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Das Farbmagazin | Nummer 8

Nummer 8 Rettungswache, Leverkusen BIQ – das Algenhaus, Hamburg Wohnhaus, Medebach Aesculap Akademie, Bochum Museum Kunst der Westküste, Alkersum Brillux Showroom, Münster Fassadensanierung, Magdeburg Evangelische Grundschule, Karlsruhe

Brillux | Weseler Straße 401 | 48163 Münster Tel. +49 (0)251 7188-8799 | Fax +49 (0)251 7188-439 | kontakt@brillux.de | www.brillux.de

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Editorial „Farbe spielt bei unseren Gebäuden eine große Rolle, sie ist aber nie festgelegt. Es gibt Bauten, die bewusst sehr farbig sind, und es gibt Bauten, die eine Mischung zwischen Grautönen und Farbe sind. Die Farbigkeit in Nuancen spielt wieder eine größere Rolle.“ Peter Kulka, Prof. Dr.-Ing. E. h. Dipl.-Arch. Architekt BDA

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Inhaltsverzeichnis

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10-15

22-27

28-35

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16-21

36-41

42-49

50-57

72-75

64-71


Inhalt 4 10

Interview mit Peter Kulka | Peter Kulka Architektur, Dresden/Köln

Rettungswache, Leverkusen Peter Kulka Architektur, Dresden/Köln

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BIQ – das Algenhaus, Hamburg Splitterwerk, Graz

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Wohnhaus, Medebach Christoph Hesse Architekten, Korbach

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Aesculap Akademie, Bochum Günter Hermann Architekten, Stuttgart

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Museum Kunst der Westküste, Alkersum Sunder-Plassmann Architekten, Hamburg

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Brillux Showroom, Münster Kresings, Münster

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Fassadensanierung, Magdeburg arc architekturconzept, Magdeburg

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Evangelische Grundschule, Karlsruhe wulf architekten, Stuttgart

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Hotel Sans Souci, Wien A2K Architekten, Wien

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Kein Stil, doch unverkennbar Über das Placemaking von Philippe Starck und yoo

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Impressum Kontakt

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Interview mit Peter Kulka, Dresden/Köln

Peter Kulka, Prof. Dr.-Ing. E. h. Dipl.-Arch. Architekt BDA Peter Kulka wurde 1937 in Dresden geboren und studierte Architektur. Zunächst arbeitete er bei Hermann Henselmann in Ostberlin, nach seiner Flucht aus der DDR 1965 bei Hans Scharoun in Westberlin. Kulkas erster eigener Erfolg war der Entwurf der Bielefelder Universität, den er in der Partnerschaft Herzog, Köpke, Kulka, Siepmann und Töpper realisierte. 1979 übernahm Kulka das Büro von Hans Schilling in Köln und gründete nach der deutschen Wiedervereinigung 1991 ein eigenes Büro in Dresden. Heute führt Peter Kulka die beiden Büros zusammen mit seinen Partnern Katrin Krüger und Philipp Stamborski. Mit seinen anspruchsvollen, minimalistisch geprägten Bauten gehört Kulka zu den wichtigsten Architekten in Deutschland. Neben seiner praktischen Tätigkeit war Kulka 1986 bis 1992 Professor an der RWTH Aachen und ist seit 1996 Mitglied der Berliner Akademie der Künste sowie der Sächsischen Akademie der Künste

Fotos Interview: Werner Huthmacher, Berlin

in Dresden. Für sein Werk erhielt Kulka mehrfach Auszeichnungen.

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Interview mit Peter Kulka, Dresden/Köln

Architektur als Lernprozess Der Architekt Peter Kulka über die Grundsätze seiner Architektur und darüber, wie er in stetigem Lernprozess – offen für alles – seine eigene Architekturauffassung entwickeln konnte, die über das gängige Verfallsdatum hinaus Bestand hat.

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Interview mit Peter Kulka, Dresden/Köln

Peter Kulka im Gespräch mit Katja Hasche

Herr Kulka, Sie studierten bei Selman Selma-

teren Architektur? Naja, man muss ja lernen. Ich

nagić, einem Schüler Mies van der Rohes, und

habe die Auffassung, dass Architektur ein Prozess

arbeiteten bald darauf bei Hans Scharoun, dem

ist. Lernen im Gehen. Das bedeutet für mich, auch

Meister des Organischen. Was prägte Sie mehr?

sich selbst verändern. Und nach Bielefeld hatte

Beide Architekten haben meine Bewunderung

ich ein Bedürfnis nach anderen Maßstäben. Ich

gehabt. Das klingt zunächst nach einem Wider-

wollte weg von Bielefeld, weg von diesem Riesen-

spruch, aber junge Leute müssen herauskriegen,

bauwerk. Ich kam zu Schilling und fand ihn als Kir-

wer sie sind und was ihnen liegt. Dazu braucht

chenbaumeister sehr interessant. Ich verdanke ihm

man auch Unterschiede. Diese Offenheit im

unter anderem den Auftrag für das Haus der Stille

Denken habe ich mir bewahrt. Ich glaube, dass

in Meschede. Es war nicht einfach, in der kleinen

wir weniger dogmatisch, vielleicht sogar weniger

sauerländischen Stadt diesen Beton auf die Wiese

stilbewusst sein sollten, um uns zugunsten einer

zu gießen. Aber es ist ein bedeutendes Gebäude

größeren Experimentierfreudigkeit in alle Rich-

entstanden, das mir sehr am Herzen liegt, weil

tungen zu öffnen.

es den minimalistischen Ansatz und meine Arbeit gut ausdrückt. Erst in der jüngeren Vergangenheit

Ihr erstes Projekt als selbstständiger Architekt

habe ich mich wieder mit großmaßstäblicheren

in der Bürogemeinschaft Herzog, Köpke, Kulka,

Gebäuden beschäftigt.

Siepmann und Töpper war die Bielefelder Universität – ein typisches Großprojekt der

Wenn man auf Ihr Werk zurückblickt, sieht man

1970er-Jahre.

kein eindeutiges stilistisches Erkennungszeichen.

Diese Bauten, die in große Ungnade gefallen sind,

Das Haus der Stille in Meschede verkörpert

sind heute wieder hochaktuell. Ursprünglich war

beispielsweise eine sehr massive Architektur,

die Uni Bielefeld als Eliteuniversität gedacht, wurde während das Bosch-Haus in Stuttgart sehr transdann aber zur Massenuni aufgebläht und als solche parent gestaltet ist. Universität sehr interessante Gedanken, nämlich

strenge Architektur, an der man arbeitet und feilt.

dass sie alle Fachrichtungen in ein Haus bringt.

Aber ich liebe auch Ecken und Kanten und beanspruche diese auch für mich selbst. Daher gibt es

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Wie würden Sie den Faden ziehen von diesem

bei meinen Bauten Ausreißer wie meine Entwürfe

Großprojekt bis heute?

für die Stadionbauten in Leipzig und Chemnitz

Sie meinen zu meiner kleinteiligeren, differenzier-

oder diese Untergrundstation mit den Mikadostüt-

Foto: Lukas Roth, Köln

realisiert. Das war eine Tragödie. Ansonsten hat die Tendenziell liebe ich eine minimalistische und


„Ich möchte Architektur nicht als Mode verstehen, auch wenn sie das zurzeit immer mehr wird.“

In direkter Nachbarschaft zur spätklassizistischen Villa des Firmengründers Robert Bosch in Stuttgart entwarf Peter Kulka ein neues Haus für die Weiterbildung der Manager des Unternehmens.

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Interview mit Peter Kulka, Dresden/Köln

Foto: Prof. Jörg Schöner, Dresden

2011 stellte Peter Kulka die Überdachung des kleinen Schlosshofes im Dresdner Residenzschloss fertig. Die Konstruktion besteht aus transparenten Folienkissen, die von einer zweifach gewölbten Netzgitterkonstruktion aus Stahl getragen werden.

„Beim Haus der Stille hat mich der Rat von Benedikt an die Klöster inspiriert: Bewege Dich, dann erfährst Du Raum und Zeit.“

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Das Haus der Stille der Abtei Königsmünster in Meschede dient als Gästehaus und ist offen für alle – ein Haus der Einkehr und der spirituellen Suche.


zen und Farben, die billigste und punkigste aller

Ich bin nicht gegen Mode oder Design, aber ein

S-Bahn-Stationen in Leipzig. Diese Ausbrüche

Möbelstück können Sie schnell mal wieder raus-

haben damit zu tun, dass ich sehe, was ich auch

räumen. Eine Architektur wird zwar immer mit 30

noch probieren möchte. Zurzeit bearbeite ich mit

Jahren Verfallsdatum gekennzeichnet, aber ich bin

meiner Geschäftsführerin Katrin Krüger eines der

sicher, einige meiner Bauten werden länger stehen.

ersten Bürgerhäuser in der Innenstadt Dresdens, eine Art piranesisches Spiel. Zwei Gebäude, die

Sie haben ein reichhaltiges Repertoire an Bauten

als Turm übereinander gebaut sind, nicht ge-

vorzuweisen, das von Universitätsgebäuden

schlossen, nicht offen.

über Kirchen- und Verwaltungsbauten bis hin zu Wohnhäusern reicht. Was würde Sie als Bauauf-

Im Tagesspiegel sagten Sie 2002: „Ich glaube

gabe noch reizen?

nicht, dass eine Idee heute ein ganzes Leben

Das ist egal. Ist es etwas, das ich schon einmal ge-

reicht.“ Was macht für Sie einen guten

macht habe, habe ich eine Chance, es noch mal zu

Entwurf aus?

prüfen. Und ist es etwas Neues, so ist es ein Aben-

Ich hatte das Glück, dass ich in meinen mittleren

teuer. Da ich beides liebe, hoffe ich, dass ich mir

Jahren an die Hochschule berufen wurde. Ich habe

beides bis auf meine letzte Stunde erhalten kann.

mir sehr intensiv Gedanken gemacht, was ich diesen jungen Menschen mitgeben möchte. Es gibt

Herzlichen Dank für das Gespräch

nichts Schlimmeres, als wenn ein Hochschullehrer

Katja Hasche, Köln

eine Ideologie lehrt. Man muss das freie Denken entwickeln. Aber es muss Grundsätze geben. Und mir sind zwei Grundsätze sehr wichtig. Der erste Grundsatz ist die Analyse des Ortes und der zweite die intensive Auseinandersetzung mit der spezifischen Aufgabe. Für mich ist Architektur nicht

Foto: Lukas Roth, Köln

zu betrachten wie kurzlebiges Design oder Mode.

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Foto: Š Tatiana Grozetskaya, Russland – shutterstock.com

Rettungswache, Leverkusen

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Rettungswache, Leverkusen

Findling in Feuerrot und Grau Peter Kulkas Werke sind durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Ort und der Bauaufgabe gekennzeichnet. Diese beiden Parameter bestimmen auch seinen Entwurf f端r die Feuer- und Rettungswache Leverkusen-Steinb端chel.

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Rettungswache, Leverkusen

Schnitt, M 1:400

Als Peter Kulka sich im Jahr 2000 für den Bau der

mäandrierende Großsiedlung der 1970er-Jahre

Hauptfeuerwache in Leverkusen bewarb, fragte ihn

an – auf der anderen Seite liegt die offene Land-

einer der lokalen Feuerwehrmänner, warum er als

schaft. Mit einzelnen, plastisch gestalteten

Architekt von Landtagen und Museen denn eine

Volumina integriert sich der Baukörper sensibel in

Feuerwache bauen wolle. Peter Kulka antwortete,

die Umgebung und setzt sich trotzdem klar von

dass ihm der Gebäudetypus egal sei, solange Ort

ihr ab. Zur Landschaft hin wirkt das vollkommen

und Aufgabe ihn interessierten. Als der Bau für

geschlossene, dunkelgraue Gebäude wie ein Find-

die Hauptfeuerwache Leverkusen aus finanziellen

ling. Zur Straße zeigt es sich als klarer Zweckbau,

Gründen scheiterte, beschäftigte ihn diese spezi-

dessen Nutzung an den großformatigen Rolltoren

fische Aufgabe trotzdem weiter. Nur wenig später

ablesbar ist.

konnte Kulka sein gesammeltes Wissen bei dem

Um der funktionalen Bauaufgabe gerecht zu

Bau der Hauptfeuerwache Heidelberg anwenden.

werden, minimierte Kulka das Gebäude auf das

Im Sommer dieses Jahres stellte Kulka in Leverku-

Notwendige. Zwei Gebäudetrakte beherbergen die

sen eine kleine Variante dieser Baugattung fertig:

Räume für die Feuerwache und für die Rettungs-

die Feuer- und Rettungswache Leverkusen-

wache. Dazwischen liegt ein Hof, der für Übungs-

Steinbüchel.

zwecke genutzt werden kann und aus Lärmschutz-

Das Grundstück der Feuer- und Rettungswache

gründen allseitig ummauert ist.

liegt am Hang, umgeben von einer unbestimmten,

Der rechte Gebäudetrakt ist eingeschossig und

heterogenen Nachbar-

umfasst Wagenhalle und Umkleiden für die Freiwil-

schaft. Auf der einen

lige Feuerwehr. Der linke Trakt dominiert mit seinen

Der Baukörper integriert sich sensibel in die Umgebung. Seite schließt eine

drei Geschossen das Ensemble. Im obersten Geschoss öffnet sich eine großzügige, scheinbar aus dem Baukörper herausgeschnittene Loggia über die gesamte Gebäudelänge und gibt den Blick vom

Peter Kulka über eine minimalistische Architektur „An der Feuerwache Leverkusen fand ich spannend, einen Ort zu bebauen, der sehr unbestimmt und gleichzeitig vielfältig

Foto: Klaus Mellenthin, Berlin

ist. Der Ort wird geprägt durch die offene Landschaft, die benachbarte Wohnbebauung aus den 1970er-Jahren sowie die Weiterentwicklung einer Siedlung, die noch in der Planung ist. Das Budget für die Wache war minimal, und wir haben versucht, es mit einer minimalistischen Architektur und viel Anstrengung zu beantworten. Ich habe die Auffassung, dass jedes Gebäude einen der Bauaufgabe angemessenen Ausdruck finden soll, da es sonst leicht zum Monster oder zur Karikatur wird, so schön es vielleicht auch sein mag. Da es sich bei der Feuerwache um ein Stück Alltagsarchitektur handelt, haben wir uns auf wenige Kunstgriffe beschränkt. Normalerweise sind wir ein Architekturbüro, das die Dinge bis zum letzten Peter Kulka, Peter Kulka Architektur, Dresden / Köln

Augenblick begleitet und jedes Detail beäugt, doch das ist bei solch einem Gebäude gar nicht möglich. Da muss das Grundsätzliche stimmen, und es ist sogar schön, dass den Nutzern die Freiheit bleibt, an bestimmten Brüchen oder dort, wo das Gebäude ungereimt ist, irgendetwas hinzustellen und sich einzurichten.“

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Fotos: Guido Erbring, Köln

Die Loggia erstreckt sich über die gesamte Breite des Gebäudes und ist in einem kräftigen Rot abgesetzt.

