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magazin
Ausgabe 03 | 10
das regionale immobilienmagazin
Wohnen & Leben in der Region Karlsruhe 10 | Solarenergie
20 | Am FuĂ&#x;e des Schwarzwaldes
Die Rechnung mit der Sonne geht auf
Ettlingen vor den Toren Karlsruhes
34 | Mehrgenerationenwohnen Drei Generationen unter einem Dach
WEB S C O U T
DIE TAGUNG
12.-13.10.2010
KARLSRUHE Es wurden schlechte Nachrichten über Ihr Unternehmen verbreitet.
Wie reagieren Ihre Kunden? Wissen Sie das? Via Internet verbreiten sich Nachrichten rasend schnell. Mit dem Thema ‚Das Web 2.0 im Griff! ‘ wird der Webscout Kongress in diesem Jahr die Bedeutung von sozialen Netzwerken in der Unternehmenskommunikation behandeln.
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Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser, nach der Sommerpause melden wir uns nun mit einer neuen Ausgabe des immo-magazin zurück. Wir werfen einen Blick auf Ettlingen, vor den Toren Karlsruhes und am Fuße des Nordschwarzwalds gelegen, ist die alte badische Stadt das Bindeglied des Karlsruhers in das beliebte Ferien- und Freizeitgebiet. Wir berichten über den aktuellen Stand der Förderung von Solartechnik und zeigen Ihnen, wie sich die junge und doch schnell gereifte Technologie nun auch optisch beginnt in die moderne Architektur zu integrieren. Auch diesmal haben wir die Tiefen des Stadtarchivs ergründet und stellen Ihnen den alten Karlsruher Bahnhof vor. Für viele überraschend lag dieser ursprünglich vis-à-vis vom Ettlinger Tor auf dem Gelände des heutigen badischen Staatstheaters. Mit einigen Tipps aus unserer beliebten „Ratgeber Bauherr“ - Sparte von immo-magazin.de sowie Anregungen zur Innenrichtung runden wir auch diese Ausgabe ab und wünschen Ihnen nun im Namen des gesamten immo-magazin-Teams viel Spaß beim Lesen,
Kai Lüderwald
Claudia Kästner
n-size services Röser Presse
immo-karlsruhe.de | 03
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inhalt
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Mit dem Segway zur Traumimmobilie
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Das etwas andere Fortbewegungsmittel für den innerstädtischen Verkehr
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immoka 2010 Save the date! Immobilienmesse in Karlsruhe
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Ediningom nannten die Römer das heutige Ettlingen, ein damals wichtiger Angelpunkt für Handelsrouten und Reisende
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Villensanierung in Appenweier Hochwertige „Neubausanierung“ im badischen Appenweier
Selva – Exklusive Designermöbel Die Möbelbauer aus dem italienischen Bozen verbinden Tradition mit Moderne
Bauherren Aktuelle Meldungen und Tipps für Bauherren
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Die Welt auf Schienen Der alte Karlsruher Bahnhof stand ursprünglich nahe des Ettlinger Tors im Zentrum
Die Rechnung mit der Sonne geht auf Die junge Technologie ist gereift, staatliche Förderprogramme setzen weitere Anreize
Ettlingen vor den Toren Karlsruhes
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Ein Dach für viele Generationen Wohnaspekte für jedes Alter
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immo-karlsruhe.de | 05
SEGWAY
Mit dem zur Traumimmobilie Ein Fortbewegungsmittel, das selbst schmale Gassen und enge Durchgänge meistern kann? Keine Probleme, einen Parkplatz zu finden? Anderen Verkehrsteilnehmern einfach auf Augenhöhe begegnen? Kein Problem mit einem Segway. Wer das Besondere sucht, trifft mit dem Segway Personal Transporter – einem Elektromotorroller, der eine Person befördern kann – die richtige Wahl. Denn das innovative Gefährt bringt seinen Besitzer schnell, innovativ und bequem an (fast) jeden Ort. Warum nicht der neuen Immobilie einen Besuch abstatten oder schlicht und einfach auf eine Wohnideentour durch die Stadt gehen? Wichtig dabei: die Balance, denn mit dieser gibt der Fahrer vor, wie und wohin er sich bewegen möchte. Auf dem pfiffigen Gefährt steht er zwischen zwei Rädern auf einer Plattform und hält sich an einer Lenkstange fest. Die Räder werden per Einzelradantrieb von einem separaten Elektromotor mit Energie versorgt. Und hier heißt es Richtung bestimmen: Unterschiedliche Drehzahlen der Räder ermöglichen eine Kurvenfahrt wie bei Kettenfahrzeugen. Ein computergesteuerter Regelkreis hält das Fahrzeug automatisch im Gleichgewicht. Was bedeutet das? Das Segway fährt in die Richtung, in die sich der Fahrer lehnt. Sobald die Neigungssensoren registrieren, dass er sich nach vorne oder hinten neigt, drehen die Räder 06 | immo-karlsruhe.de
die Plattform wieder unter den Schwerpunkt des Fahrers und verhindern so das Umkippen. Die Fortbewegung wird ausschließlich durch solche Gewichtsverlagerungen gesteuert - Bedienelemente zum Bremsen oder Beschleunigen gibt es nicht. „Mobilitätshilfe“ - so die Bezeichnung des deutschen Gesetzgebers.
Hand in Hand mit Natur und Nachbarn Für ein gutes Miteinander! Die Nachbarn werden den Segway lieben, weil er so geräuscharm ist. Keine aufheulenden Motoren, kein knatternder Auspuff. Und auch die Umwelt atmet auf: Der wendige Roller ist aufgrund des geringen Stromverbrauches - circa 1Euro auf 200 km - äußerst umweltschonend. Die leistungsstarken Akkus ermöglichen Steigungen bis zu 30 Grad. Im Gegensatz zu anderen Zweirädern ist der Roller auch bei Langsamfahrt und im Stillstand stabil. Und das alles geht äußerst unbürokratisch vonstatten, denn der Segway darf ohne umfangreiches Ausnahmeverfahren auf deutschen Straßen fahren. Die Verordnung über die Zulassung von „elektr onischen Mobilitätshilfen“ hat am 10. Juli 2009 den Bundesrat passiert. Am 24. Juli wurde diese Verordnung im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und trat einen Tag nach der Veröffentlichung in Kraft. Damit dürfen die Straßenversionen des Segway ab dem 25. Juli 2009 offiziell am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Die bun-
desweite Regelung gilt für die Benutzung von Radwegen und Straßen (wenn keine Radwege vorhanden sind), die nicht Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen sind.
Technische Daten Geschwindigkeit: 0–20 km/h. Zur Geschwindigkeitsbegren-
Formale Voraussetzungen für einen ungehinderten Fahrspaß sind ein Mofa-Führerschein sowie eine nachweisbare Haftpflichtversicherung. Somit steht einer laut- und problemlosen Fortbewegung in der Innenstadt nichts mehr im Weg!
