4
inHaltsVerzeicHnis Walter nägeli
niloufar tajeri
VorWort
7
BildstrecKe „WoHnzimmer“
9
die Kleinen eingriffe und die WoHnungsfrage
17
essays tom aVermaete
der sozius moderner arcHiteKtur Verräumlichung des sozialen und sozialisierung des räumlichen in ciam und team 10
25
oWen HatHerley
„diese Häuser BraucHen menscHen, diese menscHen BraucHen Häuser“ denkmalschutz, moderne und nutzwert in britischen Wohnraumerhaltungskampagnen
33
maren HarnacK
aBWarten und tee trinKen Warum manche Häuser zeit brauchen
41
ProjeKte ProjeKtdaten
50
niloufar tajeri
ProjeKte
53
interVieW mit eriK stenBerg
arBeit mit der BestandsKonstruKtion die umstrukturierung von Wohnungen der nachkriegsmoderne in der schwedischen siedlung tensta
① Uppingegränd 17
② Björingeplan 20–22
interVieW mit oliVer clemens, anna Heilgemeir, BernHard Hummel
die PlattenBauWeise BleiBt sicHtBar Wohnvielfalt in einem ehemaligen Bürogebäude
⑤ WilMa
③ Uppingegränd 30
54
④ Björingeplan 24–26
62
5 Wohnqualität durch optimierung und Suffizienz zurückhaltender einsatz von ressourcen
74
intervieW mit anne lacaton
geBäude von innen Betrachten eine neue haltung zur transformation
82
⑦ toUr bois le Prêtre
⑧ 530 wohneinheiten in der Cité dU grand ParC
intervieW mit andreaS rumpfhuBer
WunSchmaSchine Wohnanlage Wohnen und arbeiten neu denken
intervieW mit Beat rothen und Birgit rothen ⑥ Uetlibergstrasse / FraUentalweg
⑨ hoChhaUssCheibe C
98
46 grosswohnanlagen der gemeinde wien
erik StenBerg
eine neuBetrachtung deS SchWediSchen MiljonprograMMet aktuelle entwurfsstrategien für vorgefertigte Bausysteme
107
Julia gill
edited StandardS für mehr individualität im Standard
115
kang zhao
zu einer erWeiterten räumlichen Syntax ein Werkzeug zur Beschreibung und transformation von architektonischem raum
119
niloufar taJeri
tranSformierte moderne, kollektive moderne vom räumlichen zum wohnpolitischen entwerfen im umgang mit dem Bestand
129
autoren
136
literaturverzeichniS
138
BildnachWeiSe
142
impreSSum
144
8
VorWort
W. Nägeli
auseinanderzusetzen und dabei die möglichkeiten auszuloten, wie man in vorhandenes eingreifen kann, ohne es zu zerstören. Wir haben anhand von Siedlungen in Berlin auf drei maßstabs ebenen untersucht, ob der Bestand für die heutigen Bedürfnisse „flexibilisiert“ und aktualisiert werden kann. im städtischen maß stab lautete die frage, mit welchen neuen nutzungen man städ tische qualitäten erzeugen und eine aktive Schnittfläche mit der Stadt und ihren öffentlichen räumen generieren kann. im gebäudemaßstab wurde der frage nach gemeinschaftsräumen als erweiterungen verkleinerter Wohnungen nachgegangen. und im Wohnungsmaßstab wurde ausgehend von den veränderten haushaltsformen erörtert, wie durch kleine eingriffe neue Wohn formen geschaffen werden können. aus dieser Beschäftigung hat sich herausgeschält, was die Kleinen eingriffe sind: nämlich aus der spezifischen analyse sowohl der Bewohnerschaft / Belegung als auch des Bestan des / typologie abgeleitete maßnahmen. der maßstab der Betrach tung spielt dabei eine große rolle: im maßstab der Stadt hat der Kleine eingriff eine andere eingriffstiefe als im maßstab der Woh nung. immer geht es aber um ein flexibilisiertes verständnis von nutzung und eine verknappung räumlicher mittel. die Kleinen eingriffe können als entwurfsmethode verstanden werden, die in der moderne bereits ihre eigene geschichte hat, so etwa bei adolf loos’ villa karma in montreux von 1904, wo ein bestehen des gebäude dreiseitig mit einer schmalen raumschicht umbaut wurde, oder Walter Segals radikale technische und soziale mate rialisierungen in der englischen Wirtschaftskrise der 1970erJahre bis hin zu der aktuellen Szene der architekten um anne lacaton und Jeanphillipe vassal, die, angeregt durch das anonyme Bauen in nordafrika, einen ideologiefreien zugang zu unseren Wohn bedürfnissen propagieren, wo etwa das gegensatzpaar „innen – außen“ neu definiert wird. der Kleine eingriff beschreibt ein ideal des vorsichtigkreativen entwerfens: respekt vor dem vorhande nen zeigen, analysieren, qualitäten erkennen und herausarbeiten, aus einem fundierten verständnis heraus wirkungsvoll verändern und dabei Beschränkungen überwinden. hier werden architektonische entwurfsmöglichkeiten erschlossen, mit einer eigenen ästhetik und einem Selbstver ständnis des architekten als vermittler, der analytisch zutage fördert, was bereits vorhanden ist und darauf nachvollziehbare entwurfsentscheidungen aufbaut. dieses Buch soll anregen, sich mit einem Bereich der architektur zu beschäftigen, der erklärter maßen weitgehend „unsichtbar“ ist, denn die kluge kleine maß nahme – in welchem maßstab auch immer sie angeboten wird – erschließt sich dem nutzer einfacher als dem Betrachter.
