WOLFGANG AMADEUS
KONZERT-ARIEN
für Tenor und Orchester CONCERT
ARIAS
for Tenor and Orchestra
Ausgabe für Tenor und Klavier Edition for Tenor and Piano
herausgegeben von | edited by Franz Beyer
MOZART 1756–1791 Edition Breitkopf
WOLFGANG AMADEUS
für Tenor und Orchester CONCERT
for Tenor and Orchestra
Ausgabe für Tenor und Klavier Edition for Tenor and Piano
herausgegeben von | edited by Franz Beyer
MOZART 1756–1791 Edition Breitkopf
Preface ................................................................4
„Va, dal furor portata“ KV 21(19c)
Text von Pietro Metastasio, aus dem Drama Ezio (II/4) Text by Pietro Metastasio, from the Drama Ezio (I I/4) ...................................11
„Or che il dover“ – „Tali e cotanti sono“ KV 36(33i)
Textdichter unbekannt Librettist unknown ........................................................17
„Si mostra la sorte“ KV 209
Textdichter unbekannt Librettist unknown ........................................................27
„Con ossequio, con rispetto“ KV 210
Textdichter unbekannt, Einlage in die Opera buffa L’Astratto ovvero Il giocatore fortunato von Niccolò Piccinni Librettist unknown, Insert to the Opera buffa L’Astratto ovvero Il giocatore fortunato by Niccolò Piccinni ....32
„Clarice cara mia sposa“ KV 256
Textdichter unbekannt Librettist unknown ........................................................38
„Se al labbro mio non credi“ KV 295
Text von Antonio Salvi (?), aus der Oper Artaserse (I/14) von Johann Adolf Hasse Text by Antonio Salvi (?), from the Opera Artaserse (I/14) by Johann Adolf Hasse ..................44
„Per pietà, non ricercate“ KV 420
Textdichter unbekannt, Einlage in die Oper Il curioso indiscreto (II/4) von Pasquale Anfossi Librettist unknown, Insert to the Opera Il curioso indiscreto (II/4) by Pasquale Anfossi ...............58
„Misero! O sogno“ – „Aura, che intorno spiri“ KV 431(425b)
Textdichter unbekannt Librettist unknown ........................................................68
„Müsst ich auch durch tausend Drachen“ KV 435(416b) Textdichter unbekannt Librettist unknown ........................................................81
„Dove mai trovar quel ciglio?“, aus KV 430(424a)
Textdichter unbekannt, aus der Opera buffa Lo sposo deluso ossia La rivalità di tre donne per un solo amante KV 430(424a)
Librettist unknown, from the Opera buffa Lo sposo deluso ossia La rivalità di tre donne per un solo amante KV 430(424a) ...........................................................90
„Non temer, amato bene“, aus KV 490
Text von Giambattista Varesco, aus der Opera seria Idomeneo KV 366 (Umarbeitung für Wien 1786)
Text von Giambattista Varesco, from the Opera seria Idomeneo KV 366 (Revision for Vienna 1786) .......97
Arien-Texte
Aria Texts ..............................................................108
Zeitgenössische Lehrwerke
Contemporary Treatises ....................................................112
Für die meisten Arien ist Aufführungsmaterial mietweise erhältlich. For most arias, performing material is on hire.
Wolfgang Amadeus Mozart hat bereits als Neunjähriger begonnen, Arien zu schreiben. Im Laufe seines Lebens entstand so eine nicht unbeträchtliche Zahl von Gesangskompositionen mit Orchester, von denen die Konzert-Arien für Tenorhier erstmalig und vollständig in einer praxisorientierten Ausgabe für Gesang und Klavier vorgelegt werden.
Neben den 34 Sopranarien stellen die elf Tenorarien die zweitgrößte Gruppe dar. Es handelt sich, mit einer Ausnahme, um italienische Arien, die einen Zeitraum umspannen, der von den ersten Probestücken des noch kindlichen Genies bis hin zur reifen Meisterschaft der Wiener Jahre reicht. Mozart schrieb sie aus bestimmten Anlässen für befreundete Sänger,entweder als Einlagen in fremde Opern oder als selbstständige Arien bzw. Szenen. Nur die letztgenannten sind im eigentlichen Sinn als Konzert-Arien zu bezeichnen, weil sie ohne Ausnahme von vornherein nicht für die Bühne gedacht sind und ihr dramatischer Gehalt in besonderer Weise durch konzertantes Gefüge eingefangen wird.
Die Textdichter sind meist unbekannt, die Texte selbst entstammen vorwiegend der Opera seria. Es handelt sich dabei meist um ,Szenen‘. Mit ,Scena‘ bezeichnete man in der Gesangskomposition eine durch gesteigerten Affekt und erhöhte dramatische Spannung eng zusammengehörige Folge von Rezitativ und Arie oder Duett, gleichgültig, ob nun eine oder mehrere Personen beteiligt sind. Die Regel ist freilich der pathetische Monolog, der vorwiegend als Accompagnato vertont wurde, und sein Abschluss durch die Arie.1
„… ich hätte lust ein Buch – eine kleine Musicalische kritick mit Exemplen zu schreiben – aber NB: nicht unter meinem Nammen.“ (Brief vom 28.12.1782 an seinen Vater)2 Dieses Buch hat Mozart nie geschrieben. Was jedoch ins Blickfeld seiner „kritick“ geriet, wird aus zahlreichen Stellen seiner Briefe deutlich. „Meissner [ein Sänger, den Mozart mit Raaff vergleicht] hat die üble gewohnheit, dass er oft mit fleiss mit der stimme zittert – ganze viertl – ja oft gar achtl in aushaltender Note marquirt […] das ist auch wircklich abscheülich. das ist völlig ganz wieder die Natur zu singen. die Menschenstimme zittert schon selbst – aber so – in einem solchen grade, daß es schön ist – daß ist die Natur der stimme. man macht ihrs auch nicht allein auf den blas= instrumenten, sondern auch auf den geigen instrumenten nach – ja sogar auf den Claviern – so bald man aber über die schrancken geht, so ist es nicht mehr schön – weil es wieder die Natur ist. da kömts mir just vor wie auf der orgl, wenn der blasbalk stost.“ (Brief vom 12. Juni 1778) „… weil sie [Raaff und del Prato] das Recitativ ganz ohne geist und feuer, so ganz Monoton herab singen …“ (Brief vom 27.12.1780), „die gabrielli […] sangmit kunst aber keinen verstand.“(Brief vom 19.2.1778) oder auch „Vor allem lege ich Ihnen [Aloysia Weber] den Ausdruck nahe und empfehle Ihnen, über den Sinn und die Macht der Worte nachzudenken, sich ernsthaft in Andromedas Zustand und ihre Situation zu versetzen, sich vorzustellen, Sie selbstseien diese Person.“ (Brief vom30.7.1778)Kurzum:Stimme, Ausdruck, Musikalität, technisches Können sind für Mozart die Maßstäbe seiner Beurteilung. Über die Aufführungspraxis selbst äußert er sich hingegen weniger detailliert – und so wird sich der Sängeran den damaligen Lehrwerken (siehe S.112) orientieren müssen.
Aus heutiger Sicht soll deshalb erneut auf die Ausführungen Stefan Kunzes hingewiesen werden, aus denen im Folgenden zitiert sei:3 „Für Mozarts frühe Werke dürfte noch ohne wesentliche Einschränkung die Praxis Geltung besitzen, wie sie in den zahlreichen Anweisungen der Zeit von Tosi-Agricola, C.Ph.E.Bach,J.J. Quantz, L.Mozart undJ.A. Hiller niedergelegt ist. Erst Mozarts spätere Werke stellen an den Interpreten Anforderungen, die nicht mehr durch die herrschende Gesangstradition erfaßt werden, sondern ihre Maßstäbe aus der Musik selbst beziehen. Doch sollte man diese Lehrwerke … nicht als Regelsammlung mißverstehen, sondern sich stets vor Augen halten, daß es sich um notwendig uneinheitliche ‚Versuche‘ handelt, das Lehrbare
einer lebendigen, sehr vielgestaltigen Praxis aus unmittelbarer, aber auch individueller Anschauung heraus zu vermitteln.
