Interview
ISSN 1435-5272 | A 49017
Wirtschaft. Technologie. Leben. 23. Jahrgang. 11|2017.
BÖRSE
Inflarx will an die Nasdaq gehen MULTIPLE SKLEROSE
Darmmikrobiom im Verdacht
Immatics-Geschäftsführer Dr. Rainer Kramer über den Weg vom Krebsvakzine-Entwickler zum T-Zell-TherapieSpezialisten
Stickstofffixierung
Bayer und Gingko wollen den Dünger abschaffen
SCHLAGLICHT
BIO-Europe 2017 in Berlin MEDTECH ZWO
Robotik in der Medizin
01_tk11_2017_Titel.indd 2
19.10.2017 13:16:38 Uhr
Bei Amgen sind biologische Arzneimittel in
Qualität
verwurzelt und werden von
Zuverlässigkeit
genährt.
Eine solide Qualitätskontrolle und zuverlässige Versorgung sind genau so wichtig wie wissenschaftliche Innovationen. Seit mehr als drei Jahrzehnten wird bei Amgen jedes Medikament mit Engagement, Leidenschaft und dem Streben nach Perfektion hergestellt. Darum finden Sie bei Amgen die Biologika, die für die Behandlung Ihrer Patienten so enorm wichtig sind. Und das auch für die zukünftigen Generationen.
Weitere Informationen über Amgens Engagement für eine gleichbleibende 8\HSP[p[ \UK a\]LYSpZZPNL =LYZVYN\UN ÄUKLU :PL \U[LY biotechnologybyamgen.de ©2013 Amgen Inc. Alle Rechte vorbehalten. AMG-DEU-AMG-021-2014-January-P (1/2014)
02_tk11_2017_Amgen.indd 1
18.10.2017 15:06:15 Uhr
Backing up Startups Navi Mit dieser |transkript-Ausgabe werden Ihre NavigationsKünste gefordert, liebe Leser. Nicht auf der Straße, sondern beim Lesen. Die 104 Seiten in Ihren Händen bestehen ungewöhnlicherweise zu gleichen Teilen aus dem eigentlichen Heft und unserem Medizintechnik-Spezial medtech zwo in der Mitte. Viel interessante Lektüre aus und über die Life Sciences. Diese fifty-fifty Kombination bleibt jedoch eine Ausnahme: Im kommenden Jahr wird medtech zwo als separates Heft der |transkriptLieferung beigelegt. Klein und grün Über eine Anzeige in den Publikumsmedien habe ich mich unlängst gefreut: Unter der Überschrift „Sie sind klein, grün und könnten die Zukunft des Biokraftstoffs sein“ informiert ausgerechnet ein Öl-Multi über Algen als erneuerbare Energiequelle und verweist auf die von ihm gesponserte Informationsseite EnergyFactor.com. Dort findet sich ein Beitrag mit dem schönen Titel „The fat, fit, fantastic green machine“ – erzählen und verkaufen können sie, die US-Amerikaner. Egal, ob ernstgemeint oder grünes Feigenblatt, eine publikumswirksame Anzeige mit einer algenbewohnten Petrischale rückt die Bioökonomie mehr in das Blickfeld der Öffentlichkeit als so manches Positionspapier, das zu dem Thema veröffentlicht wird. Andreas Mietzsch Herausgeber
Lang, lang her Beim Schmökern in der |transkript-Ausgabe von vor 10 Jahren entdeckten Redaktionskollegin Maren Kühr und ich wieder allerlei Interessantes für die letzte Seite. Viel fand sich zur damaligen biopolitischen Diskussion um die Stammzellforschung. An CRISPR/Cas9 war da noch nicht zu denken, was die Biopolitiker heute auf den Plan ruft (s. S. 37). Unsere Wahl für den „Rückblick“ fiel auf die trinationale Cluster-Tagung zum Thema Weiße Biotechnologie, die seinerzeit in Hannover stattfand. Als damaliger Moderator erinnere ich mich, wie unglaublich schwer sich die Akteure auf der Bühne damit taten, begeisternd von ihren Erfolgen zu berichten. Das hat sich leider bis heute nicht geändert. Den Biotechnologen ist es bisher nicht recht gelungen, ihre Arbeit und ihre Visionen einer breiten Öffentlichkeit inklusive Politik und Kapitalmarkt zu vermitteln. Stattdessen werden börsennotierte Schuh-Versender und Essens-Austräger bejubelt. Wie man es besser macht, zeigten kürzlich Bilder und animierte Filme sogar in den Fernsehnachrichten: Ein für den Normalo völlig abgehobenes Thema wie optische Signale von Gravitationswellen wurde am Beispiel der Verschmelzung zweier Neutronensterne optisch ungemein faszinierend präsentiert. Dabei fand das dargestellte Ereignis schon vor zig Millionen Jahren statt. OPM Dass es um das Wagniskapital hierzulande nicht besonders gut bestellt ist, bestätigte unlängst der Deutsche Start-up Monitor des Bundesverbandes der Start-up-Unternehmen: Über VC verfügen nur noch 16% der Firmengründer, für 80% der Jungunternehmer stehen eigene Ersparnisse an erster Stelle. Staatliche Förderung folgt auf Platz 2. Für die Langfristigkeit und die Ernsthaftigkeit der Gründungen ist der hohe Eigenkapitaleinsatz zunächst nicht schlecht, doch technologieorientierte Start-ups werden es ohne OPM kaum schaffen – other people‘s money. |transkript. 11.2017.
03_tk11_2017_Editorial.indd 3
Die whitesonic-Story: vier junge Gründer haben die Vision, mittels Ultraschallscanner digitale Zahnabdrücke zu erstellen und das schmerzfrei, schnell und hochpräzise. Die Idee ist gut, was fehlt sind Kapital, Gründungs Know-how und Netzwerk. Das alles kommt vom High-Tech Gründerfonds.
whitesonic hat einen Ultraschallscanner für die Zahnprothetik entwickelt, mit dem digitale Zahnabdrücke erstellt werden können.
Das whitesonic Gründerteam
Wir machen aus der Idee eine Story. Als Frühphaseninvestor von Technologie-Startups – von Cleantech und Robotik bis Wirkstoffentwicklung, von Chemie bis Software. htgf.de
19.10.2017 13:18:18 Uhr
INHALT.
11/17
8
Neue Mikroben braucht das Land Das Bayer Lifescience Center hat seine fünfte Investition getätigt. Die Leverkusener gründeten ein Joint Venture mit dem US-Spezialisten für synthetische Biologie Gingko Bioworks und statteten es mit einem Millionenbetrag aus. Das Ziel: die Landwirtschaft nachhaltiger machen.
12
High-Tech Gründerfonds legt dritten Fonds auf Der HTGF hat erste Investments aus seinem dritten Fonds zugesagt. Bis zum geplanten zweiten Closing im November könnten 310 Mio. Euro im Topf sein. Die Konditionen des HTGF III sollen risikobehafteten Gründungen in den Life Sciences entgegenkommen.
BIO-Europe 2017
SCHLAGLICHT
14
Intro: Besonders für Gen- und Immuntherapiespezialisten, digitale Datensammler und Multiplex-Diagnostikanbieter stehen die Chancen gut, bei der 23. Ausgabe des wichtigsten Partneringtreffens in Europa auf positive Resonanz der Investoren zu stoßen: der BIO-Europe, diesmal in Berlin.
20
Interview: Im Jahr 2015 steuerte die Immatics Biotechnologies GmbH strategisch um. |transkript sprach mit CBO Dr. Rainer Kramer über den Wandel vom KrebsvakzineEntwickler zum T-Zell-Immuntherapie-Spezialisten.
22
Fachbeitrag: Ein mAb für viele Fälle – der Antikörper Adrecizumab der Adrenomed AG stellt die Integrität von Blutgefäßen wieder her.
28
Inflarx plant den Nasdaq-Börsengang
32
Ohne Darmmikrobiom keine Multiple Sklerose Deutsche Neuroimmunologen meldeten Mitte September Beachtliches: Die Darmflora spielt offenbar mit eine entscheidende Rolle dabei, ob die Autoimmunkrankheit Multiple Sklerose ausbricht. Vor der Translation in die Klinik wollen sie nun die Bakterien identifizieren, die die Aktivierung schlummernder, autoagressiver Zellen modulieren.
37
Genome Editing: Fortschritt erzwingt Handeln Immer mehr Forschungsteams nutzen die Genschere CRISPR-Cas9, um Gene in menschlichen Embryonen zu manipulieren – und das, ohne die anfänglich beobachteten Fehler. Eilends forderte der Deutsche Ethikrat die Politik auf zu handeln.
38
Pro & Kontra: Ausnahmeregelung für neue Züchtungsmethoden? Ein neuer Vorschlag der Niederlande, neue Züchtungsmethoden unter bestimmten Bedingungen von den EU-Regelungen für GVO auszunehmen, stößt auf geteiltes Echo in Deutschland.
.4
04-05_tk10_17_Inhalt.indd 4
Abb.: Bayer AG, Pietro Roversi/Wikimedia Commons, fotolia.com/ vectortatu, Conners Clinic
Pläne zu einem Börsengang des Jenaer Wirkstoffentwicklers Inflarx wurden Mitte Oktober öffentlich. Der IPO an der New Yorker Nasdaq soll 86 Mio. US-Dollar einbringen. Kurz zuvor verkündete Inflarx eine Kapitalerhöhung über 30 Mio. US-Dollar.
|transkript. 11.2017.
20.10.2017 12:37:42 Uhr
European Biotechnology NET WORK
6
7
23 24
25
Abb.: Ninjatacoshell/Wikimedia Commons (oben), polesnoy/fotolia.de (medtech zwo-Titel)
26
Epiontis verkauft / Biontech wächst / Evotec erhält Meilensteinzahlung / Omeicos schreitet voran / Nationales Forum Phagen gegründet / Rentschler ab sofort eine AG Nobelpreis für Kryo-Elektronenmikroskopie / Sophia Genetics erhält 30 Mio. US-Dollar / Antibiotikaresistenzen global bekämpfen / Kapitalerhöhung bei Epigenomics Codon bringt neues Knorpelmedikament auf den Markt IP-Kommentar / Evotec steckt 15 Mio. Euro in Exscientia / HBM tätigt Investment / Venneos erhält neues Kapital Curevac verpartnert sich mit Eli Lilly / Ncardia erhält Wagniskapital HR-Kommentar / Numaferm startet durch
Interview
Technologie. Wirtschaft. Gesundheit. Heft 2.2017.
Rehabilitation, Pflege, Chirurgie
Die Roboter kommen
|transkript. 11.2017.
04-05_tk10_17_Inhalt.indd 5
Johannes Müller, Seriengründer und Geschäftsführer von Berlin Heals, über Mikrostrom als Alternative zu Pharmazeutika
27
30 34
35
36
39
41 42 44 47 48 50
|tk-persönlich / Sartorius-Campus wächst / Basilea erobert China / Startfinanzierung für Myelopro Börse Teure Medikamente fördern Noceboeffekt / Uterusentzündung besser behandeln Metagenom-Auswertung immer genauer / Neues FettleberTarget entdeckt Regierung stellt 500 Mio. Euro für Antibiotikaforschung bereit / Diagnostik-Net BB feiert Vetter Pharma baut / Bayern kürt m4 Award-Sieger / Science Campus Braunschweig Süd gegründet Personalia Preise Verbände Termine Index Extro
Technologie. Wirtschaft. Gesundheit.
MEDTECH ZWO
Robotik in der Medizin › Robotersysteme entlasten Patient und Pfleger › Telemonitoring – nützlich oder nicht? › Interview: Mikrostrom als therapeutische Allzweckwaffe › Wie die Medtech-Branche mit den neuen MDR-Regularien kämpft › Gesundheits-IT – ein Thema bei Auftragsfertigern › Interview: Roboterchirurgie macht keinen Halt vor Bauchraum-OPs
Join the European Biotechnology Network! The European Biotechnology Network is dedicated to facilitating co-operation between professionals in biotechnology and the life sciences all over Europe. This non-profit organisation brings together research groups, universities, SMEs, large companies and indeed all actors in biotechnology. Do you want to know more about the advantages of a (free) membership? Just have a look at our website: www.european-biotechnology.net
European Biotechnology Network Rue de la Science 14b 1040 Brusseles, Belgium Tel: +32 2 588 70 71 info@european-biotechnology.net www.european-biotechnology.net
20.10.2017 12:37:49 Uhr
intro.
11/17 Umfirmierung
Rentschler ist jetzt Aktiengesellschaft Seit Anfang Oktober ist der Laupheimer Auftragsentwickler und -hersteller eine europäische Aktiengesellschaft. Statt Rentschler Biotechnologie GmbH heißt das Unternehmen nun Rentschler Biopharma Societas Europaea (SE.) .
Nationales Forum Phagen
Deutsche Phagenforschung nimmt Schwung auf Zirka 170 Teilnehmer aus 21 Ländern kamen zum 1. Deutschen BakteriophagenSymposium an die Universität Hohenheim in Stuttgart. Bei der Abschlussdiskussion ging es um das Thema „Quo vadis, deutsche Bakteriophagenforschung?“. Die Antwort darauf gab es noch auf der Veranstaltung: Um ihre Arbeit besser zu koordinieren, wollen sich die deutschen Forscher künftig stärker vernetzen. Dafür beschlossen sie Mitte Oktober die Gründung eines „Nationalen Forums Phagen“. Auf Basis von Bakteriophagen könnten neue human- und veterinärmedizinische Therapien sowie Produkte aus den Bereichen Lebensmittelhygiene, Kosmetik und Umweltsanierung entstehen, so die Hoffnung der Teilnehmer.
Wirkstoffentdeckung
Nach knapp einem Jahr hat die Zusammenarbeit zwischen Evotec (Hamburg) und dem US-Biotech-Unternehmen Celgene den ersten Meilenstein erreicht: Das erste Screening-Programm nach neuen Wirkstoffkandidaten gegen neurodegenerative Leiden wurde erfolgreich abgeschlossen. Für die Evotec AG bedeutet das den Erhalt einer Zahlung in Höhe von 5 Mio. US-Dollar im dritten Quartal 2017. Evotec hatte im Dezember 2016 45 Mio. US-Dollar vorab erhalten und sich Meilensteinzahlungen von bis zu 250 Mio. US-Dollar sowie Umsatzbeteiligungen gesichert. Um welche Indikation es sich handelt, wurde nicht verraten. . Expansion
Neues Therapiefeld, neuer Investor, neuer Standort Die niedermolekularen Wirkstoffkandidaten der Berliner Omeicos Therapeutics GmbH sollen künftig nicht nur im Herz-Kreislauf-Bereich reüssieren, sondern auch in der Augenheilkunde. Dafür wurde kürzlich die US-Tochter Omeicos Ophthalmics Inc. in Boston gegründet. Möglich wurde das Vorhaben durch den Einstieg des neuen Investors Remiges Ventures (USA), der sich der im März verkündeten Serie B-Finanzierung über 8,3 Mio. Euro mit einem Investment in ungenannter Höhe anschloss. .
.6
06-07_tk11_2017_Intro_ml.indd 6
Auftragsentwicklung
Auftragsfertigung
Epiontis von US-Firma gekauft
Biontech will weiter wachsen
Die privat geführte Epiontis GmbH hat Ende September den Besitzer gewechselt. Die Precision for Medicine Inc. aus den USA hat das vor fast 15 Jahren aus der Epigenomics AG heraus gegründete Unternehmen erworben. Die Details der Transaktion blieben unter Verschluss. Epiontis steht für „Epigenetics on tissue“. Ursprünglich wurde die von Epigenomics patentierte und validierte Plattform zur Verbesserung von Tissue Engineering- und Zelltherapie-Produkten eingesetzt. Später kamen die Entwicklung epigenetischer Immunzellassays sowie das begleitende Monitoring von Immunzellen für Entwickler von Autoimmun- und Krebsmedikamenten als Dienstleistungsangebote hinzu. Gemäß Epiontis gehören derzeit 17 der 20 weltweit führenden Pharmaunternehmen zum Kundenstamm. .
Die Mainzer Biontech AG hat beschlossen, in ihre für die Herstellung von Zellund Gentherapieprodukten zuständige Tochterfirma in Idar-Oberstein zu investieren. Zudem wird der Bezug dieser Gesellschaft zur Marke Biontech durch eine Umbenennung hergestellt: Statt Eufets GmbH heißt sie künftig Biontech Innovative Manufacturing Services GmbH. Zu den beschlossenen Investitionen gehören der Bau eines neuen Gebäudes, um die Produktionskapazitäten deutlich zu erweitern und die Reinraumgröße zu verdoppeln sowie der Ausbau der Entwicklungs- und Qualitätssicherungsinfrastruktur. Das Tochterunternehmen möchte dadurch den steigenden Bedarf an Zell- und Gentherapieprodukten, insbesondere CAR-T- und T-Zell-Immuntherapien, bedienen können. .
Abb.: Joachim E. Röttgers / Universität Hohenheim
Erster Meilenstein erreicht
|transkript. 11.2017.
19.10.2017 13:22:13 Uhr
intro.
Nobelpreis Â
Antibiotikaresistenzen Â
KĂźnstliche Intelligenz Â
Strukturforscher geehrt
Globale Steuerung gestartet
Sophia wächst rasant
Der Nobelpreis fĂźr Chemie geht 2017 an Jacques Dubochet, Joachim Frank und Richard Henderson. Das Auswahlkomitee wĂźrdigte ihre Arbeiten zur Kryo-Elektronenmikroskopie. Frank ist gebĂźrtiger Deutscher, der in den USA an der Columbia University in New York forscht. Der Schweizer Dubochet
Mitte Oktober haben sich auf Einladung der Vereinten Nationen rund 200 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Berlin getroffen, um die Aktivitäten zur Bekämpfung von multiresistenten Erregern weltweit besser zu koordinieren. Die im März gegrĂźndete Interagency Coordination Group on Antimicrobial Resistance (ICGG) hat ihren Arbeitsplan fĂźr die nächsten drei Jahre vorgestellt und alle Interessengruppen zur Teilnahme aufgerufen. Langfristiges Ziel ist, die Aktivitäten einzelner Länder aufeinander abzustimmen, Leerstellen herauszufinden und Dopplungen zu vermeiden. In einem ersten Schritt wurde eine Ăœbersicht aller globalen Initiativen präsentiert. Eine der sechs Unterarbeitsgruppen legt den Fokus auf Forschung und Entwicklung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die VerknĂźpfung des Themas Antibiotikaresistenzen mit den globalen Nachhaltigkeitszielen. .
Um das hohe Wachstumstempo zu halten, hat sich Sophia Genetics S.A. Mitte September in einer Serie D-Finanzierungsrunde 30 Mio. USDollar von Investoren gesichert. Sophia ist eine Datenanalysehaus, welches Ärzten bei der Krebsdiagnostik im Klinikalltag unter die Arme greift. Die verwendeten Algorithmen stammen aus dem Bereich maschinelles Lernen und funktionieren unabhängig von der Probenaufarbeitungsmethode und der Plattform, mit der die Nukleinsäuresequenzen von gesundem und Tumor-Gewebe bestimmt wurden. Die Bioinformatik-LÜsung von Sophia wird derzeit an 360 Krankenhäusern in 55 Ländern eingesetzt. Bisher analysiert: 139.000 Patienten. Das 2011 gegrßndete Spin-off der École polytechnique fÊdÊrale de Lausanne (EPFL) hat damit insgesamt mehr als 62 Mio. CHF Risikokapital eingesammelt. .
$ # # ) ( ) ' ) & ! ) ') ) ")
Mit Kryo-Elektronenmikroskopie bestimmt: Struktur des Zika-Virus
ist in seiner Heimat an der Universität Lausanne tätig und der Schotte Henderson am englischen MRC Laboratory in Cambridge. Die Kryo-Elektronenmikroskopie ermÜglicht dreidimensionale Aufnahmen nativer Biomolekßle. Zur Untersuchung werden die Proben innerhalb von Sekundenbruchteilen durch tiefkalte Flßssigkeiten gekßhlt. Die Verkßndung der Preisträger war Anfang Oktober, die Preisverleihung folgt am 10. Dezember. .
Arzneimittelkosten
Deutschland Spitzenreiter beim Preisvergleich der 250 umsatzstärksten Patentarzneimittel Üffentlicher Listenpreis 100
Finanzierung Â
Deutschland
100
82
GroĂ&#x;britannien
81
Frankreich
81
Belgien
95
80
Ă–sterreich
95
96
93
5,5 Mio. Euro fĂźr Epigenomics Die Berliner Epigenomics AG hat Ende September eine KapitalerhĂśhung im Rahmen einer Privatplazierung von neuen Aktien durchgefĂźhrt. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde um knapp 1,3 Mio. Euro erhĂśht, der ErlĂśs betrug rund 5,5 Mio. Euro. Auf der auĂ&#x;erplanmäĂ&#x;igen Hauptversammlung wenige Tage später wurde indes klar, dass sich eine erneute Verlustanzeige in sechs Monaten abzeichnet. . |transkript. 11.2017.
06-07_tk11_2017_Intro_ml.indd 7
79
Niederlande
78
Finnland
89
Dänemark
69
83
Schweden
65 100
92
50
Einsparpotential von 3,1 Mrd. Euro
0
76 20
40
60
80
Einsparpotential von 1,5 Mrd. Euro
100
Š BIOCOM; Quelle: AOK-Arzneimittelverordnungs-Report / WIdO
Abb.: Johan Jarnestad/The Royal Swedish Academy of Sciences (oben)
Üffentlicher Listenpreis (reduziert um gesetzliche Abschläge)
7.
19.10.2017 13:22:27 Uhr
Bioökonomie
Neue Mikroben braucht die Landwirtschaft
Abb.: Bayer AG
Das Bayer Lifescience Center hat seine fünfte Investition getätigt. Die autonom agierende Einheit des Agrar- und Gesundheitskonzerns soll spannende Zukunftsthemen besetzen. Beim neuesten Vorhaben sind dies die synthetische Biologie und das Mikrobiom. Ziel des neuen Joint Ventures: die Landwirtschaft nachhaltiger machen.
.8
08-10_tk11_2017_TitelstoryBayer_ml.indd 8
|transkript. 11.2017.
20.10.2017 12:39:47 Uhr
TITEL.
B
akterien statt chemische Dünger – einige Experten bezeichen diesen Wachwechsel in Anlehnung an die Grüne Revolution als die „Grünere StickstoffRevolution“. Fakt ist: Die Herstellung von Stickstoffdünger macht 1% des weltweiten Energieverbrauchs aus. Zudem resultieren einige gravierende ökologische Probleme aus der Verwendung des Düngers. Dass Bakterien der Schlüssel zu einer nachhaltigen Landwirtschaft sein könnten, machte die Bayer AG mit einer Millioneninvestition im September deutlich. Gemeinsam mit dem US-amerikanischen Biotech-Unternehmen Ginkgo Bioworks gründete der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern ein neues Unternehmen. Der Name des Joint Ventures stand auch Mitte Oktober noch nicht fest, dafür aber sein Startbudget. Die Serie A-Runde beträgt 100 Mio. US-Dollar. Neben Bayer und Ginkgo gehört die Beteiligungsgesellschaft Viking Global Investors LP zu den Geldgebern. Wie die Anteile verteilt sind, war nicht in Erfahrung zu bringen. Das neue Unternehmen wird seinen Standort in den USA haben, und zwar in Boston, der Heimat von Ginkgo, sowie im kalifornischen West Sacramento, wo Bayer seine Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung zu Biologika für Pflanzen konzentriert hat.
narsenal für diese Supereigenschaft aufgebaut hätten. Doch dann wurde immer deutlicher: So groß sind die Unterschiede zwischen Hülsenfrüchten und anderen Pflanzen auf genetischer Ebene gar nicht. Das molekulare Rückgrat für die Stickstofffixierung ist in den meisten Pflanzen vorhanden, nur bei den Hülsenfrüchtlern gab es den gewissen Extradreh. Weltweit wird seitdem mit Hochdruck daran gearbeitet, entweder für die Symbiose geeignete Nutzpflanzen zu züchten – oder Bakterien zu finden, die auch mit Nutzpflanzen „können“. Bereits in der Vergangenheit haben sich Startups und Agrarriesen beim Thema Stickstofffixierung zusammengetan. Seit 2007 forschen zum Beispiel Evogene (Israel) und Monsanto (USA) an Nutzpflanzen, die mit weniger Stickstoffdünger auskommen. Arcadia Biosciences (USA) hat eine Reihe von Nutzpflanzen mit der Fähigkeit ausgestattet, Stickstoffdünger effizienter zu nutzen. Auch die US-Firma Calyxt, eine 100%ige Tochterfirma der französischen Cellectis SA, arbeitet unter Verwendung der TALEN-Genscheren an Rapspflanzen mit verbesserter Stickstoffnutzung. Alle diese Ansätze konzentrieren sich auf die Pflanze. Einen anderen Weg hat die britische Firma Azotic Techno-
HINTERGRUND
BASF sichert sich Bayers gv-Saatgut
Abb.: Ninjatacoshell/Wikimedia Commons
Spannendes Forschungsfeld Das Joint Venture hat sich nicht weniger vorgenommen, als das bewährte, aber energieintensive großtechnische Haber-Bosch-Verfahren zur Herstellung von Ammoniak durch eine BioLösung zu ersetzen. Die Substanz gehört zu den zehn meistproduzierten Chemikalien der Welt und wird zu 85% für die Düngemittelproduktion benötigt. Wenn man den Pflanzen eine Möglichkeit gibt, das in der Atmosphäre vorhandene Gas Stickstoff zu nutzen, dann könnte ganz auf Stickstoffdünger verzichtet werden. Diese Idee ist nicht völlig abwegig, denn es gibt ein Vorbild aus der Natur. Die artenreiche Familie der Hülsenfrüchtler kann im Wurzelbereich eine Symbiose mit natürlich vorkommenden stickstofffixierenden Bakterien eingehen, sich dadurch unabhängig vom Nitratgehalt des Bodens machen und auch auf extrem stickstoffarmen Böden gedeihen. Lange nahmen die Forscher an, dass Erbsen, Bohnen, Linsen und Co. im Laufe der Evolution ein spezielles Ge|transkript. 11.2017.
08-10_tk11_2017_TitelstoryBayer_ml.indd 9
Bayer musste im Zuge der geplanten Übernahme des US-Konzerns Monsanto das Geschäft mit der Saatgut-Marke Libertylink samt dem dazugehörigen Unkrautvernichter Glufosinat (Basta, Liberty et al.) abgeben. Diese Auflage der südafrikanischen Wettbewerbsbehörde war seit Mai bekannt. Seit Oktober steht fest, dass sich der deutsche Chemiekonzern BASF das Paket für 5,9 Mrd. Euro in bar gesichert hat. Das Geschäft kommt aber nur zustande, wenn Bayers Übernahmeversuch erfolgreich ist. Die Transaktion würde das entsprechende geistige Eigentum, Standorte sowie den Übergang von mehr als 1.800 Beschäftigten betreffen. Bayer rechnet nach jüngsten Angaben seiner Tochter Crop Science erst Anfang 2018 mit dem Abschluss der Übernahme. So stehe die Zustimmung verschiedener Aufsichtsbehörden noch aus. Für die BASF bedeutet die Transaktion einen kleinen Bedeutungszugewinn für die Biotechnologie. In den vergangenen Jahren zog sich der Konzern immer weiter aus dem Bereich zurück. 2016 hatte der Konzern zum Beispiel den Hahn für die Forschung in der Pflanzenbiotechnologie zugedreht und 350 Mitarbeiter entlassen. Übrig blieb unter anderem das Produktionssystem Cultivance, bestehend aus einer herbizidresistenten gv-Sojasorte samt Spritzmittel. Mit dem Libertylink-System würde das Portfolio wachsen. „Wir wollen in dieses Geschäft hineinkommen“, hatte BASF-Chef Kurt Bock gegenüber Analysten erklärt. Man bekomme auf diese Weise die Chance, eine Plattform für künftiges Wachstum zu schaffen. Auch weitere Zukäufe in diesem Bereich stellte Bock in Aussicht.
9.
20.10.2017 12:39:53 Uhr
titel.
2015
Geplante Produktneuheiten (einer behördlichen Genehmigung unterzogen) 2016
2017
2018
2019
2020
Fox Neuer Mix / Neue Formulierung
BioAct liquid Biologisches Nematozid
Poncho/VOTiVO 2.0 Saatgutbehandlung (Insektizid und Nematozid)
Schädlingsbekämpfung Tetraniliprol (Insektizid)
Unkrautbekämpfung Neuer Mix / Neue Formulierung
Council Herbizid (Reisanbau)
Serenade Zulassung in neuer Region (biologisches Fungizid)
Fox Zulassung in neuer Region (chemisches Fungizid)
Unkrautbekämpfung Neuer Mix / Neue Formulierung
Krankheitsbekämpfung Tiviant (Fungizid)
Schädlingsbekämpfung Neuer Mix / Neue Formulierung
Movento Zulassung in neuer Region (chemisches Insektizid)
Adengo Zulassung in neuer Region (chemisches Herbizid)
Atlantis Zulassung in neuer Region (chemisches Herbizid)
Unkrautbekämpfung Neuer Mix / Neue Formulierung
Krankheitsbekämpfung Neuer Mix / Neue Formulierung
Ölsaaten Doppelte HT Raps Ölsaaten Doppelte HT Raps
Alion Zulassung in neuer Region (chemisches Herbizid)
GlyTol TwinLink Plus Baumwolle doppelte HT + dreifache IR
Soja Dreifachee HT
Weizen Nicht-hybrides Weizensaatgut (Ukraine)
Reis Doppelte Toleranz (BLB + BPH)
Ölsaaten HT Ogura hybrid
Balance GT Soja doppelte HT
Ölsaaten Verbessertes Ölprofil
Reis Überflutungstoleranz
Reis Doppelte Toleranz (BLB + Blast)
chemischer Pflanzenschutz Erweiterung Produktlebenszyklus biologischer Pflanzenschutz Saatgut & Eigenschaften (inklusive ausgewählter arteigener Merkmale)
Reis Salz- und Überflutungstoleranz
HT: Eigenschaft Herbizidtoleranz IR: Eigenschaft Insektenresistenz
Bayer baut seine Forschung im Bereich des biologischen Pflanzenschutzes bereits seit 2009 aus. Strategische Akquisitionen erfolgten 2012 (Agraquest, USA), 2013 (Prophyta Biologischer Pflanzenschutz, Deutschland) und 2014 (Biagro Group, Argentinien).
logies Ltd eingeschlagen. Sie hat nach eigenen Angaben eine Art Universalbakterium gefunden – und zwar bei der Zuckerrohrpflanze: Dort sorgte das Bakterium Gluconacetobacter diazotrophicus (Gd) für eine optimierte Stickstoffversorgung. Im Gegensatz zur Symbiose bei Hülsenfrüchtlern findet die Stickstofffixierung nicht in eigens ausgebildeten Wurzelstrukturen, den Wurzelknöllchen (siehe Abb. Seite 9), statt. Stattdessen macht es sich Gd in allen Pflanzenzellen gemütlich – von der Wurzel bis ins Blatt. „Bei unseren Versuchen mit verschiedenen Nutzpflanzen sehen wir durchaus Unterschiede, was das Vorkommen von Gd in den Zellen der Nutzpflanzen und was die Erntevorteile angeht“, so David Dent, Technologievorstand bei Azotic. Im günstigsten Fall seien Ertragssteigerungen von bis zu 30% möglich. Vereinzelt monieren Forscher, dass Azotic die Behauptungen bisher nicht ausreichend mit in anerkannten Fachjournalen publizierten Daten untermauert habe. Beim Ansatz von Bayer und Gingko Bioworks stehen zwar auch die Mikroorganismen im Mittelpunkt. Allerdings will man sich nicht auf natürlich vorkommende Vertreter beschränken. „Wir wollen eine Symbiose dadurch erreichen, dass wir die Mikroben verbessern – nicht die Pflanzen“, erklärte Mike Miille, der Chef des Gemeinschaftsunternehmens, gegenüber |transkript. „Wir fangen hier nicht bei Null an. Es gibt sowohl Veröffentlichungen als auch laufende Arbeiten in einigen Labors, auf denen wir aufbauen werden. Vor allem wird aber Ginkgo
. 10
08-10_tk11_2017_TitelstoryBayer_ml.indd 10
Quelle: Bayer AG
Sivanto Insektizid
seine Plattform und Expertise in das neue Unternehmen einbringen“, konkretisiert Miille. Diese Plattform sorgte 2017 für ein Achtungszeichen: Im Mai gaben Ginkgo und Auftraggeber Robertet, ein Duftstoffhersteller, bekannt, dass es gelungen sei, eine Schlüsselsubstanz mit gentechnisch veränderten Hefen im 50.000-Liter-Fermenter herzustellen. Ginkgos größte Expertise besteht darin, neue Erbgutteile zu designen und diese mit anderen (neuen oder althergebrachten) zu kombinieren, um Bakterien und Hefen mit neuen Eigenschaften auszustatten. Dafür benötigt Ginkgo jede Menge synthetisch hergestellte DNA. Konkret: 1 Milliarde Basenpaare. Dieses Volumen hat sich Gingko Anfang Oktober in einem Rahmenvertrag mit einem DNA-Synthese-Spezialisten gesichert und dabei auch auf das Joint Venture mit Bayer verwiesen. Im November soll Bioworks3 eröffnet werden, Ginkgos neue Anlage zur automatisierten Testung designter Mikroben. Das neue Gemeinschaftsunternehmen hat sich bereits Zeiten für die Nutzung der Anlage gesichert, um dort die stickstofffixierenden Bakterien zu optimieren. In fünf Jahren wolle man die ersten Organismen im Freiland testen und eine weitere Finanzierungsrunde angehen. „Man muss sich ambitionierte Ziele setzen, um große Erfolge zu erreichen“, so Miille. „Wir sind uns dabei der Risiken bewusst, aber haben großes Vertrauen in die Ginkgo-Technologie und die Expertise zweier sehr erfolgreicher Eltern-Firmen. Ich bin mir sicher, dass das Team der neuen Firma die bestmögliche Unterstützung erhalten wird.“ ml.
Abb.: BIOCOM, Quelle: Bayer AG
Produktneuheiten
|transkript. 11.2017.
20.10.2017 12:39:59 Uhr
The Box is Just the Base! MLM Assembly Services™ Customized kit building Global supplies FDA/EMA-compliant central lab Heat test MLM Medical Labs® is one of the leading Central Labs for clinical trials in Europe. For further information please contact Dr. Katja Neuer at kneuer@mlm-labs.com or visit us at www.mlm-labs.com
Heat test
Heat test
MLM Medical Labs GmbH Dohrweg 63 41066 Mönchengladbach Germany
11_tk11_2017_MLM.indd 1
MLM Medical Labs GmbH Dohrweg 63 18.10.2017 41066 Mönchengladbach
15:15:00 Uhr
wirtschaft.
Frühphasenfinanzierung
Die dritte Welle rollt Der High-Tech Gründerfonds hat erste Investments aus seinem dritten Fonds zugesagt. Bis zum geplanten zweiten Closing im November könnten 310 Mio. Euro im Topf sein. Die Konditionen des HTGF III sollen risikobehafteten Gründungen in den Life Sciences entgegenkommen. Marco Winzer „Ich bin davon überzeugt, mit den neuen Möglichkeiten des HTGF im Fonds III die Start-ups noch passgenauer unterstützen zu können.“
Die ersten Finanzierungszusagen aus dem Bereich Life Sciences wurden bereits im September beschlossen. So sollen ein Start-up mit einer E-Health-Geschäftsidee und ein Spin-off aus dem Bereich der Wirkstoffforschung Kapital aus dem dritten Fonds des High-Tech Gründerfonds (HTGF) erhalten. Zu Redaktionsschluss waren aber noch keine Namen in Erfahrung zu bringen. Ende Mai kamen beim First Closing des HTGF III bereits 245 Mio. Euro zusammen. Hinter der öffentlich-privaten Partnerschaft stehen das Bundeswirtschaftsministerium, die KfW-Bankengruppe sowie bislang 27 Industrieinvestoren. Bis zum zweiten Closing im November dürften sich noch drei weitere Unternehmen beim HTGF III engagieren. Dann könnte das Fondsvolumen bei 310 Mio. Euro liegen. Aus dem Life-Sciences-Sektor sind Qiagen, B. Braun und Evonik mit dabei. Ob die beim HTGF II hinzugestoßene Bayer AG auch beim HTGF III mitzieht, ist indes unklar. Insbesondere kapitalintensive und risikoreiche
Wichtige Kennzahlen der HTGF-Fonds I, II und III
257 96 TechnologieUnternehmen im Portfolio
1198 395 85 Folgefinanzierungsrunden mit einem externen Gesamt volumen von 1.535
19
Exits (davon 22 im Fonds II) Exits (davon 6 im Fonds II)
Mio. € (510 Mio. €)
206 Mio. € 68 Mio. €
122 Mio. € 42 Mio. €
investiertes Kapital aus dem HTGF I
investiertes Kapital aus dem HTGF II
. 12
12_tk11_2017_HTGF_ml.indd 12
Legende Alle Life Sciences Quelle: HTGF
Gründungen in den Life Sciences könnten von den neuen Konditionen des HTGF III profitieren. Statt bis zu 500.000 Euro wie bisher sind bis zu 1 Mio. Euro in der Seed-Runde drin. Insgesamt stehen pro Unternehmen bis zu 3 Mio. Euro Eigenkapital zur Verfügung (bisher: 2 Mio. Euro), in Ausnahmefällen gar 5 Mio. Euro. Positiver Effekt für den HTGF: Bei Folgefinanzierungen könne man länger mitgehen und so bei erfolgreichen Exits stärker profitieren. Auch die Bandbreite der Finanzierungswerkzeuge wurde im Vergleich zu den beiden Vorgängern ausgebaut. „Der HTGF kann alleine oder gemeinsam mit Partnern völlig flexibel zu einer frei verhandelbaren Unternehmensbewertung oder wie bisher im bewährten Nachrangdarlehensmodell investieren“, erläutert Marco Winzer, Investment Director und Prokurist des HTGF. Für kapitalintensive und exit-getriebene Gründungen mit mehreren Investoren bietet sich eine direkte, offene Beteiligung an. Für Geschäftsmodelle mit geringerem Kapitalbedarf und schnell erreichbarer Gewinnschwelle ist hingegen das Modell der Wandeldarlehen die erste Wahl. Bei der offenen Beteiligung konnte der HTGF bisher nur gemeinsam mit einem privaten Investor zu den von ihm verhandelten Konditionen mitziehen. „Neu ist, das der HTGF die Funktion des Leitinvestors übernehmen kann und damit die Finanzierungskonditionen vorschlagen kann“, so Winzer gegenüber |transkript. Beim Standardmodell haben die Gründer wie gehabt die Möglichkeit, das Darlehen nach sieben Jahren zurückzuzahlen und ein Angebot zum Kauf der HTGF-Anteile (15%) zu unterbreiten. Winzer: „Dann sind sie wieder ihr eigener Herr im Unternehmen.“ ml. |transkript. 11.2017.
19.10.2017 13:58:09 Uhr
+ CUSTOMER REFERENCE Biotech and pharma industry, clinical research: drug discovery, biomarker, diagnostics, clinical screening
www.lipotype.com
Lipid analysis for early stages of drug discovery Lipotype performed lipid analysis for Flagship VentureLabs with the aim to better understand molecular compositions of chondrisomes, pharmaceutically active derivatives of mitochondria. The research of Flagship VentureLabs is on novel ways of preparation of chondrisomes that have beneficial structural characteristics, yield, concentration, stability, viability, integrity, or function. The lipidomic results facilitated the characterization of isolated chondrisomes in order to evaluate their quality and subsequently were used to file a recently published patent application. Fueled by curiosity and a quest for new sources of future value, Flagship conceives, creates, resources and grows first-incategory life sciences companies. The unique, systematic, hypothesis-driven innovation process empowers Flagship simultaneously to explore the world’s biggest problems and to conceive disruptive scientific solutions. Flagship ventures deliver breakthrough medicines, maximize the potential of new agricultural practices, and power the world with innovative resources. At Flagship Pioneering, we deploy boundless curiosity and creativity within our institutional innovation foundry, VentureLabs. Flagship VentureLabs has originated more than 200 patents and 40 companies. These ventures establish entire new fields and uncover previously undiscovered areas of science. Some of our notable venture creation successes include Moderna Therapeutics, Seres Therapeutics, Axcella Health, Indigo Agriculture and Adnexus. PUBLICATION: Methods and Compositions of Chondrisomes – United States Patent Application 20170151287, 2017 G A Von Maltzahn, J M Milwid, M Mee, J R Rubens, D Chess, K Trudeau, K Mahdaviani, J Feala
Meet us at Bio-Europe (6.–8.11.2017) in Berlin Schedule a meeting with us via sales@lipotype.com or give us a call +49 (0) 351 79653-45
Dr. Oliver Uecke Head of Business Development and Finance Lipotype GmbH
13_tk11_2017_Lipotype.indd 1
Dr. Christian Klose Head of Research and Development Lipotype GmbH
18.10.2017 15:15:18 Uhr
Dentons. Exzellente Rechtsberatung von der größten Kanzlei der Welt.* Wir unterstützen Sie bei Ihrem Erfolg in der Life Science Industrie. Hierzu bieten wir Ihnen eine umfassende branchenspezi�ische Beratung, von M&A�Transaktionen und Lizenzverträgen, über regulatorische Fragestellungen bis hin zur Finanzierung. Peter Homberg, Partner Frankfurt T +49 69 45 00 12 311 peter.homberg@dentons.com
dentons.com © 2017 Dentons. Dentons is a global legal practice providing client services worldwide through its member �irms and a�iliates. Please see dentons.com for Legal Notices. *Acritas Global Elite Law Firm Brand Index 2013�2016.
Brand-436-Transcript Advert-v2.indd 1 14_tk11_2017_Dentons.indd 1
21/04/2017 18.10.2017 15:15:2909:11 Uhr
wirtschaft.
Spezial.
BIO-Europe 2017
Raum für Deals
Abb.: EBD Group
Dealmaker aller Länder vereinigt Euch! Besonders für Gen- und Immuntherapiespezialisten, digitale Datensammler und Multiplex-Diagnostikanbieter stehen die Chancen gut, bei der 23. Ausgabe des definitiv wichtigsten Partneringtreffens in Europa auf positive Resonanz der Investoren zu stoßen: der BIO-Europe, diesmal im Citycube Berlin. Eine ganz große Rolle verspricht auf der 23. BIO-Europe (6.–8.11.2017) die Partnersuche im überhitzten Gebiet der Immunonkologie zu spielen. Denn obwohl „das Zeug wirkt, ohne dass wir an den Nebenwirkungen rumdrehen müssen“, wie ein veritabler Big Pharma-Manager aus der Schweiz |transkript begeistert nach Zusicherung seiner Anonymität erzählte, wirken die von ihm angesprochenen CheckpointInhibitoren noch längst nicht in Krebsarten mit niedriger Mutationslast. Dass Pharmakonzerne immer intensiver Partner mit guten Targets oder Kombinationstherapeutika suchen, um die Indikationsliste und Ansprechrate ihrer Checkpoint-Imhibitoren zu erweitern, zeigen nicht nur ein jährliches Anwachsen der Deal-Aktivität um mehr als 45% jährlich und 300 Transaktionen mit einem Gesamtwert von 48 Mrd. US-Dollar zwischen 2012 und 2016, sondern auch eine Auswertung der gut 20.800 Treffen der 3.692 Entscheider der BIO-Europe 2016: Bei über 70% der Gespräche saß laut Veranstalter EBD Group mindestens ein Gesprächspartner von einem Onkologika-Entwickler mit am Tisch. |transkript. 11.2017.
15-16_tk11_17_Schlaglicht_intro_tg.indd 15
Gerade rechtzeitig vor dem Partnering-Marathon „im boomenden Life-Sciences-Standort Berlin“, so EBD Group-Chefin Anna Chrisman, goss eine Übernahme weiteres Öl ins Feuer: Gilead Science schloss im Oktober die Akquisition des CAR-T-Zelltherapiespezialisten Kite Pharma für sage und schreibe 11,9 Mrd. US-Dollar ab, dessen FDA-zugelassene Blutkrebszelltherapie Axicel als erstes CAR-T-Therapeutikum in Europa die Marktzulassung erwartet.
Anna Chrisman Group Managing Director, EBD Group.
Brandbeschleuniger für Deals und M&A Noch vor Kite hatte die Schweizer Novartis AG die weltweit erste Zulassung für ihr CD19-CART-Therapeutikum Kymriah von der FDA zugesprochen bekommen (vgl. |transkript 10/2017) und eine Preismarke von 475.000 US-Dollar für die jeweils individuell angefertigte, autologe T-Zelltherapie gesetzt. „Der Blick der Investoren richtet sich jetzt natürlich darauf, ob sich mit den CAR-T-Therapien auch Geld verdienen lässt“, so Dr. Rainer Kramer, Chief Business Officer bei Immatics Biotechnologies, die nach einem potentiellen 1 Mrd. US-Dollar-Deal mit 15 .
19.10.2017 13:29:29 Uhr
Schlaglicht.
