LABORWELT 2/2019

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Labvolution 2019



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· Labvolution 2019 · · Intro: Durchs Experiment per Sprachbefehl · · Vernetzung erfordert Standards · · Interview „Wir brauchen offene Systeme“ · · Schalter statt Schere – das Expertenstatement · · Wenn Japan in Würzburg anklopft ·

Genther apie

Thermo Fisher und Catalent kaufen zu Zwei auf die Herstellung von Gentherapien spezialisierte US-Unternehmen haben im Frühjahr neue Eigentümer gefunden: Erst wurde Ende März Brammer Bio, ein Hersteller viraler Vektoren, vom weltgrößten Laborzulieferer Thermo Fisher Scientific Inc. (USA) für 1,7 Mrd. US-Dollar geschluckt. Wenig später zog Auftragsforscher und -entwickler Catalent Inc. (USA) nach und erwarb Paragon Bioservices Inc. für 1,2 Mrd. US-Dollar. Nach der Zulassung erster Zell- und Gentherapien wollen sich sowohl Thermo als auch Catalent in diesem – geschätzt bis zu 40 Mrd. US-Dollar großen – Geschäftszweig stärker engagieren. . Labormanagementsysteme

Stimme statt Stift: der Laborzwilling kommt Geht es nach dem Start-up Labtwin, hat der Bleistift im Labor ausgedient: Die von der Sartorius AG unterstützte Firma hat im März auf der BIO Europe Spring in Wien die Vermarktung ihres sprachgesteuerten Systems für Labornotizen begonnen. .

90

Mio. Euro wollen Lonza (Schweiz) und Chr. Hansen (Dänemark) in den kommenden drei Jahren über ihr neues, im April angekündigtes 50/50 Joint Venture in die Herstellung von Mikrobiom-Therapeutika stecken.

imaging

Konsortium will Datenschatz Heben Im April erhielt ein Forschungsvorhaben des EMBL Heidelberg, der Universität Freiburg und des Freiburger OptogenetikAusrüsters Opto Biolabs die Finanzierungszusage des ATTRACT-Konsortiums. Das ATTRACT-Programm der Europäischen Union hat zum Ziel, auf dem Kontinent Weltmarktführer im Bereich der Nachweis- und Bildgebungsverfahren heranzuziehen. Die Forscher wollen ein neues Beleuchtungsgerät für die optogenetische Forschung entwickeln. .

Mikroskopie

Bis zu 200 3D-Bilder pro Sekunde Forscher des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg haben ein neues Lichtfeldmikroskopiesystem entwickelt, mit dem schnelle biologische Prozesse in hoher Auflösung dargestellt und auf Zeitskalen von 200 Bildern pro Sekunde untersucht werden können. In ersten Tests wurden der Blutfluss und das schlagende Herz des Japanischen Reisfisches in Echtzeit untersucht (Nature Methods, doi 10.1038/ s41592-019-0393-z). . Labor ausstattung

Danaher erwirbt Sparte von GE Im Rahmen der Konzernkonsolidierung hat General Electric (GE, USA) im Frühjahr seine auf Instrumente und Software zur Medikamentenforschung und -entwicklung basierende Sparte „Biopharma“ an Danaher (USA) verkauft. Kostenpunkt: 21,4 Mrd. US-Dollar. Das Geschäft mit Kontrastmedien für radiologische Anwendungen behält GE. .


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Labor Der zukunft Der Übergang ist geschafft: Bei ihrer dritten Ausgabe kommt die Labormesse Labvolution zum ersten Mal ohne Nennung ihres Vorgänger­s Biotechnica aus. Mit dem Fokus auf vernetzte und interaktive Laborausrüstung besetzt die Labvolution ein Zukunftsthema. ­

smartlab mit neuen partnern Weitere Beispiele solch smarter Geräte wird es auf der Labvolution in Hannover vom 21. bis 23. Mai zu sehen und zu testen geben. Insbesondere das smartLAB

smartLAB-Präsentation auf der Labvolution 2017

dürfte wieder zum Besuchermagneten avancieren. „Wir werden zahlreiche innovative Elemente im smartLAB III integrieren“, sagt Sascha Beutel, Koordinator des smartLAB-Projekts am Institut für Technische Chemie (TCI) der Leibniz-Universität Hannover. „Von Interaktionsmedien oder AugmentedReality-Funktionen über die neue Generation von Virtual-Reality-Brillen bis zur Drohne werden wir das technologisch Mögliche voll ausschöpfen und gleichzeitig unserem Anspruch gerecht werden, ein voll funktionsfähiges Zukunftslabor zu präsentieren.“ An allen drei Tagen wird es im smartLAB Vorträge, Diskussionen und Demonstrationen von Anwendungsfällen geben. Neu ist,

dass dieses Jahr die Besucher sich selbst mit den neuen Technologien vertraut machen können. Dafür sind die sogenannten Hands-on-Phasen vorgesehen. Die beiden vorgestellten Anwendungsfälle sind 2019 eine Bioreaktorinduktion und die Analyse einer in der Umwelt genommenen Wasserprobe. Dem TCI und Labvolution-Veranstalter Deutsche Messe AG gelang es, für das smartLAB neue Partner zu gewinnen. Neben den bekannten Mitwirkenden Eppendorf, Fraunhofer IPA, Labfolder, Köttermann, PreSens, Schmidt+Haensch und Sartorius beteiligen sich am smartLAB III auch Mettler Toledo, iGo3D, Noack Laboratorien und Realworld One. Preisträger gesucht Ende April hatten sich bereits knapp 300 Aussteller angekündigt. Die Messe-Besucher erwartet neben den klassischen Firmenpräsentationen und dem smartLAB auch ein Rahmenprogramm, darunter zum Beispiel ein Wissenschaftssymposium zu den Themen Mikrobiomforschung, molekulare Zellbiologie und Genome Editing. Ein Novum wird die Verleihung des LABVOLUTION AWARD sein, der einen Ansatz, eine Idee oder ein Projekt rund um die Verbesserung des Laboralltags würdigt. Im Rahmenprogramm versteckt findet sich dann doch noch eine Reminiszenz an den Labvolution-Vorgänger: Beim Biotechnica Forum 2019 werden Themen wie Optogenetik, regenerative Medizin, Next-GenerationSequencing, personalisierte Medizin und ML Diagnostik diskutiert.

Bildnachweis: Deutsche Messe AG

Bei Touchscreen, Stimmenerkennung und Co. dürfte der Gedanke zuerst in Richtung smarte Telefone und Haushaltshelfer gehen. Mittlerweile haben diese Technologien aber auch Einzug im Labor gehalten. So stellte Thermo Fisher Scientific jüngst ein Echtzeit-PCR-Gerät der Marke Applied Biosystems vor, bei dem keine Hände mehr für das Öffnen, Schließen und Programmieren gebraucht werden. Gesichtserkennung und Sprachbefehle machen es möglich.



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„Wir brauchen offene Systeme“ Im Gespräch mit LABORWELT erläutert Berend Isermann von der Universität Magdeburg, warum er sich für die klinische Analytik der Zukunft eine Plattform wünscht, die herstelleroffen ist und so eine möglichst breite Auswahl an diagnostischen Angeboten ermöglicht.

zum Beispiel bei der Vergleichbarkeit von Laborparametern, die noch nicht auf eine Referenzmethode rückführbar sind.