Die heutige Praxis ist diesbezüglich häufig unsicher und schwankt zwischen völliger Mißachtung und pedantisch-starrer Anwendung der Appoggiatur. Jedenfalls ist festzuhalten, daß die Appoggiatur nicht so sehr ornamentale als prosodische Funktion hat. ,Im italienischen Gesange bildet der Vorschlag den prosodischen Accent, fällt stets auf den Anschlag der Taktglieder und auf die lange Silbe der weiblichen und männlichen Worte, und kann deshalb kaum als Verzierung gelten. ‘ 4 Es handelt sich vor allem um den ganz- oder halbtönigen Vorschlag von oben oder unten, je nach dem melodischen Verlauf. … Einige Beispiele für verschiedene Möglichkeiten der Appoggiatur, die sicher auch der Praxis des 18. Jahrhunderts entsprochen haben, seien angeführt:
Selbstverständlich ist jedoch im Rezitativ die Appoggiatur ein integrierender Bestandteil des Vortrags, ,… aber nicht als Verzierung, sondern als Hebung der Stimme für den Ausdruck des tonischen Accentes‘. Hinsichtlich des Accompagnato heißt es weiter: ,Die Notwendigkeit, den Accent fühlbarer zu machen, läßt folgende Regel entstehen: Die beiden gleichen Noten, welche in der Regel ein Satzglied endigen, und denen eine Pause folgt, werden stets geändert, und zwar die erste, je nach Empfinden, als aufwärts oder abwärts steigender Vorschlag behandelt.‘5 Demnach ist der Sinn der Appoggiatura die Hervorhebung der betonten Silben bei einer Folge von Tönen gleicher Tonhöhe. Tosi-Agricola führen folgende Möglichkeiten der Schluß-Appoggiatura im Rezitativ an:6
(Diese Kadenz wird jedoch zu Mozarts Zeit gewöhnlich ausgeschrieben.)
Auch der Mordent zwischen zwei Tönen gleicher Tonhöhe innerhalb eines Wortes wird erwähnt: statt also so:
Wie aus zahlreichen zeitgenössischen Ausführungsbeispielen hervorgeht, in denen die vom Sänger erwarteten ,Veränderungen‘ der notierten Singstimme demonstriert sind, wurde die Appoggiatur in reichlichem Maße auch in den Arien angewendet. Die Anwendung der Appoggiatur muß hier jedoch in besonderem Maße dem musikalischen Ermessen im einzelnen Fall überlassen bleiben. Grundsätzlich steht der Appoggiatur vor allem bei weiblicher Wortendung mit folgender Pause nichts im Wege. Da der Vorhalt aber in der Arie ein starkes Mittel des musikalischen Ausdrucks ist, leicht pathetisch und weich wirkt, sollte man ihn mit Vorsicht anwenden. Nichts wäre falscher, als das musikalische Urteil aus dem musikalischen Zusammenhang heraus der mechanischen Anwendung einer vermeintlichen Regel unterzuordnen.
Diesmuß vor allem deshalb betont werden, weil nicht zu erwarten steht, daß die Ganzheit damaliger Gesangspraxis, zu der auch die empfindsame ,Veränderung‘ der einfachen Gesangslinie zählt und innerhalb derer auch die häufige Anwendung der Appoggiatur tragbar war, heute wieder aufgenommen werden kann. Der starken aufführungsstilistischen Unterscheidung entsprechend, die man damals zwischen Theater-, Kammer- und Kirchenstil machte, insbesondere auch im Vortrag des Rezitativs7, ist etwa eine dramatische, pathetische Szene aus der Seria anders zu behandeln als ein Secco oder auch ein Accompagnato aus der Buffa. Ähnliches gilt für die Arie. Man unterschied allgemein die ,veränderlichen‘ (d. h. langen) und die ,unveränderlichen‘ (d. h. unveränderlich kurzen) Vorschläge, die jedoch in der Notierung oft nicht differenziert wurden.8 Es kam immer auf den musikalischen Zusammenhang an. So ließ die Grundregel für den veränderlichen Vorschlag, nach dem die Vorschlagsnote die Hälfte der Geltung der Hauptnote beansprucht bzw. 2/3 der Geltung, falls die Hauptnote punktiert ist, vielerlei Modifikationen zu. Nur ein Fall für viele möge hier stehen. Gewöhnlich nimmt der Vorschlag, steht er vor einer Note mit nachfolgender Pause, den Wert der Hauptnote, diese dagegen den Wert der Pause ein:
=
(L. Mozart).
,Es gehöret aber entweder die Einsicht in die Komposition oder eine gesunde Beurtheilungskraft dazu‘, um den Vorschlag richtig anzubringen. Je nach dem kompositorischen Zusammenhang ist nämlich auch folgende Ausführung möglich:9
( J. A. Hiller).
,Es bleibt immer etwas willkührliches dabey übrig, welches von dem Geschmack und der Empfindung des Tonsetzers, oder Ausführers abhängt.‘10 Insbesondere muß ausdrücklich betont werden, daß auch der kurze Vorschlag, gewöhnlich als notiert, keineswegs ,unveränderlich‘ ist, und daß über die Dauer das musikalische Gefühl zu entscheiden hat. … Letzte Instanz ist also, ähnlich wie bei den Appoggiaturen, auch für die Ausführung der Vorschläge im Rahmen der in Regeln niedergelegten Praxis Tempo und Charakter der Komposition.
Die Behandlung des Rezitativs
Der Einsatz des Orchesters im Accompagnato erfolgte nach damaliger Gepflogenheit in der Regel erst dann, wenn die Singstimme geendigt hatte. … Corris Vorschrift, das Orchester habe mit dem Einsatz zu warten, bis der Sänger pausiert, spiegelt wohl die damals ohne Zweifel vorbildliche italienische Praxis. In diesem Sinne äußert sich auch Haydn in der Anweisung zur Aufführung einer seiner Kantaten im Jahr 1768: ,3:tens ist in denen Accompagnirenden Recitativen wohl zu observiren, daß das Accompagnement nicht eher herein trette, als bis der Sänger vollckomen den Text abgesungen.‘11 Diese Praxis wird noch in der bedeutendsten Gesangsschule des 19. Jahrhunderts, die jedoch weitgehend die Tradition des 18. Jahrhunderts überliefert, in Garcías Traité complet de l’art du chant vertreten:,Bei dem gesungenen Rezitativ (récitatif instrumenté) muß die Stimme immer ganz frei von der Begleitung erhalten werden. Deswegen schlagen die Akkorde nur nach Beendigung oder vor dem Beginne des Gesanges an.‘12 Richtschnur für die Begleitung der Accompagnati wird vor allem die dramatische Situation, der Affekt sein, somit die Interpretation, nicht die mechanische Anwendung einer Regel. Übereinstimmung aber besteht über die rhythmische und agogische Freiheit im Vortrag des Rezitativs in den Partien, in denen die Singstimme allein ist bzw. von gehaltenen Akkorden begleitet wird. Die natürliche Sprachdeklamation einerseits, die dramatische Situation bzw. der Affektgehalt und Inhalt des Textes andererseits müssen hier maßgebend sein.