Auswahl an Transaktionen (Q2-3/2017) in der Onkologie und Immunonkologie Investierende Firma
Partner
Aktion
Wert [Mio. US$]
Gegenstand
Kite Pharma
Akquisition
11.900
CAR-T-Therapeutika
Merck KGaA
Rigontec
Akquisition
464
RIG-I-Agonisten
Lilly
Curevac
R&D deal
1.700
5 cancer vaccines
Merck KGaA
F-Star
Lizenzdeal
1.000
bispezif. Antikörper
Novartis
Celyad
Lizenzdeal
n.v./96 vorab
NKR-2-CAR-Ts
Gilead Science
Amgen über zwei bispezifische T-Zell-bindende Antikörper „spätestens im nächsten Jahr“ eine weitere strategische Allianz abgeschlossen haben will.“ Gegenstand: die Kommerzialisierung der Unternehmenspipeline für CARTs gegen solide Tumore oder bispezifische T-Zell-Rezeptoren (vgl. Interview S. 20). In gewisser Weise ist das als künftiger Milliardenmarkt hochgejubelte CAR-T-Feld aber auch eine Wette mit ungewissem Ausgang, denn außer Unternehmen wie Cellectis, deren Phase I-Studie derzeit wegen eines Todesfalls „on hold“ ist, Celyad oder Immatics entwickeln fast alle Anbieter autologe Ansätze mit durch die hohen Herstellungskosten bedingten Mondpreisen, für die erst neue, von den Erstattern akzeptierte Preise ausgehandelt werden müssen. Gerade deutsche Unternehmen konnten mit innovativen Ansätzen wie etwa personalisierten mRNA-Vakzinen in der Vergangenheit beachtliche Partnerschaften eingehen. Angesichts eines Rückgangs der Venture-CapitalVerfügbarkeit im 2. Quartal um 25% werden Erfolgsstories dringend benötigt.
Partnering-Thema: Big Data Die für die Erhebung von Real-World-Daten erforderliche Digitalisierung und Korrelationsanalyse von Behandlungsdaten (EMR, electronic
Hintergrund
BIO-Europe in Zahlen Ob die 23. BIO-Europe in Berlin (6.–8. November 2017) den Vorjahresrekord von 3.692 Besuchern aus 1.982 Unternehmen und 20.833 über das BIO-One®System vereinbarte persönliche Treffen mit 4.734 Lizenzierungsmöglichkeiten knackt, ist noch offen. Klar ist aber, dass neben den Meetings das etablierte Rahmenprogramm mit Unternehmenspitches, Vorträgen und vielfältigen Informationsmöglichkeiten bei den ausstellenden Unternehmen angeboten wird. Das Redaktions- und Marketingteam der BIOCOM AG finden Sie auf dem Stand 26.
. 16
15-16_tk11_17_Schlaglicht_intro_tg.indd 16
medical records) ist ein weiteres Gebiet global wachsender Deal-Aktivität. Sobald regulatorisch akzeptiert – die Signale der FDA weisen in diese Richtung –, könnte die rasche Auswertung der bereits vorhandenen Daten Geschwindigkeit ins Zulassungs- und Erstattungssystem bringen und damit zusätzliche Wertschöpfung ermöglichen, so Dr. Hagen Pfundner, Vorstand der Roche Pharma AG. Ähnlich wie die kokurrierenden Merck KGaA, GSK und Pfizer setzt der Baseler Mutterkonzern dabei auf Partnerschaften. Roches Mehrheitsbeteiligung Foundation Medicine Inc. (FMI) hat in den USA bereits begonnen, mit dem EMR-Datenspezialisten Flatiron Health seine diagnostischen Tumorprofile (vgl. |transkript 10/2017) zu vernetzen, um mit Hilfe von Big Data diagnostische Dienstleistungen wie ein digitales Tumorboard und passgenau stratifizierte Biologika verkaufen zu können. Die Kombination diagnostischer Paneltests mit Real-World-Daten verspricht eine digitale Beweislast, der die Erstatter nur schwer widersprechen werden können. Dass Biopharmagrößen wie Pfizer, GSK, Biogen, Allergan, AstraZeneca und Novartis unlängst unter Nutzung der Cloud-Software von Veeva Systems zusammengefunden haben, um unter der Marke Align Biopharma Ärzten den Datenaustausch mit Unternehmen zu ermöglichen, zeigt das wachsende Interesse an der Datenvernetzung. Auf Investitionen im dreistelligen Millionenbereich können sich Forschungs- und Unternehmensleuchttürme im Masterplan Digital Bayern 2.0 ab 2018 fit für den Markt machen.
Matchmaking @ Berlin Neben Trendthemen wie Onkologie, Gastrointestinale Inflammation und Remodeling oder Big Data bietet die BIO-Europe in Berlin auch Kontakt zu Dienstleistern, die komplementäre Expertise aufgebaut haben, und Entwicklern, die gerade erst auf dem Investoren/Big PharmaRadar auftauchen. tg. |transkript. 11.2017.
19.10.2017 13:29:35 Uhr
A RE YOU L OOKI N G FOR EX PERTS I N
MICROBIAL PRODUCTION?
CONTRACT DEVELOPMENT AND MANUFACTURING OF BIOPHARMACEUTICALS Richter-Helm is a Germany-based GMP manufacturer specialized in products derived from bacteria and yeasts, with a proven 25-year track record. ;gmfl gf mk lg Ʈ ]paZdq hjgna\] Y [gehj]`]f% sive range of services and customized solutions. ;da]flk ogjd\oa\] `Yn] Ydj]Y\q Z]f]ƭ l]\ from our commitment to good manufacturing practice and total transparency. Our work focuses on recombinant proteins, plasmid DNA, antibody fragments, and vaccines. Richter-Helm consistently works to the highest standards of pharmaceutical quality.
Contact us +49 40 55290-436 www.richter-helm.eu
17_tk11_2017_Richter-Helm.indd 1
18.10.2017 15:16:02 Uhr
SEE YOU IN BERLIN! 23RD ANNUAL INTERNATIONAL PARTNERING CONFERENCE
;>KEBG % @>KF:GR (( GHO>F;>K / 1% +)*0
:l >nkhi^ l eZk`^lm eb_^ l\b^g\^ iZkmg^kbg` \hg_^k^g\^% ;BH&>nkhi^ bl lbg`neZker k^`Zk]^] Zl ma^ ZggnZe fnlm Zmm^g] ^o^gm _hk e^Z]bg` ]^ZefZd^kl _khf [bhm^\a% iaZkfZ Zg] _bgZg\^ Zehg` pbma ma^ fhlm ^q\bmbg` ^f^k`bg` \hfiZgb^l' WHAT YOU CAN EXPECT: Save EUR 100 hg K^`blmkZmbhg pbma \h]^3 Biocom-BEU17
FIND OUT MORE:
+*%)))$ hg^&mh&hg^ iZkmg^kbg` f^^mbg`l .%)))$ eb\^glbg` hiihkmngbmb^l ,%1))$ Zmm^g]^^l !0- mhi(l^gbhk fZgZ`^f^gm" +%)))$ \hfiZgb^l k^ik^l^gmbg` /)$ \hngmkb^l
Ikh]n\^] [r
Bg \heeZ[hkZmbhg pbma
^[]`khni'\hf([bh^nkhi^
18_tk11_2017_EBD-BioEurope.indd 1
18.10.2017 15:16:12 Uhr
advertorial.
Die Märkte von morgen im Blick Im Bereich Molekulare Biotechnologie entwickelt das Fraunhofer IME innovative Verfahren für eine nachhaltige Nutzung biologischer Ressourcen. Ein Fokus ist die Verwendung von Pflanzen(zellen) als Produktionsplattform für die Erzeugung rekombinanter Proteine.
Die Molekulare Biotechnologie des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME mit den Standorten Aachen und Münster verfügt über ausgewiesene Expertise in der Grünen und Weißen Biotechnologie, deren Verfahren die Basis für eine effiziente und nachhaltige Nutzung biologischer Ressourcen und damit für die zukunftsweisende Wirtschaftsform der Bioökonomie sind.
Alleinstellungsmerkmal „Vertical Farm“ Neben einer hervorragenden apparativen Laborausstattung verfügt der Bereich Molekulare Biotechnologie am Standort Aachen über zwei herausragende Infrastrukturelemente: die Pflanzenproduktionsanlage („Vertical Farm“) sowie die state-ofart-GMP-Einheit mit der deutschlandweit einzigen bislang erteilten behördlichen Erlaubnis zur Herstellung rekombinanter Proteine in pflanzlichen Systemen. Die „Vertical Farm“ ist in ihrer Art einmalig in Deutschland und setzt international einen
den im Zuge der „Vertical Farm“ anbieten kann, etwa die optimierte Anzucht von Medizinalpflanzen zur Gewinnung hochqualitativer pflanzlicher Sekundärmetabolite. neuen Standard in der Pflanzenproduktion: In der automatisierten Produktionsanlage können Pflanzen in mehreren Ebenen unter höchsten Qualitätsstandards und unter vollständig kontrollierten Bedingungen ausgesät, angezogen, optisch erfasst und geerntet werden. Diese Bedingungen lassen sich gezielt verändern und ermöglichen so eine zielgerichtete Beeinflussung, zum Beispiel des Wachstums und des Nährstoffumsatzes sowie der Produktbildung in den Pflanzen. Die „Vertical Farm“ bietet ein breites Nutzungsspektrum im Bereich der Pflanzenbiotechnologie und verfügt daher über großes Potential für die Entwicklung innovativer Verfahren für die Bioökonomie. Neben der Produktion rekombinanter Proteine zur pharmazeutischen und industriellen Anwendung sind weitere Leistungen verfügbar, die Fraunhofer IME seinen Partnern und Kun-
Nachhaltige Nutzung biologischer Ressourcen Für unsere Partnern aus Industrie und Wissenschaft und mit ihnen etablieren wir bedarfsoptimierte Pflanzen, Pflanzenzellen und Mikroben für verschiedene Anwendungen: für die Produktion von Nahrungsmitteln und nachwachsende Rohstoffe, technische und pharmazeutische Proteine sowie für den Umgang mit anthropogen erzeugten Schadstoffen wie klimaschädliche Gase, die wir zur Herstellung wertvoller Stoffe erschließen. Bei der Bearbeitung von Fragestellungen zur nachhaltigen Nutzung von Pflanzen als Rohstoffquelle oder Produktionsplattform für die Erzeugung rekombinanter Proteine liegt ein Fokus auf der Optimierung der Biosyntheseleistung zur Gewährleistung einer ökonomisch kompetitiven Herstellung der resultierenden Produkte. Dieser Strategie folgend konnten bereits einige Produkte am Markt plaziert werden, wie Kosmetika und Designer-Stärken. Andere, wie etwa Naturkautschuk und Mistellektin, befinden sich in der Vorbereitung. Weitere Bereiche des Fraunhofer IME: Angewandte Oekologie und Bioressourcen (Schmallenberg und Gießen) und Translationale Medizin (Frankfurt/Main und Hamburg).
Abb.: Fraunhofer IME
Kontakt: Prof. Dr. Stefan Schillberg stefan.schillberg@ime.fraunhofer.de www.ime.fraunhofer.de
|transkript. 11.2017.
19_tk11_17_Advertorial-Fraunhofer.indd 19
19 .
20.10.2017 12:40:59 Uhr
Schlaglicht.
Immunonkologie
Immatics: erfolgreich umgesteuert Im Jahr 2015 steuerte die Immatics Biotechnologies GmbH strategisch um. |transkript sprach mit CBO Dr. Rainer Kramer über den Wandel vom Krebsvakzine-Entwickler zum T-Zell-Immuntherapie-Spezialisten.
Dr. Rainer Kramer Managing Director und Chief Business Officer von Immatics Biotechnologies GmbH, Tübingen
transkript. Zwei Jahre nach der Entscheidung, die unternehmenseigene XPresident ® Plattform für die Entwicklung T-Zell-basierter Immuntherapien zu nutzen, steht Immatics gut da. Wie kam es dazu? Kramer. Angesichts dauerhaft ausbleibender Erfolgsstories mit Krebsvakzinen im gesamten Sektor haben wir 2015 entschieden, uns nicht mehr signifikant in der Entwicklung von Krebsimpfstoffen zu engagieren, sondern unsere XPresident ®-Target Discovery-Plattform einzusetzen, um T-Zell-spezifische Immuntherapien zu entwickeln. Da die Wirkung von Checkpoint-Inhibitoren sich damals wie heute vor allem auf Tumoren mit hoher Mutationslast
. 20
20-21_tk11_17_Schlaglicht_Interview_immatics_fürMR_tg.indd 20
beschränkte, suchen viele Pharmafirmen nach potenten krebsspezifischen Zielstrukturen, die das therapeutische Ansprechen weiterer solider Tumorarten ermöglichen. Diese können wir dank XPresident® liefern. Die profunde Expertise hinsichtlich bispezifischer Moleküle, die an diese Targets binden, wurde bei Immatics seit dem Wechsel unseres CMOs, Dr. Carsten Reinhardt von Micromet im Jahr 2009, aufgebaut. Das bisher Erreichte zeigt, dass unsere Entscheidung, die Entwicklung bispezifischer TCRs und adoptiver T-Zelltherapie gegen solide Tumoren voranzutreiben, richtig war: Die im Januar 2017 mit Amgen – der globalen Nr. 1 bei der Entwicklung Bispezifischer T-cell-Engager (BiTEs) – abgeschlossene strategische Part-
|transkript. 11.2017.
20.10.2017 12:43:58 Uhr
nerschaft zur Entwicklung zweier Moleküle mit XPRESIDENT aufzufindenden Targets validiert unsere Technologieplattform. Aus dem im Jahr 2015 mit dem MD Anderson Cancer Center gegründeten Joint-Venture Immatics Inc. sind bereits zwei klinische adoptive T-Zelltherapie-Programme hervorgegangen: IMA101, bestehend aus ex-vivo stimulierten, zytotoxischen TLymphozyten, und IMA201, autologe, engineerte T-Zellen, die einen transduzierten T-Zellrezeptor exprimieren. Einen Teil der im Oktober veröffentlichten 58 Mio. US-Dollar-Serie E-Finanzierung werden wir in die beiden unlängst gestarteten Phase IStudien dieser Zelltherapien stecken sowie in die Entwicklung der zahlreichen, weiteren Kandidaten in der Pipeline. transkript. Wie will sich Immatics im hochkompetitiven Markt für T-Zell-spezifische Immunonkologika entwickeln? Kramer. Im Bereich der adoptiven T-Zelltherapien haben die Übernahme von Kite durch Gilead und die rasche FDA-Zulassung von Novartis’ CD19-CAR-T-Zelltherapie Kymriah für ein sehr positives Klima – auch für das Partnering – gesorgt. Der Blick der Investoren richtet sich natürlich zunächst darauf, ob sich mit den bisher auf die hämatologischen Krebsindikationen beschränkten CAR-T-Therapien Geld verdienen lässt. Noch stärker ist aber das Interesse an Anbietern, die die Wirksamkeit adoptiver Zelltherapien im viel größeren Marktsegment der soliden Tumoren zeigen können. Die meisten Konkurrenten entwickeln gegen wohlbekannte Oberflächentargets. Da Immatics dank XPRESIDENT® über einen drei bis viermal größeren Pool potentieller Targets verfügt, sehen wir uns sehr gut gerüstet, diese Herausforderung anzunehmen, und zwar nicht nur bei den Zelltherapien, sondern auch bei den Antikörperoder TCR-basierten bispezifischen Wirkstoffen.
! U E N
5 ml Reagiergefäße Die Zwischengröße für das Labor • Hohe Zentrifugierbarkeit • Sicherer SafeSeal-Verschluss • Hochwertiges Polypropylen
transkript. Was sind auf diesem Weg die nächsten großen Ziele? Kramer. Wir haben derzeit mehr Kandidaten, als wir selbst entwickeln können. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, vielleicht noch in diesem Jahr, spätestens aber bis 2018 eine weitere breite strategische Partnerschaft zu schließen, die uns die Kommerzialisierungsrechte einer gemeinsam entwickelten Pipeline an T-Zelltherapien oder bispezifischen Molekülformaten sichert. Denn selbst mit dem vielen Kapital, das wir bisher aufgenommen haben, ist das noch schwierig. transkript. Die Konkurrenz für deutsche Immuntherapiespezialisten wie Immatics, Medigene oder Rigontec besonders aus den USA ist groß. Was ist das Hauptproblem? Kramer. Die Wissenschaft hierzulande ist international kompetitiv. Das eigentliche Thema ist die Verfügbarkeit des Geldes, das man braucht, um die Daten zu Produkten zu machen. USUnternehmen steht bedeutend mehr Kapital zur Verfügung. Immatics ist in der luxuriösen Position, alle in Deutschland signifikant engagierten Investoren an Bord zu haben. tg. |transkript. 11.2017.
www.sarstedt.com 20-21_tk11_17_Schlaglicht_Interview_immatics_fürMR_tg.indd 21
19.10.2017 13:33:57 Uhr
SCHLAGLICHT.
Adrenomed AG
Ein mAb für viele Fälle ADM
Die Autorin
Dr. Frauke Hein Chief Business Officer, Adrenomed AG, Hennigsdorf (bei Berlin)
Ob Diuretika-resistente Herzinsuffizienz oder septischer Schock: Mit einem einzigartigen Wirkmechanismus stellt der Antikörper Adrecizumab der Adrenomed AG die Integrität von Blutgefäßen wieder her. Der Flüssigkeitsaustritt in das Gewebe wird durch die Konzentration und Bindung des vasoaktiven Hormons Adrenomedullin im Gefäßinneren gestoppt. Von der wirksamen Vermeidung des septischen Schocks, der in bis zu 80% der Fälle zum Tode führt, könnten 1,5 Millionen Patienten in der EU und den USA profitieren. Bei der akut dekompensierten Herzinsuffizienz, bei der es durch verminderte Pumpleistung des Herzens und Rückstauung des Blutes zum Flüssigkeitsaustritt ins Gewebe und gefährlicher Ödembildung kommt, sind es konservativen Schätzungen zufolge mindestens 2 Millionen Patienten. In beiden Indikationen stehen nach dem Nachweis exzellenter Verträglichkeit und eines vorteilhaften pharmakologischen Profils von Adrecizumab jetzt Phase II-Proof-of-Concept-Studien an. Adrecizumab (HAM8101) wirkt über einen hochrelevanten, therapeutisch aber bisher nicht adressierten Mechanismus. Der humanisierte Antikörper bindet das gefäßaktive Peptidhormon Adrenomedullin spezifisch so, dass das Hormon trotz der Bindung aktiv bleibt. Adrenomedullin wird in endothelialen glatten Muskelzellen gebildet und in das umgebende Interstitium abgegeben; dort wirkt es gefäßerweiternd. Im Blutgefäßlumen wirkt Adrenomedullin dagegen gefäß- und blutdruckstabilisierend. Es schließt durch systemische Inflammation oder Blutrückstau gebildete Lücken zwischen den gefäßauskleidenden Endothelzellen, stellt die Barrierefunktion wieder her und stoppt so den Flüssigkeitsaustritt in das Gewebe. Präklinische und pharmakokinetische Daten aus zwei Phase I-Studien zeigen, dass Adreci zumab die Adrenomedullin-Konzen-
. 22
22_tk11_17_Schlaglicht_Adrenomed_tg.indd 22
tration im Interstitium vermindert, im Blutgefäßlumen dagegen erhöht – also zu einer Adrenomedullin-Redistribution führt, die die bei septischem Schock und dekompensierter Herzinsuffizienz gestörte vaskuläre Integrität wiederherstellt. Erste klinische Wirksamkeitshinweise liegen vor. Nachdem Adrenomed eine Phase II-Studie zum Wirksamkeitsnachweis in Patienten mit frühem septischen Schock im Oktober gestartet hat, konzentrieren sich die klinischen Aktivitäten auf ein weiteres therapeutisches Gebiet, für das bisher keine befriedigende Lösung existiert: In einem Großteil der mit Loop-Diuretika behandelten Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz kommt es unvorhersagbar zu Wiedereinweisungen mit oft fatalen Folgen. Wohl weil diese die Gesundheitssysteme mit 34 Mrd. US-Dollar pro Jahr belasten, ist das Interesse potentieller Lizenznehmer besonders groß. Ein Companion Diagnostics-Test (Sphingotec GmbH) ermöglicht erstmals die Identifikation der betroffenen Zielgruppe anhand ihres Adrenomedullin-Plasma-Spiegels und damit die personalisierte Behandlung dieser Risikopopulation mit Adrecizumab. Hinweise, dass eine erhöhte Adrenomedullin-Bildung eine Kompensationsreaktion ist, um den Flüssigkeitsaustritt zu vermindern, stammen von Topkardiologen um Adrian Voors (Groningen). Die Redistribution von Adrenomedullin mit Hilfe von Adrecizumab erschien so relevant, dass sich die Kardiologen an der Phase IIStudie mit 300 Herzinsuffizienzpatienten beteiligen werden. .
Abb.: BIOCOM, Vorlga: Aderenomed AG
ADM
|transkript. 11.2017.
19.10.2017 13:34:46 Uhr
wirtschaft.
Codon AG
„Wir kommen an die Auslastungsgrenze“
Abb.: Xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Die im Sommer erteilte EU-weite Zulassung für ihre Gelenkknorpeltherapie war der größte Erfolg der in Teltow (Brandenburg) ansässigen Codon AG. Jetzt drückt die Firma auf die Tube. Im September wurde das AMTP (Advanced therapy medicinal product) unter dem Namen Spherox auf den deutschen Markt gebracht. Die Zelltherapie wird zur Reparatur von symptomatischen Defekten der überknorpelten Gelenkflächen von Oberschenkelknochen und Kniescheibe bei Defektgrößen bis zu 10 cm² verwendet. Gegenüber Chondrosphere, dem seit mehr als zehn Jahren von Codon angebotenen Vorgängerprodukt, gibt es durch die EU-Zulassung einige Änderungen. „Das Wirkprinzip ist identisch und das Produkt weiterhin 100% patienteneigen“, so Codon-Sprecher Matthias Meißner auf |transkript-Nachfrage. „Änderungen gab es unter anderem im
Herstellungsprozess, bei der Dokumentation und der Haltbarkeit.“ Die Produktionszeit von Spherox wurde im Vergleich zum Vorgängerprodukt deutlich verkürzt. Die Haltbarkeit beträgt jetzt 72 h (bisher: 36 h). Zudem wurden in den Herstellungsprozess neue Tests zu Vitalität und Potenz der Zellen integriert.
Startschuss für Auslandsvermarktung Trotz der Änderungen bleibt in Deutschland der Preis konstant – auch um Bestandskunden nicht zu irritieren. Für die anderen EU-Staaten erwartet Codon einen höheren Preis als in Deutschland. In Europa will sich das börsennotierte Unternehmen zunächst in Großbritannien einen Namen machen. Das britische Nationale Institut für Exzellenz in Gesundheit und Pflege (NICE) empfiehlt Spherox bei anhaltenden Symptomen nach kon-
servativer nichtinvasiver Behandlung von Knorpeldefekten ab 2 cm². Dirk Hessel, Vorstandsvorsitzender der Codon AG, erklärte Anfang Oktober, dass man mit den Markteintrittsvorbereitungen „absolut im Plan“ liege. So habe die Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte in Großbritannien Codon bereits die Großhandelserlaubnis erteilt. Gegenüber |transkript erläuterte Sprecher Meißner, dass die Anlage in Teltow an ihre Auslastungsgrenze kommt. Ein zweiter Produktionsstandort sei nötig – auch, um das Risiko zu streuen. Geplant sei eine modulare und skalierbare Anlage, die man flexibel und schnell in bereits bestehende Reinräume an anderen Standorten integrieren könne. „Reinraum und Isolatoren sind derzeit verheiratet. Davon wollen wir künftig weg“, so Meißner. .
CREATING TOMORROW’S SOLUTIONS
THINK BEYOND CHO, THINK ESETEC ® $/g CHO
ESETEC ®
Abb.: Xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
COST SAVING WITH ESETEC ® – 3X LOWER COGS
What if there were an innovative secretion system for production of your non-glycosylated biopharmaceutical that made your processes faster and more cost-effi cient? That would be great – and it is possible. ESETEC ® is your way out of the hamster wheel. WACKER’s patented E. coli secretion technology combines rapid growth of microbial systems with real protein secretion. It outperforms mammalian CHO cells thanks to superior productivity, shorter development times and lower cost of goods sold. Unbelievable yet true: by applying cutting-edge process-simulation tools, we demonstrated that cost of goods sold for ESETEC ® manufacturing is as much as 3 times lower than CHO. And when are you going to opt for more effi ciency? Contact us via www.wacker.com/biologics.
|transkript. 1–2.2017.
Wacker Biotech GmbH, Jena and Halle, Germany, Tel. +49 3641 5348 - 206, info.biologics@wacker.com
23_tk11_2017_Wirtschaft_ml.indd 23 Ad_ESETECvsCHO_210x134_100517_RZ.indd 1
23 .
19.10.2017 13:35:34 10.05.17 Uhr 16:15
wirtschaft.
IP-Kommentar
Dr. Markus Engelhard Patentanwalt, Boehmert & Boehmert
Xxxx
(K)eine Entwertung des CfM Patentsystems? Iris Biotech In seiner Entscheidung „Raltegravir“ hat der Bundesgerichtshof Xxxx. (BGH) eine durch das Bundespatent-. gericht erteilte Zwangslizenz für den Vertrieb von Raltegravir bestätigt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik wurde eine Zwangslizenz im Wege des Eilverfahrens erteilt. Gemäß §§ 24, 85 PatG ist für eine solche vorläufige Erteilung erforderlich, dass der Lizenzsucher glaubhaft macht, dass er sich innerhalb eines angemessenen Zeitraums erfolglos um eine angemessene geschäftsübliche Lizenz bemüht hat und dass ein öffentliches Interesse die Erteilung einer Zwangslizenz dringend gebietet. Beide Voraussetzungen hat der BGH im vorliegenden Fall für gegeben angesehen, wobei er jedoch betont hat, dass hier ein strenger Maßstab anzulegen ist und ein öffentliches Interesse nur dann bestehen kann, wenn die Belange der Öffentlichkeit die Ausübung des Patents durch einen Zwangslizenznehmer gebieten. Der BGH kam zu dem Ergebnis, dass die Behandlung bestimmter Patientengruppen, in diesem Falle von Säuglingen und Kleinkindern, Schwangeren sowie Patienten, die andernfalls zu einem Therapiewechsel mit nichtvorhersehbaren möglichen Nebenwirkungen gezwungen würden, ein öffentliches Interesse begründet. Die Entscheidung des BGHs macht deutlich, dass die Erteilung einer Zwangslizenz in Deutschland nach wie vor eine seltene Ausnahme bleiben wird und dass Patentinhaber hiervon nur in seltenen Fällen betroffen sein werden. Sie ist zu begrüßen, weil sie Patentinhabern wie möglichen Lizenznehmern Auskunft darüber gibt, wo die Grenzen zwischen öffentlichem Interesse und dem Interesse eines . Patentinhabers verlaufen.
Evotec
Aufbau der Narkolepsie-Arznei Pitolisant
. 24
24_tk11_2017_Wirtschaft_ml.indd 24
Die Evotec AG investierte Ende September 15 Mio. Euro in die Exscientia Ltd. Das britische Unternehmen hat ein System entwickelt, mit dem Wirkstoffdesigns automatisiert abgewickelt werden können. Damit vertieften die Partner eine seit 2016 bestehende Zusammenarbeit. Evotec hält eine Minderheitsbeteiligung und darf sich als Exscientias erster strategischer Anteilseigner bezeichnen. Die Schotten sind auf Wirkstoffforschung und -design spe-
zialisiert, die auf Methoden der künstlichen Intelligenz (AI) beruhen. Zentral ist hier Exscientias Design-Plattform, die Produktivitätsgewinne und neue Ansätze zur Verbesserung der Wirkstoffwirksamkeit ermöglichen soll. Laut Werner Lanthaler, Vorstandsvorsitzender von Evotec, ist die Investition „die bislang größte Plazierung von Eigenkapital und gilt einem Unternehmen, das unserer Meinung nach in der AI-Technologie führend ist“. .
Schlafsucht
Bildgebung
HBM tätigt Investment
Venneos erhält Investment
Die Schweizer Beteiligungsgesellschaft HBM Healthcare Investments AG hat 30 Mio. USDollar in Harmony Biosciences investiert. Das privat gehaltene US-Unternehmen plant, das in der EU zugelassene Narkolepsie-Medikament Pitolisant auf seinen Heimatmarkt zu bringen. Harmony gab im Oktober den Abschluss einer Finanzierungsrunde über 270 Mio. US-Dollar bekannt. HBM-Geschäftsführer Andreas Wicki zieht in den Verwaltungsrat von Harmony ein. .
Ende September hat die Venneos GmbH für die Weiterentwicklung ihres Siliziumchip-basierten Imaging-Systems neues Kapital einwerben können. Als neuer Investor ist Born2grow aus Heilbronn an Bord, der Venneos‘ CAN-Q-System „hervorragende Wachstumsperspektiven“ attestiert. An der aktuellen Serie A-Runde in unbekannter Höhe sind auch die Seed-Investoren beteiligt, darunter Business Angels, Family Offices und der High-Tech Gründerfonds (HTGF). .
Abb.: Boehmert & Boehmert (oben); molekuul.de/fotolia.de (unten)
Erst Partner, jetzt Gesellschafter
|transkript. 11.2017.
19.10.2017 13:36:15 Uhr
Krebsvakzine Â
Lilly neuer Curevac-Partner Vor knapp drei Jahren präsentierte die TĂźbinger Curevac AG die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung als neuen Investor. 46 Mio. Euro gab die Stiftung fĂźr Anteile an dem deutschen RNA-Spezialisten aus und schob damit die Entwicklung von Vakzinen gegen verschiedene bakterielle, virale und parasitäre Krankheiten an. Eine ähnlich gelagerte Transaktion mit einem Pharmapartner konnte Curevac im Oktober 2017 abschlieĂ&#x;en. Eli Lilly (USA) beteiligt sich mit 45 Mio. Euro an Curevac. Zudem wurde eine Entwicklungspartnerschaft zu Krebsimpfstoffen vereinbart. FĂźr die gemeinsame Entwicklung und Kommerzialisierung von bis zu fĂźnf Krebsimmuntherapeutika, die auf Curevacs firmeneigener Technologie basieren, Ăźberweist Lilly weitere 42,6 Mio. Euro vorab. Curevac kann auĂ&#x;erdem bis zu 1,5 Mrd. Euro weitere, meilensteinorientierte Zahlungen erhalten. Hinzu kommen an den Produktabsatz gekoppelte LizenzgebĂźhren. Lilly ist fĂźr die Identifizierung der ZielmolekĂźle, die klinische Entwicklung und die Kommerzialisierung verantwortlich. Curevac Ăźbernimmt Design, Formulierung und Herstellung der mRNAProdukte – und hat sich darĂźber hinaus die Rechte an der Vermarktung der Krebsimpfstoffe in Deutschland gesichert. Die fĂźr Curevac dritte wichtige Entwicklungspartnerschaft läuft seit 2014 mit Boehringer Ingelheim. . Stammzellen Â
Axiogenesis geht mit Start-up zusammen Die KÜlner Axiogenesis AG ist im August mit der belgischniederländischen Pluriomics BV zur Ncardia verschmolzen. Im Zuge der Fusion wurde Mitte September bekannt, dass sich Ncardia 4,25 Mio. Euro Wagniskapital von den Pluriomics-Altinvestoren Vesalius Biocapital, SFPI-FPIM und Sambrinvest gesichert hat. Sowohl Axiogenesis als auch Pluriomics traten als Dienstleister fßr Wirkstoffentwickler auf. Axiogenesis gibt es bereits seit 2001, Pluriomics wurde zehn Jahre später gegrßndet. Mit Ncardia bßndeln die Partner nun ihre Angebote. Zentral sind humane, induziert pluripotente Stammzellen, aus denen Herzmuskelzellen und verschiedene neuronale Zelltypen gezßchtet werden. Nach der Fusion hat Ncardia 60 Mitarbeiter und ist an vier Standorten aktiv: KÜln (ehemals Axiogenesis), Leiden in den Niederlanden, Plymouth Meeting in den USA und Gosselies in Belgien (Firmensitz; alle ehemals Pluriomics). Gefßhrt wird das Unternehmen von Stefan Braam (CEO, ex-Pluriomics), Heribert Bohlen (CSO, ex-Axiogenesis) und Bernd Fronhoff (COO, ex-Axiogenesis). . |transkript. 11.2017.
25_tk11_2017_Wirtschaft_ml.indd 25
SIE HABEN DIE IDEE. WIR HABEN DEN STANDORT.
„Der weltweit einzigartige Ruf des IZB als Hotspot fĂźr Life Sciences hat sich fĂźr uns bestätigt.“ Johan Skog, John Boyce, Mikkel Noerholm (v.l.n.r.) Exosome Diagnostics GmbH IZB Unternehmen
Æ
26.000 m² modernste Bßros und Labore (S1 & S2) in Martinsried bei Mßnchen
Æ
Im Zentrum des Campus Martinsried: zwei Elite-Universitäten TUM & LMU, Klinikum Grosshadern, Max-Planck-Institut fßr Biochemie und Neurobiologie u.v.m.
Æ
*HRJUDĆ VFKH +HLPDW IžU žEHU %LRWHFK )LUPHQ
Æ
)DFXOW\ &OXE * % ,=% 5HVLGHQFH &$0386 $7 +20( (nur fĂźr Gäste des Campus Martinsried/GroĂ&#x;hadern), .RQIHUHQ]UÂŚXPH ELV ]X 3HUVRQHQ ]ZHL 5HVWDX UDQWV XQG ]ZHL .LQGHUJÂŚUWHQ GLUHNW YRU 2UW
HIER ENTSTEHT ZUKUNFT. )¸UGHUJHVHOOVFKDIW ,=% PE+ $P .ORSIHUVSLW] 82152 Planegg/Martinsried 7HO )D[ E-Mail: info@izb-online.de www.izb-online.de
19.10.2017 13:36:39 Uhr
wirtschaft.
HR-Kommentar
Ein nicht auszuschlagendes Angebot – oder? Bewerbungsprozesse für Positionen mit gehobener Bedeutung laufen in der Regel über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten. Am Prozessende steht die Angebotsverhandlung. Es kommt vor, dass Kandidaten mit dem Gedanken spielen, das verhandelte Angebot ihrem aktuellen Arbeitgeber vorzulegen, um so ein höheres Gehalt zu verhandeln. Diese Strategie birgt Gefahren, deren man sich bewusst sein sollte. Auch kann es natürlich sein, dass der aktuelle Arbeitgeber von sich aus ein Gegenangebot unterbreitet, sobald er von dem Kündigungswunsch des Mitarbeiters erfährt. Auch dies sollte sorgfältig durchdacht sein.
Heiko Bruhn Geschäftsführer Schweiz bei Gensearch
Die Absichtsunterbreitung, ein Arbeitsverhältnis aufzulösen, setzt meist einen langen Prozess voraus. Sollte der Kandidat seinem neuen Arbeitgeber nach guten Verhandlungen unerwartet eine Absage erteilen oder die Erwartung auf Nachverhandlungen haben, kann er hierdurch seinen Ruf ruinieren. Seitens des aktuellen Arbeitgebers kann der Versuch, ein höheres Gehalt zu verhandeln, als erpresserisch wahrgenommen werden. Auch falls der aktuelle Arbeitgeber zunächst auf Verhandlungen eingeht, kann dies schlicht eine Strategie sein, Zeit zu gewinnen, um im Hintergrund eine Suche nach Ersatz zu starten. Seitens des Mitarbeiters sollte die Frage in jedem Fall lauten, warum das höhere Gehalt nur durch Druck zustande kam. Meist ist das Arbeitsverhältnis bei Verbleib im Unternehmen nach einer solchen Aktion belastet. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass weit mehr als 50% derer, die ein Gegenangebot annehmen, im Anschluss weniger als ein Jahr im Unter. nehmen verbleiben. Natürlich spielt hier auch das Thema „innere Kündigung“ eine Rolle.
Peptidherstellung
Numaferm auf Wachstum geeicht
„Aus der Literatur sind für die Nutztierhaltung hilfreiche Peptide bekannt. Eine Gruppe sind antibiotisch wirksame Peptide, eine andere Gruppe unterstützt das Wachstum der Tiere. An beiden Ansätzen arbeiten wir.“
. 26
26-27_tk11_2017_Wirtschaft_HR-Kommentar_ml.indd 26
tel oberflächenspezifisch werden. Beim Auto beispielsweise haftet es dann auf Stahlteilen, aber nicht auf verzinkten Oberflächen“, so Numaferm-Mitgründer und -Geschäftsführer Christian Schwarz gegenüber |transkript. An Numaferms Startfinanzierung sind neben Evonik der High-Tech Gründerfonds sowie die Qiagen-Mitgründer und Business Angels Detlev Riesner und Jürgen Schumacher beteiligt. Dazu kommen Gelder vom Europäischen Investment-Fonds (EIF). Vor der Gründung Anfang 2017 wurde das Projekt unter anderem durch eine EXIST-Forschungstransferförderung des Bundeswirtschaftsministeriums unterstützt. Viel Arbeit steckt das NumfermTeam derzeit in das Upscaling der Technologie. Laut Schwarz können in den eigenen Laboren Peptide bis in den Gramm-Maßstab hergestellt werden. Über Auftragshersteller werden auch Aufträge in höheren Größenordnungen verwirklicht. Richtig interessant wird die Technologie, wenn die Herstellung im Tonnen-Bereich gelingt. Schwarz lässt hier aber keinen Zweifel aufkommen: „Das ist auf jeden Fall drin.“ .
Abb.: Gensearch
Christian Schwarz
Die eigenen Labore sind bezogen, das Team von derzeit sieben Angestellten wird stetig vergrößert und Marketing sowie Vertrieb werden intensiver verfolgt. Kurz: Die Numaferm GmbH startet jetzt durch. Das Düsseldorfer Start-up konnte kürzlich den Spezialchemiekonzern Evonik als Investor begrüßen. Evonik beteiligte sich über seine VentureCapital-Einheit als Minderheitsgesellschafter. Die erweiterte Seed-Runde des Spin-offs der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität liegt damit im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Numaferm hat einen biotechnologischen Prozess entwickelt, mit dem sich Peptide in hohen Ausbeuten zu geringen Kosten produzieren lassen. Er gilt als vielversprechende Alternative zu chemischen Synthesen. Aufgrund der in Aussicht gestellten Kostenreduktion könnten neue Märkte erschlossen werden. Denkbar sind Peptide für Futterzusätze, Spezialklebstoffe und Oberflächenbeschichtungen. „Hier gibt es an der Heine-Universität ein BMBF-gefördertes Projekt mit dem Ziel, ein marktseitig verfügbares Korrosionsschutzmittel mit einem Peptid zu funktionalisieren. Dadurch soll das Schutzmit-
|transkript. 11.2017.
18.10.2017 15:18:30 Uhr
Interview
Technologie. Wirtschaft. Gesundheit. Heft 2.2017.
Johannes Müller, Seriengründer und Geschäftsführer von Berlin Heals, über Mikrostrom als Alternative zu Pharmazeutika
Rehabilitation, Pflege, Chirurgie
Die Roboter kommen 01_mt2_0217_Titel.indd 1
20.10.2017 12:54:39 Uhr
02_mt2_2017_Laservision.indd 1
18.10.2017 14:49:27 Uhr
INHALT.
6
Robotersysteme entlasten Patient und Pfleger Robotik und künstliche Intelligenz sind immer häufiger in Praxis und Klinik anzutreffen. Besonders in der Therapie und Pflege sorgen Robotersysteme für enorme Fortschritte. Therapeuten sind begeistert, doch ob die Roboter auch für einen flächendeckenden Einsatz geeignet sind, muss sich noch zeigen.
18
Telemonitoring – nützlich oder nicht? Die Telemedizin hat sich in den vergangenen Jahren einen festen Stand in der Herzheilkunde erarbeitet. Einige Leistungen sind bereits in das Erstattungssystem integriert. Bei anderen läuft noch der Kampf um die Deutungshoheit in Bezug auf Kosten-Nutzen-Daten.
22
Interview: Mikrostrom als therapeutische Allzweckwaffe Das in der Entwicklung befindliche Herzimplantat C-MIC der Berlin Heals GmbH steht exemplarisch für einen großen Trend in der Medizintechnik: Elektrozeutika. Wo der kleine Neurostimulator seine Vorteile gegenüber Arzneimitteln ausspielt, verrät Geschäftsführer Johannes Müller.
28
MDR: Wie die Medtech-Branche mit den neuen Regeln kämpft Wer Medizinprodukte in Europa verkaufen will, muss den umfangreicheren Zulassungsregeln der seit Mai gültigen EU-Medizinprodukte-Verordnung folgen. Experten erwarten eine Konsolidierung – bei Produkten, bei den Firmen und den Benannten Stellen.
32
Gesundheits-IT ist auch ein Thema bei Auftragsfertigern Die Medizintechnik-Industrie von heute bringt ihre Produkte in einem kürzeren Zyklus als je zuvor auf den Markt. Auftragsentwickler und -hersteller haben die Herausforderung angenommen, Innovationen umsetzen zu helfen und die Time-to-Market zu minimieren.
37
Interview: Roboterchirurgie macht keinen Halt vor Bauchraum-OPs Nach der Urologie hält die Roboterchirurgie auch bei komplexeren Operationen im Bauchraum Einzug. Medtech zwo sprach mit Benno Mann, einem der Pioniere der robotikassistierten Viszeralchirurgie in Deutschland, über Vorteile, Kosten und Zukunft der Systeme.
4 8 14 25
47 48 49 50
Intro IP-Kommentar Diagnostik: Blut trifft auf smarte Elektrochemie Projekt Miracle: Knorpelabbau früh erkennen / High-Tech Gründerfonds fördert Kölner Start-up Rimasys Neuigkeiten: Spectaris Neuigkeiten: Medical Valley Neuigkeiten: Medical Mountains Neuigkeiten: InnovativeMedizin.NRW
Abb.: Ekso Bionics (oben), Intuitive Surgical (unten)
Das medtech zwo Magazin erscheint im Verlag der BIOCOM AG, Lützowstraße 33–36, 10785 Berlin, Germany, Tel.: 030 / 26 49 21-0, Fax: 030 / 26 49 21-11, E-Mail: service@biocom.de, Internet: www.biocom.de Redaktion: Dr. Martin Laqua, Helene Märzhäuser, Maren Kühr Anzeigen: Marco Fegers, Tel.: 030/264921-56 Vertrieb: Marcus Laschke, Tel.: 030/264921-48 Design: Oliver-Sven Reblin Herstellung: Benjamin Röbig Druck: H. Heenemann GmbH & Co. KG, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin 1. Jahrgang 2017 Namentlich gekennzeichnete Beiträge stehen in der inhaltlichen Verantwortung der Autoren. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung darf kein Teil in irgendeiner Form reproduziert oder mit elektronischen Systemen verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Titelbild: polesnoy/fotolia.com © BIOCOM AG ® BIOCOM ist eine geschützte Marke der BIOCOM AG, Berlin
medtech zwo. 2.2017.
03_mt2_0217_Inhalt_ml.indd 3
2/17 Editorial Sicher: Unser Titelbild ist plakativ und einen Roboter, der auf der Station Kapseln auf die Zunge der Patienten legt, gibt es noch nicht. Aber gänzlich abwegig ist die Idee nun auch wieder nicht. In unserer Titelgeschichte werden unter anderem einige robotikassistierte Systeme für den RehaBereich vorgestellt, die das Leben für Patienten und Therapeuten ohne Wenn und Aber besser machen. Auch, was die Bereitstellung der richtigen Pillen in korrekter Menge und zu passender Zeit angeht, gibt es bereits eine Vielzahl technischer Helferlein. Ein Beispiel ist Pillo. Der in den USA konzipierte Roboter kann sprechen, was den Aufbau einer emotionalen Bindung von Patienten zu dem Gerät und damit die Therapieadhärenz erhöhen soll. 2018 soll Pillo ausgeliefert werden. Für 345 Euro konnte man sich ein Exemplar reservieren lassen – verglichen mit Reha- oder ChirurgieRobotern geradezu ein Schnäppchen. Martin Laqua, Redakteur
3
.
20.10.2017 12:56:25 Uhr
INTRO.
Crowdsourcing
Ideensuche für Neurochirurgie Ein Team von Neurochirurgen des Inselspitals in Bern will einen weltweiten Wettbewerb ausschreiben, an dessen Ende eine bessere Versorgung von Hirntumorpatienten stehen soll. Das Preisgeld für den geplanten Wettbewerb sammelten sie im Herbst auf der Onlineplattform Wemakeit ein: 70.000 CHF (bei 231 Unterstützern). Das adressierte Problem kennen die Berner Ärzte aus ihrer täglichen Arbeit: Bei Operationen von Hirntumoren geht es darum, den Tumor präzise und komplett zu entfernen. Allerdings kann trotz bester technischer und organisatorischer Voraussetzungen an ihrer Klinik das gesunde Hirngewebe kaum vom Tumor unterschieden werden. Wer eine Idee hat, wie eine nicht-invasive Echtzeitbildgebung bei solchen Operationen künftig aussehen könnte, der ist eingeladen, beim HORAO-Ideenwettbewerb der Schweizer mitzumachen. Alle Details dazu werden in Kürze veröffentlicht. . E-Health
AOK erprobt digitale Akte Die gesetzliche Krankenkasse AOK forciert die Nutzung digitaler Technologien. Im Oktober verkündete sie den Start von zwei regionalen E-Health-Angeboten. In Mecklenburg-Vorpommern werden zunächst zwei Kliniken und bis zu 8.000 Versicherte innerhalb des digitalen Gesundheitsnetzwerks Haffnet verbunden. Zum Jahreswechsel soll in Berlin das andere Netzwerk folgen: Gemeinsam mit der privaten Klinikgruppe Sana Kliniken AG und Deutschlands größtem kommunalen Krankenhauskonzern Vivantes wird dann die Pilotphase mit 9 Kliniken, 13 medizinischen Versorgungszentren von Vivantes, dem Sana-Klinikum Lichtenberg und bis zu 114.000 AOKVersicherten eingeläutet. Die digitale Patientenakte enthält dabei von Region zu Region verschiedene Angebote, da-
.4
04-05_mt2_0217_INTRO_ml.indd 4
EXPO 2017
Implantat liefert regenerativen Strom Kommt der Strom für Blutdruckmesser oder Insulinpumpen bald aus einer Fußprothese? Forscher am Karlsruher Institut für Technologie KIT arbeiten an Systemen, die Körperenergie in Strom umwandeln – ohne dabei dem Nutzer einen zusätzlichen Kraftaufwand abzuverlangen. Die im Sommer auf der Weltausstellung Expo 2017 in Kasachstan ausgestellte Prothese nutzt das Körpergewicht beim Gehen. In Bewegung versetztes Öl treibt – ähnlich wie bei einem Gezeitenkraftwerk – einen Kolben an, der mit einem Generator verbunden ist. Ein anderes System der KIT-Forscher kann sogar am Handgelenk getragen werden, ist aber noch nicht so leistungsfähig wie das Prothesensystem.
runter zum Beispiel das Aufnahme- und Entlassmanagement in den Kliniken, den Austausch von Dokumenten zwischen Ärzten, die Option zum Hochladen von Patientendokumenten, den digitalen Medikationsplan oder die Möglichkeit zu Terminvereinbarungen. Die Daten werden übrigens dezentral bei den verschiedenen Akteuren gelagert. Diese Lösung soll eine hohe Datensicherheit gewährleisten. . Chirurgie
Knochen löst Titan ab In 14 österreichischen Krankenhäusern ist sie bereits im Einsatz, die „Shark Screw“ des Grazer Start-ups Surebright. Wie ihre Verwandten aus Metall wird die Schraube genutzt, um die Knochenheilung nach Brüchen zu beschleunigen.
