ChB 32104 – Schneider, Missa in a

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BREITKOPF & HÄRTEL CHOR-BIBLIOTHEK

SCHNEIDER

Missa in a

für zwei vierstimmige Chöre a cappella for Double Choir a cappella

op. posth.

ChB 32104

FRIEDRICH SCHNEIDER

1786–1853

MISSA in a

für zwei vierstimmige Chöre a cappella for Double Choir a cappella

op. posth.

herausgegeben von | edited by Nick Pfefferkorn

Chor-Bibliothek 32104

Printed in Germany

Kyrie
Gloria
Gratias
Quoniam
Credo
Hosanna
Agnus dei

Vorwort

Johann Christian Friedrich Schneider wurde am 3. Januar 1786 in Altwaltersdorf bei Zittau als erster der beiden Söhne des Schullehrers und Organisten Johann Gottlob Schneider (1753–1840) geboren, bei dem er auch ersten allgemeinbildenden Unterricht und Unterweisung im Instrumentalspiel (u. a. Klavier, Orgel, Violine, Violoncello und diverser Blasinstrumente) erhielt. Bereits während seiner Zeit am Zittauer Gymnasium, das er seit 1798 besuchte, entfaltete er bemerkenswerte kompositorische Begabung. Schnell stieg er als Mitglied des dortigen Schulchores zum Tenorsolisten auf und hatte zwischen April 1804 und Juli 1805 sogar den Posten des Präfekten inne. 1805 nahm er in Leipzig das Studium der „Humaniora“ auf und vertiefte seine musikalischen Kenntnisse bei August Eberhard Müller (1767–1817) und Johann Gottfried Schicht (1753–1823); auch Johann Friedrich Rochlitz (1769–1842), der Begründer der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung, förderte ihn. Binnen kurzer Zeit bekleidete er eine Vielzahl musikalischer Ämter und Funktionen – u. a. war er ab 1810 Musikdirektor der Secondaschen Operngesellschaft, wurde 1813 Organist an der Thomaskirche, übernahm 1816 die Leitung der Singakademie und war seit 1817 als Musikdirektor des Stadttheaters tätig – wodurch er nach und nach zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten des Leipziger Musiklebens wurde.

Bereits 1812 heiratete er die Sängerin Elisa Geibel, die aber schon im darauffolgenden Jahr bei einer Totgeburt starb. Am 3. Januar 1815 vermählte er sich mit deren Schwester Katharina Maria. Aus dieser Ehe gingen zwei Jungen und zwei Mädchen hervor.

Obwohl er sich während seiner Leipziger Jahre unterschiedlichsten musikalischen Gattungen widmete, war er als Komponist vor 1820 noch wenig bekannt. Erst der unerwartete Erfolg seines zweiten Oratoriums Das Weltgericht, das am 6. März 1820 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt wurde, brachte den Durchbruch. Der Siegeszug des Werkes setzte sich in einer Vielzahl von weiteren Aufführungen fort und brachte Schneider überregionale Bekanntheit und nachhaltige Anerkennung ein.

Im darauffolgenden Jahr trat er die Nachfolge des verstorbenen Leopold Carl Reinicke (1774–1820) als Herzoglich–Anhalt–Dessauischer Hofkapellmeister an und führte das Dessauer Musikleben zu neuer Blüte. Unmittelbar nach Dienstantritt reorganisierte er die Hofkapelle und hatte schon nach kurzer Zeit ein leistungsfähiges, weit-