Zur Frage der dynamischen Ausgestaltung des Soloparts sei hier auf einen Umstand hingewiesen, dem heute vielfach mit Unsicherheit begegnet wird. Sie folgt daraus, daß Mozart in der Regel die Singstimme nicht dynamisch bezeichnet. Daraus ist jedoch keineswegs die unbesehene Übertragung der Dynamik des Orchesters abzuleiten. Denn
meistens resultiert die dynamische Bezeichnung im Orchester aus seinerBegleitrolle. So ist etwa ein im Orchester von der Singstimme nicht mitzumachen. Aber auch die Dynamik des Orchesters, die fast nur aus piano und forte, in den früheren Werken Mozarts selten oder , besteht, läßt verschiedene Grade der dynamischen Schattierung zu. ,Das beigefügte forte und piano bestimmt den Ausdruck nur so ungefähr und im Ganzen …‘13
Als unschätzbare Vorbilder, falls man eigene Lösungen versucht, können die Kadenzen KV 293e dienen, die Mozart im Jahr 1778 zu den Arien ,Cara la dolce fiamma‘ (Adriano in Siria), ,O nel sen di qualche stella‘ (Catone in Utica) und ,Quel caro amabil volto‘ von J. Chr. Bach schrieb.
J.A.Hiller kommt in seiner Anweisung zu folgenden Grundregeln: ,Die Cadenzen müssen nicht zu häufig vorkommen, auch nicht zu lang seyn‘, diese ,müssen sich allemal auf den in der Arie liegenden Charakter und Haupteffekt beziehen‘, und schließlich ,muß jede Cadenz, folglich auch eine bereits vorher entworfene und aufgeschriebene oder auswendig gelernte, so vorgetragen werden, als wäre es eine Fantasie, die nur erst während der Ausführung selbst erfunden würde.‘“14
Va, dal furor portata“ KV 21(19c) Mozarts früheste erhaltene Konzertarie entstand – laut Datierung im Autograph – 1765 in London. Sie könnte in Zusammenhang mit dem Tenoristen Ciprandi stehen, der den Massimo in einem zu dieser Zeit im King’s Theatre gespielten Pasticcio von Metastasios Ezio gesungen hat. Vermutlich wurde sie aber für zwei Benefizkonzerte „of Vocal and Instrumental MUSIC“ geschrieben, die die beiden Wunderkinder, der achtjährige Mozart und seine zwölfjährige Schwester, dort veranstalteten. Aus späteren Berichten von Mozarts Schwester geht hervor, ihr Bruder habe in dieser Zeit Arien „mit der grösten Empfindung“ gesungen. Und ein englischer Zeitgenosse berichtet, wie Mozart, der zu dieser Zeit gerade einmal eine Sexte greifen konnte, über die Stichworte „Affetto“ bzw. „Perfido“ improvisierte und dabei „wie ein Besessener“ auf dem Cembalo hämmerte, sodass es ihn vor Begeisterung manchmal sogar vom Stuhl hob.15
Der Inhalt der Arie ist folgender: „Ein Mordanschlag Massimos auf den Kaiser misslingt. Der Verdacht fällt jedoch auf Ezio, den Geliebten von Massimos Tochter Fulvia. Diese empört sich gegen die Machenschaften ihres Vaters. Massimo gerät darauf in Zorn, wirft Fulvia Missbrauch seines Vertrauens und Verrat an ihrem Vater vor, den sie jetzt vernichten wird.“ (Stefan Kunze)
„Or che il dover“ – „Tali e cotanti sono“ KV 36(33i)
Diese Szene – im Autograph als Licenza betitelt – entstand in Salzburg nach der Rückkehr von der ersten großen Reise, die Mozart u. a. nach München, Frankfurt, Brüssel, Paris und London geführt hatte. Der Anlass dafür war der Jahrestag der Konsekration des Fürsterzbischofs Sigismund Graf von Schrattenbach am 21. Dezember 1766 und eine damit verbundene Opernaufführung, der sich die Licenza als Huldigung anschloss.16 Die Salzburger Hofdiarien berichten darüber: „letzlichn ware die Licenza in einem Rezitatif und eine Aria, welche Musique darüber der junge Mozard Wolfgang, Sohn des hiesigen vice Capelmeisters und bewundrungswürdiger Knab von 10 Jahr in dem Instrument ein vollkommener Meister, auch erst von England hier ankommen, zu jedermanns Bewunderung componirt hat.“
Der Inhalt des Texts ist allegorisch-mythologischen Inhalts und enthält zwei konkrete Situationsbezüge auf den Ort der Huldigung und deren Adressaten („Salza“ bzw. „Sigismondo“). Dem Zweck der Licenza entsprechend zieht der „Knab“ dabei alle Register seiner ihm bereits zur Verfügung stehenden dramatischen Mittel.
„Si mostra la sorte“ KV 209, „Con ossequio, con rispetto“ KV 210 und „Clarice cara mia sposa“ KV 256
Diese drei Arien – entstanden zwischen Mai 1775 und September 1776
in Salzburg – wurden wahrscheinlich für befreundete Sänger des Salzburger Hofes als Einlagearien geschrieben. Für KV 209, eine Arie mit liedhaft-lyrischer Grundstimmung, ist dazu nichts Näheres bekannt. KV 210 und KV 256 dienten als Einlage in Piccinnis Buffo-Oper L’Astratto ovvero Il giocatore fortunato, aufgeführt von einer italienischen Truppe, welche sich nahezu anderthalb Jahre in Salzburg aufhielt. Die Situation in den Arien KV 210 und KV 256 lässt sich folgendermaßen umreißen: Capitan Faccenda, verkleidet als gelehrter Dottore und als galanter Cavaliere, hält um die Hand der Tochter des reichen Gutsbesitzers Don Timoteo an. Um dem alten Geizhals zu imponieren, prahlt er dabei, was das Zeug hält.
„Se al labbro mio non credi“ KV 295 Mozart komponierte diese Arie während seines Aufenthalts in Mannheim für den gefeierten Tenoristen und späteren ersten Darsteller des Idomeneo, Anton Raaff. Am 28. Februar 1778 schreibt Mozart darüber an seinen Vater: „gestern war ich beym Raff, […] die aria hat ihm überaus gefallen. ich habe sie mit fleis etwas länger gemacht, denn wegschneiden kann man allzeit, aber dazusezen nicht so leicht. nachdemm er den andern theil gesungen hat, so that er seine brülle herab, sah mich gross an, und sagte – – schön, schön!“ Mozart beschreibt Raff folgendermaßen: „er hat mir gefahlen – aber die art an sich selbst – die ist nicht nach meinem gusto. er macht mir zu viell ins Cantabile. was aber die bravura, die Passagen und Rouladen betrift, da ist der Raff meister – und dann seine gute, und deütliche aus=sprach – das ist schön.“
Der Text zu dieser Szene stammt aus Hasses Vertonung von Metastasios Artaserse. 17 Arbace wird zu Unrecht des Königsmordes verdächtigt. Er versucht, die von ihm geliebte Mandane von seiner Unschuld zu überzeugen, findet jedoch keinen Glauben. Mandanes Liebe ist stattdessen in Hass umgeschlagen.