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Rettungswache, Leverkusen

Die weit auskragende Loggia im Obergeschoss soll dem Gebäude den Charakter einer Landmarke verleihen.

Projektdaten Objekt Rettungswache Standort Am Steinberg, Leverkusen Brillux Produkte WDV-System Qju, Rausan KR K3 3517,

Bauherr Stadt Leverkusen

Acryl-Fassadenfarbe 100 (TSR-Formel)

Nutzer Feuerwehr Leverkusen Architekten Peter Kulka Architektur, Köln Bauleitung Ingenieurbüro Dipl. Ing. Dieter Rudolph, Wesel Tragwerksplanung Horz + Ladewig, Köln

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Das geschlossene, dunkelgraue Gebäude wirkt wie ein Findling. Steinberg Richtung Tal frei. Mit ihrer expressiven Form und der Farbgebung fungiert

und erzielten die beabsichtigte massive Gebäu-

die Loggia von außen als Landmarke, gleichzeitig

dewirkung durch die dunkle Farbgebung. Auch

verleiht das dunkle Rot dem dahinter liegenden

bei der Konstruktion wählten die Architekten eine

Schulungs- und Aufenthaltsraum der Freiwilligen

pragmatische Herangehensweise. Decken und

Feuerwehr einen warmen, lebendigen Ton. In den

Wände bestehen aus Halbfertigteilen, die als hohle

beiden unteren Geschossen befindet sich neben

Sandwichelemente auf die Baustelle kamen und

Wagenhalle, Umkleiden und Büros der Rettungs-

vor Ort verfüllt wurden. Die meisten Oberflächen

sanitäter auch eine Wohnung mit Schlafzimmern,

im Innenraum sind roh belassen, die Installationen

Aufenthaltsraum und Küche. Hier wird deutlich,

liegen auf dem Putz. Als einziger Schmuck breitet

dass die Rettungszentrale 24 Stunden besetzt ist,

sich das Linoleum wie ein roter Teppich im Bereich

während die Freiwillige Feuerwehr nur zu Einsätzen

der Flure und Aufenthaltsräume aus.

ausrückt.

Durch die intensive Auseinandersetzung mit Ort,

Eine Herausforderung stellte das auf zwei Millionen

Aufgabe und auch Kosten entstand ein überzeu-

Euro beschränkte Budget dar. Mit geschickten

gendes, selbstverständliches Gebäude. Es ist

Handgriffen und der Reduktion einzelner Maßnah-

weder ein Hauptwerk noch ein architektonisches

men schafften es die Architekten, die Kosten einzu- Wahrzeichen entstanden. Vielmehr handelt es halten, ohne zu viele architektonische Kompromisse sich um einen angemessenen, unaufdringlichen einzugehen. Im Entwurfsprozess optimierten sie

Zweckbau, der zum Nachdenken anregt über den

die Gebäudegröße, um Masse zu sparen. Die

gestalterischen Anspruch von Alltagsarchitektur

ursprünglich geplante Klinkerfassade änderten sie

im Allgemeinen.

zugunsten eines Wärmedämm-Verbundsystems

Katja Hasche, Köln

Ralf Schneider über sorgfältig gestaltete Fassaden „Als wir die Ausschreibung für die Feuer- und Rettungswache Leverkusen-Steinbüchel erhielten, gab es nur die grüne Wiese, die Pläne und das Leistungsverzeichnis. Jetzt, da das Gebäude steht, fügt sich alles zu einem stimmigen Ganzen. Bei der Ausführung waren wir für das Wärmedämm-Verbundsystem der Außenfassaden zuständig. Vom Architekten war ein grober Putz mit sehr dunklem, anthrazitfarbenem Anstrich gewünscht, der von der roten Loggia kontrastiert wird. Bevor wir uns an die Arbeit machten, stimmten wir mit Brillux den kompletten Aufbau auf die dunkle Endbeschichtung ab. Für das Verkleben der Platten und das Aufbringen Ralf Schneider, Schneider Malerfachbetrieb, Leverkusen

der Armierungsschicht kam organischer Kleber zum Einsatz, der Schlussanstrich besteht aus einer reinen Acrylatfarbe. Im unteren Sockelbereich verwendeten wir wegen der höheren mechanischen Beanspruchung ein Panzergewebe. Größere bautechnische Herausforderungen waren der lange, kalte Winter und der Anschluss einzelner Details im Bereich der Loggia, die nur unter Einbeziehung aller Gewerke gelöst werden konnten.“

TGA brockof ingenieure, Krefeld Technischer Berater Ralf Schwartz, Brillux Köln Ausführender Malerbetrieb Schneider Malerfachbetrieb, Leverkusen Nutzfläche 800 m² Brutto-Geschossfläche 1.000 m² Brutto-Rauminhalt 4.000 m³ Zur Straße hin wirkt die Rettungswache mit ihren großen Rolltoren wie ein reiner Zweckbau.

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Foto: © blojfo, Schweden – 123rf.com

BIQ - das Algenhaus, Hamburg

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BIQ - das Algenhaus, Hamburg

Ein knallgrünes Experiment Das „Algenhaus“ ist vielleicht der außergewöhnlichste Bau der Internationalen Bauausstellung Hamburg 2013. Seit der Eröffnung ist es medial omnipräsent und im Fokus der Besucher. Die Architekten Splitterwerk appellieren mit dem nachhaltigen Wohnhaus, das sich über seine Fassade selbst mit Energie versorgt, an die Experimentierfreudigkeit von Ingenieuren, Wissenschaftlern und natürlich Architekten.

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Fotos: Paul Ott, Graz

BIQ - das Algenhaus, Hamburg

BIQ - Das Algenhaus - The Clever Treefrog, so

wasserbefüllten Glaselementen werden Mikroalgen

der ganze Titel des Entwurfes. Damit klingen die

gezüchtet, die durch Photosynthese und Solar-

beiden Hauptcharakteristika des BIQ-Gebäudes

thermie Biomasse in Form von Algen und Wärme

(die Abkürzung steht für Bio-Intelligenz-Quotient)

produzieren. Die Wärme steht dem Haus als Heiz-

an: die „grüne“ Fassade und ein Konzept, das den

energie durch Wärmetauscher direkt zur Verfügung,

sich wandelnden Wohnansprüchen gerecht wird.

die entstehende Biomasse wird an anderer Stelle

Das BIQ gehört zur Projektreihe „Smart Material

energetisch verwertet. Neben der Energieerzeu-

Houses“, mit der die Internationale Bauausstellung

gung leistet die vorgeblendete Bioreaktorfassade

(IBA) als „Bauausstellung in der Bauausstellung“

aber auch ihren Beitrag zur Lichtsteuerung und

in Hamburg-Wilhelmsburg zeigt, wie mit innova-

Beschattung des Gebäudes. Zusätzlich ändert die

tiven Baustoffen die Zukunft des Bauens aussehen

Fassade, ähnlich einem mit Leben gefüllten Aqua-

könnte. Der Begriff „Smart Materials“ umreißt nach

rium, durch die Bewegung der Algen zwischen den

Ansicht der IBA Materialien und Materialsysteme,

Glasscheiben ununterbrochen ihr Erscheinungsbild.

die sich im Unterschied zu herkömmlichen Bau-

„Am BIQ wird mit der Bioreaktorfassade weltweit

stoffen nicht statisch, sondern dynamisch ver-

erstmalig eine innovative Technologie umgesetzt,

halten. Durch Smart Materials soll vor allem der

die in den letzten Jahren in einem interdisziplinären

Energieverbrauch minimiert werden.

Forschungskontext unter Beteiligung von deut-

Das fünfgeschossige Algenhaus ist ein unkonventi- schen Universitäten und Unternehmen im Rahmen onelles Passivhaus mit einer vorgestellten, weltweit des Projektes TERM (Technologien zur Erschlieeinzigartigen Bioreaktorfassade als Teil eines

ßung der Ressource Mikroalgen) erarbeitet wurde“,

regenerativen Energiekonzepts. In zweischaligen,

so Dr. Martin Kerner, der Geschäftsführer der Firma SSC (Strategic Science Consult GmbH),

Der intelligente Laubfrosch

die maßgeblich an der Entwicklung der Bioreaktorfassade beteiligt war.

Splitterwerk über die Idee mit dem Frosch „Der janusköpfige Baukörper inszeniert seine beiden sonnenseitigen Algenbioreaktorfassaden mit rot-weißrot- weißen Streifen und erinnert so an die Farben der Hansestadt oder auch an die Alpenrepublik. Schattenseitig ist schon von Weitem auf zwei grünen Fassaden mit winzigen Fenstern in riesigen Sprechblasen mit schwarzer Schrift auf weiFoto: Paul Ott, Graz

ßem Grund die Frage „Photosynthese?“ mit der darauf gleich folgenden Antwort „Cool!“ zu lesen. „Realisieren bedeutet auch kommunizieren“, behaupten dazu die Ingenieure, Architekten und Künstler von SPLITTERWERK und lassen zu guter Letzt und ganz oben an zwei Penthousefassaden Weinreben aus Ornamentputz ranken.“ Splitterwerk, Graz

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Fotos: Stahl+Brößkamp, Hamburg

Sprechblasen auf Wärmedämm-Verbundsystem: die nördliche Seite des Algenhauses

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BIQ - das Algenhaus, Hamburg

Beurteilung der Jury „Deutscher Fassadenpreis 2013“ BIQ - das Algenhaus - The clever Treefrog Auf der IBA 2013 in Hamburg sollen Modellhäuser Antworten darauf geben, wie Menschen im 21. Jahrhundert wohnen und arbeiten könnten. Eines dieser Projekte ist das BIQ – das Algenhaus, das sich als erstes Haus weltweit über seine Gebäudefassade aus Photobiokollektoren selbst mit Energie versorgt. Das Wohnhaus weist zwei unterschiedliche Fassaden auf. Auf der einen Seite die Bioreaktorfassade: In ihrem Innern werden Mikroalgen kultiviert, die unter Sonneneinstrahlung und Zugabe von CO2 und flüssigen Nährstoffen Biomasse und Wärme produzieren. Kombiniert mit Geothermie, Solarthermie und Fernwärme entsteht ein ganzheitliches, regeneratives Energiekonzept. Auf der anderen Seite, nach Norden gerichtet, informieren auf knallgrün gestrichenem Grund zwei große Sprechblasen den Betrachter über die Besonderheit des Gebäudes. Dies kann man kunstvoll oder informativ nennen, es ist aber eine angemessene und gelungene Gestaltung der Hülle eines wirklich besonderen Projektes.

Die beiden Fassaden mit der höchsten Sonneneinstrahlung wurden mit wassergefüllten Paneelen verkleidet, in denen Algen gezüchtet werden.

Projektdaten Objekt BIQ – das Algenhaus Standort Am Inselpark 17, Hamburg Bauherr KOS Wulff Immobilien GmbH, Hamburg mit Strategic Brillux Produkte WDV-System Qju, Rausan KR K2 3516, Silicon-Fassadenfarbe 918, Acryl-Fassadenfarbe 100

Science Consult GmbH, Hamburg Nutzer privat Architekten Splitterwerk, Graz Bauleitung Otto Wulff Bauunternehmung GmbH, Hamburg Idee, Konzept und Urheberschaft Splitterwerk, Label for Fine Arts

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Fotos: Paul Ott, Graz

Eine Fassade, die Algen und Wärme produziert Der schlichte Kubus nach einem Entwurf von Split-

wie mit dem Trackpad. Individuelle Wohnwünsche

terwerk aus Graz hat zwei unterschiedlich gestal-

werden durch Schiebetüren oder Klappmechanis-

tete Fassaden: Der Südwest- und Südostfassade

men an den Holzeinbauten realisierbar. Mit solch

des Gebäudes sind die bereits genannten Glaspa-

flexiblen Strukturen beweist das BIQ, neben seinen

neele vorgesetzt, die Nordwest- und Nordostfas-

Smart-Material-Qualitäten, auch die heutzutage im

saden bestehen hingegen aus einem verputzten

großstädtischen Kontext geforderte Multifunktio-

Wärmedämm-Verbundsystem. Auf froschgrü-

nalität der jeweiligen

nem Grund werden hier weiße Sprechblasen mit

Wohneinheit.

den Wörtern „Photosynthese?“ und „Cool!“ zur

Die Algenfassade ist ein Experiment, und wie zu

Wandzeitung für die Klimabewegung am Bau.

hoffen bleibt die Eintrittskarte in eine weiterführen-

Doch das Algenhaus hat noch mehr zu bieten als

de Technologieentwicklung innerhalb der regene-

eine lebendige Fassade, denn das Tragwerk des

rativen Energienutzung. Der Investor und Bauherr

innovativen Baus ermöglicht höchste Grundrissfle-

besitzt die Option, die vorgestellte Bioreaktorfas-

xibilität. In zwei der 15 Wohnungen können nach

sade später gegen eine konventionelle Alternative

Bedarf einzelne, sonst fixierte Funktionen wie Bad

austauschen zu lassen. Doch diese Freiheit muss

und Küche abwechselnd oder gleichzeitig der

es im Case-Study-Bereich einer Bauausstellung

„nutzungsneutralen Zone“ zugeschaltet werden.

auch geben.

