MM 2235304 – Jahn, Got Lost / In einem Aufzug

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MM 2235304
Hans-Peter
Jahn GOT LOST / IN EINEM AUFZUG Ein Lustspiel zu Helmut Lachenmanns „GOT LOST“ für hohen Sopran und Klavier Libretto

Hans-Peter Jahn

GOT LOST / IN EINEM AUFZUG

Ein Lustspiel zu Helmut Lachenmanns „GOT LOST“ für hohen Sopran und Klavier

Libretto

© 2023 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden

Printed in Germany

Auftragswerk des Nationaltheaters Mannheim Uraufführung: Mannheim, 24. Februar 2023

Personen / Darsteller

Sopranistin / Yuko Kakuta Pianistin / Yukiko Sugawara Professorin aus Portugal, Stipendiatin im Wissenschaftskolleg Berlin, ca. 50 Jahre alt / Susana Fernandes Genebra Putzfrau / NN

Bühnenaufbau

In einer großen Villa im Wissenschaftskolleg Berlin

RECHTS (vom Zuschauerraum): Privat-Zimmer der Professorin Sessel, Bett, ansonsten sparsam, aber modern eingerichtet

MITTE: Aufzugsbereich / Leinwand als Hinterwand

LINKS: Proberaum der Musikerinnen / Sopranistin / Pianistin ausschließlich Flügel, einige Notenständer, Noten, Sofa unter dem Flügel ein Waschzuber, gefüllt mit Wasser (verdeckt)

Anmerkungen

Das Stück ist für Yukiko Sugawara und Yuko Kakuta geschrieben und ihnen gewidmet. Bei anderer Besetzung müssen die Teile, die japanisch gesprochen werden, durch eine jeweils der Sopranistin und der Pianistin „verfügbaren“ anderen Sprache ersetzt werden. (Siehe dazu auch die Fußnoten auf Seite 24 und 25). Charakter und Art des jeweiligen Sprechens entsprechend der Angaben sollen aber identisch sein. Der Part des Klaviers ist für das Theaterstück nur mit einer Frau zu besetzen (nicht mit einem Pianisten).

Das gebrochene Deutsch-Portugiesisch der Rolle der Professorin bleibt bei allen Besetzungen der Rolle immer gleich.

Es ist zu empfehlen, diese Art des „Deutsch-Portugiesisch“ durch einen portugiesischen Sprachcoach zu lernen.

Das Stück spielt an einem Tag. Von früh morgens bis spät in die Nacht.

Die Notenausgabe „Helmut Lachenmann, GOT LOST. Musik für hohen Sopran und Klavier“ ist unter der Bestellnummer EB 9007 im Verlag Breitkopf & Härtel, Wiesbaden, erschienen.

Aufführungsdauer: etwa 90 Minuten

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LICHT: nur Aufzug

Szene 1 (real)

THEATER / FILM (Aufzug–Fahrt)

MUSIK (Zuspiel: Geräusche)

Frühmorgens. Die Professorin im Aufzug. Sie fährt mit einem großen Waschzuber voller Wäsche (anstelle eines Wäschekorbs) „abwärts“. Ohne dass man im Probezimmer etwas sieht, hört man durch das Zuspiel parallel winzige Partien aus GOT LOST, die die Aufzugsfahrt, die Aufzugsgeräusche musikalisch illustrieren.

Zuspiele (vorproduziert) *

Folgende Takte und Motive als Geräuscheffekte, kombiniert und collagiert:

Seite 27 Takt 121 **

Seite 31 Takt 142

Seite 46 Takt 231–232

Seite 52 Takt 256–258

Seite 65 Takt 314–322

Seite 75 Takt 387–388

Die Professorin verlässt links den Aufzug. Zuspiel stopp. Man hört sie im halligen Raum einer Waschküche mit jemanden sprechen (Putzfrau). Portugiesisch und in gebrochenem Deutsch.

Stimme der Professorin (Prof.)