Auf den Spuren von... Die eigene Stadt einmal aus einer ganz anderen Perspektive erkunden kann für so manchen eine interessante Erfahrung sein – auch hier bietet der Segway eine innovative Möglichkeit. Kein Wunder, dass CitySeg mit dem Slogan „Erfahre die Stadt“ auf ihre Elektroflotte aufmerksam macht. CitySeg wurde im Sommer 2009 gegründet, nachdem das fast 4,5 - jährige Zulassungsverfahren für Segways in Deutschland besiegelt wurde. Die CitySeg GbR besteht aus drei Gesellschaftern, die überregional vertreten und in verschiedenen wirtschaftlichen Bereichen zu Hause sind. Mittlerweile gibt es Segway-Touren nicht nur in Karlsruhe, sondern auch in Baden-Baden oder Heidelberg. Auch Themen-Touren oder der Besuch von Sehenswürdigkeiten lassen sich beinahe schwebend erleben, ohne dass an Kleingeld für die Parkuhr gedacht werden muss. Selbst Polizeidienststellen, Sicherheitsfirmen und Wachdienste setzen den Segway PT mittlerweile als Patrouillenfahrzeug ein. Weitere Informationen über Fahrzeuge und Touren sind auf www.city-seg.de zu finden.
zung bei Bergabfahrten fahren die Räder vor den Fahrer, der dann von der Lenkstange zurückgedrückt wird (Speed Limiter). Reichweite: Bis 38 km kann mit einer Ladung der LithiumIonen-Akkumulatoren gefahren werden. Dies hängt unter anderem von Steigungen, Untergrund, Fahrweise, Reifendruck und Wind ab. Wendekreis: 0, dreht auf der Stelle Gewicht: 47,7 kg oder 54,4 kg, je nach Modell Zuladung: 45–118 kg Verbrauch: ungefähr 3 kWh auf 100 km CO2-Emission: 23 g/km, die bei der Stromerzeugung anfallen. Ladedauer: 8 bis 10 Stunden bei völlig leergefahrenen Akkus. Ein integriertes Ladegerät zum Aufladen an normalen Steckdosen (110–230V) ist vorhanden. Redundanz: Alle sicherheitsrelevanten Elemente sind doppelt vorhanden (Akkus, Gyroskope, Motorwicklungen, Computer). Nutzbremse: Beim Bremsen oder bei Bergabfahrt wird elektrische Energie rückgewonnen und in den Akkus gespeichert.
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Immobilientage Karlsruhe 09. - 10. Oktober 2010 in der IHK Karlsruhe Schirmherrin: Frau Mergen 1. B端rgermeisterin der Stadt Karlsruhe Ausstellende Makler: Borell Immobilien, Domicilia Immobilien, Helble&Richter, ImmobilienHust Immobilienservice, Laub, Sch端rrer-Fleischer, Joas, H&G Haus & Grund, immo center Sparkasse, Hust & Herbold, Sparkasse Ettlingen Immobilien Center, Volksbank Wilferdingen-Keltern, Strecker-Olenyi, Sybille Kaiser Immobilien, Seeger & Russwurm Gastaussteller: Volksbank Karlsruhe, LBS, PSD Bank, Sparkasse Karlsruhe, Volksbank Wilferdingen-Keltern
IMMOKA 2010 Messe stellt Wohn- und Gewerbeimmobilien aus der Region Karlsruhe vor Zum vierten Mal öffnen sich vom 09. bis 10. Oktober 2010 die Türen der immoka-Fachmesse. Sie stellt dem kaufinteressierten Publikum Wohn- und Gewerbeimmobilien aus der Region Karlsruhe vor. Auf rund 700 Quadratmetern Ausstellungsfläche stellen die sechzehn Maklerunternehmen des Vereins immoka – Immobilienmakler Region Karlsruhe e.V. - in der IHK Karlsruhe in diesem Jahr rund 1500 Objekte vor. Bereits im letzten Jahr war die immoka 2009 mit über 2100 Gästen ein voller Erfolg. Interessierte können sich über die derzeitige Marktsituation und die Erwartungen bezüglich künftiger Marktentwicklungen austauschen, zudem bieten fünf Regionalbanken Informationen rund um Finanzierungsmöglichkeiten für Immobilien. Auch Investoren und Kapitalanleger sowie Gewerbetreibende auf der Suche nach einem Büro, Lager oder Industrieobjekten werden auf der Messe zahlreiche Angebote finden. Verkäufer können sich ein Gesamtbild über die Arbeitsweise der ausstellenden Maklerunternehmen machen.
„Gerade in der jetzigen Zeit sollten Sie bei Kauf oder Verkauf nicht auf professionelle Unterstützung durch ein etabliertes Maklerunternehmen verzichten. So lassen sich marktgerechte Preise für beide Seiten ermitteln und sicher realisieren.“ ergänzt Manfred Herbold, Geschäftsführer der Hust & Herbold GmbH & Co. KG und Vorsitzender des Vereins immoka. Nach Einschätzung des Experten suchen Investoren und Kapitalanleger derzeit vermehrt Mehrfamilienhäuser und Wohnungen ab 3 bis 5 Zimmer im Stadtgebiet von Karlsruhe. In Randlagen ist das Einfamilienhaus klar favorisiert, natürlich zähle aber insbesondere die individuelle Lage des jeweiligen Objekts. Ebenso sei die Umschichtung von Geldwert in Sachwerte deutlich zu erkennen, die Immobilie ist nach wie vor „in“. Aber auch die Eigennutzer wenden sich nun verstärkt der eigenen Immobilie zu, da durch die günstige Zinslage mehrere hundert Euro p.a. im Vergleich zu den Vorjahren gespart werden können. Die notwendigen Neubauerschließungen hinken diesbezüglich seit Jahren dem Bedarf im Stadtgebiet Karlsruhe hinterher.
09. - 10. Okt. 2010 rlsruhe
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1500 Wohn- und Gewerbe-Immobilien zur gleichen Zeit am gleichen Ort.
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Umweltbewusste Energienutzung verbindet sich mit dem ausgefallenen Design dieses Hauses. Bilder: Thomas Klewar, KfW
Die Rechnung mit der Sonne geht auf Die wochenlange Hängepartie bei der Förderung für Solarstrom und Solarwärme ist vorbei - Verbraucher haben nun wieder Planungssicherheit, müssen sich aber auch auf Änderungen einstellen
10 | immo-karlsruhe.de
Eigentlich ist die Sonne weiß, sofern man sie nicht von der Erde, sondern vom Weltraum aus betrachtet. Ihre uns bekannte und gewohnte gelbe Farbe erklärt sich durch den Einfluss der Erdatmosphäre, in der das kurzwellige (blaue) Licht an den Luftmolekülen wesentlich stärker gestreut wird als das langwelligere rote Licht. Der Himmel strahlt somit in diffusem Blau, die Sonnenstrahlen, die direkt auf die Erdoberfläche auftreffen, sind jedoch gelb. Je länger der Weg ist, den die Sonnenstrahlen auf ihrem Weg durch die Atmosphäre zurücklegen, umso mehr kurzwelliges blaues Licht wird heraus gestreut. Die tiefstehende Sonne erscheint deswegen stark rötlich. An die Farbenvielfalt haben wir uns gewöhnt. Die Nutzung der von der Sonne durch Kernfusion erzeugten Energie, die in Teilen als elektromagnetische Strahlung zur Erde gelangt – die Solarenergie – beginnen wir erst zu entdecken und zu nutzen. Die Kenntnis der Endlichkeit fossiler Energieträger und das Wissen über die Gefährlichkeit und der damit verbundenen Probleme der Atomkraft haben zu einem radikalen Umdenken geführt. Die Solarbranche hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem reifen Markt mit starkem Wettbewerb entwickelt. Die Technologien sind gereift und durch den Wettbewerb sowie die staatlichen Förderungen zu einer erschwinglichen und attraktiven Energiealternative geworden.
