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Bremer Heimstiftung
aktuell
Nr. III / 2013 Juli – September
Auf zu neuen Zielen!
Im Interview Sky du Mont Familienchaos, Älterwerden und mehr
Mit dem Moorexpress unterwegs - das ist nur ein Tipp für Ausflüge und Reisen rund um die Bremer Heimstiftung. Weiteres für die schönste Zeit des Jahres in dieser Ausgabe…
Urlaub mal anders – Helga Willfang auf hoher See
Aus dem Inhalt
Ich packe meinen Picknickkorb… Tipps rund ums Schmausen im Freien Seite 11
Es tut sich was in Kattenturm Heidi Petersen (l.) und Yvonne Finke engagieren sich mit weiteren Akteuren für den Stadtteil. Ein Ergebnis: die Fortsetzung der »Aufsuchenden Altenarbeit – Hausbesuche«
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Titelthema Wann wird’s mal wieder… Urlaub, die schönste Zeit des Jahres
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Ausflug ins Blaue Der Freundeskreis Erlebnisreisen lädt ein
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Hereinspaziert in die Natur! Die Bremer Heimstiftung öffnet ihre Gärten
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Gesundheit Endlich Sommer – so halten Sie bei Hitze den Kreislauf in Schwung
Unterhaltung 12 Gratulation zum 100. Geburtstag 13 Tipps & Termine
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Religionsunterricht für Papst Franziskus Andrea Martinez Larghi berichtet von der Begegnung ihrer Mutter und ihrer Tante mit dem derzeitigen Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche Seite 19
Willkommen zum »Tag der offenen Tür« Sie möchten gerne hinter die Kulissen schauen? Dann freuen wir uns auf Ihren Besuch! Stiftungsdorf Rönnebeck
jeden ersten Samstag im Monat 14-17 Uhr
Stiftungsresidenz St. Ilsabeen
jeden letzten Samstag im Monat 14-16 Uhr
Stiftungsdorf Gröpelingen
jeden letzten Dienstag im Monat 15-17 Uhr
Aus der Stiftung 16 Virtuell nach Tschechien Einblicke für Kursteilnehmer des GoetheZentrums in Pardubice 17 Bremens beste Altenpflegeschülerin ist Auszubildende im Stiftungsdorf Rablinghausen 18 Eine erfüllende Aufgabe Die Grünen Damen und Herren suchen Verstärkung
Impressum Herausgeber Bremer Heimstiftung, Marcusallee 39, 28359 Bremen, verantwortlich: Alexander Künzel Produktion kontext kommunikation, info@kontext-kommunikation.com
Stiftungsresidenz Arberger Mühle Sonntag, 30. Juni 11-16 Uhr zum Tag der Architektur
Text + Redaktion Kerstin Schnaars, Sandra Wagner
Stiftungsresidenz Ichon-Park
Sonntag, 20. Oktober 11-18 Uhr mit Kunsthandwerkermarkt
Gestaltung PfeifferDesign, info@PfeifferDesign.de
Stiftungsdorf Blumenkamp
Mittwoch,13. November 10-13 + 15-17 Uhr
Stiftungsresidenz Landhaus Horn
Samstag, 17. November 10.30-17 Uhr
Fotos M. Rospek, Eisenbahnen und Vertriebsbetriebe Elbe Weser GmbH - Torsten Klose, Rütten & Loening Verlag, goldbany, steschum, DeVIce, torsten bürgin, vector_master (Fotolia) Nächster Erscheinungstermin 30. September 2013
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Editorial
Kurz notiert
In Würde leben. In Würde sterben.
Guten Tag, Ein Tapetenwechsel tut gut, gerade auch im Alter oder bei Pflegebedürftigkeit. Und weil Sommerzeit Reisezeit ist, dreht sich in dieser Ausgabe unserer Bremer Heimstiftung aktuell alles um das Thema Urlaub – die schönste Zeit des Jahres. Nicht immer braucht es dazu ferne und exotische Reiseziele, denn auch der Bürgerpark oder der eigene Garten laden zum Perspektivwechsel ein. Lassen Sie sich überzeugen und gehen Sie mit auf Lesereise durch unser Magazin, für das wir Ihnen wieder viel Spannendes und Wissenswertes zusammengetragen haben. Bleibt mir noch, Ihnen zu berichten, dass wir uns im April über die vielfältige und vor allem positive öffentliche Resonanz zum 60. Geburtstag der Bremer Heimstiftung sehr gefreut haben. Allen, die daran mitgewirkt und uns dazu eine Rückmeldung gegeben haben, gilt mein herzlicher Dank. Ein schöner Ansporn, schon jetzt das Jahr 2018 ins Auge zu fassen. Auf geht’s in Richtung 65! Doch bis dahin ist es noch ein gutes Stück Weg. Für heute wünsche ich Ihnen deshalb natürlich erst einmal sonnige und erholsame Sommertage. ● Es grüßt Sie Ihr Alexander Künzel Vorstandsvorsitzender Bremer Heimstiftung
So lautet der Titel einer kürzlich neu aufgelegten und überarbeiteten Handreichung der Bremer Heimstiftung. Die Broschüre beschäftigt sich mit einem Thema, das zum Leben dazu gehört: mit dem Sterben und dem Tod eines Angehörigen, eines Mitbewohners oder eines vertrauten Menschen. Eine Gruppe von Fachkräften aus der Pflege hat sich gemeinsam mit Haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Hospiz Horn e. V. in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, um Betroffenen und Beteiligten mehr Mut und Sicherheit im gemeinsamen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer zu geben - mit einer Sammlung von Überlegungen, Informationen, Anregungen sowie Hinweisen auf weiterführende Literatur zum Thema. In der Veröffentlichung werden die Hospizidee und Palliative Care vorgestellt, Gedanken zu Vorsorge und Verfügungen angeregt, aber auch Rituale aufgezeigt, mit denen sich ein Abschied gestalten lässt. Gedichte sollen helfen, den Gefühlen in einer solch belastenden Situation Ausdruck zu verleihen und Trost zu spenden. Ein Kapitel beschäftigt sich mit der Zeit der Trauer, ein anderes mit der Frage, wohin wir nach dem Tod gehen. Allem voran steht eine Handlungsorientierung zur Sterbebegleitung in der Bremer Heimstiftung. Sie ist richtungsweisend für die Haltung und das Tun der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Häusern. Wunsch der Initiatoren ist es, gemeinsam die Chance zu nutzen, nicht nur das Sterben, sondern das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner ein Stück menschlicher zu machen. ●
Erhältlich ist »In Würde leben. In Würde sterben« im KundenCentrum der Bremer Heimstiftung: Tel. 2434-0
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Titelthema
Wann wird’s mal wieder… …richtig Sommer, ein Sommer wie er früher einmal war? So klingt der Refrain eines bekannten Schlagers von Rudi Carell aus den 70er Jahren. Doch egal, ob Sonnenschein von Juni bis September oder auch mal Regen – auf den folgenden Seiten ist bestimmt etwas dabei, das dazu beiträgt, auch Ihren Urlaub zur schönsten Zeit des Jahres werden zu lassen: spannende Reisetipps und mehr.