FotoGrAFien: Michel BonVin
514 Wohnkulturen
Erbaut 1974–1977 anzahl dEr bEwohnEr 1.700–2.000 wohnEinhEitEn 514 davon im hochhaus: 314 in den Flachbauten: 200 wohnFlächE 36.000 m² GEmEinschaFtsFlächEn 16.000 m² GEwErbE 1.000 m²
Jürgen Sawades Pallasseum ist vor allem bekannt durch die 200 Meter lange hochhausscheibe mit ihrer ikonischen Fassade, die südlich auf einem Bunker auflagert, und auch die Geschichten von früheren Zeiten, als das Gebäude umgangssprachlich noch als „Sozialpalast“ bezeichnet wurde, klingen aus der Ferne nach. Von 1974 bis 1977 auf dem Gelände des ehemaligen Sportpalastes errichtet, folgt das Gebäude streng rationalistischen Prinzipien, was durch präzise ausgearbeitete, hoch optimierte Grundrisse zum Ausdruck kommt. 1.700 bis 2.000 Bewohner zählt die Wohnanlage – eine kleine Stadt in der Stadt. Sechs der Wohnungen durften wir betreten, um die Wohnzimmer für diese Bildstrecke abzufotografieren: Der uniforme Wohnraum wird sehr unterschiedlich mit Geschichte, Sinn und Bedeutung gefüllt und gestaltet.
kleine eingriffe
Neues Wohnen im Bestand der Nachkriegsmoderne
17
niloufar tajeri
die Kleinen eingriffe und die WoHnungsfrage
niloufar tajeri lehrt als wissenschaftliche angestellte am fachgebiet Bauplanung, institut für entwerfen, Kunst und theorie (eKut) des Kit Karlsruhe und arbeitet am fachgebiet architekturtheorie an ihrer dissertation. sie schreibt u.a. für arCH+, dérive und Volume magazine.
Beckmann, Karen. Urbanität durch Dichte? geschichte und gegenwart der großwohnkomplexe der 1970erjahre. Bielefeld: transcript Verlag, 2015: 13. Beckmann geht davon aus, dass der Wohnungsbau der 1960erund 1970er-jahre keine kontinuierliche Weiterentwicklung des modernen städtebaus darstellt, sondern von einem Bruch am ende der 1950erjahre geprägt ist. mehr zu diesem Paradigmenwechsel in der architektur vgl. tom avermaetes text „der sozius moderner architektur“ im vorliegenden Band auf s. 25–32. 2 ebd.: 8–14. 3 Vgl. den text von owen Hatherley „diese Häuser brauchen menschen, diese menschen brauchen Häuser“ im vorliegenden Band, s. 33–40. 1
in den letzten jahren wurde den großsiedlungen und großwohnkomplexen der 1960er- und 1970er-jahre in ganz europa aufgrund anstehender weitreichender sanierungsmaßnahmen viel aufmerksamkeit zuteil. eine nicht zuletzt aufgrund des umfangreichen gebäudebestandes und des entsprechend hohen investitionsbedarfs wichtige debatte über finanzierung, denkmalschutz, soziale Brennpunkte und den demografischen Wandel begleitet diesen Prozess. der leitspruch „urbanität durch dichte“ war zur zeit der erbauung sinnbild für industrielle Vorfertigung, massenproduktion und optimierung von Bauprozessen sowie einer Verwissenschaftlichung von Planungen. zumal er auch eine abkehr vom funktionalistischen städtebau der moderne und konkret von den großwohnsiedlungen der 1950er-jahre verdeutlicht.1 der anspruch, Wohnformen für eine neue gesellschaft zu entwickeln, war entsprechend geprägt von Wohnexperimenten und brachte, gepaart mit dem einsatz neuer fertigungstechniken wie modularem Bauen und systembauweisen, nicht selten innovative Konzepte und neue Bauformen hervor. zwei gebäudetypologien zeichneten sich in dieser zeit ab: die großsiedlungen und satellitenstädte der 1960er-jahre – gebäudezeilen und Hochhausstrukturen mit weitläufigen abstandsflächen – und die großwohnkomplexe der 1970er-jahre – innerstädtische anlagen mit einer hohen baulichen und räumlichen dichte sowie einer nutzungsdurchmischung.2 zugleich bildet die gesellschaftliche und typologische auseinandersetzung mit den zugrunde liegenden Wohnkonzepten und den daraus resultierenden Wohnformen im umgang mit dem Bestand erstaunlicherweise eine ausnahme. die sanierungen umfassen Wohnumfeldverbesserungen, modernisierungen, die energetische sanierung und barrierefreie umbauten; in extremen fällen wird dem Bestand auch mit entmietung und abriss begegnet.3 im rahmen der sanierungsmaßnahmen wird dem städtischen maßstab viel Beachtung geschenkt – äußeres erscheinungsbild, fassade und Wohnumfeld sind im fokus –, aber
28
Der SoziuS moDerner ArchiTekTur
faktoren in die Betrachtung von architektur inte griert. die explizite verbindung zwischen sozialen und räumlichen Bereichen in den „historischen tabel len“ beleuchtete nicht nur, wie architektur durch sich ändernde Beziehungen in der gesellschaft und in den produktionsweisen konditioniert wurde, son dern zugleich, wie architekten auf diese Beziehun gen mit ihrem Schaffen einfluss nehmen konnten. die tafeln erläuterten, dass Bauprojekte durch ihre materielle verwirklichung alternative gesellschafts modelle verkörpern und so einen kritischen impetus haben konnten. die „historischen tabellen“ wurden erstmals 1935 als teil der ausstellung the Functional City im amsterdamer Stedelijk museum vorgestellt.10 team 10: verräumlichung deS Sozialen Während die ciamprojekte als versuche verstanden werden können, das räumliche soziolo gisch zu betrachten, scheinen das denken von team 10 und die von ihm in angriff genommenen projekte in die entgegengesetzte