„Per pietà, non ricercate“ KV 420 und „Misero! O sogno“ – „Aura, che intorno spiri“ KV 431(425b)
Beide Arien schrieb Mozart für den Tenoristen Valentin Adamberger, den ersten Belmonte in der Entführung. Das Rondo KV 420 war für die Erstaufführung von Anfossis Il curioso indiscreto am 30. Juni 1783 im Wiener Burgtheater als Einlage gedacht, wurde dann aber infolge von Intrigen – wie Mozart vermutet, auf einen „Pfiff des Salieri“ hin –wieder abgesetzt. Die im Notentext als Fußnote wiedergegebenen Verzierungen in einer zeitgenössischen Partiturkopie aus Mozarts Umkreis können lediglich historisches Interesse beanspruchen. Da sie kaum zum Inhalt der Arie passen und wegen des schnellen Tempos (fast) unausführbar sind, erscheint es unwahrscheinlich, dass sie auf Mozart zurückgehen. Die Oktavierung der Schlussnoten entspricht dagegen zeitgenössischer Praxis und ist auch bei Mozart nachzuweisen. Die Arie schildert zunächst ein vom Grafen verfolgtes Gespräch zwischen Aurelio und Clorinda. Der von heftiger Eifersucht entbrannte Graf weist die zudringliche Frage ab. Voller Verzweiflung möchte er am liebsten sterben.
Bei KV 431(425b) handelt es sich um eine echte Konzertarie, aufgeführt im Dezember 1783 in zwei Konzerten der Pensionsgesellschaft der Tonkünstler-Sozietät im Wiener Burgtheater. Der Text ist offensichtlich einer Opera seria entnommen und stellt eine Ombra-Szene dar. „Die Klage über die Trennung von der Geliebten und über die trostlose Lage in einer einsam-düsteren unterweltlichen Gegend, die Anrufung der Geister der Unterwelt, die die Todespforten öffnen sollen, und das letzte Lebewohl für die Geliebte sind Inhalt von Rezitativ und Arie.“ (Stefan Kunze)
„Müsst ich auch durch tausend Drachen“ KV 435(416b)
Am 5. Februar 1783 teilt Mozart seinem Vater mit: „…Ich schreibe izt eine teutsche opera für mich: – Ich habe die Comœdie vom goldoni – Il servitore di Due Padroni – dazu gewählt – und der Erste Ackt ist schon ganz übersezt – es ist aber alles noch ein geheimnüss, bis alles fertig ist; –nun, was halten sie davon?–glauben sie nicht daß ich meine Sache gut dabey werde machen können?“ Außer einigen Skizzenblättern, die von diesem Plan überliefert sind, scheint die Drachen-Arie die einzige ausgeführte Nummer dieser deutschen Oper gewesen zu sein. Mozart notierte wie üblich zunächst den Vokalpart und die Fundamental-
stimme vollständig und hielt für eine spätere Ausarbeitung der Partitur noch einige wenige Anhaltspunkte zur Instrumentierung fest.
Die sängerisch wie musikalisch äußerst wirkungsvolle Bravourarie zeigt deutliche Nähe zu Pedrillos „Auf zum Kampfe, frisch zum Streite“: Allegro con brio bzw. Allegro con spirito in hellem D-dur, in beiden Partituren Trompeten und Pauken, Dreiklangsmelodik und heldisches Auftrumpfen. Zudem überraschen einige Besonderheiten: Flöte, Oboe und Klarinette sind nur einzeln besetzt; gleich sechs absteigende kleine Terzen charakterisieren die Textstelle „oder sänk’ ins frühe Grab“; bemerkenswert schließlich auch die Trompetensignale der letzten Takte samt ihren Triolen gegen die Achtel der Bässe. Der solistische (!) Paukenwirbel zum Beschluss des Stückes ist singulär und findet sich in Mozarts gesamtem Oeuvre sonst nirgends. In den Takten 7–11 und 78–80 der Drachen-Arie gibt Mozart dem ‚Helden‘ein Thema, das Beethoven – 20 Jahre später – im Finale der Eroica verwenden sollte. Die instrumentale Ergänzung und der hier erstmals vorgelegte Klavierauszug möchten dazu beitragen, das köstliche Stück aus seinem fragmentarischen Schattendasein zu befreien.
„Dove mai trovar quel ciglio?“, aus KV 430(424a) „Ich habe leicht 100 – Ja wohl mehr bücheln durchgesehen – allein –ich habe fast kein einziges gefunden mit welchem ich zufrieden seyn könnte; … – und ich möchte gar zu gerne mich auch in einer Welschen opera zeigen.“ schreibt Mozart am 7. Mai 1783 an seinen Vater. Zu den Libretti, die ihn beschäftigten, bevor er auf Beaumarchais Sensationsstück Le marriage de Figaro stieß, gehörten auch L’oca del Cairo und Lo sposo deluso Beide in Salzburg zwischen Juli und Oktober 1783 entstandenen Opernversuche vor dem Figaro sind Fragment geblieben, wohl in erster Linie, weil sich keine Aufführungsmöglichkeit abzeichnete und Mozart gezwungen war, andere „sachen zu schreiben, die mir in diesen augenblick geld eintragen“. Sie markieren die Wegstrecke zwischen der Entführung und Figaro und enthalten eine Fülle der schönsten musikalischen Einfälle. Über die Pulcherio-Arie aus Lo sposo deluso schreibt Mozart am 6. Dezember 1783 an seinen Vater: „die Aria Buffa – das Quartett – und das finale kann ich sagen daß ich ganz vollkommen zufrieden damit bin – drum wäre mir leid wenn ich eine solche Musique müsste umsonst gemacht haben.“
Pulcherio versucht ein zerstrittenes Brautpaar zu versöhnen, und weist die Brautleute auf ihre je eigenen Besonderheiten hin. Er selbst freut sich seiner eigenen Freiheit. „Man erkennt zwar, wie geistvoll Mozart diese Aufgabe gelöst hat: fest und männlich redet Pulcherio dem Bräutigam zu, schmeichelnd, ja mit komischer Schwärmerei der Braut. Aber unverkennbar hatte gerade hier das Orchester ein wichtiges Wort mitzureden, und davon finden sich leider nur einige dürftige Andeutungen.“ (Hermann Abert) Ganz so dürftig sind sie allerdings nicht, denn immerhin sind der komplette Vokalpart, die Fundamentalstimme und einige Anhaltspunkte zur Instrumentierung notiert. Auf der Grundlage dieser Andeutungen hat der Herausgeber eine instrumentale Ergänzung versucht, die zusammen mit dem Klavierauszug erstmals im Druck erscheint und damit auch dieser reizvollen Arie zu einer aufführbaren Gestalt verhilft.
„Non temer, amato bene“, aus KV 490 Mozarts eigenhändiges Verzeichnis weist mit Eintrag vom 10. März 1786 eine „Scena con Rondò mit violin solo für Bar: Pulini und Graf Hatzfeld in die obenbemeldedte oper“ auf. Sie steht in Zusammenhang mit einer konzertanten Aufführung seines Idomeneo in Wien, für die Mozart einer Reihe von besetzungsbedingten Umarbeitungen vornahm, da die Partie des Idamante hier nicht mit einem Kastraten (Mezzosopran), sondern mit einem Tenor besetzt war. Die Aufführung fand am 13. März im Privattheater des Fürsten Johann Adam Auersperg in Wien unter der Leitung des Komponisten statt, wobei der mit Mozart befreundete August Graf von Hatzfeld, selbst ein ausgezeichneter Geiger, den Part der Solovioline spielte. In den vorliegenden Arienband wurde nur das Rondò selbst aufgenommen, nicht jedoch die vorangehende Scena mit Ilia. In diesem dramatischen Rezitativ wirft Ilia Idamante vor, sie nicht mehr zu lieben. Entrüstet weist Idamante dies von sich. Ohne sie zu leben wäre für ihn schlimmer als der Tod. Ilia solle nicht verzagen und trauern, lieber würde er mit ihr gemeinsam sterben.