„Schieben, wischen, ziehen“ ist hier fast so einfach

Dirk Meyhöfer, Hamburg

Bilal Bajrami über drei verschiedene Fassaden Foto: B&R Bau Fassadentechnik, Hamburg

„Das Algenhaus auf der IBA 2013 in Hamburg war von Anfang an ein spannendes Projekt. Wir waren im Bereich der Außenfassade tätig, inklusive der Anbringung des WDVS. Es gab drei verschiedene Fassadengestaltungen: die knallgrüne Nordost- und Nordwestfassade, die gelbe Südost- und Südwestfassade mit der vorgesetzten Bioreaktorfassade und die Fassaden im Staffelgeschoss. Für letztere haben wir erst im zweiten Anlauf die passende Schablone für das Muster aus Blättern gefunden. Doch Herr Weißling von Brillux unterstützte uns nicht nur diesbezüglich: Auch bei der Findung des exakten, knallgrünen Farbtons für Fassade und Fensterbänke, der bereits in der Ausschreibung festgesetzt wurde, erhielten wir eine schnelle und kompetente Beratung. Die beiden Sprechblasen mit den Wörtern „Photosynthese?“ und „Cool!“ haben wir am Ende freihändig quer über die Fassaden gemalt.“

Fotos: Stahl+Brößkamp, Hamburg

Bilal Bajrami, B&R Bau Fassadentechnik, Hamburg

and Engineering, Graz; Arup GmbH, Berlin; B+G Ingenieure Bollinger und Grohman GmbH, Frankfurt; Immosolar GmbH, Hamburg Planungspartner Hamburg Arup GmbH, Berlin; sprenger von der lippe, Hannover; Timm + Goullon Architekten, Hamburg; Technisches Büro der Otto Wulff Bauunternehmung GmbH, Hamburg Technischer Berater Andreas Weißling, Brillux Hamburg/Billbrook Ausführender Malerbetrieb B&R Bau Fassadentechnik, Hamburg Brutto-Geschossfläche ca. 1.600 m²

Die Fassade informiert die Passanten wie eine Wandzeitung.

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Foto: Š Vladimir Badaev, Russland – shutterstock.com

Wohnhaus, Medebach

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Wohnhaus, Medebach

Das Eckige muss in das Runde Die meisten neueren Häuser im sauerländischen Medebach sind verputzt, sieht man von wenigen Ausnahmen ab, die mit Schiefer oder Klinker verkleidet sind. Insofern ist das Wohnhaus von Christoph Hesse Architekten keine Ausnahme, wäre da nicht seine außergewöhnliche Form.

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Wohnhaus, Medebach

Grundriss, M 1:400

„Es war die Suche nach einer eleganten Gestalt,

baren Ausblick bietet. Hinter dem Haus, im Westen,

die zu den abgerundeten Ecken führte“, erzählt

geht es allmählich ansteigend den Berg „Kahlen“

Architekt Christoph Hesse. Die Form und Aus-

hinauf, auf dessen Spitze sich eine Pilgerstätte mit

richtung des Grundstücks implizierte ein lang

kleiner Kapelle befindet. Bis auf das Elternschlaf-

gestrecktes Gebäude. Um diesem einen Rhyth-

zimmer und -bad sind alle Räume auf einer Ebene.

mus zu geben, gliedern Nischen das Haus in

Das vereinfacht das Leben mit vier Kindern. Für

drei verschiedene Bereiche, so als hätte man ein

die Eltern bietet das Schlafzimmer einen Rück-

flexibles Werkstück an zwei Stellen mit den Fin-

zugsort vom täglichen Trubel, wenn nicht gerade

gern zusammengedrückt. „Wir hatten das Glück,

alle Kinder das Bett der Eltern teilen.

mit Bauherren zusammenarbeiten zu dürfen, die kunst- und musikinteressiert sind und einen hohen

Dreiteilig

Anspruch an Ästhetik haben.“ Sonst wäre eine

Die Nischen zu beiden Seiten des Hauses teilen

solche Form sicherlich nicht möglich gewesen.

den Grundriss in drei Bereiche, von denen sich

Die Ausrichtung auf dem Grundstück ist eine

der öffentlichste gegenüber dem Eingang befin-

Verbeugung vor der Natur, denn im Osten schließt

det. Musikschüler des Hausherrn gelangen so in

sich eine parkähnliche Fläche an, die aus den

den Übungsraum, ohne den privaten Bereich des

Wohn- und Schlafräumen heraus einen wunder-

Hauses zu betreten. Zentral gelegen, bilden Küche und Wohnzimmer mit zweigeschossigem Luftraum

Verengungen in Form von Nischen lassen den Baukörper skulptural wirken.

und Galerie das Herzstück des Hauses. Gerade Innenwände bieten genügend Platz für die meist eckigen Möbel in den abgerundeten Zimmern. Die Schlafzimmer der Kinder und der Eltern liegen übereinander und markieren den privaten Bereich des Hauses. Die Verengungen in Form der Nischen lassen den Baukörper skulptural wirken, was durch den Einsatz des Wärmedämm-Verbundsystems

Christoph Hesse über weiße, gebogene Wände

Foto: Claudia Brass-Hesse, Korbach

„Uns war relativ schnell klar, dass das Gebäude weiß werden sollte, denn eine weiße Fassade kann viele verschiedene Farbtöne im Verlauf eines Jahres und eines Tages aufweisen und unterstützt die skulpturale Form des Gebäudes. Davon ließen sich auch die Bauherren überzeugen. Sie begeisterten sich vor allem für die Licht- und Schattenspiele auf der Fassade, die durch die Rundungen und verschiedenen Volumina der Gebäudeteile entstehen. Durch den Farbwunsch schieden Fassadenmaterialien wie beispielsweise Schiefer aus. Das wäre uns und den Bauherren zu düster gewesen. Die weiße Putzfassade ließ sich am besten mit einem Wärmedämm-Verbundsystem herstellen. Dank der engen und angenehmen Zusammenarbeit mit Malermeister Göbel und Brillux wurden die verschiedenen konkaven und konvexen Radien festgelegt, die Brillux Christoph Hesse, Christoph Hesse Architekten, Korbach

als vorgeformte WDVS-Elemente lieferte. Der Bauablauf unterschied sich dabei trotz der außergewöhnlichen Form nur geringfügig von dem eines Hauses mit geraden Wänden.“

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Fotos: Guido Erbring, Köln

Das Obergeschoss des Hauses ist der Rückzugsort für die Eltern der Großfamilie.

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Wohnhaus, Medebach

Die unterschiedlichen Radien der Fassade erschwerten die Aufbringung des W채rmed채mm-Verbundsystems.

Projektdaten Objekt Wohnhaus Standort 59964 Medebach Brillux Produkte WDV-System I, Silicon-Putz KR K3 3650, Silicon-Fassadenfarbe 918

Bauherr Werner und Rebecca Komischke Nutzer privat Architekten Christoph Hesse Architekten, Korbach Bauleitung Christoph Hesse Architekten, Herr Yildiz Tragwerksplanung Ingenieurb체ro Donner, Medebach

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unterstützt wird. „Wir konnten die Bauherren

gefertigt werden.“ Bei der Villa Komischke gibt es

von Beginn an für die Licht- und Schattenspiele

dagegen Innen- und Außenradien. In Zusammen-

durch die verschiedenen Volumina begeistern“,

arbeit mit Brillux und auf Grundlage der CAD-Pläne

schwärmt der Architekt. Insofern war auch die

konnten vier Radien für konkav und konvex vor-

Farbwahl nicht weiter schwierig. „Auf einer weißen

geformte WDVS-Elemente mit Plattenstärken bis

Fläche entstehen je nach Sonnenstand wun-

zu 40 cm festgelegt werden, die in getrennten Pa-

derschöne Farbverläufe. Das Gebäude wirkt in

keten auf die Baustelle geliefert wurden. „Vor Ort

der schräg stehenden Wintersonne fast apricot,

haben unsere Leute dann den passenden Radius

während die hoch stehende Sommersonne den

ermittelt und angebracht.“ Durch den Versatz der

Kontrast zum Grün der Umgebung betont.“

Platten von mindestens 50 cm wurden die Platten für jede zweite Reihe vor Ort zugeschnitten. Dafür

Konkave und konvexe WDVS-Elemente

benötigte Göbel ein Spezialschneidegerät, denn

Während der Planungsphase waren auch andere

bei den bis zu 40 cm starken Elementen entstan-

Fassadenmaterialien in der Diskussion. „Für die

den Schnitttiefen von bis zu 60 cm.

abgerundete Form wären sonst nur schuppen-

Nach Anbringung der WDVS-Elemente stellte die

ähnliche Materialien wie beispielsweise Schiefer

Oberputzbeschichtung Malermeister Göbel vor

infrage gekommen. Das war uns und den Bau-

die nächste Herausforderung. Da das Gebäude

herren aber zu düster“, so Hesse. Bei der ersten

weder Außen- noch Innenecken aufweist, gab es

Kontaktaufnahme mit Malermeister Göbel für die

keine Putzkante, bei der begonnen werden oder

Vorausschreibung sprach Architekt Hesse von

ein Tagwerk beendet werden konnte. Daher setzte

einem runden Haus. Doch die daraufhin gezeigten

Göbel zwei Kolonnen ein, um an einem einzigen

Pläne stellten den Malermeister vor eine größere

Tag das gesamte Gebäude verputzen zu können.

Herausforderung. „Ein rundes Haus ist leichter mit

Als Anfangspunkt wurde ein möglichst unauffälliger

Wärmedämm-Verbundsystem zu versehen als die

Bereich der Fassade gewählt. Das Ergebnis wirkt

Villa Komischke“, erklärt Stephan Göbel, „denn bei

vermutlich auch deshalb wie aus einem Guss.

einem runden Haus muss nur ein einzelner Radius

Ulrike Meywald, Münster

Stephan Göbel über Außen- und Innenradien bei WDVS „Die Rundungen der Fassade mit Innen- und Außenradien haben wir mit vorgewölbten Foto: Lachnit GmbH, Korbach

WDVS-Elementen aus EPS hergestellt. Im Gegensatz zu einer gleichmäßig runden Fassade bestand hier die Schwierigkeit, dass sich verschiedene Radien ergaben, was technisch wesentlich anspruchsvoller ist. Brillux hat daher bereits in einer frühen Planungsphase konstruktiv mitgewirkt, sodass wir eine solide Kalkulation bieten konnten. Das war wie immer eine sehr angenehme Zusammenarbeit. Jedes WDVS-Element muss mindestens 50 cm versetzt zum nächsten angeordnet werden. Wir haben daher Stephan Göbel, Göbel GmbH & Co. KG, Twistetal

die abgerundeten Elemente vor Ort mit einem Spezialschneidegerät bearbeitet. Da sich beim Gebäude durch fehlende Innenkanten keine Putzkanten ergeben, mussten wir mit zwei Kolonnen in einem Arbeitsgang das gesamte Haus verputzen. Bei der Größe der Fassade wäre normalerweise eine Kolonne ausreichend gewesen. Als Anfangspunkt wählten wir eine Stelle an der Fassade, die in der Ansicht am unauffälligsten ist.“

TGA Ingenieurbüro Donner, Medebach Technischer Berater Jörg Grau, Brillux Kassel/Waldau Ausführender Malerbetrieb Göbel GmbH & Co. KG, Twistetal Nutzfläche 312 m² Brutto-Geschossfläche 480 m² Brutto-Rauminhalt 1670 m³ Die Rundungen des Hauses schaffen einen harmonischen Übergang zur umgebenden Natur.

Brillux colore

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Foto: Š nordroden, Russland – 123rf.com

Aesculap Akademie, Bochum

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Brillux colore


Aesculap Akademie, Bochum

Das Fenster zur Wissenschaft In Sichtweite der Ruhruniversität Bochum wurde kürzlich auf dem gerade entstehenden Gesundheitscampus die Aesculap Akademie eröffnet. Der Architekt Günter Hermann gestaltete mit dem Fortbildungszentrum auch baulich ein „Fenster zur Wissenschaft“.

Brillux colore

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Aesculap Akademie, Bochum

Schnitt, M 1:500

Der Innenraum als Rampe

Wissenschaft und Operationstechnik halten. Der Architekt Günter Hermann aus Stuttgart stellte den Entwurf für das dreigeschossige Gebäude auf

Asklepios ist der griechische Gott der Heilkunst.

einen trapezförmigen Grundriss. Ihm war wichtig,

Sein Wanderstab, um den sich eine Schlange

dass er viel Licht in das verhältnismäßig tiefe Ge-

windet, ist bis heute das Symbol der Medizin

bäude leitet. Er arbeitete mit zwei großen Glas-

schlechthin. Die Aesculap Akademie ist vor allem

fronten, die er nach Westen und nach Norden hin

ein Fortbildungszentrum für Ärzte aller Fachrich-

orientierte und mit einem nach Osten ausgerich-

tungen, aber auch für andere Berufstätige im

teten Innenhof im ersten Obergeschoss, welcher

medizinischen Bereich bis hin zur Verwaltungs-

sich der Ruhruniversität zuwendet. Nach oben

kraft. Die Aesculap Akademie gehört zum B. Braun

begrenzt ist dieser Ausblick durch einen lang ge-

Konzern, dem Weltmarktführer für medizinisches

streckten Architrav, der dem Freiraum den Namen

Verbrauchsmaterial und Hersteller von besonders

„Fenster zur Wissenschaft“ verschafft. Auf dessen

hochwertigem medizinischen Besteck wie Skal-

Südwand brachte der Stuttgarter Künstler Platino

pellen, OP-Scheren und mehr.

eine Grafik an. Sie besteht aus monochromen Dreiecksflächen, die zueinander in einer geometri-

Blick auf die Forschung

schen Beziehung stehen.

Am Standort der Aesculap Akademie Bochum fällt

Äußerlich präsentiert sich der Bau ambivalent.

die Landschaft sanft ab und gibt den Blick frei auf

Sein Haupteingang erscheint aufgrund einer

die Ruhruniversität. Die exponierte Lage ist den

Vorhangfassade aus großformatigen Faserbeton-

Betreibern der Akademie eine sinnfällige Metapher

platten und den beiden prägnanten Glasflächen

für ihre eigene Tätigkeit: Sie wollen durch Fortbil-

bemerkenswert hell und offen. Auf seiner Rück-

dungen Mediziner auf dem aktuellen Stand der

seite gibt sich der Bau eher rustikal und geschlos-

Günter Hermann über weiße Farbe „Mich hat die Geschlossenporigkeit der weißen Farbe vollkommen überzeugt! Die großen, nach Osten und Westen orientierten Fensterflächen der Aesculap Akademie führen zu einem besonders hohen Streiflichteinfall auf die fensterlose Südwand des Expertisiums. Die geschlossenporige, weiße Wandfarbe bleibt auch bei extrem flach auftreffendem Sonnenlicht noch vollkommen matt und frei von glänzenden Foto: GHA-Stuttgart

Reflexionen. Die Mattheit der Farbe hat zudem den Vorteil, dass ein Auftragen ohne sichtbare Farbansätze möglich ist und so vollkommen homogene Wandflächen angelegt werden konnten. Wenn man heute die fertiggestellte Akademie, insbesondere die hohe Ausstellungshalle betritt, erscheinen alle Flächen wie aus einem Guss! Tatsächlich hat mich das Resultat dazu veranlasst, die Farbe auch bei anderen Günter Hermann, Günter Herrmann Architekten, Stuttgart

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Brillux colore

Projekten einzusetzen.“


Fotos: Brigida Gonzalez, Stuttgart

Eine menschliche Gestalt in der Firmenfarbe des B. Braun Konzerns ziert die 端ber 14 m hohe Ausstellungshalle der Aesculap Akademie.

