B.Kader Magazin

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Issue #01 Mai/Juni 3,90€

Ingo Weniger || StreetUniverCity || U17 EM || Markus Schatte || Mischa Lentz || Patrick Schrade || Dirk Goerick || Talente, Talente, Talente || Julian Sauer || Sascha Schünemann ||

Berliner Schule

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Berliner Schule. .\O1


Liebe Leser, Wenn man ein neues Magazin auf den Markt bringt, führt man viele Gespräche, um Menschen für sein geplantes Projekt zu begeistern und zu gewinnen. Normalerweise trifft man in dieser Phase auf viele Skeptiker und divergierende Meinungen, doch war zu dem Thema »Berliner Jugendfußball« ausschließlich Begeisterung und Offenheit bei allen Ansprechpartnern vorzufinden.

Das Thema Geld, die Fußball-Sparbüchse dient daher sinnbildlich als erstes Cover, begleitet den Berliner Fußball seit vielen Jahrzehnten und fußballerische Entwicklung im Spitzenbereich ist ohne Geld nicht möglich. Manch ein Talent wie Littbarski, Häßler oder Ziege war schlichtweg zu gut geworden für den Berliner Fußball und musste das Glück woanders suchen und finden.

Man trifft auf Menschen, die die knappe Zeit neben dem Beruf vollkommen der Entwicklung und Förderung junger Berliner widmen, sei es als Trainer, Funktionäre oder einfach Eltern.

Doch die Entwicklung von Hertha BSC in der 1. Bundesliga, der Aufstieg von Union in die 2. Liga und die Berliner Clubs in der Regionalliga, bieten dem schon immer starken Berliner Nachwuchs die lange fehlende Perspektive.

Man trifft auf junge Spieler, die dem großen Ziel Profi-Fußball an jedem Wochenende hnterherjagen - Freunde spielen gegen Freunde, Klassenkameraden gegen Klassenkameraden. Für 80 bzw. 90 Minuten ist all dies vergessen und doch kehrt umgehend nach Schlußpfiff der Spaß zurück. Der Gewinner scherzt über den Verlierer, nach einem Unentschieden gibt man sich lachend die Hand, den Kumpel selbstverständlich daran erinnernd, dass dieser heute nur Glück hatte. Sieht man sich doch bald wieder, sei es bei einer Verbandsmaßnahme oder nächste Saison in der selben Mannschaft. Das ist der Berliner Jugendfußball. Wochenende für Wochenende… In dieser Spielzeit hat jedoch ein Journalist den Begriff »Berliner Schule« geschaffen, und wie so oft haben Journalisten aus dem Rest der Republik diesen Begriff übernommen. Die Berliner Schule steht demnach für hochgradig talentierte Berliner Profis mit unzureichender Berufsauffassung. Doch dem Berliner Wesen entspricht vielmehr, dass er nicht viel darauf gibt, was der Rest der Republik von ihm hält. So haben wir den Begriff »Berliner Schule« für unsere erste Ausgabe übernommen und zeigen auf, wer und was wirklich hinter der Berliner Schule steht. Da hierfür nicht eine Ausgabe ausreicht, wird dies als Grundidee des Magazins aufgefasst und wir hoffen diesem Thema, eben all den tollen Menschen rund um den Berliner Fußball gerecht zu werden.

Nirgendwo in Deutschland ist der Weg zum Profi-Fußballer wohl so hart und die Konkurrenz so groß. In Berlin gibt es noch den Straßenfußballer, der den Weg in den Verein findet und nach dem Training zusätzliche Einheiten im Kiez schiebt. Wer es also erfolgreich nach ganz oben schafft, muss viel investieren und sich gegen eine große Anzahl an Spieler durchsetzen. Der Berliner, der heute für eine Mannschaft aus Hessen spielt, tauscht das Trikot mit dem Berliner, der für eine Mannschaft aus Niedersachsen oder Istanbul spielt. Sie spielten zwar in der Jugend nie gegeneinander, waren nicht in einem Jahrgang, aber fühlen dennoch eine Verbundenheit. Sie sind und bleiben Berliner. Und in den Gesprächen mit aktuellen Profis stellten wir fest, dass zunächst einmal den begleitenden Personen aus der Jugendzeit gedankt wird. Menschen, die zumeist ehrenamtlich und allen Hindernissen zum Trotz ihre freie Zeit den jungen Spielern widmeten. Es ist dieser Hintergrund, der dem Berliner Fußball seine besondere Note gibt. Das ist die Berliner Schule!

Wir möchten aber auch neue Begeisterung wecken. Der Berliner Fußball findet eben nicht nur im Olympiastation oder (ungeliebter Weise) im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark statt. Aktuelle und künftige Nationalspieler kann man bereits für kleines Geld an vielen Orten in dieser Stadt beobachten. Kleines Geld, das vielen Berliner Clubs fehlt – persönliches Engagement mit Leidenschaft und Herz kann leider nicht alles kompensieren.

Editorial #1

Viel Spaß mit der ersten Ausgabe wünscht die B.Kader-Redaktion


11 10 Bundesliga & Regionalliga

Berliner Teams in den hรถchsten Spielklassen Saison 08/09


Editorial // S. 009

Inhalt // S. 011 / 012

HALBZEIT #1 - FACES, FACTS, FICTIONS

------01 / Images // S. 018 - 023

02 / Hertha BSC // S. 026 - 027

03 / Thomas Kr端cken // S. 027 - 028

04 / Echte Berliner // S. 031 - 033

05 / StreetUniverCity // S. 036 - 039

HALBZEITPAUSE

------Games | Music // S. 042 - 045

U23 - Auf dem Sprung // S. 046 - 053

Fabian Fehr // S. 054 - 055

Images Style // S. 056 - 057


HALBZEIT #2 - TITEL, TORE, TALENTE

------06 / U17 - EM // S. 064 - 066

07 / NIKE-Cup Finale 2009 // S. 068

08 / Sejad Salihovic // S. 070

09 / Mustersch체ler // S. 072 - 079

10 / Banecki Twins // S. 081 - 083

11 / Berliner Trainer // S. 084 - 092

12 / Portr채ts // S. 094 - 095

NACHSPIELZEIT

------Kolumne // S. 099

Fanblog // S. 100 - 101

Gewinnspiel // S. 102

B.Kader | Bestellung // S. 103

Impressum // S. 103

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Halbzeit #1

16 || Berliner News Nachrichten rund um den Berliner Fußball 18 || Fußball in Berlin ...auf dem Platz 26 || Hertha BSC Berlin Einblick in die Jugendakademie 28 || Thomas Krücken Interview mit dem U17-Trainer von Hertha BSC 31 || Echte Berliner Fotostrecke von Skye von der Osten 36 || StreetUniverCity Ein Kreuzberger Projekt macht Schule


BFV - NIKE-Cup der Junioren

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Halbfinale

Aufstieg I

06. Mai 2009

1. A-Junioren

Spannung herrscht in den Regionalligen. In der A-Jugend duelliert sich Tennis Borussia mit dem Halleschen FC. Jeder Punktverlust ist mittlerweile fatal. In der B-Jugend entwickelt sich ein ähnlich enges Duell. Die Torfabrik des 1. FC Union Berlin lauert auf den Fehler von Carl Zeiss Jena, um die Tabellenspitze zu übernehmen.

Türkiyemspor – Hertha BSC 0:2 1. FC Union – SC Staaken 5:3 n.E.

1. B-Junioren Hürtürkel – Hertha BSC 2:6 Rein. Füchse – Hertha 03 0:5

1. C-Junioren Hertha BSC – Türkiyemspor 1:0 Tennis Borussia – Stern Marienfelde 8:0

Königlicher Besuch

Prince Charles, Prince of Wales weilte für zwei Tage in der Stadt und stattete auch dem Katzbachstation eine Visite ab. Im Rahmen des Informationsbesuchs zum Thema Integration kam es zu einer Begegnung zwischen Imane und Priester.

Aufstieg II

Ein Kopf-an-Kopf Duell der besonderen Art liefern sich die C1-Teams des BFC Dynamo und BFC Preussen. Beide führen die Tabelle in ihrer Landesliga Staffel souverän an. Dabei wurden bereits mehr als 100 Tore geschossen und noch kein einziger Punkt abgegeben.

Die Glaubensvertreter trennten sich übrigens mit einem torlosen Unentschieden.

Auf große Reise - Tokio Die wahrscheinlich erste große Fußball-Reise erlebten die Spieler der U14-Auswahl des BFV. Der 95er Jahrgang wurde zum Kräftemessen in die Hauptstadt Japans geladen. Die Vorrunde in diesem internationalen Turnier wurde achtbar überstanden und man zog als Zweitplatzierter in die nächste Runde ein. In der Zwischenrunde unterlag mal leider einem russischen Team aus Moskau.

U17 Auswahl Drei Spieler von Hertha BSC schafften den Sprung in den vorläufigen Kader für die am 6. Mai beginnende U17 Europameisterschaft in Deutschland. Neben dem Stürmer Abu-Bakarr Kargbo konnten sich auch noch die beiden Mittelfeldspieler Mark Leinau und Maximilian Zimmer Hoffnungen auf die Teilnahme machen. Letztlich hat es nur Abu-Bakarr Kargbo in den Kader für das Turnier geschafft.


FuĂ&#x;ball in Berlin ...auf dem Platz


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1. FC Union Berlin - Eintracht Braunschweig 3:0 A-Jugend Bundesliga


Hertha 03 Zehlendorf - Hertha BSC Berlin 1:0 B-Jugend Bundesliga


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Sachsen Leipzig - Tennis Borussia 1:2 A-Jugend Regionalliga


Reinickendorfer F端chse - BFC Preussen 5:2 B-Jugend Verbandsliga


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1. FC Wacker 21 Lankwitz - Berlin Ankaraspor K. 07 3:3

B-Jugend Landesliga St. 2


BFC Dynamo - 1. FC Union Berlin 3:1 B-Jugend Verbandsliga


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» MATHE IN RAUM RAFFAEL «

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Die Herthaner gelten als vielversprechende Nachwuchskicker. In Berlin durchlaufen sie eine Schule, die zu gleichen Teilen Wert legt auf die sportliche und die persönliche Entwicklung. Hier zählt nicht nur intelligentes Passspiel, auch Mathematik und Konfliktfähigkeit trainieren die Junioren von Hertha BSC über die verschiedenen Ausbildungsstufen hinweg.

A

ls erstes bilden sie ihren Kreis. Aus vollen Kehlen schmettern sie dann voller Entschlossenheit: » Wir sind ein – TEAM! « Es ist ein bekanntes Ritual, über das sie hier ihren Zusammenhalt beschwören. Dieser Teamgeist ist es auch, der ihnen beisteht, wenn mal nicht die besten 80 Minuten der Saison vor ihnen liegen. Kurz darauf ist Anstoß an der Onkel-Tom-Straße in Zehlendorf. Thomas Krücken, Trainer der BJunioren von Hertha BSC, lobt diese mannschaftliche Geschlossenheit, die seine Jungs schon vorbildlich beherrschen. Überhaupt funktioniert bei Hertha vieles nach Vorbild-Charakter. Die großen Stärken aber, mit denen sich Krückens Spieler so souverän in der Spitzengruppe der Bundesliga etabliert haben, scheinen an diesem Samstag irgendwie gehemmt. Gastgeber FC Hertha 03 steht ihnen förmlich auf den Füßen, kämpft, rennt, hält dagegen. Die Beine, die drei Tage zuvor noch ein 18:0 im Pokal schafften, werden dazu nicht leichter. Aber sie laufen weiter und halten das Team zusammen. Der Teamgeist ist eine dieser Tugenden, die sie bei Hertha lernen und vor allem leben sollen, wie Krücken betont. Schon in der Saisonvorbereitung wurde das Wir-Gefühl ganz real gelebt. In Portrush, Nordirland, standen für die U17-Herthaner neben Ausdauer und Taktik vor allem so genannte teambildende Maßnahmen auf dem Trainingsplan. Was im ersten Moment nach schwerer Gruppentherapie klingt, war in Wirklichkeit viel Spaß und Spiel. Beim Klettern und Drachenbootfahren etwa durften Krückens Schützlinge praktisch anwenden, was es bedeutet, anderen zu vertrauen und füreinander zu kämpfen. Mit einem gemeinsam entwickelten Regelwerk hielten sie außerdem in der Theorie fest: Wer sich nicht an Vereinbarungen hält, blättert im Strafenkatalog. Das kurze Trainingslager war auch für die fünf Neuzugänge im Team gleich beste Gelegenheit, den Hertha-Zusammenhalt kennenzulernen. Zwei von ihnen stehen an diesem Nachmittag in Zehlendorf auch auf dem Platz. Der eine, Marco Djuricin, verkörpert wie kaum ein anderer den Charakter dieses Bundesligaspiels. Wendig, auffällig, lauffreudig ist aber auch er glücklos. Der andere, Bene Brecht, wird erst nach der Pause kommen. Die Stichworte in Herthas Fußball-Akademie sind soziale Kompetenz. Werte wie Respekt und Konfliktfähigkeit werden über spezielle Workshops vermittelt, und die Ausbilder gehen als Vorbilder voran, erklärt Krücken, der auch pädagogischer Leiter ist. Der sozialpädagogische Ansatz im Trainingsplan der jungen Fußballer macht die Ausbildung damit zu einer dualen Ausbildung. Sozialpädagogen und Lehrer bilden das Team, das ihnen in der täglichen Nachhilfe zur Seite steht. Dazu gehört auch der Besuch in der Jugendstrafanstalt Plötzensee, der den Spielern Einblick in den rauhen Lebensalltag ihrer Altersgenossen gewährt hat. Man kann schnell abrutschen, haben sie hier gesehen. Montag, 15.30 Uhr, Raum Raffael. Die Spieler sind wieder Schüler und pauken Mathe auf dem Hertha-Gelände. Zu diesem Zeitpunkt haben die 13- bis 17-Jährigen bereits die Schule hinter sich, haben eine Einheit trainiert und gegessen. Man erkennt hier was Krücken meint, wenn er sagt, man wolle die Spieler eng begleiten und dabei unterstützen, ihr Ziel zu realisieren. Mit der Betreuung am Nachmittag ist Herthas Ausbilder-Team nah am Nachwuchs. Und im Raum Raffael sind die Spieler nah am Brasilianer,

Text: Stefan Mixdorf | Fotos: Gilber Dadier

der Namenspate ist für den Betreuungsraum und Vorbild für die Jugendlichen. Noch wichtiger als der Fußball ist die schulische Leistung, die Thomas Krücken mit seiner Hausaufgabenbetreuung fördern will. In kleinen Arbeitsgruppen sitzen sie zusammen, um gelernten Stoff zu wiederholen oder verpassten nachzuholen. Die gezielte Förderung in der Akademie arbeitet erfolgreich, bessere Noten rechtfertigen das Konzept bereits nach einem Jahr und fast jeder konnte seinen Durchschnitt nach oben korrigieren. Dieser Erfolg hat etwas Sportliches, denn wie Siege in der Bundesliga motivieren gute Noten in der Schule. Darauf ausruhen sollen sie sich allerdings nicht, sagt Krücken. Das Ziel sei es, dass sich die Spieler auch als Schüler stetig weiterentwickeln. Dabei geht es aber nicht allein um Sinus, Cosinus und Tangens. Auch Brot, Obst und Gemüse sind Teil des Nachmittagsprojekts, das die Junioren in wesentlichen Fragen für die eigene Ernährung sensibilisieren soll. So zeigt ein spezielles Punktesystem an jedem Monatsende, welcher Spieler sich nachweislich am gesündesten ernährt hat. Es gibt gesunde und weniger gesunde Speisen, aus denen die Spieler wählen können. Der Gewinner wird intern geehrt, so wie zuletzt U16-Akteur Fabian Runge. Vor ihm war Lennart Hartmann Sieger des Ernährungswettbewerbs. Spieler wie er und Shervin Radjabali-Fardi, beide Jahrgang 1991, haben schon jetzt Vorbildfunktion für die nächsten Generationen. Sie wurden 2008 vom DFB als beste Nachwuchsspieler ihrer Altersklasse ausgezeichnet. Dazu schafften sie den großen Schritt vom B-Jugend- in den Profi-Kader. Ein Weg, den auch die anderen Herthaner gehen wollen, der aber auch für die beiden Jungprofis noch nicht zuende ist. Krücken ist zwar stolz, weiß aber auch, dass sie sich jetzt beweisen und hart weiterarbeiten müssen. Nach den Hausaufgaben geht es für die Spieler um 18.00 Uhr zum zweiten Mal auf den Rasen. Die Trainingseinheiten, verrät Krücken, sind das, was ihnen am meisten Spaß macht. Auch Taktik wird dabei immer wichtiger. Es ist aber nicht die Taktiktafel, die die Fehler aufzeigt, sondern die moderne Videoanalyse, die die Jungs ihre eigenen Vorbilder sein lässt. In den aufgezeichneten Spielen und Trainingseinheiten sehen sie sich selbst den Fehler machen und lernen dadurch nah an der Wirklichkeit. Ein Vorteil, wie Krücken bestätigt. Genau das bestätigt auch dieser 18. Spieltag, der irgendwie ein bisschen von allem verlangt, woraus die Ausbildung bei Hertha BSC gemacht ist. Die Partie ist ruppig, kampfbetont und wird bald an Taktik zunehmen. Marcel Subke, auch schon mal gesündester Nachwuchskicker, steht bei Hertha zwischen den Pfosten. Der U17-Schlussmann hat nicht viel zu tun, er hält gegen die Zehlendorfer, was es zu halten gibt, ehe Roussel Ngankam-Hontcheu nach einer Stunde das Tor des Tages erzielt und seine Mannschaft damit wieder ganz dicht heranschieben wird an das Führungsduo aus Wolfsburg und Bremen. Bene Brecht ist nun auch im Spiel und bringt mit seinem Team das Ergebnis über die Zeit. Das Ergebnis soll auch das Einzige sein, über das man sich am Ende so recht freuen will. Hertha belegt einen komfortablen dritten Rang und liegt weiter im Soll, unter die ersten Drei will der Trainer zu Saisonende.



» BERLINER MENTALITÄT AUF DEN FUSSBALL ÜBERTRAGEN «

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Thomas Krücken (31) ist Übungsleiter der U17 von Hertha BSC. Doch er leitet nicht nur das Training der Hertha-Jugend: Er ist auch pädagogischer Leiter und vereint damit den Fußball mit der Vermittlung von Werten und Kompetenzen. Trainer der B-Junioren ist Krücken seit Sommer 2007. Zuvor arbeitete er neun Jahre lang im Nachwuchsbereich des 1. FC Köln und hospitierte als Co-Trainer von Paul Power bei Manchester City. 2010 macht er seinen Fußball-Lehrer. Herr Krücken, was steht heute auf dem Programm?

Ich bereite mich auf eine Präsentation beim DFB zum Thema Werte- und Kompetenzvermittlung vor. Also kein Training?

Nein, wir hatten gestern ein Pokalspiel (18:0 gegen SV BlauWeiß Berlin, d. Red.), die Spieler sind danach wie üblich ausgelaufen. Ansonsten trainieren wir täglich. Die Trainingseinheiten sind das, was am meisten Spaß macht. Und nächste Woche erwarten wir drei Spieler zum Probetraining. Dafür muss noch ein Hotel organisiert und mit Spielerberatern gesprochen werden. Was sind das für Jungs?

Zwei U15- und ein U16-Spieler, Nationalspieler aus Osnabrück, Fürth und Wien. Wie wird man auf solche Spieler aufmerksam?

Wir schauen generell in Berlin und sondieren den Berliner Markt. Wenn wir auf speziellen Positionen noch Bedarf sehen, dann auch bundesweit. Sie sind gleichzeitig Trainer und Pädagoge und verbringen viel Zeit mit den jungen Fußballern. Wie groß ist die Verantwortung?

dass das von den Spielern gelebt wird.

Allein kann ich die Konzeption nicht vermitteln, wir sind ein AusbilderTeam. Aber natürlich besitze ich als angehender Fußball-Lehrer auch eine pädagogische Funktion. Wir Ausbilder dienen den Jungs in allen Belangen als Vorbilder, egal ob bei Ernährung, Pünktlichkeit, Konfliktfähigkeit oder generell in der Kommunikation.

Sie selbst sind Kölner und kennen Lukas Podolski noch aus Ihrer Zeit bei der FC-Jugend. Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an ihn denken?

Wie funktioniert das?

