. 2018 IN MÜNCHEN AM 23. 11. 2018 IN MÜNCHEN Dringlich I Von „Parallelwelten“ sprach in einem Interview, das ich dieser Tage irgendwo gelesen habe, ein Jungunternehmer und meinte die quirlige Gründerszene in Berlin und die behäbige Regierung nebenan. Nach dem wochenlangen Streit von Seehofer, Nahles, Merkel & Co. über die Causa Maaßen fragt man sich wirklich, ob „die Politik“ überhaupt noch die Zeit findet, sich um die wirklich wichtigen Probleme des Landes zu kümmern. In unserem „Klartext“ auf Seite 22 finden Sie, liebe Leser, zum Beispiel die Einschätzung, dass die jüngste Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes zu CRISPRCas & Co. nicht nur den Agrar-, sondern auch den Andreas Mietzsch Pharma- und Lebensmittelsektor betrifft. Was es noch Herausgeber einen Schuss dringlicher macht, dass die neue Technik des Genomeditierens gesetzlich schnell und umfassend neu geregelt wird. Wie kommt es nur, dass mir bei diesem Gedanken ein oller Schlager aus den 60ern durch den Kopf dudelt: „Sag mir quando, sag mir wann …“ Dringlich II Auch auf die im Grundlagenvertrag der GroKo versprochene „Agenda Biologisierung“ warten wir noch. Der einflussreiche Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) macht jetzt im Schulterschluss mit der BIO Deutschland und Großunternehmen Druck (siehe Seite 47). Immerhin scheint nunmehr die Hightech-Strategie 2025 Fahrt aufzunehmen: schnellere Umsetzung von Forschungsergebnissen in marktfähige Produkte, Dekarbonisierung der Industrie und Aufholjagd bei der Digitalisierung – das Ganze ausgerichtet an 12 großen Zielen für gesellschaftlichen Fortschritt. Da beschreiben wir auf Seite 54 ein dickes Brett, das es zu bohren gilt. Dass VCI & Co. dabei gleich die steuerliche Förderung von F&E auch für Großkonzerne fordern, obwohl es die noch nicht einmal für winzige KMUs gibt, ist da wohl nur eine Randnotiz.
IN MÜNCHEN Die klinische Prüfung im Die klinische Prüfung im Spannungsfeld von Real Die klinische Prüfung im Spannungsfeld vonMedia Real World Data, Social Spannungsfeld von Real World Data, Social Media undData, Datenschutz – World Social Media und Datenschutz vadis? –– undQuo Datenschutz Quo vadis? Quo vadis?
Spannende Beiträge zur künstlichen Spannende Beiträge zur künstlichen Intelligenz, Worldzur Data und Social SpannendeReal Beiträge künstlichen Intelligenz, Realim World Dataund undSocial Social Media auch Zusammenhang Intelligenz, Real World Data Media imDatenschutzgrundZusammenhang mit der auch neuen Media auch im Zusammenhang mit Datenschutzgrundverordnung stehen ebenso auf dem mit der der neuen neuen Datenschutzgrundverordnung stehen ebenso auf dem Programm dasebenso aktuelle Thema verordnung wie stehen auf dem Programm wie Thema Programm wiedas dasaktuelle aktuelle Thema »Brexit«. Regulatorische Vorträge zur »Brexit«. Regulatorische Regulatorische Vorträge zurzur »Brexit«. Vorträge EU-Verordnung, Entwicklungen bei ICH, EU-Verordnung, ICH, EU-Verordnung, Entwicklungenbei bei ICH, Logistik der Entwicklungen Studienmedikation Logistik Studienmedikation der Studienmedikation undLogistik aktuelleder GCP Themen runden die und aktuelle aktuelle GCP runden diedie und GCPThemen Themen runden Veranstaltung ab. Veranstaltung ab. Veranstaltung ab. Gerne wir Sie Sieauch auchherzlich herzlich zum Gerne laden laden wir zum Gerne laden wir Sie aucham herzlich zum traditionellen Vorabend am 22.11. ins traditionellen Vorabend 22.11. ins traditionellen Vorabend am 22.11. insein. Sheraton München Arabellapark Hotel Sheraton München Arabellapark Hotel ein. Sheraton München Arabellapark Hotel ein. Ab Uhrstartet startetunser unser Ab 19:00 19:00 Uhr Ab 19:00mit UhrSnacks startetund unser »Get-together mit Snacks und Drinks« »Get-together Drinks« »Get-together mit Snacks und Drinks« Eine Gelegenheit um vertraute Eineperfekte perfekte Gelegenheit um vertraute Gesichter neue zuzu Eine perfekte Gelegenheit um vertraute Gesichter zu treffen, treffen, neueKontakte Kontakte knüpfen und entspannter Gesichter zuin neue Atmosphäre Kontakte zu knüpfen und intreffen, entspannter Atmosphäre anregende zuzuführen. knüpfen und inGespräche entspannter Atmosphäre anregende Gespräche führen. anregende Gespräche zu führen. Wir freuen Wir freuenuns unsauf aufSie. Sie. Wir freuen uns auf Sie.
