CoverEB8879_Pr_Layout 1 25.02.15 17:47 Seite 1
Edition Breitkopf 8879
Bariton 1 EB 8877 Repertoire lyrisch | lyric 2 EB 8878 Repertoire lyrisch-dramatisch | lyric-dramatic 3 EB 8879 Repertoire dramatisch | dramatic Repertoiresammlung nach stimmlichen Kriterien (Umfang, Tessitura, Spezifika, Arientyp) unter Berücksichtigung musikalischer und theaterpraktischer Aspekte (Stilistik, Epoche, Rollentyp, nationale Herkunft)
mit Kommentaren zu den Arien • • •
Informationen zu Komponist, Librettist, Werk, Tonumfang und Fassungs- oder Besetzungsfragen Inhaltsangabe zur dramatischen Grundkonstellation im Handlungskontext der Oper Einschätzung aus sängerischer Sicht
OperAria
Foto: © IMAGEM
OperAria
Roman Trekel Schirmherr Bariton | Patron Baritone „Der Beruf des Opernsängers, ein Traumberuf? Ja, aber … ohne konsequente Heranführung an das Repertoire bleibt es ein Traum. OperAria ist daher ein Glücksfall: das aktuellste und vollständigste Rüstzeug für den Traumberuf Sänger!“ “Do you dream of becoming a professional opera singer? Yes, but … without a consistent approach to the repertoire it remains a dream. OperAria is definitely a brilliant idea: the most up-to-date and comprehensive know-how – just what the singer needs for his dream job!”
Repertoire anthology of opera arias according to vocal criteria (range, tessitura, specifics, type of aria) with due regard to practical aspects of musical and theatrical nature (style, era, role type, national provenance)
with comments on the arias • • •
information on the composer, the librettist, the work, the range and of versions or casting a short synopsis of the contents illuminating the basic dramatic constellation in the context of the opera’s plot an evaluation from the singer’s point of view
and featuring a CD •
•
with a “phonetic assistant” – aria texts in the original language spoken by native speakers as an audio file (mp3) with aria texts in German and English translations as a text file (pdf)
Peter Anton Ling Herausgeber | Editor „Mein Anliegen ist es, Studierenden einen modernen, systematisch aufgebauten, gut informierten Vokalcoach an die Hand zu geben, der den Anforderungen der heutigen Theaterpraxis entspricht. Endlich ein stimmiges Repertoire und eine schlüssige Bündelung der Vorsingearien für jede Stimmgattung.“ “My goal is to give the user a modern-day, systematically structured vocal coach who satisfies the demands of present-day theater practice. At long last a consistent repertoire and a well-ordered conflation of respective audition arias for all vocal genres.”
ISMN 979-0-004-18469-1
9 790004 184691 EB 8879
3 Bariton
•
„Phonetik-Assistent“ – Arientexte von Muttersprachlern gesprochen als Audiodatei (mp3) Arientexte in deutscher und englischer Übersetzung als Textdatei (pdf)
OperAria
•
Foto: © Ulf Meinhardt
und einer CD:
Bariton 3 Repertoire | dramatisch dramatic dramatique drammatico драматический
+ Phonetik-Assistent
Das Repertoire fĂźr alle Stimmgattungen The Repertoire for all Vocal Genres herausgegeben von / edited by Peter Anton Ling
Bariton Band 3: dramatisch
Baritone Volume 3: dramatic
Breitkopf & Härtel Edition Breitkopf 8879
Zur Benutzung der CD-ROM Systemvoraussetzungen: mind. 512 MB RAM Windows: ab Windows® XP / Mac: PowerPC® ab G3, ab OS X v10.5 / neuere Linux-Systeme Die CD-ROM enthält MP3-Audiodateien, die mit jedem MP3-Player, Audio-CD-Player oder PC genutzt werden können und PDF-Textdateien. Zum Anzeigen bzw. Ausdrucken der PDF-Dateien ist der Adobe® Reader® oder eine gleichwertige Anwendung erforderlich. Sollten die PDFs nach dem Öffnen nicht richtig und vollständig angezeigt werden, liegt das an den Voreinstellungen Ihres Browsers. Die Qualität des Ausdrucks wird davon nicht berührt. Das Programm startet automatisch nach dem Einlegen. Sollte dies nicht der Fall sein, öffnen Sie das CD-ROM-Verzeichnis über den Windows-Explorer® / Finder und öffnen Sie die Datei „START.HTML“. Falls die Dokumente im Browser nicht korrekt angezeigt werden, öffnen Sie die einzelnen Dateien mit dem Windows-Explorer® / Finder. On using the CD-ROM System prerequisites: at least 512 MB RAM Windows: from Windows® XP / Mac: PowerPC® from G3, from OS X v10.5 / more recent Linux systems. The CD-ROM contains MP3 audio files, compatible with all MP3 players, audio CD player and computers, as well as PDF text files. To view and print the PDFs you need the Adobe® Reader® or equivalent software. The incorrect or incomplete display of the PDFs after opening may be due to your browser’s presets. The quality of the print-out will not be affected by this. The program starts automatically after insertion of the CD-ROM. If this is not the case, open the CD-ROM directory using Windows Explorer® / Finder and open the file “START.HTML.” If the documents are not displayed correctly, open the individual files using Windows-Explorer® / Finder. Zur Wiedergabe der kyrillischen Schriftzeichen Für die graphische Wiedergabe der kyrillischen Schrift mit lateinischen Buchstaben wurde die wissenschaftliche Transliteration DIN 1460-2:2010 verwendet. Diese basiert auf dem tschechischen Alphabet und stimmt mit GOST 7.79 bzw. ISO 9 überein mit Ausnahme von х = ch (h), щ = šč (ŝ), э = ė (è), ю = ju (û), я = ja (â). Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Kyrillisches_Alphabet. On Rendering the Cyrillic letters To convey Cyrillic spelling in Latin letters the scientific transliteration DIN 1460-2:2010 was used. It is based on the Latin Czech alphabet and equivalent to GOST 7.79 resp. ISO 9 with the exception of х = ch (h), щ = šč (ŝ), э = ė (è), ю = ju (û), я = ja (â). See http://en.wikipedia.org/wiki/Cyrillic_script.
OperAria . Das Repertoire für alle Stimmgattungen in 16 Bänden Herausgeber: Peter Anton Ling OperAria . The Repertoire for all Vocal Genres in 16 Volumes Editor: Peter Anton Ling Bariton Band 3 | Baritone Volume 3 EB 8879 Repertoire dramatisch | dramatic Lektorat, Klaviereinrichtung und Projektkoordination: Christian Rudolf Riedel Dramaturgische Mitarbeit: Diane Ackermann Übersetzungen: Roger Clement (englisch), Jutta Eckes (italienisch), Sabine Wehr-Zeller (französisch), Reinhard Schmiedel (russisch) Umschlaggestaltung: Marion Schröder Notensatz: Siegfried Schießl, ARION Verlag, Baden-Baden Druck: druckhaus köthen, Köthen CD-ROM Tonstudio: Dirk Austen, Paul Productions Audio & Videorealisation GmbH, Hannover Presswerk/Herstellung: b&b Mediaservice, Olpe
Inhalt / Contents Geleitwort/Foreword
5
Vorwort/Preface
6
Seite page
Kommentar comment
8
146
1
Ludwig van Beethoven: Ha, welch ein Augenblick Pizarro – Fidelio
2
Carl Maria von Weber: Schweig, damit dich niemand warnt! Caspar – Der Freischütz
15
146
3
Carl Maria von Weber: Wo berg’ ich mich? / Schweigt, glüh’nden Sehnens wilde Triebe 19 Lysiart – Euryanthe
147
4
Heinrich Marschner: An jenem Tag Hans Heiling – Hans Heiling
29
147
5
Richard Wagner: Die Frist ist um Holländer – Der fliegende Holländer
36
148
6
Richard Wagner: Abendlich strahlt der Sonne Auge Wotan – Das Rheingold
47
148
7
Richard Wagner: Leb’ wohl, du kühnes, herrliches Kind Wotan – Die Walküre
50
149
8
Richard Wagner: Der Augen leuchtendes Paar Wotan – Die Walküre
54
149
9
Richard Wagner: Wie duftet doch der Flieder Hans Sachs – Die Meistersinger
57
149
10 Richard Wagner: Wahn! Wahn! Überall Wahn! Hans Sachs – Die Meistersinger
63
150
11 Richard Wagner: Wehvolles Erbe Amfortas – Parsifal
71
150
12 Richard Wagner: Mein Vater! Hochgesegneter der Helden! Amfortas – Parsifal
78
151
13 Giuseppe Verdi: Perfidi! / Pietà, rispetto, amore Macbetto – Macbetto
81
151
14 Giuseppe Verdi: Pari siamo! Rigoletto – Rigoletto
85
152
15 Giuseppe Verdi: Ah, ella è qui dunque! / Cortigiani, vil razza dannata Rigoletto – Rigoletto
88
152
16 Giuseppe Verdi: Vanne; la tua meta già vedo / Credo in un Dio crudel Jago – Otello
96
153
17 Anton Rubinstein: Ne plač’ ditja Dämon – Der Dämon
101
153
18 Alexandr Borodin: Ni sna, ni otdycha Knjas’ Igor – Knjas’ Igor
104
154
19 Camille Saint-Saëns: Maudite à jamais soit la race Le Grand Prêtre – Samson et Dalila
112
154
20 Nikolaj Rimskij-Korsakow: Gluchaja noč’ Ivan Korolevič – Der unsterbliche Kaščej
115
155
21 Giacomo Puccini: Tre sbirri … una carrozza Scarpia – Tosca
119
155
22 Ruggero Leoncavallo: Si può? Signore! Signori! Tonio – I Pagliacci
124
156
23 Pietro Mascagni: Il cavallo scalpita Alfio – Cavalleria rusticana
130
156
24 Francesco Cilea: Ecco il monologo Michonnet – Adriana Lecouvreur
134
157
25 Alban Berg: Wir arme Leut! Wozzeck – Wozzeck
138
157
26 Paul Hindemith: Wagen wollen Mathis – Mathis der Maler
141
158
CD-ROM – Arientexte /Aria Texts • Phonetik-Assistent/Phonetic Assistant (mp3): deutsch, italiano, français, русский,English • Übersetzung/Translation (pdf): deutsch, English
5
Geleitwort
Foreword
Der Beruf des Opernsängers, ein Traumberuf? Ja, aber bis der Traum zum Beruf wird, ist es ein langer und nicht immer geradliniger Weg. Es gehört schon eine wirkliche innere Berufung, vielleicht sogar ein wenig Verrücktheit dazu, die berufliche Existenz auf seine Stimme, seinen Körper, sein Gedächtnis zu bauen. Und dann braucht man vor alles eins: einen sicheren Wegweiser. Ich hatte das Glück, dass mir die Berufung bereits in die Wiege gelegt war. Zwar sah ich mich zunächst eher als Musiker im Orchestergraben sitzen, bevor ich schließlich meinen Wunsch realisierte, als Sänger auf den Brettern zu stehen, die schon meinen Eltern die Welt bedeuteten. Aber wieviel Geduld, Beharrlichkeit und Ausdauer dazu gehörte, meine Stimme beherrschen zu lernen und mir das nötige Repertoire zu erarbeiten, davon erahnte ich noch wenig. Meinen Lehrern verdanke ich, dass sie mich auf dieser Wegstrecke sicher geleitet haben. Viele haben dieses Glück nicht. Wie wichtig eine konsequente und systematische Heranführung an das Repertoire des Sängers ist – die unumgängliche Voraussetzung, um diesen Beruf erfolgreich auszuüben –, das wurde mir erst richtig bewusst, als ich selbst anfing zu unterrichten. Es ist mir deshalb eine große Freude, die Schirmherrschaft für das OperAria-Projekt und die vorliegende Repertoiresammlung mit Opernarien für Bariton zu übernehmen. Ich bin davon überzeugt, dass es sich um einen Glücksfall handelt: das aktuellste und vollständigste Rüstzeug für den Traumberuf Sänger.
Do you dream of becoming a professional opera singer? Before the dream comes true, however, there’s a long way to go, and the path is often more zigzag than straight. If you really want to build your professional career on your voice, your body, your memory, then you need a genuine calling and maybe a bit of madness, too. But what you need above all is a dependable guide. I was lucky in that the calling had already soon been laid in my crib. Though I initially saw myself rather sitting in the orchestra pit as a musician before I finally started to realize my wish to be a singer “standing on the boards” that had already meant the world to my parents. But I only scarely knew what a great deal of patience, steadfastness and stamia would be necessary to control my voice and learn the repertoire I needed. I owe it to my teachers who guided me on this path with a steady hand. Many do not have this chance. It’s when I began to teach that I truly became aware of how important a consistent and systematic approach to the repertoire is for a singer: it’s an indispensable precondition to be able to exercise this profession successfully. I thus take great pleasure in assuming the patronage of this OperAria project and of the present repertoire collection with opera arias for baritone. This is definitely a brilliant idea: the most up-to-date and comprehensive know-how – just what the singer needs for his dream job.
Berlin, Frühjahr 2015
Berlin, Spring 2015
Roman Trekel
Roman Trekel
6
Vorwort
Preface
Wer kennt sie nicht als treue Wegbegleiter: die traditionellen Arienalben – manchmal auch nur mühsam daraus zusammengestellte fliegende Blätter – mit einem oft schlecht spiel- oder lesbaren, nicht immer zuverlässigen Notentext. Sie gehörten einfach dazu, leisteten gute Dienste und ersparten aufwändiges Recherchieren in Bibliotheken, auch wenn viele der abgedruckten Arien nicht zur eigenen Stimme passten, sei es, weil das Repertoire zu unterschiedlich zusammengestellt war und lediglich die Einteilung in Stimmlagen berücksichtigte, sei es, weil ambitionierte Herausgeber Partien in einem Band vereinten, die unter sängerischen Gesichtspunkten nicht von ein und derselben Person zu bewältigen sind. Auch die inzwischen weitaus bequemeren Möglichkeiten des Internets boten bislang keine überzeugende Alternativen. Anliegen der vorliegenden Repertoiresammlung mit Opernarien ist es, dem Benutzer einen modernen Wegbegleiter – oder um im Bild zu bleiben, einen systematisch aufgebauten, gut informierten Vokalcoach – an die Hand zu geben, der sich auf der Höhe der Zeit bewegt und den Anforderungen der heutigen Theaterpraxis entspricht. Hauptsächlich zum Gebrauch für Hochschulstudien und Theatervorsingen entwickelt, richtet sich die Repertoiresammlung jedoch nicht nur an Studierende, sondern auch an bereits beruflich tätige Sänger, die ihr Fachrepertoire erweitern möchten oder sich auf einen Fachwechsel vorbereiten. Darüber hinaus dürfte eine schlüssige Bündelung des Vorsingrepertoires, wie sie hier vorgestellt wird, auch für gesangspädagogisch Tätige und alle diejenigen interessant sein, die sich unter dem Aspekt spezifischer Stimmprofile über Besetzungsfragen informieren möchten oder die bei Rollenbesetzungen an Theatern mitzuentscheiden haben. Der vorliegende Band enthält einen repräsentativen Querschnitt durch das dramatische Repertoire für Bariton und ist Bestandteil einer umfassenden Repertoiresammlung von Opernarien für alle Stimmgattungen. Die Einteilung in die Kategorien lyrisch, lyrischdramatisch und dramatisch ist als Orientierungshilfe gedacht; sie gibt die grundlegende Richtung vor, lässt aber genügend Spielraum für die Individualität der verschiedenen Stimm- und Rollentypen und wird deshalb unter Lehrenden wie Theaterpraktikern zunehmend als nützliche Ergänzung zur traditionellen Stimmfacheinteilung verwendet, ohne mit dieser konkurrieren zu wollen. Überschneidungen zwischen den Kategorien und dem jeweils in den Einzelbänden enthaltenen Repertoire lassen sich bei einer so offenen Einteilung wie der hier vorgenommenen natürlich nicht ganz ausschließen. Die Auswahl der Arien aus drei Jahrhunderten des klassischen Opernrepertoires erfolgte nach stimmlichen Kriterien (Umfang, Tessitura, Spezifika, Arientyp) unter Berücksichtigung musikalischer und theaterpraktischer Aspekte (Stilistik, Epoche, Rollentyp, nationale Herkunft). Arien aus Barockopern, die heute zwar ebenfalls zum gängigen Repertoire gehören, aber teils andere Fähigkeiten und weitere Kenntnisse erfordern, wurden in der Regel dabei nicht berücksichtigt.
Everyone knows them as faithful companions on one’s path to vocal mastery; the traditional aria album. Sometimes these albums were simply hastily compiled loose sheets, and their musical texts hard to read or play, and were not always authoritative. They were part of the singer’s training. They were serviceable and saved the singer a great deal of research in libraries, even if many of the arias printed in such anthologies did not suit the singer’s voice. The repertoire often presented a potpourri of vastly contrasting pieces and only took into account the distinction in vocal registers. Other times, ambitious editors compiled into one volume parts which, from a singer’s point of view, were so distant from one another that they could not be mastered by one and the same person. Even the multifarious resources of the Internet have yet to offer any compelling alternatives. The goal of the present repertoire collection of opera arias is to give the user a modern-day, systematically structured companion – or, to stay in character, a knowledgeable, well-informed and upto-date vocal coach who satisfies the demands of present-day theater practice. Although developed mainly for use in collegeor university-level studies and theatrical auditions, the collection does not solely target students, but also singers who are already professionally active and wish to expand their specialized repertoire or prepare for a change of voice range. Moreover, a wellordered conflation of the audition repertoire, as presented here, might also be interesting to anyone involved in vocal pedagogy and to all who wish to be knowledgeable about specific vocal profiles for casting-related matters, including those responsible for the casting of theatrical roles. The present volume contains a representative cross-section of the dramatic repertoire for baritone and forms part of a comprehensive repertoire anthology of opera arias for all vocal genres. The subdivision into the lyric, lyric-dramatic and dramatic categories is conceived as a means of orientation; it suggests the basic direction, but leaves enough room to showcase the individuality of the various types of voices and roles. This is why it is increasingly seen as a valuable supplement to the traditional “Fach” specification used by teachers and theatrical casting professionals, without seeking to compete against this traditional vocal division. Obviously, an overlapping of the categories and repertoire contained in the individual volumes cannot always be precluded on account of the very supple division that we have made here. The selection of arias from three centuries of classical opera repertoire was made according to vocal criteria (range, tessitura, specifics, type of aria), while taking into account practical aspects of a musical and theatrical nature (style, era, role type, national provenance). Arias from Baroque operas which are commonly found in today’s repertoire but sometimes call for very different qualities and additional knowledge, were as a rule not included in this selection.
7
Meist, aber nicht immer, deckt sich der Grundcharakter der ausgesuchten Arien mit demjenigen der gesamten Partie. In Fällen, wo die stimmlichen Anforderungen von Einzelarie und Gesamtpartie auseinanderklaffen, wird darauf eigens hingewiesen, um der Gefahr stimmlicher Überforderung vorzubeugen. Ausgewählt wurden sowohl gängige Vorsingarien wie auch schwer oder nur in unzulänglichen Ausgaben zugängliche Raritäten sowie Arien der klassischen Moderne des 20. Jahrhunderts, die zumeist aus urheberrechtlichen Gründen in traditionellen Arienalben fehlen, inzwischen aber Eingang in die Spielpläne gefunden haben. Damit enthält diese Repertoiresammlung neben den unverzichtbaren klassischen Vorsingarien für Theatervorsingen eine breit gefächerte Auswahl an Arien für Vortragsabende, Konzerte, Opern-Recitals, mit dem Studierende wie Ausübende ihre stimmlichen und gestalterischen Fähigkeiten zeigen können. Der Notentext der Arien basiert auf Ausgaben, die in der Bühnenpraxis als Standard gelten und die größte textliche Zuverlässigkeit bieten. Die Klaviersätze wurden entweder neu erarbeitet oder auf der Grundlage bewährter Klavierauszüge mit dem Ziel revidiert, eine partiturnahe klangliche Realisierung bei möglichst einfacher Spielbarkeit zu ermöglichen. Dem Zweck entsprechend mussten Arien gelegentlich gekürzt (z. B. orchestrale Vor- oder Zwischenspiele) oder praktikable Schlüsse ergänzt werden (z. B. in weiterführenden, offenen Arien und Szenen). Die Kommentare zu den Arien enthalten Informationen zu Komponist, Librettist, Werk, Tonumfang und zu eventuellen Besonderheiten, wie Fassungs- oder Besetzungsfragen einschließlich einer kurzen Inhaltsangabe, die die dramatische Grundkonstellation andeutet, in der die jeweilige Arie im Handlungskontext der Oper steht. Hinzu kommt eine Einschätzung der Arie aus sängerischer Sicht als Empfehlung des Praktikers von Bühne und Hochschule, in die neben meinen eigenen Erfahrungen wertvolle Ratschläge vieler Sängerkolleginnen und -kollegen eingeflossen sind. Schließlich enthält der Band eine CD-ROM mit den Arientexten in der Originalsprache von Muttersprachlern gesprochen als „Phonetik-Assistent“ (Audiodateien mp3), sowie deutsche und englische Übersetzungen (Textdateien pdf). Dem Bund Deutscher Gesangspädagogen und einer Reihe von Lehrenden der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover sei ganz herzlich für fachlichen Austausch und kollegialen Rat gedankt. Ebenso danken möchte ich dem Tonmeister Dirk Austen und den Studierenden, die an der CD-Aufnahme mitgewirkt haben, sowie allen, die beim Übersetzen und Korrekturlesen halfen: Roger Clement (englisch), Jutta Eckes (italienisch), Sabine Wehr-Zeller (französisch), Reinhard Schmiedel (russisch), Diane Ackermann für die dramaturgische Mitarbeit, Christian Rudolf Riedel für die Erstellung und Revision der Klavierauszüge, das genaue, sachkundige Lektorat und sein unermüdliches Engagement bei der Koordinierung aller am Gelingen der Ausgabe Beteiligten und schließlich dem Verlag Breitkopf & Härtel, der die Ausgabe erst möglich gemacht hat.