richtung zu zeigen. diese gruppe von architekten – die sich aus persönlich keiten wie alison und peter Smithson aus großbri tannien, aldo van eyck und Jaap Bakema aus den niederlanden und georges candilis und Shadrach Woods, die in frankreich arbeiteten, zusammensetzte – entwickelte ein interesse an der räumlichen ver bindung von sozialer logik und sozialen praktiken. aldo van eyck beschäftigte sich mit den Schriften der amerikanischen anthropologin ruth Benedict, wäh rend candilis und Woods von den Städtebauanalysen des französischen Soziologen paulhenri chombart de lauwe fasziniert waren. die architekten des team 10 versuchten, erkenntnisse der Sozialwissenschaf ten in die architektur zu integrieren. eines der besten Beispiele für diesen ansatz bleibt aldo van eycks interesse am gedankengut von martin Buber, der im vorwort zu erwin anton gutkinds Community and environment: a Discourse on Social ecology (1953) geschrieben hatte: „den architekten muss die aufgabe gegeben werden, für menschlichen kontakt zu bauen, eine umgebung aufzubauen, die zu menschlichen Begegnungen einlädt, und zentren zu schaffen, die diesen Begegnungen Bedeutung geben 10 Jedoch forderte Walter gropius
nach nur einem tag das museum auf, die 5 meter langen tafeln zu entfer nen. er argumentierte, die ausdrück liche „Sozialisierung des räumlichen sei nicht ohne gefahren“. er glaubte, dass die vorgestellten tafeln im kul turellen klima europas der 1930er Jahre nicht nur kritisch waren, sondern auch als politisch gefährlich wahrgenommen werden konnten. 11 Buber, martin. vorwort zu gut kind, erwin anton. Community and environment: a Discourse on Social ecology. london: Watts, 1953: vii–ix.
12 hier behandle ich die erste version
der otterlokreise, die persönlich auf dem otterlotreffen vorgestellt wurden. für eine detailliertere dis kussion der verschiedenen versi onen der otterlokreise von van eyck siehe Strauven, francis. aldo van eyck: the Shape of relativity. amsterdam: architectura & natura, 1998: 350–351. 13 van eyck, aldo. „dogon: mand huisdorpwereld“. Forum (Juli 1967): 53.
T. Avermaete
und sie produktiv machen.“ 11 aldo van eyck wollte Bubers appel à l’ordre ernst nehmen und begann eine Suche nach Wegen, Bubers soziale konzepte auf das gebiet der architektur zu übertragen. dieses Wandern zwischen den diszipli nen bildete die essenz von van eycks berühmtem kreisdiagramm → 3 , das er auf dem treffen von ciam / team 10 im niederländischen otterlo 1959 vorstellte. im linken kreis benutzte der holländische architekt drei fotos zur darstellung dreier verschie dener traditionen im räumlichformalen Bereich der architektur: den niketempel auf der akropolis in athen, eine kontrakomposition von theo van doesburg und schließlich eine häusergruppe in aoulef in der algerischen Sahara.12 im rechten kreis beschrieb van eyck das reich der zwischenmensch lichen Beziehungen vermittels dreier Bilder bronze zeitlicher Skulpturen: eine Statuette einer sitzenden frau mit kind aus Sardinien, eine etruskische Statu ette eines stehenden mannes und eine runde Schale aus zypern, die als grabbeigabe gedient hatte und mit einer kleiner menschengruppe dekoriert ist. diese unterschiedlichen archaischen Bilder porträtieren die elementaren sozialen Beziehungen zwischen mann, frau und kind sowie zwischen dem individuum und der gemeinschaft. van eyck verband die beiden kreise mitei nander, weil er glaubte, dass der räumlichformale Bereich der architektur wie das Beziehungsgeflecht der menschlichen gesellschaft strukturiert sein sollte. als verbindendes element schrieb er unter seine kreise den folgenden Satz: „der mensch atmet immer noch ein und aus. Wird die architektur ein gleiches tun?“ van eyck behauptete, dass die archi tektur von der art und Weise lernen sollte, in der die menschen in ihrem täglichen dasein die Spannung zwischen den gegensätzlichen feldern von innerlich keit und äußerlichkeit, geist und materie, dauer und Wechsel sowie individualität und kollektivität in ein klang bringen. er argumentierte, dass die architektur die pole, mit denen sie in ihrem eigenen räumlich formalen Bereich konfrontiert war – einheit und viel falt, teil und ganzes, offenheit und geschlossenheit, einfachheit und komplexität – miteinander in ein klang bringen sollte. die Bauten in aoulef in der Sahara → 4 spiel ten in dieser perspektive eine Schlüsselrolle, weil sie für ihn eine art einheimische „herzensarchitektur“ („ver nacular of the heart“) verkörperten. nach van eyck drückte sie die symbolischen Sehnsüchte und Bedürf nisse der Bewohner aus und war direkt mit ihnen ver bunden. diese idee des „vernacular of the heart“ sollte in zwei für die zeitschriften Forum und Via geschrie benen artikeln weiter entwickelt werden, in denen van eyck die dogondörfer in Westafrika – gebaut aus Schmutz und Schlamm – als ein Beispiel erwähnte.13
kleine eingriffe
Neues Wohnen im Bestand der Nachkriegsmoderne
4
5 für Van eyck waren die aoulef4 dörfer ausdruck einer direkt mit den symbolischen sehnsüchten und Bedürfnissen der Bewohner verbundenen architektur.