Brillux colore

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Aesculap Akademie, Bochum

Grau und Weiß prägen die weitläufigen Innenräume.

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Brillux colore


Hell und offen präsentiert sich der Haupteingang der Akademie.

Die Firmengeschichte wird auf hinterleuchteten Glastafeln und in Glasvitrinen dargestellt.

sen. Als Hommage an die Industriegeschichte

diese Konstruktion etwa 20 m weit in den Luftraum

des Ruhrgebiets wurde er fast vollkommen mit

der Ausstellung hinein. So erreicht man schließlich

Ziegelmauerwerk verblendet. Die Vormauerschale

das zweite Obergeschoss, wo eine kleine Lounge

erstreckt sich über die gesamte Süd- und Ostseite

eingerichtet ist. Gleich daneben befindet sich das

und ist allein durch das riesige Wissenschafts-

Kompetenzzentrum Chirurgie, ein Musterkabinett

fenster durchbrochen. Weitere Fensteröffnungen

für rund 6.000 medizinische Instrumente.

wurden mit gitterartig davor gestellten Ziegeln in

Nach Osten schließen sich im Erdgeschoss eine

subtiler Weise so kaschiert, dass sie von außen

Parkgarage und in den Obergeschossen die

nunmehr kaum auffallen.

erwähnten Seminarräume an. Es sind vier große, zwei mittlere Räume und ein kleiner Saal, die

Das Expertisium

zwischen 82 und 16 Personen fassen. In dem

Konzipiert ist das Gebäude als dreiflügeliges

schon fertig geplanten Anbau ist neben weiteren

Ensemble, von dem zunächst die Mittelachse und

Schulungsräumen zudem noch ein größerer

der Ostflügel realisiert wurden. Der Westteil wird

Hörsaal vorgesehen.

schon bald in einem zweiten Bauabschnitt folgen. In dem zukünftigen Mittelteil ordneten die Planer

Farbkonzept

um Architekt Hermann eine repräsentative Aus-

„Unser Farbkonzept sah vor, dass wir mit weißen

stellungsfläche an, das sogenannte Expertisium.

Wandflächen und einem anthrazitfarbenen Boden

Es ist zugleich der Zugang zu den Seminarräu-

arbeiten wollten. Zusätzlich haben wir punktuell

men in den Obergeschossen der Seitenflügel. Im

farbige Akzente gesetzt“, erläutert Ulrich Baumann

Expertisium präsentiert der Mutterkonzern seine

den gestalterischen Grundgedanken. Er war der

medizintechnischen Produkte. Man durchwan-

das Projekt steuernde Ingenieur vor Ort und berät

delt mäanderförmig über ansteigende Rampen

auch weiterhin den Bauherrn in bautechnischen

die ganze Ausstellungsfläche und gelangt fast

Fragen. Tatsächlich ist das hallenartige Volumen

nebenbei ins erste Obergeschoss. Eine zweiläufige „Rampe der Firmengeschichte“ führt von dort weiter nach oben. Vollkommen stützenfrei ragt

Glasfronten leiten Licht in die Tiefe des Gebäudes. Brillux colore

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Aesculap Akademie, Bochum

des Expertisiums vor allem durch die weit in den Raum hineinreichende Rampe wie auch durch die

Die Firmengeschichte in Grün, Weiß und Grau

Split-Level-Organisation der Ausstellung geprägt. Hinzu kommen die zahlreichen

wandungen der Rampe gesetzt, auf denen man

hinterleuchteten Informationsglastafeln sowie die

die Highlights der Firmengeschichte passiert.

Vitrinen mit Objekten aus der Firmengeschichte. „Die größte technische Herausforderung bestand

Mensch im Mittelpunkt

darin, die Innenwände der über 14 m hohen Halle

Die große Ausstellungshalle wird dominiert von

gleichmäßig und ohne Farbansatz zu streichen“,

einer menschlichen Gestalt, die von einem Kreis

erläutert Baumann weiter. „Tatsächlich war die zu

eingefasst ist. Angebracht ist diese leuchtend

streichende Fläche so groß, dass ein Handwerker

grüne Grafik mit einem Durchmesser von etwa

sie nicht in einem streichen konnte.“

10 m auf der Südwand der Halle, vis-à-vis vom

Die Lösung fand sich in Glemalux ELF 1000 von

Eingang. Dieses Grün bildet einen weiteren Farb-

Brillux. Die Farbe zeichnet sich durch eine be-

akzent – es ist die Firmenfarbe des Unternehmens.

sonders lange Offenzeit aus und ermöglicht so

Viel wichtiger jedoch ist dem Unternehmen hier die

den Nass-in-Nass-Anstrich auch von großen

weitreichende Symbolik: Der Mensch steht immer

Wandflächen.

im Mittelpunkt.

Farbige Akzente wurden mit den grünen Innen-

Robert Mehl, Aachen

Malermeisterin Simone Scherkamp über wasserbasierten Lack „Kürzere Bauzeiten und anspruchsvolle Bauweisen fordern einen besonderen Materialeinsatz. Die Stahlrampe im Ausstellungsbereich aus glattem Stahlblech, die sich über drei Etagen mit einer Spannweite von 22 m und einer Wangenhöhe von 1,55 m erstreckt, sollte eine Beschichtung erhalten. Die Ausführung über das Raumgerüst konnte nicht separat, sondern nur gleichzeitig mit der Tätigkeit Foto: Pollmann, Herten

anderer Gewerke erfolgen. Um den Bauablauf sicherzustellen, setzten wir deshalb den Hydro-PULack von Brillux ein. Die zum einen sehr gute Verarbeitbarkeit im Spritzverfahren und die zum anderen geringe Vergilbungsneigung waren für uns ausschlaggebend. Ein nahezu perfektes Oberflächenbild und die einfache Handhabung überzeugten auch unsere Mitarbeiter. Wie würde sonst die Rampe in fünf Jahren vor den strahlend weißen Wänden aussehen?“ Simone Scherkamp (Malermeisterin und Dipl.-Betriebswirtin (BA)), Scherkamp GmbH Malerbetrieb und Glaserei, Gelsenkirchen

Projektdaten Objekt Aesculap Akademie Standort Gesundheitscampus 11-13, Bochum Bauherr Aesculap AG, Tuttlingen Nutzer Aesculap Akademie GmbH, Tuttlingen Architekten Günter Hermann Architekten, Stuttgart Bauleitung Diete + Siepmann Ingenieurgesellschaft mbH, Kaarst Tragwerksplanung Breinlinger Ingenieure, Tuttlingen TGA Henne & Walter, Reutlingen (Heizung, Lüftung Sanitär), Raible + Partner GmbH & Co. KG, Eningen unter Achalm (Elektro) Das „Wissenschaftsfenster“ auf der Rückseite des Neubaus

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Brillux colore


Ausstellungsplanung: Atelier Brückner, Stuttgart Technischer Berater Jürgen Gottlebe, Brillux Bochum Ausführender Malerbetrieb Scherkamp GmbH Malerbetrieb

Brillux Produkte Glemalux ELF 1000, Hydro-PU-Spray Seidenmattlack 2188

und Glaserei Gelsenkirchen Nutzfläche 1.645 m² Brutto-Geschossfläche 3.190 m² Brutto-Rauminhalt 15.670 m³

Brillux colore

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Foto: © maury75 – istockphoto.com

Museum Kunst der Westküste, Alkersum

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Brillux colore


Museum Kunst der WestkĂźste, Alkersum

Tradition und Moderne In Alkersum, einer kleinen Gemeinde auf der Nordseeinsel FĂśhr, schufen Sunder-Plassmann Architekten aus Kappeln ein Museum, das behutsam die historische Bausubstanz integriert und im Neubau zitiert.

Brillux colore

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Museum Kunst der Westküste, Alkersum

lockertes Gebäudeensemble, das mit der Topographie des Ortes spielt. Die Architekten definierten eine neue Ortsmitte. Dies gelang ihnen durch die Wiederherstellung des historischen Kerns von Alkersum mittels mehrerer Einzelgebäude, die sich an der Stelle befinden, an der einst „Grethjens Gasthof“ stand. Das baufällig gewordene Wirtshaus war um 1900 Treffpunkt von Künstlern und Zentrum des gesellschaftlichen Insellebens. Die freie Rekonstruktion mit Giebeldach und einer klaren, durch schmale Sprossenfenster und Gurtgesimse gegliederten Fassade assoziiert Bilder skandinavischer Herrenhäuser und klassizistischer Entwürfe wie die des Kopenhagener Architekten Christian Frederik Hansen. Die Raumstruktur des

Grundriss, M 1:1500

zweigeschossigen Gebäudes mit der Galerie für Wechselausstellungen und dem neuen Wirtshaus Das Museum Kunst der Westküste ist ein ge-

folgt der Gliederung inseltypischer Gasthöfe des

meinnütziges Stiftermuseum. Es beherbergt eine

19. Jahrhunderts und öffnet sich in den rekon-

Sammlung an Kunstwerken aus dem 18. und 19.

struierten Bauerngarten. Von hier aus blickt man auf

Jahrhundert, die sich mit den Themen Meer und

das reetgedeckte Langhaus, das sich mit raum-

Küste auseinandersetzen. Dazu gibt es wechseln-

hohen gläsernen Öffnungen, die an Scheunentore

de Ausstellungen mit klassischer und zeitgenös-

erinnern, zum Garten orientiert, und mit 160 m²

sischer Kunst. Diese Kombination spiegelt sich

Ausstellungsfläche das Zentrum des Museums

auch in der Museumsarchitektur wider: ursprüng-

bildet. Das Langhaus nimmt mittels seiner Propor-

liche friesische Materialien und Proportionen kom-

tion, kalkgeschlämmter Ziegelwände und einem

biniert mit modernem skandinavischen Stil. Alles kann sich verändern. Die farbliche Gestaltung der Innenräume wird immer wieder neu erfunden, mal werden Bilder, mal Skulpturen oder auch Fotografie, Video- und Installationskunst gezeigt. Architektur Behutsam und klug realisierten Sunder-Plassmann Architekten einen Museumsbau, bei dessen Gestaltung sie aus der vorhandenen Situation heraus arbeiteten. Sie setzten sich differenziert mit der Tradition des Dorfes und den Proportionen der Inselarchitektur auseinander und schufen keinen singulären Museumsbau, stattdessen ein aufge-

Gregor Sunder-Plassmann über die Besonderheit des Ortes „Wir fanden eine besondere Situation in Alkersum vor: Ein großes Museum sollte in seiner Baumasse Foto: Sunder-Plassmann Architekten

aufgelöst und wie eine Perlenschnur aus einzelnen Kuben in den Maßstab der kleingliedrigen Dorfstruktur eingefädelt werden. Prof. Dr. Frederik Paulsen, der Stifter des Museums, hatte die feste Vorstellung, dass sich das Gebäudeensemble erst zeitlich hintereinander entwickeln sollte, ähnlich seinem großen Vorbild, dem Louisiana Museum of Modern Art in der Nähe von Kopenhagen. Dementsprechend haben wir alle Gebäudeteile, wenn auch im Zeitraffer, hintereinander bauen lassen. Seinem Impuls ist es auch zu verdanken, dass unterschiedliche Stilepochen, von Grethjens Gasthof um die Jahrhundertwende bis hin zum Scheunentypus Föhrs in Saal 2, im Museumsneubau angesprochen werden.“ Gregor Sunder-Plassmann, Sunder-Plassmann Architekten BDA, Kappeln 38

Brillux colore


Foto: Aloys Kiefer, Hamburg

Die W채nde werden passend zur Ausstellung farblich ver채ndert: Edvard Munch in Rot gebettet.

Brillux colore

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Museum Kunst der Westküste, Alkersum

Das Farbkonzept der Ausstellungsräume setzt auf Abwechslung: Für jede Ausstellung werden die Wände passend gestrichen.

Projektdaten Objekt Museum Kunst der Westküste Standort Alkersum/Föhr Brillux Produkte Haftgrund LF 3720, getönt in Basecode, Vetrolux ELF 3100

Bauherr Gemeinde Alkersum, NESOS Vermögensverwaltung GmbH, Prof. h. c. Frederik Paulsen Nutzer Det Paulsen Legaat gemeinnützige GmbH Architekten Sunder-Plassmann Architekten BDA, Kappeln Bauleitung Thomas Paulsen, Wyk

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Brillux colore


tief herabgezogenen Reetdach Bezug auf eine

lenkt den Besucher in den nächsten Museums-

Scheune, die an diesem Platz stand.

bereich, hier wurde ein vorhandenes Gebäude behutsam umgebaut und der „Blau-Raum“

Museumsrundgang

angeschlossen, ein dem jungen Museumspubli-

Der Eingang des Museums liegt versteckt an der

kum zugedachter Ort für ästhetische Vermittlung.

