PB 32025 – Schneider, Das Weltgericht

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Schneider

– DAS WELTGERICHT

Oratorium für Soli, Chor und Orchester

– THE LAST JUDGEMENT

Oratorio for Soloists, Choir and Orchestra op. 46

PB 32025

Breitkopf & Härtel

Partitur-Bibliothek

Partitur Score

FRIEDRICH SCHNEIDER

1786–1853

DAS WELTGERICHT

Oratorium für Soli, Chor und Orchester

THE LAST JUDGEMENT

Oratorio for Soloists, Choir and Orchestra

op. 46

Libretto von | by Johann August Apel

Lateinische Übersetzung von | Latin translation by Carl Niemeyer

herausgegeben von | edited by Nick Pfefferkorn

Partitur-Bibliothek 32025

Printed in Germany

INHALT | CONTENTS

Verzeichnis der Nummern / Index of Numbers

Vorwort

Das Werk

Preface

The Work

Faksimile

Libretto

Das Weltgericht / The Last Judgement

Erster Teil / First Part

Zweiter Teil / Second Part

Dritter Teil / Third Part

Anhang / Appendix

Kritischer Bericht / Critical Commentary

ORCHESTERBESETZUNG / ORCHESTRA / ENSEMBLE

2 Flauti (Flautini), 2 Oboi, 2 Clarinetti, 2 Fagotti, Serpentone (Contrafagotto); 2 Corni, 4 Trombe, 4 Tromboni; Timpani; Archi

Soli

GABRIEL: Soprano

MICHAEL: Alto

RAPHAEL: Tenore

URIEL: Basso

SATAN: Basso

EVA: Soprano

MARIA: Soprano

Coro

Erzengel / Archangel

Aufführungsdauer / Duration: ca. 130 min.

Der Klavierauszug (EB 32025) ist käuflich, das komplette Aufführungsmaterial mietweise erhältlich. The piano vocal score (EB 32025) is available for sale, the complete performance material on hire.

© 2011 by Pfefferkorn Musikverlag, Leipzig © 2017 assigned to Breitkopf & Härtel, Wiesbaden

Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved / Printed in Germany Stich: Leipziger Notensatz

Vervielfältigungen jedweder Art sind gesetzlich verboten. / Any unauthorized reproduction is prohibited by law.

ERSTER TEIL / FIRST PART [TOD / DEATH]

Einleitung / Introduction

1. Chor der Engel / Chorus of Angels

Heilig, Heilig, Heilig

Schon naht sein Bote

Er rollt den Himmel wie ein Gewand

Preis ihm!

2. Stimmen der Engel / Voices of Angels Ein Tag ist Ihm wie tausend Jahr

2.b Chor der Höllengeister / Chorus of the Spirits of Hell Triumpf, Triumpf! Er hat es vollbracht

3. Recitativo

Verworfne, schweigt!

4. Aria (Satan) Wehe, sie sind verloren!

5. Chor der Gläubigen / Chorus of the Faithful Verfolgt von Feindes Hass und Spott

6. Stimmen der Engel / Voices of Angels Bald naht sein Bote 117

7. Doppelchor / Double Chorus Fort, Sklaven, tragt der Sieger Ketten 118

8. Stimmen der Engel / Voices of Angels Heil! die auf Ihn vertrauen 139

9. Chor der Engel und Menschen / Chorus of Angels and Men Halleluja!

ZWEITER TEIL / SECOND PART [AUFERSTEHUNG / RESURRECTION]

10. Chor der Seligen / Chorus of the Blessed Feierlich voll ernster Wonne 172

11. Aria (Raphael)

Der Posaune Hall wird tönen 179

12. Chor der Engel / Chorus of Angels

Triumpf! Sie erstehn wie der Fluren fröhliche Saat 190

13. Recitativo

Auch die das Meer verborgen

13.b Chor der Engel / Chorus of Angels Jubel und Freude 216

14. Chor der Erstandenen / Chorus of the Resurrected Heil uns! 227

Ewig schallen Jubellieder 231

15. Quartetto

Leicht ist das Grab dem Frommen 252

15.b Chor der Erstandenen / Chorus of the Resurrected Furchtbar wie Donnersturm hallt es umher 257

15.c Recitativo

Versammle dich, Staub! 273

15.d Chor der Erstandenen/ Chorus of the Resurrected

Nicht der Posaune Triumpfschall 275

15.e Chor der Ungerechten / Chorus of the Unrighteous Weh! Fallt über uns, ihr Berge!

16. Chor der Frommen und Engel / Chorus of the Pious and Angels Barmherzig und gnädig ist der Herr!

Gerecht sind deine Wege

DRITTER TEIL / THIRD PART [GERICHT / JUDGEMENT]

17. Chor der Engel / Chorus of Angels Er sammlet die Völker vor seinen Thron

18. Chor der Menschen / Chorus of Men Herr! o Herr! Wer kann vor dir bestehn? 344

19. Recitativo

Ja Volk, du bist verloren! 346

19.b Chor der Höllengeister / Chorus of the Spirits of Hell

Triumpf! Triumpf! 349

20. Chor der Menschen / Chorus of Men

Wehe! weh! Wer kann uns retten! 358

21. Chor der Apostel und heiligen Streiter / Chorus of the Apostles and Holy Warriors

Für Wahrheit haben wir gestritten

22. Chor der Menschen / Chorus of Men

Weh! o weh! Ach, dass wir so gesündigt haben! 375

23. Sologesang mit Chor der Mütter und Kinder / Solo and Chorus of Mothers and Children

Und muss die Wahrheit schweigen

23.b Satan und Chor der Menschen / Satan and Chorus of Men

Verfolgt von eurem Grimme

24. Duett / Duet

Geht ein, ihr Treuen, ins Reich der Herrlichkeit

25. Chor der Seligen / Chorus of the Blessed

Was sind die Leiden der kurzen Erdenzeit

26. Stimmen der Engel / Voices of Angels

Ein Tag ist vor Ihm tausend Jahr

27. quasi Recitativo

Verbannt von seinem ew’gen Licht

27.b Chor der Verdammten / Chorus of the Damned

Gewähr uns Vernichtung, furchtbarer Richter!

28. Chor der Engel / Chorus of Angels

Erden flammen, Monde fallen

29. Quartetto mit Chor / Quartet and Chorus

Schon naht von Engeln gehoben

30. Grave und alla breve / Grave and alla breve

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389

400

400

401

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Dein Blut, mein Sohn, mein Gott! 432

Vollbracht ist das Opfer der Ewigkeit!

Sein ist das Reich, und die Kraft und die Macht!

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Vorwort

Das Oratorium Das Weltgericht wurde am 6. März 1820 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt und war bis zum Erscheinen von Felix Mendelssohn Bartholdys Paulus (1836) das am häufigsten aufgeführte zeitgenössische Werk seiner Art. Kritiker behaupten, dass es allein diesem Werk zu verdanken ist, dass Friedrich Schneider heute nicht das Schicksal vieler seiner Zeitgenossen teilt und als „Kleinmeister“ der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts völlig in Vergessenheit geraten ist. In der Tat verschaffte Das Weltgericht Schneider überregionales Ansehen und begründete seinen Ruf als Komponist, Hofkapellmeister, Dirigent, Pianist, Organist, Pädagoge und Organisator zahlreicher Musikfestspiele. Dass Schneider zeitlebens als hervorragender Pianist gefeiert wurde zeigt sich auch darin, dass er der Solist der Uraufführung von Ludwig van Beethovens 5. Klavierkonzert war. Johann Christian Friedrich Schneider wurde am 3. Januar 1786 in Altwaltersdorf bei Zittau als erster der beiden Söhne des Schullehrers und Organisten Johann Gottlob Schneider (1753–1840) geboren, bei dem er auch ersten allgemeinbildenden Unterricht und Unterweisung im Instrumentalspiel (u. a. Klavier, Orgel, Violine, Violoncello und diverser Blasinstrumente) erhielt. Bereits während seiner Zeit am Zittauer Johanneum, das er seit 1798 besuchte, entfaltete er bemerkenswerte kompositorische Begabung. Schnell stieg er als Mitglied des dortigen Schulchores zum Tenorsolisten auf und hatte zwischen April 1804 und Juli 1805 sogar den Posten des Präfekten inne. 1805 nahm er in Leipzig das Studium der „Humaniora“ auf und vertiefte seine musikalischen Kenntnisse bei August Eberhard Müller (1767–1817) und Johann Gottfried Schicht (1753–1823); auch Johann Friedrich Rochlitz (1769–1842), der Begründer der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung, förderte ihn. Binnen kurzer Zeit bekleidete er eine Vielzahl musikalischer Ämter und Funktionen – u. a. war er ab 1810 Musikdirektor der Secondaschen Operngesellschaft, wurde 1813 Organist an der Thomaskirche, übernahm 1816 die Leitung der Singakademie und war seit 1817 als Musikdirektor des Stadttheaters tätig – wodurch er nach und nach zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten des Leipziger Musiklebens wurde. Bereits 1812 heiratete er die Sängerin Elisa Geibel, die aber schon im darauffolgenden Jahr bei einer Totgeburt starb. Am 3. Januar 1815 vermählte er sich mit deren Schwester Katharina Maria. Aus dieser Ehe gingen zwei Jungen und zwei Mädchen hervor. Obwohl er sich während seiner Leipziger Jahre unterschiedlichsten musikalischen Gattungen widmete, war er als Komponist vor 1820 noch wenig bekannt. Erst der unerwartete Erfolg seines zweiten Oratoriums Das Weltgericht, das am 6. März 1820 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt wurde, brachte den Durchbruch. Der Siegeszug des Werkes setzte sich in einer Vielzahl von weiteren Aufführungen fort und brachte Schneider überregionale Bekanntheit und nachhaltige Anerkennung ein. Im darauffolgenden Jahr trat er die Nachfolge des verstorbenen Leopold Carl Reinicke (1774–1820) als Herzoglich-Anhalt-Dessauischer Hofkapellmeister an und führte das Dessauer Musikleben zu neuer Blüte. Unmittelbar nach Dienstantritt reorganisierte er die Hofkapelle und hatte schon nach kurzer Zeit ein leistungsfähiges, weithin anerkanntes Orchester formiert. Bereits ab 1822 veranstaltete er nach dem Leipziger Vorbild regelmäßige Abonnementkonzerte, gründete eine Singakademie und rief, zusammen mit dem Dichter Wilhelm Müller (1794–1827), die Dessauer Liedertafel ins Leben. Mit dem eigens organisierten Gymnasialchor und dem Männerchor des