hin anerkanntes Orchester formiert. Bereits ab 1822 veranstaltete er nach dem Leipziger Vorbild regelmäßige Abonnementkonzerte, gründete eine Singakademie und rief, zusammen mit dem Dichter Wilhelm Müller (1794–1827), die Dessauer Liedertafel ins Leben. Mit dem eigens organisierten Gymnasialchor und dem Männerchor des Lehrerseminars führte Schneider regelmäßige Kirchenmusiken in den drei Kirchen der Stadt ein. Im Zuge der deutschen Konservatoriumsgründungen eröffnete er 1829 eine Musikschule, aus der, bis zu ihrer Schließung im Jahre 1844, mehr als 120 Absolventen hervorgingen. Sein überregionales Ansehen wurde auch dadurch gefestigt, dass Schneider, neben seiner Kapellmeistertätigkeit bei zahlreichen Musikfesten, regelmäßig als Dirigent in Erscheinung trat. Engagements dieser Art übte er noch bis ins hohe Alter aus. Während seiner Dessauer Zeit entstanden vor allem Oratorien und andere geistliche Werke sowie Kompositionen für Männerchor. Ab etwa 1830 komponierte er zunehmend weniger und zog sich immer häufiger ins beschauliche Zerbst zurück, um sich seiner Vorliebe für Gartenliteratur und Astronomie zu widmen. Zu dieser Zeit gehörte Schneider mehr als 25 musikalischen Vereinigungen an. Unter den zahllosen Ehrungen die ihm zeitlebens zuteil wurden, ragen besonders die beiden im Jahre 1830 verliehenen Ehrendoktorwürden der Universitäten Halle und Leipzig, sowie die Ehrenmitgliedschaften in der New York Philharmonic Society, der Königlichen Musikakademie zu Stockholm und der KöniglichDänische Dannebrog-Orden heraus.

Als er am 23. November 1853 starb, hinterließ er seiner Frau († 8. Januar 1857) einen Schuldenberg, der sie veranlasste, in der musikalischen Presse um Spenden aufzurufen.

Sein musikalisches Œuvre setzt sich aus 16 Oratorien, darunter Die Totenfeier (UA: 1821, Berlin), Die Sündfluth (1824, Köln), Das verlorene Paradies (1825, Magdeburg) und Christus, der Meister (1828, Nürnberg) sowie weiteren geistlichen Vokalkompositionen, aber auch aus sechs Opern und einer ganzen Reihe von Instrumentalmusikwerken zusammen. Darunter befinden sich 23 handschriftlich überlieferte Sinfonien, etwa 20 Ouvertüren, sieben Klavierkonzerte und eine nicht zu verachtende Anzahl von Kammermusikkompositionen. Er schrieb u. a. zehn Streichquartette und eine beachtliche Anzahl von zwei- und vierhändigen Klaviersonaten, Tänzen und Variationen sowie zahlreiche Klavierauszüge und sonstige Arrangements von Opern und Instrumentalwerken

von Beethoven, Cherubini, Mozart, Spontini u. a.

Seine Bedeutung und Anerkennung als Komponist hat Schneider im Wesentlichen dem gewaltigen Erfolg seines Weltgerichts zu verdanken.

Begünstigt wurde sein Erfolg im Übrigen auch dadurch, dass er die Anliegen der überall aufkommenden Musikfeste (etwa nach Kompositionen mit einer großen Anzahl von leicht zu singenden Chören) und des aufblühenden Chorgesangwesens zu bedienen verstand. In der zeitgenössischen Presse wurde er sogar als „Händel unserer Zeit“ tituliert.

Überdies wurden auch seine übrigen Oratorien und Werke anderer Gattungen von Publikum und

Kritikern teilweise überschwänglich geschätzt und gewürdigt. Durch sein Engagement als Dirigent, Organisator und Komponist übte er maßgeblichen Einfluss auf die Musikfestentwicklung aus. So waren bereits die seit 1826 stattfindenden Elbmusikfeste untrennbar mit seinem Namen verbunden. Große Wertschätzung erwarb er sich unter Zeitgenossen auch als Chor- und Orchestererzieher sowie als Förderer des Männerchorwesens. Neben seinen Messen und Opern stießen namentlich auch Schneiders Lieder und Chöre bei Rezipienten auf wohlwollende Resonanz.

