PLANQUADRAT Denkmal schutz
Ganzheitliche Systemaufbauten | Dispersions-Silikat- und Siliconharz-Farben | Individuelle Rekonstruktionsmöglichkeiten | Holzbeschichtungen | Nachhaltig durch Nutzungsänderung | Herausforderungen im Bau
Ganzheitliche Systemaufbauten | Dispersions-Silikat- und Siliconharz-Farben | Individuelle Rekonstruktionsmöglichkeiten | Holzbeschichtungen | Nachhaltig durch Nutzungsänderung | Herausforderungen im Bau
Denkmäler definieren sich durch ein öffentliches Interesse an Erhalt und Nutzung. Ein öffentliches Interesse zeichnet sich widerum durch eine hohe Bedeutung hinsichtlich der Geschichte des Menschen, der Kunst-, Kultur- und Erdgeschichte sowie der städtebaulichen Geschichte für die Allgemeinheit aus. So lautet sinngemäß die Begriffsbestimmung in Teil 1 § 2 des nordrhein-westfälischen Denkmalschutzgesetzes (DSchG NRW) vom 13. April 2022. Denkmäler zu schützen, ist damit ein gesellschaftlicher und länderübergreifender Auftrag.
Dennoch obliegt der Denkmalschutz den einzelnen Bundesländern bzw. ihren jeweiligen Landesämtern für Denkmalpflege. Ein einheitliches Denkmalschutzgesetz existiert nicht. Vor der Umsetzung baulicher Maßnahmen, die das Gesamtbild generell nicht wesentlich verändern dürfen, sollten daher Informationen zu den Auflagen bei der zuständigen Denkmalschutzbehörde eingeholt werden. Darüber hinaus muss vorab bei der jeweiligen Behörde ein entsprechender Antrag eingereicht werden.
Der Erhalt eines Denkmals umfasst unterschiedliche Akteure und Aufgabenbereiche: Eigentümer/-innen, die Bauherrschaft, Denkmalbehörden, Handwerker/-innen und die Fachplanung. Dies bietet Konfliktpotenzial hinsichtlich des Prozesses und der Motivation. Oberstes Ziel soll sein: das Denkmal bestmöglich zu erhalten. Dies schließt die dabei angewandten Techniken und Materialien ein. Werden alle Beteiligten frühzeitig in eine denkmalkonforme Planung einbezogen, muss der historische Erhalt und eine wirtschaftliche, zeitgemäße Sanierung kein Widerspruch sein.
Es gibt unterschiedliche Arten von Denkmälern. Neben Boden-, Garten-, Kunst- und technischen Denkmälern spielen die Baudenkmäler in der Architektur eine wichtige Rolle. Sie stellen unsere gebaute Umwelt dar und prägen unsere alltägliche Wahrnehmung. Etwas mehr als 3 % aller Gebäude in Deutschland gelten aktuell als denkmalgeschützte Bestandsgebäude.
Wie geht man am Besten mit dem Bestand um?
Landratsamt, Heilbad Heiligenstadt
Denkmäler zu schützen, bedeutet Identität zu bewahren und einzigartige, regionaltypische Fertigkeiten lebendig zu halten. Dabei unterliegt auch der Denkmalschutz dem Zeitgeist und bedarf einer stetigen Weiterentwicklung. Welche Herausforderungen prägen die aktuelle Zeit und wie lassen sich erhaltenswerte Gebäude mit einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Baukultur und Stadtentwicklung vereinbaren? Gerade in der heutigen Zeit steht der ressourcenschonende Umgang mit Materialien und Flächen im Fokus. Zugleich gilt es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Diese Aspekte beeinflussen auch den Umgang mit schützenswerter Bausubstanz. Wird Denkmalschutz ganzheitlich gedacht, kann er einen wertvollen Beitrag liefern. Sein Grundgedanke folgt dabei einem nachhaltigen Prinzip, weil von der vorhandenen Bausubstanz so viel wie möglich erhalten werden soll.