Straße zwischen „Grethjens Gasthof“ und dem

Der Gesamtkomplex, dessen Rhythmus durch die

reetgedeckten Langhaus. Vom Foyer aus, das

einzelnen Saalbauten - gleich Perlen an einer Kette

leicht und transparent im Vergleich zu den an-

- bestimmt wird, schließt mit dem Eckgebäude, in

grenzenden Gebäuden wirkt und den Museums-

dem die Museumspädagogik untergebracht ist. All

shop beherbergt, betritt man den großen Saal der

diese unterschiedlichen Bauten verbindet die ein-

„Ausstellungsscheune“. Das Langhaus und die

heitliche, schlichte und klare Innenraumgestaltung:

beiden folgenden Ausstellungskuben werden über

große Fenster und Böden aus hellem Eichenholz.

die Dächer natürlich belichtet. Das Prinzip eines

Die Wände werden passend zur aktuellen Aus-

Tageslichtmuseums findet sich in den gläsernen

stellung farblich verändert: Edvard Munch in Rot

Übergängen zwischen den einzelnen Gebäuden.

gebettet, Hans Christian Andersen auf Lindgrün,

Immer wieder lassen die Öffnungen Außenwände

alles ist möglich.

zu Innenwänden werden. Ein gläserner Übergang

Annika Frey-Viehbrock, Cuxhaven

Ein Ensemble aus Saalbauten, aufgereiht wie an einer Perlenkette Malermeister Holger Eggert aus Wyk auf Föhr „Im Museum Kunst der Westküste waren wir in den Gartensälen des Gebäudekomplexes tätig. Wir haben die 4,90 m hohen Wände mit Farben gestrichen, die auf dem Basecode-System von Brillux basieren. Die Farbtöne wechseln dabei passend zu jeder neuen Ausstellung. Die Entscheidung darüber, welche Farbe jeweils verwendet wird, erfolgte in Abstimmung mit der Museumsleitung. Für die Auswahl der passenden Farbe haben wir der Museumsleitung die Farbmusterbox von Brillux zur Verfügung gestellt, was sich als eine praktische Entscheidungshilfe erwiesen hat.“

Holger Eggert, Maler Eggert, Wyk

Tragwerksplanung Wetzel & von Seht, Hamburg TGA Ridder-Meyn-Nuckel GmBH, Norderstedt Verkaufsberater Christian Rasehorn, Brillux Flensburg Ausführender Fachbetrieb Malerbetrieb Adolf Eggert, Wyk Ausstellungsfläche 900 m² Brutto-Geschossfläche 6.500 m² Brutto-Rauminhalt 12.445 m³

„Grethjens Gasthof“ in der modernen Interpretation der Architekten

Brillux colore

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Fotos: Roland Borgmann, M端nster

Brillux Showroom am Standort M端nster

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Brillux colore


Brillux Showroom am Standort Münster

Philosophie und Marke (er-)leben Brillux, in Deutschland führender Vollsortimenter und Direktanbieter im Bereich Farben und Lacke, steht für eine gelebte Unternehmensphilosophie. „Brillux ..mehr als Farbe“ – die klare Botschaft des Unternehmens ist in dem 2013 eröffneten Showroom der Brillux Akademie greifbar und spielerisch entdeckbar. Ein Ort, an dem Besucher eine persönliche Verbindung zum Unternehmen aufbauen und in die Produkt- und Markenwelt eintauchen können.

Brillux colore

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Brillux Showroom am Standort Münster

Mit allen Sinnen erleben: Die eigens angefertigten Inszenierungen vermitteln Farbe auf ungewöhnliche Art und Weise.

Am in Richtung der Stadt Münster gelegenen, nördlichsten Punkt des Brillux Werksgeländes treffen in einer stark belebten Kreuzung – der sogenannten „Spinne“ – alle wichtigen Verkehrsadern aufeinander, über die Münster im Süden erreichbar ist. Genau an diesem exponierten Punkt entstand im Jahr 2004 nach einem Entwurf des Architekturbüros Kresings GmbH aus Münster das Brillux KundenCentrum. Der signifikante sechsgeschossige Turm ist deutlich erkennbar, fügt sich aber gleichzeitig harmonisch in den Gebäudebestand

Seit fast 125 Jahren steht der Name Brillux für eine

ein. Die für Brillux Gebäude typische schwarze

kundenorientierte Unternehmenskultur, die die

Attika oberhalb der weißen Flächen stellt sich

partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Architek-

beim KundenCentrum als „schwarzes Band“ dar,

ten, Planern und dem Handwerk in den Mittelpunkt

das sich in der Senk- und Waagrechten über die

stellt. „Rund 8.000 Besucher werden jährlich in der

Fassaden und Dachflächen wickelt. Das Band wird

Münsteraner Firmenzentrale willkommen gehei-

durch geschosshohe verglaste Fassadenelemente

ßen. Seit November 2012 gibt es dafür eine neue

und einen Glas-Aufzug soweit freigestellt, dass auf

Institution: die Brillux Akademie. Mit ihr haben wir

der Ostseite ein „Turm im Turm“ erkennbar ist. Die

einen großartigen und eindrucksvollen Ort ge-

konsequente Umsetzung des architektonischen

schaffen, unser Unternehmen von allen Seiten zu

Konzeptes „Innen ist außen - außen ist innen.“

betrachten – einen Ort der Begegnung und Kom-

führt zu den schwarzen Wand- und Deckenflächen

munikation, der Präsentation und Faszination, der

auf der Innenseite des Bandes.

Identifikation und Identität“, betont Peter König, geschäftsführender Gesellschafter.

Vom KundenCentrum zur Akademie

Das Erste, was in dem neuen Showroom auffällt,

Mit der Fertigstellung der neuen Bürozentrale im

ist die Atmosphäre. In einem modernen, schlich-

Jahr 2011 war gleichzeitig der Startschuss zur Um-

ten Stil präsentiert er auf zwei Etagen auf jeweils

gestaltung des Turms gegeben: 2012 wurde er als

über 250 Quadratmetern Ausstellungsfläche das

Standort der Brillux Akademie seiner neuen Nut-

Unternehmen in all seinen Dimensionen. Sein

zung zugeführt. Zehn Schulungsräume, zahlreiche

ganzheitliches Konzept reicht weit über das eines

EDV-Praxisräume und ein großzügiger Konferenz-

herkömmlichen Showrooms hinaus, denn hinter

raum stehen hier zur Verfügung.

dem Ausstellungsgedanken steckt das interaktive

Seit 2013 ist ein repräsentativer Showroom essen-

Entdecken, Erleben und Einfühlen in die Brillux

zieller Bestandteil des Akademie-Konzeptes. Im

Welt. Zahlreiche Exponate ermöglichen es, Ex-

Erd- und im ersten Obergeschoss des Gebäudes

perimente vorzunehmen, Phänomene zu erleben,

zeigt er die gesamte Bandbreite der Brillux Produkte

Dinge zu „begreifen“, hochinnovative Produkte

– markengerecht und anschaulich. Stimmungsvolle

zu erkunden und das Brillux Markenversprechen

Erlebniswelten laden dazu ein, das Unternehmen

„..mehr als Farbe“ zu reflektieren. Bei der konzep-

spielerisch zu entdecken.

tionellen Entwicklung wurde das Brillux Team von dem Berliner Markendesigner dan pearl-

Hinter dem Ausstellungsgedanken steckt das interaktive Entdecken. 44

Brillux colore

man unterstützt. Die Realisierung des Projektes lag in der Verantwortung von Brillux – von den kompletten raumbildenden Umbauten der Böden, Wände und Decken bis hin zur Umsetzung des Konzeptes.


FĂźr das markengerechte Ambiente im Showroom sorgt die vorwiegend in WeiĂ&#x; gehaltene Anmutung mit dezenter Kontrastierung in Schwarz.

Brillux colore

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Brillux Showroom am Standort M端nster

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Brillux colore


Klare Linien, hochwertige Materialien, Schwarz und Weiß sind Gestaltungselemente. Im Erdgeschoss – markenrelevante Unterneh-

Farbe mit allen Sinnen erleben

mensthemen

Als Sinnbild dafür, dass Farbe mehr ist als die

Im Stil der Brillux Markenarchitektur sind auch im

visuelle Wahrnehmung von Farbigkeit, steht der

neuen Showroom klare Linien, hochwertige Mate-

Raum „Farben mit allen Sinnen erleben“. Er erwei-

rialien und die Farben Schwarz und Weiß die be-

tert den Markenschauraum – losgelöst von der

stimmenden Gestaltungselemente. Wand, Boden

Marke Brillux – um eine weitere Facette. Interaktive

und Decke agieren in der „Nichtfarbigkeit“ als sub-

Exponate sprechen die Sinne an: man kann Farben

tiler Hintergrund, um die überraschenden Inszenie-

nicht nur mit dem Auge wahrnehmen, sondern sie

rungen und Features aufnehmen zu können. Das

auch durch Fühlen, Riechen, Hören und Schmecken

offene Ambiente entspricht dem Unternehmensstil

spielerisch erfassen. Weitere Instrumente und

und strahlt Professionalität aus.

Aktionen wie die Brillux App als XXL APP Screen

Im Erdgeschoss wird dem Besucher ein abwechs-

oder der Deutsche Fassadenpreis ergänzen den

lungsreicher Weg durch die Welt von Brillux ge-

ersten Ausstellungsbereich und vergegenständli-

boten, ein Ort, der die klare Botschaft des Unter-

chen die Werte des Traditionsunternehmens wie

nehmens vermittelt. Hier ist die „Bühne“, auf der

Partnerschaft, kundennahe Beratung, Innovation

sich Brillux mit markenrelevanten Themen, seiner

und hohe Qualität.

Unternehmensphilosophie und seinen Standorten präsentiert. Die Philosophie „Vor Ort alle Leistungen

Erstes Obergeschoss – Farb- und Materialwelten

und Produkte aus einer Hand“ hat das Unterneh-

Entlang der innovativen Produkt-Meilensteine führt

men – heute mit vier Produktionsstätten (Münster,

der Weg im Treppenhaus ins erste Obergeschoss,

Herford, Unna und Malsch bei Karlsruhe) und über

in den Produkt-Showroom. An prominenter Stelle

150 Niederlassungen – in Deutschland, Nieder-

ist hier die aktuelle Brillux Kampagne mit einem

lande, Österreich und der Schweiz zum größten

überdimensionalen „mehr..“ eindrucksvoll in Szene

Vollsortimenter und Direktanbieter im Lack- und

gesetzt. Dabei steht jeder Buchstabe symbolisch

Farbenbereich werden lassen.

und inhaltlich für eine Produktkategorie des Brillux

Das Brillux Logo, primäres Erkennungsmerkmal

Vollsortiments und hilft so dem Besucher, die

der Marke, wird auf besondere Weise inszeniert

unglaubliche Produktvielfalt zu erkennen und zu

und findet bleibenden Ausdruck: In Anlehnung an

verstehen. Jedes Buchstaben-Exponat ist so kon-

die Herleitung des Markennamens Brillux aus den

zipiert, dass es Raum bietet für die unterschied-

Begriffen „Brillant“ und „Lux“ (Licht) schafft ein

lichsten Anschauungsmaterialien, um tiefer in den

in den Raum ragender, leuchtender „Brillant“ ein

jeweiligen Produktbereich eintauchen zu können.

poetisches und zugleich überraschendes Marke-

Sortiments- und Produkthighlights sind in Form

nerleben. Die Bespielung führt das Thema „Lux“

faszinierender Informations- und Versuchswelten

weiter und vermittelt über Lichtprojektionen und

an der Nord- und Südseite angeordnet. Innovative

digitale Motion Graphics Zahlen und Fakten des

Lösungen wie z.B. Hydro-PU-XSpray, Vetrolux

Unternehmens. Außerdem gibt die Bespielung mit

ELF 3100, SolReflex, die fotokatalytische Wirkung

dem „Brand Break“ einen Ausblick auf das, was

bei Acryl-Fassadenfarbe 100 oder das Brillux Qju

den Besucher im Obergeschoss erwartet:

WDV-System finden sich hier ebenso wie eine

„..mehr als Farbe“.

Materialbibliothek mit zahlreichen Produkten,

Brillux colore

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Brillux Showroom am Standort Münster

Das offene Ambiente entspricht dem Unternehmensstil und strahlt Professionalität aus. Oberflächen und Techniken oder das Farbsystem

Modernste Schulungs- und Seminarräume

Scala mit seinen 1.514 Farbtönen. Die Exponate

In den darüber liegenden Stockwerken bietet

laden dazu ein, Experimente vorzunehmen, Phäno- die Brillux Akademie jede Menge Raum, der mene zu erleben, Dinge zu „begreifen“.

nach neuesten Erkenntnissen und Anforderun-

Die funktional-ästhetische Präsentation der Pro-

gen perfekt für ein differenziertes Aus-, Fort- und

dukte wird dabei durch mediale Inszenierungen,

Weiterbildungs-Angebot zugeschnitten ist. Dieses

intuitiv bedienbare Touchscreen-Elemente, Anima-

ist so individuell konzipiert, dass es die jeweiligen

tionen und Steuerkonsolen auf ein neues, innova-

Zielgruppen bedarfs- und praxisorientiert auf

tives Level gehoben.

den neuesten Wissensstand bringt. Um diesen

Eine zusätzliche Vertiefungsebene, die Produkte in Anforderungen gerecht zu werden, sind sämtliche ihrer Leistung zu erkennen, bietet die Referenzga-

Räumlichkeiten der Brillux Akademie mit moderns-

lerie mit ansprechenden Objekten. Produktdetails

ter Gebäudesteuerungs- und Medientechnik sowie

und Anwendungsmöglichkeiten werden hier nach

hochwertiger Akustik so konzipiert, dass eine

Gebäudekategorien anschaulich demonstriert.

perfekte Lernumgebung entsteht. Ausgestattet mit

Abgerundet wird die Ausstellung unter dem Slogan

digitalen Whiteboards, Touchscreens und neuester

„Service, der Sie stark macht“ mit umfangreichen

Präsentations- und Konferenztechnik, sind beste

Informationen zu den Themen Objektservice,

Voraussetzungen dafür gegeben, dass hier mit

KundenClub, Farbstudios und Seminarangebote

Erfolg und Freude gelernt werden kann.

für das Handwerk und Architekten.

Brigitte Wagner-Rolle, Münster

Brillux Akademie

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Brillux colore


Als markante Installation ragt der überdimensionale Brillant in den Raum und bietet Platz für Lichtprojektionen. Mit Blick durch das Markenschaufenster wird das Brillux Logo sichtbar.

Projektdaten Objekt Brillux Showroom in der Akademie

Lichttechnik Ludewig Lichtdesign, Münster

Standort Brillux, Münster

Konzept Showroom dan pearlman, Berlin

Bauherr Brillux GmbH & Co. KG, Münster

TGA Brillux GmbH & Co. KG, Münster

Architekten Kresings GmbH, Münster

Ausstellungsfläche über 500 m²

Raumakustik Graner + Partner Ingenieure, Bergisch Gladbach

Brutto-Geschossfläche Akademie über 1.800 m²

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Foto: © Valerio D‘Ambrogi, Italien – shutterstock.com

Fassadensanierung, Magdeburg

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Brillux colore


Fassadensanierung, Magdeburg

Magdeburgs perfekte Welle Nahezu 50 Jahre lang beeinträchtigte der eckige Plattenbau in der RegierungsstraĂ&#x;e die Magdeburger Stadtsilhouette. Ein ausgefallenes Gestaltungskonzept verleiht Gebäude und Standort neuen Schwung.