4 Manuel García, Gesangsschule (F. Volbach), Bd. II, S. 45.
5 Ebd., S. 74f.
Der Orchestersatz insbesondere der frühen Arien entspricht den jeweiligen Aufführungsverhältnissen der Räumlichkeiten, für die sie komponiert sind, zumeist Theater. Die Mitwirkung eines Tasteninstruments (Cembalo oder von den 80er-Jahren an auch Hammerklavier/Kielflügel) gehörte im 18. Jahrhundert dort zu den aufführungspraktischen Selbstverständlichkeiten. Im Klavierauszug sind deshalb wichtige Harmonietöne an Stellen, wo der Orchestersatz relativ spärlich ist und eine Generalbassaussetzung zu erwarten wäre, in bewusst sparsamer Form hinzugefügt worden.
Der Orchestersatz insbesondere der frühen Arien entspricht den jeweiligen Aufführungsverhältnissen der Räumlichkeiten, für die sie komponiert sind, zumeist Theater. Die Mitwirkung eines Tasteninstruments (Cembalo oder von den 80er-Jahren an auch Hammer klavier/Kielflügel) gehörte im 18. Jahrhundert dort zu den aufführungspraktischen Selbstverständlichkeiten. Im Klavierauszug sind deshalb wichtige Harmonietöne an Stellen, wo der Orchester satz relativ spärlich ist und eine Generalbassaussetzung zu erwarten wäre, in bewusst sparsamer Form hinzugefügt worden.
6PierFrancescoTosi/JohannFriedrichAgricola, AnleitungzurSingkunst, (=Tosi/ Agricola) S. 154ff.
7 Siehe ebd., S.150ff.; Johann Adam Hiller, Anweisung zum musikalisch-zierlichen Gesange (= Hiller, Anweisung), S. 99.
8Die heutige Notierung des kurzen Vorschlags kommt offenbar um 1800 auf (2. Auflage von Daniel Gottlob Türks Klavierschule, 1802) und hängt wohl mit dem Notendruck zusammen, in dem die geschriebene Form des Sechzehntels bei den Vorschlagsnoten beibehalten wurde.
9 Über verschiedene Ausführungsmöglichkeiten desselben langen Vorschlags siehe Hiller, Exempel-Buch der Anweisung zum Singen, S. 22–24.
10 Tosi/Agricola, S. 73.
11 Joseph Haydn,Gesammelte Briefe und Aufzeichnungen, hrsg. von Dénes Bartha, Kassel etc. 1965, S. 58.
12 Manuel García, Traité complet de l’art du chant, Paris 21847, S. 77. Joseph Riepel (Harmonisches Sylbenmaß, Regensburg 1776, S. 86) meint, Orchester und Singstimme könnten im Accompagnato dann ineinander greifen, wenn der Text einen gesteigerten Affekt zum Ausdruck bringt.
13 Daniel Gottlob Türk, Klavierschule, S. 348.
14 Hiller, Anweisung, S. 116.
Franz Beyer
Mozarts Konzert-Arien bieten insgesamt eine Fülle an musikalischen Kostbarkeiten, die auch aus vokaler und pädagogischer Sicht äußerst wertvoll sind. Zum Teil viel zu wenig bekannt, vermögen sie unser Bild von Mozart zu bereichern, der es liebte, „daß die aria einem sänger so accurat angemessen sey, wie ein gutgemachts kleid.“15 Dazu möchte die vorliegende Ausgabe einen Beitrag leisten. Für deren Zustandekommen sei insbesondere Christoph Prégardien gedankt, der die auf eigenen praktischen Erfahrungen beruhenden Kadenzen und Eingänge erstellte. München, Frühjahr 2005
Mozarts Konzert-Arien bieten insgesamt eine Fülle an musikalischen Kostbarkeiten, die auch aus vokaler und pädagogischer Sicht äußerst wertvoll sind. Zum Teil viel zu wenig bekannt, vermögen sie unser Bild von Mozart zu bereichern, der es liebte, „daß die aria einem sänger so accurat angemessen sey, wie ein gutgemachts kleid.“ (Brief vom 28. Februar 1778 an seinen Vater). Dazu möchte die vorliegende Ausgabe einen Beitrag leisten. Für deren Zustandekommen sei ins besondere Christoph Prégardien gedankt, der die auf eigenen praktischen Erfahrungen beruhenden Kadenzen und Eingänge erstellte. München, Frühjahr 2005 Franz Beyer
1 Stefan Kunze, in: Neue Mozart-Ausgabe, Serie II, Werkgruppe 7: Arien, Szenen, Ensembles und Chöre mit Orchester, Kassel etc. 1967, Bd.1 (= NMA II/7/1), S. VIII.
1 Stefan Kunze, in: Neue Mozart-Ausgabe, Serie II, Werkgruppe 7: Arien, Szenen, Ensembles und Chöre mit Orchester, Kassel etc. 1967, Bd. 1 (= NMA II/7/1), S. VIII.
2 Sämtliche Briefe werden zitiert nach: Mozart, Briefe und Aufzeichnungen, Gesamtausgabe, hrsg. von der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg, gesammelt und erläutertvonW. A.Bauer und O. E.Deutsch, Kassel 1962f.
2 Sämtliche Briefe werden zitiert nach: Mozart, Briefe und Aufzeichnungen, Gesamtausgabe, hrsg. von der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg , gesammelt und erläutert von W. A. Bauer und O. E. Deutsch, Kassel 1962f
3 NMA II/7/1, S. XVIIIff. Die daraus entnommenen Textpassagen werden mit freundlicher Genehmigung des Bärenreiter-Verlags wiedergegeben: © 1967 by Bärenreiter-Verlag, Kassel.
3 NMA II/7/1, S. XVIIIff. Die daraus entnommenen Textpassagen werden mit freundlicher Genehmigung des Bärenreiter-Verlags wiedergegeben: © 1967 by Bärenreiter-Verlag, Kassel.
Wolfgang Amadeus Mozart began composing arias at the age of nine and produced a considerable amount of works for voice and orchestra during the course of his life. From among these works, the concert arias for tenor are presented here in their entirety and for the first time in a practice-oriented edition for voice and piano.
Next to the 34 soprano arias, the eleven tenor arias form the second largest group. With one exception, they are all in Italian and cover a broad time frame ranging from the wunderkind’s first attempts to the mastery of the Viennese years. Written for singer friends of Mozart’s, they were conceived for specific occasions, either as insertsin operas by other composers or as independent arias and scenes. Only the latter pieces can be categorized as concert arias in the proper sense of the word, since they were conceived from the very start for purposes other than the stage, and their dramatic contents are captured in a special way with the help of a concert structure.
The authors of the texts are generally unidentified, and the texts themselves are chiefly drawn from opere serie. These are generally ‘scenes’. The word ‘scena’ or scene was used in vocal composition to denote a sequence of recitative and aria or duet which are linked through an intensified ‘Affekt’ and greater dramatic tension, regardless ofwhether oneor more characters are involved. The norm,of course, is the highly emotive monologue, which is generally set as an accompagnato, and the aria which rounds it off.1
“… I would love to write a book, a little musical critique with examples, but, nota bene, not under my name.” (letter of 28 December 1782 to his father) 2 Although Mozart never wrote such a book, he did provide numerous passages in his letters about various matters that would have ended up in the cross-hair of his “critique.” “Meissner [a singer which Mozart compares to Raaff] has the bad habit of making his voice tremble at times, turning a note that should be sustained into distinct quarter notes, or even eighth notes […] And really it is a detest-
15 Siehe Mozart.Die Dokumente seines Lebens, gesammelt und erläutert von O. E. Deutsch, Kassel etc. 1961, NMA X/34, S. 40ff., 86ff.
16 Vgl. dazu Daniel Brandenburg, Textkritische Anmerkungen zu Mozarts KV 36 (33i), in: Mozart-Jahrbuch 2002. Dieser Studie sind auch einige neue Lesarten des Arientexts zu verdanken, die diejenige der NMA II/7/1, hrsg. von Stefan Kunze, korrigieren (Rezitativ T. 33 „rozzo“ statt „Rivo“, T. 40 „cine“ statt „crine“, Arie T. 28f., 40f., 44f., 48f., 64f., 68f., 79f., 83f., 87f. „rancor“ statt „Rivo cor“, T. 106f. „risiede“ statt „Rivo siede“).
