Repertoiresammlung nach stimmlichen Kriterien (Umfang, Tessitura, Spezifika, Arientyp) unter Berücksichtigung musikalischer und theaterpraktischer Aspekte (Stilistik, Epoche, Rollentyp, nationale Herkunft)
mit Kommentaren zu den Arien • Informationen zu Komponist, Librettist, Werk, Tonumfang und Fassungs- oder Besetzungsfragen • Inhaltsangabe zur dramatischen Grundkonstellation im Handlungskontext der Oper • Einschätzung aus sängerischer Sicht
und einer CD: • „Phonetik-Assistent“ – Arientexte in der Originalsprache von Muttersprachlern gesprochen als Audiodatei (mp3) • Arientexte in deutscher und englischer Übersetzung als Textdatei (pdf)
Schirmherrin Sopran | Patron Soprano „Welche Rolle passt zu meiner Stimme? Muss oder soll ich mich in ein bestimmtes „Fach“ einordnen? Wunderbar, dass es jetzt die hier vorliegenden Bände des OperAria-Projektes für Sopran gibt, die genau die Hilfestellung geben können, die wir brauchen.“ “Which role is suited to my voice? Must I, or should I, decide on a particular ”fach”? Wonderful that these soprano volumes from the OperAria project are now available to provide just the right sort of assistance we need.”
Peter Anton Ling
Herausgeber | Editor Repertoire anthology of opera arias according to vocal criteria (range, tessitura, specifics, type of aria) with due regard to practical aspects of musical and theatrical nature (style, era, role type, national provenance)
with comments on the arias • information on the composer, the librettist, the work, the range and of versions or casting • a short synopsis of the contents illuminating the basic dramatic constellation in the context of the opera’s plot • an evaluation from the singer’s point of view
and featuring a CD
„Mein Anliegen ist es, Studierenden einen modernen, systematisch aufgebauten, gut informierten Vokalcoach an die Hand zu geben, der den Anforderungen der heutigen Theaterpraxis entspricht. Endlich ein stimmiges Repertoire und eine schlüssige Bündelung der Vorsingearien für jede Stimm gattung.“ “My goal is to give the user a modern-day, systematically structured vocal coach who satisfies the demands of present-day theater practice. At long last a consistent repertoire and a well-ordered conflation of respective audition arias for all vocal genres.”
• “phonetic assistant” – aria texts in the original language spoken by native speakers as an audio file (mp3) • aria texts in German and English translations as a text file (pdf) ISMN 979-0-004-18457-8
www.breitkopf.com
9 790004 184578 EB 8867
1 Sopran
4
dramatic – coloratura EB 8870 Repertoire dramatisch | dramatic
Juliane Banse
OperAria
Sopran 1 EB 8867 Repertoire lyrisch – Koloratur | lyric – coloratura 2 EB 8868 Repertoire lyrisch | lyric 3 EB 8869 Repertoire dramatisch – Koloratur |
OperAria
Foto: © Ulf Meinhardt
OperAria
Foto: © Elsa Okazaki
Edition Breitkopf 8867
Sopran 1 Repertoire | lyrisch – Koloratur lyric – coloratura lyrique – colorature lirico – coloratura лирический – колоратура
+ Phonetik-Assistent
Das Repertoire für alle Stimmgattungen The Repertoire for all Vocal Genres Sopran Band 1: lyrisch – Koloratur
Soprano Volume 1: lyric – coloratura
herausgegeben von / edited by Peter Anton Ling unter Mitarbeit von / with the collaboration of Marina Sandel
Edition Breitkopf 8867 Printed in Germany
Zur Benutzung der CD-ROM Systemvoraussetzungen: mind. 512 MB RAM Windows: ab Windows® XP / Mac: PowerPC® ab G3, ab OS X v10.5 / neuere Linux-Systeme Die CD-ROM enthält MP3-Audiodateien, die mit jedem MP3-Player, Audio-CD-Player oder PC genutzt werden können, und PDF-Textdateien. Zum Anzeigen bzw. Ausdrucken der PDF-Dateien ist der Adobe® Reader® oder eine gleichwertige Anwendung erforderlich. Sollten die PDFs nach dem Öffnen nicht richtig und vollständig angezeigt werden, liegt das an den Voreinstellungen Ihres Browsers. Die Qualität des Ausdrucks wird davon nicht berührt. Das Programm startet automatisch nach dem Einlegen. Sollte dies nicht der Fall sein, öffnen Sie das CD-ROM-Verzeichnis über den Windows-Explorer® / Finder und öffnen Sie die Datei „START.HTML“. Falls die Dokumente im Browser nicht korrekt angezeigt werden, öffnen Sie die einzelnen Dateien mit dem Windows-Explorer® / Finder. On using the CD-ROM System prerequisites: at least 512 MB RAM Windows: from Windows® XP / Mac: PowerPC® from G3, from OS X v10.5 / more recent Linux systems. The CD-ROM contains MP3 audio files, compatible with all MP3 players, audio CD player and computers, as well as PDF text files. To view and print the PDFs you need the Adobe® Reader® or equivalent software. The incorrect or incomplete display of the PDFs after opening may be due to your browser’s presets. The quality of the print-out will not be affected by this. The program starts automatically after insertion of the CD-ROM. If this is not the case, open the CD-ROM directory using Windows Explorer® / Finder and open the file “START.HTML.” If the documents are not displayed correctly, open the individual files using Windows-Explorer® / Finder.
OperAria ∙ Das Repertoire für alle Stimmgattungen in 16 Bänden Herausgeber: Peter Anton Ling OperAria ∙ The Repertoire for all Vocal Genres in 16 Volumes Editor: Peter Anton Ling Sopran Band 1 | Soprano Volume 1 EB 8867 Repertoire lyrisch – Koloratur | lyric – coloratura Lektorat, Klaviereinrichtung und Projektkoordination: Christian Rudolf Riedel Editorische Mitarbeit: Marina Sandel Dramaturgische Mitarbeit: Diane Ackermann Übersetzungen: Margit L. McCorkle und Eleanor Forbes (englisch), Jutta Eckes (italienisch), Sabine Wehr-Zeller (französisch) Umschlaggestaltung: Marion Schröder Notensatz: Siegfried Schießl, ARION Verlag, Baden-Baden Druck: Litges & Dopf Buchbinderei GmbH CD-ROM Tonstudio: Dirk Austen, Paul Productions Audio & Videorealisation GmbH, Hannover Presswerk/Herstellung: b&b Mediaservice, Olpe
Inhalt / Contents Geleitwort/Foreword
5
Vorwort/Preface
6
1
Georg Friedrich Händel: Tornami a vagheggiar Morgana – Alcina
2
Seite Kommentar page comment 8
147
Giovanni Battista Pergolesi: Stizzoso, mio stizzoso Serpina – La serva padrona
11
147
3
Wolfgang Amadeus Mozart: Durch Zärtlichkeit und Schmeicheln Blonde – Die Entführung aus dem Serail
14
148
4
Wolfgang Amadeus Mozart: Welche Wonne, welche Lust Blonde – Die Entführung aus dem Serail
17
148
5
Wolfgang Amadeus Mozart: Ma se colpa io non ho! / Batti, batti, o bel Masetto Zerlina – Don Giovanni
22
149
6
Wolfgang Amadeus Mozart: Via via, non è gran mal / Vedrai, carino Zerlina – Don Giovanni
28
149
7
Wolfgang Amadeus Mozart: In uomini! in soldati Despina – Così fan tutte
32
150
8
Wolfgang Amadeus Mozart: Una donna a quindici anni Despina – Così fan tutte
36
150
9
Carl Maria von Weber: Kommt ein schlanker Bursch gegangen Ännchen – Der Freischütz
40
151
10 Gaetano Donizetti: Prendi, per me sei libero Adina – L’elisir d’amore
45
151
11 Gaetano Donizetti: Ah! tardai troppo / O luce di quest’anima Linda – Linda di Chamounix
47
152
12 Gaetano Donizetti: Quel guardo il cavaliere Norina – Don Pasquale
52
152
13 Vincenzo Bellini: O rendetemi la speme / Qui la voce sua soave Elvira – I puritani
59
153
14 Otto Nicolai: Wohl denn, gefasst ist der Entschluss Anna Reich – Die lustigen Weiber von Windsor
65
153
15 Ambroise Thomas: Je suis Titania Philine – Mignon
72
154
16 Giuseppe Verdi: Gualtier Maldè / Caro nome Gilda – Rigoletto
77
154
17 Giuseppe Verdi: Saper vorreste Oscar – Un ballo in maschera
82
155
18 Giuseppe Verdi: Sul fil d’un soffio etesio Nannetta – Falstaff
85
155
19 Charles Gounod: Je veux vivre Juliette – Roméo et Juliette
88
156
20 Jacques Offenbach: Les oiseaux dans la charmille Olympia – Les Contes d‘Hoffmann
94
156
21 Johann Strauss Jr.: Mein Herr Marquis Adele – Die Fledermaus
97
157
22 Léo Delibes: Où va la jeune Indoue Lakmé – Lakmé
100
157
23 Jules Massenet: Obéissons quand leur voix appelle Manon – Manon
108
158
24 Jules Massenet: Frère ! Voyez ! Sophie – Werther
112
158
25 Giacomo Puccini: Quando me n’ vo Musetta – La bohème
115
159
26 Richard Strauss: Großmächtige Prinzessin Zerbinetta – Ariadne auf Naxos
118
159
27 Leonard Bernstein: Glitter and be gay Cunegonde – Candide
136
160
CD-ROM – Arientexte / Aria Texts • Phonetik-Assistent / Phonetic Assistant (mp3): deutsch, italiano, français, English • Übersetzung / Translation (pdf ): deutsch, English
5
Geleitwort
Foreword
Als Sängerin muss man eine klare Vorstellung von seiner Stimme und ihren Möglichkeiten haben. Was sind ihre momentanen Stärken und Schwächen, wohin wird sie sich entwickeln und wie kann ich ihr dabei helfen bzw. was könnte diese Entwicklung behindern? Welche Rolle passt zu meiner Stimme? Muss oder soll ich mich in ein bestimmtes „Fach“ einordnen? Gerade in der ersten Phase einer Gesangsausbildung stellen sich viele solcher Fragen. Eine Antwort darauf zu finden – die für die jeweilige Sängerin individuell richtige – ist nicht leicht. Meist ist es ein längerer Prozess, der manchmal etwas verunsichernd sein kann, aber auch ein immer neues Abenteuer, während dessen man sich selbst, seine Stimme und seine Ziele immer klarer wird definieren können. Ich möchte ausdrücklich jede junge Sängerin ermutigen, diese „Erkundungs-Zeit“ neugierig und voller Tatendrang anzugehen, Dinge auszuprobieren und mit großer Aufmerksamkeit der eigenen Intuition zu folgen, um herauszufinden, wie und wo die eigene Stimme sich wohl fühlt und entfaltet. Da das aber manchmal schwierig ist und man zumal in der Anfangszeit auch unsicher sein kann, ist es wunderbar, dass es jetzt die hier vorliegenden Bände des OperAria-Projektes für Sopran gibt, die genau die Hilfestellung geben können, die wir während dieses spannenden Prozesses brauchen. Mit der Zusammenstellung nach Stimmtyp und den zusätzlichen Informationen bzw. Ergänzungen wird eine große Lücke geschlossen. Ich wünsche allen jungen Kolleginnen viel Freude, viele Entdeckungen und alles, alles Gute.
A singer must have a clear idea of her voice and its potential. What are its current strengths and weaknesses, in which direction will it develop and how can I help this process, or what could obstruct it? Which role is suited to my voice? Must I, or should I, decide on a particular “fach”? Many such questions arise, especially in the early stages of singing training. Finding an answer – the absolutely right one for the individual singer – is not easy. Mostly it is a lengthy process which can often be disconcerting, but is always a new adventure that helps the singer learn to define her own self, voice, and goals more and more clearly. I would like to encourage every young singer to approach this “time of discovery” with zest and enthusiasm, to try things out, and take great care to follow her intuition, in order to find out how and where her own voice feels comfortable and opens up. Because this can sometimes be difficult and in the beginning we occasionally feel insecure, it is wonderful that these soprano volumes from the OperAria project are now available to provide just the right sort of assistance we need during this exciting process. With their classification according to voice type plus additional information and commentaries, they fill a large gap. I wish all young colleagues much joy, many discoveries, and all the very best.
Diessen am Ammersee, Frühjahr 2017
Diessen am Ammersee, Frühjahr 2017
Juliane Banse
Juliane Banse
6
Vorwort
Preface
Wer kennt sie nicht als treue Wegbegleiter: die traditionellen Arienalben – manchmal auch nur mühsam daraus zusammengestellte fliegende Blätter – mit einem oft schlecht spiel- oder lesbaren, nicht immer zuverlässigen Notentext. Sie gehörten einfach dazu, leisteten gute Dienste und ersparten aufwändiges Recherchieren in Bibliotheken, auch wenn viele der abgedruckten Arien nicht zur eigenen Stimme passten, sei es, weil das Repertoire zu unterschiedlich zusammengestellt war und lediglich die Einteilung in Stimmlagen berücksichtigte, sei es, weil ambitionierte Herausgeber Partien in einem Band vereinten, die unter sängerischen Gesichtspunkten nicht von ein und derselben Person zu bewältigen sind. Auch die inzwischen weitaus bequemeren Möglichkeiten des Internets boten bislang keine überzeugenden Alternativen. Anliegen der vorliegenden Repertoiresammlung mit Opern arien ist es, dem Benutzer einen modernen Wegbegleiter – oder um im Bild zu bleiben, einen systematisch aufgebauten, gut informierten Vokalcoach – an die Hand zu geben, der sich auf der Höhe der Zeit bewegt und den Anforderungen der heutigen Theaterpraxis entspricht. Hauptsächlich zum G ebrauch für Hochschulstudien und Theatervorsingen entwickelt, richtet sich die Repertoiresammlung jedoch nicht nur an Studierende, sondern auch an bereits beruflich tätige Sänger, die ihr Fachrepertoire erweitern möchten oder sich auf einen Fachwechsel vorbereiten. Darüber hinaus dürfte eine schlüssige Bündelung des Vorsingrepertoires, wie sie hier vorgestellt wird, auch für gesangspädagogisch Tätige und alle diejenigen interessant sein, die sich unter dem Aspekt spezifischer Stimmprofile über Besetzungsfragen informieren möchten oder die bei Rollenbesetzungen an Theatern mitzuentscheiden haben. Der vorliegende Band enthält einen repräsentativen Querschnitt durch das Sopran-Repertoire lyrisch–Koloratur und ist Bestandteil einer umfassenden Repertoiresammlung von O pernarien für alle Stimmgattungen. Die grundlegende E inteilung in die Kategorien lyrisch–Koloratur, lyrisch, dramatisch–Koloratur, dramatisch ist als Orientierungshilfe sinnvoll; sie gibt eine Richtung vor, lässt aber genügend Spielraum für die Individualität der verschiedenen Stimmund Rollentypen und wird deshalb unter Lehrenden wie Theaterpraktikern zunehmend als nützliche Ergänzung zur traditionellen Stimmfacheinteilung verwendet, ohne mit d ieser konkurrieren zu wollen. Überschneidungen zwischen den Kategorien und dem jeweils in den Einzelbänden enthaltenen Repertoire lassen sich bei einer so offenen Einteilung wie der hier vorgenommenen natürlich nicht ganz ausschließen. Die Auswahl der Arien aus drei Jahrhunderten des klassischen Opernrepertoires erfolgte nach stimmlichen Kriterien (Umfang, Tessitura, Spezifika, Arientyp) unter Berücksichtigung musikalischer und theaterpraktischer Aspekte (Stilistik, Epoche, Rollentyp, nationale Herkunft). Arien aus Barockopern, die heute zwar ebenfalls zum gängigen Repertoire gehören, aber teils andere Fähigkeiten und weitere Kenntnisse erfordern, konnten dabei nur am Rande berücksichtigt werden. Meist, aber nicht immer, deckt sich der Grundcharakter der ausgesuchten Arien mit demjenigen der gesamten Partie. In Fällen, wo die stimmlichen Anforderungen von Einzelarie
Everyone knows them as faithful companions on one’s path to vocal mastery; the traditional aria album. Sometimes these albums were simply hastily compiled loose sheets, and their musical texts hard to read or play, and were not always authoritative. They were part of the singer’s training. They were serviceable and saved the singer a great deal of research in libraries, even if many of the arias printed in such anthologies did not suit the singer’s voice. The repertoire often presented a potpourri of vastly contrasting pieces and only took into account the distinction in vocal ranges. Other times, a mbitious editors compiled into one volume parts which, from a singer’s point of view, were so distant from one another that they could not be mastered by one and the same person. Even the multifarious resources of the Internet have yet to offer any compelling alternatives. The goal of the present repertoire collection of opera arias is to give the user a modern-day, systematically structured companion – or, to stay in character, a knowledgeable, well-informed and up-to-date vocal coach – who satisfies the demands of present-day theater practice. Although developed mainly for use in college- or university-level studies and theatrical auditions, the collection does not solely target students, but also singers who are already professionally active and wish to expand their specialized repertoire or prepare for a change of voice range. Moreover, a well-ordered conflation of the audition repertoire, as presented here, might also be interesting to anyone involved in vocal pedagogy and to all who wish to be knowledgeable about specific vocal profiles for casting-related matters, including those responsible for the casting of theatrical roles. The present volume contains a representative cross-section of the lyric–coloratura repertoire for soprano and forms part of a comprehensive repertoire anthology of opera arias for all vocal genres. The basic subdivision into the lyric–coloratura, lyric, dramatic–coloratura, dramatic categories is conceived as a means of orientation; it suggests a direction, but leaves enough room to showcase the individuality of the various types of voices and roles. This is why it is increasingly seen as a valuable supplement to the traditional “Fach” specification used by teachers and theatrical casting professionals, without seeking to compete against this traditional vocal division. Obviously, an overlapping of the categories and repertoire contained in the individual volumes cannot always be precluded on account of the very supple division that we have made here. The selection of arias from three centuries of classical opera repertoire was made according to vocal criteria (range, tessitura, specifics, type of aria), while taking into account practical aspects of a musical and theatrical nature (style, era, role type, national provenance). Arias from Baroque operas which are commonly found in today’s repertoire but sometimes call for very different qualities and additional knowledge, were included in this selection only marginally. Generally, but not always, the basic character of the aria in question reflects that of the entire part. In cases where the vocal demands of the individual aria diverge considerably from those of the overall role, this will be pointed out specifically in order to banish the danger of overtaxing the voice. We
7 und Gesamtpartie auseinanderklaffen, wird darauf eigens hingewiesen, um der Gefahr stimmlicher Überforderung vorzubeugen. Ausgewählt wurden sowohl gängige Vorsing arien wie auch schwer oder nur in unzulänglichen Ausgaben zugängliche Raritäten sowie Arien der klassischen Moderne des 20. Jahrhunderts, die zumeist aus urheberrechtlichen Gründen in traditionellen Arienalben fehlen, inzwischen aber Eingang in die Spielpläne gefunden haben. Damit enthält diese Repertoiresammlung neben den unverzichtbaren klassischen Vorsingarien für Theatervorsingen eine breit gefächerte Auswahl an Arien für Vortragsabende, Konzerte, Opern-Recitals, mit der Studierende wie Ausübende ihre stimmlichen und gestalterischen Fähigkeiten zeigen können. Der Notentext der Arien basiert auf Ausgaben, die in der Bühnenpraxis als Standard gelten und die größte textliche Zuverlässigkeit bieten. Die Klaviersätze wurden entweder neu erarbeitet oder auf der Grundlage bewährter Klavierauszüge mit dem Ziel revidiert, eine partiturnahe klangliche Realisierung bei möglichst einfacher Spielbarkeit zu ermöglichen. Dem Zweck entsprechend mussten Arien gelegentlich gekürzt (z. B. orchestrale Vor- oder Zwischenspiele) oder praktikable Schlüsse ergänzt werden (z. B. in weiterführenden, offenen Arien und Szenen). Die Einzelkommentare zu den Arien enthalten Informationen zu Komponist, Librettist, Werk, Tonumfang und zu eventuellen Besonderheiten wie Fassungs- oder Besetzungsfragen, einschließlich einer kurzen Inhaltsangabe, die die dramatische Grundkonstellation andeutet, in der die jeweilige Arie im Handlungskontext der Oper steht. Hinzu kommen methodische Hinweise aus sängerischer Sicht als Empfehlung aus der Praxis von Bühne und Hochschule, in die wertvolle Ratschläge vieler Sängerkolleginnen und -kollegen eingeflossen sind. Schließlich enthält der Band eine CD-ROM mit den Arientexten in der Originalsprache von Muttersprachlern gesprochen als „Phonetik-Assistent“ (Audiodateien mp3), sowie deutsche und englische Übersetzungen (Textdateien pdf ). Dem Bund Deutscher Gesangspädagogen und einer Reihe von Lehrenden der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover sei ganz herzlich für fachlichen Austausch und kollegialen Rat gedankt. Besonderer Dank gebührt meiner Kollegin Marina Sandel, die mit ihrem reichen Erfahrungsschatz beim Verfassen der methodischen Hinweise und bei der Auswahl der Arien wesentlich zum Gelingen der Ausgabe beigetragen hat. Zu danken ist auch dem Tonmeister Dirk Austen und den Studierenden, die an der CD-Aufnahme mitgewirkt haben, sowie allen, die beim Übersetzen und Korrekturlesen halfen: Margit L. McCorkle und Eleanor Forbes (englisch), Jutta Eckes (italienisch), Sabine Wehr-Zeller (französisch), Diane Ackermann für die dramaturgische Mitarbeit, Christian Rudolf Riedel für die Erstellung und Revision der Klavierauszüge, das genaue, sachkundige L ektorat und sein unermüdliches Engagement bei der Koordinierung aller am Gelingen der Ausgabe Beteiligten und schließlich dem Verlag Breitkopf & Härtel, der die Ausgabe erst möglich gemacht hat.
have chosen well-known audition arias as well as rarities that are otherwise inaccessible, or accessible only in unsatisfactory editions, along with arias from the 20th-century’s “classical modernity” that are missing in traditional aria albums, usually for copyright reasons, but which have since found their way into the operatic repertoire. Thus next to the indispensable classical arias for stage auditions, this anthology contains a vast selection of arias for recitals, concerts and opera soirées with which students and professionals can let their vocal and interpretative talents shine. The musical text of the arias is based on editions that are considered as standard in stage practice and offer the most authoritative texts. The piano parts were either newly written or revised on the basis of proven piano-vocal scores with the aim to achieve a transposition of the original sound that is as faithful to the score as possible, while remaining easy to play. To this end, we have had to occasionally abridge some arias (e.g. orchestral preludes or interludes) or supplement them with practicable endings (e.g. in open arias and scenes that lead immediately into another musical section without a break). The individual comments on the arias provide information on the composer, the librettist, the work, the range and, if deemed necessary, on peculiarities such as matters of versions or casting. Also included is a short synopsis of the contents which illuminates the basic dramatic constellation in which the respective aria is embedded in the context of the opera’s plot. Furthermore, there are methodical comments from the singer’s point of view as recommendation from someone who has both stage and academic teaching experience, incorporating valuable advice from many singer colleagues. Finally, the volumes also feature a CD-ROM with the aria texts in the original language spoken by native speakers as “phonetics assistant” (audio file mp3), as well as German and English translations (text file pdf ). We wish to extend our most cordial thanks to the Bund Deutscher Gesangspädagogen and several teachers at the Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hanover for rewarding professional exchanges and collegial advice. Special thanks are due to my colleague Marina Sandel, who has contributed significantly to the successful outcome of this edition with regard to the methodical comments and selection of the arias. I would also like to thank the sound engineer Dirk Austen and the students who took part in the CD recording, as well as to all who helped with the translations and proofreading: Margit L. McCorkle and Eleanor Forbes (English), Jutta Eckes (Italian), Sabine Wehr-Zeller (French), Diane Ackermann for her dramaturgical collaboration, Christian Rudolf Riedel for the production and revision of the piano-vocal scores, his precise and expert editing, and his tireless commitment as coordinator of all who contributed to the success of the edition. We are also grateful to the publisher, Breitkopf & Härtel, without whom there would be no such collection at all.