das „gamma-raster“ stellte 5 eine detaillierte untersuchung der Wohnkulturen sowie der Bau- und kollektiven Praktiken der bidonvilles dar.
29
m
58
ArbEit mit dEr bEStAndSkonStruktion
Erik Stenberg Arkitektkontor
③ uPPingegränD 30 Das Duplex arChitekten originalbau: hsb’s riksförbunds tekniska avdelning (Projektarchitekt: ingmar benckert) in zusammenarbeit mit dem bauunternehmen ohlsson & skarne Umbau: erik stenberg arkitektkontor in zusammenarbeit mit der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Familjebostäder ab (Lars björk) Lage tensta, stockholm, schweden baUjahr 1967–1971 UMbaU 2005–2006 eigentüMerstrUktUr / baUherr Familjebostäder, kommunale Wohnungsbaugesellschaft organisationsModeLL Mietshaus nUtzFLäChe 45+99 m²
➊
brUttogrUndFLäChe / gesaMt 144 m² baUkosten ca. 500 euro / m²
➌
➊ grundriss uppingegränd 30, oberes geschoss. Das kleinere apartment kann als separate Wohneinheit fungieren oder mit dem größeren verbunden werden, um z.B. eine separate Wohnung für familienmitglieder zu schaffen. jede Wohnung behält eine separate eingangstür, zugleich sind sie über eine zwischentür verbunden. Dies erlaubt einen größeren grad an unabhängigkeit, als es in geschlossenen familienwohnungen üblich ist. ➋ grundriss unteres geschoss. Die Wohnung wurde vertikal mit der Wohnung darüber verbunden. ➌ Wohnzimmer mit neuer treppe ➍ offene küche und esszimmer ➎ kinderzimmer im oberen geschoss
➋
5m
5m
kleine eingriffe
âž?
Neues Wohnen im Bestand der Nachkriegsmoderne
➎
59
66
Die PlAttenBAuweise BleiBt sicHtBAr
Arge clemens krug architekten, Bernhard Hummel
➋
A-A
➌
A-A
➍
➋ längsschnitt ➌ Das erdgeschoss mit öffentlichem veranstaltungsraum, Büros und einer barrierefreien Wohnung ➍ grundriss einer barrierefreien 12er-Wg mit kindern, 1. og
➎ unterschiedliche gangeinbauten – kammer, vorraum, treppe – gliedern das 2. og. ➏ Die maisonette-Wohnung im 3. og ist durch die kopplung dreier räume zu einem großzügigen Wohnund küchenbereich geprägt.
➐ auf der mix-etage im 4. og befinden sich cluster-Wohneinheiten, die sich flur, stauraum, gemeinschaftsküche sowie gästewohnung teilen. ➑ im 5. og befinden sich fünf durchgesteckte Wohnungstypen,
drei davon maisonetten – dadurch ergibt sich der eindruck eines „hauses im haus“.
kleine eingriffe
Neues Wohnen im Bestand der Nachkriegsmoderne
A-A
➎
A-A
➏
A-A
➐
A-A
A-A
➑
5m
5m
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74
Wohnqualität Durch oPtimierung unD suffizienz
intervieW mit Beat rothen unD Birgit rothen
Das Büro Beat rothen architektur wurde 1989 in Winterthur gegründet. seitdem wurden zahlreiche Projekte u.a. im Wohnungs- und siedlungsbau realisiert. neben der monografie Beat Rothen. Wohnbau aus dem jahr 2005 ist 2011 ein Buch in der reihe De aedibus: Contemporary architects and their buildings zu den arbeiten von Beat rothen erschienen. in der Edition Hochparterre erschien 2012 das Buch Noerd: Das Gewerbehaus der Kreativen.