LABORWELT. Herr Professor Isermann, als Tagungspräsident des im September 2019 stattfindenden Deutschen Kongresses für Laboratoriumsmedizin der Deutschen Vereinten Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e.V. (DGKL) kennen Sie die Befindlichkeiten der Diagnostiker in den Krankenhäusern bestens. Welches Thema wird aktuell am häufigsten diskutiert?

der Medizin sind der Umgang mit den Datenbergen und deren Auswertung natürlich eine zentrale Herausforderung für die Laboratoriumsmedizin. Vor allem durch die Anwendung künstlicher Intelligenz sind gravierende Änderungen zu erwarten. Befunde können wesentlich komplexer analysiert werden. Einige Bereiche in der Medizin werden sich zumindest teilweise neu definieren müssen und dazu wird sicherlich auch die In-vitro-Diagnostik gehören. Ich glaube, wir werden aber keinen personellen Schwund sehen, sondern vielmehr eine Umschichtung von Aufgaben und Kompetenzen. Gute und valide Assays sowie eine verlässliche Präanalytik sind auch in Zukunft die Basis für die labormedizinische Analytik. Wie wir mit den generierten Daten umgehen und welche Informationen wir aus ihnen ziehen, das wird sich grundlegend ändern. Gefühlt werden hier Kompetenzen an Auswertealgorithmen abgegeben. Der Patient wird vom Informationsgewinn profitieren. LABORWELT. Was wurde bisher getan, um sich dieser Herausforderung erfolgreich zu stellen?

aus Sicht der Laboratoriumsmedizin neue diagnostische Technologien?

Isermann.  Mit Next-Generation-SequenProf. Dr. med. Berend Isermann Klinischer Chemiker und Facharzt für Laboratoriumsmedizin, Innere Medizin und Endokrinologie, Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Isermann. Im Moment ist es noch schwie-

rig, zum Beispiel die Daten aus dem Krankenhausinformationssystem oder dem Laborinformationssystem zusammenzuführen. Um die für die Verknüpfung von Behandlungs- und Forschungsdaten erforderliche Infrastruktur zu schaffen, fördert das Bundesforschungsministerium (BMBF) aktuell die Konsortien DIFUTURE, HiGHmed, SMITH und MIRACUM. An den beteiligten Standorten entstehen sogenannte Datenintegrationszentren. Diese sollen Daten aus Forschung und Versorgung datenschutzgerecht integrieren und nach Zustimmung des Patienten für die Patientenbehandlung oder für die Forschung verfügbar machen. Ein Jahr nach dem Start der Initiative wurde kürzlich berichtet, dass bereits konkrete Fortschritte für die deutschlandweite Standardisierung und Harmonisierung erreicht wurden. Es bleiben aber große Herausforderungen,

cing, neuen massenspektrometrischen Verfahren und Einzelzellanalysen werden bald viel mehr Daten erhoben werden, als wir es bisher gewöhnt sind. Auch hier gilt es für die Laboratoriumsmedizin, ihren Sachverstand bei der Entwicklung von durch elektronische Datenverarbeitung (EDV)-unterstützte Algorithmen einzubringen. Letzlich wird das den Patienten dienen und eine personalisierte Medizin ermöglichen. LABORWELT. Siemens, Qiagen, Roche, Abbott und eine Reihe anderer Firmen sind dabei, mehr oder weniger geschlossene „Diagnostik-Ökosysteme“ zu etablieren. Was halten die klinischen Chemiker von dieser Entwicklung?

Isermann. Die Komplexität der Materie

bedroht natürlich den Status quo. Die entscheidende Frage ist, ob man als Mediziner die Diagnostik komplett aus der Hand gibt und den Ergebnissen eines kommerziellen Analytiksystems vertraut. Momentan sehe ich aber, dass sich die meisten Kliniken tief in die Materie einarbeiten und die Kompetenzen von EDV-Experten, Bioinformatikern, Labormedizinern, Mikrobiologen und Ärzten bündeln, um passgenaue Lösungen

Bildnachweis: DGKL

Isermann. Wie auch in anderen Bereichen

LABORWELT. Welches Potential haben


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für ihr Krankenhaus und die Patienten aufzubauen. Darüber hinaus gibt es natürlich Kliniken, die sich für die andere Richtung entschieden haben. Sie haben einen kommerziellen Anbieter gewählt. Persönlich bevorzuge ich offene Systeme mit einem großen Gestaltungsspielraum. Hier könnten dann auch kleine Anbieter mit diagnostischen Nischenprodukten ein Auskommen finden. Das erleichert echte Innovationen im Diagnostikbereich. Damit so eine offene Infrastruktur entstehen kann, müsste man sich bald auf einen gemeinsamen Rahmen einigen, den die Kliniken dann je nach Bedarf mit Lösungen verschiedener Hersteller bestücken können. Hier hoffe ich, dass die vier erwähnten Konsortien der Medizininformatik-Initiative des BMBF den Boden bereiten. LABORWELT. Die DGKL hat wiederholt die Laborreform 2018 kritisiert. So würde jetzt zum Beispiel Ärzten ein Anreiz gesetzt, medizinisch sinnvolle diagnostische Leistungen zu unterlassen. Außerdem sei

in bestimmten Fällen die Anforderung einer Labordiagnostik aufwendiger geworden, was die Wartezeit bis zum Ergebnis verlängert. Welche Weichen müssen jetzt gestellt werden?

für weitere unnötige Diagnostik oder auch fragliche Therapieindikationen gegeben werden. Das Einsparpotential für das Gesundheitssystem ist hier groß. LABORWELT. Mit dem Aufkommen von

Isermann. Im Vergleich zu anderen Län-

dern ist das Preisniveau in Deutschland niedrig. Das deutet einerseits zwar auf ein effizientes System hin, andererseits muss sich eine qualitativ hochwertige Diagnostik, wie wir sie heute anbieten, auch für die Hersteller und die Leistungserbringer lohnen. Hier gilt es, eine gute Balance zu finden. Überhaupt nicht akzeptabel ist der Verzicht auf Diagnostik zum Nachteil der Patienten. Und diese Gefahr sehe ich. Hier spielt auch ein Hauptanliegen der DGKL eine Rolle: die strenge Trennung von Indikationsstellung und Erbringung der diagnostischen Leistung. An dieser Stelle müssen Fehlanreize vermieden werden, die letztlich die Versicherten teuer zu stehen kommen. Auch können hier falsche Anreize

Point-of-Care-Tests rückt diese Forderung aber eher in weite Ferne ...

Isermann. Natürlich ist die Point-of-Care-

Diagnostik bei gewissen Anwendungen sinnvoll. Sie sollte aber auf die Bereiche beschränkt bleiben, wo eine schnelles Ergebnis zur Diagnosesicherung gebraucht wird. Ein klassisches Beispiel ist die Frage, ob es sich um einen Herzinfarkt handelt – oder nicht. Eventuell ist ein Einsatz von solchen Tests auch in den Laboren kleiner Kliniken denkbar. Insgesamt werden Pointof-Care-Nachweise auch in Zukunft noch deutlich teurer und deutlich ungenauer sein als die Labordiagnostik. Sie sollten daher nur dort eingesetzt werden, wo ein echter Mehrwert für die Patienten entsteht. ML

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Vernetzung erfordert Standards Das Labor 4.0 setzt sich aus spezialisierten Geräten unterschiedlicher Hersteller zusammen. Das Problem: Es wird auf eigene Schnittstellen gesetzt, weshalb die Geräte nur mit individuellem Entwicklungsaufwand kompatibel sind. Die Lösung: ein Schnittstellenstandard. von Alexander Brendel, Director Life Science, infoteam Software AG