Hannover, Frühjahr 2017
Hanover, Frühjahr 2017
Peter Anton Ling
Peter Anton Ling
8
1 Tornami a vagheggiar Alcina
Georg Friedrich Händel
Allegro
8
15
MORGANA
Tor na mi a va gheg giar,
te so lo vuol a
mar
ne,
ca
que st’a ni ma fe
del,
21
ca
ro
mio
be
ro,
27
tor na mi a va gheg giar.
Edition Breitkopf 8867
Tor na mi a va gheg giar,
© 2016 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden
9 33
40
te so lo vuol a mar,
te so lo vuol a mar
que st’a ni ma fe
46
del,
ca ro
mio be
ne,
te so lo vuol a mar
53
quest’a ni ma fe del,
ca ro
59
mio be
ne,
ca
ro,
Breitkopf EB 8867
ca
ro
mio be
ne.
10 67
74
81
Già ti do nai il mio cor,
fine 87
già ti do nai il mio cor,
fi do sa rà’l mio a mor,
mai ti sa rò cru del,
ca ra
Leseprobe
93
mia spe
ne,
mai ti sa rò cru del,
fi
do sa rà’l mio a mor,
99
mai ti sa rò cru del,
ca ra
mia spe
ne,
ca
ra mia
spe
ne.
da capo Breitkopf EB 8867
11
2 Stizzoso, mio stizzoso La serva padrona
Allegretto
Giovanni Battista Pergolesi
SERPINA
Stiz
zo
so,
mio stiz
zo so,
voi
fa
te il
bo
ri
o so,
ma
8
no,
ma non vi può gio va re,
ma
no,
ma non vi può gio va re;
bi
15
so gna al mio di
vie to
star che
to,
che
to,
e non
par
la re,
Leseprobe
24
zit ...
zit ...
Ser pi na
vuol co
sì,
zit ...
zit ...
Ser pi na
32
vuol co
sì!
Stiz zo
Breitkopf EB 8867
so,
mio stiz
12 40
zo so,
voi fa
te il
bo
ri
o so,
ma
no,
ma non vi può gio va re,
48
ma
no,
ma non vi può gio va re;
bi so gna al mio di
vie to star che
to,
57
che
to,
e non
par
la re,
zit ...
zit ...
Ser pi
na vuol co
sì!
Voi
Leseprobe
66
fa te il fu ri
o so,
ma non vi può gio va re;
bi so gna al mio di
vie to
star che to, e non par
73
la re,
zit ...
zit ...
che
to,
Breitkopf EB 8867
zit ...
zit ...
e non par lar.
Ser
13 82
pi
na
vuol co
sì,
vuol co
sì, Ser pi na vuol co
sì!
90
Cre
d’io, che
m’in ten
de te, sì?
Che m’in ten
Fine 97
de te, sì?
Che m’in ten de te?
Da che mi co no
sce te,
son mol ti e mol ti
dì,
son
Leseprobe
104
mol
ti,
mol
ti
e
mol
ti
dì.
112
Stiz
dal segno Breitkopf EB 8867
14
3 Durch Zärtlichkeit und Schmeicheln Die Entführung aus dem Serail Wolfgang Amadeus Mozart
Andante grazioso
BLONDE
7
Durch Zärt lich keit und Schmei cheln, Ge fäl lig keit und Scher zen,
13
o
Leseprobe
bert man die
Her
zen
der
gu
ten Mäd chen
leicht,
der gu
ten Mäd chen
cresc.
18
leicht.
Doch
mür
ri sches Be
feh len
3
und
3
Breitkopf EB 8867
er
Pol tern, Zan ken,
3
15 22
Pla gen,
und
Pol tern, Zan ken, Pla gen macht, dass
in we
nig
Ta gen
so
cresc.
3
27
Lieb’ als Treu’ ent
weicht,
macht,
dass
in we
nig
Ta gen
so
Lieb’ als Treu’ ent
32
* weicht,
so Lieb’ als Treu’ ent weicht. Durch
Leseprobe
38
Zärt lich keit und
Schmei cheln,
Ge fäl
lig keit
und Scher zen,
er
o
bert man die
43
Her
zen
der gu
ten Mäd chen leicht,
der gu
ten Mäd chen leicht. Doch mür ri sches Be
cresc.
* Zwischen T. 37/38 22 von Mozart gestrichene Takte. / Between mm. 37 Mozart cut 22 measures.
16 48
*
feh len und Pol tern,Zan ken, Pla gen,und Pol tern,Zan ken, Pla gen
macht, dass in we nig
Ta gen
so
cresc.
53
Lieb’ als Treu’ ent
weicht,
so
Lieb’ als Treu’ ent
weicht.
Durch
58
Leseprobe
63
Zärt lich keit
und Schmei cheln,
Ge
fäl lig keit
und
Scher
68
Her zen
der gu ten Mäd chen leicht.
* Zwischen T. 49/50 7 von Mozart gestrichene Takte. / Between mm. 49/50 Mozart cut 7 measures.
zen,
er
o
bert man die
17
4 Welche Wonne, welche Lust Die EntfĂźhrung aus dem Serail Wolfgang Amadeus Mozart
Allegro
6
BLONDE
Wel che Won ne, wel che
12
Brust,
wel
Lust
herrscht nun mehr in mei ner
Leseprobe
che Won ne, wel che Lust
herrscht nun mehr in mei ner Brust!
Oh
ne
18
Auf schub will ich sprin gen
und
ihr
gleich die Nach richt brin gen und mit
Breitkopf EB 8867
La
chen
18 24
und mit
Scher zen
bel
pro
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schwa chen,
fei
gen
Her
zen
Freud’
und
31
Ju
phe zeih’n,
Freud’ und
Ju
bel pro phe
zeih’n.
cresc.
37
Oh ne Auf schub will ich sprin gen,
und ihr gleich die Nach richt
Leseprobe
43
brin gen und mit La chen und mit Scher zen ih rem schwa chen, fei gen Her zen, ih rem
schwa chen,
49
schwa chen,
fei
gen
Her
zen
Breitkopf EB 8867
Freud’ und
Ju
bel
pro
phe
19 57
zeih’n,
Freud’ und
Ju
bel
pro
phe
zeih’n,
Freud’
und
Ju
bel
64
pro
phe
zeih’n,
pro
phe zeih’n. Wel che Won ne, wel che
Lust
herrscht nun
70
mehr in mei ner Brust!
76
Wel
che Won ne, wel che Lust
herrscht nun mehr in mei ner Brust!
Leseprobe Oh ne Auf schub will ich sprin gen
und ihr
82
gleich die Nach richt brin gen und mit
La chen
und mit
Breitkopf EB 8867
Scher zen
ih rem schwa
chen,
20 89
fei
gen
Her
zen
Freud’ und
Ju
bel
pro phe zeih’n, Freud’ und Ju bel pro phe
cresc.
96
zeih’n.
Oh
ne
Auf schub will ich sprin gen
und
ihr
gleich die Nach richt
102
brin gen und mit La chen und mit Scher zen ih rem schwa chen, fei gen Her zen, ih rem
108
schwa chen,
Leseprobe
fei
gen
Her
zen
116
Freud’ und
Ju
schwa chen,
bel
pro
* zeih’n,
Freud’ und
Ju
bel
pro
phe
zeih’n,
Freud’
cresc.
* Zwischen T. 119/120 15 von Mozart gestrichene Takte. / Between mm. 119/120 Mozart cut 15 measures.
und
Ju
bel
phe
21 123
* pro
phe zeih’n,
Freud’ und
Ju
bel
pro phe zeih’n,
Freud’
und
cresc.
130
Ju
bel
pro
phe zeih’n,
Freud’ und
Ju
bel
pro phe
zeih’n,
Freud’ und
cresc.
138
Ju
bel
pro phe zeih’n. Wel che Won ne, wel che
Lust
herrscht nun mehr in
mei ner
Leseprobe
144
Brust!
Wel
che Won ne, wel che
Lust
herrscht nun mehr in mei ner Brust!
150
Brust,
in mei ner Brust!
* Zwischen T. 127/128 11 von Mozart gestrichene Takte. / Between mm. 127/128 Mozart cut off 11 measures.
in mei ner
22
5 Ma se colpa io non ho! / Batti, batti, o bel Masetto Don Giovanni
Wolfgang Amadeus Mozart
Recitativo ZERLINA
Ma se col pa io non ho!
ma se da lui in gan na ta ri ma si ... E poi che te mi?
Tran
la pun ta del le di ta.
vien
4
quil la ti, mia vi ta:
non mi toc cò
Non me lo cre di?
In gra to!
Leseprobe
7
qui; sfo ga ti; am maz za mi,
fa’ tut to di me quel che ti pia ce; ma poi,Ma set to mi o, ma poi fa’ pa ce.
attacca subito
Andante grazioso
Bat
ti,
bat ti, o bel
Ma set
to,
la
tua
Breitkopf EB 8867
po
ve
ra
Zer li
na:
sta
rò
23 5
qui
co me a gnel
li
na
le
tue
bot te ad a
spet tar.
Bat
ti,
10
bat
ti
la
tua
Zer li
na: sta
rò
qui,
sta
rò
15
bot te ad
a
Leseprobe spet tar.
19
La sce rò stra ziar mi il cri
ne,
Breitkopf EB 8867
qui
le
tue
24 23
la sce rò ca var mi gli oc chi,
e
le
ca
sa
prò
re tue
ma
ni
ba
ciar,
ne lie
ta
27
poi
31
ciar,
sa prò
ba
ciar,
ba
Leseprobe sa
prò,
sa
prò
ba
ciar.
35
Bat ti,
bat ti, o bel
Breitkopf EB 8867
Ma set
to,
la
tua
po
ve
ra
Zer
25 40
li
na: sta
rò
qui
co me a gnel
li
na le
tue
bot te ad a
spet
tar.
45
O
bel
Ma set
to,
bat
ti,
bat ti, sta
rò
qui,
sta
rò
50
qui
le
Leseprobe
tue
bot te ad a
spet tar.
54
ve
do,
non
Breitkopf EB 8867
hai
co
re,
Ah
lo
26
.
57
ah non
hai co
re, ah
lo
ve
do, non
hai
co re.
cresc.
60 II
Pa ce,
pa
64
mi
a;
in
ce, o vi
ta
mi
a,
pa
ce,
pa
ce, o vi
Leseprobe con
ten
ti ed al
le
gri
a
not
te e
dĂŹ
vo
ta
gliam pas
68
sar,
not
Breitkopf EB 8867
te e
dĂŹ
vo gliam
pas
27 72
sar,
not
te e
76
dì
vo gliam
pas
sar,
Pa ce,
pa
vi - * not
te e
dì
vo gliam
pas
sar.
ce, o vi
ta
80
mi
a,
Leseprobe pa ce,
pa
ce, o vi
ta
84
mi
a;
in con
ten ti ed
al
le
- de gri
a
not te e
dì
vo gliam pas
sar, sì
sì
sì
sì
sì
sì
not
te e
* Von Mozart für die „Wiener Fassung” von 1788 vorgenommener Sprung. / This cut was made by Mozart for the “Viennese version” of 1788. Breitkopf EB 8867
28 88
dì
vo gliam pas
sar, sì
vo
gliam
sì
sì
sì
sì
sì
not
te e
dì
vo
gliam
vo gliam pas
92
sar,
pas
sar,
pas
96
Leseprobe
sar.
6 Via via, non è gran mal / Vedrai, carino Don Giovanni Wolfgang Amadeus Mozart
Recitativo ZERLINA
Via via,
non è gran mal, se il re sto è sa no.
Breitkopf EB 8867
Vien te ne me co a ca sa;
pur
29 4
chè tu mi pro met ta d’es se re men ge lo so,
io, io ti gua ri
rò, ca ro il mio spo so.
Grazioso
mezza voce
9
Ve drai, ca
ri
no,
se sei buo
ni
no, che bel ri
me di o
ti
vo glio
Leseprobe
17
È na tu
ra
le,
non dà di sgu sto,
26
zia
le
non
lo sa
far, no,
non
lo sa
far, no,
Breitkopf EB 8867
non
lo sa
far.
dar.
e lo spe
30 34
Ăˆ un cer to
bal sa mo che por to ad dos
so: da re te’l
pos
so se’l vuoi pro
var.
42
Sa per vor
re
sti
do ve mi
sta, do ve,
50
do ve, do ve mi
sta?
bat
Leseprobe
57
te re,
Sen
toc
ca
mi
qua.
ti
lo
Sen ti lo bat te re, sen ti lo
63
bat
te re,
toc
Breitkopf EB 8867
ca mi
qua.
Sen ti lo bat te re, sen ti lo
31 69
bat te re,
sen ti lo
bat te re,
toc
ca mi
qua,
qua,
qua.
76
Sen
ti
lo
qua, qua,
toc
bat
te
re,
toc ca mi
qua, qua,
toc ca mi qua, qua,
83
cresc.
Leseprobe ca
mi
qua.
91
97
Breitkopf EB 8867
toc ca mi
32
7 In uomini! in soldati Così fan tutte Wolfgang Amadeus Mozart
Allegretto
DESPINA
In
uo mi ni!
in
sol da ti
6
spe ra re fe del tà?
In 3
3
13
ra re fe del
In
. fe
del tà?
sol da
ti
spe
ra re fe del
tà?
3
fe del
3
3
3
19
mi ni spe
3
3
Leseprobe
tà?
3
tà?
uo
3
.
(ridendo)
Non vi
3
3
3
fa te sen tir per ca ri
. Breitkopf EB 8867
3
tà!
Non vi
fa te sen tir per ca ri
33 24
Allegretto
tà!
Di pa sta
si
mi le son tut ti
quan
ti,
son tut ti
29
quan
ti: le fron de
mo
bi li, l’au re in co
stan
ti han più de gli uo mi ni sta
bi
li
33
tà.
Men ti
te
la
gri me,
fal la ci
sguar
Leseprobe
37
vo ci in gan
ne
vo li, vez zi bu
giar
di son le pri
di,
ma
rie
cresc.
41
lor qua
li
tà,
son le
pri
ma
rie
cresc.
Breitkopf EB 8867
lor qua
li
tà.
In noi non
34 46
a
ma no che il lor
di
let
to, poi ci di spre gia no, ne gan ci af fet
to, né val da’
50
bar
ba ri chie der pie
tà,
né val da’
bar
ba ri chie der pie
tà,
cresc.
.
54
chie
der
pie tà,
.
chie der pie tà.
Pa ghiam, o
.
Leseprobe .
60
fem
mi ne, d’u gual mo
ne
ta que sta ma
tà,
a miam per
le
fi ca raz za in di
scre
mo do, per va ni
tà,
64
co
mo do, per va ni
co
Breitkopf EB 8867
ta; a miam per
35 68
a miam per co mo do, per va ni
tà,
la
ra la, la
ra la, la
ra la
73
la,
a miam per co
mo do, per va ni
tà,
a miam per
78
co mo do, per va ni
tà,
la
ra la, la
ra la, la
ra la
la,
a miam per co mo do, per va ni
Leseprobe
83
tà,
a miam per co
mo do, per va ni
tà,
a miam per co mo do, per va ni
cresc.
88
Breitkopf EB 8867
tà.
36
8 Una donna a quindici anni Così fan tutte Andante
Wolfgang Amadeus Mozart
DESPINA
U na
don na a quin di ci an
ni
dèe sa
per
o
gni gran mo
da,
do ve il
6
dia vo lo
ha la
co
da, co sa è be ne, e mal co s’è.
Dèe sa
per
le ma
li
11
ziet
te,
mo
ra no
gli a
man
ti:
fin ger ri
so, fin ger pian ti,
in ven
Leseprobe
16
tar
21
che in na
i
. chè.
bei per
chè,
fin ger ri
so,
fin ger pian ti,
in ven tar
i
bei
per
Allegretto Dèe in un mo
. . Breitkopf EB 8867
men
to dar ret ta a cen
to, col le pu
37 26
pil
le par lar con mil
le,
dar spe me a
tut
ti, sien bel li o
31
brut
ti, sa per na scon der si sen za con fon der si, sen za ar ros
si re
sa per men
ti re,
sa per men
.
36
ti
.
re, e qual re
. 41
e qual
gi
na dall’ al to
so
glio col pos so e vo glio far si ub bi
dir,
Leseprobe
re
gi
na col pos so e
vo glio far si ub bi
dir.
(Par ch’abbian
46
gu
sto
di tal dot tri
na, vi va De
Breitkopf EB 8867
spi
na che sa ser
vir,
che sa ser
38 51
vir.)
Dèe in un mo
men
to dar ret ta a cen
to, col le pu
56
pil
le par lar con mil
le,
dar spe me a
60
tut
ti, sien bel li o
brut
ti, sa
per na
scon
der si sen za
con fon der si, sen za ar ros
Leseprobe .
64
si re
sa per men
ti re,
sa per men
ti
.
re, e qual re
gi
na dall’ al to
so
glio col pos so e
. 69
vo glio far si ub bi
dir,
e qual re
Breitkopf EB 8867
gi
na col pos so e
vo glio far si ub bi
39 74
dir,
e
qual re
gi
na
dall’
al
to
so
glio
col pos so e
vo
glio,
col
.
78
pos
so
e
vo
glio,
col
pos so e vo
glio
far
si ub bi dir,
sì
. cresc.
. .
84
far
si ub bi
dir,
sì
far
si ub
bi
dir.
(Par ch’abbian
.
Leseprobe .
90
gu
sto di
tal dot
tri
na, vi
va De
spi
na che sa ser
vir,
sim.
94
spi na che sa ser vir,
vi va De spi na che sa ser vir,
Breitkopf EB 8867
che sa ser vir,
che sa ser vir.)
vi va De
40
9 Kommt ein schlanker Bursch gegangen Der Freischütz
Carl Maria von Weber
Allegretto
ten.
6
ÄNNCHEN
Kommt ein schlan ker Bursch ge
10
gan gen,
blond von Lo cken o der braun,
hell
von
Aug’
und
ten.
Leseprobe
15
rot
von
Wan
gen,
ei, nach dem kann man wohl schaun,
19
ei, nach dem kann man wohl schaun,
ei,
nach
dem,
Breitkopf EB 8867
nach dem kann man
wohl
41 23
schaun!
ten.
Zwar
schlägt
28
man
das
Aug’
auf’s
Mie
der
nach
ver
schäm
ter
33
Mäd
38
chen
Art;
doch ver stoh len
hebt man’s wie der,
wenn’s das Herr
Leseprobe
wahrt,
doch ver
stoh
wahrt,
es nicht ge wahrt,
len hebt man’s wie
42
es nicht ge wahrt.
Breitkopf EB 8867
der, wenn’s das Herr
chen nicht ge
chen nicht ge
42 46
Soll
ten
ja
sich Bli
cke
fin
den,
nun, was hat
das
auch für
49
Not?
Man wird drum
nicht gleich er
blin
den,
wird man auch ein we
nig
53
rot,
ein we
nig
rot,
ein we
nig
rot.
Leseprobe
58
Blick chen hin
und Blick he
rü
ber,
bis
der Mund sich auch was traut.
leggiero
62
Er
seufzt: „Schön ste!“
con anima dolce
Breitkopf EB 8867
Sie
spricht:
43 67
„Lie
ber!“
Bald heißt’s Bräutigam und Braut,
bald heißt’s Bräutigam und Braut,
72
Bräu ti gam und
Braut.
Im mer
77
nä
her,
lie ben Leut
81
Gelt,
das
chen,
wollt ihr mich im Kran ze sehn?
Leseprobe ist
ein
net
tes
Bräut chen
und der Bursch nicht min der
86
schön,
und der Bursch nicht min der schön, und der Bursch,
Breitkopf EB 8867
der Bursch nicht min
der
44 91
schön!
Im mer
nä
her, lie
ben
Leut chen,
sehn?
Gelt, das
ist ein net tes Bräut chen und der Bursch,
wollt ihr
mich
im
Kran ze
95
der
Bursch
nicht
cresc.
99
min
der
schön,
nicht
min
der
schön!
Im mer
Leseprobe
104
nä
her,
lie
ben Leut chen, wollt ihr mich im
108
sehn?
8
Breitkopf EB 8867
Kran ze sehn,
im
Kran
ze
45
10 Prendi, per me sei libero L’elisir d’amore
Gaetano Donizetti
Cantabile
6
ADINA
Pren
di,
pren di, per me sei
o;
non v’ha destin
li
be ro:
11
re
sta nel suol na
ti
sì
ri
o,
che non si can gi un
Leseprobe
16
dì, re sta!
Qui, do ve tut
21
sag gio, a mo ro
so, o
ne
sto,
sag
Breitkopf EB 8867
gio, o ne
ti
t’a
ma no,
46 24 II
sto,
ah!
Sem pre scon ten to e
me
sto,
28
no,
non sa rai co
8
sì, ah!
no,
sem pre scon ten
to e
mes to,
no, non sa
colla parte
32
rai
sa
rai
co
sì, ah!
non sa
rai, no, non sa
rai, ah, no, co
cresc.
35
rall.
sì, ah!
Leseprobe no, ah!
no, no, non sa
rai no, no, co
sì
no, non
sa
col canto
38
ra
i
Breitkopf EB 8867
co
sì.
47
11 Ah! tardai troppo / O luce di quest’anima Linda di Chamounix
Gaetano Donizetti
Moderato
Recitativo
6
LINDA
Ah!
tar dai trop po,
e al no stro
fa vo
10
ri
to con ve gno
io non tro
va i
il mio di let to Car lo,
e chi sa
Leseprobe Andante
14
fer to!
ma i quant’e gli a vrà sof
3
ma non al par di me!
Pe
gno d’a mo re
que sti fior
mi
la
3 3
18
rall.
3
sciò!
Te
3
3
ne ro
co re!
3
E per quel co re io l’a mo,
u ni co di
3
lui
be ne.
3
3
Breitkopf EB 8867
3
48
accelerando
22
Po ve ri
en tram bi sia
mo,
vi
viam d’a mor,
di
spe
me: pit to re i gno to an
3 3
3
3
rall.
26
co ra e
gli s’in nal ze
rà
co’suoi ta len ti!
3
.
29 II
no
. i con ten
sa rò sua spo sa al lo ra.
Oh!
3
Allegretto
6
ti!
Leseprobe simile
34
40
O lu ce di que st’a ni ma,
de li zia, a mo re e vi
Breitkopf EB 8867
ta,
la no stra sor te u
49 45
ni
ta
in ter ra, in ciel sa rà.
Deh! vie ni a me: ri
po sa
ti
stringendo
50
cresc.
su que sto cor che
t’a
ma,
che te so spi ra e bra
ma,
che per te sol vi
cresc.
55
vrà.
O lu ce di que st’a ni ma,
a mor, de li zia e vi
ta,
Leseprobe legato
60
u ni ta no stra sor
te in ter ra, in ciel sa
rà, u ni ta no stra sor
65
in ciel,
in ciel sa rà.
Vie
Breitkopf EB 8867
ni ...
te
50
Io Tempo
70
ah!
ah!
O lu ce di que st’a ni ma,
76
de li zia, a mo re e vi
ta,
la no stra sor te u ni
ta
in ter ra, in ciel sa
stringendo
81
cresc.
rà.
Deh! vie ni a me: ri
po sa
ti
su que sto cor che t’a
Leseprobe
86
che te so spi ra e bra
ma,
che per te sol vi
vrà.
ma,
cresc.
O lu ce di que
91
st’a ni
ma,
a mor, de li zia e vi
ta,
Breitkopf EB 8867
u ni ta no stra sor
51 legato
96
te in ter ra, in ciel sa
rà, u ni ta no stra
sor
te
in ciel, in
ciel sa
100
rà,
vie ni al mio
co
re che te so
spi
ra, che per te
so
lo, sì, sol vi
vrà,
rall. 105
a tempo sì,
sì, sol vi vrà
per te, vie
ni, vie
ni, vie
Leseprobe rall.
111
a tempo
ni, vie
ni,
sì,
118
vrà,
vie
ni.