Ist Maschine frei? Ach das schön. Dann darf ich Wäsche putzen. Muito amigável! [Sehr freundlich!]

Putzfrau

Da haben Sie aber einen Berg voll Wäsche zu waschen! Viel Vergnügen ... (lachend) ... wünsche einen sauberen Tag.

Prof.

Muito ubrigato ... [sehr verpflichtet/verbunden] Ihnen einen ... ach mein deutsch ... heiteren ... (schöner Tag) Hoje é sábado? [Ist heute Samstag] Ist Samstag?! ...

Putzfrau ... nein ... Mittwoch ...

Prof. ... desculpe [Entschuldigung] ... dann einen ... prazeroso [angenehmen] angezogenen sábato ... Samstagtag ... correto!

Die Professorin kommt ohne Waschzuber in den Aufzug zurück und fährt „aufwärts“. Sie steigt rechts aus. Zuspiel.

Blackout.

* Dieses Zuspiel gilt auch für die Aufzug-Szenen 3, 5 und 8.

** Die Seitenzahlen beziehen sich auf die Partitur: Helmut Lachenmann, GOT LOST, Edition Breitkopf 9007.

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LICHT: Proberaum / später Professorinnen-Zimmer

Szene 2 (real)

MUSIKTHEATER / PROBE

Textmaterial der Komposition für die Szenen 2–8: (Friedrich Nietzsche:)

„Kein Pfad mehr! Abgrund rings und Todesstille!“ –So wolltest du’s! Vom Pfade wich dein Wille! Nun, Wandrer, gilt‘s! Nun blicke kalt und klar! Verloren bist du, glaubst du – an Gefahr.

(Fernando Pessoa:)

Alle Liebesbriefe sind lächerlich Sie wären nicht Liebesbriefe, wären sie nicht lächerlich.

Auch ich schrieb zu meiner Zeit Liebesbriefe, wie alle anderen, lächerlich.

Leseprobe

Die Liebesbriefe, falls Liebe vorhanden ist, sind notgedrungenermaßen lächerlich.

Letztlich jedoch sind nur die Leute, die niemals Liebesbriefe geschrieben haben, lächerlich.

Was gäbe ich um die Zeit, in der ich, ohne es zu bemerken, Liebesbriefe verfasste, lächerliche.

Wahr ist, heute sind nur meine Erinnerungen an diese Liebesbriefe lächerlich.

Sample page

(Alle Wör ter mit dem Akzent auf der drittletzten Silbe sind wie die Gefühle von Haus aus lächerlich.)

Alternative für die letzte Strophe: (Alle belanglosen Wörter (ausdruckslosen) wie unsere belanglosen Gefühle sind selbstverständlich lächerlich.)

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Es ist später Morgen. Pianistin und Sopranistin richten ihre Noten zurecht. Sie sprechen vielfach japanisch und lachen immer wieder. Pianistin ist streng, manchmal hart und zynisch, aber vor allem routiniert und schnell. Sopranistin ist eher frech, komisch und heiter, fast leichtsinnig, aber auch unter der Knute der Pianistin. Normale Kleidung (Hosen), eher nachlässig. Sie beginnen mit dem Proben von Beispielen aus GOT LOST. Alles, was auf deutsch gesprochen wird, kommentieren sie immer wieder auch auf japanisch. (improvisierend).

Abschnitt 1

(Pianistin spielt eine Passage um Takt 292 übend laut und permanent wiederholend)

Pianistin (Pi.)

Schau doch einfach ganz genau hin!

Sopranistin (So.)

Was hast Du entdeckt?!

Pi. Hier! So. Was wo wie?

Pi. Eine Ausnahme ... ein Fremdkörper ... meine Liebe! (Sie zeigt auf Takt 292.) Ich kapier jetzt.

MUSIK: (Sie spielt Takt 292 ganz.) Alle zwölf Töne!

MUSIK: (Sie spielt Takt 292 noch einmal langsam und spricht dabei:)

Dis Fis G A B D Es As H C F E H Und Du hast den Rest, das H und As.