Vorteile von Sanierungen denkmalgeschützter Gebäude:
} Gegenüber einem Neubau lassen sich Materialien einsparen
} Aus bewährten Handwerkstechniken und Konstruktionsweisen kann gelernt und diese für die Zukunft erhalten werden
} Denkmäler fördern die soziale Verantwortung gegenüber der gebauten Umwelt
} Denkmalgeschützte Architektur hat einen stabilen Immobilienwert
} Freie Grünflächen können besser erhalten werden, weil Versiegelungen für Neubauten verringert werden
} Die gespeicherte graue Energie wird bestmöglich genutzt –je länger der Lebenszyklus eines Gebäudes ist, desto besser seine CO2-Bilanz
} Baudenkmäler erhalten finanzielle Förderung u.a. von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und steuerrechtliche Vorteile
Jedes Denkmal ist ein Unikat und bedarf Erfahrungswissen – technisch und in Bezug auf die Materialien. Da sich auch die Forschungen hinsichtlich neuer Techniken und Materialität weiterentwickeln, verbessert auch Brillux fortwährend das eigene Produktsortiment und die vielfältigen Serviceleistungen.
Ganzheitliche Systeme
Im Denkmalschutz überzeugen vor allem die ganzheitlichen Systemaufbauten, die von Grundierungen über die Streichfüller bis hin zum Schlussanstrich perfekt aufeinander abgestimmt sind – egal ob Silikat-, Siliconharzoder Leim-Farben benötigt und verwendet werden.
Umfassender Objektservice
Darüber hinaus ist interdisziplinäre und kooperative Zusammenarbeit von Bedeutung, um vielschichtigen Frage- und Problemstellungen begegnen zu können. Dafür ist der Brillux Objektservice ein starker Partner – von der Überprüfung des Untergrundes, der bauphysikalischen Beratung über den Rückbau bis hin zur Visualisierung, technischen Detaillösung, Planung und Begleitung der Umsetzung der Maßnahmen.
Brillux Akademie
Aufgrund der heutigen Schnelllebigkeit bedarf es der kontinuierlichen Überprüfung der eigenen Praxis. So bietet Brillux mit der „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ das zertifizierte Seminar „Einführung in den Denkmalschutz“ an, in dem stets neuste Kenntnisse zu Denkmalrecht, den Fachtermini der Denkmalpflege, zu Fördermöglichkeiten und praktischen Tipps im Umgang mit Denkmalen vertieft werden. www.brillux.de/
Viele denkmalgeschützte Gebäude zeichnen sich durch markante Gestaltungsdetails aus. Diese zu erhalten und zu pflegen, kann schwierig sein, da sie im Bereich der Außenfassade als Gesimse, Bossenplatten, Giebel, Konsolen oder Ornamenten aus der Fläche herausragen und so der Witterung besonders ausgesetzt sind. Risse, Ausbrüche, Pilz- und Algenbefall sowie extreme Verfärbungen sind die Folge. Um zerstörte Stuckelemente wieder originalgetreu zu restaurieren, bedarf es einiges an Kunstfertigkeit und den passenden Materialien.
Wie bei der gesamten Fassade gilt auch hier eine vorgeschaltete, sorgfältige Prüfung des Untergrundes, denn dieser beeinflusst die Art und Beständigkeit der anschließenden Beschichtung. Sind die Elemente von Staub, Schmutz und losen Restpartikeln gesäubert, können Risse und Lücken geschlossen werden. Dazu eignen sich auf mineralischen, verkieselungsfähigen Untergründen gut füllende, rissverschlämmende und strukturgebende Beschichtungen. Gerade mineralische Silikat-Produkte bieten hier mit einer hohen Wetterbeständigkeit und einer hohen Wasserdampfdiffusionsfähigkeit eine ideale Grundlage für entsprechende, denkmalpflegerische Maßnahmen.
Bei dem denkmalgeschützten Eckhaus mit Mezzaningeschoss in Neuwied traf Handwerksbetrieb Maler + Kunstdesign Dani auf genau diese Ausgangssituation: Eine Fassade aus der Zeit des Klassizismus in giftgrünem Farbton mit Schmutz und schadhaften Stellen – gerade im Bereich der stilbildenden Elemente. Es galt dem imposanten Wohnhaus wieder seinen ursprünglichen Charakter und an der viel frequentierten, prominenten Straßenkreuzung eine langanhaltende Beständigkeit zu verleihen.