Breitkopf EB 8867
sì, sol vi vrà
per
te,
ah!
si,
vi
52
12 Quel guardo il cavaliere Don Pasquale
Gaetano Donizetti
Andante
5
8
calando
a tempo
NORINA
(leggendo)
Quel guar do il ca
va
Leseprobe
12
lie re
in mez zo al cor
tra
fis
se,
pie gò il gi noc chio e
16
dis
se:
son vo stro ca
va 3
lier.
Breitkopf EB 8867
E
tan
to
e
ra in quel
53 20
guar
do
sa por di pa
ra
di
so
che il ca va lier
Ric
24
car do,
tut to d’a mor
qui
so,
giu rò
che ad al
tra
rall.
28
ma
32
con
i
Allegretto
non vol ge ria il
pen sier. Ah, ah!
ah, ah!
Leseprobe
39
So an ch’io la vir
Breitkopf EB 8867
tù
ma gi ca d’un guar do a tem po e
54 47
lo
co, so an ch’io co me
si
bru cia no
i
co ri a len
to fo co; d’un bre
ve sor
ri
rall. 3
53
set
59
to
co no sco an ch’io l’ef fet
to,
di
men zo gne ra
la
gri ma, d’un su
3
bi to
lan
a tempo
guor.
Co no sco i mil le
mo
di
del
l’a
mo ro
se
fro
di,
i
vez zi e l’ar ti
Leseprobe
65
fa
ci li
per
a de sca re un cor.
to,
co
no
D’un bre
ve sor
ri
set
to
co
no sco an ch’io l’ef
71
fet
sco,
co
no
sco, d’un su
Breitkopf EB 8867
bi to
lan guor.
So an ch’io la vir
tù
55 77
ma
gi ca
per in
spi ra
re a mor,
co no
sco
l’ef fet to,
ah!
3
83
6
sì,
89
ah!
sì, per in spi ra re
a
Più mosso 3
3
3
3
Ho te sta biz zar ra, son pron ta, vi
mor.
3
3
va ce ...
3
son pron ta, vi
3
3
va ce, bril la re mi
3 3
94
3
3
3
3
Leseprobe 3
3
3
pia ce, mi pia ce scher zar,
3
mi pia ce scher zar.
rall.
3
Se mon to in fu
3
3
ro re, di ra do sto al
3 3
99
3
3
a tempo
rall.
3
3
se gno,
3
3
3
3
a tempo
ma in ri so lo sde gno fo pres to a can giar.
3
3
3
3 Breitkopf EB 8867
3
56
rall.
104
3
3
3
Ho te sta biz zar
3
110
3
3
ra, ma co re ec cel len
3
3
3
3
3
3
te, un co re ec cel
3
3
3
3
a tempo
len
te.
calando
Ah!
a tempo
118
so an ch’io co me si
bru cia no
i
co ri a len
to fo co; d’un
Leseprobe
125
bre ve sor ri
set
to
co no sco an ch’io l’ef fet
to,
di
men zo gne ra
la
gri ma, d’un
rall. 3
131
su
3
bi to
a tempo
lan guor.
Co no sco i mil le mo di
del
Breitkopf EB 8867
l’a mo ro
se
fro di,
i
vez zi e l’ar ti
57 138
fa
ci li
per
a de sca re un cor.
D’un bre ve sor
ri
set
to
co
no sco an ch’io l’ef
144
fet
to,
co
no
sco, co no
sco, d’un su bi to lan guor.
So an ch’io la vir tù ma gi ca per
151
in spi ra re a mor,
co no
sco l’ef fet to,
ah!
sì,
ah!
Leseprobe 3
158
sì, per in spi ra
163
Poco più
6
3
re
a
mor.
3
zar ra, son pron ta e vi
3
Ho te sta biz
3
va ce,
3
3
3
3
bril la re mi pia ce, mi pia ce scher
Breitkopf EB 8867
58 leggerissimo
168
zar,
ah!
173
mi
pia
ce, mi pia
ce
scher zar,
ho te
sta vi va
ce, mi
8
181
pia
ce scher zar,
ho te
sta vi va
ce, mi pia
ce scher zar,
mi
pia
ce scher
8
Leseprobe
188
zar,
mi
pia
ce scher zar,
ah!
8
194
pia
ce
scher
zar.
Breitkopf EB 8867
mi
pia
ce, mi
59
13 O rendetemi la speme / Qui la voce sua soave I puritani
Vincenzo Bellini
Andantino ( = 58) (di dentro)
ELVIRA
O
ren de
te
la
spe
me,
o
la
3
4
scia te, la scia te mi
mo
rir.
O ren de
te mi
la
spe me,
o la
* a tempo
8
scia
te,
Leseprobe
la scia
te mi mo
rir.
3
3
con espress. 3
11
mi
*
* Zwischen T. 8/9 Sprung von 6 und zwischen T. 11/12 Sprung von 4 Takten. Between mm. 8/9 cut by 6 and between mm. 11/12 cut of 4 measures. Breitkopf EB 8867
3
3
3
3
3
60 14
Qui
la
vo
ce sua
so
a
ve
mi
chia
3 3
17
ma
va ...
e poi
spa rì.
Qui
giu ra
va
es
va,
e poi
ser
fe
3
20
ravv. a poco a poco
de
le,
qui il giu
ra
va,
qui il
giu ra
cru
Leseprobe
poco rit.
23
de
le,
3
poi
cru
de
le
ei
mi
3
fug
a tempo
gì !
26
Ah!
mai
più
qui as
Breitkopf EB 8867
sor
ti in
61 29
sie
me,
ah!
mai
piĂš
qui as sor
ti in
sie
me
nel
la
mi
la
32
gio
ia
dei
so
spir.
Ah!
ren de
te
3
35
spe
me,
o
la
scia
te,
la scia
te mi
mo
rir;
o
ren
Leseprobe
38
de
te
mi
41
la
spe
me,
o
la scia
te,
la scia
Allegro moderato ( = 108) rir. 3
3
* 3
* Zwischen T. 41/42 Sprung von 21 Takten. / Between mm. 41/42 cut of 21 measures. Breitkopf EB 8867
te mi mo
62 45 3
49
con estasi
Vien, di
con abbandono
let
to, è
in ciel
la
lu
na:
tut
to
più lento
53
ta
3
ce
3
in tor no, in tor
no,
fin chè
spun
ti in cie lo il
gior no,
vien,
Leseprobe
57
3
vien,
61
sotto voce
3
ti po sa,vien,ti po sa sul mio cor!
3
sotto voce
3
3
3
fret
ta,
o Ar tu ro
mi
Deh! t’af
o,
rie di, o ca
Breitkopf EB 8867
ro,
al la tua El vi
3
ra:
es
sa
63 65
incalzando
con slancio
pian
ge e ti
so
spi ra,
vien,
69
o
ca
ro,
al
l’a mo
re,
vien
cresc.
al
l’a
mo
re,
al
l’a
cresc.
72
* mor,
ah
vie
ni,
vien
al l’a
Leseprobe
75
mor,
al
l’a
mor,
al
l’a
mor,
rie
78
di al
l’a
mo
re,
al
* Zwischen T. 74/75 Sprung von 54 Takten. / Between mm. 74/75 cut of 54 measures. Breitkopf EB 8867
l’a
mo
re,
al
l’a
64 81
mo re, rie
cresc. molto
84
di,
rie
di,
ah
rie
87
* di
al
l’a
mor ...
ah rie
Leseprobe
91
mor,
Ar tu ro, ah rie
di
al pri mo a mor,
95
rie
Ar tur,
di
al
pri
mo
a
mor! ...
* Zwischen T. 90/91 Sprung von 117 Takten. / Between mm. 90/91 cut of 117 measures. Breitkopf EB 8867
di
al pri mo a
3
3
ah
65
14 Wohl denn, gefasst ist der Entschluss Die lustigen Weiber von Windsor Otto Nicolai
Recit.
Allegro
ANNA REICH
Wohl
denn, ge fasst ist der Ent schluss; nun gilt’s, die Tat be son nen zu voll
*
6
Allegro
Recit.
füh ren!
Du,
cresc.
dolce
trem.
Leseprobe
11
die treu e Lie
be schützt,
o hol de Fee
15
Ti ta
ni
a,
be schüt ze denn auch
Adagio
mich
und lei he mir
dein wei
ßes Flü gel kleid, um licht und leicht zum schö nen Ziel zu
* Einleitung um 21 Takte gekürzt. / Introduction shortened by 21 measures. Breitkopf EB 8867
66 19
quasi Recit.
schwe
ben.
Nicht ei ne grü ne Hül le soll mich
cresc.
22
dolce
ber gen, auch ei ne pur pur ro te nicht. Nein, weiß sei mein Ge wand,
der Schlei er weiß und auch der
25
Adagio
Kranz,
der sei ne Li
lien durch die
Lo
cken schlin
get.
Leseprobe dolce
28
dolce
So schweb
ich
dir,
Ge
lieb
ter,
zu,
so kennst
du
auf e
wig
31
mich,
so na
hest du
und schwö
cresc.
Breitkopf EB 8867
rest
dich
67 34
mein
und ich
mich dein,
ganz
dein.
37
Tief
in
dem
39
ho
hen,
dun
keln
Wald winkt uns
ver schwieg ner Auf
Leseprobe
41
halt,
es
leuch
tet
uns
des
Mon des
Sil
ent
ber
43
hel
le
auf
stil
lem
Pfad
Breitkopf EB 8867
zur heil’ gen Wald ka pel
le. Und
68 45 II
bist
du
un
auf lรถs
dann,
Ge
lieb
ter, mein
und bin
ich
48
lich dein,
so reicht
Ver
zei
hung auch
die
cresc.
a piacere
51
Hand und seg net un ser Band, und seg
net, und seg net un ser
Leseprobe cresc.
56
Allegro vivace Band.
cresc.
rall. 61
dim.
Breitkopf EB 8867
69
in tempo
67
(schwärmerisch)
O
se
li
ge Träu
me, o
sü
ßes Glück! Ihr
gau
kelt so
col canto
73
poco rall.
gol
den vor mei
in tempo
nem
Blick.
O
se
li
ge Träu
me, o
sü
ßes
79
Glück!
Ihr
gau
kelt so gol
den vor mei
nem Blick.
Die
Wol
ken ver
Leseprobe
85
schwin den, es
lä
chelt das
Blau
und
Strah len des Mon
des ver
sil
bern die
poco rall.
91
Au,
und
Strah
len des Mon
des ver
Breitkopf EB 8867
sil bern die
Au.
O
se
li
ge
70
in tempo
97
Träu
me, o
sü
ßes
Glück,
cresc.
o
sü
ßes
cresc.
103
poco rall.
dolce
Glück!
cresc.
Er fül lung, sie na het im ro
si
gen Glanz und reicht
dim.
110
cresc. col canto
in tempo
Lie
treu er
be den strah len den Kranz.
dolce
O
se
li
ge Träu
me,
o
sü
ßes
Leseprobe dolce
116
legg.
Glück!
Ihr
gau
kelt so
gol
den vor
mei
nem
120
Blick.
Ihr
gau
kelt gol
Breitkopf EB 8867
den, so
71 124
animando
cresc.
gol
den vor mei
nem
Blick.
Ihr gau
kelt so gol
den,
ihr gau kelt
cresc.
131
PiĂš mosso gol
den,
gol
den vor mei
gol
den vor mei
nem Blick.
138
gau
145
kelt
nem
Blick,
vor
mei
Leseprobe nem Blick.
decresc.
153
cresc.
Breitkopf EB 8867
Ihr
72
15 Je suis Titania Mignon Ambroise Thomas
Moderato tempo di polacca ( = 96) PHILINE
Je
suis
Ti ta ni a la
5
blon
de, je
cresc.
suis
Ti ta ni a, fil
le
de l’air, en ri ant
je parcours le
mon
dim.
de, plus vi
Leseprobe
9
que l’oi seau, plus prom pte
que
l’é clair.
Je
13 3
suis
Ti ta ni a la
blon
de! ah!
Breitkopf EB 8867
3
3
3
3
ve
ah!
73 17
3
3
3
3
je parcours le mon
20
de,
ah!
cresc.
3
3
3
ah!
ah!
3
ah!
3
3
ah!
Leseprobe 3
23
3
cresc.
ah!
plus vi
ve que
l’oi seau,
plus prom pte que l’é
3
26
3
clair.
Ah!
3
Breitkopf EB 8867
3
3
3
3
74 29 3 3
3
3
3
Je suis Ti ta ni a la
blon
de, je
cresc.
33
suis Ti ta ni a, fil
37
le
de l’air, en ri ant
je parcours le
mon
dim.
de, plus
Leseprobe
que l’oi seau, plus prom pte
que
l’é clair.
vi
ve
Je
poco rit.
41
*
suis
Ti ta ni
a
la
blon
de,
en
ri
ant
je par cours le
mon
suivez
* Zwischen T. 42/43 ursprünglich 40 zusätzliche Takte ad libitum. /Between mm. 42/43 originally 40 extra measures ad libitum. Breitkopf EB 8867
de, plus
75 45
a tempo
animez un peu
vi ve que l’oiseau, plus prompte que l’é clair.
Ah!
49
ah!
accel.
Leseprobe
53
cresc.
ah!
ah!
3
57
ah!
Je suis
Breitkopf EB 8867
Ti ta
ni
a,
fil
3
le
de
76 62
l’air.
Ah! ah!
3
ah! 8
3
cresc.
* vi 66
cresc. pressez
piĂš ritenuto
Ah! 8
ossia:
Leseprobe ah!
67
- de
cresc.
70
3
3
* ad libitum (Ambroise Thomas) Breitkopf EB 8867
3
77
16 Gualtier Maldè / Caro nome Rigoletto
Giuseppe Verdi
Allegro assai moderato ( = 80)
GILDA
Gual
dolce
4
tier
Mal dè ...
no
8
me di lui
sci nel
co
re in na mo ra
ma
to,
Allegro moderato ( = 76)
morendo
ti scol pi
sì a
to!
Leseprobe
dolciss.
stacc.
12
16
Ca ro no me che il mio
Breitkopf EB 8867
78 20
cor
fe sti pri
mo
pal
pi
mor
mi dèi sem pre ram men
tar,
le de li
zie del
tar!
Col pen sier
l’a
24
il mio
de
28
sir
32
spir,
a
te sem pre
vo
le
rà,
e fin l’ul
Leseprobe ca ro no
me, tuo
sa
rà.
ti
mo
so
Col pen
36
sier il mio de sir
a te sem pre vo le
rà,
Breitkopf EB 8867
e fin
79 39
dolciss.
l’ul ti
3
mo
mi
o
so spir,
ca
ro
no
me, tuo sa
42
rà!
Col pen sier
il
mio de sir
45
dolce
Leseprobe
a te sempre vo le
rà,
a te
ossia vo le
48
vo le
Breitkopf EB 8867
rà, fin l’ul ti
mo so
spir,
80 51
fin l’ul ti
mo so
spir,
ca
ro no
me, tuo sa
54
rà,
ca
ro
56
no me, tuo
sa
ossia
rà,
il
mio
de
sir
a
te
o
gno
ra
Leseprobe
58
vo
le
rà,
3
fin
60
tuo
sa
Breitkopf EB 8867
l’ul
ti
mo
so
spi
ro
81 61
legg.
rà!
Gual tier
Mal
65
dè ...
Gual
68
Leseprobe
tier
Mal
dè ...
ca ro no
me che il mio
cor
fe sti
72
pri
mo
pal
pi
tar,
e fin l’ul
Breitkopf EB 8867
ti
mo
so
spir,
ca ro
82 76
dim.
no
me, tuo
sa
rà.
Gual tier
Mal dè ...
Gual tier
Mal dè!
8
80
17 Saper vorreste Canzone
Un ballo in maschera
Leseprobe
Allegretto ( = 100) OSCAR scherzando
Sa per vor
re ste di
che
si
ve ste,quan do
l’è
co sa ch’ei vuol
la
la
Giuseppe Verdi
na
sco sa. O
Poco più mosso
9
scar
lo
sa, ma
nol
di
rà,
tra la la
la
Breitkopf EB 8867
la
tra la la
la
la la
la
83
a tempo
stent.
17
tra la la
la
la
la
la
la la la la la la
la.
O
scar lo
sa,
ma
nol
di
rĂ ,
tra
col canto
Poco piĂš mosso brillantissimo
25
la la la
tra
31
la
36
tra
la la la
tra
la la la
tra
la la la
tra
la la la
la
la la la la la
Leseprobe
la.
a tempo
Pie no d’a mor
mi
bal
za il
cor,
ma pur
Breitkopf EB 8867
di scre to ser
ba il
se
gre to. Nol
84
Poco più mosso
45
ra
pi
rà
gra
do o bel
tà,
53
tra la la
la
la
la
la
la
tra la la la la la
la
la
tra la la
la
la la
la
a tempo
stent.
tra la la
la
la.
O
scar lo
sa,
ma
nol
di
rà
tra
col canto
Poco più mosso brillantissimo
61
la la la
tra
Leseprobe la la la
tra
la la la
tra
67
la
tra
la.
Breitkopf EB 8867
la la la
tra
la la la
la
la la la la la
85
18 Sul fil d’un soffio etesio Falstaff
Largo ( = 63)
Giuseppe Verdi NANNETTA
Sul
fil
d’un
sof
fio e
6
leggeriss. e stacc. corda sola
3
dolciss.
6
dolciss.
3
3
te
si o
scor
re
te, a
gi
li
portando la voce
lar
ve, 8
6
3
3
3
fra i rami un ba
glior
ce
si o
d’al ba lu na re ap par
ve.
Dan 3
Leseprobe
3
3
10
3
3
za
te!
3
e il pas so blan do mi su ri un blan do suon, 3
8
3
le ma gi che ac cop
3
3 3 3
3
14
3
3
pian
3
do
3
ca ro le al
la can
poco allarg.
*
3
zon.
3
3
* Zwischen T. 16/17 Sprung von 6 Takten. / Between mm. 16/17 cut of 6 measures.
86 18
dolciss.
come prima
3
Er riam
sot
to
la
lu
na
6
leggeriss. e stacc.
6 3
21
3
dolce
sce
glien
do
fior
da
fio
re,
o gni co rol
la in
8
3
24
3
3
co
re
3
por ta la sua for tu
na.
Coi gi
gli
e le vi
3
28
Leseprobe
sempre dolce
3
3
o
3
le scri viam
3
de’ no
3
mi ar ca
ni,
dal le fa ta
te
3
ma
ni
6 3
dim.
3
3
32
3
3
3
ger mo gli no pa ro
le.
Pa ro le il lu
6
Breitkopf EB 8867
mi
87 35
3
na
te
di
37
pu
ro ar gen
to e
3
d’or,
car ni e ma
40
te
e.
han no per ci
fre
Le
Poco piĂš animato
3
3
fa
li
*
morendo
i
fior.
3
3
3
Leseprobe dolciss.
44
Le
48
fa
te
han
morendo
fior.
morendo
* Zwischen T. 43/44 Sprung von 2 Takten. / Between mm. 43/44 cut of 2 measures. Breitkopf EB 8867
no per ci
fre i
88
19 Je veux vivre Roméo et Juliette
Charles Gounod
Mouv.t de Valse animé
6
JULIETTE
dim.
Ah !
15
Je
veux
vi
vre
dans
le
rê
Leseprobe
22
cresc.
ve
qui
m’en
i
vre
ce
dim.
jour
dim.
cresc.
29
en
cor !
Dou
ce
Breitkopf EB 8867
flam
me,
je
89 cresc.
36
te
gar
de
dans
mon
â
me
cresc.
43
com
me un tré
sor !
Je
veux
vi
50
vre
57
cresc.
i
dans
ce
rê
ve
qui
m’en
Leseprobe dim.
vre
ce
jour
en
cor !
te
gar
Dou
dim.
cresc.
cresc.
64
ce
flam
me,
je
cresc.
Breitkopf EB 8867
de
90 71
dim. molto
dans
mon
â
me
com
molto
dim.
77
me
un
tré
sor !
Cette
i vres
se
de
jeu nes
se
ne dure hé
84
las !
qu’un
jour,
puis vient l’heu
re
où
l’on pleu
re,
Leseprobe
91
le cœur cè
de à l’a
mour,
et
le
98
fuit
sans
re
tour.
Ah !
Breitkopf EB 8867
bon
heur
91 105
Je
veux
vi
vre
dans
111
ce
cresc.
rê
ve
qui
m’en
i
vre
cresc.
117
dim.
long
temps
en
cor !
Dou
ce
dim.
123
cresc.
flam
Leseprobe me,
te
je
gar
de
cresc.
129
molto
dans
mon
â
molto
Breitkopf EB 8867
me
com
me un tré
92 135
Un peu moins vite, mais très peu
sor !
Loin
de l’hi ver
mo
ro
se,
❉
lais se
moi,
❉
lais
se
moi sommeil
❉
❉
143
rit.
ler,
et
res pi
rer
la
ro
se,
❉ 150
res
pi
rer
la
rose
❉
Tempo I
de l’ef
feuil ler.
Ah!
ah!
Leseprobe
156
ah!
ah!
cresc.
162
Dou
Breitkopf EB 8867
ce flam
me,
a
vant
93 169
res
te dans mon
â
me
comme
un
doux
tré
sor
176
long
temps
en
cor !
Ah !
❉ 184
comme un tré sor
Leseprobe a tempo
192
long
temps
en
cor !
199
205
Breitkopf EB 8867
94
20 Les oiseaux dans la charmille Les contes d’Hoffmann
Jacques Offenbach
Moderato
5
OLYMPIA
1. Les 2. Tout
oi seaux dans la ce qui chante et
char mil ré son
10
le, ne,
15
tout é
dans les cieux l’a stre et sou pi re tour
du à
jour, tour,
Leseprobe
parle meut
à son
la cœur
jeu qui
ne fris
fil son
le, ne,
tout é
20
à son
la cœur
jeu qui
ne fris
fil son
Breitkopf EB 8867
le ne
d’a d’a
mour ! mour !
parle meut
95
rit. 24
Ah ! Ah !
suivez
a tempo
28
tout par * tout par
le d’a mour ! Ah ! le d’a mour ! Ah !
rit.
32
Voi Voi
là la chan son là la chan son
gen mi
til gnon
a tempo
le, la chan son d’O lym ne, la chan son d’O lym
pi pi
a, a,
Leseprobe suivez
37
2 2
d’O lym pi d’O lym pi
a. a.
Ah ! Ah !
ah ! ah !
rall. 41
ah ! ah !
ah ! ah !
* T. 28 statt „tout parle“ auch „frissonnne“ möglich. / M. 28 “frissonne” instead of “tout parle” possible.
ah ! ah !
ah ! ah !
96
a
dim.
rit.
44
ah ! ah !
50
Voi Voi
tempo
là la chan son gen til là la chan son mi gnon
le, la chan son d’O lym ne, la chan son d’O lym
pi pi
55 3
a, a,
d’O lym pi d’O lym pi
Ah ! Ah !
ah ! ah !
Leseprobe
60
3
3
64
a. a.
3
3
3
3
ah ! ah !
ah ! ah !
1
Breitkopf EB 8867
2
ah ! ah !
3
3
3
3
97
21 Mein Herr Marquis Die Fledermaus
Johann Strauß Jr.
Allegretto riten.
ADELE
1. Mein Herr Mar quis, 2. Mit dem Pro fil
ein Mann wie Sie im griech’schen Stil
sollt’ be
7
bes ser schenk te
14
sich spricht,
die so
das mich
ver Na
stehn! tur.
Da rum ra te Wenn nicht dies Ge
ich, sicht
ja ge nau er schon ge nü gend
Leseprobe
Leu sehn
te Sie
an die
zu Fi
sehn! gur!
Die Hand ist doch wohl gar zu Schaun durch die Lor gnet te Sie
21
fein, ha, dann, ha,
dies sich
Füß chen so die se Toi
zier lich und klein, ha. let te nur an, ha.
Breitkopf EB 8867
Die Mir
98
rit. a tempo
27
Spra che, die ich füh schei net wohl, die Lie
re, be
die Tail macht Ih
le, re
die Tour Au gen
nie, füllt,
der glei der schö
nü trü
re, be,
der glei der schö
chen fin den nen Zo fe
cresc.