17 Die Arie „Se al labbro mio non credi“ ersetzt in Metastasios Drama die dort vorgesehene Arie, ihr Text stammt also nicht von Metastasio, wie schon Mozart in dem zitierten Brief anmerkte.
able habit and one which is quite contrary to nature. The human voice trembles naturally – but in its own way – and only to such a degree that the effect is beautiful. Such is the nature of the voice; and people imitate it not only on wind instruments, but on stringed instruments too and even on the clavier. But the moment the proper limit is overstepped, it is no longer beautiful – because it is contrary to nature. It reminds me then of the organ when the bellows are puffing.”(letter of 12 June 1778) “… they [Raaff und del Prato] sang the recitative without any spirit or fire, very monotonously …” (letter of 27 December 1780); “the gabrielli […] sang with technique but without understanding.” (letter of 19 February 1778), or “Above all, I urge you [Aloysia Weber] to pay attention to expression and I recommend that you reflect on the meaning and power of the words, to put yourself seriously in Andromeda’s situation and imagine that you are this person.” (letter of 30 July 1778) In short, the quality of the voice, expressiveness, musicality and technical proficiency were the standards by which Mozart judged a singer’s talent. He provided less detailed comments on performance practice, however, which means that singers must orient themselves on the treatises and instruction manuals of the time (see p. 112).
In view of the findings of present-day scholarship, we would like to recommend once again Stefan Kunze’s observations, from which we quote the following passages:3
“For Mozart’s early works, it can be assumed that the practice laid down in the many treatises of the time by Tosi-Agricola,C.P.E. Bach, J. J.Quantz,L.Mozart andJ. A.Hiller most likely still applied without any substantial qualifications. It was only Mozart’s later works which made demands on the performers which were no longer recorded by the prevailing vocal tradition, but which derived their standards from the music itself. One should not view these treatises and instruction manuals …as mere collections of rules, however, but one should always keep in mind that all of these books were inevitably non-standardized ‘attempts’ to communicatewhatcould be taught abouta dynamic and highly multi-faceted practice from a first-hand and individual point of view.
With respect to the appoggiatura, the present-day practice is frequently ambivalent and hovers between utter disregard and pedantic rigidity in its application. At all events, it can be said that the appoggiatura has more of a prosodic than ornamental function. ‘In Italian singing, the appoggiatura constitutes the prosodic accent, always falls on the first part of a beat and on the long syllable of the feminine and masculine words, and can thus hardly be considered as an ornament.’4 Reference is made here above all to the whole note or half note appoggiatura from above or below, depending on the melodic line. … The following examples illustrate various possibilities of performing the appoggiatura, which no doubt also correspond to eighteenth-century practice:
performance practice and style which were made at that time between the theatrical style, the chamber style and the church style, and particularly concerning the recitative7, a dramatic, emotionally intense scene from the opera seria styleshould be treated differently than a secco or accompagnato from the opera buffa style. The same basically applies to the aria.
In general, a distinction was made between the‘variable’(i.e. long) and the ‘invariable’ (i. e. invariably short) appoggiatura, even though they were often not differentiated in the notation.8 The musical context always determined the type. Thus the basic rule for the long appoggiatura allowed for all kinds of variations, notwithstanding the fact that according to the rules, the appoggiatura note should take up half the length of the main note or 2/3 of its length in case the main note is dotted. Let us offer only one case among many here. Usually the appoggiatura takes up the length of the main note if it stands before a note with a subsequent rest, while the main note takes on the length of the rest: (L. Mozart).
In the recitative, however, the appoggiatura is an integral component of the interpretation,‘… not as an ornament but as an accent of the voice in order to give expression to the tonic accent.’ With respect to the accompagnato, we read further: ‘The need to make the accent more palpable gives rise to the following rule: the same two notes which generally end a period and which are followed by a rest are always embellished, whereby the first is treated as an appoggiatura from below or from above depending on the case.’5
Accordingly, the appoggiatura’s importance lies in the emphasis on the accented syllables in a sequence of notes of the same pitch. Tosi-Agricola list the following possibilities for the closing appoggiatura in the recitative:6
a mo re
(Such a cadence, however, was generally written out in Mozart’s day.)
sa rà
co me s’ar da
a un pun to sol
cor av vol to
= a mo re
= sa rà mora ta mora ta
= co me s’ar da
= a un pun to sol
= cor av vol to
= =
The mordent between two notes of the same pitch within one word is also mentioned:
As can be inferred from many contemporary performance examples in which the expected ‘embellishments’ of the notated vocal part are demonstrated, the appoggiatura was also used a great deal in arias as well. The use of the appoggiatura here, however, must be determined to a certain extent by the performer’s musical judgment, whereby each case should be treated individually. There is fundamentally no reason why an appoggiatura cannot be used with – and especially – a feminine word ending followed by a rest. But since the appoggiatura within the aria is a powerful means of musical expression and can easily create an overly florid and weak impression, one should use it with discretion. Nothing would be more wrong than to allow one’s musical judgment to be severed from the musical context and subjected to the mechanical application of an alleged rule. This is worth insisting on above all because it cannot be expected that the entire practice of vocal artistry of that time can be revived again today;this includes the sensitive ‘embellishment’ of the simple vocal line, within which the frequent use of the appoggiatura was acceptable. In accordance with the extreme distinctions of
‘One needs either an understanding of the composition or a sound discernment’ in order to apply the appoggiatura properly. Depending on the compositional context, the following execution is also possible:9 ( J. A. Hiller).
‘There always remains something arbitrary here, which should depend on the taste and sensitivity of the composer or performer.’10 It should be expressly noted that the short appoggiatura, usually notated as , is also not completely ‘invariably short’ and that the feeling of the music should determine its length. … In the end, it is the tempo and character of the work that should prescribe the use of appoggiaturas as well as their execution, in agreement with the musical practice laid down in rules.
The Treatment of the Recitative Following the custom of the time, the orchestra usually entered an accompagnato only after the voice had finished its part. … Corri’s injunction that the orchestra must wait for its entrance until the singer pauses no doubt reflects the Italian practice, which most likely served as the model back then. Haydn also expressed a similiar view in his instructions concerning the performance of one of his cantatas in 1768: ‘thirdly, in the accompanied recitatives one must take heed that the accompaniment does not enter before the singer has totally completed his text.’11 This practice is also found in the most important vocal treatise of the nineteenth century which, it should be noted, was heavily obligated to the tradition of the eighteenth century, García’s Traité complet de l’art du chant: ‘In the sung recitative (récitatif instrumenté), the voice must also be kept totally free from the accompaniment. This is why the chords are heard only after the singer has finished or before he begins.’12 The accompaniment of the accompagnati should be based above all on the dra-matic situation, the ‘Affekt,’ and thus the interpretation, and not on the mechanical application of a rule. There is, however, a general agreement about the rhythmic and agogic freedom in the performance of the recitative in the sections in which the vocal part is alone or accompanied by sustained chords. Decisive here are the natural declamation of the speech on the one hand and the dramatic situation, the ‘Affekt,’ and the meaning of the text on the other.
view keythe nner been mulike. „an ould parlishsemion, W.A. uced AgriGearobe note vaetc. Harould tsch, Eric f. Motext, tead 83f., n in d in
piano only affect the expressiveness in an approximate and overall manner …’13
Should one wish to create one’s own cadenzas, invaluable models can be found in the cadenzas K. 293e which Mozart composed in 1778 for the arias ‘Cara la dolce fiamma’ (Adriano in Siria), ‘O nel sen di qualche stella’ (Catone in Utica) and ‘Quel caro amabil volto’byJ.C.Bach.
