18- bis 24-Jährigen befürworten Regionalität, was ein recht hoher Anteil ist. Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren und Getränke sind die Produkte, die die Befragten am liebsten vor Ort konsumieren. Auch in anderen deutschen Bundesländern haben sich die Verbrauchergewohnheiten in eine ähnliche Richtung entwickelt (z. B. hat eine Umfrage in Bayern ergeben, dass die Verbraucher in den Großstädten lieber Lebensmittel aus der Region kaufen).3 Das Verbraucherverhalten hat sich gegenüber biozertifizierten Produkten auch positiv verändert. Die Pandemie hat das Bewusstsein der Menschen für die Bedeutung einer gesunden Ernährung geschärft, so dass die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln, insbesondere nach Bio-Fleisch und Milchprodukten, in mehreren EU-Ländern, darunter Deutschland und Österreich, erheblich gestiegen ist. Auch die Discount-Ketten haben auf diesen Trend reagiert und bieten immer mehr Produkte mit Bio-Zertifikat an. Die Verbraucher werden von Fragen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit auch beeinflusst, und der wachsende Anteil klimabewusster Verbraucher spielt ebenfalls eine Rolle bei der Veränderung der Nachfrage. Dank denen werden lokale Produkte immer beliebter, da bewusste Verbraucher nachhaltige Produkte aus kleinen Betrieben bevorzugen, die weniger Kilometer zurücklegen und somit weniger Treibhausgase ausstoßen. Indem die Verbraucher kleine landwirtschaftliche Betriebe unterstützen, tragen sie auch zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei, im Gegensatz zu den traditionellen Großbetrieben. In einigen Ländern (vor allem im Westen) ändern sich auch die Ernährungsgewohnheiten, indem weniger Fleisch verzehrt wird und eine Umstellung auf pflanzliche Ernährung erfolgt.4 Bei den Veränderungen im Nachfrageverhalten ist die enorme Zunahme des Online-Shoppings zu nennen. In der Zeit der Pandemie war es einfacher, sicher einzukaufen, indem man online bestellte und große Einkaufszentren und Kaufhäuser mied. Der Einkauf ist bequemer, und die Produkte werden nach Hause oder zu einer Abholstelle geliefert. Unter den allgemeinen Trends ist hervorzuheben, dass die Präferenz für kurze Lieferketten und die Kreislaufwirtschaft in den entwickelteren Ländern weiter fortgeschritten ist. In diesen Ländern gibt es konkrete Schritte, nationale und städtische Strategien (z. B. Amsterdam, Wien), Ausschreibungsanreize und praktische Initiativen, um die in der Green-Deal-Strategie der EU festgelegten Ziele zu erreichen. Die städtische Landwirtschaft, die Produktion auf lokaler Ebene, die Schaffung von Plattformen zur Verbindung von Erzeugern und Verbrauchern und die Gründung von Start-ups (z. B. in Belgien und in den Niederlanden) werden ebenfalls auf städtischer Ebene gefördert, um die städtische Nachhaltigkeit, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft und die Entwicklung kurzer Lieferketten zu unterstützen. Ein wichtiges Ziel der EU-Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums ist die Förderung der Versorgung der städtischen Verbraucher mit regionalen Produkten. So wurden im Rahmen des Programms "Vom Bauernhof auf den Tisch" in den untersuchten Ländern, einschließlich Ungarn, erhebliche Mittel für diesen Zweck bereitgestellt. Im Rahmen des Programms zur Entwicklung des ländlichen Raums wurden beträchtliche EU-Mittel für die Entwicklung von Vermarktungswegen und für den Aufbau von Kapazitäten für Kleinerzeuger bereitgestellt, und die Leader-Aktionsgruppen haben in diesem Bereich eine entscheidende Rolle gespielt. Die Projekte haben in den Bereichen Produktentwicklung, Ausbildung, Unterstützung des Marktzugangs, Entwicklung von Logistiksystemen und Vermarktung in einigen EU-Mitgliedstaaten erhebliche Fortschritte erzielt. Es wurden Cluster, Netzwerke, Markensysteme und Tourismusprodukte geschaffen. Darüber hinaus 3
https://www.stmelf.bayern.de/ernaehrung/253378/index.php https://www.deutschlandfunk.de/bio-und-regionale-waren-wie-sich-unser-konsum-auf-klimaund.724.de.html?dram:article_id=493910 4