Solartechnologie integriert ins Stadtbild
Was wie ein neues Dachkonstrukt aussieht, sind die Photovoltaikzellen auf der Aussenseite des Daches
Bei der photovoltaischen Nutzung von Sonnenenergie wird die Strahlung der Sonne mittels Solarmodulen in elektrische Energie umgewandelt. Die Solarzellen erzeugen aus Tageslicht Gleichstrom, der von einem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird. Dieser kann attraktiv vergütet ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden oder anteilig für den Eigenverbrauch genutzt werden. Die Investitionen in Photovoltaik-Anlagen können als lohnend eingestuft werden und machen sich schon in wenigen Jahren bezahlt. Durch energieeffizientes Sanieren oder durch den Kauf von solch saniertem Wohnraum handeln Sie umweltbewusst und sparen langfristig Energie- und Heizungskosten. Die Vorreiter in Sachen Klimaschutz werden vom Bund besonders gewürdigt. Erreicht Ihr Niedrigenergiehaus beim Energiebedarf den Standard eines KfW-Effizienzhauses 70 oder besser, werden Kredite mit sparsamen Zinsen und einem zusätzlichen Tilgungszuschuss begünstigt. Das KfW-Darlehen im Programm 153 übernimmt beispielweise 100 % der Baukosten (ohne Grundstückskosten) bei bis zu 50.000 Euro anfallenden Kosten pro Wohneinheit. Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurden in den ersten sechs Monaten im Jahr 2010 mehr als drei Gigawattpeak Solarstromleistung in Deutschland neu installiert. Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) schreibt den deutlich gesunkenen Preisen bei Investitionen in Photovoltaik-Anlagen in den vergangenen Monaten eine wesentliche Wirkung zu. » immo-karlsruhe.de | 11
» Gerade
vor diesem Hintergrund sollten Verbraucher auf eine fachgerechte Installation und qualitativ hochwertige Solarstromanlagen achten. Ein Weg, die sachkundige Installation einer Solaranlage sicherzustellen, bietet beispielsweise der Photovoltaik-Anlagenpass des BSW-Solar. Mit ihm dokumentiert der installierende Handwerksbetrieb seine fachmännische Arbeit.
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Die Steuereinheit erlaubt die Zuschaltung der Solarenergie
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Was muss ich wissen? Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zum 1.1.2009 hatte der Gesetzgeber erstmals eine Option für den geförderten Direktverbrauch von Solarstrom geschaffen. Demnach erhalten Anlagenbetreiber auch eine Vergütung, wenn der Solarstrom selbst oder von Dritten in unmittelbarer räumlicher Nähe der Anlage verbraucht wird. Im Rahmen der aktuellen Anpassungen bei der Solarstromvergütung im Jahr 2010 werden nun verstärkte Anreize geschaffen, den Anteil des „Vor-Ort-Verbrauchs“ zu erhöhen. Damit verfolgt der Gesetzgeber das Ziel, gleichermaßen Stromnetze und Stromverbraucher zu entlasten.
Wer kann die Direktverbrauchsvergütung in Anspruch nehmen? Die Direktverbrauchsvergütung können grundsätzlich alle Anlagenbetreiber nutzen, deren Anlagen ab dem 01.01.2009 ans Netz angeschlossen wurden. Die Nutzung dieser Regelung ist jedoch ausdrücklich freiwillig und nicht verpflichtend. Ab dem 1.7.2010 wird die bisherige Begrenzung auf Anlagen mit einer maximalen Modulleistung von 30 kWp auf nunmehr 500 kWp angehoben.
Neben dem Verbrauch „Vor-Ort“ können Anlagenbetreiber ihren Solarstrom auch an Dritte in räumlicher Nähe weitergeben. Letzteres erscheint derzeit vor allem in Mehrfamilienhäusern als interessante Option. Eine vom Vermieter betriebene PV-Anlage könnte beispielsweise zur anteiligen Versorgung der Mieter genutzt und als Marketingargument eingesetzt werden. Neben der Versorgung von Mehrfamilienhäusern können Häuser auch über Grundstücksgrenzen hinweg versorgt werden, sofern sie sich in „räumlicher Nähe“ befinden. Allerdings muss dafür ein eigenes Versorgungskabel verlegt werden, oder aber es fallen bei der Nutzung des öffentlichen Netzes bis zum „Dritten“ Durchleitungsgebühren an. Beide Varianten sind aktuell allerdings noch mit einem finanziellen Mehraufwand verbunden, der die Rentabilität dieses Ansatzes in vielen Fällen einschränken wird. Mit der Nutzung der Direktverbrauchsvergütung kann zu einem beliebigen Zeitpunkt auch nach der Inbetriebnahme der Anlage begonnen werden. Da die Höhe der Vergütung für beide Vergütungssätze, der Einspeisung und dem Direktverbrauch, mit dem Datum der Inbetriebnahme festgelegt wird, entsteht bei einer späteren Umstellung auf den Direktverbrauch jedoch kein wirtschaftlicher Nachteil. Für Neuanlagen gilt, dass auch die Direktverbrauchsvergütung der jährlichen Degression bei der Einspeisevergütung unterliegt. Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar)
immo-karlsruhe.de | 13
❯❯ Baurecht: Die
Baugenehmigung! Der Traum vom Eigenheim – wer ihn sich erfüllt, sollte eine entsprechende Baugenehmigung beziehungsweise Baubewilligung nicht vergessen. In dieser wird die Einhaltung bestimmter, aber nicht aller öffentlich-rechtlicher Vorschriften überprüft. Sie stellt daher zwar eine Unbedenklichkeitsbescheinigung dar, aber lediglich eine eingeschränkte. Da das Baurecht der jeweiligen Landesbauordnung unterliegt, gibt es keine einheitliche Regelung, sondern eine nach Ländern gestaffelte. Für den Bauherrn ist es also ratsam, sich vor Baubeginn zu informieren: Ein auf Baurecht spezialisierter Anwalt kann hier eine mögliche Anlaufstelle sein.