➊
außenansicht, uetlibergstrasse
Beat rothen architektur
Wohnqualität Durch oPtimierung unD suffizienz zurückhaltender einsatz von ressourcen
⑥ UetLibergstrasse / FraUentaLWeg durchgesteckte Wohnungen
➊
kleine eingriffe
ʹ
in welchem zustand haben sie das gebäude vorgefunden? Die initiative für den umbau ging von der ʶ eigentümerin swiss re aus, deren ziel es war, die liegenschaft durch überschaubare maßnahmen für heutige Bedürfnisse attraktiver zu machen. grundlage dafür war die von ihr erstellte detaillierte zustandsbeurteilung und die analyse verschiedener sanierungsszenarien. Daraus resultierte ein klares anforderungsprofil für die sanierungsmaßnahmen, welches uns für die skizzenqualifikation abgegeben wurde. Die Bauherrschaft wählte aus diesem verfahren unsere interpretation der architektonischen maßnahmen aus. Die vier- bis siebengeschossigen Wohnhäuser wurden 1968 als teil einer großmaßstäblichen arealüberbauung errichtet. Die Bauherrin hatte sich entschlossen, die liegenschaften im entmieteten zustand einer gesamtsanierung zu unterziehen. Dabei wurden sie als solide architektur eingeschätzt: Die Baukörper zeugen von einem verständnis für Proportionen; die fenstersetzung und einteilungen sind sehr ausgewogen; die Wohnungsgrundrisse sind einfach strukturiert und durchdacht. sie waren jedoch nicht mehr zeitgemäß und die privaten außenräume zu klein. zudem bestand ein wärmetechnischer sanierungsbedarf. Der Wohnungsmix entsprach nicht mehr den heutigen Bedürfnissen – die liegenschaft bot zu viele kleinstwohnungen (1,5-zimmerWohnungen) und demgegenüber zu wenige größere Wohnungen. zudem waren die kleinen Wohnungen teilweise schlecht orientiert. ʹ
sie haben sich bei ihrem Projekt auf bewusst gesetzte eingriffe und geringe transformationen des Bestandes konzentriert. Was war ihre hauptintention für das Belassen der grundstrukturen des gebäudes? ʶ es war nicht nötig, große veränderungen an der gesamtstruktur vorzunehmen, um die Wohnungsstruktur zu verbessern, da die bestehenden gebäude als ausgangslage grundsätzlich eine gute grundstruktur hatten und die meisten Wohnungen mit geringer eingriffstiefe räumlich verbessert werden konnten. mit wenigen maßnahmen, z.B. durch leichte veränderungen an den küchen und nasszellen, konnte in den meisten Wohnungen eine entscheidende verbesserung der inneren form erreicht werden. Die bestehenden gebäude bargen auch in den regelgeschossen das Potenzial in sich, durch zusammenlegung zweier kleinwohnungen eine größere, durchgesteckte Wohnung zu ermöglichen. so konnte mit den bestehenden strukturen eine Diversifizierung, d.h. eine verbreiterung des Wohnungsspiegels, erreicht werden. aus dieser erkenntnis heraus wurde die grundstruktur im Wesentlichen so belassen.
Neues Wohnen im Bestand der Nachkriegsmoderne
75
so konnte mit den bestehenden strukturen eine Diversifizierung, d.h. eine verbreiterung des Wohnungsspiegels, erreicht werden. ʹ
gab es eine spezifische strategie, die sich auch auf andere gebäude anwenden ließe? Welche eingriffe sind beispielhaft für andere Projekte? Die strategie ist, im sinne eines suffizienʶ ten verhaltens zu handeln, d.h. mittels intelligentem und zurückhaltendem einsatz von ressourcen und der konzentration auf qualität statt quantität. Dies bedeutet, an zu sanierenden gebäuden nur sanierungsmaßnahmen anzugehen, welche erforderlich sind, um den gebäuden eine nächste generation von Wohnen zu ermöglichen. Das heißt, nach einer detaillierten analyse der Bauherrschaft und der architekten muss festgelegt werden, welche maßnahmen getroffen werden müssen, um die vermietbarkeit über die nächsten jahrzehnte sicherzustellen. auch die neu zu erzielende miete wurde unter diesen aspekten definiert. Die genaue analyse der bestehenden Wohnungsgrundrisse deckte einfache Wege zur umstrukturierung der Wohnungen auf. Beispielhaft ist bei diesem Projekt, wie mit teilweise kleinen eingriffen in die gebäudestruktur der Wohnungsspiegel einer liegenschaft verbessert und die Wohnungen in ihren inneren formen wesentlich attraktiver gemacht werden konnten. Wichtig ist die konzentration auf die räumliche steigerung der Wohnqualität und weniger auf die steigerung des ausbaustandards. Die oberflächen und materialien im innenausbau wurden teilweise belassen und restauriert, wie zum Beispiel die Bodenplatten im treppenhaus. Die küchen- und Badausbauten wurden mit einfachsten normstandards und materialien ausgestattet. Die bestehende tiefgarage wurde nur mit den nötigsten maßnahmen saniert und durch partielle farbgebung optisch etwas aufgewertet. auch die außenraumgestaltung der ganzen siedlung wurde nur mit bescheidenen punktuellen interventionen des landschaftsarchitekten ergänzt. → 81