Standards Fehlen Doch noch spricht die Realität eine andere Sprache. Viele Laborgeräte, die derzeit im Einsatz sind, verfügen (wenn überhaupt) über individuelle Schnittstellen. Eine Vernetzung dieser Geräte innerhalb der meist

heterogenen Laborgeräteinfrastrukturen ist deshalb nicht oder nur mit individuell entwickelten Schnittstellen realisierbar. Für das Labor der Zukunft werden daher bereits heute herstellerunabhängige Standards dringend benötigt. Das Ziel des 2008 entstandenen SiLA Consortiums aus Softwareherstellern, Systemintegratoren und Pharmakonzernen war und ist es, einen Schnittstellenstandard zu entwickeln, der die schnelle Integration von Laborgeräten und Datenmanagementsystemen in bestehende Infrastrukturen ermöglicht. Der aktuelle, im Jahr 2018 veröffentlichte Standard SiLA 2 basiert auf einem Feature-orientierten Ansatz, der frühere Geräteklassen unnötig macht. Technologisch gereift bedient er sich des internationalen HTTP/2-Standards und nutzt gRPC (remote procedure

calls). Wegen seiner offenen Implementierung ist er für das Forschungs- und Entwicklungsumfeld besonders geeignet. Für den Einsatz im regulierten Umfeld der Therapeutika und Diagnostika favorisieren die Mitglieder der Projektgruppe „Vernetzte Laborgeräte“ des deutschen Industrieverbands SPECTARIS jedoch OPC UA. Dieser Kommunikationsstandard aus der Industrieautomation ist weltweit seit vielen Jahren erfolgreich im Einsatz. Er erfüllt zahlreiche Anforderungen, die in der Laborautomation relevant werden, darunter: • Pufferung (kein Datenverlust nach Verbindungsunterbrechungen), • Heartbeat (Server und Client bemerken Unterbrechungen) und • Security (zum Beispiel Signaturen und Verschlüsselungen). Nachdem die SPECTARIS-Projektgruppe seit 2017 die Eckpunkte definiert hat, gilt es nun, das notwendige Informationsmodell unter Einbezug bestehender Standards sowie einen Fahrplan für die internationale Verbreitung zu entwickeln. .

Für den Austausch von Daten werden auch im Labor­umfeld zunehmend Standards benötigt.

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Hochspezialisierten vernetzten Laborund Analysegeräten, die zentral gesteuert und entlang der Wertschöpfungskette geschaltet sind, gehört die Zukunft – das zeigt erneut eindrucksvoll die diesjährige LABVOLUTION. Von der Vernetzung von Geräten, Komponenten und Modulen unterschiedlicher Hersteller, teilweise auch über Labore und Standorte hinweg, erhoffen sich viele Unternehmen bessere Möglichkeiten für automatisierte Prozesse und Prozessüberwachung sowie eine vereinfachte Datenerhebung.


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Virtuelle BIOProduktion Ist ein Verfahren, das die Herstellung großer DNA-Moleküle enorm vereinfacht, der Durchbruch für die synthetische Biologie? Wissenschaftler der ETH Zürich haben damit das weltweit erste Genom eines Lebewesens komplett am Computer erzeugt.

Während Venter ein bakterielles Genom Eins zu Eins kopierte, veränderten die ETH-Forscher ihr Genom mit Hilfe eines Computeralgorithmus wesentlich – einerseits, um es sehr viel einfacher herstellen, andererseits, um damit grundlegende Fragen der biologischen Funktion von Genen beantworten zu können. Durch schrittweise, winzige Änderungen in mehr als einem Sechstel der insgesamt 800.000 DNA-Bausteine des Minimalgenoms beseitigten die Bioinformatiker zunächst diverse Redundanzen im Genom. Lackmustest für Synbio „In unserem Genom ist die Abfolge der DNA-Bausteine neu und gegenüber der ursprünglichen Sequenz nicht mehr wiederzuerkennen. Die biologische Funkti-

Sobald Infektionserreger ins Blut geraten, beginnt ein Rennen gegen die Zeit. Die Botenstoffe gegen die Entzündung weiten die Blutgefäße und öffnen das Endothel. Sinkt der Blutdruck zu stark ab, kommt es zu Organversagen und septischem Schock.

on auf Ebene der Proteine bleibt jedoch dieselbe“, so Christen. „Unsere Methode ist ein Lackmustest, um zu überprüfen, ob wir die Genetik richtig verstanden haben, und sie erlaubt uns, allfällige Wissenslücken aufzuspüren“, sagt Christen. Denn in dem umgeschriebenen Genom ist zwangsläufig nur Information enthalten, welche die Forscher auch verstanden haben. Obgleich bislang nur 580 der 680 Gene korrekt abgelesen werden, sind die ETHWissenschaftler überzeugt, dass eine der Folgeversionen ein funktionstüchtiges Bakterium ergeben wird. „Wir glauben, dass es bald möglich sein wird, aus einem solchen Genom funktionsfähige bakterielle Zellen herzustellen“, meint Christen. Als mögliche Anwendungen sieht er synthetische Mikroorganismen, die zur rekombinanten Produktion komplexer Pharmazeutika, und von Vitaminen oder aber als DNAVakzine eingesetzt werden könnten. „So vielversprechend die Forschungsresultate und möglichen Anwendungen auch sind, sie verlangen eine tiefgreifende gesellschaftliche Diskussion darüber, zu welchen Zwecken diese Technologie angewandt werden darf, und darüber, wie Missbräuche verhindert werden können“, so Christen. Membranlose Organellen Wissenschaftler des Heidelberger EMBL und der Universität Mainz haben unterdessen erstmals synthetische DesignerOrganellen erschaffen, mit denen sie maßgeschneiderte Proteine aus den 20

Bildnachweis: ETHZ

Glaubt man den ETH-Wissenschaftlern, die Craig Venter trotz 11 Jahre Forschungsvorsprung und 40 Mio. USDollar -Investition beim Design künstlicher Bakteriengenome abgehängt haben, hat ihre neue Methode das Potential, die Biotechnologie zu revolutionieren. „Was mit Craig Venters Technologie zehn Jahre dauerte, hat unsere kleine Gruppe mit unserer neuen Technologie innerhalb eines Jahres mit Herstellungskosten von 120.000 CHF erreicht, “ sagt Forschungsleiter Beat Christen selbstbewusst. Aus 236 Genomstücken haben die Forscher quasi am Reißbrett das Genom der virtuellen Minimalmikrobe Caulobacter ethienesis 2.0 konstruiert. Diese hat noch 680 Gene. Die Vorlage, das limnische Modellbakterium Caulobacter crescentus, besitzt rund 4.000 Gene.


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natürlichen und 300 extern zugegebenen synthetischen Aminosäuren mittels des Translationsapparates lebender Zellen herstellen können. Um die dazu benötigen RNAs und Proteine räumlich zu konzentrieren, nutzten sie das Prinzip der Phasenseparation. Durch Zugabe von fünf Komponenten erschufen sie so pro Zelle eine membranlose Organelle, die dynamisch mit dem umgebenden Zytoplasma interagiert, aber dennoch die Translation ausführen kann. „Mit unserem Tool kann man translatieren, aber möglicherweise auch andere zelluläre Prozesse wie Transkription und posttranslationale Modifikationen nachstellen und so das Funktionsrepertoire natürlicher komplexer lebender Systeme erweitern“, erklärt Erstautor Christopher Reinkemeier. Die Arbeit ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu halb-synthetischen eukaryotischen Zellen. Synbio-Standards Arbeiten wie die von Christen und Reinkemeier geben der Vision einer reproduzierbaren zellfreien Produktion von Biologika, aber auch von Feinchemikalien und Substanzen, die für die Produktionszellen toxisch sind, mächtigen Auftrieb. Nach der BMBF-Förderinitiative zur zellfreien Bioproduktion ist jetzt eine OECD-Standardisierungsinitiative in Sicht. „Public-Private Partnerships

wären ein Mittel, die Standardisierung von Wertstoffen für die Bioökonomie und Pharmazie voranzubringen“, so James Philp von der OECD in Paris. In den sogenannten Biofoundaries soll die Übertragung des in den Ingenieurwissenschaften bewährten iterativen Prozessdesigns (designen – bauen – testen) auf die Biotechnologie sichergestellt werden. Die interdisziplinär arbeitenden Zentren sollen industrierelevante Produktionsstämme, entsprechend standardisierte Werkzeuge zu deren Modifikation und Algorithmen zur Daten- und Sequenzanalyse erarbeiten und auf dieser Basis skalierbare Prozesse entwerfen. Dies würde einen Schub für Anwendungen der synthetischen Biologie bedeuten, so Philp: „PPPs vermeiden Hochrisiko-Investitionen durch Unternehmen und mindern das Entwicklungsrisiko neuer Bioengineering-Plattformen.“ Momentan gibt es laut Philp nur wenige Biofoundaries, aber er glaubt, Europa sei in einer vorteilhaften Position. Derzeit arbeite die OECD an der Vernetzung biologischer Ressourcenzentren, die entsprechende Forschungswerkzeuge bereitstellen könnten. Der erste wichtige Schritt für eine hochreproduzierbare Bio-Produktion sei jedoch die Standardisierung. Diese, so Philp, könne in fünf TG Jahren erreicht werden.