32
Sie Bild
bei ei ner Zo hat ganz Ihr Herz
fe er
chen fin den Sie nen Zo fe Bild
bei ei ner Zo hat ganz Ihr Herz
38
rit. nie. füllt.
Ge Nun
ste se
hen hen
müs Sie
sen sie
Sie ü
für wahr: ber all,
sehr sehr
ko ko
misch die misch ist
ser für
Leseprobe
45
a tempo
Irr wahr
52
fe er
tum war! der Fall!
1.+2. Ja, sehr ko misch, ha ha ha,
ist die Sa che, ha ha ha, drum verzeih’n Sie,
* ha ha ha, wenn ich la che, ha ha ha ha ha ha, ja, sehr ko misch, ha ha ha, ist die Sa che, ha ha ha,
* T. 55−58 kann die Vokalstimme pausieren. / The vocal part may rest in mm. 55−58. .
rit. 1
59
ha
ha
cresc.
67 a
ha
sehr komisch, Herr Mar quis, sind
colla parte
a tempo
Sie!
64 b
2
ha
70
99
ha
Leseprobe ha
ha.
77
Breitkopf EB 8867
100
22 Où va la jeune Indoue Scène Sans mesure
Lakmé
Léo Delibes
LAKMÉ
3
Ah !
3
long
*
Lent * long
Ah !
2
Moderato
Leseprobe 3
3
3
3
5
3
3
3
8
3
3
3
cresc.
*
* Zwischen T. 8/9 Sprung von 4 Takten. / Between mm. 8/9 cut of 4 measures. Breitkopf EB 8867
3
3
3
3
3
3
3
3
101
Légende Andante (presque en récitatif) 13
Où va
la jeune In
dou
e,
fil
le des pa ri
as,
17
quand la lu
21
ne
se
jou
e
dans les grands mi mo
rit.
mesuré 3
3
3
3
3
3
3
quand la lu ne se jou
24
sas,
e dans les grands mi
mo sas ?
Leseprobe
1.o Tempo Andante 3
El le court
sur
la mous
se
et
ne se sou vient pas
28
que par tout
on
re
pous
se
l’en fant des pa
Breitkopf EB 8867
ri
as,
102 32
mesuré
rit.
3
3
3
3
el
3
3
3
le court sur la mous
se, l’en fant des
pa
ri as.
suivez
3
35
3
3
3
3 3
Le long des lau riers ro
ses,
rê vant de dou ces cho ses ;
3
38
molto rall.
3
3
3
plus lent
3
nuit,
3
rall.
6
Leseprobe
el le pas se sans bruit et ri ant à la
à
3
3
ah !
6
6
la
6
Allegro moderato
40
suivez
a tempo
nuit !
Là bas
3
3 Breitkopf EB 8867
dans la
fo rêt plus
103 47
som bre,
quel est
ce
vo
ya geur per
du ?
des yeux
bril lent dans l’om bre,
54
Au tour de lui
61
il mar che en
en animant un peu
co
re au ha sard,
é per
du !
Les fau ves ru gis sent de joi
e,
ils vont se je ter sur leur
Leseprobe
67
3
proi
e,
72
la jeu ne fil le ac court
3
3
guet
te
où
tin
et bra ve leurs fu
reurs :
3
rall. clo
chet
te,
où
tin te la clo
chet
te 8
Breitkopf EB 8867
3
Elle a dans sa main la ba
3
te la
cresc.
des char
104 78
Plus animĂŠ ( = 132)
(imitant la clochette)
meurs !
Ah ah ! ah ! ah ! ah ! ah !
ah ! ah !ah !ah !
8
85
ah ! ah ! ah !
ah !
ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah !
ah !
8
8
92
ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! 8
ah !
8
ah ! ah ! ah ! ah !
ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah !
8
8
Leseprobe ossia
99
ah ! ah !
ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah !
8
105
a tempo L’Ê tran ger
Breitkopf EB 8867
la re gar
de,
el le
105 113
re
ste é blou i
e.
Il est plus beau que les Ra
jahs !
Il rou gi
120
ra,
s’il
sait qu’il doit la
vi
e
à la
fil
le des
pa ri
as. 3
3
127
Mais
lui,
l’en dor mant
dans un
rê
ve,
jus que dans le
Leseprobe
133
ciel
il l’en
lè
ve, en lui di
sant :
Ta place est
là !
(presque en récitatif)
139
C’é tait Vish nou,
fils de Brah
Breitkopf EB 8867
ma !
De puis ce
jour
au fond des
106 144
bois,
le voy a
geur
3
3
en
tend par
3
3
fois
3
le bruit lĂŠ ger de la ba
suivez
147
3
3
guet
te
oĂš tin
rall.
3
te la
clo
chet
te,
oĂš tin te la clo
chet
te
des char
8
150
1.o Tempo
meurs.
Ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah !
ah ! ah !ah ! ah !
8
Leseprobe
157
ah ! ah ! ah !
ah !
ah !
ah ! ah !
8
ah ! 8
164
ah ! 8
ah ! ah !
ah !
ah ! ah ! ah ! ah ! 8
ah ! ah ! ah ! 8
Breitkopf EB 8867
ah ! 8
107 171
Ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! 8
ah ! ah ! ah !
ah ! ah !
ah ! ah ! ah ! ah ! ah !ah ! ah !
8
poco rall.
178
a tempo
ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah !
Ah !
Ah !
8
185
Ah ! 8
Leseprobe cresc. e acc.
190
Ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah ! ah !ah !ah ! ah ! 8
198
Vivo
*
8b
* Nachspiel zwischen T. 186/187 um 4 Takte gekĂźrzt. / Postlude shortened between mm. 186/187 by 4 measures.
ah !
108
23 Obéissons quand leur voix appelle Manon MANON
Moderato e leggiero
O
bé is sons
quand leur voix ap pel
rall.
4 II
mours, tou
jours,
tou
jours,
tou
ter
vos
le
jours,
jours,
tant que vous ê tes bel le, u sez sans les comp
Moderato e leggiero
tous
dim.
aux ten dres a
a tempo
Leseprobe rall.
7
Jules Massenet
vos
jours !
Pro
fi
colla voce
cédez un peu
11
bien de
la jeu
nes
se,
des
jours
qu’a
mè ne
le prin temps ;
suivez
Breitkopf EB 8867
tons
109
a tempo
ai
en pressant
ten.
14
mons,
ri
ons, chan tons sans ces
rall.
se, nous n’a vons en cor
que
suivez
17
vingt
colla voce
a tempo
ans !
21
bien de la jeu
Pro
Leseprobe nes
se,
ai
mons,
(en riant)
24
n’a vons en cor que
vingt ans !
Ah !
ah !
Breitkopf EB 8867
ri
ons, chan tons sans
fi
ces
tons
se, nous
110 28
Le
cœur,
hé las !
le
plus
rall.
31II
jour
l’a
mour,
l’a
mour,
l’a
rall.
34
ru
fi
dè
le,
a tempo
mour,
et la jeu nes se ou vrant son aile a dis pa
Moderato e leggiero
Leseprobe sans
sans re tour,
dim.
ou blie en un
re
tour.
Pro
fi
colla voce
cédez 38
bien de
la jeu
nes
se,
bien
court,
hé
las ! est le prin temps !
suivez
Breitkopf EB 8867
tons
111
rall. lent
ossia
41
a tempo
en pressant
ten.
Ai
mons,
chan
tons, ri ons sans
ces
tou
se, nous n’au rons pas tou
vingt
jours
vingt
colla voce
suivez
44
jours
a tempo ans !
Pro
bien de la jeu
3
ai
mons,
chan
se,
ai
mons,
chan tons, ri ons sans
lĂŠger et vite
51
(en riant)
fi
tons
bien
de
tons,
ri
ons
Leseprobe nes
nos
vingt
ans !
Ah !
ah !
(en riant)
n’au rons pas tou jours
vingt ans !
tons
3
lĂŠger
48
fi
Ah !
Breitkopf EB 8867
ah !
sans
ces
se,
pro
ces
se, nous
112
24 Frère ! Voyez ! Werther
Animé et léger ( = 112)
Jules Massenet
3
3
5
(à Albert, gaîment)
SOPHIE
Frè
re !
Voy
3 3
3
3
3
3
cresc.
9
ez !
Voy ez
le beau bou quet !
J’ai mis,
pour le Pas
3 3
3
Leseprobe
14
teur,
le jar din au pil la
ge !
3
19
(à Werther)
et puis
l’on va dan ser !
Pour le pre mier me nuet c’est sur vous que je
Breitkopf EB 8867
113 24
(observant Werther et grondant légèrement)
comp te ...
ah !
(naïvement et gentiment)
le som bre vi
sa
ge !
dim.
Mais au jour dim.
31
d’hui, Mon sieur Wer ther,
tout le monde est joy eux !
le bon heur est dans
3 3
Très peu retenu ( = 104)
36
l’air !
Du gai so leil
plein de flam
Leseprobe
43
me
49
dans l’a zur res plen dis sant
2
cend
de
2
nos fronts jus qu’à notre
la
pu re clar té
des
suivez â
me !
3
Tout
3
Breitkopf EB 8867
le monde est joy
114 54
eux,
le
bon heur est dans l’air ! 3
3
3
Rall.
doux
58
Et l’oi seau qui monte aux cieux
dans la
bri
se qui sou
pi
re ...
dim.
64
1er Mouvement subit
est re ve nu
74
Un peu rall.
d’être
pour nous di
re
que
Dieu
Leseprobe 1er Mouvement
heu reux !
Tout le monde est joy eux ! 3
3
cresc.
80
l’air !
Tout le monde est heu reux ! 3
Breitkopf EB 8867
per
met
più
Le bon heur est dans
115
25 Quando me n’ vo La bohème
Giacomo Puccini
affrettando
Sostenendo
rallentando
3
3 3
3
Tempo di Valzer lento ( = 104) MUSETTA con molta grazia ed eleganza
5
Quan
6
quasi rit.
quasi rit.
do
me n’
vo,
quan do me n’ vo so let ta per la
6
a tempo
Leseprobe
10
a tempo
via la gen te sos ta e
mi
ra ...
e
la
bel
lez
za
6
appena allarg.
6
a tempo
15
mi
a
tut ta
ri cer ca in
me,
col canto
Breitkopf EB 8867
ri cer ca in me da ca
po
a’
116
rit. molto
19
piè ...
24
ed as
molto rall.
gl’oc
28
a tempo
(sottolineando)
stent.
po ro al lor la bra mo
rit.
chi tra spi ra
e
sia sot til,
che da
a tempo
dai
pa
le
si vez zi in ten der
sa
al le oc
a tempo
poco rall.
cul
sa
(alzandosi)
Leseprobe
te bel tà.
Co sì
l’ef
flu
vio del de
si
o
dolce
rit. molto
corta
32
a tempo espansivo
tut ta m’ag gi ra
fe
rall.
li
ce
mi
corta
Breitkopf EB 8867
fa,
fe
li
ce
117 36
a tempo
morendo
mi
fa!
E
tu
che
6
40
quasi rit.
a tempo
che me mo ri e ti
strug
gi,
sa
6
quasi rit.
a tempo
da me tan to ri
fug
gi?
44
Leseprobe So ben:
le an go scie
tue
non le vuoi
6
poco allarg. 48
non le vuoi dir, so
ben,
6
a tempo
cresc.
ma ti
sen
cresc.
Breitkopf EB 8867
i,
ti mo rir!
dir,
118
26 Großmächtige Prinzessin Ariadne auf Naxos
Richard Strauss
Moderato, stets streng im Zeitmaß ( = 84) ZERBINETTA (mit einer tiefen Verneigung vor Ariadne)
Groß
mäch ti ge Prin zes sin,
wer ver stün de nicht,
dass so er lauch ter
und er ha
4
be ner Per so
7
ge mei
nen Trau rig keit mit ei nem an de ren Maß ge mes sen wer den muss
als der
Leseprobe nen Sterb
li chen.
Je doch,
sind wir nicht Frau en un ter
9
uns,
und schlägt denn nicht in
je
der Brust
ein
un
be greif lich, ein
un
be greif lich
espr.
© Fürstner Musikverlag, Mainz mit freundlicher Genehmigung von SCHOTT MUSIC, Mainz
119 13
(abermals näher, mit einem Knix)
Herz?
Von uns rer Schwach heit
spre
chen,
dim.
16
sie uns sel
ber
ein
ge stehn,
ist es nicht schmerz lich
dim. espr.
19
lebhaft
süß?
Leseprobe Und zuckt uns nicht der Sinn
da nach?
6
6
21
Sie wol len mich nicht hö ren,
3
3 Breitkopf EB 8867
120 24
etwas gemessen
schön
und stolz
und
re
gungs los,
als
wä ren Sie die Sta
tu
e
3 3
27
auf Ih rer eig
30
nen Gruft.
Sie wol len kei ne an
Leseprobe
de re Ver trau
te
als die sen Fels
und die se Wel
lebhafter ( = 100)
32
len
ha ben?
Prin zes sin, hö ren Sie mich an!
Breitkopf EB 8867
Nicht Sie
al
121 34
lein,
wir
al le,
ach, wir al
le,
was ihr Herz er starrt,
wer ist die
dim.
poco ritard.
37
3
Frau,
die
es nicht durch
ge
lit
ten hät te? 3
40
Ziemlich rasch
Ver las sen!
Leseprobe In Ver zweif lung!
Aus
ge setzt!
43
Ach,
sol cher wüs
ten In seln sind un zäh
3
3
3 3
li ge
3
Breitkopf EB 8867
auch mit ten un ter
3 3
3
122 46
Men schen,
ich,
ich
sel ber,
ich ha be ih rer meh
re re be wohnt 3
3
3
ritard.
49
und ha be nicht ge lernt,
52
sie sinds!
55
3
die
Män
accelerando
ner zu ver
flu
chen.
Treu
Leseprobe Un
ge heu er,
oh ne Gren
los
zen!
festes ZeitmaĂ&#x; ( = 84)
Ei ne kur
ze Nacht,
ein has
Breitkopf EB 8867
ti ger Tag,
ein We
hen der
123 56 II
Luft,
ein
flie
ßen der Blick
ver wan delt ihr Herz!
A ber sind
espr.
59
3
wir denn ge
feit
ge gen die
grau sa men,
ent zü cken den,
die
un
espr. cresc.
Leseprobe frei
61II
be greif li chen Ver wand
lun gen?
Allegretto mosso ( = 40) 66
Noch
glaub
ich dem ei
nen
ganz mich
cantando
Breitkopf EB 8867
ge
hö
rend, noch
mein
ich mir
124 71
sel
ber so
si cher
zu
sein,
da
mischt
sich im
Her
zen
3
76
lei
se be
tรถ
rend
schon
ei ner nie
ge
3 3
80
kos
Leseprobe
te ten Frei
heit,
schon ei
ner
neu
en ver dolciss.
84
stoh
le nen
Lie
be
schwei
cresc.
fen
des,
fre ches
5
Breitkopf EB 8867
Ge
125 88
fĂźh
le sich
ein.
Noch
bin
ich
wahr
und
doch
ist
es ge
93
lo
gen,
96
hal
te
ich
Leseprobe
mich
treu
und
bin
3
schon
3
3
schlecht,
3
100
mit
fal
schen Ge
8
3
3
3
3
3
3
dim. 3
3 Breitkopf EB 8867
3
3
126 103
wich
ten
wird
al
les
3
ge
wo
gen
und
3
3
3
106
halb
mich
wis send und
halb
im
Tau
mel
be
cresc.
110
trĂźg
ich
Leseprobe ihn
end
lich,
be
allargando 115
a tempo
end
lich und
lieb
ihn noch recht.
8
Breitkopf EB 8867
trĂźg 8
ich
ihn
127 121
Noch mein’ ich mir
sel
ber so
si cher
zu
sein,
da
mischt sich im 3
dim.
127
Her
zen
lei
se
be
tö
rend schon
ei
ner
neu
en ver
7
132
Leseprobe (plötzlich abbrechend)
stoh
le
nen
Lie
be ...
6
Allegro scherzando
135
So war
cresc. 7
Breitkopf EB 8867
es mit Pa
128 3
138
gliaz
zo
und Mez ze
tin!
Dann war es Ca
3
vic
chio,
dann Bu rat
141
tin,
dann Pas qua
3
3
riel
3
lo!
Ach und zu
wei
3
len will
es mir
3
3
144
3
3
schei 3
Leseprobe
nen, 3
wa ren es
zwei!
Doch
nie
mals Lau
r.H.
3
147 3
nen,
3
im mer ein
MĂźs
3 3
Breitkopf EB 8867
3
3
129 150
sen, im mer ein neu es be klom
me nes
Stau
dim.
154
nen:
dass ein
Herz
so 3
157
gar
sich
Leseprobe
sel
ber
nicht ver steht,
3
160
gar
sich
sel 3
3
3
3
3
Breitkopf EB 8867
3
130 Cadenza 163
3
3
ber 3
nicht ver steht.
3
3
3
3
3
3
3
â?‰ 165 II
Rondo Allegro ( = 54) 166
Als ein Gott
Leseprobe kam
Je
der
ge gan
gen
und sein Schritt schon
169
mach
te mich stumm,
3
kĂźss
te er
mir Stirn
3
3
3
Breitkopf EB 8867
und
Wan
gen,
131 3
172
war ich von dem Gott
ge
fan
gen
und
ge wan
delt
3
espress.
3
um
3
und
dim.
175
um. 3
â?‰ 179
Leseprobe Als
3
3
3
ein Gott
kam
Je
der
ge gan
gen,
Je
der
3
3
182 3
wan
3
cresc.
Breitkopf EB 8867
3
del te
mich um,
kĂźss
te er
mir
132 185
3 3
Mund und
Wan
gen,
hin
ge
3
ge
3
cresc.
188
3 3 3
3
3 3
3
3
ben
3
war
3
ich
stumm.
cresc.
3
6
Leseprobe sehr lebhaft
191
Als ein
3
194
3
Gott
tranquillo
3
kam Je 3
colla parte
der ge
gan
gen,
dim. espress.
Breitkopf EB 8867
Je
der wan
del te mich
133
noch ruhiger
198
um,
3
kĂźss
te er mir
Stirn
und
3
3
stets genau der Sängerin folgen
espress. â?‰ 3
201II 3
Wan
gen, war
ich von dem
Gott
3
3
espress.
204 3
Leseprobe ge
3
fan
3
3
3
gen,
hin
3
3
207 3
ge
3
3
3
Breitkopf EB 8867
3
3
ben war
ich
ge
134 210
accel.
tempo primo
stumm,
hin ge 3
3
l.H.
cresc.
213 3
ge
3
3
3 3
6
216
3
cresc.
6
3
3
3
3
Leseprobe ben ah!
6
3
6
3
dim.
cresc.
3
219
6 6
â?‰ Breitkopf EB 8867
135 222
6
6
225
6
poco ritenuto 228
231
a tempo
ritard.
Leseprobe acceler.
cresc.
Breitkopf EB 8867
136
tempo primo rit.
234
7
27 Glitter and be gay Candide
Leonard Bernstein Text: Richard Wilbur
Tempo di valse lente ( = ) rubato
accel. 3
5
CUNEGONDE rubato
Leseprobe
Glit ter and be gay,
that’s the part I
play:
rall. 5
Here I am in
10
Par
is,
France.
Forced to bend my soul
3
© by Amberson Holdings LLC. © renewed. Leonard Bernstein Music Publishing Company LLC, Publisher, international © secured. Mit freundlicher Genehmigung des Musikverlags Boosey & Hawkes Bote & Bock GmbH, Berlin. Breitkopf EB 8867
137 15
to a sor did role,
vic tim ized by
bit ter,
bit ter cir cum
espr.
Un poco animato
20
stance.
25
A
las
for me!
rall. Had I
a tempo
vir
re mained
be side my la dy mo ther,
rall.
cresc.
Leseprobe
tue had
re mained
un stained
un til my
mai den hand
cresc.
29
a tempo
dim.
gained
by some Grand Duke
or
oth er.
dim.
Breitkopf EB 8867
my
3
was
138 33
Ah, ’twas not to
be;
harsh ne ces si
ty
brought me to this
stentato
38
cresc.
gild ed
cage.
Born to high er
3
rall.
cresc.
Leseprobe
43
sub. port.
here I drop my wings, ah!
a tempo
sing ing of a
things,
sor
row
rall. no thing can as
48 Allegro molto ( = 132)
suage.
()
And yet,
of course, I rath
ritmico
Breitkopf EB 8867
er like to
rev el,
ha ha!
I
139 51
cresc.
have no strong ob jec
tion to cham pagne,
ha ha!
my ward robe is ex pen
sive as the
cresc.
54
dev il,
ha ha!
per
haps
it is ig no
ble to com
plain ...
cresc.
57
recit. (ad lib.)
E
nough, e
in tempo misurato
nough,
of
ad lib.
colla voce
in tempo
ad lib.
I’ll show my no ble stuff
by
colla voce
61
Ha!
Breitkopf EB 8867
in tempo
be ing bright and cheer ful!
colla voce
in tempo
Ha ha ha ha ha!
in tempo
be ing base ly tear ful!
Leseprobe
colla voce
59
ad lib.
140 64
Ha
ha
ha ha ha ha!
Ha ha ha ha ha
ha ha ha!
Ha
ha
ha ha ha ha!
67
Ha ha ha ha ha
70
ha ha ha!
Ha
ha
ha ha ha
ha!
Ha ha ha ha ha
ha ha
cresc.
ha!
Ha
cresc.
( )
Leseprobe ha
ha ha ha ha!
73
Ha ha ha ha ha
ha!
Ha ha
ha
cresc.
ha
ha ha ha ha
ha!
Ha ha
cresc.
Breitkopf EB 8867
(
ha
ha
ha
ha
ha
)
ha
141 76
ossia
ha!
Ha
ha!
Ha
ha
ha
ha
ha
ha!
Ha
ha
ha
ha
ha
ha!
78 ha!
Ha
ha
ha
ha
ad lib. (like a sigh)
ha
ha
ha
ha
cresc.
81
Tempo primo (sobs)
Leseprobe rall.
Meno mosso (colla voce)
(parlando)
3
Pearls and ruby rings ... ah, how can worldy
5
rubato
86
things take the place of honor lost?
Can they compensate for my fallen state, purchased
Breitkopf EB 8867
142 91
as they were at such an awful cost? Bracelets ... lavalieres ... can they dry my tears? Can they blind
3
95
my eyes to shame? Can the brightest brooch shield me from reproach? Can the purest diamond purify my
Leseprobe
99 Allegro molto, come prima
name?
And yet,
of course, these trin
kets are en dear ing,
ha ha!
I’m
102
oh,
so glad, my sap phire is
a
star,
ha ha!
Breitkopf EB 8867
I
rath
er like a twen
ty car at
143 quasi parlando
105
ear ring,
ha ha!
if
recit. (ad lib.)
108
E
nough, e
I’m
not pure, at least my je wels
in tempo misurato
nough!
in tempo
cresc.
by
in tempo
be ing gay and reck less!
Leseprobe
colla voce
in tempo
take their dia mond neck lace,
ad lib.
and show my no ble stuff
112
in tempo
colla voce
ad lib.
110
ad lib.
I’ll
colla voce
are!
colla voce
Ha ha ha ha ha!
Ha!
115
Ha
ha
ha ha ha ha!
Ha ha ha ha ha
Breitkopf EB 8867
ha ha ha!
Ha
ha
ha ha ha ha!
144 118
Ha ha ha ha ha
121
ha ha ha!
Ha
ha
ha ha ha
ha!
Ha ha ha ha ha
ha ha
cresc.
ha!
Ha
( )
ha
ha ha ha ha!
Ha ha ha ha ha
ha!
Ha ha
ha
ha
cresc.
124
cresc.
ha
Leseprobe
ha ha ha ha
ha!
Ha ha
ha
ha
ha
(
ha
)
ha
cresc.
Un poco piĂš mosso 127
*
sub.
Ha! Ob serve how brave ly
I
con
ceal
the dread ful,
* Takteins kann im Sopran weggelassen werde. / Downbeat may be omitted in soprano. Breitkopf EB 8867
drea (hea)d ful shame I
145 131
cresc.
feel!
Ha ha ha ha!