»Auf Borkum ist alles anders: Strand, Meer, Sonne, Wind und Milchreis in der Strandbude – am besten, Sie fahren hin und erleben die traumhafte Insel selbst. Sie lässt sich gut mit dem Fahrrad umfahren. Wer ans Wasser möchte, geht direkt durch den Ort dorthin und hat somit alles in der Nähe. Vor allem für Familien mit Kindern ist das ideal. Borkum ist sehr bodenständig und hat eine gute Infrastruktur. Für mich gehört die Insel einmal im Jahr einfach dazu. Da beginnt der Urlaub für mich schon auf der Fähre. Mein besonderer Tipp: Genießen Sie den Sonnenuntergang am Strand!« Doris Johnssen, Mitarbeiterin aus dem KundenCentrum der Bremer Heimstiftung
»Urlaub? Das ist für mich untrennbar verbunden mit Kaprun in Österreich. Schon seit 15 Jahren verbringen meine Frau und ich dort unsere freie Zeit – im Sommer mit einem befreundeten Ehepaar und im Winter mit Kind und Kegel zum Skilaufen. Im Sommer wandern wir viel und ich selbst gehe unheimlich gern in die Pilze. Es gibt dort tolle Pfifferlinge und mit etwas Glück findet sich auch mal ein Steinpilz. Für die Frauen ist die Pilzsuche zwar nichts, aber die bekommen anschließend von uns Herren eine herrliche Pilzmahlzeit – natürlich höchstpersönlich zubereitet!« Willi Lemke, Vorsitzender des Aufsichtsrates von Werder Bremen und Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Entwicklung und Frieden (auf dem Bild mit Ehefrau Heide)
Titelthema
»Mein schönstes Reiseziel, das ist die Ostseeküste von Glücksstadt hoch bis nach Schweden. Gemeinsam mit meiner Familie und Freunden haben wir hier auf dem eigenen Segelboot schöne Urlaube verlebt und in zwanzig Jahren eigentlich jeden Hafen einmal angesteuert. Es ist die Ruhe auf dem Meer, die mich dabei so fasziniert hat – aber auch, dass man ständig etwas Neues erlebt.« Rudolf Müller, Bewohner der Stiftungsresidenz Riensberg, der mit 94 Jahren auch an Land höchst aktiv ist. Als freiwilliger Helfer unterstützt er die Gärtner des Hauses.
»Es gibt viele Orte, zu denen ich gerne reise. Eine meiner Lieblingsstädte aber ist New York. Mindestens einmal im Jahr muss ich in mein Café in Soho und Tagebuch schreiben, durch den Central Park schlendern, ins Museum of Natural History, stundenlang mit der U-Bahn fahren, abends am Time Square sitzen und in der Lichterwelt träumen, einen Tuna Sandwich essen und mit meinem alten Freund Janis aus Lettland über Gott, die Welt und unsere Lebensreisen reden.« Prof. Dr. Annelie Keil, Gesundheitswissenschaftlerin
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Titelthema
Ausflug ins Blaue Der Freundeskreis Erlebnisreisen lädt ein! Urlaub in fernen Ländern? Das ist nichts mehr für Marta Kemme: »Leider – ich bin immer gerne unterwegs gewesen.« Umso mehr freut sich die 84-Jährige, dass es die Erlebnisreisen der Bremer Heimstiftung gibt. »Ich bin doch noch neugierig auf Neues!« Ob die Besichtigung des Skulpturenpfades »Kunst am Deich« rund um den Jadebusen, der Besuch V.l.: Inge Kothe, Marta Kemme und der GinsengUlrike Schnieder-Eskandarian Gärten Walsrode oder eine Ausfahrt in den Tierpark Ströhen: Gemeinsam mit ihrer Schwester nimmt sie regelmäßig an den monatlich stattfindenden Ausflügen teil. »Es ist für jeden etwas dabei; das Angebot ist abwechslungsreich und interessant«, findet die Seniorin. Auch die Gespräche mit den anderen Teilnehmern während des organisierten Mittagessens oder Kaffeetrinkens möchte die Bewohnerin der Stiftungsresidenz Riensberg nicht missen. Durchschnittlich 35 Senioren aus Heimstiftungshäusern, Angehörige und Freunde sind dabei, wenn es von April bis November auf Erlebnisreisen geht. Begleitet werden sie von der ehrenamtlichen Helferin Inge Kothe. Sie ist es auch, die neue Ziele sucht und findet – immer mit Berücksichtigung der Anregungen und Wünsche ihrer Gäste. »Was wir in unser Programm aufnehmen, muss innerhalb ein-
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einhalb Stunden erreichbar sein, Barrierefreiheit bieten und auch für den kleineren Geldbeutel bezahlbar sein«, betont ihre »Kollegin« Ulrike Schnieder-Eskandarian, Mitarbeiterin der Stiftungsresidenz Ichon-Park. Sie arbeitet die Tages- und Halbtagesausflüge genau aus und organisiert alles Notwendige. Beide Frauen freuen sich, einen besonderen Service bieten zu können: »Sind Teilnehmer dabei, die mehr Unterstützung benötigen, fahren weitere Freiwillige zur Betreuung mit«, sagt Inge Kothe. Übrigens: Für die Ausflüge in den kommenden Monaten sind noch Plätze frei! ●
Weitere Informationen: U. Schnieder-Eskandarian, Tel. 2577-140
Haus & Grund Bremen Eigentümerschutz-Gemeinschaft mit über 110 jähriger Erfahrung
Sie genießen Ihren Ruhestand – wir arbeiten für Sie: · Immobilienvermittlung · Wertermittlung · Hausverwaltung · Wohnungseigentumsverwaltung Haus & Grund Bremen GmbH Am Dobben 3 Telefon 0421 – 3 68 04-0 28203 Bremen Fax 0421 – 3 68 04-88 www.haus-und-grund-bremen.de
Titelthema
Hereinspaziert in die Natur! Wer im Sommer in der Stadt bleibt und das Gärtnern liebt, kann aktiv werden, auch wenn er selbst kein eigenes Grün hat. Die Bremer Heimstiftung öffnet ihre Außenanlagen für öffentliche Gärten, in denen Menschen aller Generationen sich begegnen. Sinne bieten soll, und einem Lerngarten für die Kindertagesstätte und die Schule aus der Nachbarschaft sei auch an verschiedene Interessen gedacht.