Zur Ausgabe

Friedrich Schneiders Auseinandersetzung mit (geistlicher) Vokalmusik reicht bis in seine frühen Jahre als Gymnasiast in Zittau zurück. Bereits während dieser Zeit entstanden etliche Chöre, Lieder und allerhand Gelegenheitsarbeiten, teils in reiner a cappella Form, teils mit „willkürlicher“ Instrumentalbegleitung. Geprägt durch Elternhaus und Erziehung war Schneider ohnehin empfänglich für religiöse Kunst aller Art. Es ist somit nicht verwunderlich, dass die Aufführung einer Mozart-Messe in der Dresdner Hofkirche der bleibendste Eindruck war, den der junge Mann von einer Reise dorthin mitbrachte. Zudem erschienen um 1803 die Messen Joseph Haydns im Druck bei Breitkopf & Härtel. Schneiders Vater erlaubte ihm, „…dass ich mir sie anschaffte, sie machten mir unendliche Freude. Da mein Bruder mit seiner vortrefflichen Sopranstimme den Sopran übernahm, hatten wir beide viel Genüsse. Ich war daher veranlasst, mich auch darin zu versuchen, und schrieb eine Messe […]“.

Sein Erstling auf diesem Gebiet entstand in der Zeit vom 25. Juli bis 18. August 1803, unmittelbar gefolgt von einem zweiten Anlauf, der in der Zeit vom 16. September bis 28. Oktober vollendet wurde. Das dritte Werk dieser Art wurde 1804 begonnen und fand seinen Abschluss am 23. März 1805.1

Während diese ersten drei Werke, ihrer frühen Entstehungszeit entsprechend, noch recht hölzern, konventionell und in der Musik durchaus schülerhaft-unselbstständig daherkommen, ändert sich das bei der zweiten Werkgruppe (Messen 4-6), die zwischen 1805 und 1810 entstanden ist, bereits drastisch. Bei allen drei Werken dieser zweiten Gruppe handelt es sich um Kurzmessen (meist

1 Friedrich Schneider „Verzeichnis meiner Musikalischen Versuche“, Band I-II, Anhaltische Landesbücherei Dessau, Wissenschaftliche Bibliothek und Sondersammlungen.

nur bestehend aus dem Kyrie und Gloria), offenbar den Gepflogenheiten der protestantischen Kirchen Leipzigs in dieser Zeit folgend.2

Nachdem Schneider den Sommer 1812 in Dresden verbracht hatte, trug man ihm im Herbst desselben Jahres die Stelle des Organisten an St. Thomas an. „Die Unruhen des Theaterlebens liessen mich die Gelegenheit, die Organistenstelle an der Thomaskirche in Leipzig anzunehmen, gern ergreifen, und so trat ich im Frühjahr 1813 aus meinen früheren Theaterverhältnissen.“ (In der Zeit als Schauspieldirektor bei Joseph Seconda in Leipzig kam Schneider nachweislich fast gar nicht zum Komponieren, da ihn der Opernbetrieb vollends vereinnahmte.)

Nach seiner Rückkehr trat er 1814 der Leipziger Singakademie bei. „Wieder in Leipzig einheimisch […] wurde der Gedanke rege, etwas zu verfassen, was so eigentlich für diesen Verein passend wäre: den Sologesang mit Chor enger zu verknüpfen als gewöhnlich, den ernsten Stil mit Anwendung moderner Melodien zu beleben, aus diesem Streben entstand 1814 ein Kyrie zur Probe.“ 3 Diese Bemerkung, von Friedrich Schneider in seiner Selbstbiographie hinterlassen, leitet eine dritte Phase der Messen-Komposition ein, die insgesamt fünf Werke umfasst, wobei es sich bei den Messen 7 bis 9 um reine Vokalmessen handelt. Neben den praktischen Überlegungen (den Bedürfnissen der Singakademie gerecht zu werden) dürfte vor allem die stetig wachsende, hohe Wertschätzung des a-cappella-Gesangs ausschlaggebend für den Verzicht auf die Form der Orchestermesse gewesen sein, die bei Schneider bisher im Vordergrund gestan-