86
GebäuDe Von innen betrachten
Lacaton & Vassal – Druot
➋
➌
➍
87
Neues Wohnen im Bestand der Nachkriegsmoderne
5m
kleine eingriffe
➎
➏
5m
➋–➍ Die bewohnte erweiterungsschicht ➎ Der reguläre grundriss nach der sanierung ➏ Das erweiterungskonzept, das zuerst im tour Bois le Prêtre realisiert wurde
KTER
100
WunschmAschinE WohnAnlAgE
Andreas Rumpfhuber, Expanded Design
46 grossWohnanlagen Der gemeinDe Wien studie zur funktionalen nachverdichtung arChitekten andreas rumpfhuber, expanded design, Wien Lage Wien, österreich baUjahr 1950–1980 anzahL Wohneinheiten 50.000 Wohnungen / potenzielle verdoppelung aUFtraggeber stadt Wien organisationsModeLL eine neu zu gründende gemeinnützige Wohn- und arbeitsgenossenschaft baUkosten im rahmen des Wiener Wohnbauförderungsgesetzes 1.590 euro / m²
➊
A
�
B’
A
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�
A
A
A
B’
B’
A
BA B A B B’
B’
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B B’
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A
BA B A B B’
B’
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B B’
A A’
B
A
B’ A’
B
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B B’
A A’
B
A
A
� ➊ exemplarische umsetzung der Wunschmaschine in der Per-albinhanson-siedlung ➋ Das allgemeine städtebauliche Prinzip definiert, welcher teil der landschaft als Bestand übrig bleibt, welcher teil bebaubar ist, wo 1 2 3 4 1 2 3 1 2 3 4 1 2 3 sonderformen möglich sind und wie QUO: VIRTUELLE WIEDERHOLUNG DEFINITION DER MENGE B MENGE ERSCHLIESSUNG ADDITION &A CVIRTUELLE VIRTUELLE WIEDE DEFINITION DER ERSCHLIESSUNG MENGE B ERSCHLIESSUNG STATUS QUO: QUO:STATUS QUO: die anlagen erschlossen werden. STATUS VIRTUELLE WIEDERHOLUNG DEFINITION DER MENGE B ERSCHLIESSUNG ADDITIO STATUS WIEDERHOLUNG DEFINITION DER B S WOHNBLOCK AUF ABSTRAKTER DER BEBAUUNG A WOHNBLOCK AUF ABSTRAKTER WOHNBLOCK AUF ABSTRAKTER DER BEBAUUNG A DERABEBAUUNG A ➌ Die bestehende Bebauung WOHNBLOCK AUF ABSTRAKTER DER BEBAUUNG D A A S C A wird in der gebäudetiefe imA städA C’ EBENE EBENE EBENE B B EBENE B D B S tebau wiederholt, jedoch in ihrer A anordnung differenziert. Dadurch B C’ A’ A’ B’ B’ werden unterschiedliche anordnungen und räumliche Beziehungen A’ A’ zwischen Bestand und nachverdichtung möglich. ➋
1 DEFINITION DER MENGE B
2 ERSCHLIESSUNG
3
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VIRTUELLE WIEDERHOLUNG ADDITION & SCHNITTMENGENBILDUNG DER BEBAUUNG A
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Neues Wohnen im Bestand der Nachkriegsmoderne
A
�
A
kleine eingriffe
SINGULÄRER WOHNBLOCK AUF ABSTRAKTER EBENE
�
A
A
A
B’
B MARKIERUNG DER MENGE B:A B’ WOHNBLOCK, BESTEHENDE LANDSCHAFT U ND ERSCHLIESSUNG
A
A
B
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�
A
A
SINGULÄRER WOHNBLOCK AUF ABSTRAKTER EBENE
SINGULÄRER ABSTRAKTER EBENE SINGULÄRER WOHNBLOCK AUFWOHNBLOCK ABSTRAKTERAUF EBENE
MARKIERUNG DER MENGE B: WOHNBLOCK, BESTEHENDE LANDSCHAFT U ND ERSCHLIESSUNG
A
B
A
B’
B B’
BGF A = BGF A’
A
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B
0,5 x BGF A = BGF A’
B’
A
A’
B
0,5 x BGF A = BGF A’
B’ A
A’
A’
MARKIERUNG DER MENGE B: DER MENGE B: MARKIERUNG WOHNBLOCK, BESTEHENDE LANDSCHAFT U ND ERSCHLIESSUNG WOHNBLOCK, BESTEHENDE LANDSCHAFT U ND ERSCHLIESSUNG
MÖGLICHE WIEDERHOLUNG DER BEBAUUNG ALS DIFFERENZ BGF A = BGF A’ B
0,5 x BGF A = BGF A’ B
B
0,5 x BGF A = BGF A’
B’
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WunschmAschinE WohnAnlAgE
ʹ
Was war ihre haupt-intention für das Belassen der gebäude? ʶ Der gebäudebestand weist eine enorme qualität auf, was die grundrisse betrifft.6 gleichzeitig erlaubt der Betonfertigteilbau kaum strukturelle eingriffe. Die vorgeschlagene Bebauung nimmt in der städtebaulichen figuration die Bestandsbebauung auf, kann aber auch in zukunft ohne den Bestand weiterfunktionieren. ʹ