Dringlich III Die Weltbank hat ausgerechnet, dass die Menschheit aktuell 2 Mrd. Tonnen Müll pro Jahr produziert. Wenn nicht entschieden gegengesteuert wird, dürfte dieser gigantische Müllberg durch Bevölkerungszunahme und Urbanisierung bis 2050 um 70% auf 3,4 Mrd. t ansteigen. Immerhin scheint das Thema in der Wirtschaft anzukommen, während „die Politik“ noch die eine oder andere Absichtserklärung unterschreibt. Alle großen Einzelhändler zum Beispiel versuchen ernsthaft, die Plastikflut zurückzudrängen. Wenn nun noch die Verbraucher mitmachen würden. Im Supermarkt meines Vertrauens packen weiterhin alle das lose Obst in Plastiktüten – sogar die Bananen! Erfolgreich Die jüngsten Indexumstellungen der Deutschen Börse wurden viel beachtet, vor allem die nun mögliche Parallelnotierung der TecDAX-Werte in S-, M- und DAX-30. Die Biotechnologie ist im TecDAX mit Qiagen, Evotec, Sartorius und Morphosys weiterhin gut vertreten. Interessant ist, dass dies alles mehr oder weniger „Hacke und Schaufel“-Unternehmen sind, die neben eigener Forschung auch Dienstleistungen oder Produkte für Dritte anbieten. Also genau das Geschäftsmodell, das die „Fokussierung“ liebenden VC-Investoren den KMUs so gerne ausreden. Mit Medigene musste der letzte reine Medikamentenentwickler den TecDAX gerade verlassen. |transkript. 10.2018.
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INHALT.
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Boehringer Ingelheim schluckt Viratherapeutics Sind onkolytische Viren die Zukunft der Krebstherapien? Boehringer Ingelheim glaubt daran und übernimmt nach knapp zwei Jahren gemeinsamer Forschung die österreichische Viratherapeutics AG.
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Auftragsforschung vor Herausforderungen Angesichts der Digitalisierung der Medizin stehen CROs vor großen Herausforderungen. |transkript sprach mit Martin Krauss, dem BVMA-Vorstandsvorsitzenden über die Qualitätssicherung in Zeiten von Real-World-Data und Rekrutierung über Social Media.
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Morphosys schmiedet erste Peptidwirkstoff-Allianz Die LEO Pharma A/S und die Morphosys AG haben eine Allianz geschlossen, bei der Morphosys‘ Peptid-Therapeutika erstmalig extern zum Einsatz kommen. |transkript sprach mit Wissenschafts-Vorstand Markus Enzelberger über die Konstruktion des Deals.
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Klartext Die Folgen des Urteils des Europäischen Gerichtshofes zum Genome Editing sind weitreichender als gedacht. Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany erklärt, warum es nicht nur die Grüne Gentechnik betrifft.
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Agenda Biologisierung: Industrie treibt an Mit einem Positionspapier drückt der Bundesverband der Industrie aufs Tempo bei der angekündigten Biotechnologie-Agenda: Die Rolle der Biotechnologie müsse von der Politik gewürdigt werden und die Industrie maßgeblich mitgestalten.