Generally, but not always, the basic character of the aria in question reflects that of the entire part. In cases where the vocal demands of the individual aria diverge considerably from those of the overall role, this will be pointed out specifically in order to banish the danger of overtaxing the voice. We have chosen wellknown audition arias as well as rarities that are otherwise inaccessible, or accessible only in unsatisfactory editions, along with arias from the 20th-century’s “classical modernity” that are missing in traditional aria albums, usually for copyright reasons, but which have since found their way into the operatic repertoire. Thus next to the indispensable classical arias for stage auditions, this anthology contains a vast selection of arias for recitals, concerts and opera soirées with which students and professionals can let their vocal and interpretative talents shine. The musical text of the arias is based on editions that are considered as standard in stage practice and offer the most authoritative texts. The piano parts were either newly written or revised on the basis of proven piano-vocal scores with the aim to achieve a transposition of the original sound that is as faithful to the score as possible, while remaining easy to play. To this end, we have had to occasionally abridge some arias (e. g. orchestral preludes or interludes) or supplement them with practicable endings (e. g. in open arias and scenes that lead immediately into another musical section without a break). The comments on the arias provide information on the composer, the librettist, the work, the range and, if deemed necessary, on peculiarities such as matters of versions or casting. Also included is a short synopsis of the contents which illuminates the basic dramatic constellation in which the respective aria is embedded in the context of the opera’s plot. In addition, there is an evaluation of the aria from the singer’s point of view as a recommendation from a practitioner of the musical stage and of musicology; in addition to my own experience, valuable advice from many singer colleagues has also been incorporated here. Finally, the volumes also feature a CD-ROM with the aria texts in the original language spoken by native speakers as “phonetic assistant” (audio files mp3), as well as German and English translations (text files pdf). We wish to extend our most cordial thanks to the Bund Deutscher Gesangspädagogen and several teachers at the Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hanover for rewarding professional exchanges and collegial advice. I would also like to thank the sound engineer Dirk Austen and the students who took part in the CD recording, as well as to all who helped with the translations and proofreading: Roger Clement (English), Jutta Eckes (Italian), Sabine Wehr-Zeller (French), Reinhard Schmiedel (Russian), Diane Ackermann for her dramaturgical collaboration, Christian Rudolf Riedel for the production and revision of the piano-vocal scores, his precise and expert editing, and his tireless commitment as coordinator of all who contributed to the success of the edition. We are also grateful to the publisher, Breitkopf & Härtel, without whom there would be no such collection at all.
Hannover, Frühjahr 2015
Hanover, Spring 2015
Peter Anton Ling
Peter Anton Ling
8
1 Ha, welch ein Augenblick Fidelio
Ludwig van Beethoven
Allegro agitato
cresc.
5
PIZARRO
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Ha!
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8
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10 II
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Edition Breitkopf 8879
© 2015 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden
9 13
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41
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Won
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3
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Schon
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Leseprobe
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3
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Leseprobe ist mein,
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119
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der Sieg
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2 Schweig, damit dich niemand warnt! Der FreischĂźtz Moderato
Schweig!
Schweig,
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da mit dich niemand warnt,
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8
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Carl Maria von Weber
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3 Wo berg’ ich mich? / Schweigt, glüh’nden Sehnens wilde Triebe Euryanthe
Carl Maria von Weber
Allegro con fuoco ( = 92)
*
Recit. LYSIART
5
Wo
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a tempo
wie der?
12
berg’ ich mich? Wo fänd’ich Fas sung
Leseprobe
Recit. Ha!
a tempo
Tol ler Fre vel wahn, du warst es ja, der sie als leich te Beu te
sah!
* Vorspiel zwischen T. 2/3 um 33 Takte gekürzt. / Introduction shortened by 33 measures between mm. 2/3. Breitkopf EB 8879
Ihr
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Recit.
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Fel sen, stürzt auf mich her nie der,
du
Wi der hall, ruf’ nicht das Ach des hoff nungs lo sen Stre bens
18
nach!
Nie
wird
sie
mein!
O ew’
ger Qua len
Hy
der.
23
Leseprobe
Andante con moto ( = 66) 29
Schweigt, glüh’n den Seh nens wil de Trie be,
ihr Au ge
sucht den Him mel nur.
dolce
35
ihr
wohnt Un schuld, An
mut, Lie be,
ganz Wahr heit
Breitkopf EB 8879
ist
sie, ganz Na tur.
In
21 41
Schweigt, wil de Trie be,
schweigt, wil de
Trie be,
ihr Au ge sucht den Him mel nur,
47
ihr Au ge sucht den Him mel nur.
In ihr wohnt Un schuld,
An mut, Lie be,
ganz ist sie
52
Wahr heit, ganz Na tur,
ganz Na
tur.
Schweigt, glßh’n den Seh nens wil de Trie be,
Leseprobe
58
ihr Au ge
sucht den Him mel nur, ihr Au ge sucht den Him
mel
nur.
64
Was
soll mir fer ner Gut und Land?
molto legato
Breitkopf EB 8879
Die Welt ist
22 69
arm und ö de oh ne
sie!
Mein ih re Huld?
Mein wird sie nie!
Ver
75
giss,
81
Un
se li ger!
Allegro ( = 160)
Ent flieh!
liebt
ihn!
Recit. Und er soll
te
le ben?
Ich schmach tend
Leseprobe a rigore
85
be ben?
90
Sie
Im
Stau
be
a tempo
Sieg ihm zu
ge steh’n?
Recit.
nein!
a tempo
Er darf nicht le ben,
ich mord’ ihn un ter tau send
Breitkopf EB 8879
Weh’n!
O
Recit.
Doch,
23
a tempo
94
Höl
le!
Du kannst sie mir auch nicht
ge
ben;
sie
liebt
Andante con moto 98
( = 80) ihn!
Ich muss un ter geh’n! 6
ten.
6
105
So
Leseprobe
107
weih’
ich
mich
den
109
Rach’
ge
wal
Breitkopf EB 8879
ten,
sie
24 111
lo
cken
mich
zu
113
schwar
zer
Tat!
Ge
115
wor
fen
ist
des
Leseprobe
117
Un
heils
Saat,
der
119
To
des
keim
Breitkopf EB 8879
muss sich
ent
25 121
fal
ten.
Vivace feroce ( = 132)
123
Zer
trümm’ re,
zer trümm’ re,
schö
nes
Bild,
zer trümm’ re,
zer
129
trümm’ re,
schö
nes Bild!
Fort,
letz ter,
sü
ßer
Leseprobe
135
Schmerz,
fort,
letz
ter, sü
ßer, sü
ßer Schmerz, fort,
letz
ter,
sü
ßer
141
Schmerz!
Nur sein
Ver
Breitkopf EB 8879
der
ben,
nur
26 147
sein
Ver
der
ben
füllt
die
Brust!
Nur
153
sein
Ver der ben,
sein
Ver der ben,
nur sein Ver
der ben,
159
nur sein Ver der ben,
nur sein
Ver
der
ben,
sein
Ver
Leseprobe
165
der
ben
füllt
die
Brust,
sein
Ver der
ben füllt
die Brust,
sein Ver der ben füllt die
171
Brust,
nur
sein
Ver
Breitkopf EB 8879
der ben
füllt die
Brust!
27 179
Zer trümm’ re,
zer trümm’ re,
schö
nes Bild,
zer trümm’ re,
zer
186
trümm’ re
schö
nes Bild!
Fort,
letz ter, sü ßer Schmerz, fort,
letz ter, sü ßer
192
Schmerz,
letz
ter,
sü
ßer
Schmerz!
Nur
sein
Ver
Leseprobe
199
der ben,
nur
sein
Ver
der ben,
nur sein
Ver der ben,
sein
Ver
205
der ben,
nur
sein
Ver der
Breitkopf EB 8879
ben
28 210
fĂźllt
die sturm be weg
der ben,
nur
te Brust,
nur sein
Ver der ben,
sein
Ver
216
sein
Ver der
ben
221
fĂźllt
die sturm be weg
te Brust,
die
sturm be weg
Leseprobe
226
sturm
be weg
te Brust, die sturm be weg
231
Breitkopf EB 8879
te
Brust!
te
Brust,
die
29
4 An jenem Tag Hans Heiling Heinrich Marschner
Allegro non troppo ( = 132)
con affetto
HANS HEILING
An
je
nem Tag,
da
du
mir
4
Treu
e ver
spro
chen,
als ich in
Wonn’
und
Leseprobe
7
dei
nen Fü
ßen
rang,
da,
ja
Schmerz
zu
da,
da ist in
cresc.
12
mei
ner
Brust
der
Mor gen an
ge bro chen,
ge
stillt,
ge
cresc.
Breitkopf EB 8879
30 17
stillt
zum
er
sten Mal war
mei
ner
See
le Drang, ge stillt zum
22
er sten Mal war mei
ner
See
le
Drang.
Aus trĂź ber,
28
freu den lo
ser
Nacht
bin ich zum
hel len
Le ben
da
er
Leseprobe
33
wacht.
3
3
3
3
Du,
ja
du
38
hast Ăź ber
schweng
lich
Breitkopf EB 8879
se
lig
mich
ge
31 43
macht,
ja
du hast
Ăź
ber
schweng lich
se
lig,
48
ja
se
lig mich ge
macht!
3
3
3
3
cre
53
scen
59
do
Leseprobe
Andante espressivo (innig, doch mit heimlicher Drohung)
O lass die Treu
e
nie mals wan
ken,
o lass die
62
Treu
e
nie
mals wan
ken,
Breitkopf EB 8879
halt fest die
Lie
be
in dei nem
32
Più agitato 65
(heftiger)
Her
zen,
in dir nur le
be ich, in dir
nur
le
be ich!
Ich lie be
68
dich
so oh ne Schran
ken,
ich
lie
be dich
so oh
ne
71
Schran
ken,
ich lie be
dich
mit tau send Schmer
zen,
mit
cresc.
Leseprobe
74
Höl
len qua len lieb’ ich
stringendo il tempo
(argwöhnisch und immer heftiger)
dich!
Könntest du
je von mir
dim.
77
las
sen,
könn te
je dein Herz er kal
cresc.
Breitkopf EB 8879
ten?
Weh
uns bei den
33
Allegro 80
dann!
Weh!
Schon bei dem Ge dan ken
cresc.
83
fas
sen mich
die fins tern Ge
wal
ten,
trei
ben zu
87
gräss
li cher Ra
che mich an!
cresc.
Leseprobe
92
Schon
bei dem Ge dan
ken
fas sen mich die fins tern Ge wal
ten,
cresc.
96
ben
zu
gräss li cher Ra che mich an.
dim.
Breitkopf EB 8879
trei
34
rit.
101
a tempo Ich lie be dich
mit
blu
ten dem
107
Her
zen,
ich lie
be dich
mit
end
lo
sen Schmer
zen, ich
cresc.
112
lie
be dich mit blu
cresc.
ten dem Her
zen, mit
end
lo
Leseprobe
sen
sempre piĂš agitato
117
Schmer
zen,
mit Arg
wohn und Ban gen,
mit
ra
sen dem Ver lan
gen, mit
cresc.
122
ra
sen dem
Ver lan gen,
ich
lie
be dich mit Arg wohn
cresc.
Breitkopf EB 8879
und
Ban gen,
mit
35
accel. poco a poco 127
ra
sen dem Ver
lan
gen,
ich
lie
be dich
mit
blu
ten dem
dolce
132
Her
zen,
mit end lo sen Schmer
zen,
mit
Arg
wohn und
cresc.
137
Ban
141
gen,
gen,
mit
ra
sen dem,
mit ra
sen dem Ver
lan
Leseprobe so lieb’ ich dich,
so,
ja
so
ad lib.
lieb’
colla parte
146
Molto Allegro dich!
*
* Schluss zwischen T. 148/149 um 23 Takte gekĂźrzt. / Closing section shortened by 23 measures between mm. 148/149. Breitkopf EB 8879
ich
36
5 Die Frist ist um Der fliegende Holländer Richard Wagner
Sostenuto ( = 50)
6
6 6
6
HOLLÄNDER Recitativ lento
5
a tempo
Die Frist ist um,
und 6 6
9
Recitativ
a tempo
a ber mals ver stri
chen sind sie
ben Jahr’:
Voll 6
Leseprobe 6
più moto
11
Ü
ber druss
wirft mich das Meer
ans Land.
Ha!
cresc. 6
6
13
Stol
zer O
ze an!
In kur zer Frist
6
6 Breitkopf EB 8879
sollst du
mich wie
der
37
Recitativ
più moto 15
tra
6
gen!
Dein Trotz
ist beug sam,
doch e
wig mei ne
6
6
18
Recitativ lento
sostenuto
Qual!
Das Heil, das auf dem Land ich su che, nie werd’ich es
Recitativ
allegro ( = 80)
22
fin
den!
6
des Welt meers
ten, bleib’ ich ge
ten.
6
6
Recitativ
25
Flu
Leseprobe 6
allegro
Euch,
treu,
3
più lento
bis eu re letz te Wel le sich bricht 6 6 6 6
6
6
28
Recitativ
a tempo
und eu er letz tes Nass ver siegt!
Breitkopf EB 8879
38 32
Allegro molto agitato ( = 80)
35
cresc.
39
Wie oft
in
Mee
res tiefs
Leseprobe
ten Schlund
un poco rit.
43
stürzt’ ich
voll Sehn sucht mich hin
ab:
Doch, ach!
den
Tod, ich fand
ihn
più
47
a tempo nicht!
Da, wo
der
Schif
Breitkopf EB 8879
fe furcht
bar Grab,
trieb
poco riten.
39
a tempo
51
mein Schiff ich zum Klip
pen
grund,
doch ach! mein
Grab, es schloss sich nicht!
più
dolce
56
Ver
höh
nend
droht
in
wil
ich
dem Pi
59
ra
ten,
dem
Leseprobe
62
Kamp
fe
hofft’
ich
Tod:
„Hier,“
65
rief
.
ich,
„zei
ge
dei ne
Ta
ten!
Von
40 69
Schät
zen
voll
sind Schiff und Boot!“
Doch, ach!
des
più
75
Meers bar
bar’ scher Sohn
schlägt bang
das Kreuz
und
flieht
da
von!
82
Wie
86
tiefs
oft
in
Mee
res
Leseprobe ten
Grund
stürzt’
ich voll
Sehn
sucht
cresc. poco a poco
90
mich
hin
ab!
Da,
più cresc.
Breitkopf EB 8879
wo der
Schif
fe furcht
bar
41 94
Grab
trieb mein Schiff
ich
zum
Klip
pen
grund:
pi첫
pi첫
98
nir
gends ein
Grab!
nie
mals
Dies der Ver damm nis
Schreck ge
bot,
Leseprobe dim.
a tempo
113
damm nis
Schreck
ge bot!
pi첫
pi첫
(Er richtet seinen Blick gen Himmel.)
Breitkopf EB 8879
Tod!
riten.
con portamento
106
118
der
dies
der Ver
42 127
Maestoso ( = 66)
Dich
fra
ge
ich,
ge pries’ ner En
gel Got
tes,
der
mei
nes
133
Heils
Be din gung mir ge wann,
war
ich Un sel’
ger Spiel werk dei nes Spot tes,
sempre
140
als
die
Er lö
147
Got
tes,
sung du mir zeig test an?
Dich fra
ge ich,
ge
Leseprobe der
mei nes Heils
Be
din gung mir ge wann,
die
Er lö
war
pries’ ner En gel
ich
Un sel’
154
Spiel werk dei
nes Spot tes,
als
sung
du
mir zeig test
an?
cresc.
Breitkopf EB 8879
ger
43 161
un poco più moto ( = 76) Ver geb’
ne
Hoff nung!
3
3
6
6
6
3 3
164
Furcht
169
bar eit ler Wahn!
Um
ew’ ge Treu auf Er
den
Feroce ( = 69)
tan!
Leseprobe 3
6
6
172
più
Molto passionato ( = 84) 181
cresc.
Breitkopf EB 8879
ist’s
ge
44 186
Nur ei
ne Hoff
nung
191
soll
mir blei
stehn:
so
ben,
nur
ei
der
Er
ne un
er
schüt
tert
196
lang
de
Keim’ auch
trei
ben,
so muss sie
Leseprobe
202
Tag
doch zu grun de gehn!
des
207
rich
tes!
Jüngs
Breitkopf EB 8879
ter
Tag!
Ge
45 con portamento
212
Wann brichst du an
in
mei
ne Nacht?
cresc.
217
Wann
drĂśhnt
er,
der
Ver nich tungs schlag,
222
mit dem die Welt
230
al
le
zu sam men kracht?
Wann
Leseprobe To
ten auf
er stehn,wann al
le
To
ten auf
er
piĂš molto cresc.
236
stehn,
dann wer
de
ich
in Nichts
cresc.
Breitkopf EB 8879
ver gehn, dann wer de
46 con portamento
242
ich
in Nichts
ver gehn,
wann
al
le
To ten
auf
piĂš
249
stehn,
dann wer de
ich
in Nichts ver gehn,
in
Nichts
256
ver gehn!
Ihr 6 6
cresc.
6
6
Leseprobe stringendo
261
Wel
ten,
en
det
eu
ren
Lauf!
Ew’
268
ge
.
Ver nich
tung,
nimm
mich auf!
er
47
6 Abendlich strahlt der Sonne Auge Das Rheingold
Mäßig bewegt
Richard Wagner
3
dim.
4
WOTAN A
bend lich
strahlt
der Son
ne
più dim.
6
6
6
7
Au
ge;
in
präch
ti
ger
3
6
3
Leseprobe 6
❉
9
Glut
prangt
glän
❉
zend
die
3
3
❉
11
Burg.
❉
In
3
6
12
❉ Breitkopf EB 8879
des
48 14
Mor
gens Schei
ne
mu
tig
er
schim
mernd,lag
sie
3 3
dim.
3
piĂš
17
her
ren los,
hehr
ver
lo ckend
vor
3
20
mir.
Von
gen bis
Mor
Leseprobe
3
sempre
23
A
in
bend,
Mßh’
und
Angst,
nicht
3
26
won
nig
ward
sie
ge
won
nen!
3
dim.
.
3
3
49 29
Es naht
die Nacht:
vor ih rem Neid
cresc.
34
(wie von einem großen Gedanken ergriffen, sehr entschlossen)
3
bie te sie Ber gung nun.
molto energico
molto cresc.
cresc.
39
So
grüß’ ich die Burg,
si
cher vor Bang’
und
Grau’n!
Leseprobe
cresc.
43
(Er wendet sich feierlich zu Fricka.)
Fol
ge mir,
Frau!
dim.
47
Wal
hall
woh
ne
più
mit mir!
non legato, ma ben tenuto
Breitkopf EB 8879
3
In
50
7 Leb’ wohl, du kühnes, herrliches Kind Die Walküre
Richard Wagner
Sehr bewegt
WOTAN Leb’
wohl,
du
3 3
5
küh
herr
nes, 3
li ches Kind!
Du
mei
nes
3
3
3
meno
più
Leseprobe
9
Her
zens
hei
ligs ter Stolz! 3
Leb’
3
3
3
cresc.
3
❉
13
wohl!
Leb’
wohl!
3
3
3
3
❉
❉ Breitkopf EB 8879
51 16
Leb’
wohl!
dim.
❉
❉
19
(sehr leidenschaftlich)
Muss
ich dich ten.
3 3
più
22
mei
den
und 3
darf
nicht
min
nig
ten.
ten.
mein 3
Gruß dich
ten.
3
grü
ßen;
sollst
du nun nicht
3 3
mehr
ten.
3
3
3
3
cresc.
Leseprobe
26
mehr
ne
ben mir
ten.
ten. 3
3 3
30
rei
ten,
noch 3
Met
beim Mahl
mir
ten. 3
cresc.
.
rei
chen; 3
3 3 3
3 dim.
3
52 33
muss
ich ver
lie
espress.
ren
dich,
chen de 3
ten.
ten.
3
3
37
la
du 3
cresc.
ten.
3
be,
ten.
3
3
die ich lie
Lust
mei nes 3
ten.
Au
ges:
ein
ten. 3
3
molto cresc. 3
3
6
3
â?‰
41
bräut
li ches Feu
er
soll
dir nun bren
nen,
wie
8
Leseprobe 5
43
5
nie
ei ner Braut
5
es ge brannt!
5
5
45
Flam
men de
Glut
5 5
cresc.
5
5
Breitkopf EB 8879
5
53 47
um
glü
he den
Fels;
mit
8
5 5
più
5
49
zeh
ren den Schre
cken
scheuch’
es den Za
gen;
8
51
der
Fei
ge
flie
he Brünn
hil des
Fels!
Leseprobe più
55
dim.
❉
Etwas langsamer Denn
sempre
Ei
ner nur
frei
e die Braut,
der
dim.
poco riten. 60
frei
er
als
ich,
der
❉ Breitkopf EB 8879
Gott!
54
8 Der Augen leuchtendes Paar Die WalkĂźre Langsam
Richard Wagner
WOTAN Der
Au
gen
leuch
ten des
4
Paar,
das
oft
ich
lä
chelnd ge
kost,
wenn
sempre
3
Leseprobe
7
Kam
pfes lust ein Kuss
dir
lohn
3
3
3
te,
wenn kin
3
disch lal
3
lend der
3
3
9
Hel
den Lob
3
von hol
3
den Lip pen dir
3
3
floss:
die ser
cresc.