Brillux colore

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Fassadensanierung, Magdeburg

Grundriss, M 1:400

Schwer. Dick. Klobig. So lauten die Attribute, die

Nachdem die Wohnungsbaugesellschaft Mag-

der DDR-Platte häufig verliehen werden. Attribute,

deburg (Wobau) das Gebäude im Innern hatte

die fast 50 Jahre lang auch Magdeburgs längsten

sanieren lassen, fällte sie die Entscheidung, auch

Plattenbau in der Regierungsstraße 37 kennzeich-

das Erscheinungsbild des in den 1960er-Jahren

neten. 123 m lang und zehn Geschosse hoch ist

errichteten Gebäudes zu verändern. Gleichzeitig

das Bauwerk, das direkt an der Elbe steht und so-

sollte an dieser städtebaulich prominenten Stelle

fort ins Auge sticht, wenn man über die Strombrü-

etwas Einzigartiges geschaffen werden. Damit

cke in die Innenstadt der sächsisch-anhaltinischen

hatte das Unternehmen die Messlatte hoch gelegt.

Landeshauptstadt fährt. In Sichtweite führt an der

Die Wobau lobte einen Wettbewerb aus, den das

Elbe entlang ein Radweg vorbei, auf dem zuneh-

Magdeburger Büro arc architekturconzept GmbH –

mend mehr Radtouristen die Schönheiten der Elb-

Lauterbach, Oheim, Schaper mit einem – im

landschaften erkunden. Nur einen Katzensprung

wahrsten Sinne des Wortes – schwungvollen Kon-

entfernt steht das historische Kloster „Unserer

zept für sich entscheiden konnte.

lieben Frauen“, das in naher Zukunft zu den Pilger-

Die Idee der Architekten bestand darin, den rech-

stätten des Jakobsweges zählen soll. In diesem

ten Winkel zu verlassen und aus dem kantigen

prominenten Umfeld störte das klobige Gebäude

Plattenbau mit wenigen Mitteln ein dynamisch

nicht nur, sondern beeinträchtigte zudem in erheb-

anmutendes Gebäude zu schaffen. Ihr Entwurf

lichem Maße die Silhouette der Stadt Magdeburg.

sah eine Wellenbewegung vor, die als grafische Projektion aus der Ferne wie die Anfangs-

Die Idee bestand darin, ein dynamisch anmutendes Gebäude zu schaffen.

buchstaben „W“ und „O“ erscheinen und somit auch von der Strombrücke aus ein interessantes Bild darstellen. So schufen sie ein Gebäude, das durch seine außergewöhnliche Gestaltung eine

positive Ausstrahlung auf seine Umgebung

hat. Umgesetzt haben die Architekten ihren Ent-

Sandra Oheim über den Mut zur Welle „Der voll vermietete Plattenbauwohnblock brauchte insbesondere zur Elbe ein anderes Gesicht, unter Ausschöpfung neuer Möglichkeiten für die Balkonfassade. Unser Ziel war es, die im Bestand sehr schma-

Foto: arc architekturconzept, Magdeburg

len Balkone in ihrer Nutzbarkeit aufzuwerten. Für uns ging es im Wesentlichen um die kostengünstige Ausbildung einer neuen Außenhaut, die das Gebäude nicht nur energetisch aufwertet, sondern auch die Nutzbarkeit für die Mieter erheblich erweitert. Uns war von Anfang klar, dass an diesem Standort etwas Andersartiges entstehen musste, etwas, das die Tristesse des ehemaligen Plattenbaus bricht. Wir haben uns für eine opulente weiße Wellenfassade entschieden, die in einem interessanten Wechselspiel aus verglasten Wintergärten und offenen Balkonen ein grafisches Muster auf die 120-Meter-Fassade des Wohnblocks zaubert. Die „Balkonwellen“ umspülen die Ecken des Gebäudes und laufen sanft in die Giebelfassaden aus. Zunächst waren wir nicht sicher, ob es vielleicht Vorbehalte gegenüber der gebogenen Sandra Oheim, arc architekturconzept GmbH, Magdeburg

Geometrie geben würde. Doch letztendlich war das der Grund für unseren Wettbewerbserfolg. Durch die gebogenen Linien haben wir die starren Formen des Plattenbaus aufgebrochen. Damit hat das Gebäude einen eigenen Charakter mit einem großen Wiedererkennungswert erhalten.“

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Brillux colore


Fotos: Christoph Petras, Berlin

Durch die Wellenbewegung schaffen die Architekten eine dynamische und lebendige Fassade.

Brillux colore

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Fassadensanierung, Magdeburg

Die Fassade bildet ein Wechselspiel aus fl채chig verglasten und geschwungenen, mit Stahlgel채ndern versehenen Balkonen.

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Brillux colore


Die Rückseite des sanierten Plattenbaus strahlt Ruhe aus.

Die neue Fassade hat durch ihre frische, schwungvolle Wirkung eine positive Ausstrahlung auf die Umgebung.

wurf durch die Kombination von flächig verglasten

mit Sperrholzplatten verschlossen, denn die Mieter

und geschwungenen, nicht verglasten Balkonen.

blieben während der Sanierung in ihren Woh-

Das 22,30 m hohe und 19,60 m tiefe Gebäude

nungen. Anschließend erfolgten behutsam und

beherbergt 140 Wohnungen, die auf der Elbseite

abschnittsweise der Rückbau der alten und die

mit teilweise bis zu drei Balkonen ausgestattet

Montage der neuen Balkone.

sind. Die ursprünglichen Balkone waren mit einer

Bei den neuen Balkonplatten handelt es sich um

Tiefe von nur 1,20 m sehr schmal und ließen sich

ungedämmte und optisch leichte Stahlbetonkon-

kaum möblieren. Ein echter Nachteil angesichts

struktionen. Sie wurden statisch auf das Tech-

des Ausblicks auf die Elbe. Eine Sanierung und

nikgeschoss aufgestellt und mittels Zugankern

mögliche konstruktive Verlängerung der vorhan-

geschossweise in die tragenden Innenschottwän-

denen Balkonplatten hielten die Architekten nach

de rückverankert. Die Fertigteile haben lediglich

einer eingehenden Untersuchung für zu kostenin-

eine Farbbeschichtung erhalten, die die Mieter im

tensiv und unsicher. Aus diesem Grund entwickel-

Bodenbereich individuell belegen können.

ten sie für die Balkonplatten und -schäfte ein

Die schwungvolle Welle schufen die Architekten

Modulsystem aus gebogenen Fertigteilen. Damit

durch zehn unterschiedliche Module (zwei Eck-,

ersetzen sie die alten Balkonplatten und nehmen

sechs Balkon- und zwei Wintergartenmodule), die

den Schäften die kantige Strenge.

sie immer wieder anders anordneten und kombi-

Außerdem bietet diese Lösung die Möglichkeit, die

nierten. Der positive Nebeneffekt für die Mieter:

Fassade thermisch von den Balkonen abzukop-

Durch die geschwungenen Vorderkanten erhielten

peln und mit einem Wärmedämm-Verbundsystem

die Balkone mehr Fläche. Sie besitzen nun Tiefen,

effizient zu dämmen.

die in Abhängigkeit von der Rundung zwischen

Vor den Abbrucharbeiten wurden die Balkontüren

1,85 und 2,60 m liegen und damit in den ausge-

Malermeister Hans-Christian Adam über große Herausforderungen „Bei diesem Gebäude war unsere Firma mit der Ausführung des WDVS und dem Anstrich der Balkone beauftragt. Die Besonderheiten bestanden in der Größe des Objekts und in der technisch sehr anspruchsvollen Verarbeitung des Wärmedämm-Verbundsystems. Dies trifft insbesondere für den Übergang zwischen Balkonen und WDVS zu. Weil die Balkone und das WDVS thermisch entkoppelt sein müssen, bildeten die 15 mm breiten Fugen eine große Herausforderung. Damit hier kein Wasser eindringen kann, kam es auf handwerklich gute Verarbeitung und einen einwandfreien Abschluss an. Deshalb haben wir das WDVS für einen guten Kantenschutz mit einem definierten Eckwinkel sauber abgeschlossen und die Fugen anschließend mit einem Fugenband abgedichtet. Basierend auf den Untersuchungen, die Brillux im Vorfeld durchgeführt hat, haben wir zur Ableitung der Lasten des WDVS eine statische Sicherung der Wetterschale vorgenommen. Dafür wurden mittels Kernbohrgerät entsprechende Bohrungen in die Tragschale eingebracht und dann die dafür vorgesehenen Wetterschalenanker gesetzt.“

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Fassadensanierung, Magdeburg

bauchten Bereichen ausreichend Platz für einen Tisch mit vier Stühlen bieten. Als Brüstung dienen einfache Stahlgeländer, die zum Teil mit Lochblechen aus Edelstahl hinterlegt sind. Das „W“ und das „O“ entstanden durch verglaste Wintergärten, die mit geraden Bodenplatten realisiert wurden. Im Brüstungsbereich kamen fest eingebaute Scheiben aus Vollsicherheitsglas zum Einsatz. Sie sind mit einem Lochraster bedruckt, das die Rasterung der Edelstahlbrüstungen aufEinblicken zu schützen und ihnen andererseits den Ausblick im Sitzen zu ermöglichen. Über den Handläufen sind Glas-Schiebesysteme mit langlebigen Laufmechanismen montiert, die bei schönem Wetter geöffnet werden können. Da-

Foto: Adrian Schulz, Berlin

greift – um die Mieter einerseits vor unliebsamen

durch entstand zusätzlicher Wohnraum, der im Winter als vorgelagerte Pufferzone außerdem dazu beiträgt, Heizkosten zu sparen. 95 Balkone sind jetzt verglast und haben die vermietbare Fläche um insgesamt 410 m² erweitert. Ursprünglich befanden sich die Balkone ausschließlich auf der Ostseite des Gebäudes. Um jedoch auch dem Nord- und Südgiebel die Strenge zu nehmen, zogen die Architekten die schwungvollen Balkonplatten in einigen Bereichen einfach um die Ecke herum. Damit wirkt das Gebäude nicht mehr wie eine lange, dicke Scheibe, sondern erhält mehr optische Tiefe. Im Zuge der Balkonmodernisierung bekamen auch die fünf auf der Westseite liegenden Eingangsbereiche ein neues Outfit. Außerdem wurde das gesamte Gebäude mit einem Wärmedämm-Verbundsystem im KfW-100-Standard gedämmt und erfüllt damit die Anforderungen der EnEV 2009. Jola Horschig, Springe

Projektdaten Objekt Fassadensanierung Standort Regierungsstraße 37 a-e, Magdeburg Bauherr Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH Nutzer Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH Architekten arc architekturconzept GmbH, Magdeburg Bauleitung arc projektmanagement, Magdeburg Tragwerksplanung A.R.T. Axel Rolfs Tragwerksplanung, Magdeburg

Der längste Plattenbau Magdeburgs steht städtebaulich an prominenter Stelle und beeinflusst die Silhouette der Stadt.

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Von Weitem bilden die Elemente der Fassade eine grafische Projektion der beiden Buchstaben „W“ und „O“.

Technischer Berater Torsten Oppermann, Brillux Magdeburg Ausführender Malerbetrieb H&M Putz- und Fassadenbau GmbH, Magdeburg Nutzfläche ca. 8.970 m²

Brillux Produkte Mineral-Leichtputz KR K2 3664, WDV-System III, Silikat-Finish 1811, Acryl-Fassadenfarbe 100

Brutto-Geschossfläche 1.900 m² Brutto-Rauminhalt 30.000 m³

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Foto: Š Adventure_Photo – istockphoto.com

Evangelische Grundschule, Karlsruhe

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Evangelische Grundschule, Karlsruhe

Weitraumforscher und Wissensschatzsucher Für die Evangelische Grundschule in Karlsruhe planten Wulf Architekten einen offenen, farbigen Schulcampus. Gemäß der Montessori-Pädagogik lässt die Architektur viel Freiraum zu, damit Kinder sich selbstbestimmt und im eigenen Rhythmus Wissen aneignen können.

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Evangelische Grundschule, Karlsruhe

Lageplan, M 1:2000

Die pädagogischen Inhalte bestimmen den Ent-

fen die Architekten multifunktional als Garderobe,

wurf. Das zeigt sich besonders im Klassengebäu-

Stauraum, Sitzbank und Tisch. Große Fensterflä-

de, einer Betonkonstruktion: Das Raumgefüge ist

chen zum Atrium und mehrere Oberlichter bringen

hierarchisch organisiert, von öffentlicher zu privater Licht, Weite sowie Farbe in die Räume. Denn die Lernsituation; die Kinder dürfen ihren Lernort situ-

Seiten der Oberlichter sind teilweise in Rot- und

ativ wählen. Ein Atrium in der Mitte des Betonwür-

Grüntönen angelegt; die Farbe reflektiert auf die

fels dient als Treppenhaus, als Entree und zugleich

weiß belassenen Seiten und zaubert subtil Farb-

auch als Schulaula und Belichtungshof. Eine breite

nuancen, die sich je nach Tageslicht verändern.