Mitstreiter gesucht
Was für verschiedene Häuser der Stiftung derzeit in Vorbereitung ist, hat im Stiftungsdorf Hollergrund und auch im Stadtteilhaus Blockdiek bereits an Gestalt gewonnen: »Im April gab es ein erstes Treffen verschiedener Akteure, die sich an dem Projekt beteiligen wollen«, erzählt etwa Hausleiterin Petra Meinking aus Blockdiek. Das Projekt – das sind die Grünflächen vor und hinter ihrem Haus. Mit vereinten Kräften sollen sie in einen Garten verwandelt werden, der Bewohnern, Angehörigen, Freunden und Nachbarn verschiedenen Alters künftig Raum zum Gärtnern und zur Erholung gleichermaßen bietet. Damit das gelingt, wurden bereits zahlreiche Gestaltungsideen zusammengetragen. »Ein Insektenhotel, ein Igelhaus, ein Weiden- oder Rosenpavillon, ein Barfußpfad und Nistkästen – da sind viele tolle Dinge dabei«, sagt Petra Meinking. Mit geschützten Sitzecken für Ältere, einem Hochbeet, das vor allem den Bewohnern der Pflegewohngemeinschaft für Menschen mit Demenz Anregung für die
Um das bestehende Konzept nun in die Tat umzusetzen, sucht die Projektgruppe rund um Petra Meinking weitere Mitstreiter. »So ein Garten braucht zahlreiche Hände, die bei Gestaltung und vor allem auch später bei der Pflege gern mit anpacken«, betont die Hausleiterin, »da freuen wir uns auf weitere Unterstützung.« Mitmachen könnten alle, die Freude daran haben, im Grünen zu werkeln und zu wirken. Spezielle Vorkenntnisse seien kein Muss. ● Weitere Informationen: Petra Meinking, Tel. 43 79 088
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Titelthema
37 Tage und Nächte Ja, genau so lang war Helga Willfang unterwegs – an Bord eines 85 Meter langen Küstenmotorschiffs. 2011 startete die Kapitänswitwe aus dem Haus im Viertel diese ungewöhnliche Reise. Ihr Resümee: »Ich langweilte mich keine Minute!«
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Helga Willfang von Windstärke neun bis zehn nicht verschont.
Mit dem Kapitän auf der Brücke Ohne Start und Ziel wurden es acht Häfen in fünf Ländern und 2.716 Seemeilen, die Helga Willfang zurücklegte. Ihre Zeit verbrachte sie vor allem mit dem Kapitän auf der Brücke. Dort beobachtete sie das Geschehen und sorgte auch mal für Abwechslung in der Kombüse: »Wenn es etwas Besonderes zu
essen geben sollte, habe ich dort einfach mal mit angepackt«, erzählt sie schmunzelnd. Schon im Juli und August geht es wieder auf große Fahrt, dann mit dem Segelschulschiff Großherzogin Elisabeth, einem Dreimaster. Die Ziele stehen diesmal allerdings schon fest – mit dabei sind die britischen Kanalinseln Jersey und Guernsey. ●
TIPP
Ein Kapitän aus Brake, ein deutscher Steuermann und fünf Mann Besatzung von den Philippinen, das waren die Reisebegleiter von Helga Willfang. In Bremen stieg sie aufs Schiff. »Unsere erste Station hieß Wismar. Wohin es dann jeweils ging, erfuhren wir immer erst kurzfristig«, erzählt die heute 73Jährige. Mit einer Ladung Salz fuhr das »Kümo« weiter nach Köge in Dänemark. Von dort aus galt es, Asphaltgranulat nach Wilhelmshaven zu transportieren. In Papenburg warteten Ziegelsteine für St. Petersburg. »Eigentlich wollte ich nach 14 Tagen wieder von Bord«, erzählt Helga Willfang. Doch sie entschied spontan anders. Wasser, Wind und Wellen faszinieren sie bis heute. »Einen Kurs abstecken kann ich auch«, berichtet die begeisterte Hobbyseglerin, die selbst einen Sportbootführerschein hat. Früher begleitete sie ihren Mann auf Reisen. Die Seekrankheit, die sie damals oft heimsuchte, sei heute allerdings zum Glück verschwunden. Ein entscheidender Vorteil, denn auch auf dem Küstenmotorschiff blieb
»Mit Pinsel und Kamera unterwegs…« Sigrid Görlitz und Helga Willfang zeigen ab 16. Juni Malerei und Reisefotografien im »Bandonion«, Gertrudenstr. 37, 28203 Bremen
Gesundheit
Endlich Sommer! Die Sonne scheint, die Laune steigt – doch wenn die Temperatur sich gen 30 Grad bewegt, fühlen viele Menschen sich schlapp. So halten Sie den Kreislauf in Schwung. Warum gerade älteren Menschen die Hitze etwas ausmacht und ihr Kreislauf verrückt spielt? Wenn es richtig schön warm ist, sondert der Körper verstärkt Schweiß ab. Dazu weiten sich die Blutgefäße, um Wärme besser über die Haut abgeben zu können. Im Alter funktioniert dieser natürliche Hitzeschutz nicht mehr optimal. Zudem gerät der Flüssigkeitshaushalt leichter aus dem Gleichgewicht. Senioren sollten sich deshalb bei hohen Temperaturen besonders schonen. Wer bereits Probleme mit Herz und Kreislauf hat – zum Beispiel wegen eines zu hohen Bluthochdrucks oder einer Herzschwäche – ist besonders anfällig bei heißen Temperaturen. Bestehen diese Vorerkrankungen, ist es sinnvoll, sich mit dem Hausarzt dazu zu beraten, wie hoch die Belastung im Einzelfall sein darf. Was man unbedingt berücksichtigen sollte, um den Sommer genießen zu können:
1. Genug Trinken Bei Hitze sollten es etwas mehr als eineinhalb Liter sein, da der Körper durch das Schwitzen zusätzlich Flüssigkeit verliert. Gut sind Mineralwasser und Saftschorlen. Achtung: Eisgekühltes scheint zwar zunächst besser zu erfrischen, dafür treibt es den Schweiß umso mehr. Alkohol – wenn überhaupt – bitte nur in Maßen genießen, da er den Kreislauf zusätzlich belastet.