Breitkopf EB 8879
55 11
Au
gen strah
len des Paar,
das
oft
im Sturm
mir ge
14
glänzt,
wenn
Hoff
nungs seh
3
16
nen das Herz
3
Leseprobe
nach Wel
3
3
ten won ne mein Wunsch
3
3
3
3
3
3
seng te,
mir
ver lang te
3
aus wild
3
we
3
ben dem
3
cresc.
3
dim.
poco rall.
18
Ban gen:
zum
3
letz
ten
Mal
più
letz’
es mich heut’
mit des
sempre
3
3
Breitkopf EB 8879
56 21
Le
be woh
les
letz
tem
Kuss!
Dem glück
licher’n
3
dolce
3
24
Man
ne
glän
ze sein Stern:
dem
un
se
li
gen
cresc.
27
Leseprobe
Ew’
gen
muss
es
dim.
schei
dend sich schlie
ßen.
più
30
Denn so
kehrt
espr.
3
❉
Breitkopf EB 8879
der
Gott
sich
dir
ab,
so
57 35
küsst
er die
Gott
heit
von
dir!
dolcissimo
9 Wie duftet doch der Flieder Die Meistersinger
Richard Wagner
Sehr mäßig
sehr weich
gedehnt dolcissimo
7
Leseprobe
HANS SACHS (sehr zart) Wie duf
tet doch
der
Flie
der
so mild,
so stark
und voll!
(sehr zart)
12
Mir
löst es weich die Glie
der,
dolce
will,
dass ich was sa
gen soll.
3
Breitkopf EB 8879
58 17
Etwas gedehnter
Erstes Zeitmaß (etwas zurückgehalten) (sehr leise)
molto rall.
Was gilt’s, was ich dir
sa gen kann?
più
dolce
Immer
Lebhafter
22
arm
Bin gar ein
ein
fäl tig’ Mann!
3
Soll mir die Ar beit nicht schmecken, gäbst, Freund, lie ber mich 6
26
bewegter
frei:
3
tät’ bes ser, das Le
der zu stre cken,
und
ließ’
al le Po e te
3
29
Lebhaft
Leseprobe 3
(Er nimmt heftig und geräuschvoll die Schusterarbeit vor.)
rei!
❉ 33
(Er lässt wieder ab, lehnt sich von Neuem zurück und sinnt nach.)
dim.
più
Breitkopf EB 8879
59
poco rall.
37
più
❉ 42
❉
Sehr mäßig Und doch,
sehr zart
’s will halt nicht geh’n,
dolce
47
3
3
ich fühl’s und kann’s nicht ver steh’n,
kann’s nicht be hal ten,
doch auch nicht ver
3
50
immer breiter
ges sen;
3
Leseprobe rall.
3
und fass ich es ganz,
kann ich’s nicht mes sen!
Sehr breit
Doch wie wollt’ ich auch
3
3
poco a poco cresc.
molto cresc.
Mäßig langsam
53
mes
sen,
was un
er 3
3
mess 3
lich mir
schien. 3
3
dim.
Breitkopf EB 8879
dolce
60 3
56
3
Kein’ Re gel
woll
te da
pas sen,
und war doch kein Feh
ler
3
dolce
59
cresc.
Ein wenig belebend
3
drin.
Es klang 3
3
so alt
und war doch so 3
3
3
dolce
espressivo
3
3
3
3
3
3
3
62
Leseprobe
neu
wie
Vo
gelsang im sü ßen Mai!
3
6
3
poco cresc.
3
3
più
3
3
3
3
3
65
Wer
ihn hört
und wahn
3
be tört 3
sän 3
3 3
ge dem Vo 3
gel 3
poco cresc. 3
3
3
Breitkopf EB 8879
3
3
61
poco accel.
68
nach,
dem brächt’es Spott und Schmach: 3
5
3
3
3
dolce
3
molto cresc.
cresc. 3
3
3 3
71
Sehr breit
Len
3
zes Ge bot,
die
sü
ße
Not,
die legt’ es ihm
in die
3
dim. 3
❉ 76
Mäßig bewegt
Brust:
Leseprobe nun
sang
er,
wie
dolce
80
musst’,
und
wie er musst’,
Breitkopf EB 8879
so
konnt’ er’s,
er
62
Etwas belebend
84
das
merkt’ ich
rall.
ganz be
son
ders.
cresc.
89
più
Mäßig
(sehr zart)
Dem
3
3
3
3
3
Vo
gel, der heut’ sang,
dolce
3
3
Schna bel hold
3
ge
3
wach
3
sen;
3
97
fiel er doch
3
3
Leseprobe
93
Hans
Sach
dem war der
sen!
Breitkopf EB 8879
3
macht’ er den Meis tern bang,
3
3
gar wohl ge
63
10 Wahn! Wahn! Überall Wahn! Die Meistersinger Mäßig
Richard Wagner
HANS SACHS Wahn! Wahn!
Ü
ber all
dolce
7
Streng im Zeitmaß
Wahn!
10
fin den,
Wo hin ich for schend blick’
in Stadt- und Welt chro
nik,
den Grund mir auf
zu
Leseprobe
wa rum gar bis aufs Blut
die Leut’ sich quä len und schin den in un nütz tol ler Wut?
espr.
14
3
Hat kei ner Lohn
noch Dank
da von:
in Flucht ge schla
gen wähnt er zu ja
poco cresc. 3
Breitkopf EB 8879
gen;
64 18
hört nicht sein ei
gen Schmerz ge kreisch,
wenn er sich wühlt ins eig ne
Fleisch,
wähnt
più cresc.
dim.
22
kräftig
Lust sich
zu er
zei gen!
Wer gibt den Na men an?
’s ist halt der al te
più
27
Leseprobe
Wahn, ohn’ den nichts mag ge sche hen, ’s mag ge hen o marcato
der ste hen!
Steht’s wo im
3
dolce
3
31
Lauf,
er schläft
nur neu
e Kraft sich
gleich wacht er auf,
dann
3
3
più
an:
cresc.
Breitkopf EB 8879
3
3 3
65 34
Etwas beschleunigend
schaut, wer
ihn be
Ruhig, wie zuvor poco rall.
meis
3
3
tern kann!
3
espress.
38
a tempo Wie
marc.
fried sam
treu
er
stacc.
3
3
3
Leseprobe
42
Sit ten
ge
sempre
trost
in Tat
und
Werk,
liegt
nicht in
Deutsch lands
e stacc.
dolce espress.
46
Mit
dolce
ten
mein
lie
bes
cresc.
Breitkopf EB 8879
NĂź
ren
66
Sehr breit
50
berg!
ben tenuto
più cresc.
54
Etwas weniger breit Doch ei nes A
bends
spat,
ein
Un
zu ver
più
dim.
58
glück
Immer etwas beleben
hü
ten staccato
Leseprobe bei
ju
gend hei ßen Ge
mü
ten,
ein
Mann
weiß sich nicht
staccato marc.
poco cresc.
3
3
62
Rat,
ein Schus ter in sei nem
La den
Immer lebhafter
zieht an des Wah nes Fa den:
wie
3
Breitkopf EB 8879
67 65
bald
auf
Gas
sen und Stra
ßen
fängt
der
da
an
zu
poco cresc. 3
68
ra
sen!
71
Mann,
Weib,
Ge
sell’
und Kind
Leseprobe
sich da an
wie
toll
und
blind;
fällt
und
più
74
Noch mehr belebend
will’s
der Wahn
ge seg nen,
nun
muss es Prü
gel reg nen,
mit Hie ben, Stoß’
staccatissimo
cresc.
Breitkopf EB 8879
und
68 79
Dre schen
den Wu
tes brand
zu
lö schen.
Gott
weiß,
wie das ge
6
più
6
83
schah?
3
dolcissimo 6
6
6
86
Ein
Ko
bold
half
wohl da:
ein
Leseprobe
89
Glüh wurm fand
sein Weib
chen nicht!
Der
staccato scherzando
92
hat
den Scha den an
ge richt’.
8
Breitkopf EB 8879
69 zart 96
Der
Flie
der war’s:
Jo
han
8
sempre staccato e scherzando
poco rallentando
100
nis
nacht!
Nun a
ber
8
più
105 Sehr breit
kam
Leseprobe
Jo han nis
tag!
8
più
molto cresc.
Jetzt 3
3
dim.
3
3
110
Etwas weniger breit, gemächlich
schaun wir, wie Hans Sachs es macht, dass
er den Wahn fein len ken
kann,
ein
ed
dolce
espress.
Breitkopf EB 8879
ler’
70 115
Werk
zu
tun:
denn lässt er uns nicht marcato
ruhn,
selbst
hier
in Nü ren
dolce
120
berg,
so
sei’s
um
sol
che Werk’,
die
sel
ten vor ge
dolce
poco cresc.
staccato cresc.
125
mei
nen
Leseprobe Din
gen
und
nie
ohn’ ein’ gen Wahn
dolce
poco cresc.
molto riten.
131
ge
lin
gen.
più
dim.
3 Breitkopf EB 8879
71
11 Wehvolles Erbe Lebhaft
Parsifal
Richard Wagner
3
cresc. 3
3
AMFORTAS
4
Weh
vol
les
Er
be, dem
3
3
8
ich
ver
fal
3
3
len,
ich,
einz’
ger
Sün
der un ter
3
Leseprobe ❉
12
al
len,
des
höchs
ten
Hei
lig tums
zu pfle
❉
gen,
auf
cresc. dim. 3
3
Etwas zurückhalten
16
Rei
poco
ne
her
ab
zu fle
dim.
Im Zeitmaß
hen sei nen Se
gen!
cresc.
3 Breitkopf EB 8879
3
72 19
O
Stra
fe!
Stra
3
fe oh
ne 3
3
cresc.
3
3 3
22
glei chen
des, ach!
ge
kränk
ten Gna
den
3
3
dim.
3
3 6
Leseprobe
Langsamer werdend
25
rei
chen!
3
3
più
3
3
30
Sehr mäßig Nach
ihm,
nach
sei
nem Wei
3
he 3
3
Breitkopf EB 8879
gru
ße, 3
73 34
muss
sehn 3
3
lich mich’s
ver lan
gen;
aus 3
3
tiefs
ter
3
più
3
3
38
See
le
Hei
les
bu
ße
zu
ihm
3
3
cresc.
3
3
Immer langsamer
42
muss
ich
ge
lan gen.
Die Stun de naht:
ein
Leseprobe più
46
Licht strahl senkt sich auf das hei
li
ge Werk:
die Hül
le
dim.
50
Sehr langsam
fällt.
(vor sich hinstarrend)
3
Des Weih
ausdrucksvoll
Breitkopf EB 8879
ge fä
ßes gött
li cher Ge halt
er
74 54
glüht
mit leuch
ten der Ge walt;
durch
zückt
von se ligs ten Ge nus
ses
ausdrucksvoll
❉ 3
57
Schmerz, des hei ligs ten Blu
tes Quell
fühl’
ich
sich
gie
ßen in mein Herz:
dim. 60
Allmählich etwas belebter
3
des eig’ nen sün di gen Blu tes Ge well’
in
wahn sin ni ger Flucht muss mir
poco cresc.
3
3
64
Leseprobe
rück dann flie ßen,
in die Welt der Sün
zu
den sucht mit wil
der Scheu
3
sich er gie ßen; 3
67
von Neu
em sprengt es das Tor, 3
dar aus es nun strömt 3
poco cresc.
Breitkopf EB 8879
3
her vor, 3
hier durch die
75 70
Wun de,
der sei
nen gleich,
ge schla
gen von des sel ben Spee
res Streich,
cresc.
Gedehnt und breit
3
73
der dort
dem Er lö
ser
die
Wun
de
stach,
aus 3
dim.
3 3 3
3
75
Leseprobe
der mit blut’ gen Trä
nen
der Gött
li
che weint’
ob
3
più
der
3 3
3
77
Mensch
heit
Schmach
in
Mit
leids
hei
li
3
3
dim.
3 3
Breitkopf EB 8879
gem
76 79
Wieder belebend
Seh nen
und aus der nun mir,
an hei ligs ter Stel le,
dem
3
3
82
Pfle
ger gött
lichs ter
Gü
ter,
des Er
lö
sungs
bal
sams
cresc. 3
85
Immer lebhafter
Hü
Leseprobe
ter,
das hei
ße
Sün den blut
ent
quillt,
e wig er
3
3
❉ 89
neut aus des Seh nens Quel le,
das, ach!
kei ne Bü
ßung je mir stillt!
Er 3
cresc.
Breitkopf EB 8879
77 93
bar
men!
Er bar
men!
3
più
97
Wieder zurückhaltend und gedehnt
Du
All
er
molto cresc.
101
Nimm
bar mer!
ach,
Er
bar
men!
cresc.
dim.
Leseprobe mir mein Er be,
schlie ße die
Wun
de,
dass
dim.
105
hei
lig
ich
ster
be,
rein
più
Breitkopf EB 8879
Dir
ge sun
de!
78
12 Mein Vater! Hochgesegneter der Helden! Parsifal
Richard Wagner
Mäßig
AMFORTAS Mein
più
7
Va
ter!
Hoch ge seg
3
13
Du
poco
ne ter
der
Hel
dim.
cresc.
Leseprobe Reins
ter,
den!
dem
poco
einst
die
En
gel sich
poco
neig
ten:
più
19
der ein zig ich ster ben wollt’,
dir
cresc.
Breitkopf EB 8879
gab
ich den
Tod!
dim.
79 24
O!
der du
jetzt
in
gött
li chem Glanz
den Er
lö
ser
selbst
er
3
30
schaust,
er fle 3
he von ihm,
dass sein hei
li ges Blut,
3
dim.
poco
Leseprobe
34
wenn noch ein mal heut’ sein Se
gen
die
Brü der
soll
er qui cken, wie ih nen neu
espress.
poco cresc.
38
Le
ben
mir
end
lich
spen de
dim.
den Tod!
Tod!
più
Breitkopf EB 8879
es
80
Sehr langsam
43
Ster ben ...
zart
einz’ ge Gna
de!
Die schreck li che Wun de, das Gift er
poco cresc.
❉
rallent.
47
ster
be,
das es zer nagt, er star re das Herz!
Mein Va ter!
Dich
51
ruf
ich,
Leseprobe ru fe du
ihm
es
zu:
zögernd
poco cresc.
❉
Etwas beschleunigend
56
lö
poco
ser,
dim.
gib mei nem Soh
ne
Ruh!“
più
marcato Breitkopf EB 8879
„Er
81
13 Perfidi! / Pietà, rispetto, amore Macbetto
Giuseppe Verdi
Allegro ( = 80)
*
5
MACBETTO
9
Recitativo
Per
All’ Ang lo con tro me v’u ni te!
Leseprobe
Le po
Adagio
15
ten ze pre sagh e han pro fe
20
fi di!
ta to:
“Es ser puoi san gui na rio, fe ro
ce; nes sun na to di don na ti
Allegro nuo ce!”
No, non te mo di vo
i,
né del fan ciul lo che
* Vorspiel zwischen T. 6/7 um 6 Takte gekürzt. / Introduction shortened by 6 measures between mm. 6/7. Breitkopf EB 8879
vi con du ce!
82
Adagio 25
Raf fer mar sul tro no
quest’ as sal
to
mi deb be, o sbal zar mi per sem pre!
30
Ep pur la
vi ta sen to nel le mie
fi
bre
in a ri
di
ta!
con espress. 35
Andante sostenuto ( = 50) Pie 3
3
3
tà,
ri
spet
to, a
mo
re,
con
3
Leseprobe
38
3
for
to
a’ di
ca
den
3
ti, ah!
non
spar
ge ran
d’un
dim. 3
3
41
fio
re
la tu
a
ca nu
Breitkopf EB 8879
ta e
tà,
3
non spar ge ran, non spar ge
83 3
44
ran
3
3
d’un fio re la
tu
a
ca nu
ta
e
tà. 3
46
3
dolciss.
con dolore 3
Né
sul
tuo re
3
gio
sas
so
spe rar
so
a
vi
ac
tutta forza 3
dim.
49
cen ti; ah!
sol
la
be stem
3
rà,
ahi las
so!
la ne
nia tua sa
Leseprobe con forza
cresc.
52
mia,
3
3
3
3
la ne nia tua
sa
rà,
sol la be stem mia, sol la be
stem
dim.
mia, ahi
3
55
las
so!
la ne
nia tua
sa rà,
ahi dolciss.
6 Breitkopf EB 8879
6
6
6
84 57
las
so!
la
ne
nia
tu
a
59
sa rĂ ,
3
con forza
ah!
sol
la
be stem
mia,
3
ahi
3
61 3
las
so!
la
ne
nia
Leseprobe
63
rĂ ,
ahi las
so!
sol...
3
legato 64 II
la ne
nia, la nenia tua sa
rĂ .
3
6 Breitkopf EB 8879
tu
a
sa
3
la bestemmia, ahi las so!
85
14 Pari siamo! Rigoletto
Adagio
Giuseppe Verdi
RIGOLETTO (guardando dietro a Sparafucile)
Pa
ri sia mo!
io
la lin gua,
egli ha il pu
gna
le;
l’uo mo son io
che
5
ri
de,
ei
quel che spe gne!
10
Quel vec
chio ma
le
di
va
mi!
Leseprobe morendo
15
Allegro ( = 120)
O
uo
mi ni!
o
na tu
ra!
vil, scel le
ra
to
mi fa ce ste
19
vo i!
Oh rab
bia! es ser dif for me!
Breitkopf EB 8879
Oh
86 22
rab
26
bia! es ser buf fo ne!
Non do ver, non po ter al tro che
Moderato ( = 96)
Adagio
ri
de re!
Il re
tag gio d’ogni uom m’è tol
to,
il pian
to!
31
Que sto pa dro ne mi o,
35
con do,
Leseprobe
sì pos sen te,
bel lo,
fo ne ... for zar mi deg gio e far lo!
Oh
fa
ch’io ri
da,
buf
Allegro ( = 120)
tutta forza
39
42
son nec chian do mi di ce:
gio vin, gio
dan na
zio
ne!
con forza
O dio a vo
i, cor ti gia ni scher ni
Breitkopf EB 8879
to ri!
quan ta in mor
der vi
ho
87 tutta forza
46
gio ia!
52
Se
i ni
quo
son,
per ca gion vo stra è so
lo.
Andante ( = 76) Ma
in al
tr’uo mo
qui mi
can gio!
dolce
morendo
Allegro ( = 120)
58
Quel vec chio ma
le
di
va
mi!
Tal pen
sie ro
per ché con tur ba o
Leseprobe morendo
❉
63
gnor
la men te mi a?
Mi co glie rà
Allegro vivo = 132
67
Ah no!
è fol li
a!
Breitkopf EB 8879
sven tu ra?
88
15 Ah, ella è qui dunque! / Cortigiani, vil razza dannata Rigoletto
Giuseppe Verdi
Allegro vivo ( = 138) RIGOLETTO
Ah,
el la è qui dun que!
El
la è
col Du ca!
La gio
6
not
te al
9
Ma
12
la
mio
tet
to
ra
pi ste ...
Leseprobe
sa prò
ri
pren der ...
El
con accento terribile
Io
vo’ mia
fi glia ...
Breitkopf EB 8879
la è là ...
vin che
sta
89 16
Sì,
la
mia
fi glia ...
D’u
na tal
vit
(corre versu 19
to
ria ...
che?
a
des so non ri
de te?
El
la porto, ma i cortigiani gli attraversano il passaggio) 22
là!
la
vo gl’i
o ...
la ren de
re te!
Leseprobe
25
staccato sempre
30
Andante mosso agitato ( = 80) Cor
6
ti
gia
6
6
Breitkopf EB 8879
ni,
vil
raz
za
dan
la è
90 32
na
ta,
be
ne?
vie
ne!
per
qual
prez
zo
ven
de
ste il
mio
34
A
voi nul
la
per
l’o
ro
scon
36
Ma
mia
fi
glia è im
pa ga
Leseprobe
38
sor.
La
ren de
te ...
bil
te
o, se pur
dis ar
per voi fo
ra cru
40
ma
ta,
que
sta
man
Breitkopf EB 8879
91 42
en
ta;
nul
la in
ter
ra
più l’uo
fi
gli
di fen
mo
pa
44
ven
ta,
se
dei
de
l’o
(ancora sulla porta che gli è nuovamente contesa) 3
46
nor.
3
3
3
3
Leseprobe Quel la por ta,
as sas
si
ni,
as sas si
3
6
6
3
3
pri te,
la por ta,
3
ni,
m’a
3
6
3
3
48
3
3
3
3
6
3 3
(lotta alquanto coi cortigiani, poi torna spossato sul davanti della scena)
3
la por ta,as sas si ni, m’a pri
te!
6
6 Breitkopf EB 8879
92 50
3
52
Ah!
voi
tut ti
3
3
3
3
a me con tro
ve
dim. (piange)
ni te!
3
3
tut ti
con tro
lo ...
si
Meno mosso ( = 56)
55
me!
Ah!
Eb ben,
pian
go ...
Ma
rul
gno
Leseprobe re,
tu
co
re,
dim
57
ch’hai l’al
ma
gen til
do
ve l’han
3
co
me il
59
mi
tu
Breitkopf EB 8879
no
na
93 3
3
61
sco
sta?
Ma rul
lo ...
si
gno re,
dim mi
3 3
62 II
tu
3
3
do ve l’han no
na
scost a?
3
È là?
3
non è ve ro?
3
3
3
ve
ro?
3
66
3
è là?
non è
3
3
3
3
Leseprobe è la?
3
3
3
64
3
non è ve ro?
3
tu
3
ta
ci!
ohi
3
(piange)
mè!
Miei
si
Breitkopf EB 8879
gno
ri ...
per do
no,
pie
94 68
ta
te ...
al
ve gliar
do
la fi
glia
ri
70 3
da
te ...
Ri
do nar
co
voi nul
Leseprobe 3
72
la a
sta,
a
3
voi nul la o ra
co
sta,
la o
3
ra
3
tut to, tut to al
col canto
3
3
3
74
mon
do è
tal fi 3
glia 3
per
me.