2 Friedrich Schmidt: Das Musikleben der bürgerlichen Gesellschaft Leipzigs im Vormärz. Dissertation, Leipzig 1912. 3 Friedrich Schneider: Selbstbiographie, Dessau 1831

den hatte. Die hier vorliegende 8. Messe in a-Moll ist die zweite vollendete Vokalmesse Schneiders. Sie entstand in der Zeit vom 9. bis 28. September 1815 und fällt damit noch in die fast überproduktiven Leipziger Jahre des Komponisten. Obwohl Schneider sein zur selben Zeit entstandenes erstes Oratorium Die Höllenfahrt des Messias nicht zur Aufführung bringen konnte, war „[…] der neue Reiz so gross, dass ich ungeachtet alles dessen doch fortfuhr, Vokalmessen zu schreiben.“ Von seinen insgesamt 14 beendeten Messen gelangten jedoch nur zwei zum Druck (Nr. 7 in F-Dur op. 39, ebenfalls eine a cappella Messe, sowie Nr. 12 in C-Dur, op. 55). Alle übrigen Werke dieser Gattung blieben indes ungedruckt.

Schneider zeigt sich bei der Verfolgung seines Vorhabens, „den Sologesang mit Chor enger zu verknüpfen als gewöhnlich“ ausgesprochen einfallsreich: Jede Vokalmesse hat vier Solopartien (SATB), die in der Regel in allen Sätzen herangezogen sind und mannigfach mit dem Gesamtchor kombiniert werden. Das Tutti ist satzweise in den Gruppierungen der Stimmen verändert, so dass sich ein abwechslungsreiches Gesamtbild ergibt […].4 Es greift daher auch nicht zu weit wenn man behauptet, dass Schneider sich mit seinen Messen die handwerkliche Sicherheit und den letzten

4 vgl. Helmut Lomnitzer „Das musikalische Werk Friedrich Schneiders, insbesondere die Oratorien“ Diss. Marburg 1961.

Schliff für seine saubere und oftmals überwältigende Chorbehandlung in seinen Oratorien erworben hat.5

Obwohl in der Mehrzahl ungedruckt, erfreuten sich Schneiders Vokalmessen größter Beliebtheit, was auch die zahlreichen Abschriften belegen, die in etlichen Bibliotheken überliefert sind. Als Hauptquelle für die vorliegende Edition konnte das Autograph verwendet werden, das in der Anhaltischen Landesbücherei Dessau, Wissenschaftliche Bibliothek und Sondersammlungen verwahrt wird. Die Stadtbibliothek Leipzig (Musikbibliothek mit Sondersammlungen) besitzt zudem eine zeitgenössische Abschrift der Messe, die als Referenzquelle und in seltenen Fällen für Korrekturen herangezogen werden konnte. Sämtliche Abweichungen gegebenüber dem Autograph sind im Notentext editorisch kenntlich gemacht. Verwendet wurden eckige Klammern [ ] bei Dynamiken sowie Vortragsanweisungen. Im Falle von Bögen oder Gabeln wurde Strichelung der Vorzug gegeben.

5 Johann August Apel, der Librettist des Oratoriums „Das Weltgericht“ wurde durch eine Aufführung einer Messe Schneiders veranlasst, ihm die Vertonung seines Textes zu übertragen.