Wir wollen den Herthaner ausbilden, der neben seinem sportlichen Talent wichtige Werte und Kompetenzen mit auf den Weg bekommt. Dafür veranstalten wir Workshops in einzelnen Kerngruppen, die Werte wie Respekt, Pflichtbewusstsein und Teamfähigkeit vermitteln sollen. Es ist wichtig,

(lächelt) Lukas hatte immer den Schalk im Nacken. Er ist ein positiver Mensch mit einem unheimlichen Willen, das zeichnete ihn schon damals als 14-Jähriger aus. Er konnte nicht verlieren und riss die Mannschaft immer mit. War er ein Ausnahmetalent?

Ja, sein Grundtalent war außergewöhnlich.


Wie wichtig ist so ein Podolski für den Fußball-Nachwuchs?

Er ist ein junger Mann, inzwischen Familienvater, der trotz seiner Erfolge bodenständig geblieben ist. Er weiß, wo er herkommt, und hat sich seine herzliche rheinländische Art erhalten. Für die Spieler ist er charakterlich und fußballerisch ein Vorbild. Als die Nationalmannschaft im November auf dem Hertha-Gelände trainierte, kam er bei Ihnen auf einen Besuch vorbei.

Richtig. Vor dem Länderspiel gegen England besuchte er uns beim Training. Er beantwortete die Fragen der Jungs und war sehr interessiert an den Strukturen bei Hertha. Nicht ohne Grund. Auch Hertha hat mit Lennart Hartmann und Shervin Radjabali-Fardi zwei Talente, die in dieser Saison den Sprung von der U17 zu den Profis geschafft haben. Sind Sie stolz auf die Jungs?

Es ist eine Bestätigung der guten Ausbildungsarbeit und ich bin stolz, dass es zwei Berliner Jungs geschafft haben. Sie müssen sich jetzt auf dem Niveau beweisen und Erfahrung sammeln, sie müssen sich freischwimmen. Beide haben viel Qualität und großes Potenzial, sie haben aber noch nichts erreicht.

Kernaspekten und Lernmaterialien, und es gibt Lern- und Entwicklungsspiele. Neben der Schul-Kooperation und der Nachmittagsbetreuung ist das Internat eine der Säulen der Fußball-Akademie. Wer kommt hier unter?

Im Internat wohnen Elitespieler, die nicht aus Berlin sind. Aber auch Berliner wie der Köpenicker Daniel Wahl wohnen hier. Die Größe der Stadt erfordert das manchmal. Wie groß ist für Sie als Trainer die Identifikation mit Hertha BSC?

Sehr groß. Hertha ist einer der Ausbilder-Vereine Nummer eins in Deutschland und ich bin stolz, Teil des Ausbilder-Teams zu sein. Ich will dabei helfen, dass wir bald weitere Berliner Jungs aus dieser tollen Stadt im Olympiastadion auflaufen sehen. Und ich schätze die Durchlässigkeit und die Kommunikation mit Dieter Hoeneß, Michael Preetz, Lucien Favre und auch Werner Gegenbauer. Sie alle haben großes Interesse am Nachwuchs. Wir wollen die Berliner Mentalität auch auf den Fußball übertragen und haben noch in vielen Bereichen Potenzial. Wie sehr spielt Taktik bereits eine Rolle in der Jugend?

Trauen Sie ihnen den großen Schritt zu?

Ja, beide sind echte Typen. Shervin hat seine Offensiv-Qualitäten auf der linken Seite, Lenni eine überragende Technik und ein tolles Passspiel. Sie müssen natürlich noch viel lernen. Letztes Jahr zeichnete der DFB die beiden mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber (Lennart Hartmann) und Bronze (Shervin Radjabali-Fardi, d. Red.) als herausragende Nachwuchsspieler aus. Das bestätigt, dass sie auch bundesweit präsent sind. Gibt es weitere Kandidaten auf dem Sprung nach oben?

Wir wollen nicht den Fehler machen, die Jungs zu früh hochzuloben. Wir gehen damit sehr sensibel um, in allen Ausbildungsstufen. Es gibt aber unbestritten viele talentierte Spieler mit großem Potenzial. Wie ist der Kontakt zu Ihren beiden Aufsteigern?

Lenni kommt regelmäßig vorbei, Shervin auch. Dazu sind wir immer im Austausch mit der Poelchau-Oberschule, mit der wir eine Kooperation haben und den Stundenplan so koordinieren, dass beide auch am Training der Profis teilnehmen können. Dafür finden einige Unterrichtseinheiten vormittags auf dem Gelände statt. Wir wollen die Spieler eng begleiten und sie dabei unterstützen, ihr Ziel zu realisieren. Die Poelchau-Oberschule wurde vor kurzem zur Eliteschule des Fußballs ernannt. Ein weiteres Qualitätsmerkmal?

Die Ernennung war der Startschuss für eine noch intensivere Zusammenarbeit und den Anspruch, Fußball und Schule so zu verzahnen, dass die Spieler trotz zeitlicher Belastung den Abschluss erlangen. Die Schule unterstützt uns in der Nachmittagsbetreuung. Dazu gibt es gemeinsame Zielvereinbarungen zu

Auf der Basis technischer und koordinativer Ausbildung wird Taktik im Zuge der einzelnen Entwicklungsstufen immer wichtiger. Körpergefühl und Beweglichkeit sind zunächst entscheidend, darauf bauen sich das taktische und das individuelle Training auf. Was bedeutet individuell?

Die Spieler trainieren dabei in Gruppen von bis zu sechs Personen, teilweise jahrgangsübergreifend. Sie sollen so Stärken optimieren und Schwächen minimieren und können in den Gruppen positionsspezifisch arbeiten. Immer wichtiger wird auch die Videoanalyse. Wir nehmen alle Trainingseinheiten und Spiele auf, um sie später zu reflektieren. Nehmen die Jungs das an?

Ja, absolut. Der Vorteil ist, dass sie sich dabei selbst sehen können. Anders als an der Taktiktafel. Während Ihrer Trainer-Ausbildung waren Sie auch ein Jahr in England bei Manchester City. Was haben Sie von der Insel mitgenommen?

Die Mentalität dort ist sehr speziell. Die Engländer leben den Fußball mit einer unglaublichen Leidenschaft. Ich war Co-Trainer an der Seite von Paul Power in der Academy, direkt im Funktionsteam, und habe taktisch sehr viel gelernt. Paul Power ist dort eine Legende, in etwa so wie Hanne Sobek in Berlin. Werden die Profis von Hertha BSC in den nächsten Jahren Deutscher Meister?

(lächelt) Für den Verein wäre das natürlich toll, schließlich haben die Profis eine Vorbildfunktion für die jungen Spieler.

Fotos: Gilbert Dadier Interview: Stefan Mixdorf


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Echte Berliner Die Fotografin Skye von der Osten zeigt eine Porträtserie von Menschen, die in »ihrer Stadt« Berlin geboren und aufgewachsen sind.

J

ahrelang haben wir daran gearbeitet Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit zu bekämpfen. Durch die Medien und mit Bildung haben wir ein neues Bewusstsein ins Leben gerufen. Einwanderer sind größtenteils akzeptiert und wir haben erreicht den Hass und die Feindlichkeit wegzubekommen, aber Fremde und Ausländer bleiben sie oft doch trotzdem. Aber was bedeutet es ein Deutscher zu sein? Ist es genug Deutsch akzentfrei zu sprechen? Oder vielleicht die deutsche Staatsangehörigkeit zu haben? Und was macht es aus ein echter Berliner zu sein? Man sollte denken, wenn man in Berlin geboren ist, hier aufgewachsen ist, sein ganzes Leben hier verbracht hat, dass man dann als ein »Echter Berliner« angenommen wird. In Berlin leben allein 200.000 türkischstämmige Menschen, ein Großteil von ihnen ist hier geboren bzw. aufgewachsen. In ihrem Herzen fühlen sie sich als echte Berliner und dies ist ihre Stadt. Aber im ersten Moment werden sie meist als Ausländer abgestempelt, während aber jeder erst kürzlich zugezogene Schwabe oder Norddeutsche problemlos als Berliner durchgeht. Dunkle Haare, dunkle Augen, ein dunkler Teint oder ein Kopftuch reichen offensichtlich noch immer aus, um sie in einer real längst existenten multikulturellen Gesellschaft mit dem Etikett Ausländer abzustempeln. Der Grund für dies ist einzig und allein ihr Aussehen. Die dunklen Haare und Augen, der dunkle Teint, ein Kopftuch machen sie automatisch zum Ausländer. » Wenn wir weiter beharren wollen auf eine bessere Integration dann sollten wir mit dem kleinen Schritt beginnen, uns bemühen Menschen nicht nach ihrem Aussehen zu beurteilen, sondern die Offenheit behalten und uns die Zeit nehmen Menschen richtig kennen zu lernen bevor wir uns eine Meinung bilden. Im Idealfall können wir nur darauf hoffen, dass wir Menschen als Menschen sehen, nicht mehr und nicht weniger. «

» Die Menschen, die ich fotografiert habe, erzählen, dass sie oft mit Aussagen wie ‚Du sprichst aber gut Deutsch!‘ oder ‚Hast Du vor in die Türkei zurück zu gehen?!‘ konfrontiert werden. Daher ist es verständlich, dass obwohl sie sich als Berliner fühlen, sie sich fast ausschließlich doch trotzdem als Türken und nicht als Deutsche sehen werden. «


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» Echte Berliner « Alpa Gun Rapper --Schöneberg


» Echte Berliner « Süreyya Akgül Taxifahrer --Neukölln


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» Echte Berliner « Oktay Urkal Boxer --Schöneberg


» Echte Berliner « Volkan Alsan, Serhan Alsan, Atif Ülkü Beruf --Neukölln

Fotoausstellung „Shanti - Konflikte unter der Oberfläche“ Fotografie von Skye von der Osten Kaffeemitte, Weinmeisterstraße 9A, Berlin www.kaffemitte.de www.skyevonderosten.com


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StreetUniverCity

» Früher

habe ich einiges angestellt und hatte auch mit Drogen zu tun «, gibt Mathias Bittner offen zu. Die Schule hatte er während der neunten Klasse geschmissen. Wenigstens bekam er durch die Ausbildung zum Maler und Lackierer seinen Abschluss. »Trotzdem hatte ich auf nichts Lust. Ich bin nicht zu recht gekommen und saß nur vor dem Computer«, blickt der 26-Jährige zurück. Heute tropfen Bittner die Schweißperlen von der Stirn. Er zieht sich die Boxhandschuhe aus. Die Finger leuchten rot. Erst nach und nach kehrt das Leben in die Fingerspitzen zurück. Doch das nimmt er billigend in Kauf: »Das Boxen hilft mir beim Aggressionsabbau. Außerdem wollte ich wieder etwas für meine Fitness machen.« Das sah früher anders aus. Lange Zeit betrieb Bittner Raubbau an seinem Körper. Dies änderte sich als er mit einer Therapie begann und danach Sozialstunden ableisten musste. »Ich musste meine Stunden abarbeiten und dadurch habe ich die SUB kennen gelernt«, erklärt er: »Die SUB hat mein Leben positiv verändert.« SUB, dahinter verbirgt sich die StreetUniverCity Berlin. 2006 hauchten Giò Di Sera, Erhan Emre und Martin Kesting der Idee Leben ein. »Durch langjährige Erfahrung und Kenntnis urbaner Jugendkulturen kam schon früh die Idee, eine Universität der Straße zu gründen«, erklärt Di Sera, der sich schon jahrelang im Kreuzberger Jugendzentrum Naunynritze engagiert hatte. Dass der Italiener wusste, an was es den Jugendlichen in den als Problembezirken abgestempelten Stadtteilen wie Neukölln und Kreuzberg mangelt, hatte er am eigenen Leibe erfahren müssen. Er wuchs in Neapel auf. »Wegen familiärer Probleme habe ich zehn Jahre in verschiedenen Kinderheimen verbracht. Dazu kamen Erfahrungen mit einer Ghettosituation in einer Mafia-Gegend«, lässt Di Sera tief blicken: »Außerdem waren in meinem Bekanntenkreis viele Drogen im Spiel. Ich musste erfahren, dass Tod und Leben eng beieinander liegen.« Die Welt der Kunst, Literatur und Musik lieferte ihm einen Zufluchtsort. In den frühen 80er Jahren kam er nach Berlin, wo er später als Radiomoderator für die Sender KissFM und Multikulti arbeitete. Heute ist Giò Di Sera Präsident der StreetUniverCity Berlin. Das Semester an der SUB dauert von September bis November. 2008 haben 23

Studenten den Abschluss Master of StreetUniverCity erworben. In zahlreichen Workshops können die Teilnehmer Punkte sammeln. »Wir bieten beispielsweise Seminare zur politische Bildung, die Vermittlung von Basiswissen am Computer und die Erstellung von Webseiten durch unsere Junior-Webseite an«, erklärt Philip Marcel. Er stieß 2007 zum Team und fungiert unter anderem als Art-Director. Sport darf natürlich im Lehrplan nicht fehlen. Mit keinem geringeren als dem ehemaligen Boxeuropameister Ibrahim Vural geht es zum Sparring. Gekickt wird natürlich auch. »Außerdem kann man Seminare in den bildenden Künsten wie Theater, Film und Musik belegen«, fügt der diplomierte Grafikdesigner an. Ein weiteres Augenmerk wird auf die berufliche Weiterbildung gelegt. Dort werden Situationen bei Bewerbungsgesprächen nachgespielt. Auch Antikonflikttrai-


Text: Sebastian Bures | Fotos: SUB und ausgepowert sind. So kommen sie nicht auf dumme Gedanken.« Blickt man bei der Idee aber unter die Oberfläche, wird schnell eines deutlich: Giò di Sera und Co verstehen sich als Brückenbauer zwischen der multikulturellen Welt der Kieze Kreuzberg oder Neukölln und einem Deutschland, dass immer noch nicht versteht, dass es nicht nur für seine Würste weltweit bekannt ist, sondern auch für seine Döner. Längst unterstützen unter anderem Schauspieler Benno Fürmann, Culcha Cundela und Joy Denalane das Projekt. Auch Politiker lassen sich blicken. Cem Özdemir, Abgeordnete des Europaparlaments und Bundesvorsitzende der Partei Bündnis 90/Die Grünen, ist ein so genannter SUBporter. Bundespräsident Horst Köhler stattete im März diesen Jahres der StreetUniverCity einen Besuch ab. Trotzdem kriegen die Politiker ihr Fett weg. »In den 90er Jahren hieß es noch, dass Deutschland kein typisches Einwanderungsland sei«, echauffiert sich Marcel und legt nach: »Die Versäumnisse fangen im Nachkriegsdeutschland an, als viele Gastarbeiter nach Deutschland geholt wurden. Sie sollten nach einigen Jahren wieder gehen, sind aber in geblieben. Darauf wurde politisch und kulturell nicht reagiert.« Den schwarzen Peter schiebt er den Politikern zu. »Die konservativen Regierungen haben einiges versäumt. Dadurch fühlen sich Kinder heute nicht aufgehoben und sind zwischen zwei Welten verloren«, so der 35-Jährige. Der Zwiespalt dieser beiden Welten drückt sich bei der von Jugendlichen am meisten besuchten Einrichtung aus: der Schule. Marcel legt die Finger an der richtigen Stelle in die Wunde: »Die Schule hat die Entwicklung hin zur Integration von Schülern mit bi-kultureller Biografie nicht komplett verpasst«, findet er und ning und Gewaltprävention stehen auf der Agenda. Wer am Ende 115 Zähler aus den Kursen auf sich vereint, hält das MasterZertifikat in den Händen. Für das leitende Duo hat es eine hohe Bedeutung. »Es wird von unseren Förderern wie den Daimler Financial Services und Vertretern namhafter Institutionen beglaubigt und soll Bewerbungen beigefügt werden. Die Zertifikate dienen als Kompetenznachweise und erhöhen damit die Berufschancen«, so Künstler Di Sera und Marcel unisono. Auf den ersten Blick ist die StreetUniverCity eine Einrichtung, um Jugendliche nach der Schule zu beschäftigen. »Zu meiner Zeit gab es so etwas nicht. Wir haben ein breites Angebot und wollen die Jugendlichen von der Straße holen, damit sie etwas Vernünftiges machen«, bestätigt Boxtrainer Vural: »Meine Aufgabe ist es, dass die Jugendlichen am Abend müde


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vermeidet dabei tunlichst die Bezeichnung »Schüler mit Migrationshintergrund.« Seiner Meinung nach würden sich die Schulen bemühen. Trotzdem fällt sein Urteil vernichtend aus. »Viele dieser Schüler bleiben doch aus sozialen und familiären Gründen auf der Strecke. Diese Benachteiligungen spinnen sich dann weiter. Das Bildungssystem ist hier in vielen Bereichen gescheitert«, ärgert sich Marcel. Di Sera bringt sein Vorhaben drastisch auf den Punkt: »Unten die Straße und das Ghetto, oben die Eliten und die Politik – daran muss sich endlich etwas ändern.«

rer bei der SUB unsere Sprache.« Eine Generalkritik an der Schule solle das aber nicht sein, so Andjelkovic. Eher seien die Lehrpläne das Übel. Sein Freund Jonathan Aikins pflichtet bei: »Bei der SUB wird das Wertegefühl hoch angesehen. In den staatlichen Schulen findet früh eine Selektion statt, das ist nicht gesund.« Er finde es gut, dass in Deutschland jeder eine Chance habe, etwas zu lernen. Jedoch sei der Zugang zur Bildung schwer und hinge vom Geld ab. »Bei der SUB geht es vor allem darum, dass wir lernen, etwas ändern zu können«, sagt der 20-Jährige. Genau das ist Giò Di Seras Botschaft. »Sich selbst und die eigene Biografie positiv zu sehen und daraus zu schöpfen, ist sehr wichtig.« Sein Mitstreiter Philip Marcel stößt ins gleiche Horn: »Es geht darum, dass man den Spaß und die eigenen Fähigkeiten wieder entdeckt. Jeder kann etwas aus sich machen.« Dass die Absolventen etwas ändern und bewegen können, zeigt der Lebenswandel von Mathias Bittner eindrucksvoll. Nach seinem Abschluss an der StreetUniverCity wurde er von dem Verein angestellt und verdient mit der Entwicklung von Projekten seine Brötchen. »Zusammen mit der Street UniverCity habe ich mich aus der Scheiße herausgezogen«, lächelt Bittner zufrieden und nimmt einen tiefen Schluck aus der Pulle. Er wickelt die Verbände, die er unter den Boxhandschuhen trägt, von seinen schweißnassen Händen. Längst ist wieder Leben in seine Fingerkuppen eingekehrt – und nicht nur dort.

Die Statistiken geben dem Duo recht. 40 Prozent der Jugendlichen mit multikulturellem Hintergrund haben keinen Schulabschluss. An Gymnasien und in Universitäten sind sie unterrepräsentiert. Genau bei dieser Problematik setzt die StreetUniverCity an. Marcel betont zwar, dass die SUB mit der Schule nicht konkurrieren will, die Absolventen haben aber eine andere Meinung. »Für mich ist die SUB die Schule neben der Schule. Das ist eine Chance für mich, etwas zu lernen. Das ganze ist freiwillig und nicht streng«, findet die 17-jährige Mary Muthoni. Die kecke Kenianerin kam vor fünf Jahren nach Deutschland, machte im vergangenen Jahr den »StreetMaster« an der SUB und zählt deren Vorzüge an einer Hand auf. »Die Teamarbeit und das Erlernen sozialer Kompetenzen steht im Vordergrund. Ich gehe gerne zur Schule, aber in der SUB lernt man sich einfach viel freier kennen. Wir erarbeiten viele Sachen in der Gruppe und präsentieren sie gemeinsam. Dabei ist es egal, wie schlecht man deutsch spricht.« Auch Robert Andjelkovic hat an der StreetUniverCity teilgenommen. »Der Unterschied zur Schule ist, dass ich nicht zwei Stunden sitze und alles von der Tafel abschreibe, der Lehrer mich volllabert, so dass mir der Kopf raucht«, spricht der 18-jährige Auszubildende Klartext. »Da kommt man nicht mit und traut sich kaum etwas zu fragen. Dagegen sprechen die LehDie StreetUniverCity Berlin öffnet im September diesen Jahres wieder ihre Pforten. Das dritte Semester steht ganz unter dem Motto Berufsorientierung und IT Media. »Wir werden Sport und Medien- und Kunstkurse verknüpfen«, wagt Art-Director Philip Marcel schon mal einen Ausblick. Wie das gehen soll? »Boxer kommen auf die Leinwand. Wir machen Grafik, Streetart und sprayen Motive für unsere Musikproduktionen. Außerdem diskutieren wir Politik und Drama im Theaterkurs«, erläutert er. Maximal 60 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren können sich jetzt bei der SUB auf der Homepage www.streetunivercity.de bewerben. Ein Bonbon gibt es für die besten Absolventen. Sie gehen auf eine dreitägige Reise in eine europäische Metropole. Damit sieht die StreetUniverCity ihre Mission aber noch nicht erfüllt. »Von Anfang Mai bis Mitte Juni findet unser Summercamp mit Sport-, Medien- und Musikworkshops statt«, berichtet Marcel. Im Juni folgt außerdem ein Straßenfußballturnier. Interessenten können sich auf der angegebenen Homepage anmelden.