MUSIK: (Sie spielt auch die Sopranstimme in Takt 292: schnell) So. Klingt ohne mich lustig!

Leseprobe Sample page

Pi. „Lustig“ sagt man nicht! Sag heiter. Das kann ja heiter werden. das darfst Du sagen. Sing mit! Dein H und Dein As.

MUSIK: (Sie interpretieren zusammen Takt 292 / Klavier nur die fünf Triolen / Sopran alles.)

Pi. Das ist Zwölftonmusik.

So. Spiel alles! Und zähl genau! Merk Dir: Das ist Einundzwanzigtonmusik!

MUSIK: (Sie zählen laut und wild alle Töne, also ein ziemliches Zähldurcheinander auf Japanisch und Deutsch, dann interpretieren sie Takt 292 ganz.)

Pi. Stimmt! Einundzwanzigtonmusik.

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5 Szene 2

So. Und jetzt bitte noch einmal ganz von vorne ... nur schwierige Stellen! (Sie blättern zum Anfang der Komposition.)

Abschnitt 2

So. Von vorne, aber bitte bitte langsam!

Pi. Ich kann das nicht: l a n g s a m !

MUSIK 1: Takt 1–14 (14 aussteigend) (sehr ungenaues Zusammenspiel)

So. Wir sind nie zusammen in Takt 12! Wir können das nicht.

Pi. D u kannst das nicht! Also meinetwegen: g a n z l a n g s a m !

Leseprobe

MUSIK 2: Takt 12 (sehr langsam)

Improvisierend:* (Jetzt üben sie die Stelle so oft, bis sie sitzt. Die Pianistin ist leicht erregt über die Ungenauigkeit der Sopranistin. Sie spielt die Passage mehrmals vor. Irgendwann klappt schließlich die Stelle.)

So. Das ist wirklich eine fiese Stelle!

Pi. Weiter weiter!

So. Meine Panikstelle ... Deine Lieblingsstelle!

Pi.

Meine Lieblingsstelle?!

Sample page

Alle Stellen sind meine Lieblingsstellen ich habe nur Lieblingsstellen ...

So.

Und ich habe nur wunderbare Panikstellen! (lacht künstlich) Also Takt 28 bis 32.

MUSIK 3: Takt 28–32

* Improvisierend bedeutet: Frei an den entsprechenden Stellen proben, spielen oder singen, gemeinsam, aber auch einzeln. Dabei immer im Wechsel zwischen Deutsch und Japanisch das zu Probende kommentieren. Alles im hohen Sprech-Tempo, nie mit großen Pausen. Dabei ist die Pianistin immer streng und har t, die Sopranistin witzig oder ironisch, aber auch folgsam.

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Improvisierend: (Hier geht es um die Dynamik der beiden Stimmen: mal laut, mal leise)

Pi. Bitte jetzt die Steigerung die geht meistens daneben! Ich habe sie nicht drauf und du auch nicht!

MUSIK 4: Takt 44 (letztes Sechzehntel)–48 (Fermate)

So. Klingt wie Brahms! Du spielst das wie Gott! Komm gleich noch einmal. Zur Sicherheit!

MUSIK 4a: Takt 44 (letztes Sechzehntel)–48 (Fermate)

Improvisierend: (Pianistin spielt ihren Part langsam. Dann beide gemeinsam nur noch die Hall-Stelle / das Singen in den Flügelkasten, zweimal.)

MUSIK 4b: Takt 47 (Pianistin ab 2. Viertel)–48 (Fermate mit Sopran)

So. Jetzt ab Takt 48. Dein Slalom.