Lehrerseminars führte Schneider regelmäßige Kirchenmusiken in den drei Kirchen der Stadt ein. Im Zuge der deutschen Konservatoriumsgründungen eröffnete er 1829 eine Musikschule, aus der, bis zu ihrer Schließung im Jahre 1844, mehr als 120 Absolventen hervorgingen. Sein überregionales Ansehen wurde auch dadurch gefestigt, dass Schneider neben seiner Kapellmeistertätigkeit bei zahlreichen Musikfesten regelmäßig als Dirigent in Erscheinung trat. Engagements dieser Art übte er noch bis ins hohe Alter aus. Während seiner Dessauer Zeit entstanden vor allem Oratorien und andere geistliche Werke sowie Kompositionen für Männerchor. Ab etwa 1830 komponierte er zunehmend weniger und zog sich immer häufiger ins beschauliche Zerbst zurück, um sich seiner Vorliebe für Gartenliteratur und Astronomie zu widmen. Zu dieser Zeit gehörte Schneider mehr als 25 musikalischen Vereinigungen an. Unter den zahllosen Ehrungen die ihm zeitlebens zuteil wurden, ragen besonders die beiden im Jahre 1830 verliehenen Ehrendoktorwürden der Universitäten Halle und Leipzig heraus, sowie die Ehrenmitgliedschaft in der New York Philharmonic Society. Als er am 23. November 1853 starb, hinterließ er seiner Frau († 8. Januar 1857) einen Schuldenberg, der sie veranlasste, in der musikalischen Presse um Spenden aufzurufen.

Sein musikalisches Œuvre setzt sich aus 16 Oratorien, darunter Die Totenfeier (UA: 1821, Berlin), Die Sündfluth (1824, Köln), Das verlorene Paradies (1825, Magdeburg) und Christus der Meister (1828, Nürnberg) sowie weiteren geistlichen Vokalkompositionen, aber auch sechs Opern und einer ganzen Reihe von Instrumentalmusikwerken zusammen. Darunter befinden sich 23 handschriftlich überlieferte Sinfonien, etwa 20 Ouvertüren, zwei Klavierkonzerte und eine nicht zu verachtende Anzahl von Kammermusikkompositionen. Er schrieb u. a. zehn Streichquartette, wovon allerdings nur ein Bruchteil im Druck erschien. Außerdem schuf er eine beachtliche Anzahl von zwei- und vierhändigen Klaviersonaten, Tänzen und Variationen sowie zahlreiche Klavierauszüge und sonstige Arrangements von Opern und Instrumentalwerken von Beethoven, Cherubini, Mozart, Spontini u. a. Seine Bedeutung und Anerkennung als Komponist hat Schneider im Wesentlichen dem gewaltigen Erfolg seines Weltgerichts zu verdanken. Begünstigt wurde sein Erfolg auch dadurch, dass er die Anliegen der überall aufkommenden Musikfeste (etwa nach Kompositionen mit einer großen Anzahl von leicht zu singenden Chören) und des aufblühenden Chorgesangwesens zu bedienen verstand. In der zeitgenössischen Presse wurde er sogar als „Händel unserer Zeit“ tituliert. Überdies wurden auch seine übrigen Oratorien und Werke anderer Gattungen von Publikum und Kritikern geschätzt und gewürdigt. Durch sein Engagement als Dirigent, Organisator und Komponist übte er maßgeblichen Einfluss auf die Musikfestentwicklung aus. So waren die bereits seit 1826 stattfindenden Elbmusikfeste untrennbar mit seinem Namen verbunden. Große Wertschätzung erwarb er sich unter Zeitgenossen auch als Chor- und Orchestererzieher sowie als Förderer des Männerchorwesens. Neben seinen Messen und Opern stießen namentlich auch Schneiders Lieder und Chöre bei Rezipienten auf wohlwollende Resonanz.

Das Werk

Schon wenige Tage nach der Uraufführung verfasste Friedrich Rochlitz in der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung eine umfassende Rezension. Hier heißt es: „Am 6ten März führte Herr Friedr. Schneider […] sein grosses Oratorium, das Weltgericht […] im Saale des Gewandhauses zum erstenmale auf. […] Das Werk war von Allen mit Lust und beharrlicher Liebe aufs genaueste einstudiert; wurde mit lebendigstem Antheil vorgetragen; und so ward die Aufführung eine der vollendetsten, die wir jemals gehört haben. Die Versammlung der Zuhörer fand bey weitem nicht Raum in dem grossen Saale, und musste zum Theil in Vor- und Nebengemächern ihr Unterkommen suchen. Der Beyfall war einstimmig, und eben von der Art, die bey Werken dieser Gattung am meisten ehrt“. Und weiterhin prophezeit Rochlitz: „ …dass [das Werk] bekannt genug werde, dass es nach und nach überall werde aufgeführt, wo man den Sinn für seine Gattung […] nicht verloren hat, […] das ist, bey dem Werthe der Dichtung, wie der Musik, […] gar nicht zu bezweifeln.“1 Schneiders zweites Oratorium Das Weltgericht wird als Höhepunkt im deutschen Oratorienschaffen zwischen Haydn und Mendelssohn gefeiert. Das Libretto stammte von dem Leipziger Juristen und Schriftsteller Johann August Apel (1771–1816). Nicht zum ersten Mal wurde der Stoff für geistliche Kompositionen verarbeitet. Prominente Vorläufer finden sich etwa in Giacomo Carissimis (1605–1674) Extremum judicum, in Dietrich Buxtehudes (1637–1707) Abendmusik Das allerschröcklichste und allererfreulichste, nemlich Ende der Zeit und Anfang der Ewigkeit (BuxWV 129) und in Georg Philipp Telemanns (1681–1767) Tag des Gerichts (TWV 6:8). Nach Haydns großen Oratorien Die Schöpfung und Die Jahreszeiten, die um die Jahrhundertwende uraufgeführt wurden, setzte im deutschsprachigen Raum eine Phase der fast völligen Stagnation in der Oratorienproduktion ein, die nahezu eine Dekade anhielt. Es bestand nur wenig Interesse, auf diesem Gebiet etwas künstlerisch Innovatives auf den Weg zu bringen. Doch im Laufe des zweiten Jahrzehnts des 19. Jahrhunderts gewann die Gattung bei einer neuen Generation von jungen Komponisten immer mehr Aufmerksamkeit.

In den Augen von Arnold Schering setzt nun eine Zeit ein, „in der die Oratoriendichter mit Begierde nach Stoffen greifen, in denen übersinnliche Elemente, am liebsten Engel und Dämonen, in die Handlung mit hineinspielen, wo kühn an die Geheimnisse göttlicher Offenbarungen, der Apokalypse, vor allem auch des jüngsten Gerichts gerührt wird.“ 2 Was außerdem bewegte, war, dass sich in der Konfrontation von religiös motivierten Dualismen und dem Triumpf des Guten über das Böse eine tiefe romantische Sehnsucht entfaltete. „Nicht mehr von Frühling und Liebe, von Leben und Daseinsfreude ist die Rede, sondern von Tod und Verzweiflung, von Grausamkeit und Schadenfreude: dem erlösenden Zauber der Haydn’schen Schöpfung stellt die jüngere Generation die peinlichen Weltuntergangsgedanken entgegen.“ 2

Zu den ersten bedeutsamen Werken der neuen Strömung zählen neben Schneiders erstem Oratorium Höllenfahrt des Messias (1810) auch das zeitgleich entstandene Die vier letzten Dinge von Joseph Eybler (1765–1846), Das befreite Jerusalem (1813) von Maximilian Johann Karl Dominik Stadler (1748–1833) und Das jüngste Gericht

1 vgl. (Friedrich Rochlitz), Allgemeine Musikalische Zeitung, 22. Jg., 15. März 1820, Sp. 173ff.