Ha ha ha ha!
Ha ha ha ha!
Ha ha ha
ha!
Ha ha ha ha!
cresc.
ossia ha!
sempre cresc.
Ha
ha ha
Ha
ha ha
135
Ha ha
ha ha!
ha
ha ha
ha
ha ha
ha
ha ha
8
cresc.
139
ha!
ha!
Leseprobe Ha
ha
ha
ha
ha
Ha
ha!
Ha
ha
ha!
141 ha!
Ha
ha!
sub.
Breitkopf EB 8867
ha
ha
ha
146 144
Ha
ha ha ha ha ha
ha!
Ha
ha ha ha!
cresc. poco a poco
147
Ha
cresc.
Leseprobe lunga
Presto
151
ha
ha ha
ha
ha
(breaks into wild laughter)
ha!
colla voce
156
8
Notensatz: ARION, Baden-Baden
Breitkopf EB 8867
1
Tornami a vagheggiar (Morgana)
147
Georg Friedrich Händel (1685 – 1759): Alcina Akt I, Szene 15 / Act I, Scene 15 Libretto: unbekannter Bearbeiter nach dem Libretto Antonio Fanza glias zur Oper L’isola di Alcina und Ariosts Orlando furioso Premiere: 16. April 1735, London, Covent Garden Theatre Umfang: f 1–b2 Dauer: ca. 5 Minuten
Libretto: unknown arranger, after Antonio Fanzaglia’s libretto for the opera L’isola di Alcina and Ariosto’s Orlando furioso Premiere: 16 April 1735, London, Covent Garden Theatre f 1–b J2 Range: Duration: ca. 5 minutes
Händels zweite Oper für das neu erbaute Londoner Opernhaus Covent Garden bot mit seiner magischen Szenerie reichlich Möglichkeiten, die zeitgenössische Vorliebe für spektakuläre Bühneneffekte zu bedienen. Nach einer ersten Vorstellungsserie nahm Händel für Folgeaufführungen Umstellungen und Kürzungen vor. In der ursprünglichen Version ist die Arie Morgana zugedacht, in späteren Fassungen Alcina. Die Insel Alcinas ist voller schöner Tiere, Pflanzen und Quellen. Was der Neuankömmling Ruggiero nicht weiß: Alcinas abgelegte Liebhaber werden von der Magierin verwandelt, sobald sie ihrer überdrüssig ist. Für ihren aktuellen Favoriten Ruggiero scheint A lcina aber wahre Gefühle zu entwickeln und erlebt zum ersten Mal die Sorge, abgewiesen zu werden. Da Ruggiero unter ihrem Zauber steht, erkennt er seine Verlobte Bradamante nicht, die sich auf der Suche nach ihm als Mann verkleidet auf der Insel einfindet. Alci nas Schwester Morgana verliebt sich in diesen mysteriösen „Ricciardo“ und singt in Gedanken an ihn diese reizvolle und bewegliche Da-capo-Arie, die im Kolorat urteil eine elegante, möglichst unauffällige Atemführung verlangt. Im Da-capo-Teil bieten sich Möglichkeiten für Verzierungen und Varianten sowie das Anbringen von Schwelltönen, die senza vibrato beginnen sollten. Des Weiteren ist nach historischer Aufführungspraxis anzuraten, Tonrepetitionen hörbar abzusetzen und Hemiolen durch Betonungen zu verdeutlichen. Bei Sequenzen empfiehlt sich eine dynamisch abwechslungsreiche Gestaltung.
Handel’s second opera for the newly-built London opera house Covent Garden offered abundant possibilities with its magical scenery to satisfy the contemporary taste for spectacular stage effects. After a first series of performances Handel made changes and cuts for subsequent performances. In the original version the aria is intended for Morgana, in later versions, for Alcina. Alcina’s island is full of beautiful animals, plants, and springs. What the newcomer Ruggiero doesn’t know: Alcina’s rejected lovers are transformed by the magician as soon as she is weary of them. But, Alcina seems to be developing real feelings for Ruggiero, her current favorite, and for the first time experiences the fear of rejection. Since Ruggiero is under her spell, he does not recognize his fiancée Bradamante, who in her search for him arrives on the island disguised as a man. Alcina’s sister Morgana falls in love with this mysterious “Ricciardo” and sings this charming and moving da capo aria, calling in its coloratura part for an elegant, most inconspicuous breath control. Ornamentation and variations, as well as the display of messa di voce tones, which are supposed to begin senza vibrato, should be offered in the da capo section. Historical performance practice suggests, moreover, audibly setting off tone repetitions and accentuating hemiolas for clarity. Dynamically diversified interpretation is recommended for repeated motives.
Leseprobe 2
Stizzoso, mio stizzoso (Serpina)
Giovanni Battista Pergolesi (1710 – 1736): La serva padrona Intermezzo primo
Libretto: Premiere: Umfang: Dauer:
Gennaro Antonio Federico 28. August 1733, Neapel, Teatro San Bartolomeo h–a 2 ca. 3'30 Minuten
Als heitere Einlage zwischen den Akten seiner Opera seria Il prigioner superbo komponiert, bedient sich Pergolesis zweiteiliges Intermezzo einer aus der Commedia dell’arte beliebten Konstellation: Ein reicher Alter wird von einer jungen Frau und einem Diener übertölpelt, in diesem Fall, um die Dame letztlich zu seiner Frau zu machen. Der wohlhabende Uberto hat die deutlich jüngere Serpina in seiner Obhut aufwachsen lassen. Als Magd bei ihm angestellt, fühlt sie sich bei ihm später mehr als zuhause: Die selbstbewusste Dienerin geht sogar so weit, ihrem Herren den Mund und das späte Ausgehen zu verbieten. Diese wunderbare barocke Charakterzeichnung ist eher als Studien arie denn als Vorsingarie geeignet und verlangt eine perfekte Intonation sowie ein schnelles Ansprechen der Stimme. „Cheto e non parlar“ auf d1 und cis1 sollten im Brustregister gesungen werden, um die weiten Sprünge besser abbilden zu können und genügend Tragfähigkeit zu entwickeln. In den Wiederholungen des A-Teils bieten sich zahlreiche Möglichkeit für Auszierungen und Varianten.
Libretto: Gennaro Antonio Federico Premiere: 28 August 1733, Naples, Teatro San Bartolomeo Range: b–a 2 Duration: ca. 3'30 minutes
Composed as a bright insertion between the acts of his opera seria Il prigioner superbo, Pergolesi’s intermezzo in two parts uses a popular constellation from the Commedia dell’arte: A rich old man is duped by a young woman and a servant, ultimately here in order to make the woman his wife. The wealthy Uberto has taken charge of the clearly younger Serpina. Hired as his maidservant, she feels too much at home. The self-assured servant does not hesitate telling her master off and prohibiting his late night life. This wonderful baroque characterization is more suitable as a study than as an audition aria and demands a perfect intonation as well as a quick vocal response. “Cheto e non parlar” on d1 and cK1 should be sung in the chest register in order to better display the wide leaps and to develop sufficient carrying capacity. Numerous possibilities for embellishments and variants are offered in the repeated sections of the A part.
148
3
Durch Zärtlichkeit und Schmeicheln (Blonde)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791): Die Entführung aus dem Serail Akt II, Nr. 8 / Act II, No. 8 Libretto: Johann Gottlieb Stephanie d. J. nach einem Libretto von Christoph Friedrich Bretzner Premiere: 16. Juli 1782, Wien, Burgtheater Umfang: e1–e3 Dauer: ca. 4'30 Minuten
Libretto: Johann Gottlieb Stephanie, the Younger, after a libretto by Christoph Friedrich Bretzner Premiere: 16 July 1782, Vienna, Burgtheater Range: e1–e3 Duration: ca. 4'30 minutes
Durch einen kaiserlichen Kompositionsauftrag konnte Mozart mit dem renommierten Librettisten Stephanie zusammenarbeiten. Das dem Zeitgeschmack entsprechende türkische Milieu garantierte dem Stück einen gewissen Erfolg. Nach einem Überfall auf das Schiff des Spaniers Belmonte werden dessen Verlobte Konstanze sowie das Pärchen Blonde und Pedrillo im Serail des Bassa Selim festgehalten. Jeder Mann, der sich dem Serail nähert, wird von Aufseher Osmin eifersüchtig verjagt – nicht zuletzt weil er argwöhnt, dass man ihm die Zofe Blonde ausspannen möchte. Allein mit Osmin, versucht Blonde ihrem Aufpasser klarzumachen, dass man es bei einer selbstbewusst erzogenen Britin wie ihr mit zuvorkommendem Benehmen deutlich weiter bringen würde als mit O smins grob befehlender Art. Es handelt sich um eine klassische Vorsingarie, die nur gewählt werden sollte, wenn ein locker und frei schwingendes e3 jederzeit abruf bar ist. Die sängerische Erfahrung zeigt, dass das h2 bei „Plagen“ (T. 24) besser zum Schwingen kommt, wenn man beim vorherigen „Poltern, Zanken“ Überartikulation vermeidet. Anschließend flüssig weitergehen, um das Hinaufschwingen zum a 2 (T. 26) zu erleichtern. Nach zeitgenössischen Regeln können die Vorhalte bei „Schmeicheln“ und „Herzen“ lang, d. h. als Viertelnote musiziert werden; heute werden sie meist kurz ausgeführt.
Due to an imperial composing commission Mozart was able to collaborate with the renowned librettist Stephanie. The correspondence of the Turkish milieu with the taste of the times guaranteed the piece a certain success. After a raid on the Spaniard Belmonte’s ship, Konstanze, his betrothed, as well as the couple Blonde and Pedrillo are detained in the Pasha Selim’s seraglio. Any man approaching the seraglio is jealously chased away by the overseer Osmin – not least because of suspecting of having the maid Blonde pinched away from him. Alone with Osmin, Blonde attempts to make it clear to her keeper that with a self-assured educated Briton one would get much further with courteous manners than with Osmin’s coarse, imperative style. This is a classic audition aria, to be selected only if a loose and free-swinging e3 is available at any time. Vocal experience shows that the b2 at “Plagen” (m. 24) can be given a better resonance if one avoids over-articulating the preceding “Poltern, Zanken.” Singing the next phrase fluently facilitates the rise towards the a2 (m. 26). According to contemporary rules the appoggiaturas at “Schmeicheln” and “Herzen” can be performed long, that is, as quarter notes; today they are mostly performed short.
Leseprobe 4 Welche Wonne, welche Lust (Blonde)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791): Die Entführung aus dem Serail Akt II, Nr. 12 / Act II, No. 12
Umfang: d1–a 2 Dauer: ca. 3 Minuten
Blondes Verlobter Pedrillo konnte seinen Herren Belmonte inkognito als Baumeister bei Bassa Selim einführen. Die geplante Rettung der Gefangenen aus dem Serail rückt somit in greif bare Nähe. Als Blonde dies erfährt, ist sie überglücklich und will die gute Nachricht sofort der niedergeschlagenen Konstanze überbringen. Diese oft unterschätzte Parlandoarie verlangt einen geschickten und lockeren Umgang mit der Textgestaltung, ohne damit Fluss und Tragfähigkeit der Stimme zu beeinträchtigen. Besonders in T. 38 und 42 Überartikulation auf dem g2 vermeiden. In T. 48–51 sollte die Sängerin in Vorbereitung des gehaltenen a 2 jeweils auf den Endsilben entspannen. Ähnliches gilt für das geforderte Parlando, auch um eine freischwingende, flexible Stimmgebung zu erreichen. Als ermüdend können sich die Phrasen gegen Ende der Arie erweisen, die eine wohlkoordinierte Atembalance und Krafteinteilung erfordern.
Range: d1–a 2 Duration: ca. 3 minutes
Blonde’s betrothed Pedrillo is able to introduce his master Belmonte incognito as architect to Pasha Selim. Hence, the plan of rescuing the prisoners from the seraglio comes within reach. Learning this, Blonde is overjoyed and immediately wants to carry the good news to the subdued Konstanze. This often underrated parlando aria demands a clever and relaxed handling in shaping the text without thus impairing the voice’s flow and carrying capacity. Over-articulating the g2 is to be especially avoided in mm. 38 and 42. The singer should always relax on the final syllable in preparing the sustained a2 in mm. 48–51. The same applies to the required parlando in order to achieve a free-swinging flexible vocalization. As the phrases towards the end can prove to be quite tiring, one should work on a well-coordinated balance of breath and pacing.
5
Ma se colpa io non ho! / Batti, batti, o bel Masetto (Zerlina)
149
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791): Il dissoluto punito ossia Il Don Giovanni Akt I, Nr. 12 / Act I, No. 12 Libretto: Lorenzo Da Ponte Premiere: 29. Oktober 1787, Prag, Gräflich Nostitzsches National theater Umfang: c1–ais2 Dauer: ca. 4 Minuten
Libretto: Lorenzo Da Ponte Premiere: 29 October 1787, Prague, Gräflich Nostitzsches Nationalt heater Range: c1–a K2 Duration: ca. 4 minutes
Nach dem Triumph der Prager Premiere der Hochzeit des Figaro bestellte man bei Mozart und Da Ponte ein weiteres Werk; sie griffen dafür auf den außerordentlich populären und in mehreren Opern bereits verarbeiteten Don Juan-Stoff zurück. Nachdem Don Giovanni in Donna Annas Zimmer überrascht wurde und bei seiner Flucht deren Vater getötet hat, verschlägt es den zwanghaften Verführer auf eine Hochzeitsfeier. Nur widerwillig lässt sich der misstrauische Bräutigam Masetto wegschicken. Allein mit Giovanni, ist die Braut Zerlina schnell überzeugt, und nur das plötzliche Erscheinen Donna Elviras verhindert, dass Giovanni bei ihr zum Ziel gelangt. Die untreue Zerlina versucht, ihren Verlobten zu besänftigen: Wie ein Lamm will sie jede Strafe, die er für angemessen hält, ertragen. Eine der bekanntesten Studien- und Vorsingarien, für deren Einstieg das kurze Rezitativ unerlässlich ist; es nimmt den Inhalt der Arie vorweg und gestattet einen Einblick in die facettenreiche Persönlichkeit Zerlinas. Die von erotischer Verspieltheit, aber auch echter Hingabe gespeiste Überzeugungskraft Zerlinas muss auch stimmlich hörbar sein. Bei der Aussprache ist darauf zu achten, „tue“ und „tua“ auf die erste Silbe zu betonen. Die Vorhalte werden traditionsgemäß als Achtelnoten ausgeführt, sollten aber nach historischen Regeln deutlich mehr als die Hauptnote, also eine Viertelnote, einnehmen; dadurch wird der Seufzercharakter bzw. die Sanftheit, die Zerlina zur Schau trägt, verstärkt. Die Arie fordert technisch einen gekonnten Umgang mit der Passaggiolage f 2 /g2 sowie die Fähigkeit, trotz syllabischer Textverteilung legato zu singen. Im Allegro-Teil die k leine Koloratur auf „passar“ (T. 72 und 75) nicht im eigentlichen Sinne virtuos, sondern unbedingt textbezogen interpretieren. Ob die Wiederholungsphrase „Notte e dì vogliam passar“ (ab T. 70) auf einen Atem gesungen werden kann, hängt von der Atem- und Ventilbeherrschung ab.
Following the triumph of Le nozze di Figaro at its Prague premiere, a further work was commissioned from Mozart and Da Ponte. They went back to the extraordinarily popular Don Juan material already worked up in several operas. After Don Giovanni was surprised in Donna Anna’s room and in his flight had killed her father, the compulsive seducer is drawn to a wedding celebration. Only reluctantly can the suspicious bridegroom Masetto be sent away. Alone with Giovanni, the bride Zerlina is quickly won over, and only the sudden appearance of Donna Elvira prevents Giovanni from having his way with her. The unfaithful Zerlina attempts to calm her betrothed. Lamblike she’ll bear any punishment he considers suitable. This is one of the best-known study and audition arias. The short recitative that comes before it is imperative, it anticipates the aria’s content and gives an insight into Zerlina’s richly facetted personality. Her erotical playfulness and genuine, devotion-fed persuasiveness must be vocally audible. One should take particular care in the pronunciation to emphasize the first syllable in “tue” and “tua.” The appoggiaturas are traditionally executed as eighth notes, but according to historical rules should clearly take longer than the main note, thus a quarter note, to strengthen the sighing character and display Zerlina’s tenderness. Technically, the aria requires a masterly handling of the passage register f2/g2 as well as the capacity to sing legato notwithstanding the syllabically divided text. In the Allegro section the small coloraturas on “passar” (mm. 72 and 75) are not actually virtuosic, but must absolutely be interpreted in relation to the text. Whether the repeated phrase “Notte e dì vogliam passar” (from m. 70) can be sung on one breath depends on breath and respiration control.
Leseprobe 6 Via via, non è gran mal / Vedrai, carino (Zerlina)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791): Il dissoluto punito ossia Il Don Giovanni Akt II, Nr. 18 / Act II, No. 18 Umfang: g1–g2 Dauer: ca. 3 Minuten
Range: g1–g2 Duration: ca. 3 minutes
Der eifersüchtige Masetto, der sich an Don Giovanni für den Vorfall mit Zerlina rächen will, wird von diesem zusammengeschlagen. Die hinzukommende Zerlina versucht, ihren Bräutigam zu trösten. Sie bietet ihm ein Heilmittel für seine Schmerzen an, das kein Apotheker ihm besorgen könne, das sie jedoch immer bei sich trägt. Als Studienarie ist die Arie besonders für die Sängerin mit qualitätvoller Mittellage geeignet, da hier keine Sopranhöhe gezeigt wird. Trotz syllabischer Komposition verlangt sie ebenso wie die vorangegangene Arie ein gutes Legato und schöne Stimmführung. Da Zerlina hier als kluge Diplomatin überzeugen muss, ist es unerlässlich, die erotische Komponente auch mit sängerischen Mitteln auszuarbeiten und darzustellen (vgl. auch Mozarts Anweisung grazioso). Die Schleifer in T. 10, 14, 35 und 39 beginnen nach historischer Praxis auf den Schlag. Dynamische Unterschiede sind bei motivischen Sequenzen unabdingbar. Die Fermaten können ausgeziert werden, allerdings eher sparsam, um den ruhigen Duktus nicht zu stören. Starke Ritardandi sind zu vermeiden.
Masetto, jealously wanting to avenge the incident with Zerlina, is beaten up by Don Giovanni. Zerlina, supervening, attempts to console her bridegroom. For his pains she offers him a remedy she always carries with her, which, though, no apothecary can provide. This study aria is especially suitable for a singer with a high-quality mid range voice, as no high notes are displayed here. Despite being composed syllabically, it also demands, like the previous aria, a good legato and beautiful vocal line. Since Zerlina must be convincing, as a smart diplomat, it is essential to work out and present the erotic components with vocal means (cf. also Mozart’s directive grazioso). The slides in mm. 10, 14, 35, and 39 begin on the beat according to historical practice. Dynamic differences are imperative for motivic sequences. The fermatas can be embellished, though rather sparely in order not to disturb the characteristic quiet style. Extreme ritardandi should be avoided.
150
7
In uomini! in soldati (Despina)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791): Così fan tutte ossia La scuola degli amanti Akt I, Nr. 12 / Act I, No. 12 Libretto: Premiere: Umfang: Dauer:
Libretto: Lorenzo Da Ponte Premiere: 26 January 1790, Vienna, Burgtheater Range: c1–a 2 Duration: ca. 2'30 minutes
Lorenzo Da Ponte 26. Januar 1790, Wien, Burgtheater c1–a 2 ca. 2'30 Minuten
Den Kompositionsauftrag für eine weitere Opera buffa erhielt Mozart, nachdem im August 1789 Le nozze di Figaro in Wien wiederaufgenommen wurde. Für das neue Werk verarbeitete Textdichter Da Ponte Inspirationsquellen von Ovid über Ariosto bis Metastasio; Mozart selbst war mit dem Handlungsmotiv der folgenschweren Treueprobe unter anderem durch Pasquale Anfossis Oper Il curioso indiscreto vertraut, zu deren Wiener Produktion von 1783 Mozart einige Arien beigesteuert hatte. Ferrando und Guglielmo wetten gegen den zynischen Alfonso auf die Treue ihrer Partnerinnen. Zum Schein brechen beide in den Krieg auf, um später verkleidet zurückzukehren und die Treue der Frauen zu testen. Dass Dorabella und Fiordiligi tränenreich den V erlust i hrer Verlobten beklagen, kann ihre Zofe Despina nur verlachen: Ihrer Erfahrung nach sind alle Männer, insbesondere Soldaten, verlogene Betrüger. Besser also, sie nur zu lieben, wenn es der Bequemlichkeit oder der Eitelkeit dient. Standardarie für Studium und berufliches Vorsingen, die aufgrund ihrer Bekanntheit gerne zum Vergleich herangezogen wird. Die häufigen Sekund-Bewegungen (z. B. T. 25f., T. 29f.) sind intonatorisch nicht zu unterschätzen und entgleiten gerne bei szenischer Darstellung oder Lampenfieber. Der Parlando-Charakter verlangt eine gute Atembalance. Bei den zwei Fermaten (T. 19f. sowie 56f.) bieten sich kleine Varianten wie Doppelschläge und Vorhalte an. Bei Motivwiederholungen sowie den Achtelrepetitionen T. 29–32 empfiehlt sich dynamische Differenzierung. Für die Triller auf „larala“ (T. 71f. und 79f.) genügt ein kleiner Zwerchfellimpuls, ein kurzes Beben der Kehle.
After Le nozze di Figaro was revived in Vienna in August 1789, Mozart received a commission to compose another opera buffa for which the librettist Da Ponte worked up sources of inspiration from Ovid through Ariosto to Metastasio. Mozart himself was familiar with the plot subject of momentous loyalty tests from, among other things, Pasquale Anfossi’s opera Il curioso indiscreto for which he composed several arias for the Viennese production in 1783. Ferrando and Guglielmo bet on the fidelity of their partners against the cynical Alfonso. Both pretend to set out for war, only to return in disguise to test the faithfulness of their women. Dorabella and Fiordiligi tearfully mourn the loss of their fiancés. Their maid Despina only derides, in her experience all men, especially soldiers, are lying cheaters. In her mind it would be wiser to love only for convenience or vanity. This is a standard aria for study and professional audition, often chosen by the jury in order to compare singers. The intonation of the numerous progression in seconds (f.e. mm. 25f., 29f.) is not to be underestimated, and control is readily lost in scenically-staged performance or with stage fright. The parlando character demands good breathing equilibrium. The two fermatas (mm. 19f. as well as 56f.) lend themselves to small variations such as turns and appoggiaturas. Dynamic differentiation is recommended for the repetition of motives and eighth notes in mm. 29–32. For the trills on “larala” (mm. 71f. and 79f.), a small diaphragmatic pulse, a short shaking of the larynx is sufficient.
Leseprobe 8 Una donna a quindici anni (Despina)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791): Così fan tutte ossia La scuola degli amanti Akt II, Nr. 19 / Act II, No. 19
Umfang: d 1–h2 Dauer: ca. 3'30 Minuten
Als Albaner verkleidet haben Ferrando und Guglielmo um die Verlobte des jeweils anderen geworben, wurden bislang jedoch immer wieder abgewiesen. Doch Zofe Despina ermutigt Dorabella und Fiordiligi, sich mit den Gästen ein wenig zu amüsieren. Schließlich müsse eine junge Frau sich bei Männern auskennen und genau wissen, wie man sie durch geschickte Verstellung um den Finger wickelt. So könne man wie eine Königin über sie befehlen. Diese klassische Vorsingarie verlangt durchgängig intonatorische wie rhythmische Präzision. Die Appoggiatura bei „innamora“ (T. 12) kann in Absprache mit der Begleitung auf ein Achtel verlängert werden, um den Seufzercharakter zu betonen, während der „teuflische“ Vorschlag in T. 6 ruhig kurz sein darf. Die Schleifer sollen auf die Zählzeit und sehr präzise erfolgen. Bei den Fermaten T. 36 sowie T. 79 sind kleine Varianten oder Durchgangsnoten empfehlenswert. In T. 76f. sollten die Artikulationsbewegungen nicht im Vordergrund stehen, um die benötigte Ansatzrohrweite zu gewährleisten und den Stimmfluss nicht zu unterbrechen. Für die Vorbereitung des h2 in T. 85 hilft es, die Wiederholungen von „farsi ubbidir“ leicht und f edernd zu gestalten.