Hinweise für
Bauherren Kurzmeldungen aus unserem OnlineMagazin: www.immo-magazin.de ❯❯ Gartenbrunnen melden Das leise Plätschern von Wasser, der Anblick von glitzernden Tropfen in der Sommersonne – ein Gartenbrunnen dient nicht nur der fesselnden Optik, sondern auch der Entspannung des Besitzers. Wer einen Brunnen im eigenen Garten bohren möchte, muss dies in den meisten Fällen der Wasserbehörde melden. Dieser obliegt dem Vollzug des Wasserhaushaltsgesetzes des Bundes, der Wassergesetze der Länder und den aufgrund dieser Gesetze er14 | immo-karlsruhe.de
lassenen Rechtsverordnungen. Eine kostenpflichtige Genehmigung muss sich jeder einholen, der mit seinem Brunnen das Grundwasser gefährden könnte - so urteilte das Verwaltungsgerichts Neustadt an der Weinstraße. In vielen Bundesländern muss das Vorhaben daher der Wasserbehörde mit Unterlagen und Plänen präsentiert werden. Dort wird geprüft, ob die geplante Bohrung des Brunnens das Grundwasser beinträchtigen könnte.
Im Anschluss müssen - zusammen mit dem bauvorlageberechtigten Architekten oder Planer - der ausgefüllte Bauantrag sowie weitere Unterlagen (wie etwa eine Baubeschreibung, ein katasteramtlicher Lageplan und Bauzeichnungen) eingereicht werden. Weiterhin sind diverse Berechnungen und ein Standardsicherheitsnachweis vonnöten, um die Baugenehmigung zu erhalten. Welche Unterlagen im Einzelfall in welchen Ausführungen verlangt werden, kann telefonisch bei der zuständigen Behörde erfragt werden. Im Anschluss ist Geduld gefragt, denn die Bearbeitung eines Antrags inklusive der Abgleichung mit dem Bauordnungsrecht kann mehrere Monate dauern. Die Behörde prüft in dieser Zeit unter anderem, ob Grenzabstände oder die Wärmeschutzverordnung eingehalten werden. Hier wird ersichtlich, dass eine Genehmigung nicht ohne Weiteres befugt, ein bauliches Vorhaben umzusetzen, sondern sie stellt lediglich fest, dass dieses mit den geprüften Vorschriften im Einklang steht. Wird letztlich eine Genehmigung erteilt, so ist diese – je nach Bundesland – für einen Baubeginn für zwischen zwei und vier Jahren gültig. Auch die Kosten variieren je nach Bundesland und können bis zu 25 Promille der Baukosten betragen.
❯❯ Baustelle des Eigenheims ist kein Spielplatz Nicht nur auf öffentlichen Baustellen, sondern auch auf denen des geplanten Eigenheims hat der Nachwuchs nichts verloren. Die Gefahrenquellen durch fehlende Treppen und Handläufe, wackelige Leitern, ungesicherte Kellerschächte und Deckendurchbrüche oder lose Kabel sind zu hoch, als daß ausreichende Sicherheit für Kinder gewährleistet ist. „Wo Handwerker arbeiten, haben Kinder grundsätzlich nichts verloren“, so Thomas Penningh, Vorsitzender des Verbandes Privater Bauherren. Auch die Bundesarbeitsgemeinschaft ‚Mehr Sicherheit für Kinder‘ appelliert an zukünftige Eigentümer, in jeder Bauphase für die entsprechende Sicherheit zu sorgen. Neben der obligatorischen Einzäunung ist ein Schild ‚Betreten verboten‘ angebracht. Nach Arbeitsende sollte der Rohbau stets verschlossen sein, gefährliche Stellen wie Treppen und Balkone
müssen abgesichert sein. Zudem ist es ratsam, Planken und Leitern, die als Aufstiegshilfe dienen könnten, zu entfernen sowie Materialien, Werkzeuge und Maschinen einzuschließen. Natürlich sollte auch nach dem Bauprozess auf Kindersicherheit geachtet werden. Die Bundesarbeitsgemeinschaft empfiehlt, das gesamte Haus auf mögliche Gefahrenquellen zu prüfen und diese zu beseitigen beziehungsweise abzusichern.
Treppen stehen hier auf der Liste weit oben: Sie sollten mit Geländern in 65 Zentimetern Kinderhöhe ausgestattet werden. Die Geländerstreben dürfen maximal zwölf Zentimeter Abstand voneinander besitzen, damit kein Kinderkopf dazwischen passt.
Neben den Treppen sind Steckdosen wichtig: Sie sollten sicher verschlossen sein. Mindestens im Kinderzimmer und Bad sollten FI-Schutzschalter installiert werden, die vor Stromschlag schützen. Wandert man aus dem Haus in den Garten, so kann auch hier einiges für die Sicherheit des Nachwuchses getan werden. Gartenteiche sollten eingezäunt oder abgedeckt werden, Einfriedungen und Absperrungen dürfen am oberen Ende nicht mit Zacken behaftet sein. Wer Regenwasser in Tonnen sammelt, sollte diese stets fest verschließen. Weitere Informationen zum kindersicheren Bauen sowie Checklisten für Bauherren und Hausbesitzer gibt der Ratgeber ‚Machen Sie Ihr Haus kindersicher!‘, der unter vpb.de abrufbar ist.
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❯❯ Modernisierung
der Heizung
Ein Brennwertkessel ist ein Heizkessel für Warmwasserheizungen, der den Energieinhalt des eingesetzten Brennstoffes nahezu vollständig nutzt. Der Unterschied zu konventionellen Kesseln besteht darin, dass Brennwertkessel auch die Kondensationswärme des Wasserdampfes im Abgas nutzen. Dabei wird die Wärme im Wasserdampf nicht wie in konventionellen Heizkesseln durch den Schornstein als Abgas entlassen, sondern der Abluft entzogen. Diese überträgt man entweder an ein umfließendes Wassersystem, das dadurch erwärmt wird oder man heizt damit die Brennluft vor. In der Praxis werden oftmals beide Systeme parallel eingesetzt.
Heizung und Warmwasser sind üblicherweise die großen Energiefresser des Haushalts. Mithilfe von Brennwerttechnikanlagen für Pellets, Gas- oder Ölfeuerungen senken Sie den Verbrauch bei klassischen Energieträgern signifikant durch den höheren Wirkungsgrad dieser modernen Anlagen.
Bei der Modernisierung der Heizung wird meist der Heizkessel durch einen modernen Brennwertkessel getauscht. Dieser arbeitet effizienter und amortisiert die höheren Anschaffungskosten dadurch mittel- bis langfristig. Auch eine moderne Dämmung
und Isolierung der Rohrsysteme ist daher in der Regel sinnvoll. Aufgrund der Investitionskosten und der gesetzlichen Regelungen ist auch die Umrüstung der Heizanlage in Brennwerttechnik eine mitunter durchaus interessante Alternative. Mit einem passenden Bausatz ist diese günstig und fest kalkulierbar durch den Fachmann installierbar. Die Bausätze beinhalten neben dem Abgaswärmetauscher beispielsweise ein neues Kaminabzugsrohr, welches in den bisherigen Kamin eingezogen wird, ein Kesseltausch ist hingegen nicht notwendig. Durch aber eben diesen Kesseltausch würde der Gesetzgeber den mit einer Kesselsanierung notwendigen Einsatz von 10% regenerativen Energien vorschreiben. Die Energieeinsparungen schwanken je nach Ihrem Gerät, lassen Sie sich daher von einem Fachmann beraten und Ihre Möglichkeiten aufzeigen.