Die musikalische Anlage des Weltgerichts zeigt ein buntes und kontrastreiches Bild. Niemals zuvor hat es in einem Oratorium ein solches Spektrum an Ausdrucksmitteln, Formen und Techniken gegeben. Das Hauptmerkmal der Komposition besteht in der Dominanz der Chöre. Schon das Libretto wies in dieser Hinsicht ein deutliches Übergewicht auf, das Schneider noch insofern verstärkte, als dass er einige als Soli vorgesehene Teile bewusst als Chöre konzipierte. Neu war vor allem der Gebrauch des vierstimmigen a-cappella-Satzes und die häufige Verwendung von Unisono-Partien. Vereinzelte Soli treten, mit Ausnahme der Satan-Partie, in den Hintergrund. Ein weiteres Charakteristikum der Komposition sind die vielen kurzgefassten Sätze, die in 30 „Nummern“ das Geschehen schildern. Für Schneider war es sicher eine besondere Herausforderung, den in unzählige kurze Einzelabschnitte zerfallenden Text zu größeren musikalischen Gebilden zusammenzufassen. Trotz der großen Vielschichtigkeit fehlt es dem Oratorium nicht an Zusammenhalt. Ausschlaggebend dafür ist in erster Linie Schneiders Verwendung von Erinnerungsmotiven und leitmotivartigen Sätzen. Darüber hinaus tragen Instrumentalüberleitungen zu einer gewissen Kontinuität bei. 4

Was das Werk in jeder Hinsicht auszeichnet, ist der Kontrast. Vom simplen Forte-Piano-Gegensatz bis hin zum großangelegten „Aufeinanderprallen von wildbewegter Höllengeisterszene und lyrischweichen Engel-Gesängen“4 durchziehen Kontraste das gesamte Werk. Überall in der Partitur ist dieser Dualismus zu finden. Ob man nun die Gesamtanlage, die äußeren Formen, die Instrumentation, den Stil oder die musikalische Substanz betrachtet: „immer steht

3 vgl. Wolfgang Döhming, „Weltuntergang und Musikfest. Friedrich Schneider und sein Oratorium Das Weltgericht“, in: Carmen Ottner (Hrsg.), Apokalypse. Symposium 1999, Wien 2001, insb. S. 110

4 vgl. Helmut Lomnitzer, Das musikalische Werk Friedrich Schneiders (1786–1853), insbesondere die Oratorien, Textteil, Marburg 1961, S. 131 bzw. 132

2 Arnold Schering, Geschichte des Oratoriums, Leipzig 1911, Reprint, Hildesheim u.a. 1988, S. 391 bzw. S. 392 (1812) von Louis Spohr (1784–1859). Spohrs Oratorium, das er anlässlich des Erfurter Napoleon-Festes im August 1812 komponierte, gilt als unmittelbares Vorbild für Apels Text. Als nämlich im Herbst desselben Jahres Spohrs Werk in Leipzig mit kaum nennenswerter Resonanz aufgeführt wurde, kam bei Apel der Gedanke auf, ein poetisches Gegenstück zu schaffen. Bereits zwei Jahre später lag sein Weltgericht vor. Die drei Teile seines Librettos überschrieb Apel mit Tod, Auferstehung und Gericht. Apel war bewusst, dass der in der Anlage nicht unkompliziert gestaltete Text eine potentielle Vertonung nicht einfach machen würde. Zunächst war offenbar Peter von Winter als Komponist vorgesehen. Diese Zusammenarbeit kam allerdings nie zustande und so erhielt Ende des Jahres 1815 Schneider den Zuschlag. Dass Schneider die Komposition keineswegs aus dem Ärmel schüttelte, bezeugt seine Selbstbiographie: „Die Ideen des Weltgerichts gingen mit mir herum, der Text lag stets in meiner Brieftasche, aber es kam zu keiner stetigen Arbeit. Die letzten Wochen des Jahres 1818 fesselten mich endlich ans Pult, und jede freie Minute ausnutzend, selbst die Nächte liegend, schrieb ich das lang im Innern arbeitende Werk, das am 21. Februar 1819 fertig dastand“.3 Der frühe Tod Apels (9. August 1816) verhinderte zwar den ausführlichen Gedankenaustausch zwischen dem Librettisten und dem Komponisten, allerdings hielt Apel seine präzisen Vorstellungen im Manuskript fest, so dass Schneider auf allgemeinere Anweisungen zurückgreifen konnte, denen er weitgehend folgte, sie aber auch erweiterte oder abwandelte.

Helles neben Dunklem, Dramatisch-Erregtes neben Weich-Beschaulichem, Romantisches neben Biedermeierlichem, Hervorragendes neben Konventionellem.“4 Nachdem die Partitur fertiggestellt war, fand bereits am 3. Juli 1819 eine erste Probeaufführung im Gewandhaus statt. Die Uraufführung am 6. März 1820 war so erfolgreich, dass schon am 13. April des Jahres eine zweite Aufführung in Leipziger Universitätskirche folgte, die mit gesteigerter Begeisterung aufgenommen wurde: „Die Kirche war fast voll, die Ausführung vortrefflich, der Beyfall auch diesmal allgemein und einstimmig. Ja, diese Musik nahm sich in den weiten Tempelhallen noch herrlicher aus, als im Concertsaale. […] Hr. Schneider wird […] dieses sein treffliches Werk auf eigne Kosten sehr schön in Partitur stechen lassen, und auf Subscription herausgeben. Das ist ganz recht: es fehlt an dergleichen Werken, von solchem Werthe nehmlich; und es ist gar nicht zu bezweifeln, dass man es sich überall anschaffen wird, wo überhaupt Oratorien noch zu Gehör gebracht werden.“ 5

Die zahlreichen weiteren Aufführungen des Weltgerichts, die sich in den folgenden zwei Dekaden anschlossen,6 wurden von der zeitgenössischen Presse mit einer überwältigenden Fülle mehr oder weniger ausführlicher Rezensionen begleitet, die übrigens nicht immer nur positiv ausfielen. Bis zum Erscheinen von Mendelssohns Paulus hielt sich aber überwiegend die Meinung, dass „seit Haydn’s Komposition der Jahreszeiten im Fache des Oratoriums kein so bedeutendes Werk hervorgegangen [ist].“7 Es war das Zusammentreffen vieler Einzelfaktoren, die das Erfolgsrezept des Weltgerichts ausmachten. Es spielten gleichermaßen inhaltlich-kompositorische, wie zeitgeschichtlich-soziale Aspekte eine Rolle. Schneider warb bereits im Intelligenzblatt der AMZ von 1820 für die leichte Ausführbarkeit seines Oratoriums: „Was die allgemeine Brauchbarkeit des Werks anlangt, so setze ich hinzu, dass es nur eines guten Chors und vier Solostimmen bedarf, die OrchesterBegleitung nur aus den gewöhnlichen Instrumenten besteht, und man es überall aufführen kann, wo man Haydns Schöpfung, Händels Messias und andere ähnliche Werke aufführt; dass überdies auch mehrere einzelne Sätze zu Gebrauch beim Gottesdienst dienen können.“8 Die vielseitige Einsatzfähigkeit des Werkes wurde auch dadurch unterstützt, dass das Libretto neben dem deutschen Text eine lateinische Übersetzung enthielt. Von vorn herein sollte

5 vgl. Allgemeine Musikalische Zeitung, 22. Jg., 17. Mai 1820, Sp. 347

6 Es sind etwa 80 Aufführungen ermittelbar. Vgl. Wolfgang Döhming, „Weltuntergang und Musikfest. Friedrich Schneider und sein Oratorium Das Weltgericht“, in: Carmen Ottner (Hrsg.), Apokalypse. Symposium 1999, Wien 2011, insb. S. 109

7 vgl. Berliner Allgemeine Musikalische Zeitung, Jg, 1, 1824, S. 106 8 vgl. Allgemeine Musikalische Zeitung, 22. Jg., 1820, Intelligenzblatt IV

seine Musik dem Laienmusizierbereich zugute kommen. Ein wesentlicher Erfolgsbaustein scheint auch in der Diskrepanz zwischen der Komplexität des Textes und der relativ eingängigen Melodik zu liegen. Der hohe Anteil an erhabenen Chören in der Tradition eines Georg Friedrich Händel, die große Formen- und Farbenvielfalt, Dualismen und Kontraste: mit all diesen Paradigmen versuchte Schneider, die gängigen Klischees seiner Zeit zu bedienen. Was die Zeitgenossen berührte, war das Interesse an religiösen Stoffen, die Behandlung von apokalyptischen Themen und die Sehnsucht nach Irrealem, nach Übersinnlichem, die parallel zur aufkeimenden romantischen Oper aufkamen. Schneider traf genau diesen Nerv. Wie kein anderer schaffte er es, seine persönlichen Intentionen mit den Anliegen der überall aus dem Boden sprießenden Musikfeste, Gesangsvereine und Singakademien in Einklang zu bringen. Dadurch beflügelte und beförderte er die Musikfestentwicklung. Hinzu kam, dass das Oratorium längst „salonfähig“ geworden und nicht mehr allein auf Kirchenraum und Liturgie beschränkt, sondern immer häufiger auch im Konzertsaal anzutreffen war. Auch diese Entwicklung in Richtung eines immer stärker in den Vordergrund tretenden bürgerlichen Musiklebens wusste Schneider für sich zu nutzen. Ferner sind die zeitgeschichtlichen Entwicklungen am Erfolg von Scheiders Weltgericht nicht unbeteiligt. Das frühe 19. Jahrhundert ist eine Zeit des Umbruchs, der politischen und sozialen Veränderung, die alten Gefüge sollten sich für immer verändern, ein neues Zeitalter brach an. Die Ideale der Aufklärung und der Französischen Revolution haben ihre Spuren hinterlassen, zum ersten Mal entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das sich in einem aufkeimenden Nationalbewusstsein fortspinnt. Dieses Phänomen ist unmittelbar mit Schneiders Erfolg verknüpft.

Das Weltgericht gehört bis zum Ende der 1840er Jahre zum festen Repertoirebestandteil aller namhaften Konzertorchester und Musikfeste. Wahrscheinlich spielte auch Schneiders plötzliches Zurückziehen in den privaten Bereich, die damit einhergehende eingeschränkte kompositorische Tätigkeit und das fehlende Erscheinen als Dirigent und sein folgender Tod 1853 eine wesentliche Rolle, weshalb das Weltgericht ab 1850 zunehmend von den Spielplänen verschwand und Aufführungen bis heute nur noch vereinzelt nachzuweisen sind.