2. Leichte Kost Die Verdauung kostet den Körper relativ viel Energie, das belastet. Setzen Sie deshalb auf Salat, Obst, Gemüse oder mageres Fleisch und
Fisch. Übrigens: Bei starkem Schwitzen verändert sich der Salzhaushalt. Das lässt sich ausgleichen, indem man etwas zusätzliches Salz auf das Essen streut.
3. Die richtige Kleidung Helle Kleidung reflektiert das Licht besser und heizt sich aus diesem Grund nicht auf. Ganz wichtig bei hochsommerlichen Temperaturen: Gehen Sie nicht ohne Kopfbedeckung aus dem Haus und cremen Sie sich an allen unbedeckten Stellen mit Sonnencreme ein.
4. Gönnen Sie sich eine Siesta Halten Sie sich mittags so wenig wie möglich draußen auf und unternehmen Sie nichts Anstrengendes. Wer merkt, dass er Kopfschmerzen oder Kreislaufprobleme bekommt, schaltet besser einen Gang zurück und legt die Beine hoch. Lassen die Beschwerden nicht nach, unbedingt einen Arzt aufsuchen.
5. Für Abkühlung sorgen Lassen Sie Vorhänge und Rollläden geschlossen und lüften Sie vermehrt in den kühlen Abend- und Morgenstunden. Wer möchte, sorgt mit einem Ventilator zusätzlich für kühle Luft. Aber Vorsicht vor einer Erkältung durch direkten Zug. Noch etwas: Auch starke Temperaturunterschiede, etwa wenn man von drinnen ins Freie geht oder sich von draußen wieder ins Haus begibt, können den Kreislauf belasten. Wem dabei schwindelig wird, sollte sich hinsetzen und ausruhen, bis es wieder besser geht. ●
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Bremen
Kleine Fluchten Warum in die Ferne schweifen? Auch Bremen und das Umland haben viel zu bieten, wenn es darum geht, spannendes Neuland zu entdecken. Nachfolgend einige Tipps aus der Redaktion der Bremer Heimstiftung aktuell.
Per »Moorexpress« Richtung Stade
Mit »Marie II« durch den Bürgerpark Am Pfingstsonntag wurde sie feierlich getauft und brach zu ihrer offiziellen Jungfernfahrt auf – das neue Ausflugsschiff »Marie II« im Bremer Bürgerpark. Als Holzboot von 12,5 Metern Länge, das Platz für bis zu 30 Personen bietet, ist sie nun per Elektroantrieb und »auf Linie« unterwegs zwischen den Anlegern Emmasee, Meiereisee, Tiergehege und Waldbühne. In den Jahren 1913 bis 1945 verkehrten bereits schon einmal zwei Ausflugsboote auf den Kanälen des Parks. Ihre Baupläne lieferten die Vorlage für die heutige Marie II, die auf Anfrage auch für Charterfahrten zur Verfügung steht.
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Ab ins Teufelsmoor – aber keine Angst, an Bord des Moorexpress ist diese Landschaft nördlich von Bremen bequem und gefahrlos zu erkunden. Einsteigen können Interessierte direkt am Bremer Hauptbahnhof. Auf historischer Strecke bringt der Moorexpress seine Gäste dann in rund 2,5 Stunden bis nach Stade. Zu den 23 »Unterwegsbahnhöfen« mit Zu- und Ausstiegsmöglichkeiten gehören alte Moordörfer wie Neu St. Jürgen oder Nordsode genauso wie das bekannte Künstlerdorf Worpswede. Die Fahrradmitnahme ist möglich und eine Audioführung liefert Geschichten sowie Wissenswertes rund um Menschen, Landschaft und Natur im Teufelsmoor. ●
Weitere Informationen:
Weitere Informationen:
Bürgerparkverein Schweizerhaus/Bürgerpark
Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe ElbeWeser GmbH
Tel. 34 20 70
Bahnhofstr. 67, 27404 Zeven
E-Mail info@buergerpark-bremen.de Internet www.buergerpark.de
Tel. 04281-944 0 Internet www.moorexpress.de
Bremen
Ich packe meinen Picknick-Korb… oder ein leichter Rotwein. Damit es richtig schön gemütlich wird, sollten Sie eine große Decke und Sitzkissen nicht vergessen. Wer nicht auf dem Boden sitzen kann: Klappstühle aus Kunststoff sind leicht mitzunehmen. Noch etwas: Der größte Feind eines Picknicks sind Ameisen, Wespen und andere Insekten. Diesem Getier kann man zuvorkommen, indem die Speisen in verschließbare Dosen verpackt werden. Denken Sie auch an praktische Helfer wie Küchenkrepp, Feuchttücher oder Müllbeutel. Viel Spaß auf der Wiese! ●
© Kunstsammlungen Böttcherstraße, Bremen
Schmausen im Freien – das gehört zum Sommer. Doch welche Leckerei dürfen dabei nicht fehlen und worin transportiert man sie? Natürlich tut es auch ein ausgedienter Einkaufskorb, empfehlenswert ist aber ein ProfiExemplar, in das sich Geschirr und Besteck platzsparend und sicher verstauen lassen – neben Stangenbrot oder Brötchen, einer Käseauswahl, Weintrauben oder Oliven. Auch Muttern’s Kartoffel- oder Nudelsalat, kleine Frikadellen und Würstchen wandern gern in den Korb. Dazu schmecken Mineralwasser
August – Dezember 2013
Die Kunst zu leben „Die Kunst zu leben“ ist ein gemeinsames Projekt mit dem Paula Modersohn-Becker Museum und der Bremer Volkshochschule. Im Rahmen teilnehmerorientierter Führungen können Besucher altbekannte Bilder wiederentdecken und neue Kunstwerke in Augenschein nehmen.
Führungen: immer mittwochs, 16.30 – 17.30 Uhr 7. August, 11. September, 16. Oktober, 13. November, 4. Dezember
In der Atelierwerkstatt laden wir Sie ein, künstlerisch kreativ zu werden.