Bildnachweis: EMBL/Uni und IMB Mainz

Fluoreszenzmarkierte membranlose Organellen (rot)


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384. Ready. Set. Pipette! Ergonomie  Es ist nicht zu übersehen. Die Arbeitslast steigt in den Laboren stetig. Wo es vor 25 Jahren noch fortschrittlich war, im Plattenformat – also im 96er Format – zu arbeiten, steigen jetzt vermehrt Labore auf 384-Well-Platten um. Zeit, sich das System einmal genauer anzuschauen.

perfekten Spitzensitz und Abdichten des Systems bei. Die Aufsteckkräfte konnten noch einmal um 40% pro Konus reduziert werden. Eine sehr feine Spitzenform und perfekte Koaxialität machen das sichere Manövrieren in die winzigen Wells einer 384-Well-Platte kinderleicht.

Paralleles Arbeiten auf 24 Kanälen

Bildnachweis: Eppendorf

Kann eine 384-Well-Platte manuell in nur einer Minute befüllt werden? In vielen Laboren wird mit 8- oder 12-Kanal-Pipetten an 384-Well-Platten gearbeitet. Mit diesem System kann jedoch nur jedes zweite Well gleichzeitig bestückt werden. Das ist zum einen extrem fehleranfällig und zum anderen anstrengend und zeitraubend. Nur die Platten auf ein neues Format umzustellen, ist jedoch zu kurz gesprungen. Was benötigt wird, ist eine zuverlässige 16- oder 24-Kanal-Pipette, deren Kronenabstände auf den Well-Abstand der 384-Well-Platten abgestimmt sind. Damit geht die Arbeit deutlich effizienter von der Hand. 3x schneller als versetzt pipettieren Die Bestückung der Platte mit einer 24-Kanal-Pipette geht bis zu dreimal schneller. In weniger als einer Minute kann eine komplette 384-Well-Platte ma-

nuell gemeistert werden. So spart der Anwender Zeit und erhöht die Reproduzierbarkeit seiner Ergebnisse. Zeitersparnis durch weniger Material? Statt vier 96-Well-Platten zu lagern, kommt man nun mit nur einer Platte aus. Das macht sich gut in jedem Kühl- und Gefrierschrank, aber auch im Vorratsschrank im Labor. Außerdem beinhalten die Spitzenboxen viermal so viele Spitzen wie im 96er Format. Das spart eine Menge Platz auf der Laborbank. Und weniger Material bedeutet auch, dass man seinen Arbeitsplatz schneller organisieren kann. Im System mit den innovativen Eppendorf-Pipettenspitzen epT.I.P.S.® 384 und ep Dualfilter T.I.P.S.® 384 wird dem Anwender eine größtmögliche Sicherheit geboten. Die einzigartige SOFTattachTechnologie bedient sich elastischer Verformungsnuten und trägt zu einem

Premiere in Hannover Wer bereit für eine Challenge ist, der komme zum Eppendorf-Stand auf der ­LABVOLUTION in Hannover, um selbst auszuprobieren, wie schnell man mit den neuen 16- und 24-Kanal-Pipetten eine 384-Well-Platte pipettieren kann. Das Eppendorf-Team freut sich auf interessierte Besucher am Stand B69. Weitere Informa-

tionen zu den Eppendorf Research® plus (mechanisch) und Eppendorf Xplorer® plus (elektronisch) 16- und 24-Kanal-Pipetten sind abrufbar unter: www.eppendorf.com/ready-set-pipette Kontakt Eppendorf AG LABVOLUTION 2019 Stand B69 in Halle 20


84 I Laborwelt Expertenstatement.

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Schalter Statt schere Genom-Editierung ist ohne Zweifel die Methode der Stunde. Aber es gibt andere sinnvolle Ansätze, die man nicht aus den Augen verlieren sollte. Einer davon ist die Epigenom-Editierung. Welchen großen Vorteil sie gegenüber Genscheren wie CRISPR und TALEN hat, verrät Claudio Mussolino von der Universität Freiburg.

Laborwelt. Herr Dr. Mussolino, Sie stellen auf der Labvolution in Hannover eine Methode vor, mit der die Aktivität von Genen epigenetisch gesteuert werden kann. Wie genau funktioniert das?

Mussolino. Mein Labor arbeitet an Fra-

gen der Grundlagenforschung, allerdings

immer mit einem Auge auf mögliche therapeutische Anwendungen. In diesem Sinne ist unsere jüngst vorgestellte DEMPlattform (designer epigenome modifiers) zur präzisen Veränderung des Epigenoms nicht nur für Grundlagenforscher nützlich. Sie hat ganz klar auch das Potential, therapeutisch genutzt zu werden. Im

Vergleich zum allseits bekannten Genome Editing oder zum Transcriptome Editing kann das Epigenome Editing komplementäre, aber auch völlig neue Einblicke in molekulare Mechanismen liefern. Ein Beispiel: Die Aktivität bestimmter Gene kann mit vielen verschiedenen Methoden herauf- und herunterreguliert werden. Die Methode des Epigenome Editing hat aber den Vorteil, dass ein stabiler Effekt erreicht wird, der auch nach vielen Zellteilungen unverändert vorhanden ist, da epigenetische Veränderungen 1:1 weitergegeben werden. Die Kombination von transienter Applikation und stabilem Effekt macht den Reiz unserer Technologie aus. Bei anderen transienten Methoden bleicht der Effekt nämlich oft aus. Im Vergleich zum Genome Editing können Epigenom-Änderungen außerdem problemlos zurückgenommen werden. Im Prinzip funktioniert die Methode wie ein Schalter, der mehrfach an- und wieder ausgeschaltet werden kann. Nicht zuletzt


laborwelt Expertenstatement. I 85

Bildnachweis: Universität Freiburg

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ist das Multiplexing mit unserer Plattform deutlich unkomplizierter. Das Erbgut an sich bleibt ja intakt. Da bei der Arbeit mit vielen auf verschiedene Ziele angesetzten Genscheren die unterbrochenen DNADoppelstränge fehlerhaft zusammengesetzt werden und so Umlagerungen im Genom entstehen können, ist beim Genome Editing die Zahl der in einem Experiment beeinflussbarer Gene beschränkt. Beim Epigenome Editing gibt es diese Limitation nicht und man kann bei dem Ergebnis des Experiments sicher sein, dass die Kausalität auf die beeinflusste Genaktivität und nicht auf eine eventuell aufgetretene Chromosomentranslokation zurückgeht. Die Funktionsweise unserer Methode unterscheidet sich gar nicht groß von anderen Ansätzen, durch die Beeinflussung des Epigenoms zum Beispiel Krebs zu bekämpfen. Es dreht sich am Ende ja immer um die gleichen Methylasen, Demethylasen, Acetylasen und Deacetylasen, die Methyl- beziehungsweise Acetylgruppen