Preface

The oratorio The Last Judgement was first performed on March 6, 1820 at the Leipzig Gewandhaus. Until the publication of Felix Mendelssohn Bartholdy’s Paulus (1836) it was indeed the most performed contemporary work of its kind. Critics claim, that it is due to this work alone that today Friedrich Schneider does not share the fate of many of his contemporaries: Being forgotten as a ”minor master“ of the first half of the 19th century. The Last Judgement however, brought Schneider both national and international appreciation and established his reputation as a composer, court Kapellmeister, conductor, pianist, organist, music teacher and organizer of numerous music festivals. At this time, Schneider was already celebrated as an outstanding pianist, confirmed by the fact that he was the soloist at the premiere of Ludwig van Beethoven’s Piano concerto No. 5.

Johann Christian Friedrich Schneider was born on 3 January 1786 in Altwaltersdorf, near the city of Zittau, Saxony; he was the elder of two sons born to the schoolmaster and organist, Johann Gottlob Schneider (1753–1840), who provided young Friedrich’s general and musical education, with particular emphasis on playing instruments such as the piano, organ, violin, cello and various wind instruments. During his subsequent schooling at the Zittau Gymnasium, which he attended from 1798 onwards, Schneider developed a remarkable talent for composition. He soon became a prominent member of the local school choir and was eventually chosen to be a tenor soloist. Between April 1804 and July 1805 he held the post of prefect. In 1805 he moved to Leipzig to study Humanities and further his musical education with August Eberhard Müller (1767–1817) and Johann Gottfried Schicht (1753–1823); he was even promoted by Johann Friedrich Rochlitz (1769–1842), the founder of the Leipzig Allgemeine Musikalische Zeitung, and before long he became the holder of a diverse number of positions in the city’s musical world. From 1810 onwards he became music director of the Seconda’schen Operngesellschaft (Joseph Seconda’s Operatic Society); this was followed by appointments as the organist at St Thomas’ Church, in 1813, as head of the Academy of Music in 1816, and as director of the municipal theatre from 1817 onwards. In this way he rapidly became one of the leading figures in Leipzig’s musical world. As early as 1812 he had married the singer Elisa Geibel, who was to die in childbirth the following year (the child was stillborn). On 3 January 1815 he married her sister, Katharina Maria, and they went on to have four children together, two girls and two boys. Although he devoted him-self to composition in various musical genres during his Leipzig years, he did not achieve a reputation as a composer until 1820. Indeed, it was the unexpected success of his second oratorio, Das Weltgericht (The Last Judgement), at its first performance on 6 March 1820 that finally marked his breakthrough as a composer of note. The unique triumph of that work within his output continued for almost three decades, with numerous performances that gained Schneider a considerable reputation and lasting recognition, both nationally and internationally.

The following year, he succeeded the late Leopold Carl Reinicke (1774–1820) as the court Kapellmeister of Anhalt-Dessau. His first task upon entering service was to overhaul the court orchestra (Hofkapelle) and in a very short time he developed it into a capable orchestra that became widely recognised and appreciated. After the Leipzig model, periodical subscription concerts were established, a singing academy was inaugurated and – together with the poet, Wilhelm Müller (1794–1827) – he also founded the Dessau Lieder-

tafel. Utilising both the newly organised school choir and the male choir of the Teachers’ Society, Friedrich Schneider then established a regular concert service in the town’s three churches.

In line with the prevailing trend for opening conservatories in Germany, Schneider himself opened a music school in 1829, an institution from which more than 120 students graduated before its closure in 1844. His nationwide reputation was strengthened by – in addition to his compositions – Schneider’s regular appearances as a conductor at the numerous music festivals taking place across Germany; he continued to fulfil engagements such as this until late in his life. During his years in Dessau, oratorios, sacred music and many works for male choir were the focus of his compositional output. From around 1830 onwards, however, he composed less and retreated more frequently to Zerbst, a small and quiet town where he could take pleasure in indulging his fondness for gardening, literature and astronomy. By this point in his life, Schneider was an honorary member of at least twenty-five musical organisations. Among the many awards he received, particularly worthy of mention are the honorary doctorates he was accorded by the universities of Halle and Leipzig, and his honorary membership of the New York Philharmonic Society and the Stockholm Academy of Music, as well as the Royal Danish Dannebrog order. When he died on 23 November 1853, however, he left his widow († 8 January 1857) with a mountain of debt, which prompted her to request donations in the musical press.

Schneider’s musical œuvre comprises 16 oratorios, including Die Totenfeier (Funeral Rites) UA: 1821, Berlin; Die Sündfluth (The Deluge) 1824, Cologne; Das verlorene Paradies (Paradise Lost) 1825, Magdeburg; and Christus, der Meister (Christ, the Master) 1828, Nuremberg; there are also many other sacred vocal compositions. In addition, he wrote six operas and large number of instrumental works; among the latter are 23 symphonies, 20 overtures, 7 piano concertos and a considerable corpus of chamber works – piano trios, piano quartets, piano quintets, 60 piano sonatas (for both two and four hands) and 10 string quartets. He also produced an extensive collection of dances and sets of variations, plus numerous arrangements and vocal scores of operas and other works by Beethoven, Cherubini, Mozart, Spontini et al. Schneider undoubtedly owed his reputation to the overwhelming triumph of his Last Judgement, but his success was reinforced by the fact that he understood the requirements of the increasingly popular music festivals and of the flourishing amateur choral societies of the period (e.g. the need for easy-to-sing vocal music). In the contemporary press, he was even described as the “Handel of our time.”

Moreover, Schneider’s oratorios and other compositions found favour with both critics and the general public. Through his work as conductor, administrator and composer, he exert-ed considerable influence over the development of the music festival in the nineteenth century. The Elbemusikfeste (Elbe Music Festivals), which began in 1826, were inextricably linked with his name. He was also held in high esteem by his contemporaries as a chorus master and orchestral teacher, as well as for his support of the developing male choral societies; the latter provided a receptive audience for his songs and choruses that equalled the positive responses his masses and operas.

The Work

Just a few days after the premiere performance, Friedrich Rochlitz wrote a comprehensive review in the Leipziger Allgemeine Musikalische Zeitung. Here one could read as follows:

“On 6 March Herr Friedr. Schneider […] performed his grand oratorio, Das Weltgericht […] in the hall of the Gewandhaus for the first time. […] The work had been most meticulously rehearsed with zest and persevering love by all; it was performed with lively involvement and thus the performance was one of the most perfect ones that we have ever heard. There was far too little room for the assembly of listeners in the large hall, so they had to find accommodation in the antechambers and side chambers. The applause was un-animous and of the kind that does most honour to works of this genre.“ Rochlitz went on to prophesy: “…that [the work] becomes sufficiently well known that it will be performed again wherever people have not lost [...] their sense for its genre, […] that is, at the value of poetry, like music, […] beyond all doubt.“ 1

Schneider’s second oratorio Das Weltgericht (The Last Judgement) is celebrated as the highlight in the production of German oratorios between Haydn and Mendelssohn. The libretto was written by the Leipzig lawyer and author Johann August Apel (1771–1816). This was not the first time that this material was used for sacred compositions. Prominent predecessors are found, for example, in Giacomo Carissimi’s (1605–1674) Extremum judicum, in Dietrich Buxtehude’s (1637–1707) evening music Das allerschröcklichste und allererfreulichste, nemlich Ende der Zeit und Anfang der Ewigkeit (The Most Terrible and the Most Joyous, Namely the End of Time and the Beginning of Eternity), BuxWV 129 and in Georg Philipp Telemann’s (1681–1767) Tag des Gerichts (Day of Judgement), TWV 6:8. After Haydn’s great oratorios Die Schöpfung (The Creation) and Die Jahreszeiten (The Seasons), premiered around the turn of the century, there began a phase of almost complete stagnation in the production of oratorios that lasted nearly a decade. There was little interest in getting anything artistically innovative off the ground in this area. But during the second decade of the 19th century, the genre increasingly attracted the attention of a new generation of young composers. In the view of Arnold Schering, an era had begun “in which the oratorio poets eagerly seize upon material in which supernatural elements, preferable angels and demons, play a role in the plot, boldly treating the secrets of divine revelation, of the Apocalypse, especially of the Day of Judgement.“ 2

What also moved them was that a profoundly romantic longing developed in the confrontation of religiously motivated dualisms and the triumph of good over evil. “It is no longer a question of springtime and love, of life and joy in existence, but of death and desperation, of cruelty and gloating over the misfortunes of others: the younger generation is setting the distressing thoughts of the end of the world against the redemptive magic of Haydn’s Creation. The first significant works of this new current, alongside Schneider’s first oratorio Die Höllenfahrt des Messias (The Messiah’s Descent into Hell) 1810, were the simultaneously composed Die vier letzten Dinge (The Four Last Things) by Joseph Eybler (1765–1846), Das befreite Jerusalem

1 see (Friedrich Rochlitz), Allgemeine Musikalische Zeitung, 22. Jg., 15 March 1820, column 173ff.

2 Arnold Schering, Geschichte des Oratoriums, Leipzig 1911, Reprint, Hildesheim et al, 1988, p. 391 and p. 392

(The Liberated Jerusalem) 1813 by Maximilian Johann Karl Dominik Stadler (1748–1833) and Das jüngste Gericht (The Day of Judgement) 1812 by Louis Spohr (1784–1859).