Führungen:
Atelierkurse / VHS: immer mittwochs 16:30 – 18:00 Uhr immer mittwochs, 15.30 – 17.00 Uhr 19. Januar, 16. Februar,
Anmeldungen unter: Kunstsammlungen Böttcherstraße, Paula Modersohn-Becker Museum Böttcherstraße 6 | 28195 Bremen | Telefon: 0421 33 88 222
28. März, August, September, 16. 18.25. Mai, 15. Juni 30. Oktober, 20. November, 18. Dezember
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BREMER HEIMSTIFTUNG
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Gratulation zur 100. Geburtstag! Es ist gar nicht mehr so selten, dass Menschen in der Bremer Heimstiftung einen dreistelligen Geburtstag feiern. Etwas Besonderes ist es dennoch und ein Grund zur Freude obendrein. Wir beglückwünschen die 100-Jährigen und noch älteren in den Häusern ab sofort an dieser Stelle von ganzem Herzen. Ihr André Vater
Ihr Alexander Künzel
Finanzvorstand Bremer Heimstiftung
Vorstandsvorsitzender Bremer Heimstiftung
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Frida Meller Feiss, Stiftungsdorf Fichtenhof, 29. April
Marie Bracht, Stadtteilhaus St. Remberti, 10. Juli Gertrud Oetken, Stiftungsresidenz Riensberg, 20. Juli Ida Meyer, Stiftungsresidenz Riensberg, 3. September
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Marga Cordes, Stadtteilhaus St. Remberti, 27. Mai
Ursula Suabedissen, Stiftungsdorf Hollergrund, 12. Januar Hildegard Rahn, Stiftungsresidenz Landhaus-Horn, 27. April Hedwig Sudmann, Stiftungsdorf Hollergrund, 3. Juli
Frida Meller Feiss inmitten ihrer Gratulanten: (v.l.) Alexander Künzel, Vorstandsvorsitzender der Bremer Heimstiftung, Heiko Dornstedt, Ortsamtsleiter in Vegesack, Hausleiterin Susanne Brockmann und Bürgerschaftspräsident Christian Weber.
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Margarethe Thoden, Stiftungsdorf Blumenkamp, 23. September
Diamantene Hochzeit Am 28. März 2013 feierten Dora und Walter Bade aus dem Stiftungsdorf Borgfeld ihren 60. Hochzeitstag mit Freunden und Familie – darunter die zwei Urenkel des Ehepaares, 4 und 5 Jahre alt. Ein Blick zurück: Die Eheleute haben sich vor Weihnachten 1949 im Parkhaus, dem heutigen Parkhotel, kennen und lieben gelernt. Hier spielte Hansi Last, der als James Last Karriere machte, zum Tanz auf. Am ersten Heiligen Abend schenkte Walter Bade seiner neuen Freundin eine Tafel Schokolade. ●
Hermann Gutmann
Heini Holtenbeen, Mudder Cordes & Co. ISBN 978-3-8278-1106-3 9.90 €
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Der Meister der Bremer Geschichten ist zurück – mit seinem 50. Band! Edition Temmen Hohenlohestraße 21 – 28209 Bremen Telefon (0421) 34843-0 – Telefax (0421) 348094 info@edition-temmen.de – www.edition-temmen.de
Unterhaltung
Tipps und Termine
Dienstag, 6. August, 19.30 - 21 Uhr Achondroplasie – Therapie und Unterstützungsmöglichkeiten bei Kleinwüchsigkeit Vortrag aus der Reihe »Der 1. Dienstag… Dialog, der Wissen schafft« von Gisela Riedel, Physiotherapeutin
Urlaubszeit? Lesezeit!
Bildungszentrum der Bremer Heimstiftung – Alte Rembertischule
Genießen Sie schöne Stunden im Freien mit einem spannenden Buch. Unser Tipp dafür – vorgestellt von und zu entleihen in der Stadtbibliothek Bremen:
Eintritt frei
Schacht, Andrea: Die Herrin des Labyrinths, Rütten & Loening, 2013
Stadtteilhaus St. Remberti
Amanda hat keine genauen Erinnerungen an ihre ersten Lebensjahre. Ihre Mutter kam bei Unruhen in Ägypten ums Leben, und sie wuchs als Adoptivkind einer Familie in Deutschland auf. Die Frage nach ihrer Herkunft beschäftigt sie ihr Leben lang. Nachdem Amandas Ehe gescheitert ist und ihre Adoptiveltern nicht mehr am Leben sind, lernt sie eines Tages eine alte Dame kennen, die sie bis zu deren Tod pflegt. Auf dem Sterbebett bittet die alte Dame sie um einen Gefallen. Amanda soll die seit Jahren verschollene Enkelin Josiane suchen, damit diese das Erbe antreten kann. Für die Protagonistin beginnt eine Suche, die sie zu ihren eigenen Wurzeln in Ägypten zurückführen wird. Der Roman ist leicht zu lesen, die Handlung bietet immer wieder neue Überraschungen. Empfehlenswert! ●
Bis Mittwoch, 7. August, 10 – 18 Uhr Charakter-Porträts 1.002 Jahre Fotografie-Ausstellung, Werke von Ronald D. Vogel Eintritt frei
Freitag, 16. August, 19 Uhr Vernissage Fotoausstellung mit Plakaten von Ingrid Naujok Bildungszentrum der Bremer Heimstiftung – Alte Rembertischule Eintritt frei
Dienstag, 27. August, 16 Uhr 30 Jahre Stiftungsresidenz Riensberg Festprogramm mit der Rockgruppe »Beathovens«, Videovorführung, Feuershow und mehr Stiftungsresidenz Riensberg Eintritt frei
Dienstag, 3. September, 17.30 - 19 Uhr Thai Chi als Lebenskunst Vortrag aus der Reihe »Der 1. Dienstag… Dialog, der Wissen schafft« von Rudolf Schulze, Diplom-Sozialpädagoge
Dienstag + Mittwoch, 10. + 11. September, 10 – 18 Uhr SeniorA Messe für ältere Menschen, die sich auf eine neue Lebensphase einstellen wollen. Im Rahmen der Hanselife, Messe Bremen, Halle 7 Tageskarte 8 Euro, für Senioren 6 Euro
Unterhaltung
»Ein gesundes Alter macht mir keine Angst« Schauspieler Sky du Mont zu Gast bei »60 Jahre Bremer Heimstiftung« in der Unteren Rathaushalle: Im April las der 65-Jährige aus seinem Buch »Full House – Liebeserklärung an die Chaosfamilie« und ließ im Interview noch tiefer blicken. Wenn ich spüre, dass ich mich nicht mehr auf meinen Körper und meinen Geist verlassen kann. Ein gesundes Alter macht mir keine Angst. Aber: Älter werden ist auch nicht witzig, gewisse Dinge werden nicht besser. Mal tut das Knie weh, mal etwas anderes. Aber das Altern gehört zum Leben wie das Jungsein dazu. Es ist eben ein Teil davon. Was haben Sie für die Zukunft geplant?