3
Breitkopf EB 8879
Si gno
ri,
per
95 con forza 76
don,
per do
3
fi
pie
tà;
ri da
te a me
3
la
3
3
3
78
no,
3
glia; tut to al mon do è tal fi glia per me;
ri da
te a
me
la 3
3
3
3
3
3
3 3
fi
Leseprobe 3
3
3
80
glia; tut 3
to al mon
3
do
el
3
81II
gno ri,
pie tà, si gno ri,
pie
tà!
Breitkopf EB 8879
l’è
per
me!
Pie tà,
pie tà, si
96
16 Vanne; la tua meta già vedo / Credo in un Dio crudel Otello
Giuseppe Verdi
Allegro assai moderato ( = 72)
JAGO
(seguendo coll’occhio Cassio) cupo
Van ne;
3
3 3
3 3
la tua me
ta già
3 3
3
3
ve do.
Ti spin ge il tuo di mo ne
3
3
3 3
3
3
3
cresc.
cupo
Leseprobe
5
i
e il tuo di mon son
3
o,
e me
3
cresc.
3
tra
sci
na il
mio,
marcato
nel
3
3
3
3
3
3
3
3
3
3
3
3
3
3
Allegro sostenuto ( = 96) 7
(allontanandosi dal verone senza più guardar Cassio che sarà scomparso fra gli alberi)
sempre più cresc.
cre do i ne
so ra
qua le io
to
Id
di
o:
attacca subito
Breitkopf EB 8879
97 12
Cre
do in un Dio
cru
del
che m’ha
cre
a
to
si
mi
le a
16
sé
e
che nel l’i
ra io
no
mo.
6 6
aspramente
20
3
3
3
3
3
3
Leseprobe 3
3
3
22
3
3
3
3
Dal la vil tà d’un ger me
3
o d’un a
3
tò mo
3
3
3
vi
le
son
3
3
3
25
na to.
Son scel le
3
pesante 3
3
3
Breitkopf EB 8879
ra
to
per ché son uo
mo, e sen to il
98 29
fan go o ri gi na rio in
me.
Sì!
que st’è la mia fé!
35
Cre 3
3
do con fer
3
3
3
3
mo 3
3 3 3
3
3
3
dim.
3 3
3
3
3
3 3
3
38
cuor,
sic co me cre de la ve
3
3
3
do vel la al tem
pio,
3
3
che il mal ch’io 3
Leseprobe 3
41
pen
so e che da me 3
3
3
pro ce de
3
3
3
per mio de sti no a dem
3
3
pio.
44
3 3 3 3 3
3
3
dim. 3
3
3
3 3
3 Breitkopf EB 8879
Cre
do che il
99 3
47
giu sto
è un i stri on
bef far do
rallent.
giar
3
3
3
50
e
nel vi
so e nel cuor,
che tut to è in lui bu
3
do, la gri ma, ba cio, sguar do,
sa cri fi cio ed o nor.
3 3 3 3
3
3
3
3
3
3
stringendo a poco a poco
3
3
dal
ger
3
53
E
58
cre do l’uom
gio co d’i ni
qua sor
te
Leseprobe me del la
cul
la
staccato
dim.
61
al
ver
me del
l’a
vel.
Breitkopf EB 8879
3
100 65
Poco più lento
3
Vien
legato
do po tan ta ir
ri sion
la
dim.
71
E poi?
mor te.
e poi?
legato
più
Allegro più di prima ( = 104)
77
La mor
te è il nul la
è vec chia fo
8
la il
Leseprobe 3
3
3 5
80
3
3
3
ciel! 8
3
6 6
12 12
12
12
3
83
3
stringendo a poco a poco
3 3
3
dim.
sempre più piano
Breitkopf EB 8879
3
3
3
17 Н лач дитя - Ne plac’ ditja
101
Der Dämon
Moderato
Anton Rubinstein
DÄMON
Н лач дит я, лач а ра Ne plac’ dit ja, ne plac’ na pras
dim.
3
3 3
3 3
3 3
3
о, лач no, ne plac’
3 3
а ра na pras
о, тво no, tvo
3 3
4
я л а а трu б гла ja sl za na trup bez glas
6
жи во ро о nyj ži voj ro soj ne
u u
а д т. pa d t.
Leseprobe
да л ко, о u а da le ko, on ne uz na
т, et, ne
о o
ц ит то ки тво ce nit tos ki tvo ej
О On
ne
8
б в т т р ла ка bes nyj svet te per’ la ska
т б лот в ор et bes plot nyj vzor e
Breitkopf EB 8879
го go
о o
ч . cej.
О On
102 10
Đť ŃˆŃ‚ ра ки sly ĹĄit raj ski
e
Đ° na
pe
в , vy,
ра ки raj ski
, e sny,
чтО тО и Н ю О д
cto ston i sl zy ju noj de
e
Đ° na
pe
в ... vy ...
12
ЧтО }to
Ми и НОч Şiz ni me loc ny
14
Leseprobe
гО Ń‚Ń? ра кО Ń‚Đž рО go stja raj skoj sto ro
16
, ny,
Đ´ĐťŃ? dlja
гО Ń‚Ń? ра кО Ń‚Đž go stja raj skoj sto
рО ? ro ny?
в vy
Đ´ĐťŃ? dlja
Т ĐąŃ? Te bja
poco animato Ń?, ja,
вОН фи vol’ nyi syn e fi
3
ра, вО u в ад в д
ra, voz’ mu v nad v zd ny e
3 3
3
Breitkopf EB 8879
кра Ń?; kra ja;
i
103 18
Đąu Đ´ Ńˆ Ń‚ bu deť’ ty
ца ca
ри ц и ri cej mi
ра, ra,
Đž po
20
Đ´Ń€u dru
га ga
в ч vec
Đ° Ń? Đž na ja mo
Ń?! ja!
Đ˜ I
Leseprobe
22
Đąu Đ´ Ńˆ Ń‚ bu deť’ ty
ца ca
ри ц ri cej
и mi
ра, ra,
cresc.
24
Đ´Ń€u dru
га ga
в ч vec
Đ° Ń? Đž na ja mo
Ń?! ja!
Breitkopf EB 8879
Đž po
104
18 Ни а и отд xа - Ni sna, ni otdycha Knjas’ Igor
Alexandr Borodin
Andante ( = 66)
cresc.
9
KNJAS’ IGOR Ни а, Ni sna,
и ni
от д xа и
ot dy cha iz
u ч о дu mu cen noj du
ш , še,
оч mne noc’
ne
шл т šl t
от ot
cresc.
Leseprobe
16
ра д и аб в я. ra dy i zab ven’ ja.
В рош ло я в ов р жи Vs proš lo e ja vnov’ pe re ži
ва va
ю, ju,
о o
Poco stringendo
23
ди din
в ти ши v ti ši
о ч : no cej:
и i
Бож Bož’
я ja
cresc.
Breitkopf EB 8879
а я u zna men’ ja u
гро u, gro zu,
dim.
и i
105
PiĂš animato Risoluto 31
О На в ир в noj sla vy pir ve
йра bran
s
Đť , lyj,
Đž ŃŽ Đž mo ju po
Đą be
Đ´u du
Đ°Đ´ nad
гО , gom,
вра vra
38
и йра О На i bran noj sla
в
vy
гО р т кО go rest nyj ko
ц, nec,
О грО , po grom,
Leseprobe PiĂš lento
45
Đť , plen,
и i
ги й Н в x О иx ОН кОв, gi bel’ vsech mo ich pol kov,
ч т О, cest no,
Đ° za
и i
ра u, и О ra nu, i moj
3
рО ди u ro di nu
Tempo I
54
гО НО в НО Мив ŃˆĐ¸x. go lo vy slo Ĺživ ĹĄich.
Đž Po
гий gib
dim.
â?‰ Breitkopf EB 8879
НО в , lo vs ,
и ч Ń‚ Đž Ń? и i cest’ mo ja i
106 61
ва, О va, po
На sla
Đž zo
рО таН rom stal
Ń? ja
Ни рОд О . zem li rod noj.
Đť , Plen,
67
Đž Ń‚ Đ´ Đť po styd nyj plen
вОт vot
u u
Đ´ Đť del
От ot
ny
ne
dim.
poco string.
73
Đž , moj,
Leseprobe
да Н , da mysl’,
чтО cto
в
vse
ви Ń?Ń‚
vi njat me
Ń?! nja!
PiĂš animato
Đž, Đ´Đ° O, daj
79
да т вО daj te mne svo
йО bo
Đ´u, du,
Ń? Đž Đž ja moj po
Ор zor
Breitkopf EB 8879
u su
ю и кu me ju is ku
ит ; pit’;
Ń‚ , te,
107 85
а u я ч т spa su ja cest’
во svo
ю ju
и i
ла sla
вu, vu,
я ja
Рu Rus’
от ot
91
дрu га а ne dru ga spa
u! su!
cresc.
Meno mosso dolce
rallent.
98
Leseprobe Т Ty
од od
3
dim.
3
а na
го go
3
3
104 3
лuб lub
ка, ka,
ла la
да, da,
т ty
од od
Breitkopf EB 8879
а na
ви vi
ит nit’
ne
3
та sta
ш , neš’,
108 110
рд serd
ц cem
чuт cut
ки kim
в vs
Đž poj
Ńˆ m ť’
Ń‚ , ty,
в vs
Ń‚ ty
mne
рО pros
116
Ń‚Đ¸Ńˆ . tiť’.
amoroso e dolce
con tutta anima 122
Leseprobe Đ’ Ń‚ V te
Ń€ re
u mu
твО tvo
poco cresc.
128 3
m
в vy
Đž so
кО , kom,
в даН v dal’
гНа gla
Breitkopf EB 8879
Đ° za
Ń‚ ty
рО pro
гНŃ? glja
3
Đ´ de
На, la,
109 134
дрu dru
га ga
жд ш žd š’
т ty
д и dni
и i
о no
poco cresc.
140
л ш . l’ š’.
враг vrag
гор gor’
ко ko
л sl
zy
dim.
pocchiss. string.
147
чи, ci,
Tempo I ma poco più animato
U U
ж ли д а д že li den’ za dn m
вла чит в л u б лод о, и vla cit’ v ple nu bez plod no, i
Leseprobe
т р ter
а za
т et
Рu ? Rus’?
Враг, Vrag,
что лю т cto lju tyj
ат , znat’,
что cto
бар . bars.
153
то т Sto net
Рu в ког Rus’ v kog
тяx о tjach mo
Breitkopf EB 8879
гu gu
чиx, и в то cich, i v tom
ви vi
ит о а nit o na me
110
poco string.
Più animato
160
я! nja!
О, O,
да daj
т , да т во te, daj te mne svo
бо дu, bo du,
я во о ор ja svoj po zor
poco rit.
167
ю и кu me ju is ku
ит , pit’,
я Рu от ja Rus’ ot
ne
дрu dru
u su
Tempo I га ga
а spa
u! su!
dim.
174
Leseprobe Ни а, Ni sna,
и ni
от д xа и ot dy cha iz
cresc.
183
u ч о дu mu cen noj du
ш , še,
оч mne noc’
ne
шл т šl t
cresc.
Breitkopf EB 8879
а д ж д а а ; na dež dy na spa sen’ e;
лиш liš’
111 190
рош ло proš lo e
я ja
в ов р жи vnov’ pe re ži
ва va
ю, ju,
о o
ди din
в ти ши v ti ši
о no
ч : cej:
dim.
197
и i
т net
и is
да da
xо cho
! mne!
cresc.
205
Оx, Och,
тяж tjaž
ко, ko,
тяж tjaž
ко ! ko mne!
Тяж Tjaž
ко ko
Leseprobe
dim. poco a poco
211
sotto voce
а
znan’
218
.
e
б bez
ил
sil’
я ja
о mo e
го! go!
о so
112
19 Maudite à jamais soit la race Samson et Dalila Camille Saint-Sa ns
= 92
pesante
LE GRAND PRÊTRE 3
1. Mau 2. Mau
dite dit
à ja mais soit la ra soit le sein de la fem
ce des en fants d’Is me qui lui don na
ra l ! le jour !
6
Leseprobe Je Qu’en
veux fin
en ef fa cer la tra u ne com pa gne in fâ
ce, les a breu ver de fiel ! me tra his se son a mour !
9
Mau dit Mau dit
soit soit
Breitkopf EB 8879
ce le
lui Dieu
qui les gui qu’il a do
de ! re,
113 12
1. J’é
cra
2. ce
Dieu,
se rai
son seul
du pied
ses os
bri
es poir !
Et
ma
dont
15
sa gor ge a ri
de,
in sul te en co
re
sans
fré mir
l’au tel
et
de pi tié,
le pou voir,
sans
l’au
Leseprobe molto cresc.
1 18 a
fré mir
de
pi tié !
Breitkopf EB 8879
tel
sés,
haine
114 2 18b
et
le pou
voir !
21
Qu’Is ra l
soit maudit
par
nos
Dieux !
Leseprobe
24
sans ralentir
28
dim.
Breitkopf EB 8879
115
20 Глuxая оч - Gluchaja noc’ ˇ Der unsterbliche Kašcej
Nikolaj Rimskij-Korsakow
Lento ( = 56)
dim.
IVAN KOROLEVI} Poco più mosso
5
Глu xа я Glu cha ja
dim.
9
colla parte
dim.
Leseprobe
a piacere
оч , noc’,
до ро ги дал ш do ro gi dal’ še
т. net.
Гд Gde
я? ja?
13
Вот тот бл тя щи о Vot tot bles tja šcij o
го go
к, что в т ля ков и n k, cto svet lja kov si
Breitkopf EB 8879
я , ja n’e,
кво
skvoz’
116 17
л les
та и тв о ta in stven no
ри вл к я pri vl k me nja
ю да. sju da.
Н т, Net,
20
то to
в т ля ne svet lja
ки: ki:
цв cve 3
23
рят, rjat,
т ty
3
3
3
Leseprobe и i
т te
р д rem zdes’
го go
u u
ор ча т то zor ca tyj sto
26
ит. it.
Я л шu ти ц крик, Ja sly šu pti cy krik,
Breitkopf EB 8879
и вол ри i voln pri
117 30
йО boj
Ńˆu ĹĄu 5
ит, mit,
Đž o
йр г breg
в О vy so
5
u u
Đ´Đ° da
5
5
32
ки kij
5
5
Largo assai ( = 44)
(Кащ в Đ° в xОдит и Ń‚ Ń€ Đ° и, Ń‚ĐžŃ? Мдu цв Ń‚Đ° и, Đť дит Đ° КОрОН вич .) ritard. poco
dolce
Đž, O,
Ń€Ń? Ń?. rja ja.
Đťu slu
ŃˆĐ° , Оч , и ĹĄaj, noc’, i
dim.
36
ад йНа sad bla
Leseprobe
гО go
u u
xа , Оч вОН chan nyj, noc ny e vol
, в ny, zv z
Đ´ dy
и i
цв т ! cve ty!
dolce
39
В Ни Vnem li
т : Нюй Ню О te mne: ljub lju mo
ŃŽ ju
ĐŚĐ° Ń€ в u, Ń‚Ń€ Ню Ń? Đş , Ca rev nu, strem lju sja k nej,
Breitkopf EB 8879
а д Мд na deŞd
ОН pol
118 42
Đ° na
Đ´u ŃˆĐ°. du ĹĄa.
Đ?и Ni
чтО cto
ne
Ń‚Ń€Đ°Ńˆ Đž straĹĄ no
dolce
45
! mne!
Ка Ka
щ ťce
Ń? ja
рт а smert’ naj
Đ´u, du,
Đ° naj
48
Đ´u, du,
Leseprobe и i
в рит рд ve rit serd
ц : йНи ce: bli
a tempo
allargando 51
М На О гО ви Şe lan no go svi
Đ´Đ° da
и Ń? ni ja
Ќа р в s Ca rev
Breitkopf EB 8879
Đž . noj.
Ок ча
zok cas
119
21 Tre sbirri ... una carrozza Tosca Largo religioso sostenuto molto ( = 42)
Giacomo Puccini
SCARPIA cupo
3
3
3
Tre sbir ri ...
u na car roz za ...
(Campane)
6
3
6
pre sto ...
3
se gui la do vun que va
da ...
3
non vi
3
sto ...
prov ve
3
di! 3
3
sostenute le terzine
9
Leseprobe
3
3
3
Pa laz zo Far
ne se!
3
3
3
3
3
13
3
3
(con un sorriso sardonico)
Va,
To sca!
3
Nel tuo cuor
s’an ni
da Scar pia ...
3 3
3 3
3
Breitkopf EB 8879
120 (ironico)
18
3
3
Va,
To
sca!
È Scar pia che
3
3
legato
* Cannone 3
3
23
3
3
scio glie a vo lo il fal
co
del la tua
ge
3
lo
si
a.
3
legato
3
3
* Cannone 27
3
Leseprobe
3
3
3
Quan ta pro mes
sa
3
3
3
nel tuo pron to so spet to!
Nel tuo cuor
3
3
sempre sostenute le terzine
3
3
3
3
3
* Cannone 32
3
3
s’an ni
(ironico)
3
da
Scar pia ...
Va,
To
sca! 3
3
3
3 3
più
* Cannone Breitkopf EB 8879
3
121 37
(Scarpia s’inchina e prega al passaggio del Cardinale)
3
3
3
legato
3
3
3
3
3
3
più
3
3
(con ferocia) 42
A
dop
pia
mi
ra
ten
do il vo
3
3
3
3
ler,
né il ca po del ri
3
3
3
Leseprobe 3
3
47
bel
le
è
la
più
pre
zio
sa.
3
Ah,
3
3
3
3
di
que 3
3
3
3
3
* Cannone
3
3
51
gli oc
chi
vit
to
rio
si
ve
der
3 3 3
3
3 3
la
3
Breitkopf EB 8879
ma
3 3
3
fiam
3 3
3 3
122 3
(con passione erotica) 54
il
lan
gui
dir
con
spa
si
mo
d’a
mor
3
cresc.
* Cannone (ferocemente) 3
3
58
fra
le
mie
brac
cia
il lan gui dir
d’a mor.
L’u
no al ca 3
m.s. 3
3
Leseprobe
* Cannone
3
3
63
pe
stro,
* Cannone
3
(resta immobile guardando nel vuoto)
l’al tra fra le mie brac
cia ...
3
3
3
3 3
3 3
3 3
3
3
3 3
* Cannone 3
68
3
3
3
3 3
3
* Cannone Breitkopf EB 8879
123 74
(riavendosi come da un sogno) con forza
To
cresc.
sca,
mi
3
fai
3
di men ti 3
ca re Id di
o!
3
3
3
cresc. a poco a poco
3
3
* Cannone
allargando
Grandioso (con entusiasmo religioso)
77
Te ae
6
6
6
ter
num
Pa
trem
9
* Cannone
Leseprobe Andante mosso ( = 112)
82
o mnis
ter
ra
ve
ne
ra
tur!
tutta forza
❉
allargando 8
89
❉ ❉ ❉
❉ Breitkopf EB 8879
124
22 Si può? Signore! Signori! I Pagliacci
Ruggero Leoncavallo (passando la testa TONIO a traverso la tela)
Vivace ( = 88)
Si
può?
Largamente (salutando)
(alla ribalta) 9
(avanzandosi)
Si
può?
Si
gno
re!
Si
Leseprobe (con autorità)
15
3
3
sa
te mi
gno
se da sol mi pre sen
to.
Io
ten.
so no il Pro
lo go:
ri!
Scu
Violoncello
(recitando)
Poi
marcato
3
3
3 3
Andantino sostenuto ( = 52) 3
18
ché in
i
sce
na an
cor
le an ti
Breitkopf EB 8879
che
ma
sche re
met te l’au
125
a tempo
(dopo l’orchestra)
21
to
re;
in par te ei vuol ri
pren
de re
le
vec chie u san
ze,
ea
col canto
Un poco meno di prima ( = 80)
rit.
25
vo
i
di nuo vo in via
mi.
Ma non per
dir
vi co me
stacc.
col canto
a tempo
32
pria:
“Le
la
cri
me
che
noi
ver
siam
Leseprobe
39
fal
se!
De
gli
spa
si
mi
45
non
al
lar
ma
te
vi!”
Breitkopf EB 8879
e
de’
no
stri mar
tir
son
126 50
Molto meno
( = 50)
No!
No!
L’au
to re ha cer
ca
to
in ve ce
pin ger vi
u
no
ten. 59
pausa
squar cio di
vi
ta.
Deciso
E gli ha per mas si ma sol che l’ar
ti
sta è un uom
pausa
68
Meno
Leseprobe
e che per gli uo mi ni
più rit.
scri ve re ei
de
ve.
Ed al
ve ro i spi
ra
va
col canto
Andante triste ( = 40) 76
si.
Un
ni
do
dolce col canto Breitkopf EB 8879
di
me
mo
rie
in fon do a
127 81
con dolore
l’a
ni ma
can ta va un gior
no,
ed
e
i
con ve
2
85
e i
sin ghioz
zi
il
la
cri
me
rit.
2
scris se,
re
tem po gli bat
te
va no!
col canto
animando a poco a poco 91 (
= 56)
Dun que,
ve
dre
te a
mar
sì
co
me
misterioso
Leseprobe
94
s’a
ma
no gli es ser ri u
ma
ni;
ve
dre te de l’o
dio i
cresc. e incalzando
97
tri
sti frut
ti.
Del do lor
gli
spa
si mi,
ur li di rab
bia, u
affrett. un poco
cresc.
Breitkopf EB 8879
128
rit. molto
101
dre te,
e ri sa
ci
ni
che!
Andante cantabile ( = 60) 105
E
vo
i,
piut to
sto
Leseprobe
che
le
le
no
3
108
no stre po
ve re gab ba
ne d’istri o
ni,
3
111
str’a
ni me
con
si de
ra
te,
cresc. molto col canto
Breitkopf EB 8879
poi
chè siam uo
mi
129
rianimando cresc. ancora
114
ni
di car
ne
e
d’os
sa,
e
che di
que
cresc.