Die „Shark Screw“ wird aus Oberschenkelknochen von Organspendern gefertigt. Der Vorteil: Das Spendermaterial heilt vollständig in den Knochen ein. Operationen zur Metallentfernung entfallen, die Infektionsgefahr sinkt. Bisher wird die Schraube in der Hand-, Ellenbogen- und Kniechirurgie genutzt. Doch das soll erst der Anfang sein: Seit diesem Sommer unterstützt die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft die Entwicklung neuer Prototypen der Knochenschraube für die Fuß- und Kieferchirurgie. „Für Kiefer-OPs braucht es möglichst kleine Schrauben, zirka 20 Millimeter lang, die aber großen Belastungen standhalten müssen. Denn relativ zur Größe ist der Kiefermuskel der stärkste Muskel im menschlichen Körper“, erläutert Gerhard Sommer vom Institut für Biomechanik der TU Graz. „In der Fußchirurgie sind die Schrauben zwar größer, aber auch sie sind großen Kräften ausgesetzt, beispielsweise Biegekräften bei operativen Korrekturen am Rückfuß.“ .
Abb.: Surebright GmbH (links); KIT/Andreas Kell, Kunzberg GmbH (oben)
2/17
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:03:55 Uhr
INTRO.
Fertigung
Neue Stents mit 3D-Druck? Mit der additiven Fertigung von Stents wird eine gezielte örtliche Einstellung der Dicke der Stege möglich. Die Gefäßaufweitung kann mit solchen Spezialstents besser gesteuert – und Gefäßverletzungen können womöglich reduziert werden. „Im Vergleich zur konventionellen umformtechnischen Fertigung mit folgendem Laserbeschnitt bietet die additive Fertigung die Möglichkeit, gänzlich neue Stentgeometrien herzustellen“, so Ulf Noster von der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg. Ob die Hoffnungen berechtigt sind, soll im Projekt Newgen-Stent untersucht werden. Das Geld dafür kommt von der Bayerischen Forschungsstiftung, die knapp eine Viertel Million Euro bereitstellt. Projektpartner sind neben der OTH Regensburg das Universitätsklinikum Regensburg und die FIT Production GmbH. .
DEUTSCHLAND
Die deutsche Medizintechnikbranche – mittelständisch, exportstark, wachsend
92 Prozent
9 Prozent
der MedTech-Unternehmen beschäftigen weniger als
ihres Umsatzes investieren die MedTech-Unternehmen im Durchschnitt in Forschung und Entwicklung
250
YOUR IMAGING NEEDS KEEP GROWING. WE GET THE PICTURE.
Mitarbeiter
210.000
12.500
Arbeitsplätze in
Unternehmen
Umsätze der Medizintechnikindustrie in Deutschland seit 2009 (in Mrd. Euro) Inland
23,2
24,1
29,2
30,5
24,6
25,4
21,7 20,0 17,6
Abb.: Trezvuy/fotolia.com (Zahnrad-Icon)
12,5
13,9
15,4
716,45 16,8
7,5
7,8
7,8
7,8
7,9
9
10
11
12
13
© BIOCOM AG
PROGNOSE
27,6
Export
18,6
19,7
+5,9%
16,4
9,0
14
10,0
10,6
10,9
+2,8% 15
16
17
ADDRESS YOUR MULTIPLYING MEDICAL AND LIFE SCIENCE SOLUTIONS WITH BASLER CAMERAS. There’s one company that keeps pace with your changing imaging requirements for your medical and life science applications. Basler is the leading global manufacturer of industrial digital cameras. Our products are known for their exceptional precision, extraordinary color accuracy and stunning image quality. With more than 25 years of experience and the industry’s most complete portfolio of area scan, line scan and network cameras, Basler is the brand to trust for premium performance and superior value. Learn more at baslerweb.com/medical.
Quelle: Statistisches Bundesamt, BVMed-Herbstumfrage
medtech zwo. 2.2017.
04-05_mt2_0217_INTRO_ml.indd 5
19.10.2017 14:04:03 Uhr
Robotik
Roboter entlasten Patient und Pfleger Robotik und künstliche Intelligenz sind immer häufiger in Praxis und Klinik anzutreffen. Besonders in der Therapie und Pflege sorgen Robotersysteme für enorme Fortschritte. Therapeuten sind begeistert, doch ob die Roboter auch für einen flächendeckenden Einsatz geeignet sind, muss sich noch zeigen.
Die Exoskelette werden an Unterkörper und Beine der bewegungsunfähigen Menschen angebracht. Durch motorisierte Hüft- und Knie-
HINTERGRUND
Wegweisendes Urteil: Ersetzt das Exoskelett den Rollstuhl? Eine Erstattung mobiler Exoskelette für Menschen mit einer Rückenmarksverletzung ist in Deutschland in Einzelfällen denkbar. Im Juli 2016 schuf das Sozialgericht Speyer den Präzedenzfall: Nach ursprünglicher Ablehnung der Krankenkasse mit der Begründung, der Versicherte verfüge bereits über Hilfsmittel wie Rollstuhl und Stehhilfe, entschied das Gericht zugunsten des Querschnittgelähmten. Im Unterschied zum Rollstuhl gewährleiste das über 50.000 Euro teure Exoskelett die vom Bundessozialgericht entwickelten und anerkannten Grundbedürfnisse des Gehens, Stehens, Hinsetzens und Wiederaufstehens. Die Exoskelette sind nicht im deutschen Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen gelistet. Ob ein Anspruch der Patienten auf Exoskelette besteht, wird im Einzelfall durch die Krankenkassen entschieden. Die Firma ReWalk Robotics hat bereits mehr als 400 ReWalk Personal Systeme weltweit für den privaten Gebrauch im Einsatz.
.6
06-10_mt2_Robotik_HM_NEU.indd 6
gelenke ermöglichen sie den Trägern nicht nur einen aufrechten Stand, sondern auch bis zu 1.000 eigenständige Schritte am Tag. Doch die Roboterskelette unterstützen dabei nicht nur die Patienten, sie entlasten auch Physiotherapeuten und Pfleger. Denn die Rehabilitation von Querschnitt- oder Schlaganfallpatienten ist körperlich meist so anstrengend, dass sie von mehreren Therapeuten durchgeführt werden muss. Statt den Patienten in ein Schlaufensystem über dem Laufband heben zu müssen, kann das Exoskelett bequem im Sitzen angelegt werden. „In den kommenden Jahren geht man allein im Intensivbereich davon aus, dass 35% der Pflegekräfte fehlen werden. Die häusliche und geriatrische Pflege mit einbezogen, kommt man auf zirka 50%“, so Alexander König, Gründer und Geschäftsführer des Münchener Start-ups Reactive Robotics. Die an Science-Fiction erinnernden Skelettsysteme könnten also ein Teil der Lösung des unabwendbaren Fachkräftemangels im Pflegebereich in Deutschland sein. Im Vergleich zu rund 23 Querschnittlähmungen erleiden in Mitteleuropa rund 1.500 Menschen pro eine Millionen Einwohner jährlich einen Schlaganfall. Die Folgen können komplette oder inkomplette Lähmungen in unterschiedlichen Körperteilen sein. Nach dem gleichen unterstützendem Prinzip wie die Robotiksysteme für die Gangrehabilitation arbeiten auch Systeme für die oberen Extremitäten. Abhängig davon, wie viel eigene Kraft der Patient mit-
Quelle: Ekso Bionics Europe GmbH
Oftmals sind es Sekunden, die über ein lebenslanges Schicksal entscheiden. Der fehlende Blick beim Autofahren oder mangelndes Licht am Fahrrad kann Menschen unwiderruflich an den Rollstuhl binden. Querschnittgelähmte sind geistig meist fit, doch bewegungsunfähig auf zirka 80 cm Höhe in ihrem Rollstuhl gefangen. Um einer geliebten Person auf Augenhöhe begegnen zu können, sind sie immer auf die Hilfe anderer angewiesen. Doch seit wenigen Jahren revolutionieren Robotersysteme, sogenannte Exoskelette, das Leben von rumpfabwärts gelähmten Patienten.
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:05:42 Uhr
TITEL.
bringt, kann der Antrieb in einen passiven, unterstützenden oder aktiven Modus eingestellt werden. Bislang werden die Exoskelette jedoch vor allem für das Gangtraining in speziellen Zentren für Querschnittgelähmte eingesetzt. In deutschen Kliniken sind derzeit Systeme der US-amerikanischen Firma Ekso Bionics (Ekso) und des isrealischen Unternehmens ReWalk Robotics im Einsatz.
Vom Militär zur Medizin Ekso startete 2008 als Ausgründung der Berkley-Universität mit der Entwicklung von Stützskeletten für den Militärbereich. Ihre Systeme sollten Soldaten dabei unterstützen, schwere Lasten zutragen. Vier Jahre später erhielt das mittlerweile börsennotierte Unternehmen die CE-Zertifizierung für das erste behördlich zugelassene Exoskelett für die Rehabilitation nach Schlaganfall und Rückenmarksverletzungen. „In den deutschsprachigen Querschnittzentren haben wir mittlerweile schon eine sehr gute Präsenz mit unserem Exoskelett EksoGT und konzentrieren uns nun auf weitere Indikationen, beispielsweise die Schlaganfall- oder MS-The-
rapie“, so Ekso EMEA-Geschäftsführer Mathias Stief. Die genaue Anzahl der eingesetzten Geräte will die Firma nicht kommunizieren, aber insbesondere in den deutschlandweit 28 spezialisierten Reha-Zentren für Querschnittlähmung gibt es eine große Verbreitung der Ekso-Geräte. Die Skelettstruktur der Gangroboter, welche durch das Tierreich inspiriert wurde, passt sich direkt an den Körper des Patienten an. Während des Exoskelett-Trainings trainieren die Patienten das Gangzentrum im Rückenmark und erlernen die spezifischen Schrittmuster und Gewichtsverlagerungen eines gesunden Ganges. „Ende des Jahres werden wir eine neue Anwendung zur funktionellen Elektrostimulation der Muskeln während der Gangtherapie auf den Markt bringen“, berichtet Stief.
Prof. Dr. Jörg Wissel „Mobile Exoskelette sind die Zukunft. Sie kosten jedoch 50.000 Euro, ein Elektrorollstuhl 5.000 Euro – Wer diese eine Null finanzieren soll, bleibt offen.“
Ein Robotersystem reicht nicht In der Abteilung für Neurologische Rehabilitation und physikalische Therapie des Vivantes Klinikums in Berlin-Spandau werden sowohl Querschnittgelähmte als auch Schädel-HirnTrauma- und Schlaganfall-Patienten mit Robotersystemen behandelt. „Wenn man heut-
Internationale Fachmesse für Zulieferer- und Herstellungsbereiche der Medizintechnik
11. – 12.4.2018 Nürnberg | Germany
Neu: im April!
Inside Medical Technology
Im Verbund mit
Das neue Highlight der Medizintechnik-Branche heißt MT-CONNECT. Profitieren Sie von einem Konzept, das auf fachlichen Austausch setzt und Zulieferer mit Herstellern vernetzt. Im Verbund mit dem internationalen MedTech Summit – Congress and Partnering bietet die MT-CONNECT die ideale NetworkingPlattform für die Branche. Präsentieren Sie Ihr Unternehmen dort, wo Experten aus allen Bereichen der Medizintechnik auf Sie warten. Welcome Inside!
Ideeller Träger
mt-connect.de/aussteller-werden
06-10_mt2_Robotik_HM_NEU.indd 7
19.10.2017 14:05:48 Uhr
TITEL.
zutage nach wissenschaftlichen Erkenntnissen fundierte Gangtherapien anbieten und alle Schweregrade bedienen will, reicht nicht nur ein Roboter. Um den Patienten die beste medizinische Behandlung zu bieten, brauchen wir einen Fächer an Robotik mit differenzierter Unterstützung“, sagt Prof. Jörg Wissel, Chefarzt der Neurologischen Rehabilitations-Abteilung in Spandau. Die Therapeuten arbeiten dort seit einigen Jahren sowohl mit einem stationären als auch einem mobilen Exoskelett. Seit vergangenem Jahr nutzen sie außerdem ein Endeffektor-System, welches im Gegensatz zu den Exoskeletten die Bewegung über Fußplatten initiiert und Patienten das Treppensteigen beibringen soll.
Minuspunkt sind die Kosten Ein flächendeckender Einsatz robotergestützter Rehabilitationsgeräte verursacht mit teilweise fünf- bis sechsstelligen Preisen pro System erhebliche Kosten für Kliniken und Rehazentren. „Die Frage, welche beauftragte Institution diese Kosten übernehmen soll, bleibt bislang offen“, so Chefarzt Wissel. Die Kliniken werden unabhängig davon, ob sie traditionelle Gangtherapien oder robotikgestützte Hightech-Ansätze nutzen, nach dem sogenannten DRG-System (Diagnosis Related Groups) bezahlt. Ein gewisser Ansehensvorteil unter den Rehazentren dürfte durch die Anschaffung der teuren Geräte jedoch auch eine Rolle spielen.
Wären Patienten – egal ob im Operationssaal oder Zuhause – bereit, sich einer Maschine statt eines Menschen anzuvertrauen?
41% der befragten Deutschen stimmten generell zu. 35%
8%
Überwachung der Herzfunktionen (Puls, Blutdruck, EKG)
Versorgung von Schnittwunden
16%
6%
Blutabnahme
Knochenbrüche richten
12%
0%
Tumortherapie-Beratung
Geburt
Quelle: PwC commissioned survey (2017)
.8
06-10_mt2_Robotik_HM_NEU.indd 8
©BIOCOM
500 Schritte sollst du gehen Das EksoGT-Gerät speichert nicht nur Körpermaße jedes Patienten, der Therapeut erhält nach dem Training außerdem Daten über muskuläre Koordination, Kraft und Bewegung. Seit vier Jahren nutzen die Vivantes-Therapeuten den Roboter. Die Akzeptanz und Motivation sei sowohl unter Therapeuten als auch unter Patienten sehr hoch. Angelegt ist das 23 kg schwere Roboter-Skelett in fünf Minuten. Waren früher drei Therapeuten nötig, um maximal 30 Schritte mit dem Patienten zu gehen, kann die Arbeit heute mit nur einer Hilfsperson durchgeführt werden. „Ein Patient sollte täglich mindestens 500 Schritte absolvieren, dann hat er nach Prof. Hesse – dem Pionier der Gangtherapie – eine Chance, das Gehen in Teilen wieder zu erlernen“, so Wissel.
Mobilisierung bereits im Intensivbett Je früher die Reha beginnt, desto besser das Endergebnis. Das Start-up Reactive Robotics aus München will deswegen schon auf der Intensivstation ansetzen. Mit einem robotikassistierten System sollen neurologische Intensivpatienten im Bett in die Vertikale gebracht und mobilisiert werden. „20% der Intensivpatienten – jene, die es wirklich hart getroffen hat – kann man derzeit nicht optimal mobilisieren“, sagt Alexander König, Gründer und Geschäftsführer des Jungunternehmens. Momentan sind drei bis vier Pflegekräfte nötig, um einen Intensivpatienten manuell, das heißt an einer gesonderten Apparatur außerhalb des Bettes, auf die Beine zu stellen. Der Transfer ist aufgrund der vielen Zugänge und Anschlüsse der Patienten oft mit großen Risiken und enormem Aufwand für das Pflegepersonal verbunden. Zwar gibt es in Krankenhäusern Bettfahrräder, die an die Liege geschoben und die Beinarbeit des Patienten trainieren können, doch bei dieser Therapie bleiben die Patienten liegen. Im besten Falle sitzen sie. „Holte man die Patienten ohne zusätzliche Bewegung zur manuellen Frühmobilisierung aus dem Bett, standen sie im Schnitt 20 Sekunden auf den Beinen, danach ist der Kreislauf zusammengebrochen“, erklärt König. Der Grund: Den Patienten fehlte genügend Beinbewegung, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. König und sein mittlerweile 17-köpfiges Team entwickeln daher ein Robotersystem, welches an das – ebenfalls von dem Start-up mitentwickelte – Krankenhausbett vollständig rangeschoben und den Patienten im medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:05:54 Uhr
Partner | schafft | Perspektiven TITEL.
MEDICAL ENGINEERING
Mit Sicherheit
zum Medizinprodukt. Ihr Entwicklungspartner Die ITK Engineering GmbH ist ein international tätiges Technologieunternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern mit Fokus auf schlüsselfertige System- und Softwarelösungen. Unser nach ISO 13485 zertifizierter Geschäftsbereich Medizintechnik unterstützt Kunden bei der Realisierung vernetzter und intelligenter Medizinprodukte über den gesamten Produktlebenszyklus mit: Software- und Hardwareentwicklung Komponenten- und Produktentwicklung sowie Fertigung als OEM-Partner Beratung
Unsere Kernkompetenzen Embedded Systems
Vernetzung
Funktionale Sicherheit
Robotik
Security
E-Health
Simulation
Dokumentation
Zertifiziert nach EN ISO 13485:2012 und EN ISO 9001:2015
sicher
vernetzt präzise
schlüsselfertig 06-10_mt2_Robotik_HM_NEU.indd 9
Unsere Leistungen Vorentwicklung: Innovationsberatung, Konzept & Machbarkeitsstudien, Anforderungsmanagement / Requirements Engineering, Prototypen / Mock-Ups Softwareentwicklung: Software Engineering, Algorithmenentwicklung, Bild- & Signalverarbeitung, Simulation & Modellierung (Virtual Prototyping) Hardwareentwicklung: Konzepterstellung, Serienentwicklung & Fertigung durch Partner Absicherung: Testmanagement & Testautomatisierung, Verifikation & Validierung, Codeanalyse & Code-Coverage Produktpflege: Software Updates, Analyse & Überarbeitung bestehender Systeme, Wartung & Support, SOUP Bewertung Plattformentwicklung: Modulare & wiederverwertbare Hardware- & Software-Komponenten
Normgerecht und effizient Systementwicklung gemäß EN 60601-1, Risikomanagement gemäß EN ISO 14971, Gebrauchstauglichkeit gemäß IEC 62366, Software Entwicklung gemäß IEC 62304, Dokumentation gemäß MDR, FDA, SFDA
ITK Engineering GmbH Hauptsitz Rülzheim Im Speyerer Tal 6 76761 Rülzheim
Tel.: + 49 (0)7272 7703-0 medizintechnik@itk-engineering.de
www.itk-engineering.de
Folgen Sie uns auch auf:
18.10.2017 14:50:42 Uhr
Titel.
Frisches Kapital für die Marktreife Ende September konnte das vor zwei Jahren gegründete Start-up einen siebenstelligen Betrag von Alt- und Neuinvestoren einwerben. Mit dem Kapital soll das System zu Ende entwickelt werden – diverse Prototypen existieren bereits. Nach der Zulassung 2018 soll es dann laut König in „verschiedenen LeuchtturmKliniken“ in Deutschland getestet werden. Zu den veranschlagten Kosten des Frühmobilisierungssystems wollte König im Gespräch mit medtech zwo keine Angaben machen. Allerdings sollen sie sich „im vollkommen normalen Umfeld dessen bewegen, was auch andere Therapien im Intensivumfeld kosten“, bekräftigt der Geschäftsführer.
Robotersysteme machen Betten frei Dank besserer Medizin überlebt ein Patient immer häufiger schwere Verletzungen und Unfälle. Umfragen der Krankenhausstatistik des Statistischen Bundesamtes zufolge soll sich die Zahl der in Deutschland benötigten Intensivbetten bis 2030 um 7.000 auf 35.000 Betten erhöhen. Durch eine geeignete Mobilisierung, wie sie sich König und sein Team vorstellen, ließe sich Studien aus den USA zufolge die durchschnittliche Liegezeit von zum Beispiel beatmeten Patienten von sechs Tagen auf der Intensivstation um anderhalb Tage verkürzen. „Bei unserem System muss aus Sicherheitsgründen immer
Mögliches Anwendungsszenario des Care-O-bot 4 des Fraunhofer IPA
. 10
06-10_mt2_Robotik_HM_NEU.indd 10
ein Pfleger danebenstehen. Allerdings kann sich die Person wirklich um den Patienten kümmern, mit ihm reden oder gleichzeitig die oberen Extremitäten therapieren“, erklärt König. Wie weit Roboter dem Pflegekräftemangel in Deutschland abhelfen können, diskutierten Anfang Oktober mehr als 1.000 Teilnehmer und 150 Referenten auf dem Europäischen Gesundheitskongress in München. Mit dabei war Birgit Graf, die am Stuttgarter FraunhoferInstitut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) den Serviceroboter Care-O-bot 3 entwickelt hat. Der mobile Roboterassistent soll Menschen beispielsweise in Pflegeheimen, Krankenhäusern oder im Haushalt mit Serviceangeboten unterstützen. Dafür mussten die Ingenieure dem Roboter beibringen, sicher durch Möbel zu navigieren und gezielt Dinge zu greifen. Erst die dritte Generation war ausgereift genug, um Praxistests in Seniorenheimen zu bestehen. Allerdings verhinderten Materialkosten von einer Viertelmillion Euro einen serienmäßigen Einsatz der Roboter. Sie dienten daher eher als eine ausbaufähige Forschungsplattform zur Weiterentwicklung technologischer Möglichkeiten, um zukünftige Einsatzmöglichkeiten voranzutreiben.
Der elektronische Butler rückt näher Seit zwei Jahren ist die neueste Version des Fraunhofer-Roboters, der Care-O-bot 4, fertiggestellt. Um das System preiswerter zu halten, entschieden sich die Ingenieure vom IPA für einen modularen Aufbau: Je nach gewünschter Leistung und Einsatzgebiet kann zum Beispiel auf die Arme des Roboters verzichtet und stattdessen ein kostengünstigeres Tablett eingesetzt werden. Der Serviceroboter könnte in Zukunft zum Beispiel Medikamente an das Krankenbett bringen oder Patienten als eine Art selbst angetriebener Rollator zur Toilette begleiten. Doch obwohl die Zahl der Serviceroboter, darunter auch Fabrikroboter oder autonome Staubsauger, nach Schätzungen der International Federation of Robotics (IFR) im kommmenden Jahr auf weltweit 50 Millionen ansteigen soll, hat es bisher noch kein Pflegeroboter in den kommerziellen Einsatz geschafft. Auch wenn die Produktion immer günstiger wird, bleiben ungelöste ethische sowie Sicherheitsfragen. Auch Birgit Graf vom Fraunhofer IPA ist sich sicher: „Der Roboter mit dem Waschlappen in der Hand ist noch ganz weit weg.“ hm
Abb.: Fraunhofer IPA
Bett in die Vertikale bringen kann. Mit einem zusätzlichen robotischen Modul beginnt die Mobilisierungstherapie des aufrecht positionierten Patienten. Die Patienten können in ihren Betten gehen, ohne das Bett zu verlassen.
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:06:03 Uhr
kommentar.
Extraterritoriale Patentverletzung
IP-Kommentar
Abb.: Haseltine
Der Schutz durch ein deutsches Patent erstreckt sich auf Deutschland. Kann daher ein Hersteller in Italien, der ein Reifen-Pannenset an einen Abnehmer in Italien verkauft, mit diesem Verkauf ein deutsches Patent verletzen? Der Bundesgerichtshof (BGH) kam in seiner Entscheidung „Abdichtsystem“ (X ZR 120/15 vom 16. Mai 2017) zu dem überraschenden Ergebnis, dass auch durch Verkäufe eines im Ausland ansässigen Herstellers an einen ebenfalls im Ausland ansässigen Kunden ein deutsches Patent verletzt werden kann. Im konkreten Fall ging es zwar um einen in Italien ansässigen Autohersteller als Abnehmer, der Fahrzeuge (inklusive Pannenset) unter anderem auch nach Deutschland liefert. Die Situation der Herstellung und Lieferung eines hierzulande patentgeschützten Produkts an einen Abnehmer im Ausland ist jedoch auch für die Medizintechnik relevant. Laut Urteilsbegründung des BGH ist der Lieferant dann zu einer Überprüfung des Sachverhalts verpflichtet, wenn für ihn konkrete Anhaltspunkte vorliegen, die es als naheliegend erscheinen lassen, dass seine Abnehmer die gelieferte Ware ins Inland weiterliefern oder dort anbieten. Im konkreten Fall waren die Verkaufszahlen an den in Italien ansässigen Autohersteller höher, als durch die Nachfrage in Italien alleine gerechtfertigt war. Dies wurde vom BGH bereits als „konkreter Anhaltspunkt“ für mögliche Lieferungen nach Deutschland beurteilt. Somit kann auch bei Verkäufen im Ausland Vorsicht geboten sein: Bei einem durch ein deutsches Patent geschützten Produkt sollte somit auch ein im Ausland ansässiger Hersteller das Auftreten seiner im Ausland ansässigen Abnehmer auf dem deutschen Markt überprüfen. Als Patentinhaberin kann es andererseits sinnvoll sein, auch (indirekte) Patentverletzungen durch ausländische Hersteller, deren Kunden das geschützte Produkt nach Deutschland liefern, in Deutschland geltend zu machen. .
Jana Crewett Associate Patent Attorney Haseltine Lake LLP
Profitieren Sie von unserer einmaligen Branchenexpertise, mit der wir Ihr Projekt sicher zum Erfolg führen. Telefon: +49 211 5998 2222 E-Mail: firmenkunden@apobank.de
www.apobank.de/firmenkunden
170324-apoFirmenkunde-AZ-Unternehmen-210x134.indd 1 11_mt2_0217_IP-Kommentar_ml.indd 11
24.03.17 09:14 19.10.2017 14:06:35 Uhr
Technologie.
Miniaturisierung
Kleinstantriebe treiben die Prothetik voran Menschen, die durch eine Amputation oder einen Unfall eine Hand verloren haben, können mit immer besseren Prothesen versorgt werden. Leistungsstarke Kleinstmotoren sorgen dafür, dass die neuesten Modelle schnell oder fest zupacken können, wobei die Greifkraft beim Halten konstant bleibt.
Die Autorin
Ellen-Christine Reiff Redaktionsbüro Stutensee
. 12
12-13_mt2_0217_Faulhaber.indd 12
Elektrische Signale für intuitive Bewegungen Zwei Elektroden, die im Prothesenschaft integriert sind, erkennen die myoelektronischen Signale und leiten diese an die Steuerungselektronik weiter, die diese Signale verstärkt und zur Aktivierung von fünf kleinen Elektromotoren nutzt, die daraufhin die Finger und Daumen bewegen; die Hand öffnet oder schließt sich. Dabei entscheidet die Stärke der Muskelkontraktion über die Geschwindigkeit und die Greifkraft: Ein schwaches Signal erzeugt eine langsame Bewegung, ein starkes Signal eine schnelle.
Die Muskeln, deren Signale zum Öffnen und Schließen der Handprothese genutzt werden, sind normalerweise für die Bewegung des Handgelenks zuständig. Der Träger der Handprothese muss also lernen, dass sie nun eine andere Funktion haben. „Das menschliche Gehirn ist unglaublich anpassungsfähig. Schon nach kurzer Zeit führen die Menschen die Bewegung ebenso intuitiv durch“, weiß dazu Ted Varley, technischer Direktor bei Steeper.
Mehr Motoren für mehr Kontrolle Die erste myoelektronische Hand kam bereits Anfang der 1980er-Jahre auf den Markt. Sie wurde von einem einzelnen Motor angetrieben und hatte nur einen einfachen Greifmechanismus: Daumen, Zeige- und Mittelfinger konnten zu einem Zangengriff geschlossen werden. Ringfinger und kleiner Finger waren nur aus kosmetischen Gründen vorhanden und hatten keine Greifkraft. Dieses Konzept wurde vor etwa zehn Jahren für die Bebionic-Hand grundlegend geändert. „Wir haben festgestellt, dass die Menschen eine geringere Greifkraft pro Finger akzeptieren, wenn sie dafür mehr Flexibilität erhalten“, erklärt Varley. Um die Finger einzeln steuern zu können, wird bei der Bebionic-Hand daher jeder Finger mit einem eigenen Elektromotor ausgestattet. Vier Motoren der Finger sind im Bereich der Handfläche untergebracht, der fünfte im Daumen selbst.
Abb.: Faulhaber
Funktionelle Prothesen kennen die meisten nur aus Science-Fiction-Filmen, in denen die künstlichen Extremitäten übermenschliche Kräfte verleihen. Im echten Leben dagegen machen bionische Handprothesen ihre Träger zwar nicht zu Superhelden, sie können ihnen aber viele Tätigkeiten ermöglichen, die für andere Menschen selbstverständlich sind. Das britische Unternehmen Steeper hat dafür die kleine myoelektronische Handprothese Bebionic entwickelt. Die künstliche Hand wiegt zwischen 400 und 600 Gramm und ist damit etwa so schwer wie die natürliche Hand (Abb. links). Gesteuert wird sie durch elektrische Signale. Diese werden durch Muskelkontraktionen erzeugt und lassen sich mit Elektroden auf der Haut messen, ähnlich wie bei einem EKG in der Herzdiagnostik.
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:24:33 Uhr
Technologie.
Dank der individuellen Steuerung können die Finger zu insgesamt 14 verschiedenen Griffmustern arrangiert werden. Mit dem Schlüsselgriff, der den Daumen bei gebeugten Fingern auf und ab bewegt, kann man zum Beispiel flache Gegenstände wie Teller, Schlüssel oder Scheckkarten halten. Mit dem Hakengriff können schwere Lasten bis zu 25 Kilogramm getragen werden, der ausgestreckte Zeigefinger erlaubt die Benutzung von Tastaturen und Fernbedienungen. Befindet sich der Daumen in der Oppositionsstellung und alle Finger werden so weit geschlossen, bis sie auf Widerstand stoßen, ergibt das den Kraftgriff. Dieser wird verwendet, um unregelmäßig geformte Gegenstände wie etwa Weingläser zu umfassen. „Diese Haltung sieht viel natürlicher aus als ein Zangengriff. Außerdem ist der Griff stabiler, wenn alle Finger benutzt werden“, betont Varley. Um zwischen den einzelnen Griffmustern zu wechseln, nutzen die Bebionic-Träger ebenfalls die Armmuskeln. Geben sie bei bereits geöffneter Hand ein weiteres „Öffnen“-Signal, wechselt die Prothese in den nächsten Modus. Ein zusätzliches Signal liefert der Daumen, der mit der biologischen Hand entweder seitlich an die Finger herangeführt oder in die gegenüberliegende Position gebracht werden kann. Je nachdem, welche Daumenposition gewählt wird, stehen unterschiedliche Griffmuster zur Verfügung. Dabei können die Handbesitzer selbst entscheiden, welche der 14 Greifarten sie nutzen möchten und in welcher Reihenfolge diese abgerufen werden. Mit einer Software können sie die Prothese auch individuell programmieren.
Abb.: Faulhaber
Gesteigertes Selbstwertgefühl Die bionische Hand erleichtert viele Alltagsaktivitäten. Darüber hinaus hat die künstliche Hand aber auch einen großen psychologischen Effekt: „Viele Prothesenträger berichten, dass mit der Bebionic ihr Selbstwertgefühl gestiegen ist, da sie mit ihrer neuen High-Tech-Prothese auf Interesse und Faszination stoßen.“ In diesem Zusammenhang spielt auch das attraktive Design der Prothese eine wesentliche Rolle; die Verwendung von Aluminium und Edelstahl sorgt für eine ansprechende Optik. Zudem wurde die äußere Form dem natürlichen Vorbild so weit wie möglich nachempfunden. „Unser Vorgehen medtech zwo. 2.2017.
12-13_mt2_0217_Faulhaber.indd 13
bei der Entwicklung der dritten Bebionic-Generation war in der Prothetik eher unüblich: Wir haben zuerst das Gehäuse entwickelt und dann nach Lösungen gesucht, wie die einzelnen Komponenten darin untergebracht werden können“, betont Varley. „Noch vor fünf Jahren wäre dieser Ansatz für eine so kleine Hand nicht möglich gewesen – die Technologie war noch nicht reif dafür.“ Auch der für die Anwendung prädestinierte DC-Kleinstmotor der Serie 1024 SR (Abb. rechts) befand sich noch in der Entwicklungsphase, als Steeper sich 2013 mit seinem Vorhaben an die Firma FAULHABER wandte. Die Projektteams auf beiden Seiten haben dann die Entwicklung von Motorserie und Handprothese gleichzeitig vorangetrieben. An den regelmäßigen Treffen der Teams nahm auch der ausschließliche Vertriebspartner von FAULHABER in Großbritannien, Electro Mechanical Systems (EMS) teil. Aus dieser intensiven Zusammenarbeit sind schließlich ein Motor mit einem außergewöhnlichen Kraft-Volumen-Verhältnis sowie ein maßgeschneiderter Antrieb für den Daumen hervorgegangen, was diese ausführliche Kooperation bei der Entwicklung zu einem erfolgreichen Abschluss bringt.
1 Frage an
Bestnoten für Leistung Der DC-Kleinstmotor der Serie 1024 SR bietet eine erstaunliche Leistungsdichte. Bei einem Durchmesser von 10 mm und einer Länge von 24 mm liefert er ein Haltemoment von 4,6 mNm. Zudem bietet er durch seine flache Drehzahl/Drehmomentkurve ein konstant hohes Drehmoment über den gesamten Geschwindigkeitsbereich. Die starke Leistung wird unter anderem durch die Entwicklung einer neuen Spulenkonstruktion ermöglicht, die 60% mehr Kupfer enthält als ihr Vorgänger und mit leistungsstarken Seltene-Erden-Magneten kombiniert ist. Um für eine möglichst geräuscharme Bewegung zu sorgen, sind die Motoren mit maßgeschneiderten Planetengetrieben der Serie 10/1 ausgestattet. Von dem Ergebnis der Zusammenarbeit ist Ted Varley begeistert: „Die Bebionic-Hand in Größe S ist zurzeit die realistischste myoelektronische Handprothese auf dem Markt. Ohne die enge Kooperation mit dem engagierten Projektteam von FAULHABER wäre es uns nicht möglich gewesen, dieses Projekt zu realisieren“. .
Tiziano Bordonzotti Vertriebsingenieur FAULHABER MINIMOTOR
medtech zwo. Was war die größte Herausforderung beim Bebionic-Projekt? Bordonzotti. Ohne Zweifel die Entwicklung des Linearantriebssystems, das in den Daumen integriert werden musste. Dank des präzisen Vierpunktlagers der FAULHABER-Tochter Micro Precision Systems konnte der Antrieb mit 49 mm Länge deutlich kürzer dimensioniert werden als sonst üblich. Trotz der geringen Abmessungen hält der Antrieb den für die Anwendung notwendigen hohen Axialkräften von bis zu 300 N stand. 13
.
19.10.2017 14:24:40 Uhr
TECHNOLOGIE.
Diagnostik
DIGITAL UND VERNETZT Wie Krankenhäuser und Krankenkassen künftig das E-HealthPotenzial ausschöpfen wollen
DER SPURENLESER Wie GEOMAR-Forscher Anton Eisenhauer von Korallenriffen zur Knochen-Diagnostik kam
ELEKTRISCHER BIOCHIP Die mobilen Geräte von Campton Diagnostics spüren Ebola und Malaria rasch in Blutstropfen auf
aus: Life Science Nord Magazin (Ausgabe 1/2017) Seit 2016 erstellen die Fachredakteure der BIOCOM AG das Magazin im Auftrag der Life Science Nord Management GmbH.
Malaria- oder Zika-Erreger in einem Blutstropfen aufspüren – das elektrische Biochip-System von Campton Diagnostics schafft das in wenigen Minuten. Das Start-up aus Itzehoe könnte damit eine neue Ära in der Vor-Ort-Diagnostik einläuten. Der Biochip – das elektronische Herzstück des Testsystems – ist kaum größer als die SIM-Karte eines Handys. Er wird in das passende Kunststoffgehäuse gesteckt, schon ist das System bereit, um mit einem Blutstropfen aus der Fingerkuppe eines Patienten gefüttert zu werden. Steckt man dieses Setup wiederum in ein handliches Lesegerät, so kann man in wenigen Minuten mit dem zuverlässigen Testergebnis auf dem Display rechnen. So funktioniert das Schnelldiagnostik-System der Campton Diagnostics UG. Die 2016 entstandene Ausgründung aus dem Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie (ISIT) stützt sich auf eine Biochip-
Technologie, die am Standort in Itzehoe bereits seit etwa zehn Jahren entwickelt wird. „Viele der gängigen antikörperbasierten Bioassays erfordern eine aufwendige Vorbereitung, sind kompliziert in der Bedienung und dauern mehrere Stunden. Unser System hingegen basiert auf einer elektrochemischen Auswertung – deshalb können wir direkt mit einem Tropfen Vollblut testen“, sagt Campton-Geschäftsführer Lars Blohm, der für die Technologieentwicklung verantwortlich ist.
Schnelle Ergebnisse bei Infektionserregern Weniger als zehn Minuten bis zum Ergebnis – besonders in der Infektionsdiagnostik im Krankenhaus bedeutet das einfach handhabbare System des Fraunhofer-Spin-offs eine enorme Zeitersparnis. Deshalb wollen die Itzehoer sich auch zunächst mit ihrem System auf die schnelle Diagnostik von Infektionskrankheiten wie Hepatitis, Zika, Ebola und Malaria fokussieren. Das Team von Campton Diagnostics zählt derzeit vier Mitarbeiter. CEO und Mitgründer ist Jürgen Brink von der Curit Biotech Holding GmbH, die in Mönchengladbach ihren Sitz hat. Zusammen mit WissenschaftsGeschäftsführer Eric Niebling baut das Unternehmen nun ein interdis-
. 14
14-15_mt2_0217_BIOCOM-Services_sw.indd 14
Abb.: Campton Diagnostics
MEDTECH, BIOTECH & PHARMA | 1/2017
Blut trifft auf smarte Elektrochemie
medtech zwo. 2.2017.
20.10.2017 13:00:35 Uhr
Ihr Kommunikationspartner in der Medizintechnik.
TECHNOLOGIE.
ziplinäres Team in Itzehoe auf. Der Clou an dem elektrischen Biochip ist nicht nur seine Schnelligkeit. Ausgestattet mit 16 Messpositionen lassen sich damit mehrere unterschiedliche Parameter gleichzeitig vermessen. „Bei Zika- oder Hepatitisviren lassen sich so in einem Durchlauf verschiedene Immunantworten auf die Erreger und deren Subtypen voneinander unterscheiden“, erläutert Blohm.
Elektrische StrĂśme werden ausgelesen Neben dem Chip ist insbesondere das Kunststoffgehäuse, die sogenannte Kartusche, zentral fĂźr die auf einen bestimmten Erreger zugeschnittene Diagnostik. Der Einwegartikel ist durchzogen von mikrofluidischen Kanälen und trägt alle notwendigen Reagenzien – unter anderem jene FängermolekĂźle, an die AntikĂśrper aus dem Blut andocken kĂśnnen. „HerkĂśmmliche Immuntests werden optisch analysiert, wir lesen hingegen elektrische StrĂśme aus“, sagt Blohm. Das mache das System so robust und trotzdem hochempfindlich.
CORPORATE PUBLISHING
VIDEO
Ob sich das mobile System tatsächlich in der Infektionsdiagnostik in Krankenhäusern oder vor Ort bewährt, ßberprßft das Team mit Kooperationspartnern in Sßdafrika und Brasilien. An weiteren strategischen Partnerschaften fßr die Entwicklung neuer Tests ist das Start-up aus Itzehoe sehr interessiert. pg. medtech zwo. 2.2017.
14-15_mt2_0217_BIOCOM-Services_sw.indd 15
! " " $
X-RAY LASER FIRES UP
ALGAE-BASED COSMETICS ! ! #
#1/2017
Innovative Hilfsmittel Innovative medical aids
Umfrage | Survey: Wachstum der MedtechBranche abgeschwächt Schwerpunkt: Growth of medtech sector Wachsender Hilfsmittelmarkt slowed down Focus: Growing medical aids market
Fokus auf Innovation: Neue Produkte sind gefragt Focus on innovation: New products are wanted
Standpunkt: Innovative Hilfsmittel schneller zum Patienten bringen Point of view: Bringing innovative medical aids to the patients faster
Imagefilme, Produktvideos, Social-Media-Teaser, Veranstaltungsberichte, Animationen – die digitalen Medien haben dem Bewegtbild in der Unternehmenskommunikation eine ungeahnte Renaissance beschert. Bei BIOCOM bekommen Sie alles professionell aus einer Hand: vom Drehbuch bis zur Publikation bei YouTube & Co.
IM VERLAG
$( &* +
$%"% &(' ( ')$ ( (
Im hauseigenen Verlag der BIOCOM AG erscheinen verschiedene erfolgreiche B2B-Printpublikationen mit den dazugehĂśrigen Online-Plattformen, darunter die Fachzeitschrift „medtech-zwo“ und der „Guide to German Medtech Companies“, eine internationale Visitenkarte der forschungsstarken MedizintechnikBranche Deutschlands.
VDWF-Präsident Thomas Seul ßber Spritzguss und dessen zukßnftige Bedeutung fßr die Medizintechnik
$ ! ) ( ' ,)$ # $ $ )(' ( &# $ $ ( $ $ & )!)$ ( '( "" ' # " * &$ (,(
$ "(# &!( , $( $ ! # " !
MFCLD< )
Testläufe in Sßdafrika und Brasilien
NEW STEPS IN NEUROSCIENCE
Kunden- und Hauszeitschriften gehÜren zu den anspruchsvollsten Elementen einer erfolgreichen Unternehmenskommunikation. Bei der BIOCOM AG stehen Ihnen inhaltlich versierte Experten, Journalisten, Grafiker und Techniker zur Verfßgung, um Ihre Zeitschrift oder Ihre Broschßre zu einem echten Erfolgsprodukt zu machen. Eine enge Verzahnung mit den entsprechenden Online-Auftritten und den sozialen Netzwerken ist dabei selbstverständlich. Soll es nur einen digitalen Auftritt geben, stehen unsere Fachleute sowohl inhaltlich, konzeptionell und technisch bereit, um Ihre Homepage zu gestalten oder zu optimieren. Unternehmenskommunikation aus einer Hand, inhaltsgetrieben und ergebnisorientiert.
Mit Investoren Weichen fĂźr Zulassung stellen Ein kompaktes Lesegerät vervollständigt das Testsystem. Die Fraunhofer-Plattform ist patentiert und wurde an Campton lizenziert. Anfang dieses Jahres ist das Spin-off an den Start gegangen. â&#x20AC;&#x17E;Derzeit sind wir damit beschäftigt, Investoren zu begeisternâ&#x20AC;&#x153;, sagt Blohm. So sollen die Weichen fĂźr die Zulassung als Medizinprodukt gestellt werden. Es ist die Voraussetzung, um das mobile Gerätesystem auf den Markt zu bringen. Am ISIT ist auch die komplette Infrastruktur inklusive Reinräumen vorhanden, um bei der Herstellung und dem Vertrieb von Biochips voll durchzustarten. In zwei bis drei Jahren beabsichtigen die GrĂźnder, mit mehr als 100.000 Biochips pro Jahr die ersten Anwendungen in den Diagnostikmarkt zu bringen.
MEDTECH, BIOTECH & PHARMA | 3/2017
BIOCOM AG â&#x20AC;&#x201C; the app Find the digital issues and much more on our free app in the following stores:
tinyurl.com/y8rj2oal
tinyurl.com/y7xulrce
www.medtech-zwo.de/dienstleistungen Kontakt: m.fegers@biocom.de
19.10.2017 14:26:43 Uhr
Recht.