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Ein Blick in die Gassen der schönen Altstadt
Ettlingen vor den Toren Karlsruhes Der historische Straßenkreuzungspunkt am Fuße des Nordschwarzwaldes war ehemals bekannt unter dem Namen Ediningom
Mitten durch den alten Stadtkern fließt die Alb. Sie entspringt südlich von Bad Herrenalb und mündet im Rhein.
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Links: Ein Blick auf die Alb in Richtung Schwarzwald. Rechts: Das Zentrum mit dem Rathaus aus dem 18. Jahrhundert und dem Rathausturm aus dem 13. Jahrhundert
In Sichtweite vor den Toren Karlsruhes und am Fuße des Nordschwarzwalds liegt die badische Stadt Ettlingen mit ihren rund 39.000 Einwohnern und einer weit zurückreichenden Geschichte.
Kelten, Römer, Alamannen und Franken haben seit der Bronze- und Eisenzeit das Gebiet, in dem die Alb das Tal verlässt, besiedelt. In römischer Zeit ein wichtiger Straßenkreuzungspunkt wurde die Stadt erstmals im Jahre 788 als Ediningom in einer Schenkungsurkunde des Klosters Weißenburg im Elsass erwähnt. 965 erhielt das Ediningom genannte Dorf von Kaiser Otto dem Großen das Marktrecht und 1192 verlieh Kaiser Heinrich VI., ein Sohn des berühmten Kaisers Barbarossa, Ettlingen das Stadtrecht. Im Jahr 1219 wurde der badische Markgraf Hermann V. Lehnsherr von Ettlingen.
Die Statue des Johannes v. Nepomuk auf der Brücke zum Rathausturm. Der Legende nach widersetzte sich der Priester dem Befehl des Königs in einer Herzensangelegenheit das Beichtgeheimnis zu brechen und wurde dafür hingerichtet.
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Doch die Stadt, die als Ediningom begann, nahm über 740 Jahre seinen Namensgebungsweg bis wir sie unter dem heutigen Namen Ettlingen kennen. Ab 1143 Etiningem genannt, wandelte er sich im 13. Jahrhundert zu Etiningen, 1288 zu Ettliningen, ab 1358 zu Ettelingen, ab 1370 zu Etlingen bis er von 1532 an bis heute „Ettlingen“ wurde. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg von Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. fast völlig niedergebrannt, wieder aufgebaut, die Markgräfin Sibylla Augusta initiierte dies maßgeblich: Sie finanzierte die Wiedererrichtung des Schlosses und der Martinskirche und legte ein Programm von Musterhäusern als Wohnhäuser für die Bevölkerung auf. Nicht zuletzt dadurch erhielt die Stadt die barocke Prägung, deren Höhepunkt die Gestaltung der Schlosskapelle, des heutigen Asamsaales im Ettlinger Schloss, mit seinem Deckengemälde über Leben und Schaffen des Heiligen Johannes Nepomuk darstellt. Nach dem Aussterben der katholischen Linie von Baden-Baden um 1770 kam Ettlingen zur evangelischen Markgrafschaft Baden-Durlach und wurde 1806 zum Teil des Großherzogtums Baden. Industrialisierung und Badische Revolution prägten das 19. Jahrhundert. 1836 wurde die Badische Gesellschaft für Spinnerei und Weberei gegründet, die nach wenigen Jahren zu den drei größten Fabriken des Großherzogtums gehörte. Ihr folgten die Papierfabrik Vogel & Bernheimer, Bardusch und die Maschinenfabrik Lorenz zum Ende des Jahrhunderts. In der Nachkriegszeit wurde durch objektbezogene Sanierungen im Bereich der Altstadt der Charakter einer mittelalterlichen Stadt mit ihren barocken Elementen bewahrt. »
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Mitten durch die Stadt. Dampflok bei der Einfahrt in den alten Karlsruher Bahnhof gegen端ber dem Ettlinger Tor
die Welt auf Schienen gestern und heute
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Im September 1841 begannen die Arbeiten für den von Friedrich Eisenlohr geplanten alten Bahnhof
Der Karlsruher Bahnhof heute in der nach ihm benannten Bahnhofstraße Bild: Günter Josef Radig
Die Ferne ist da, der Stillstand undenkbar: Jeder Einwohner Karlsruhes kennt den Hauptbahnhof und den dazugehörigen Vorplatz, auf dem die Straßenbahnen das Bild prägen. Es ist ein zentraler Punkt für jeden, der mit dem Schienenverkehr in andere Städte reisen, Besuch in Empfang nehmen oder auch einfach nur ein wenig bummeln will. Täglich sausen 140 Züge des Fernverkehrs, 124 Nahverkehrszüge und 121 S-Bahnen an den neun Bahnsteigen vorbei, auf denen sich rund 60.000 Reisende pro Tag tummeln. Auf den 14.000 qm Mietfläche bieten 18 Geschäfte und Gastronomien Abwechslung und Zerstreuung. Errichtet wurde der Bahnhof nach Plänen von Professor August Stürzenacker; der Baubeginn erfolgte am 10. September 1906. Die Eröffnung wurde in der Nacht von 22. auf den 23.
Oktober 1913 gefeiert. Innerhalb von vier Tagen lösten fast 30.000 Menschen Bahnsteigkarten, um das neue Highlight der Stadt zu besichtigen, das sowohl klassizistische Züge als auch solche des Jugendstils aufwies. Den Vorplatz mit seinem rechteckigem Grundriss gestaltete Wilhelm Vitalli. Den Abschluss des Platzes nach Osten und Westen bilden zwei Hotelgebäude, nach Norden hin begrenzen ihn der Durchgang zum Stadtgarten sowie Geschäftsgebäude. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof beschädigt, konnte aber nach dem Krieg wieder aufgebaut werden. Mehrere Umgestaltungen führten seitdem zu seinem heutigen Gesicht – der Verband „Allianz pro Schiene e.V.“, der sich die Steigerung des Schienenverkehrsanteils im Personen- und Güterverimmo-karlsruhe.de | 27
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Ansicht des alten Karlsruher Bahnhofs von Friedrich Eisenlohr – Architekt der badischen Eisenbahn
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kehr zum Ziel gesetzt hat, zeichnete den Karlsruher Bahnhof 2008 als „Bahnhof des Jahres“ in der Kategorie „Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern“ aus.