gibt es eine systematik in der herangehensweise? ʶ Das grundsätzliche Prinzip des Projekts ist die Differenzierung in der Wiederholung. Das Prinzip des Wgg wird einerseits wiederholt, andererseits um den aspekt der arbeit erweitert. es wird die bestehende Bebauung u.a. in der gebäudetiefe im städtebau wiederholt, jedoch in ihrer anordnung differenziert. Die innere organisation übernimmt Prinzipien des bestehenden Wohnungsbaus, löst sich jedoch vom Paradigma des räumlich zusammenhängenden Wohnverbunds und schafft damit eine andere Dynamik im zusammenleben. Der Wohnungsbestand der existierenden anlagen ist in das system integriert und es entsteht eine Wechselwirkung zwischen alt und neu. ʹ
Durch welches konzept kann in ihren augen eine wesentliche verbesserung der Wohnstruktur erreicht werden? Durch welchen eingriff ist eine neue Wohntypologie entstanden? ʶ Das Projekt versucht die animation der bestehenden quartiere durch (selbstorganisierte) arbeit zu denken. Diese animation ist aber keine Beschäftigungstherapie à la Club med oder Luna Park, sondern hat die implementierung einer eigenen ökonomie zum ziel, die das Potenzial hat, in die stadt auszustrahlen. Die vom österreichischen gesetz geforderte größe und kapitalstärke der gemeinnützigen genossenschaften ist für das gedankenexperiment ungemein wichtig, um tatsächlich jenseits der konzerne eine lokale, gesellschaftlich organisierte arbeit zu schaffen. im Prinzip wiederholt das Projekt ein Wohnmodell, das die überwiegende mehrheit des Bestandes ausmacht. 90 Prozent aller Wohnungen in Wien (privat, öffentlich gefördert und gemeindebau) sind a- und B-Wohnungen. Bei einem schnitt von 2,02 Personen je Wohnung sind 45 Prozent in Wien einpersonen- und 39 Prozent zweipersonenhaushalte. in der neuen Bebauung gibt es daher nur a- und c-Wohnungen. Die daraus resultierende freiwerdende fläche wird mit gemeinschaftsräume und einem neuen typ X (derzeit ca. 20 quadratmeter) siehe den grundrissvergleich von maren harnack in diesem Band, s. 45–47, für Beispiele aus london, 6
sowie die Beispiele aus stockholm im Beitrag von erik stenberg, s. 111–112.
Andreas Rumpfhuber, Expanded Design
sowie mit Werkstätten als sonderformen belegt. Der typ X kann als strategischer „leerstand“ kurz-, mittel- und langfristig als Wohn- oder arbeitsraum angemietet werden und dient somit als eine art ressource für verschiedene lebenssituationen. Durch die einführung des typ X und die Betonung der gemeinschaftsräumen verschiebt sich der fokus auf das zusammenleben in der gemeinschaft, ohne den privaten rückzugsraum in frage zu stellen. im moment gibt es Bestrebungen, das modell logistisch zu simulieren, um den strategischen leerstand zu definieren. zudem kann man so beziffern, wann ein derartiges system dynamisch wird. gleichzeitig werden die gemeinschaftsräume aufgewertet und durch die verschobenen Wohn- und arbeitsrhythmen besser ausgelastet. ähnliches gilt für die Werkstätten, die von verschiedenen gewerken, oder aber auch für den privaten gebrauch oder von schulen, zu verschiedenen zeiten genutzt werden können. Wichtig für mich ist dabei die abgrenzung zu Projekten, die meist eine offene Bürolandschaft für die erdgeschosszone vorschlagen, in der sich die neuen selbstständigen versammeln können. solche Designs suggerieren eine gemeinschaft in analogie zur fabrikhalle, die historisch gesehen nicht nur raum der ausbeutung war, sondern auch raum der kollektivierung. Diese lösungen übersehen die qualitativen unterschiede zwischen fabrikarbeit und neuen formen der kreativarbeit, die zwischen gruppen- und einzelarbeit changieren. so schlage ich arbeitszellen vor, in der konzentrierte, individuelle arbeit stattfinden kann, und gemeinschaftsräume mit unterschiedlichen qualitäten, die der kollektivierung dienen. ʹ
sind für die umsetzung herausforderungen absehbar? Die herausforderung für ein Pilotprojekt ist ʶ die frage nach der einbindung der Bewohnerschaft der bestehenden anlagen. insbesondere liegt die schwierigkeit darin, dass es sich in dem Projekt primär nicht um ein „partizipatorisches“ Designprojekt handelt, in dem ausverhandelt werden soll, wie ein haus auszusehen hat, sondern um einen partizipatorischen Prozess, der danach fragt, wie die anlagen bespielt werden und wie zusammengelebt wird.