EU-Regulierung
Konsequenzen aus der MDD-Novelle
Dr. Thomas Meindl Sales & Services Labor L+S AG
Im Bereich Medizinprodukte sind die regulatorischen Anforderungen zur Produktion und Überwachung anders formuliert und strukturiert als in der pharmazeutischen Herstellung. Die entscheidenden Regelungen sind in der Medical Device Directive (MDD) beziehungsweise der Active Implantable Medical Device Directive geregelt. Im Gegensatz zu Pharmazeutika entfällt hier zum Beispiel die Anforderung zu persönlichen Audits vor Ort, in denen neben der Kontrolle der Qualität auch spezifische Prozesse im Detail diskutiert und individuelle Lösungen zu Optimierungen entwickelt werden können. Eine aktuelle Version der MDD ist am 25. Mai 2017 in Kraft getreten. Vor Jahren schon gab es erste Entwürfe dieser Direktive, die kontrovers und intensiv diskutiert wurden. Dieser lange Entwicklungszeitraum reflektiert die Notwendigkeit, hier einen tragbaren und auch im Laboralltag umsetzbaren Kompromiss zu finden. Nach Inkrafttreten dieser Direktive gilt es nun, die Vorgaben in der betroffenen Arbeitswelt und damit auch in den beteiligten Prüflaboren umzusetzen. Hier ein Überblick über die wichtigsten Änderungen: › Es erfolgt eine Höherklassifizierung bestimmter stofflicher und chirurgisch-invasiver Medizinprodukte. › Die Anforderungen an die technische Dokumentation werden detaillierter geregelt (kontinuierliche Aktualisierung ist eine neue Anforderung). › Jedes Produkt muss eine eindeutige Produkt identifizierungsnummer (Unique Device Identification) haben. › Die Datenbank EUDAMED wird deutlich ausgeweitet: Bisher waren hier nur staatliche Institutionen
. 16
16_mt2_0217_Advertorial_LS-Labor.indd 16
aufgeführt, nun sollen teilweise auch Hersteller und benannte Stellen aufgeführt werden. › Der Hersteller muss eine qualifizierte Person im Unternehmen benennen (qualifiziertes Fachwissen auf dem Gebiet Medizinprodukte). › Tätigkeit und Prüfbescheinigungen der benannten Stellen werden EU-weit vereinheitlicht. › Klinische Bewertungen und klinische Prüfungen werden detaillierter geregelt und vorgeschrieben (Post-Market-Monitoring wird einbezogen). › Es werden „Special notified bodies“ (Benannte Stelle) für Hochrisikoprodukte eingerichtet. › Scrutiny-Verfahren: Benannte Stellen können verpflichtet werden, jeden neuen Antrag auf Konformitätsbewertung für Produkte mit hohem Risiko an eine Expertenkommission zu melden. Grundsätzlich werden nahezu alle Prozesse strenger reguliert und intensiver kontrolliert. In der Zusammenarbeit mit einem Auftragslabor können unter anderem Beratungs- und Prüfdienstleistungen im Vordergrund stehen. Unter der Annahme, dass mit der Implementierung der aktuellen MDD-Version die Kontrollen der verschärften Anforderungen intensiviert werden, müssen zeitnah Verfahren etabliert werden, um die effiziente Umsetzung dieser Prozesse zu gewährleisten. Dazu gehören das Erstellen, die Freigabe und das Schulen von Protokollen und Vorschriften. Sind diese Dokumente erst einmal in Kraft, kann auf dieser Basis der anstehende Berg an zu leistenden Bewertungen und Prüfungen bewältigt werden. In einem guten Zusammenspiel der verschiedenen Interessensträger, Behörden, Hersteller und Prüflabore kann das in einem angemessenen Zeitraum gelingen. .
Abb.: Labor L+S AG
Der Autor
In den vergangenen Jahren haben sich die Anforderungen für die Freigabe von Medizinprodukten immer weiter verschärft – hier eine Zusammenstellung der wichtigsten Änderungen der aktuellen Version der Medical Device Directive (MDD).
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:27:19 Uhr
UNIQUE COLLAGEN PRODUCTS FOR MEDICAL USE
Ideal tools for regenerative medicine
> cell carrier membranes
for targeted cell implantation
> viscous suspension
for biocompatible coating of implants
> customized sheets for surgery
contact@bio.viscofan.com www.viscofan-bioengineering.com
17_mt2_2017_Viscofan.indd 1
80 years of excellence in collagen, made in Germany
18.10.2017 14:54:53 Uhr
e-Health.
Kardiologie
Telemonitoring – nützlich oder nicht? Die Telemedizin hat sich in den vergangenen Jahren einen festen Stand in der Herzheilkunde erarbeitet. Einige Leistungen sind bereits in das Erstattungssystem integriert. Bei anderen läuft noch der Kampf um die Deutungshoheit in Bezug auf Kosten-Nutzen-Daten. Die Telekardiologie gilt als eine patientenfreundliche Form der ärztlichen Betreuung und Nachsorge von Patienten mit Herzleiden. Es gibt verschiedene Systeme, die alle eine automatische Sicherheitsfunktion haben: Komplikationen – wie gefährliche Veränderungen im Herzrhythmus oder technische Funktionsstörungen des Gerätes – werden dem Arzt oder klinischen Zentrum umgehend mitgeteilt. So retten telekardiologische Systeme Leben. Insbesondere der Einsatz bei den Indikationen Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörung gilt als vielversprechend. Die Bandbreite der eingesetzten Geräte reicht dabei von Implantaten zu externen Technologien, von reinen MonitoringSystemen bis hin zu Systemen der ereignisabhängigen beziehungsweise regelmäßigen elek trischen Stimulation der Herzmuskelkontraktion. Zu letzteren gehören klassische Herzschrittmacher und Systeme zur kardialen Resynchronisations-Therapie (CRT) bei chronischer Herzpumpenschwäche, zu ersteren zum Beispiel Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) zur Normalisierung die Herzmuskelaktivität im Falle einer lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörung.
Teleüberprüfung ja, Telemonitoring nein Die Fernüberprüfung von Patienten mit einem ICD oder einem CRT-System wurde zum 1. April 2016 als erste telemedizinische Leistung in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) der Kassengebührenordnung aufgenommen. Seitdem können Kardiologen die Funktionsfä-
. 18
18-19_mt2_0217_Telekardiologie_ml.indd 18
higkeit bestimmter kardiologischer Implantate auch telemedizinisch überprüfen und sie bei Bedarf anders einstellen – und beides auch abrechnen. Das Problem: Zum einen fallen Herzschrittmacher nicht unter diese Regelung. Zum anderen bleibt die engmaschige Überwachung mit automatischer Benachrichtigung beim Auftreten klinisch relevanter Ereignisse, das sogenannte Telemonitoring, weiterhin außen vor.
Vorbericht bemängelt fehlende Daten und Kooperationsunwillen Auf der vom Branchenverband BVMed organisierten Veranstaltung „Fortschritt erLeben – Versorgungshürden in der Herzmedizin“ Mitte Oktober in Berlin wurde dieser Missstand angeprangert. Beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) läuft zum Thema Telemonitoring seit April 2016 ein Nutzenbewertungsverfahren. Der Vorbericht des Institutes für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vom August 2017 sieht derzeit weder Vorteile noch Nachteile. „Zum einen fallen die Behandlungsergebnisse bei einer ganzen Reihe von Zielkriterien wie Mortalität, Dekompensation, Herzinfarkt/Schlaganfall und Hospitalisierung mit Telemonitoring weder besser noch schlechter aus als ohne. Zum anderen sind zu unerwünschten Ereignissen und zur Lebensqualität mangels Daten gar keine Aussagen möglich“, berichten die Wissenschaftler des Institutes. Laut IQWiG sei die Kooperation mit der Industrie „verbesserungsfähig“. Auch von Wissenschaftlern initiierte Studien kommen medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:27:49 Uhr
e-Health.
aufgrund fehlender Transparenz nicht gut weg. „Klinische Studien haben keinen Selbstzweck, vielmehr müssen alle ihre Resultate so rasch wie möglich öffentlich verfügbar sein“, sagte der stellvertretende Leiter des IQWiG, Stefan Lange. Der BVMed sieht hingegen eine „Diskrepanz zwischen der IQWiG-Bewertung und den aktuellen positiven Empfehlungen der kardiologischen Fachgesellschaften“. Derzeit läuft in der Sache das Stellungnahmeverfahren. Die Beschlussfassung des G-BA soll 2018 vorliegen.
Premiere für ambulante Verfahren Trotz des ungewissen Ausgangs ist dieser Vorbericht für Philipp Grätzel von Grätz, Journalist und ausgebildeter Kardiologe, „eine Art Ritterschlag, denn zum ersten Mal überhaupt durchläuft ein ambulantes telemedizinisches Verfahren das volle deutsche Bewertungsprogramm für Technologien im Gesundheitswesen und steht damit gleichberechtigt neben Tabletten und therapeutischen Medizinprodukten“. Falls sich der G-BA in Zukunft auch der Nutzenbewertung von klassischen Herzschrittmachern annimmt, dürfte das Ergebnis ähnlich neutral ausfallen, vermutet Grätzel von Grätz in der Ärztezeitung. Bei der BVMed-Veranstaltung in Berlin erinnerte Tino Hauser, Director Clinical Affairs & Reimbursement beim Herzschrittmacher-Hersteller Biotronik, daran, dass über eine Million Patienten mit
Herzschrittmachern oder implantierbaren Defibrillatoren in Deutschland eine regelmäßige Nachsorge benötigen. Er ist vom Nutzen eines kontinuierlichen Telemonitorings samt zeitnaher automatischer Benachrichtigung bei relevanten Ereignissen überzeugt: „Studien zeigen als Effekte unter anderem weniger klinische Nachsorgen und damit Kosteneinsparungen, aber auch gerettete Leben.“
der Telemedizin sind laut Leonhardt eindeutig, die Studienlage überzeugend. Hier führt er an, dass die Telekardiologie auch in die europäische Leitlinie mit dem höchsten Evidenzlevel aufgenommen wurde. Kein Wunder also, dass er die Kostenübernahmesituation in Deutschland als „unbefriedigend“ bewertet.
Volker Leonhardt, Ärztlicher Leiter des Herzschrittmacher- und ICD-Zentrums und der Zentrale für Telemedizin in Berlin, legte bei der Veranstaltung seine Sichtweise dar. Sein Zentrum betreibt die telemedizinische Nachsorge von mehr als 1.200 Patienten mit Herzschrittmachern, CRT-Geräten, implantierten Defibrillatoren oder Ereignisrekordern. Er bezeichnete die Telekardiologie als „hocheffektives Instrument“ sowohl zur Nachsorge als auch zur Überwachung der Patienten. Vorteil ist die zeitnahe Verifizierung von Fehlfunktionen, Herzrhythmusstörungen und sonstigen kardialen Befunden. Alle behandlungsrelevanten Informationen sind verfügbar, „wo und wann immer sie gebraucht werden“, so Leonhardt. Telekardiologie funktioniere dabei nicht nur bei ICD- und CRT-Trägern, sondern auch bei Herzschrittmachern sehr gut. Dadurch könne beispielsweise der Schlaganfall als Folge des Vorhofflimmerns verhindert werden. Die Vorgaben der Politik zur Förderung
Der größte Kritikpunkt der Teilnehmer der BVMed-Veranstaltung war indes systemischer Natur. Die Kardiologen und Vertreter von Medizintechnik-Unternehmen kritisierten den langen und steinigen Weg, den man gehen muss, um neue medizintechnische Verfahren in der ambulanten Versorgung zu etablieren.
Viele Hürden, wenig Planungssicherheit
Die Verfahren zur Aufnahme in den ambulanten Leistungskatalog (den Einheitlichen Bewertungsmaßstab) würden ebenso wie die Nutzenbewertungsverfahren zu lange dauern. Zudem werden sie als intransparent empfunden. Ein weiterer Stein des Anstoßes: Die Gutachtenpraxis des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen erschwere eine Versorgung der Patienten nach den aktuellen medizinischen Leitlinien. Die Unternehmen forderten, Fristen und Verfahrenswege gesetzlich zu regeln. Zudem sollten die Gutachtenleitfäden des Medizinischen Dienstes zwingend mit den medizinischen Fachgesellschaften abgestimmt werden. ml.
Das sichere Internet of Medical Things Die Cybersicherheit vernetzter Medizingeräte: Hier stehen der Ruf Ihres Unternehmens, seine wirtschaftliche Zukunft… und Menschenleben auf dem Spiel. Warum Ihr Unternehmen sich mit einer PKI schützen sollte – und warum nicht jede PKI geeignet ist – das lesen Sie in VASGARDs kostenlosem White Paper „Vernetzte Medizingeräte: PKI schafft Vertrauen“ unter www.vasgard.com/pki.
Holistic Cyber Intelligence info@vasgard.com
18-19_mt2_0217_Telekardiologie_ml.indd 19
19.10.2017 14:27:57 Uhr
Technologie.
Logistik
Die Lieferkette als Chance für die Medizintechnik Der Autor
Jan Denecker Marketing Director Healthcare UPS Europe
Durch wechselnde Vorschriften und Markttrends wird es für Unternehmen der Medizintechnikbranche zunehmend schwieriger, gesunde Gewinnspannen zu halten. Die Lieferketten bieten erhebliches, oft ungenutztes Potential, um im Wettbewerb erfolgreich zu sein. Unternehmen der Medizintechnik, die ihre Lieferkette optimieren, erlangen einen Wettbewerbsvorteil. Neue Richtlinien und der zunehmende Wettbewerb durch generische Medizinprodukte führen zu einem erheblichen Preisdruck auf die Hersteller von Premium-Geräten. Die früher von Chirurgen getroffenen Einkaufsentscheidungen treffen heute die Einkaufsabteilungen der Krankenhäuser. Ebenso ist die 3D-Druck-Revolution ein Trend, der sich in erheblichem Maß auf die Preisgestaltung und die Nachfrage nach medizinischen Markenartikeln auswirken kann.
tion) für Medizinprodukte verfügt, eine bessere Transparenz erlangen.
Gesteigerte Effizienz Durch den Zugriff auf ein FSL-Netzwerk wird das Inventar des Außendienstmitarbeiters aufgenommen und in Einrichtungen mit Ortungs- und Überwachungsfunktionen in die Nähe der Versorgungseinrichtungen gebracht. Unternehmen sollten bei einem 3PLPartner nach Fähigkeiten suchen, die die Effizienz in der gesamten Lieferkette steigern.
Diagnose von Schmerzpunkten Ein Schmerzpunkt in der Medizintechnikbranche ist die Lagerhaltung implantierbarer Geräte und Hilfsmittel. Diese ist kostspielig und sollte daher möglichst kurz ausfallen. Vertriebsmitarbeiter wollen ihre Beziehungen zu Chirurgen allerdings nicht gefährden, wenn benötigte Implantate nicht auf Lager sind. UPS schätzt, dass etwa 70% der Lagerbestände mit den Vertriebsmitarbeitern unterwegs sind. Die mangelnde Transparenz dieses Bestands und dessen Auslieferung wirkt sich nicht nur auf die Kosten aus, sondern unter Umständen auch auf die Reputation der Marke.
Den Status quo herausfordern Hersteller von Medizinprodukten können durch die Zusammenarbeit mit einem Dritt anbieter von Logistikdienstleistungen (3PL), der über ein FSL-Netz (Field Stocking Loca-
. 20
20_mt2_0217_UPS.indd 20
Beispielsweise statten die Hersteller implantierbarer Geräte Chirurgen mit Instrumentenablagen und Werkzeugen aus, die traditionell vom Herstellervertreter verwaltet werden. Diese Kits erfordern Nachschub, Dekontamination und Tests nach der Operation – alles logistische Aufgaben. Ein 3PL kann zum Beispiel einen Leihkit-Verarbeitungsstandort eröffnen, der einen Dekontaminations- und Auffüllungsservice anbietet.
Schlüsselelement für Erfolg Die Ausrichtung der Lieferkette nach der strategischen Vision des Unternehmens kann ein Schlüsselelement für den Markterfolg sein. Durch eine optimierte Lieferkette werden Unternehmen flexibler als je zuvor. Wichtige Medizinprodukte müssen neue Märkte in einem integrierten Fluss erreichen, der sich an strenge Sicherheitsprotokolle hält. . medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:28:16 Uhr
17.-19. April 2018 Messe Stuttgart Deutschland
NEU
Ihre Quelle fĂźr Technologie & Innovation
FOKUS IN 2018: Smart Health & Manufacturing
Das Branchentreffen der Medizintechnik in Europa Sie mĂśchten sich kostenlos als Besucher registrieren? Melden Sie sich an unter www.medteceurope.com/europe/visit
Networking
Weiterbildung
21_mt2_2017_medtech-europe-UBM.indd 1
Innovationen
Sourcing
Start-up Academy 18.10.2017 14:58:28 Uhr
TECHNOLOGIE.
Interview
Mikrostrom als therapeutische Allzweckwaffe Mit zwölf Mitarbeitern ist Berlin Heals eine kleine Firma. Doch das in der Entwicklung befindliche Herzimplantat C-MIC steht exemplarisch für einen der großen Trends in der Medizintechnik: Elektrozeutika. Wo der kleine Neurostimulator seine Vorteile gegenüber Arzneimitteln ausspielt, verrät Geschäftsführer Johannes Müller.
Müller. Eine allgemeingültige Klassifikation der verschiedenen Technologien gibt es noch nicht. Im Falle von C-MIC ist die Einordnung schwierig, da die durch das Implantat ausgelösten molekularen Vorgänge nicht abschließend aufgeklärt sind. Bei klassischen Neurostimulatoren wird ein Nerv oder ein Teil des Nervs beeinflusst. Bei unserem Ansatz wird das Herzmuskelgewebe direkt bestromt. Der beobachtete Effekt kann sowohl auf die Aktivierung der vielen kleinen Nerven im Herzen als auch auf eine durch den Strom veränderte Genexpression in den Zellen zurückgeführt werden. Diese komplexen Vorgänge zu entschlüsseln dürfte innerhalb der nächsten zehn Jahre kaum gelingen. Für den Patienten ist das aber alles unerheblich. Da zählt nur, dass es funktioniert. medtech zwo. Wie genau funktioniert das Implantat und welche Effekte wurden beobachtet? Müller. Es handelt sich um ein kleines Gerät von der Größe eines Herzschrittmachers, das mittels zweier Kontakte einen sehr schwachen elektrischen Strom, einen sogenannten Mikrostrom, direkt an das Herz abgibt. Das Implantat wird dabei unter die Haut im
. 22
22-25_mt2_0217_INTERVIEW_Elektrozeutika_ml.indd 22
Bereich des Brustmuskels plaziert. Der Mikrostrom hat auf jene Formen der Herzmuskelschwäche einen positiven Effekt, die auf chronisch-entzündlichen Prozessen beruhen. Er kann diese Prozesse wirksam unterdrücken und die krankhaft veränderte Gewebestruktur normalisieren. In präklinischen Experimenten haben wir damit eine Verbesserung oder gar Wiederherstellung der normalen Funktion und Auswurfleistung des Herzens erreicht. medtech zwo. Mikrostrom statt Pille – das klingt schon etwas gewöhnungsbedürftig … Müller. Als wir unsere Idee zum ersten Mal vorstellten, wurden wir von vielen belächelt. In Deutschland ist man – gerade im Vergleich zu den USA – neuen technologischen Ansätzen gegenüber sehr skeptisch eingestellt. Dass die britische Pharmafirma GlaxoSmithKline und Googles Tochterfirma Verily 2016 ein Gemeinschaftsunternehmen zu Elektrozeutika auf den Weg gebracht haben, war für uns natürlich eine Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. medtech zwo. Verpasst man in Deutschland hier einen Trend? Müller. Dem würde ich fast zustimmen. Ich sehe Berlin Heals hier als die große Ausnahme. medtech zwo. Seit wann beschäftigen Sie sich mit dem Thema?
Abb.: Berlin Heals
Dr. Johannes Müller ist promovierter Arzt und diplomierter Elektrotechnikingenieur. Müller, 1955 geboren, wuchs in RheinlandPfalz auf und kam Ende der 1970er Jahre zum Studieren nach Berlin. Bevor er als Unternehmer mit den Firmen Berlin Heart, Berlin Heals und Berlin Cures in Erscheinung trat, war er 20 Jahre in der Herzchirurgie am Deutschen Herzzentrum Berlin tätig.
medtech zwo. Tiefenhirnstimulation, Herzschrittmacher, Neurostimulatoren – die Bandbreite an therapeutischen Interventionen auf Basis elektrischen Stroms ist riesig. Wo ordnet sich hier C-MIC ein?
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:28:57 Uhr
Technologie.
MĂźller. Als junger Ingenieur war ich an der Entwicklung eines Nervenschrittmachers beteiligt. Das war Anfang der 80er Jahre. Damals hat man versucht, durch Stimulation eines Zweiges des Vagusnervs den Blutdruck zu senken. Die Implantation der Geräte bei Patienten ging damals noch ohne groĂ&#x;e Genehmigungsverfahren. Das Verfahren hat gut funktioniert. Patienten, bei denen der Blutdruck mit Medikamenten nicht reduziert werden konnte, sprachen auf die Nervstimulation wunderbar an. Das Verfahren ist dann aber nicht weiter beachtet worden, da viele neue und wirksame Bluthochdruckmedikamente auf den Markt kamen. Vor vier oder fĂźnf Jahren wurde die Idee dann wieder aus der Schublade geholt. Mittlerweile ist das Gerät â&#x20AC;&#x201C; von einer US-Firma entwickelt und unter dem Namen CVRx-Barostim NEO vermarktet â&#x20AC;&#x201C; verfĂźgbar. Es hat die CE-Kennzeichnung und die Zulassung zum Verkauf fĂźr Patienten mit Hypertonie in Europa. DarĂźber hinaus hat es in Europa auch CE-Kennzeichnung und Zulassung zum Einsatz bei Herzinsuffizienzpatienten.
medtech zwo. Wenn es so gut funktioniert, warum wird es so selten eingesetzt? MĂźller. Selten ist ein relativer Begriff. Es wird zunehmend häufiger zur Behandlung der Herzinsuffizienz angewandt, man muss aber sicher noch eine Menge lernen, um das biologische Potential von Strom in Bezug auf Nerven zu optimieren. medtech zwo. Die Stimulation des Vagusnervs ist ein beliebtes Forschungsfeld. Epilepsie, Depressionen, Sepsis, Gehirnverletzungen, NierenentzĂźndungen, â&#x20AC;Ś MĂźller. â&#x20AC;Ś und Ăźberraschenderweise auch Rheuma. Selbst hier hat die Entwicklung der nervalen Elektrostimulationstherapie erste Erfolge zu verzeichnen. In einer Studie mit siebzehn Rheumapatienten in Amsterdam sank durch die Therapie die Menge von TNF alpha und anderer EntzĂźndungsstoffen im Blut bei den meisten Teilnehmern deutlich. Gearbeitet wurde hier mit einer Stromstärke von bis zu 2 mA, die ein- bis viermal am Tag
EUROPEAN PATENT AND TRADE MARK ATTORNEYS
Volle Leistung fßr Ihre Ideen 2E 6LH ,KUH ,QQRYDWLRQHQ QXW]HQ ZROOHQ XP :HWWEHZHUEVYRUWHLOH ]X HUODQJHQ /L]HQ]HLQQDKPHQ ]X HUK¸KHQ RGHU ,QYHVWLWLRQHQ ]X VLFKHUQ +DVHOWLQH /DNH NDQQ ,KQHQ KHOIHQ HLQH IžU 6LH JHHLJQHWH ,3 6WUDWHJLH ]X HQWZLFNHOQ XQG XP]XVHW]HQ 0LW MDKU]HKQWHODQJHU (UIDKUXQJ EHL GHU %HUDWXQJ XQG 8QWHUVWžW]XQJ YRQ 8QWHUQHKPHQ LP 0HGL]LQ XQG 7HFKQRORJLHEHUHLFK und einem Team von KRFKTXDOLá]LHUWHQ Patentanwälten in unseren Bßros in Mßnchen, Sittard-Geleen (NL), London und Bristol haben wir die Ressourcen, um Ihr geistiges Eigentum mit voller Leistung YRUDQ]XEULQJHQ
BĂźrkleinstrasse 10, 80538 MĂźnchen Email: munich@haseltinelake.com Telefon: +49 (0) 89 62 27 17 60 www.haseltinelake.de www.haseltinelake.de
22-25_mt2_0217_INTERVIEW_Elektrozeutika_ml.indd 23
20.10.2017 13:03:06 Uhr
Website
Newsletter
Die unabhängige B2B-Online-Plattform medtech-zwo.de berichtet täglich über innovative Technologien, die die Basis des rasanten Wachstums der Branche bilden. Das aktuelle Nachrichtenportal für Hersteller, Anwender und Zulieferer.
Der schnelle Überblick: Der kostenlose Newsletter von medtech-zwo. de informiert wöchentlich über die wichtigsten Ereignisse, die attraktivsten Veranstaltungen, neue Produkte und stellt die führenden Köpfe der Branche vor.
„Breaking News“ mit 140 Zeichen. Per Twitter gehen aktuelle Kurznachrichten, Tipps und Schnappschüsse aus der medtech-zwo.deRedaktion hinaus in die Welt. Das schnelle Medium für die Innovatoren in der Medizintechnik-Branche.
www.medtech-zwo.de
22-25_mt2_0217_INTERVIEW_Elektrozeutika_ml.indd 24
18.10.2017 14:58:46 Uhr
Technologie.
für 60 Sekunden appliziert wurde. Schon wenige Wochen nach Therapiebeginn ging es vielen der Patienten deutlich besser. medtech zwo. Sie hatten erwähnt, dass die Gewebestimulation von Berlin Heals bei der chronisch-entzündlichen Herzinsuffizienz wunderbar funktioniert. Ist auch hier ein Einsatz bei anderen Indikationen denkbar? Müller. Es gibt in der Tat bereits erste Hinweise, dass der Ansatz auch bei anderen entzündlichen Erkrankungen funktioniert. Wir sind fest entschlossen, nach der Herzschwäche auch bestimmte chronische Nieren- und Leberleiden in den Fokus zu nehmen. Die Methode könnte sich ohne Zweifel zu einer therapeutischen Allzweckwaffe für chronisch-entzündliche Leiden entwickeln. Von Organ zu Organ und von Krankheit zu Krankheit müssten dann die jeweils korrekten elektrischen Parameter bestimmt werden. medtech zwo. Welchen Einfluss hatte die rasante Entwicklung bei der Materialentwicklung in den vergangenen Jahren auf das Feld der Neurostimulation? Müller. Der ist sicherlich bedeutend. Als Stichworte seien hier flexible Elektronik und organische Elektronik genannt. Auch im Bereich Elektrodenentwicklung ist eine Menge passiert. Früher hat man mit Edelstahlelektroden im Gehirn gearbeitet, heute werden deutlich edlere Materialien eingesetzt. Jetzt, wo man bessere Methoden an der Hand hat, steigt das Interesse, biophysikalische Forschung zu betreiben. Zum Beispiel kann man jetzt Ströme im FemtoampereBereich messen. Das war vor wenigen Jahren nicht denkbar. In unserem Implantat sind selbstentwickelte Elektroden aus einer Platin-Iridium-Legierung verbaut. Solche Legierungen sind in wässrigen Medien und vielen korrosiven Medien noch beständiger als Platin allein und zeigen eine hervorragende Verträglichkeit mit dem menschlichen Körper. Nicht zuletzt war auch die Konzeption des Interface zwischen Körpergewebe und dem Gerät eine Herausforderung – insbesondere weil das Herz ja ständig in Bewegung ist. medtech zwo. Wo steht das Projekt C-MIC eigentlich derzeit? Müller. Die ersten Tests liefen an menschlichen Herzzellen. Danach sind wir zu Experimenten mit Ratten und später dann mit Schafen übergegangen. Wir haben insgesamt acht Schafe operiert – und bei allen haben wir eine Verbesserung der Herzleistung erzielt. Bei den gesunden Tieren konnten wir somit eine Art Doping-Effekt beobachten. Gerade planen wir eine Pilotstudie mit acht herzkranken Patienten. Wir haben alle dafür nötigen Daten fast beisammen und rechnen mit dem Studienstart Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres. ml. medtech zwo. 2.2017.
22-25_mt2_0217_INTERVIEW_Elektrozeutika_ml.indd 25
KABEL
nach Maß.
Spezialkabel für die Medizintechnik Für die moderne Medizintechnik und die immer komplexeren Geräte werden immer kleinere Kabel und Kabelsysteme benötigt. E&E entwickelt und produziert in der innovativen Miniaturkabelfertigung: U Hybrid- und Miniaturkabel bis AWG 56 (Leiterdurchmesser 0,0124 mm) U Endoskopieleitungen und Magnetresonanzkabel Wir stellen aus: U SPO2-Sensorleitungen und EKG-Kabel Halle 8b, Stand E20 U Biokompatibel nach ISO 10993 Und das seit mehr als 60 Jahren. Ernst & Engbring GmbH · 45739 Oer-Erkenschwick Tel.: +49 2368 6901- 0 · www.eue-kabel.de
Better ideas, better health. Innovative Lösungen für die minimalinvasive Chirurgie: Führungsdrähte, Steinfangkörbchen, Schlingen, Stiletts und Hypotubes. EPflex Feinwerktechnik GmbH 72581 Dettingen an der Erms T + 49 7123 9784-0 · epflex.com
COMPAMED 2017 Halle 8A · Stand 7H
25 .
19.10.2017 14:29:26 Uhr
TECHNOLOGIE.
Regenerative Medizin
Eine Kollagenmembran macht’s möglich Herzmuskelerkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen, für die es bisher keine ursächliche Behandlung gibt. Eine mit Stammzellen besiedelte Kollagenmembran soll nun die Regeneration des geschädigten Herzmuskelgewebes ermöglichen.
Anschmiegsames Implantat Dr. Lluis Quintana Corporate Manager, Viscofan BioEngineering
Literatur [1] Shaheen et al., Clin Pharmacol Ther. 2017; 102(2):203-220 (Review) [2] Arana et al., Biomaterials. 2014; 35(1):143-151
. 26
26_mt2_0217_Viscofan.indd 26
In Zusammenarbeit mit der Universität von Navarra (Spanien) verfolgt die Firma Viscofan BioEngineering einen neuen Ansatz. Sie entwickelt aktuell ein Implantat aus einer mit Stammzellen besiedelten Kollagenmembran, das die Regeneration des verletzten Herzmuskelgewebes zuverlässig stimulieren soll. Der zugrunde liegende Zellträger dieser innovativen Therapie ist eine 20 µm dünne Membran aus nativen Kollagen-Typ-I-Fasern (Collagen Cell Carrier, CCC), die von Viscofan BioEngineering in Medizinqualität aus Rinderhaut hergestellt wird. Das nicht chemisch-vernetzte Kollagen bietet den implantierten Zellen eine natürliche Matrix, auf der sie sich bereits im Labor zu einem robusten Zellverband organisieren. Der stabile Träger erleichtert die Handhabung des Implantats und wird direkt mit dem Herzmuskel vernäht, um den Zellverband an der richtigen Stelle zu fixieren. Seine
Elastizität ermöglicht ein enges Anschmiegen des Implantats an den pumpenden Muskel, so dass die von den therapeutischen Zellen sezernierten Faktoren direkt zum geschädigten Gewebe gelangen. Zudem gibt es Hinweise, dass der Kontakt mit der hochbiokompatiblen Kollagenmatrix einen positiven Einfluss auf die Stammzellen hat. Im Tiermodell für chronischen Myokardinfarkt konnte beim Einsatz der mit Fettstammzellen besiedelten Kollagenmembran nach vier Monaten eine bessere Blutgefäßversorgung der infarktnahen Region nachgewiesen werden. Gleichzeitig war das Narbengewebe reduziert und im Zuge dessen die Gewebeelastizität erhöht, was zu einer signifikant gesteigerten Herzfunktion mit verbessertem Bluttransport führte [2]. Aufbauend auf diesen präklinischen Erfolgen sollen nun Wirkung und Verträglichkeit des Kollagenimplantats bei Menschen mit Herzmuskelerkrankung in einer klinischen Phase-I-Studie getestet werden. Das Potential der von Viscofan BioEngineering entwickelten Membran aus nativem Kollagen in der regenerativen Medizin ist groß: Durch die Kombination ihrer einzigartigen Eigenschaften ist sie als universeller mobiler Träger ideal, um therapeutische Zellen zum beeinträchtigten Organ eines Patienten zu transferieren und dort zu etablieren bis der Regenerationsprozess abgeschlossen ist und das Implantat abgebaut wird. .
Abb.: Viscofan
Der Autor
Vernarbungen des einstmals elastischen Herzmuskelgewebes können als Spätkomplikation eines Herzinfarktes auftreten und zu schwerer Herzinsuffizienz führen. Um die zugrundeliegenden strukturellen Veränderungen in der Kammerwand zu beheben, wurde in den letzten Jahren die Injektion somatischer Stammzellen im Tierversuch getestet [1]. Der therapeutische Erfolg dieser Zelltransplantate blieb allerdings durch deren niedrige Anwachsrate und infolgedessen kurze Lebensdauer begrenzt.
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:30:16 Uhr
ter Nächs in: rm Startte 18 0 19.02.2 . in Köln
Expertenwissen für die Medizinprodukteindustrie Im Vorfeld der Markteinführung von Medizinprodukten müssen viele regulatorische Anforderungen an Entwicklung, Herstellung, Markteinführung und -überwachung erfüllt werden. Erwerben Sie mit dem modularen Lehrgang „Manager Regulatory Affairs Medical Devices International“ von TÜV Rheinland das notwendige Fachwissen und ebnen Sie sich den Markterfolg im globalen Umfeld! Jetzt informieren unter: www.tuv.com/akademie/mra Sie haben Fragen? Telefon 0800 8484006 oder E-Mail an servicecenter@de.tuv.com
www.akademie.tuv.com
27_mt2_2017_TUEV.indd 1
18.10.2017 14:59:13 Uhr
Recht.
Medical Device Regulation
Wie die Medtech-Branche mit den neuen Regeln kämpft Wer künftig Medizinprodukte in Europa verkaufen will, muss den umfangreicheren Zulassungsregeln der seit Mai gültigen EU-Medizinprodukte-Verordnung folgen. Eine enorme Herausforderung für alle Beteiligten. Experten erwarten eine Konsolidierung – bei Produkten, bei den Firmen und den Benannten Stellen.
„Unser Unternehmen würde es nicht geben, wenn die neue EU-MedizinprodukteVerordnung schon vor zwanzig Jahren gegolten hätte.“
. 28
28-31_mt2_0217_MDR_sw.indd 28
Herausforderung Nischenprodukte Hjalmar Stemmann, Geschäftsführer der steco-system-technik GmbH & Co. KG (Steco), zieht ein nüchternes Fazit: „Unser Unternehmen würde es nicht geben, wenn die neue EU-Medizinprodukte-Verordnung schon vor zwanzig Jahren gegolten hätte.“ Gleichzeitig ist Stemmann pragmatisch und zuversichtlich: „Auch diesen Stein räumen wir aus dem Weg.“ Die Hamburger verfügen über Expertise in der Bearbeitung von Titan und im Laserschweißen. Obwohl erst 1996 gegründet, können sie auf eine mehr als 100-jährige Dentaltradition der Familie Stemmann verweisen. Die ersten Produkte von Steco waren erbsenkleine Minimagnete aus Titan für den Einsatz im und am Menschen. Noch heute bilden sie
den Schwerpunkt des Steco-Portfolios, das mittlerweile um weitere Produkte der dentalen Implantologie ergänzt wurde. „Gerade unsere Epithesenmagnete sind Nischenprodukte und kommen beispielsweise für Patienten mit Gesichtstumoren infrage“, sagt Stemmann. Da gebe es manchmal nicht mehr als hundert Patienten in ganz Deutschland über zehn Universitätskliniken verteilt.
Mehr Harmonie für EU-Markt Bei allen Unternehmen der Medizintechnikbranche ist die MDR derzeit das beherrschende Thema, denn sie sieht Änderungen in jeder Stufe der CE-Kennzeichnung vor, die ein Medizinprodukt vorweisen muss, bis es im Markt verkauft werden darf: technische Dokumentation, Entwicklung, Zulassung, Marktüberwachung, Produktkennzeichnung – überall müssen Hersteller und Inverkehrbringer jetzt neuen Anforderungen gerecht werden (siehe auch Kasten S. 30). Die in Lübeck ansässige Rechtsanwältin Heike Wachenhausen stellt klar: „Wir haben es hier nun mit einer Verordnung zu tun, wo vorher eine Richtlinie galt. Das bringt aus der europäischen Perspektive heraus mehr Harmonie über die Ländergrenzen hinweg, aber es bedeutet für den Einzelnen auch weniger Spielraum.“ Auf Ausnahmen können die MedizintechnikFirmen da kaum hoffen. „Die MDR unterscheidet nicht, ob das Produkt für einen sehr
Abb.: Steco, Beate Lange
Hjalmar Stemmann, Geschäftsführer steco-system-technik GmbH & Co. KG
Am 25. Mai 2017 begann eine neue Zeitrechnung. Das Datum markiert den Beginn der Medical Device Regulation, kurz MDR. Insgesamt 175 Seiten umfasst das Regelwerk, das nun den neuen Rahmen für die Zertifizierung von Medizinprodukten in Europa bildet. Welche Änderungen damit verbunden sind – bei den Firmen, aber auch in den Kliniken und Arztpraxen – das können selbst Experten nur langsam abschätzen. Soviel aber steht fest: Was einmal als Patientensicherheitsdebatte unter dem Druck des Brustimplantate-Skandals begonnen hat, wird die Tektonik einer bislang vor größeren Veränderungen weitestgehend verschont gebliebenen Medizintechnik-Branche komplett verändern.
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:33:39 Uhr
recht.
groĂ&#x;en Markt ist oder ob es eher fĂźr seltene Krankheiten gedacht ist. Die Regeln sind die Regelnâ&#x20AC;&#x153;, unterstreicht Christian Johner, ehemaliger Entwicklungsleiter fĂźr klinische Systeme bei Fresenius und heute Leiter des Johner Instituts aus Konstanz, das Firmen bei Fragen zur MDR berät. Viele Unternehmen, die vor allem in Nischenmärkten unterwegs sind, erleben damit eine groĂ&#x;e Unsicherheit, die Ressourcen bindet, die anderswo fehlen.
vom HĂźftschaft bis zur Knieprothese befinden sich im Portfolio. Schon jetzt fallen die Endoprothesen der Firma in die hĂśchste Risikoklasse. â&#x20AC;&#x17E;Durch die MDR werden wir gezwungen sein, deutlich mehr Dokumentationen vorzuhalten, mehr klinische Daten zu erheben. Und es wird deutlich länger dauern, bis die Produkte beim Kunden sindâ&#x20AC;&#x153;, ist sich Garrelt Schmidt sicher.
Marktexperten gehen davon aus, dass sich die Forschung und Entwicklung von Hochrisikoprodukten kĂźnftig nur noch grĂśĂ&#x;ere Firmen mit mehr als 100 Mitarbeitern werden leisten kĂśnnen. Denn die Entwicklungskosten und die durch die notwendigen Studien zusätzlich entstehenden Zeitverluste, die mit dem erhĂśhten regulatorischen Aufwand einhergehen, vervielfachen sich und mĂźssen von den Firmen selbst finanziert werden. â&#x20AC;&#x17E;Innovative Entwicklungen in den Markt zu bringen wird schwieriger. Das wird letztlich zulasten der Versorgungsqualität der Betroffenen gehenâ&#x20AC;&#x153;, ist sich Sascha Metzner sicher, bei Steco fĂźr Entwicklung und Produktmanagement zuständig. Gleichwohl sollen Innovationen auch kĂźnftig nicht ausbleiben.
Insgesamt vier Mitarbeiter sind bei der PETER BREHM GmbH nur mit regulatorischen Themen beschäftigt, weitere 1,5 Stellen bearbeiten den Bereich Klinische Studien. Schon muss sich die Firma darauf einstellen, dass auch kĂźnftig weiteres Personal gebraucht wird, damit die neuen Anforderungen alle erfĂźllt werden kĂśnnen. Schmidt: â&#x20AC;&#x17E;Wir mĂźssen unser Portfolio genau unter die Lupe nehmen und schauen, ob sich der regulatorische Aufwand fĂźr jedes Produkt, welches wir aktuell noch im Bestand haben, lohnt oder nicht. Ich gehe davon aus, dass es durch die MDR gerade im Nischenbereich zur Marktkonsolidierung kommt. Denn der regulatorische Aufwand ist so gestiegen, dass es sich fĂźr Randprodukte nicht mehr lohnt, diese im Markt zu behalten.â&#x20AC;&#x153;
GrĂśĂ&#x;erer Aufwand, bis Produkte bei Kunden sind
Langer Atem auch fĂźr kleinere Innovationen nĂśtig
Diese Herausforderungen spĂźrt auch Garrelt Schmidt, Leiter der Abteilung Regulatory Affairs bei der PETER BREHM GmbH in Weisendorf nahe NĂźrnberg. Mit ihren 180 Mitarbeitern gehĂśrt die auf Knie- und HĂźftprothetik spezialisierte Firma zu den grĂśĂ&#x;eren Mittelständlern der Branche. Seit mehr als 30 Jahren ist das Unternehmen im Markt â&#x20AC;&#x201C; mehr als 10.000 einzelne Produkte
Die HĂźrde wird auch grĂśĂ&#x;er fĂźr kleinere Verbesserungen an bestehenden Produkten. Schmidt: â&#x20AC;&#x17E;Wenn die Hersteller frĂźher ein neues Produkt entwickelt haben, zum Beispiel eine zusätzliche GrĂśĂ&#x;e fĂźr Endoprothesen, hat dies nur wenige Monate in Anspruch genommen. Mittlerweile mĂźssen wir mit mindestens einem Jahr rechnen, bis wir das Produkt Ăźberhaupt im Markt verkaufen dĂźrfen.â&#x20AC;&#x153;
Mit unseren Medizinprodukte-Seminaren sind Sie fĂźr Ihren Arbeitsalltag perfekt gerĂźstet! Çľ Çľ Çľ Çľ Çľ Çľ Çľ
.OLQLVFKH 3U IXQJ YRQ 0HGL]LQSURGXNWHQ ² Webcode: MO12920 'LH (8 0HGL]LQSURGXNWH 9HURUGQXQJ NXU] NRPSDNW ² Webcode: MO12922 .OLQLVFKH %HZHUWXQJHQ EHL 0HGL]LQSURGXNWHQ ULFKWLJ HUVWHOOHQ ² Webcode: MO11924 0HGL]LQSURGXNWH 'LH YHUDQWZRUWOLFKH 3HUVRQ I U 5HJXODWRU\ &RPSOLDQFH ² Webcode: MO12924 9LJLODQ] I U 0HGL]LQSURGXNWH ² Webcode: MO01920 /DEHOOLQJ 8', 3URGXNWLQIRUPDWLRQHQ ² Webcode: MO01921 0HGL]LQSURGXNWH $XGLWV ² Webcode: MO01923
FORUMmedtech ¡ Institut zwo fßr Management . 2.2017. GmbH ¡ Ute Akunzius-Jehn ¡ Tel.: +49 6221 500-685 ¡ E-Mail: u.akunzius-jehn@forum-institut.de Weitere Informationen erhalten Sie mit dem jeweiligen Webcode unter www.forum-institut.de.
28-31_mt2_0217_MDR_sw.indd Weitere Informationen29erhalten
Sie mit dem jeweiligen Webcode unter www.forum-institut.de.
29 .
19.10.2017 14:33:45 Uhr
Recht.
Prof. Dr. med. Dirk Stengel Leiter des Zentrums für Klinische Forschung, Unfallkrankenhaus (ukb), Berlin
medtech zwo. Wie kann das ukb MedizinprodukteHersteller bei der klinischen Bewertung unterstützen? Stengel. Dank unserer methodischen Forschungsarbeit am UKB können wir gemeinsam mit den Unternehmen das jeweils passende Studiendesign entwickeln – um zum einen qualitätsgesicherte, robuste Daten zu liefern, zum anderen aber auch den Aufwand überschaubar zu halten.
Noch ist auch für Rechtsexperten nicht gänzlich absehbar, welche Folgen die MDR im Detail mit sich bringt. Die neuen Regeln wurden mit einer Übergangsfrist von drei Jahren versehen, in der sowohl nach neuer als auch nach alter Regel zertifiziert werden darf. Erst ab dem Jahr 2020 gilt für Medizinprodukte nur noch die MDR. Allerdings gibt es vielerorts noch Anpassungsbedarf mit Blick auf die nationale Rechtsprechung, die der EU-Verordnung nicht widersprechen darf. Auch die deutsche Bundesregierung muss also noch agieren. Durch sogenannte delegierte Rechtsakte wird es hierzulande noch Anpassungen geben. Dafür hat das Bundesgesundheitsministerium die Nationale Koordinierungsgruppe zur Implementierung der MDR, die NAKI, eingerichtet. Darüber hinaus gibt es mit der „Unique Device Identification“ (UDI) ein neues verpflichtendes Kennzeichnungssystem für Medizinprodukte, aber die entsprechende Datenbank EUDAMED, in der die Daten europaweit abgespeichert werden sollen, muss erst ausgebaut werden.
Klinische Bewertung hat künftig größeren Stellenwert Die wichtigste Änderung betrifft vielerorts aber die klinische Bewertung. Sie wird künftig einen größeren Stellenwert haben, der Nachweis von Sicherheit und Nutzen muss stärker klinisch belegt werden. Gerade bei Produkten der Risikoklasse III, wie sie bei Hüft- oder Knieimplantaten vorliegt, sieht die MDR deutlich strengere Regeln vor. „Bei Medizinprodukten der Klasse IIb und III werden klinische Studien unumgänglich sein, die Literaturroute ist fast kaum noch nutzbar“, sagt Wachenhausen.
Hintergrund
Höherklassifizierungen bei Apps möglich Bezüglich der Risikoklassifizierung ist mit Änderungen zu rechnen. Das betrifft zum Beispiel standalone Software, die der Diagnose, der Überwachung, der Vorhersage oder der Behandlung dient. Gemäß der Klassifizierungsregel 11 werden viele dieser Medizinprodukte nicht mehr in die Risikoklasse I fallen – sobald sie Informationen bereitstellen, die der Entscheidungsfindung mit einer diagnostischen oder therapeutischen Zielsetzung dienen. Solche Software klassifiziert die Regel 11 als IIa oder höher. Damit müssen die Hersteller künftig Benannte Stellen einbeziehen, in der Regel ein Qualitätsmanagementsystem aufbauen und zertifizieren lassen. Das dürfte vor allem Start-ups vor Herausforderungen stellen.