Treppe aus Kiefernholz stützt sich auf ein Podest,

Geduldige Beobachter können hier Tageszeiten

das teilweise aus Holzboxen besteht. So handlich

und Wetterlagen studieren. Der Linoleumboden

wie diese sind, können die Kinder sie selbst stapeln im „Lernhaus“ ist extra dick, eigentlich wird er und damit den Raum als Bühne oder als Sitzland-

in Sporthallen eingesetzt. Hier verbessert er den

schaft gestalten. An das Atrium schließt auf jedem

Schallschutz und den Sitzkomfort und unterstützt

Geschoss ein „Lernhaus“ an, ein multifunktional

mit unterschiedlicher Farbigkeit die klare Auftei-

nutzbarer Raum. Statt im Frontalunterricht sitzen

lung der Flächen nach Lerngruppen. Vier Klassen-

die Schüler hier auf eingebauten Möbeln, ebenfalls

zimmer schließen sich an jedes Lernhaus an. Sie

aus Seekiefer, oder sie setzen sich zum Lernen auf

sind zu Paaren gebün-delt und jeweils mit einer

den Boden oder auf Sofas. Das Mobiliar entwar-

Zugangsnische und einem Mulitfunktionsraum verknüpft. Glaseinsätze ermöglichen Blickbezüge

Lichtbrechung und Farbenlehre

und garantieren fließende, offene Übergänge, auch bei geschlossenen Türen. Bei all der Flexibilität und Offenheit ist die Sicherheit der Schüler ein wichtiger Aspekt. Der Brand-

Alexander Vohl, Tobias Wulf und Kai Bierich über Farbigkeit „Die Farbigkeit der Schule war uns seit Beginn unserer Arbeit ein wichtiges Anliegen. Die fröhlichen Farbtöne der Wettbewerbsfassade wollten wir in der späteren Bearbeitung ordnen und in einen Rhythmus Foto: Klaus Mellenthin, Berlin

bringen. Wir wählten dazu die zwei Hauptfarben, ein frisches Grün und ein sattes Rot, und ergänzten diese jeweils mit zwei Störfarben der gleichen Farbfamilie. Durch die unterschiedliche Farbigkeit der Vorder- und Rückseiten der Lamellen erhält die Fassade ein stets wechselndes Bild: Je nachdem, von welcher Perspektive aus man sie betrachtet, erscheint sie in Rot- oder Grüntönen. Dieser Umgang mit der Farbigkeit setzt sich auch im Innern fort, in den Farben der Linoleumböden und auf den Laibungen der Oberlichter. Zusätzlich wird die Farbpalette durch Licht- und Farbreflexionen erweitert, die die farbigen Alexander Vohl, Tobias Wulf, Kai Bierich (von links), wulf architekten, Stuttgart

Flächen auf den benachbarten, eigentlich neutralen Flächen wie den Wänden und Böden hervorrufen. Insgesamt entsteht dadurch eine erstaunliche Farbvielfalt, die nicht einfach nur bunt ist, sondern durch die feinen Variationen der zwei Farbfamilien eine leichte, anregende Heiterkeit erzeugt.“

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Fotos: Brigida González, Stuttgart

Die schützende Hülle aus roten und grünen Lamellen verändert sich für das Auge des Betrachters mit jedem Schritt.

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Evangelische Grundschule, Karlsruhe

Bewegliche Holzkisten, Einbaumöbel und die offene Holztreppe bieten eine behagliche und anregende Lernumgebung.

Projektdaten Objekt Evangelische Grundschule mit Sporthalle Standort Sengestraße 7, Karlsruhe Brillux Produkte Sensocryl ELF 267, Super Latex ELF 3000, Floortec 2K-Epoxi-Siegel 848

Bauherr Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in Baden, Karlsruhe Nutzer Evangelische Grundschule Karlsruhe Architekten wulf architekten GmbH, Stuttgart Bauleitung wulf architekten mit Burkhard Meyer Architekt, Karlsruhe Tragwerksplanung SLP Ingenieurbüro für Tragwerksplanung, Karlsruhe TGA Pfeil & Koch ingenieurgesellschaft GmbH & Co. KG, Stuttgart

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Brillux colore


schutz zum Beispiel verlangte wegen der offe-

sen, die Schüler sind vor Einblicken geschützt.

nen, hölzernen Haupttreppe nach gesonderten

In der Bewegung zeigt sich die ganze Vielfalt der

Rettungswegen. Dafür lassen die Architekten die

Lamellenfassade. Was von Weitem als grüne oder

Deckenplatten auskragen und ermöglichen einen

rote Wand erscheint, differenziert sich mit jedem

umlaufenden Austritt aus den Klassenzimmern.

Schritt des Näherkommens. Die Wand zeigt in un-

Dieser ist mit zwei Treppenaufgängen verbunden,

regelmäßigen Abständen Durchschlupfe zwischen

die direkt in den Hof und in den Garten füh-

den Lamellen, bis sich die Lamellenhaut nur we-

ren. Was der Sicherheit dient, entpuppt sich als

nige Meter vor dem eigenen Auge als durchlässig

qualitätsfördernd für den Unterricht: Die Schüler

entpuppt. Grün und Rot, von Ferne noch als zwei

haben aus jedem Klassenzimmer einen direkten

solitäre Farben wahrgenommen, verfeinern sich

Zugang in den Freiraum. Da nicht nur das Mobiliar,

bei der nahen Betrachtung um jeweils mehrere

sondern auch andere Bauelemente wie die Fenster

Farbnuancen. Überraschend ist der Blick über

auf kindgerechter Höhe sind, ergeben sich über

die Schulter auf die rückwärtigen Lamellenseiten:

den Austritt neue Spiel- und Lernmöglichkeiten wie Das Farbbild kehrt sich um, was eben noch in zum Beispiel eine Kaufladen-Situation.

Grüntönen erschien, ist im Rückblick rot. Einzelne

Die schützende Hülle aus grünen und roten

Lamellen sind in der materialeigenen Farbe Alu-

Lamellen ist, zumindest äußerlich, das Hauptge-

minium angelegt, auch hier wirkt die Reflexion der

staltungsmerkmal. Dabei dient sie nicht nur der

Farbe als Spiegel von Wetterlage und Tageszeit.

Ästhetik, sondern auch der Sicherheit der Schüler.

Lichtbrechung und Farbenlehre, das ist nur ein Teil

Sie hält Passanten auf Distanz: physisch, denn die

des Wissens, das die Kinder am Bauwerk selbst

Fassade bildet eine Zwischenzone zwischen Au-

beobachten, erfahren und lernen können, ganz im

ßengelände und Klassenraum, aber auch optisch,

Sinne Maria Montessoris.

denn die Fassade wirkt aus der Ferne geschlos-

Rosa Grewe, Darmstadt

Foto: Fritz Ferch / Guido Gegg, Offenburg

Maler Dressel über den Porsche unter den Farben „Das Projekt stellte hohe Anforderungen an die technische Umsetzung des Wandanstrichs. Die Gebäude haben ja viele Glasflächen, und damit fällt viel Tageslicht auf die Innenflächen. Bei einem Anstrich mit herkömmlicher Farbe sähe man im Streiflicht schnell die Bewegungsspuren der Farbrollen. Das wäre besonders bei den bunten Einfassungen der Oberlichter ein sichtbares Problem. Die Sensocryl-Farbe von Brillux wirkt dem entgegen. Sie ist ja so etwas wie der Porsche unter den Farben: Sie zeigt keine Bewegungsspuren und ist sehr resistent gegen starke Beanspruchung – absolut wichtig bei einem Maler Dressel, Malerwerkstätten Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Baden-Baden

Schulgebäude mit tobenden Kindern. Auch zeitlich war das Projekt eine echte Herausforderung: Wir Mitarbeiter vom Heinrich Schmid Standort Baden Baden waren zu fünft

für mehr als vier Wochen auf der Baustelle. Die Koordination der Abläufe war dabei super abgestimmt, dank der sehr guten Bauleitung von Burkhard Mayer. Ob ein Projekt gelungen ist, erfährt man später an der Reaktion. Gibt es keine, wie bei diesem Projekt, dann ist es das beste Zeichen: Die Farbwahl war dann genau richtig und die technische Umsetzung perfekt.“

Technische Beraterin Sabine Reith, Brillux Stuttgart Ausführender Malerbetrieb Malerwerkstätten Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Baden-Baden Nutzfläche 2.503 m2 Brutto-Geschossfläche 2.283 m2 (Schule), 1.874m² (Sporthalle/Verwaltung) Brutto-Rauminhalt 8.972 m3 (Schule), 6.775m³ (Sporthalle/Verwaltung) Der zentrale Hof der Schule öffnet sich einladend zur Straße.

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Foto: Sebastian Baumer, Hamburg

Hotel Sans Souci, Wien

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Hotel Sans Souci, Wien

Komfort und Behaglichkeit Nach langem Leerstand wurde ein ehemaliges Wiener Grandhotel aufwendig zu einem zeitgenössischen Fünf-Sterne-Hotel umgebaut. Der Bauherr gab anspruchsvolle Standards und die Integration seiner Kunstkollektion vor. Daraus entwickelte yoo Studio aus London ein ansprechendes Ausstattungskonzept, das ortsansässige Büro A2K Architekten setzte dieses um.

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Hotel Sans Souci, Wien

Grundriss, M 1:750

Bereits das Entree des Hotels Sans Souci hebt

und dennoch interessanten Ambiente entspricht.

sich ab: Durch einen dezent gestalteten Eingang

Darüber hinaus ist yoo längst eine Marke, mit der

betritt der Gast einen langen, leicht aufwärts stei-

weltweit Design und Marketing für erstklassige

genden und von Skulpturen begleiteten Weg, der

Wohnanlagen verbunden wird.

ihn in die Lobby führt. „Eine Art Transformation“,

Für sein Bauvorhaben konnte Winkelmayer auf ein

das stellt sich Hoteldirektorin Andrea Fuchs vor,

historisches Gebäude zurückgreifen, das direkt

die der Gast, nachdem er je nach Jahreszeit ein

hinter dem Museumsquartier am Fuß des Spittel-

warmes oder kaltes Tuch gereicht bekommen hat,

bergs liegt. Eine fantastische Lage am Rande der

mit dem Empfang vollzieht – ganz im Sinne des

Inneren Stadt, die den authentischen 7. Gemein-

Hotelnamens, der „ohne Sorge“ bedeutet.

debezirk Neubau im Hintergrund hat. Das einstige

Fremd und vertraut zugleich erscheint die Ausstat-

Grandhotel war zur Wiener Weltausstellung 1873

tung der Lobby, der Zimmer wie auch der Gesell-

errichtet worden und stand nach jahrzehntelanger

schaftsräume Restaurant und Bar, die yoo Studio

Büronutzung neun Jahre leer, worunter die Sub-

aus London konzipiert hat. Das renommierte Büro

stanz empfindlich gelitten hatte.

war vom Bauherrn, dem Immobilienentwickler

Doch nicht allein die notwendige Stabilisierung

Norbert Winkelmayer, engagiert worden. Er schätzt

des Mauerwerks oder die Ertüchtigung für die

den yoo-Mitbegründer Philippe Starck, dessen

Erdbebensicherheit machten aus dem Umbau ein

Design seiner Vorstellung von einem gediegenen

hochkomplexes Bauvorhaben. Im Untergeschoss wurde ein Spa-Bereich mit großem Pool

Lila und viele unterschiedliche Nuancen von Weiß

eingebaut und darunter ein vollkommen neues Untergeschoss für Tiefgarage und Technik ausgegraben. Das Büro A2K Architekten, das für die Realisierung verantwortlich war,

Philipp Janes und Bernhard Rapf über zwanzig spannende Monate „Das Hotelprojekt hat uns in zweierlei Hinsicht außerordentlich herausgefordert: der Anspruch an die AusfühFoto: A2K Architekten, Wien

rungsqualität war hoch und die Bauzeit mit weniger als zwei Jahren knapp bemessen. Als Architekten entwarfen wir die Grundstruktur und bildeten im gesamten Prozess die Schnittstelle zwischen Betreibern, Bauaufsicht, ausführenden Firmen und den Interiordesignern von yoo. Das erfordert in einem historischen Bauwerk ein hohes Maß an Koordination, zumal mit dem zusätzlichen Untergeschoss für die Tiefgarage, dem Spa-Bereich und der notwendigen Technik für ein vollklimatisiertes Gebäude stark in die tragende Substanz eingegriffen werden Philipp Janes (links) und Bernhard Rapf, A2K Architekten, Wien

musste, ohne dass es außen oder innen sichtbar werden durfte. Yoos Konzepten für die Oberflächen kam somit eine wesentliche Rolle zu: In großen Runden diskutierten wir ausführlich über Materialität und Kosten, bevor die Ideen von uns in die Planung integriert und aufgrund des Zeitdrucks meistens auch gleich umgesetzt wurden. Dabei spornte uns besonders das persönliche und konstruktive Engagement des Betreibers an.“

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Fotos: Š Hotel Sans Souci Management GmbH, Fotograf: Gregor Titze

Die Bar changiert zwischen barocker Opulenz und vertrauter GemĂźtlichkeit.

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Hotel Sans Souci, Wien

Das stilistisch unterschiedliche Mobiliar harmoniert farblich miteinander, nur der Teppich bekennt dezent Farbe.

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Brillux colore


Das Spa ist bis in den Pool-Bereich mit Holz vertäfelt.

Das Hotel setzt Maßstäbe für alle zukünftigen Herbergen in Wien. hatte eine anspruchsvolle Aufgabe zu erfüllen.

rakter des „Hideaway“, was hier Refugium bedeu-

Die beiden Architekten Philipp Janes und Bernhard

tet. Das heißt, Prominenz wird diskret behandelt,

Rapf bildeten die Schnittstelle zwischen Bauherrn,

wie auch die Eigentümer der vierzehn sogenannten

Bauaufsicht, ausführenden Firmen und den Interior- „Serviced Apartments“, die sich in den oberen Gedesignern von yoo, die erst dazustießen, als die

schossen befinden. Für sie stehen Angebote wie

Baustelle schon lief. Unter hohem Zeitdruck ent-

die Nutzung des Spa-Bereichs oder der Hotelser-

wickelten die Designer die komplette Ausstattung

vice für die Haushaltsführung zur Verfügung.

für das Erd- und Untergeschoss und konzipierten

Das erste Farbkonzept von yoo hatte bei Fuchs,

gleichzeitig für die Zimmer Prototypen, die von

für die Farben die Atmosphäre des Hotels ausma-

den Architekten an die individuellen Räume ange-

chen, Entsetzen ausgelöst. Es bestand aus drei

passt wurden.

Farbtönen, die wie Hellweiß, Mittelweiß und Dun-

Im Ergebnis unterscheidet sich das „Sans Sou-

kelweiß daherkamen. Im Nachhinein lernte sie die

ci“ von anderen Hotels der gleichen Kategorie,

unterschiedlichen Nuancen von Weiß schätzen, die

indem es zum einen eine unklassische Gestaltung

mal ins helle Grau, mal ins Elfenbein changieren,

aufweist und dennoch Komfort ausstrahlt – und

doch immer eindeutig als Weiß identifiziert werden

zum anderen die umfangreiche Kunstsammlung

können. Der Kontrast zeigt sich in den Zimmern

von Winkelmayer im ganzen Haus präsentiert wird.

zwischen dem reinen Weiß des Bades und den

Denn das Hotel richtet sich, wie Direktorin Andrea

warmen Tönen im eigentlichen Raum.