MUSIK 5: Takt 48 (nach der Fermate)–55 (ausblenden)

Abschnitt 3

Während dieser Stelle betritt die Professorin ihr Zimmer. Sie stutzt. Sie macht eine verärgerte BEWEGUNG* im Moment der Fermate. Sie sieht das sauber hergerichtete Zimmer. Sie schafft sogleich größtmögliche Unordnung mit ihren Kleidern und dem Bettzeug. Dann setzt sie sich in den Sessel. Öffnet eine Cognacflasche.**

MUSIK 5a: (Wiederholung) Takt 48 (nach der Fermate)–55 (ausblenden)

Prof. (schreit so laut und so gedehnt, wie sie nur kann) N e i n !!

Leseprobe Sample page

Pi. Was war das?!

So. Eine Amsel?!

Pi. Vielleicht der Rasenmäher?!

Während die Professorin spricht, schauen sich die beiden Musikerinnen nun die Noten genau an, zeigen sich in den Noten bestimmte Stellen.

* BEWEGUNG: eindeutige Gesten und Körperimpulse der Professorin, die später in SZENE 8 jeweils von der Pianistin oder der Sopranistin bei der Generalprobe identisch übernommen werden.

** Die Professorin ist professionelle Alkoholikerin. Man merkt es ihr niemals ihren Bewegungen an. Sie spricht auch nicht lallend. Sie hat alles im Griff. Dennoch. Das Gesagte hat – selten zwar – Anmutungen von Besoffenheit.

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7 Szene 2

Pi. Kein Mensch hat ohne Ohren man kann nicht abschrauben das Hörgerät am Kopf! Die kreischen wie Schlachtungstier das haben charakterlos. Stimmt!!

Wir sind hier als Heimatmensch für Intellektualität eingeladet ... muss Essay machen ... komm nicht zum Ziel ... das Theater da sind dick und Wand dünn Was die nur machen? ... Ist Rätselhaftigkeit! (Sie schenkt sich einen Cognac ein.)

So Gleich noch einmal!

Prof. Erst d a s Glas leer ... dann „gleich noch einmal“ die Mauer ist Papier ... ich jedes Wor t papageien jedes Satz merkt sich mein Kopfmuschel ...

Leseprobe

Während die Professorin gegen die Wand spricht, als spräche sie direkt mit den Musikerinnen, schauen sich diese wieder nur die Noten genau an, zeigen sich in den Noten bestimmte Stellen.

Prof. (laut) Ruhegestört!! Ich bin eine Arbeit hier!! Theater ist nicht einzig hier ... nein!! ... nicht witzig das die Nashörner auf absurd kein Warten auf God tot das hat Schluss jetzt! Senhor [Herr] Ionesco und Beckett ist tot ... Gebrüllen ... Stinklaut! ist das Zoo?! Oder sind das Fliegen von Saaar tre? Heißt das so? Ich bin Vor tragmachen! Ich muss machen Sprechen über Sex nicht Normalsex ... was ist schon normal über perverssex wie reden Mann und alles Dingsda wenn Liebe machen In Deutschland Ja auch uns bei Portugal Schaf mit Schäfer ganz theorietisch correto! ... mich verstehen Heimatliche auch ohne Lautsein bin in Lisaboa nicht in Deutschland! Com a gente tudo é calmo e educado! [Bei uns ist alles ruhig und höflich!] R u h e !!

Sample page

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MUSIK 5b: (Wiederholung) Takt 48 (nach der Fermate)–55 (ausblenden)

Pi. Was war das?! (kurze Stille) „Kein Pfad mehr“?!

So. „Kein Pfad mehr“ ... o.k! Klingt japanisch?! Kein ... Pfad ... mehr ...

Pi. Takt 58.

MUSIK 6: Takt 59–61 (1. Viertel)

Prof. Kein Pfad mehr ... das ist mir im Herz kenne ich gut ... ist ... Ist gut bekannt ... ist weiß nicht ... eingebrennt ... Frömmiglichkeit ... Wissenschaftlichkeit ... stimmt! ... Seelenöffner ist Philosoph der Nietzsche ... voll pathetisch in Ironie ... Por que teatro? [Warum Theater?] Warum machen die Nietzscheclown?!