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ió Di Sera I Initiator, Gründer / Präsident SUB

1.Vorstand SUB e.V. Für seine Umtriebigkeit ist der Multimedia-Künstler und Radio DJ Gió Di Sera weit über Kreuzberg hinaus bekannt. 1964 in Neapel geboren, gehört er seit den 80er-Jahren zur Berliner Kunst- und Musikszene. Als offizieller Berlin-Botschafter für Kreuzberg hat er 1998 mit » Berlinapoli « ein Festival zwischen beiden Städten organisiert. Als Don Rispetto moderierte er die Sendung »Kanakwood« auf Radio Multikulti und erschuf diese Figur als Urgestein des Senders KISS FM. 1993 wurde Di Sera für sein soziales Engagement mit dem Mete-Eksi-Preis ausgezeichnet.

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hilip Marcel I Stellv. Leiter/Artdirektor SUB

1973 in Stuttgart geboren. Beendete 2002 sein Studium der Visuellen Kommunikation an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Von Okt. 2000 – Juni 2002, Projektleiter an d. Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg. Seit Kulturaustausch und Entwicklungshilfe mit und für dt.-brasilianische Kulturinitiativen. Arbeitet seither selbstständig in der Medienbranche als Artdirektor und Kulturmanager und ist ebenso als Veranstalter, Bildender Künstler, DJ, Musiker aktiv. Im Sommer 2008 Abschluß des Masterstudium »Kunst im Kontext« an der Universität der Künste Berlin.

Wieviel Erfahrungen des eigenen Lebens stecken in diesem Projekt?

In meiner Kindheit in Neapel haben mich unterschiedliche Erfahrungen geprägt. 2 Jahre habe ich wegen familärer Probleme im Kinderheim verbracht, dazu kamen Erfahrungen mit einer Ghettosituation in einer MafiaGegend. Damals musste ich erfahren, daß Leben & Tod manchmal eng beieinander liegen. So sind mir immer schon negative & positive Vorbilder begegnet: Pusher, Killer, aber auch auch Künstler, Lenker und Mentoren. Auch waren in meinem Bekanntenkreis viele Drogen im Spiel. Nach dem zerstörerischen Erdbeben von 1980 war ich mit einer großen Perspektivlosigkeit konfrontiert. Ich war hoffnungslos, ich dachte wozu etwas aufbauen, wenn alles sinnlos erscheint. Für mich gab es dann nur noch den Ausweg wegzugehen. Den Auslöser gaben letztlich meine künstlerischen Aktivitäten - Ich habe gedichtet, in einer Punkband gesungen, gemalt. Berlin war für mich eine Zufluchtstätte, wo ich meine Träume verwirklichen konnte. Mit welchen Erfahrungen sind Sie in Italien aufgewachsen?

In den frühen 80ern war ich familiär in einer Krise. Armut & die wirtschaftliche Misere brachte eine gesellschaftliche Resignation mit sich, die ich auch zu spüren bekam. Der Überlebenskampf der Straße war allgegenwärtig. So bekam ich die Codes und Umgangsprache - die »ungeschriebenen Gesetze« - auf die harte Tour beigebracht. Dennoch bin ich dankbar für die Kunst & Kultur Italiens, die mich bis heute stark inspiriert. Wie sind Sie auf die Idee der SUB gekommen?

Durch langjährige Erfahrung & Kenntnisse über urbaner Jugendkulturen und einen angeborenen Sinn für pragmatische Lösungen kam mir die Idee, eine »Universität der Straße« zu gründen schon früh. Ich glaube an den Austausch der Generationen & Kulturen, und an die gegenseitige Bereicherung. Sich selbst und die eigene Biografie positiv zu sehen und daraus zu schöpfen ist sehr wichtig. Unten die Straße und das Ghetto, oben die Eliten & die Politik - daran muss sich endlich etwas ändern! Hier wollen wir eingreifen und vermitteln. Welches Ziel verfolgt ihr mit der SUB?

Die Sprache und das gegenseitige Verständnis ist der Schlüssel für den Dialog in unserer Gesellschaft. Die HipHop Kultur beispielsweise gibt der Jugend eine Identität und ist deshalb weltweit so stark verbreitet. Diese Identität ist zwar universell & bunt, wird aber anderen Teilen der Gesellschaft nicht genügend vermittelt. So entstehen Defizite und Unkenntnis auf beiden Seiten. Wir fördern die Auseinandersetzung mit alltäglicher Politik und den realen Konflikten, wirtschaftlicher Not und eigenem Wunschdenken. Wir motivieren eigene Stärken zu trainieren, eigene Talente zu

erkennen & einzusetzen und letztlich einen Beruf zu finden, in dem man sich verwirklichen kann. Wo sehen Sie das Problem der Jugendlichen in dieser Gesellschaft? Mit welchen Problemen sehen sich Jugendliche mit multikulturellem Hintergrund in Deutschland konfrontiert?

Viele deutsche Jugendliche mit bi-kultureller Biografie,die zweiheimisch aufwachsen, fühlen sich nachwievor in Deutschland nicht akzeptiert. Auf der Suche nach Identität in zwei-oder mehreren Kulturen verstehen sich die Meisten erstmal als Berliner! Dieses Lebensgefühl transportieren und stärken wir. Der »Berlin Spirit« steht für ein Zugehörigkeitsgefühl, Solidarität und steigert ein Selbstwertgefühl, das ja schon vorhanden ist. Ein Gefühl der Heimatlosigkeit verbunden mit Schulproblemen, Armut und familiären Spannungen kann lähmen und frustieren. Um einer Resignation zu entgehen, ist es das Wichtigste den Spaß und die eigenen Fähigkeiten wiederzuentdecken. Wir nennen das Street-Edutainment. Was kannst du und was kannst du besonders gut! Jeder kann etwas aus sich machen! »Migrant« etc. sind doch Bezeichnungen, die von Jugendlichen selbstdestruktiv und ausgrenzend verstanden werden müssen. Davon müssen wir mal wegkommen. Wir sind Berliner! DiverCity is our Fame! Was sind die Visionen des Projekts? Gibt es den Plan das Projekt zweimal im Jahr anzubieten?

Es gibt sehr gute Aussichten. Wir sind leider finanziell und personell noch nicht soweit, 2x jährlich ein SEMESTER durchzuführen zu können und brauchen deshalb auch langfristige Unterstützung für die wir werben. Ist die SUB mit 50 Schülern pro Semester ausgelastet? Wo sind die Grenzen des Möglichen.

Bei uns können max. 60-80 Jugendliche durchlaufen. Berufsorientierung & IT Media werden ein Schwerpunkt im SEMESTER09 sein, das erneut von September - November stattfindet. Wir verknüpfen Sport mit Medien- und Kunstkursen: Boxer kommen auf die Leinwand, wir machen Grafik, Streetart und sprayen Motive für unsere Musikproduktionen, wir diskutieren Politik & Drama im Theaterkurs. Wir laden auch mal Culcha Candela ein bei uns was zu zeigen. Die Jungs unterstützen uns und demonstrieren den Berlin Spirit! Die besten Absolventen gehen zum Semesterabschluss auf eine 3-tägige Reise in eine europäische Metropole und werden als Dozenten oder Promoter aktiv miteingebunden. Nicht jeder schafft den Abschluss. Jeder soll einfach ausprobieren, was ihm gut gefällt. Letztes Jahr kam unser Boxtraining mit Ibrahim »Ibo« Vural besonders gut an. Über die Hälfte der Teilnehmer waren Mädchen! Wird das Sommercamp wieder angeboten und gibt es wieder ein Fußball-Turnier?

Von Anfang Mai bis Mitte Juni findet unser SUMMERCAMP mit Sport-, Medien-, Musikworkshops statt. Ab sofort können sich Jugendliche von 15-25 Jahren bei uns online anmelden (www.streetunivercity.de). Termine werden demnächst auf unserer Homepage, sowie per Email und Flyer bekannt gegeben. Anfang Juni findet z.B. ein Straßenfußballturnier statt. Fußball-Teams können sich dafür jetzt anmelden. Schlusswort?

Unsere Workshops sind allgemein kostenfrei, die Teilnehmerzahl ist allerdings begrenzt. Darüber hinaus gibt es das ganze Jahr über Musikveranstaltungen (z.B. JAMS) mit verschiedenen Partnern. Unser Netzwerk reicht mittlerweile von Sevilla über Paris bis nach NewYork. Die weltweite Vernetzung der Straßenkultur ist unsere Mission. Berlin ist als Metropole ein Magnet und Symbol für Style und Originalität. Wir haben die Besten dabei: Beelow (Beatbox Pionier), Joy Denalane (Sängerin), Benno Fürmann (Schauspieler), Amigo (Flying Steps-BBoy) u.a.

Interview: Sebastian Bures


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Halbzeitpause

42 || Games & Music Pro Evolution Soccer 2010 | Samy Deluxe | Black Eyed Peas | Lil‘ Wayne

46 || U23 - Auf dem Sprung Fotostrecke mit Rico Morack und Dennis Lemke 54 || Fabian Fehr Rot, grün oder doch orange? Der NIKE-Schuhdesigner erklärt uns, warum Fußballschuhe heute nicht mehr nur schwarz sind

56 || Schuhdesign Was Dein Schuh über Dich verrät? 58 || Images ...walk a mile in my shoes


Games

Zwischen Weiterentwicklung und Generalüberholung – PES 2010 kommt

Zuerst die gute Nachricht. Konami kündigte kürzlich eine durchaus umfassende Weiterentwicklung seines Klassikers unter den Fußballsimulationen an. Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass sich die Fans von Pro Evolution Soccer (PES) wohl noch bis zum Herbst gedulden müssen. Nachdem PES 2009 gerade erst seit einem halben Jahr auf dem Markt erhältlich ist, startet der japanische Konzern Konami nun bereits den Countdown zum Release von PES 2010. Dabei setzt sich das Entwickler-Team um PES nicht nur selbst hohe Maßstäbe, sondern möchte gar die hohen Erwartungen und Ansprüche der digitalen Soccer-Gemeinde übertreffen. Denn obwohl sich die aktuelle Version von PES bereits über 7 Millionen Mal verkauft hat, erschienen über Foren, Blogs und E-Mails schnell Verbesserungsvorschläge der PES-Anhänger. Konami versichert, dass diese Anregungen nicht wie unerwünschte Liebesbriefe in den Papierkorb wanderten, sondern mit in den Entwicklungsprozess für PES 2010 einflossen. Nur so könne man die Vormachtstellung unter den Fußballsimulationen wahren. Und tatsächlich klingen die angekündigten Innovationen, neuen Features und Performance-Erweiterungen des neuen Ablegers von PES vielversprechend. Realität und Simulation verschwimmen ineinander

Das Team um PES wurde für den nun schon neunten Teil der Soccer-Simulation deutlich aufgestockt, um in allen Belangen neue Maßstäbe zu setzen. Bezüglich der Grafik strebt PES eine Perfektion der Spieleranimierung an. Noch genauer, noch natürlicher und noch lebensechter sollen die Spieler aussehen. Von Ronaldinhos mittelstarkem Überbiss oder Ronaldos mustergültig gegelter Haarsträhne bis hin zur Narbe auf Franck Ribérys Gesicht – PES 2010 ist noch detailgetreuer und lässt sogar erkennen, welche Emotionen die Stars im Spielverlauf preisgeben. Aber auch jenseits der Gesichtsausdrücke sollen Grafikverbesserung e n den Gamer

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entzücken. Einzelheiten der Stadien, Rasenstrukturen und selbst Lichtstreuungen wurden verbessert. Auch die Schüsse, Tricks, Dribblings und Drehungen der Spieler, die im Gegensatz zur Konkurrenz nicht über Motion Capturing, sondern per Hand animiert werden, sollen flüssiger werden. Das Spieltempo ist nun variabler und erlaubt dem Spieler, verschiedene Pässe aus der Bewegung heraus mit einer realen Geschwindigkeit zu steuern. Drop-Kick-Pässe und Anspiele aus dem Lauf erscheinen wesentlich schneller, Pässe aus dem Stand oder Zuspiele aus der Bedrängnis langsamer und sind somit anfälliger für Ballverluste. Optimiertes Gameplay für noch mehr Spannung

Pro Evolution Soccer 2010 bietet auch in punkto Spielspaß grundlegende Verbesserungen. Die einzelnen Spieler werden noch intensiver an ihre in der Realität vorhandenen Spielstärken angepasst. Individuelle SpielerCharakteristiken sorgen nicht nur für eine authentischere Identifikation mit seinen Lieblingsstars. Auch das gesamte Spielgeschehen ist von nun an auf die herausragenden Spielerpersönlichkeiten ausgerichtet. Passstarke Spieler wie Michael Ballack werden sichtbar schneller angegriffen und gedoppelt, um gefährliche Pässe zu unterbinden. Zugleich richtet sich die Offensivabteilung des Teams erwartungsfreudiger aus, Spieler kreuzen stärker und drängen auf sein Zuspiel. Diese vielschichtige Steuerung kann auch individuell vom Gamer dirigiert werden und, so Konami, ohne sich dabei am Controller die Finger zu brechen. Hingegen werden Dribbelkönige wie Lionel Messi, der zugleich das Gesicht von PES 2010 ist, schneller attackiert, notfalls auch mit erhöhter, grenzwertiger Spielhärte gestoppt. Zum Schutz von Messi hat sich PES 2010 auch hier etwas einfallen lassen. Die Intelligenz der Schiedsrichter – die sind auch noch auf dem Platz – soll deutlich angepasst, diffizile Entscheidungen abgewogen und Fingerspitzengefühl bewiesen werden. Strategen nach vorne, bitte

Geliebt bei vielen PES-Anhängern war auch stets die Möglichkeit, ihr Team über einen langen Zeitraum führen zu können und sich somit als Spieler, Trainer und Manager auszutoben. So soll die Meister Liga im erweiterten Umfang zu spielen sein und wesentlich facettenreichere Aufgaben sowie Funktionen auf den Spieler übertragen werden. Der Spieler wird künftig mehr gefordert, sein Team individuell auf das Spiel vorzubereiten und einzustellen. Abwehrstarke Teams können tiefer in den Raum gestellt werden und offensiv ausgerichtete Mannschaften versprühen sichtbar mehr Spielwitz und Torgefährlichkeit. Das weltweit gefürchtete Konterspiel von Juventus Turin spiegelt sich in PES 2010 wider und auch die Umsetzung des typischen Kurzpassspiels vom FC Barcelona soll dem Spieler ein authentisches Spielerlebnis garantieren. Mit diesen verheißungsvollen Neuerungen untermauert Pro Evolution Soccer seinen Drang zur Simulation und distanziert sich zunehmend vom klassischen Arcade-Gameplay. Um die Tage bis zum Release am heimischen Kalender zu zählen und abzustreichen, dafür dürfte es sicherlich noch zu früh sein. Es scheint aber, als hätte sich PES 2010 den Vorschlägen der Soccer-Gemeinde angenommen und sich damit den ersten Platz in den Gaming-Charts im Jahr 2010 gesichert. | AG



Music Ruhm und Erfolg

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hin oder her, man sollte definitiv nie vergessen, wo man herkommt. Back to the Roots, das ist nach einer langen Reise nun auch das Motto Samy Deluxe. Seit zwölf Jahren spielt der Hamburger MC nun im deutschen Rap-Game mit und versorgt uns nach einer fünfjährigen Solo-Pause voller Kollabos und wohltätiger Zwecke 2009 endlich wieder mit eigenen derben Beats. »Dis Wo Ich Herkomm« heißt Samsemilias neueste Soloplatte und erinnert uns nicht nur daran, wo eigentlich unsere Wurzeln liegen, sondern bringt uns mit erkenntnisreichsten Rap-Skills das zurück, was wir in der deutschen Hip Hop Szene vermisst haben. Doch Samy hat sich verändert. Vom dickhosigen Dauer-Kiffer mit grüner Brille und großer Klappe zum nachdenklichen MC mit einer Message… aber zum Glück immer noch mit der großen Klappe. Auf der neuen Scheibe liefert Samy fette neue Tracks mit aktuellen, politischen und philosophischen Texten: »Es geht um meine Karriere, meine Lebenssituation, meine Erlebnisse. Viel Biografisches. Die Herkunft nicht als Ort, sondern auch als Weg. Es geht um meinen Dad, meinen Sohn, es gibt ein Lied an meine Oma.« Und nicht nur das. Im Track »Dis Wo Ich Herkomm« nimmt der Hamburger kein Blatt vor den Mund und räumt mit sämtlichen Deutschland-Vorurteilen auf. Die erste Single heißt »Bis die Sonne rauskommt«, steht seit März beim Plattendealer und will durch seine Lyrics jeden motivieren und inspirieren mehr Farbe in sein Leben zu bringen. Aber nicht nur lyrisch, sondern auch musikalisch ist »Dis Wo Ich Herkomm« (r)evolutionär: Zwar ist Hip Hop nach wie vor Samys Basis, er dringt aber immer weiter zu seinen Einflüssen aus Reggae und Soul vor. Zusätzlich finden sich afrikanische Melodien, Jazz-Rhythmen und R‘n‘B-Flavours auf der Scheibe. Getoppt wird das Ganze durch die Tatsache, dass Samsemilia nicht mehr »nur« rappt, sondern jetzt auch singt! Was gut ankommt: Bei TV Total konnte er sich bereits dicke Props von Stefan Raab dafür abholen. »Früher dachte ich, gebt mir einen Beat, und ich rappe drauf. Heute interessiere ich mich viel mehr für Musik. Ich hab sogar angefangen, Gitarre zu spielen, und würde zu gerne irgendwann mal mit Klampfe auf der Bühne stehen«. Was uns da in Zukunft wohl noch erwartet? Ob man Samy Deluxes neues Album nun als Revolution oder lang ersehnte Rückkehr bezeichnet – spätestens jetzt weiß jeder im Land: Dis Wo Ich Herkomm. | VAW

Single: »Bis Die Sonne Raus Kommt« VÖ: 06.03.2009 Album: »Dis Wo Ich Herkomm« VÖ: 27.03.2009

Vier lange Jahre

mussten wir warten. Doch oftmals lohnt es sich zu warten, denn was lange währt, wird endlich gut. Endlich - ein Stichwort? Nach diversen Soloprojekten und Kollaborationen erscheint am 5. Juni das fünfte Album der Black Eyed Peas mit dem Titel »The E.N.D.«. Aber was will uns dieser Titel nur sagen? Soll das heiß ersehnte neue Album der Peas zugleich auch ihr letztes sein? Nein, Will.I.Am, Fergie, Taboo und apl.de.ap spielen nur wieder mit der Bedeutung von Buchstaben-Kombinationen und geben so die eigentliche Marschrichtung vor. Denn »The E.N.D.« steht für »The Energy Never Dies« und bringt die Black Eyed Peas pünktlich zum Sommeranfang mit einem gewaltigen Boom zurück in unser Ohr. Viel ist über das neue Album noch nicht bekannt, stilistisch soll es jedoch laut Will.I.Am wieder in Richtung Dancefloor gehen: »Wir wollten ein Album machen, welches die Leute zum Tanzen bringt.« Taboo geht noch einen Schritt weiter: » Das neue Album ist sehr von Upbeat, Dance und Electro inspiriert, von Künstlern wie Crookers, D.I.M. oder The Presetes. Wir suchen diese Fusion aus HipHop und Electro.« Die erste Singleauskopplung aus dem neuen Longplayer ist »Boom Boom Pow« und representet dies bestens. Dieser Soundkracher mit Ohrwurm-Garantie sollte zunächst nur ein Vorab-Track sein, der uns bis zum neuen Album einheizt und uns in den Clubs und im Radio die Wartezeit versüßt. Aber der Track begeisterte die Fans so sehr, dass Will.I.Am ihn kurzerhand zur ersten Single ernannte. »Manchmal kommt eben alles anders. ‚The E.N.D‘ vereint viele Sounds, daher kann das Album gar nicht besser bei den Fans vorgestellt werden, als durch einen Dance-Track, der die Clubs zum Kochen bringen wird«, so der Black-Eyed-Peas-Chef. Eine kluge Entscheidung, denn »Boom Boom Pow« enterte nicht nur bereits am Erscheinungstag in den USA und Kanada Platz 1 der iTunes-Charts, sondern prompt auch Platz 1 der US Billboard Charts und wurde somit die allererste US-Nummer 1 Single der Peas. Ein ähnlicher Erfolg war daher auch in unserer Republik zu erwarten. Watch out! Denn nachdem die Single bei uns am 10. April in den Download-Stores unseres Vertrauens erhältlich wurde, steht sie seit dem 8. Mai als Maxi-CD beim Plattendealer und beschert uns auch hierzulande den sicheren Knockout. | VAW Single: »Boom Boom Pow« VÖ: 10.04.2009 (e-release), 08.05.2009 (Maxi-CD) Album: »The E.N.D.« VÖ: 05.06.2009


» Rebirth « Die Welt wartet auf die Wiedergeburt von Lil‘ Wayne Am 16. Juni ist es endlich soweit a.k.a. The Best Rapper Alive oder einfach nur Lil Wayne erreichte vor kaum acht Monaten mit seinem weltweit erfolgreichen Album »Tha Carter III« das, was seit 2005 niemand sonst geschafft hat: Bereits in der ersten Verkaufswoche brach die Platte alle Rekorde ging in den USA mehr als eine Million Mal über den Ladentisch und sein MySpace-Profil wurde zum meistaufgerufenen Profil aller Zeiten. Mittlerweile ist die Scheibe mit 2.7 Millionen Kopien das am häufigsten verkaufte Album 2008. Sie belegte drei Wochen lang Platz 1 der Billboard Top 200 und die dazugehörige Single »Lollipop« dominierte ganze fünf Wochen lang Platz 1 der US Billboard Top 100. Im August brach Weezy dann alle Rekorde, indem er mit sage und schreibe 13 Tracks (eigenen oder Features) in den Billboard R&B/Hip-Hop Charts vertreten war. Das Sahnehäubchen bilden schließlich vier Grammys im Jahr 2009.