In his Anweisung, J. A.Hiller formulated the following basic rules: ‘Cadenzas should not occur too often and should not be too long.’ They ‘must absolutely agree with the character and main Affekt found in the aria.’ And, finally: ‘Every cadenza – thus even one that was written down beforehand or learned by heart – must be executed as if it were a fantasy, something invented during the performance itself.’”14
“Va dal furor portata” K. 21(19c)
According to the date in the autograph, Mozart’s earliest extant concert aria was written in London in 1765. It may owe its origins to the tenor Ciprandi, who sang the role of Massimo in a pasticcio of Metastasio’s Ezio that was being performed at that time at the King’s Theatre. It was perhaps composed for two benefit concerts “of Vocal and Instrumental M USIC” given by “Miss MOZART of Twelve and Master MOZART of Eight Years of Age: Prodigies of Nature”. As Mozart’s sister later reported, Wolfgang was then singing arias “with the greatest sensitivity.” And an English contemporary reports how Mozart, whose hand was then just able to span a sixth, was improvising on topoi such as “affetto” and “perfido,” whereby “he had worked himself up to such a pitch, that he beat his harpsichord like a person possessed, rising sometimes in his chair.”15
The aria tells of the following events: “Massimo’s attempted murder of the Emperor has failed. The suspicion, however, falls on Ezio, the lover of Massimo’s daughter Fulvia, who is furious about her father’s machinations. Massimo then flies into a rage, accuses Fulvia of abusing his trust and of betraying her father, whom she now wants to destroy.”
(Stefan
Kunze)“Or che il dover” – “Tali e cotanti sono” K. 36(33i)
This scene, called a licenza in the autograph, was written in Salzburg following Mozart’s return from his first long journey which had taken him to Munich, Frankfurt, Brussels, Paris, London and other cities. The occasion was the anniversary of the consecration of Prince Bishop Sigismund Count Schrattenbach on 21 December 1766 and an opera performance held in this context, and to which the licenza was added as an homage.16 In the Salzburg court diaries one reads: “and lastly there was a licenza consisting of a recitative and aria, the music of which was composed to everybody’s admiration by young Mozard Wolfgang, son of the Vice-Kapellmeister and a remarkable boy ten years of age, complete master of the harpsichord, only just arrived here from England.”
The allegorical-mythological text contains two concrete references to the place of the homage and its addressee (“Salza” and “Sigismondo”). In keeping with the function of the licenza, the “remarkable boy” pulls out all the stops of the dramatic means that were already at his disposal.
“Si mostra la sorte” K. 209, “Con ossequio, con rispetto” K. 210 and “Clarice cara mia sposa” K. 256
These three arias – written in Salzburg between May 1775 and September 1776 – were most likely intended as inserts for family friends who sang at the court of Salzburg. No details are known about K. 209, an aria with a songful, lyrical basic mood. K. 210 and 256 served as inserts within Piccinni’s buffo opera L’Astratto ovvero Il giocatore fortunato, which was given by an Italian troupe that spent about one and a half years in Salzburg.
The situation in the arias K. 210 and 256 can be sketched roughly as follows: Captain Faccenda, disguised as a scholarly dottore and as a
gallant cavaliere, is asking the wealthy estate owner Don Timoteo for the hand of his daughter in marriage. To impress the old miser, he boasts and swaggers shamelessly.
“Se al labbro mio non credi” K. 295 Mozart composed this aria during his stay in Mannheim for the celebrated tenor and future first interpreter of Idomeneo, Anton Raaff. On 28 February 1778 Mozart wrote to his father: “I was at Raaff’s yesterday, and brought him an aria […] He liked it enormously. […] I made it a little long on purpose, for it is always easy to cut down, but not so easy to lengthen. After he had sung the second part, he took off his spectacles, and looking at me with wide-open eyes, said: ‘Beautiful! Beautiful!’” Mozart described Raaff by commenting: “he pleased me –that is, in his particular style of singing – although the style itself is not to my taste. He is too much inclined to drop into the cantabile. […] In bravura singing, long passages and roulades, Raaff is absolute master and he has moreover an excellent, clear diction, which is very beautiful.”
The text of this scene was drawn from Hasse’s setting of Metastasio’s Artaserse 17 Arbace is unjustly suspected of regicide. He protests his innocence to Mandane, whom he loves, but she does not believe him. Mandane’s love has turned to hate.
“Per pietà, non ricercate” K. 420 and “Misero! O sogno” – “Aura, che intorno spiri” K. 431(425b)
Mozart wrote both arias for the tenor Valentin Adamberger, the first Belmonte of the Entführung. The Rondo K. 420 was intended as an insert for the first performance of Anfossi’s Il curioso indiscreto at the Vienna Burgtheater on 30 June 1783, but was then omitted as the result of an intrigue. Mozart speculated it was “through a trick of Salieri’s.” The ornaments in a contemporary copy of the score from Mozart’s circle, which are reproduced as a footnote in the music text, are solely of historical interest. It seems unlikely that they stem from Mozart, as they do not suit the contents of the aria very well and are (nearly) unperformable on account of the rapid tempo. The octave transposition of the closing notes, in turn, corresponds to the practice of Mozart’s time and can also be found in other works of this composer. The aria describes a conversation between Aurelio and Clorinda, which is being overheard by the count. Seized by a violent fit of jealousy, the count denies the impertinent accusation. Filled with despair, he sees death as his only comfort.
K. 431(425b), in its turn, is a genuine concert aria that was performed in December 1783 at two concerts given by the Pension Society of the Tonkünstler-Sozietät at the Vienna Burgtheater. The text was apparently borrowed from an opera seria and depicts an ombra scene. “The contents of the recitative and aria are his grief over his separation from his beloved and over the hopeless situation in this lonely and dismal subterranean region, his invocation of the spirits of the underworld whom he begs to open the doors of death, and his last farewell to his beloved.” (Stefan Kunze)
“Müsst ich auch durch tausend Drachen” K. 435(416b)
On 5 February 1783 Mozart informed his father: “…I am now writing a German opera for myself. I have chosen Goldoni’s comedy ‘Il servitore di due padroni’, and the whole of the first act has now been translated. But we are keeping it a secret until it is quite finished. Well, what do you think of this scheme? Do you not think that I shall make a good thing of it?” Save for a few pages of sketches that have survived from this plan, the dragon aria seems to be the only complete number from this German opera. As usual, Mozart began by writing down the vocal part and the fundamental part in their entirety, and only adding very few clues for the orchestration, which was to be carried out in the score at a later stage.
The bravura aria makes a strong vocal and musical impact and bears a close resemblance to Pedrillo’s “Auf zum Kampfe, frisch zum Streite” –Allegro con brio and Allegro con spirito in a brilliant D major, trumpets and timpani, triadic melodies and boastful gestures in both scores. There are, however, a few surprising aspects: here the piece is scored for only one flute, oboe and clarinet respectively; no fewer than six descending
minor thirds illustrate the text passage “oder sänk’ ins frühe Grab” [or sink into an early grave]; also quite remarkable are the trumpet signals of the last measures, with their triplets contrasting against the eighths of the basses. The solo (!) drum roll at the close of the piece is unique: nowhere in Mozart’s oeuvre do we encounter something similar. In measures 7–11 and 78–80 of the dragon aria Mozart gives the ‘hero’ a theme that Beethoven was to use in the finale of the Eroica twenty years later. The completion of the orchestral score and the presentation of this first piano reduction will hopefully help free this delightful piece from its shadowy existence as a fragment.