Eine Reise in die Vergangenheit Doch der Bahnhof befand sich nicht immer an der Stelle, an der man ihn heute kennt. Vielmehr handelt es sich um den neuen Bahnhof – der ältere entstand im Jahr 1843 an der Kriegsstraße zwischen dem Ettlinger Tor und dem Mendelssohnplatz, etwa 500 Meter südlich vom Marktplatz gelegen. Gebaut wurde er nach Plänen von Friedrich Eisenlohr, Professor an der Polytechnischen Schule in Karlsruhe. Es war, so schreiben Susanne Asche et al. in „Karlsruhe. Die Stadtgeschichte“: „Die für Karlsruhe langfristig einschneidendste Baumaßnahme und Stadtbildveränderung der Zeit (…). Die Eisenbahn wurde auch in Baden und in seiner Haupt- und Residenzstadt zum Motor der Industrialisierung und sollte langfristig aus der Verwaltungsmetropole Karlsruhe eine Industriestadt werden lassen.“ Der Baubeginn erfolgte zwei Jahre früher im September 1841 und plante zwei Bahnsteige ein. Dieser alte Bahnhof – an der Stelle des heutigen Badischen Staatstheaters erbaut – feierte am 10. April die Eröffnung des Personenverkehrs auf der Strecke nach Heidelberg. Zugführer war Hans Georg Benz, Vater des in Mühlburg geborenen Auto erfinders Carl Benz. Ab Juni gab es vier Züge von und nach Mannheim, zwei tägliche Zugpaare zwischen Karlsruhe und Bruchsal sowie werktags vier (sonn- und feiertags sechs) Lokalzüge nach Durlach und zurück. Der Güterverkehr folgte ab dem ersten Mai. Innerhalb dieser Zeitspanne, genauer am 15. April, wurde der Postkutschenbetrieb auf der Strecke Frankfurt am Main – Karlsruhe eingestellt. In den folgenden Jahren wurden nach und nach Strecken an Karlsruhe angebunden: 28 | immo-karlsruhe.de
Erst 1855 konnten Reisefreudige beispielsweise Basel erreichen oder 1863 Konstanz. Wie bei allen in Baden gebauten Eisenbahnstrecken betrug die Spurweite der Gleise anfangs 1600 mm. 1855 erfolgte die Umspurung auf die Normalspur von 1435 mm.
Von Ruß und Rauch Schon seit Beginn der Planungen, so die Autoren der „Stadtgeschichte“, herrschte beim Karlsruher Stadtamt und im Gemeinderat Einmütigkeit darüber, dass der Platz vor dem Ettlinger Tor in den Gewannen der Augärten für die Bahnhofsanlage geeignet sei. Weitere gewerbliche oder öffentliche Einrichtungen würden, so hoffte man, vom Bahnhof angezogen, sich in der Nähe ansiedeln. Die Hoffnungen bewahrheiteten sich leider nicht – auf lange Sicht erwies sich der Platz als ungünstig, unter anderem, da eine direkte Verbindung mit der Stadt nicht gegeben war. Reisende mussten mit Kutschen oder Omnibussen weiter- oder anreisen. Ein weiteres Problem beschreibt Manfred Koch (Hrsg.) in „Unter Strom – Geschichte des frühen Nahverkehrs in Karlsruhe“: Mit der Erweiterung der Stadt nach Süden erwiesen sich die jenseits des Ettlinger Tores die Ettlinger Straße kreuzenden Einfahrtsgleise zunehmend als Barriere und Verkehrshindernis. 1910, so heißt es weiter, existierten rund 80 sogenannte Niveau-Übergänge innerhalb des Stadtgebiets – teils mit Schranken gesichert, teils von Bediensteten der Staatsbahn bewacht. Auch Fußgänger mussten sich vorsehen: Wer Einrichtungen wie den Stadtgarten besuchen wollte, war von dieser Baulage betroffen. Die gusseiserne Überführung, im Jahr 1873 erbaut und 1889 wieder entfernt, war wegen dem aufsteigenden Dampf und Ruß des Zugverkehrs kein beliebter Weg. Auch die 1885 an der Rüppurrer Straße und 1886
an der Ettlinger Straße erbauten Unterführungen trugen nicht sehr zur Verbesserung der Lage bei.
Weitere Informationen
Eine neue Zeit
zu diesem Thema finden sich im Stadtarchiv oder in:
Es dauerte weitere Jahre, doch schließlich existierten konkrete Pläne zur Verlagerung des Hauptbahnhofs. Auf diese Weise, so hoffte man in Karlsruhe, würde die Stadt sich hinsichtlich ihrer Verkehrsverhältnisse so entwickeln können, wie es einer Großstadt angemessen war. Natürlich stieß ein solcher Vorschlag nicht nur auf Befürworter.
- Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche, Manfred Koch, Heinz Schmitt, Christina Wagner: Karlsruhe. Die Stadtgeschichte, Badenia Verlag, Karlsruhe 1998 - Manfred Koch (Hg.): Unter Strom - Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in Karlsruhe, Badenia Verlag, Karlsruhe 2000 - Manfred Koch: Karlsruher Chronik. Stadtgeschichte in Daten, Bildern, Analysen, Badenia-Verlag, Karlsruhe 1992
Bürgervereine der Alt-, Ost- und Weststadt argumentierten, der neue Standort läge zu weit außerhalb. Man befürchtete, wenig von Besuchern und Durchreisenden profitieren zu können. Zudem war der vorgesehene Bereich zu jener Zeit noch als Bauland ausgeschrieben, und zwar für ein künftiges vornehmes Wohnviertel. Doch schließlich schrieb die Generaldirektion der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen im November 1904 den Wettbewerb aus, bei dem sich der Vorschlag von Stürzenacker durchsetzte. In einem weiteren Wettbewerb tat sich Vittali hervor und sicherte sich die Gestaltung des Vorplatzes.
Mitten durch die Stadt: Rauch und Ruß entlang der Schienen
Nach Eröffnung des neuen Bahnhofs 1913 verlor der bisherige Bahnhof seine Funktion als Eisenbahnstation und wurde bis in die 1960er Jahre hinein als Markthalle genutzt. Die übrigen Gleisanlagen blieben zum Teil noch über Jahrzehnte hinweg als Gleisanschlüsse in Betrieb, sind inzwischen aber vollständig abgebaut worden. Der Güterbahnhof wurde noch bis Mitte der 1990er Jahre genutzt, das Ausbesserungswerk bis 1997. immo-karlsruhe.de | 29
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Ein Dach für viele Generationen Wohnaspekte für jedes Alter Gehen wir einige Jahre zurück, in die Zeit vor der Industriellen Revolution. Ab dem späten 18. Jahrhundert herrschte zunächst in Europa und den Vereinigten Staaten, ein tiefgreifender Umbruch. Nicht nur die wirtschaftlichen, auch die sozialen Verhältnisse – Arbeitsbedigungen und Lebensumstände - änderten sich. Bislang hatte es zum normalen Alltag gehört, dass mehrere Familiengenerationen, vom Kind bis zu den Großeltern, unter einem Dach zusammenlebten. Es war nicht unbedingt ein harmonischer Wunsch, der dazu führte, sondern die Betrachtung der Großfamilie als Produktionsgemeinschaft, in der jeder seinen Teil zum gemeinsamen Leben beitrug. Nachdem ruhigere Zeiten angebrochen waren, galt diese Form des Zusammenlebens zunehmend als überholt. Doch diese Betrachtungsweise kann eine einseitige sein – sie ignoriert die Vorteile, die sich aus der Konstellation von einem Dach und mehreren Generationen ergeben konnten. Heute besinnt man sich wieder verstärkt auf die positiven Aspekte des Mehrgenerationenwohnens. Immer mehr Bürger interessieren sich für diese besondere Form des Zusammenlebens und immer mehr Städte investieren in entsprechende Projekte. Unter dem Motto ‚Zusammen leben, getrennt wohnen‘ wird der größtmögliche Nutzen für alle Beteiligten angestrebt. Die Jüngeren erhalten die Möglichkeit zur Betreuung auch außerhalb der Kernfamilie – gerade für Alleinerziehende eröffnet sich hier die Chance zu mehr Mobilität in der Berufswelt. Die Älteren erhalten Anschluss an und Kontakt zu heranwachsenden Generationen. Vor allem ihnen bietet sich eine sinnvolle Alternative zum Wohnen im Heim.