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Organspende: Kommt die Widerspruchslösung? Wer nicht widerspricht, soll künftig automatisch zum Organspender werden. Was Gesundheitsminister Jens Spahn und SPD-Gesundheitsexperten planen, um dem Mangel an Spenderorganen entgegenzutreten, stößt nicht überall auf Zustimmung.
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Bioökonomierat fordert: Gentechnikrecht erneuern!
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Hightech-Strategie: Mut zum Wandel Die Ziele der frisch vorgestellten Hightech-Strategie 2025 sind hochgesteckt: Nachhaltiger, risikofreudiger und effizienter soll die Forschung werden, damit Zukunftsmärkte rasch bedient werden können. Ist die Innovationsblockade damit beendet?
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Tumornester besser erkennen Gleich zwei Forscherteams stellten im September Techniken vor, um kleine Krebsherde besser zu erkennen: Fluoreszenzfarbstoffe sollen Chirurgen und Diagnostikern den Weg weisen.
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LESEPROBE
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Abb. fovchalup/fotolia.com (oben), Fotolia.com/JPS (unten)
Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes zum Genome Editing geht der deutsche Bioökonomierat in die Offensive. Das veraltete Gentechnikrecht müsse an das Risikopotential der Anwendung angepasst werden.
|transkript. 10.2018.
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European Biotechnology NET WORK
53 Billiger, weil in vivo Ein neuer Virusvektor soll den Weg zu kostengünstigeren CAR-T-Zell-Krebstherapien weisen. Das ermöglicht, die bisher mit großem Aufwand individuell für jeden Patienten im Labor gefertigten CAR-T-Zellen im Körper herzustellen.
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CRISPR und Vertex starten klinische Tests an Uni Regensburg / IP-Kommentar J&J Medical verlagert Prothesengeschäft von der Schweiz in die USA / Swiss Medtech präsentiert Branchenzahlen Phagomed kassiert 4 Mio. Euro als Startfinanzierung / Secarna Pharmaceuticals und Firebrand Therapeutics Inc. entwickeln Metastasenblocker / Vaximm AG vekauft China-Rechte / |transkript persönlich Cardior Pharmaceuticals erweitert Lizenzvertrag mit MHH / Brain optimiert Extremophile EIB gibt Nachhaltigkeitsanleihe aus Europaparlament unterstützt EU-weite Nutzenbewertung von Arzneimitteln / Krankenkassen erwirtschaften Riesenüberschuss
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microRNA-Biomarker warnt vor erwachenden Viruspathogenen / Neuer Wirkstoff gegen seltene Hirnkrankheit CCM / AdalimumabEU-Patent läuft ab / Unvernichtbares S. epidermidis-Pathogen trifft in Europa ein / Hormonartige Stoffe im Trinkwasser schädigen Spermien / PD1/PD-L1-Checkpoint-Inhibitoren stärken Krebs in Lungenkrebspopulation Stammzellnetzwerk.NRW erhält Landesförderung / MedUni Wien-Campus nimmt Form an / Fraunhofer-IBG koordiniert EURoC-Netzwerk / MLM Medical Labs GmbH feiert Jubiläum Verbände Personalia Preise Termine Index Stellenmarkt Extro
Abb. Fotolia.com/nirutft (oben), Natali_Mis/istockphoto.com (LABORWELT-Titel)
LABORWELT
The European Biotechnology Network is dedicated to facilitating co-operation between professionals in biotechnology and the life sciences all over Europe. This non-profit organisation brings together research groups, universities, SMEs, large companies and indeed all actors in biotechnology.
Künstliche Intelligenz
Nr. 4/2018 – 19. Jahrgang
Diagnostik
Diagnostik rnet: Aktuell im Inte e lt.d www.laborwe
|transkript. 10.2018.
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Join the European Biotechnology Network!