Spohr’s oratorio, composed on the occasion of the Napoleon Festival in Erfurt in August 1812, is considered a direct model for Apel’s text. For Spohr’s work was performed in the autumn of the same year in Leipzig, with hardly any reaction worth mentioning, it occurred to Apel to create a poetic counterpart. His Weltgericht was finished just two years later. Apel entitled the three parts of his libretto Death, Resurrection and Judgement. Apel was aware that the text, not uncomplicated in its design, would not be easy to set to music. Initially, Peter von Winter was the intended composer. This collaboration never took place, however, so Schneider was accepted as the composer in late 1815. The fact that Schneider by no means came up with the composition just like that is made clear in his autobiography: “I turned the ideas of the Last Judgement over in my mind, the text was always in my pocket book, but no constant work was undertaken. The last weeks of 1818 finally chained me to the desk and, using every free minute, even the nights, I wrote the work that had long been working within me and it was finished on 21 February 1819.“ 3

Apel’s early death (9 August 1816) prevented a detailed exchange of ideas between the librettist and the composer. Apel recorded his precise conceptions in the manuscript, however, enabling Schneider to have recourse to more general instructions that he followed, expanded or transformed. The musical design of the Weltgericht reveals a colourful picture rich in contrasts. Never before in an oratorio had there been such a wide spectrum of expressive means, forms and techniques. The main characteristic of the composition consists in the predominance of the choir. The libretto already indicated a clear preponderance in this regard which Schneider further strengthened by consciously conceiving several sections intended for soloists as choruses instead. What was especially new was the use of four-part a-cappella choral writing and the frequent use of sections in unison. With the exception of the role of Satan, individual solos recede into the background. Another characteristic of the composition is the many brief, terse movements depicting events in 30 “numbers“. It was surely a special challenge for Schneider to aggregate the numerous individual sections of the text into larger musical entities. Despite the great complexity of the oratorio, it is by no means lacking in coherence. The decisive factor for this is Schneider’s use of motifs of memory and leitmotif-like movements. In addition to these, instrumental transitions contribute to a certain continuity. 4 What distinguishes the work, in every regard, is contrast. From the simple forte-piano contrast to the large-scale “collision of wildly moving spirits of hell and the lyric, tender songs of angels“, contrasts run through the entire work. This dualism is found everywhere in the score. Whether one observes the overall design, the outer forms, the instrumentation, the style or the musical substance: “everywhere brightness is next to darkness, dramatic agitation next to tender contemplation, the romantic next to the Biedermeier, the superlative

3 see Wolfgang Döhming, “Weltuntergang und Musikfest. Friedrich Schneider und sein Oratorium Das Weltgericht“, in: Carmen Ottner (ed.), Apokalypse. Symposium 1999, Vienna 2001, especially p. 110

4 see Helmut Lomnitzer, “Das musikalische Werk Friedrich Schneiders (1786–1853), insbesondere die Oratorien“, Textteil, Marburg 1961, pp. 131 and 132

next to the conventional.“ After the score was finished, a first trial performance took place on 3 July 1819 at the Gewandhaus. The world premiere on 6 March 1820 was so successful that a second performance already followed in Leipzig on 13 April of that same year at the University Church; it was received with even greater enthusiasm: “The church was almost full, the execution excellent, the applause was general and unanimous this time as well. Yes, this music was even more magnificent in the wide temple halls than in the concert hall. […] Hr. Schneider wants to […] have this splendid work of his very beautifully engraved in score, and issued on a subscription basis. This is entirely right: there is, namely, a lack of works, of such value; and it can not be doubted that one will acquire it wherever oratorios are still performed.“ 5

The numerous additional performances of the Weltgericht that followed during the next two decades 6 were accompanied by an overwhelming plethora of more or less detailed reviews in the contemporary press; not all of them positive, incidentally. Up until the appearance of Mendelssohn’s Paulus, the predominant opinion was that “no work of such importance in the area of the oratorio [has been] produced since Haydn’s composition The Seasons“ 7

It was the simultaneous occurrence of many individual factors that accounted for the Weltgericht’s recipe for success. Aspects of content and composition, as well as historical-social aspects, played a role. Schneider promoted the easy practicability of his oratorio in the Intelligenzblatt (information leaf) of the AMZ already in 1820: “As far as the general practicability of the work is concerned, I wish to add that it only requires a good choir and four solo voices; the orchestra only consists of customary instruments and it can be performed wherever Haydn’s Creation, Handel’s Messiah and other similar works are performed; moreover, several individual movements can be used at church services.“ 8

The versatile practicability of the work was also supported by the fact that the libretto contained a Latin translation alongside the German text. From the very beginning, his music was intended to

5 see Allgemeine Musikalische Zeitung, 22. Jg., 17 May 1820, column 347

6 About 80 performances are ascertainable. See Wolfgang Döhming, “Weltuntergang und Musikfest. Friedrich Schneider und sein Oratorium Das Weltgericht“, in: Carmen Ottner (ed.), Apokalypse. Symposium 1999, Vienna 2011, especially p. 109

7 see Berliner Allgemeine Musikalische Zeitung, Jg, 1, 1824, p. 106

8 see Allgemeine Musikalische Zeitung, 22. Jg., 1820, Intelligenzblatt IV

benefit the area of amateur music-making. An essential element of its success also appears to be the discrepancy between the complexity of the text and the relatively catchy melodies. There is a large portion of uplifting choruses in the tradition of George Frideric Handel together with a great variety of forms and colours, dualisms and contrasts: with all these paradigms, Schneider attempted to serve the conventional clichés of his time. What moved his contemporaries was the interest in religious material, the treatment of apocalyptic subjects and the longing for the unreal and the supernatural that emerged concurrently with the budding romantic opera. Schneider struck exactly this chord. Like no other composer, he managed to reconcile his personal intentions with the concerns of the music festivals, choral societies and singing academies burgeoning everywhere. Through this, he spurred on and promoted the development of music festivals. In addition, the oratorio had long since become “socially acceptable“; no longer limited to the church and liturgy, it could increasingly be heard in the concert hall as well. Schneider also knew how to use this development, in the direction of a bourgeois musical life coming increasingly to the fore, to his own advantage. Moreover, historical developments were also linked to the success of Schneider’s Weltgericht. The early 19th century was a time of upheavals, of political and social change; the old structures were to change forever, a new age was dawning. The ideals of the Enlightenment and of the French Revolution left their marks; for the first time, a feeling of solidarity was in the making that was to continue in the form of a budding national consciousness. This phenomenon is directly linked with Schneider’s success. The Weltgericht belonged to the established repertoire of all renowned concert orchestras and music festivals until the end of the 1840’s. Schneider’s sudden withdrawal into private life, coupled with limited compositional activity, his absence as a conductor and death in 1853 probably also played a decisive role in the increasing disappearance of the Weltgericht starting in 1850, and in the fact that only sporadic performances can be documented up to the present day.

Phillip Schmidt (Translated by David Babcock)

Autographes Titelblatt des 2. Teils / Autograph title-page of the Second Part Anhaltische Landesbücherei Dessau - Wissenschaftliche Bibliothek und Sondersammlungen / Anhalt State Library - Special Collections Department

Beginn von Nr. 2.b Chor der Höllengeister / Beginning of No. 2.b Chorus of the Spirits of Hell Anhaltische Landesbücherei Dessau - Wissenschaftliche Bibliothek und Sondersammlungen / Anhalt State Library - Special Collections Department

Beginn von des 3. Teils von der Hand eines Kopisten / Beginning of the Third Part by the hand of a copyist Anhaltische Landesbücherei Dessau - Wissenschaftliche Bibliothek und Sondersammlungen / Anhalt State Library - Special Collections Department

Widmungsblatt des Erstdrucks der Partitur (Breitkopf & Härtel, 1821) / Dedication-page of the frst print of the score (Breitkopf & Härtel, 1821)

Anhaltische Landesbücherei Dessau - Wissenschaftliche Bibliothek und Sondersammlungen / Anhalt State Library - Special Collections Department

Libretto

Deutscher Originaltext / original German text

Erster Teil / First Part

Chor der Engel / Chorus of Angels

Heilig, der da ist und der da war! In den Wolken wird er kommen, Bald vollendet ist die Zeit.

Selig die Entschlafnen in dem Herrn! Rufen wird er alle Frommen In das Reich der Herrlichkeit.

Uriel / Raphael

Schon schwebt [naht] sein Bote: Mit der Posaune Schall Ruft er zum Tode Die Menschen all.

Gabriel / Michael / Raphael / Uriel Doch, die auf ihn vertrauen, In frommem Glauben bewährt, Sie werden den Tod nicht schauen, Lebend zum Himmel verklärt.

Chor der Engel / Chorus of Angels

Er rollt den Himmel wie ein Gewand, Er stürzt die Sonnen in Nacht; Doch die Frommen hält er mit starker Hand, Sie beugt nicht des Todes Macht. Preis ihm, der da ist und war, Vollendet ist die Zeit.

Gabriel / Michael / Raphael / Uriel Ein Tag ist ihm wie tausend Jahr. Ein Augenblick die Ewigkeit.

Chor der Höllengeister / Chorus of the Spirits of Hell Triumpf! Er hat es vollbracht, Unser ist die Macht!

Wonne der Zerstörung, Jubel der Verheerung, Halle laut durch die Pforten der Nacht. Offen durch Satans mächt’ge Hand Steht nun des Abgrunds Tor. Stürmend auf Menschen, Meer und Land Stürzt sich der siegende Chor. Triumpf! Er hat es vollbracht! Hallt laut, ihr Pforten der Nacht, Wonne der Verheerung, Jauchzen der Zerstörung, Jubelnden Hohn Ihm ... ! Satan

Verworfne, schweigt! Was einst ich an der Schöpfung Morgen Zum Heil der Menschen kühn ersann, Was ich mit Schöpferkraft begann, Blieb eurem blöden Sinn verborgen. - Entweicht! Du Schöpferglut, die meine Brust durchflammt,

Lateinische Übersetzung von Carl Niemeyer / Latin translation by Carl Niemeyer

Pars prima

Chorus angelorum

Sanctus is, qui est et fuit Rex!