kleine eingriffe
Neues Wohnen im Bestand der Nachkriegsmoderne
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ESSayS ErIK StENBErG EINE NEuBEtrachtuNG DES SchWEDISchEN MiljonprograMMet aktuelle Entwurfsstrategien für vorgefertigte Bausysteme
JulIa GIll EDItED StaNDarDS Für mehr Individualität im Standard
KaNG ZhaO Zu EINEr ErWEItErtEN räuMlIchEN SyNtax Ein Werkzeug zur Beschreibung und transformation von architektonischem raum
NIlOuFar taJErI traNSFOrMIErtE MODErNE, KOllEKtIVE MODErNE Vom räumlichen zum wohnpolitischen Entwerfen im umgang mit dem Bestand
„Durch kleine, spezifische Eingriffe und die strategische Wiederaneignung ursprünglicher Ideen und Komponenten lassen sich Schwedens Nachkriegswohnungen leicht und erschwinglich erneuern, um den Bedürfnissen unserer Gegenwart zu entsprechen.“
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„Mehr Wohnqualität, mehr Identifikation und mehr abbildung urbaner Vielfalt sind auch für die Großsiedlungen erreichbar – beispielsweise durch die hier aufgezeigten Strategien. Ohne staatliches Engagement und langfristige Sozialbindungen allerdings wird eine gesellschaftsverträgliche Entwicklung der Bestände nicht möglich sein.“
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„Berücksichtigt man jedoch, dass raum sowohl physikalische als auch soziale attribute hat, besteht hier die Notwendigkeit, für die Erstellung einer erweiterten Version dieser analysewerkzeuge – eine, die die raumstruktur abstrahieren und gleichzeitig die sozialen und qualitativen Merkmale von raum beschreiben kann.“
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„architekten können Strategien entwickeln und öffentlich machen, die die anpassung an neue Bedürfnisse im Bestand und die Verbesserung der sozialen räume mit der Bewohnerschaft bewerkstelligen. Zugleich können sie die Politik dazu auffordern, spezifische Instrumente zur realisierung zu finanzieren. Damit wird das Konzept des sozialen Wohnungsbaus gestützt und zugleich neu definiert.“
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122 L W K E B S
Zu einer erweiterten räumlichen Syntax
K. Zhao
Lager Wohnzimmer Küche Esszimmer Badezimmer Schlafzimmer
K+E S B WC W L W+E
S
S
5m
0
K
3. Margret Duinker, Wagenaarstraat/ Van Swindenstraat Amsterdam-Dapperbuurt, Niederlande, 1989
WC B
2. Le Corbusier, Unité d’Habitation, Marseille, Frankreich, 1946–1947
W S
B B
L
S S
K B
WC
W S
E
K
S
S
1. Unbekannter Architekt: Großbritannien, 1949
E K
S
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4. Alvar Aalto, Hansaviertel, Berlin-Tiergarten, Deutschland, 1956–1957
WC B
S
K
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W+E K
6. Diener & Diener, Hammerstrasse / Bläsiring, Basel, Schweiz, 1978–1981
B
WC
L
S WC B
W B
L
B
S
S
S W
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S
S K
S
5. Diener & Diener, Hammerstrasse / Bläsiring, Basel, Schweiz, 1978–1981
S
S
7. Johannes Uhl, Rheinbabenallee 23-27, Berlin-Grunewald, Deutschland, 1980–1982
8. Gustav Peichl, Schloßstraße, Berlin-Tegel, Deutschland, 1984–1989
S K S B B
L
K
WC
WC
B E
S
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B
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E
W
L
L
B
S S W
K W
9. Josep Puig Torné, Villa Olimpica Barcelona, Spanien, 1991
7
W
10. Jörg Herkommer, Boxberg, Heidelberg, Deutschland, 1969–1971
11. Hilde Léon, Schlesische Straße / Taborstraße Berlin-Kreuzberg, Deutschland, 1993
kleine eingriffe
Neues Wohnen im Bestand der Nachkriegsmoderne
typ ab
typ aB
2. le corbusier, unité d'habitation marseille, frankreich, 1946–1947
1. unbekannter architekt: großbritannien, 1949
5. diener & diener, hammerstrasse / Bläsiring, Basel, Schweiz, 1978–1981
Y/N Y/N
123
typ Ba
3. margret duinker, Wagenaarstraat/ van Swindenstraat amsterdamdapperbuurt, niederlande, 1989
4. alvar aalto, hansaviertel, Berlintiergarten, deutschland, 1956–1957
7. Johannes uhl, rheinbabenallee 2327, Berlingrunewald, deutschland, 1980–1982
6. diener & diener, hammerstrasse / Bläsiring, Basel, Schweiz, 1978–1981
8. gustav peichl: Schloßstraße, Berlintegel, germany, 1984–1989
Y Y/N
N
10. Jörg herkommer, Boxberg, heidelberg, deutschland, 1969–1971
N
8
9. Josep puig torné, etc.: villa olimpica Barcelona, Spanien, 1991
Beispiele für verschiedene 7 8 moderne Wohneinheiten. die dazu gehörigen diagramme zeigen die
Y Y
11. hilde léon, Schlesische Straße / taborstraße Berlinkreuzberg, deutschland, 1993
neue herangehensweise an die raumsyntax.
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literaturverzeichniS
literaturverzeichniS 17
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