Dazu wurde ein Großteil der Fassade zurückgebaut, gereinigt und anschließend mit WDVS Leichtmörtel und WDVS Glasseidengewebe neu armiert. Für eine glattere Oberflächenbeschaffenheit und eine langanhaltende Reduzierung eines Algen- und Pilzbefalls wurde der mineralische Oberputz mit einem SilikatStreichfüller in algizider und fungizider Ausrüstung (Protect Qualität) beschichtet. Ein zweifacher Egalisierungsanstrich – ebenfalls in algizider und fungizider Ausrüstung (Protect Qualität) – bildet den Abschluss der neuen Fassadengestaltung. Dieser auf mineralischen Silikat-Produkten basierende Systemaufbau entspricht den Denkmalschutzbestimmungen und erfüllt zugleich die städtische Gestaltungssatzung. Dazu wurde die Fassadenfläche in einem graubraunen Farbton gestrichen, während Fensterfaschen, Dachuntersichten und Gesimse in Weiß und Altweiß sowie der Sockel in dunkelgrau abgesetzt wurden.
Hier war der vorab erstellte Farbentwurf des Brillux Farbstudios eine große Hilfe. Anhand der auf Bildaufnahmen basierten Visualisierung konnte gemeinsam mit dem Maler und dem Bauherrn ein Farbkonzept mit feinen Farbnuancen entwickelt werden. Auch für die filigrane Modellierung der zerstörten Stuckelemente war die Visualisierung hilfreich. So konnte das Malerteam eine Säule, die das dreigeschossige Gebäude auf der linken Seite einrahmt, spiegelbildlich zur rechten Gebäudegrenze aufsetzen. Darüber hinaus entschied sich das Team auf dieser Basis gegen Standard-Bossenplatten und für eine individuelle Nachmodellierung eines historisch anmutenden Fugenbildes – zu Gunsten maximaler Gestaltungsfreiheit, z. B. oberhalb der Fenster.
Objekt: Historisches Eckgebäude
Standort:
Engerser Straße 59, 56564 Neuwied
Bauherr:
Markus Meyer
Ausführender Betrieb:
Maler + Kunstdesign Dani, Neuwied
Verkaufsberater Brillux:
Marcus Strube
Gestaltung:
Brillux Farbstudio Frankfurt
Produkte / Systeme / Lösungen
} 2K-Epoxi-Reparaturfüller 599
} Extrasil 1911
} Haftgrund 850
} Impredur Grund 835
} Impredur Hochglanzlack 840
} Impredur Ventilack 822
} Lignodur Contrabol 550
} Lignodur FlexGuard 871
} Mineral-Leichtputz G 3679
} Silikat-Streichfüller 3639
} WDVS Glasseidengewebe 3797
} WDVS Leichtmörtel XL 3532
Sind Stuckelemente in einem großen Umfang zerstört oder machen Recherchen hinsichtlich der historischen Bausubstanz deutlich, dass sie von der Fassade ganz abgeschlagen wurden, sind umfassendere Restaurierungsarbeiten notwendig. Wie bereits gezeigt, können in so einem Fall visualisierte Fassadenkonzepte hilfreich sein. Bei dem Katholischen Jugend- und Erwachsenenbildungshaus „Marcel Callo“ in Heilbad Heiligenstadt bedurfte es dabei einer noch größeren Detailhaftigkeit und Gestaltungsfreiheit.
So handelt es sich bei dem viergeschossigen Gebäude um eine Stilfassade mit Stuckelementen, die aufgrund von Feuchteschäden am Fachwerk saniert werden musste. Das Besondere: die Umfassungsprofile der Fenster bestanden aus Zinkblech und sollten laut Denkmalschutzbehörde ebenfalls saniert und anschließend wieder in die neue Fassade integriert werden. Die Sanierung der Bleche stellte sich jedoch als extrem kostspielig heraus. Gemeinsam mit den Technischen Berater/-innen von Brillux und dem Ingenieur- & Planungsbüro
Rheinländer wurde daher überlegt, die Profile im 3D Verfahren zu scannen und anschließend als EPS-Profil (Expandiertes Polystyrol), also einem Profil aus einem organisch-synthetischen Dämmstoff, herzustellen. Mit Hilfe der Brillux Farbstudios wurden die Fassadenprofile visualisiert. Da neben Standard-Profilen auch individuelle Profile abgebildet und hergestellt werden können, konnte hier einer entsprechenden Umsetzung zugestimmt werden.