Preface

Johann Christian Friedrich Schneider was born on 3 January 1786 in Altwaltersdorf, near the city of Zittau, Saxony; he was the elder of two sons born to the schoolmaster and organist, Johann Gottlob Schneider (1753–1840), who provided young Friedrich’s general and musical education, with particular emphasis on playing instruments such as the piano, organ, violin, cello and various wind instruments. During his subsequent schooling at the Zittau Gymnasium, which he attended from 1798 onwards, Schneider developed a remarkable talent for composition. He soon became a prominent member of the local school choir and was eventually chosen to be a tenor soloist. Between April 1804 and July 1805 he held the post of prefect. In 1805 he moved to Leipzig to study Humanities and further his musical education with August Eberhard Müller (1767–1817) and Johann Gottfried Schicht (1753–1823); he was even promoted by Johann Friedrich Rochlitz (1769–1842), the founder of the Leipzig Allgemeine Musikalische Zeitung, and before long became the holder of a

diverse number of positions in the city’s musical life.

From 1810 onwards he became music director of the Seconda’schen Operngesellschaft (Joseph Seconda’s Opera Society); this was followed by appointments as the organist at St Thomas Church, in 1813, as head of the Academy of Music in 1816, and as director of the municipal theatre from 1817 onwards. In this way he rapidly became one of the leading figures in Leipzig’s musical world.

As early as 1812 he had married the singer Elisa Geibel, who was to die in childbirth the following year (the child was stillborn). On 3 January 1815 he married her sister, Katharina Maria, and they went on to have four children together, two girls and two boys. Although he devoted himself to composition in various musical genres during his Leipzig years, he did not achieve a reputation as a composer until 1820. Indeed, it was the unexpected success of his second oratorio, Das Weltgericht (The Last Judgement), at its first performance on

6 March 1820 that finally marked his breakthrough as a composer of note. The unique triumph of that work within his output continued for almost three decades, with numerous performances that gained Schneider a considerable reputation and lasting recognition, both nationally and internationally.

The following year, he succeeded the late Leopold Carl Reinicke (1774–1820) as the court Kapellmeister of Anhalt-Dessau. His first task upon entering service was to overhaul the court orchestra (Hofkapelle) and in a very short time he developed it into a capable orchestra that became widely recognised and appreciated. After the Leipzig model, periodical subscription concerts were established, a singing academy was inaugurated and – together with the poet, Wilhelm Müller (1794–1827) – he also founded the Dessau Liedertafel. Utilising both the newly organised school choir and the male choir of the Teachers’ Society, Friedrich Schneider then established a regular concert service in the town’s three churches. In line with the prevailing trend for opening conservatories in Germany, Schneider himself opened a music school in 1829, an institution from which more than 120 students graduated before its closure in 1844. His nationwide reputation was strengthened by – in addition to his compositions – Schneider’s regular appearances as a conductor at the numerous music festivals taking place across Germany; he continued to fulfil engagements such as this until late in his life. During his years in Dessau, oratorios, sacred music and many works for male choir were the focus of his compositional output.

From around 1830 onwards, however, he composed less and retreated more frequently to Zerbst, a small and quiet town where he could take pleasure in indulging his fondness for gardening, literature and astronomy. By this point in his life, Schneider was an honorary member of at least twenty-five musical organisations. Among the many awards he received, particularly worthy of mention are the honorary doctorates he was accorded by the universities of Halle and Leipzig, and his honorary membership of the New York Philharmonic Society and the Stockholm Academy

of Music, as well as the Royal Danish Dannebrog order.

When he died on 23 November 1853, however, he left his widow († 8 January 1857) with a mountain of debt, which prompted her to request donations in the musical press.

Schneider’s musical œuvre comprises 16 oratorios, including Die Totenfeier (Funeral Rites) UA: 1821, Berlin; Die Sündfluth (The Deluge) 1824, Cologne; Das verlorene Paradies (Paradise Lost) 1825, Magdeburg; and Christus, der Meister (Christ, the Master) 1828, Nuremberg; there are also many other sacred vocal compositions. In addition, he wrote six operas and large number of instrumental works; among the latter are 23 symphonies, 20 overtures, 7 piano concertos and a considerable corpus of chamber works –piano trios, piano quartets, piano quintets, piano sonatas (for both two and four hands) and 10 string quartets. He also produced an extensive collection of dances and sets of variations, plus numerous arrangements and vocal scores of operas and other works by Beethoven, Cherubini, Mozart, Spontini et al.