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Zukunftsgerechtes Wohnen und darauf abgestimmte Services – diesen Slogan schreiben sich in einer Zeit ganz spezieller demographischer Rahmenbedingungen immer mehr Einrichtungen auf ihre Fahnen. Wünsche und Anforderungen an das Lebensumfeld im fortgeschrittenen Alter müssen nicht mehr von der übrigen Bevölkerung abgetrennt werden, sondern können auf wunderbare Weise mit ihr konform gehen. Sicherheitsbedürfnis und Unterstützungsbedarf können somit in einer Zeit des Bevölkerungsrückgangs und der Verschiebung der Altersstruktur gesichert werden. Um alle Wünsche in passenden Wohnprojekten zu realisieren, muss mit dem Mehrgenerationenwohnen eine neue Lebensform erschlossen werden. Ein Experte auf diesem Gebiet ist die BauWohnberatung Karlsruhe (BWK). 1998 vom Architekten Alexander Grünenwald gegründet, stellt sie eine Art Inkubator für innovative Wohnformen dar. Sie berät und moderiert Bauprojekte, bei denen der gemeinschaftsorientierte Aspekt im Vordergrund steht. Dazu arbeiten bei der BWK Fachleute aus der Wohn- und Baubranche Hand in Hand mit Rechts- und Finanzierungsexperten, Medienprofis, Medizinern, Stiftungen, Verbänden und Vereinen. Zusammen schaffen diese Experten innovative Wohnmodelle für Menschen aller Altersstufen, entwickeln neue Ideen und Perspektiven auf der Grundlage von Selbstbestimmtheit
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Der geplante Swimmingpool im Erdgeschoss des Hauses
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Selbstorganisation. Unternehmen, Kommunen und Initiativen werden unterstützt und begleitet, um mit durchdachten Projekten selbstbestimmtes Wohnen in allen Lebensphasen zu ermöglichen. Die Auftragserteilung jeder Leistung erfolgt dabei auf der Basis eines individuell abgestimmten, detaillierten Leistungsangebots.
Die Welt von i3 Die Vision von einem guten Leben im Einklang mit eigenen und den Bedürfnissen anderer. Die Vision von ‚für sich sein‘ und gemeinsamer Tätigkeit. Die Vision von einem bewussten Leben in überschaubarer Nachbarschaft mit Menschen unterschiedlichster Biografien und jeden Alters. Die Vision einer stärker gemeinschaftsorientierten Lebensweise, in der sich die verschiedenen Fähigkeiten der BewohnerInnen frei entfalten können... dies alles verkörpert i3.
Ihr Ansprechpartner Helmuth Pabst
P&R Immowelten www.pr-immowelten.de Weberstraße 8 · 76133 Karlsruhe Tel. 0721/8501313
Eigene Haustür, gemeinsames Dach.
Gemeinschaftlich wohnen, leben und arbeiten in der i3-Community Enzklösterle
info@i3-enzkloesterle.de www.i3-enzkloesterle.de Tel. 07085 - 92 31 38-0 38 | immo-karlsruhe.de
Die i3-Community (die Bezeichnung i3 steht für Initiative dritte Lebenszeit) ist ein Projektformat der BWK. Die Ziele sind zahlreich: Gemeinschaftsorientiertes Leben, aber individuelles Wohnen lautet die oberste Devise. Komfort und Kosten in gutem Verhältnis spielen dabei ebenso eine Rolle wie eine ökologische Bauweise und Energieeffizienz. Letztlich stehen die Grundlagen des Mehrgenerationenwohnens im Mittelpunkt: Eine Mischung der Bewohner nach Biografie, Alter und wirtschaftlichen Möglichkeiten wird angestrebt. Frei nach ‚Jeder bringt sich ein – alle profitieren vom Talente-Tausch‘ werden Menschen in allen Lebensphasen zusammengebracht. Eine projektbezogene Kommanditgesellschaft stellt die Finanzierung und die gemeinschaftsorientierten Anliegen im Projekt sicher. Jeder Bewohner erwirbt einen Kommanditanteil, der im Wert der späteren Wohneinheit entspricht – auf diese Weise wird das nötige Kapital eingebracht. Die Finanzierung läuft, ähnlich wie bei einem Mietkauf, über eine vorab festgelegte Periode von ungefähr 15 bis 20 Jahren. Die BWK wird nicht mit öffentlichen Geldern gefördert. Um dennoch kostendeckend arbeiten zu können, zahlen öffentliche oder gewerbliche Auftraggeber für eine Beratung branchenübliche
Verschiedene Wohnungsgrößen: zwei bis drei ehemalige Hotelzimmer wurden zu 50 bis 100 m2 großen Appartements zusammengefasst
Tarife. Privatpersonen oder Gruppen erhalten dagegen eine Erstberatung gratis. Weitere Leistungen wie Moderation und Projektentwicklung gibt es zu günstigen Konditionen. Die i3-Akademie unterstützt entsprechende Projekte und Themen durch Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen sowie durch ein Kultur- und Event-Programm rund ums Wohnen und Leben. Dabei möchte sie Einzelinteressierten und Mitgliedern von Wohnprojekt-Initiativen, aber auch Vertretern von Kommunen, Verbänden und der Wohnungswirtschaft die Möglichkeit zur umfassenden Information über die vielfältigen Möglichkeiten ihrer Wohnprojekte geben. Diese können überall entstehen, wo sich geeignete Grundstücke oder Bestandsgebäude anbieten.