. 30
28-31_mt2_0217_MDR_sw.indd 30
Diese Situation macht sich auch an den Kliniken bemerkbar, sagt Dirk Stengel, Leiter des Zentrums für klinische Forschung am Unfallkrankenhaus Berlin. „Wir erleben derzeit den größten Umbruch im Medizinproduktesektor seit Jahrzehnten. Erstmals sprechen wir nicht nur von Sicherheit und Leistungsfähigkeit, sondern auch von Nutzen.“ Dies wiederum rufe jedoch bei vielen Beteiligten eine wachsende Unsicherheit hervor, beobachtet der klinische Forscher. „Die Industrie weiß nicht so recht, welche Daten sie eigentlich erheben soll. Und sie bekommt momentan auch noch nicht die richtige Unterstützung bei den Behörden“, so Stengel. „Da kann man niemandem wirklich einen Vorwurf machen. Denn dafür ist dieser ganze Prozess noch zu neu.“
Anwendungsbeobachtungen nicht qualitätsgesichert Garrelt Schmidt von der PETER BREHM GmbH geht davon aus, dass viele Firmen bei bestehenden Produkten vermehrt auf Anwendungsbeobachtungen von Ärzten in der klinischen Praxis setzen, da diese im Gegensatz zu umfangreicheren klinischen Studien noch vergleichsweise schnell und einfach mit den klinischen Partnern umzusetzen sind. Das wiederum wird nicht für jedes Produkt genügen, warnt Kliniker Stengel: „Anwendungsbeobachtungen erwecken den Anschein, dass Daten unter klinischen Alltagsbedingungen erhoben würden und ihnen somit eine hohe Relevanz zukäme. Tatsächlich sind sie aber nicht qualitätsgesichert. Es gibt sehr viel bessere Methoden, um mit verhältnismäßig geringem finanziellen und personellem Mehraufwand robuste und transparente Daten zu generieren, welche den zukünftigen Erfordernissen Rechnung tragen.“ Viele große Firmen bereiten sich bereits seit langem auf den Umstellungsprozess vor. Mehr als ein Jahr ist beispielsweise Martin Spengler, Abteilungsleiter für Regulatory Affairs bei der BSN Medical GmbH, bereits mit dem Thema beschäftigt. Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Hamburg ist mit hunderten Produkten zur Wundversorgung vom Heftpflaster bis zur Hightech-Lösung und mit nicht-invasiven Orthopädie-Produkten wie Bandagen international im Markt. Nun geht es darum, möglichst schnell einen Plan auf-
Abb.: Scheurlen/ukb
1 Frage an
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:33:52 Uhr
recht.
zustellen, wie sich die Firma wo konkret verändern muss, um der MDR zu entsprechen. „Wir unterteilen in einmalige Aufgaben, die bis 2020 abgearbeitet sein müssen, und in konstante neue Aufgaben, die ab 2020 regulär zu erfüllen sind“, berichtet Spengler. Auch hier geht es darum, das eigene Portfolio zu überprüfen. „Das werden wir intern mit dem Vertrieb besprechen müssen, denn mitunter haben wir treue Kunden für ältere Produkte in einem regionalen Markt, die wir nicht so ohne weiteres auf aktuelle Varianten umstellen können“, so Spengler.
Lieferantenstruktur überdenken Überdenken muss die Firma auch ihre Lieferantenstruktur. Denn ab sofort ist der Inverkehrbringer für den Nachweis der technischen Dokumentation aller Produkte zuständig – egal, ob er sie selbst herstellt oder einkauft. „Wir sind aktuell im regen Austausch mit unseren Zulieferern, damit wir die entsprechenden Dokumente erhalten. Nicht jede dieser Firmen wird wohl langfristig hier entsprechende Kompetenzen aufbauen können und diesen Aufwand leisten“, befürchtet Spengler. Manchen greift man selbst unter die Arme, bei anderen wird womöglich ein Wechsel anstehen. Noch gilt es auch hier aber zu klären, was genau wie angefordert werden muss. „Wir stehen dazu im regelmäßigen Austausch mit unserer Benannten Stelle“, berichtet BSN-Medical-Mann Spengler. Aber selbst die Benannten Stellen, die mit der Überwachung des Zertifizierungsprozesses bei den Herstellern befasst sind und die die Umsetzung der MDR in der Praxis überprüfen werden, sind einem Wandel unterzogen. Rechtsexpertin Wachenhausen betont: „Auch sie müssen sich einem neuen Benennungsprozess unterziehen, um zu zeigen, dass sie als Benannte Stelle die nötigen Kompetenzen haben, die neuen Anforderungen zu überwachen.“ Der Herbst 2017 wird dabei für viele eine entscheidende Phase einleiten. Sechs Monate nach Inkrafttreten der Verordnung startet ein mindestens einjähriger Neumedtech zwo. 2.2017.
28-31_mt2_0217_MDR_sw.indd 31
benennungssprozess für alle Benannten Stellen. Experten gehen davon aus, dass es eine Konsolidierung im Markt geben wird und kaum alle noch existierenden 58 Benannten Stellen überleben werden. Dies wiederum hat für etliche Firmen ebenfalls Konsequenzen.
Unfreiwillige Wechsel der Benannten Stelle erwartet Gerade bei Medizinprodukten höherer Klassen wird die Situation der Hersteller schwierig, deren Benannte Stelle aus dem Markt ausscheidet, glaubt Frank Matzek, Vice President Regulatory and Governmental Affairs beim Berliner Medizintechnik-Unternehmen Biotronik. Engpässe sind also abzusehen, denn es sei derzeit unklar, in welcher Reihenfolge die Bewerber benannt werden. Matzek erwartet zudem, dass es nur fünf Benannte Stellen für aktive Implantate und weitere Klasse III-Produkte geben wird. Zudem wird die Aufsicht über die Benannten Stellen durch die zuständigen Behörden intensiviert, und der Dokumentationsaufwand und Rechtfertigungsdruck für die Benannten Stellen steigen. Der unfreiwillige Wechsel einer Benannten Stelle könnte daher zu einem ernstzunehmenden Geschäftsrisiko für die Medizintechnik-Unternehmen werden, befürchtet Matzek. Der Unternehmensverband BVMed fordert bereits längere Übergangsfristen und eine staatliche Unterstützung gerade für kleine und mittlere Firmen.
Wachsender Bedarf an Experten für Regulatory Affairs Gleichzeitig tobt hinter den Kulissen der Kampf um die besten Köpfe. Ob Behörde oder Unternehmen, ob große oder kleine Firma – der Bedarf an Experten im Bereich „Regulatory Affairs“ ist in der Medizintechnik-Branche derzeit so groß wie nie. Manch vermeintlicher Rechtsexperte weiß das auch auszunutzen. Vor allem kleinere Firmen sollten die Auswahl von Partnern gut überlegen, rät Garrelt Schmidt: „In Zukunft werden KMU immer mehr auf gute Dienstleister angewiesen sein. Der Aufwand ist allein gar nicht mehr zu bewältigen.“ sw.
DITABIS AG Ihr OEM-Entwickler für MedizinƵŶĚ ŝĂŐŶŽƐƟ ŬŐĞƌćƚĞ͘ tŝƌ ĞŶƚǁŝĐŬĞůŶ͕ njĞƌƟ Į njŝĞƌĞŶ ƵŶĚ ƉƌŽĚƵnjŝĞƌĞŶ /Śƌ ͣnjƵŬƺŶŌ ŝŐĞƐ 'Ğƌćƚ͞ ŶĂĐŚ /^K ϭϯϰϴϱ DĂĚĞ ŝŶ 'ĞƌŵĂŶLJ
Unsere Leistungen im Überblick • Erforschung und Verwendung ŝŶŶŽǀĂƟ ǀĞƌ dĞĐŚŶŽůŽŐŝĞŶ • 'ĞƌćƚĞĞŶƚǁŝĐŬůƵŶŐ͕ ĂůůĞ ŶƚǁŝĐŬͲ ůƵŶŐƐĚŝƐnjŝƉůŝŶĞŶ ĂďĚĞĐŬĞŶĚ • ^ƵƉƉŽƌƚ ďĞŝ ĚĞŶ WƌŽĚƵŬƚnjĞƌƟ Į Ͳ njŝĞƌƵŶŐĞŶ ĞŶƚƐƉƌĞĐŚĞŶĚ ŝŶƚĞƌŶĂƟ ŽŶĂůĞƌ EŽƌŵĞŶ • <ŽƐƚĞŶŽƉƟ ŵŝĞƌƚĞ ^ĞƌŝĞŶĨĞƌƟ ŐƵŶŐ ǀŽŶ ŬůĞŝŶĞŶ ďŝƐ ŐƌŽƘĞŶ ^ƚƺĐŬnjĂŚůĞŶ •
>ŽŐŝƐƟ ŬͲ ƵŶĚ ^ĞƌǀŝĐĞŬŽŶnjĞƉƚĞ &ƌĞƵŶĚƐĐŚĂŌ ůŝĐŚĞ <ƵŶĚĞŶͲ ďĞnjŝĞŚƵŶŐĞŶ njƵ ƵŶƐĞƌĞŶ K DͲWĂƌƚŶĞƌŶ
• &ůĞdžŝďŝůŝƚćƚ ƵŶĚ ^ĐŚŶĞůůŝŐŬĞŝƚ ĞŝŶĞƐ DŝƩ ĞůƐƚćŶĚůĞƌƐ • ƵƐǁĂŚů ƵŶĚ ƵƐĂŵŵĞŶĂƌďĞŝƚ ŵŝƚ ĂƵĚŝƟ ĞƌƚĞŶ >ŝĞĨĞƌĂŶƚĞŶ • DĂĚĞ ŝŶ ĂĚĞŶͲtƺƌƩ ĞŵďĞƌŐ
DITABIS AG ߃&ƌĞŝďƵƌŐĞƌ ^ƚƌ͘ ϯ ϳϱϭϳϵ WĨŽƌnjŚĞŝŵ ߃'ĞƌŵĂŶLJ 31 . ǁǁǁ͘ĚŝƚĂďŝƐ͘ĚĞ
19.10.2017 14:34:00 Uhr
wirtschaft.
Outsourcing
Gesundheits-IT – auch ein Thema bei Auftragsfertigern Bei Auftragsspitzen oder neuentwickelten Produkten ist sie schon lange unersetzlich: die Contract-Manufacturing-Branche. Die Medizintechnik-Industrie von heute bringt ihre Produkte in einem kürzeren Zyklus als je zuvor auf den Markt. Auftragsentwickler und -hersteller haben die Herausforderung angenommen, Innovationen umsetzen zu helfen und die Time-to-Market zu minimieren. tung, Transport oder Lagerung von Produkten. Eines gilt es dabei im Medizinbereich immer zu beachten: Die Verantwortung liegt weiterhin beim Auftraggeber. Er muss sicherstellen, dass das Medizinprodukte-Recht eingehalten wird – und muss dies auch dokumentieren können.
Der Markt für Medizinprodukte wächst schnell. Trends wie Miniaturisierung und Digitalisierung lassen die Köpfe in den Entwicklungsabteilungen rauchen. Egal, ob Wearables, Werkzeuge für die minimalinvasive Chirurgie oder Implantate – die ausgebrüteten Produktinnovationen müssen am Ende auch umgesetzt werden. Ausgewiesene Experten für die Produktentwicklung und -herstellung sind gefragt. Kein Wunder also, dass die medizinische Outsourcing-Branche boomt. Was dabei ausgelagert wird, ist von Fall zu Fall verschieden. Die Spanne reicht von der Entwicklung eines ganzen Produktes über die Produktion von Komponenten oder Produkten hin zu Service, War-
. 32
32-33_mt2_0217_Auftragsfertigung_ml.indd 32
Markt wächst schnell und konstant Ein mit Weitsicht konzipiertes Prozessdesign kann einem Produkt den entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz sichern. Damit die erfolgreiche Massenproduktion ohne Qualitätsunterschieden zwischen den Chargen gelingt, wird ein robuster Produktionsprozess benötigt. Der fällt aber nicht vom Himmel. Egal, ob es um die Er-
Abb.: Fraunhofer IZM
Flexible Elektronik & Vernetzung: zwei Zukunftsthemen für Auftragsfertiger in einem Produkt. Die von deutschen und belgischen Tüftlern entwickelte MOTEX-Bandage kann den Beugungs- und den Streckungswinkel präzise in Echtzeit messen und die Daten auf das Telefon schicken. Nach einer Knieoperation können die Patienten mit MOTEX die entsprechenden Reha-Übungen in Eigenregie korrekt durchführen.
Der Erfolg einer Produktentwicklung hängt zum großen Teil vom Zusammenspiel der beteiligten Akteure ab. Sollen bestimmte Aufgaben von Dienstleistern übernommen werden, empfiehlt es sich, dass diese möglichst frühzeitig eingebunden werden. Dadurch erhält zum Beispiel ein Auftragshersteller Zeit, die Ziele des auftraggebenden Medizintechnikentwicklers zu verstehen und darauf abgestimmt die passenden Ressourcen bereitzuhalten. Eine frühzeitige Beteiligung hilft außerdem dabei, die Knackpunkte der Produktentwicklung zu identifizieren. Denn je früher eine notwendige Änderung im Prozess erkannt und vorgenommen wird, desto weniger kostet sie Geld und Zeit.
medtech zwo. 2.2017.
20.10.2017 13:04:36 Uhr
Abb.: BIOCOM, Quelle: Phillips Medisize/Molex
wirtschaft.
stellung von Konzeptstudien, die Erarbeitung eines Schaltungsdesigns, die Softwareentwicklung, die Komponentenauswahl oder die Unterstützung bei Zulassungsverfahren geht – Auftragsentwickler- und -hersteller bilden hier das Rückgrat der deutschen Medizintechnikindustrie. Einige von ihnen haben sich auf Erfinder und Tüftler, Start-ups sowie Spin-offs spezialisiert. Die Kunden schätzen dann nicht nur die Kernexpertise in Sachen Herstellung, sondern greifen mangels eigenen Know-hows oft auch auf andere Angebote wie Zulassungsabwicklung, Sterilisierung und Vertrieb zurück. Andere Firmen in der Outsourcing-Industrie haben sich hingegen auf große Konzerne als Kunden spezialisiert. Diese holen gern Rat von außen, wenn es um Produktentwicklungsaspekte außerhalb der Kernexpertise des Konzerns geht. Die Zahlen sprechen jedenfalls eine eindeutige Sprache: Der Markt für Outsourcing-Dienstleistungen wächst schnell und konstant. Das Analysehaus Transparency Market Research schätzt das jährliche Wachstum zwischen 2012 und 2018 auf durchschnittlich 11,6%. 2018 wird der Markt etwa 40,8 Mrd. US-Dollar groß sein. Die Schätzung von Global Industry Analysts liegt sogar noch etwas darüber. Für das laufende Jahr kommen sie auf einen weltweiten Umsatz von 44,7 Mrd. US-Dollar.
Von großer Bedeutung: der erste Prototyp Bei der Einführung eines neuen Produkts (NPI, New Product Introduction) gilt die Prototypenentwicklung als zentral. Hierbei werden rund
50% der späteren Fertigungskosten festgelegt. Der Aufwand, den frühen Prototypen zu optimieren, erscheint hoch. Doch das Resultat ist ein über den gesamten Produktlebenszyklus kostenoptimiertes Produkt, das sich zügig und nahtlos in die Serienfertigung überführen lässt und einen schnellen Markteintritt ermöglicht. Standard- statt Spezialbauteil, vereinfachte Montage oder Reduzierung der Testschritte: Was ein speziell für die NPI abgestelltes Team erarbeitet hat, reduziert die Time-to-Market und ist damit bares Geld wert.
andere
Becton Dickinson Philips Siemens Baxter St. Jude Medical Covidien
Um mit den Anforderungen der Kunden Schritt zu halten, haben viele Auftragsfertiger ihr Portfolio in Richtung smarte Geräte erweitert. Egal, ob in der Chirurgie, in der Diagnostik oder in der Wirkstoffverabreichung – die Medizintechnik wird komplexer und vor allem elektronischer. Mit dem Trend zu einer nutzenbasierten Erstattung von medizinischen Leistungen dürften smarte Medizinprodukte bald die Regel werden: Wenn zum Beispiel ein Gerät nachweisen kann, dass der Patient seine Infusionen regelmäßig erhalten hat, wird es sich langfristig gegenüber dem Gerät durchsetzen, dass diese Funktionalität nicht besitzt. Bei anderen Geräten ist der Nachweis des Erreichens bestimmter Vitaldaten gefragt, womit das Thema Sensoren auf der Agenda weit nach oben rückt. Die großen Medizintechnik-Konzerne haben auf den Trend der smarten und vernetzten Medizintechnik reagiert (Abb.). Wer als Auftragsfertiger nicht abgehängt werden will, zieht hier mit. ml.
Boston Scientific
JNJ
Medtronic
Anzahl M&A-Transaktionen großer Medizintechnikfirmen mit Fokus Gesundheits-IT (Januar 2010 bis Dezember 2016, insgesamt 82)
Ihr Technologiepartner Cicor ist ein globaler Entwicklungs- und Fertigungspartner mit innovativen Technologielösungen in der Elektronikindustrie. Mit rund 1900 Mitarbeitenden an zehn Produktionsstandorten fertigt Cicor hochkomplexe Leiterplatten, Hybridschaltungen und 3D-MID-Lösungen und bietet komplette Elektronik- und Kunststoff-Spritzguss-Dienstleistungen. Die Gruppe liefert massgeschneiderte Lösungen vom Design bis zum fertigen Produkt für ihre weltweiten Kunden.
www.cicor.com 32-33_mt2_0217_Auftragsfertigung_ml.indd 33
info@cicor.com 20.10.2017 13:04:43 Uhr
Recht.
Ausbildung
EU-VO fordert Bestellung verantwortlicher Person
Petra Schätzlein-Maierl Business Managerin, TÜV Rheinland Akademie
Bis zum 25. Mai 2020 muss die „Responsible Person for regulatory Compliance“ benannt sein. Da der Bedarf an diesen Spezialisten erheblich wachsen werde, raten Experten den Unternehmen, sich bereits heute um die entsprechende Aus- und Weiterbildung zu kümmern. Die TÜV Rheinland Akademie bietet die Ausbildung zur Responsible Person für Medizinprodukte als modularen Lehrgang mit TÜVAbschluss an. Um die Funktion wahrnehmen zu können, ist umfangreiches Fachwissen erforderlich, unter anderem in Medizinprodukterecht, Marktüberwachung, Risikomanagement und Meldewesen.
erfolgt. Des Weiteren muss sie sicherstellen, dass die technische Dokumentation und die EU-Konformitätserklärung auf dem neuesten Stand gehalten werden. Außerdem sind bereits auf dem Markt befindliche Produkte zu überwachen, um die Berichts- und Meldepflichten von besonderen Vorkommnissen erfüllen zu können. Im Falle von Produkten in klinischer Prüfung ist von der Responsible Person eine Erklärung abzugeben, dass sie den grundlegenden Sicherheits- und Leistungsanforderungen entsprechen sowie alle erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Probanden getroffen wurden.
So verantwortet die Responsible Person beispielsweise, dass die Konformität des Produkts mit einem angemessenen Qualitätsmanagementsystem geprüft wird, bevor die Freigabe
Auch die fachlichen Anforderungen an die verantwortliche Person sind in der Medizinprodukteverordnung konkret festgelegt. Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes Hochschulstudium oder eine gleichwertige Ausbildung in Recht, Medizin, Pharmazie beziehungsweise als Ingenieur sowie in einem anderen relevanten wissenschaftlichen Fach. Zusätzlich ist mindestens ein Jahr Berufserfahrung in Regulierungsfragen oder im Qualitätsmanagement von Medizinprodukten erforderlich. Die Ausbildung zur „Responsible Person for Regulatory Compliance“ für Medizinprodukte kann an der TÜV Rheinland Akademie an sechs Seminartagen absolviert werden. Der Lehrgang mit TÜV-Abschluss ist in Module gegliedert. Wer den Abschluss nicht anstrebt, kann die Module auch unabhängig und einzeln buchen. .
. 34
34_mt2_0217_TUEV-Rheinland.indd 34
Abb.: TÜV Rheinland Akademie (oben), iStock.com/fatihhoca (unten)
Die Autorin
Die Anforderungen sind in der neuen EU-Medizinprodukteverordnung klar geregelt: Jeder Hersteller von Medizinprodukten muss mindestens einen Verantwortlichen bestellen, der die Vorschriften der Verordnung kennt und die Einhaltung überwacht.
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:38:17 Uhr
Technologie.
Diagnostik
Ausbildung
Knorpelabbau früh erkennen
Kapital für Knochenbrecher
Die objektive Bewertung des Knorpelzustands ist im Rahmen einer minimalinvasiven Gelenkspiegelung derzeit nicht möglich. Abhilfe könnte ein Infrarot-Sensor schaffen, an dem ein Forscherkonsortium ab Anfang 2018 arbeiten wird. Das Projekt Miracle („Mid-infrared arthroscopy innovative imaging system for real-time clinical in depth examination and diagnosis of degenerative joint diseases“) wird mit mehr als 6,1 Mio. Euro durch das EU-Rahmenprogramm Horizont 2020 gefördert. Von Finnland aus wird die Arbeit von 13 Partnern – darunter in Deutschland die Universität Ulm – koordiniert. Das Ziel ist, innerhalb der Projektlaufzeit von dreieinhalb Jahren einen miniaturisierten Prototypen zur Marktreife zu entwickeln. Bei einer frühzeitigen Diagnose eines einsetzenden Knorpelverschleißes kann oft eine schmerzhafte Arthrose vermieden oder zumindest hinausgezögert werden. .
Die Kölner Rimasys GmbH präsentierte mit dem High-Tech Gründerfonds (HTGF) im Oktober ihren ersten Investor. Das Start-up hat sich die Verbesserung der chirurgischen Fort- und Weiterbildung auf die Fahne geschrieben. Statt risikoreich am Patienten zu operieren, sollen angehende Chirurgen in Zukunft zunächst an den Humanpräparaten von Rimasys ihre Fertigkeiten vervollkommnen. Die Besonderheit: Das Spin-off der Deutschen Sporthochschule Köln kann Knochen kontrolliert brechen und damit realitätsnahe Frakturen erzeugen. Die Präparate werden bereits von Medtech-Unternehmen und Krankenhausketten in Pilotprojekten eingesetzt. Die offizielle Einführung ist für das kommende Jahr geplant. Die Mittel der Startfinanzierung sollen in die Erweiterung des Frakturportfolios, die Modernisierung der Produktionstechnologie und die Internationalisierung fließen. .
CONTRACT DEVELOPMENT AND CONTRACT MANUFACTURING for medical technologies and in-vitro diagnostics
WILD THE MOST TRUSTED COMPANY ISO 13485 certified WILD GmbH | Wildstraße 4 | 9100 Völkermarkt
sales@wild.at | www.wild.at
WILD GmbH | Wildstraße 4 | 9100 Völkermarkt
sales@wild.at | www.wild.at
35_mt2_0217_Kurznews_ml.indd 35
19.10.2017 14:38:44 Uhr
SWISS BIOTECH DAY 2018
Picture: © Rynacher/ https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Basilisk_Wettsteinbrücke.JPG (CC BY-SA 3.0); GNU Free Documentation License
Picture: © Basel Tourismus
The leading Life Sciences Conference in Switzerland and Annual General Assembly of the Swiss Biotech Association
Mark your calendar for next year‘s Swiss Biotech Day, the leading biotechnology conference in Switzerland. Now in its 20th year, the event is not just the place to be for members of the Swiss Biotech Association, who traditionally meet there for the association’s Annual General Assembly. As always, the event targets entrepreneurs, investors, researchers, analysts, political decision mak... ONE ers and industry stakeholders. So, don‘t miss the chance to meet around 600 experts from across Europe.
22
Pre-register online at www.swissbiotechday.ch to be one of the first to receive all information on programme, exhibitors, sponsoring and the partnering system as soon as it is available.
3 MAY 2018 Basel Congress Center
“WHITE BIOTECHNOLOGY” WORKING GROUP
Sponsors:
Supporting Partners:
36_mt2_02_2017_SBD2018.indd 1
BIOTECH CLUSTER
Leading chemical companies are exploring the opportunities that have been opened up by modern biotechnology, especially in the field of “white” or industrial biotechnology. And they are also applying these technologies, wherever it makes sense. The SBA takes such initiatives seriously and has formed a working group specifically dedicated to white biotechnology. The Swiss Industrial Biocatalysis Consortium is an important partner in this effort. The group includes leading multinational companies that support white biotechnology as a pillar of economic growth. The planned activities are in agreement with OECD strategies. In partnership with the Swiss Biotechnet (see pages 14/15) the SBA develops training programmes and useful support tools for the industry. It is of importance that the industry specifies its training needs so that the academic side can create tailor-made education. This strategy ensures that the industry gets the right European workforce with the right education. The SBA profits Biotechnology from the marketing N E T W O R Kalliance “Swiss Biotech” (see box) in a multiplied form. Thanks to Swiss Biotech, the
sector is internationally visible. The project-specific participating companies (most of them young and internationally less savvy) find a comprehensive partner which is helping to put them in the public window. The participating Life Science Regions are important internal carriers of the dynamics in the Biotech sector, thus enhancing the common understanding of the industry. This and more knowledge is brought into Europa Bio, the European Biotech Association, where the SBA is an active member.
Media Partner:
Domenico Alexakis is Executive Director of the Swiss Biotech Association.
SWISS BIOTECH...
...is an alliance of four leading Biotech regions of Switzerland (Bio Alps, BioPolo Ticino, Basel Area and Greater Zurich Area). They have combined efforts to streamline interests of the national biotech sector. The SWX Swiss Exchange holds a leading position in terms of lifescience listings and offers companies from that industry – be they located in Switzerland or abroad – access to an internationally recognised financial marketplace. The initiative was co-founded by the SBA which also manages Organised by: of Swiss Biotech. the executive office
@
For further information please visit www.swissbiotechassociation.ch www.swissbiotech.org
20.10.2017 13:07:13 Uhr
TECHNOLOGIE.
Interview
Roboterchirurgie: Kein Halt vor Bauchraum-OPs Vor allem in der Urologie sind roboterassistierte Chirurgiesysteme bereits im Einsatz. Doch auch bei komplexeren Operationen im Bauchraum hält die Technik Einzug. Medtech zwo sprach mit Benno Mann, dem Pionier der robotikassistierten Viszeralchirurgie in Deutschland, über Vorteile, Kosten und Zukunft der Systeme. medtech zwo. Die Augusta-Kranken-Anstalt Bochum war die erste deutsche Klinik, die 2010 mit dem Da Vinci-Roboter viszeralchirurgische Eingriffe durchgeführt hat. Was hat Sie damals angetrieben? Mann. Kleine Eingriffe können bereits minimalinvasiv, das heißt ohne große Schnitte, gemacht werden. Dafür braucht man keinen Roboter. Doch sobald die OPs schwieriger werden, zum Beispiel bei Eingriffen an Pankreas, Leber oder Speiseröhre, werden sie zu 99,5% mit offenem Brust- oder Bauchraum durchgeführt. Um solche Operationen für den Patienten möglichst schonend durchzuführen, braucht man bessere Möglichkeiten, da ist das Da Vinci-System schon ein toller Ansatz.
Abb.: Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Benno Mann
medtech zwo. Wo sehen Sie die größten Vorteile der Roboter? Mann. Versuchen Sie mal, mit einem geschlossenen Auge einen Knoten zu binden – das ist das normale Sichtfeld eines Chirurgen bei der Laparoskopie. Mit dem Roboter kann man das zu operierende Organ dreidimensional sehen. Außerdem sind die Elemente, mit denen der Roboter arbeitet, frei drehbar, im Gegensatz zu den 80 cm langen, starren Instrumenten des Chirurgen. Das verschafft einen enormen Vorteil zum Beispiel bei einem schmalen männlichen Becken. Und was bei langen Operationen nicht ganz unerheblich ist: Der Chirug kann sitzen. medtech zwo. 2.2017.
37-38_mt2_0217_INTERVIEW_Chirurgie-Robotik_hm.indd 37
medtech zwo. Wie sind Sie damals in der Viszeralchirurgie mit den Robotern gestartet? Mann. Die Implementierung der roboterassistierten Chirurgie ist allein schon wegen des technischen Aufwands nicht trivial. Vor 2010 gab es im deutschsprachigen Raum niemanden, der viszeralchirurgische Eingriffe mit dem Da Vinci operierte. Nach zwei Wochen Ausbildung in Leeds starteten wir damals mit einer OP pro Woche. Angefangen mit Eingriffen an Dickdarm und Mastdarm, operieren wir mittlerweile drei Patienten in der Woche roboterassistiert und die OPs werden immer komplexer. Seit 2016 können wir auch Bauchspeicheldrüsenkrebs minimalinvasiv operieren. medtech zwo. Welchen Stand haben Robotersysteme in der Viszeralchirurgie mittlerweile? Mann. Treibende Kraft und Hauptanwender der Roboter-Systeme sind immer noch die Urologen. Allerdings gibt es mittlerweile auch nur noch zwei deutsche Universitätskliniken, die keinen Roboter für viszeralchirurgische Eingriffe nutzen. Die meisten haben jedoch erst 2017 damit begonnen. In diesem Jahr sind zwischen 1.500 bis 2.000 robotikassistierte Eingriffe in Deutschland gemacht worden. Man sollte jedoch zwischen Kliniken unterscheiden, die wirklich große OPs wie Speiseröhren- oder Bauchspeicheldrüsen-Eingriffe machen, und solchen, die alle zwei Monate mal eine Galle oder Hernie mit dem Da Vinci operieren. Um
Dr. Benno Mann führte am Bochumer Augusta-Krankenhaus die ersten roboterassistierten, minimalinvasiven Bauchraum-OPs durch. Mittlerweile kommt die Klinik auf 850 solcher Eingriffe seit 2010. Mann initiierte außerdem das Register StuDoQ|Robotik für robotikassistierte Viszeralchirurgie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinund Viszeralchirurgie (DGAV) mit mittlerweile 42 teilnehmenden Zentren.
37 .
19.10.2017 14:39:25 Uhr
Technologie.
ders als in den USA, Italien oder England den Kassen nicht in Rechnung stellen können. Es wird noch Jahre dauern bis in Deutschland erkannt wird, dass ein bestimmter Eingriff mit dem Roboter nachweislich besser geht und die Kliniken, die einen Roboter benutzen, ein Zusatzentgeld oder eine höhere Fallpauschale (DRG) erhalten. medtech zwo. Gibt es evidenzbasierte Studien, welche die Vorteile der Roboter untermauern?
frühzeitig die Erfahrungen aller Kollegen zu erfassen, starteten wir daher im Mai 2016 mit der DGAV das Register StuDoQ|Robotik. medtech zwo. Wie rechnet sich das teure Gerät für die Kliniken? Mann. Die Anschaffung kostet über den Daumen 2 Mio. Euro plus einem unabdingbaren Wartungsvertrag über mehr als 150.000 Euro. Das ist nicht einfach für die Häuser. Patienten mit Speiseröhrenkrebs werden in 99% der Fälle offen operiert. Mindestens ein Drittel der Patienten weist nach der OP schwerwiegende Komplikationen wie Lungenversagen auf, da bei offenen Eingriffen eine Lungenseite nicht beatmet werden kann. Bei minimal- invasiven Eingriffen mit dem Roboter können beide Lungenseiten weiter beatmet werden. Hier rechnet sich das System: Die Patienten verbringen im Schnitt statt sechs Tagen nur drei Tage auf der Intensivstation und können das Krankenhaus nach höchstens drei Wochen verlassen. Die Patienten haben langfristig einen besseren Genesungsverlauf. Bis heute wird jedoch kein Cent mehr bezahlt, wenn minimalinvasiv operiert wird. medtech zwo. Denken Sie, beim Erstattungssystem wird sich diesbezüglich in den kommenden Jahren etwas ändern? Mann. Deutschland hängt bei der Entwicklung immer etwas hinterher, da wir die Roboter an-
. 38
37-38_mt2_0217_INTERVIEW_Chirurgie-Robotik_hm.indd 38
medtech zwo. Was erwartet Patienten und Chirurgen in naher Zukunft? Mann. Navigierte Chirurgie und eine entsprechende Standardisierung im OP werden ein großes Thema werden. Spätestens wenn das Produkt von Verb Surgical, dem JointVenture von Google und Johnson&Johnson kommt, wird es eine nächste Generation von Roboter-systemen geben. Diese können Abweichungen während des Eingriffs feststellen und den Operateur in Echtzeit darauf hinweisen. Alles, was der Roboter während der OP ausführt, wird direkt mit 3D-Daten aus vorherigen Operationen, der Lage des Tumors und MRT- oder CT-Bildern abgeglichen. Dass ein Roboter autonom operieren wird, liegt noch in weiter Ferne. Doch ich könnte mir vorstellen, dass Teilschritte, wie zum Beispiel Nähte, irgendwann einmal autonom gemacht werden. hm.
Abb.: Intuitive Surgical
Chirurgen während einer roboterassistierten Operation mit dem Da Vinci-System der Firma Intuitive Surgical. Der Operateur steuert von einer Konsole aus die millimetergenauen Bewegungen des Roboters.
Mann. 2016 wurden die Zwischenergebnisse der ersten und bislang einzigen internationalen prospektiven randomisierten Studie (ROLARR) zum Mastdarmkrebs vorgestellt. Ziel war es, die Konversionsrate – also wie oft man von minimalinvasiver roboterassistierter OP zu offener OP umsteigen muss – mit dem Roboter von 17% auf 8% zu halbieren. Hier gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen der Robotikgruppe und den Kollegen, die minimalinvasiv operierten. Allerdings zeigte der Roboter immer dann ein signifikant besseres Ergebnis, wenn die Patienten männlich und übergewichtig waren. Die funktionellen Ergebnisse stehen jetzt, drei Jahre nach der letzten Rekrutierung, aus. Ich bin mir sicher, dass mit den roboterassistierten OPs die Lebensqualität der Patienten nach der OP deutlich erhöht ist.
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:39:33 Uhr
Advertorial.
Lupenbrillen für medizinische Laseranwendungen Die Entwicklung der Lasertechnik in der Medizin macht den Laserschutz zu einer immer wichtigeren und sicherheitsrelevanten Aufgabe. Laservision ist darauf spezialisiert, den Anwendern dieser Technologien den bestmöglichen Laserschutz zu bieten. Der Schutz des menschlichen Auges vor künstlicher optischer Strahlung ist der zentrale Auftrag der Firma Laservision GmbH & Co. KG. „We protect your eyes“ – dieser Herausforderung stellt sich das Unternehmen täglich.
Normgerechter Schutz Intensive Forschungsarbeit, 30-jährige Entwickler- und Herstellerkompetenz „Made in Germany“ und die enge Kooperation mit leistungsstarken Lieferanten auf der Produktseite sowie die Zusammenarbeit mit medizinischen Forschungsinstituten und praktizierenden Ärzten auf der Anwenderseite garantieren eine große Vielfalt an Pro-
dukten mit dem Anspruch, für jede medizinische Laserapplikation weltweit den besten und normgerechten Laserschutz zu bieten. Das Portfolio von laservision für den medizinischen Bereich umfasst unter anderem: › Laserschutzbrillen auf Basis verschiedener Technologien, › Laserschutz-Lupenbrillen mit Kunststofffiltern, › Schutzbrillen für IPL-Anwendungen, › Patientenschutzbrillen mit Filter- oder Metalleinsatz, › Augenkappen aus Metall, › autoklavierbare Spritzschutzbrillen mit beschlagfreier Beschichtung,
› desinfizierbare Laserschutzvorhänge und Lamellenvorhänge › Schulungen und Weiterbildung Besonders in der Dermatologie und der Zahnheilkunde müssen für eine punktgenaue Laserbehandlung Lupenbrillen eingesetzt werden. Mit Hilfe eines neu entwickelten Adapters ist es laservision gelungen, die bewährte Überbrillenfassung F18/F22 mit der Lupe eines der führenden deutschen Hersteller zu kombinieren. Durch die Vielzahl der verfügbaren Laserschutzfilter für diese Brillen kann nahezu für jede Laseranwendung eine passende Lupenbrille konfiguriert werden. Speziell die Kombination mit der HR2.5x/420 Binokularlupe deckt nahezu alle Mikro-Laseranwendungen im Dentalbereich ab.
Höchste Standards Gerade im hochsensiblen Bereich des Laserschutzes ist kompromisslose Qualität unverzichtbar. Für die Laserschutzprodukte gelten höchste Qualitätsstandards. Bei Laservision steht der Schutz der Gesundheit des Menschen im Fokus – getreu der unternehmensweiten Markenmission der uvex-group, der auch laservision angehört: protecting people.
Abb.: Laservision
Kontakt: Dipl.-Phys. Frank Billhardt Leiter Vertrieb und Marketing LASERVISION GmbH & Co. KG Siemensstraße 6 90766 Fürth Tel.: +49-911-97 36-8100 Fax: +49-911-97 36-8199 Frank.Billhardt@lvg.com medtech zwo. 2.2017.
39_mt2_0217_Laservision-Advertorial.indd 39
39
.
19.10.2017 14:40:27 Uhr
Medizintechnik „Made in Germany“ Ihr en t z t e J : n Fi r m e n in e r e i v r e s e Beitrag r flage 2018* u der Neua
Die englischsprachige „Visitenkarte” der deutschen MedizintechnikBranche beleuchtet die Stärken der deutschen Unternehmen und die Vielfalt ihrer Produkte auf zweiseitigen Firmenprofilen – von innovativen Medizinprodukteherstellern bis hin zu Dienstleistern im Gesundheitswesen. Abgerundet wird das Buch mit informativen Wirtschafts- und Finanzkennzahlen sowie einem Überblick zu den Technologietrends im nationalen und internationalen Gesundheitsmarkt.
Das Buch ist im Buchhandel vor Ort oder online erhältlich. ISBN 978-3-928383-61-5
EUR 12,80
BIOCOM AG | Lützowstr. 33-36 | 10785 Berlin | www.biocom.de | * Kontakt und Informationen: m.fegers@biocom.de
40_mt2_2017_Medtech-Guide.indd 1
19.10.2017 14:42:30 Uhr
ADVERTORIAL.
›››
VASGARD SERVICES GMBH
Das sichere Internet of Medical Things
Abb.: Vasgard
Innovative Technologien allein reichen nicht mehr, um ein Medizintechnik-Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Kunden achten zunehmend darauf, dass auch die Cybersicherheit der eingekauften Technik in medizinischen Netzwerken beherrschbar ist. Eine ganze Reihe von Medizintechnik-Herstellern haben in den letzten Jahren beträchtliche finanzielle und Reputationsverluste erlitten, weil Sicherheitsforscher – die oft eher durch Eigen- als Patienteninteresse motiviert waren – Sicherheitslücken gefunden und öffentlich gemacht haben. Der Königsweg, um Kommunikation zwischen vernetzten Medizingeräten sicher zu gestalten, ist die Einrichtung einer Public-Key-Infrastruktur (PKI), deren Schlüssel und X.509-Zertifikate auf den Endgeräten installiert werden. Diese ermöglichen sowohl die Authentifizierung von rechtmäßig zum medizinischen Netzwerk gehörenden Geräten als auch eine mathematisch sicher verschlüsselte Da-
MEDICAL DEVICES Meetings
tenübertragung. Eine unternehmenseigene PKI ist dabei vertrauenswürdiger als öffentliche Zertifizierungsstellen, denn die Prüfung der Identität der Antragsteller und die Sicherheit liegen vollständig in Kundenhand. Entgegen landläufiger Ansicht muss die Arbeit mit einer solchen PKI weder arbeits- noch ressourcenintensiv sein. Vasgard analysiert unabhängig, welche Art der PKI den Kundenbedürfnissen entspricht, und bietet passgenaue Lösungen – vom reinen Betrieb der technischen Infrastruktur bis hin zum Rundum-Service (Fully Serviced PKI). Die nachweisliche kryptographische Sicherheit der PKI wird so zum Wettbewerbsvorteil der Kunden. Mehr Informationen zum Thema bietet das kostenlose White Paper „Vernetzte Medizingeräte: PKI schafft Vertrauen“, das unter der URL www.vasgard.com/pki abrufbar ist.
Kontakt: Michael Pöhlsen Vasgard GmbH Straßenbahnring 15 20251 Hamburg Tel.: + 49-40-209 33 14 60 www.vasgard.com info@vasgard.com
05;,95(;065(3 4(;*/4(205. ,=,5; -69 ;/, 4,+0*(3 +,=0*,: 05+<:;9@ : [ \ [ [ N H Y [ .,94(5@ :(=, ;/, +(;,: 4(9*/
For more information contact Andrea Reinwart : +33 141 86 41 54 areinwart@advbe.com )(+,5 >l9;;,4),9.! ,<967,»: 3(9.,:; 4(92,; -69 4,+0*(3 +,=0*,:
6YNHUPaLK I`!
:;<;;.(9;
0U WHY[ULYZOPW ^P[O!
0U JVSSHIVYH[PVU ^P[O!
0UK\Z[YPHS WHY[ULY!
www.medical-devices-meetings.com 41_mt2_0217_Vasgard-Advertorial.indd 41
19.10.2017 14:43:25 Uhr
TECHNOLOGIE.
Bildgebung
Mehr Leistung, weniger Kosten Der Autor
Der Wechsel von CCD- zu CMOS-Kameras klingt zunächst nach einer Herausforderung, bietet allerdings neue Chancen für den Medical- & Life-SciencesMarkt. Doch worauf kommt es beim Wechsel an?
Peter Behringer Produktmanager Basler AG
Während dieser Wechsel in der Fabrikautomation weitestgehend abgeschlossen ist, steht dem Medical- & Life Sciences-Markt diese notwendige Entwicklung noch bevor. Hersteller von kamerabasierten medizinischen Geräten müssen nun ihre bestehenden Systeme sowie neue Design-ins mit CMOS-Kameras ausstatten, um die im Markt üblichen langen Produktlaufzeiten gewährleisten zu können. Sowohl aus Kosten- als auch aus Performancegründen ist es nicht sinnvoll, neue Design-ins mit CCD-Sensoren zu planen. 1 CCD gekühlt
CMOS gekühlt
2
CMOS ungekühlt
CCD ungekühlt 3
Wechsel von CCD- zu CMOS-Kameras: drei Möglichkeiten
. 42
42_mt2_0217_Basler.indd 42
Vorteile bei Bildraten und Preis Was zunächst wie eine Herausforderung klingt, ist auch eine große Chance: CMOSSensoren bieten einige Vorteile für Anwender aus dem Medical- & Life Sciences-Markt. Die CMOS-Technologie ermöglicht höhere Bildraten durch niedrigere Auslesezeiten, geringeren Stromverbrauch bei deutlich niedrigeren Preisen. Dank der geringeren Wärmeentwicklung und der dadurch verbesserten Rauscheigenschaften, können Anwender, die heute eine gekühlte CCD-Kamera einsetzen, durchaus
eine ungekühlte CMOS-Kamera in Betracht ziehen. Dies gilt insbesondere bei Fluoreszenzanwendungen sowie für Kameras mit einer hohen Megapixel-Auflösung.
Reibungsloser Wechsel Um den Wechsel von CCD- zu CMOS-Sensoren so reibungslos wie möglich zu gestalten, sollten Anwender einige Faktoren, wie den Erhalt des optischen Formats und der Pixelgröße, die Auflösung und die Framerate, beachten. Ein breites Portfolio an CMOSSensoren mit verschiedenen Interfaces hilft Herstellern, eine geeignete Nachfolgelösung zu finden. Für den Übergang von CCD- zu CMOSKameras gibt es drei Möglichkeiten (siehe Abbildung): 1. Wer bei schwächsten Signalen Belichtungszeiten von mehreren Minuten benötigt, kann von einer gekühlten CCDKamera auf eine gekühlte CMOS-Kamera umsteigen. 2. Anwender, die momentan eine gekühlte CCD-Kamera einsetzen, können unter Umständen auf eine ungekühlte CMOS-Lösung umsteigen. Hierbei erhält der Anwender die gleiche Performance, profitiert aber gleichzeitig von einer erheblichen Kostenersparnis bei der zukunftssicheren CMOS-Sensortechnologie. 3. Für Anwender, die von einer ungekühlten CCD-Kamera zu einer ungekühlten CMOS-Kamera wechseln, dürfte der Wechsel besonders attraktiv sein. Hier ist mit einem Performanceanstieg bei gleichzeitiger Kostenersparnis zu rechnen. .
Abb.: Basler AG
Anfang 2015 ging ein Ruck durch die Bildverarbeitungswelt: Sony, der weltweit größte Hersteller von CCD-Sensoren, kündigte seine CCD-Sparte ab. Für Hersteller von Industriekameras bedeutete das, dass sie umdenken und von CCD- zu CMOS-Sensoren wechseln mussten.
medtech zwo. 2.2017.
20.10.2017 13:08:29 Uhr
produkte.
GlencaTec AG
Mikro-Elektronik hermetisch dicht verkapselt Als zertifizierter Zulieferer eröffnet GlencaTec mit Sitz in Niederwangen bei Bern neue Möglichkeiten für die Designauslegung und Herstellung von Medizinprodukten. Miniaturisierte Elektronik wird nach Kundenwünschen dank der zylindrischen und planaren Verkapselungstechnologie über Jahre sicher in Glas eingeschweißt. Damit leistet das qualitätsorientierte Unternehmen einen wichtigen Beitrag zum Trend der Miniaturisierung. Eine hermetische Glasverkapselung bietet den Entwicklern von smarten implantierbaren Anwendungen, von optischen Komponenten
und von sensibler Elektronik wichtige Vorteile. Zu den Vorzügen des additiv-freien GlasGlas- und Glas-Silizium-Mikroschweißens gehören: geringe Temperaturbelastung für die eingebettete Elektronik, optische Transparenz, RF-Durchlässigkeit, Biokompatibilität, chemische Resistenz und die Auslegung auf Langzeitanwendungen. Die exzellente Kombination der hervorragenden Materialeigenschaften von Glas und einer qualifizierten Verbindungstechnologie eröffnet unzählige Anwendungsmöglichkeiten im Körper und in der Prozessanalytik. . www.glencatec.com
GlencaTec AG Freiburgstraße 634 CH-3172 Niederwangen Tel.: +41-31-980 20 18 info@glencatec.com
SPECTARIS e.V.