“Dove mai trovar quel ciglio?” from K. 430(424a) “I have looked through at least a hundred libretti and more, but I have hardly found a single one with which I am satisfied; […] But indeed I should dearly love to show what I can do in an Italian opera!”, wrote Mozart on 7 May 1783 to his father. Among the libretti he was reading before he came across Beaumarchais’s controversial Le marriage de Figaro were L’oca del Cairo and Lo sposo deluso. Both of the opera drafts written in Salzburg between July and October 1783, before Figaro, remained in fragmentary form, no doubt chiefly because there were no prospects of staging the works. And Mozart was forced to compose works “which at the moment are bringing in money.” They mark the period between the Entführung and Figaro and contain a wealth of truly beautiful musical ideas. Concerning the Pulcherio aria from Lo sposo deluso, Mozart wrote to his father on 6 December 1783: “I am quite satisfied with the aria buffa, the quartet and the finale […] I should therefore be sorry to have written this music to no purpose.” Pulcherio attempts to reconcile a bride and her groom who have just had a falling out, and points out each person’s unique qualities. As for himself, he is happy to simply be free. “Mozart solved this task brilliantly: Pulcherio speaks to the groom in a firm and manly way, and to the bride in an ingratiating and comically effusive manner. At this moment the orchestra should also have something important to add, yet one unfortunately finds only a few meager suggestions.” (Hermann Abert) To be fair, they are not all that meager, since we do have the complete vocal part, the fundamental part and a few cues for the orchestration. On the basis of these indications, the editor has produced a complete instrumental version which is offered here along with the piano reduction for the first time in print, in an effort to render this charming aria performable.
“Non temer, amato bene” from K. 490
In Mozart’s “personal work catalogue,” one finds under the date 10 March 1786 the following entry: “Scena con Rondò with violin solo for Baron Pulini and Count Hatzfeld from the aforementioned opera”. This refers to a concert performance of Idomeneo in Vienna, for which Mozart made a number of revisions necessitated by changes in the cast, to wit, the part of Idamante, which was now sung by a tenor instead of a castrato (mezzo-soprano). The performance took place at the private theater of Prince Johann Adam Auersperg in Vienna on 13 March under the composer’s direction. Count August von Hatzfeld, a friend of Mozart’s and an excellent violinist, played the solo violin part. In this volume of arias, we have included only the Rondò, not the preceding Scena with Ilia. In the dramatic recitative, Ilia reproaches Idamante for no longer loving her. Furious, Idamante refutes her and swears that living without her would be worse than death. Ilia must not lose heart and be sorrowful, for he would rather die together with her than live without her.
The orchestral writing of the arias – and of the early ones in particular – was designed in view of the venues for which they were respectively created, generally theaters. In the eighteenth century the use of a keyboard instrument (harpsichord or, starting in the 1780s, a fortepiano) was obvious. In the piano reduction, important harmonic tones were added in a consciously sparing manner where the orchestral writing is relatively thin and a figured bass realization would have been expected.
The orchestral writing of the arias – and of the early ones in particular – was designed in view of the venues for which they were respectively created, generally theaters. In the eighteenth century the use of a key board instrument (harpsichord or, starting in the 1780s, a fortepiano) was obvious. In the piano reduction, important harmonic tones were added in consciously sparing manner where orchestral writing is relatively thin and a figured bass realization would have been expected.
On the whole, Mozart’s concert arias – far too little known in general –offer a wealth of musical delights and are extremely valuable from a vocal and pedagogical point of view alike. They enable us to refine and heighten our understanding of Mozart, who loved it when “an aria is as precisely adapted to a singer as a well-tailored suit of clothes.”15 This edition would like to make its contribution to a renewed assessment of the arias. We wish to thank in particular Christoph Prégardien, who created the cadenzas and lead-ins on the basis of his own practical experience.
On the whole, Mozart’s concert arias – far too little known in general –offer a wealth musical delights and are extremely valuable from a vocal and pedagogical point of view alike. They enable us refine and heighten our understanding of Mozart, who loved it when “an aria is as precisely adapted to a singer as a well-tailored suit of clothes ” (letter of 28 February 1778 to his father). This edition would like to make its contribution to a renewed assessment of the arias. We wish to thank in particular Christoph Prégardien, who created the cadenzas and lead-ins on the basis of his own practical experience.
1 Stefan Kunze, in: Neue Mozart-Ausgabe, Serie II, Werkgruppe 7:Arien, Szenen, Ensembles und Chöre mit Orchester, Kassel etc., 1967, vol.1 (= NMA II/7/1), p. VIII.
2 All letters are quoted from: The letters of Mozart and his Family, translated and edited by Emily Anderson, London, 1966
3 NMA II/7/1, pp.XVIIIff. The text passages taken from this edition are reproduced with the kind permission of Bärenreiter-Verlag: ©1967 by Bärenreiter-Verlag, Kassel.
4 Manuel García, Gesangsschule (F. Volbach), vol. II,p.45.
5 Ibid., pp. 74f.
6PierFrancescoTosi/JohannFriedrichAgricola, AnleitungzurSingkunst (= Tosi/ Agricola),pp.154ff.
7 See ibid., pp. 150ff.; Johann Adam Hiller, Anweisung zum musikalisch-zierlichen Gesange (= Hiller, Anweisung), p.99.
8The present-day notation of the short appoggiatura seems to have arisen around 1800 (second edition of Daniel Gottlob Türk’s Klavierschule, 1802) and seems to be connected with the printing process of music, in which the written form of the sixteenth note was retained for the appoggiaturas.
9 See Hiller, Exempel-Buch der Anweisung zum Singen, pp. 22–24 for various possibilities of performing the same long appoggiatura.
10 Tosi/Agricola,p.73.
11 Joseph Haydn, Gesammelte Briefe und Aufzeichnungen, ed. by Dénes Bartha, Kassel etc., 1965, p.58.
12 Manuel García, Traité complet de l’art du chant, Paris, 21847,p.77. Joseph Riepel (Harmonisches Sylbenmaß, Regensburg, 1776, p. 86) believes that the orchestra and the voice could come together in the accompagnato when the text expresses a heightened “Affekt.”
13 Daniel Gottlob Türk, Klavierschule, p.348.
14 Hiller, Anweisung, p.116.
15 See Mozart. Die Dokumente seines Lebens, gesammelt und erläutert von O. E. Deutsch, Kassel etc., 1961 (English translation: Mozart – A Documentary Biography, translated by Eric Blom, Peter Branscombe and Jeremy Noble, London, 1965), NMA X/34, pp. 40ff., 86ff.
16 See Daniel Brandenburg, Textkritische Anmerkungen zu Mozarts KV 36(33i), in: Mozart-Jahrbuch 2002. This study is also responsible for several new readings of the aria text, which correct those of NMA II/7/1, ed. by Stefan Kunze (Recitative m. 33 “rozzo” instead of “Riv°”, m. 40 “cine” instead of “crine”, Aria mm. 28f., 40f., 44f., 48f., 64f., 68f., 79f., 83f., 87f. “rancor” instead of “Riv°cor”, mm. 106f. “risiede” instead of “Riv°siede”).
17 The aria “Se al labbro mio non credi” replaces the aria intended at that position in Metastasio’s drama. Its text was thus not written by Metastasio, as Mozart had observed in the letter quoted here.
Wolfgang Amadeus Mozart herausgegeben von Franz Beyer
25 8 il tra di tor qual’ è, il tra di tor qual’ è. Va, dal fu rorpor 12
30 8 ta ta, pa le sail tra di men to; mati sov ven ga, in 21
8 le sa iltra di men to; ma ti sov ven ga,in gra ta,
34 8 gra ta, il tra di tor qual’ è, il tra di tor qual’
38 8 è, il tra di tor qual’ è.
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