Est in nubibus venturus, Mox sunt plena tempora!

Divi sunt, qui Deo mortui!

Cunctis piis reclusurus

Is est regna splendida!

En jam volantem

Ejus tubicinem, Gentes vocantem

In pulverem!

Uriel / Raphael

Gabriel / Michael / Raphael / Uriel

Sed tu, qui, Ipso fidens, Probasti integras spes, Coelestia, mortis ridens, Vivus visurus es!

Chorus angelorum

Convolvit coelum ut pallium,

Ut solem rapiat nox; Verum dextra forti fert integrum, Hunc nil quatit mortis vox.

Laus sit Jehovaê, et vis!

Sunt plena tempora.

Gabriel / Michael / Raphael / Uriel

Sunt dies Ei saecula, Aeternitas momentum est.

Chorus genior inferna

Io! jam perficit Is!

Nobis jam est vis!

Paean diruentum, Jubilum delentum

Sona vi per voraginem sis!

Patens per Ditis numen jam

Est os voraginis, Homines, terras, aequor jam Involat Tartari vis!

Io! jam perficit Is!

Io! dic, Erebe, sis!

Paean diruentum, Jubilum delentum

Ridens Io!

Huic ... !

Scelesti, pax!

Satanas

Quae tunc, ut terrae emersere, Saluti fudi homini, Suscepi vi creatrici, Caecutientes latuere, - Vae vos!

O flamma heu! creatrix pectoris,

Die aus des Ew’gen reinstem Wesen stammt, Warum wollt’ ich im Menschen dich entzünden?

Entbrannt in liebend eitler Lust, Haucht’ ich ihm Freiheit in die schwache Brust. Was Geister nährt, ward ihm ein Quell der [von] Sünden.

Unsel’ger Wahn, der mich zu Menschen zog, Und mich und sie um unser Heil betrog!

In fremdem Licht nur soll das Ird’sche glänzen, Mit eignem Strahl das blöde Haupt nicht kränzen. Wehe! Sie sind verloren!

An des Gerichtes Tage

Zeugt mit gerechter Klage, Gegen die Welt mein Spruch: Mir hatt’ ich sie erkoren

Zu seligen Genossen, Mit ihnen jetzt verstoßen Harr’ ich des Richters Fluch.

Chor der Gläubigen / Chorus of the Faithful Verfolgt von Feindes Hass und Spott Fleh’n angstvoll wir, allmächt’ger Gott, Zu dir in bangen Tagen.

Du sendest Heil, du sendest Schmerz, Dich preist auch das gebroch’ne Herz, Nur lass uns nicht verzagen.

Hilf, näher tobt [kommt] des [der] Feinde Schwarm, Errett’ uns mit allmächt’gem Arm.

Chor der Eroberer / Chorus of the Conquerors Dem Starken ward die Welt zur Beute, Die Ohnmacht sinkt in Sklaverei, Wer Menschen nicht, nicht Götter scheute, Der stolze Held allein ist frei.

Chor der Gläubigen / Chorus of the Faithful Wenn uns des Feindes Macht bedrängt, Wenn Hass und Blutdurst uns umfängt, Lass nicht die Lieb’ uns rauben!

Chor der Eroberer / Chorus of the Conquerors Durch Kraft beherrscht den Wald der Tiger, Der Herde Jammer ist ihm Spott: Sein Schwert ist Herrscherstab dem Sieger, Sein Will’ ist Recht, er herrscht ein Gott!

Chor der Gläubigen / Chorus of the Faithful Stärk’ uns in gläubigem Vertraun: Lass bald in deinem Licht uns schaun, Was wir anbetend glauben!

Stimmen der Engel / Voices of Angels Bald naht sein Bote: Mit der Posaune Schall Ruft er zum Tode Die Menschen all!

Chor der Eroberer / Chorus of the Conquerors Fort, Sklaven, tragt der Sieger Ketten, Löscht unsern Zorn mit eurem Blut.

Chor der Gläubigen / Chorus of the Faithful Allmächtiger! Du wirst uns retten: Wir bau’n auf Dich mit festem Mut.

Ex ipsa luce fluens Numinis, Quid te mortalem volui flammatum? Amoris flagrans vana vi, Inspiro libertatem debili, Frux mentium fit peccatorum satum. Infelix spes, quae ad hunc mihi dux, Per te et mi et huic rapta lux. Non clarent luce nisi aliena, Caecutiant, vult fatum, quae terrena. Eheu! jam perit mundus! Judicialis dies, Non falsum testem cies Ipsum in mundum me. Ipsis cum mi vocatis Consortibus beatis, Simul rejiciundus, Te tremo, judex te.

Chorus piorum

Adurgens hostis odium

Te deprecamur Dominum, Angentibus diebus! Faustorum dator, tristium, Te fert cor vel fractissimum, Fac, ne cadamus spebus. Fac! instat turba hostium, Fac opem, numen maximum!

Chorus victorum

Est forti mundus praedae datus, Inermem manet servitus. Cum natis Deos despicatus, Est liber vir saevissimus.

Chorus piorum

Dum hostium adurgit vis, Cum saeva siti sanguinis, Ne amor auferatur.

Chorus victorum

Vi tigris sylvae dominator, Irridens gregum gemitus; Per ensem victor imperator, Omnipotens, quod vult, est jus!

Chorus piorum

Fac, macti sumus firma spe, Fac, clare mox nos cernere, Quod credimus devoti!

Voces angelorum

En! advolantem

Ejus tubicinem, Gentes vocantem

In pulverem!

I, praeda, nobis catenata, Exstinctum iras sanguine!

Chorus victorum

Omnipotens! stas fide data; Confisi te nos firma spe!

Chorus piorum

Chor der Eroberer / Chorus of the Conquerors Dem Starken ward die Welt zur Beute, Der Völker Jammer ist ihm Spott.

Chor der Gläubigen / Choir of the Faithful Wir preisen Dich, Gott, unser Heil! Soll gleich des Todes bittrer Pfeil Die Brust uns bald durchdringen.

Stimmen der Engel / Voices of Angels Treue zum Tode Hat ew’ges Heil zum Lohn.

Chor der Eroberer / Chorus of the Conquerors Wer Menschen nicht, nicht Götter scheute, Der starke Held allein ist Gott!

Stimmen der Engel / Voices of Angels Schon naht sein Bote Mit der Posaune Ton [Schall].

Chor der Gläubigen / Chorus of the Faithful Bis wir am heiligern Altar Mit deiner Auserwählten Schaar Dir Halleluja singen.

Stimmen der Engel / Voices of Angels Heil! Die auf Ihn vertrauen, In frommem Glauben bewährt, Sie werden den Tod nicht schauen, Lebend zum Licht verklärt.

Chor der Gläubigen / Chorus of the Faithful Halleluja!

Tod, wo ist nun dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?

Chor der Engel und Menschen / Chorus of Angels and Men Halleluja!

Sein Wort ist Wahrheit, Und was er zusagt, das hält er gewiss. Halleluja!

Zweiter Teil / Second Part

Chor der Seligen / Chorus of the Blessed Feierlich, voll ernster Wonne Steigt der junge Tag herauf. Erd’ und Sterne, Mond und Sonne Hemmen ahndungsvoll den Lauf.

Raphael

Der Posaune Hall wird tönen, Aus den Grüften weicht die Nacht, Und es schallt des Grabes Söhnen

Der willkommne Ruf: Erwacht! Er rufet seine Herde, Er öffnet ihr das Tor. Wacht auf im Schoß der Erde, Geht aus dem Grab hervor!

Chor der Engel / Chorus of Angels Triumpf! Triumpf! Sie erstehn Wie der Fluren fröhliche Saat,

Chorus victorum

Est forti mundus praedae datus, Ridenti terrae gemitus.

Chorus piorum

O soter, Te, te tollimus, Trux etiamsi gladius Jam pectus nostrum manet.

Voces angelorum

Fidem perstantem In diae palmae spem!

Chorus victorum

Cum natis Deos despicatus, Est liber vir saevissimus.

Voces angelorum

En, propinquantem Ejus tubicinem!

Jamjam pro ipso solio, Cum electorum populo, Os Alleluja! canet.

En! tu qui Ipso fidens Probasti integras spes, Coelestia, mortis ridens, Vivus visurus es.

Alleluja!

Mors, ubi nunc terrores, Orce, triumphus nunc?

Chorus piorum

Voces angelorum

Chorus piorum

Chorus angelorum et hominum Alleluja!

Vox ejus vera, Quaeque promisit, certissima stant. Alleluja!

Pars secunda

Chorus beatorum

Sanctum jubar triumphando Novus dies extulit, Tellus, astra exspectando, Sol cum luna institit.

Raphael

Tubae sonus detonabit; Fugiet nox infera, Gregem tumulûm vocabit

Vox gratissima: te da! Jam gregi convocato, Recludit januas.

Jamjam evigilato, Exito tenebras!

Chorus angelorum

Io! Io! jam eccos! Qualis seges lactis est dis,

Wenn Lüfte des Frühlings wehn, Und weckend die Sonne naht.

Gabriel

Auch die das Meer verborgen, Sie stehn in seiner Hut: Hervor zu Gottes Morgen, Ihr Schlummrer in der Flut!

Chor der Engel / Chorus of Angels Jubel und Freude Rauscht von den Wogen her. Froh gibt die Beute das wallende Meer.

Chor der Erstandenen / Chorus of the Resurrected Heil uns, Heil, wir sehn euch wieder, Die wir scheidend einst beweint. Ewig schallen Jubellieder Ihm, der selig uns vereint.

