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Geschlechter-Klischees

SO GELINGT EIN TAG DER VIELFALT

Für queere Paare und alle, die von einem inklusiven Fest träumen, kann die Hochzeitsplanung eine besondere Herausforderung sein. Wir zeigen, wie es gelingt.

Zwei Menschen, die ja zu einem gemeinsamen Leben sagen. Eigentlich sollte es bei einer Hochzeit nur darum gehen –doch jahrhundertealte Traditionen, Generationskonflikte und tief sitzende Vorurteile machen es schwer, niemanden auszuschließen. Vor allem für queere Paare oder Verlobte, die unbeschwert mit Gästen aus der LGBTQIA+Community feiern möchten, stellt sich deshalb die Frage: Wie planen wir ein Fest, bei dem sich ausnahmslos alle willkommen fühlen? Und dass möglichst ohne Geschlechter-Klischees auskommt?

„Queere Menschen erleben im Alltag immer noch Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt. Diese Erfahrungen prägen – selbst an einem Hochzeitstag“, weiß Markus Apel von „Queeres Netzwerk Bayern“, der als Consultant auch Hochzeitspaare und -planerInnen unterstützt. Kleine Gesten der Toleranz, so Markus, machten oft schon einen großen Unterschied. „Geschlechtsneutrale Anreden in der Papeterie zum Beispiel. Oder Anstecker mit Pronomen.“

MACHT, WORAUF

IHR LUST HABT

Auch Wedding-Planerin Chrissie Spiess hat es sich zur Herzensaufgabe gemacht, das Thema Hochzeit weiter zu denken. „Für viele Menschen aus der LGBTQIA+-Community ist es noch nicht lange möglich, überhaupt heiraten zu können. Umso größer ist die Freude, sie auf dem Weg zu einem unvergesslichen, authentischen Fest begleiten zu dürfen.“ Ganz gleich ob sie queere Paare berät, die von einer kunterbunten „Pride Wedding“ träumen oder Hetero-Paare, die nicht viel mit Geschlechter-Klischees oder Traditionen anfangen können –für Chrissie Spiess gibt es nur eine unumstößliche Hochzeitsregel: „Es ist eure Hochzeit. Also macht, worauf ihr Lust habt.“

Anstatt sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie Hochzeiten üblicherweise abzulaufen und auszusehen haben (und was Andere erwarten), sollten Heiratende sich so früh wie möglich fragen, was zu ihrer Beziehung passt. „Machen wir das sonst auch so? Oder fühlen wir uns nur dazu genötigt, weil man es eben schon immer so gemacht hat?“

TRADITIONEN? DARF MAN

BRECHEN

Ein Brautstrauß für die Braut, ein Anstecker für den Bräutigam –so weit die Tradition. „Aber gibt

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