Herr du Mont, eine persönliche Frage gleich vorweg: Wie jung fühlen Sie sich in ihrem Alter, also mit Mitte 60? Sky du Mont: Es gibt Tage, da fühle ich mich wie 20 und Tage, an denen ich mich wie 100 fühle. Was hält Sie auf Trapp – die Familie, der Schauspielberuf, ein ungewöhnliches Hobby… Ich würde sagen meine Familie und mein Job! Hobbys habe ich eigentlich keine. Wann fängt für Sie das Altwerden an und wie sieht Alter für Sie aus?
Ich werde versuchen, so weiter zu leben wie bisher. Kein Ruhestand – ich habe noch junge Kinder, die ich sehr genieße! Eigentlich könnte man sagen, dass es verrückt ist, sich eine Familie anzuschaffen. Denn sie kostet Zeit, Geld und vor allem Nerven. Aber kein Mensch, der Herz hat, sollte auf sie verzichten. Wo sehen Sie sich in sagen wir mal 20 Jahren? Darüber denke ich nicht nach. Das Leben verläuft äußerst selten nach Plan und hält sich nicht an unsere Vorstellungen. Wie alt möchten Sie werden? Das liegt nicht in meiner Hand. Eine letzte Frage: Wie sind Sie zu Ihrem exotischen Vornamen Sky gekommen – oder ist das ein Künstlername? Meine Eltern sind während des Zweiten Weltkrieges nach Argentinien ausgewandert, weil die Nazis unseren Verlag geschlossen hatten. Ich sollte Kay heißen, in Südamerika wurde daraus Caytano. Mein Mutter stellte mich aber mit ‚That’s Kay’ vor, woraus mein Bruder dann Sky ableitete. ●
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Aus der Stiftung
Es tut sich was in Kattenturm Dafür arbeiten viele Akteure Hand in Hand. Um Kattenturmer Bürgern neue Begegnungen zu ermöglichen, setzen sie zum Beispiel auf das neue »Kulturcafé Vielfalt« oder eine Fortsetzung des Projektes »Aufsuchende Altenarbeit - Hausbesuche«. »Kulturcafé Vielfalt« – das ist der Name eines Cafés, welches seit Anfang Juni Nachbarn aus Kattenturm mit Selbstgebackenem, Kaffee und Tee in das Stadtteilhaus Kattenturm der Bremer Heimstiftung einlädt. Geöffnet ist es jeden Mittwoch von 15 bis 18 Uhr. Doch mehr noch: »Jeweils für den ersten Mittwoch eines Monats bieten wir hier ein Programm an«, erzählen Marco Bianchi vom Martinsclub Bremen und Birgit Riekens-Avci, Leiterin des Stadtteilhauses. Neugierige jeden Alters könnten sich dann zum Beispiel Vorträge anhören, »Fingerbillard« ausprobieren oder Musikgruppen lauschen und sogar selbst musizieren. Das Café, für dessen Betrieb der Martinsclub und das Stadtteilhaus Kattenturm kooperieren, wird gefördert von der Aktion Mensch. Hinter der Fortsetzung von »Aufsuchende Altenarbeit - Hausbesuche« in Obervieland stecken eine ganze Reihe örtlicher Akteure: Die Stadtteilhäuser Kattenturm und Kattenesch der Bremer Heimstiftung, die Brebau, das Dienstleistungszentrum Obervieland, die
Paulus-Gemeinde, die St. Markus-Gemeinde sowie die Thomas-Gemeinde sind neue Träger des Projektes, für das Heidi Petersen und Yvonne Finke im Stadtteil unterwegs sind. »Auf Wunsch halten wir Kontakt zu älteren Menschen, wenn sie sich einsam fühlen oder Hilfe brauchen«, berichten die beiden Frauen. Im Rahmen eines Hausbesuches ermitteln sie, was benötigt wird und vermitteln Ansprechpartner oder Angebote professioneller wie ehrenamtlicher Art. Das könne die Begleitung zu einer Kulturveranstaltung sein oder auch eine Haushaltshilfe, ambulante Pflege oder anderes, erläutern sie das Konzept. Unterstützt werden die Akteurinnen von ehrenamtlichen Helfern. ● Weitere Informationen: Kulturcafé Vielfalt Birgit Riekens-Avci: Tel. 69 66 14 33 Marco Bianchi: Tel. 69 55 64 84 Aufsuchende Altenarbeit – Hausbesuche Yvonne Finke: Tel. 16 10 20 91
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Aus der Stiftung
Virtuell nach Tschechien Aufgeregt waren sie, aber Vorbereitung ist alles. Schon im Mai trafen sich deshalb Bewohner des Stiftungsdorfes Hollergrund. Ihr Ziel: Die Ausarbeitung einer BremenPräsentation via Skype für die Teilnehmer eines Deutschkurses in Tschechien.