Schneider undoubtedly owed his reputation to the overwhelming triumph of his Last Judgement, but his success was reinforced by the fact that he understood the requirements of the increasingly popular music festivals and of the flourishing amateur choral societies of the period (e.g. the need for easy-to-sing vocal music). In the contemporary press, he was even described as the “Händel of our time.”

Moreover, Schneider’s oratorios and other compositions found favour with both critics and the general public. Through his work as conductor, administrator and composer, he exerted considerable influence over the development of the music festival in the nineteenth century. The Elbemusikfeste (Elbe Music Festivals), which began as of 1826, were inextricably linked with his name. He was also held in high esteem by his contemporaries as a chorus master and orchestral teacher, as well as for his support of the developing male choral societies; the latter provided a receptive audience for his songs and choruses that equalled the positive responses his masses and operas.

About the Edition

Friedrich Schneider’s dedication to sacred vocal music dates back into his early years as a schoolboy in Zittau. During this time, he wrote numerous choruses, songs and other sorts of smaller occasional commissions, not only in pure a-cappella form but sometimes with “arbitrary” instrumental accompaniment. Under the strong influence of both, his parents and his education, Schneider was susceptible to religious art of all kind. It is therefore not surprising, that the performance of a Mozart mass at the Dresden Hofkirche left the most lasting impression on the young man.

Around the year 1803, the masses by Joseph Haydn appeared in print, issued by Breitkopf & Härtel in Leipzig. Schneider’s father allowed him “...that I got them for myself. They made me endless joy. Since my brother with his excellent soprano voice took over the soprano part, we both had a lot of pleasure. So I was prompted to try it too, and I wrote a mass [...]”. His first attempt in this area took shape in the period from July 25 to August 18 1803, followed immediately by another one that arose from September 16 to October 28 the same year. The third mass has also been started yet 1804 and was finished on March 23, 1805.

Whereas the music of these three works leaves the impression of being quite conventional and “school-boyish”, there is just a radical change within the second group of the masses 4 to 6. All three works of this group are short masses (they consist only of the Kyrie and Gloria), probably to suit the customs of the Protestant churches of Leipzig during this time. After Schneider had spent the summer of 1812 in Dresden, he was offered the post of organist at St. Thomas’ church in Leipzig. “The constant unrest of the theatre life prompted me to accept the post of organist at the Thomaskirche in Leipzig, and so I resigned from my former theatre contract in spring 1813.” (During the time as acting director at Joseph Seconda’s Opera society in Leipzig, Schneider composed next to nothing, as the opera business consumed him nearly completely.)

Upon his return to Leipzig in 1814 he joined the Leipzig Singing Academy. “Back in Leipzig […] the idea occurred to me to write something really suitable for this association: the Solo-Voice better connected with the chorus than usual, the revival of the serious style by the use of modern melodies. In this effort, a Kyrie arose in 1814 for a first rehearsal.” This entry, left by Schneider in his autobiography, marks the starting point of a third group of masses, that comprises a total of five works, whereas masses Nos. 7 to 9 to be

considered as pure a-cappella masses. Next to practical considerations (to justice the needs of the Leipzig Singing Academy), the ever-growing, high estimation of the a-cappella singing was crucial for Schneider to dismiss the form of orches-tral mass, that has been his focus so far.

The mass in A minor presented here (No. 8) is his second completed a-cappella mass. It was composed during September 9 to 28, 1815 and thus still falls into the almost overproductive Leipzig years of the composer. Although Schneider did not succeed to stage his first oratorio Die Höllenfahrt des Messias (The Messiah’s Descent into Hell), that was composed around the same time, “the new stimulus [...] was so great that I continued to write vocal masses.”