117
st’or
fa
no mon
do
con forza
rit.
al
ri
pa
con anima
ten.
di voi spi ria mo
l’ae
re!
col canto col canto
Più lento 120
quasi recitato 3
3
deciso
3
Leseprobe
Il con cet to vi
(gridando verso la scena)
dis
si ...
Or
a scol
ta
te co m’e gli è svol to.
Tempo I. Vivace
123
*
diam.
In co min cia
te!
* Schluss zwischen T. 128/129 um 10 Takte gekürzt. / Closing section shortened by 10 measures between mm. 128/129. Breitkopf EB 8879
An
130
23 Il cavallo scalpita Cavalleria rusticana Allegretto ( =116)
Pietro Mascagni
ALFIO
Il ca val lo scal pi ta,
i so na gli squil la no,
7
schioc ca la fru sta. Ehi
là!
Sof fi il ven to
12
ge li do,
ca da l’ac qua o ne vi chi,
a me che co sa
fa?
Leseprobe
18
Il
ca val lo
scal pi ta,
i
so na gli
squil la no,
23
schioc ca la fru sta, schioc ca la fru sta. Ehi
là,
stacc.
Breitkopf EB 8879
schioc ca la fru sta,
131 28
*
schioc ca la fru sta. Ehi
33
là!
Ehi
là!
Andante sostenuto M’a spet ta a ca sa
Lo la
che
m’a ma e mi con
so la,
ch’è
39
tut ta fe del
45
m’a ma e mi con
tà,
m’a spet ta a ca sa
Lo la
che
Leseprobe so la,
ch’è
tut ta fe del
tà.
Tempo I 51
Il ca val lo
scal pi ta,
i so na gli squil la no,
è
stacc.
* Zwischen T. 32/33 Sprung von 26 Takten (Chor). / Between mm. 32/33 cut of 26 measures (choir). Breitkopf EB 8879
Pas qua ed io son
132 57
qua,
è
Pas qua ed io son
qua,
62
son
qua!
Ehi
67
là,
ehi
là,
schioc ca la
fru sta,
ehi
là,
schioc ca la
8
Leseprobe
72
fru sta,
schioc ca la fru sta,
77
schioc ca la fru sta.
Son
3
Breitkopf EB 8879
3
133 82
qua!
Oh che bel me
stie
re
fa re il car ret
stier an
qua, an dar di
3
3
87
tie
re,
oh che bel me
dar di
là,
an dar di
92
qua, an
dar di
là!
È
Pas qua ed io son
qua,
Leseprobe
97
è
102
qua,
son
qua!
Breitkopf EB 8879
8
3
3
Pas qua ed io son
134
24 Ecco il monologo Adriana Lecouvreur Andante
Francesco Cilea
a piacere
MICHONNET
3
Ec co il mo
8
(ascoltando)
3
no lo go ...
3
Si len zio se pol cral!
gra ve mo
ten.
14
men to!
Leseprobe Strug
19 Adagio
ger di
gio ia
sotto voce
Be ne!
e di ti mor mi sen
to ...
3
be nis si mo!
come da lontano
Š 1903 by Casa Musicale Sonzogno, Milano Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Heros Musikverlag GmbH. Breitkopf EB 8879
135 (con tenerezza) 23
Co sì ...
co
sì ...
(inebriato) 3
27
Che fa sci no, che ac cen to!
Quan
ta sem pli ci tà!
Leseprobe
30
Co m’è pro
fon
da e u ma
na!
Men
sin
( = 168) 33
ce ra è la stes
sa
ve
ri
tà!
Breitkopf EB 8879
Che fanno, dunque, là?
Applau di te,
be
136
Con moto ( = 132)
37
o
ti!
be
o
ti!
Ah,
41
3
stu pen da!
mi
ra bi le!
(con uno scatto di gelosia) 44
(osservando)
animando
3
su
bli me!
affrettando molto
Leseprobe
Ah!
L’ha vi sto!
e glie lo e spri me con gli
sguar di,
3
3
sostenendo poco a poco (con le lacrime nella voce)
47
i sor ri si,
i ge
sti,
i mo
ti ...
E dir
dim.
Breitkopf EB 8879
che
co sĂŹ be ne
137
Sostenuto ( = 60) con grande espressione
rall. molto
53
re ci ta
per un al tro,
e
non per
me!
Ma ri me dio non c’è!
non
più
ten.
ten.
59
c’è
co
65
ri
do,
to!
strut
In
a
scol tar
la,
af fo go le mie pe ne, e
Leseprobe e
pian
go,
e
so
gno,
e
affrettando rallent.
71
di men ti co
tut
to ...
e
ri do, e pian
Breitkopf EB 8879
go,
e
so
gno.
138
25 Wir arme Leut! Wozzeck ( = 120−138)
=
rit.
Alban Berg
6
sehr breit ( = 26−30) = WOZZECK 2 II
me Leut!
Wir ar
Sehn Sie,
Herr Haupt mann,
Geld,
Geld!
Wer kein
Leseprobe etwas bewegter ( = 42−48)
4
3
Geld
hat!
3
Da setz’ ein mal
ei ner Sei nes glei chen auf die mo
3
6
ra
li
sche Art
in die Welt!
Man hat auch
3
Breitkopf EB 8879
sein Fleisch und Blut!
139
rall.
poco animato
8
3
3
3
Ja, wenn ich ein
Herr
wär’;
und
hätt’ ei nen 3
3
3
sehr rhythmisch 9 II
3
cresc.
Hut
und ei ne Uhr
3
und ein
Au
gen
glas
und könnt’
3 3
rit.
poco
10 II
a tempo:
Leseprobe 3
vor
nehm re
den,
ich woll
te
3
schon tu gend haft sein!
3
3
subito
3
Sehr breit ( = 30)
calando
a tempo
12
3
Es muss was Schö nes sein
um die
Tu
gend,
Herr Haupt mann.
A ber
3
frei
Breitkopf EB 8879
5
140
a tempo
kurz
3
3
14
ich
bin ein ar mer Kerl!
Un
ser
eins
ist doch ein mal un
se
lig
8
ohne cresc.
kurz
3
3
rit.
a tempo
3
16
in
die
ser
und der an
dern
Welt!
Ich
glaub’,
8
3
3
17 II
wenn wir
molto
Leseprobe in den Him mel
kä
men,
3
so müss ten
wir
don
cresc.
Tempo I ( = 30)
18 II
nern
hel
fen!
subito
Breitkopf EB 8879
141
26 Wagen wollen Mathis der Maler Bewegt (
etwa 84)
MATHIS
Paul Hindemith
(Mathis steht wie betäubt)
Wa
gen wol
len,
3
was ein Wil
5
he
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Leseprobe
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7
schen.
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© 1934 SCHOTT MUSIC GMBH & CO. KG, Mainz-Germany Breitkopf EB 8879
142 9
tra
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das Kreuz
der
Welt.
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Breitkopf EB 8879
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Breitkopf EB 8879
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144
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dich
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35
dich
wie
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Feu
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39
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44
Leseprobe frei
Lebhafter (
bis 100)
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Zu
En
*
de.
* Zwischen T. 44/45 Sprung von 6 Takten. / Between mm. 44/45 cut of 6 measures. Breitkopf EB 8879
Notensatz: ARION, Baden-Baden
146
1 Ha, welch ein Augenblick (Pizarro) Ludwig van Beethoven (1770–1827): Fidelio Akt I, Nr. 7 / Act I, No. 7 Libretto: Joseph Ferdinand von Sonnleithner, Stephan von Breuning und Georg Friedrich Treitschke nach dem Opernlibretto Léonore ou L’amour conjugal von Jean Nicolas Bouilly Premiere: 1. Fassung (Leonore): 20. November 1805, Wien; 2. Fassung: 29. März 1806, beide Theater an der Wien; endgültige Fassung: 23. Mai 1814, Wien, Kärtnertortheater Umfang: As–e1 Dauer: ca. 3'30 Minuten
Libretto: Joseph Ferdinand von Sonnleithner, Stephan von Breuning and Georg Friedrich Treitschke after the opera libretto Léonore ou L’amour conjugal by Jean Nicolas Bouilly Premiere: 1st version (Leonore): 20 November 1805, Vienna; 2nd version 29 March 1806, both Theater an der Wien; definitive version: 23 Mai 1814, Vienna, Kärtnertortheater Range: AJ – e1 Duration: ca. 3'30 minutes
Die zunächst dreiaktige Oper Leonore wurde unmittelbar nach dem Einzug Napoleons in Wien vor fast leerem Haus uraufgeführt. Nach einer gestrafften, ein halbes Jahr später aufgeführten zweiaktigen Fassung bearbeitete Beethoven das Werk 1814 nochmals tiefgreifend. Don Pizarro, Gouverneur eines spanischen Staatsgefängnisses nahe Sevilla, hat seit Kurzem einen neuen Mitarbeiter; in Wahrheit ist dieser „Fidelio“ aber die als Mann verkleidete Leonore, die versuchen will, ihren Mann Florestan zu befreien. Pizarro steht eine Visite ins Haus, da man in Sevilla vermutet, dass er Gefangene willkürlich festhält. Der Verdacht ist berechtigt, und einer von ihnen ist Florestan, den Pizarro aufgrund einer alten Rechnung besonders quält. Die Aussicht, den Widersacher zu ermorden, erfüllt ihn mit Vorfreude. Der dramatische Impetus dieser Arie, das fast unaufhörliche Kreisen um die Töne cis1–d1 im f und nicht zuletzt die vehemente Instrumentierung bewirken schnelles stimmliches Ermüden. Trotz ihrer Kürze ist sie deshalb nur von einer Stimme zu bewältigen, die dramatische Qualitäten und die nötige Durchschlags- und Durchhaltekraft hat. Entscheidend ist, den notwendigen satten Ton durchzuhalten, aber auch auf gute stimmliche Fokussierung der Vokale insbesondere bei Übergangstönen mit geschlossenen Vokalen zu achten. Die Vokalfärbung hin zum nächstliegenden Vokal („Wanne“ statt „Wonne“ etc.) stellt keine Abhilfe dar und gefährdet zudem den Zugriff auf die Tiefe.
The initially three-act opera Leonore was given its world premiere immediately after Napoleon’s entry into Vienna, and thus to a practically empty theater. Half a year later, Beethoven produced a tauter version in two acts, and thoroughly revised the work again in 1814. Don Pizarro, governor of a Spanish state prison near Seville, has a new colleague, “Fidelio,” who is actually Leonore disguised as a man, and who wants to free her husband Florestan. Pizarro is expecting a visitor in the prison, since it is being whispered in Seville that he is arbitrarily retaining prisoners. The suspicion is justified, and one of the men is Florestan, with whom Pizarro is settling an old score by torturing him more than the others. The prospect of killing his opponent fills him with joyous anticipation. The dramatic impetus of this aria, which rotates almost ceaselessly around the notes c K1 – d1 in f, and, not least, the mighty orchestration, can quickly cause vocal exhaustion. In spite of its brevity, it can be mastered only by a voice that has dramatic qualities and the requisite power of projection. It is important to sustain the required full tone, yet one must also focus on producing clear vowels, especially at transition notes with closed vowels. Even incorporating the next closest vowel (“Wanne” instead of “Wonne,” etc.), the vocal coloration also brings no relief and endangers the acess to the lowest notes.
Leseprobe 2 Schweig, damit dich niemand warnt! (Caspar) Carl Maria von Weber (1786–1826): Der Freischütz Akt I, Nr. 6 / Act I, No. 6
Libretto: Johann Friedrich Kind nach der Novelle Der Freischütz. Eine Volkssage von Johann August Apel Premiere: 18. Juni 1821, Berlin, Königliches Schauspielhaus Umfang: Fis–e1 Dauer: 3'30
Libretto: Johann Friedrich Kind after the novella Der Freischütz. Eine Volkssage by Johann August Apel Premiere: 18 June 1821, Berlin, Königliches Schauspielhaus Range: F K–e1 Duration: 3'30 minutes
Mit Webers „erster deutscher Nationaloper“ wurde 1821 das neuerbaute Königliche Schauspielhaus Berlin eröffnet. Hector Berlioz komponierte 1841 für die Pariser Grand opéra eine französische Rezitativ-Fassung. Am Probeschuss hängt für Max das Lebensglück: Nur wenn er ihn besteht, erbt er die Försterei und darf Agathe, die Tochter des Erbförsters Cuno, heiraten. Caspar verspricht ihm Hilfe durch „geheime Kräfte der Natur“ und bestellt ihn unter dem Siegel der Verschwiegenheit um Mitternacht in die berüchtigte Wolfsschlucht. Max weiß nicht, dass Caspar ihn aus Eifersucht wegen Agathe den dunklen Mächten ausliefern will. Dramatische Arie für eine schwere Stimme mit großem Umfang, die gleichzeitig aber auch sehr beweglich sein muss, da sie „dramatische Koloraturen“ bewältigen muss. Die Rolle des Caspar kann auch dem BassRepertoire zugerechnet werden, wenn derjenige Sänger über eine gute stimmliche Flexibilität und hohe Lage verfügt.
The newly erected Königliches Schauspielhaus in Berlin was inaugurated by Weber’s “first German national opera” in 1821. Hector Berlioz, meanwhile, wrote a version with French recitatives for the Paris Grand opéra in 1841. Max’s happiness depends on the free shot: only if he wins the shoot will he inherit the post of head forester Cuno and be able to marry Agathe, Cuno’s daughter. Caspar promises to help him with the “secret forces of nature” and, bidding him to be silent, tells Max to come to the infamous Wolf’s Glen at midnight. Max does not suspect that Caspar is jealous of him because of Agathe and wants to deliver him to the forces of evil. Dramatic aria for a full-bodied voice with sizable range which must nevertheless be very supple, since it must be able to master “dramatic coloraturas.” The role of Caspar can be assigned to the bass repertoire if the singer commands a good vocal flexibility and a high range.
147
3 Wo berg’ ich mich? / Schweigt, glüh’nden Sehnens wilde Triebe (Lysiart) Carl Maria von Weber (1786–1826): Euryanthe Akt II, Nr. 10 / Act II, No. 10 Libretto: Premiere: Umfang: Dauer:
Libretto: Helmina von Chézy Premiere: 25 October 1823, Vienna, Kärtnertortheater Range: G–f 1 Duration: ca. 7 minutes
Helmina von Chézy 25. Oktober 1823, Wien, Kärtnertortheater G–f 1 ca. 7 Minuten
Nach dem Freischütz-Erfolg war die „große heroisch-romantische“ Oper Euryanthe ein weiterer Schritt zur Verwirklichung von Webers Kunstideal, in dem sich hoher Stil und harmonische Kühnheiten mit Volkstümlichkeit verbinden sollten. Wegen des ungenügenden Librettos konnte sich seine einzige durchkomponierte Oper trotz ihrer musikalischen Qualitäten nicht im Repertoire durchsetzen. Graf Adolar singt ein Loblied auf die Schönheit und Treue seiner Braut Euryanthe und fordert damit den Unmut Lysiarts heraus, der überzeugt ist, Euryanthe verführen zu können. Beide bieten ihren gesamten Besitz als Wetteinsatz. Auch wenn Lysiart Euryanthe unterschätzt hat, und so seine Bemühungen zunächst ohne Erfolg bleiben, ist er entschlossen, alle Mittel einzusetzen, um am Ende siegreich dazustehen. Diese Arie eignet sich hervorragend zum Studium des deutschen dramatischen Repertoires. Ihre vielfältige Gliederung in Rezitative, gesangliche und schnelle Arienteile bietet reiche Gestaltungsmöglichkeiten, die die volle Stimmkraft und die dramatische Singweise, aber auch Flexibilität für häufig vorkommende Läufe und eine gute Tiefe erfordern.
After the success of Der Freischütz, the “great heroic-romantic” opera Euryanthe symbolized a further step towards the realization of Weber’s artistic ideal, in which a high style and bold harmonies were embellished with folkloric elements. Due to the weakness of the libretto, however, Weber’s sole through-composed opera was unable to make its theatrical breakthrough even in spite of its musical qualities. Count Adolar is singing a song of praise to the beauty and loyalty of his betrothed Euryanthe and provokes the displeasure of Lysiart, who is convinced that he can seduce Euryanthe. Both pledge all of their worldly goods. Even though Lysiart has underestimated Euryanthe, and his efforts are initially in vain, he is determined to employ every means possible to win this wager. This aria is cut out for whoever wants to study the German dramatic repertoire. Its multifaceted articulation in recitatives, along with songful and rapid aria segments, offers a wealth of formative possibilities which demand full vocal power and a dramatic vocal style, as well as suppleness for the frequent runs and solid lower range.
4 An jenem Tag (Hans Heiling) Heinrich Marschner (1795–1861): Hans Heiling Akt I, Nr. 3 / Act I, No. 3
Premiere: Libretto: Umfang: Dauer:
Leseprobe
24. Mai 1833, Berlin, Königliches Opernhaus Philipp Eduard Devrient cis-fis1 ca. 4'30 Minuten
In einem anonymen Brief erhielt Marschner, gerade von Leipzig nach Hannover übergesiedelt, das Libretto, das ihm sofort gefiel. Als Absender ließ sich rasch der in Berlin engagierte Bariton Devrient ausmachen, der den Stoff zuvor erfolglos seinem Freund Felix Mendelssohn angeboten hatte. Aus der Verbindung der Königin der Erdgeister mit einem Sterblichen ist der Sohn Hans Heiling hervorgegangen, aufgrund seiner Herkunft „zu ew’gem Zwiespalt erlesen“. Seine Mutter bittet ihn, im unterirdischen Zuhause zu bleiben, doch Heiling wählt das Leben unter den Menschen, um eine junge Frau zu heiraten, in die er sich verliebt hat. In der stürmischen Liebeserklärung, mit der er Anna für sich einnimmt, kündigt sich schon der unglückliche Fortgang dieser Verbindung an, denn während Heiling zur Eifersucht neigt, hegt das Mädchen heimlich Gefühle für den Schützen Konrad. Arie mit weiten dramatischen Bögen und hoher Tessitur, die nicht nur eine sofortige Präsenz im Forte, sondern wegen der kräftigen Orchesterbegleitung auch eine gute Durchhaltekraft der Stimme erfordert. Ab dem Mittelteil (Più agitato T. 67) steigen Tessitur und Lautstärke nach kurzer Beruhigung nochmals vehement an.
Premiere: 24 May 1833, Berlin, Königliches Opernhaus Libretto: Philipp Eduard Devrient Range: c K–f K1 Duration: ca. 4'30 minutes Marschner, who had just relocated from Leipzig to Hanover, received an anonymous letter and, enclosed with it, a libretto that he immediately admired. The sender was soon identified as the baritone Devrient, who was then working in Berlin and had previously offered the subject in vain to his friend Felix Mendelssohn Bartholdy. Hans Heiling is the progeny of the Queen of the Earth Spirits and a mortal human being, whose origins “damn him to eternal conflict.” His mother begs him to remain in his subterranean world, but Heiling prefers to chose a life among humans in order to marry Anna, a young woman with whom he has fallen in love. He wins Anna’s heart with his stormy declaration of love, but the disastrous sequel of this union is quick to follow, for while Heiling has a penchant for jealousy, Anna secretly has romantic feelings for the marksman Konrad. This aria stands out for its sweeping dramatic lines and high tessitura, which require not only an immediate presence in the forte, but also substantial vocal stamina in order to cut through the powerful orchestral accompaniment. Beginning in the middle section (Più agitato m. 67), the tessitura and volume increase forcefully once again after a brief moment of calm.
148
5 Die Frist ist um (Holländer) Richard Wagner (1813–1883): Der fliegende Holländer Akt I, Nr. 2 / Act I, No. 2 Libretto: Richard Wagner nach Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski von Heinrich Heine Premiere: 2. Januar 1843, Dresden Königliches Hoftheater Umfang: G–f 1 Dauer: ca. 11 Minuten
Libretto: Richard Wagner after Aus dem Memoiren des Herren von Schnabelewopski by Heinrich Heine Premiere: 2 January 1843, Dresden, Königliches Hoftheater Range: G–f 1 Duration: ca. 11 minutes
Nach eigenen Angaben wurde Wagner 1839 bei seiner Flucht aus Riga während einer stürmischen Schifffahrt an Heines Geschichte erinnert und zu seinem Matrosenchor inspiriert. Bald darauf begann Wagner in Paris mit dem Entwurf der Oper. Seine Hoffnung, von dort einen Auftrag zu erhalten, erfüllte sich jedoch nicht. An der 1941 „in Noth u. Sorgen“ komponierten Oper nahm Wagner immer wieder Umarbeitungen vor. Seit Ewigkeiten ist der Holländer dazu verflucht, mit seiner geisterhaften Besatzung an Bord über die Meere zu irren. Der Tod bleibt ihm verwehrt; nur alle sieben Jahre darf er an Land gehen. Doch der Holländer hat längst aufgehört, auf eine Prophezeiung zu hoffen, die ihm Erlösung bringen könnte: die bedingungslose, unverbrüchliche Liebe einer Frau. Diese Arie fordert mit ihrem über fast zwei Oktaven reichenden Umfang und einer Tessitur, die vom Bass-Bereich bis in die höhere Bariton-Lage wechselt, die vollen physischen Kräfte des Sängers heraus. Wagner wünschte sich einen Bariton für die Partie, umfangsbedingt könnte sie aber auch von einem dramatischen Bass-Bariton gesungen werden. Der Orchesterpart ist dicht und vehement. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Übergangstöne der jeweiligen Stimmgattung. Ob sie eher „offen oder gedeckt“ gesungen werden, ist individuell zu entscheiden, nicht zuletzt um den Zugang zur Tiefe für die gesamte Partie zu gewährleisten.
