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LeserInnenmeinung
WIR MÜSSEN REDEN …
LeserInnen an und über uns – Mails, Tweets und hoffentlich Liebesbriefe an die Redaktion (oder Karl Grübler) – und unsere Antworten.
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BETRIFFT:
DAS INTERVIEW »EIN KNALL UND AUS« VON THOMAS WEBER MIT GERD KÄMMER VON »BUNDE WISCHEN«
in biorama 78 (April/Mai 2022)
»Ich glaube, dass hier der Idealfall geschildert wird. In der Praxis ist das wahrscheinlich etwas anders als ›Ein Knall. Und aus‹.«
– HEINZ WEBER, Berlin, per Post gemeinsam mit der ausgeschnit tenen Seite aus der Ausgabe 78 Lieber Heinz Weber! Besten Dank für Ihre Zuschrift und Ihren Ausdruck von Zweifel! Ihre Vermutung, dass Gerd Kämmer im Interview einen Idealfall schildert, möchten wir nutzen, um noch mehr Kontext nachzuliefern:
Da das verwendete Geschoss schneller ist als der Schall, bricht das beschossene Tier bereits zusammen, bevor es den Schuss hört. Der Schuss wird außerdem aus nächster Nähe und von einer befestigten Auflage aus abgegeben, weshalb beim Kugelschuss auf der Weide gewissermaßen immer Idealbedingungen vorherrschen. Die Tiere sind prinzipiell an die Nähe des Menschen gewöhnt, weshalb der Schütze/die Schützin (im Gegensatz zur Jagd in freier Wildbahn) nicht damit rechnen muss, dass das anvisierte Tier einfach wegläuft und »abspringt«. Er/Sie hat also Zeit und auch wenn die Tiere unruhig sein sollten, kann einfach abgewartet werden, bis Ruhe eingekehrt ist. Gerd Kämmer spricht von einer Fehlerquote von 1 Prozent (»Bei einem Schuss von 100 bricht das Tier nicht zusammen. (…) Wenn sich das Tier plötzlich dreht, geht der Schuss daneben«). Wie Sie schreiben, können dabei natürlich andere Körperteile oder andere Tiere getroffen werden. Von Streifschüssen über einen Halstreffer bis zu Schüssen in den festen Untergrund ist alles möglich. Wenn ein Tier getroffen, aber dabei nicht sofort getötet wird, bedeutet der Fehlschuss Schmerzen und Stress, das ist nicht zu beschönigen. Als Vergleichsperspektive bleibt in der Nutztierhaltung zum Stress durch Fehlschüsse beim Weideschuss allerdings nur die mit dem Stress, den 99 Prozent aller anderen Nutztiere auf dem Weg in den Schlachthof durchmachen.
Wir waren übrigens im Mai 2013 gemeinsam mit LeserInnen (im Rahmen einer BIORAMA-LeserInnensafari) bei der Hofschlachtung eines Hochlandrinds in Salzburg dabei. Wir können das Beiwohnen einer Hofschlachtung mindestens allen erwachsenen KonsumentInnen tierischer Produkte nur empfehlen.
Der Bericht »Wir schauen hin – eine Schlachtung in Salzburg« mit Fotos von Jürgen Schmücking findet sich auf BIORAMA.EU/SCHLACHTTAG-JUHU-RANCH
BETRIFFT:
BIORAMA #78 ZUM SCHWERPUNKT TIERWOHL
in biorama 78 (April/Mai 2022)
»Guten Tag! Letzte Woche griff ich im hiesigen Denn’s auch Ihr Heft ab, wie ich immer alles zum Lesen mitnehme und meistens flott durchblättere, bevor ich’s rasch dem Papierkreislauf zugebe.
Ihr Heft allerdings hat mich in der gesamten ersten Hälfte länger beschäftigt und zu kompletter Lektüre gebracht. Schon im Vorwort verweisen Sie ja auf die mögliche »Effektlosigkeit« vieler Vorsätze und beweisen im Heft, was alles noch zu tun wäre bzw. was auch schon getan wird.
Neu und überzeugend für mich war der Artikel zum »Weideschuss«, auch für mich als Vegetarier. Auch die weiteren Artikel zum Tierwohl-Label, zur mutterkuhgebundenen Aufzucht, zur hornlosen Rinderzucht und zum leeren Stall brachten mir einige neue Gesichtspunkte, obwohl ich seit gut 50 Jahren aktiv in der ökologisch-systemkritischen Seite aktiv bin (seit 1972, dem Club-of-Rome-Bericht).
Und dann noch auf der viertletzten Seite – Sie sehen, ich hab intensiv durchgeguckt! – das Buch zu Ruth Klüger als Krönung zum Schluss: Ruth Klüger mit ihrem »Weiter leben« ist eine meiner politischen AugenöffnerInnen hin zu politischem Aktivismus (statt nur schön reden) gewesen, gerade weil sie auch innerfamiliär so viel ausstehen musste zu dem Verfolgungsunglück dazu. Ich habe das Buch bei meiner Buchhandlung bestellt und bin gespannt.« – JUPP TRAUTH, per Mail
Lieber Jupp Trauth! Vielen herzlichen verspäteten Dank für Ihr Schreiben! Wir freuen uns natürlich zu hören, dass uns ein Magazin gelingt, das auch in den Augen von LeserInnen mit großem ökologischen Vorwissen bestehen kann und auch für sie interessant und informativ bleibt. Fast genauso freut uns allerdings, dass Sie passend finden, was wir rund um unser Magazin sonst noch machen. Wir sind gespannt, wie Ihnen unser erstes Vorbilderbuch gefällt – und dankbar für Anregungen und Kritik dazu wie auch zu unseren künftigen Publikationen! Sie unterstützen uns dabei, lesenswertere Medien zu gestalten.
Vegan und bio? Logisch!
Eine vegane Ernährungsweise ist gesund und erfüllt den Anspruch, nachhaltig zu handeln. Aber geht da noch mehr?
Ja, denn für einen ganzheitlich nachhaltigen Impact müssen alle Säulen der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden: Ökonomie, Ökologie und Soziales. Wer bei veganen Lebensmitteln bewusst auf eine biologische Qualität achtet, kann aktiv einen Beitrag leisten, ob HerstellerIn oder KonsumentIn. Denn die biologische Landwirtschaft schont Ressourcen, schützt das Klima und trägt zum Erhalt der Artenvielfalt und Bodenfruchtbarkeit bei. »Von einem sorgsamen Einsatz der Ressourcen und einem bewussten Lebensstil profitieren letztlich alle – eine Win-vegan-Situation sozusagen.« Genauso wichtig wie eine gute Ökobilanz und ausgewogene Nährwerte sind soziale Werte – ein respektvoller Umgang mit Mensch, Tier und Umwelt muss mit der sorgfältigen Zubereitung von Produkten Hand in Hand gehen. »Für uns gibt es kein Entweder-oder«: Vegane und biologische Milchalternativen gibt es von MyLove-MyLife aus Österreich.
mylove-mylife.at
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG VON MYLOVE MYLIFE