Out of his 14 completed masses, only two have been published (No. 7 in F major, Op. 39, also an a-cappella mass and No. 12 in C major, Op. 55). All other works of this kind, however, remained unpublished. In his attempt to connect “the SoloVoice better with the chorus than usual” Schneider proved himself to be extremely resourceful: Each vocal mass consists of four soloists (SATB) next to the choir, which are generally used in all movements and are variously combined with the choir. The grouping of the Tutti is changed in every movement and therefore provides a various overall character. It would be no exaggeration to say, that Schneider gained his overwhelming treatment and the finishing touches of the choruses in his oratorios by his year long preoccupation with the genre of the mass.

Although the majority of his masses remained unpublished, they enjoyed great popularity, which is evidently by the numerous copies that are preserved in several libraries. As the main source for the present edition however, the autograph could be used, which is preserved in the Anhalt Dessau State Library, special collection’s department. The Leipzig Municipal Library (music library with special collection’s department) also has a contemporary copy of the score, which the editor was able to use as a reference source and in rare cases for corrections. Any deviations from the autograph are editorially indicated in this edition. We used square brackets [ ] for dynamics and performance instructions and dashed lines for slurs and hairpins.

Soprano primo

Alto primo

Tenore primo

Basso primo

Missa in a / A minor

KYRIE

Soprano secondo Alto secondo

Tenore secondo

elei son, e lei son.

Ky f ri e elei son, elei son, e lei son.

Ky f ri e elei son.

Ky f ri e elei son, e

Ky f ri e elei son. Ky p ri e elei son. Kyri e e

Ky f ri e elei son. Ky p ri e elei son. Kyri e e

lei son.

Ky p ri e elei son. Kyri e e

Ky f ri e elei son. Ky p ri e elei son.

Ky ff ri e elei son, elei

Ky ff ri e elei son, e lei

Ky ff ri e elei son, elei son, elei

lei son, e lei son, e ff lei son, e lei

lei son.

lei son.

lei son.

lei son.

Ky ff ri e elei son, elei

Ky ff ri e elei son, elei son, elei

Ky ff ri e elei son, elei son, elei

Ky ff ri e elei son, elei

Kyri e e

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son, e p lei son, elei
son.
son, e p lei son, elei dim. son, elei son.
son, e p lei son, elei dim. son.
son, e p lei son, elei dim. son.
son, e p lei son, elei [dim.] son.
son, e p lei son, elei [dim.] son.
son,
p lei son, elei [dim.] son.
son,
p lei son, elei [dim.] son.
Tutti
Chris f te elei
son. Chris Solo te e Tutti
Chris f te elei son. Chris Solo te e
Chris Solo te elei son. Tutti
Chris f te elei son, elei son.
Chris Solo te elei son. Tutti
Chris f te elei son, elei son. Tutti
Chris te elei son. Chris Solo te e Tutti
Chris te elei son. Chris Solo te e
Chris Solo te elei son. Tutti
Chris te elei son.
Chris Solo te elei son. Chris Tutti te elei son.

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Chris Solo te elei son. Chris Tutti
elei son, elei son, e p
Chris Solo te elei son. Chris Tutti te elei son, elei son, e p
lei son. Tutti
Christe elei son.
lei son. Tutti
Christe elei son. Solo
Christe elei son.
Chris Tutti te elei son. Solo
Christe elei son. Chris Tutti
elei son.
lei son. Chris f te,
Chris p te, Chris f te, Chris
lei son. Chris f te,
Chris p te, f Christe e
lei son. Chris f te,
Chris f te, Christe e lei son,
lei son. Chris f te,
Chris p te, Chris f te elei Chris

Leseprobe

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te e lei son. Christe e lei son,
lei son.
Christe e lei son, e
elei son. Christe e
son.
Christe e lei son,
Christe elei son, elei son,
Chris te e lei son,
Christe e lei son,
Christe e lei son, elei son. Chris
elei son. Christe e lei son, elei son.
lei son, elei
lei son, elei son.
Chrisste e
elei son,
elei son.
Christe e lei son.
elei son, elei son, elei son, elei son.
te e lei son, elei son,

son.