Die Fassade selbst wurde in einem dezenten Farbton saniert und bildet mit dem aufwendigen Stuck ein harmonisches Erscheinungsbild. Aufgrund des weniger saugfähigen Untergrundes wurde auf eine Siliconharz-Fassadenfarbe zurückgegriffen. Sie bietet durch das Siliconharz-Bindemittel einen optimalen Schutz vor Wasser von außen und verhindert eine Durchfeuchtung. Gleichzeitig ist sie hoch wasserdampfdiffusionsfähig und die mikroporöse Oberfläche bewirkt, dass Staubanhaftungen leichter von der Fassade abgespült werden, sodass die helle Fassade auch zukünftig ihr strahlendes Aussehen behält.
Objekt: Katholisches Jugend- und Erwachsenenbildungshaus „Marcel Callo“ Standort:
Lindenallee 21, 37308 Heilbad Heiligenstadt
Bauherr:
Bischöfliches Ordinat, Erfurt
Planungsbüro:
Ingenieur- & Planungsbüro Rheinländer, Heilbad Heiligenstadt
Ausführender Betrieb:
Maler Weiland GmbH, Diedorf bei Mühlhausen
Technischer Berater Brillux: Markus Gille
Verkaufsberater Brillux: Kevin Klippstein
Gestaltung: Brillux Farbstudio Münster
Produkte / Systeme / Lösungen:
} Fassadenprofile – nach Scan der Originale individuell angefertigt
} Siliconharz-Fassadenfarbe 918
} Extrasil 1911
} Verlegemörtel KB/P 3715
} Fensterbankprofil 3591 FP 3
Von Standard-Profilen bis zur individuellen Gestaltung – mit Brillux lassen sich Stuckelemente für jede Fassade gestalten.
Neben Schmutz, Verwitterungen und kleineren Rissen gilt es bei Bestandsgebäuden sehr genau auf größere Veränderungen zu achten. Aufgeweitete Risse, dunkle Flecken oder kristalline Strukturen können auf Feuchteschäden sowie auf substanzielle Schäden innerhalb der Tragkonstruktion hinweisen. Sind Schäden dieser Art von Seiten eines Fachmanns ausgeschlossen oder bereits behoben, gilt es, historischen Gebäuden ihre ursprüngliche Farbigkeit zurückzugeben oder sie mit benachbarten Neubauten zu einem stimmigen Gesamtbild zu verbinden.
Die farbige Fassadengestaltung ist im Bereich Denkmalschutz ein wichtiges Stilmittel. Sie kann prägende Farbkombinationen einer Epoche wieder zum Leben erwecken oder einer reichen Ornamentik entgegenwirken. Das WTAMerkblatt E 2701/D der Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V. beschreibt neben den gestalterischen Funktionen durch vielfältige Oberflächenstrukturen und Farbtöne auch die Schutzfunktionen von historischen Kalkputzen oder hydraulischen Putzen.
Auf diesen Untergründen sollten vorzugsweise DispersionsSilikat oder SiliconharzFarben eingesetzt werden, die die Schutzfunktion der vorhandenen Putze weder behindern noch einschränken. Im Rahmen des Denkmalschutzes spielt die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit eine entscheidende Rolle. Dabei sollte der sdWert, der den Wasserdampfdurchlasswiderstand von Baustoffen und Beschichtungen bezeichnet, niedrig sein, um das Bauwerk bestmöglich trocken zu halten und zu schützen.
Silikat-Farben eignen sich ideal für solche Fassadengestaltungen, da sie nicht als Schicht auf dem Anstrichträger liegen, sondern sich untrennbar mit ihm zu einer robusten Einheit verbinden. Durch den chemischen Prozess – der sogenannten Verkieselung – sind die mineralischen Farben besonders langlebig.
Die Farbpalette der DispersionsSilikat und SiliconharzFarben basiert auf hochwertigen, anorganischen Farbpigmenten. Im Farbfächer Silikat- und Silicon-Farben stehen 268 ausgewählte Scala-Farbtöne zur Verfügung. Alle Farbtöne überzeugen dabei – neben hoher Leucht- und Deckkraft – mit der höchsten Farbtonbeständigkeit (A1) und komplettieren so die positiven Eigenschaften moderner Brillux Silikat- und SiliconharzFarben für jeden Anwendungsbereich.
In die Sanierung von Fassaden fallen auch Sichtfachwerke und Fachwerkhäuser – in den meisten Fällen denkmalgeschützt. Hier gilt es ebenfalls auf Schäden, Risse und Ausbrüche zu achten. Gerade Fachwerkhäuser stellen hinsichtlich der Sanierung eine besondere Herausforderung dar. Nicht nur die Art des Holzes und der Gefache, sondern die gesamte Konstruktion inklusive traditioneller Holzverbindungen bedarf Spezialisten und fachkundigen Zimmermannsleuten.