› Intro: KI ist die Zukunft der Diagnostik › Interview: In 15 Minuten von der Probe zum Ergebnis, GNA Biosolutions GmbH › Expertenpanel: Künstliche Intelligenz › qPCR: Monitoring durch Droplet-PCR › Diagnostik-Nachrichten › Verbände, Produkte, Extro
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European Biotechnology Network Rue de la Science 14b 1040 Brusseles, Belgium Tel: +32 2 588 70 71 info@european-biotechnology.net www.european-biotechnology.net
01.10.2018 17:41:28 Uhr
wirtschaft.
auftragsforschung
Qualität garantiert Der Bundesverband Medizinischer Auftragsinstitute (BVMA) vertritt seit 1991 die Interessen der in Deutschland ansässigen klinischen Auftragsforscher. Martin Krauss – seit knapp einem Jahr Vorstandsvorsitzender – verrät, welche Ziele er sich für seine Amtszeit gesteckt hat. transkript. Welche Schwerpunkte in der Verbandsarbeit haben Sie bereits setzen können? Krauss. In den vergangenen Jahren hat der Verband die Interessen seiner Mitglieder – derzeit 44 CRO (Clinical Research Organizations) mit etwa 4.000 Mitarbeitern – bei den zuständigen Behörden und Institutionen erfolgreich vertreten und ist geschätzter Gesprächspartner anderer Interessenvertreter in der klinischen Forschung. Wir setzen uns für höchste Qualität in der klinischen Forschung in Deutschland ein. Zusammen mit meinen Vorstandskollegen Ralf Freese und Yvonne Rollinger werden wir diesen Weg fortführen. Darüber hinaus haben wir zusätzliche Aktivitäten entfaltet, die eine intensivere Vernetzung unserer Mitglieder zum Ziel hat. Beispiele sind ein kurzfristig organisierter Workshop zum Thema Datenschutz, neue Partnering-Optionen zwischen den Mitgliedern oder die Intensivierung der Kontakte in Richtung Biotech-Industrie. transkript. Was hebt die 44 BVMA-Mitglieder aus den 200 CRO der D-A-CH-Region heraus?
Abb.: BVMA
Krauss. Wir wollen sicherstellen, dass nur auf hohe Qualität bedachte CRO Mitglied werden können. Die klinische Forschung ist ein sensibles Feld, in dem es besonders wichtig ist, verlässliche und valide Ergebnisse auf Basis von wissenschaftlich und ethisch korrekt durchgeführten Studien zu erzielen. Das können alle BVMA-Mitglieder gewährleisten – auch weil sie sich einem Verhaltenskodex unterwerfen. transkript. Warum sollte sich ein Biotech-Unternehmen kurz vor der klinischen Phase an eine CRO aus dem BVMA wenden? |transkript. 10.2018.
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Krauss. Von regulatorischer Seite her muss ein Biotech-Unternehmen jede CRO für die vorgesehenen Leistungen qualifizieren und dies entsprechend nachweisen. Es geht um die Eignung einer CRO, das Projekt entsprechend aller Gesetze und Richtlinien unter Good Clinical Practice durchführen zu können. Der Qualitätsaspekt dazu ist bei einem BVMAMitgliedsunternehmen automatisch gegeben: Jedes BVMA-Mitglied muss bei der Aufnahme ein ausführliches System- und Prozess-Audit durchlaufen, das alle drei Jahre wiederholt wird. Außerdem sind diese durch regen Austausch untereinander und über die vom Verband stetig zur Verfügung gestellten Informationen wie über die jährlichen Symposien immer auf dem neuesten Stand. Gerade in innovativen Bereichen ist das enorm wichtig. In diesem Jahr findet das BVMA-Symposium am 23. November in München statt. Schwerpunktthemen sind die Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz im Gesundheitsbereich, die Bedeutung von Real World Data und die Nutzung von Social Media in der Patientenrekrutierung.
Martin Krauss Der Unternehmer gründete 2002 zusammen mit Edgar Fenzl die FGK Clinical Research GmbH. Seit Ende 2017 ist Geschäftsführer Krauss auch Vorsitzender des Bundesverbands Medizinischer Auftragsinstitute (BVMA) e.V.
transkript. Welchen Erfolg kann sich der Verband zum Beispiel auf die Fahne schreiben? Krauss. Die neue EU-Gesetzgebung 536/2014 sah ursprünglich eine frühe Publikationspflicht auch für Phase I-Studien vor. Dies hätte zur Folge gehabt, dass sehr viele dieser Projekte aus Deutschland und Europa in andere Regionen abgewandert wären. Der BVMA hat hier in Zusammenarbeit mit dem europäischen Dachverband EUCROF ein Positionspapier erstellt und mit einem Expertengutachten von Patentanwälten dieses Ansinnen abwenden können. ml.