Fotos: Kevin Winter | Getty Images

Dwayne Michael Carter Jr.

Aber wer ist dieser Überrapper eigentlich nochmal genau? Spulen wir die Scheibe ganz kurz zurück. Es war einmal, im Jahre 1982, da erblickte der kleine Wayne im beschaulichen New Orleans zum ersten Mal das Licht der Welt und merkte schnell, dass in dieser das Entscheidende noch fehlt - der beste Rapper alive. Kurz entschlossen nahm er die Sache selbst in die Hand und schrieb im Alter von acht Jahren bereits seinen ersten Rap-Song. Mit elf traf er dann Bryan »Baby« Wlliams, den Rapper und Eigentümer von Weezys zukünftigem Label, Cash Money Records, mit dem er kurz darauf bereits die ersten Freestyles aufnahm. Ein paar Jahre später folgte für den jungen Carter unter Cash Money zusammen mit Juvenile, B.G. und Turk eine einjährige Karriere als Hot Boys, die bis heute wohl wichtigste Rap-Boygroup aller Zeiten. Schön und gut, aber bei diesem Ego und diesem radikalen und wortwitzgeladensten Freestyle-Flow ist auf jeden Fall mehr drin.

Unter seinem Motto »Ich mache keine Musik, ich bin Musik« produzierte Lil Wayne in den darauf folgenden Jahren so viele Mixtapes und Features, dass sogar die korrektesten Archivare und Geschichtsschreiber es längst aufgegeben haben, seinen Output zu erfassen. Seitdem revolutioniert der kleine Mann mit den Dreadlocks das Biz. Mit »Tha Carter«, »Tha Carter II« und »Tha Carter III« legte er drei waschechte Klassiker aufs Parkett und kollaborierte mit einer Anzahl von Artists, deren Aufzählung wohl jeden Rahmen sprengen würde. Allein 2007 veredelte Mr. Carter offizielle Singles und Remixe von über 50 Kollegen, darunter Legenden wie Jay-Z oder Wyclef Jean, Popgrößen wie Britney Spears oder Fall Out Boy und Newcomer wie die Cool Kids oder Wale. Grenzen kennt dieser Mann eindeutig nicht, das tat er auch nicht, als er im November 2008 zusammen mit Kid Rock als allererster Hip Hop Artist bei den Country Music Awards performte. Ihr denkt es ist unmöglich? Lil Wayne setzt noch einen drauf. Nachdem Weezy letztes Jahr unsere Welt also eindeutig gerockt hat, nimmt er es dieses Jahr wörtlich. Mit »Rebirth« bringt Lil Wayne sein achtes Studioalbum an den Start, präsentiert uns erstmals sein Rock-Debut und baut seine beispiellose Karriere kontinuierlich weiter aus. Jawohl, ihr habt richtig gelesen – nach zahlreichen Rock-Kollabos, unter anderem mit Fall Out Boy oder Kevin Rudolph, wird unser Lieblingsrapper jetzt auch noch zum Lieblingsrocker. Welche Features es hier geben wird, ist noch nicht bekannt, Weezys älteren Gästelisten nach zu urteilen dürfen wir uns aber jetzt schon die Handflächen reiben. Produziert wurde der Longplayer von Cool & Dre, Deezle, Jim Jonsin, Maestro, Develop und Kanye West. Die Idee vom gewöhnlichen Rap zum Rock zu switchen kam laut Lil Wayne durch Kanye Wests Imagewechsel im letzten Jahr und daher, dass Künstler heutzutage ihre Talente mehr denn je ausfalten. Zudem verbrachte Weezy den letzten Sommer mit Kid Rock, der ihm beibrachte, wie man Gitarre spielt. »Prom Queen« heißt nun die erste Single bei welcher Weezy im Video bereits fleißig zur EGitarre greift. Dies hat schnell gefruchtet, denn die Single chartete prompt auf Platz 15 der US Billboard Top 100. Sie wurde von Infamous und Correa produziert, die unter anderem bereits Kid Cudi, Leona Lewis, Rihanna oder Lupe Fiasco zu ein paar ihrer größten Hits verhalfen und die auch schon für »Mr. Carter« verantwortlich waren. »Prom Queen« feierte sein exklusives Live-Debut während Weezys Tourstop in San Diego, USA. Die Crowd tobte und der Track verspricht auch Berlin zum Beben zu bringen – oder hier zumindest heiß diskutiert zu werden! | VAW

Single: »Prom Queen« VÖ: 27.03.2009 Album: »Rebirth« VÖ: 16.06.2009


U23

auf dem Sprung Fotos: Gilbert Dadier Kamera: Markus M端ller

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» Rico Morack und Dennis Lemke spielen für die U23 von Hertha BSC Die letzte Altersstufe im Nachwuchskonzept von Hertha BSC B.Kader besuchte die Jungs in der Kabine «


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im Verein seit: 2003


Rico Morack (21)

Turbine Potsdam.. ..SV Babelsberg 03


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im Verein seit: 2003 Reinickendorfer F端chse.. Frohnau..1.FC L端bars


Dennis Lemke (20)


Das Shooting als Video-Footage findet ihr im Mediabereich auf

www.bkader.de/media

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Nike Koop Herth Hertha BSC U23


ha U23 Sneaker


» Funktionalität darf Design nicht hinterherhinken « B.Kader und der

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-Designer Fabian Fehr gehen den Fragen nach, wie Schuh-Käufer ticken

und welche innovativen Neuentwicklungen der Schuh-Fetischist in Zukunft erwarten darf typen sehr bewährt und wird dementsprechend auch von anderen Anbietern kopiert. Jugendliche Fußballspieler stellen eine wichtige Zielgruppe für den Markt dar. Welche Kriterien sind Ihrer Meinung nach für Jugendliche beim Kauf eines Fußballschuhs am entscheidendsten?

Gemäß unseren Erfahrungen sind Komfort und Qualität immer noch die wichtigsten Faktoren. Es zeigt sich aber, dass Farbe und modisches Aussehen gerade bei jungen Fußballern eine hohe Bedeutung haben. Nicht zuletzt orientieren sich viele Fußballbegeisterte auch an ihren Vorbildern aus der Bundesliga und den internationalen Ligen.

Interview mit Fabian Fehr: Brand Manager Football AGSS (Austria, Germany, Switzerland and Slovenia) Foto: Nike Interview: Alexander Golya

Die Design-Entwicklung im Bereich des Fußballschuhes verläuft stetig, kontinuierlich erscheinen neue Modelle auf dem Markt. Welche Modelle von NIKE sind derzeit (2009) besonders gefragt?

Speziell die Schuhe aus der für schnelle Spieler entwickelten Linie »Mercurial Vapor« haben sich in den letzten Jahren eine große Fangemeinde in Deutschland erarbeitet. In der Tradition extrem leichtgewichter Vapor-Schuhe wurde erst vor wenigen Wochen eine neue Generation mit der patentierten Nike Flywire Technologie vorgestellt. Der Mercurial Vapor Superfly wird aktuell zum Beispiel von Franck Ribery und Cristiano Ronaldo getragen. Daneben sind aber auch »Tiempo Legend« bei Lederliebhabern oder Schuhe aus der »Total90« Serie bei Spielern, die Präzision und Stabilität bevorzugen, gefragt. Wie viele neue Modelle bringt NIKE jährlich durchschnittlich auf den Markt?

Da Innovation ein wesentliches Prinzip unseres Handelns darstellt, erneuern wir unsere Linien regelmässig. Das bedeutet, dass wir mindestens alle sechs Monate eine Modellserie in neu überarbeiteter Version auf den Markt bringen. Generell hat sich das Prinzip unserer unterschiedlichen Linien für unterschiedliche Spieler-

Welche Design-Merkmale sind für Jugendliche beim Kauf wichtig, worauf legt diese Zielgruppe besonders wert?

Es ist schwierig, alle jungen Fußballer in einen Topf zu werfen – hier gibt es verschiedene Interessen, die mit entscheiden. Als Beispiel: Einige Jugendliche wollen Schuhe, die zu ihrem Clubtrikot passen, andere wiederum wollen, dass diese einen starken Kontrast bilden, um die eigenen Individualität zu betonen, die dritte Gruppe würde nie etwas anderes als schwarze Lederschuhe spielen. Gibt es wesentliche Unterschiede in den Kaufkriterien zwischen Jugendlichen und anderen Zielgruppen von Fußballschuhen?

Sicherlich orientieren sich Jugendliche stärker an den Topathleten als ältere Spieler – sehen diese als ihre Rollenmodelle. Auch ist hier die Hemmschwelle, modische, stylische Schuhe mit auffälliger Optik zu kreieren deutlich geringer ausgeprägt. Trotzdem entscheiden am Ende immer noch die Qualität und Komfort über die finale Kaufentscheidung. Existieren essentielle Unterschiede bezüglich der Kaufkriterien zwischen Jungen und Mädchen? Wenn ja, welche sind diese?

Nach unseren Erfahrungen existieren keine essentiellen Unterschiede. Auch der Großteil der Mädchen orientiert sich an männlichen Vorbildern, da Frauenfussball nur eine geringe Medienpräsenz hat. Aufgrund der unterschiedlichen Physionomie spielt bei den Fußballerinnen die Passform eine noch größere Rolle als bei den Männern. Jede Fußballerin muss den Schuh finden, der von seiner Passform her am besten zu

ihrem Fuß passt. Ist es möglich, die junge Käuferschaft bezüglich ihrer Präferenzen bei Fußballschuhen in Gruppen einzuteilen?

Eine spannende Frage. Selbstverständlich gibt es verschiedene Gruppen von Käufern. Zwei Gruppen lassen sich mit großer Trennschärfe auf jeden Fall definieren. Die »modeorientierten und innovationsoffenen« Spieler, die sehr genau jeden Trend verfolgen, begierig auf neue Technologien sind und sich gerne auch optisch von ihren Mitspielern abheben. Dieser Gruppe stehen »die Traditionalisten« gegenüber, für die der Fußballschuh aus Leder und ausschließlich schwarz sein muss. Die Frage des besten Materials für Fußballschuhe ist eine oft diskutierte. In Schuhen wie dem NIKE Mercurial Vapor IV FG Soccer Boot wird ein synthetisches Leder verarbeitet. Was sind die Vorteile dieses Materials?

Die Vorteile liegen auf der Hand. Das Teijinmaterial nimmt kein Wasser auf. Jeder, der mal mit etwas abgenutzten Lederschuhen und eventuell einem Lederball bei strömenden Regen gespielt hat, dürfte das durchaus als Vorteil erachten. Zudem bleibt das Material auch nach mehrmaligen Tragen in seiner Ursprungsform. Auch die Abnutzung ist geringer als bei Leder. Der wichtigste Grund, warum Nike in der Linie Mercurial Vapor auf Kunststoffe setzt, liegt allerdings im Gewicht begründet. Durch diese sehr dünnen, präzise zu verarbeitenden Materialien läßt sich immens viel Gewicht einsparen, wie man am aktuellen Modell »Mercurial Vapor Superfly« mit seinen nur 185 gr. Gewicht (bei Größe 43) eindrucksvoll feststellen kann. Wird sich der Trend der Verarbeitung künstlicher Materialien fortsetzen?

Synthetische Materialien bieten ungeahnte Möglichkeiten und werden immer weiter entwickelt. Es ist davon aus zu gehen, dass sich der Anteil synthetischer Materialien in Zukunft eher vergrößern wird. Trotzdem werden Ledermodelle immer ihre Berechtigung und treuen Käufer haben. Über die letzten Jahre kann man einen auffälligen Trend zu kräftigeren Farben bei Fußballschuhen beobachten.


Auch Berliner Fußballer wie Patrick Ebert und Raffael präferieren auffälliges Couleur. Worin ist diese Entwicklung Ihrer Meinung nach begründet?

Ein Trend zur Individualisierung ist sicher festzustellen. Hinzu kommt, dass sich Fußball als Sport, der 50 Jahre lang eher stagnierte, in den letzten 15 Jahren sehr stark weiter entwickelt hat – und diese Entwicklung haben auch die Fußballschuhe mitgemacht. Warum sollten selbstbewusste Spieler, die zudem über die nötige Klasse verfügen, nicht auch mit ihren Schuhen ein Ausrufezeichen setzen, natürlich sofern bei diesen Schuhen die Funktionalität dem Design nicht hinterherhinkt? Fußballschuhe wie der NIKE Ronaldinho Dois FG Soccer Boot stellen eine direkte Verbindung vom Schuh zu den Stars des Profifußballs her. Wie wichtig ist Ihrer

Meinung nach dieser Aspekt für Jugendliche beim Kauf eines Schuhes?

sich Designabteilungen von Fußballschuhen für die nächsten Jahre einstellen?

Das kann je nach Käufer sehr unterschiedlich sein. Es gibt aber viele Jugendliche, die sich an ihren Idolen orientieren und dementsprechend auch das gleiche Produkt tragen wollen.

Die Weiterentwicklung von synthetischen Materialien wird ungeahnte Möglichkeiten eröffnen. Ein interessantes Feld stellt allerdings auch die moderne Spielanalyse dar (Sprichwort Laufwege, Geschwindigkeit). Hier gilt es noch viele Daten und Erkenntnisse zu sammeln und diese in den Entwicklungsprozess der Schuhe miteinzubeziehen.

Hersteller bieten Käufern die Option an, in die Gestaltung ihres Schuhes Einfluss zu nehmen. Wie wichtig ist heutzutage Individualität bei der Wahl des Schuh-Designs?

Wir sehen eine immer stärkere Gewichtung der Individualität, angefangen bei den Athleten der Bundesliga bis hin zu Freizeitfußballern. Plattformen wie nikeid.com erfreuen sich daher einer wachsenden Beliebtheit. Wagen wir einen Blick in die Zukunft: Auf welche neuen Modell-Trends müssen


Foto: Sergei Supinsky | AFP | Getty Images Foto: Laurence Griffiths | Getty Images

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Der Retro Fan

Der extravagante Individualist

Der Team Player

Der Fashion Victim


Schuhdesign Eine Frage des Bewusstseins Was Dein Fußballschuh über Dich verrät Was waren das noch für glanzvolle Zeiten als klobige, über ein halbes Kilogramm schwere Fußballschuhe ein Verbindungsstück zwischen Bein und ackerähnlicher Spielfläche darstellten. Seitdem sind gefühlte 100 Jahre vergangen. Heute sind die großen Flagship Stores à la NIKE, Puma und Adidas mit einer schier unermesslichen Anzahl unterschiedlichster Modelle übersät. Moderne Serien wie der NIKE Mercurial Vapor bilden mit 96 Gramm eine nahezu unwahrnehmbare Verlängerung des Fußes. Frühling, Sonne, enteiste Plätze – Viele spielen gerade jetzt mit dem Gedanken, liebgewonnene Antiquitäten im Schuhschrank zu verstauen und der Wirtschaftskrise mit dem Kauf eines neuen Fußballschuhs zu trotzen. Doch so trivial die Wahl des richtigen Schuhwerks auch scheint, so schwierig ist es sich im Gewimmel der Modelle zurechtzufinden. Dabei hat jeder bereits vor dem Kauf eine engere Auswahl getroffen, selektiert und grenzt unweigerlich ein. B.Kader bringt Licht ins Dunkel und beweist, dass die Frage des Schuhs auf einer Frage von Fashion, Stil, Gefühl und Lebensansichten beruht.

Der Retro Fan

Der extravagante Individualist

Im Jahr 1979 brachte Adidas den Copa Mundial auf den Markt, der Puma King feierte im letzten Jahr gar seinen 40. Geburtstag. Beide gelten nach wie vor als die Pioniere des modernen Fußballschuhs – gelegentliche Schönheits-OPs inklusive. Was für Spieler sind es, die jenen Klassiker ihr Eigen nennen, der zumeist über ein Jahrzehnt älter ist als sie selbst? Der Liebhaber dieser Schuhideologie legt ohne Zweifel großen Wert auf kultiviertes Understatement. Seine Intention ist es nicht optisch hervorzustechen, sein Schuh soll ihm ausschließlich als Werkzeug dienen. Auch reizt ihn keineswegs das Titelblatt der nächsten GQ. Vielmehr will er die intellektuelle Schlichtheit vergangener Zeiten widerspiegeln und sein historisches Fußballfachwissen auf dem Platz darlegen.

Wer diesen Exzentriker als Einzelgänger bezeichnen würde, täte ihm sicherlich Unrecht. Der aktuelle Schuhmarkt wird genau studiert und dabei auf neueste Unikate Ausschau gehalten. Dabei orientiert er sich gerne am Schuhwerk seiner Vorbilder. Christiano Ronaldos neuer NIKE Superfly sind ihm eine Augenweide, die eingearbeitete Signatur Ronaldinhos auf dem NIKE Ronaldinho Dois FG Soccer Boot von enormer Bedeutung. Der Schuhname sollte doch mindestens so ausschweifend sein, dass zwischen Geometrie und Lateinvokabeln eine extra Lerneinheit für dessen Einprägen eingeschoben werden muss.

Der Team Player

Der Fashion Victim

Unordnung, farblich-stechende Kontraste und Disharmonie mag hingegen der selbsterklärte Team Player gar nicht. Zu sehr steht die Mannschaft im Vordergrund, als dass er sich mit narzisstischen Problemen herumschlagen will. Vielmehr zählen für ihn Anpassung an die Mannschaft, an die Identifikation mit der Vereinsgeschichte und stilistische Unterordnung. Er präferiert kein klares Modell, doch möge der Schuh doch bitte nicht den Gesamteindruck vermiesen. Die neuerlich große Farbauswahl der Hersteller sind ein Geschenk für den Team Player, kann er doch so sein Fußkleid dem restlichen Outfit anpassen.

Understatement ist für diesen Zeitgenossen ein Fremdwort. Werfen gläubige Spieler beim Betreten des Platzes ein Stoßgebet zum lieben Fußballgott, ist das immer wiederkehrende Ritual des Fashion Victims ein anderes. Der andächtige Blick schweift auf seine futuristischen Adidas F50 Tunit (Gewinner des Designerpreises 2007) oder NIKE Mercurial Vapor IV, der Name ist Programm. Beim Einlaufen eine letzte Überprüfung auf eventuelle Verletzungen des synthetischen Leders – alles in Ordnung, der Anpfiff kann kommen. Er genießt beim Spiel die Blicke des modebewussten weiblichen Publikums und lenkt mit unerklärlichen Handbewegungen beim Torjubel jegliche Aufmerksamkeit auf seinen weitüberlegenen Style.