According to his own accounts, Wagner recalled Heine’s story during a tempestuous sea journey on his flight from Riga in 1839, which inspired him to write a sailors’ chorus. Shortly thereafter Wagner began sketching the opera in Paris. His hopes of being awarded a contract there were dashed. Wagner made a number of revisions in the opera which he had written in 1841 “in need and anxiety.” The Dutchman has been condemned for eternity to sail the seven seas with his ghostly crew on board. Although he cannot die, every seven years he is allowed to go on land, even if he has long since lost hope of a prophesy that could bring him redemption: the absolute, unswerving love of a woman. With its range of nearly two octaves and a tessitura that shifts from the bass segment to the higher baritone range, this aria calls for the full physical powers of the singer. Wagner wanted a baritone for the part, but judging from the range, it could also be sung by a dramatic bass-baritone as well. The orchestral part is dense and powerful. The passaggio notes of the respective vocal genre deserve special attention. The singer must decide for himself whether to sing them “open” or “covered,” not least in order to guarantee the access to the low range throughout the part.
6 Abendlich strahlt der Sonne Auge (Wotan)
Leseprobe Richard Wagner (1813–1883): Das Rheingold 4. Szene / 4th Scene
Libretto: Richard Wagner Premiere: 22. September 1869, München, Königliches Hof- und Nationaltheater Umfang: B–f 1 Dauer: ca. 2'30 Minuten
Libretto: Richard Wagner Premiere: 22 September 1869, Munich, Königliches Hof- und Nationaltheater Range: BJ–f 1 Duration: ca. 2'30 minutes
Nach griechischem Vorbild hat Wagner Das Rheingold als kürzeres Satyrspiel am Vorabend der eigentlichen Ring-Trilogie geplant. Sehr zum Ärger des Komponisten machte Ludwig II. von seinem Besitzrecht der Partitur Gebrauch und ließ das Werk außerhalb des Ring-Kontextes uraufführen. Dem Nibelungenzwerg Alberich gelang es, den Rheintöchtern ihr Gold zu stehlen, das – zum Ring geschmiedet – seinem Besitzer grenzenlose Macht verleihe, sofern dieser bereit sei, „der Minne Macht“ und „der Liebe Lust“ zu entsagen. Göttervater Wotan hat davon erfahren und bringt den Ring an sich, um die Riesen Fasolt und Fafner zu bezahlen: Diese haben ihm eine Festung erbaut und fordern nun ihren Lohn. Selbst durch die Macht des Rings verlockt, speist Wotan die Riesen mit einem von Alberich gestohlenen Goldschatz ab, um den die Brüder tödlich streiten. Die allwissende Erda bringt den widerwilligen Wotan dazu, um aller Götter willen auf den Ring zu verzichten. Obwohl auf Betrug gebaut, ist Wotan entschlossen, seine neue Wohnstätte „Walhall“ zu beziehen. Wagner bezeichnet die Partie als „hoher Bass“. Tatsächlich ist die Tessitur hoch, der Umfang im Vergleich zum Holländer sowohl zur Höhe als auch zur Tiefe hin geringer. Unabhängig von der Bariton- oder Bassfärbung setzt die glaubhafte Bewältigung der Partie eine durchschlagsfähige, dominante Stimmstruktur voraus.
Harking back to a Greek model, Wagner had conceived Das Rheingold as a short satyr play on the evening preceding the actual Ring trilogy. Much to the composer’s distress, Ludwig II made use of his right of property and had the work premiered outside of the “Ring” context. The dwarf Alberich has stolen the gold of the Rhine maidens which – forged into a ring – gives its owner limitless power, under the condition that this person is ready to renounce the “power of desire” and the “lust of love.” Wotan, father of the gods, has heard about this and gets hold of the ring in order to pay the giants Fasolt and Fafner, who had built him a fortress and now demand their pay. Attracted by the power of the ring himself, Wotan fobs the giants off with a treasure of gold stolen by Alberich and over which the brothers battle unto death. The omniscient Erda convinces the reluctant Wotan to renounce the ring for the sake of all the gods. Even though his new castle “Walhall” (Valhalla) is built on deceit, Wotan decides to move into his new domicile. Wagner calls the part a “high bass part”. Indeed, the tessitura is high, and – compared with the Dutchman – the range shorter in the heights as well as in the lower register. Regardless of whether the voice’s coloration is baritone or bass, the credible mastery of the part requires a dominant physique and penetrating urgency.
149
7 Leb’ wohl, du kühnes, herrliches Kind (Wotan) 8 Der Augen leuchtendes Paar (Wotan) Richard Wagner (1813–1883): Die Walküre Akt III, 10 Szene / Act III, 10th Scene Libretto: Richard Wagner Premiere: 26. Juni 1870, München, Königliches Hof- und Nationaltheater Umfang: Ais–e1 Dauer: ca. 9 Minuten
Libretto: Richard Wagner Premiere: 26 June 1870, Munich, Königliches Hof- und Nationaltheater Range: A K–e1 Duration: ca. 9 minutes
In der Frühphase der Inszenierungen war Die Walküre das am häufigsten aufgeführte Werk des Rings, und Striche waren durchaus üblich. Komplett erklang die Walküre erstmals 1905 unter Gustav Mahler in Wien. Wotan hat mit einer Sterblichen das Zwillingspaar Siegmund und Sieglinde gezeugt und letztere früh in eine unglückliche Ehe mit Hunding gedrängt. Als Siegmund unter dem Namen Wehwalt bei Sieglinde erscheint, erkennen die Geschwister einander nicht und verlieben sich ineinander. Hunding erkennt in Siegmund einen Feind und fordert ihn zum Zweikampf, sobald am Morgen das Gastrecht erlischt. Die Walküre Brünnhilde mischt sich entgegen der elterlichen Order zu Siegmunds Gunsten in den Kampf. Wotan muss sie bestrafen und verbannt sie auf einen feuerbewehrten Felsen, wo sie schlafen soll, bis ein Held zu ihr vordringt. Wotan nimmt Abschied von seiner mutigen und eigensinnigen Lieblingstochter. Der erste Teil der Abschieds-Szene („Leb’ wohl“) verlangt dem Sänger ein gesundes f und ff ab. Das darauf folgende (nicht abgedruckte fast zweiminütige) Orchesterzwischenspiel gibt Gelegenheit zur Entspannung. Der zweite Teil („Der Augen leuchtendes Paar“) ist überwiegend lyrisch und dynamisch im p bzw. pp angelegt, hier kann der Sänger seine p-Kultur zeigen.
Walküre was long the most frequently performed individual work of the Ring, and cuts were quite normal in the early phase of the work’s staging history. Walküre was first heard in its entirety in Vienna in 1905 under the baton of Gustav Mahler. Wotan has fathered the twins Siegmund and Sieglinde with a mortal woman, and forced Sieglinde into a joyless marriage with Hunding. When Siegmund appears to Sieglinde under the name of Wehwalt, the siblings do not recognize one another and fall in love. Hunding recognizes an enemy in Siegmund and challenges him to a duel as soon as the right of hospitality has expired in the morning. Defying her parents’ orders, the Valkyrie Brünnhilde interferes in the battle in favor of Siegmund. Wotan must punish her. He banishes her to a barren crag surrounded by a ring of fire, where she is to sleep until a hero makes his way to her. Wotan then takes leave of his brave and stubborn daughter, his favorite. The first part of the farewell scene (“Leb’ wohl”) needs a comfortable f, and even ff. The subsequent orchestral interlude (nearly two minutes long, but omitted here) gives the singer a chance to rest. The second part (“Der Augen leuchtendes Paar”) is prevailingly lyrical and laid out dynamically in p and pp; here the singer can demonstrate his p-culture.
Leseprobe 9 Wie duftet doch der Flieder (Hans Sachs)
Richard Wagner (1813–1883): Die Meistersinger von Nürnberg II. Aufzug, 3. Szene / Act II, 3rd Scene
Libretto: Richard Wagner Premiere: 21. Juni 1868, München Königliches Hof- und Nationaltheater Umfang: A–e1 Dauer: ca. 7'30 Minuten
Libretto: Richard Wagner Premiere: 21 June 1868, Munich, Königliches Hof- und Nationaltheater Range: A–e1 Duration: ca. 7'30 minutes
Die Meistersinger waren im 15. und 16. Jahrhundert bürgerliche, in Zünften organisierte Dichter, die meist einen Handwerksberuf ausübten. Bereits 1845 schrieb Wagner einen Prosaentwurf zu seiner MeistersingerOper, die mit Hans Sachs (1494–1576) einen der produktivsten Vertreter in den Fokus nimmt. Erst 1861, als die Wiener Uraufführung des Tristan ins Stocken geriet, griff Wagner das Projekt wieder auf. Der adlige Ritter Walther Stolzing hat sich in Nürnberg niedergelassen, um bürgerlich zu werden und verliebt sich Hals über Kopf in die Goldschmiedetochter Eva, die nach dem Willen des Vaters ihren Mann bei einem Wettsingen der Meistersinger wählen soll. Als Walther sich in die Zunft aufnehmen lassen möchte, verstört er – in Unkenntnis aller Regeln – die Meister mit seinem Lied. Einzig Hans Sachs ist beeindruckt: Er erkennt in Walthers Kunst eine Aufrichtigkeit und ein natürliches Formempfinden, die stimmig und neuartig sind. Im Flieder-Monolog kann die dramatische Stimme ihre p-Kultur unter Beweis stellen. Vom Umfang her gering und von der Orchesterbegleitung bis auf die Stelle „Lenzesgebot“ sehr diskret, wirkt dieser wohl lyrischste Sachs-Monolog im Zusammenhang mit der Gesamtpartie des Hans Sachs geradezu balsamisch auf die Stimme.
In the 15th and 16th centuries, the Meistersinger were commoners, poets organized in guilds, who generally plied a craftsman’s trade. Wagner had already written a prose sketch to his Meistersinger opera in 1845. It focused on Hans Sachs (1494–1576), who was one of the most productive representatives of the mastersingers. Wagner only took up his project again in 1861, when the Vienna premiere of Tristan began to seem uncertain. The knight Walther Stolzing, a nobleman, has made his home in Nuremberg in order to become a commoner, and falls head over heels in love with the goldsmith’s daughter Eva. According to her father’s will, she is to choose her husband in a song contest to be held by the mastersingers. When Walther asks to be accepted into the guild, he – unaware of all the rules – upsets the masters with his song. Only Hans Sachs is impressed: he recognizes in Walther’s art a genuineness and a natural feeling for form that is both compelling and innovative. In the lilac monologue, the dramatic voice can flaunt its p-culture. With its narrow range and, save for the “Lenzesgebot” passage, discreet orchestral accompaniment, this undoubtedly most lyrical of Sachs’ monologues has a genuine balsamic effect on the voice, when seen in the light of the entire Hans Sachs role.
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10 Wahn! Wahn! überall Wahn! (Hans Sachs) Richard Wagner (1813–1883): Die Meistersinger von Nürnberg Akt II, 8. Szene / Act II, 8th Scene Umfang: A–e1 Dauer: ca. 7 Minuten
Range: A–e1 Duration: ca. 7 minutes
Am Vorabend des Wettsingens ist es in Nürnberg zum Tumult gekommen. Während die Verliebten Walther und Eva erfolglos versucht haben, gemeinsam zu entkommen, hat Beckmesser sein Liebesständchen für Eva unwissentlich der verkleideten Magdalene vorgetragen, was deren Verehrer David veranlasst hat, Beckmesser zu verprügeln. Nach und nach wird die halbe Stadt in die Prügelei verwickelt. Hans Sachs lässt die Geschehnisse Revue passieren und sinniert über die Natur des Menschen und ihre Streitsucht. Ihm dämmert, dass er Beckmesser nach Kräften provoziert und selbst zum Entstehen des Streits beigetragen hat. Sachs, selbst nicht unempfindlich gegenüber Evas Reizen, beschließt Walther auf das Wettsingen vorzubereiten. Der Wahn-Monolog ist dramatischer konzipiert als der Flieder-Monolog, besitzt aber nicht minder lyrische Momente. In dramatischen Momenten muss sich die Stimme gegenüber einem kräftigen Orchesterpart durchsetzen, was, die nötige Strahlkraft vorausgesetzt, keine Probleme bereiten dürfte. Ein gefürchteter Prüfstein für Sänger wie Zuhörer ist das zart und innig zu singende e1 im p bei „Johannistag“ (T. 99f.); nicht selten flüchten dramatische Sänger hier in den O-Vokal „Johonnistag“, um den Ton leichter herzustellen oder sie falsettieren ihn, was zu einem abgeschnittenen Klangergebnis führt.
A tumult breaks out in Nuremberg on the evening before the singing contest. While the lovers Walther and Eva make an unsuccessful attempt to flee, Beckmesser sings his romantic serenade to “Eva,” unaware that it is actually Magdalene in disguise that he is singing to, which prompts her admirer David to beat up Beckmesser. After a while, the whole town is involved in the fisticuffs. Hans Sachs then recalls the events of the night and mulls over the nature of man and of man’s contentiousness. It occurs to him that he himself had roundly provoked Beckmesser and thus also contributed to the conflict. Sachs, who is not blind to Eva’s charms, decides to prepare Walther for the competition. The madness monologue is conceived more dramatically than the lilac monologue, but does not have fewer lyrical moments. In dramatic passages, the voice must forge through the powerful orchestral part, which should not be problematic if the singer commands a properly brilliant voice. A feared touchstone for singers and listeners alike is the delicate and inwardly sung e1 in p at “Johannistag” (mm. 99f.); dramatic baritones often flee into the vowel “o” as in “Johonnistag,” so that it is easier to produce the tone; or they sing it in falsetto, which leads to a truncated sound.
11 Wehvolles Erbe (Amfortas) Richard Wagner (1813–1883): Parsifal
Leseprobe I. Aufzug / Act I
Libretto: Richard Wagner Premiere: 26. Juli 1882, Bayreuth, Festspielhaus Umfang: c–g1 Dauer: ca. 6 Minuten
Libretto: Premiere: Range: Duration:
Richard Wagner 26 July 1882, Bayreuth, Festspielhaus c–g1 ca. 6 minutes
Bereits 1845 begann sich Wagner mit Wolfram von Eschenbachs mittelalterlichen Dichtungen Parzival und Titurel zu beschäftigen. Ein erster Prosaentwurf stammt von 1865, ab 1877 beschäftigte sich Wagner dann durchgehend mit seinem „letzten und heiligsten“ Werk, vollendet im Januar 1882 in Palermo und von ihm als „Bühnenweihfestspiel“ benannt, das er nur in Bayreuth aufgeführt wissen wollte. Um den Gral und die Lanze, die Titurel von Engeln überantwortet wurden, hat sich eine Gralsbruderschaft formiert. Vergeblich hatte Klingsor um Aufnahme in die Gemeinschaft gebeten. Enttäuscht und auf Rache sinnend, errichtete er ein Schloss, in dessen Zaubergärten Mädchen die Gralsritter verführen sollen. Titurels Sohn, der neugewählte Gralskönig Amfortas, verfiel den Verlockungen der Kundry, so dass es Klingsor gelang, ihm den heiligen Speer zu entwinden und eine Wunde zuzufügen. Obwohl Kundry selbst ihn nun mit Salben versorgt, will sich die schmerzende Wunde nicht schließen. Amfortas weiß, dass ihm Heilung nur durch göttliche Gnade zuteilwerden kann.
Wagner had already busied himself with Wolfram von Eschenbach’s medieval poems Parzifal and Titurel in 1845. It was not until 1865 that he produced a first prose draft, and until 1877 that he began to work with dedication on his “final and holiest” work, completing it in January 1882 in Palermo. It was called „Bühnenweihfestspiele” (Festival Play to Dedicate the Stage) and Wagner specified that it was only to be performed in Bayreuth. A Fraternity of the Holy Grail has formed itself around the Grail and the Spear, which had been entrusted to Titurel by angels. Klingsor had petitioned for acceptance into the community, but to no avail. Disappointed and plotting revenge, he has built a castle in whose magical gardens young women are to seduce the Knights of the Grail. Titurel’s son, the newly elected Grail King Amfortas, has fallen prey to the seductions of Kundry, so that Klingsor is able to steal the Holy Spear from him and wound him. Although Kundry herself now applies special salves to him, the painful wound cannot close. Amfortas knows that healing can only come through divine mercy.
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12 Mein Vater! Hochgesegneter der Helden! (Amfortas) Richard Wagner (1813–1883): Parsifal III. Aufzug / Act III Umfang: A–g1 Dauer: ca. 5 Minuten
Range: A–g1 Duration: ca. 5 minutes
Parsifal ist „durch Mitleid wissend“ zu jenem „reinen Toren“ geworden, der den Gralsrittern als Retter von Amfortas prophezeit wurde. Nachdem er die heilige Lanze zurückgewonnen und Klingsors Macht gebrochen hat, kehrt er nach Jahren zur Burg Monsalvat zurück und erfährt, dass Amfortas seit seinem Weggang den Gral nicht mehr enthüllt hat, die Gemeinschaft zerfällt und Titurel gestorben ist. Am Grab des Vaters weigert sich Amfortas ein weiteres Mal, den Gral zu enthüllen und bittet um den Tod. Beide große Szenen enthalten intensive lyrische Momente und erfordern daher Stimmen, die neben der notwendigen dramatischen Durchschlagskraft auch lyrische Qualitäten haben sollten. Die Partie wird deshalb oft mit lyrisch-dramatischen Sängern besetzt. Der baritonale Umfang sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich doch um eine relativ schwere Gesamtpartie handelt.
“Made wise by pity,” Parsifal has become the “guileless fool” that had been prophesied to the Grail Knights as Amfortas’ savior. After he has won back the Holy Spear and broken Klingsor’s power, he returns to the fortress of Monsalvat many years later and learns that Amfortas has not uncovered the Grail since Parsifal’s departure. The community is disbanding and Titurel is dead. At his father’s grave, Amfortas once again renounces to uncover the Grail and begs to die. Both great scenes contain intense, lyrical moments and demand voices which, next to having the requisite dramatic power, also shine with a lyrical glow. The part is more tempered and gentle when sung by a lyricdramatic singer. The baritonal range should, however, not be underestimated: the overall part is a relatively weighty one.
13 Perfidi! / Pietà, rispetto, amore (Macbetto) Giuseppe Verdi (1813–1901): Macbetto Akt IV, Nr. 15 / Act IV, No. 15 Libretto: Francesco Maria Piave und Andrea Maffei nach dem Drama Macbeth von William Shakespeare Premiere: 1. Fassung: 14. März 1847, Florenz, Teatro della Pergola, 2. Fassung: 21. April 1865, Paris, Théâtre-Lyrique Umfang: c–ges1 Dauer: ca. 5'30 Minuten
Libretto: Francesco Maria Piave and Andrea Maffei after the drama Macbeth by William Shakespeare Premiere: 1st version: 14 March 1847, Florence, Teatro della Pergola, 2nd version: 21 April 1865, Paris, Théâtre-Lyrique Range: c–g J1 Duration: ca. 5'30 minutes
Die Entstehung von Verdis zehnter Oper und erster Shakespeare-Vertonung war von Reibereien mit dem Librettisten Piave bestimmt. Verdis Beitrag zum damals beliebten „genre fantastico“ gelangte schnell ins Repertoire der Opernhäuser. Verführt durch eine okkulte Weissagung und angestachelt durch seine machthungrige Gattin hat Feldherr Macbeth seinen König, Duncan von Schottland, ermordet. Auch versucht er die Familie Banquos auszulöschen, dem vorausgesagt wurde, Vater von Königen zu sein. Während Lady Macbeth zunehmend dem Wahnsinn verfällt, quälen auch den unrechtmäßigen Herrscher Gewissensbisse sowie die Furcht vor der Verschwörung der Engländer mit Macduff gegen ihn. Noch immer glaubt er an den Spruch der Hexen, dass kein von einer Frau Geborener ihm etwas anhaben könne. Doch der Triumph ist ihm vergällt: Er spürt, dass er als König weder geliebt noch respektiert wird. Niemand wird seinen Tod beweinen, stattdessen erwarten ihn nur Verwünschungen. Die Partie verlangt eine schwere Stimme bei gleichzeitig hoher Tessitur. Dies erfordert besonders für die zahlreichen p-Phrasen einen gekonnten Umgang mit dem Passaggio. Besondere Aufmerksamkeit verdient das dreimalige f 1 (T. 57, 65, 67); wird es zu offen gesungen, wirkt es „weiß“ und flach, zu gedeckt, wirkt es abgedunkelt. Eine gute Hilfe ist, die Angabe „con forza”, die ff impliziert, nicht zu wörtlich zu nehmen: mf angesetzt, ist der Atem tiefer, die Kehle erfährt keinen Stau, die Registrierung stellt sich einfacher ein. Beim Üben kann dann die Dynamik allmählich angehoben werden. Die Schluss-Kadenz wird gerne zum as1 erweitert, was allerdings nicht zwingend notwendig erscheint.
The genesis of Verdi’s tenth opera and first Shakespeare setting was marked by friction with the librettist Piave. Verdi’s contribution to the then beloved “genre fantastico” soon made its way into the operatic repertoire. Led astray by an occult prediction and spurred on by a power-hungry wife, General Macbeth has murdered his king, Duncan of Scotland. He is now seeking to eliminate Banquo’s family, of whom it is said that he will be the father of kings. Whereas Lady Macbeth succumbs increasingly to madness, the illegitimate ruler is plagued by a guilty conscience and by the fear of a conspiracy led against him by Macduff and the English. He still believes the words of the witches, that no one born of a woman can be more powerful than him. But he is not allowed to enjoy his triumph: Macbeth senses that he, as king, is neither beloved nor respected. No one will mourn his death; only curses await him. The role of Macbeth demands a heavy voice and, simultaneously, a high tessitura. This means a skillful treatment of passaggio, especially for the many p-phrases. One should pay heed in particular to the triple f 1 (mm. 57, 65, 67); if it is sung too openly, it sounds “white” and flat; too covered and it sounds too dark. It might help not to take the indication “con forza” – which implies ff – too seriously: starting at mf, the breathing is deeper, there is no congestion, and it is easier to adjust the register. While practicing, the dynamics can generally be heightened. The closing cadenza is often taken up to aJ1 which, however, does not seem truly necessary.