LESEPROBE
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wissenschaft.
Krebs
tumornester besser erkennen
Abb.: Universitätsklinik Groniningen (rechts, FWF (unten), Bin Peng/ Clinical Cancer Research doi: 10.1158/1078-0432.CCR-05-0241 (oben)
Gleich zwei Wissenschaftlerteams punkteten im September mit Verfahren, die solide Tumore besser sichtbar machen. Die krebsspezifischen Farbstoffe sollen eine frühere Diagnostik und bessere Operationsergebnisse ermöglichen. Je früher Krebs erkannt wird, desto besser ist die Prognose. Beim Darmkrebsscreening wird deshalb der Darm quadratzentimeterweise auf Gewebeveränderungen untersucht und verändertes Gewebe direkt entfernt. „Das ist eine sehr gute Vorsorge“, so Prof. Dr. Paul Debbage von der Medizinischen Universität Innsbruck, „doch es gibt hier eine Lücke, weil einige Prozent der Karzinome nicht erkannt werden.“ Gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Portugal und Norwegen hat Debagge im Rahmen des EU-Projektes NanoEFEct 30nm kleine fluoreszierende Nanopartikel an einen krebsspezifischen Antikörper gekoppelt und in Mäusen mit Darmkrebs erfolgreich getestet, meldete im September der Wissenschaftsfonds FWF. Wegen ihrer geringen Größe zeigen die lokal auf verdächtige Gewebebereiche applizierten Nanopartikel-Antikörper-Konjugate Quanteneffekte: Sie leuchten besonders hell. Das ist laut Forschungsleiter Debbage wichtig, weil bei einer Darmspiegelung gerade frühe Stadien klein und oft nicht gut zu erkennen sind. Wegen der potentiellen Toxizität der Nanopartikel sind aufwendige präklinische Tests erforderlich, bevor der Ansatz klinisch geprüft werden kann. Die Gruppe sucht daher seit Auslaufen der EU-Förderung Partner.
Dr. Vasili Ntziachristos (Helmholtz Zentrum München) optischen Echtzeitfluoreszenzmikroskop während Krebsoperationen versucht, die Tumorgrenzen sichtbar zu machen und so zur restlosen Entfernung von Tumorgewebe während der Operation beizutragen. Anfang September stellte er die Ergebnisse der klinischen Prüfung des gemeinsam mit Roche entwickelten Farbstoffes Bevacizumab-800CW bei der Resektion von Brustkrebsgewebe vor (Nature Communications, doi: 10.1038/s41467018-05727-y). Mit beachtlichem Ergebnis: Das bisher von Pathologen abschätzig beurteilte Verfahren erzielte in der Dosiseskalationsstudie mit 26 Patienten eine um 88% verbesserte intraoperative Erkennungsrate von Tumorgewebe. tg.
Prof. Dr. Gooitzen van Dam ist Direktor desBioOptical Imaging Center Groningen und wissenschaftlicher Berater des Unternehmens SurgVision Inc.
schneller und besser Mehrere Schritte weiter ist der holländische Krebschirurg Prof. Dr. Gooitzen van Dam, der seit Jahren mit als sicher eingestuften Antikörper-Farbstoff-Konjugaten und einem von Prof. |transkript. 10.2018.
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Das größte begehbare Darmmodell Europas.
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service.