Mit einer besonderen Strategie sorgen die Hersteller seit geraumer Zeit für Furore. So bietet NIKE unter dem Label NIKEiD Käufern die Möglichkeit an, in den Designprozess des Wunschschuhs selbst Einfluss zu nehmen. Die gesamte Farbgestaltung kann individuell angepasst werden, selbst für das Aussehen der Nähte sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Doch zu welchem Schuh-Fetischisten Du Dich auch immer zählen magst, vergessen wir nie die Weisheit Lukas Podolskis: »Nur auf dem Platz zählt.« Recht hat er. | AG


59 58 +F50 Tunit 32 - Special Edition

»Super Atom« Der erste Schraubstollenschuh

Irgendwo in Deutschland Soccer Academy ADIDAS -Produktion »Copa Mundial«

Mercurial Vapor IV


»Boot Room« FC Middlesbrough

Total 90 IV Supremacy K

Zhero Gravity 2006

Wildkatze aus Herzogenaurach


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+F50.8 TUNiT

Diadora LX-Modelle



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Foto: Peter Durben


Halbzeit #2 64 || U17 EM Der deutsche Nachwuchs weckt Hoffnungen 68 || Nike-Cup Junioren Finale 2009 70 || Sejad Salihovic ...und einer fand sein Glück im Ländle 72 || Musterschüler Patrick Ebert | Hakan Balta | Thorben Marx | Jerome Boateng | Kevin-Prince Boateng | Malik Fathi | Benjamin Köhler | Robert Huth

81 || Banecki Twins In Minga gibts a Fuasboiverein, de FC Bayern und zwoa Madls spuin seit 2006 in da Stodt (grob übersetzt: Zwei Berlinerinnen beim FC Bayern München)

84 || Berliner Trainer Ingo Weniger | Markus Schatte | Dirk Goerigk | Mischa Lentz | Patrick Schrade

94 || Porträts Talente im Profil


Foto: Thorsten Wagner | Bongarts | Getty Images

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Text: Mathias Bartsch

U 17-EUROPAMEISTERSCHAFT IN DEUTSCHLAND ALLES, NUR NICHT WIEDER SPANIEN! Deutschland gefällt sich in der Gastgeberrolle für große Fußballturniere. Nach der WM 2006 und vor der Frauen WM 2011 stand in diesem Jahr nun die Europameisterschaft der U 17-Mannschaften an. Vom 6. bis 18. Mai 2009 wurde sie unter dem schlachtrufreifen Motto »Fußball kennt keine Grenzen« in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ausgetragen. Die inoffizielle Parole lautete aber »Schlagt Spanien« - da die Iberer in den letzten beiden Jahren triumphierten. Deutschland war als Gastgeber automatisch qualifiziert.


F

die Türkei, England und die Niederlande. In Gruppe A trafen Spanien, Italien, Frankreich und die Schweiz aufeinander. Die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe würden dann im Halbfinale um den Einzug ins Endspiel spielen. Zumindest war aber die Gastgeberolle ein gutes Omen, denn schon oft konnten die Hausherren den Heimvorteil nutzen und den Titel einheimsen. So gewann 2003 Portugal und 2004 Frankreich im eigenen Land. Auch die Vorbereitung lief voll nach Plan. Immerhin hatte man zu Beginn des Turniers nach fünf Vorbereitungsspielen noch immer eine weiße Weste, da alle Spiele ohne Gegentor gewonnen worden. Auch wenn Gegner wie Luxemburg, Schottland oder die Ukraine nur einen Vorgeschmack gaben auf die Teams, die bei der EM warten sollten. Besondere Hoffnungen setzte Trainer Marco Pezzaiuoli sicherlich in den Angreifer Lennart Thy und den Mittelfeldspieler Florian Trinks, die beide bei Werder Bremen spielen. Sie besitzen im Team die größte Erfahrung und besonders Thy wusste in der Vorbereitung durch seine abgeklärte Spielweise zu überzeugen. Aber auch die Berliner Spieler Abu-Bakarr Kargbo, Maximilian Zimmer oder Mark Leinau durften sich aufgrund ihrer Leistungen gute Chancen auf eine Nominierung für den EM-Kader ausrechnen und standen im 30er Kader, der erst am Tag vor Turnierbeginn verkleinert werden sollte. Foto: Thorsten Wagner | Bongarts | Getty Images

ür alle anderen Nationen ging es bis Ende März 2009 noch um die Qualifikation zu dem jährlich stattfindenden Wettbewerb. Der Modus bescherte den 52 Teams dabei einen langen Weg. So wurden in einer ersten EM-Qualifikationsrunde 13 Mini-Turniere mit jeweils vier Teams ausgetragen. Die zweite Hürde der EM-Qualifikation, die Eliterunde, wurde wiederum mit sieben Mini-Turnieren zu je vier Teams ausgetragen. Nur die Gruppensieger konnten hierbei ein Ticket für die Europameisterschaft lösen. Vornweg, denn als erstes Team qualifizierten sich die spanischen Junioren. Der Abonnement-Sieger gab sich keine Blöße und wurde seiner Favoritenrolle souverän gerecht. Das Team um Trainer Gines Melendez konnte sich durch Siege über Kasachstan und Tschechien sowie einem Unentschieden gegen Belgien durchsetzen. Dabei imponierten besonders zwei Spieler: Pablo Sarabia, Mittelfeldspieler von Real Madrid, sowie Borja Gonzalez, Stürmer beim Stadtrivalen Atlético. Zum dritten Mal in Folge sollte nun der Pokal nach Spanien geholt werden. Der Druck war dementsprechend hoch auf Trainer Melendez, der in die übergroßen Fußstapfen seines erfolgreichen Vorgängers Juan Santisteban treten will. Einer Trainerlegende, die Spieler wie Iker Casillas, Iván de la Peña oder Barcelonas Jungstar Bojan Krkic geformt hat. Jeweils ohne Punktverlust qualifizierten sich die Teams von Italien, England und den Niederlanden. Besonders das holländische Team beeindruckte dabei: drei Siege und ein Torverhältnis von acht zu null Toren sind eine klare Ansage. Mehr als nur ein Glänzen sollte wohl speziell Stürmer Luc Castaignos in die Augen der zahlreichen Scouts bei der EM bringen. Denn Castaignos erzielte insgesamt drei Tore in der Eliterunde und war so gut wie jedes Mal der Mann des Spiels. Der Nachwuchs des Weltmeisters erledigte seine Aufgaben eher pflichtbewusst. Zwar gab es nicht nur »italienische« Ergebnisse, doch die italienische Mannschaft setzte sich gegen die Konkurrenz aus Österreich, Schottland sowie Georgien immer nur knapp durch späte Tore durch. Noch mehr Mühe hatte die französische Auswahl, letztendlich reichte aber ein ungefährdeter Sieg gegen Weißrussland, ein knapper Erfolg gegen Dänemark und ein Remis gegen Norwegen. Erst in den jeweils letzten Gruppenspielen schafften es die Schweiz und die Türkei. Die Eidgenossen konnten sich dabei vor allem bei ihrem Spieler Nassim Ben Khalifa bedanken, der zum entscheidenen 6:0 Kantersieg gegen Slowenien einen Hattrick schoss. Die Türkische Mannschaft andererseits bewies, dass sie in Sachen Spannung ihrem A-Team bereits in nichts nachsteht. So lag man vor dem letzten Gruppenspiel eigentlich aussichtslos auf dem dritten Platz zurück. Aber nach zwei Unentschieden errang die Türkei gegen Finnland, durch Tore von Hasan Ahmet und Gökhan Töre, endlich auch einen Sieg. Da Rumänien gleichzeitig verlor, durfte der Sieger von 2005 und Halbfinalist von 2008 nun doch noch zur Endrunde fahren.

» Auch die Berliner Spieler Abu-Bakarr Kargbo, Maximilian Zimmer oder Mark Leinau durften sich aufgrund ihrer Leistungen gute Chancen auf eine Nominierung für den EMKader ausrechnen « Vorbereitung ließ Deutschland hoffen Für dieses Jahr hatte sich aber besonders das deutsche Team viel vorgenommen. Denn die Ausbeute der letzten Jahre war durchaus ausbaufähig, so qualifizierte man sich erst gar nicht für das letzte Turnier 2008 und in den Jahren davor gab es nur die undankbaren Plätze 4 und 5. Ob es nun gleich der Titel würde, wie von DFB-Sportdirektor Sammer als Ziel vorgegeben, blieb daher abzuwarten. Besonders nach der Auslosung, bei der Sammer zusammen mit dem UEFA-Generalsekretär David Taylor seinem Team unbequeme Gegner bescherte. So spielt man in der Gruppe B gegen

Marco Pezzaiuoli


dann erstmals die U 17-Euro an den Start ging, kam es glücklicherweise auch gleich zu einer Neuerung beim Sieger, denn überraschenderweise gewann damals die Schweiz. Wie hoch und ausgeglichen das spielerische Niveau in der Altersklasse aber heutzutage ist, zeigte die folgende Endrunde, in der die Schweizer Junioren noch nicht einmal dabei waren.

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Die diesjährige EM-Endrunde war gleichzeitig auch die Qualifikation zur FIFA U 17-Weltmeisterschaft 2009, die Ende des Jahres in Nigeria ausgetragen wird. Die besten drei Teams jeder Gruppe qualifizierten sich dabei für die WM.

EM als Sprungbrett

Foto: Thorsten Wagner | Bongarts | Getty Images

Neben der Titelfrage durfte man gespannt sein, welcher neue Fußballstern in der Endrunde aufgehen wird. Denn die U 17-EM ist immer ein Garant für spektakuläre Spielerentdeckungen. So brachte die EM 2002, die bis dato unbekannten Rookies Christiano Ronaldo und Wayne Rooney auf die Anzeigetafeln des Fußballs. Doch auch die deutschen Entdeckungen in den vergangenen Jahren, wie beispielsweise Toni Kroos oder Clemens Fritz lesen sich im Nachhinein nicht wie die Auswechselbank bei Arminia Bielefeld, sondern gehören heute zur Bel Etage im Profibereich. Das Vorgängerturnier war übrigens die U 16-Europameisterschaft. Ein Turnier, das aufgrund der jahrelangen Dominanz von Spanien und Portugal zu einer Art iberischer Meisterschaft mutiert war. Als in der Saison 2001/02

Das Turnier (MG): Der Auftakt der deutschen Mannschaft sollte gleich ein besonderes Highlight bieten und nicht nur den Spielverlauf betreffend. Die Partie gegen den türkischen Nachwuchs hatte den besonderen Reiz in den direkten Duellen zwischen Spielern aus der Junioren-Bundesliga auf beiden Seiten. Beide Seiten gingen in die Begegnung mit entsprechender Nervosität , doch sollten die Türken diese schneller ablegen und erzielten früh die Führung. Es zeigte sich bereits im ersten Spiel die große Stärke des deutschen Teams: Fast im Gegenzug schlug man zurück und übernahm fortan die Kontrolle auf dem Platz. Angetrieben vom starken Kapitän Yabo drehte man die Partie und ging letztlich als 3:1 Sieger in die Kabine. Der Start war geschafft! »Wir sind die einzige Mannschaft, die das erste Spiel gewonnen hat. Das haben die anderen Teams sicher registriert. Wir dürfen jetzt nicht überheblich werden, sondern müssen unser Spiel konzentriert fortsetzen«, so Kapitän Yabo nach dem geglückten Turnierauftakt. Diese Konzentrierheit und die ganze Qualität der jungen Deutschen bekam der Erzrivale von der Insel im nächsten Spiel zu spüren. Locker und leicht wurde der englische Nachwuchs mit einem 4:0 aus dem Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena gefegt. Ab der 76. Minute auch mit Berliner Beteiligung, als Abu-Bakarr Kargbo für die letzten Minuten der Partie eingewechselt wurde. 8.500 begeisterte Fans sahen dieses Spiel und es deutete sich bereits ein neuer Zuschauerrekord für ein U17-Turnier an. Von der Begeisterung begleitet kam es dann in der abschließenden Vorrunden-Begegnung gegen Holland zum Duell um den Gruppensieg.

Gruppe A

Spanien Italien Frankreich Schweiz

06.05.09 Spanien : Italien 06.05.09 Frankreich : Schweiz 09.05.09 Spanien : Frankreich 09.05.09 Italien : Schweiz 12.05.09 Schweiz : Spanien 12.05.09 Italien : Frankreich


Man konnte noch nicht ahnen, dass es bereits wenige Tage später zum Wiedersehen kommen würde. Marco Pezzaiuoli schonte einige Kräfte und so durfte unser Berliner Vertreter von Beginn an auflaufen. Im dritten Spiel der Gruppe B triumphierte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes in Jena dann mit 2:0 gegen die Niederlande, die trotz der Niederlage ebenfalls das Semifinal-Ticket lösen konnte. Mit der optimalen Ausbeute von neun Punkten aus drei Spielen zog Deutschland als souveräner Gruppensieger ins Halbfinale der U 17-Europameisterschaft ein. Nicht ganz so souverän war der Auftritt anderer Favoriten. Die hochgelobten Spanier verabschiedeten sich ebenso wie Frankreich frühzeitig aus dem Turnier. Und wer nur Karten für die Spiele der Spanien hatte, sollte kurioserweise drei Partien völlig ohne Torerfolg erleben. Spanien beendete das Turnier mit einem Torverhältnis von 0:0. Immerhin reichte dies noch aus, um sich vor den Franzosen den dritten Platz in der Gruppe zu sichern, der die Teilnahme an der WM ermöglicht. Der große Verlierer der Endrunde war demnach die französische Auswahl. Quasi in letzter Minute und damit ganz im traditionellen Stile der Vorbilder, buchten die italienischen Jungs ihr Halbfinal-Ticket und trafen in dieser Partie auf die DFB-Auswahl. Das ewige Duell zwischen Italien und Deutschland sollte den großen Spielen in nichts nachstehen. Es entwickelte sich eine taktisch geprägte Begegnung mit wenigen Chancen und Dominanz der Abwehrreihen. Eine Kölner Produktion sollte dann die Weichen auf Endspiel stellen. 10 Minuten vor Schluss erlöste Reinhold Yabo sein Team und die deutschen Fans im Stadion mit dem 1:0. Und in der 76. Minute erzielte sein Vereinskollege Basala-Mazana das zweite Tor des Spiels und führte damit die endgültige Entscheidung herbei.

Fiiiinaaaale!

>> Unser in sich geschlossenes Fördersystem unter dem Dach des DFB, der Deutschen Fußball-Liga und den Klubs in Deutschland bietet den Spielern optimale Möglichkeiten zur Entwicklung. Durch Leistungssteuerung, beispielsweise mittels Leistungsdiagnostik oder einer einheitlichen Spielphilosophie, wurden wichtige Weichen gestellt. In der Betreuung unserer Auswahlmannschaften haben wir eine weitere Professionalisierung vorgenommen. Wir tragen damit unseren Ansprüchen in der Individualisierung und bei der Persönlichkeitsentwicklung unserer Talente Rechnung. Es ist erkennbar, dass wir heute die Spieler besser ausbilden. Unser Ziel muss die Weltspitze sein. << Und wieder Holland Deutschland-Holland. 22.000 Zuschauer. Der Klassiker des Fußballs und man stand sich wie 1974 in einem Finale auf deutschem Boden gegenüber. Weitere Parallelen sollten sich dem älteren Zuschauer im Verlauf der Spielzeit zeigen. Ging damals die holländische Mannschaft früh in Führung, so tat es ihr die holländische U17 gleich. Nach einem Ballverlust passte ein Holländer den Ball in den Fuß von Luc Castaignos, der aus kurzer Distanz zum ersten Treffer der Partie einschob. Doch wie vor 35 Jahren sollte auch diese holländische Mannschaft große Chancen auslassen, was sich bekanntlich im Fußball rächt. Werder Bremens Stürmer Lennart Thy, der dem deutschen Team zu Beginn des Turniers wegen einer leichten Verletzung nicht voll zur Verfügung stand, erzielte kurz vor dem Pausenpfiff per Kopf den Ausgleich. Mit einem Unentschieden ging es in die Halbzeit. Nach der Halbzeit spielte das deutsche Team weiterhin auf Sieg ohne jedoch große Chancen herauszuspielen. In einigen brisanten Situationen stand den Holländern das Glück bei und so feierte man seitens Oranje den Pfiff, der die Verlängerung bedeutete wohl als gelungenes Etappenziel. Und es sollte auch bis drei Minuten vor Schluss dauern, bis der eingewechselte Florian Trinks (Werder Bremen) mit einem traumhaften Freistoß das entscheidene Tor erzielte und die Holländer aus ihren Träumen riss. 2:1 - für Deutschland! Europameister! Es war ein tolles Finale eines tollen Turniers, das in Deutschland den würdigen Sieger fand. Die deutsche Mannschaft begeisterte nicht nur mit körperlicher Überlegenheit, sondern individueller Qualität und spielerischer Klasse. Lennart Thy, Shkodran Mustafi oder Reinhold Yabo, übrigens der Neffe des

Matthias Sammer ehemaligen Kölners Anthony Baffoe, sind Namen, die man sich merken sollte. Mustafi, der die deutsche Hinterreihen souverän ordnete und seine Mitspieler immer wieder antrieb, verlässt im Sommer den HSV und wechselt auf die britische Insel zum FC Everton. Nach dem U19-Erfolg im letzten Jahr ist dies bereits der zweite Triumph im Jugendbereich in relativ kurzer Zeit und ein Beleg für die exzellente Arbeit in der Nachwuchsförderung im deutschen Fußball. Das Talentförderprogramm wurde unter Gerhard Mayer-Vorfelder als DFBPräsident im Jahr 2002 auf den Weg gebracht. Im nächsten Schritt, mittlerweile führt Dr. Theo Zwanziger die Geschicke des größten deutschen Einzelsportverbandes, wurden in der Bundesliga, der 2. Bundesliga und der 3. Liga Leistungszentren eingerichtet. Es folgten die Eliteschulen des Fußballs, die der DFB zusammen mit der DFL auszeichnet. Und schließlich der von DFBSportdirektor Matthias Sammer eingeleitete Weg der Eliteförderung mit den Ausbildungskonzeption » Der weite Weg zum Erfolg «. Das Ziel ist klar: Quantitativ und qualitativ soll ein großes Potenzial an Talenten den Sprung in den professionellen Fußball schaffen. Perspektivisch soll diese erstklassige Ausbildung dazu führen, die Nationalmannschaft in der Weltspitze zu etablieren. Die Europameisterschaft der U 19 im vergangenen Jahr und die Leistungen der U 17 bei der Europameisterschaft im eigenen Land lassen darauf hoffen, dass der Erfolgsgeschichte des deutschen Fußballs in den kommenden Jahren noch einige weitere Kapitel hinzugefügt werden.


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- Cup Finale 2009 Hertha BSC vs. 1. FC Union Berlin 1:0 Kargbo (15.) ; 1:1 WeiĂ&#x; (28.) ; 2:1 Stephan (41.) ; 3:1 Neumann (51.)

HERTHA BSC U19

3:1

A-Jugend

Foto: SNAPS

Schmidt - Morales, Neumann, Brown-Forbes, Gerlach (80. Ujazdowski) - Coric, Podrygala (83. Caliskan), Zimmer, Ali-Saleha - Kargbo, Stephan

Hertha BSC vs. Tennis Borussia Berlin

Foto: SNAPS

1:2

C


B

HERTHA BSC U17 Carly - Gündüzer, Gottschick, S. Breitkreuz, P. Breitkreuz - NgankamHontcheu (52. Kiesewetter), Schünemann, Brecht (75. Schulz) - Saberdest, Scheffler (66. Rath), Obst (58. Matzner)

5:4

Foto: SNAPS

Hertha BSC vs. Hertha 03 Zehlendorf

1:0 Gottschick (4.), 2:0 Obst (18.), 2:1 Orhan (25.), 3:1 Scheffler (49.), 4:1 Scheffler (52.), 4:2 Runge (56.), 5:2 Kiesewetter (67.), 5:3 Runge (70.), 5:4 Güleryüz (72.)

TENNIS BORUSSIA U15 Künnemann - V.Kausch, Birkagci, Steinbeck, N.Kausch - Kretschmer, El-Ali (68.Philipp), Lenz, Reimann - Srbeny, Özcin

0:1 Reimann (19.) ; 0:2 Özcin (28.) ; 1:2 Kleineberg (43.)