Ist die Tragfähigkeit der Konstruktion und Baustruktur gegeben, sollten beim Farbanstrich der Gefache mineralische Produkte wie Silikat-Farben verwendet werden. Für den Holzanstrich sind neben der Farbgebung, auch der Glanzgrad und der Schutz von Bedeutung. Dafür sollte ebenfalls auf ein diffusionsoffenes System zurückgegriffen werden. Dazu gehören Anstriche auf Alkydharzbasis, die tief in das Holz eindringen und es schützen. Darüber hinaus sollten schadhafte Altanstriche zuvor schonend entfernt werden. Hierbei sind Sandstrahlverfahren, bewegungsintensive Schleifverfahren und Laugen eher ungeeignet, da sie die Holzoberfläche zu sehr schädigen.
Bei der Sanierung des als „Alte Apotheke“ bekannten Hauses von 1907 in Ferlach trafen genau diese Aspekte aufeinander: vielfältige, farbig gestaltete Oberflächenstrukturen und Holzelemente in Form des Fachwerks, der Balkonverkleidungen und Dachuntersichten.
Auf Basis eines mineralischen Systems, das hier aus einer gut schleifbaren Fertigspachtelmasse mit hohen mineralischen Anteilen, einem SilikatStreichfüller und Silikat-Farben bestand, entstand eine Fassade in stilvoller Weiß-Beige-Farbkombination. Ähnlich wie es bei Bossenplatten der Fall ist, die speziell Sockel- und Erdgeschossbereiche effektvoll absetzen können, konnte hier durch bossierte Elemente und Eckprofile die dezente Gliederung hervorgehoben werden.
Für alle Holzbauteile wurde in Ferlach ein farbloses Holzschutzmittel zum vorbeugenden Schutz gegen Bläuepilze sowie anschließend eine hoch wetterbeständige Dispersionslackfarbe verwendet. Diese sorgt für einen langanhaltenden Schutz der Bauteile und wertet sie optisch auf. Zudem hält sie dank ihrer Dehnfähigkeit witterungsbedingten Formveränderungen der alten Holzbauteile stand und verhindert, dass sich Risse bilden oder die Bauteile verspröden.
Objekt:
Alte Apotheke, Ferlach (AT) Standort: 9170 Ferlach (AT)
Bauherr: Liland IT GmbH, Ferlach Ausführender Malerbetrieb: MALmirOG, Klagenfurt Verkaufsleiter Brillux: Otto Stanek
Produkte / Systeme / Lösungen
} Briplast Teriofill 1883
} Extrasil 1911
} Fondosil 1903
} Lignodur Contrabol Aqua 250
} Lignodur FlexGuard 871
} Silikat-Streichfüller 3639
Dank der Dehnfähigkeit der Holzbeschichtung lassen sich Witterungsschäden, wie Risse und Versprödungen, vermeiden und die Holzelemente schützen.
„Ich behaupte, das Gebäude
viel eher, was ich wollte, als ich es selbst wahrnehmen konnte.“
Jörg Hetkamp
Etwa zweieinhalb Jahre dauerte die Sanierung und Restaurierung der Villa Grüter im münsterländischen Borken im Sinne des Denkmalschutzes. Jörg Hetkamp, zugleich Architekt und Bauherr des Wohnhauses im spätklassizistischen Stil aus dem Jahr 1882, ist der Meinung, Denkmalpflege funktioniert nur mit Liebe und Hingabe, mit persönlichem Einsatz, mit Abenteuer- und Entdeckungslust.
Hier erklärt er, was fachgerechte Sanierung beinhaltet, welche Herausforderungen auftreten können und wie er den Prozess des eigenen Wohnhaus-Projektes unter Denkmalschutz erfahren hat.
Worin liegt für Sie die Motivation ein denkmalgeschütztes Gebäude zu sanieren?
Im Erhalt und der Konservierung von Gebäuden, die in der umliegenden Umgebung und vielleicht in einem noch größeren Radius Einfluss genommen haben. Im Unterschied zu Neubauten gliedert man sich in eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen, die vor einem an dem Gebäude aktiv waren und noch nach einem kommen. Es geht darum, das Objekt so herzurichten, dass sich Nachfolger/-innen auf diese Arbeit verlassen und ebenfalls einen Teil dazu beitragen können.