Stimmen der Engel / Voices of Angels Leicht ist das Grab dem Frommen, Schwer, wie Gebirge, dem Bösen. Weh! mit des Zornes Schrecken Wird des Cherubs Ruf sie wecken.

Chor der Erstandenen / Chorus of the Resurrected Furchtbar wie Donnersturm Hallt es umher. Bang zittert die Erde, Brausend stöhnet das Meer, Furchtbar rollt der Donner des Zorns.

Uriel

Versammle Dich, Staub!

Wie der Donner des Herrn geboten!

Michael Verwesung, gib die Toten! Hölle, gib deinen Raub!

Chor der Erstandenen / Chorus of the Resurrected Nicht der Posaune Triumphschall, Donner des Zornes ruft sie hervor, Grässlich steigen die Toten empor: Im Blick Verzweiflung, Im Munde des Todes Qual.

Chor der Ungerechten / Chorus of the Unrighteous Weh!

Fallt über uns ihr Berge, Fluten des Meers, umhüllt uns!

Chor der Frommen / Chorus of the Pious Barmherzig ist der Herr und gnädig Langmütig und von ew’ger Huld!

Chor der Engel / Chorus of Angels Gerecht sind deine Wege, Du König der Heiligen!

Quum veris afflavit os Et suscitat solis vis.

Et mare quos subduxit, Pro illis vigil Is: Exi jam, grex. - eluxit!Aquarum tenebris!

Gabriel

Chorus angelorum

Jubilum sonat Maris e fluctibus. Volens quod donat jam spoliûm jus.

Chorus redivivorum

Di nos! Di! vos restituti, Quos migrantes flevimus. Sona usque laus faluti! O conventus unicus!

Voces angelorum

Levis est terra piis, Montium moles scelestis. Vae! vocabuntur diris Jamjam tubae hujus iris.

Chorus redivivorum

Mugiunt tonitru Omnia heu!

Expalluit terra, Aestus ululat vis. Fragor irae ultimus it.

Congredere os! Convocante te Deûm rege!

Tu tabes, ossa lege! Orce, jam redde hos.

Uriel

Michael

Chorus redivivorum

Non illa tuba triumphans, Tonitru tubae convocat vos, Ecce, foedi quam reduces! hos! Hunc vultum exspem, Hoc morte distortum os!

Chorus impiorum

Vae!

Obruite nos, montes! Pelagi vis, nos rape!

Chorus piorum

Benignus Deus est et clemens, Parcens est, fons est gratiae.

Chorus angelorum

Sunt justae tuae viae, O arbiter coelitum!

Dritter Teil / Third Part

Chor der Engel / Chorus of Angels

Er sammlet die Völker vor seinen Thron, Er hält des Gerichtes Waage, Er wägt der Taten gerechten Lohn, Er hört die Stimme der Klage

Raphael

Des Kummers stille Tränen Ruft seine Macht ans Licht,

Der Unschuld banges Sehnen Wird zeugen vor Gericht.

Gabriel

Uriel

Mit lautem Schrei’n wird rufen Zum Thron unschuld’ges Blut.

Michael

Zorn blitzt von seinen Stufen Auf stolzen Übermut.

Chor der Engel / Chorus of Angels Er sammlet die Völker etc. etc.

Chor der Menschen / Chorus of Men

Herr! o Herr!

Wer kann vor dir bestehn?

In Sünden wurden wir geboren, Verführung raubt’ uns deine Huld, Lass nicht um des Versuchers Schuld Uns ewig sein verloren!

Satan

Ja, Volk, du bist verloren!

Du, die mit klarem Himmelslicht

Des Tages Werk beschaut, Du, der mit blassem Angesicht

Die stille Nacht betaut, Ihr Himmelsaugen, die von fern Herschaun mit goldnem Strahl, Zeug, Sonne mir, zeugt, Mond und Stern, Der Menschen eignen Fall!

Chor der Höllengeister / Chorus of the Spirits of Hell Triumpf! Triumpf! Sie zeugen; Sie verlöschen, sie erbleichen: Sie wenden das strahlende Angesicht, Der Menschen Schuld verdunkelt ihr Licht.

Chor der Menschen / Chorus of Men Wehe, weh! wer kann uns retten! Wer wird uns vor Gott vertreten.

Chor der Apostel und heiligen Streiter / Chorus of the Apostles and Holy Warriors

Für Wahrheit haben wir gestritten, Wahrheit war unsers Duldens Lohn.

Lass Wahrheit für die Sünder bitten, Wahrhafter Gott, vor deinem Thron!

Pars tertia

Chorus angelorum

Coëgit ad sese terricolas, Jam libra de dextra pendet; Appendet sortes jam meritas, Querentum voci attendet.

Raphael

Jam mutos aegrûm fletus In lucem proferet.

Innoxiorum metus Jam testes audiet.

Ad sedem vi clamabit Indigne caesun grex.

Jam ira fulminabit

In impotentes rex.

Gabriel

Uriel

Michael

Chorus angelorum

Coëgit ad sese terricolas etc. etc.

Chorus hominum

Rex! o Rex! Quis est, qui tibi stet! Impuro genere prognatos

Fefellit hostis gratia!

Ob ejus noli crimina

In aevum nos damnatos!

At vero periistis!

O tu, diurnas lumine

Qui puro lustras res, Tu pallida quae facie

In mutam noctem fles, Vos, quae, coelorum lumina, Despicitis in nos, Testate mi, sol, sidera, Per se perisse hos!

Satanas

Chorus genior inferna

Io! Io! testantur, Exstinguntur, nubilantur, Vertentia fulgens retrorsus os, Refugit lux ob noxios hos!

Chorus hominum

Eheu! heu! quis nos servabit, Quis pro Deo vindicabit?

Chorus Apostolorum et Martyrum

Pro vero nobis decertatum Verumque deportavimus

Per verum sine exoratum, Verissime, Te sontibus.

Raphael

Was naht die blut’ge Schaar

In weißen Gewanden?

Den Siegeskranz im Haar, Die Händ’ in Banden.

Chor der Märtyrer / Chorus of the Martyrs Wir preisen dich, Gott unser Heil, Hat gleich des Todes bittrer Pfeil

Die Brust mit Qual durchdrungen.

Satan

Um Wahrheit ist ihr Blut geflossen, Ihr Leid bezeugt der Menschen Schuld; Die Wahrheit haben sie verstoßen, Sie fleht umsonst des Richters Huld.

Chor der Menschen / Chorus of Men Weh! o weh!

Ach, dass wir so gesündigt haben!

Eva

Und muss die Wahrheit schweigen, Die Liebe zaget nicht:

Sie blieb den Menschen eigen, Sie wendet das Gericht.

Mit aller Kinder Lallen, Mit aller Mütter Schmerz

Lässt Lieb’ ihr Flehn erschallen, Blickt glaubend himmelwärts.

Chor der Mütter und Kinder / Chorus of Mothers and Children

Mit unserm schwachen Lallen, Mit unsrem Mutterschmerz

Lässt Lieb’ ihr Flehn erschallen, Blickt hoffend himmelwärts!

Satan

Verfolgt von eurem Grimme Floh Liebe zur Geduld, Umsonst fleht ihre Stimme, Sie tilgt nicht eure Schuld.

Chor der Menschen / Chorus of Men Wehe! weh!

Es schwindet die Hoffnung Es naht sich der Zorn. Weh! weh!

Raphael, Grabriel Geht ein, ihr Treuen, Ins Reich der Herrlichkeit! Euch soll erfreuen

Himmlische Seligkeit.

Chor der Seligen / Chorus of the Blessed Was sind die Leiden

Der kurzen Erdenzeit, Gegen die Freuden Seliger Ewigkeit!

Raphael

Quid tu, cruenta vis, Quae nive amicta

Et laureata is, Manuque stricta?

O soter, Te, te tollimus, Trux etiamsi gladius

Chorus Martyrum

Jam pectus nostrum manet.

Satanas

Pro vero sanguem profuderunt; En, haec est culpa hominum: Hi veritatem expulerunt, Exorat nil justissimum.

Chorus hominum

Heu! eheu!

Vae! nos, in tantum nos peccasse!

Eva

Cum veritas mutescit, Nil amor expavet, Humano inhaerescit, Vindictam inhibet.

Per lalla puerorum, Per matrum gemitus, Suspiciens coelorum, Hic instat precibus.

Chorus matrum et puerorum

Per lalla puerorum, Per matrum gemitus, Suspiciens coelorum Hic instat precibus.

At fugit prae furore

Ad patientiam: Frustrando orat ore Pro culpa vestra jam!

Eheu! eheu!

Jam spes evanescit, Jam ira adest!

Heu, heu!

Adi, grex fide, Ad res magnificas, Jamjam tu vide Ferias superas.

Quid sunt labores

Jam brevis saeculi?

Ecce honores

Dii, perpetui!

Satanas

Chorus der hominum

Raphael, Grabriel

Chorus beatorum

Stimmen der Engel / Voices of Angels Ein Tag ist vor Ihm tausend Jahr, Ein Augenblick die Ewigkeit.

Michael

Verbannt von seinem ew’gen Licht, Fern von des Himmels Strahl, Unheil’ge, flieht sein Angesicht, Geht ein zur ew’gen Qual.

Chor der Verdammten / Chorus of the Damned Gewähr’ uns Vernichtung, Furchtbarer Richter, Zermalmt uns, Sonnen, Begrabt uns, Trümmer der Welt.

Satan

Ihr büßt durch mein Verschulden, Ihr teilet meinen Fall, Mit euch den Fluch zu dulden, Folgt Satan euch zur Qual.

Chor der Verdammten / Chorus of the Damned Vernichtung! Vernichtung! Sonnen zermalmt uns, Begrabt uns, Trümmer der Welt.