SPECTARIS veröffentlicht 10. Jahrbuch Anlässlich der Medica 2017 gibt der Branchenverband SPECTARIS die 10. Ausgabe seines etablierten Jahrbuches heraus. Enthalten sind zahlreiche deutsche, europäische und weltweite Marktdaten aus der Medizintechnik sowie Einblicke in die wirtschaftlichen Entwicklungen und Perspektiven dieses innovativen Industriezweiges und in politische und rechtliche Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens in Deutschland. Eine wesentliche Rolle spielen unter anderem die Medical Device Regulation, das Hilfsmittelversorgungsgesetz
und die Dual-Use-Verordnung. Im Blickpunkt stehen mit den USA, China und Indien außerdem drei der wichtigsten Handelspartner der deutschen Medtech-Industrie. Weitere Kapitel informieren über aktuelle Forschungsprojekte, Erstattungsfragen, ISO 13485:2016, Supply Chain Management sowie die biologische Beurteilung von Medizinprodukten. Das rund 140 Seiten umfassende Branchenbuch kann unter www.spectaris.de/jahrbuchmedizintechnik bestellt werden. . www.spectaris.de
SPECTARIS e.V. Werderscher Markt 15 10117 Berlin Heike Bullendorf Tel. +49-30-41 40 21 68 bullendorf@spectaris.de
ALLTEC GmbH | FOBA Laser Marking + Engraving
Abb.: FOBA (unten), Spectaris (Mitte), GlencaTec (oben)
UDI-Markierung besteht Dauertest FOBA hat in Zusammenarbeit mit einem Tuttlinger Markierdienstleister einen Test zur Haltbarkeit der UDI-Codes mit mehrfach verwendbaren chirurgischen Instrumenten durchgeführt. Die Instrumente wurden gemäß den in Krankenhäusern geltenden Sterilisations- und Reinigungsbedingungen vielfach wiederaufbereitet. Selbst nach 500 Testzyklen waren die Lasermarkierungen unverändert kontrastreich und einwandfrei lesbar. Die verwendeten Kurzpuls-Faser-Beschriftungslaser von FOBA können auf die Oberflächeneigenschaften vermedtech zwo. 1.2017.
43-44_mt2_Produkte.indd 43
schiedener Edelstahltypen optimal abgestimmt werden. Die geeigneten Laserparameter verhindern, dass die Beschriftung ausbleicht oder gar korrodiert. Zusätzlich wird mittels Passivierung sichergestellt, dass das gesamte Instrument über den Markierbereich hinaus gegen Korrosion geschützt ist. FOBAs Faserlaserbeschrifter ermöglichen durch integrierte optische Bauteilkontrolle und Markierausrichtung eine zuverlässige, effiziente und kostengünstige Umsetzung der geltenden Markierstandards. . www.fobalaser.com
ALLTEC GmbH | FOBA Laser Marking + Engraving An der Trave 27-31 23923 Selmsdorf Tel.: +49-38823-55-0 Fax: +49-38823-55-222 info@fobalaser.com 43 .
19.10.2017 14:46:46 Uhr
produkte.
Kubo Form AG
Membran-Neuentwicklung gemeistert Die Firma CODAN ARGUS AG in Baar, ein international ausgerichtetes Unternehmen der Infusionstechnologie, hat die Kubo Form AG mit der Weiterentwicklung und der Herstellung der Membran der Peristaltik für ihre volumetrische Infusionspumpe beauftragt.
Kubo Form AG Im Langhag 5 CH-8307 Effretikon Tel.: +41-52-354 29 29 Fax: +41-52-354 29 30 info@kubo.ch
Die bis dahin gelieferte Membran aus NBR erfüllte die geforderte Lebensdauer nicht mehr. Zudem war die Beständigkeit gegen neue Reinigungsmittel und -verfahren unzureichend. Anhand der neuen Vorgaben hat Kubo eine komplett neue Verbindung evaluiert und entwickelt. Das hatte zur Folge, dass der Produktionspro-
zess bei Kubo neu definiert werden musste. Weil die neue Membran zudem engeren Toleranzen (Norm DIN/ISO 3302-1 M1) entsprechen muss, wurde ein neues Werkzeugkonzept entwickelt. In enger Zusammenarbeit der beiden Entwicklungsteams von Kubo und CODAN ARGUS konnten die hohen Anforderungen umgesetzt und das Projekt erfolgreich beendet werden. Die Kubo Form AG ist vom 13. bis 16. November 2017 in Düsseldorf auf der Compamed. Besucher sind am Stand C30 im Swiss Pavillon in der Halle 8b willkommen. . www.kubo.ch
WILD Gruppe
Vernetzte Produktionsumgebung verwirklicht Gerade in der Logistik und Produktion von Medizinprodukten erfährt die Digitalisierung eine unaufhaltsame Entwicklung. WILD sieht dies als Chance.
WILD Gruppe Wildstraße 4 A-9100 Völkermarkt Tel.: +43-4232-2527 0 sales@wild.at
Während sich Smartphones und Tablets im Alltag etabliert haben, kommen diese Technologien im industriellen Umfeld bei weitem nicht im selben Maße vor. Bei WILD ist das Thema „Smart Production“ jedoch reif für die Umsetzung. Bereits heute hat der Auftragsfertiger und Systempartner sein Produktionssystem, das heißt
sämtliche Strategien, Prinzipien und Methoden rund um die Produktion sowie die Supply Chain von Medizinprodukten fit für die dynamischen Marktanforderungen der Zukunft gemacht. Smart Production bedeutet für WILD nicht, dass zwangsläufig auf eine digitale Lösung gesetzt wird. Das System muss der Aufgabenstellung gerecht werden und das Kosten-Nutzen-Verhältnis muss stimmen. Daher bestehen im neuen WILD-Produktionssystem digitale und analoge Lösungen nebeneinander. . www.wild.at
AristoTech Industries GmbH
AristoTech Industries GmbH Im Biotechnologiepark 14943 Luckenwalde Tel.: +49-3371-40-640 200 csiebert@aristotech.de
. 44
43-44_mt2_Produkte.indd 44
AristoTech verfügt über langjährige Erfahrungen in der Herstellung von medizinischen Produkten. Die Firma hat sich auf die Auftragsfertigung von orthopädischen Medizinprodukten, Implantaten und Instrumenten für Kunden aus aller Welt spezialisiert. Direkt im Raum Berlin produziert und liefert AristoTech maßgeschneiderte sowie standardisierte Medizinprodukte, immer im Fokus der ISO-Richtlinie 13485. AristoTech bietet Kompetenz in der Konstruktion und Entwicklung, dem Engineering sowie Produkttests, in der Fertigung bis hin zu logis-
tischen Dienstleistungen. Besonders stolz sind die Mitarbeiter auf die hauseigene 1.000-Tonnen-Schmiedepresse, reserviert exklusiv für die Medizintechnik. AristoTech bietet auch generische Produkt-Designs für Schaft- und Pfannensysteme an, zum Beispiel für DualMobility-Pfannen, Steckköpfe und Osteosyntheseplatten. Je nach Kundenwunsch liefert das Unternehmen halbfertige, fertige, verpackte und/oder sterile Produkte – kostengünstig und auf Wunsch in die ganze Welt. . www.aristotech.de
Abb.: AristoTech (unten), WILD (Mitte), Kubo (oben)
Medizintechnik „Made in Berlin“
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:47:29 Uhr
TECHNOLOGIE.
Informationstechnik
Steigende Anforderungen bei der Robotersteuerung Die Methoden und Technologien der Robotik werden zunehmend in der Medizintechnik eingesetzt. Dadurch nimmt die Komplexität der Medizingeräte hinsichtlich ihres mechatronischen Aufbaus und der Anforderungen an die Steuerungssoftware zu. Diese steigende Komplexität verbunden mit den strengeren Sicherheitsvorgaben verändert die Entwicklung von Steuerungssystemen in der Medizinrobotik. Es wird vermehrt neue Algorithmik und Technik aus Industrie und Forschung für die Anwendung in der Medizin adaptiert.
Von Bussystem bis Softwareverifikation
Abb.: ITK Engineering
Moderne Bussysteme mit hoher Übertragungsgeschwindigkeit und Flexibilität wie EtherCAT helfen, die zunehmende Zahl an Antrieben und Sensoren in Medizingeräten zu beherrschen. Zur Erleichterung der Integration in das Medizingerät und zur Umsetzung komplexer Algorithmen wird zudem die Steuerungslogik statt als SPS meist auf eingebetteten PCs umgesetzt. Neben proprietären RTOS-Lösungen (real time operating system) findet sich darauf immer häufiger ein echtzeitfähiges Linux-Betriebssystem. Der Trend bezogen auf Benutzerschnittstellen geht in Richtung anwendungsorientierte Bedienung, zum Beispiel durch Sprach- und Gestensteuerung im Sterilbereich oder durch haptische Eingabemöglichkeiten. Dies verbessert die Akzeptanz der Geräte in den Kliniken. Auch an die Sicherheit werden durch die Einbindung von Robotik-Elementen höhere Anforderungen gestellt. Dafür werden Technologien integriert, die bereits in anderen Branchen Anwendung finden. So bieten zum einen Protokolle wie Safety-over-EtherCAT die Möglichkeit, sicherheitsrelevante Informationen auf dem gleichen Medium zu übertragen wie die Steuemedtech zwo. 2.2017.
45_mt2_0217_ITK-Engineering.indd 45
rungsdaten. Dadurch wird die Komplexität reduziert und die Flexibilität erhöht. Zum anderen werden Funktionen zur redundanten Systemüberwachung hardwareseitig vom Steuerungssystem separiert, um gegenseitige Beeinflussung zu verhindern. Daneben ist die sichere Mensch-Roboter-Kooperation, die zurzeit in der Industrierobotik an Bedeutung gewinnt und die dafür notwendige Technologieentwicklung vorantreibt, für die weitere Verbreitung der Robotik im medizinischen Umfeld unumgänglich. Mit dem Einzug der Robotik in die Medizintechnik nimmt die ohnehin steigende Relevanz der Software in den Geräten noch weiter zu. Für eine reibungslose Produktzulassung muss daher auch deren Entwicklungsprozess und die Validierung sichergestellt werden. Dabei helfen Methodiken wie modellbasierte Softwareentwicklung und -verifikation oder Continuous Integration. Um die Wiederverwertbarkeit sogar über Produktfamilien hinweg zu erhöhen, wird bei der Entwicklung auf Modularität und den Plattformgedanken gesetzt. Nicht zuletzt spielt auch bei der Medizinrobotik Vernetzung eine immer größere Rolle. Die Herausforderung dabei ist, dass die Systeme Ferndiagnose und -wartung ermöglichen sollen, gleichzeitig jedoch gegen Cyber-Angriffe von außen geschützt sein müssen. .
Der Autor
Dr. Tobias Luksch Fachreferent F&E Robotik, ITK Engineering GmbH
45
.
19.10.2017 14:48:13 Uhr
branche.
Veranstaltung
Innovative Plattform zur Netzwerkförderung Die Autorin
Die gesamte Wertschöpfungskette der Medizintechnik-Branche an einem Ort: Die Medical Devices Meetings in Stuttgart haben sich etabliert. 2018 findet das einzigartige Business-to-Business (B2B)-Forum bereits zum dritten Mal statt.
Projektleiterin, abe advanced business events
Die Veranstaltung wurde in den Vorjahren von den Teilnehmern mit Begeisterung angenommen. In Zukunft wird sie jährlich organisiert.
. 46
46_mt2_0217_Medical-Device-Meeting.indd 46
Die Mischung aus B2B-Meetings und Fachkonferenzen führt die Unternehmen der Medizintechnik über die gesamte Wertschöpfungskette von Herstellern, Zulieferern, Entwicklern und Dienstleistern der Branche in einem internationalen Kontext mit vorher vereinbarten Eins-zuEins-Gesprächen zusammen. Der Veranstalter wird dabei von zahlreichen Clustern und Verbänden weltweit unterstützt und stellt mit mehr
als 100 Ausstellern eine einzigartige Plattform zum effizienten Netzwerken dar. Abe ist ein führender europäischer Organisator von Fachveranstaltungen, Konferenzen und Kongressen in verschiedenen Sektoren und bietet mit einem Portfolio von mehr als 80.000 Kunden und seinem Service eine Reihe an maßgeschneiderten Tools zur Identifizierung und Erschließung neuer Märkte. In Deutschland organisiert der Veranstalter bereits zwei gut etablierte Veranstaltungen: die Medical Devices Meetings im März 2018 und den InnovationQuality Summit im März 2019. Beide Veranstaltungen finden in enger Zusammenarbeit mit Cluster- und Industrie-Partnern in Stuttgart statt. Die BIOPRO Baden-Württemberg GmbH unterstützt als landeseigene und landesweit tätige Innovationsgesellschaft für die Gesundheitsindustrie das Konzept der Veranstaltung, welches im Gegensatz zu herkömmlichen Messen den Schwerpunkt auf das gezielte Herstellen von Geschäftsbeziehungen legt. Die Medizintechnik-Branche ist für den Standort Baden-Württemberg ein bedeutender Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor. Sie unterliegt einerseits einem steten Wandel, der aktuell durch die neue Medizintechnikverordnung der EU stark beeinflusst wird. Auf der anderen Seite werden die Produkte durch das wachsende Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung stark nachgefragt. Daher gewinnen nationale und internationale Kooperationen weiterhin an Bedeutung, um in diesem Spannungsfeld wettbewerbsfähig zu bleiben. .
Abb.: abe
Andrea Reinwart
Die Medical Devices Meetings sind Europas erstes B2B-Forum für die Medizintechnik-Branche, mit dem Ziel, einen Raum zu schaffen, in dem die gesamte Wertschöpfungskette der Medizintechnik zusammengeführt wird. Organisiert werden sie vom französischen Veranstalter advanced business events (abe) gemeinsam mit BIOPRO Baden-Württemberg, Medical Mountains, Alsace Biovalley, Baden-Württemberg International und dem Unternehmen Ditabis.
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:48:43 Uhr
verbände.
SPECTARIS
Medizintechnikhersteller erwarten für 2017 Umsatzplus Termine
13. bis 16.November, Düsseldorf Medica 2017 (Halle 12, Stand E76) 29. bis 30. November, Krefeld Addititive Verfahren, Virtual/Augmented Reality und digitale Geschäftsmodelle: Neue Werktschöpfungskonzepte und Strategien zur Werterschließung
Abb.: Spectaris
Angaben beziehen sich auf Betriebe mit 20 Beschäftigen und mehr inklusive Kleinbetriebe: 26,21 Mrd. €, 12.550 Unternehmen, 200.230 Beschäftigte (2015) Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln: 52.000 Beschäftigte (2014)
Die deutschen Medizintechnikunternehmen schauen optimistisch auf das laufende Jahr. Durch Zuwächse im Inund Ausland wird der Branchenumsatz 2017 voraussichtlich um 4 bis 5 Prozent zulegen und damit erstmalig die 30Milliarden-Marke überschreiten, so die Einschätzung des Industrieverbandes SPECTARIS. Auch für die Beschäftigtenzahl weisen die Prognosen ein Plus aus. Es wird erwartet, dass die Anzahl der Mitarbeiter um knapp zwei Prozent auf 135.000 ansteigen wird. Damit knüpft die Branche nahtlos an den Erfolg des Jahres 2016 an. Bereits im Vorjahr konnten die rund 1.260 deutschen Medizintechnikhersteller ein Umsatzplus von knapp 6 Prozent und damit einen Gesamtumsatz von mehr als 29 Mrd. Euro erwirtschaften. Der Inlandsumsatz lag mit 10,6 Mrd. Euro um rund 6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Zahl der Beschäftigten stieg um fast 2 Prozent auf rund 132.700 Mitarbeiter. Auch der Auslandsumsatz konnte um 5,6 Prozent gesteigert werden und erreichte einen Wert von 18,6 Mrd. Euro. Die Exportquote betrug knapp 64 Prozent. medtech zwo.2.2017.
47-50_mt2_0217_Cluster_Verbaende_mak.indd 47
Quelle: Statistisches Bundesamt, SPECTARIS
Die Unternehmen profitieren aktuell weiterhin von der demografischen Entwicklung insbesondere in den reifen Volkswirtschaften, von der Etablierung und Modernisierung der Gesundheitssysteme in vielen Schwellenländern sowie von der kontinuierlich steigenden Bedeutung des Gutes Gesundheit. Daneben treiben technologische Neu- oder Weiterentwicklungen den Markt. Der aktuell größte Einflussfaktor für die Branche ist aber die Digitalisierung, das Geschäftsmodell der Hersteller befindet sich im
Wandel: Vom klassischen Anbieter von Gerätetechnik in der letzten Dekade über den Lösungsanbieter im aktuellen Jahrzehnt hin zum Anbieter digitaler und ganzheitlicher Gesundheitslösungen in der kommende Dekade. Experten prognostizieren für die kommenden Jahre ein jährliches Wachstum des Weltmarktes für Medizintechnik in Höhe von rund 5 Prozent, die Marktgröße soll im Jahr 2022 einen Wert von 531 Mrd. US-Dollar erreichen. Die deutsche Medizintechnik, die hochinnovativ, gut positioniert und international wettbewerbsfähig ist, wird von dieser Entwicklung profitieren, auch wenn regulatorische Hürden und bürokratische Anforderungen inzwischen einen maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg der Unternehmen haben und immer häufiger ein Innovations- und Wachstumshemmnis darstellen. Weitere Daten und Fakten zur aktuellen Situation der deutschen Medizintechnikindustrie sind im aktuellen SPECTARIS-Jahrbuch „Die deutsche Medizintechnik-Industrie 2017“ zu finden (siehe Seite 43). .
Kontakt:
Marcus Kuhlmann
Marcus Kuhlmann Leiter Fachverband Medizintechnik im Industrieverband SPECTARIS e.V. Tel.: +49 30 41 40 21 – 17 E-Mail: kuhlmann@spectaris.de www.spectaris.de 47 .
19.10.2017 14:49:53 Uhr
verbände.
Medical Valley
Digital Health Hub #Medical Valley Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) ist ein international führender Cluster im Bereich Medizintechnik in der Metropolregion Nürnberg. Im Medical Valley vernetzen sich Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheitsversorgung und Politik, um ihre Ressourcen zu bündeln und Synergien zu nutzen. „Medical Value by Medical Valley“ steht für effektive und effiziente Lösungen für eine optimale Gesundheitsversorgung.
Gemeinsam mit dem Forum MedTech Pharma koordiniert der Medical Valley EMN e. V. den Bayerischen Cluster Medizintechnik und bereits seit 2013 auch die „Modellregion für digitale Gesundheitswirtschaft Franken“, ein Pilotprojekt des bayerischen Wirtschaftsministeriums zur Digitalisierung der Versorgung. Im Zentrum Digitalisierung.Bayern koordiniert Medical Valley seit dem vergangenen Jahr die Themenplattform „Digitale Medizin/Gesundheit“.
Als Clustermanagement-Organisation fungiert seit 2007 der Medical Valley EMN e.V., ein Zusammenschluss von aktuell rund 200 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheitsversorgung und Politik. 2017 feiert der Medical Valley EMN e. V. seinen zehnten Geburtstag und kann somit auf ebenso viele spannende und erfolgreiche Jahre zurückblicken: 2010 wurde das Medical Valley als einziger deutscher Spitzencluster im Bereich Medizintechnik im Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ausgezeichnet. In fünf Jahren konnten so F&E-Projekte mit einem Gesamtvolumen in Höhe von mehr als 100 Mio. Euro realisiert werden.
Ein weiterer Meilenstein im Jahr 2016 war die Eröffnung des Medical Valley Centers Forchheim, nach dem Medical Valley Center Erlangen bereits das zweite Innovations- und Gründerzentrum im Medical Valley. Als regionaler Wirtschafts- und Gründerförderer begleitet Medical Valley darüber hinaus innovative Ideen aus der Medizintechnologie und Gesundheitswirtschaft von der Gründung bis zum Markterfolg. Zu den Angeboten in diesem Bereich zählen neben der Gründerberatung und Fördermittelakquise auch die Identifizierung und Vermittlung klinischer Partner, Marktzulassung und Erstattung, strategische Bedarfsanalyse und gesundheitsökonomische Bewertung, Open
Termin
11. bis 12. April 2018, Nürnberg Innovation Market Place auf der MT-Connect www.mt-connect.de
Innovation sowie internationaler Marktzugang. In einem „One-Stop-Shop“Prinzip werden etablierte Spezialisten und Experten im Cluster eingebunden. Wichtig ist in diesem Bereich auch die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Universitäten. Zur Förderung des Transfers innovativer Forschungsergebnisse aus bayerischen Hochschulen in die Versorgung wird 2017 erstmals der Medical Valley Award als Preis für Forschungsteams in Vorgründungsphasen vergeben. Ein Highlight wird im Jahr 2018 die zum zweiten Mal veranstaltete Messe MTConnect sein. Sie findet am 11. und 12. April 2018 wieder in Nürnberg, im Herzen des Medical Valley, statt. Gemeinsam mit der NürnbergMesse veranstaltet Medical Valley hier den Innovation Market Place – eine Sonderfläche, auf der Start-ups, Dienstleister und Forschungseinrichtungen ihre innovativen Ideen präsentieren können. Weitere Informationen hierzu sowie zu allen weiteren Aktivitäten und Angeboten des Medical Valley EMN sind unter www.medical-valley-emn.de zu finden. .
Kontakt:
. 48
47-50_mt2_0217_Cluster_Verbaende_mak.indd 48
Abb.: Medical Valley Center GmbH
Medical Valley wurde im Juni 2017 zum nationalen Digital Hub für Health ernannt.
Jörg Trinkwalter Medical Valley EMN e.V. Henkestraße 91 91052 Erlangen Tel.: +49 9131 91617-47 E-Mail: joerg.trinkwalter@ medical-valley-emn.de medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:50:01 Uhr
VERBÄNDE.
Medical Mountains
Weiterbildungsangebot von Medical Mountains wächst ständig Termine
13. bis 16. November, Düsseldorf Medica 2017 22. November, Tuttlingen „Die 10 Eckpunkte erfolgreicher Führung von KMU in der Medizintechnik-Industrie“ – Seminar 28. November, Tuttlingen „UDI und EU-konforme Instrumentenkennzeichnung in der Medizintechnik“ – Symposium 29. November, Tuttlingen „Die erfolgreiche Umsetzung der neuen EU-Verordnung für die Medizinprodukteindustrie“ – Seminar Der Teilnehmer des Lehrgangs „Regulatory Affairs Manager“ absolvieren zwei Prüfungen, um das begehrte Zertifikat in Händen halten zu können .
Die Anforderungen an die Medizintechnik-Branche wachsen – und damit auch das Weiterbildungsangebot der Medical Mountains AG in Tuttlingen: Rund 100 Einzelveranstaltungen und sechs Zertifikatslehrgänge umfasst das Programm 2018. Anmeldungen sind ab sofort möglich.
Abb.: MedicalMountains/Meinrad Kempf (o.), Michael Kienzler (u.)
Bausteine für solide Wissensbasis Im „Weltzentrum der Medizintechnik“ gelegen, gehört in einer schnelllebigen und grundlegenden Veränderungen unterworfenen Branche die stete Wissenserneuerung zur Pflichtübung. „Je vielschichtiger die Herausforderungen werden, desto solider und breiter muss bei Führungskräften und Mitarbeitern die Wissensbasis sein“, betont Medical-Mountains-Vorstand Yvonne Glienke. „Unser Weiterbildungsangebot liefert die passenden Bausteine dafür.“ Die Unternehmen werden derzeit besonders von regulatorischen Fragen im Zuge der Europäischen Medizinprodukteverordnung, Zulassungsverfahren sowie dem medtech zwo.2.2017.
47-50_mt2_0217_Cluster_Verbaende_mak.indd 49
Qualitäts-, Risiko- und Prozessmanagement gefordert. Diese Themen sind im Weiterbildungsprogramm ebenso vertreten wie Führung, Marketing oder Reinheit von Medizinprodukten.
Sechs Zertifikatslehrgänge Als berufsbegleitende Qualifizierung haben die Zertifikatslehrgänge von Medical Mountains landesweit einen hervorragenden Ruf. Aktuell schließen die „Regulatory Affairs Manager“ und „Qualitätsmanager
Medizintechnik“ in spe ihre Fortbildung ab. Neben diesen und den bestehenden weiteren Kursen „Qualitätsfachkraft Medizintechnik mit Schwerpunkt Entwicklung“ und „Qualitätsfachkraft Medizintechnik mit Schwerpunkt Produktion“ kommen 2018 noch „Qualitäts-Assistent/in Medizintechnik“ und „Fachkraft operative Qualitätssicherung Produktion“ hinzu. Das spezifische Wissen wird hoch geschätzt, sowohl aus individueller beruflicher als auch übergreifender unternehmerischer Sicht – so dass die Absolventen gute Chancen haben, in der Branche weiter voranzukommen. Der aktuelle Weiterbildungskatalog ist abrufbar unter www.medicalmountains.de/ weiterbildung-2018. Für weitere Informationen steht das Team von Medical Mountains per E-Mail (info@medicalmountains. de) oder per Telefon (+49 7461 969721-0) gern zur Verfügung. .
Medical-Mountains-Vorstand Yvonne Glienke
Meinrad Kempf, MedicalMountains AG 49 .
19.10.2017 14:50:09 Uhr
verbände.
NervenSinneTechnik.NRW
Cluster-Initiative für innovative Projekte und digitale Entwicklungen tere operative Umsetzung der Initiative „NervenSinneTechnik.NRW“ ein. Zu den kommenden Aktivitäten gehört die Veröffentlichung einer neuen Ausgabe der Cluster-Publikationsreihe „Trendreport“, die sich den Kompetenzen und Potentialen Nordrhein-Westfalens im Bereich Mensch-Technik-Interaktion widmen wird. Für den Beginn des Jahres 2018 ist darüber hinaus eine Kongressveranstaltung zur selben Thematik geplant, die als überregionale Bühne für den diskursiven Austausch dienen soll. Bereits im November präsentiert der Cluster auf der MEDICA innovative digitale Entwicklungen in den Anwendungsfeldern Epilepsie, Sprach- und Physiotherapie.
Der Cluster InnovativeMedizin.NRW setzt mit seiner Leuchtturm-Initiative wichtige Akzente in diesem bedeutsamen Versorgungsfeld: Er vernetzt Akteure aus Wissenschaft, Anwendung und Industrie, um aussichtsreiche Projekte anzustoßen und innovative Lösungsansätze zum Patienten zu bringen. Gemeinsam sollen Perspektiven für nordrhein-westfälische Unternehmen erschlossen und Nordrhein-Westfalen als starker Standort für innovative Medizin positioniert werden.
Interessiert an einer Mitwirkung in der Initiative? Erste Informationen unter www. cimed-nrw.de/nerven-sinne-technik oder direkt hier:
Im September 2017 analysierten Experten auf Einladung des Clusters Bedarf, Potentiale und aktuelle Entwicklungen im Themenfeld Mensch-Technik-Aktion. Der Fokus lag dabei auf den Bereichen Sinnesorgane, Motorik und Sensorik. Die Workshop-Ergebnisse fließen in die wei-
Clustermanagement InnovativeMedizin.NRW Isabella Heller Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit Tel.: +49 211 73 27 89 81 E-Mail: heller@cimed-nrw.de www.innovative-medizin-nrw.de .
Prof. Dr. Nicole Eter, Direktorin der Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinik Münster, erarbeitete mit anderen Experten Strategien zur Umsetzung der ClusterInitiative NervenSinneTechnik.NRW.
. 50
47-50_mt2_0217_Cluster_Verbaende_mak.indd 50
Termine
13. November 2017, Düsseldorf Clusterforum „NervenSinneTechnik.NRW“ auf der MEDICA (Halle 3, Stand C 80) 13. bis 16.November 2017, Düsseldorf MEDICA Academy 16./17.Januar 2018, Düsseldorf Health 4.0 – Der Innovationskongress 2018
Kontaktdatenbank
Online-Plattform für die innovative Medizin in NRW Qualifizierte Projekt- und Netzwerkpartner gesucht? Die kostenfreie Kontaktdatenbank des Clusters InnovativeMedizin. NRW bietet ihren Nutzern wertvolle Informationen zur Medizin(technik)-Landschaft in Nordrhein-Westfalen. Mehr als 700 Einträge von Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Kliniken, Patientenorganisationen und anderen Institutionen helfen dabei, Kooperationspartner zu finden und sich einen Überblick über das Potential des Landes in der innovativen Medizin zu verschaffen. Über eine Detailsuche können Profiltexte, Schlagwörter, Tätigkeitsfelder und bestehende Kooperationen recherchiert werden; spezielle Suchfilter erlauben die Zuordnung der Treffer zu medizinischen Trends. Teilnehmende Institutionen haben die Möglichkeit, sich mit ihrem Logo als NRW-Player über die Landesgrenzen hinaus zu präsentieren. Die Voraussetzung für eine Registrierung in der Kontaktdatenbank ist neben einem medizinischen Tätigkeitsschwerpunkt ein Geschäftssitz in NordrheinWestfalen. Eine Anmeldung ist möglich unter: http://www.innovative-medizinnrw.de/kontaktdatenbank. .
Abb.: Cluster InnovativeMedizin.NRW
Störungen des Nervensystems, der Sinnesorgane und der Psyche, die durch Erkrankungen oder Unfälle ausgelöst werden, stehen im Zentrum der ClusterInitiative „NervenSinneTechnik.NRW“. Ziel ist es, motorische, sensorische, kognitive und emotionale Fähigkeiten des Menschen durch den Einsatz technischer Systeme zu erhalten, zu verbessern oder zu ersetzen.
medtech zwo. 2.2017.
19.10.2017 14:50:16 Uhr
51_mt2_2017_Labor-LS.indd 1
18.10.2017 15:05:14 Uhr
Es ist ein Patient, kein Paket® Wenn es um die Patientenversorgung geht, kommt es auf die Logistik an. Der richtige Weg, um den Gesundheitssektor in die Zukunft zu führen, benötigt mehr als nur Voraussicht. Im Zentrum steht eine Lieferkette, die auf Zusammenarbeit und Integration basiert. UPS unterstützt Sie dabei mit Lösungen, die dafür entwickelt wurden, Ihre Produkte zu schützen, die Einhaltung von Gesetzen und Regulierungen zu gewährleisten und bereitstehen, um neu aufkommende Chancen nutzen können. Auf diese Weise sind Sie für die Zukunft gerüstet und können sich heute schon um die Versorgung Ihrer Kunden sowie die Profitabilität Ihres Unternehmens kümmern.
ups.com/de/healthcare © 2017 United Parcel Service of America, Inc. AD_Healthcare_210x275mm.indd 1 52_mt2_2017_UPS.indd 1
10/12/17 9:48Uhr AM 18.10.2017 15:05:23
wirtschaft.
Sartorius
Sartorius-Campus wächst Mitte September weihte Sartorius den rund 42 Mio. Euro teuren Neubau für die Laborinstrumenteherstellung auf dem Sartorius-Campus in Göttingen ein. Auf rund 25.000 Quadratmetern ist Platz für etwa 450 Mitarbeiter. Bis Ende 2018 sollen die Bauarbeiten auf dem Campus abgeschlossen sein. Dort werden verschiedene Fertigungsstätten angesiedelt, die bisher noch auf mehrere Standorte verteilt sind, wie zum Beispiel die Teilefertigung, der Prototypenbau und das Kalibrierungszentrum. Der Neubau wurde finanziell unterstützt vom Land Niedersachsen und vom Bund. Sie beteiligten sich mit insgesamt 4,2 Mio. Euro. Das neue Gebäude hatte Anfang 2017 den Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaus in der Kategorie Hochbau erhalten. Sartorius strebt nun eine Zertifizierung des Neubaus durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen an. Nach Fertigstellung des Campus wird Sartorius dort insgesamt 500 Mio. Euro investiert haben. . Anzeige
Was sehen Sie momentan, wenn Sie aus Ihrem Bürofenster schauen? Bäume und unser phantastisches Office of the Future. Welches Ereignis hat Ihre Karriere geprägt? Die Menschen bei Amgen, unsere tägliche Zusammenarbeit, unsere gemeinsamen Werte prägen mich. Was ist Ihre Motivation: „What makes you tick“? Der tägliche Austausch mit den Mitarbeitern, Herausforderungen gemeinsam zu lösen und im Team Erfolge zu feiern. Wo kommen Ihnen die besten Ideen? In einem klassisch meditativen Zustand kann ich gut nachdenken – beim Sport oder beim Reisen im Flieger. Was war Ihr bisher größter Fehler? Es gab Situationen mit schwierigen Entscheidungen, über die ich mir viele Gedanken gemacht habe. Dies hat mich weitergebracht – privat, beruflich, als Mensch. Welches Buch lesen Sie gerade bzw. haben Sie zuletzt gelesen? „Noah“ von Sebastian Fitzek, spanische B2-Lektüre. Was ist die wichtigste ungelöste Frage der Biologie? Der Einfluss der Psyche und des Wohlbefindens eines Menschen auf seinen Körper.
Antibiotika
Abb.: obs/Amgen GmbH
Basilea findet Partner in China Nach einer Vertriebsvereinbarung mit Cardiome Pharma (Kanada) für große Teile Europas Anfang September hat sich die Basilea Pharmaceutica AG mit einer weiteren Lizenzvereinbarung wenig später auch Zugang zum chinesischen Markt verschafft. Das Schweizer Biopharma-Unternehmen vereinbarte für sein Antibiotikum Zevtera (Ceftobiprol) die Zusammenarbeit mit Shenzhen China Resources Gosun Pharmaceutical für das Vertragsgebiet China, Hongkong und Macao. Im Gegenzug für die exklusive Lizenz für Entwicklung, Herstellung und Vermarktung erhält Basilea eine Abschlagszahlung in Höhe von 3 Mio. CHF. An Meilensteinzahlungen sind bis zu 145 Mio. CHF drin. . |transkript. 11.2017.
26-27_tk11_2017_Wirtschaft_HR-Kommentar_ml.indd 27
Woran glauben Sie, das Sie nicht beweisen können? Unsere Körperhaltung beeinflusst unser Denken – im positiven sowie auch im negativen Sinne. Haben Sie ein Motto? Welches? Ich mochte immer das Motto von Steve Jobs: Stay hungry, stay foolish!
Dr. Roman Stampfli, Geschäftsführer der Amgen GmbH in München Stampfli studierte in Bern Medizin und begann nach der Promotion am Institut für Pathologie der Universität Bern. Er war in verschiedenen Schweizer Hospitälern tätig und wechselte 2001 in die Industrie zu Astra Zeneca Pharmaceuticals. Drei Jahre später begann er bei Amgen. Stampfli war unter anderem Geschäftsführer der Schweizer AmgenNiederlassung. Zuletzt leitete er die Ländergesellschaften Spanien und Portugal.
Wirkstoffentdeckung
Startkapital für Myelopro Die Wiener MyeloPro Diagnostics and Research GmbH hat sich eine nicht-verwässernde Startfinanzierung von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft und der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft gesichert. Das Start-up arbeitet an neuen Therapeutika gegen myeloproliferative Neoplasien. Als Zielstruktur ist dabei Calreticulin im Fokus. . 27 .
18.10.2017 15:18:35 Uhr
WIRTSCHAFT.
Wirkstoffentwicklung
Inflarx plant den Nasdaq-Börsengang
Katrin Uschmann Investmentmanagerin, Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH bmt
transkript. Seit wann ist bmt bei Inflarx investiert? Uschmann. Wir sind seit dem operativen Start 2008 dabei und halten von allen Investoren bis heute die meisten Anteile. transkript. Wie verliefen diese zehn Jahre? Uschmann. Es gab freudige Momente und Momente, wo wir die Luft anhalten mussten. Mit den Finanzierungsrunden 2016 und 2017 wurde klar, dass Inflarx auf einem Erfolgskurs ist. Management und Team von Inflarx sind Weltklasse. Sie haben sich diese Entwicklung mehr als verdient.
Affimed, Pieris, Qiagen – und bald auch Inflarx? Die Pläne, an die US-amerikanische Technologiebörse zu gehen, sind jedenfalls weit gediehen. Die vertrauliche Einreichung der entsprechenden Unterlagen erfolgte laut Beratungshaus Renaissance Capital LLC bereits am 23. Juni dieses Jahres. Öffentlich machte Renaissance die Pläne Mitte Oktober – inklusive des Orientierungswerts von 86 Mio. US-Dollar für die Dimension des IPO. Niels Riedemann, Geschäftsführender Gesellschafter der Inflarx GmbH, wollte sich mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht gegenüber |transkript äußern. Kurz vor der Vorstellung der Börsenpläne hatte Inflarx die Details zur abgeschlossenen Serie D-Finanzierung mitgeteilt. Demnach sicherte sich das Unternehmen über eine Kapitalerhöhung 30 Mio. US-Dollar. Mit Bain Capital Life Sciences LP, Cormorant Asset Management LLC und RA Capital Management LLC gehören namhafte US-Investoren zu den Geldgebern. Im Zuge der Transaktion wechselten auch einige bestehende Inflarx-Aktien im Wert von 25 Mio. US-Dollar den Besitzer, womit einigen Frühinvestoren ein Komplett- beziehungsweise Teilexit gelang. Die Serie C-Runde von Inflarx im Sommer 2016 spielte 31 Mio. Euro ein. Mit dem frisch eingeworbenen Kapital sollen die klinische Entwicklung des Leitkandidaten sowie neue präklinische Projekte zum Auffüllen der hauseigenen Pipeline vorangetrieben werden.
Leitkandidat in Phase II-Tests Inflarx ist ein 2007 gegründetes Biotechnologieunternehmen mit dem Ziel, Antikörper für
. 28
28_tk11_2017_wirtschaft_ml.indd 28
den therapeutischen Einsatz bei Entzündungserkrankungen zu entwickeln. Die Firma beschäftigte sich in einem KMU-innovativ-Projekt zwischen 2009 und 2012 mit der präklinischen Entwicklung und Testung eines monoklonalen Antikörpers, der gegen das Komplementprotein C5a gerichtet ist (Förderung: 1,1 Mio. Euro). Das Komplementsystem besteht aus mehr als 30 Plasmaproteinen, die im Blutplasma gelöst oder zellgebunden vorliegen. Sie dienen der Abwehr von Mikroorganismen im Zuge der Immunantwort. Inzwischen ist der Antikörper mit dem Namen IFX-1 der am weitesten fortgeschrittene Arzneimittelkandidat von Inflarx. Er kann selektiv die Aktivität von C5a blockieren, ohne die positiven Eigenschaften von C5b zu hemmen. C5a und C5b sind Spaltprodukte des Komplementproteins C5 (s. Abb.). Phase IIaStudien bei Patienten mit früher septischer Organdysfunktion wurden erfolgreich abgeschlossen. Eine andere Phase II-Studie mit IFX-1 in Patienten mit komplexen Herzoperationen wurde 2016 begonnen und steht kurz vor dem Abschluss. IFX-1 gilt somit als der erste monoklonale anti-C5a-Antikörper, der klinische Studien erreicht hat. Insgesamt mehr als 150 Menschen wurden bis dato mit IFX-1 behandelt. Bereits in der Vergangenheit hatte Riedemann den Ehrgeiz geäußert, die Entwicklung der Antikörper bis zur finalen Phase III-Studie zu finanzieren: „Dazu gibt es mehrere Optionen, auch ein Börsengang wäre mittelfristig denkbar“, so der Inflarx-Chef vor drei Jahren. ml.
Abb.: Pietro Roversi/Wikimedia Commons (oben), bmt (links)
Pläne für einen Börsengang des Jenaer Wirkstoffentwicklers Inflarx wurden Mitte Oktober öffentlich. Der IPO an der New Yorker Nasdaq soll 86 Mio. US-Dollar einbringen. Kurz zuvor hatte Inflarx verkündet, über eine Serie D-Runde 30 Mio. US-Dollar eingeworben zu haben.
|transkript. 11.2017.
19.10.2017 13:40:43 Uhr
05(..(&56$. 312(35: ,4 2315(&5,10 $0' '()(04( 13 /13( 5+$0 :($34 8( $3( 8+(3( :16 $3( $0' 8( '((2.: 60'(345$0' :163 %64,0(44 31/ $.. 2(342(&5,7(4 $0' ,0 $.. $42(&54 0 $.. 5(&+0,&$. $0' .(*$. <(.'4 1) ,05(..(&56$. 2312(35: ",5+ $0 ,05(3',4&,2.,0$3: 5($/ 1) 2$5(05 $0' .(*$. 231)(44,10$.4
(3.,0 63)>345(0'$// !
3$0-)635 $/ $,0 3(,+(33 71/ 5(,0 53 !
3(/(0 1..(3$..(( !
,(. 1.5(0$6(3 53 !
,(.()(.' (5/1.'(3 53 !
60,&+ (55(0-1)(3453 !
644(.'13) $(*(3453
!
154'$/ (.(0( $0*( 53
!
.,&$05( 92.$0$'$ '( 42$;$
= 3,0&,2$. 2$,0 ! $3,4 .7' $644/$00 &56$.,4 (7(. 3$0&( !
+$0*+$,
69,0* #+10* 6 6,5( +,0$ ! (95
Patent. Trade Mark. Design. Competition. IT. Media. Copyright. Press. Publishing. Privacy. Data Protection. Contracts.
888 %1(+/(35 '( 29_tk11_2017_Boehmert.indd 1
18.10.2017 15:18:56 Uhr
KAPITALMARKT.
Morphosys AG
ISIN: DE0006632003 Marktkapitalisierung: Jahresperformance:
180 170
2,16 Mrd. Euro +77,9%
160 150 140 130 120 110 100 90 80 in %
19.10.2016
DAX Biotechnology
Morphosys
16.10.2017
Evolva Holding SA
„Erste vielversprechende Anzeichen von klinischer Aktivität bei Patienten“ – so eine Studienärztin im September über eine Phase I-Studie mit MOR106 bei Patienten mit moderater bis schwerer atopischer Dermatitis. Für Morphosys und Entwicklungspartner Galapagos NV (Belgien) Grund genug, die Phase II in Angriff zu nehmen. Wenige Tage später sorgte Morphosys-Chef Simon Moroney für kurzzeitige Kursverluste, als er Aktien des von ihm geführten Unternehmens für mehr als 3 Mio. Euro verkaufte. .
ISIN: CH0021218067 Marktkapitalisierung: Jahresperformance:
170 160 150
140 Mio. CHF –37,7%
140 130 120 110 100 90 80 70 60 50 in %
17.10.2016
SXI Life Sciences
Evolva
16.10.2017
Clariant AG
In vier bis sechs Jahren wolle man endlich schwarze Zahlen schreiben, so Evolva Anfang Oktober. Basis ist die im Sommer eingeschlagene Neuorientierung des Liestaler Biotech-Unternehmens. Dafür braucht Evolva aber erst einmal frisches Geld, das über zwei Kapitalerhöhungen in Höhe von insgesamt 80 Mio. CHF eingeworben werden soll. Mitte Oktober wurde dann sogleich eine Privatplazierung angekündigt. Der Firma soll dadurch ein Bruttoerlös von rund 21,1 Mio. CHF zufließen. .
ISIN: CH0012142631 Marktkapitalisierung: Jahresperformance:
140 135
8,12 Mrd. CHF +51,0%
130 125 120 115 110 105 100 95 90 in %
Stoxx EU 600
19.10.2016
Clariant
16.10.2017
Wilex AG
ISIN: DE000A11QVV0 Marktkapitalisierung: Jahresperformance:
220 200 180 160 140 120 100 80 in %
19.10.2016
Clariants seit 2012 in Straubing betriebene Sunliquid-Anlage entfaltet endlich Strahlkraft: Im September hat die Schweizer Firma verkündet, dass das Verfahren an Enviral (Slowakei) auslizenziert wurde. Der erste Spatenstich für eine Anlage im 50.000-TonnenMaßstab, in der die kommerzielle Bioethanol-Produktion aus Agrarreststoffen aufgenommen werden soll, ist noch in diesem Jahr geplant. Die angekündigte Fusion Clariants mit dem USWettbewerber Huntsman gilt indes weiterhin als wackelig. .
DAX Biotechnology
. 30
30-31_tk11_2017_Wirtschaft_Börse_ml.indd 30
Wilex
16.10.2017
43,3 Mio. Euro +83,5%
Die im Sommer beschlossene Namensänderung der Wilex AG in Heidelberg Pharma AG kommt voran. Im Oktober wurde vermeldet, dass der Firmensitz erfolgreich von München nach Ladenburg verlegt und die Tochtergesellschaft Heidelberg Pharma GmbH in Heidelberg Pharma Research GmbH umfirmiert wurde. Die Umbenennung der Muttergesellschaft wird für die kommenden Wochen erwartet. Zudem gab Wilex bekannt, dass die aktuelle Jahresprognose nach unten korrigiert werden musste. . |transkript. 11.2017.
18.10.2017 15:19:05 Uhr
KAPITALMARKT.
Börsenkommentar
Win-Win-Instrument Im Mai meldeten die Merck KGaA und Entwicklungspartner Pfizer die Zulassung des Krebs-Antikörpers Bavencio zur Behandlung von fortgeschrittenem Blasenkrebs durch die FDA. Der Börsenkurs reagierte positiv. Die beschleunigte Zulassung basiert jedoch nicht auf umfangreichen Phase III-Studiendaten, sondern auf Surrogaten wie Tumoransprechrate und Ansprechdauer. Zudem erfolgte die Zulassung unter der Bedingung, dass der endgültige Nachweis des Nutzens im Rahmen klinischer Studien erbracht wird. Nicht zuletzt bei den vielversprechenden Immun-Onkologie-Therapien ist es bereits gängige Praxis, neue Behandlungsformen unter Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses zügig den Patienten zugänglich zu machen. Hiervon profitieren neue Medikamente seit 2005 auch in Europa. Auch hier geht eine Nutzen-RisikoBewertung einer sogenannten Conditional Marketing Authorisation voraus, die bislang über 37-mal erteilt wurde (zirka 8% aller Zulassungen). Die durch die EMA erstellten Bewertungen erwiesen sich als sehr zuverlässig: es kam zu keinem Widerruf einer Zulassung aus
medizinischen Gründen. Neben dem Nutzen für Patienten ergeben sich jedoch auch für die Unternehmen klare Vorteile, da die Bewertung durch die Fachleute eine frühzeitige externe Beurteilung des potentiellen Erfolgs des neuen Produkts ermöglicht – angesichts der umfangreichen Aufwendungen für die spätklinische Entwicklung ein nicht zu unterschätzender Faktor. Hier sind unseres Ermessens auch die Negativbescheide relevant: Bis Juni 2016 wurde 22 Präparaten aufgrund einer negativen Bewertung keine beschleunigte Zulassung erteilt. Auf Basis dieser Einschätzung können Entwicklungsprojekte im relativ frühen Stadium noch einmal kritisch hinterfragt werden. Umgekehrt dürften positive Beurteilungen an Wettbewerber ein Signal senden, mit ihrer Entwicklung auf dem richtigen Weg zu sein. Gerade im Hinblick auf Biotech-Gesellschaften, die noch auf die externe Refinanzierung ihrer Anstrengungen angewiesen sind, ein wichtiges Argument. Damit sind die frühen Signale, die von einem Conditional Approval ausgehen, positiv zu beurteilen, da sonst vielleicht das eine oder andere Unternehmen aus finanziellen Erwägungen das Handtuch geworfen hätte. .