In diesem Fall war es das eigene Wohnhaus. Kamen Ihnen während des Bauprozesses
Bedenken hinsichtlich der eigenen Vorstellungen und Ansprüche?
In Wirklichkeit bin ich ganz unbefangen an das Projekt herangegangen. Natürlich hat man bei der ersten Begehung direkt ein Gefühl. Aber danach beginnt der spannende und teils überraschende Prozess der Auseinandersetzung mit dem Gebäude. Man erlebt unterschiedliche Zeiten im Gebäude und bekommt immer mehr Demut vor dem, was man ändern möchte. Das führt dazu, dass bereits getroffene Entscheidungen zugunsten von noch schonenderen Eingriffen revidiert werden. Ich behaupte, das Gebäude wusste viel eher, was ich wollte, als ich es selbst wahrnehmen konnte.
Ist dies vielleicht auch die Herausforderung einer solchen Sanierung?
Die größte Herausforderung liegt tatsächlich darin, dass man sich in das Gebäude hineinliest. Denkmalschutz bedeutet eine große Herausforderung für alle Architekt/-innen, weil jeder Eingriff – egal ob oberflächig oder substanzgreifend – den Erhalt oder im ungünstigsten Fall den Verlust von Teilbereichen beeinflusst.
Trotz teils aufwendiger Rückbauten geht man häufig davon aus, dass das „Wiederaufbauen“ die umfangreichste Aufgabe darstellt. Welches sind Ihrer Meinung nach Meilensteile innerhalb der fachgerechten Sanierung?
Jörg Hetkamp
Architekt und Geschäftsführer von Hetkamp Architektur. Mit seinem Team betreut er unterschiedliche Projekte über alle Leistungsphasen hinweg. Denkmalschutz muss für ihn mit der Zeit gehen.
Objekt:
Villa Grüter, Borken
Standort:
Heidener Straße 41, 46235 Borken
Eigentümer / Bauherr: Familie Hetkamp
Architekten: Hetkamp Architektur, Borken
Ausführender Betrieb: Ewering GmbH, Reken
Technischer Berater Brillux: Marcel Färber
Verkaufsberater Brillux: Christian Giertz
Produkte / Systeme / Lösungen
} Briplast Powerfill 1891
} Briplast Revofill 926
} Fondosil 1903
} Hydro-PU-Spray Seidenmattlack 2188
} Hydro-PU-XSpray Isoprimer 2243
} Lacryl Tiefgrund 595
} Lightvlies 130
} Superlux 3000
} Ultrasil HP 1901
Bei der fachgerechten Sanierung ist der Wiederaufbau sicherlich für den Kunden der Moment, wo aus Vorstellung Wirklichkeit wird. Allerdings ist das Freilegen der Schichten in Verbindung mit der Frage nach dem Erhalt oder einer schonenden Veränderung eigentlich der umfangreichste Prozess. Aus meiner Sicht ist dieser Prozess auch der spannendere Teil, da teilweise Bausubstanzen zum Vorschein kommen, die einen komplett neuen Entwurfsprozess notwendig machen. Denkmalschutz ist keine gerichtete Bautätigkeit, sondern ein Prozess, der mit dem Fortschritt der Baustelle interagiert.
Wie sollte man bei einer solchen Bauaufgabe vorgehen und weitere Beteiligte einbinden?
Ich bin ein Freund davon, Fachkompetenz ins Boot zu holen, wenn es sinnvoll ist – aus meiner Sicht direkt zu Beginn. Die Bestandsdokumentation in Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde ist dabei nicht nur sinnvoll, sondern bietet allen Beteiligten einen sauberen Einstieg. Ein frühzeitiges Kennenlernen und die Mitnahme aller Beteiligten fördert Vertrauen, bringt frühzeitig Kompetenzen zusammen und erleichtert den gesamten Prozess. Auch mit Brillux sind wir früh in die Abstimmung gegangen, um selbst beim Eingriff in die Substanz den richtigen Berater für Füllmaterialien zu haben. Neben Analysen von Proben wurden wir auch mit fachlicher Kompetenz bei der Abstimmung mit dem Denkmalschutz unterstützt. Die Beratung ging von der Bausubstanz über die Innenraumgestaltung bis zur Fassadengestaltung – auch in Zusammenarbeit mit dem regional ansässigen, ausführenden Malerbetrieb Ewering.