Chor der Engel / Chorus of Angels Erden flammen, Monde fallen, Düstre Feuermeere wallen, Donner der Vernichtung hallen. Die auf Himmelssäulen ruhten, Sonnen stürzen in die Fluten, Sterne schmelzen in den Gluten. Was der Zeiten Schoß geboren, Geht im Weltensturm verloren. Einzig bleibt, was Gott erkoren. Sinken Monde, fallen Sonnen, Sei das Weltenheer zerronnen, Ew’ges Leben wird gewonnen.

Raphael

Schon naht von Engeln gehoben

Die Mutter dem heiligen Thron.

Gabriel

Still feiern die Himmel und loben Sie mit dem ewigen Sohn.

Uriel

Mit flehender, sanfter Gebärde Blickt sie zu dem Richter hinan.

Michael

Sie fleht für die Sünder der Erde Um Gnade den Ewigen an.

Raphael Sie nennt in heiligen Bitten

Der Mutter Schmerzen so bang.

Gabriel

Sie nennt, was einst sie gelitten, Als das Schwert ihr die Seele durchdrang.

Voces angelorum

Sunt dies ei saecula, Aeternitas momentum est.

Aeterno pulsi lumine Imas in noctes, vos, Torquendi usque fugite, Scelesti, Justi os!

Condona deleri, Attonans judex! Tundatis, soles! Ruatis, fragmina, nos!

Vae vos, defectu meo Participatos vos!

Jam exsecrato Deo Simul luemus nos!

Deleri! Deleri! Soles, tundatis, Ruatis, fragmina, nos!

Michael

Chorus impiorum

Satanas

Chorus impiorum

Chorus angelorum

Terrae ardent, lunae sidunt, Pyriphlegetontes stridunt, Dira fulgura concidunt. Qui coelûm columnis fulti, Soles fluctibus sepulti, Astris ignes sunt adulti. Quidquid Die est prognatum, Orbis en! ruina stratum, Unum stat, quod Deo ratum. Sidant lunae, cadant soles, Orbium liquescant moles! Nata ita diva proles!

Raphael

En! jam ab angelis lata Maria as solium it!

Silentio coeli laudata Nato cum maximo fit.

En! supplice, placido ore Nunc suspicit judicis os!

Nunc deprecans est ab Amore Aeterno deperditos hos!

Gabriel

Uriel

Michael

Raphael

Refertque prece cum sancta, Quid matri anxiae sit.

Gabriel

Additque pectora plancta, Ut per animam gladius it.

Uriel

Es ruht vor den himmlischen Worten Das tobende Flammenmeer

Michael

Von des Abgrunds nächtlichen Pforten Tönt Feier der Göttlichen her.

Stimmen der Engel und Chor / Voices of Angels and Chorus

Maria, du Milde, du Süße, Dir schallen der Himmlischen Grüße, Dich feiert im Dunkel der Tod.

Maria

Dein Blut, mein Sohn, mein Gott!

Stimmen der Engel / Voices of Angels Heilig!

Stimmen der Apostel und heiligen Streiter / Voices of the Apostles and Holy Warriors Barmherzig!

Chor der Menschen / Chorus of Men Und gnädig!

Chor der Engel und Menschen / Chorus of Angels and Men Heilig und gnädig ist Gott!

Stimmen der Engel / Voices of Angels

Ein Tag ist vor Ihm tausend Jahr, Ein Augenblick die Ewigkeit.

Es ist vollbracht!

Chor der Engel / Chorus of Angels Vollbracht ist das Opfer der Ewigkeit! Er ruft sie Alle zu seiner Herrlichkeit. Neue Welten gehn aus Fluten, Geister gehn verklärt aus Gluten, Herrlich prangt des Himmels Reich. Lobgesang schallt seiner Ehre, Welten jauchzen, Geisterheere Preisen ewig ihn zugleich.

Voller Chor aller Geister und Erstandenen / Full Chorus of all Ghosts and Resurrected Sein ist das Reich, Und die Kraft Und die Macht Und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Uriel

Flammarum et jam conticescit Fragosa dicenti vis.

Michael

Ex abyssi nocte clarescit Vox: ave, sanctissima, sis!

Quatuor archangeli et Chorus

O mitis, o dulcis Maria, Te efferunt carmina dia, Adorat in Erebo mors!

En, Crux! o cor! o Rex!

Sanctus!

Benignus!

Et clemens!

Maria

Voces angelorum

Voces Apostolorum et sanctorum

Chorus hominum

Chorus angelorum et hominum

Sanctus et clemens est Rex!

Voces angelorum

Sunt dies ei saecula, Aeternitas momentum est!

Perfecit Is!

Chorus angelorum

Perfectum est jam sacrificium! Rex vocat cunctos ad suum gaudium. Mundi novi emergentes, Flammis expurgatae mentes, Mira splendet regia. Hymni resonant honori, Mundi saltant, divûm chori Cantant hunc in saecula!

Chorus plenus omnium angelorum et redivivorum

Ejus est res, Atque vis Atque jus Atque gloria in saecula. Amen.

Seiner Majestät Friedrich Wilhelm dem Dritten, König von Preußen &. &. &. in tiefster Untertänigkeit gewidmet

Das Weltgericht / The Last Judgement

Erster Teil - [Tod] / First Part - Death

Einleitung / Introduction

Maestoso

Maestoso Friedrich Schneider op. 46

Partitur-Bibliothek 32025

© 2013 by Pfefferkorn Musikverlag, Leipzig © 2017 assigned to Breitkopf & Härtel, Wiesbaden

Flauto I, II
Oboe I, II
Clarinetto I, II in Sib / B
Fagotto I, II
Corno I, II in Mib / Es
Trombe I, II in Sib / B
Trombone alto I, II
Trombone tenore
Trombone basso
Timpani in Sib-Fa / B-F
Violini I
Violini II
Viole
Violoncelli e Bassi
Ob. I, II
Clar. I, II (Sib / B)
Fag. I, II
Cor. I, II (Mib /Es)
Tr. I, II (Sib /B)
Tbn. a. I, II
Tbn. t.
Tbn. b.
Timp.
Viol. I
Viol. II
Vla.
Vc.
B.

Leseprobe

Fl. I, II
Ob. I, II
Clar. I, II (Sib / B)
Fag. I, II
Cor. I, II
(Mib /Es)
Tr. I, II
(Sib /B)
Timp.
Viol. I
Viol. II
Vla.
Vc.
B.

Fl. I, II

Ob. I, II

Clar. I, II (Sib / B)

Fag. I, II

Cor. I, II (Mib /Es)

Tr. I, II

(Sib /B)

Timp.

Viol. I

Viol. II

Leseprobe

Sample page

Vla.
Vc. e B.
Fl. I, II
Ob. I, II
Clar. I, II (Sib / B)
Fag. I, II
Tbn. a. I, II
Tbn. t.
Tbn. b.
Vla.

Leseprobe Sample page

Fl. I, II
Ob. I, II
Clar. I, II (Sib / B)
Fag. I, II
Tbn. a. I, II
Tbn. t.
Tbn. b.
Vla.
Vc. e B.
Fl. I, II
Ob. I, II
Clar. I, II (Sib / B)
Fag. I, II
Viol. I
Viol. II
Vla.
Vc.

Ob. I, II

Clar. I, II (Sib / B)

Fag. I, II

Cor. I, II (Mib /Es)

Tr. I, II (Sib /B)

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Tbn. a. I, II
Tbn. t.
Tbn. b.
Viol. I
Viol. II
Vla.
Vc.
Fl. I, II
Ob. I, II
Tbn. a. I, II
Tbn. t.
Tbn. b.

Leseprobe

Sample page

Ob. I, II
Clar. I, II (Sib / B)
Fag. I, II
Cor. I, II (Mib /Es)
Tr. I, II (Sib /B)
Tbn. a. I, II
Tbn. t.
Tbn. b.
Timp. Viol. I
Viol. II
Vla.
Vc. e B.

Clarinetto I, II in Sib / B

I, II

Corno I, II in Mib / Es

Trombe I, II in Sib / B

Timpani in Sib-Fa / B-F

1. Chor der Engel / [ Chorus of Angels] Maestoso Maestoso

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Flauto I, II
Oboe I, II
Fagotto
Violini I
Violini II
Viole
Soprano
Alto
Tenore
Basso
Violoncelli

I, II (Sib / B)

e B.

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ist est und etfu der it da war! Rex! der isqui daist est und et der fu da it war! Rex!

den est ist et und fu der it da Rex! war!der isqui da est ist et und fu der it da Rex! war!

In Estin den est ist et und fu der it da Rex! war!der isqui da est ist et und fu der it da Rex! war!

In Estin den est ist et und fu der it da Rex! war!der isqui da est ist et und fu der it da Rex! war! In Estin den

Ob. I, II
Clar.
Fag. I, II
Cor. I, II (Mib /Es)
Tr. I, II (Sib /B)
Timp.
Viol. I
Viol. II
Vla.
Vc.
In Estin

Ob. I, II Clar. I, II

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Fag. I, II
Cor. I, II
Tr. I, II
Timp.
Viol. I
Viol. II
Vla.
S.
B.

Leseprobe

Sample page

Ob. I, II
Clar. I, II (Sib / B)
Fag. I, II
Timp.
Viol. I
Viol. II
Vla. S. A. T. B.
Vc. e B.

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Ob. I, II
Clar. I, II
(Sib / B)
Fag. I, II
Timp.
Viol. I
Viol. II
Vla. S. A.
T.
B.
Vc. e B.

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Fag. I, II
Cor. I, II
b /Es)
Timp.
Viol. I
Viol. II
Vla.

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