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14 Pari siamo! (Rigoletto) Giuseppe Verdi (1813–1901): Rigoletto Akt I, Nr. 7 / Act I, No. 7 Libretto: Francesco Maria Piave nach dem Versdrama Le roi s’amuse von Victor Hugo Premiere: 11. März 1851, Venedig, Teatro La Fenice Umfang: c–f 1(g1) Dauer: ca. 4 Minuten
Libretto: Francesco Maria Piave after the drama in verse Le roi s’amuse by Victor Hugo Premiere: 11 March 1851, Venice, Teatro La Fenice Range: c–f 1 (g1) Duration: ca. 4 minutes
Anders als bei den meisten seiner anderen Opern, verzichtete Verdi beim Rigoletto auf spätere Umarbeitungen. Trotz des brisanten Stoffes über einen moralisch verderbten adligen Verführer hielten sich die Eingriffe der Zensur in Grenzen. Der bucklige Hofnarr Rigoletto stachelt mit seinem Spott die skrupellosen Machenschaften des Herzogs von Mantua an. Auch der Zorn des Vaters eines geschändeten Mädchens scheint ihm gleichgültig zu sein; doch in Wahrheit geht es ihm nahe, dass der Alte ihn verflucht hat. Auf dem Weg nach Hause, wo Rigoletto ängstlich seine eigene Tochter versteckt, begegnet der Witwer dem zwielichtigen Sparafucile, der ihm seine Dienste als Auftragsmörder anbietet. Rigoletto erkennt, wie ähnlich sie sich sind: dieser mordet mit dem Dolch, er mit Worten. Rigoletto ist nun selbst angewidert vom gewissenlosen Treiben am Hofe und der Rolle, die er dabei spielt. Die Szene bietet reiche Gestaltungsmöglichkeiten zu farblicher und dynamischer Charakterisierung. Noch aussagekräftiger als die f-Ausbrüche sind die p-Stellen „Quel vecchio” (T. 11ff.) und „Ma in altr’uomo” (T. 55ff.), im ersten Fall düster und cuppo, im zweiten warm und innig gesungen, zeigen sie die Piano-Möglichkeiten der Stimme. Das abschließende g1 auf „follia” ist obligatorisch bei Vorsingen und gehört inzwischen zur Aufführungstradition.
Unlike his experiences with most of his other operas Verdi eschewed later revisions of his Rigoletto. In spite of the explosive topic about a morally corrupt, aristocratic seducer, the interventions of the censorship authorities were not excessive. The misshapen court jester Rigoletto is fanning the flames of the Duke of Mantua’s unscrupulous dealings with his mockery. Even the fury of the father of a young woman who was assaulted and violated does not seem to bother the Duke; in reality, however, he is deeply affected by the old man’s curse. On the way home, where Rigoletto fearfully keeps watch over his own daughter, the widower runs into the shady Sparafucile, who offers him his services as a contract killer. Rigoletto realizes how similar they are: one kills with a dagger, the other with words. Rigoletto is repulsed by the immoral doings at the court and the role that he himself is playing there. The scene offers many possibilities of characterization through colorful and dynamic styling. Even more significant than the f-outbursts are the p-passages “Quel vecchio” (mm. 11ff.) and “Ma in altr’uomo” (mm. 55ff.), sung darkly and deeply in the first case, and warmly and inwardly in the second, they illustrate the voice’s piano resources. The closing g1 on “follia” is obligatory at auditions and is part of the performance tradition today.
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15 Ah, ella è qui dunque! / Cortigiani, vil razza dannata (Rigoletto) Giuseppe Verdi (1813–1901): Rigoletto Akt II, Nr. 12 / Act II, No. 12
Umfang: C–ges1 Dauer: ca. 4'30 Minuten
Dem Herzog ist es gelungen, sich das Vertrauen von Rigolettos Tochter Gilda zu erschleichen. Seine Höflinge haben das Mädchen – in dem Glauben, es sei die Geliebte des Hofnarren – entführt, um sie dem Herzog zuzuführen. Rigoletto weiß nur zu gut, was das bedeutet, und fordert seine Tochter zurück. Wütend beschimpft er die Höflinge als verkommenes Gesindel und Mörder. Als er nichts erreicht, schlägt seine Raserei in Flehen um: Er entschuldigt sich und bittet um sein Kind. Spannungsreiche Szene und Arie, die sowohl ein durchschlagendes f als auch ein ausgezeichnetes p im Legato voraussetzen. Bei Vorsingen mit Klavierbegleitung sollte darauf geachtet werden, dass die notierten Töne von „figlia” im Rezitativ (T. 14) in der vorgeschriebenen Tonhöhe gesungen werden. Bei Aufführungen mit Orchester wird diese Stelle wegen der theatralen Wirkung, aber auch weil die Worte im orchestralen fff ohnehin kaum zu hören sind, meist nur fernab der notierten Tonhöhe deklamiert. Was auf der Bühne mit Orchester glaubhaft ist, wirkt mit Klavier geschrien. Dies trifft mit Einschränkungen auch auf die kurzen Wortwiederholungen „dimmi …” (T. 62ff.) zu, die in der szenischen Praxis oft eher gerufen als gesungen werden. Das g1 auf „difende” (T. 45) ist, obwohl nicht notiert, als Tenuto obligatorisch. Der Legatobogen von as nach f 1 bei „pieta, ridate” (T. 77, 79) ist tatsächlich umzusetzen, d. h. es sollte bis „figlia” (T. 78, 80) auf einem Atem durchgesungen werden. Der lang ausgehaltene Schlusston des1 (T. 82) muss absolut sauber intoniert sein, möglichst ohne zu großes Vibrato.
Range: C–g J1 Duration: ca. 4'30 minutes
The Duke has succeeded in obtaining the trust of Rigoletto’s daughter Gilda by dubious means. In the belief that she is the court jester’s mistress, the Duke’s courtiers have abducted the girl in order to bring her to the Duke. Rigoletto knows all too well what that means and demands his daughter back. He furiously berates the courtiers as a corrupt and murderous rabble. Unable to soften their hearts, Rigoletto’s anger transform itself into an imploration: he apologizes and asks for his child. An exciting scene and aria which presuppose a powerful, incisive f as well as an extraordinary p in the legato. At auditions with piano accompaniment, one should pay close attention to sing the notated tones at “figlia” in the recitative (m. 14) in the indicated pitch. At performances with orchestra, this passage is mostly declaimed in proximity to the notated pitch not only because of its theatrical effect, but also because the orchestral fff mostly covers up the text. What sounds believable on stage, sounds screamed at the piano. This also applies with reservations to the short repeated words “dimmi …” (mm. 62ff.), which in stage practice are often rather cried out than sung. The g1 on “difende” (m. 45) is obligatory as a tenuto, even if not notated as such. The legato slur from aJ to f 1 at “pietà, ridate” (mm. 77, 79) must truly be interpreted as such, i. e. it should be taken with one breath up to “figlia” (m. 78, 80). The long-held closing note d J1 (m. 82) has to be intoned with absolute neatness and with as little vibrato as possible.
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16 Vanne; la tua meta già vedo / Credo in un Dio crudel (Jago) Giuseppe Verdi (1813–1901): Otello Akt II, 2. Szene / Act II, 2nd Scene Libretto: Arrigo Boito nach The Tragedy of Othello, the Moore of Venice von William Shakespeare Premiere: 5. Februar 1887, Mailand, Teatro alla Scala Umfang: Ais–fis1 Dauer: ca. 5 Minuten
Libretto: Arrigo Boito after The Tragedy of Othello, the Moor of Venice by William Shakespeare Premiere: 5 February 1887, Milan, Teatro alla Scala Range: AK–f K1 Duration: ca. 5 minutes
Ermutigt durch Boito wandte sich Verdi Shakespeares Othello als Opernstoff zu. Zeitweilig erwogen sie, das Werk nach dem eigentlichen Drahtzieher Jago zu benennen. Die Erfolge, die der maurische Krieger Otello auf dem Schlachtfeld für die Republik Venedig erringt, tragen ihm Ehre, aber auch Neid ein. Dass er die schöne Desdemona geheiratet hat, bringt ihm den Hass Rodrigos ein; Jago sinnt auf Rache, weil er bei einer Beförderung zugunsten von Otellos Günstling Cassio übergangen wurde. Mit Rodrigos Unterstützung will Jago durch Intrigen Cassio, Otello und Desdemona zerstören. Dabei macht er aus seiner zynischen Weltsicht kein Geheimnis. An einen grausamen Gott glaube er – der Mensch sei sein Ebenbild, und nach einem Leben voller Lügen komme weder Himmel noch Erlösung. Jagos Credo, teils von vehementen Orchesterklängen insbesondere der Blechbläser begleitet, verlangt eine dementsprechend voluminöse Stimme. Während der erste musikalische Höhepunkt fis1 „dal germe della culla“ (T. 57) meist mühelos gelingt, gerät das unmittelbar darauf folgende Ais (T. 63) aufgrund der vorherigen Spannung oft nur schwach. Problematisch ist auch das f1 auf „ciel“ (T. 80) am Ende der Szene, da es im Passaggio angesiedelt ist und meistens zu offen gesungen wird.
Encouraged by Boito, Verdi decided to write an opera on the subject of Shakespeare’s Othello. For a while, he had even considered calling the work by the name of the actual string-puller, Jago. The successes which the Moorish warrior Otello has reaped on the battlefield for the Republic of Venice bring him honors, but also envy. Rodrigo, for instance, hates him for having married the beautiful Desdemona, and Iago is plotting revenge for having been passed over for a promotion in favor of Otello’s protegé Cassio. With Rodrigo’s support, Iago wants to destroy Cassio, Otello and Desdemona. He makes no secret of his cynical world view: he believes in a cruel God. Man is God’s mirror, and after a life full of lies there is neither heaven nor redemption. Jago’s Credo, accompanied in part by emphatic orchestral passages, markedly dense with brass, calls for a correspondingly voluminous voice. Whereas the first musical high point f K1 “dal germe della culla“ (m. 57) is generally sung without particular effort, the A K (m. 63) immediately following it is often weak because of the previous tension. Also problematic is the f 1 at “ciel” (m. 80) at the end of the scene, since it is located in the passaggio and is generally sung too openly .
17 Ne plač’ ditja (Dämon)
Leseprobe Anton Rubinstein (1829–1894): Der Dämon Akt II, 4. Szene / Act II, 4th Scene
Libretto: Pawel Wiskowatow und Apollon Maikow nach der gleichnamigen Verserzählung von Michail Lermontow Premiere: 25. Januar 1875, St. Petersburg, Mariinskij-Theater Umfang: dis–fisis1 Dauer: ca. 2'30 Minuten
Libretto: Pavel Viskovatov and Apollon Maikov after the eponymous verse story by Michail Lermontov Premiere: 25 January 1875, St. Petersburg, Mariinsky Theater Range: d K–f K1 Duration: ca. 2'30 minutes
Rubinsteins Schaffen war stark von westlichen Einflüssen geprägt; zehn seiner siebzehn vollendeten Opern basieren auf deutschen Libretti. Mit Demon knüpfte er an Michail Glinkas Bemühungen um eine genuin russische Kunstmusik durch Rückgriff auf Volkssagen und russische Literatur an, in diesem Fall eine bis 1860 als ketzerisch verbotene Dichtung Lermontows. Der Dämon, ein gefallener, innerlich zerrissener Engel, glaubt an Erlösung in der Liebe, begreift aber nicht, dass diese Liebe demütig und selbstlos sein muss. Er verliebt sich in Tamara, die im Begriff ist, den Sohn des Fürsten Gudal zu heiraten und sorgt für den Tod ihres Bräutigams. Als dieser hereingetragen wird, bricht Tamara über dem Leichnam ihres Verlobten zusammen und hört – wie schon einige Tage zuvor – eine beängstigend faszinierende Stimme. Es ist die Stimme des Dämons, der sie beschwört, nicht sinnlos Tränen zu vergießen und ihr ewiges Leben und grenzenlose Macht an seiner Seite in Aussicht stellt. Diese außerhalb des russischen Sprachraums eher unbekannte Arie bietet mit einem gut konzipierten Höhepunkt und einem wirkungsvollen Abschluss hervorragende Möglichkeiten, ein dramatisches Stimmmaterial lyrisch strömen zu lassen und empfiehlt sich deshalb besonders für Studienzwecke.
Rubinstein’s oeuvre was strongly stamped by Western influences; ten of his 17 completed operas are based on German libretti. With Demon, he continued Michael Glinka’s efforts to create genuine Russian art music by borrowing folk sagas and Russian literature, in this case a poem by Lermontov that was banned as heretical until 1860. The Demon, a fallen, emotionally torn angel, believes that love can redeem him, but does not understand that this love has to be humble and selfless. He falls in love with Tamara, who is about to marry the son of Prince Gudal. The Demon then sees to it that her bridegroom will die. When he is carried in, Tamara breaks down over the body of her betrothed and hears – as she did a few days earlier – a frighteningly fascinating voice. It is the voice of the Demon, who implores her not to weep pointless tears, and offers her eternal life and limitless power at his side. This aria, little known outside of the Russian linguistic sphere, boasts a well-conceived climax and an effective close, and offers outstanding possibilities for letting dramatic voices lyrically flow, thus making it ideal for study purposes.
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18 Ni sna, ni otdycha (Knjas’ Igor) Alexandr Borodin (1833–1887): Fürst Igor Akt II, Nr. 13 / Act II, No. 13 Libretto: Premiere: Umfang: Dauer:
Alexandr Borodin nach einem Szenario von Wladimir Stassow 4. November 1890, St. Petersburg, Mariinskij-Theater B–ges1 ca. 7'30 Minuten
Borodin, von Beruf eigentlich Arzt und Chemiker, arbeitete 18 Jahre an Libretto und Vertonung des als „Igorlied“ bekannten Mittelalter-Epos. Als er 1887 starb, waren nur zehn Nummern fertiggestellt. RimskijKorsakow und Glasunow orchestrierten den Rest nach Borodins Skizzen. Dieser Fassung folgt auch der hier wiedergegebene Klavierauszug. Um seine Stadt Putyvl gegen eindringende Nomadentruppen zu schützen, zieht der russische Fürst Igor – trotz düsterer Vorzeichen – in den Krieg gegen die Polowetzer. Die Herrschaft überträgt er derweil seiner jungen Frau Jaroslawna und bittet seinen Schwager, sie zu unterstützen. Während dieser sich immer mehr zum Despoten entwickelt, unterliegt Igor auf dem Schlachtfeld und wird gefangen genommen. Im Lager der Feinde findet der Fürst keine Ruhe. Ihn beschäftigt nicht nur, dass man ihm Freiheit und Ruhm genommen hat: Viele Männer sind in der Schlacht gefallen, und Igors Heimat steht schutzlos da. Gleichzeitig sehnt er sich danach, Jaroslawna wiederzusehen. Die Arie ist wegen ihrer Länge, aber auch wegen der üppigen Orchesterbesetzung kräftezehrend und deshalb nur für die ausgereifte Stimme geeignet. Sie verlangt anfänglich und in der Reprise viel dramatische Mittellage und endet auch recht tief. Im Mittelteil ab Meno mosso (T. 102) kommt jedoch die echte Bariton-Höhe zum Tragen, die mit einwandfreier Linie im Forte ausgesungen werden muss. Die Gesamtpartie wird häufig auch von Bass-Baritonen gesungen.
Libretto: Premiere: Range: Duration:
Aleksandr Borodin after a scenario by Vladimir Stassov 4 November 1890, St. Petersburg, Mariinsky Theater BJ–g J1 ca. 7'30 minutes
Borodin, who was a physician and chemist by profession, worked for 18 years on the libretto and setting of the medieval epic, known as the “Song of Igor.” When he died in 1887, only ten numbers were completed. Rimsky-Korsakov and Glazunov orchestrated the rest after Borodin’s sketches. The piano reduction presented here is also based on this version. In order to protect his city of Putyvl against invading troops of nomads, the Russian Prince Igor goes to war against the Polovetzer, in spite of dark forebodings. He transfers the power temporarily to his young wife Yaroslavna and begs his brother-in-law to support her. Whereas the brother-in-law develops more and more into a despot, Igor loses on the battlefield and is taken prisoner. The prince finds no peace in the enemy camp and is preoccupied not only because he has been robbed of freedom and glory, but also because many men have fallen in battle, and Igor’s home is without defense. At the same time, he longs to see Yaroslavna again. The aria is energy-sapping both for its length and its opulent orchestral texture. It is suited only for mature voices. The performer must brace himself for much dramatic singing in medium range at the beginning and in the reprise; the aria ends very low. In the middle section from Meno mosso (m. 102) we find genuine baritonal heights, however, which must be fully sung out with impeccable lines in the forte. The entire part is often sung by bass baritones as well.
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19 Maudite à jamais soit la race (Le Grand Prêtre) Camille Saint-Saëns (1835–1921): Samson et Dalila Akt I, 4. Szene / Act I, 4th Scene
Libretto: Ferdinand Lemaire nach dem Libretto von Voltaire zur Tragédie-lyrique Samson von Jean-Philippe Rameau Premiere: deutsche Fassung 2. Dezember 1877, Weimar, Hoftheater; überarbeitete französische Fassung 23. November 1892, Paris Opéra Garnier Umfang: d–f 1 Dauer: ca. 2 Minuten
Libretto: Ferdinand Lemaire after Voltaire’s libretto for the Tragédie-lyrique Samson by Jean-Philippe Rameau Premiere: German version 2 December 1877, Weimar, Hoftheater; revised French version 23 November 1892, Paris, Opéra Garnier Range: d–f 1 Duration: ca. 2 minutes
Der biblische Stoff beschäftigte Saint-Saëns bereits seit Ende der 1850er Jahre. Franz Liszt brachte Saint-Saëns schließlich dazu, die zwischen 1868 und 1877 komponierte Oper fertig zu stellen. Trotz des großen Erfolgs der Uraufführung unter Liszts Leitung konnte sich das Werk erst in der revidierten Fassung von 1892 im Bühnenrepertoire durchsetzen. Die Hebräer verlieren den Glauben, da Gott sie zwar aus der Knechtschaft der Ägypter befreit, dann aber zu Unterdrückten der Philister gemacht hat. Samson spricht dem Volk Mut zu und tötet den Statthalter Abimélech, als dieser Jehova schmäht. Der Oberpriester des Dagon verflucht das Volk Israels und seinen Anführer sowie den Gott, den sie anbeten. Er will Samson zerstören und lässt mit Dalila die Verführerin auf ihn los, die seine Liebe verraten und ihn zu Fall bringen wird. Die wirkungsmächtige Szene ist mit einem üppig instrumentierten Orchesterpart unterlegt und zeichnet sich durch zahlreiche größere Tonsprünge und deklamatorischen Stimmgebrauch aus.
The biblical subject which Saint-Saëns used to pen the first draft of the opera’s libretto had been on his mind since the late 1850s. Franz Liszt encouraged Saint-Saëns to finally complete the work, which had been written between 1868 and 1877. In spite of the great success of the world premiere under Liszt’s direction, the work did not make its breakthrough on stage until its revised version of 1892 was performed. The Hebrews are losing their faith in God: for while God freed them from slavery to the Egyptians, he left them to be oppressed by the Philistines. Samson tries to give the people courage and kills the governor, Abimélech, when he scorns Jehovah. The high-priest of the Dagon curses the people of Israel and their leaders, along with the God whom they adore. He wants to annihilate Samson and sends in Dalilah to seduce him. Betraying his love for her, Dalilah successfully causes his downfall. The highly effective scene is underlaid with an elaborately orchestrated accompaniment and stands out through its many large intervallic leaps and a declamatory use of the voice.
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20 Gluchaja noč’ (Ivan Korolevič) Nikolaj Rimskij-Korsakow (1844–1908): Der unsterbliche Kaščej Einziger Akt, Nr. 6 / Single Act, No. 6 Libretto: Premiere: Umfang: Dauer:
Nikolai Rimskij-Korsakow 25. Dezember 1902, Moskau, Solodovnikov-Theater d–as1 ca. 4 Minuten
Rimskij-Korsakows Oper basiert auf dem gleichen Volksmärchen, das auch Igor Strawinsky und Vaslav Nijinsky als Vorlage für ihr Ballett Der Feuervogel diente. Der böse Magier Kaščej hat die Prinzessin Zarevna in seinem Reich festgesetzt. Er kann nicht sterben, denn er hat seinen Tod in der Träne seiner Tochter Kaščejevna versteckt, die mit ihrer Schönheit zwar schon viele Ritter ins Verderben gestürzt hat, aber nie weint. In ihrem idyllischen Domizil am Meer bereitet sie sich darauf vor, um des Vaters willen auch den Königssohn Ivan zu beseitigen. Dieser kommt auf der Suche nach Zarena an Kaščejevnas Schloss vorbei. Allein in der sternenklaren Nacht, gibt er seiner Entschlossenheit Ausdruck, nicht zu ruhen, bis er die Geliebte gefunden hat und Kaščej tot ist. Die kurze, sehr gesangliche Arie liegt in hoher Tessitur und scheint auf den ersten Blick eher lyrisch zu sein. Die Gesamtpartie ist jedoch im dramatischen Bereich anzusiedeln und erfordert eine entsprechend strukturierte Stimme mit ausgezeichneter Legatokultur und gutem Umgang mit Passaggio und Höhe.