An welchen Punkten kann die heutige Architektur von vorangegangenen lernen?
Eine schwierige Frage, weil die Zeiten teilweise weit auseinanderliegen. Ich glaube, dass in damaliger Zeit bewusster und effektiver mit Mitteln und Materialien umgegangen wurde. Bei dem
Ausbau unserer alten Fensterrahmen, die leider nicht mehr zu erhalten waren, wurde dies deutlich. Teilweise wiesen sie Borkenreste auf. Heute würden diese Holzelemente direkt aussortiert, damals wurde das Material aber so verwendet, dass es am Ende nicht sichtbar war, aber dennoch seinen Zweck erfüllte. Es ist erfrischend zu sehen, wie leicht und klar man damals gebaut hat. Das bedeutet nicht, dass heutige Vorgaben überflüssig sind – auch wenn sie uns teilweise hinsichtlich der Optik, Machbarkeit und Technik einschränken. Ein ausgewogenes Zusammenspiel ist daher auch für energetische Sanierungen zwischen Behörde, Architekt/-in und Energieberater/-in von Bedeutung.
Wie lassen sich denkmalgeschützte Gebäude für die nächsten Jahrzehnte bestmöglich erhalten und mit modernen Ansprüchen kombinieren?
Indem man ohne Zwang an ein solches Projekt herangeht. Denkmalschutz muss mit der Zeit gehen. Nur so kann man Menschen finden, die sich einer solchen Immobilie annehmen, denn häufig ist der Bauprozess kostenintensiv. Das Thema Technik wird hier im Zuge der Wärmeerzeugung für Wasser und Heizen zur wichtigen Komponente. Hier reagiert die Industrie schon und hat bereits sinnvolle, schonende Produkte auf den Markt gebracht.
Sollte der Umgang mit Bestandsbauten Ihrer Meinung nach stärker thematisiert werden?
In Zeiten des nachhaltigen Bauens gehört Ressourcenschonung zu einem der wichtigsten Faktoren. Denkmalschutz geht noch einen Schritt weiter. Das Gebäude erzählt eine Geschichte, die in alle Richtungen vielseitig ist – es mahnt und erinnert uns. Was wären unsere Städte ohne die Bilder verschiedener Bauphasen? In einer Zeit, in der uns regelmäßig Neues überflutet, kann uns das Beständige helfen, Ruhe zu finden.
Der braungelbe Verblendstein ist umfasst von Zierleisten und bossierten Eckprofilen.
Nach der Sanierung strahlt das Haus im spätklassizistischen Stil mit klarer Linienführung und eleganten Elementen.
Häufig können denkmalgeschützte Gebäude nur durch eine Nutzungsänderung gerettet werden. Auch in solchen Fällen gilt, die dafür nötigen baulichen Veränderungen so gering wie möglich zu halten. Wenn die neue Nutzungsidee viele Gemeinsamkeiten mit der ursprünglichen hat und einem durchdachten Raumprogramm folgt, ist dies nicht nur für die Bausubstanz, sondern auch für den Kostenaufwand vorteilhaft.
Dass das im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler gelegene gräfliche Landgut zwischenzeitlich als Weinhandel genutzt wurde, war für das neue Bauherren-Paar ein Zeichen. „Ältere Dorfbewohner erinnern sich an Feste und viel Leben rund um die Burg. Das holen wir aktuell zurück“ so Bauherrin Carolin Steinheuer. Doch 14 Jahre Leerstand schädigten die Bausubstanz der Burg Heppingen: außen zeigten sich schadhafte Fassadenbereiche und abgeplatzte Holzbeschichtungen – im Inneren abgenutzte Wände und eine verbaute Raumstruktur. Die neuen Eigentümer entschieden sich zu einer Sanierung in Form einer Mischnutzung aus Eventlocation und eigenem Wohnbereich. Damit entsprechen sie im großen Maße der ehemaligen Nutzung des erstmals 1617 urkundlich erwähnten Landguts. Trotz des großen Sanierungsaufwandes vereinfachte dies Vieles und bewahrt zugleich den Charakter der Kulturstätte.