Range: d1–b2 Duration: ca. 3'30 minutes
Disguised as Albanians in order to court each other’s fiancées, Ferrando and Guglielmo have so far always been rejected. Yet the maid Despina encourages Dorabella und Fiordiligi to have a bit of fun with the guests. After all, a young woman should ultimately be familiar with men and know exactly how to wind them around her finger. She can then command them like a queen. This classic audition aria demands precise intonation and rhythm throughout. The appoggiatura at “innamora” (m. 12) can be lengthened by an eighth note to go along with the accompaniment in order to emphasize the sighing character, while the “diabolical” appoggiatura in m. 6 may easily be short. The slides should occur on the beat and be very precise. For the fermatas in mm. 36 as well as 79 small variations or passing tones are advisable. In mm. 76f., the articulation should not be foregrounded to ensure the necessary wideness of the vocal tract avoiding interrupting the flow. In order to prepare the b2 in m. 85, the repeated “farsi ubbidir” should be shaped as light and flexible as possible.
9
Kommt ein schlanker Bursch gegangen (Ännchen)
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Carl Maria von Weber (1786 – 1826): Der Freischütz Akt II, Nr. 7 / Act II, No. 7 Libretto: Johann Friedrich Kind nach der Novelle Der Freischütz. Eine Volkssage von Johann August Apel Premiere: 18. Juni 1821, Berlin Königliches Schauspielhaus Umfang: c1–h2 Dauer: ca. 4 Minuten
Libretto: Johann Friedrich Kind after the novella Der Freischütz. Eine Volkssage by Johann August Apel Premiere: 18 June 1821, Berlin, Königliches Schauspielhaus Range: c1–b2 Duration: ca. 4 minutes
Mit Webers „erster deutscher Nationaloper“ wurde 1821 das neuerbaute Königliche Schauspielhaus Berlin eröffnet. Hector Berlioz komponierte 1841 eine französische Rezitativ-Fassung für die Pariser Grand Opéra. Besorgt wartet Agathe, die Tochter des Erbförsters, auf Nachricht von Max: Dieser muss sich bei einem Probeschießen beweisen, um sie heiraten zu dürfen. Dass das Bild des Urgroßvaters Kuno von der Wand gefallen ist, deutet Agathe als böses Vorzeichen. Ihre junge Verwandte Ännchen versucht die Stimmung aufzuhellen: Sie hält nichts von alten Herren auf staubigen Gemälden, dafür umso mehr von jungen Männern, mit denen sich gut anbandeln lässt. Klassische Vorsingarie und ausgezeichnete Trainingsarie zur stimmlichen Geläufigkeit. Bereits in der ersten Koloratur sollte auf die angemessene Körperanbindung geachtet werden, um präzisen Anschlag und gute Intonation zu ermöglichen. Insgesamt wird eine leichte, brillante und präzise Koloratur erwartet; die kurzen Vorschläge sind vor der Zeit anzubringen. Leichte Stimmen tendieren gerne zur Ermüdung in der Mittellage. Wegen der romantischen Orchesterbesetzung ist der Einsatz des Brustregisters an tiefen Stellen auf c1 empfehlenswert (T. 28 und 68). Trotz des schnellen Tempos muss die Sängerin den Atem immer wieder tief fallen lassen, dies besonders im Hinblick auf den Arienschluss und die Phrase „nicht minder schön“ mit dem h2 (T. 100f.).
The newly-built royal Theatre in Berlin opened in 1821 with Weber’s “first German national opera.” In 1841 Hector Berlioz composed a French recitative version for the Paris Grand Opéra. Worried, Agathe, daughter of the hereditary forester, awaits news of Max, who has to prove himself in a shooting contest in order to marry her. Agathe’s anxiousness increases when the picture of great-grandfather Kuno falls off the wall. She sees that as a bad omen. Her young relative Ännchen tries to brighten the mood. She does not believe in old men on dusty paintings but all the more in young men with whom she can flirt. This is a classic audition aria and excellent training for vocal fluency. From the first coloratura the singer should pay attention to ensure a proper body connection facilitating precise attack and good intona tion. A light, brilliant and precise coloratura is expected generally. The short appoggiaturas are to be performed before the beat. Light voices readily tend to fatigue in the middle register. The Romantic orchestral scoring should be kept in mind, the chest register is there fore advisable in many lower passages on c1 (mm. 28 and 68), in order to let the voice overcome the orchestra. Despite the quick tempo, the singer must repeatedly allow deep elastic breaths especially in regards to the aria’s end and the phrase “nicht minder schön” with the b2 (mm. 100f.).
10 Prendi, per me sei libero (Adina)
Leseprobe Gaetano Donizetti (1797 – 1848): L’elisir d’amore Akt II, Szene 8 / Act II, Scene 8
Libretto: Premiere: Umfang: Dauer:
Felice Romani nach Eugène Scribes Le Philtre 12. Mai 1832, Mailand, Teatro della Canobiana c1–c 3 ca. 4 Minuten
Zunächst lässt es die wohlhabende junge Witwe Adina kalt, dass der schüchterne Bauer Nemorino für sie schwärmt. In seiner Hilflosigkeit lässt dieser sich von Dulcamara einen vermeintlichen Zaubertrank andrehen: eine Flasche Wein. Doch der Trank wirkt dennoch. Als Adina bemerkt, wie der angeheitert-übermütige Nemorino auf andere Frauen wirkt, regt sich in ihr die Eifersucht. Und dass er sogar beim Militär anheuert, nur um Kredit für eine weitere Flasche „Liebest rank“ zu haben, bringt ihr Herz zum Schmelzen. Sie kauft ihn frei und b ittet ihn, bei ihr zu bleiben. Kurze Belcantoarie, die mehr Kantilene als Koloratur zeigt und sich hervorragend als Studienarie eignet. Die Eingangsfermate auf „Prendi“ (T. 7) sollte Zeit für ein perfektes Messa di voce bieten und Ausdruck von Adinas Gefühlen sein; dasselbe gilt für „resta” (T. 16); nach beiden Fermaten darf mit einem geschmackvollen Portamento nach unten gegangen werden. Die Kadenz in T. 24 keinesfalls in a kkuraten Notenwerten ausführen, vielmehr mit Schwung und leichter Stimmgebung die hohen Noten ansteuern und dann mit etwas erhöhtem Tempo nach unten in die ausklingenden Achtel gleiten; mit dem nachfolgenden Aufgang in T. 25 beschleunigen, auf g1–gis1 beruhigen und einen fein abgestimmten Übergang in den nächsten Takt schaffen. Danach darf das a 2 etwas gehaltenwerden (T. 28). Der Beginn der Kadenz T. 38 kann in die Pause gelegt werden, indem man zuvor auf „ah non sarai“ T. 37f. verzichtet, die Kadenz mit „ah“ beginnt und das c1 T. 39 mit „no“ abschließt; danach kann dann der Text „ah! non sarai così“ auf die verbleibenden Notenwerte in T. 39f. verteilt werden.
Libretto: Felice Romani after Eugène Scribe’s Le Philtre Premiere: 12 May 1832, Milan, Teatro della Canobiana Range: c1–c 3 Duration: ca. 4 minutes
The wealthy young widow Adina is initially left cold by the shy peasant Nemorino who is enraptured by her. In his powerlessness he lets Dulcamara palm off on him an alleged magic potion: a bottle of wine. Yet the potion seems to work. When Adina notices how the tipsy, wanton Nemorino gets the attention of other women, she is jealous. Nemorino decides to join the military in order to acquire another bottle of “love potion.” With this news, Adina’s heart melts and she buys his freedom begging him to stay by her side. This is a short bel canto aria which shows more cantilena than coloratura and is an excellent study aria. The opening fermata on “Prendi” (m. 7) should provide time for a perfect messa di voce and express Adina’s feelings, the same goes for “resta” (m. 16). The descent after both fermatas may be sung with a tasteful portamento. The cadenza in m. 24 should not be executed in accurate note values. One should head for the high notes with verve, use a lighter vocalization, then slide downwards in a somewhat heightened tempo into the fading eighths, accelerate in the subsequent rise to m. 25, quiet down on g1–g K1 and make a finely coordinated transition to the next measure. After that, the a 2 should be somewhat sustained (m. 28). The beginning of the cadenza m. 38 may start in the rest on “ah” and finish with “no” on the c1 m. 39, the text “ah! non sarai così” can then be allotted to the remaining note values in mm. 39f.
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11 Ah! tardai troppo / O luce di quest’anima (Linda) Gaetano Donizetti (1797 – 1848): Linda di Chamounix Akt I, Nr. 4 / Act I, No. 4
Libretto: Gaetano Rossi nach der Komödie La Grâce de Dieu von Adolphe Philippe Dennery und Gustave Lemoine Premiere: 19. Mai 1842, Wien, Kärtnertortheater Umfang: des1–des3 Dauer: ca. 5'30 Minuten
Libretto: Gaetano Rossi after the comedy La Grâce de Dieu by Adolphe Philippe Dennery and Gustave Lemoine Premiere: 19 May 1842, Vienna, Kärtnertortheater Range: d J1–d J3 Duration: ca. 5'30 minutes
Einer Mode des 19. Jahrhunderts folgend komponierte Donizetti ein Rührstück um ein tugendhaftes Landkind im Schäfermilieu. Der Erfolg der Wiener Uraufführung war groß. Marchese de Boisfleury hat es auf die hübsche Tochter des einfachen Bauern Antonio abgesehen. Diese hat ihr Herz bereits vergeben – doch ahnt sie nicht, dass es sich bei ihrem geliebten Carlo in Wahrheit um den Neffen des Marchese handelt. Linda ist enttäuscht, Carlo, den sie für einen mittellosen Künstler hält, nicht am verabredeten Ort getroffen zu haben; einen Blumenstrauß hat er jedoch für sie da gelassen. Verliebt besingt Linda sein gutes Herz und ihr Vertrauen auf eine glückliche gemeinsame Zukunft. Hervorragende Vorsingarie für die Belcantoeignung. Die Einleitung bietet neben einem Rezitativ auch ein Andante mit lyrischen Gestaltungsmöglichkeiten und emotionalen Farbvarianten. Das Allegretto erfordert eine außerordentlich koloraturfähige Stimme mit präzisen Staccati und guter Höhe; das Tempo sollte so gewählt werden, dass auch die aufsteigenden Koloraturen akkurat gesungen werden können, das Erhalten einer hohen Positionierung kann dabei hilfreich sein. Die Wiederholung im Allegretto verlangt unbedingt Varianten. Der zweimalige kraftvolle Aufgang zum c3 (T. 105 und 113) ist besonders nach der erforderlichen Leichtigkeit der vorangegangenen Koloraturen nicht unproblematisch. Das c 3 T. 121 ist obligatorisch.
Following a 19th century “fashion trend,” Donizetti composed a melodrama about a virtuous country child in the sheepherder context. The Viennese premiere was a great success. Marquis de Boisfleury has designs on Linda, the pretty daughter of the simple farmer Antonio. But she has already given her heart away to Carlo whom she takes for a destitute artist. She will learn, later on, that Carlo is not after all a penniless artist but the marquis’ nephew. In this aria, Linda is disappointed, Carlo is not at the rendezvous but has however left a flower bouquet for her. Linda, in love, sings of his good heart and of her trust in their happy future together. This is a splendid audition aria for a suitable bel canto singer. The introduction offers a recitativo as well as an Andante with creative lyric possibilities and emotional color variants. The Allegretto calls for an extraordinarily capable coloratura voice with precise staccatos and good high notes. The tempo should be chosen in order for the soaring coloratura to be sung accurately, maintaining a “high voice positioning” there can be helpful. The repeated section in the Allegretto absolutely demands variants. The powerful double ascent to c3 (mm. 105 and 113) is especially problematic after the required lightness of the preceding coloraturas. The c3 in m. 121 is obligatory.
12 Quel guardo il cavaliere (Norina) Gaetano Donizetti (1797 – 1848): Don Pasquale
Leseprobe Akt I, 2. Szene / Act I, 2nd Scene
Libretto: Giovanni Ruffini und Gaetano Donizetti nach dem Libretto Ser Marcantonio von Angelo Anelli Premiere: 3. Januar 1843, Paris, Théâtre-Italien Umfang: d1–cis3 Dauer: ca. 6 Minuten
Libretto: Giovanni Ruffini and Gaetano Donizetti after the Ser Marcantonio libretto by Angelo Anelli Premiere: 3 January 1843, Paris, Théâtre-Italien Range: d1–c K3 Duration: ca. 6 minutes
Mit der Geschichte um einen reichen Alten, der von einem jungen Paar und einem erfinderischen Helfer betrogen wird, griff Donizetti eine beliebte Commedia-dell’arte-Konstellation auf. Der reiche Junggeselle Don Pasquale entscheidet sich, auf seine alten Tage noch eine Ehe einzugehen, weil er nicht akzeptieren will, dass sein Neffe und Erbe die mittellose Norina heiraten möchte. Pasquales Arzt Malatesta preist seine Schwester Sofronia als Kandidatin an, verfolgt aber eine List: Norina selbst soll sich als Sofronia ausgeben und Pasquale das Leben derart schwer machen, dass der Alte alles tun würde, um sie wieder loszuwerden. Tatsächlich ist Norina auch das Gegenteil einer pflegeleichten Klosterschülerin: Nachdem sie sich über romantische Liebesgeschichten amüsiert hat, legt die junge Witwe offen, wie gut sie über die liebesfördernde Wirkung geschickt platzierter Tränen und eines Lächelns Bescheid weiß. Klassische Vorsingarie, die eine perfekte Charakterzeichnung einer selbstbewussten, launigen jungen Frau erfordert. Bis zum A llegretto darf ein schönes Legato gezeigt werden; die Verzierungen keinesfalls mechanisch, sondern inegal beginnen (z. B. T. 22). Wie im gesamten Belcanto-Repertoire darauf achten, die Punktierungen streng einzuhalten und nicht aufzuweichen. Trotz des Parlandos ab T. 89 sollte durch Reduktion der Artikulationsbewegungen ein guter Stimmfluss erhalten bleiben. Ab T. 114 darauf achten, dass der Triller die große Sekunde klar definiert und nicht an ein zufälliges Vibrato erinnert. Um den langen Triller gut halten zu können, können gezielt gesetzte Zwerchfell- bzw. Atemimpulse hilfreich sein. Koloraturen ab T. 168 möglichst im Tempo halten; zum Abschluss sollte ein b2 gezeigt werden.
In the story about a rich old man betrayed by a young couple and an inventive helper, Donizetti takes up a popular Commedia-dell’ arte s ituation. The rich bachelor Don Pasquale decides in his old age to marry because he refuses to accept that his nephew and heir would like to marry the penniless Norina. Pasquale’s physician Malatesta praises his own sister Sofronia as a candidate, but wants to trick him. Norina herself should impersonate Sofronia and make life so difficult for Pasquale that the old man would do anything to be rid of her. In fact, Norina shows to be the opposite of a carefree convent girl. After having amused herself with romantic love stories, the young widow reveals, here, how well she knows the aphrodisiac effect of strategic tears and smiles. This is a classic audition aria, requiring a perfect characterization of a self-confident, witty young woman. A lovely legato may be displayed up to the Allegretto; embellishments should not be mechanical, but slightly unequal (f.e. in m. 22). As in the entire bel canto repertoire, the singer should pay attention to keep the dotted rhythms very precise. Despite the parlando from m. 89, reducing the articulated motion should help to maintain a good vocal flow. Extra care should be taken from m. 114 so that the trill of the major second is clearly defined and does not sound like an accidental vibrato. In order to maintain the long trill, specifically placed diaphragmatic and/or pulsed breathing can be helpful. The coloraturas should be kept in tempo as much as possible from m. 168. A bJ2 should be sung at the end.
13 O rendetemi la speme / Qui la voce sua soave (Elvira)
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Vincenzo Bellini (1801 – 1835): I puritani Akt 2, Nr. 11 / Act 2, No. 11 Libretto: Carlo Pepoli nach Tètes rondes et cavaliers von Jacques- François Ancelot und Xavier-Boniface Saintine Premiere: 24. Januar 1835, Paris, Théâtre-Italien Umfang: es1–c 3 Dauer: ca. 6'30 Minuten
Libretto: Carlo Pepoli after Tètes rondes et cavaliers by JacquesFrançois Ancelot and Xavier-Boniface Saintine Premiere: 24 January 1835, Paris, Théâtre-Italien Range: e J1–c 3 Duration: ca. 6'30 minutes
Den historischen Hintergrund von Bellinis letzter Oper bildet der Bürgerkrieg in England: Die moralisch strengen, reformierten Puritaner liegen im Streit mit den königstreuen „Cavaliers“ von Charles I., der eine Aussöhnung mit der katholischen Kirche anstrebte. Mit der Hinrichtung von König Charles wurde der Bürgerkrieg 1649 im Sinne der Puritaner beendet. Der puritanische Lord Walton hat der Heirat seiner Tochter Elvira mit dem Royalisten Arthur Talbot zugestimmt; doch als Arthur die gefangengehaltene Witwe des Königs befreit und mit ihr flieht, glaubt Elvira sich für eine andere Frau verlassen. Dieser Schock lässt sie den Verstand verlieren. In klaren Momenten erinnert sie sich an die Liebesschwüre und den Verlust, dann wieder versinkt sie in der Illusion, Arthur käme jeden Moment zurück. Lange Bravourszene, nicht zu Unrecht als „Wahnsinnsszene“ bezeichnet, die alle Register des Belcantostils zieht und die Legatofertigkeit der Koloratursängerin unter Beweis stellt. Die Besonderheit liegt im durchgängig erforderlichen Piano bzw. sotto voce der Stimme, die bis in die absolute Höhe der koloraturreich bewegten Stretta „Vien diletto“ geführt wird. Die schnellen chromatischen Abwärtsläufe machen die Steuerung über die Kehle notwendig, da sie zwerchfell- bzw. atemgesteuert nicht tempogerecht auszuführen sein dürften. Hier kann auf dem oberen Ton inegal begonnen werden, um die Stimme im Abwärtsgehen zu entlasten. In T. 29 den Vorhalt als Viertelnote ausführen; bei Beginn der Stretta (T. 51) auf strenge Punktierung achten, im Gegensatz zu den breit auszusingenden Triolen.
The historical background of Bellini’s final opera is the English Civil War. The morally strict, reformist Puritans are in conflict with the royalist “Cavaliers” of Charles I, who pursued reconciliation with the Catholic church. The execution of King Charles literally brought the Civil War to an end in the interests of the Puritans in 1649. The puritan Lord Walton has agreed to the marriage of his daughter Elvira to the royalist Arthur Talbot yet as Arthur frees the king’s imprisoned widow and flees with her, Elvira believes she’s been left for another woman. This shock makes her lose her mind. In clear moments she recalls love’s vows and her loss, then again she sinks into the illusion that at any moment Arthur would be coming back. This is a long bravura scene, not unjustly described as a “madness scene,” drawing on all registers of the bel canto style and demonstrating the coloratura singer’s legato. The special feature lies in the voice’s consistently required piano or sotto voce, leading to the absolute heights of the moving, richly coloratura stretta “Vien diletto.” The fast descending chromatic runs make throat control necessary, since at a fair tempo they could probably not be properly executed by diaphragmatic or breath control. Starting here on the upper note unequally can relieve the voice in descending. The singer should perform the appoggiatura in m. 29 as a quarter note and should pay attention in keeping the strict dotted rhythm at the start of the stretta (m. 51) in contrast with the broadly vocalized triplet.
Leseprobe 14 Wohl denn, gefasst ist der Entschluss (Anna Reich) Otto Nicolai (1810 – 1849): Die lustigen Weiber von Windsor Akt III, Nr. 11 / Act III, No. 11
Libretto: Salomon Hermann von Mosenthal nach der g leichnamigen Komödie von William Shakespeare Premiere: 9. März 1849, Berlin, Königliches Opernhaus Umfang: d1–h2 Dauer: ca. 6'30 Minuten
Libretto: Salomon Hermann von Mosenthal after William Shakespeare’s comedy The Merry Wives of Windsor Premiere: 9 March 1849, Berlin, Königliches Opernhaus Range: d1–b2 Duration: ca. 6'30 minutes
Für seine Opernadaption der Shakespeare-Komödie machte Nicolai seinem Textdichter gezielte Vorgaben hinsichtlich der Musiknummern und schrieb die verbindenden Dialoge selbst. Besonders die Nebenrolle der Anna Reich erfährt in dieser Oper eine Aufwertung. Der verarmte Sir John Falstaff macht sich an die wohlhabenden Damen Fluth und Reich heran, die allerdings postwendend eine Intrige gegen den aufdringlichen Falstaff aushecken. Derweil w urde die Hand von Reichs Tochter Anna gleich zwei Männern in Aussicht gestellt – Anna jedoch liebt einen dritten. Sie will das geplante Sommernachtsfest, in dem alle als Geister und Elfen verkleidet erscheinen sollen, nutzen, um doch noch mit ihrem geliebten F enton vereint zu werden: Die beiden Verehrer sollen Anna an ihrem farbigen Kostüm erkennen. Nur Fenton verrät sie, dass sie als Titania weiß kostümiert erscheinen wird. Diese Arie wird oft unterschätzt, da die Stimme über eine deutlich lyrische Struktur verfügen muss; zur Schulung dieser Qualität ist sie allerdings bestens geeignet. Die Einleitung ist mittellagelastig, auch im weiteren Verlauf der Arie besteht die Gefahr der Ermüdung: Vor a llem im Adagio wird im Aufgang zu h2 ein expansionsfähiges Legato v erlangt, das nicht leicht zu führen ist.
For his opera adaptation of the Shakespeare comedy Nicolai gave his librettist specific instructions for the music numbers and wrote the connecting dialogues himself. The secondary role of Anna Reich was, in particular, upgraded in this opera. The impoverished Sir John Falstaff approaches the wealthy Fluth und Reich ladies who immediately concoct an intrigue against the pushy Falstaff. Meanwhile, Reich’s daughter Anna’s hand is equally held out in prospect to two men – Anna, however, loves a third. She wants to use the scheduled Midsummer Night’s festivities, when all are to appear disguised as ghosts and elves, to be united with her Fenton at last. The two admirers expect to recognize Anna in a colorful costume. Only to Fenton does she reveal that she will be costumed in white as Titania. This aria is often underrated, for the voice must have at its command a clear lyric structure; nevertheless, it is best suited for training this quality. The introduction is mid-range sensitive, the danger of fatigue further on in the aria also exists. In the Adagio, above all, the transition to b2 demands an expansive legato which is not easy to control.
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15 Je suis Titania (Philine) Ambroise Thomas (1811 – 1896) Mignon Akt II, 2. Szene / Act II, 2nd Scene
Libretto: Jules Barbier und Michel Carré nach Johann Wolfgang Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre Premiere: 17. November 1866, Paris (Opéra-Comique) (1. Fassung); Ende November 1866, ebendort (2. Fassung) Umfang: c1–es3 Dauer: ca. 6 Minuten
Libretto: Jules Barbier and Michel Carré after Johann Wolfgang Goethe’s novel Wilhelm Meisters Lehrjahre Premiere: 17 November 1866, Paris (Opéra-Comique) (1st version); end of November 1866, same venue (2nd version) Range: c1–e J3 Duration: ca. 6 minutes
Das Libretto war bereits Giacomo Meyerbeer, Charles Gounod und Ernest Reyer zur Vertonung angeboten worden, die aber alle verzichteten. Kurz nach dem Misserfolg der ursprünglichen Fassung, in der Mignon am Ende stirbt, fertigte Thomas ein alternatives Happy End mit der Vereinigung von Wilhelm und Mignon an. Als junges Kind entführt und bei Zigeunern aufgewachsen, erregt die junge Mignon das Mitleid des Studenten Wilhelm Meister, der sie f reikauft. Dankbar und verliebt begleitet das Mädchen ihn als Dienerin auf ein Schloss, wohin eine Schauspieltruppe ihn eingeladen hat. Dort wird ihr schmerzhaft bewusst, dass Wilhelm nicht sie, sondern die kokette Schauspielerin Philine liebt. Während Mignon dem Selbstmord nahe ist, lässt sich Philine dafür feiern, wie sehr sie in ihrer Paraderolle, Shakespeares leichtfüßiger Feenkönigin Titania, geglänzt hat. Zwar wird das Werk eher selten gespielt, trotzdem eignet sich diese Bravourarie hervorragend als Wettbewerbs- oder Vorsingarie für den leichten Koloratursopran. Die flexible und doch kraftvolle Stimme wird durch aufsteigende und chromatische Koloraturen, Vorschläge, Triolen, Staccati, Triller und große Sprünge aufs Höchste gefordert. Die Strenge der Polonaise duldet keine rhythmischen Abweichungen. Auch die Rouladen ab T. 48 sind ohne Verzögerung zu singen. Die Kadenz am Schluss sollte als Höhepunkt das es3 bieten.