Werner-Seelenbinder-Sportpark Oderstrasse 182 Berlin-Neukölln Himmelfahrt Donnerstag, 21.05.2009


Sejad Salihovic

Foto: Sport-Press

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Minerva, Hertha 03, Hertha BSC... Eine klassische Berliner Fußballerkarriere und doch so ungewöhnlich

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m ein Haar wäre die Karriere von Sejad Salihovic im Sande verlaufen. Es war an einem Frühlingstag Ende der 90er Jahre. .. Salihovic kickte noch beim SC Minerva Berlin 93. Klein Sejad saß mit großen Augen auf der heimischen Couch. Neben ihm redete ein fremder Vereinsvertreter auf ihn ein und riet ihm zu einem Wechsel. »Sejads größerer Bruder hatte mir erzählt, dass sich ein Mann von einem Verein Namens Türk Gücü immer wieder meldete und Sejad mit vielen Versprechen überreden will, Minerva zu verlassen«, erzählt Stefan Mangott, Salihovic’ Jugendtrainer bei Minerva, mit einem Augenzwinkern die Anekdote. Auf den nächsten Besuch des Unbekannten hatte Mangott sich gut vorbereitet. »Ich bin so schnell es geht vorbei gekommen und habe dem Mann erklärt, dass Sejad nicht abgeworben wird.« Von dem Vereinsvertreter, geschweige denn vom Club, habe Mangott nie mehr etwas gehört. Damals jagte Sejad Salihovic noch in der D-Jugend dem runden Leder nach. Mit sieben Jahren kam er mit seinen Eltern von Bosnien nach Deutschland – als Flüchtling. Die zertrümmerte Heimat hatte die Familie auf Grund des tobenden Balkankrieges verlassen müssen. Dem SC Minerva 93 schloss er sich 1995 an. »Ich glaube durch Freunde und über den Bolzplatz kam Sejad zu uns«, blickt Mangott zurück und findet nur gute Worte über seinen ehemaligen Schützling: »Er war ein lieber und vernünftiger Kerl, der sich leicht eingegliedert hat. Seinen starken linken Fuß hatte er schon damals gehabt.« Doch die rar gesäte Gabe des heutigen Hoffenheimers weckte schnell die Begehrlichkeiten anderer Clubs. 1998 wechselte Salihovic zu Hertha 03 Zehlendorf. »Natürlich hätte ich ihn damals gern behalten, aber die C-Jugend war abgestiegen. Mit dem Wohlfühlfaktor eines kleinen Vereines kann man keinen guten Spieler in diesem Alter mehr halten«, gibt sich Mangott diplomatisch. Er wusste den Techniker ja auch in guten Händen. Rüdiger Schröder durfte sich bei den Zehlendorfern an dem Rohdiamanten

» Neben Salihovic kickten auch der zu Spartak Moskau gewechselte Malik Fathi und der Herthaner Sofian Chahed bei Hertha 03 Zehlendorf « versuchen, der so ungeschliffen damals gar nicht mehr war. »Neben dem dominanten linken Fuß war er technisch stark und hatte großes taktisches Verständnis«, lobt Schröder, der weiß wovon er spricht. 18 Jahre war er Jugendtrainer. Mehr als die Hälfte davon stand Schröder für die Zehlendorfer an der Seitenlinie, bei denen diese Saison 38 Nachwuchsmannschaften um Punkte kämpfen. »Manchmal wissen die Jungs in diesem Alter noch nicht, wo sie hinlaufen sollen oder wie sie in der Raute zu spielen haben. Das war bei Sejad nicht der Fall.« Die Folge: der Pokalschrank füllt sich. In der Halle putzen die Zehlendorfer alles weg und wurden 2x Nordostdeutscher Fußballmeister. Auf dem echten Grün holten sie die Berliner Meisterschaft. »Das war sicherlich meine erfolgreichste Zeit bei Zehlendorf. Wir hatten aber auch einen guten Jahrgang«, schwärmt Schröder, der aus beruflichen Gründen heute Co-Trainer bei der C-Jugend von Schwarz-Weiß Neukölln ist. Neben Salihovic kickten auch der zu Spartak Moskau gewechselte Malik Fathi und der Herthaner Sofian Chahed bei den 03ern. Auch wenn Schröder Salihovic in dieser Zeit in die richtige Richtung lenkte, nimmt er sich nicht so wichtig. »Dass Sajed zu uns gekommen ist, war damals das Beste, was ihm passieren konnte. Dennoch stelle ich mich nicht hin und sage: ‚Hurra, ich habe den Sejad trainiert’.« Schröder weiß nur zu genau, dass er ein kleiner Baustein in Salihovic’ Karriere sei. Und: »Die Jungs waren von Haus aus gut.« Einen weiteren Faktor gebe es aber noch, damit es mit dem Profivertrag


SC Minerva 1893 (1995-1998)

Der SC Minerva 1893 ist ein Verein im Bezirk Tiergarten und hat sich besonders durch die Talentförderung einen Namen gemacht. Minerva war die erste Station im Vereins-Fußball vieler Berliner Spieler. Davon sind zwei derzeitig aktuell als Profis tätig. Neben Salihovic kickte auch Ümit Karan von Galatasaray das erste mal gegen den Ball im Moabiter Club. Die Herrenmannschaft spielt aktuell in der Kreisliga B.

Text: Sebastian Bures

Im Jugendbereich werden immer gerne Spieler gesucht für die Jahrgänge zwischen Minis und C-Jugend. www.scminerva1893.de Ansprechpartner: Jugendleiter Frank Pannier 030 | 453 26 05

auch klappt. »Der Faktor Glück macht 50 bis 60 Prozent aus. Wie sagt man so schön: ‚Man muss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein.’ Dann muss man noch jemandem aufgefallen sein und ihn überzeugt haben, damit man den Sprung zu den Profis schafft«, meint der 40-jährige Selbstständige. Stefan Mangott pflichtet ihm bei: »So extrem herausragend war Sejad nicht, auch wenn er in meiner Zeit einer von vier bis fünf guten Spielern war.« Seiner Meinung nach hätte der heutige Regionalliga-Spieler von Türkiyemspor Berlin, Hakan Cankaya, größere Chancen auf einen Profivertrag gehabt. »Er war besser – obwohl er zwei Jahre jünger war.« Das Glück aber war Sejad Salihovic hold. 2000 wechselte er zu den U19Junioren von Hertha BSC Berlin. Über die zweite Mannschaft schaffte er den Sprung ins Bundesligateam. Am 26. September 2004 gab der 1,80m große Mittelfeldspieler sein Erstligadebut gegen den Hamburger SV. Salihovic kam nur weitere viermal für die Herthaner Profis zum Einsatz. Trotzdem hatte er Ralf Rangnick auf sich aufmerksam gemacht und holte ihn 2006 von der Spree an den Neckar. Der damalige Regionalligist TSG Hoffenheim blätterte 250.000 Euro für einen 21-Jährigen hin, der lediglich bei den Hertha-Amateuren 35 mal in 88 Spielen geknipst hatte. Der Rest der Erfolgsgeschichte zwischen dem Flüchtling aus Gornji Sepak und dem einstigen Dorfclub ist mittlerweile bundesweit bekannt.

FC Hertha 03 Zehlendorf (1998-2000)

Berlins Talenteschmiede. Der Verein im Süden Berlins ist deutschlandweit bekannt für seine herausragende Jugendarbeit, die vielen Berliner Jungs den entscheidenen Schliff gab auf dem Weg zum Profi-Fußballer. Ob Littbarski, Ziege, die Kovac Brüder oder zuletzt Sofian Chahed, Malik Fathi und Thorben Marx, sie verbrachten alle eine wichtige Phase ihres Werdegangs an der Onkel-Tom-Strasse in Zehlendorf. Und dies ist nur eine kleine Auswahl der Profis, die durch die Zehlendorfer Ausbildung gingen. Aktuell spielt die Herrenmannschaft in der Verbandsliga, wobei die Jugendabteilung mit der A-Jugend in der Regionalliga spielt, die B-Jugend hoffentlich noch die Bundesliga hält und alle anderen Jahrgänge in den jeweils höchstmöglichen Spielklassen vertreten sind. www.h03.de

Die Rückkehr ins Olympiastadion verlief nicht ganz so glücklich Hoffenheim unterlag Hertha BSC am 12. Spieltag mit 0:1. Den Siegtreffer erzielte Voronin in der 70. Minute. Ein Berliner hatte das Nachsehen: Salihovic im Duell mit Cicero Foto: Lutz Matthias

Kontakt: Geschäftsstelle F.C. Hertha 03 Zehlendorf e.V. Onkel-Tom-Straße 52a-54a, 14169 Berlin Telefon 030 | 3198144-110 Fax 030 | 3198144-9


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Muster Sch端ler Berliner Profis im Fokus... Fotos: Bongarts | Getty Images



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Banecki Twins

» Sylvie und Nicole (21): Zwei Berlinerinnen im Trikot des FC Bayern München «

Fotos: DFB; Sport-Press


83 82 Was macht ihr am 17. Juli 2011? » Natürlich feiern wir den WM-Titel « Seid so nett und beschreibt euch bitte mal gegenseitig, welche Stärken und Schwächen hat deine Schwester? Nicole: Zu Sylvies Stärken zählen ihr guter Schuss, ihre Technik, Durchschlagskraft und ihr Spielwitz. Als Schwäche würde ich ihre Ausdauer zählen. Sylvie: Nicole bringt wirklich fast alles mit, was eine gute Fußballerin braucht, um es nach ganz oben zu schaffen. Sie ist schnell, wendig, technisch gut und hat ein gutes Auge. Jedoch denke ich, dass sie noch viel an ihrem Körper und der Kopfballtechnik arbeiten muss. Dann kann Sie es ganz nach Oben schaffen. Ihr seid einen Weg gegangen, von dem viele junge FußballerInnen in Berlin träumen: von TeBe Berlin zu Deutschlands erfolgreichstem Fußballclub, FC Bayern München. Wie fühlt es sich an, wenn man zum ersten Mal das Trikot überstreift? Dieser Weg war nicht immer ganz einfach. Letztendlich sind wir zum FCB gewechselt und ich denke, dass dies damals eine sehr wichtige Entscheidung war. Es fühlt sich einfach nur gut an, für den FCB zu spielen und ich freue mich jedes Mal, das Trikot anziehen zu dürfen. Das war natürlich ein tolles Gefühl. Wenn man den Namen FC Bayern hört, löst das bei vielen schon eine besondere Empfindung aus. Der FC Bayern München zählt bis dato als Deutschlands erfolgreichster Fußballclub und ist zudem einer der berühmtesten Vereine der Welt. Da ist es auf jeden Fall eine Ehre, dieses Trikot überstreifen zu dürfen. Bevor man ein Angebot des FCB erhält, muss man natürlich auf sich aufmerksam machen. Wie habt ihr eure Zeit bei TeBe erlebt? In Berlin konnte man leider nur bis zur D-Jugend bei den Jungs mitspielen, also mussten wir dann in eine Mädchenmannschaft wechseln. Tennis Borussia Berlin ist vor allem bei den Jungs für sehr gute Jugendarbeit bekannt, deswegen haben wir uns für den Wechsel dahin entschieden. Anfangs musste man sich erst einmal wieder daran gewöhnen, nur mit Mädchen zu kicken. Wir waren in der C- und B-Jugend ein tolles Team und haben fast jeden Titel gewonnen. An den Übergang zur 1. Frauenmannschaft erinnere ich mich eher ungerne zurück. Wir verbrachten in der Jugend bei TeBe Berlin

eine schöne Zeit, an die ich mich wirklich sehr gerne zurückerinnere. In dieser Zeit lernten wir wirklich viel dazu. Als wir dann aufgrund unseres Alters nicht mehr in der Jugend spielen durften, kamen wir zu den Frauen. Leider sah es dort nicht mehr so rosig aus und die Perspektiven waren nicht so gut, wodurch der Gedanke über einen Wechsel wuchs. Dann kam das Angebot des FCB. Wer hat euch kontaktiert und wie kam der Wechsel zustande? Francis, unser Bruder, der uns in solchen Dingen managet, hatte uns vermittelt. Wir wurden dann nach München eingeladen, um uns ein Bild machen zu können. Von beiden Seiten klappte es auf Anhieb und uns gefiel der Verein von Beginn an. Das Team war einfach super und rundum empfanden wir auch alles als tiptop. Das überlegt man sich dann nicht zweimal, ob man für so einen großen Club spielen möchte. Heute sind wir super glücklich, haben eine Ausbildung und einen TopVerein, für den wir spielen dürfen. Der Wechsel fiel wohl umso leichter, da ihr beide ein Angebot erhalten habt. Aber hättet ihr den Wechsel auch einzeln vollzogen? Ich denke, dass so ein Wechsel – 600km weit weg von zu Hause, ohne Familie und Freunde – niemals in Erwägung gezogen wurde. Noch dazu kommt, dass wir uns eines Tages mal geschworen haben, dass es uns nur im Doppelpack gibt. Aber man soll ja nie „nie“ sagen, daher weiß letztendlich nie, was die Zukunft bringt, aber am schönsten ist es doch jemanden an der Seite zu haben, der mir seelenverwandt ist. Ich denke auch, dass wir den Wechsel einzeln nicht vollzogen hätten. Gott hat uns als Zwillinge geboren und deswegen sollte es uns auch nur zusammen geben. Aber was in der Zukunft passieren wird, weiß man ja nicht. Was waren die entscheidenden Gründe, die für den Wechsel nach München sprachen und wer stand euch bei der Entscheidungsfindung zur Seite? Angetrieben hat uns der Wunsch, uns sportlich sowie menschlich weiter zu entwickeln.

Der perfekte Verein war, wie ich es heute weiß, der FCB. Um uns weiterentwickeln zu können, war ein Wechsel dringend notwendig. In Berlin gab es leider nicht viele gute Frauenmannschaften und keine, die in der 1. Bundesliga spielte. Bei Bayern hatten wir dann unsere große Chance und Perspektive gesehen. Zur Entscheidungsfindung stand uns dann unsere Familie zur Seite, die uns immer unterstützt hat. Die Frauenabteilung des FCB ist noch nicht ganz so erfolgreich wie die der Männer, aber wie groß schätzt ihr die Chancen ein, dass es diese Saison zum ersten Bundesliga-Titel der FCB-Frauen-kommt? Die Chance schätze ich nicht als unmöglich ein. Eine Meisterschaft wäre sensationell, aber die kommt uns nicht einfach zugeflogen. Dies muss man sich verdienen und dazu gehört viel Arbeit und der Wille zu kämpfen. Bisher sieht es aber ganz gut aus. Ich denke, dass die Chancen dieses Jahr ausge-


sprochen hoch sind, die Mischung passt einfach. Jede Spielerin hat ihre individuellen Stärken. Wirft man diese in eine Schale, so wird es für alle Teams der Bundesliga schwer, weil wir dann unverwundbar sind. Wir denken aber von Spiel zu Spiel und wollen am Ende den Titel holen. Wie schaut denn ein typischer Trainingstag beim FC Bayern München aus? Um 18 oder 19Uhr beginnt das Training, zirka 10 Minuten vorher gehen wir raus. Einige spielen dann »5 gegen 2«. Die anderen trainieren individuell ihre kleinen Schwächen. Kurz danach beginnt dann das Training. Das Training ist auch immer nach verschiedenen Schwerpunkten ausgerichtet, z.B. Passspiel- oder Torschusstraining. Schauen auch mal die Männer des FCB bei euch vorbei? Tauscht man sich mal mit Stars wie Ribery, Toni oder Lahm aus? Nein, das kommt so gut wie nie vor. Da die Männer woanders trainieren, ist der Kontakt eigentlich kaum vorhanden. Ich habe das auch noch nicht erlebt. Es kann Fotos: Sport-Press

mal vorkommen, dass wir an der Säbener Straße trainieren und wir einem Spieler der Männermannschaft über den Weg laufen. Dann grüßen wir uns, mehr aber auch nicht. Selbstverständlich ist Berlin von keiner Stadt zu toppen und München hat ja außer Lederhosen, Oktoberfest und Weißwurst vermeintlich eh nichts zu bieten. Erklärt doch mal einem überzeugten „Lederhosenauszieher“ die schönen Seiten der Stadt. (lacht) Dass Berlin die geilste Stadt der Welt ist, darüber muss ich nicht einmal nachdenken. Aber München ist auch ganz cool, mir gefällt die ruhige, friedliche Art der Lederhosenträger. Auch hier gibt es zahlreiche schöne, gemütliche Plätze, die sehenswert sind. Absolut, Berlin ist einfach sehr schwer zu toppen und mein Herz wird immer für meine Heimatstadt schlagen. München ist schon arg ruhig und sehr sauber. Die Stadt gehört zu einer der schönsten Deutschlands, nicht nur aufgrund der vielen Sehenswürdigkeiten. Wie haben die zwei Jahre in München euch persönlich beeinflusst? Die zwei Jahre in München haben uns auf jeden Fall positiv beeinflusst. Ich denke, dass wir uns menschlich und vor allem sportlich sehr weiterentwickelt haben. Ich hoffe aber auch weiterhin, dass es stets bergauf geht und diese schöne Phase des Lebens noch länger anhält. Wir haben in dieser Zeit sehr viel dazugelernt und sind sicherlich ein Stück erwachsener geworden. Länderspiele, Bundesligaeinsätze – der Terminplan ist enger geworden. Wie oft seid ihr denn in der Berliner Heimat? Und besteht denn noch Kontakt zu den ehemaligen Vereinen? Das stimmt allerdings. Recht viel Zeit bleibt uns nicht, um unsere Familie und Freunde in Berlin zu besuchen. Ich fahre etwa drei Mal im Jahr nach Hause und diese Momente weiß ich dann ganz genau zu schätzen. Ich nutze meine Zeit in Berlin dann so sinnvoll wie möglich aus, als wäre es der letzte Besuch in dieser Stadt. Kontakt zu meinen früheren Vereinen habe ich nicht mehr. Mit einigen

ehemaligen Mitspielerinnen pflege ich noch Kontakt, mit denen wir auch heute noch wie in alten Zeiten um die Häuser Berlins ziehen. Natürlich versuchen wir so oft es geht nach Hause zu fahren, aber im Durchschnitt passiert das nur drei bis vier Mal im Jahr. Auch ich habe keinen Kontakt mehr zu meinen ehemaligen Clubs, aber es gibt natürlich noch einige Freundinnen von früher, die mir auch heute noch am Herzen liegen. Wenn ihr euren bisherigen fußballerischen Werdegang betrachtet, welche Momente sind da besonders erwähnenswert und welche Personen hatten besonderen Einfluss auf eure Entwicklung? Einer der schönsten Momente für mich war, als die Bundestrainerin Maren Meinert (U20) mir mitteilte, dass ich bei der U20-WM in Chile dabei sein würde. Einige Spielerinnen weinten, weil ein großer Traum geplatzt war, doch ich weinte vor Freude. Erst dann wurde mir zum ersten Mal bewusst, wofür ich jeden Tag trainiere und für was ich meine ganze Freizeit opfere. Meine Familie nimmt für mich dabei einen großen Stellenwert ein, da sie mir Kraft und Glauben gegeben hat. Unser Vater ist unser größter Fan und ihm haben wir insbesondere sehr viel zu verdanken. Natürlich kamen wir auch in den Genuss wirklicher Top-Trainer, die uns viel gelehrt haben. Es gab viele schöne Momente, tolle Siege und Erfolge im Verein. Das Gewinnen der U19-Europameisterschaft 2007 bedeutet mir aber ganz besonders viel. Auch das Erkämpfen der Bronzemedaille in Chile bei der U20-WM werde ich immer in Erinnerung halten. Unser Vater ist wirklich ein wichtiger Bezugspunkt in unserem Leben. Er war immer mit Herz und voller Leidenschaft dabei und hat kaum ein Spiel von uns verpasst. Allgemein denke ich auch, dass unsere Familie und alle bisherigen Trainer großen Anteil an unserem Erfolg haben. Und was macht ihr am 17. Juli 2011? Die Weltmeisterschaft feiern.

Interview: YK


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Talente macher

Auf dem Weg nach oben bedarf es der richtigen F端hrung. Berliner Trainer, die Talente entdeckt haben und formen. Interviews: Alexander Golya



Ingo Weniger lin und im turbulenten Jahr 1998 auch kurzzeitig die Männermannschaft. Anschließend war ich für den BFV auf Honorarbasis tätig. Nachdem Falko Götz bei Hertha BSC die jetzigen Strukturen aufbaute, entschied ich mich 2000 deren B-Jugend zu trainieren, auch wenn dies nur von kurzer Dauer war. Ein Jahr später kam ich dann wieder zum BFV, bin seitdem als Verbandstrainer mehrerer Juniorenauswahlen tätig und fühle mich hier sehr wohl.