Das Magazin |transkript erscheint monatlich (mit zwei Doppelausgaben pro Jahr) im Verlag der
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BIOCOM AG Lützowstraße 33–36 10785 Berlin | Germany Tel.: 030 / 26 49 21-0 Fax: 030 / 26 49 21-11 E-Mail: transkript@biocom.de Internet: www.biocom.de
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Herausgeber: Dipl.-Biol. Andreas Mietzsch Redaktion: Dipl.-Biol. Thomas Gabrielczyk Helene Märzhäuser Maren Kühr Dr. Martin Laqua (V.i.S.d.P.) Anzeigen: Oliver Schnell, Christian Böhm, Marco Fegers, Andreas Macht Tel.: 030/264921-45, -49, -56, -54 Vertrieb: Marcus Laschke Tel.: 030/264921-48 Design: Oliver-Sven Reblin Herstellung: Benjamin Röbig Druck: H. Heenemann GmbH & Co. KG Bessemerstraße 83–91 12103 Berlin 24. Jahrgang 2018 Hervorgegangen aus BioTechnologie Das Nachrichten-Magazin (1986–88) und BioEngineering (1988–94) ISSN 1435-5272 Postvertriebsstück A 49017 |transkript ist nur im Abonnement beim BIOCOM-Verlag erhältlich. Der Jahresbezugspreis beträgt für Firmen und Institutionen 186 €, für Privatpersonen 94 € und für Studenten unter Vorlage einer gültigen Immatrikulationsbescheinigung 48 €, jeweils inkl. Mwst. und Porto. Auslandstarife auf Anfrage. Eine Abo-Bestellung kann innerhalb von zwei Wochen bei der BIOCOM AG schriftlich widerrufen werden. Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr und verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls es nicht spätestens sechs Wochen vor Ablauf gekündigt wird. Bei Nichtlieferung aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. Gerichtsstand, Erfüllungs- und Zahlungsort ist Berlin. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stehen in der inhaltlichen Verantwortung der Autoren. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung darf kein Teil in irgendeiner Form reproduziert oder mit elektronischen Systemen verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Titelbild: Sarah Holmlund/fotolia.com © BIOCOM AG ® BIOCOM ist eine geschützte Marke der BIOCOM AG, Berlin
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Seite
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A A. Menarini Diagnostics 19 Abberior Instruments GmbH XV Abbott GmbH V Aescuvest GmbH 6 Affimed GmbH 20 Airbus Group 6 Alere Technologies GmbH V AMSilk GmbH 6 Analytik Jena AG V, VIII, 61 Arboretum Ventures XIII AstraZeneca IX ATG: biosynthetics GmbH XVII Austria Wirtschaftsservice 9, 18 B B.Braun Melsungen AG 16 Baird Capital XIII BayBG mbH XV Bayer AG 16, 21, 66 Bayer Crop Sciences 61 Bayern Kapital GmbH XV BD Life Sciences 11 Berner International GmbH VII Beteiligungsgesellschaft SHS 16 Bio-Rad Laboratories XII, 39 BioCat GmbH XVIII BIOCOM AG 17, 60 BioEcho Life Sciences GmbH IX Biomax Informatics AG XVII BioRad Laboratories BV bitop AG 19 Blink AG V Blucon Biotech GmbH 19, 20 Blutspendedienst BRK gGmbH XXI Boehmert & Boehmert 12 Brain AG 19, 20 Bruker 10 btov Partners VI BVMA e.V. 3 C c-LEcta GmbH CANDOR Bioscience GmbH Cardior Pharmaceuticals CEM GmbH China Medical System Clariant AG Codon AG Crispr Therapeutics D Definiens AG DePuy Synthes Deutsche Messe AG DiagnostikNet-BB e.V. Diamontech GmbH DIREVO Biotech AG Dr. Fritz Faulhaber GmbH E EIT Health EMBL Venture Fonds
61 IX 19 XX 18, 21 6 21 12, 20
IX 16 XV XXIII 16 66 XIII
6 9, 10