Giacomo Meyerbeer, Charles Gounod, and Ernest Reyer had already been offered the libretto for setting it to music but all rejected it. Shortly after the failure of the original version in which Mignon dies at the end, Thomas prepared an alternative “happy ending” uniting Wilhelm and Mignon. Abducted as a small child and raised by gypsies, the young Mignon excites the compassion of the student Wilhelm Meister, who ransoms her. Grateful and in love, the girl accompanies him as maidservant to a castle to which an acting company has invited him. There she becomes painfully aware that Wilhelm loves the coquette actress Philine, not her. While Mignon contemplates suicide, Philine is celebrated for how brilliant she has been in her signature role as Shakespeare’s light-footed fairy queen Titania. The work is rather seldom performed, nevertheless this bravura aria is splendidly qualified to be a competition or audition aria for the light coloratura soprano. The flexible and yet powerful voice is challenged to the limit by ascending and chromatic coloraturas, appoggiaturas, triplets, staccatos, trills, and large leaps. The strictness of the polonaise does not countenance any rhythmic deviations. Also, the roulades from m. 48 are to be sung without hesitation. The cadenza at the close should climax with an eJ3.
16 Gualtier Maldè / Caro nome (Gilda)
Leseprobe Giuseppe Verdi (1813 – 1901): Rigoletto Akt I, 2. Szene / Act I, 2nd Scene
Libretto: Francesco Maria Piave nach dem Versdrama Le roi s’amuse von Victor Hugo Premiere: 11. März 1851, Venedig, Teatro La Fenice Umfang: h–cis3 Dauer: ca. 7 Minuten
Libretto: Francesco Maria Piave after the verse drama Le roi s’amuse by Victor Hugo Premiere: 11 March 1851, Venice, Teatro La Fenice Range: b–c K3 Duration: ca. 7 minutes
Der missgestaltete Hofnarr Rigoletto ist willfähriger Gehilfe des Herzogs von Mantua, wenn es darum geht, die Väter zu verspotten, deren Töchter der gewissenlose Herrscher verführt und fallengelassen hat. Dabei hat Rigoletto selbst eine Tochter, die er ängstlich beschützt. Dennoch trifft Gilda bei einem Kirchgang auf den Herzog, der sich als armer Student ausgibt und Gilda heimlich besucht. Fasziniert wiederholt sie den falschen Namen, den er ihr nennt: Gualtier Maldè. Jung und unerfahren wie sie ist, ist Gilda überzeugt, dass diese erste Liebe zugleich auch ihre letzte sein wird. Klassische Vorsingarie aus dem Standardrepertoire, die eine gewisse lyrische Qualität benötigt. Der zweimal wiederkehrende Abschnitt mit den durch Pausen getrennten Achteln (wie auch die späteren zahlreichen kurzen und präzisen Triller) sollten aus der Aufregung und Atemlosigkeit eines zum ersten Male verliebten jungen Mädchens verstanden werden; danach jeweils mit einem geschmackvollen Portamento an die nächste höhere Note anschließen. Die Tradition erlaubt in T. 41 eine Textänderung: „nome“ auf die ersten zwei 16tel abschließen, dann die Kadenz bei ais2 auf „ah“ ausführen und die letzten sechs 16tel auf die Worte „caro nome tuo sara“ beenden. Die Sextsprünge T. 47–49 sind leichter zu bewältigen, wenn die jeweils tiefe Note leicht genommen wird. T. 50–53 sollten Leichtigkeit ausstrahlen, die Tonrepetitionen deutlich hörbar sein. Die Kadenz T. 70 wird traditionsgemäß auf dis3 erweitert und mit einem gehaltenen h2 abgeschlossen. Der lange gehaltene Triller sollte der Belcantotradition entsprechend perfekt schlagend und mit einem Messa di voce angeboten werden. Die Arie kann auch nach der Kadenz T. 60 abgeschlossen werden.
The misshapen court fool Rigoletto is the Duke of Mantua’s compliant accomplice when it comes to mocking the fathers whose daughters the unscrupulous ruler has seduced and dropped. At the same time, R igoletto himself has a daughter whom he anxiously protects. Still, upon attending church, Gilda meets the Duke who impersonates a poor student and secretly visits her. Fascinated, she repeats the false name he gives her: Gualtier Maldè. Young and inexperienced as she is, Gilda is convinced that this first love will be at the same time also her last. This is a classic audition aria from the standard repertoire. It requires a certain lyric quality. The twice-recurring section with the eighths separated by rests (as well as also the later numerous short and precise trills) should be treated as the agitation and breathlessness of a young girl in love for the first time and should be connected thereafter to the next higher note with a tasteful portamento. Tradition permits a text change in m. 41: close “nome” on the first two 16ths, then execute the cadenza at aK2 on “ah” and end the last six 16ths on the words “caro nome tuo sara.” The leaps of the sixth mm. 47–49 are easier to master if the respective low note is taken lightly. Mm. 50–53 should radiate lightness, the note repetitions should be clearly audible. The cadenza, m. 70, is traditionally expanded to dK3 and closes with a sustained b2. The lengthy trill should be perfectly in accord with the bel canto tradition sung in a messa di voce. The aria can also be concluded after the cadenza, m. 60.
17 Saper vorreste (Oscar)
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Giuseppe Verdi (1813 – 1901): Un ballo in maschera Akt III, Nr. 25 / Act III, No. 25 Libretto: Antonio Somma nach dem Drama Gustave III. ou le bal masqué von Eugène Scribe Premiere 17. Februar 1859, Rom, Teatro Apollo Umfang: d 1–h2 Dauer: ca. 2'30 Minuten
Libretto: Antonio Somma after the drama Gustave III. ou le bal masqué by Eugène Scribe Premiere: 17 February 1859, Rome, Teatro Apollo Range: d1–b2 Duration: ca. 2'30 minutes
Ursprünglich für Neapel komponiert, wurde die Oper von der Zensur verboten. Die Geschichte der Ermordung des Schwedenkönigs Gustav III. durch den Grafen Anckarström auf einem Maskenball erinnerte zu sehr an das Attentat auf den König von Neapel einige Jahre zuvor. In der letztendlichen Fassung des Stücks steht daher ein amerikanischer Gouverneur im Mittelpunkt. Riccardo, der Gouverneur von Boston, wird von einer Verschwörung seiner Gegner bedroht. Er weiß nicht, dass sein engster Vertrauter Renato sich ihnen angeschlossen hat, nachdem er erfahren musste, dass seine Frau ein Verhältnis mit Riccardo hat. Auf einem Maskenball soll der Gouverneur nun ermordet werden. Die Verschwörer versuchen aus Riccardos Pagen Oscar herauszubekommen, hinter welcher Maske sich der Gesuchte verbirgt – aber spielerisch wahrt der nichtsahnende Oscar das Geheimnis. Kurze Vorsing- und Studienarie, die für den leichten Sopran etliche Herausforderungen bietet. Einem gut zu führenden Legatoabschnitt steht in jeder Strophe ein kraftvoller Staccatoteil gegenüber, der mit den vorgegebenen Silben „Tralala“ nicht einfach auszuführen ist. In T. 20 darf mit einem Portamento in die Anfangsmelodie zurückgeführt, in der zweiten Strophe mit einem Portamento von T. 48 in T. 49 übergeleitet werden. Um ein jeweils kraftvolles Abschließen der Strophen in der Höhe zu ermöglichen, sollte darauf geachtet werden, sich vorher nicht zu sehr zu verausgaben.
Originally composed for Naples, the opera was banned by the censorship. The story of the murder of the Swedish King Gustav III by Count Anckarström at a masked ball was too reminiscent of the assassination of the king of Naples several years before. Therefore the ultimate version of the piece focusses on an American governor. Riccardo, governor of Boston, is threatened by his adversaries’ conspiracy. He does not know that his closest confident Renato has joined them after learning that his wife is having an affair with Riccardo. The governor is supposed to be murdered at a masquerade ball. The conspirators attempt to find out from Oscar, Riccardo’s page, whose mask is concealing the one sought – but the unsuspecting Oscar playfully keeps it a secret. This is a short audition and study aria offering a number of challenges for the light soprano. A legato section, that has to be led well, is contrasted with a powerful staccato part that is not simple to execute on the given syllables “Tralala.” In m. 20 a portamento can lead back to the opening melody. The second verse can be bridged with a portamento in m. 48 to m. 49. Extra care should be taken not to wear out too soon, facilitating a powerful end of the aria with good high notes.
Leseprobe 18 Sul fil d’un soffio etesio (Nannetta) Giuseppe Verdi (1813 – 1901): Falstaff Akt III, 2. Szene / Act III, 2nd Scene
Libretto: Arrigo Boito nach William Shakespeares The Merry W ives of Windsor unter Verwendung von Elementen aus Henry IV Premiere: 9. Februar 1893, Mailand, Teatro alla Scala Umfang: dis1–a 2 Dauer: ca. 4 Minuten
Libretto: Arrigo Boito after William Shakespeare’s The Merry Wives of Windsor, using elements of Henry IV Premiere: 9 February 1893, Milan, Teatro alla Scala Range: d K1–a 2 Duration: ca. 4 minutes
Nur zwei Mal wandte sich Giuseppe Verdi dem heiteren Genre zu: mit dem glücklosen Un giorno di regno 1840 und dann, 50 Jahre später, mit seiner letzten Oper Falstaff. Sir John Falstaff, der sich dreist an die verheirateten Damen Ford und Page heranmacht, soll bloßgestellt werden. Dazu wird er nachts zu einem fingierten Rendezvous in freier Natur gelockt, nur um dort von einer als Elfen und Quälgeister verkleideten Gesellschaft überfallen zu werden. Nannetta, die Tochter der Fords, befehligt als Elfenkönigin das bunte Treiben. Sie ist voller Vorfreude, denn sie will die Gunst der Stunde nutzen: Unter der Maskerade wird ihr Vater nicht erkennen, dass er seine Tochter mit ihrem Geliebten Fenton verlobt, statt mit dem von Ford ausgesuchten Dr. Cajus. Hierbei handelt es sich um eine der wenigen Arien für die leichte Stimme im Verdi-Repertoire. Daher eignet sie sich sehr gut als Vorsingarie, sollte die stimmliche Kraft für Oscar noch nicht gegeben sein. Trotz syllabischer Komposition ist ein gutes Legato in der zweistrophigen Arie unabdingbar. Eine besondere Herausforderung ist der langsame Aufgang zu dem a 2 im pp am Schluss.
Giuseppe Verdi turned to the brighter genre only twice: in 1840 with the hapless Un giorno di regno and 50 years later with his final opera Falstaff. Sir John Falstaff, who brazenly approaches the married ladies Ford und Page, is to be exposed. For this he is lured at night to a sham rendezvous in the wild, only to be ambushed there by a party disguised as elves and tormentors. Nannetta, the Fords’ daughter, commands as queen of elves the colorful ado. She is full of joyful anticipation for she wants to take advantage of the situation: while she is disguised, her father will not recognize that he betrothed his daughter to her lover Fenton instead of to Dr. Caius whom Ford chose. Here is one of the few arias in the Verdi repertoire for a light voice. It is very suitable for an audition and demands less vocal power than Oscar. Despite syllabic composition, a good legato is indispensable in this two-verse aria. The slow ascent to the pp a2 at the end can be particularly challenging.
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19 Je veux vivre (Juliette) Charles Gounod (1818 – 1893): Roméo et Juliette Akt I, Nr. 3 / Act I, No. 3
Libretto: Jules Barbier und Michel Carré nach Shakespeares Tragödie Romeo and Juliet Premiere: 27. April 1867 Paris, Théâtre-Lyrique (1. Fassung); 20. Januar 1873 Paris, Opéra Comique (2. Fassung); 28. November 1888, Paris, Opéra Garnier (3. Fassung mit Ballett) Umfang: c1–d 3 Dauer: ca. 3'30 Minuten
Libretto: Jules Barbier and Michel Carré after Shakespeare’s t ragedy Romeo and Juliet Premiere: 27 April 1867, Paris, Théâtre-Lyrique (1st version); 20 January 1873, Paris, Opéra Comique (2nd version); 28 November 1888, Paris, Opéra Garnier (3rd version with ballet) Range: c1–d 3 Duration: ca. 3'30 minutes
Anders als viele Shakespeare-Vertonungen dieser Zeit ist das Libretto eng am Original orientiert. Nach der erfolgreichen Premiere 1867 am Pariser Théâtre-Lyrique brachte Gounod das Werk 1873 in einer leicht veränderten Fassung an der Opéra Comique heraus, 1888 ent allett. stand eine weitere Fassung als Grand Opéra mit B Im Hause der Capulets findet ein Maskenball statt. Für einen Moment entfernt sich die Tochter des Hauses, Juliette, mit ihrer Amme Gertrude vom Fest. Als Gertrude sie auf die bevorstehende Hochzeit mit dem vornehmen Pâris anspricht, winkt Juliette ab: Sie möchte gerne noch einen Moment lang den Rausch ihrer unbeschwerten J ugendzeit genießen. Vorsingarie, deren Musik von jungmädchenhafter Aufregung geprägt und bestens für den leichten Koloratursopran geeignet ist; die gesamte Partie verlangt jedoch eine deutlich lyrische Anlage. Die Kadenz zu Beginn der Arie bereitet häufig Intonationsprobleme. Die kurzen Vorschläge müssen sehr präzise und mit großer Sorgfalt, aber nicht zu kraftvoll gesungen werden. Eine weitere Schwierigkeit liegt in der auf- und absteigenden chromatischen Tonleiter ab T. 101. Die Koloraturen inklusive Triller sollten streng im Tempo bleiben, ebenso wie die Schlusskadenz; diese kann auf der 2. Zählzeit T. 183 oder frei beginnen. Zum Abschluss sollte das c 3 gezeigt werden.
Unlike many music settings of Shakespeare at this time, the libretto is closely oriented to the original play. After the successful premiere in 1867 at the Paris Théâtre-Lyrique, Gounod produced the work in 1873 at the Opéra Comique in a slightly altered version; another version, Grand Opéra with Ballet, originated in 1888. A masquerade ball is taking place in the Capulet house. For a moment, Juliette, daughter of the house, leaves the festivity with her nurse Gertrude. As the latter speaks of her upcoming marriage to the aristocratic Pâris, Juliette brushes her off. For one more moment she would really like to enjoy the intoxication of her carefree youth. This audition aria is marked by young girlish excitement and is best suited for a light coloratura soprano; the whole part demands, however, a real lyric talent. The cadenza at the beginning of the aria frequently offers intonation problems. The short appoggiaturas must be very precise and sung with great care but not too forcefully. Another difficulty lies in the ascending and descending chromatic scale from m. 101. The coloraturas including trills should remain strictly in tempo, likewise the closing cadenza; this can begin independently or on the 2nd beat of m. 183. A c3 should be sung at the end of the aria.
20 Les oiseaux dans la charmille (Olympia)
Leseprobe Jacques Offenbach (1819 – 1880): Les Contes d’Hoffmann Akt I, Nr. 12 / Act I, No. 12
Libretto: Jules Barbier und Michel Carré nach Erzählungen von E . T. A. Hoffmann Premiere: 10. Februar 1881, Paris, Opéra-Comique Umfang: es1–es3 Dauer: ca. 6 Minuten
Libretto: Jules Barbier and Michel Carré after tales by E. T. A. Hoffmann Premiere: 10 February 1881, Paris, Opéra-Comique Range: e J1–e J3 Duration: ca. 6 minutes
Eine Vielzahl an Bearbeitern nahm sich nach Offenbachs Tod des unvollendet gebliebenen Materials an, das bei der Uraufführung noch ohne den Giulietta-Akt gespielt wurde. Bis heute existieren viele stark unterschiedliche Fassungen teils mit Einlagen fremder Komponisten. Erst durch neuere Quellenfunde in den 1980er-Jahren konnte die vielgestaltige dramaturgische Konzeption Offenbachs weitestgehend rekonstruiert werden. An einem alkoholschwangeren Abend in einer Weinstube verliert sich der Dichter Hoffmann in seinen Erzählungen, worin er von einer begehrten Frauengestalt zur nächsten getrieben wird. Eine davon ist die Tochter des Physikprofessors Spalanzani, die Hoffmann aus der Ferne bewundert hat und die er dann auf einer Gesellschaft endlich kennenlernen darf. Dass seine einsilbige Angebetete in Wahrheit ein Automat ist, vermutet Hoffmann nicht; auch wenn sich in dem Lied, das sie vorsingt, die romantische Naturidylle nicht so recht mit der mechanischen Virtuosität der Koloraturen vertragen will. Klassische zweistrophige Vorsingarie, die den größten Teil der Partie Olympias abdeckt und makellose, ja geradezu mechanische Koloraturen und Spitzentöne sowie rhythmische Strenge verlangt; Agogik ist nur erlaubt, wo Rit. oder Rall. vorgegeben ist. Echoeffekte sollten klar hörbar sein. T. 47–49 zeigen das Auslaufen des Uhrwerks, daher die absteigenden Töne etwas gleiten bzw. in einem Glissando nach unten verlöschen lassen. Die zweite Strophe sollte unbedingt mit in die Höhe gehenden Veränderungen versehen werden; am Schluss ist ein es3 empfehlenswert. Da es sich bei der Rolle um eine automatische Puppe handelt, kann die Darstellung entsprechend choreographiert werden.
A large number of arrangers took on the extant material left unfinished after Offenbach’s death which was premiered still without the Giu lietta act. A multitude of greatly varying versions exist to this day, including insertions by other composers. Thanks to new sources found in the 1980s, Offenbach’s multifarious dramaturgic conception could be largely reconstructed. At an alcoholic evening in a wine tavern the poet Hoffmann loses himself in his tales in which he is driven from one desirable figure of a woman to the next. One of them is the physics professor Spalanzani’s daughter whom Hoffmann has admired from a distance and now may finally get to know at a party. Hoffmann does not suspect that his monosyllabic beloved is in reality an automaton; even though in the song she sings the romantic nature idyll doesn’t seem to go so well with the mechanical virtuosity of the coloratura. This is a classic two-verse audition aria constituting almost the entire role of Olympia. Flawless, even literally mechanical coloraturas and top notes are required. This also applies to rhythmic strictness; agogics are permitted only where rit. or rall. markings are prescribed. Echo effects should be clearly audible. Mm. 47–49 show the clockwork of the doll running down, therefore, one should let the descending notes slide or continue downward in a glissando until they fade away. It is imperative, to provide the second verse with variants climbing to the heights; an eJ3 is recommended at the end. Since the role is that of an automatic doll, the presentation can be appropriately choreographed.
21 Mein Herr Marquis (Adele)
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Johann Strauss Jr. (1825 – 1899): Die Fledermaus Akt II, Nr. 8 / Act II, No. 8 Libretto: Premiere: Umfang: Dauer:
Libretto: Karl Haffner and Richard Genée Premiere: 5 April 1874, Vienna, Theater an der Wien Range: d1– d 3 Duration: ca. 4 minutes
Karl Haffner und Richard Genée 5. April 1874, Wien, Theater an der Wien d 1– d 3 ca. 4 Minuten
Das Textbuch der Fledermaus basiert auf Haffners Übersetzung der erfolgreichen Komödie Le Réveillon von Meilhac und Halévy, die w iederum eine Bearbeitung des Lustspiels Das Gefängnis von Roderich Benedix ist. Richard Genée, Kapellmeister des Theaters an der Wien, formte aus Haffners Text das Libretto. Gabriel von Eisenstein soll eine Haftstrafe antreten, lässt sich aber von seinem Freund Dr. Falke überreden, sich zuvor auf einem e xtravaganten Souper noch einmal kräftig zu amüsieren – inkognito unter dem falschen Namen „Marquis Renard“. Durch eine Intrige des heimlichen Strippenziehers Dr. Falke trifft er dort auf seine Zofe Adele, die sich als angehende Schauspielerin ausgibt. Der drohenden Enthüllung durch Eisenstein setzt sie dann tatsächlich darstellerisches Talent entgegen und rechnet dem „Marquis“ vor versammelter Festgesellschaft vor, wie sehr er sich irrt. Klassische Vorsingarie für das leichte Koloraturrepertoire. Verlangt eine hervorragende Bühnenpräsenz, beim Vorsingen unbedingt auch angedeutetes Spiel in geschmackvoller Balance zwischen Natürlichkeit und Übertreibung. Die aufsteigenden kleinen Koloraturen T. 21 und 25 müssen immer den vorangegangenen Text illustrieren; das komponierte Lachen verlangt genaue Tonhöhe und doch eine gewisse Natürlichkeit; auf eine gute Aussprache ist Wert zu legen.
The Fledermaus libretto is based on Haffner’s translation of the successful comedy Le Réveillon by Meilhac and Halévy which is in turn an adaptation of the comedy Das Gefängnis by Roderich Benedix. Richard Genée, capellmeister of the Theater an der Wien, formed the libretto from Haffner’s text. Gabriel von Eisenstein is to serve a prison sentence but is persuaded by his friend, Dr. Falke, to once again heartily amuse himself beforehand at an extravagant supper – incognito under the false name “Marquis Renard.” Through an intrigue by the furtive puppet master Dr. Falke, he meets his maid Adele at the party disguised as an apprentice actress. She then actually does pit her acting talent against her imminent exposure by Eisenstein, pointing out before the assembled festive party how very mistaken the “Marquis” is. This is a classic audition aria for a light coloratura repertoire. It demands an excellent stage presence. The singing line should be discreetly acted in a tasteful balance between naturalness and exaggeration. The ascending small coloraturas mm. 21 and 25 should always illustrate the previous text. The laugh set to music calls for accurate pitch and yet a certain naturalness; precise pronunciation should be emphasized.
22 Où va la jeune Indoue (Lakmé) Léo Delibes (1836 – 1891): Lakmé
Leseprobe Akt II, Nr. 10 / Act II, No. 10
Libretto: Premiere: Umfang: Dauer:
Edmont Gondinet und Philippe Gille 14. April 1883, Paris, Opéra-Comique e1–e3 ca. 7 Minuten
In seiner Oper verarbeitete Delibes Motive aus der exotischen, durch autobiografische Erlebnisse inspirierten Novelle Le Mariage de Loti, in der ein Franzose eine Liaison mit einer Tahitianerin hat. Der britische Kolonialist Gérald ist unerlaubt in einen geweihten Garten eingedrungen, wo er sich in die Inderin Lakmé verliebt. Auf einem Marktplatz zwingt ein Brahmane seine Tochter zu singen – in der Hoffnung, den Fremden dadurch anzulocken und Rache nehmen zu können. In ihrer „Glöckchenarie“ erzählt Lakmé die Geschichte einer Pariastochter, die nachts im Dschungel auf einen Fremden trifft. Die wilden Tiere, die ihn angreifen, verscheucht sie durch das Läuten ihrer Glöckchen; erst da erkennt sie, dass es sich um Vishnu handelt, der sie zum Dank in den Himmel hebt. Da sich die Oper kaum in Spielplänen findet, eignet sich diese lange Arie weniger für Vorsingen, als für Konzerte und Wettbewerbe. Wenn man mit exzellenten Koloraturen, Staccati, sicherer Höhe bis e3 und pp-Höhe bis h2 aufwarten kann, stellt sie eine erstklassige Visitenkarte dar. Die lange a-cappella-Einleitung setzt sichere Intonation voraus, das rezitativische Andante sowie die ruhigeren Abschnitte zwischen den Staccatopassagen profitieren von einem gut geführten Legato in der Mittellage. Die Glöckchenimitation baut auf eine im Staccato schnell ansprechende und doch resonante Stimme mit perfekter Intonation in schnellem Tempo. In T. 96 / 168 sowie 99 dürfen die abschließenden h2 leicht vibriert werden. In T. 180ff. muss ein perfekter, gleichmäßig schwebender Triller etabliert werden; die anschließende Koloratur ist recht präzise a tempo auszuführen. Als Abschlusston empfiehlt sich der Sprung auf das e3 .