Dr. Claudio Mussolino ist Gruppenleiter am Institut für Transfusions­­medizin und Genther­apie am Zentrum für translationale Zell­forschung des Medizinischen Zentrums der Universität Freiburg.

an bestimmte Stellen der DNA oder der Histonproteine anbringen oder von dort wegnehmen. Neu an unserer Plattform ist, dass diese Veränderungen nicht an allen verfügbaren Stellen des DNA-HistonKomplexes durchgeführt werden. Unser Ansatz leitet die entsprechenden Enzyme sequenzabhängig und damit zielgerichtet zu bestimmten Stellen. Und nur dort wird

das Epigenom modifiziert. Ein Nachteil unserer DEM-Plattform ist – übrigens wie bei CRISPR/Cas9 und anderen Genscheren – die systemische Applikation beim Menschen. Erste Therapieansätze werden sich zunächst auf die Behandlung von Zellen ex vivo konzentrieren. In der Grundlagenforschung dürften mit unserer Plattform natürlich zuallererst epigenetische Mechanismen genauer aufgeklärt werden können. Ein Beispiel sind bestimmte Krankheiten, die auf eine genetische Prägung – englisch Imprinting ML – zurückzuführen sind.

Auf der Labvolution stellt Claudio Mussolino seine Arbeit am 22.5. um 13:30 Uhr vor. Er hält seinen Vortrag „Genome and Epigenome editing technologies for novel therapeutic options“ auf dem Wissenschaftssymposium im Saal New York 1 in Halle 19/20.

16. JAHRESTAGUNG der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e.V.

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TAGUNGSPRÄSIDENT Prof. Dr. med. Berend Isermann


86 I laborwelt Labvolution 2019.

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Zeit für den Wechsel Die vollständige Genomsequenzierung wird immer beliebter, da die Kosten für Next-Generation-Sequenzierungen sinken. Die Automatisierung der Vorbereitungsschritte zur Erstellung der Probenbibliotheken ist unerlässlich, weil diese Technologie immer größere Bedeutung in der klinischen Forschung erfährt. ­ von Dr. Enrique Neumann, Product & Application Manager Genomics, Tecan

Vereinfachte Vorbereitung Konsistente und zuverlässige Ergebnisse sind entscheidend für jede Technik, die für den klinischen Einsatz vorgesehen ist. Sie erfordern eine schnelle, effiziente und reproduzierbare Vorbereitung der DNA-Bibliothek. Einer der Nachteile der heutigen zielgerichteten Sequenzierungstechniken besteht darin, dass sie Erfassungs-/Hybridisierungs- und An-

reicherungsschritte erfordern, die extrem zeitaufwendig sind und zu einer Durchlaufzeit von mehreren Tagen von der Probe bis zu den Ergebnissen führen. Im Gegensatz dazu können Bibliotheksaufbereitungen für ganze Genomansätze in weniger als acht Stunden durchgeführt werden, was den Ressourcenbedarf reduziert und schneller zum Ergebnis führt. Eine weitere Voraussetzung f ür klinische Anwendungen ist, dass die Methoden einfach und mit minimalen Benutzer­eingaben durchzuführen sind. Die Anzahl der Verarbeitungsund Aufreinigungsschritte, die für eine gezielte Sequenzierung erforderlich sind, erhöht zwangsläufig das Risiko von Methodenverzerrungen und Anwenderfehlern, beansprucht zudem auch Personalzeit und zusätzlichen

Platz im Labor. Qualitätskontrolltests – mit qPCR oder mit einem Bioanalyzer (Agilent) – erhöhen die Kosten und den Laboraufwand zusätzlich. Auf Automatisierung setzen Die Laborautomatisierung bietet eine elegante Lösung für die Bibliotheksvorbereitung, indem sie die Probenverarbeitung für schnellere Durchlaufzeiten und zuverlässigere Ergebnisse standardisiert und beschleunigt. Mehrere Anbieter haben automatisierbare Präparationskits für vollständige Genombibliotheken im Programm, unter diesen ist Tecan mit seiner kombinierten Hard- und Softwarelösung mit integrierter Qualitätskontrolle hervorzuheben. Durch die Kombination eines universellen Präparationskits für DNA-Bibliotheken (Celero™ DNA-Seq*) mit einer speziellen Automatisierungsplattform (NGS DreamPrep™*) und einer fluoreszenzbasierten Qualitätskontrolle (NuQuant®) ermöglicht diese optimierte Lösung die Vorbereitung der gesamten Genombibliothek in weniger als vier Stunden. . * Nur für Forschungszwecke vorgesehen. Nicht für den Einsatz in klinischen Diagnoseverfahren geeignet.

Kontakt Tecan Trading AG Seestraße 103 8708 Männedorf, Schweiz www.tecan.com

Bildnachweis: Tecan

Die stetig sinkenden Kosten von Gentests haben es diesen ermöglicht, den Sprung von der Forschung in Routinediagnostik und Screening-Anwendungen zu machen. Im klinischen Umfeld wird heutzutage die Next-Generation-Sequenzierung (NGS) unter anderem für pränatale Tests, HLA-Typisierung und Krebsdiagnostik eingesetzt. Unabhängig von der Anwendung basieren die heutigen Techniken auf einer gezielten Sequenzierung, bei der DNA spezifisch angereichert wird. Das Problem bei diesem Ansatz ist, dass insbesondere bei der Diagnose von Krebs oder seltenen Krankheiten das Risiko besteht, dass die falschen Marker ausgewählt werden, was zu nicht eindeutigen oder gar irreführenden Ergebnissen führt. Die vollständige Genomsequenzierung beseitigt dieses Problem, indem sie eine umfassende Sequenzabdeckung bietet und dann bioinformatische Ansätze zur Identifizierung relevanter genetischer Marker einsetzt.


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StammzellExpertise Das Anwendungspotential induziert pluripotenter Stammzellen kann nur ausschöpfen, wer mit den sensiblen Zellen umgehen kann. Gibt es Probleme, kann man sich seit kurzem an das Projektzentrum Stammzellprozesstechnik wenden. Das Interesse steigt, so Geschäftsführerin Julia Neubauer.

LABORWELT. Wer arbeitet eigentlich am Projektzentrum?

Dr. Julia Neubauer Geschäftsführerin Projektzentrum Stammzellprozesstechnik am Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT in Würzburg

LABORWELT. Vor etwas mehr als einem Jahr ging das Projektzentrum mit dem Auftrag an den Start, individualisierte Testsysteme für Wirkstoffe aus dem Labor in den technischen Einsatz in der Pharmaentwicklung zu bringen. Wie ist das erste Jahr gelaufen?

Bildnachweis: Fraunhofer IBMT, Bernd Müller

Neubauer. Wir liegen mit unserem Fokus

richtig. Es gibt aus dem Pharmabereich viele Anfragen und wir hören oft von Kunden, dass das Projektzentrum zur richtigen Zeit am richtigen Ort errichtet worden sei. Derzeit läuft die Umstellung der Screeningverfahren auf Hochtouren. Klassische Testsysteme mit humanen Standardzelllinien oder gar noch mit Maus- oder Rattenzelllinien geraten aufs Abstellgleis und neue, auf induziert pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) beruhende Tests werden zum neuen Standard in der Wirkstoffforschung.