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Zwei kleine Bildbände zu Bremen machen am 15. Mai die Runde in der neunköpfigen Gedächtnistrainings-Gruppe von Kulturpädagogin Annabell Karbe. Ihre Frage dazu klingt einfach. Wer erklärt vor der Webcam welche Sehenswürdigkeit? Doch schnell wird klar, ganz so leicht ist die Sache nicht, denn immerhin geht es darum, mit einem Gegenüber in Tschechien zu skypen. Aber wer genau ist das eigentlich? Es sind Teilnehmer eines Deutschkurses am Goethe-Zentrum in
lich sind, greifen die Herren zu. Erich Ströh, ehemalig im Rathaus beschäftigt, stellt die Innenstadt vor. Dieter Lücking, einst Lehrer und des Plattdeutschen mächtig, möchte etwas zu Wirtschaft und Handelsgütern erklären und Reinhart Hoffmeister, früher Moderator und Redakteur der Fernsehsendung »Aspekte«, widmet sich den politischen Seiten Bremens. Speckflagge und Kulinarisches werden in die Dekoration für die Skype-Sitzung integriert. Deren Anfang und Ende: Ein gemeinsam vorgetragenes, plattdeutsches Volkslied – mit Erich Ströh an der Mundharmonika. Ob es in Tschechien gefallen hat? »Klar«, sagt Annabell Karbe rückblickend, »sogar die Technik hat mitgespielt. Wiederholung nicht ausgeschlossen.« ●
Pardubice, einer Stadt, die rund 90.000 Einwohner zählt, erklärt Annabell Karbe. Am 4. Juni wollen sie sich virtuell mit den Senioren aus dem Stiftungsdorf Hollergrund treffen, um Deutsch zu üben. Schnell wird klar, das was die Bildbände hergeben, reicht letzteren nicht, um ihre Stadt zu beschreiben. Was ihnen fehlt? Zum Beispiel Beck’s Bier, Bremer Kluten, die Speckflagge, das Plattdeutsche, die Häfen sowie das Containergeschäft und es darf auch etwas zur politischen Historie und Entwicklung Bremens sein. Dann geht es an die Verteilung. Während die Damen zöger-
Wir wertschätzen Ihr liebstes Gut. So weitreichend unsere Leistungen, so einheitlich unsere Werte: hanseatisch, klar strukturiert, zuverlässig, unkompliziert und vertraulich! NACHLASSKONTOR
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Aus der Stiftung
Bremens beste Altenpflegeschülerin… …absolviert am Bildungszentrum der Bremer Heimstiftung ihre Ausbildung und arbeitet derzeit im Stiftungsdorf Rablinghausen. Die Rede ist von Natalie Zebrowski, die Anfang Mai auf dem 3. Bundeswettbewerb »Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege 2013« zeigte, was sie in den vergangenen Jahren gelernt hat. Warum gerade die 24-Jährige Bremen vertreten durfte? Sie bestand einen Multiple Choice Test mit Bravour, an dem sich über 70 Pflegeschulen in ganz Deutschland beteiligten, und sicherte sich damit die Eintrittskarte für den Ländervergleich in Leipzig. Hier trat die Schülerin gegen 22 Mitstreiter an. »Auf der Hinfahrt bin ich etwas aufgeregt gewesen, aber vor Ort hat es einfach nur Spaß gemacht. Die Prüfer waren aufgeschlossen und freundlich, mit den anderen Teilnehmern
habe ich mich gleich gut verstanden und ausgetauscht«, erzählt sie. Am ersten Tag blieb dafür allerdings kaum Zeit: Natalie Zebrowski musste einen Pflegeplan erstellen, eine mündliche Prüfung zu Themen wie Expertenstandards in der Pflege, Pflegehandlungen oder Medikamentenvergabe absolvieren und dann auch selbst Hand angelegen. Die praktische Aufgabe war, Blutzucker zu messen. Das habe gut geklappt, obwohl es erst jetzt in ihrem Lehrplan stehe. »Als es bei diesem Thema aber in die Tiefe ging, musste ich bei der einen oder anderen Frage doch passen«, erzählt die junge Frau. Und so reichte es mit einem guten vierten Platz leider nicht ganz aufs Siegertreppchen. ●
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Aus der Stiftung
Eine erfüllende Aufgabe Die »Grünen Damen und Herren« schenken älteren Menschen in den Häusern der Bremer Heimstiftung Zeit – weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gesucht! Eveline Nagel betritt den Raum und wird mit einem freudigen »Hallo« von Heide Schmidt begrüßt. An fast jedem Montagnachmittag seit fünf Jahren bekommt die 68-Jährige Besuch von der »Grünen Dame« und genießt die gemeinsamen Stunden, in denen geplaudert und gelacht wird: »Es ist schön, sich mit ihr unterhalten zu können, ich bekomme doch sonst kaum Besuch.« Auch Besorgungen erledigt Eveline Nagel für die auf den Rollstuhl angewiesene Seniorin. »Für mich überhaupt kein Mehraufwand. Ich muss doch sowieso einkaufen gehen. Doch für Frau Schmidt bedeutet es eine enorme Erleichterung«, betont die ehrenamtliche Helferin und sieht darin auch für sich einen Gewinn: »Das
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Gefühl, gebraucht zu werden, trägt zu meiner positiven Lebenseinstellung bei.« Seit zehn Jahren arbeitet die 70-Jährige schon als »Grüne Dame« und kümmert sich um ältere Menschen, die viel allein sind. Gleichzeitig koordiniert Eveline Nagel die Einsätze ihrer Mitstreiterinnen und Mitstreiter in der Bremer Heimstiftung – derzeit 40 Frauen und zwei Männer. »In den letzten Jahren ist die Zahl der Freiwilligen geschrumpft – wir können Verstärkung dringend gebrauchen«, erklärt die frühere Verwaltungsangestellte im Amt für Soziale Dienste und wirbt für die Aufgabe: »Es ist erfüllend, sich für andere zu engagieren. Man bekommt ganz viel Dankbarkeit zurück.« Vor dem Einstieg müsse niemand zurückschrecken: »Wer bei uns anfängt wird vom Sozialdienst des jeweiligen Hauses unterstützt. Zudem treffen wir Grüne Damen und Herren uns regelmäßig und sind ein richtig gutes Team!« ● Weitere Informationen: Grüne Damen und Herren Eveline Nagel: Tel. 23 29 76
Mitarbeiter erzählen