Emerging Implant Technologies 16 EMPL-Privatstiftung 9 Endocyte Inc. 7 esqlabs GmbH XVII European Biotechnology Network 5 Evorion Biotechnologies GmbH 7 Expedeon AG 20 EXTOREL GmbH XV F FGK Clinical Research GmbH Firebrand Therapeutics Inc. Fluxunit Fördergesellschaft IZB FUSE-AI UG
15 18 XV CP3 IV, XI
G Ganymed GmbH Genentech Inc. Gilead Ltd GNA Biosolutions GmbH
66 20 52 VI, VII
H Hookipa Biotech AG I IBB Beteiligungsgesellschaft INERATEC GmbH InflaRx GmbH Insilico Biotechnology AG Interface Biotech A/S iThera GmbH J Jennewein Biotechnologie Johnson & Johnson K KWS SAAT AG
21
16 62 21 XVII XVII XV
6, CP4 16
7
L Leica Microsystems 61 LEO Pharma A/S 14, 15 LionBird Venture Capital XIII Lipigon Pharmaceuticals 18 Lunaphore Technologies AG 19 Luxendo GmbH 10
index N NanoTemper Technologies XVII Neumodx Molecular Inc. XIII New England Biolabs GmbH U2 Novartis AG 52 O Oaklabs GmbH XIV Österr. Forschungsförderungsges. 18 P PE chemagen Pfizer Venture Phagomed AG Philips GmbH PIERIS AG Promega GmbH
XXIV XIII 18 III 18 II, XVII, XX
Q Qiagen NV
XIII
R Ritter GmbH Robert Bosch Venture Capital Roche AG
III VI 20
S Sanaplasma AG 6 Sanofi SA 61 Schmidt+Haensch GmbH & Co. 61 SciXess GmbH 9 Secarna Pharmaceuticals GmbH 18 Shire plc 6 SHS GmbH VI Siemens Healthineers III Signatope GmbH V Silhouette Deutschland GmbH 61 Sloning Biotechnology 14 Smart Radiology 16 Sygnis AG 20 Synthes AG 16 Systasy Bioscience GmbH XVII T TRACE Analytics GmbH XVII Trockle Unternehmensberatung 65
Abonnement! transkript.de/zeitschrift/abonnieren.html M Medigene AG 61 Meintrup DWS Laborgeräte XI, XX Merck KGaA IX Mey Capital Matrix GmbH XV Minox GmbH 61 miRagen Therapeutics Inc. 19 MLM Medical Labs GmbH 56 MMM Group 61 61 Monsanto MorphoSys AG 14, 15
V Vaximm AG Vertex Pharmaceuticals Viacyte Inc. ViraTherapeutics GmbH
18, 21 12 20 8, 9, 10
W Weimann Emergency
61
X XL-Protein GmbH
18
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O
RO
J Conference Rooms (up to 100 persons) J IZB Residence CAMPUS AT HOME J Restaurant SEVEN AND MORE J Catering & Restaurant Freshmaker Fördergesellschaft IZB mbH Am Klopferspitz 19 82152 Planegg/Martinsried Tel.: + 49 (0)89.55 279 48-27 Fax: + 49 (0)89.55 279 48-29 E-Mail: conference@izb-online.de
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J On the Martinsried Campus: over 50 Start-ups in the field of Biotechnology, two Max Planck Instituts, 10 faculties of the Ludwig Maximilian University
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FROM PIONEERS. FOR PIONEERS. Jennewein Biotechnologie was founded in 2005 with the vision to develop new production processes for complex oligosaccharides. In 2015, đÄ »ôçþÎÐü çþô ķ ô÷ü ÍççÀɓÎô°ÀÄ "38 ɇƻމɓÍþ¼ç÷ēÝÝ°¼üç÷ÄɈ üç üÐÄ â°ôÜÄüȮ ôÄ°÷üÍÄÄÀÑãÎ ôÄÀþ¼Ä÷ üÐÄ ôÑ÷Ü çÍ ÑãÍļüÑçþ÷ ÀÑ÷Ä°÷Ä÷ Ñã ¼ÐÑÝÀôÄã »ē þñ üç ƾƹ ʙȮ "38÷ ñÝ°ē ° â°Ûçô ôçÝÄ Ñã üÐÑ÷ ñôç¼Ä÷÷Ȯ Jennewein Biotechnologie is the pioneer and inventor of a unique fermentation process for the production of HMOs identical to those present in human breast milk. 4çđȩ ãçãɓ»ôÄ°÷üÍÄÀ »°»ÑÄ÷ °Ý÷ç аĐÄ üÐÄ çññçôüþãÑüē üç ñôçķ ü Íôçâ üÐÄ »ÄãÄķ ¼Ñ°Ý ÄÍÍļü÷ çÍ "38÷Ȯ1 * not from human âÑÝÜ
jennewein-biotech.de 1
Bode L (2012) Human milk oligosaccharides: Every baby needs a sugar mama. Glycobiology 22, 1147-1162.
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