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Christe e lei son, elei son, elei
Christe elei son, elei
lei son, elei son, elei son, elei
elei
son, elei son, elei
Christe e lei son, elei
elei
son, elei son, elei
Christe e lei son, elei son, elei
lei son, elei
son. Chris p te elei son, e f lei son,
f lei son, e p lei Kyrie da capo sin al son.
son. Chris p te elei son, e f lei son,
e f lei son, e p lei son.
son. Chris p te elei son, e f lei son,
e f lei son, e p lei son.
son. Chris p te elei son, e f lei son,
e f lei son, e p lei son.
son, e f lei son. Chris p te elei son, e f lei son, e p lei son.
son, e f lei son. Chris p te elei son, e f lei son, e p lei son.
son, e f lei son. Chris p te elei son, e f lei son, e p lei son.
son, e f lei
son. Chris p te elei son, e f lei son, e p lei son.

Soprano primo

Alto primo

Tenore primo

Basso primo

Soprano secondo

Alto secondo

Tenore secondo

Basso secondo

GLORIA

Glori a, glori a, glori a inexcel sis, glori a inex

Glori a, glori a, glori a inexcel sis, glori a inex

Glo

ri a, glori a, glori a inexcel sis, glori a inex

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a, glori a, glori a inexcel sis, glori a inex

Allegro vivace

Glori a, glori a, glori a inexcel sis,

Glori a, glori a, glori a inexcel sis,

Glo

ri a, glori a, glori a inexcel sis,

Glori a, glori a, glori a inexcel sis,

cel sis, glori a inexcel sis, glori a inexcel sis De

cel sis, glori a inexcel sis, glori a in ex cel

cel sis, glori a inexcel sis, glori a inexcel sis De

cel sis, glori a inexcel sis, glori a inexcel sis De

glori a inexcel sis, glori a inexcel sis De

glori a inexcel sis, glori a inexcel sis De

glori a inexcel sis, glori a inexcel sis, inexcel sis De

glori a inexcel sis, glori a inexcel sis De

Glori

o. Glori a inexcel sis, inexcel sis Deo, sis, glori a inexcel sis, inexcel sis Deo,

o, inexcel sis Deo, inexcel sis Deo,

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o. Glori a in ex cel sis, in ex cel sis De o,

o. Glori a inexcel sis, inexcel sis Deo, inex

o. Glori a inexcel sis, inexcel sis Deo, inex

o, inexcel sis Deo, inexcel sis Deo, inex

o. Glori a inexcel sis, inexcel sis De inexcel sis, inexcel sis Deo.

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in p terra pax,bonae, bonae volun ta tis, bonae volun

in p terra pax,bonae, bonae vo lun ta tis, bonae volun

terra pax homi ni bus, bonae volun ta tis, bonae volun

interra pax,bonae, bonae volun ta tis, bonae volun

interra pax,interra pax,bonae volun ta tis,

interra pax,interra pax,bonae volun ta tis,

interra pax,interra pax,bonae volun ta tis,

interra pax,interra pax,bonae volun ta tis,

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vo lun ta tis, volun ta tis.

volun ta tis, volun ta tis.

volun ta tis, volun ta tis.

vo lun ta tis, volun ta tis. Lau f

Lau f da mus

Lau f da mus te.Lau

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volun ta tis, volun ta tis.

vo lun ta tis, volun ta tis.

volun ta tis, volun ta tis.

vo lun ta tis, volun ta tis.

f

da mus te. Lau da mus
Lau
da mus te.Lauda mus te.
te. Lau da mus te.
da mus te.Lauda mus te.
te.Lau da mus te.
La da mus te.Be ne di ci mus, bene di ci
Lau da mus te.Be ne di ci mus, bene di ci mus,
Lau da mus te. Be ne
Lau da mus te.

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