Religionsunterricht für Papst Franziskus Es ist erstaunlich, was Andrea Martinez Larghi da kurz nach der Papstwahl im März von ihrer Schwester aus Argentinien am Telefon erfährt: Die Mutter der beiden unterrichtete Franziskus in den Jahren 1941/42 zur Vorbereitung auf die Kommunion – und ihre Tante drückte neben dem derzeitigen Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche sogar die Schulbank. Ihren Lauf nimmt diese Geschichte in Flores, einem Stadtteil von Buenos Aires. Hier besucht Nelida Larghi, heute 91 Jahre alt, die katholische Schule Colegio Nuestra Señora de la Misericordia, zu der auch eine Kirche gehört. »Als sie etwa 18 Jahre alt war, fragten die dort unterrichtenden Nonnen sie, ob sie nicht selbst ein Seminar besuchen wolle, um später Kinder auf die Kommunion vorbereiten zu können«, erzählt Andrea Martinez Larghi, die seit drei Jahren als Sicherheitsingenieurin und Fachkraft für Arbeitssicherheit die Häuser der Bremer Heimstiftung begleitet und berät. Nelida Larghi wollte und übernahm eine Gruppe, zu der neben ihrer eigenen kleinen Schwester auch ein gewisser Jorge Mario Bergoglio gehörte – heute Papst Franziskus. Ein Jahr lang unterrichtete sie den damals achtjährigen Jungen, der laut den Erinnerungen von Nelida Larghi mit seiner Familie in einer Par-
allelstraße von Schule und Kirche wohnte. Den Hof des Gebäudekomplexes habe er oft und begeistert dazu genutzt, Fußball zu spielen. »Franziskus ist seiner Heimatgemeinde bis heute sehr verbunden«, erklärt Andrea Martinez Larghi. Insgesamt zehn Jahre habe ihre Mutter unterrichtet, bevor sie heiratete, Familie gründete und Kinder bekam. Heute lebt sie in einem Seniorenheim in Buenos Aires. »Ich bin 1994 nach Deutschland gekommen. Nach meinem Studium der Biologie und Arbeit als Lehrerin in Argentinien habe ich hier das Fach Technischer Umweltschutz studiert. Auf meine Babypause folgte die Weiterbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit«, beschreibt Andrea Martinez Larghi ihren eigenen Lebensweg. Ob sie sich über die Wahl eines argentinischen Papstes freut? »Klar, besonders für meine Mutter, die sehr gläubig ist. Das haben wir groß gefeiert«, sagt sie. ●
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Rückblick
Stiftungsresidenz St. Ilsabeen In die Töpfe gucken? Dank »Frontcooking« ist das in der Stiftungsresidenz St. Ilsabeen seit März kein Problem mehr. Hier können Bewohner wie Gäste den Köchen Peter Rüscher und Seyit Hasan Gülen bei der Zubereitung verschiedener Speisen an einem eigens dafür vor-
gesehenen Tresen zusehen. Einige der Vorteile: Keine langen Standzeiten für das Essen, auch Kurzgebratenes wie Steak ist möglich und persönliche Gästewünsche – etwa in Sachen Würze – können direkt umgesetzt werden. Übrigens: Noch im Juli hält das System Frontcooking auch Einzug in die Stiftungsresidenz Riensberg. ●
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Stiftungsdorf Borgfeld Mehr Raum und Tagespflege Es war eine planerische Glanzleistung: Am ersten sonnigen Tag seit langem konnten André Vater, Finanzvorstand der Bremer Heimstiftung, und Ute Büge, Hausleiterin des Stiftungsdorfes Borgfeld, am 28. Mai in schwindelerregender Höhe zum Hammer greifen, um den letzten Nagel in den Dachstuhl eines der Gebäude im 3. Bauabschnitt an der Daniel-Jacobs-Allee einzuschlagen. Auch eine Richtkrone fand ihren Platz über dem Neubau. Diese machte für alle sichtbar: Jetzt wird die letzte Etappe auf dem Weg zu einem vollendeten Stiftungsdorf Borgfeld in Angriff genommen. Im dritten Komplex entstehen derzeit 24 neue, altengerechte Wohneinheiten, eine Tagespflege sowie eine Tiefgarage mit 33 Einstellplätzen. Ab 1. Januar ist das Gebäude voraussichtlich bezugsfertig. ●
Bremer Heimstiftung Herzlichen Glückwunsch! Elf Mitarbeiter der Bremer Heimstiftung absolvierten bis Ende Mai die einjährige Weiterbildung zum Sozialraumassistenten unter der Leitung von Günter Ralle-Sander, Koordinator für das Weiterbildungsprojekt SONG. Das neu erworbene Wissen wird schon länger erfolgreich zum »Netzwerken« im Stadtteil eingesetzt – etliche Angebote wie ein Begleitservice zum Gröpelinger Mittagstisch sind entstanden. Angebote, von denen nicht zuletzt die Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser profitieren. ●
Rückblick
Stiftungsdorf Arberger Mühle Neue Gesichter für Gesundheit Mit ihrem Fachwissen und viel Erfahrung erweitern sie ab sofort die Angebote auf dem Gelände des Stiftungsdorfes Arberger Mühle (v.l.n.r): Dirk Stratmann, Anette Lange und Ulrike Schönfeld aus der neuen Praxis für Logopädie und Nieke Rodek vom Eumotal Institut Ergotherapie, hier mit Hausleiterin Sabine Bonjer (2.v.r.). ●
Bremer Heimstiftung Angebot weiter ausgebaut
Stiftungsresidenz Ichon-Park Die Normalität betonen… …dieses Ziel steht im Mittelpunkt des neuen Angebotes »Wohnpflege« der Bremer Heimstiftung. Am 6. Mai feierten Bewohner und Angehörige gemeinsam mit Heimstiftungsvorstand Alexander Künzel sowie Hausleitung Sylvia Hoven die Eröffnung der »ersten ihrer Art« in der Stiftungsresidenz Ichon-Park. Weniger Pflegeatmosphäre, mehr Individualität – dafür musste die alte Langzeitpflege weichen und wurde in einen erweiterten, frisch modernisierten Wohnbereich umgewandelt. In persönlich eingerichteten Appartements sowie Wohnküchen, Gemeinschafträumen und Sonnenterasse gestalten nun Fachkräfte den Alltag zusammen mit den Bewohnern. ●
Im Stiftungsdorf Rablinghausen und in der Stiftungsresidenz Luisental wurden jüngst Räume für die Tagespflege eingeweiht: Damit ist das Angebot der Bremer Heimstiftung nun in fast allen Stadtgebieten präsent. Es ermöglicht bis zu zwölf älteren Menschen, ein oder mehrere Wochentage in Gemeinschaft zu verbringen. Betreut und begleitet werden sie von Pflege- und Hauswirtschaftskräften in einer wohnlichen Atmosphäre. Die Gäste in Rablinghausen und im Luisental erwartet ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm mit Fitness und Gedächtnistraining, Klönschnack, Gesellschaftsspielen und Spaziergängen. Wer es kennen lernen möchte, kann sich in den Häusern der Bremer Heimstiftung mit Tagespflege zu einem kostenlosen Schnuppertag anmelden. Übrigens: Leistungen der Tagespflege können je nach Bedarf mit Pflegesachleistungen aus der häuslichen Pflege und Pflegegeld kombiniert werden. Der mögliche Gesamtanspruch für die Pflegeaufwendungen beträgt dann 150 Prozent. ●
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