03 Zehlendorf gefällt mir ebenso sehr gut. Stefan Brandenburger, der die B-Lizenz gerade absolviert hat, leistet dort hervorragende Arbeit. Auch die A-Junioren von Tennis Borussia unter der Leitung von Markus Schatte kommen in den Genuss einer hervorragenden Fußballausbildung.

» Ich koordiniere Trainerlehrgänge und

Man sollte da differenzieren. Wir haben in Berlin eine breite Basis im Jugendfußball bezüglich der F-, E- sowie D-Junioren. Mit der C-Jugend werden dann die Unterschiede zwischen den Vereinen größer, was dann bei den noch älteren Jahrgängen gipfelt.

arbeite deren Inhalte aus. Zudem beVerbandstrainer Berlin der B2-U21 (Männer) und U17 & U21 (Frauen)

tätige ich mich bei der B-Lizenz-Ausbil-

Herr Weniger, Ihre aktive Laufbahn liegt bereits einige Jahre zurück. Können Sie den jüngeren Lesern einen kurzen Einblick in Ihre bisherige Karriere gewähren?

nahmslos das ganze Jahr unterwegs. «

Aufgewachsen bin ich in der ehemaligen DDR und ging mit 10 Jahren zum 1.FC Magdeburg, wo ich groß geworden bin. Als Junior in der Männermannschaft hatte ich leider keine Perspektive, sodass ich nach Berlin zu Union wechselte. Als Libero, eine heute fast ausgestorbene Position, bestritt ich bis 1987 insgesamt 173 Spiele und war lange Zeit Spielführer. Parallel zum aktiven Fußball studierte ich Sportwissenschaften und bin seit 1984 Diplom-Sportlehrer.

Ein klassischer Trainer bin ich eigentlich nicht. Eher bezeichne ich mich als Coach von sieben Berliner Jugendauswahlen, darunter den B-Junioren, A-Junioren, der U21 sowie der Mädchenauswahl der U17 und der Frauen der U21. Das Training meiner Auswahlspieler findet in den Vereinen statt, in denen sie stark eingespannt sind. Ich bin dafür verantwortlich, Spieler in die Auswahlmannschaften zu berufen und sie bei Spielen zu coachen. Aber mehr als eine sporadische Trainingseinheit vor den Spielen ist meist nicht möglich. Ich habe mit jeder Mannschaft jährlich etwa 3-4 Spieltermine. So coachte ich z.B. vom 18.-21. April die B2-Junioren beim Länderpokal in Duisburg. Neben der Verantwortung für die Auswahlmannschaften bin ich intensiv in der Trainerausbildung des BFV eingebunden. Ich koordiniere Trainerlehrgänge und arbeite deren Inhalte aus. Zudem betätige ich mich bei der B-Lizenz-Ausbildung beim DFB. Somit bin ich fast ausnahmslos das ganze Jahr unterwegs.

Ist dabei auch Ihr Wunsch nach einer Trainerlaufbahn nach dem aktiven Fußball entstanden?

Eigentlich schon vorher. Bereits während meiner Karriere bei Union und in der DDR-Jugendnationalmannschaft, für die ich 30 Spiele bestreiten durfte, entwickelte sich eine große Leidenschaft heraus, irgendwann mal als Trainer im Profibereich oder leistungsorientierten Nachwuchsbereich tätig zu sein. Dieser Wunsch erfüllte sich dann auch. Sie sind seit 2001 Verbandstrainer beim Berliner Fußball-Verband (BFV).

Richtig, doch erste Erfahrungen als Trainer konnte ich bereits bei Stahl Hennigsdorf in der 2. Profiliga sammeln, wo ich bis zur Wende 1990 unter anderem Cheftrainer war. Ab 1993 trainierte ich dann die verschiedensten Altersklassen von Union Ber-

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dung beim DFB. Somit bin ich fast aus-

Wie kann man sich den Arbeitsalltag eines Verbandstrainers vorstellen?

Sie haben stets einen intensiven Einblick in die Entwicklung der Spieler. Wie zufrieden sind Sie mit der Vereinsarbeit im Berliner Jugendbereich?

Meine Spieler in den Auswahlteams werden top geschult. Dabei möchte ich explizit die Arbeit von Hertha BSC, aber auch Union loben. Die Philosophie der B-Junioren/A-Junioren beim FC Hertha

Bemerken Sie eine größer werdende Schere zwischen Top-Mannschaften im leistungsorientierten Jugendfußball und den restlichen Teams?

Wie erklären Sie sich dieses Gefälle?

Man merkt schon deutlich den Unterschied zwischen Teams, die fünf Mal in der Woche trainieren und regelmäßig Trainingslager besuchen und den Teams, die vielleicht nur zwei Trainings abhalten. Es ist bemerkenswert, dass z.B. die B2 von Hertha BSC in der Regionalliga spielt und sich dort auch wacker hält. Das ist einerseits mit den Trainingsbedingungen begründet, aber auch in der Ausbildung der Trainer. Kleinere Vereine trainieren maximal drei Mal pro Woche, was für die absolute Spitze zu wenig ist. Auch in den Auswahlteams sind ausschließlich Spieler dabei, die jeden Tag in der Woche Training erhalten. Es existieren zwei B-Junioren-Auswahlmannschaften. Worin unterscheiden sich diese?

Es gibt die Regelung, dass in der diesjährigen B1 lediglich Spieler aus dem 92er Jahrgang spielen und in der B2 Spieler, die 1993 geboren wurden. Eine Differenzierung nach der sportlichen Leistung ist also kein Kriterium. Als Beispiel möchte ich dabei Nico Schulz anführen. Nico könnte zwar aufgrund seiner fußballerischen Qualitäten in der B1 spielen, doch ist er aus dem 93er Jahrgang und somit nur für die B2 spielberechtigt. Bundesweit gibt es insgesamt 21 Landesfußballverbände. An welcher Position sehen Sie Berlin?

Wir gehören mit den anderen zwei Stadtstaaten Hamburg und Bremen zu den drei kleinsten Fußballverbänden. Dennoch sind wir, in Gegensatz


zu den genannten, seit nunmehr über 10 Jahren ganz oben mit dabei. Einen großen Anteil an dieser Entwicklung hat auch das seit 2001 existierende Stützpunktsystem. Der DFB-Stützpunkt-Koordinator Stefan Howaldt leistet dort ausgezeichnete Arbeit, die sich auch bemerkbar macht. Am 6. Mai diesen Jahres startete die U17-EM in Deutschland. Welche Spieler Ihrer Berliner U17-Auswahl haben Sie als Teil dieser Mannschaft gesehen?

Leider ist der Kreis der Spieler, die in Frage kamen, erst sehr spät kleiner geworden. Der DFB lässt sich diesbezüglich viel Zeit, was den Druck auf die Spieler erhöht, die sich im erweiterten Kreis der Nationalmannschaft befinden. Ich bin aber davon ausgegangen, dass Abu-Bakarr Kargbo von Hertha BSC mit im Kader stehen wird. Bei Spielern wie Tim Scheffler war ich mir nicht sicher.Er ist ein starker Stürmer, doch hat der DFB mit Kargbo bereits einen Spieler, der auf derselben Position eingesetzt wird. Hingegen bin ich etwas erstaunt, dass Sascha Schünemann oder Max Zimmer nicht kontinuierlich dem Team angehören. Doch selbst wenn sie den Sprung in die U17 zur EM nicht geschafft haben, muss der Ansporn für sie vorhanden sein, sich weiter voranzutreiben. Wie weit vorne haben Sie die U17 unter Trainer Marco Pezzaiuoli bei der EM erwartet?

Der Trainer hat natürlich als Ziel den Titelgewinn ausgegeben, zumal wir Gastgeber waren. Darin lag aber auch die Gefahr, da wir keine Qualifikation spielen mussten und es dadurch schwer ist, sich einzuschätzen. Ich rechnete aber auf jeden Fall mit dem Halbfinale. Wie wichtig ist es den Spielern, Teil einer deutschen Nationalmannschaft zu sein?

Das Streben der jungen Spieler ist überwältigend, irgendwann für Deutschland zu spielen. Bei den eben bereits erwähnten Scheffler und Schünemann ist ein großes Interesse erkennbar, sich weiterzuentwickeln und sich international zu präsentieren. Man muss aber natürlich auch aufpassen, dass Spieler nicht abheben und das steigende mediale Interesse nicht kontraproduktiv wird. Sie sind seit nunmehr 8 Jahren Verbandstrainer der Junioren in Berlin. Gibt es derzeit Spieler, die aus der U17 herausstechen und irgendwann in der Bundesliga zu sehen sein werden?

Der Kader der Berliner U17 ist sehr ausgeglichen und tief. In der Vergangenheit hatten wir immer Spieler, die herausragende Persönlichkeiten waren. Patrick Ebert trainierte ich in der FlatowSchule als er in der 7. Klasse war und ich ahnte da bereits, dass aus ihm was werden wird. Er war besessen vom Fußball. Auch Kevin-Prince Boateng oder Ashkan Dejagah waren Spieler, bei denen überdurchschnittliche Leistungen früh erkennbar waren. Solche Spieler haben wir derzeit in Berlin nicht. Doch beginnt gerade jetzt für die U17-Spieler die heiße Phase, in der sich der weitere Weg entscheidet, der Sprung zu den Männern erfolgen kann und die Entwicklung sich vorantreibt. Als Verbandstrainer coachen Sie auch die U17 sowie die U21 der Frauen. Wie leistungsstark sind diese Berliner Auswahlmannschaften?

Man muss schon sagen, dass wir hinter Deutschlands besten Juniorinnen, wie z.B. der hessischen Mannschaft, nicht zu den besten Teams gehören. Leider haben die Frauen kaum Möglichkeiten, in unseren Auswahlteams zu trainieren, da wir keinen Trainingsplatz haben. Sie sind allesamt sehr motiviert, engagiert und haben viel Potenzial. Vielleicht klappt die Organisation eines Platzes in der Zukunft.

schaft der Frauen und ich gehe davon aus, dass beide ihren Weg machen werden. Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und dem DFB aus?

Die Zusammenarbeit ist zufriedenstellend und ich bin ständig in die Arbeit des DFB mit eingebunden. Dadurch, dass wir regelmäßig 4-5 Nationalspieler der U17 stellen, entsteht ein noch engerer Kontakt mit dem Verband. Auch die Verbandstrainertreffen, bei denen neben allen Verbandstrainern auch Matthias Sammer teilnimmt, helfen, die Zusammenarbeit zu intensivieren. Wenn Sie auf Ihre bisherige Trainerkarriere zurückblicken, welcher Moment ist für Sie besonders in Erinnerung geblieben?

Für mich war es eine große Ehre, dem Trainerstab der U18-Nationalmannschaft bei der EM 2007 in Österreich anzugehören. Unter dem Cheftrainer Frank Engel schafften wir es mit dem Berliner Jerome Boateng bis ins Halbfinale, verloren dann aber gegen Griechenland dramatisch in der 90. Minute mit 2:3.

» Man muss aber natürlich auch aufpassen, dass Spieler nicht abheben und das steigende mediale Interesse nicht kontraproduktiv wird. « Sie kennen auch von der damaligen U21Auswahl Nicole und Sylvie Banecki. Welche Erinnerungen haben Sie an die Zwillinge?

Ich coachte beide in der Berliner U21 für etwa ein Jahr. Ich denke, dass beide enormes Potenzial haben und bisher den richtigen Karriereweg eingeschlagen haben. Die Entscheidung im Jahr 2006 von Tennis Borussia Berlin zum FC Bayern München zu wechseln, war meiner Ansicht nach richtig. Beide mussten in der Bundesliga spielen, und dies war zu dem Zeitpunkt bei TeBe nicht absehbar. Turbine Potsdam hatte auch starkes Interesse, doch hätten sie dort wahrscheinlich viel auf der Bank sitzen müssen. Eine Spielgarantie hatten sie wiederum bei Bayern München. Nicole spielte bereits für die deutsche Fußballnationalmann-

Ingo Weniger (51) als aktiver Spieler im Trikot von Union Berlin. Foto: privat


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Markus Schatte (52) Tennis Borussia Berlin 1.A-Junioren Regionalliga Herr Schatte, Sie sind Lehrer an der Poelchau-Oberschule in Charlottenburg. Was unterrichten Sie dort?

Wir sind die 3. Sportschule und gehören zur Elite in Berlin, die sich um die Sportförderung bemüht. So haben wir Kooperationen mit Hertha BSC und Tennis Borussia Berlin. Ich trainiere hier die Fußballjugend, unterrichte aber auch Politische Weltkunde. Viele B-Junioren-Spieler von TeBe sind hier, aber auch drei meiner Jungs aus der A-Jugend, die hier neben der Vereinsarbeit trainieren können und z.B. Krafttraining betreiben. Nach dem Abstieg in der letzten Saison aus der A-Junioren-Bundesliga sind Sie in diesem Jahr in der Regionalliga ganz oben mit dabei. Sind Sie mit dem Saisonverlauf zufrieden?

Spätestens nach dem 3:0 gegen den Halleschen FC können wir uns als Aufstiegskandidaten bezeichnen. Somit bin ich mit dem Saisonverlauf und der spielerischen Leistung absolut zufrieden. Man konnte vor der Saison nicht mit totaler Sicherheit sagen, dass wir um den Wiederaufstieg mitspielen werden. Natürlich haben wir uns aber bereits vor der Saison Hoffnungen gemacht, oben ein Wörtchen mitzureden. Das Ziel zum Ende der Saison ist somit klar

auf den Wiederaufstieg ausgerichtet?

Uns würde der zweite Tabellenplatz bereits genügen, um dann in der Relegation gegen ein Team aus der Regionalliga-Nord zu spielen. Auch wenn wir natürlich liebend gerne direkt wieder aufsteigen möchten, würde die Welt nicht zusammenbrechen, wenn es dieses Jahr vielleicht doch noch nicht klappen sollte. Ich war mit TeBe lange in der Bundesliga und es ist bei dem hohen Spielniveau leider auch normal, dass man irgendwann mal absteigen muss. Hatten Sie den Zweikampf um die Spitze mit dem Halleschen FC erwartet?

Ich hätte Hertha Zehlendorf viel weiter oben erwartet, da sie im letzten Jahr noch gegen St. Pauli in der Relegation spielten. Sie haben mich etwas enttäuscht. Die SG Dynamo Dresden, die uns 2:1 besiegt haben, hätte ich auch stärker erwartet. Bei Halle war ich mir bewusst, dass sie mit in der Spitze sein werden. Wo sehen Sie sich mit den A-Junioren in den nächsten Jahren?

Ich hoffe, dass wir schnellstmöglich den Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffen. Dort geht es dann vorrangig darum, die Klasse zu halten. Das wird schwer genug werden. Ich war für wenige

Monate bei Zehlendorf Trainer, kam dann in der letzten Saison zurück zu TeBe, um die A-Junioren vor dem Abstieg zu retten. Doch nahm ich dann das Angebot an, für den Rest der Saison die Oberliga-Mannschaft zu betreuen. Zu dieser Saison wechselte ich dann wieder zu den A-Junioren und Thomas Herbst übernahm nach mir erfolgreich die Oberligamannschaft. So bin ich seit nunmehr rund fünf Jahren bei den A-Junioren von TeBe und möchte das Team bald wieder in die Bundesliga führen. Hat Ihre Mannschaft das sportliche Potenzial für die Bundesliga?

Wir haben ein wirklich tolles Team. Ich denke sogar, dass wir dieses Jahr eine bessere Mannschaft haben als noch im letzten Jahr, als wir in der Bundesliga spielten. Wir haben das Glück, dass uns viele Spieler erhalten bleiben, da sie auch nächstes Jahr noch für die A-Junioren spielberechtigt sein werden. Doch sollen die Spieler auch an ihre zukünftige Karriere denken. So wird uns Timmy Thiele am Ende der Saison verlassen und zu Werder Bremen wechseln. Drei weitere Stürmer werden nächstes Jahr zu alt für die A-Junioren sein, sodass wir nach Stürmern Ausschau halten werden. Auch in der Innenverteidigung müssen wir uns verbessern, aber aus unserer BJugend rücken auch gute Spieler nach.


Dirk Goerigk (44) Lichterfelder FC 1.A-Junioren Verbandsliga Herr Goerigk, wie erfolgreich verläuft die Saison bisher aus Ihrer persönlichen Sicht?

Ich bin absolut zufrieden mit dem Saisonverlauf. Nach einem eher holprigen Saisonstart haben wir es geschafft, uns zu stabilisieren und uns deutlich zu verbessern. Der Aufstieg war unser erklärtes Saisonziel und somit sind wir natürlich zufrieden. Wie war der aus Ihrer Sicht enttäuschende Saisonstart zu erklären?

Das 2:4 am ersten Spieltag gegen Ankaraspor war eine Enttäuschung. Das kräftezehrende Pokalspiel gegen den Köpenicker FC mag ein Grund für die Niederlage sein, das steckte uns lange in den Knochen. Aber die Spieler müssen sich auch eingestehen, Ankaraspor unterschätzt zu haben. Die Psyche hat den wesentlichen Ausschlag gegeben. Was ist der Grundstein für den diesjährigen Erfolg?

Ich muss an dieser Stelle ganz deutlich die Vorarbeit der gesamten Teambetreuung lobend erwähnen. Ich kam als Trainer erst vor dem Pokalspiel zu Beginn der Saison hinzu. Manuel Tahirovsky hat exzellente Arbeit geleistet und den Weg für den Erfolg geebnet. Eine weitere Stärke von uns ist

unsere mannschaftliche Geschlossenheit. Unser 24-Mann-Kader ist tief besetzt und jeder einzelne ist Bestandteil eines Systems, das erfolgreich funktioniert. Welche Teams überraschten Sie bisher positiv sowie negativ in dieser Saison in der Verbandsliga?

Ich denke, dass mit dem SC Staaken, dem BFC Dynamo und uns die besten Teams auch berechtigt ganz oben stehen. Den BSC Marzahn, die wir nur knapp mit 2:1 besiegen konnten, sowie den FC Nordost hätte ich hingegen etwas höher in der Tabelle erwartet. Letzterer gehört eigentlich mindestens auf Platz 7. Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung Ihres Teams ein?

Die Mannschaft funktioniert und der Trainerstab arbeitet weiterhin an der Entwicklung des Teams. Dabei ist es eher bedeutsam, die kleinen Rädchen zu drehen und sich somit weiter zu verbessern. Ich kann nur wiederholen, dass es nicht ausreicht, 2-3 herausragende Akteure im Team zu haben, sondern die Tiefe des Teams zu optimieren. Dennoch wollen wir auch keinem Spieler Steine in den Weg legen und zwanghaft halten.

Wie bewerten Sie das Niveau der A-Junioren Verbandsliga?

Klar ist, dass die Kluft zwischen den Vereinen größer wird. Große Vereine werden immer besser und dominieren. Viele gute Spieler wechseln und machen es so den kleineren Vereinen oft schwer, auf hohem Niveau mitzuspielen. Die Strukturen und Professionalität innerhalb der Teams müssen verbessert werden. Der FC Staaken ist auf einem guten Weg, auch die Füchse, die von drei Trainern betreut werden. An dieser Stelle will ich das Trainerlizenzsystem des DFB loben. Ich habe selbst die B-Lizenz und haben wirklich viel gelernt. Die U17-Europameisterschaft in Deutschland endete mit dem deutschen Erfolg. Wie stufen Sie die Mannschaft ein?

Ich war von der U17 überzeugt und traute ihr einiges zu. Ich habe Vertrauen in die Auswahl der Spieler. Es ist nicht nur wichtig, die individuell besten Spieler mitzunehmen, sondern darauf zu achten, dass Spieler richtig ins Team passen und eingesetzt werden. Als Beispiel fällt mir da Jens Jeremies ein, der zwar kein perfekter Fußballer war, aber optimal ins Team gepasst hat. Vorausblickend traue ich Nico Schulz von Hertha BSC den ganz großen Sprung zu. Die betreiben dort wirklich exzellente Jugendarbeit.


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Mischa Lentz (26) Reinickendorfer Füchse 1.B-Junioren Verbandsliga Zu Beginn möchten wir Ihnen nachträglich zu Ihrer A-Lizenz gratulieren, die sie seit Dezember 2008 besitzen.