Ulrich Huwald Analyst, M. M. Warburg Research GmbH
Das meinen Analysten
Abb.: M. M. Warburg Research
Die Papiere der Wiener Nabriva Therapeutics AG wurden im Oktober durch die Analysten von Zacks Research positiver bewertet. Die Kaufempfehlung sieht das Ziel bei 9,25 US-Dollar. An der Nasdaq wurden die Aktien zu dem Zeitpunkt um die 8 Euro gehandelt. Newron Pharmaceuticals S.p.A. – ein italienisches Pharmaunternehmen mit Notierung an der Schweizer Börse SIX – hat
|transkript. 11.2017.
30-31_tk11_2017_Wirtschaft_Börse_ml.indd 31
Ende September brutto 27,0 Mio. CHF über eine Privatplazierung neuer Aktien erlöst. Aufgrund einer Neubewertung von vermarkteten und Pipeline-Wirkstoffen erhöht Edison Research das Kursziel auf 42,30 CHF. Newrons Kurs ist seit März auf Sinkflug und liegt derzeit bei etwa 13,55 CHF. Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für die Merck KGaA auf „neutral“ mit einem
Kursziel von 100 Euro belassen. Unter den europäischen Pharmakonzernen sieht Analyst Richard Vosser für Merck im kommenden Jahr eines der größten Abwärtsrisiken beim Umsatz im Vergleich zur Konsensschätzung. Die Deutsche Bank hat das Kursziel für die Roche AG vor Umsatzzahlen zum dritten Quartal von 255 CHF auf 258 CHF angehoben und die Ein-
stufung auf „halten“ belassen. Der Pharmakonzern dürfte seine Erlöse zu konstanten Wechselkursen um 6% gesteigert haben, so Analyst Tim Race. Anfang Oktober erneuerte Simon Scholes von First Berlin Equity Research seine Einschätzung, die Papiere der Formycon AG zu kaufen. Bei aktuell 35 Euro sieht der Analyst noch Luft bis zum Ziel bei 48 Euro.
31 .
18.10.2017 15:19:09 Uhr
WISSENSCHAFT.
Multiple Sklerose
Darmmikrobiom ist wichtiger Faktor Deutsche Neuroimmunologen haben Mitte September Beachtliches gemeldet: Die Darmflora spielt offenbar eine mitentscheidende Rolle dabei, ob die Autoimmunkrankheit Multiple Sklerose ausbricht. Vor der Translation in die Klinik wollen sie nun die Bakterien identifizieren, die die Aktivierung schlummernder, autoagressiver Zellen modulieren.
Hertie-Senior Professor, MPI für Neurobiologie Martinsried
transkript. Worin besteht Ihr Forschungsinteresse? Wekerle. Unser zentrales Ziel ist es, Faktoren zu identifizieren, die die Multiple Sklerose (MS) auslösen. Wir haben mittels eines Tiermodells, das die spontane Entstehung von MS nachstellt, zeigen können, dass MS ohne Darmbakterien nicht entsteht. transkript. Was heißt das für MS-Patienten? Wekerle. Noch abwarten. Denn zunächst muss seriös gezeigt werden, ob es bestimmte Bakterien gibt, die MS dämpfen oder fördern. Erst dann sind Interventionen sinnvoll.
. 32
32-35_tk11_2017_Wiss_tg.indd 32
„Wir hatten bereits zuvor nachgewiesen, dass eine MS-ähnliche Krankheit in einem Mausmodell nicht spontan entsteht, wenn die Mäuse keimfrei ohne Darmbakterien aufwachsen“, so Wekerle. „Transplantierten wir das Darmmikrobiom gesunder Mäuse in die genetisch veränderten Mäuse, entstand die Krankheit spontan.“ Wekerles Tiermodell ist das einzige, das wesentliche Aspekte der spontanen Entstehung von MS ohne Zugabe von AutoAntigenen nachstellt – das kommt daher, dass
die Mäuse einen T-Zellrezeptor exprimieren, der das Protein Myelin erkennt, gegen das sich bei MS der Angriff des eigenen Immunsystems richtet.
Einzigartiges Tiermodell „In der aktuellen Arbeit haben wir untersucht, ob die Befunde bei Mäusen auch auf den Menschen zutreffen“, so Wekerle. Dazu rekrutierten die Münchener Forscher 34 eineiige Zwillinge mit je einem erkrankten und nichterkrankten Geschwister und transplantierten deren Darmmikrobiome in die keimfrei gehaltenen Mäuse. „Die Antwort lautet in beiden Fällen ja. Wurde aber der Stuhl der an MS erkrankten Zwillinge transplantiert, beobachteten wir die Spontanentstehung der Krankheit signifikant häufiger und stärker ausgeprägt.“ Im nächsten Schritt wollen die Forscher mit Hilfe ihres Tiermodells Bakterienprofile und die damit assoziierten Immunantworten identifizieren, die zum Ausbruch der Autoimmunkrankheit beitragen. Bis zum laut Wekerle „goldenen Ziel“ einer probiotischen oder diätischen Therapie ist es indes noch ein weiter Weg, da man bisher nicht weiß, was einen gesunden Stuhl auszeichnet. In einer parallel veröffentlichten Studie (PNAS, doi: 10.1073/pnas.171123511) hatte ein Team um Prof. Dr. Sergio Barranzini von der University of California (San Francisco) durch Vergleich des Darmmikrobioms von 71 gesunden und
Abb.: DGN
Prof. Dr. Hartmut Wekerle
Für Prof. Dr. Hartmut Wekerle vom MPI für Neurobiologie und seinen klinischen Partner Reinhard Hohlfeld vom Institut für Klinische Neuroimmunologie der LMU München steht eines fest: „Es ist wichtig, nichts vom Zaun zu brechen, das den Patienten schadet“, so Wekerle, „wie etwa unkontrollierte Stuhltransplantationen von dubiosen Anbietern.“ Die Warnung ist nicht unberechtigt. Denn das Interesse an therapeutischen Stuhltransplantationen für Patienten, die an Multipler Sklerose leiden, dürfte künftig merklich wachsen. Mitte September hatten Wekerles und Hohlfelds Teams Ergebnisse präsentiert, die zeigen, dass die Transplantation von Darmbakterien MS-Kranker in ein Tiermodell, das die Spontanentstehung der Autoimmunkrankheit nachstellt, diese wesentlich stärker fördert als jene von genetisch identischen gesunden Zwillingsgeschwistern (PNAS, doi: 10.1073/ pnas.1711233114).
|transkript. 11.2017.
19.10.2017 13:43:44 Uhr
BioC
WISSENSCHAFT.
Abb.: Conners Clinic
71 an MS erkrankten Personen bereits drei Bakteriengenera identifiziert, die proinflammatorische und regulatorische T-Zell-Antworten in Zellkultur anstoßen. Transplantiert in Mäuse ohne Mikrobiom stießen A. muciniphila- und A. calcoaceticus-Bakterien proinflammatorische Immunantworten an, während P. distasonis immundämpfend wirkten. Transplantationen des Stuhls von MS-Kranken in die Mäuse führten zu einem wesentlich ernsteren Verlauf der Neurodegeneration. Der Redaktion |transkript verriet Barranzani – der die besten Forschungsgruppen inklusive Wekerles und Hohlfelds in einem Konsortium vereint hat –, dass eine Phase I-Studie bei der FDA bereits beantragt sei und im nächsten Jahr starten werde. Laut Wekerle ist das ein „mutiger Ansatz Barranzanis hochseriöser Gruppe“. Wekerle und Hohlfeld wollen mit der Translation noch so lange warten, bis sie entsprechende MS-Biomarker mit ihrem eigenen Tiermodell identifiziert haben. Im Gegensatz zu ihnen hatte Barranzini seine Versuche in einem weitverbreiteten, aber artifiziellen Modell durchgeführt,
das die experimentelle MS-Erkrankung durch externe Zugabe des Myelin-Autoantigens anstößt und daher die Spontanentstehung von MS nicht nachstellen kann.
Translation in die Klinik Der nächste Schritt der deutschen Forscher sieht vor, herauszufinden, ob die Aktivierung der Autoimmunreaktion gegen das Myelinprotein beim Menschen durch Bakterien des Dünn- oder Dickdarms erfolgt. Während im Dünndarm entzündungsfördernde Prozesse angeschoben werden, schreibt man dem Dickdarmmikrobiom eher durch immundämpfende Immunbotenstoffe vermittelte Wirkungen zu. Wekerle hofft, dass die neuen Ergebnisse neben probiotischen Therapien auch nichtinterventionelle Ansätze zur Wirkung der Ernährung auf die Multiple Sklerose anregen. Die derzeitige Vorstellung der Krankheitsentstehung geht von einer Aktivierung schlafender, gegen Autoantigene gerichteter T-Zellen aus, die nach BZell-vermittelter Antigenpräsentation die volle Autoimmunreaktion mitanschieben. tg.
Neuron mit intakter Myelinhülle
Neuron mit beschädigter Myelinhülle
www.biocampuscologne.de
The future starts here
BioCampus_1_A5_QF_cmyk.indd33 1 32-35_tk11_2017_Wiss_tg.indd
19.10.201707.11.13 13:43:5117:03 Uhr
wissenschaft.
Arzneimittelforschung
Teure Arzneien fördern Noceboeffekt Multiple Sklerose. Eine Ausschreibung für nicht-medikamentöse MS-Therapien hat die Hertie-Stiftung gestartet. Gefördert werden Therapieansätze, die den Krankheitsverlauf beim Menschen durch Lebensstilintervention positiv beeinflussen. Anträge können bis 15. Dezember eingereicht werden. Krebs. Nicht nur Micromet oder Immatics (vgl. S. 20) entwickeln BITEs. Ende September berichtete die japanische Roche-Tochter Chugai über ihren ersten Bispezifischen T-Cell Engager ERY974 (Sci. Transl. Med., doi 10.1126/ scitranslmed.aal4291). Der TRAB-BITE besteht aus einer Bindungsstelle für CD3 auf T-Zellen und einem Antikörperfragment, das das Leberzellkrebs-spezifische Antigen GPC3 bindet. Biochemie. Hefezellen schützen ihre Proteine durch reversible Proteinaggregation vor Stress (Nat Cell Biol., doi: 10.1038/ncb3600). Erst bei Nahrungsmittelstress werden ungefaltete Proteinbereiche phosphoryliert und verklumpen, melden Forscher der ETH Zürich
Mit einer wirkstofffreien Schmerzsalbe und funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) sind Mediziner um Alexandra Tinnermann vom Universitätsklinikum HamburgEppendorf dem bei Arzneimittelherstellern gefürchteten Noceboeffekt auf die Spur gekommen. Ausschlaggebend für das Auftreten von Nebenwirkungen ohne Wirkstoffexposition ist offenbar die Erwartungshaltung der Patienten. Sagten die Mediziner den 49 Probanden vor der Behandlung, dass ein besonders teures Präparat eingesetzt würde, fielen die Negativerwartung und die gefühlten Nebenwirkungen umso heftiger aus. Bei der gleichzeitigen Messung der Aktivität des Kortex, des Hirnstamms und des Rückenmarks mit fMRT zeigte sich, dass über das Rückenmark tatsächlich schmerzempfindliche periphere Nerven angesprochen wurden. Die
mittels eines Hitzetoleranztest quantifizierte höhere Sensitivität gegenüber Schmerz zeigte sich nach Auftragen der Fake-Salbe in einem geänderten Aktivitätsmuster zweier Kortexregionen: dem periaqueduktalen grauen Kortex und dem anterioren Cingulum. „Bei Erwartungseffekten ist das modulierende Schmerzsystem von großer Bedeutung. Erwartungen, die im Frontalhirn entstehen, können über das modulierende Schmerzsystem die Verarbeitung von schmerzhaften Reizen in tieferen Regionen des Nervensystems wie dem Hirnstamm oder dem Rückenmark beeinflussen“, erläutert Tinnermann. „Wir konnten zeigen, dass negative Erwartungen Auswirkungen auf drei wichtige Areale des modulierenden Schmerzsystems haben – auf das Frontalhirn, den Hirnstamm und das Rückenmark.“ .
Endometriose
Schutzprotein gegen Uterusentzündung Weil die in Unfruchtbarkeit mündende schmerzhafte Entzündung der Gebärmutterhöhle (Endometriose) oft als Periodenschmerz interpretiert wird, erfolgt die Diagnose meist erst nach acht bis zehn Jahren. Ärzte des Inselspitals Bern und der US-Firma Bioincept haben nun entdeckt, warum es bei Schwangerschaften zunächst zu einem Rückgang der Entzündung kommt. Der dann gebildete Präimplantationsfaktor PIF (im Bild grün) hemmt Immunzellen (rot), indem er entzündungsfördernde, FoxP3-positive Stromazellen in den Zelltod treibt. Eine synthetische, bei Leberentzündungen bereits klinisch von Bioincept erprobte PIF-Variante wollen die Berner Ärzte nun auch bei Endometriose klinisch testen.
. 34
32-35_tk11_2017_Wiss_tg.indd 34
Abb.: Inselspital, Universitätsspital Bern
Psychiatrie. Immunologen des MPI für Psychiatrie in München haben im Rahmen der KORA-F4-Populationsstudie ein Gen identifiziert (ASB1), das sowohl bei Angststörungen als auch bei Immunreaktionen stärker methyliert wird und als Biomarker dienen könnte.
|transkript. 11.2017.
19.10.2017 13:43:58 Uhr
Übernachten auf dem Campus Martinsried Bioinformatik
Genauere Metagenome Ein internationales Konsortium hat Anfang Oktober die Ergebnisse des CAMI-Wettbewerbes (Critical Assessment of Metagenome Interpretation) vorgestellt (Nat Methods, doi: 10.1038/ nmeth.4458). Dabei verglichen 25 Bioinformatik-Konsortien anhand 700 sequenzierter Bakteriengenome die Leistungsfähigkeit der zur Verfügung stehenden Algorithmen zur Auswertung von Metagenomen. Fazit der beteiligten Gruppen der Universitäten Wien, Bielefeld und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung: Die bisher erarbeiteten Standards für die Leistungsbeurteilung metagenomischer Analysesoftware ermöglicht Empfehlungen, welche Verfahren für welche Fragestellungen am besten eingesetzt werden sollten. Eine zweite CAMI-Runde ist in Vorbereitung. . Fettleber
Abb.: Holger Daims, Univ. Wien
Neues Target gefunden Das Enzym Retinol-Saturase ist an der Entwicklung der Fett leber beteiligt, deren Entstehung durch permanente Nahrungszufuhr und dadurch bedingte exzessive Fettsäuresynthese (Lipogenese) begünstigt wird. Dies berichteteten Forscher um Prof. Dr. Michael Schupp von der Berliner Universitätsklinik Charité in der Oktoberausgabe von Nature Communications (doi: 10.1038/s41467-017-00430-w). Die Leberexpression des Enzyms korrelierte im Menschen mit der Ausbildung charakteristischer Symptome wie Steatose und erhöhten Fettwerten (Triglyceride) im Blutserum. Schalteten die Mediziner in einem Mausmodell für Fettsucht das für das Enzym kodierende Gen aus, kam es zum Absinken der Triglyceridspiegel in Blut und Leber sowie einer Normalisierung der Blutzuckerspiegel. Auf molekularer Ebene zeigte sich eine reduzierte Aktivität des zellulären C6-Zuckersensors ChREBP, der zugleich als Lipogenese-Starter wirkt. Die Forscher vermuten, dass die RetinolSaturase in der Leber als Glucosesensor wirkt, der ChREBP. vorgeschaltet ist. Sie halten die pharmakologische Hemmung des Enzyms für eine neue, potentiell lohnende therapeutische Behandlungsoption der Steatose. . |transkript. 11.2017.
32-35_tk11_2017_Wiss_tg.indd 35
ab
79,-
Euro
J Exklusive Übernachtungsmöglichkeit nur für Gäste des Campus Martinsried/Großhadern sowie für Konferenzgäste des IZB J Gehobenes Restaurant SEVEN AND MORE J Lobby und Bar für Geschäftsmeetings in entspannter Atmosphäre J Konferenzräume für bis zu 100 Personen im Innovations- und Gründerzentrum für Biotechnologie IZB
IZB Residence CAMPUS AT HOME Am Klopferspitz 21 82152 Planegg/Martinsried Tel. +49 (0)89.1892876 - 0 Fax +49 (0)89.1892876 - 111 info@campusathome.de
www.campusathome.de
19.10.2017 13:44:04 Uhr
politik.
Antibiotikaresistenz
Regierung investiert 500 Mio. Euro Seltene Erkrankungen. Die Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen e.V. (Achse) hat von der Bundesregierung ein zügigeres Vorgehen bei der Bekämpfung von seltenen Erkrankungen gefordert. Bisher sei keines der 2013 angekündigten medizinischen Spezialzentren zertifiziert. Die Bundesregierung hinke den eigenen Plänen hinterher. Recht. Die Gentechnik-Gegner, die 2008 ein Versuchsfeld mit Weizen am IPK Gatersleben zur Hälfte zerstörten, müssen die vom IPK geforderte Geldstrafe von 250.000 Euro nicht zahlen. Das Oberlandesgericht Naumburg entschied in letzter Instanz, dass es dem Kläger nicht gelungen sei, einen aus der Zerstörung resultierenden Schaden nachzuweisen. Bioökonomie. Das Kölner nova-Institut hat die Auswirkungen der Kultivierung von Pflanzen für Biosprit der 1. und 2. Generation untersucht. Die Studie widerlegt erstmals wissenschaftlich die Behauptung von EU-Politikern, dass die Biospritproduktion aus essbaren Pflanzen nicht nachhaltig sei.
Unter der Regie der Bundesregierung hatten die Regierungschefs der 20 wirtschaftsstärksten Nationen (G20) beim Treffen in Hamburg vereinbart, dass sie Forschung und Entwicklung zur Antibiotikaresistenz von nächstem Jahr an gemeinsam finanzieren wollen. Mitte September hat die Bundesregierung nun auch beziffert, worauf sich Diagnostik- und Antibiotikaentwickler freuen können: Immerhin 500 Mio. Euro sollen bis 2027 durch das Bundesforschungsministerium bereitgestellt werden (siehe Bundestagsdrucksache 18/13641). „Die Investition soll die Wirkung etablierter und neuer Initiativen in der antimikrobiellen Grundlagenforschung, klinischen Translation sowie der Produktentwicklung maximieren“, heißt es. Zu Beginn der gemeinsamen Initiative gegen antimikrobielle Resistenze (AMR) wird zunächst ermittelt werden, wie der weltweit be-
stehende Bedarf an neuen, dringend benötigten Therapien und Diagnostika für bakterielle Infektionen gedeckt werden kann. Erst dann wird der Fördermitteleinsatz koordiniert.
Expertentreffen in Berlin Wo die F&E-Förderung am wirkungsvollsten greift, werden Entwickler, Patentexperten und Politik im Frühjahr auf der hochrangig besetzten Berlin Conference 2018 „Novel Antimicrobials & AMR Diagnostics“ beraten. Konsens besteht zwar darüber, dass ein One-HealthAnsatz verfolgt werden müsse. Wie der Einsatz von antimikrobiellen Arzneimitteln in der Landwirtschaft, die mehr als 50% der Antibiotika verbraucht, auf ein „sachgemäßes Maß“ beschränkt werden kann, muss noch politisch abgestimmt werden. Für Experten ist daher klar, dass zunächst in die F&E von Humandiagnostika und -therapeutika investiert wird. .
Diagnostik-Net BB
Diagnostik-Net BB feiert Jubiläum Gut 160 Branchenvertreter strömten Anfang September in die Villa Bergmann in Potsdam, um das 10–jährige Jubiläum des Diagnostik-Net Berlin-Brandenburg (BB) mit Ansprachen und einem Abendempfang zu feiern. Wie die Leistungsbilanz von Vorstand Dr. Jörg-M. Hollidt zeigte, hat das Netzwerk von Unternehmen und Forschungsinstituten der In-vitro-Diagnostik längst die Landesgrenzen überschritten, venetzt heute Mitglieder aus acht Bundesländern und hilft, Investitionen oder neue Fördermaßnahmen anzustoßen, wie zuletzt das Veterinärdiagnostiknetzwerk VetDx. Keynote-Sprecher Dr. Martin Walger vom Diagnostikverband VDGH unterstrich am Beispiel der vom Diagnostik-Net BB koordinierten Initiative PARMENIDes die immense Bedeutung der Diagnostik für die Entwicklung der personalisierten Medizin. Der Empfang bot Gelegenheit für den Austausch von Neuigkeiten aus den Unternehmen und das Netzwerken.
. 36
36-37_tk11_2017_Politik_tg.indd 36
Abb.: DiagnostikNet BB/Foto:
Verbände. Als nicht repräsentativ hat der Pharmaverband VFA eine neue Abschätzung der Entwicklungskosten von Onkologika bezeichnet. In JAMA Intern. Med. (doi: 10.1001/jama internmed. 2017.3601) nannten USExperten einen Preis von 648 Mio. US-Dollar – gut die Hälfte bisheriger Schätzungen.
|transkript. 11.2017.
19.10.2017 13:44:36 Uhr
POLITIK.
Genome Editing
Fortschritt erzwingt Handeln Die Einschläge werden häufiger. Immer mehr Forschungsteams nutzen die Genschere CRISPR-Cas9, um Gene in menschlichen Embryonen zu manipulieren – und das, ohne die anfänglich beobachteten Fehler. Eilends forderte der Deutsche Ethikrat die Politik auf, zu handeln.
Abb.: fotolia.com/ vectortatu Oben), Deutscher Ethikrat/R. Zensen (unten)
Als Yong Fan von der Guangzhou Medical University in China 2014 erstmals vom Genome Editing an menschlichen Embryos berichtete, waren die Empörung sowie die Fehlerrate noch groß. Nur drei Jahre später ist der gezielte Schnitt mit der Genschere CRISPR-Cas9 in das Keimbahnerbgut jedoch hochpräzise und verbreitet sich auch in der westlichen Welt immer weiter. Angesichts des medizinischen Potentials bröckelt der Widerstand gegen den nicht rechtsverbindlich geächteten Keimbahneingriff – der Anlauf zu einer völkerrechtlich bindenden Ächtung scheiterte 2003. Bereits 88 Zielgene für die Genschere hat der schwedische Entwicklungsbiologe Fredrik Lanner nach Untersuchung ihrer Expression in humanen Embryos ausgemacht. Fan hat Gene in das Embryoerbgut eingeschleust, die diese resistent gegen Sichelzellenanämie oder HIV machen. Im August schließlich brachte der US-Forscher Shoukhrat Mitalipov aus Portland das Fass zum Überlaufen. Er hatte, nachdem die USA die Regeln für solche Versuche gelockert hatten, in menschlichen Embryonen das dominante MYBPC3-Gen – die Ursache der Herzkrankheit hypertrophe Kardiomyopathie – per CRISPR-Technik ausgeschaltet, und zwar „ohne Off-Target-Effekte“, also unbeabsichtigte Fehlschnitte. „Von den 42 Embryos war nur ein einziger ein genetisches Mosaik“, also eine Mischung aus veränderten und unveränderten Zellen, verkündete er stolz. Für den Deutschen Ethikrat, der auf seiner |transkript. 11.2017.
36-37_tk11_2017_Politik_tg.indd 37
Jahrestagung im Sommer 2016 noch verkündet hatte, es bleibe genügend Zeit für eine ausführliche Debatte der Keimbahnintervention, ist die wachsende Begeisterung für heilende CRISPR-Schnitte nun das Zeichen, eilends einzugreifen. „Hier geht es um die Interessen der gesamten Menschheit“ verlautete der Rat Ende September ad hoc. „Es ist höchste Zeit, dass die Politik auf globaler Ebene das Thema Keimbahnveränderung mittels Genschere aufgreift“, erklärte Ratspräsident Prof. Dr. Peter Dabrock gegenüber |transkript. „Wissenschaftler schaffen derzeit Fakten. Die Frage, ob der Mensch systematisch seine Keimbahn verändern darf oder soll, ist aber keine, die man einfach den Wissenschaftlern überlassen darf. Es ist eine grundlegende Frage, die die Menschheit als ganze betrifft. Deshalb hat der Ethikrat einstimmig die deutsche Politik aufgefordert, einen internationalen politischen Diskurs zum Thema zu starten. Die neue Bundesregierung soll nach einhelliger Auffassung des Ethikrates auch die Initiative ergreifen, nach einer großangelegten Debatte weltweit einheitliche rechtliche Standards zu etablieren.“ Den Rubikon beim Genome Editing an menschlichen Embryonen sehen die 26 Experten nicht nur überschritten, weil medizinische Maßnahmen an nicht zustimmungsfähigen Embryonen vorgenommen werden sollen, sondern auch, „weil die genetische Veränderung sämtliche Nachfolgegenerationen betrifft“. tg.
Prof. Dr. Peter Dabrock Vorsitzender des Deutschen Erhikrates
37 .
19.10.2017 13:44:44 Uhr
Wissenschaft.
Ausnahmeregelung für neue Züchtungsmethoden? Ein neuer Vorschlag der Niederlande, neue Züchtungsmethoden unter bestimmten Bedingungen von den EU-Regelungen für GVO auszunehmen, stößt auf geteiltes Echo in Deutschland.
Dr. Ricardo Gent
Geschäftsführer, Ganz so mutig sind die Niederlande Deutsche Industrieaber doch nicht. Sie schlagen eine vereinigung BiotechAnpassung im Annex der EU-Freisetnologie im VCI e.V. zungsrichtlinie vor. Das könnte den kleinen Vorteil mit sich bringen, dass die politisch erzeugte Rechtsunsicherheit beseitigt wäre. Der Annex muss aber nicht angepasst werden, es sei denn aus politischen Gründen. Denn rechtlich liegt eine gentechnisch veränderte Pflanze dann vor, wenn ihr Erbgut so verändert wurde, wie es auf natürliche Weise nicht möglich ist. Eine Mutation, die genauso natürlich entstehen könnte, führt nicht zu einer gentechnisch veränderten Pflanze.
Der Begriff der Mutagenese ist in der EU-Richtlinie nicht auf bestimmte Methoden beschränkt. Ältere und neue Methoden der Pflanzenzüchtung, die es zum Zeitpunkt des Richtlinienerlasses noch nicht gab, können gleichermaßen von der Regelung erfasst werden – zum Beispiel TALEN oder CRISPR/Cas. Ihre zielgerichteten Punktmutationen können genauso natürlich entstehen, durch konventionelle Kreuzungszüchtung, durch mutagene Chemikalien oder ionisierende Strahlung. Die Natur schert sich nicht darum, wie eine Mutation entsteht. Wir brauchen eine an naturwissenschaftlichen Fakten orientierte Betrachtung von Genome Editing und keine, die sich nicht um Fakten schert. Entscheidend ist, ob das Endergebnis sicher ist für Mensch, Tier und Umwelt. .
. 38
38_tk11_2017_Politik_ProKontra_tg.indd 38
Verfahren unter Verwendung von CRISPR-Cas, Cis-Gentechnik oder ODM sind eindeutig als Gentechnik anzusehen: Diese Verfahren setzen nicht wie die Züchtung auf der Ebene der ganzen Zellen beziehungsweise Organismen an, sondern greifen direkt auf der Ebene der DNA ein. Auch das Ergebnis der DNA-Veränderungen, wie eine multiple Veränderungen mehrerer Gen-Orte, unterscheiden sich oft deutlich von denen Dr. Christoph Then der konventionellen Züchtung. Die Verfahren gehen mit Risiken und NebenGeschäftsführer, wirkungen einher, die zum Teil schwer Testbiotech e.V. abzuschätzbar sind. Deswegen sollten bei der Risikoabschätzung auch neuere Technologien wie Omics-Methoden zum Einsatz kommen. Die mit den jeweiligen Verfahren gentechnisch veränderten Organismen sollten also nicht von der Gentechnik-Regulierung ausgenommen werden. Ansonsten fehlen die Daten für eine unabhängige Risikoprüfung ebenso wie die Angaben, die benötigt werden, um diese Organismen nach einer gewollten oder ungewollten Freisetzung zu identifizieren. Der Eingriff in die biologische Vielfalt droht so unumkehrbar zu werden; technische Mängel, ungewollte Nebenwirkungen sowie die Risiken und biologischen Gefahren würden zu einer nicht überschaubaren Belastung nachfolgender Generationen. Kurzfristige Gewinninteressen dürfen nicht dazu führen, dass die Entscheidungsmöglichkeiten und die Wahlfreiheit zukünftiger Generationen über Bord geworfen werden. Bekannte Akteure wie Bayer, Monsanto, DuPont und auch große Tierzuchtkonzerne wie Genus bringen sich bereits in Position und sichern ihre dominierende Marktposition über Patente auf Pflanzen und Tiere ab. Wenn man die Kosten senken will, sollte man am Patentrecht ansetzen: Mittelständische Züchter können mit dem Sortenschutz überleben, nicht aber mit dem rechtlich viel komplizierteren und teureren Patentrecht. .
Ab.: DIB (links), Testbiotech e-V-(rechts)
Endlich wagt sich ein EU-Mitglied aus der politischen Deckung. Der Vorschlag der Niederlande ist im Kern gut: Zielgerichtete Mutationen, wie sie mit Methoden des Genome Editing herbeigeführt werden können, sollen genauso behandelt werden wie spontane oder induzierte Mutationen, die durch ionisierende Strahlen oder mutagene Chemikalien ausgelöst wurden. Diese beiden Methoden sind schon lange gentechnikrechtlich reguliert.
|transkript. 11.2017.
18.10.2017 15:19:58 Uhr
regionales.
Bayern
m4 Award-Gewinner 2017 Die Gewinnerteams des bayerischen m4 Awards 2017 stehen fest. Durchsetzen konnten sich drei Projekte, die zielgerichtete, effektive und gut verträgliche Behandlungsmethoden gegen unterschiedliche Krebsformen entwickeln und zwei Forschergruppen, die am Design von Medikamenten gegen Autoimmunkrankheiten arbeiten. Alle fünf Forschergruppen erhalten in den nächsten zwei Jahren jeweils 500.000 Euro für die Weiterentwicklung ihrer Ideen zur Vorbereitung einer Unternehmensgründung. Die Unterstützung ist jedoch nicht nur finanzieller Natur – die Wissenschaftler werden tatkräftig begleitet durch BioM und andere Branchenexperten. Die Gewinner des m4 Awards 2017 sind Prof. Dr. Anja Bosserhoff und Prof. Dr. Claus Hellerbrand (Universität Erlangen-Nürnberg). Sie arbeiten an oral zu verabreichenden Medikamenten für Hautkrebspatienten. Prof. Dr. Matthias Mack und Dr. Kerstin Renner (Universitätsklinikum Regensburg) wollen MS-Medikamente besser
verträglich machen. Dr. Valentin Bruttel und Prof. Dr. Jörg Wischhusen (Universitätsklinikum Würzburg) wollen die Autoimmunreaktion bei neuroinflammatorischen Erkrankungen möglichst nebenswirkungsarm hemmen. Dr. Marcus Conrad und Dr. Bettina Proneth (Helmholtz Zentrum München) sind auf der Suche nach Substanzen, die den regulierten Zelltod (Ferrop-ose) auslösen, um daraus Tumortherapien zu entwickeln. Dr. Jonas Helma-Smets, Dr. Dominik Schumacher, Prof. Dr. Heinrich Leonhardt und Prof. Dr. Christian Hackenberger (Ludwig-Maximilians-Universität München) arbeiten an einem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat zur Behandlung der akuten myeloischen Leukämie. Dieser steht vor der präklinischen Testung. Seit 2011 organisiert das bayerische Netzwerk BioM den Wettbewerb zur Förderung der medizinischen Biotechnologie. Die Preisverleihung 2017 fand im Rahmen des Bioentrepreneurship Summit im biomedizinischen Zentrum auf dem Campus Martinsried/Großhadern statt. . Anzeige
Science Campus Braunschweig Süd
Gemeinsam stärker! Die gemeinsame Dachmarke Science Campus Braunschweig-Süd steht künftig für die gebündelte Life-Sciences-Expertise in der Region. Zusammengeschlossen haben sich weltweit anerkannte Schwergewichte der Forschung wie das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung, das Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen, die Technische Universität Braunschweig, das Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM und auch das Biotechnologische Schülerlabor Braunschweig. Ziel ist zum einen die engere Verzahnung der Campus-Partner, um so vorhandene Synergien in der Gesundheitsforschung zur zielgerichteten Bekämpfung von Infektionskrankheiten und Antibiotikaresistenzen besser zu nutzen. Zum anderen soll die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Sichtbarkeit der Forschungsregion Braunschweig gestärkt werden. . |transkript. 11.2017.
39_tk11_17_Regionales_Mak.indd 39
Ravensburg
Vetter Pharma baut In Ravensburg legte Vetter Pharma Ende September feierlich den Grundstein für ein modernes Verwaltungsgebäude. Die Bauaktivität gehört zu dem 2015 beschlossenen Investitionsprogramm des Pharmadienstleisters, für das bis 2020 300 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Sie sollen in den Ausbau der Vetter-Standorte und die Erweiterung der Fertigungskapazitäten investiert werden. Das neue Gebäude wird eine Nutzfläche von 25.000 qm haben und den Mitarbeitern ab 2019 moderne projekt- und prozessorientierte Arbeitsbedingungen bieten. .
Greifswald. 2020 soll das neue Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie in Greifswald fertig sein – es ist das bisher größte Bauvorhaben der Universitäts- und Hansestadt, die 32 Mio. Euro investieren will. 16,5 Mio. Euro steuert das Land Mecklenburg-Vorpommern bei. Geplanter Baubeginn: Frühjahr 2018. Biopark Regensburg. Mit dem Start-up-Guide Regensburg erhalten Gründer in der Domstadt erstmals eine kompakte Zusammenfassung der zahlreichen Angebote, die Regensburg für sie bereithält. Gemeinsam mit 18 Partnern präsentiert die BioPark Regensburg GmbH alle Unterstützer, Förderer und Netzwerke. Hier gibt es den Guide: www.biopark-regensburg.de/ de/beratung. Biolago. Die Investa Asset Management GmbH ist das 100. Mitglied des Netzwerks für Gesundheit und Lebenswissenschaften in der Bodenseeregion, Biolago. Investa verwaltet seit Sommer 2017 den Technologie- und Pharmapark Campus Konstanz. Neuester Zugang dort ist die Carbocode Germany GmbH. FZ Jülich. 40 Jahre Institut für Biotechnologie in Jülich – ein guter Grund, das Erreichte mit einem Festakt zu würdigen. Aber auch eine künftige Herausforderung wurde benannt: die zentrale Stellung der Biotechnologie im Forschungsfeld der nachhaltigen Bioökonomie.
39 .
19.10.2017 13:46:29 Uhr
wirtschaft.
Fachbeitrag
Next Generation Vertical Farming Der Autor
Andreas Reimann Senior Akquisitionsund Projektmanager, Fraunhofer IME, Aachen
Das moderne Konzept des Vertical Farmings (VF), sprich der vertikalen Landwirtschaft in mehrstöckigen Gebäuden innerhalb urbaner Flächen, wurde insbesondere Ende des 20. Jahrhunderts populär. Seitdem mangelt es jedoch an der praktischen Umsetzung und wissenschaftlichen Erforschung des Konzepts, auch hinsichtlich solcher pflanzenbasierter VFAnwendungsbereiche, die über die klassische Nahrungsmittelproduktion hinausgehen, wie etwa die Produktion sekundärer Pflanzenstoffe oder rekombinanter Biopharmazeutika. Zur systematischen Erforschung des potentiellen VF-Anwendungsspektrums entwickelten die beiden Aachener Fraunhofer-Institute IME (Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie) und IPT (Institut für Produktionstech-
3D-Darstellung der Pflanzenproduktionsanlage mit Vertical Farm (VF, links); Nicotiana benthamiana in VF unter LED-Licht in der Pflanzenwachstumskammer
. 40
40_tk11_2017_Fraunhofer.indd 40
nologie) gemeinsam im Rahmen eines Projekts der Fraunhofer-Zukunftsstiftung eine automatisierte Pflanzenproduktionsanlage mit zentraler VF-Einheit. Dieses hydroponische „In-door“System ermöglicht die hocheffiziente Pflanzenproduktion unabhängig von externen Faktoren – und inklusive der vollen Kontrolle kritischer Parameter wie Temperatur, Luftfeuchte, CO2Konzentration und Beleuchtung. Die VF-Einheit besteht aus acht Ebenen mit einer effektiven Kultivierungsfläche von zirka 550 m2 und kann vollautomatisiert bis zu 100 kg Pflanzenbiomasse pro Woche produzieren. Je nach Spezies und Produktionsmodus handhabt die VF-Einheit mehr als 10.000 Pflanzen. Ein übergeordnetes Leitsystem steuert wahlweise die kontinuierliche oder chargenweise Pflanzenproduktion von der Aussaat über die Kultivierung bis hin zur Ernte. Integrierte 2D/3D-Pflanzenscanner erfassen während des gesamten Pflanzenzyklus nutzerdefinierte Wuchseigenschaften und ermöglichen so auch phänotypische Untersuchungen. Im Anschluss an die Ernte kann die Biomasse im angegliederten Downstream Processing-Bereich aufgearbeitet werden. Zudem steht für die schnelle pflanzenbasierte Produktion rekombinanter Proteine eine integrierte Infiltrations- und Inkubationseinheit zur Verfügung. Die gesamte Anlage ist für Arbeiten bis zur biologischen Sicherheitsstufe 2 ausgelegt. Die multifunktionale VF-Pilotanlage schafft die Grundlage für eine biobasierte Innovationsforschung unter realen Produktionsbedingungen. Ab 2018 steht sie für Kooperationen zur Verfügung. .
Abb.: Fraunhofer IME
Ab 2018 steht am Fraunhofer IME Aachen eine automatisierte VerticalFarming-Pilotanlage für Forschungskooperationen zur Verfügung. Als reale Produktionsplattform für die biobasierte Wirtschaft von morgen setzt sie neue Standards in der Pflanzenproduktion.
|transkript. 11.2017.
19.10.2017 13:46:51 Uhr
personalia.
Eppendorf
Synlab Suisse SA
Vorstand komplett
Von Merck zu Synlab
Anfang Oktober übernahm Eva van Pelt das Vorstandsressort Commercial Organizing bei der Hamburger Eppendorf AG. Ihre internationalen Managementerfahrungen in den Bereichen Vertrieb, Service, Geschäftsentwicklung und Produktmanagement sammelte die Diplomkauffrau in den vergangenen Jahren bei Hitachi Data Systems und Siemens Medical Eva van Pelt Solutions in Den Haag (Niederlande). Vor ihrem Wechsel zu Eppendorf war van Pelt für Leica Mikrosystems mit Sitz in Wetzlar tätig und dort verantwortlich für die Region Europa, Mittlerer Osten, Afrika (EMEA). .
Seit Oktober ist Doris Seltenhofer neuer General Manager der Synlab Suisse SA in Kriens. Die 45-Jährige folgte auf den bisherigen CEO Nils I. Oyo, der das Schweizer Unternehmen verlassen hat. Seltenhofer war in den vergangenen sieben Jahren Geschäftsführerin und Verwaltungsr a t s p r ä s i d e n t i n d e r Doris Seltenhofer Merck (Schweiz) AG. Sie studierte Biologie an der ETH Zürich und arbeitete anschließend bei Instrumentation Laboratory. 2001 begann sie bei Merck. .
caesar
Abb.: Eppendorf AG/Synlab Suisse SA/caesar/SBA
Emmy-Noether-Gruppe Dr. Bettina Schnell baut am Center for Advanced European Studies and Research – caesar in Bonn eine neue Forschungsgruppe „Neurobiology of Flight control“ auf. Dafür erhält sie ein Stipendium aus dem Emmy-NoetherProgramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Mit Hilfe modernster elektrophysiologischer und optischer Methoden will die Biologin die neuronalen Mechanismen untersuchen, die es der Fruchtfliege ermöglichen, während ihres Fluges zu navigieren. Schnell und ihre Kollegen hatten ein bisher unbekanntes efferentes Neuron entdeckt, das Befehle vom Gehirn an das motorische System Bettina Schnell sendet und damit eine Schlüsselrolle bei der Steuerung von Drehmanövern während des Fluges spielt. Schnell studierte in Würzburg Biologie und promovierte am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in München. Nach einem anschließenden Postdoc-Aufenthalt dort wechselte sie an die Universität von Washington, Seattle, USA. . |transkript. 11.2017.
41-42_tk11_17_Pers_Preise_mak.indd 41
SBA
Neue Geschäftsführung Von Januar nächsten Jahres an wird der Schweizer Branchen-Verband Swiss Biotech Association (SBA) von Dr. Michael Altorfer geführt. Der neue CEO bringt umfangreiche Erfahrungen mit, die er in verschiedenen Managementpositionen in Pharma- und BiotechUnternehmen sammelte. Zuletzt war er CEO Michael Altorfer der Polyphor Ltd. in Allschwil. Nach seinem naturwissenschaftlichen Studium an der ETH Zürich war Altorfer in der Pharmaforschung bei Sandoz, Ciba Geigy und Roche tätig. 1996 wechselte er zur Schweizer Bank UBS Warburg. Als Geschäftsführer der SBA folgt er auf Domenico Alexakis, der den Verband in den vergangenen 15 Jahren führte und seine Entwicklung entscheidend prägte, aus gesundheitlichen Gründen jedoch ausscheiden musste. Neu im Vorstand des Biotech-Verbandes sind der Molekularbiologe Dr. Patrick Amstutz, CEO der Molecular Partners AG in Schlieren, und Filippo Riva, CEO und CFO der Humabs Biomed SA in Bellinzona. Er studierte Wirtschaftswissenschaften in Lugano und hält einen MBA der Warwick Business School in Großbritannien. .
Noxxon. Dr. Don deBethizy (Präsident der City Consulting ApS) ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Noxxon Pharma N.V. (Berlin). Er folgte auf Dr. Hubert Birner (TVM Capital), der Mitglied des Gremiums bleibt. Dr. Oliver Litzka (Edmond de Rothschild) hatte sein Amt nach zehn Jahren im Noxxon-Aufsichtsrat niedergelegt. IST Austria. Prof. Dr. Fyodor Kondrashov vom Centre for Genomic Regulation in Barcelona und Dr. Edouard Hannezo vom Gurdon Institute in Cambridge (UK) verstärken seit September das Team des Institute for Science and Technologie Austria. Ihre Schwerpunkte: evolutionäre Genomik und physikalische Prinzipien biologischer Systeme. Ingeniam. Der Life-SciencesExperte Stephan Breitfeld verstärkt das Team der Frankfurter Unternehmensberatung Ingeniam. Der Betriebswirt bringt umfangreiche Erfahrungen aus 18 Jahren bei führenden internationalen Personalberatungen in den Bereichen Pharma, Medtech und Biotechnologie mit. Merck. Dr. Wolfgang Wein, promovierter Mediziner und Philosoph und seit mehr als 13 Jahren für Merck tätig, wurde Anfang September neuer Geschäftsführer der Merck Österreich. Matthias Wernicke, seit 2015 auf dieser Position, ging als Geschäftsführer für Russland und CIS nach Moskau.
41 .
20.10.2017 12:50:40 Uhr
preise.
Infektionsforschung
DZIF-Preis 2017
Alzheimer. Bis zum 4. Dezember 2017 können sich junge Wissenschaftler um den Kurt-Kaufmann-Preis der Alzheimer Forschung Initiative bewerben. Thema der eingereichten Forschungsarbeiten sollten die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Alzheimer-Krankheit sein. Informationen: www.alzheimer-forschung.de. Bioriver. Tubulis Technologies (München), Clickmer Systems (Bonn) und Fundamental Pharma (Heidelberg) sind die Gewinner des diesjährigen internationalen Bioriver Boost!, dem Wettbewerb für Life Sciences Startups, der zum 4. Mal vom Branchenverband BioriverLife Science Rheinland e.V. veranstaltet wurde.
Mit dem diesjährigen Preis für translationale Infektionsforschung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) wurde Ende September der Tübinger Infektionsbiologe Prof. Dr. Andreas Peschel ausgezeichnet. Das Preisgeld betrug 5.000 Euro. Peschel erforscht seit mehr als 20 Jahren das Bakterium Staphylococcus aureus. Der gefürchtete Krankenhauskeim verursacht besonders bei immungeschwächten Menschen gefährliche Infektionen. Gemeinsam mit seinen KolleAndreas Peschel gen vom Interfakultären Institut für Mikrobiologie und Infektionsmedizin Tübingen (IMIT) und vom DZIF entdeckte Peschel, dass das Bakterium nur selten auftritt, wenn Vertreter der Spezies Staphylococcus lugdunensis ebenfalls zu finden sind. Diese produzieren ein Antibiotikum, von den
Ausschreibung
Paul-Martini-Preis Die Bewerbungsfrist für den diesjährigen Paul-Martini-Preis der gleichnamigen Stiftung endet am 30. November 2017. Gesucht werden Forschungsleistungen aus dem Bereich der klinischen Pharmakologie. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert (www. Paul-MartiniStiftung.de). .