Libretto: Edmont Gondinet and Philippe Gille Premiere: 14 April 1883, Paris, Opéra-Comique Range: e1–e3 Duration: ca. 7 minutes
For this opera, Delibes’s inspiration came from Le Mariage de Loti, an exotic novel inspired by autobiographical events, in which a Frenchman has a liaison with a Tahitian woman. The British colonist Gérald has impermissibly found his way into a sacred garden where he falls in love with the Indian Lakmé. At a market place a Brahmin forces his daughter to sing – hoping to lure the foreigner and being able to take revenge. In her “bell song” Lakmé tells the story of a pariah’s daughter who encounters a stranger at night in the jungle. She chases the wild animals away attacking him by the ringing of her little bells; only then does she recognize that it is Vishnu, who, as a reward, raises her to heaven. Since the opera is hardly ever found on theater programs, this long aria is less suited to auditions than to concerts and competitions. If one can come up with excellent coloraturas, staccatos, secure top notes up to e3, and pp top notes up to b2, this aria serves as a first-class visiting card. The long a cappella introduction presupposes a secure intonation, the recitative Andante as well as the quieter section between the staccato passages benefit from a well-controlled legato in the middle register. The imitation of the little bells builds on a quick responding in staccato and yet resonant voice with perfect intonation in a fast tempo. In mm. 96/168 as well as 99 the closing b2 might use a light vibrato. In mm. 180ff., a perfect, evenly floating trill should be established; the connecting coloratura is to be very precisely executed a tempo. The leap to e3 is recommended at the end of the aria.
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23 Obéissons quand leur voix appelle (Manon) Jules Massenet (1842 – 1912): Manon Akt III, 1. Szene / Act III, 1st Scene
Libretto: Henri Meilhac und Philippe Gille nach dem Roman Histoire du Chevalier Des Grieux et de Manon Lescaut von Abbé Prévost Premiere: 19. Januar 1884, Paris, Opéra-Comique Umfang: e1–d 3 Dauer: ca. 3'30 Minuten
Libretto: Henri Meilhac and Philippe Gille after the novel Histoire du Chevalier Des Grieux et de Manon Lescaut by Abbé P révost Premiere: 19 January 1884, Paris, Opéra-Comique Range: e1–d 3 Duration: ca. 3'30 minutes
Wenn auch Puccinis Manon Lescaut von 1893 heute die berühmtere Adaption von Abbé Prévosts Roman ist, war Massenets Oper ein durchschlagender Erfolg; bereits 1919 konnte seine Manon in Paris die 1000. Vorstellung feiern. Manon Lescaut begegnet auf dem Weg ins Kloster dem Chévalier Des Grieux. Auf den ersten Blick verliebt, brennen beide miteinander durch. Doch bald schon ist Manon bereit, das bescheidene Leben gegen die abgesicherte Existenz an der Seite eines anderen Verehrers einzutauschen. Einige Zeit später sonnt sich Manon bei einem Volksfest in der Bewunderung der Anwesenden und verkündet ihr Credo: Man müsse dem Ruf der Liebeleien und des Vergnügens folgen, solange man jung sei. Die Sängerin sollte eine charismatische elegante Ausstrahlung und eine koloraturfähige Stimme mit lyrischer Qualität haben. Massenet gibt sehr genaue Vortragsanweisungen, die – so man sie gut umsetzt – erheblich zur Rollen- und Ausdrucksgestaltung beitragen. R hythmische Genauigkeit ist absolut einzuhalten, Abweichungen vom Tempo sind nur erlaubt, wenn sie angezeigt sind.
Although Puccini’s Manon Lescaut of 1893 is today the more famous adaptation of Abbé Prévost’s novel, Massenet’s opera had such a resounding success that in 1919 in Paris his Manon could already celebrate its 1000th performance. Manon Lescaut, on her way to the cloister, meets the Chevalier Des Grieux. Falling in love at first sight, the two elope together. Yet very soon Manon is ready to exchange her modest life with the Chevalier for a more secure existence at the side of another admirer. Some time later at a folk festival Manon basks in the admiration of the crowd and pronounces her credo: One must follow the call of flirtation and pleasure as long as one is young. The singer should have a charismatic elegant aura and a capable coloratura voice with lyric quality. Massenet gives very precise performance directives that contribute substantially – if well implemented – to the character of the role and expression. Rhythmic accuracy has to be maintained, changes in tempo are permitted only when indicated.
24 Frère ! Voyez ! (Sophie) Jules Massenet (1842 – 1912): Werther
Leseprobe Akt II / Act II
Libretto: Édouard Blau, Paul Milliet und Georges Hartmann nach Die Leiden des jungen Werthers von Johann Wolfgang von Goethe; deutsche Fassung von Max Kalbeck Premiere: 16. Februar 1892, Wien, Hofoper Umfang: e1–a 2 Dauer: ca. 3'20 Minuten
Libretto: Édouard Blau, Paul Milliet, and Georges Hartmann a fter Die Leiden des jungen Werthers by Johann Wolfgang von Goethe; German version by Max Kalbeck Premiere: 16 February 1892, Vienna, Hofoper Range: e1–a 2 Duration: ca. 3'20 minutes
Ein Deutschlandbesuch 1885 inspirierte Massenet zu seiner 1887 fertiggestellten Oper frei nach Goethes Briefroman; die Theater waren für das „triste“ Sujet allerdings nicht ohne Weiteres zu begeistern. Werther ist rettungslos in die bereits vergebene Charlotte verliebt, während ihre jüngere Schwester Sophie selbst für Werther schwärmt. Seit einer Weile mit der Familie befreundet, beobachtet Werther zunehmend deprimiert die Vertraulichkeiten zwischen der frisch verheirateten Charlotte und ihrem Albert. Die fröhliche Sophie präsentiert indessen ihrem Schwager einen Blumenstrauß. Dem traurig dreinblickenden Werther versucht sie die Augen für die Schönheit des sonnigen Herbsttages zu öffnen. Wunderbare kurze Vorsingarie, die mit herzlichem, im positiven Sinne naivem Ausdruck ohne Koketterie vorzutragen ist. Der erste Einsatz ist früh zu denken, damit die Stimme sofort anspricht; der kleine Vorschlag in T. 10 darf mit deutlichem Atem- bzw. Zwerchfellimpuls a ngebracht werden. Für die Dreiklangsbrechung in T. 15 empfiehlt sich Legato-Führung, um das fis1 strahlend und gut verankert entwickeln zu können. Das „ah“ in T. 26 sollte wirkliche Bestürzung zeigen. Den ruhigeren Arienteil ab T. 40 mit einer deutlich lyrischen Qualität angehen; ab T. 69 das Tempo unbedingt halten, nicht beschleunigen. Um ein stabiles und lange gehaltenes a 2 am Schluss zu ermöglichen, kann das e2 auf „monde“ in T. 83 etwas entspannt werden.
Massenet’s opera, freely based on Goethe’s epistolary novel and completed in 1887, was inspired by a visit to Germany in 1885; the theaters, though, were not readily enthusiastic about the “triste” subject. Werther is hopelessly in love with Charlotte who is already spoken for, whereas her younger sister Sophie is going into raptures over him. A family friend now for a while, Werther observes the confidences between the newly-married Charlotte and Albert. This darkens his mood. Sophie happily arrives meanwhile presenting her brother-inlaw with a flower bouquet. She tries to open the eyes of the unhappy, grim-looking Werther to the sunny autumn day. This is a wonderful short audition aria, it is to be performed with a warm, naïve expression without coquetry. The main thing is to think ahead so that the voice immediately responds; the short appoggiatura in m. 10 may be indicated with a clear breathing or diaphragma tic pulse. A controlled legato is recommended for the broken triad in m. 15 in order to facilitate developing the f K1 with brilliance and anchoring it well. The “ah” in m. 26 should show real consternation. The quieter aria section from m. 40 should be approached with a clear lyric quality; from m. 69 the singer should take extra care not to speed up. The e2 on “monde” in m. 83 can be somewhat relaxed in order to facilitate a stable and sustained a2 at the end of the aria.
25 Quando me n’ vo (Musetta)
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Giacomo Puccini (1858 – 1924): La bohème 2. Bild / 2nd picture Libretto: Giuseppe Giacosa und Luigi Illica unter Mitarbeit von Giacomo Puccini und Giulio Ricordi Premiere: 1. Februar 1986, Turin, Teatro Regio Umfang: e1–h2 Dauer: ca. 3 Minuten
Libretto: Giuseppe Giacosa and Luigi Illica in collaboration with Giacomo Puccini and Giulio Ricordi Premiere: 1 February 1986, Turin, Teatro Regio Range: e1–b2 Duration: ca. 3 minutes
Als Fortsetzungsgeschichte in einer Pariser Tageszeitung erlangten die Scènes de la vie de bohème von Louis Henri Murger große Beliebtheit; später fertigte der Autor gemeinsam mit Théodore Barrière eine vereinfachte Bühnenadaption an. Die Wahl dieses Sujets für ein Opernprojekt führte zu Auseinandersetzungen z wischen Puccini und Leoncavallo, der ebenfalls an einer Vertonung dieses Stoffes arbeitete. Die Pariser Künstlerclique um Dichter Rodolfo und Maler Marcello lebt von der Hand in den Mund. Während Rodolfo und die kränkliche Mimi sich näherkommen, verarbeitet Marcello den jüngsten Streit mit der eigenwilligen und eleganten Musetta, wobei jede Trennung in dieser turbulenten Beziehung bloß ein Vorspiel zur Versöhnung zu sein scheint. In Begleitung ihres wohlhabenden neuen Liebhabers trifft Musetta in einem Lokal auf Marcello und die Freunde. Eindeutig an ihren Verflossenen gerichtet, besingt sie in einem Lied, wie sehr sie es genießt, dass jedermann ihrer Schönheit verfällt. Vorsing- und Studienarie, die sich mehr für die gut ausgebildete, gereifte Sopranstimme der leichteren Kategorie eignet, da kräftige Instrumentierung und stilistische Vehemenz eine fundierte Technik und einige Erfahrung brauchen, zumal die Gesamtpartie nicht ohne erhebliche stimmliche Belastung ist. Kräftige Mittellage und Durchhaltefähigkeit sind Voraussetzungen zu ihrer gefahrlosen Bewältigung. Gestalterisch ist eine extrovertierte Haltung nötig, die eine uneingeschränkte Freude an der eigenen Körperlichkeit transportiert. Musikalisch sind Puccinis Vortragsbezeichnungen genau zu beachten, da sie erheblich zur Rollen- und Ausdrucksgestaltung beitragen.
As a continued story in a Paris daily newspaper, the Scènes de la vie de bohème by Louis Henri Murger gained great popularity; later on the author, together with Théodore Barrière, prepared a simplified stage adaptation. The choice of this subject for an opera project led to conflicts between Puccini and Leoncavallo who was also working on a musical setting of the same theme. The Paris artists’ clique around the writer Rodolfo and the painter Marcello lives from hand to mouth. While Rodolfo and the ailing Mimi draw closer, Marcello works up the most recent quarrel with the headstrong and elegant Musetta, whereas in this turbulent relationship every separation seems to be merely a prelude to reconciliation. Accompanied by her wealthy new lover, Musetta finds herself in the same pub as Marcello and his friends. Explicitly addressing her old flame in a song, she sings of how much she relishes putting everybody under the spell of her beauty. This audition and study aria is more suitable for a well-trained, mature soprano voice of the lighter category. The powerful orchestration and stylistic vehemence require a solid technique and experience, especially since the whole part is not without considerable vocal strain. Powerful middle register and sustainability are prerequisites to accomplishing this without risk. Artistically, an extroverted attitude is necessary to convey an unrestricted joy in one’s own physicality. Musically, Puccini’s performance markings are to be strictly observed, for they contribute substantially to role character and expression.
Leseprobe 26 Großmächtige Prinzessin (Zerbinetta) Richard Strauss (1864 – 1949): Ariadne auf Naxos Oper / Opera
Libretto: Hugo von Hofmannsthal Premiere: 25. Oktober 1912, Stuttgart, Hoftheater (1. Fassung); 4. Oktober 1916, Wien, Hofoper (2. Fassung) Umfang: d1–e3 Dauer: ca. 12 Minuten
Libretto: Hugo von Hofmannsthal Premiere: 25 October 1912, Stuttgart, Hoftheater (1st version); 4 October 1916, Vienna, Hofoper (2nd version) Range: d1–e3 Duration: ca. 12 minutes
Geplant als etwa halbstündiges Intermezzo zwischen zwei eigentlichen Opern, geriet das dritte gemeinsame Projekt von Strauss und Hofmannsthal im Laufe der Zeit zum abendfüllenden Werk, das sich in seiner zweiten, heute gängigen Fassung in das „Vorspiel“ und die anschließende einaktige „Oper“ aufteilt. Um Zeit zu sparen, möchte ein reicher Gastgeber die geplante Aufführung einer Harlekinade und einer ernsten Oper zeitgleich ablaufen lassen. Und so trifft – nach dem Vorspiel, in der eigentlichen „Oper“ – Ariadne, die den Verlust ihres geliebten Theseus beklagt, auf die lebenslustige Zerbinetta und ihre vier Liebhaber. Nachdem die Begleiter sich vergeblich bemüht haben, die todtraurige Verlassene aufheitern, versucht Zerbinetta ein Gespräch von Frau zu Frau. Auch sie hat Enttäuschungen mit Männern erlebt, aber aus ihrem eigenen flatterhaften Liebesleben zieht sie die Erkenntnis, dass man sich nicht auf einen einzigen Mann versteifen sollte. Diese Bravourszene ist ein Höhepunkt für jeden Koloratursopran; sie verlangt eine kräftige und zugleich lyrische Stimmführung. Zwar eher kammermusikalisch instrumentiert, möchte man in der Vorsingsituation trotzdem die für das Strauss-Repertoire notwendige Substanz und Kondition wahrnehmen. Zudem sind
Planned as an intermezzo of about half an hour between two actual operas, the third joint project by Strauss and Hofmannsthal turned out over time to be a full evening’s work, splitting its second version, current today, into the “prologue” and the subsequent oneact “opera.” A rich host wants to have the planned performance of a harlequinade and a serious opera unfold concurrently just to save time. Thus, lamenting the loss of her beloved Theseus, Ariadne encounters – after the prelude, in the actual “opera” –, the cheerful Zerbinetta and her four admirers. After her companions try in vain to cheer up the extremely sad abandoned one, Zerbinetta attempts a conversation woman to woman. She has also experienced disappointments with men, but from her own fickle love life she draws the conclusions that you should not become set on one single man. This bravura scene is a peak for every coloratura soprano; it demands a powerful and simultaneously lyric vocal line. Despite being scored rather like chamber music, in the audition situation one should exercise the substance and stamina necessary for the Strauss repertoire. Furthermore, the piece demands virtuosic coloraturas and extra care with intonation. Good breath control is not only needed for sustaining the d3 over
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virtuose und intonatorisch höchst anspruchsvolle Koloraturen zu bewältigen. Eine perfekte Atemführung ist nicht nur bei dem über etliche Takte gehaltenen d 3 unabdingbar. Um frühe Ermüdung zu vermeiden, empfiehlt sich ab T. 66 („noch glaub ich dem Einen“) ein ökonomischer Stimmeinsatz, um eine volle Kraftentfaltung ab dem Crescendo in T. 108 zu ermöglichen. Sämtliche Triller, Koloraturen und Kadenzen sind unbedingt im Sinne und Zusammenhang des Textes zu gestalten. Aufgrund der Szenenlänge kann bei Vorsingen mit T. 136 („so war es mit Pagliazzo“) begonnen werden, was die Dauer der Szene etwa halbiert.
a number of measures. An economical use of the voice from m. 66 (“noch glaub ich dem Einen”) is recommended to avoid early fatigue and to facilitate a full power development from the crescendo in m. 108. All trills, coloraturas, and cadenzas are to be shaped in the sense and context of the text. Because of the scene’s length, in an audition context, one can start at m. 136 (“so war es mit Pagliazzo”), thus cutting the scene’s d uration just about in half.
27 Glitter and be gay (Cunegonde) Leonard Bernstein (1918 – 1990): Candide Akt I, Nr. 7 / Act I, No. 7 Libretto: Lillian Hellman, Dorothy Parker, John Latouche und Richard Wilbur (einaktige Fassung 1956), überarbeitet von Hugh Wheeler, Stephen Sondheim und Leonard Bernstein (für zweiaktige Fassung 1973; Fassung 1988 aus den Vorgängern zusammengestellt); basierend auf Voltaires Roman Candide ou L’optimisme Premiere: 1. Dezember 1956, New York, Martin Beck Theatre (1. Fassung); 8. Dezember 1973, New York, Chelsea Theatre Center of Brooklyn (2. Fassung); 19. Mai 1988, Glasgow, Scottish Opera, Theatre Royal (3. Fassung) Umfang: d1–es3 Dauer: ca. 6 Minuten
Libretto: Lillian Hellman, Dorothy Parker, John Latouche, and Richard Wilbur (1956 one-act version), reworked by Hugh Wheeler, Stephen Sondheim, and Leonard Bernstein (for the 1973 two-act version; the 1988 version compiled from the predecessors); based on Voltaire’s novel Candide ou L’optimisme Premiere: 1 December 1956, New York, Martin Beck Theatre (1st version); 8 December 1973, New York, Chelsea Theatre Center of Brooklyn (2nd version); 19 May 1988, Glasgow, Scottish Opera, Theatre Royal (3rd version) d1–e J3 Range: Duration: ca. 6 minutes
Leseprobe
Bernsteins zwischen Oper, Operette und Musical changierendes Werk – vom Komponisten selbst als „comic operetta“ eingeordnet – war zunächst ein finanzieller Misserfolg; kritisiert wurde das Werk vor a llem für sein komplexes und zu ernsthaftes Libretto. Unter den späteren Bearbeitungen betrachtete Bernstein die 1988 angefertigte Fassung als „finale revidierte Version“. Der junge Edelmann Candide wird aus dem westfälischen Familien schloss gejagt, weil er mit seiner Cousine Cunegonde in flagranti ertappt wurde. Für ihn beginnt eine Odyssee an die entlegensten Orte, während Familie und Zuhause von der bulgarischen Armee ausgelöscht werden. Nach Paris verschlagen, erkennt er dort in einer Halbweltschönheit seine Angebetete wieder, die sich abwechselnd ihren unterschiedlichen Liebhabern hingibt. Cunegonde beklagt zwar ihre verlorene Tugend, kann sich aber mit den Begleiterscheinungen – einem Leben in Luxus, überhäuft mit Schmuck – erfolgreich trösten. Die Arie sollte nur von einer Sängerdarstellerin gestaltet werden, die der exaltierten Persönlichkeit der Rolle gerecht werden kann. Voraussetzungen sind eine kraftvolle Höhe und Mittellage, Flexibilität und zugleich ein kräftiger Zugriff im Staccato wie auch bei den jeweils neu anzusetzenden hohen Schlusstönen. Dazu kommen exponiertes, übertriebenes Sprechen sowie hemmungsloses Lachen am Ende der Arie. Es empfiehlt sich, kein gerolltes Zungenspitzen-R, sondern vielmehr eine am Amerikanischen orientierte Aussprache zu verwenden.
Bernstein’s Candide is a melting pot of genres, it continually switches between opera, operetta, and musical. Classified as “comic operetta” by the composer himself, it was initially a financial flop. The work was criticized above all for its complex and too serious libretto. Among the later adaptations Bernstein considered the 1988 version as the “final revised version.” The young nobleman Candide is chased from the Westphalian family castle after being caught in flagrante with his cousin Cunegonde. An odyssey begins for him to the remotest places, while family and home are effaced by the Bulgarian army. After ending up in Paris, he there again recognizes his beloved in a demimonde beauty who alternately surrenders to her various lovers. Cunegonde does, indeed, bewail her lost virtue but can be successfully comforted with corollaries – a life of luxury, cluttered with jewelry. The aria should only be taken on by a singing actress who can do justice to the role’s exuberant character. It is challenging because it demands powerful high notes, a good middle register, flexibility, and at the same time a strong grasp of the staccato and freshly positioned closing high notes. In addition, the singer should use a clear, somewhat exaggerated speech as well as an uninhibited laugh at the end of the aria. Using an alvolear trill or tap “R” is not recommended, but rather an American-style pronunciation.
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Repertoiresammlung nach stimmlichen Kriterien (Umfang, Tessitura, Spezifika, Arientyp) unter Berücksichtigung musikalischer und theaterpraktischer Aspekte (Stilistik, Epoche, Rollentyp, nationale Herkunft)
mit Kommentaren zu den Arien • Informationen zu Komponist, Librettist, Werk, Tonumfang und Fassungs- oder Besetzungsfragen • Inhaltsangabe zur dramatischen Grundkonstellation im Handlungskontext der Oper • Einschätzung aus sängerischer Sicht
und einer CD:
Schirmherrin Sopran | Patron Soprano „Welche Rolle passt zu meiner Stimme? Muss oder soll ich mich in ein bestimmtes „Fach“ einordnen? Wunderbar, dass es jetzt die hier vorliegenden Bände des OperAria-Projektes für Sopran gibt, die genau die Hilfestellung geben können, die wir brauchen.“ “Which role is suited to my voice? Must I, or should I, decide on a particular ”fach”? Wonderful that these soprano volumes from the OperAria project are now available to provide just the right sort of assistance we need.”
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• „Phonetik-Assistent“ – Arientexte in der Originalsprache von Muttersprachlern gesprochen als Audiodatei (mp3) • Arientexte in deutscher und englischer Übersetzung als Textdatei (pdf)
Peter Anton Ling
Herausgeber | Editor
Repertoire anthology of opera arias according to vocal criteria (range, tessitura, specifics, type of aria) with due regard to practical aspects of musical and theatrical nature (style, era, role type, national provenance)
with comments on the arias • information on the composer, the librettist, the work, the range and of versions or casting • a short synopsis of the contents illuminating the basic dramatic constellation in the context of the opera’s plot • an evaluation from the singer’s point of view
and featuring a CD
„Mein Anliegen ist es, Studierenden einen modernen, systematisch aufgebauten, gut informierten Vokalcoach an die Hand zu geben, der den Anforderungen der heutigen Theaterpraxis entspricht. Endlich ein stimmiges Repertoire und eine schlüssige Bündelung der Vorsingearien für jede Stimm gattung.“ “My goal is to give the user a modern-day, systematically structured vocal coach who satisfies the demands of present-day theater practice. At long last a consistent repertoire and a well-ordered conflation of respective audition arias for all vocal genres.”
• “phonetic assistant” – aria texts in the original language spoken by native speakers as an audio file (mp3) • aria texts in German and English translations as a text file (pdf) ISMN 979-0-004-18457-8
www.breitkopf.com
9 790004 184578 EB 8867
1 Sopran
4
dramatic – coloratura EB 8870 Repertoire dramatisch | dramatic
Juliane Banse
OperAria
Sopran 1 EB 8867 Repertoire lyrisch – Koloratur | lyric – coloratura 2 EB 8868 Repertoire lyrisch | lyric 3 EB 8869 Repertoire dramatisch – Koloratur |
OperAria
Foto: © Ulf Meinhardt
OperAria
Foto: © Elsa Okazaki
Edition Breitkopf 8867
Sopran 1 Repertoire | lyrisch – Koloratur lyric – coloratura lyrique – colorature lirico – coloratura лирический – колоратура
+ Phonetik-Assistent