Leseprobe

So. Ich brauch das noch einmal! Mach Dein Takt davor.

MUSIK 6a: (Wiederholung) Takt 59–61

(Sie macht eine finale BEWEGUNG bei Takt 61. Sie trinkt ihren Cognac schluckweise.)

(Alle gleichzeitig / Sopran und Pianistin improvisieren auch auf Japanisch.)

Prof.

Pi. (über trieben laut)

Man versteht kein Wort Abgrund ... wie Du es singst rings rings ... Aber super! was heißt in deutsch ... totenstill!

So.

Ich versuche es so zu machen Stille ... Wille ... dass es jeder irgendwie versteht. Frau und Frau Pi. singen Theater ... ist Libido?! ...

Sample page

Jetzt die lange Passage. machen vielleicht blödes Multisex ... Die sitzt noch nicht. oder Schreien im Höchststand Vielleicht erst einmal etwas langsamer ist oder was Orgasmuskantate?! (Sie suchen die Stelle.) Nietzscheoperette? Correto

Prof. (deklamatorisch, laut und schrill, in gebrochenem Deutsch)

Ich kenne gut ... Ist Lieblingmann für mein Kopf ... So ... wolltest ... du’s! ... Vom ... Pfade ... wich ... dein ... Wille! ... Nun Wandersmann ... muss es rattern schnell sagen dann ... Blicke ... klar und ... kalt ... ja umgetauscht! Verloren ist du, ... glauben muss man ... du ... an ... ist wahr?!

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9 Szene 2

(Stille)

ich packʼ Wort am Schopf ... in por tugalisch heißt „Perigo“ ... ach mein Deutsches ... ich hab ... Gefahr!! ... das ist Lustspiel ... das ist lustige Tragodia ... existelles Exit voll von oh weiß nicht voll ... aber was ist Wander-ei ... nicht Ei ... laufen mit Stiefel und beten ... der Jakobsweg?! ... die Strecke mit Fuß und Holzstock laufen ... Friedrichswanderei? ... stimmt! (Musik unterbricht ihr lautes Denken.)

MUSIK 7: Takt 133–151 (Schluss von TEIL 1)

Die Professorin trinkt Cognac. Sie entwickelt aus dem, was sie hört Gesten/BEWEGUNGEN. Diese Bewegungen unterstützt sie mit Ausrufen des Unbehagens, der Ironie, der gespielten Verzweiflung (improvisierend).

Abschnitt 4

Leseprobe

So. (wiederholt das JETZT von Takt 151) Jetzt! „Jetzt“ ist ein guter Orientierungspunkt.

Pi. (imitier t das JETZT der Sopranistin) Jetzt ... jetzt ... jetzt ...

So. Ja. Jetzt. Pi. Jetzt?!

So. Yes, yes, jetzt! (Beide lachen und witzeln auf japanisch.)

Sample page

Prof. Was hat das JETZT ?! Die machen Dramatisch aus Episches mit Nietzsche. Die machen ... die machen ... das ist die machen ... das ist frohfüüüstliche Wi ... wi ... witschaft ... äh Ciência ... Wissen ... Wissendenken ... äh Wissenschaftlichkeit ... das habe ich in Kopf das Herz ... par coeur herausgeherzt ... by heart ... ich denk mit Mund und sag was ist im Kopf verspeichert ... (mit verstellter, akzentreicher Stimme, als erinnere sie sich an etwas, was sie als Kind immer rezitieren musste)

Kein Pfade mehr! Abgrund rungs und Tode stillen! So woftst du’s! Vom Pfande wicht dein Wild! Nun, Wander, Gips! Nur blick alt und kalt! Vergoren ist du, glauben du – an das ... Perigo Perigo ... Gefahren. (Sie lauscht, um alles mitzubekommen, was im Proberaum gesprochen wird.)

Jahn / Lachenmann | Got Lost / in einem Aufzug 10 Breitkopf MM 2235304
www.breitkopf.com

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