Fuchs erläutert, an kunstaffine Menschen aus den

Hier ist der Teppich der einzige Farbtupfen.

Bereichen Mode und Kunst. Nicht zuletzt durch die

Vorgabe war, dass dieser weder Blau noch Grün

Nähe zu den Museen konnten bereits Besucher

enthalten darf. Fuchs amüsiert sich, dass sie

der Vienna Fashion Week oder der Vienna Art Fair

kurzfristig zum Liebling der Wiener Teppichhändler

als Gäste gewonnen werden.

avancierte, weil sie 63 Orientteppiche benötigte.

In diesem Zusammenhang betont Fuchs den Cha-

Schließlich fand sie eine Firma, deren Juniorchef

Brillux colore

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Hotel Sans Souci, Wien

eigens nach Pakistan flog, um die nur mit Pflanzenfarben behandelten Stücke zu erwerben. Die Leitfarbe des „Sans Souci“ bildet Lila, die Lieblingsfarbe des Bauherrn. Sie wurde deshalb sowohl zur „Crew Color“, also der Farbe der Arbeitskleidung, wie auch zur Farbe der Markisen bestimmt. In den öffentlichen Bereichen findet sich Lila etwa in den Bezügen der Eggchairs im Restaurant wieder, in den Zimmern hingegen nur sehr dezent in den Fußmatten.

Die stilvolle Lobby empfängt mit informellen Sitzgelegenheiten.

Einen Höhepunkt stellt der Spa-Bereich dar, der bis in den Pool-Bereich mit Holz vertäfelt wurde. Mit klaren Fugen trennt yoo zwischen den Ele-

Das Mobiliar, das mal Antiquität, mal gediegen

menten Wand und Fußboden und schafft einen

modernes Objekt, mal funktional geformter

warmen und dennoch puristischen Ort. Dem

Gebrauchsgegenstand ist, bildet eine überra-

zwanzig Meter langen Pool, der unter einem

schend homogene Benutzeroberfläche, die eine

Gewölbe liegt, wohnt eine beinahe sakrale Aus-

behagliche und warme Atmosphäre ausstrahlt. Sie

strahlung inne. Weitere Räume, die alle Beteili-

bleibt als Eindruck genauso in Erinnerung wie die

gten begeisterten, sind die schwarzen Bäder in

enorme Perfektion, mit der die Wand- und Fuß-

den Mastersuiten: Räume, in deren Zentrum eine

bodenoberflächen ausgeführt sind. Hier setzt

runde schwarze Badewanne steht, umgeben von

das Hotel Maßstäbe für alle zukünftigen Herber-

schwarzen, in der venezianischen Spachteltech-

gen in Wien.

nik Stucco gestalteten Wänden.

Michael Kasiske, Berlin

Rudolf Parzl über perfektes Finishing „Hoteliers im Fünf-Sterne-Segment stellen höchste Ansprüche an die Arbeit des Malers, stellvertretend für ihre Gäste, die vollkommene Oberflächen gewohnt sind. Beim Hotel Sans Souci umfasste unser Auftrag Stuck und dekorative Flächen. Auf der Basis des Ausstattungskonzepts wurden die Farben in enger Abstimmung mit dem Betreiber ausgewählt. Ein aufwendiges Werk war das großflächige Aufbringen von Stuccolustro in den Bädern der Suiten. Für die traditionelle Glättetechnik verwendeten wir das Produkt „Creativ Algantico 70“, wobei uns der Brillux Berater Tobias Kramer bei der Suche nach dem gewünschten Farbton unterstützte. Eine weitere Anforderung Rudolf Parzl, Das Malerhandwerk - Rudolf Parzl e.U., Altenmarkt

war das einwandfreie Glätten des Gewölbes über dem Schwimmbecken, sodass es dem geplanten flachen Lichteinfall genügte. Wir mussten mit eingeschalteter Beleuch-

tung arbeiten, um jede Unebenheit erkennen zu können. Abschließend haben wir die Decke mit der Innenraumfarbe „Super Latex ELF 3000“ gestrichen, die aufgrund ihres matten Erscheinungsbildes auch bei Streiflicht eine perfekte Oberfläche bietet.“

Projektdaten Objekt Hotel Sans Souci Standort Museumsstraße 1, Wien Brillux Produkte Creativ Algantico 70, Super Latex ELF 3000

Bauherr Hotel Sans Souci, Wien Nutzer Hotel Sans Souci, Wien Architekten A2K Architekten, Wien, WERKSTATT WIEN Spiegelfeld Architektur Management, Wien yoo Studio, London (Innenarchitektur)

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Das Restaurant strahlt abends eine elegante Clubatmosphäre aus, die das Außen vergessen lässt.

Bauleitung GILAT Baumanagement GmbH, Wien Tragwerksplanung Ingenieurbüro Spiel, Wien TGA Technisches Büro Naderer, Wien Verkaufsberater Tobias Kramer, Brillux Wien Ausführender Malerbetrieb Das Malerhandwerk - Rudolf Parzl e.U., Altenmarkt Nutzfläche 10.000 m² Brutto-Geschossfläche 9.242 m²

Das alte Grandhotel in neuem Glanz

Brutto-Rauminhalt 36.703 m³

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Foto: yoo, London

Ăœber das Placemaking von Philippe Starck und yoo

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Über das Placemaking von Philippe Starck und yoo

Kein Stil, doch unverkennbar „Ich bin kein Designer, kein Architekt. Ich versuche ein besseres Leben zu gestalten“ – so definiert Philippe Starck kurz und knapp sein Engagement bei yoo. Damit machte er das Londoner Design- und Brandingunternehmen weltweit zur ersten Adresse für exquisites Wohnen.

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Über das Placemaking von Philippe Starck und yoo

struktur etwas entsteht, welche Stoffe geläufig sind, wie die Vegetation erlebt oder was als Wärme und Kälte empfunden wird, all das lässt sich freilich Foto: Maeght, Paris

nur am Standort erfahren. Deshalb operieren die Designstudios stets mit lokal ansässigen Partnern, deren Kenntnisse sie davor schützen, abgehoben in London ein Konzept zu repetieren. Die Atmosphäre einer Stadt, stellen die Designer

Philippe Starck

konkretem Stil, mit urbaner Erfahrung: Küstenstäd-

Das würde auch dem erklärten Willen zuwiderlau-

te zum Beispiel sind frisch und heiter, Metropolen

fen, dass nicht Design im Mittelpunkt steht. Das

gediegen und anonym. Aus der jeweiligen urbanen

eigene Heim, stellt John Hitchcox fest, ist das

Erfahrung wird ein unverwechselbares Ambiente

Wichtigste in der Lebenswelt jedes Menschen. Der

entwickelt. Die Sensibilität für Farbe und Textur

Mitbegründer von yoo will deshalb mit ganzheitlich

findet sich bei den dezent romantischen Ausstat-

konzipierten Umgebungen zum Wohlgefühl der

tungen in stilisierten Möbeln, üppigen Vorhängen

Bewohner beitragen.

und außergewöhnlichen Teppichen wieder.

Beim Entwickeln exklusiver Wohnungsprojekte war

Wobei die Wünsche der Kunden, was etwa vorhan-

ihm aufgefallen, dass die Eigentümer nicht nur vier

dene Möbel und Kunstgegenstände betrifft, Vor-

Wände mit Installationen wünschen, sondern ein

gabe für die Designstudios sind. Jedes funktioniert

komplett eingerichtetes Domizil, das ihrer Lebens-

auf zwei Ebenen: Zum einen bearbeitet es eigene

weise entspricht. Für diese gestalterisch umfas-

Projekte, zum anderen unterstützt es assoziierte

sende Aufgabe wünschte er sich Philippe Starck

Designer wie Philippe Starck, Jade Jagger, Kelly

als Partner. Der zögerte zunächst, doch Hitchcox

Hoppen, Marcel Wanders und Steve Leung, die

machte ihm bewusst, dass das Vorhaben viel mehr

unter dem Dach von yoo eigene Labels unterhalten.

als Architektur und Inneneinrichtung sein würde,

In wenigen Jahren hat sich yoo damit als Marke

nämlich Projektentwicklung vom Standort bis zur

für hochwertige Wohnanlagen und Hotels einen

Türklinke.

Namen gemacht. Seine Ausstattungen sind unver-

Die Zielgruppe von yoo sind Projektentwickler,

kennbar: Eine feinsinnige Mischung aus Opulenz

welche ihren anspruchsvollen Kunden, die auf der

und Komfort, aus Farben und Oberflächen, aus

Suche nach individualisiertem Design und einem

Eklektizismus und Moderne. Es ist ein Touch, der

Sinn für Gemeinschaft sind, Gestaltung offerieren

Behaglichkeit und höchste Qualität verspricht.

wollen. Ihnen bietet das Unternehmen Design- und

Denn ihre Klienten verlangen ein Heim, in dem sie

Marketingkonzepte an. Die übergeordnete Absicht

ihre Freizeit mit Familie und Freunden unbeschwert

dabei ist die Etablierung eines Ortes, im Englischen

genießen können. Wie Starck sagt: „Leben muss

„Placemaking“ genannt.

schön sein, spritzig, mit viel Enthusiasmus.“

Im ersten Schritt werden Länder und Städte unter-

Michael Kasiske

sucht, in denen ein Projekt entwickelt wird. Welche Materialien, welche Farben herrschen in einer Region vor? Wie können der Stil und die Atmosphäre in eine Wohnung integriert werden? In welcher Stadt-

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Brillux colore

Foto (groß): yoo, Mel Yates, Foto (klein): yoo, London

von yoo heraus, hat sehr viel zu tun mit Energie, mit Nein, ein Stil lässt sich bei yoo nicht ausmachen.


Das Unternehmen yoo und Philippe Starck Die Firma yoo wurde 1999 von dem britischen Selfmade-Unternehmer John Hitchcox und dem französischen Stardesigner Philippe Starck gegründet. Hitchcox, Jahrgang 1962, entstammt einer Architektenfamilie und wandte sich schon in jungen Jahren der Immobilienbranche zu. 1992 war er Mitbegründer der Manhattan Loft Company, die das Wohnen in ehemaligen Londoner Industriegebäuden erfolgreich vermarktete. Von seiner Geschäftsidee, einem solventen Klientel vollausgestattete Immobilien anzubieten, konnte er den befreundeten Starck überzeugen. Der gebürtige Pariser hatte sich früh mit einem Studio für Industriedesign selbstständig gemacht. Bereits wenige Jahre später wurde er schlagartig berühmt, als er die Privaträume von François Mitterand im Palais de l’Élysée gestaltete. Für Starck ist es wichtig, dass Design, welche Form es am Ende auch hat, das Leben von so vielen Menschen wie nur möglich verbessert. Sein Motto: Niemand muss ein Genie sein, aber jeder sollte partizipieren. Mit diesen Prinzipien hat er es geschafft, Produkte für fast alle Bereiche zu entwerfen: von Alltagsgegenständen über Jachten bis hin zu individuellen Windturbinen.

yoo erreicht durch einen Mix aus vielen Stilrichtungen und durch die Anpassung an den Ort eine reine Wohlfühlatmosphäre.

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Kontakt Weitere Informationen erhalten Sie unter www.brillux.de oder senden Sie eine E-Mail an kontakt@brillux.de

Impressum Herausgeber Brillux GmbH & Co. KG, Münster Redaktion + Konzept Bauverlag BV GmbH, Gütersloh Grafisches Konzept + Layout formba – grafikdesign + konzeption, Hamburg colore Ausgabe Nr. 8, Dezember 2013


Farbe in der Architektur

Farbe in der Architektur

Kinderzahnarztpraxis, Berlin

Firmenzentrale Unilever, Hamburg

Mercedes-Benz Museum, Stuttgart

Deutscher Pavillon EXPO 2010, Shanghai

Hans Otto Theater, Potsdam

Theater, Gütersloh

Saegeling Medizintechnik, Heidenau

RS +Yellow Lager- und Distributionszentrum, Münster

Johannes Wesling Klinikum, Minden

Kameha Grand Hotel, Bonn

Kindertagesstätte, Leinefelde

Parkhaus Stubengasse, Münster Hauskapelle der Barmherzigen Brüder, Straubing

SAP-Niederlassung, St. Ingbert Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen Kindertagesstätte, Leipzig Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop Medizinische Praxis pioh, Frechen

Die Ausgaben der Colore 1-7

Max-Planck-Gymnasium, Lahr

können unter www.brillux.de/ colore bestellt werden.

THE SQUAIRE, Frankfurt a. M.

Spiegel-Hochhaus, Hamburg

Firmenzentrale Kaffee Partner, Osnabrück

Nya Nordiska, Dannenberg

Stadtregal, Ulm

Universitätsklinikum, Erlangen

Dortmunder U, Zentrum für Kunst und Kreativität

Parkhaus P8, Bochum

Hochschule, Bremerhaven

Haus der Jugend, Hamburg

Verwaltungsgebäude der Stadtwerke, Lemgo

Büro- und Geschäftshaus, Herford

Slinky Springs to Fame – Brückenskulptur, Oberhausen

Mehrfamilienhaus mit Galerie, Berlin

Herderhof, Freiburg

Rotteck-Gymnasium, Freiburg

Coface Arena, Mainz

Realschule, Dachau

Mehrfamilienhaus, Neu-Ulm

Augenklinik, Rostock

Tramturm, Freiburg

Gabrieli-Gymnasium, Eichstätt

Seniorengerechtes Bauen, Pforzheim

Mensa der SRH Hochschule, Heidelberg

Tauern Spa Zell am See, Kaprun

Brillux Bürozentrale, Münster

Ensemblehaus, Freiburg

Wohnhaus, Gütersloh

Seniorenheim, Bochum

Forschungszentrum „adidas Laces“, Herzogenaurach

Piano del Colore, Lingen

Wohnhochhaus, Hamburg

Blaues Haus, Nürnberg


Das Farbmagazin | Nummer 8

Nummer 8 Rettungswache, Leverkusen BIQ – das Algenhaus, Hamburg Wohnhaus, Medebach Aesculap Akademie, Bochum Museum Kunst der Westküste, Alkersum Brillux Showroom, Münster Fassadensanierung, Magdeburg Evangelische Grundschule, Karlsruhe

Brillux | Weseler Straße 401 | 48163 Münster Tel. +49 (0)251 7188-8799 | Fax +49 (0)251 7188-439 | kontakt@brillux.de | www.brillux.de

3309/430/26,5/1213 8826.9651.0008

Hotel Sans Souci, Wien


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