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Kevin Bowyer
Der britische Organist Kevin Bowyer wurde 1961 in Southend-on-Sea geboren und studierte an der Royal Academy of Music in London bei Christopher Bowers-Broadbent, Virginia Black und David Sanger. Er gewann erste Preise bei fünf internationalen Orgelwettbewerben: 1983 in St Albans (England) und 1990 in Paisley (Schottland), Odense (Dänemark), Dublin (Irland) und Calgary (Kanada). Schon früh in seiner Karriere erwarb er sich den Ruf, ,unmögliche‘ Musik spielen zu können, insbesondere die von Kaikhosru Shapurji Sorabji, dessen zweistündige Orgelsinfonie Nr. 1 er 1987 in London uraufführte. 2019 spielte er die achtstündige Orgelsinfonie Nr. 2 des Komponisten in der Elbphilharmonie in Hamburg.
Kevin Bowyers Diskographie umfasst mehr als 100 Solo-CDs mit Musik von Johann Sebastian Bach, Brahms, Alain, Schumann, Reubke, Alkan, Glass, Pärt, Rautavaara, Ferneyhough, Graham, Iliff, Maxwell Davies, Mellers, Schönberg, Hindemith, Gibbs, Law, Nielsen, Messiaen, Camilleri, Gubaidulina, Williamson, Harvey, Ridout, Swayne, Berveiller, Leidel, Sherwood und vielen anderen. Solokonzerte führten ihn durch ganz Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland. Er war neun Jahre lang Senior Lecturer für Orgel am Royal Northern College of Music in Manchester und lehrte als Dozent bei zahlreichen Summer Schools und Orgelkursen.
Der kürzlich im Carus Verlag erschienene dritte Band von Jon Laukviks Historical Performance Practice in Organ Playing enthält zwei umfangreiche Kapitel von Bowyer – eines über britische Musik, das andere über nordamerikanisches Repertoire. 2022 erhielt Kevin Bowyer die Medal of the Royal College of Organists, die höchste Auszeichnung der Institution, und 2023 einen Ehrenpreis der Deutschen Schallplattenkritik, die ihn als den „auf- und anregendsten Organisten unserer Zeit“ bezeichnete. Seit 2005 ist der Autor von sieben Romanen Organist an der University of Glasgow.