Neubauer.  Das Projektzentrum Stammzellprozesstechnik ist ein Gemeinschaftsvorhaben des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC in Würzburg in Bayern und des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik IBMT in Sulzbach/Saar im Saarland. Angesiedelt ist es aber komplett in Würzburg, weshalb viele IBMT-Mitarbeiter in der Zwischenzeit nach Franken gezogen sind. Nach einer Eingewöhnungsphase läuft die Kommunikation innerhalb des Projektzentrums zwischen den Materialwissenschaftlern des Fraunhofer ISC und den Biologen des Fraunhofer IBMT mittlerweile hervorragend. Aktuell sind wir stolz darauf, dass das Fraunhofer IBMT das erste Institut der Fraunhofer-Gesellschaft ist, das die Koordination eines Projektes inne hat, welches über die Innovative Medicines Initiative der Europäischen Union und der europäischen Pharmaindustrie finanziert wird. Es handelt sich um EBiSC2, das Folgeprojekt zum Aufbau einer Stammzellbiobank. L ABORWELT.  Worum geht es bei EBiSC2?

Neubauer. Das am 1. März 2019 begonnene

und auf dreieinhalb Jahre angelegte Projekt hat zum Ziel, die existierende Biobank von iPS-Zellen zu erweitern und ein tragfähiges Geschäftsmodell für die Biobank zu etablieren. Weiterhin werden krankheitsrelevante und hochwertige humane iPS-Zellen sowie


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zugehĂśrige umfassende Datensätze angeboten werden. Zudem werden zusätzliche Dienstleistungen wie die GroĂ&#x;produktion von iPS-Zellen und die Bereitstellung von (prä-) differenzierten Zellpopulationen etabliert. AuĂ&#x;er der Koordination besteht unsere Aufgabe bei EBiSC2 darin, Technologien fĂźr das Upscaling der Zellherstellung zu entwickeln, zu bewerten und zu etablieren.

LABORWELT. Welche Vorteile bringt die Stammzellbiobank?

LABORWELT. Der Nutzen auf humanen Zelllinien beruhender Testsysteme fßr die Wirkstoffforschung liegt auf der Hand. Warum gestaltet sich der Wechsel von den alten auf die neuen Zelllinien schwierig?

Neubauer.  Bisher kamen zumeist immor-

talisierte Zelllinien wie Caco- oder HeLaZellen zum Einsatz. Die sind zum einen sehr robust und zum anderen sehr leicht zu vervielfältigen. Bei den iPS-Zelllinien gibt es keine robusten Klassiker. Jede Zelllinie ist in ihrem Verhalten individuell und manchmal ist man geneigt, sie als zickig zu bezeich-

Humane induzierte pluripotente Stammzellen (hiPS) auf Mikrocarriern

nen. Vor allem ihre Pluripotenz macht sie besonders. Weil diese Zellen sich prinzipiell in nahezu jeden Zelltyp des menschlichen KÜrpers differenzieren lassen, ist die Handhabung und Vermehrung dieser Zelllinien alles andere als trivial. Wenn ein Parameter bei einer Zellkultur auch nur minimal verändert wird, kann das Auswirkungen auf die Entwicklung der Zellen haben.

IVDR

FDA

zifisch, das heiĂ&#x;t, dass eine iPS-Zelllinie Erbgutveränderungen besitzen kann, die das Auftreten von Alzheimer begĂźnstigen. Die Mutationen im Erbgut einer zweiten iPS-Zelllinie kĂśnnen dazu fĂźhren, dass eine Krebserkrankung wahrscheinlicher wird. Je nach Anwendung wählt man eine spezifische iPS-Zelllinie aus. Alter und Geschlecht des Stammzellspenders spielen hier neben seiner Gesundheit auch eine Rolle. Ăœber ein Online-Portal kann man aus mittlerweile 850 Zelllinien wählen. Ziel sind 1.500 Zelllinien. Da inzwischen auch viele kleinere Labore iPS-Zelllinien herstellen kĂśnnen, liegt unser Fokus klar auf der umfassenden Charakterisierung unserer Zelllinien samt rechtssicherer Einverständniserklärung des Stammzellspenders. Auch in Bezug auf die Qualität wollen wir herausstechen. Wir garantieren, dass

0 1 1 1 11 01 1 1 0 1 1 1 1 0 0 1 11 100 1 100 10 10 0 1 1 1 011 01 011 11 01 11 001 0 01 0 1 1 110 10 101 01 01 01 111 1 11 0 0 0 011 01 011 00 10 00 110 1 10 1 0 0 001 01 010 10 00 10 100 1 10 0 1 1 100 10 100 00 00 00 011 0 01 0 0 0 010 00 001 01 01 01 110 1 10 0 0 1 000 00 000 01 11 01 011 0 01 1 0 1 001 01 010 10 10 10 001 0 01 1 1 0 101 11 110 11 01 11 100 1 10 0 1 0 110 10 101 11 11 01 010 0 00 1 1 0 011 01 011 10 00 10 000 0 00 0 1 1 111 11 111 00 00 00 001 0 01 0 0 1 010 00 001 00 00 00 101 1 11 0 0 0 000 00 000 10 00 00 110 1 10 0 1 1 000 00 000 01 11 01 011 0 01 1 0 1 010 00 001 00 10 10 111 1 11 1 0 0 101 11 110 01 01 11 010 0 00 0 0 0 100 10 100 10 10 00 000 0 00 1 1 0 001 01 010 01 11 11 000 0 00 1 1 0 010 00 00 110 10 101 101 11 11 101 11 110 100 10 10 001 01 01 Telefon: +49 9131 78 00-0 00 7HOHID[ Ɍ 110 1 1 alexander.brendel@infoteam.de 1 101 1 11

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Ihr Ansprechpartner bei uns im Haus: Alexander Brendel Director Life Science

Bildnachweis: Fraunhofer IBMT, Bernd MĂźller

Neubauer. iPS-Zellen sind krankheitsspe-


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die Zelllinien frei von Viren und Verunreinigungen sind sowie dass die Reprogrammierung vollständig ist. LABORWELT. Die EBiSC2-Koordination ist sicherlich gut fürs Renommee. Wie bekannt ist das Projektzentrum schon?

Neubauer. Natürlich kommen viele unserer Projekte von Kunden

aus Deutschland. Wie bei Fraunhofer üblich treten wir nicht in Konkurrenz zu bestehenden Unternehmen. Wir unterstützen die Firmen vielmehr. Viele kleine und mittelständische Unternehmen versuchen, ihre etablierten Protokolle mit unserer Hilfe noch einmal zu verbessern. Mittlerweile kommen unsere Kunden und Kooperationspartner nicht mehr nur aus Europa. Inbesondere aus dem asiatischen Raum kommen aktuell viele Anfragen zu Prozesstechnikthemen. Das ehrt uns natürlich, da die Stammzellforschung dort einen besonders hohen Stellenwert hat. In Japan werden die iPS-Zellen als eine Art Nationalheiligtum betrachtet.

IVARO Tube Handler

LABORWELT. An welchen Projekten wird konkret gearbeitet? Neubauer. Um die iPS-Zellen in einen standardisierten Modus

zu bekommen, braucht man eine auf die Zellen zugeschnittene Prozesstechnik, wozu zum Beispiel die Bioreaktoren und automatisierte Liquid-Handling-Systeme gehören. Wichtig ist, externe Einflüsse so gut es geht zu vermeiden. Auch werden neue Materialien benötigt. Die Zellen fühlen sich umso wohler, je besser man ihre natürliche Umgebung nachahmt. Je nach gewünschtem Zelltyp sollte die Umgebung eher weich wie für die Differenzierung der iPS-Zellen in Gehirn- oder Muskelzellen oder eher steif wie für die Differenzierung in bestimmte Knorpel- und Knochenzellen sein. Außerdem forschen wir an neuen Materialien, um die Kultivierung der Zellen allgemein zu vereinfachen. Ein Beispiel ist hier die Vereinzelung von Zellen durch Zugabe bestimmter Enzyme, die die Zell-Oberfläche-Kontakte trennen. Dieser Vorgang ist insbesondere für die iPS-Zellen belastend und vermindert die Qualität der Zellkultur. Unsere Ansätze gehen dahin, dass sich die Oberfläche über externe Stimuli wie Lichtimpulse oder Temperaturänderungen so ansteuern lässt, dass der Kontakt zu den Zellen ohne Enzyme gelöst werden kann. Wir sprechen hier von schaltbaren Oberflächen.