Stifterverband
Erwin-Schrödinger-Preis 2017 Ein interdisziplinäres Forscherteam des Helmholtz-Zentrums München, der ETH Zürich, der TU München und des EBML-EBI Hinxton erhielt den diesjährigen Erwin-Schrödinger-Preis des Stifterverbandes, dotiert mit 50.000 Euro. Prof. Dr. Fabian Theis 2.v.r.), Prof. Dr. Timm Schröder (Mitte), Dr. Carsten Marr (2.v.l.) und Dr. Laleh Haghverdi (3.v.r.) entwickelten Methoden, mit denen sich die weitere Entwicklung von Blutzellen vorhersagen lässt. Ihre Ergebnisse führen zum besseren Verständnis und zur besseren Behandlung von Autoimmunerkrankungen und Leukämien. Unter den Gratulanten waren Andreas Barner vom Stifterverband (l.), Bildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und Helmholtz-Präsident Prof. Dr. Otmar Wiestler (r.).
Abb.: © DZIF/Foto: scienceRELATIONS/Michael Reinhardt (unten)
Senova. Hans-Hermann Söffing von der Senova Weimar GmbH wurde Mitte September zum Unternehmer des Jahres 2017 der Stadt Weimar gekürt und erhielt den Mittelstandspreis des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft. Senova entwickelt medizinische Diagnostik-Schnelltests für Herzinfarkt und Ebola.
Forschern Lugdunin genannt. Nun sollen präklinische Studien zeigen, ob Lugdunin therapeutisch eingesetzt werden könnte. Außerdem arbeiten Peschel und seine Kollegen an einem hochwirksamen Protein aus speziellen Viren, das den Krankenhauskeim ebenfalls abtöten soll. Eine klinische Studie der Phase I/IIa ist in Vorbereitung. Peschel lehrt seit 2008 an der Universität in Tübingen und seit 2015 am IMIT. Die Gründung des Institutes hatte er maßgeblich vorangetrieben, um die bis dahin oftmals getrennte Arbeit der Mikrobiologen aus den medizinischen und naturwissenschaftlichen Fakultäten zusammenzuführen. .
Eppendorf. Junge promovierte Wissenschaftler, die in Europa auf dem Gebiet der biomedizinischen Forschung tätig sind, können sich noch bis zum 15. Januar 2018 für den Eppendorf Award for Young European Investigators bewerben. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert.
. 42
41-42_tk11_17_Pers_Preise_mak.indd 42
|transkript. 11.2017.
19.10.2017 13:48:08 Uhr
advertorial.
PRAXISforum Enzymes for Industrial Applications
Tagung
Preis
Kurs für Einsteiger
Advances in Chemical Biology
ACHEMA-Gründerpreis 2018
Protein-Ligand-Interaktionen
Die Aufklärung und Beeinflussung molekularbiologischer Vorgänge, einschließlich der Funktionen und Interaktionen von Proteinen, mittels chemischer Sonden ist die zentrale Aufgabe der Chemischen Biologie.
Der Endspurt läuft: Noch bis zum 30. November 2017 können unternehmungsfreudige Wissenschaftler, zukünftige Gründer und Inhaber von Start-ups mit ihren Businessplänen und Start-ups ins Rennen um den ACHEMA-Gründerpreis 2018 gehen.
Trotz der Fortschritte der vergangenen Jahre stellt die korrekte Beschreibung von Protein-Ligand-Interaktionen, also das so genannte Docking-Problem, immer noch eine große Herausforderung an die Theorie dar. Die Gründe hierfür sind ausgesprochen vielfältig. Die Flexibilität der Interaktionspartner, die große Zahl zu berücksichtigender Freiheitsgrade, Schwierigkeiten bei der energetischen Quantifizierung der Interaktion oder die Anforderung, extrem viele Moleküle testen zu müssen, machen das Docking zu einer echten Herausforderung.
Bei der Tagung am 30. und 31. Januar 2018 in Frankfurt am Main stehen aktuelle Forschungsergebnisse aus Deutschland und Skandinavien im Mittelpunkt. Sowohl das Vortragsprogramm als auch die Postersession bieten jungen Wissenschaftlern die Gelegenheit, ihre Arbeiten vorzustellen. Die Keynote-Vorträge befassen sich mit Themen wie dem Reactive Protein Proteome Profiling, der schnellen Target-Identifizierung in der Krebstherapie oder der Informationsgewinnung jenseits der Genomsequenz. Am Vormittag des ersten Konferenztages wird zudem ein Tutorial zum Thema „Small molecule drug discovery – an introductory course with a glance at cancer immunotherapy“ angeboten, geleitet von Dr. Kurt Ritter (Sanofi). Organisiert wird die Tagung von der Gemeinsamen Fachgruppe Chemische Biologie. www.dechema.de/en/ChemBio2018
Der Wettbewerb wird von der DECHEMA, den Business Angels FrankfurtRheinMain und dem HTGF mit dem Ziel ausgerichtet, Unternehmensgründer in Chemie, Verfahrenstechnik und Biotechnologie beim Erschließen neuer Geschäftsfelder zu unterstützen und die Innovationskraft der genannten Branchen zu fördern. Bis zu zehn aussichtsreiche Gründungen beziehungsweise Gründungsideen haben Gelegenheit, sich auf der ACHEMA 2018 im Rahmen eines Gründerpreisstandes sowie einer speziellen Pitchsession vorzustellen und ihr Branchennetzwerk auszubauen. Drei Gesamtsieger erhalten darüber hinaus ein Preisgeld in Höhe von je 10.000 Euro.
Die Teilnehmer dieses Einsteiger-Kurses vom 27. Februar bis zum 1. März 2018 in Erlangen bekommen einen Überblick über aktuell in der Forschung verwendete theoretische Konzepte und Lösungsoptionen zur Beschreibung der Interaktion biologischer Makromoleküle mit kleinen organischen Verbindungen. Der Kurs richtet sich an Naturwissenschaftler, Chemiker, Biologen, Mediziner, Biotechnologen und Pharmazeuten in Forschung und Entwicklung.
www.achema.de/gruenderpreis
www.dechema-dfi.de/Docking
Abb.: DECHEMA e.V.
Das PRAXISforum „Enzymes for Industrial Applications“ am 7. und 8. Februar 2018 im DECHEMA-Haus in Frankfurt am Main bringt erneut internationale Experten und Führungskräfte aus dem Gebiet der Enzymtechnologie zusammen. Die englischsprachige Veranstaltung fokussiert sich rein auf Vertreter aus Industrie und Mittelstand, die sich über die neuesten Produkte, Dienstleistungen sowie Prozess- und Produktionstechnologien auf dem Gebiet austauschen. Mehr unter www.dechema.de/Enzymes
43 .
43_tk11_17_Adv_Dechema_mak.indd 43
18.10.2017 15:20:59 Uhr
verbände.
Scientific Expert (Teil 2)
Schwerpunkt Datenanalyse Termine
22. November 2017, Frankfurt/Main Sitzung Fachabteilung LSR 30. November 2017, Düsseldorf LSR-Aktionstag
„Technische Durchbrüche in den letzten Jahren haben viele Experimente in den Biowissenschaften grundlegend verändert oder erst in dieser Form ermöglicht. Neue Verfahren und Instrumente wie beispielsweise Next Generation Sequencing (NGS) erzeugen riesige Datenmengen – Tendenz steigend. Um diese Datenflut optimal zu nutzen, hat sich mit der Bioinformatik eine noch relativ junge Disziplin zwischen den Lebenswissenschaften und der klassischen Informatik beziehungsweise Informationstechnologie etabliert. Dementsprechend sind
. 44
44-46_tk11_2017_Verbaende_mak.indd 44
Spezialisten für Datenanalyse essentieller Bestandteil von Teams, die Produkte oder Dienstleistungen im Umfeld der Lebenswissenschaften entwickeln oder anbieten. Diese Experten können studierte Bioinformatiker sein, aber auch Biologen mit Talent zur Programmierung und einem Faible für Statistik. Während der Produktentwicklung – insbesondere dann, wenn mit dem Produkt Neuland betreten wird – sind Details der gewonnenen Daten wichtig, die nicht mit verfügbarer Software ermittelt werden. Dann gilt es, eigene Software zu programmieren. ‚Was‘ genau am besten geeignet ist, um eine Frage zu beantworten, ist sehr individuell und hängt jeweils vom Experiment ab. Fachkenntnis im Bereich der Molekularbiologie ist unabdingbar, um dieses ‚Was‘ sicher zu identifizieren. Ein guter Überblick über vorhandene Algorithmen ist entscheidend, um die beste Methode, das ‚Wie‘, für die Analyse der Daten zu wählen und diese zu implementieren. Kreativität ist gefragt, wenn es darum geht, die Ergebnisse ansprechend aufzubereiten und zu präsentieren. Die beteiligten Wissenschaftler können daraus Schlüsse ziehen und nachfolgende Experimente planen. Neben der Unterstützung von Wissenschaftlern während der Entwicklung
Scientific Experts, die sich auf Datenanalyse spezialisiert haben, fungieren als Schnittstelle zwischen Wissenschaftlern im Labor und der Computer-Technologie. Sie sind essentiell, wenn große Datenmengen verarbeitet werden, und benötigen sowohl Fachwissen aus verschiedenen Bereichen als auch Kreativität. Da sich die Technologien – sowohl innerhalb der Lebenswissenschaften als auch in der Informationstechnik – enorm schnell weiterentwickeln, ist die Bereitschaft zu permanentem Lernen unabdingbar. Die Entwicklungsmöglichkeiten des Wissenschaftsexperten sind vielseitig. Innerhalb eines Unternehmens stehen ihm nahezu alle Karrierewege offen. Auch Richtung Management kann es gehen, wobei allerdings die Kernkompetenz in der Wissenschaft und Technologie bleiben wird.“ . Gabriele Köhne, VDGH
Abb.: pixabay
Die Berufsfelder in der Life-ScienceResearch-Industrie sind einer stetigen Dynamik unterworfen, denn die Industrie lebt von Innovationen. Immer neue Ansätze werden benötigt, ebenso wie wissenschaftlicher Nachwuchs, um die Innovationskraft der Unternehmen sicherzustellen. Dazu stellt die Fachabteilung Life-Science-Research im Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) regelmäßig Berufsbilder aus der LSRIndustrie vor, im Folgenden den „Scientific Expert“. Dr. Frank Reineke aus dem Bereich Forschung und Entwicklung der Qiagen GmbH gibt einen Einblick in die Vielfältigkeit des Berufslebens eines Wissenschaftsexperten mit Schwerpunkt Datenanalyse:
neuer Produkte besteht auch nach der Markteinführung ein großer Bedarf, und zwar bei den Anwendern oder Kunden, denn für die mit den neuartigen Produkten erzeugten Daten gibt es außerhalb des Unternehmens ja noch keine Standard-Software. Die Funktionalität von Software-Paketen muss dann erweitert werden, oder es werden die Analysen als Service (Cloud-Computing) angeboten. Die Anforderungen an diese Software sind ungleich höher anzusiedeln, und stellen eine ganz eigene Herausforderung dar.
|transkript. 11.2017.
18.10.2017 15:21:11 Uhr
verbände.
BIO Deutschland
Mitgliederversammlung und Vorstandswahl Am 18. September wählten die Mitglieder der BIO Deutschland während der 14. ordentlichen Mitgliederversammlung in Berlin einen neuen Vorstand für die nächsten zwei Jahre. Die zehn Mitglieder des BIO Deutschland-Vorstandes repräsentieren unterschiedliche Bereiche des innovativen Biotechnologie-Mittelstandes und auch der pharmazeutischen Industrie.
Abb.: © S. Z. Kurc
Erneut in den Vorstand gewählt wurden: Peter Heinrich (Geschäftsführer der Sinfonie Life Sciences Management GmbH, Planegg), Norbert Hentschel (Kaufmännischer Geschäftsführer der Miltenyi Biotec GmbH, Bergisch-Gladbach), Claus Kremoser (Chief Executive Officer der Phenex Pharmaceuticals AG, Ludwigshafen), Roland Sackers (Chief Financial Officer und Managing Director der QIAGEN N. V., Hilden), Oliver Schacht (CEO der Curetis N. V., Holzgerlingen), Jan SchmidtBrand (Geschäftsführer der Heidelberg Pharma Research GmbH, Ladenburg), Sylvia Wojczewski (Geschäftsführerin der BioSpring GmbH, Frankfurt am Main) und Holger Zimmermann (Chief Executive Officer der AiCuris Anti-infective Cu-
res GmbH, Wuppertal). Peter-Andreas Löschmann (Senior Medical Director Germany/Geschäftsführer der Pfizer Pharma GmbH, Berlin) und Klaus Maleck (Chief Executive Officer der TETEC AG, Reutlingen) wurden als neue Vorstände in das Gremium gewählt. Andre Koltermann (ehemaliger Senior Vice President und Head of Biotech & Renewables Center der Clariant Produkte (Deutschland) GmbH, München) und Christian Schetter (Geschäftsführer & Managing Director der Rigontec GmbH, Bonn) kandidierten nicht mehr für das Vorstandsamt. Viola Bronsema, Geschäftsführerin der BIO Deutschland, dankte ihnen in der Mitgliederversammlung für ihr herausragendes Engagement für den Vorstand. Peter Heinrich überreichte Norbert Hentschel, der seit zehn Jahren im Verbandsvorstand mitarbeitet, die silberne Ehrennadel des Verbandes. In einer Paneldiskussion bewerteten die Arbeitsgruppenleiter sowie der Sprecher des Arbeitskreises der BioRegionen die Versprechen aus den Wahlprogrammen der verschiedenen Parteien entlang der Arbeitsgruppenarbeit und der BIO
v. l.: Dr. Sylvia Wojczewski, Dr. Klaus Maleck, Dr. Holger Zimmermann, Dr. Claus Kremoser, Dr. Peter Heinrich, Norbert Hentschel, Dr. med. Peter-Andreas Löschmann, Roland Sackers – nicht abgebildet: Oliver Schacht, PhD, und Dr. Jan Schmidt-Brand
|transkript. 11.2017.
44-46_tk11_2017_Verbaende_mak.indd 45
Termine
6. November 2017, Berlin AG Unternehmertum, Innovation und Arbeitsplätze/ AG Regulatorische Angelegenheiten/AG Deutsch-USAmerikanische Zusammenarbeit
Deutschland-Forderungen. In Vorbereitung auf die Bundestagswahl 2017 hatten die Arbeitsgruppen Positionen zu verschiedenen Themen erstellt und vorhandene Positionen aktualisiert. Um mit Forschung und Innovation verbesserte Perspektiven für einen starken Biotechnologiestandort Deutschland zu schaffen, wurden von den Arbeitsgruppen wichtige Forderungen für geeignete Rahmenbedingungen zusammengestellt. Neben den Positionspapieren stehen auch jeweils zweiseitige verkürzte Botschaften zur Verfügung sowie ein Faltblatt mit den wichtigsten Botschaften. Die Positionen befassen sich mit den Themen Big Data, Bio-IT und E-Health, Finanzen und Steuern, industrielle Biotechnologie/ Bioökonomie, der Einführung einer Neuheitsschonfrist in Europa, der Early Certainty of Examination-Initiative des EPA, Technologietransfer sowie Unternehmertum, Innovation und Arbeitsplätzen. Die Kurztexte mit weiterführenden Links zu den ausführlichen Versionen finden sich unter: https://www.biodeutschland.org/ de/bundestagswahl.html In den Diskussionen auf der Mitgliederversammlung wurde deutlich, dass gerade in den Bereichen Gesundheitsforschung und innovative Diagnostik die Parteien wenig Konkretes aufweisen. Positiv wurde von allen Diskutanten die Forderung nach einer Biotech-Agenda bewertet, wie sie die CDU in ihrem Wahlprogramm in Aussicht gestellt hat. . Claudia Englbrecht, BIO Deutschland 45 .
19.10.2017 13:49:14 Uhr
tion a c i n u Commemination + diss for EU-funded s service a ti consor
btS
Per Speed Dating zum neuen Job?
©Robert Kneschke/fotolia.com
Mitte Juli 2017 bekamen 35 Studierende erstmals die Gelegenheit, in ungezwungener Atmosphäre im Café Madrid in Aachen die drei Biotechnologieunternehmen Miltenyi Biotec GmbH (Bergisch Gladbach), Jennewein Biotechnologie GmbH (Rheinbreitbach) und Quintiles IMS (Mannheim) kennenzulernen – und zwar beim 1. btS Business Brunch.
Excellent R&D projects deserve excellent communication. With more than 30 years of experience in life sciences, BIOCOM is the perfect partner for your professional communication and dissemination needs in Horizon 2020 and other projects. › Project branding and preparation of communications materials
Zum Veranstaltungsauftakt fand am Vorabend ein Strategieseminar zum Thema „Erfolgsgeheimnisse der Bewerbung“ statt, das die A.S.I Wirtschaftsberatung durchführte. Das Seminar befasste sich mit der Jobsuche, der Bewerbung und dem Vorstellungsgespräch. Die neu erlernten Fähigkeiten zur Selbstpräsentation konnten direkt am nächsten Tag beim btS Business Brunch in Aachen erprobt werden. Zunächst stellten sich die Firmen den Studierenden in einer Präsentation vor. Miltenyi Biotec sprach ausführlich über den Bewerbungsprozess und das Betriebsklima. Quintiles IMS warb für den Beruf des Pharmareferenten und informierte über Karriereperspektiven im Dienstleistungssektor für Pharmaunternehmen. Jennewein Biotechnologie berichtete über ihre Entwicklung vom Startup zum mittelständischen Unternehmen.
Nach der Firmenvorstellung konnten sich die Studierenden in Kleingruppen persönlich mit den Vertretern der Firmen unterhalten, Fragen stellen und Tipps zur Bewerbung erhalten. Durch den Ablauf hatte jeder die Gelegenheit, mit den Vertretern der drei Unternehmen ins Gespräch zu kommen. So konnten in kurzer Zeit Fragen über Bewerbung, Gehälter und Einstiegsmöglichkeiten für die verschiedenen Abschlüsse beantwortet werden. Darüber hinaus wurde auch über Karrieremöglichkeiten innerhalb der Unternehmen gesprochen. Während des Speed Datings bot die A.S.I. Wirtschaftsberatung außerdem einen Bewerbungsmappen-Check an, beantwortete Fragen zum Thema Bewerbung und gab hilfreiche Tipps. Im Anschluss an den Brunch bekam jeder noch einmal die Gelegenheit, im Get-together mit den Firmenvertretern zu sprechen, um sich über die ganz persönlichen Karrieremöglichkeiten zu informieren. Aufgrund der positiven Resonanz sowohl von Studierenden als auch den Firmenvertretern wird es im kommenden Jahr den 2. btS Business Brunch geben. . Lisette Brieß, btS-GS Aachen
› Creation, maintenance and updating of the project website › Press and media work, incl. videos › Organisation of conferences and workshops
Interested?
Abb.: btS e.V.
For more information, just head to www.biocom.de/comdis or contact Dr. Boris Mannhardt at b.mannhardt@biocom.de Die Teilnehmer und Firmenreferenten des 1. btS Business Brunch in Aachen
|transkript. 11.2017.
44-46_tk11_2017_Verbaende_mak.indd 46
19.10.2017 13:51:25 Uhr
Termine.
1.–2.11.17 5th International mRNA Health Conference, Berlin Info: Verena Lauterbach, CureVac AG, www.mrna-conference.com
1.–10.11.17 Berlin Science Week, Berlin Info: Falling Walls Foundation gGmbH, www.berlinscienceweek.com
1.11.17 Webinar: Businessplan schreiben, wie gehe ich vor, was muss ich beachten, Online Info: Science4Life e.V., www.science4life.de
2.–3.11.17 Misch- und Rührtechnik in Theorie und Praxis, Frankfurt am Main Info: Nicola Gruß, Dechema-Forschungsinstitut, http://dechema-dfi.de/Ruehrtechnik
15.11.17
Life Science-Kongress in Heilbronn
17.11.17 Von der wissenschaftlichen Idee zum vitalen Geschäftsmodell – gemäß dieser Devise erhalten junge Wissenschaftler, Gründer und etablierte Unternehmen aus den Life Sciences am 21. und 22. November 2017 in Heilbronn eine Plattform. Diskutiert werden die aktuellen Trends und Rahmenbedingungen der Branche. www.life-science.management.de
BIO-Europe 2017, Berlin Info: Thomas Voigt, EBD Group, www.ebdgroup.com
6.11.17
7.–8.11.17 PharmaLab Congress 2017, Düsseldorf Info: Concept Heidelberg GmbH, www.pharmalab-kongress.de
Abb.:Fraunhofer IZI/ German Graduate School of Management and Law gGmbH/MCC – Management Center of Competence
7.11.17 The Product is the Process – is it? Qualitätsaspekte bei der Herstellung von ATMP, Berlin Info: Berlin Partner, www.healthcapital.de
Carbon2Chem im Dialog, Düsseldorf Info: Fraunhofer UMSICHT, www.umsicht.fraunhofer.de
Innovation – Qualität – Nachhaltigkeit. Dies sind die Schlagworte, unter denen am 16. und 17. Januar 2018 der Gesundheitskongress Health 4.0 in Düsseldorf stattfinden wird. Vertreter aus Wirtschaft und Politik sowie Akteure des Gesundheitswesens diskutieren unter anderem die Herausforderungen der Digitalisierung. www.health3punkt0.com
Signal Transduction – Receptors, Mediators and Genes, Weimar Info: Gesellschaft für Signaltransduktion, www.sigtrans.de
9.11.17 Future X Healthcare 2017, München Info: Roche Diagnostics, www.fxh2017.com
9.–11.11.17
13.–16.11.17 MEDICA 2017/COMPAMED 2017, Düsseldorf Info: Messe Düsseldorf GmbH, www.medica.de/www.compamed.de
14.11.17 Drittmitteleinwerbung und -verwaltung, Berlin Info: Dr. Ulrich Josten, Deutscher Hochschulverband, www.hochschulverband.de/629.html
47_tk11_17_Termine_mak.indd 47
20.–21.11.17
8.–10.11.17
4 th European Biopharma Congress, Wien Info: Conference Series LLC, http://biopharmaceutics. pharmaceuticalconferences.com/europe
|transkript. 11.2017.
Gentechnikrecht, Frankfurt am Main Info: Nicola Gruß, Dechema-Forschungsinstitut, http://dechema-dfi.de/Gentechnikrecht
Gesundheitskongress Health 4.0
6.–8.11.17
Am 8. und 9. November 2017 findet in Leipzig das 12. Fraunhofer Life Science Symposium zum Schwerpunktthema Diagnostik von Infektionskrankheiten statt. Auf die mehr als 100 Teilnehmer war ten verschiedene Sessions mit Vorträgen, eine Ausstellung wissenschaftlicher Poster sowie eine begleitende Industrieausstellung. www.fs-leipzig.com
20.–21.11.17
Sustainability of First and Second Generation Crops, Köln Info: Dominik Vogt, nova-Institut, www.bio-based.eu
Cancer Genomics, Heidelberg Info: EMBL – European Molecular Biology Laboratorium www.embl.de
Fraunhofer Life Science Symposium 2017
jobvector career day, Düsseldorf Info: jobvector, www.jobvector.de/jobvector-career-day
22.11.17
5.–8.11.17
SPECTARIS-FORUM: Photonik 4.0 – Optische Gesundheitstechnologien, Berlin Info: SPECTARIS, www.spectaris.de
3. BioAngels–Pitch-Veranstaltung, Martinsried Info: Angelika Leppert, BioM GmbH, www.bio-m.org
22.11.17 aws Best of Biotech Final Award Ceremony, Wien Info: aws austria wirtschaftsservice, www.bestofbiotech.at
24.11.17 25. BVMA Symposium – Klinische Forschung im europäischen Wandel – Patient first, München Info: Bundesverband Medizinischer Auftragsinstitute (BVMA) e.V., www.bvma.de
47 .
18.10.2017 15:21:31 Uhr
service.
BIOCOM AG Lützowstraße 33–36 10785 Berlin | Germany Tel.: 030 / 26 49 21-0 Fax: 030 / 26 49 21-11 E-Mail: transkript@biocom.de Internet: www.biocom.de Herausgeber: Dipl.-Biol. Andreas Mietzsch Redaktion: Dipl.-Biol. Thomas Gabrielczyk Maren Kühr Dr. Martin Laqua (V.i.S.d.P.) Helene Märzhäuser Anzeigen: Oliver Schnell, Christian Böhm, Marco Fegers, Andreas Macht Tel.: 030/264921-45, -49, -56, -54 Vertrieb: Marcus Laschke Tel.: 030/264921-48 Design: Oliver-Sven Reblin Herstellung: Benjamin Röbig Druck: H. Heenemann GmbH & Co. KG Bessemerstraße 83–91 12103 Berlin 23. Jahrgang 2017 Hervorgegangen aus BioTechnologie Das Nachrichten-Magazin (1986–88) und BioEngineering (1988–94) ISSN 1435-5272 Postvertriebsstück A 49017 |transkript ist nur im Abonnement beim BIOCOM-Verlag erhältlich. Der Jahresbezugspreis beträgt für Firmen und Institutionen 186 €, für Privatpersonen 94 € und für Studenten unter Vorlage einer gültigen Immatrikulationsbescheinigung 48 €, jeweils inkl. Mwst. und Porto. Auslandstarife auf Anfrage. Eine Abo-Bestellung kann innerhalb von zwei Wochen bei der BIOCOM AG schriftlich widerrufen werden. Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr und verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls es nicht spätestens sechs Wochen vor Ablauf gekündigt wird. Bei Nichtlieferung aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. Gerichtsstand, Erfüllungs- und Zahlungsort ist Berlin. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stehen in der inhaltlichen Verantwortung der Autoren. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung darf kein Teil in irgendeiner Form reproduziert oder mit elektronischen Systemen verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Titelbild: Bayer AG, margo555/fotolia.de © BIOCOM AG ® BIOCOM ist eine geschützte Marke der BIOCOM AG, Berlin
. 48
48_tk11_17_Index_mak.indd 48
Unternehmen
Seite
A abe advanced business events 41, 46 AdrenoMed AG 22 AiCuris GmbH & Co KG 45 Allergan Ltd 16 AMGEN GmbH U2, 16, 27 AOK-Bundesverband 4 Arcadia Biosciences 9 ARISTOTECH Industries GmbH 44 AstraZeneca 16 Axiogenesis AG 25 Azotic Technologies Ltd. 9 B B.Braun Biotech Int. GmbH 12 BASF AG 9 Basilea Pharmaceutica AG 27 Basler AG 5, 42 Bayer AG 9, 10, 12 Berlin Cures GmbH 22 Berlin Heals 22 Berlin Heart 22 BioCampus Cologne GmbH 33 BIOCOM AG U3 BIOCOM AG 15, 24, 40 Biogen GmbH 16 BioNTech AG 6 BioSpring GmbH 45 Biotronik GmbH & Co. 19 bmt GmbH 28 Boehmert & Boehmert 24, 29 Born2grow 24 C Calyxt 9 Campton Diagnostics 14 CarboCode Germany GmbH 39 Cardiome Pharma 27 Celgene Corp. 6 Cellectis SA 9 Celyad SA 16 CEM GmbH 24, 39, 49 Cicor Management AG 33 Clariant AG 30, 45 co.don AG 23 CureVac AG 16, 25 Curit Biotech Holding GmbH 14 D DECHEMA e.V. Dentons Europe LLP Dt. Apotheker- und Ärztebank DITABIS AG
43 14 11 31
E EBD Group 15, 18 Ekso Bionics 6 Eli Lilly 25 EPflex Feinwerktechnik GmbH 25 Epigenomics AG 7 Epiontis GmbH 6 Eppendorf AG 41, 42 Ernst & Engbring GmbH 25 EUFETS GmbH 6
European Biotechnology Network 5 Evogene Ltd. 9 Evolva Holding SA 30 Evonik AG 26 Evotec AG 6, 12, 24 Exscientia Ltd. 24 F f-star GmbH 16 FAULHABER Group 12, 13 FGK Clinical Research GmbH 20 Flatiron Health 16 FOBA Laser Marking + Engraving 43 Fördergesellschaft IZB 25, 35 Formycon AG 31 Forum Institut für Management 29 Foundation Medicine Inc. 16 Fraunhofer IME 19 FundaMental Pharma 42 G Galapagos NV GenSearch Schweiz GILEAD SCIENCES GmbH Ginkgo Bioworks GlaxoSmithKline GlencaTec AG
30 26 16, 21 9, 10 16 43
H Harmony Biosciences 24 Haseltine Lake LLP 11, 23 HBM Healthcare Investments 24 Heidelberg Pharma AG 30, 45 High-Tech Gründerfonds 3,12, 24, 26 High-Tech Gründerfonds 35 HMW Marketing GmbH U4 I immatics Biotechnologies 15, 20, 21 28 InflaRx GmbH ingeniam Consulting 41 Innovative Medzin.NRW 50 Investa Asset Management 39 itk Engineering 9, 45 J/K Jennewein Biotechnologie GmbH 46 jobvector 49 KFW-Bankengruppe 12 Kite Pharma 15, 21 Kubo Form AG 44 L/M Labor L+S AG 16, U3 Laservision 39, U2 Lipotype GmbH 13 M. M. Warburg Research GmbH 31 Medical Mountains AG 49 Medical Valley EMN e.V. 48 Merck KGaA 16, 31, 41 MILTENYI BIOTEC GmbH 45, 46 MLM Medical Labs GmbH 11 Monsanto 9 MorphoSys AG 30 MT connect – Nürnberg Messe 7 Myelo Pro Diagnostics a. Research 27
index N/O Nabriva Therapeutics AG 31 Ncardia 25 Newron Pharmaceuticals S.p.A. 31 Novartis AG 16, 21 Numaferm GmbH 26 Omeicos Ophthalmics Inc. 6 Omeicos Therapeutics GmbH 6 P Peter Brehm GmbH 29 Pfizer Pharma GmbH 16, 31, 45 Phenex Pharmaceuticals AG 45 Pluriomics BV 25 Precision for Medicine Inc. 6 Q/R Qiagen NV 12, 26, 44, 45 Quintiles IMS 46 Reactive Robotics 6 Renaissance Capital LLC 28 Rentschler Biopharma SE 6 Rentschler Biotechnologie GmbH 6 Richter-Helm BioLogics GmbH 17 Rigontec GmbH 16, 45 Rimasys GmbH 35 Roche Pharma AG 16, 31 S Sambrinvest 25 Sana Kliniken AG 4 Sarstedt AG & Co 21, 49 Sartorius AG 27 Senova Weimar GmbH 42 SFPI-FPIM 25 Sinfonie Life Sciences Manag. 45 Sophia Genetics S.A. 7 Spectaris 43, 47 Sphingotec GmbH 22 steco-system-technik GmbH 28 Surebright 4 Swiss Biotech Association 36 Synlab Suisse SA 41 T/U TETEC AG Tubulis Technologies TüV Rheinland Akademie UBM – Medtec Europe UPS Deutschland Inc. & Co
45 42 27, 34 21 20,U4
V Vasgard GmbH 19, 41 Veeva Systems 16 Venneos GmbH 24 Vesalius Biocapital Partners 25 Vetter Pharma 39 Viking Global Investors LLP 9 Viscofan BioEngineering 17, 26 Vivantes 4, 6 W Wacker Chemie AG Wild GmbH Wilex AG
23 35, 44 30
Firmen und Inserenten aus dem medtech zwo-Magazin sind kursiv dargestellt.
Das Magazin |transkript erscheint monatlich (mit zwei Doppelausgaben pro Jahr) im Verlag der
|transkript. 11.2017.
19.10.2017 14:52:58 Uhr
produkte.
Sarstedt AG & Co.
5ml-Reagiergefäße – die Zwischengröße Das neue Sarstedt-Reagiergefäß vereint die Vorteile von SafeSeal-Reagiergefäßen und 5 ml-Schraubröhren. Durch das ergonomische Design mit einer Hand leicht zu öffnen, schließen die Schnappdeckel mit Dichtlippe und Haltenocken auch bei thermischer Belastung sicher. Die breite Deckelanbindung ermöglicht einfaches und präzises Verschließen. Das Vertauschen separater Schraubdeckel ist ausgeschlossen. Mit ihrer kompakten Größe eignen sich die 5 ml-Reagiergefäße hervorragend für die platzsparende Rückstellung beispielsweise von Proben, Medien oder Kulturen. Sie sind
kompatibel mit den meisten Ständern, Lagerboxen und Zentrifugeneinsätzen. Die niedrige Höhe erleichtert und ermöglicht das sichere Pipettieren mit geringerem Kontaminationsrisiko, da der Pipettenkonus nicht in das Gefäß eintauchen muss. Dank einer eingespritzten Skalierung ist die Volumenkontrolle denkbar einfach. Zertifiziert frei von DNA, DNase, RNase und PCR-Inhibitoren bieten die 5 ml-Reagiergefäße in PCR Performance Tested-Qualität besondere Sicherheit in der NukleinsäureAnalytik und Molekularbiologie. . www.sarstedt.com
Sarstedt AG & Co. Sarstedtstraße 1 51588 Nümbrecht Tel.: +49 (0)2293 305 0 info@sarstedt.com
CEM GmbH
Prämierte Festphasen-Peptidsynthese Das Liberty Blue als Mikrowellen-Peptid-Synthesizer der 2. Generation ermöglicht in wenigen Stunden die schnelle Synthese von reinen Peptiden und schwierigen Sequenzen. Im Vergleich ist das neue System: · noch schneller. Nur 4 min Zykluszeit ermöglichen die Synthese in Stunden statt in Tagen. · noch sparsamer. Bis zu 90% Einsparung an Lösungsmitteln erhöht den Umwelt- und Arbeitsschutz – und spart Geld. · noch universeller – von Kleinstmengen für die PNA-Synthese bis zu 5 mmol. · noch flexibler – zum Beispiel 27 Positionen für
Reagenzien, Umbenennen von Reagenzien.
· noch einfacher. Intuitive Software erleichtert das Programmieren von Sequenzen. Die einfache Technik mit wenigen Ventilen und Sensoren vereinfacht den Service. · noch informativer – Beobachtung der Reaktion mit der Kamera. Mit der typischen Synthesezeit von wenigen Stunden ist das Liberty Blue eine Alternative zu Parallel-Synthesizern. So wird beispielsweise das 76mer-Peptid Ubiquitin mit >60% Reinheit in weniger als vier Stunden synthetisiert. . www.peptid-synthese.de
CEM GmbH Carl-Friedrich-Gauß-Straße 9 47475 Kamp-Lintfort Tel.: + 49-2842-964 40 Fax: + 49-2842-964 411 www.cem.de, info@cem.com
jobvector
Abb.: Sarstedt/CEM/jobvector
Karrieremesse jobvector career day Am 17. November 2017 findet in Düsseldorf in Kooperation zwischen jobvector und Naturejobs der 38. jobvector career day statt. Auf der renommierten Karrieremesse sind sowohl Großkonzerne als auch mittelständische Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstitute anzutreffen. Über 60 Aussteller bieten Karrierechancen von Düsseldorf bis Shanghai. In Firmenvorträgen und Gesprächen können Naturwissenschaftler, Mediziner, Ingenieure und Informatiker Karriereperspektiven entdecken |transkript. 11.2017.
49_tk11_17_PI_MaK.indd 49
und Kontakte knüpfen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, einen CV-Check durchführen zu lassen, bei dem der mitgebrachte Lebenslauf von Experten optimiert wird. Es werden Bewerbungsfotos angefertigt und jeder Besucher erhält den Karriereratgeber „Karrieretrends“. Highlight ist das Bewerbungsgespräch LIVE, das von einer erfahrenen Personalerin durchgeführt und im Anschluss analysiert wird. Die Teilnahme am jobvector career day ist kostenfrei. . www.jobvector.de/careerday
jobvector Dr. Martina Sribar myservice@jobvector.de 49 .
20.10.2017 12:51:26 Uhr
ÂŁÂŁĂ&#x2030;Ă&#x201C;ääĂ&#x2021;
EXTRO.
{Â&#x2122;ä£Ă&#x2021;
Â&#x2C6;viĂ&#x160;-VÂ&#x2C6;iÂ&#x2DC;ViĂ&#x192;Â&#x2021; >}>âÂ&#x2C6;Â&#x2DC;Ă&#x160; ÂŁĂ&#x17D;°Ă&#x160; >Â&#x2026;Ă&#x20AC;}>Â&#x2DC;}
11 07
BILD DES MONATS
-Ă&#x152;>Â&#x201C;Â&#x201C;âiÂ?Â?iÂ&#x2DC;\Ă&#x160;Ă&#x160; Ă&#x152;Â&#x2026;Â&#x2C6;Â&#x17D;Ă&#x160;Â&#x17D;Â&#x153;Â&#x2DC;Ă&#x152;Ă&#x20AC;>Ă&#x160;Ă&#x160; Â&#x153;Ă&#x20AC;Ă&#x152;Ă&#x192;VÂ&#x2026;Ă&#x20AC;Â&#x2C6;Ă&#x152;Ă&#x152;Âś Â?Â&#x153;Ă&#x20AC;Â&#x2C6;>Ă&#x160;*Ă&#x20AC;Â&#x2C6;Â&#x2DC;âiĂ&#x192;Ă&#x192;Â&#x2C6;Â&#x2DC;Ă&#x160; Ă&#x203A;Â&#x153;Â&#x2DC;Ă&#x160;/Â&#x2026;Ă&#x2022;Ă&#x20AC;Â&#x2DC;Ă&#x160;Ă&#x2022;Â&#x2DC;`Ă&#x160;/>Ă?Â&#x2C6;Ă&#x192;Ă&#x160;Ă&#x160; Ă&#x203A;Ă&#x192;°Ă&#x160; iĂ&#x152;Â?iĂ&#x203A;Ă&#x160; >Â&#x2DC;Ă&#x152;iÂ&#x2DC;
Â&#x2C6;}iÂ&#x2DC;Â&#x17D;>ÂŤÂ&#x2C6;Ă&#x152;>Â?vÂ&#x153;Ă&#x20AC;Ă&#x2022;Â&#x201C;\Ă&#x160; Â&#x2C6;Â&#x153;Ă&#x152;iVÂ&#x2026;Â&#x2021; 7iĂ&#x20AC;Ă&#x152;iĂ&#x160;>Â&#x201C;Ă&#x160; >ÂŤÂ&#x2C6;Ă&#x152;>Â?Â&#x201C;>Ă&#x20AC;Â&#x17D;Ă&#x152;Ă&#x160; iĂ&#x20AC;Ă&#x192;VÂ&#x2026;iÂ&#x2C6;Â&#x2DC;iÂ&#x2DC;Ă&#x160;Ă&#x2022;Â&#x2DC;Ă&#x152;iĂ&#x20AC;LiĂ&#x153;iĂ&#x20AC;Ă&#x152;iĂ&#x152;
/Â&#x153;Ă&#x152;}iĂ&#x192;>}Ă&#x152;iĂ&#x160;Â?iLiÂ&#x2DC;Ă&#x160;Â?BÂ&#x2DC;}iĂ&#x20AC;\Ă&#x160; iĂ&#x2022;iĂ&#x160;-Ă&#x152;Ă&#x2022;`Â&#x2C6;iÂ&#x2DC;Â&#x2021; Ă&#x20AC;Â&#x17D;iÂ&#x2DC;Â&#x2DC;Ă&#x152;Â&#x2DC;Â&#x2C6;Ă&#x192;Ă&#x192;i]Ă&#x160;Ă&#x160; *>Â&#x2C6;Â&#x153;Â&#x2DC;Ă&#x160;y>Ă&#x152;Ă&#x152;iĂ&#x20AC;Ă&#x152;Ă&#x160;Ă&#x153;Â&#x2C6;i`iĂ&#x20AC;Ă&#x160;
Â&#x2DC;Ă&#x152;iĂ&#x20AC;Ă&#x203A;Â&#x2C6;iĂ&#x153;Ă&#x160;,iÂ&#x2C6;Â&#x2DC;Â&#x2026;>Ă&#x20AC;`Ă&#x160; Ă&#x2022;Ă&#x20AC;Ă&#x152;Â&#x2026;\Ă&#x160; Â&#x2DC;Ă&#x152;Ă&#x192;VÂ&#x2026;iÂ&#x2C6;`Ă&#x2022;Â&#x2DC;}Ă&#x160;âĂ&#x2022;Ă&#x20AC;Ă&#x160; Ă&#x160; Ă&#x192;Ă&#x152;iÂ&#x2026;Ă&#x152;Ă&#x160;Ă&#x2022;Â&#x2DC;Â&#x201C;Â&#x2C6;Ă&#x152;Ă&#x152;iÂ?L>Ă&#x20AC;Ă&#x160;LiĂ&#x203A;Â&#x153;Ă&#x20AC;
")/#/- !' ")/#/-
1
Zahlwort
Mrd. Tonnen Biomasse der amerikanischen Rippenqualle treiben laut GEOMAR-Forschern in europäischen Gewässern.
Die letzte Ausgabe des Jahres, |transkript 12/2017, erscheint am 30. November. Das LABORWELT-Spezial dreht sich diesmal rund um das Thema Chromatographie. AuĂ&#x;erdem gibt es zum Jahresende wie immer eine Vorschau auf Veranstaltungen und Termine der BiotechBranche im kommenden Jahr. Redaktions- und Anzeigenschluss fĂźr Magazin und Spezial ist der 13. November. .
. 50
50_tk11_17_Extro_HM.indd 2
In einem Streifenmuster, dem sogenannten Mologramm (molekulares Hologramm), kĂśnnen MolekĂźle gebunden und sichtbar gemacht werden. Die neue Diagnosemethode entwickelten Forscher der ETH ZĂźrich in Zusammenarbeit mit Roche (doi: 10.1038/nnano.2017.168).
Alternativnahrung
Alternativmedizin
â&#x20AC;&#x17E;Power-to-Foodâ&#x20AC;&#x153;
Heilung durch Katzenschnurren
KĂśnnten Nahrungsergänzungsmittel in Form von Proteinen bald nur mit Strom und Kohlendioxid hergestellt werden? Finnische Forscher des Technologieforschungszentrums in Espoo und der Technischen Universität in Lappeenranta haben eine Technik entwickelt, mit der sie Proteine mit Hilfe von Mikroorganismen herstellen wollen. Das Besondere: Die dafĂźr nĂśtige Energie kommt nicht aus Nährmedien sondern aus ĂźberschĂźssigem Strom von Solar- und Windernergieanlagen. Das benĂśtigte Kohlendioxid soll aus Biogasanlagen kommen. Momentan bauen die Forscher einen Prototypen, der nicht grĂśĂ&#x;er sein soll als ein normaler Industriecontainer. . Kommunikation
Von Mann zu Mann In der Forschung hat schon oft der Zufall und Austausch mit Kollegen zu bahnbrechenden Erkenntnissen gefßhrt. Einer Studie aus Wien zufolge teilen vor allen Dingen Männer ihre Ideen mit männlichen Kollegen (doi: 10.1038/ s41598-017-13491-0). Insgesamt 300 internationale Wissenschaftler wurden dazu aufgerufen, ihre Publikationen und Daten mit den Kognitionsbiologen aus Wien zu teilen. .
Hunde- oder Katzenliebhaber? Diese Entscheidung kann Tierfreunde entzweien. Doch auch wenn man sich eher bellenden statt schnurrenden Vierbeinern verbunden fĂźhlt, kĂśnnte das Katzenschnurr-Gerät KST-2010 der Ăśsterreichischen Modern Media & Technologies Galler GmbH interessant sein. Diese â&#x20AC;&#x17E;Weltneuheit der Humanmedizinâ&#x20AC;&#x153;, wie sie die Firma selbst betitelte, soll Schnurrgeräusche einer Katze auf den Menschen Ăźbertragen und damit zur Heilung von Asthma, Arthrose, DurchblutungsstĂśrungen, Depressionen und vielen weiteren gesundheitlichen Beschwerden beitragen. Vorgestellt wurde es Ende September auf dem ZukunftstechnologieKongress in Graz. .
Abb.: ETH ZĂźrich / Andreas Frutiger (oben), Pixabay (unten)
â&#x20AC;&#x17E;Mit mehr als 200 Besuchern war die trinationale Clustertagung WeiĂ&#x;e Biotechnologie 2017 auf der Biotechnica in Hannover ein groĂ&#x;er Erfolg. Einig war man sich darĂźber, dass die Industrie jetzt selbst gefordert sei. â&#x20AC;&#x17E;Man muss auch siegen wollenâ&#x20AC;&#x153;, so Prof. Wiltrud Treffenfeldt (Dow Agro)â&#x20AC;&#x153;. .
|transkript. 11.2017.
20.10.2017 12:52:40 Uhr
UI #FSMJO $POGFSFODF PO -JGF 4DJFODFT
Picture: Dimitar Marinov / fotolia.com
/PWFM "OUJNJDSPCJBMT BOE ".3 %JBHOPTUJDT
2 March 2018, Berlin, Germany Over it’s ten year’s history, the Berlin Conference has become a must-attend event for Life Science decision makers, business developers, investors and legal experts. The 11th conference will explore the exciting market for the development of novel antimicrobials and AMR diagnostics. › › › › › ›
Antimicrobial Market – Industry overview, SME engagement & financial insights Technology Perspective – New approaches to efficiently combat antimicrobial resistance Diagnostic Challenge – Promising molecular methods of detecting multiple drug resistance Legal Environment & Reimbursement – The challenges of bringing antimicrobials to the market R&D Trends – Research and development beyond antibiotics & public-private partnerships Start-up Pitch – Investors’ talk & new business models in the field of therapeutics and diagnostics
Find a preliminary programme and more information at: www.berlin-conferences.com
Supporting Partners:
Media Partner:
European Biotechnology NET WORK
Organisation: BIOCOM AG | Lützowstraße 33–36 | 10785 Berlin events@biocom.de | Tel. +49 (0)30 264921-53 | Fax +49 (0)30 264921-66
51_tk11_2017_BerlinConference2018.indd 1
18.10.2017 15:23:48 Uhr
UNTERNEHMENSBETEILIGUNGEN FÃ&#x153;R PRIVATANLEGER MADE IN GERMANY www.mig-fonds.de
52_tk11_17_HMW.indd 1
20.10.2017 12:53:53 Uhr