Libretto: Premiere: Range: Duration:
Nikolay Rimsky-Korsakov 25 December 1902, Moscow, Solodovnikov Theater d–aJ1 ca. 4 minutes
Rimsky-Korsakov’s opera is based on the folkloric fairy tale of the same name, which Igor Stravinsky and Vaslav Nijinsky used as sources for their ballet L’oiseau de feu. The evil magician Kaščej has taken Princess Zarevna prisoner in his realm. He became immortal after he hid his death in the tear of his daughter Kaščejevna, whose beauty has already sent many a knight rushing headlong into disaster. But there is a price to pay: she never weeps. In her idyllic domicile on the sea, she prepares to eliminate the king’s son Ivan for her father’s sake. Searching for Zarevna, Ivan passes by the Kaščejevnas’ palace. Alone in the moonlit night, he expresses his determination not to rest until he has found his beloved Zarevna, and Kaščej is dead. The short, very songful aria lies in a high tessitura and seems rather lyrical at first. Seen in its entirety, however, it belongs to the dramatic domain and requires a correspondingly structured voice with an excellent legato culture and subtle treatment of passaggio and high notes.
21 Tre sbirri … una carrozza (Scarpia) Giacomo Puccini (1858–1924): Tosca Akt I, 8. Szene / Act I, 8th Scene
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Libretto: Giuseppe Giacosa und Luigi Illica nach dem Drama La Tosca von Victorien Sardou Premiere: 14. Januar 1900, Rom Teatro Costanzi (Teatro dell’Opera) Umfang: d–f 1 Dauer: ca. 4 Minuten
Libretto: Giuseppe Giacosa and Luigi Illica after the drama La Tosca by Victorien Sardou Premiere: 14 January 1900, Rome, Teatro Costanzi (Teatro dell’Opera) Range: d–f 1 Duration: ca. 4 minutes
Schon um 1889 interessierte sich Puccini für das Drama Sardous, der sein Erfolgsstück aber dem damals fast unbekannten Komponisten nicht anvertrauen wollte. Erst nach dem Erfolg der Bohème gelang es Puccinis Verleger Ricordi, die Rechte zu erwerben. Der Maler Cavaradossi, Geliebter der berühmten Sängerin Floria Tosca, versteckt den politischen Flüchtling Angelotti. Polizeichef Scarpia folgt ihm bis in eine Kirche; dort gelingt es Scarpia, Toscas Eifersucht anzustacheln, so dass sie zu Cavaradossis unbekanntem Landsitz eilt. Der Polizeichef ordnet an, ihr mit einem Wagen und drei Mann zu folgen. Während des Te Deums denkt Scarpia bereits an den doppelten Triumph: den toten Rebellen und wie er von Tosca Besitz nimmt und ihr dabei in die Augen schaut. Tonumfang und Tessitur der Szene erscheinen unspektakulär. Um sich jedoch tragfähig gegenüber dem reich instrumentierten Orchester und dem Chor durchsetzen zu können, muss die Dynamik der Baritonstimme wesentlich angehoben werden, selbst dort, wo p vorgeschrieben ist. Das macht die Szene zu einem Durchhalte-Stück par excellence, was nur von einer dramatisch strukturierten Bariton-Stimme in einer ausgewogene Mischung von Charakterisierung und stimmlich gesunder Tonproduktion zu bewältigen ist.
Puccini began showing interest in Sardou’s drama around 1889, but the author did not want to entrust his successful play to a then almost unknown composer. Only after the triumph of La Bohème did Puccini’s publisher Ricordi manage to obtain the rights. The painter Cavaradossi, the lover of the celebrated singer Floria Tosca, is hiding the political refugee Angelotti. Police chief Scarpia follows him into a church where Scarpia succeeds in provoking Tosca’s jealousy so that she will hurry to Cavaradossi’s unknown country seat. The police chief orders to have her followed with one coach and three men. During the Te Deum Scarpia is savoring his double triumph: the death of a rebel, and the scenario for taking possession of Tosca. He intends to look her in the eye while doing so. The range and tessitura of the scene are unspectacular. But in order to have the voice pierce through the thickly orchestrated ensemble and chorus, the dynamic of the baritone voice must be considerably increased, even where p is prescribed. This turns the scene into a test of stamina par excellence, which can only be mastered by a dramatically structured baritone voice in a well-balanced mixture of characterization and vocally healthy tonal production.
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22 Si può? Signore! Signori! (Tonio) Ruggero Leoncavallo (1857–1919): I Pagliacci Prolog / Prologue Libretto: Premiere: Umfang: Dauer:
Libretto: Premiere: Range: Duration:
Ruggero Leoncavallo 21. Mai 1892, Mailand Teatro dal Verme H–f 1(as1) ca. 5 Minuten
Canio, der Chef einer Komödiantentruppe, sorgt sich – nicht ohne Grund – um die Treue seiner Frau Nedda. Seine Eifersucht lässt die Grenzen zwischen Realität und Spiel verschwimmen: Er konfrontiert und tötet seine Frau und auch ihren Liebhaber auf offener Bühne. Angestachelt dazu wird er durch den Darstellerkollegen Tonio, der sich selbst erfolglos um Nedda bemüht hat. In einem Prolog vor Beginn der eigentlichen Handlung schwört Tonio die Zuschauer darauf ein, dass sie statt der üblichen erfundenen Geschichten nun ein Stück wahres Leben erwartet. Hervorragend geeignet für die dramatische Stimme mit guter Höhe, tadelloser Linie und perfekter Atemführung. Der Wechsel von rezitativisch gestalteten Passagen und weitgespannten Belcanto-Bögen ist dramaturgisch ideal konzipiert. T. 18–20, von Leoncavallo ursprünglich gesprochen („recitando“) konzipiert, werden in der Praxis gewöhnlich gesungen („cantando“). Das gehaltene as1 bei „al pari di voi” (T. 118) ist traditionell ebenso obligatorisch wie das g1 bei „incominciate” (T. 124). Beide Spitzentöne sollten auch bei dramatischen Stimmen frei schwingen und keinesfalls das obere Ende des Stimmumfanges anzeigen. Beim Studium ist auf rhythmische Genauigkeit zu achten, die bei der szenischen Darstellung leicht vernachlässigt wird.
Ruggero Leoncavallo 21 May 1892, Milan, Teatro dal Verme B–f 1 (aJ1) ca. 5 minutes
Canio, the head of a troupe of comedians, is concerned – not without reason – about the loyalty of his wife Nedda. His jealousy blurs the borders between reality and play: he confronts his wife and kills her and her lover on the stage. He was incited to do this by his fellow actor Tonio, who had tried to win Nedda’s affection in vain. In a prologue performed before the actual story begins, Tonio assures the spectators that they will be getting a piece of real life instead of the usual invented stories. Outstandingly suited for a dramatic voice with a good high range, impeccable line and perfect breathing. The alternation from recitativeshaped passages and widely spun-out bel canto arcs is dramaturgically brilliantly conceived. Leoncavallo originally conceived mm. 18–20 “recitando”, i.e. recited, but in practice they are usually sung. The sustained a J1 at “al pari di voi” (m. 118) is traditionally just as obligatory as the g1 at “incominciate” (m. 124). Both top notes should also resonate freely with dramatic voices too, and should absolutely not expose the upper end of the voice range. When rehearsing, one should pay attention to rhythmic precision, which is easily neglected in a stage production.
23 Il cavallo scalpita (Alfio)
Leseprobe Pietro Mascagni (1863–1945): Cavalleria rusticana Einziger Akt, Nr. 3 / Single Act, No. 3
Libretto: Giovanni Targioni-Tozetti und Guido Menasci nach Giovanni Verga Premiere: 17. Mai 1890, Rom, Teatro Costanzi (Teatro dell’Opera) Umfang: es–fis1 Dauer: ca. 2'30 Minuten
Libretto: Giovanni Targioni-Tozetti and Guido Menasci after Giovanni Verga Premiere: 17 May 1890, Rome, Teatro Costanzi (Teatro dell’Opera) Range: e J–f K1 Duration: ca. 2'30 minutes
Die Oper entstand im Kontext eines Kompositionswettbewerbs für neue Einakter, den der Mailänder Verlag Sonzogno ins Leben gerufen hatte. Mascagni, der erst zwei Monate vor Ausschreibungsende davon erfuhr, arbeitete mit Hochdruck an der Vertonung des Librettos, das der befreundete Dichter und Literaturprofessor Targioni-Tozetti ihm stückchenweise zukommen ließ. Als Turridu nach langer Abwesenheit in sein sizilianisches Heimatdorf zurückkehrt, ist seine geliebte Lola mit einem Anderen verheiratet, dem Fuhrmann Alfio. Zwar wendet sich Turridu dem Bauernmädchen Santuzza zu; den Verführungskünsten Lolas widersteht er aber nicht. Gerade als Santuzza ihren Verdacht über Turridus Untreue mit dessen Mutter teilen möchte, erscheint bestens gelaunt der noch ahnungslose Alfio, auf seinen Lippen ein Loblied auf seinen Beruf und die Treue seiner Frau. Auftrittsarie in Strophenform, die den Charakter der Rolle des grobschlächtigen Kutschers dramaturgisch vorwegnimmt und ein dramatisches Stimmpotenzial vorraussetzt.
The opera was written in the context of a composition contest for new one-act works held by the Milan publisher Sonzogno. Mascagni, who only heard about the contest two months before the end of the submissions date, worked under great pressure to set the libretto which his friend the poet and literature professor Targioni-Tozetti had sent him bit by bit. When Turridu returns to his Sicilian home town after a long absence, his beloved Lola is married to another, the coachman Alfio. Though Turridu begins courting the peasant girl Santuzza, he is unable to withstand Lola’s seductiveness. Just as Santuzza wants to tell his mother about her suspicion of Turridu’s unfaithfulness, the clueless Alfio shows up in a good mood, with a song of praise on his lips for his work and his wife’s loyalty. Entrance aria in strophic form which dramaturgically anticipates the character of the coarse coachman and presupposes a dramatic vocal potential.
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24 Ecco il monologo (Michonnet) Francesco Cilea (1866–1950): Adriana Lecouvreur Akt I, 7. Szene / Act I, 7th Scene Libretto: Arturo Colautti nach dem Schauspiel Adrienne Lecouvreur von Eugène Scribe und Ernest Legouvé Premiere: 6. November 1902, Mailand, Teatro Lirico Umfang: Ais–fis1 Dauer: ca. 4 Minuten
Libretto: Arturo Colautti after the stage play Adrienne Lecouvreur by Eugène Scribe and Ernest Legouvé Premiere: 6 November 1902, Milan, Teatro Lirico Range: AK–f K1 Duration: ca. 4 minutes
Historischer Hintergrund des Stücks von Legouvé ist die Geschichte der Schauspielerin Lecouvreur, die um 1730 angeblich von einer Rivalin um die Gunst eines adligen Verehrers vergiftet wurde. Die Leidenschaft von Herzog Moritz von Sachsen für die Gattin des Fürsten Bouillon ist erkaltet. Er will die Liebschaft beenden, denn er hat sich in Adriana Lecouvreur verliebt, Schauspielerin an der Pariser Comédie-Française. Seine neue Liebe wird damit zur Zielscheibe der tödlichen Eifersucht der Fürstin. Unterdessen bleiben auch die Gefühle des älteren Regisseurs Michonnet zu Adriana unerwidert. Während diese auf der Bühne bravourös ihren Monolog abliefert, gibt sich Michonnet seiner Verehrung für sie als Künstlerin und Frau hin. Eindrucksvolle Szene mit schönen Linien und dramatischem Ausbruch in hoher Tessitur für die reife, dramatische Stimme. Hervorragend geeignet, um sich dem dramatischen italienischen Repertoire anzunähern.
The historical background of Legouvé’s play is the story of the actress Lecouvreur, who was allegedly poisoned by a rival for the favors of an aristocratic admirer around 1730. The fiery passion of Duke Moritz of Saxony for the wife of Prince Bouillon is no more than a weak flame. He wants to end the affair, for he has fallen in love with Adriana Lecouvreur, an actress at Paris’ Comédie Française. His new love thus becomes the target of the princess’ murderous jealousy. In the meantime, the feelings of the older theater director Michonnet for Adriana remain unrequited. While she is delivering her monologue on stage with great bravura, Michonnet is practically melting in his glowing admiration for her as an artist and woman. An impressive scene with lovely lines and a dramatic outburst in a high tessitura for a mature dramatic voice. Outstandingly suited to taking one’s first steps in the dramatic Italian repertoire.
25 Wir arme Leut! (Wozzeck) Alban Berg (1885–1935): Wozzeck Akt I, 1. Bild / Act I, 1st Tableau Libretto: Alban Berg nach dem gleichnamigen Dramenfragment von Georg Büchner Premiere: 14. Dezember 1925, Berlin, Staatsoper Unter den Linden Umfang: c–ges1 Dauer: ca. 2 Minuten
Libretto: Alban Berg after the eponymous drama fragment by Georg Büchner Premiere: 14 December 1925, Berlin, Staatsoper Unter den Linden Range: c–g J1 Duration: ca. 2 minutes
Begeistert von der Wiener Erstaufführung von Büchners Drama, die Berg im April 1914 auf der Residenzbühne sah, machte sich der Komponist sofort an eine Opernfassung des Stoffes. Berg benutzte die Ausgabe von Karl Emil Franzos, der Büchners unvollendet hinterlassenes Fragment stark bearbeitet hatte. In der ersten abendfüllenden atonalen Oper überhaupt überführte Berg konsequent Formen absoluter Musik ins Musiktheater. Der verarmte Soldat Wozzeck lässt sich vom seinem Hauptmann und einem Arzt zum Versuchskaninchen grausamer Experimente degradieren. Für seine Lebensverhältnisse und sein uneheliches Kind getadelt, versucht Wozzeck dem Hauptmann zu erklären, dass die Armut einem Menschen gewisse Verhaltensweisen aufzwingt. Die kurze Szene vermittelt einen guten Eindruck von Charakterisierungsfähigkeit eines dramatischen Baritons und musikalischer Intelligenz im Umgang mit neuerer Musik. Die Tessitur ist stellenweise hoch, die bläserorientierte Orchesterbegleitung stark. Die grausame Situation, in der sich Wozzeck befindet, verleitet leicht zum „Deklamieren“. Umso mehr gilt es, Bergs Forderung zu realisieren, „mehr Gewicht auf die Schönheit der Singstimme“ zu legen. Diese „Schönheit“ zeigt die Emotionalität und Verletzlichkeit der Figur und verhilft der Szene zu noch größerer Wirkung.
In April 1914, Berg attended the Viennese premiere of Büchner’s drama on the stage of the Residenz Theater. Thrilled, the composer immediately began writing an operatic version of the subject, and used the edition by Karl Emil Franzos, who had radically revised Büchner’s fragment, which was left incomplete. In the first full-length atonal opera in history, Berg consequently transferred forms of absolute music to the music theater. The penniless soldier Wozzeck lets himself be degraded by his captain and a physician by agreeing to be a “guinea pig” for cruel medical experiments. Reproached for his way of life and his illegitimate child, Wozzeck tries to explain to the captain that poverty forces certain ways of behavior on a person. The short scene conveys a good impression of the characterization abilities of a dramatic baritone and musical intelligence in the treatment of new music. The tessitura is high in places, and the wind-oriented orchestra is a powerful force to be reckoned with. The horrid situation in which Wozzeck finds himself can easily mislead one to “declaim.” It is thus all the more important to realize Berg’s demand to place “more weight on the beauty of the singing voice.” This “beauty” exposes the emotionality and vulnerability of the figure and helps the scene cause an even greater impact.
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26 Wagen wollen (Mathis) Paul Hindemith (1895–1963): Mathis der Maler 4. Bild, 5. Auftritt / 4th Tableau, 5th Scene Libretto: Paul Hindemith Premiere: 28. Mai 1938, Zürich, Stadttheater Umfang: dis–e1 Dauer: ca. 2'30 Minuten
Libretto: Premiere: Range: Duration:
Paul Hindemith 28 May 1938, Zurich, Stadttheater d K–e1 ca. 2'30 minutes
Nachdem sich gemeinsame Opernpläne mit Bertolt Brecht und Gottfried Benn zerschlagen hatten, begann Hindemith im Oktober 1932 mit der Ausarbeitung eines Librettos. Die im Anschluss komponierten Vorund Zwischenspiele wurden bereits 1934 als Symphonie Mathis der Maler aufgeführt. Kurz darauf wurden Hindemiths Werke in Nazi-Deutschland verboten, die Oper gelangte im Schweizer Exil zur Uraufführung. Der dem Maler Matthias Grunewald nachempfundene Titelheld muss sich die Fragen stellen, welchen Wert die Kunst in Zeiten des Krieges (hier: der Bauernkriege der 1520er Jahre) hat und welche gesellschaftlichen Verpflichtungen damit verbunden sind. Mathis unterbricht seine Arbeit am Isenheimer Altar, um dem Aufständischen Schwalb und seiner Tochter Regina zu helfen. Nach ersten Erfolgen macht sich Grausamkeit unter den revoltierenden Bauern breit. Schwalb, ihr Anführer, mahnt vergebens. Mathis kann gerade noch die Vergewaltigung einer Gräfin verhindern, als die Truppen des Truchsess vernichtend zuschlagen. Mathis wird auf Fürsprache der Gräfin verschont, er bleibt entmutigt mit der verwaisten Regina zurück. Kurze dramatische Szene mit dichter und vehementer Instrumentierung. Für eine dramatische Stimme ist die Tessitur hoch und durch das fast durchgängige f im deklamatorischen Gesangsstil durchaus belastend. Keine eigentliche Vorsing-Arie, aber ein gutes Trainigsstück für dramatische Partien des deutschen Repertoires.
After joint opera plans with Bertolt Brecht and Gottfried Benn had come to naught, Hindemith began working on a libretto in October 1932. The Preludes and Interludes he then wrote were performed as the Mathis der Maler Symphony in 1934. Shortly thereafter Hindemith’s works were prohibited in Nazi Germany, and the opera was given its first performance in Hindemith’s Swiss exile. The title hero, inspired by the artist Matthias Grunewald, is forced to ask himself what value art possesses in times of war (here: the peasant wars of the 1520s) and what social obligations are connected with this. Mathis interrupts his work on the Isenheimer Altar in order to help the rebel Schwalb and his daughter Regina. After initial successes, cruelty begins to spread among the rebelling peasants. Schwalb, their leader, admonishes them, but to no avail. Mathis can just barely prevent the rape of a countess when the troops of the Truchsess attack with devastating force. Mathis’ life is spared thanks to the countess’ intervention, and he remains alone and discouraged with the orphan Regina. A short dramatic scene with a dense and emphatic instrumentation. The tessitura is high for a dramatic voice, and very strenuous through the almost consistent f in this declamatory singing style. It is not really an audition aria, but a good training piece for dramatic parts of the German repertoire.
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CoverEB8879_Pr_Layout 1 25.02.15 17:47 Seite 1
Edition Breitkopf 8879
Bariton 1 EB 8877 Repertoire lyrisch | lyric 2 EB 8878 Repertoire lyrisch-dramatisch | lyric-dramatic 3 EB 8879 Repertoire dramatisch | dramatic Repertoiresammlung nach stimmlichen Kriterien (Umfang, Tessitura, Spezifika, Arientyp) unter Berücksichtigung musikalischer und theaterpraktischer Aspekte (Stilistik, Epoche, Rollentyp, nationale Herkunft)
mit Kommentaren zu den Arien • • •
Informationen zu Komponist, Librettist, Werk, Tonumfang und Fassungs- oder Besetzungsfragen Inhaltsangabe zur dramatischen Grundkonstellation im Handlungskontext der Oper Einschätzung aus sängerischer Sicht
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Roman Trekel Schirmherr Bariton | Patron Baritone „Der Beruf des Opernsängers, ein Traumberuf? Ja, aber … ohne konsequente Heranführung an das Repertoire bleibt es ein Traum. OperAria ist daher ein Glücksfall: das aktuellste und vollständigste Rüstzeug für den Traumberuf Sänger!“ “Do you dream of becoming a professional opera singer? Yes, but … without a consistent approach to the repertoire it remains a dream. OperAria is definitely a brilliant idea: the most up-to-date and comprehensive know-how – just what the singer needs for his dream job!”
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Repertoire anthology of opera arias according to vocal criteria (range, tessitura, specifics, type of aria) with due regard to practical aspects of musical and theatrical nature (style, era, role type, national provenance)
with comments on the arias • • •
information on the composer, the librettist, the work, the range and of versions or casting a short synopsis of the contents illuminating the basic dramatic constellation in the context of the opera’s plot an evaluation from the singer’s point of view
and featuring a CD •
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with a “phonetic assistant” – aria texts in the original language spoken by native speakers as an audio file (mp3) with aria texts in German and English translations as a text file (pdf)
Peter Anton Ling
Herausgeber | Editor
„Mein Anliegen ist es, Studierenden einen modernen, systematisch aufgebauten, gut informierten Vokalcoach an die Hand zu geben, der den Anforderungen der heutigen Theaterpraxis entspricht. Endlich ein stimmiges Repertoire und eine schlüssige Bündelung der Vorsingearien für jede Stimmgattung.“ “My goal is to give the user a modern-day, systematically structured vocal coach who satisfies the demands of present-day theater practice. At long last a consistent repertoire and a well-ordered conflation of respective audition arias for all vocal genres.”
ISMN 979-0-004-18469-1
9 790004 184691 EB 8879
3 Bariton
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„Phonetik-Assistent“ – Arientexte von Muttersprachlern gesprochen als Audiodatei (mp3) Arientexte in deutscher und englischer Übersetzung als Textdatei (pdf)
OperAria
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Foto: © Ulf Meinhardt
und einer CD:
Bariton 3 Repertoire | dramatisch dramatic dramatique drammatico драматический
+ Phonetik-Assistent