Modularer Aufbau Individuell für Ihren Prozess Der IVARO Tube Handler bildet die Basis für die sichere, schnelle und reproduzierbare Bearbeitung Ihrer Proben. • Entlastung bei monotonen Routineabläufen • Erhöhte Produktivität und Zuverlässigkeit • Maximale Transparenz und Sicherheit

LABORWELT. Bei den Deutschen Biotechnologietagen 2019 in Würzburg zeigten sich die Teilnehmer eines Rundgangs durch das Fraunhofer ISC insbesondere von der 2-Photonentechnik beeindruckt. Wie wird sie am Projektzentrum genutzt?

Neubauer. Die 2-Photonen-Polymerisation ist ein Verfahren

zur Mikro- und Nanostrukturierung mit Hilfe fokussierter UltraKurzpulslaserstrahlung. In einem 3D-Laserdirektschreibverfahren können damit Hybridpolymer-Gerüste hergestellt werden, die als Trägerstrukturen für Zellen für das Tissue Engineering Verwendung finden können. Im 2D-Bereich können Oberflächen mit einer Auflösung von 50 nm strukturiert werden, was unter anderem bei der Differenzierung der iPS-Zellen hilfreich sein kann. ML

www.sarstedt.com


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Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte Bilder zur Identifizierung von Objekten sind zweifellos populär: Eine Hürde im Alltag ist allerdings die automatische Verlinkung in der ERP-Software. Die Software PicWatch-Server erlaubt eine automatische Erkennung von Pixelcodes in Bildern. Hierüber kann eine ERP-Software automatisch einen Link in der Datenbank setzen. ­ von Dr. Klaus Mandelatz, CIO, Interlabor Belp AG

Bar- und Pixelcodes werden von jeder Enterprise-Resource-Planning (ERP)Software zur Objekt-Identifizierung verwendet. Ein automatisch dazu verlinktes Bild in der ERP- oder Laborinformationsund Managementsystem-Datenbank (LIMS) wäre nützlich, denn es erlaubt • eine eindeutige Identifizierung, • eine Dokumentation von Transportschäden und • Verwechslungen zu vermeiden.

Die Lösung: PicWatch-Server Mit PicWatch-Server (PWS) steht erstmals eine Software für die folgenden Funktionen zur Verfügung: (1) Erkennen von Bar- oder Pixelcode im Bild, (2) Verifizieren des Pixelcodes und Umbenennen der Datei sowie (3) Verschieben der Datei ins Zielverzeichnis. PWS arbeitet als Dienst auf einem Server und kann verschiedene Bar- oder Pixelcodes erkennen. PWS verifiziert zudem den Inhalt des zu übersetzenden Codes. Mit dieser Verifizierung werden nicht zutreffende Fremdcodes ausgeblen-

det und eine hohe Treffsicherheit bei der Übersetzung der Codes erreicht. Das soeben aufgenommene und verarbeitete Bild sollte dem Benutzer auch dargestellt werden: Nur so können Fehler bei der Fotografie oder Verarbeitung erkannt und korrigiert werden. Zur Bildanzeige wurde daher die Software PicWatch-Viewer entwickelt. Die Anzahl und Größe der angezeigten Bilder können je nach Display konfiguriert werden. PicWatchViewer zeigt sowohl erfolgreich als auch fehlerhaft verarbeitete Bilder: Das jeweils zuletzt aufgenommene und erfolgreich verarbeitete Bild wird an erster Stelle im Display angezeigt. Fehlerhaft verarbeitete Bilder werden in der unteren Zeile dargestellt. Viele Wege zur Datenbank PicWatch-Server erkennt konfigurierbare Jobs, mit denen die Software verschiedene Ein- und Ausgangsverzeichnisse mit Bildern von unterschiedlichen Kameras,

etwa für Probeneingang, Probenversand oder Analysendetails eines Messgerätes, überwachen und verarbeiten kann. Die Ausgangsverzeichnisse von PWS werden von MAQSIMA LAB+ mit einem Dienst überwacht. LAB+ verlinkt die jeweiligen Dateien anhand des Dateinamens aus dem Pixelcode mit dem dazugehörigen Datenbankeintrag. Nach der Verlinkung werden die Dateien in ein geschütztes Archivverzeichnis verschoben. Die verlinkten Bilder können dann direkt auf der jeweiligen Registerkarte des Objektes als Vorschau betrachtet oder geöffnet werden. MAQSIMA stellt „MAQSIMA LAB+ | DAS LIMS“ auf der LABVOLUTION in Hannover in einem Fachvortrag und am Stand E71, Halle 19/20 vor. . Kontakt MAQSIMA GmbH Am TÜV 1, 66280 Sulzbach www.maqsima.de

Bildnachweis: MAQSIMA

Digitalkameras liefern in Sekundenschnelle dokumentationstaugliche Bilder. Ein LIMS muss nach der automatischen Übertragung allerdings die Bilddatei korrekt erkennen und verlinken können. Aber wie? Der Barcode im Bild wurde vom LIMS vergeben. Das Bild könnte also über diesen Barcode zugeordnet werden.


laborwelt Produkte. I 91

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Sarstedt

Automatisierung von täglichen Laborabläufen Abfüllen, beschriften, scannen, sortieren, wiegen – sensible und anspruchsvolle Abläufe erfordern ein präzises, spezialisiertes und dennoch flexibles System. Das neue Konzept des IVARO Tube Handlers ermöglicht die bestmögliche Anpassung des Automationssystems auf die jeweilige Anwendung. Individuell für verschiedene Abläufe können

die zwei Standardgeräte IVARO FD (befüllen & dosieren) und IVARO AP (aliquotieren & pipettieren) mit spezialisierten Modulen ausgestattet werden. Auch komplexe, manuelle Arbeitsschritte im Labor werden so einfach und sicher automatisiert. Der IVARO FD ist die ideale Lösung wenn Stammlösungen, Puffer und andere Flüssigkeiten in kleinere Ge-

fäße abgefüllt werden sollen. Probenvorbereitung, Kit-Herstellung, die Fertigung kleiner Produkt­serien und andere zeitintensive Anwendungen sind problemlos durchführbar. Der IVARO AP ist mehr als ein Liquid Handler. Er unterstützt bei allen Arten der Probenvorbereitung. Flüssigkeiten in mehrere gleiche Röhren abzufüllen ist genauso problemlos

möglich wie das Aliquotieren von Proben in unterschiedliche Gefäße und Mikrotestplatten oder das Erstellen von Verdünnungsreihen. www.sarstedt.com SARSTEDT AG & Co. KG Tel.: +49 2293 305-0

PerkinElmer

Bildnachweis: Sarstedt (oben), PerkinElmer (unten)

Die flexible Automatisierungslösung Mit dem chemagic™ Prime™ bietet PerkinElmer eine bedarfsorientierte Lösung für das Labor an. Das Gerät liest Primärproben ein, pipettiert diese, um sie der Nukleinsäureisolierung zuzuführen und bereitet die Eluate für die Analyse vor. Der chemagic Prime kann an die wechselnden Anforderungen im

Laboralltag angepasst werden. Auf schwankende Probenaufkommen, erhöhte Anforderungen an die Qualität und die für eine bestimmte Analyse benötigten Ausbeuten kann daher flexibel reagiert werden. Während des gesamten Prozesses werden alle Schritte überwacht, aufgezeichnet

und bei Bedarf direk t in das eigene LaborManagementSystem übertragen werden. Den chemagic Prime kann man im Demo-Lab von PerkinElmer kennenlernen – eine E-Mail oder ein Anruf vorab genügt. www.perkinelmer.de

PerkinElmer chemagen Technologie GmbH Arnold-Sommerfeld-Ring 2 D-52499 Baesweiler Tel.: +49 2401 80550-0 pm.chemagen@ perkinelmer.com

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92 I Laborwelt Produkte.