Vielen Dank. Für mich war die Weiterentwicklung zur A-Lizenz selbstverständlich. So wie Trainer von Spielern erwarten, dass sie sich kontinuierlich weiterentwickeln, möchten Spieler auch, dass Trainer dazulernen. Doch nicht nur der Inhalt des Lehrgangs ist interessant, sondern vielmehr auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Trainern. Wie bewerten Sie den Saisonverlauf ihrer Mannschaft, entspricht er dem gesetzten Saisonziel?

lernbereit sind. Unsere Trainingsmoral zeichnet sich dadurch aus, dass die jüngeren Spieler viel von den älteren lernen können. Aber zudem haben wir uns auch mannschaftstaktisch stark weiterentwickelt sowie mit Marina Schupp eine Sprinttrainerin, die sich konzentriert auf die Athletik der Spieler fokussiert. Dennoch müssen wir daran arbeiten, kontinuierlicher zu spielen, Peaks zu vermeiden und vor allem in der Defensive besser zu stehen. Unser roter Faden im Trainingskonzept arbeitet aber parallel an diesen Schwerpunkten. Wie bewerten Sie die Verbandsliga in diesem Jahr, welche Teams überraschen Sie?

Worin liegt in dieser Saison das Erfolgsgeheimnis?

Ich muss Tennis Borussia ein großes Lob aussprechen, da sie nur mit jungen Spielern agieren und sich dennoch sehr gut halten. Auch der LFC Berlin überrascht mich etwas, auch wenn der Verein im Winter starke Spieler dazugewinnen konnte. Als Enttäuschung jedoch muss ich den Nordberliner SC erwähnen, den ich vor der Saison höher eingestuft habe. Dennoch ist die Verbandsliga insgesamt als sehr leistungsstark anzusehen. Ich denke, dass es wesentlich schwieriger ist, aus der Verbandsliga aufzusteigen als sich dann in der Regionalliga zu halten.

Wir hatten das Glück, dass sich die jungen Spieler schnell ins Team integrieren konnten und sehr

Als einer der wenigen Vereine der B-Junioren-Verbandsliga bekommen Ihre Spieler

Ich bin mit unserer Mannschaft und der Saison sehr, sehr zufrieden. Ursprünglich hatten wir das Anliegen, in der Verbandsliga Fuß zu fassen. Doch nach den ersten fünf Saisonspielen, die wir allesamt gewannen, korrigierten wir unser Ziel in Richtung Aufstieg. Auch wenn wir noch nicht konstant genug spielen, ist der gesamte Verlauf sehr zufriedenstellend.

keine Prämien oder sonstige Zahlungen. Welcher Grundgedanke steckt dahinter?

Dass wir unsere Spieler nicht monetär belohnen, ist moralisch begründet. Im Vordergrund der jungen Spieler bei den Füchsen soll die persönliche Entwicklung stehen und nicht das Ziel, viel Geld zu verdienen. Auf der einen Seite ist es dadurch natürlich schwieriger, gute Spieler von anderen Teams zu holen. Doch erweist sich gerade dadurch die Moral der Spieler als sehr lobenswert und stark. Alle verfolgen sportliche Ziele und keine finanziellen, das unterscheidet uns positiv von anderen Vereinen im Jugendfußball. Freuten Sie sich auf die U17-Europameisterschaft?

Ich verfolge die Entwicklung der U17 nicht beständig, sodass für mich die U17-EM keinen großen Stellenwert einnimmt. Doch schätze ich die Jugendarbeit des DFB sehr und denke auch, dass die Leistungsdichte in Berlin den DFB erfreut. In den letzten Jahren hat die Leistungsqualität der U17 stetig zugenommen und ich denke, dass wir mittlerweile international zu den besten Teams gehören.


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Patrick Schrade (23) BFC Dynamo 1.C-Junioren Landesliga St. I Ihre Mannschaft befindet sich in dieser Saison unangefochten an der Tabellenspitze der Landesliga. Sind Sie rundum zufrieden mit dem Saisonverlauf?

Natürlich bin ich das. Dennoch ist »zufrieden« für den BFC in dieser Saison eher relativ zu bewerten. Das Team gehört selbstverständlich in die Verbandsliga. Den Aufstieg wollten wir aber auch gerne so früh wie möglich sichern, um dann die Zeit in die Ausbildung der Spieler zu stecken. Dies bleibt bisher in dieser Saison leider etwas auf der Strecke. Welche Hauptgründe führen Sie für diesen sportlichen Erfolg in dieser Saison an?

Erstens bin ich mir dessen bewusst, dass der Name BFC Dynamo dazu verpflichtet, erfolgreich zu sein und so die Landesliga hinter sich zu lassen. Die hohe Zielsetzung und die Geschichte dieses Vereins bedeuten für jeden einzelnen eine große Motivation, der sich auch im sportlichen Erfolg widerspiegelt. Zweitens sind wir einer der wenigen Mannschaften, die vier Mal wöchentlich trainieren. Selbst den gesamten Winter konnten wir durchtrainieren, da uns der Senat in freundlicher Mithilfe Hallen zur Verfügung stellte. Wie bewerten Sie das spielerische Potenzial Ihrer Mannschaft?

Diese Mannschaft hat unglaublich viel Potenzial, selbst für höchste Spielklassen. Zahlreiche Spieler haben die Möglichkeit, in wenigen Jahren den Sprung in die erste Männermannschaft zu schaffen. Auch neben unserem hoffnungsvollsten Spieler, Kenny Auschra, können sich einige Hoffnungen machen, später den Sprung in die erste Männermannschaft zu schaffen. Schauen wir über die Saison hinaus. Welche mittelfristigen Ziele verfolgen Sie mit dem BFC Dynamo?

Für mich wird es mit dieser Mannschaft leider nicht viel weiter gehen. Ich werde eine neue C-Jugend übernehmen und somit neu beginnen. Dennoch liegt es mir auch zukünftig am Herzen, vor allen für uns wichtige Spieler langfristig an den BFC Dynamo zu binden. Dass Vereine wie Energie Cottbus und Hertha BSC Interesse an Spielern bekundet haben, ist eine Bestätigung für die bisher hervorragende Jugendarbeit, die wir fortführen möchten. Wie bewerten Sie allgemein das spielerische Niveau der C-Junioren Landesliga?

Leider nimmt das Leistungsgefälle kontinuierlich zu. Viele leistungsstarke Spieler wechseln

direkt in die Verbandsliga und überspringen die Landesliga. So ist es wenig verwunderlich, dass wir mittlerweile nur noch einen Dreikampf um die Aufstiegsplätze haben. Auch die Tatsache, dass der BFC Preussen in der anderen Landesliga-Staffel einsam seine Bahnen zieht, belegt das Gefälle. Am 6. Mai diesen Jahres startete die U17Europameisterschaft in Deutschland. Wie beurteilen Sie die Leistung der deutschen Mannschaft ?

Ich bin froh, dass das Ausbildungskonzept des DFB endlich Früchte trägt. Das Niveau der Ausbildung der Jugendspieler ist enorm gestiegen und muss auch gehalten werden. Ich bin schon immer Anhänger von Matthias Sammer gewesen und auch von seinem Konzept in der »Stiftung Jugendfußball« überzeugt.



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Porträts

Steve Breitkreuz

Julian Sauer

Berliner SC U17 Verbandsliga

Hertha BSC Berlin U17 Bundesliga

Rückennummer: 9 Nike oder Adidas? NIKE Minusgrade: Lang oder kurz? KURZ Burger oder Döner? BURGER PES (Pro Evolution Soccer) oder FIFA? PES

Rückennummer: 8 Nike oder Adidas? NIKE Minusgrade: Lang oder kurz? KURZ XBox oder Plastation? Playstation PES (Pro Evolution Soccer) oder FIFA? PES

Fußball bedeutet für mich... ALLES Berlin ist für mich... GEIL Frauenfußball finde ich... GUT Am Wochenende um 2 Uhr findet man mich... in der Disco

Fußball bedeutet für mich... EINFACH ALLES Berlin ist für mich... MEIN ZUHAUSE Frauenfußball finde ich...ABTÖRNEND Mein schönstes Fußballerlebnis war... 1. Länderspiel

Maik Haubitz

Sascha Schünemann Hertha BSC Berlin U17 Bundesliga

Berliner SC U17 Verbandsliga

Rückennummer: 6 Nike oder Adidas? NIKE Minusgrade: Lang oder kurz? KURZ XBox oder Plastation? Playstation PES (Pro Evolution Soccer) oder FIFA? FIFA

Rückennummer: 10 Nike oder Adidas? ADIDAS Minusgrade: Lang oder kurz? KURZ Primera Division oder Premier League? PREMIER LEAGUE PES (Pro Evolution Soccer) oder FIFA? PES

Fußball bedeutet für mich... SPAß Berlin ist für mich... KRASS Frauenfußball finde ich...ABTÖRNEND Mein schönstes Fußballerlebnis war... 1. Länderspiel

Fußball bedeutet für mich... MEIN LEBEN-NEBEN MEINER FAMILIE Berlin ist für mich... EINE COOLE STADT Frauenfußball finde ich... GANZ OKAY Am Wochenende um 2 Uhr findet man mich... in der Disco



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Nach spiel zeit.


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Adcze!


» Ein echter Schalker saugt mit der Muttermilch bereits einen vernünftigen Rülpser mit, die ersten Worte sind ‚Papa raus‘, die Mutter wird beim Hipp erwärmen gnadenlos ausgepfiffen, und wenn Papa vertrieben wurde, werden die Spielkameraden anständig angepöbelt « Erkenntnis? So zu finden im Schalke-Forum » Wir müssen um Asamoah eine komplett neue Mannschaft aufbauen « Ein weiterer humorvoller Fan aus dem Schalke-Forum. Spaß, oder?

» War der Bundestrainer eigentlich hier oder saß er wieder in Hoffenheim? « Klaus Alloffs nach dem DFB-Pokal Halbfinale HSV - Werder. Bundestrainer Löw war in der Tat nicht vor Ort. Er schaute sich das Spiel der Frauen-Nationalmannschaft gegen Brasilien an - in Frankfurt.

Der 101 100 Fanblog Fußballfans im Netz

Ihr könnt uns auch interessante Beiträge zuschicken mit dem Verweis auf die Fundstelle >> blog@bkader.de

» Man merkt schon, dass er nur noch ein FCB-Spieler auf dem Papier ist. Ein echter FCB-Spieler hätte mit so einer Tat wohl mindestens eine Sondersendung nach der Tagesschau bewirkt und selbst Schäuble hätte man befragt, ob dies ein weiteres Beispiel verfehlter Integrationspolitik sei. « User aus dem FC Bayern-Forum über Podolski nach seiner Ballack-Ohrfeige

» Ganz ehrlich: Großen Respekt an Christian Lell. Dass jemand mit so begrenzten Fähigkeiten und Talenten es so weit gebracht hat, ist einfach stark. Seien wir ehrlich, wenn Klinsmann irgendjemanden auf der Straße fragen würde: ‚Wir spielen gegen den FC Barcelona in der Champions League und irgendwie ja, ach, ich weiß auch nicht, haste nicht Lust gegen Messi zu spielen?‘, wer würde da schon ‚Nein‘ sagen? Lell macht das genau richtig, er nickt freundlich und spielt, zwar meistens grottig, aber er spielt. Wenn er dann irgendwann auf seine Karriere zurückschauen wird, dann kann er stolz sein, unzählige Spieler seines Formats haben es nie über die 3. Liga geschafft und er, ja er dufte gegen die besten Fußballer der Welt antreten, und wenn er darüber nachdenken wird, dann muss er sich wohl ein lautes Lachen verkneifen, denn er wird sich wie der größte Hochstapler aller Zeiten vorkommen. «

» Im Videotext steht sie wollen gleichwertigen Ersatzfür Schweinsteiger holen, aber ich hab keinen Bock auf einen Katongo oder Angelov « User bei tm.de zu den geplanten Transfers des FC Bayern

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Die Leiden des jungen Lells

» Wer lacht unsern Trainer aus wegen seiner Vorliebe zur Polyvalenz? Gestern haben wir wieder eindrucksvoll bewiesen wie hervorragend es ist solche Spieler zu haben. Da werden alle kleinen Rädchen im Defensiv-Bereich fast schon nach belieben verschoben und das System steht als wäre nicht geschehen. Für mich war das gestern wieder eine Meisterleistung in Sachen Taktik und Disziplin. Wer jetzt noch sagt, es ist keine Handschrift des Trainers erkennbar, dem ist nicht mehr zu helfen. Jedes Rädchen greift ineinander, das ist einfach klasse zu sehen. Zugegeben nichts für Fussballästheten aber hey welchen Herthaner interessierts ? Ich glaube diese Saison wurde die erste Etappe für eine erfolgreiche Zukunft aufgebaut. Nächste Spielzeit muss Favre dann an diesen immer wieder haarsträubenden Fehlpässen im Spielaufbau arbeiten. Wenn man bedenkt mit welchen Mitteln wir im Vergleich zu den anderen Top-Klubs arbeiten müssen, kann man vor Favre nur den Hut ziehen. « DAS musste allerdings einfach mal gesagt werden! Nach dem Hoffenheim Spiel im Hertha BSC-Forum

» 1994 galten für die Meisterschaft der Karibik (damals Shell Cup genannt) einige ungewöhnliche Regeln, die unter anderem daher rührten, dass die FIFA mit dem Golden Goal experimentierte. So wurden bei Unentschieden auch die Gruppenspiele verlängert und im Sudden Death entschieden. Nun ergibt sich bei dieser Praxis natürlich die Frage nach dem Torverhältnis, denn es kann ja für ein Team von Nachteil sein, dass es in der Verlängerung nicht mehr als einen Treffer erzielen kann. Um einen solchen Fall auszuschliessen, wurde festgelegt, dass ein Golden Goal doppelt zählt. Das führte prompt zum vielleicht witzigsten Spiel der Fussballgeschichte: In der Vorrundengruppe A spielten die Fußballmächte Barbados, Grenada und Puerto Rico. Am 23. Januar gewannen die Puerto Ricaner mit 1:0 gegen Barbados, zwei Tage später unterlagen sie Grenada, ebenfalls mit 1:0. Hier kommen schon die Regeln in Spiel, denn dieses Tor fiel in der Verlängerung, zählte also doppelt, womit Puerto Rico ein Torverhältnis von 1:2, Grenada eines von 2:0 aufwies. Am 27. Januar trafen nun Barbados und Grenada im abschliessenden Spiel aufeinander. Barbados konnte noch Erster werden, wenn es mit zwei Toren Unterschied siegt; Grenada reichte eine knappe Niederlage zum Weiterkommen. Barbados ging rasch 2:0 in Führung, aber sieben Minuten vor dem Ende gelang Grenada das wichtige Anschlusstor. In den Reihen der Akteure aus Barbados machte sich nun nicht nur Verzweiflung breit, sondern vor allem große Verwirrung. Würde man in nur sieben Minuten noch das 3:1 schaffen? Oder wäre es nicht besser, per Eigentor das 2:2 zu schiessen, das Spiel in eine 30-minütige Verlängerung zu schicken und auf ein Golden Goal zu hoffen, das dann ja zum Endstand von 4:2 führen würde? Als Grenada nun mitbekam, was das Team von Barbados plante, war es in der misslichen Lage, gleich beide Tore(!) verteidigen zu müssen. Das gelang allerdings nur wenige Minuten lang, dann schoss Barbados ein absichtliches Eigentor zum 2:2. Damit aber noch nicht genug. Als die Spieler nun wieder zum Anstoß am Mittelkreis standen, ging Grenada auf, dass man - bis zur drohenden Verlängerung - nun selbst ein Eigentor schiessen musste, denn eine 2:3-Niederlage reichte dem Team ja. Was zu dem Szenario führte, dass es nun die Fußballer aus Barbados waren, die in den letzten Sekunden beide Tore - auch das von Grenada - gegen die Fußballer aus Grenada verteidigten. Sie taten das mit großem Erfolg, denn Barbados rettete das Spiel nicht bloß in die Verlängerung, sondern schoss in der 94. Minute auch das entscheidende Golden Goal (diesmal ins richtige Tor) und gewann 3:2, also 4:2. « Und wie oft hast du dies nun lesen müssen? Tja, die FIFA brauchte auch ein paar Jahre bis man den Unsinn eines Golden Goals erkannte. Auch wenn es zumindest dem DFB noch eine Europameisterschaft bringen sollte.


Fund des Monats » Gefunden im Werder-Forum «

z. Hd. Josef Schnusenberg und Clemens Tönnies FC Schalke 04 e.V. Ernst-Kuzorra-Weg 1 45891 Gelsenkirchen

Bewerbung als Manager vom FC Schalke 04

Sehr geehrter Herr Schnusenberg, sehr geehrter Herr Tönnies, hiermit bewerbe ich mich um die von Ihnen ausgeschriebene Stelle als Manager des FC Schalke 04. Den Schritt, welchen Sie zur Mittagszeit des 9. März 2009 unternahmen, als Sie Andreas Müller beurlaubten, halte ich für richtig. Nun, warum sollten Sie mich als Nachfolger auswählen? Eine Sache möchte ich gleich klären: Ich bin Anhänger von Werder Bremen. Aber gerade das ist es, was mich meiner Meinung nach für diese Position qualifiziert. Das hat mehrere Gründe:

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Auf Schalke geht es seit längerer Zeit hektisch zu. Ich würde die hanseatische Gelassenheit mitbringen und in

den Verein integrieren

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Ich habe die Arbeit von Klaus Allofs intensiv beobachtet. Natürlich ist auch er nicht frei von Fehlgriffen, dennoch sollte

man sich daran ein Beispiel nehmen. Denn wie heißt es so schön: »Lerne von den Besten, um der Beste zu werden.«

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Im Gegensatz zu anderen Bewerbern habe ich eine gewisse Distanz zum Verein. Während Interimslösungen höchst

wahrscheinlich von Emotionen geleitet werden könnten, wird mir das nicht passieren.

Seit 2004 bin ich aktiv auf ihrer Internetplattform unterwegs und habe die Denkweise der blau-weißen Anhänger und die Philosophie des Vereins verinnerlicht. Besonders die Fans verlangen seit einiger Zeit offensiven Fußball und haben torarme Partien satt. Mein Konzept basiert auf einer offensiveren Auslegung des Spiels, welches ich mit dem aktuellen Trainer durchgehen und ausführen werde. Manch einer würde sagen, ich bin mit meinen 20 Jahren zu jung für diese Position – aber mal ehrlich: Alexander der Große (* 356 v. Chr.) bestieg im gleichen Alter den Thron (336 v. Chr.). Das sollte kein Maßstab sein. Und da mein Konzept für eine lange Zeit ausgelegt ist, eignet sich ein jüngerer Kandidat sowieso besser. Ich stehe für weitere Nachfragen zur Verfügung und würde mich über eine Rückmeldung oder eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freuen. Mit freundlichen Grüßen, (Unterschrift) PS: Herr Tönnies, Ihre Wurstwaren sind spitze! Anhang: Referenzen: kicker-Managerspiel 2006 / 2007 Platz 5 von 61 in privater Liga 2007 / 2008 Platz 3 von 72 in privater Liga AS-Liga 4x Meister, 1x Pokalsieger EA Sports Fußball Manager 2003, 2004, 2006 und 2008 Diverse Meistertitel, Pokalsiege und internationale Erfolge Communio 2007 / 2008 Platz 2 von 18 in privater Liga 2008 / 2009 Aktueller Stand: Platz 1 von 18 in privater Liga transfermarkt.de Umfangreiche Kenntnisse der Marktwerte und Datenbanken


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IMPRESSUM Herausgeber Yannick Kapia

chefredakteur Stefan Mixdorf

Redaktion Stefan Mixdorf | Alexander Golya | Sebastian Bures | mathias Bartsch

autoren und mitarbeiter in dieser Ausgabe Markus Müller | Isabel Hildebrandt | Viktoria Anna Weber | Andreas Ploeger | Ingo Müller | Stefan Mixdorf | Alexander Golya | Yannick Kapia | Sebastian Bures | mathias Bartsch | Maximilian Geis (DFB) | Luisa Beßer

Korrektur Caterina Hartwig

B.Kader ist im Direkvertrieb erhältlich. Also hol‘ Dir das Magazin direkt ins Haus! Das Magazin rund um den Berliner JugendfuSSball

Fotos gilbert Dadier | Elena Karadzow | Skye von der Osten | Peter Durben | Torsten Silz | Michael Sohn | Eddie Keogh | Mueenuddin Hameed | Hannibal Hanschke | Sport-Press |

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Ina Fassbender | Nigel Roddis | Fabrizio Bensch | Lutz Matthias | Oleksandr Yermolaev | SNAPS

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107 106 Foto: Sport-Press

#2 erscheint am 1. Juli 2009



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