Vielfältige Wohnformen für das Wohnen im Alter Seine Fähigkeiten nach dem Tauschprinzip einbringen können – so die Devise des Mehrgenerationenwohnens. Da unterstützt der ältere Nachbar die jungen Eltern, indem er auf den Nachwuchs aufpasst. Da erhält er Hilfe durch andere und ist so in der Lage, sein Leben außerhalb eines Seniorenwohnheims zu gestalten. Selbstverständlich ist seine Wohnung barrierefrei, sodaß weder Treppen noch andere bauliche Gegebenheiten zu unüberwindbaren Hindernissen werden können. Das Beispiel zeigt: Der Weg in den Lebensabend kann für jeden hinsichtlich seiner Vorlieben und Möglichkeiten gestaltet werden. Es gibt Alterna-
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Wie der Verband Privater Bauherren (VPB) mitteilt, fördert die KfW mit ihrem «Programm 455» Besitzer und Bewohner von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie von Eigentumswohnungen, die Barrieren im privaten Wohnbereich beseitigen lassen möchten und dies aus eigener Tasche finanzieren. Wer mindestens 6000 Euro investiert, kann einen Zuschuss in Höhe von fünf Prozent der förderfähigen Kosten beantragen. Maximal zahlt die KfW 2500 Euro pro Wohneinheit.
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Eigene Haustür, gemeinsames Dach.
Gemeinschaftlich Wohnen am Erlenbach i3-Community Rheinzabern
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tung der eigenen vier Wände hinsichtlich Barrierefreiheit beginnen. Dazu gehört die Beseitigung von Hindernissen wie Türschwellen, Treppenstufen oder zu schmalen Türeingängen. Aber auch ein geräumiges Bad mit bodengleicher Dusche oder problemlos erreichbare Lichtschalter sind im Hinblick auf den Erhalt der Selbstständigkeit zu berücksichtigende Faktoren. Bei der Anpassung bereits bestehender Räumlichkeiten kann eine Wohnberatungsstelle helfen. Sie ermittelt gemeinsam mit dem Ratsuchenden den Bedarf der Umstrukturierung und entsprechende Finanzierungsmaßnahmen, bietet Hilfestellung bei der Planung, Organisation und Umsetzung der Wohnraumanpassung.
Barrierefrei durchs Leben Ist ein Neubau geplant, der als barrierefreie Wohnung ausgerichtet werden soll, so sollten die Richtlinien der Norm DIN 18025, die die baulichen Anforderungen für barrierefreie Wohnungen beschreibt, als Planungsgrundlage herangezogen werden. Auch wenn nicht als Auflage verpflichtend, werden an dieser Norm ausgerichtete Bauvorhaben von Bund und Ländern gefördert. Barrierefreiheit bezieht sich jedoch nicht nur auf die Wohnräume, sondern auch auf das Wohnumfeld. Hier sind barrierefreie Fußwege ebenso gefragt wie Pkw-Stellplätze in Wohnungsnähe oder gute Verkehrsanbindungen. Auch ein barriefreier Zugang zum Wohngebäude oder zu Wohnfolgeeinrichtungen sowie fußläufige Erreichbarkeit (bis maximal 500 m) zu diesen sollten gegeben sein. Im Hauseingangsbereich sollten Stufen beziehungsweise Schwellen (mit bodengleichen Schmutzabweisern) komplett fehlen, Hauseingangstüren müssen mindestens 0,90 Meter breit und 2,10 Meter hoch sein. Briefkästen sollten nicht höher als 85 Zentimeter hängen, sodaß sie auch von Rollstuhlfahrern gut erreicht werden können. Eine gute Beleuchtung ist selbstverständlich, doch auch Lichtschalter für Flur und Treppe, Gegensprechanlage sowie ein rutschfester Bodenbelag sollten nicht vergessen werden. Im Haus hilft ein rollstuhlgerechter Aufzug oder ein speziell ausgearbeitetes Treppenhaus mit taktilen, ertastbaren Hilfen an Trittstufen und Treppenläufen, um die Wohnungen in den oberen Ebenen zu erreichen. Auch in der Wohnung sind viele Einzelheiten zu bedenken, angefangen von rutschsicherem und leicht zu reinigendem Bodenbelag bis hin zu einer Mindestbewegungsfläche oder Haltegriffen in Leibungen bei vorhandenen Türschwellen. Besondere Aufmerksamkeit sollte dem Sanitärraum entgegengebracht werden: Er muss vom Schlafraum über den Flur leicht erreichbar sein, Beinfreiheit unter dem Waschtisch besitzen oder
die Möglichkeit des Anbringens von Stütz- und Haltegriffen, eines Duschklappsitzes oder eines Deckenlifts bieten.
Service-Wohnen und Wohlfühlen Sollte das selbstständige Leben trotz angepasster Räumlichkeiten eines Tages nicht mehr durchgängig möglich sein, besteht zunächst die Möglichkeit, einen ambulanten Pflegedienst oder eine Sozialstation mit der Pflege und Versorgung im eigenen Zuhause zu beauftragen. Die Kosten hierfür übernehmen in aller Regel die Kranken- und Pflegeversicherungen, berichtet Juliane Willsenach von wohnen-im-alter.de. Ist ein Wohnungswechsel dennoch ratsam, bieten sich zahlreiche weitere Optionen. So zum Beispiel das Betreute Wohnen, auch ServiceWohnen genannt. Hierbei handelt es sich um eine Wohnform, die nicht nur eine barrierefreie Wohnung, sondern auch gewisse Grund- und Serviceleistungen vorsieht, die in der Miete oder dem Kaufpreis bereits enthalten sind oder separat in Anspruch genommen werden können. Hierzu zählen neben einer meist vorhandenen Hausnotrufanlage beispielweise die Bereitstellung eines ambulanten Pflegedienstes, eines Hausmeisteroder Wäscheservices. Betreute Wohnungen sind oftmals in Wohnanlagen zusammengeschlossen
oder bisweilen an eine stationäre Pflegeeinrichtung angegliedert, berichtet die Expertin. Daneben existieren betreute Wohngruppen, in denen sich pflegebedürftige Menschen eine große Wohnung oder ein Haus teilen. Die Pflege wird meist von einem ambulanten Dienst übernommen, während Hauswirtschaftskräfte die Bewohner im Alltag unterstützen. Solche betreuten Wohngruppen unterliegen nicht dem Heimrecht. Anders dagegen betreute Hausgemeinschaften: Als Alternative zum Pflegeheim wurden sie vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) ins Leben gerufen. Da sie weitestgehend stationär organisiert sind, befinden sie sich oftmals auf dem Grundstück eines Heimträgers oder in Pflegeeinrichtungen. Für alle Wohnformen gilt: Je größer der Wunsch nach Selbstbestimmung und Eigenständigkeit im Hinblick auf die späten Lebensjahre, desto früher sollten Überlegungen zu den Lebens- und Wohn umständen angestrengt werden. Ist pflegerische Unterstützung erst einmal notwendig, werden eigene Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der persönlichen Wohnsituation oft sehr schnell eingeschränkt. Frühzeitige Gedanken über die Wohnsituation im Alter sind daher nicht nur lohnenswert, sondern auch ratsam. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: i3-community.de und wohnen-im-alter.de
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