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PerkinElmer

Die ideale Lösung für Service-Labore Im Laboralltag müssen klinische Proben meist schnell und dennoch sorgfältig bearbeitet werden. Hierbei kann der Auto­matisierungslösung chemagic™ Prime™ Junior vertraut werden, die Primärproben erfasst, automatisch prozessiert, die Nukleinsäure extrahiert und anschließend das Eluat zur weiteren Analyse vorbereitet. Es können

bis zu 48 Proben mit einem maximalen Probenvolumen von 1 ml gleichzeitig bearbeitet oder sequentiell geladen werden, wobei das Gerät humane Blut-, Plasma-, Speichel-, Urin- oder Stuhlproben verarbeiten kann. Je nach Probenmaterial kann eines der zwei chemagic-Kits ausgewählt werden, um entweder genomische

oder virale/bakterielle Nukleinsäuren zu extrahieren. Die neue Generation von Automatisierungssystemen überzeugt durch zuverlässigen Probentransfer, eine bewährte Extraktionstechnologie und eine Softwaregestützte Prozesssicherheit. Wer den Prime Junior testet, der wird das neueste Mitglied

der chemagic-Familie nicht mehr missen wollen. www.perkinelmer.de PerkinElmer chemagen Technologie GmbH Tel.: +49 2401 80550-0 pm.chemagen@ perkinelmer.com

INHECO GmbH

ODTC & OVT: Systemlösung für hohe Durchsätze lenter Well-to-well-Uniformität. Da der Wärmetransport durch schnelle fluidmechanische Prozesse erfolgt, ist die Blocktemperatur, anders als in herkömmlichen Heizblöcken, nach wenigen Sekunden stabil. Die präzise und robuste Temperaturregelung erlaubt ein Öffnen des Heizdeckels während der Temperaturplateaus mit annähernd

gleichbleibender Temperierungsqualität. Pipettierungen während eines Temperierprozesses sind somit möglich. Der ODTC ist ideal für die Humandiagnostik, zum Beispiel für die NGS Library Prep. Hohe Durchsätze im 24/7-Modus sind möglich. Zudem steht ein perfekt auf den Thermocycler abgestimmtes und kompaktes ODTC-Verification Tool (OVT)

UKE eröffnet experimental-Labor Medizinische Fragestellungen einfacher mit ingenieurwissenschaftlichem Wissen beantworten – dies soll das Anfang April von der Technischen Universität Hamburg (TUHH) und der Medizinischen Fakultät des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) eröffnete Experimental-Labor des Forschungszentrums Medizintechnik Hamburg (fmthh) ermöglichen. Bereits 2013 hat-

ten TUHH und Medizinische Fakultät das fmthh unter einem virtuellen Dach gegründet. Angesiedelt am Institut für Rechtsmedizin des UKE bietet das neue Labor Klinikern und Wissenschaftlern des UKE die Möglichkeit, einfach auf ingenieurwissenschaftliches Know-how der TUHH zuzugreifen und gemeinsame Forschungsprojekte zu initiieren. Das Labor steht aber auch externen Inter-

zur Verfügung. Es besticht durch einfache Handhabung (GUI-gesteuertes Set-up und USB-Anschluss) und ist leicht zu transportieren. Die vollautomatisierte Testroutine liefert das Ergebnis in 25 Minuten. www.inheco.com INHECO GmbH sales@inheco.com

essierten offen. Die Laborausstattung soll sich nach dem jeweiligen Projektbedarf richten. „Von Beginn an werden medizinische Fragestellungen und ihre Lösungsansätze mit technisch ingenieurwissenschaftlichen Methoden gedacht“, so TUHH-Präsident Ed Brinksma. „Wir forschen an Zukunftsthemen wie KI, Robotik und maschinellem Lernen und freuen uns, einen weiteren Schritt in Richtung Klinik zu gehen und gemeinsam neue Anwendungen zu erforschen“, sagte Alexander Schlaefer, Leiter des Instituts für Medizintechnische Systeme und Mitinitiator des fmthh-Labors.

Bildnachweis: PerkinElmer (oben), Inheco (Mitte)

Der ODTC® (On Deck Thermal Cycler) – entwickelt für die Laborautomation – kann aufgrund kompakter Bauform auf fast allen Liquid-Handling-Plattformen zur Vollautomation von PCR-Prozessen integriert werden. Die neuartige Vapor-Chamber-MountTechnologie (VCM®) besticht durch herausragende thermische Performance mit exzel-


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ELGA LabWater

Pay-per-Use für Laborwasser Dank eines neuen Abrechnungsmodells zahlen Kunden von ELGA LabWater – der Laborwassermarke von Veolia Water Technologies – nur für Wasser, das auch tatsächlich verbraucht wurde. ­Das neue Abrechnungsmodell für Rein- und Reinstwassergeräte stellt ELGA LabWater auf der LABVOLUTION in Hannover vor: Pay-per-Use – ein bewährtes Verfahren aus der Informationstechnologie. Hier wird nur das bezahlt, was auch genutzt wurde. Labore profitieren von einem Rundumpaket aus moderner Auf bereitungstechnologie in Kombination mit regelmäßiger Wartung, Service und zuverlässiger Versorgung mit Filtermaterial. Bei Pay-per-Use fallen keine

Investitionskosten an. Eine Kapitalbindung entfällt. Der Kunde least dagegen für einen monatlichen Betrag ein Reinoder Reinstwassersystem über einen festgelegten Zeitraum, zum Beispiel für fünf Jahre. Bei der jährlichen Wartung überprüft ELGA LabWater die Wassersysteme mit geeichten Messgeräten und tauscht das Filtermaterial. Zudem wird eine vollständige Systemreinigung durchgeführt. Die Höhe der monatlichen Gebühr richtet sich nach dem Gerätetyp und den Materialkosten. Diese sind abhängig vom Verbrauch und der Leitungswasserqualität. Mit der Wartung nach vorgegebener Spezifikation des Herstellers garantiert ELGA LabWater die korrekte Funktion

des Gerätes über die gesamte Laufzeit. Die Wartung wird protokolliert. Als Schutz gegen lange Ausfallzeiten bietet ELGA LabWater mit einem engen Servicenetz einen 24h-Service. Denn die durchgängige Verfügbarkeit der Reinstwassersysteme hat hohe Priorität. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Pay-per-Use-Modell erleichtert den administrativen Aufwand. Die Effizienz im Labor wird erhöht, das Personal von lästigen Routineabläufen wie Reinigen der Geräte sowie Beschaffung und Wechsel der Filtermaterialien befreit. Darüber hinaus hat man die Gewissheit, Reinstwasser immer in der Qualität zu bekommen, die für das Projekt benötigt wird. . Autor Tobias Jungke, ELGA LabWater, Veolia Water Technologies Deutschland GmbH http://de.elgalabwater.com

VAKUUMLÖSUNGEN AUS EINER HAND Pfeiffer Vacuum steht weltweit für innovative und individuelle Vakuumlösungen, für technologische Perfektion, kompetente Beratung und zuverlässigen Service. Wir verfügen als einziger Anbieter von Vakuumtechnik über ein komplettes Produktsortiment: Q Q Q Q Q

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