Objekt:
Burg Heppingen
Standort:
Burgstraße 30, Bad Neuenahr-Ahrweiler Bauherr: Carolin Steinheuer, Niko Overkemping Planungsbüro:
MERTENS KOLL ARCHITEKTEN Part mbB, Bad Neuenahr Ausführender Malerbetrieb: Malermeister Tino Merken, Remagen Technischer Berater Brillux: Michael Mathias Plein
Verkaufsberater Brillux: Marcus Strube
Produkte / Systeme / Lösungen
} Briplast Revofill 926
} Briplast Silafill 1886
} Fondosil 1903
} Kalisil 1909
} Impredur Seidenmattlack 880
} Impredur Ventilack 822
} Impredur Vorlack Tix 120
Die ganzheitliche Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes dieser Art verdeutlicht die notwendige enge Zusammenarbeit aller Beteiligten –zeigt aber auch, wie erfolgreich ein Denkmal erhalten werden kann, wenn notwendige Fachleute und Expertise von Planungsbeginn an mit in den Bauprozess einbezogen werden. So können Lösungen für auftretende Herausforderungen zeitnah und fachkundig umgesetzt werden. Bei der Burg Heppingen zeigte sich dies bei der Wahl der neuen Beschichtungen, denn nicht nur die Restaurierung originaler Bauteile, auch die Güte der Oberflächen war hierbei entscheidend.
Das verantwortliche Planungsbüro MERTENS
KOLL ARCHITEKTEN Part mbB entwickelte gemeinsam mit dem Technischen Berater von Brillux Michael Plein einen Systemaufbau mit Silikat-Produkten, der auf mineralischer Basis die notwendige Diffusionsoffenheit erfüllte. Nach detaillierter Abstimmung mit der rheinland-pfälzischen Denkmalschutzbehörde konnte so Malermeister Tino Merken mit dem mineralischen Spachtel Briplast Revofill 926 schadhafte Stellen ausbessern sowie die stilbildende Welligkeit der historischen Fassade nachbilden.
Da Silikatfarben ohne Konservierungsmittel auskommen, sind sie auch als Wandanstrich in Innenräumen attraktiv, denn die Nachfrage nach optimal wohngesunden Räumen ist größer denn je – nicht nur bei Allergikern. Wandbeschichtungen, die keine Schadstoffe an die Raumluft abgeben und das Wachstum von Mikroorganismen verhindern, sind dabei entscheidende Faktoren und für denkmalgeschützte Gebäude neben den ökologischen Pluspunkten dank ihrer hohen Wasserdampfdurchlässigkeit ideal geeignet. So entschied man sich bei den Innenräumen der Burg Heppingen für die Innensilikatfarbe Kalisil 1909, die durch den Einsatz des hochwertigen Sol-Silikats die Nassabriebbeständigkeit R-Klasse 1 erreicht und mit einem stumpfmatten Glanzgrad überzeugt.
Dank des Systemaufbaus überzeugen alle Innenräume – von den Gesellschaftsräumen über die Eventküche bis zum neuen Wohnbereich – mit perfekten, ebenen Oberflächen.
Die unterschiedlichen Holzelemente wurden aufgearbeitet und teilweise mit dem Impredur Seidenmattlack 880 auf Alkydharz-Basis beschichtet. In Kombination mit der erneuten Öffnung der ehemaligen Raumstruktur, wie im großen Saal und dem geöffneten Speicher, entstanden so moderne, lichtdurchflutete Räume mit einem eleganten Oberflächenbild bei gleichzeitigem Erhalt des historischen Gebäudecharakters.
Die ehemals kleinteilige Raumaufteilung ist nicht mehr zu erkennen. Stattdessen erzeugen helle Farbtöne in Verbindung mit den aufgearbeiteten Holzbalken eine angenehme Atmosphäre.
Jedes Denkmal ist einzigartig, bedarf der Expertise erfahrener Fachleute und stellt zugleich eine lohnenswerte Herausforderung dar. Neben Leidenschaft fürs Detail und Kunstfertigkeit bietet Brillux dabei das passende Produktsortiment, vielfältigen Service und zertifizierte Weiterbildungsangebote.
Die aktuelle planquadrat-Ausgabe und auch das Archiv finden Sie in der Brillux Mediathek www.brillux.de/planquadrat www.brillux.de
Brillux | Weseler Straße 401 | 48163 Münster
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Ganzheitliche Systemaufbauten | Dispersions-Silikat- und Siliconharz-Farben | Individuelle Rekonstruktionsmöglichkeiten | Holzbeschichtungen | Nachhaltig durch Nutzungsänderung | Herausforderungen im Bau