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Rückblick auf 10 Jahre Vorstands- und Vereinsarbeit

Als mich unser Präsident Thomas Graf letzte Woche gefragt hat, ob ich, nach meinem offiziellen Rücktrit aus dem Vorstand des BTV Basel einen letzten Auftakt schreiben würde, habe ich sehr gerne zugesagt. Zum einen ist ein solche Auftakt immer eine relativ grosse Arbeit für den Verfasser, aber es gibt wahrscheinlich keine Möglichkeit mehr Vereinsmitglieder zu erreichen. Thomas hat mich gebeten meine Zeit im Vorstand revue passieren zu lassen. Dies ist also hier mein Versuch dies zu tun. Jedoch beginne ich „etwas“ früher und versuche ich die vergangene Zeit zu reflektieren und in einen Kontext zu stellen.

Meine erste verbleibende Erinnerung an den BTV ist eine Turnstunde bei Max Greiner, wahrscheinlich um das Jahr 1995 herum. Wir hatten schon mit dem Training begonnen. Auf dem Programm stand die Rolle vorwärts, bzw. der Purzelbaum. Max war in diesem Training ein wenig zu spät und wir haben bereits mit den anderen Leitern begonnen (deren Namen ich heute leider nicht mehr präsent habe). Als Max dann angekommen ist haben wir die übliche Absenzenkontrolle gemacht, aber dieses Mal nicht mit Stift und Papier, nein, Max hatte einen Laptop dabei. Dieser mobile und faltbare Computer war für uns Kinder etwas unfassbar Neues und wir wussten zu Beginn nicht einmal was das genau war. Mit diesem Erlebnis möchte ich einerseits aufzeigen, dass sich die Zeiten seitdem Beginn meiner BTV Karriere stark weiterentwickelt haben (ich schreibe diesen Auftakt gerade auf einem Tablet, wovon 1995 noch keiner geträumt hat…) und andererseits, dass der BTV schon immer versucht hat modern und aufgeschlossen zu sein. Übrigens werden heute die Absenzen in der Jugendriege direkt über eine App eingetragen und auf die J&S Datenbank gespeichert. Sozusagen, die nächste Evolutionsstuffe der Absenzenkontrolle. Ich bin gespannt, wie diese in einem Jahrzehnt aussehen wird…

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Nach dem ich selbst alle Riegen der Jugendriege durchlebt habe, habe ich vor knapp zehn Jahren die Hauptleitung der Jugendriege übernommen und bin kurz danach in den Vorstand eingetreten. Ausserdem habe ich mit Matthias Fügi und Dominque Zingg die Aktiveriege FitForFun aufgebaut in der ich auch weiterhin Trainings gebe und selbst trainiere.

Ich denke, dass mir die Führungserfahrung, die ich in der Schweizer Armee als Wachtmeister der Infanterie und der Studentenverbindung AKV Rauracia gesammelt habe, sehr geholfen hat in relativ jungen Jahren (ich war damals 21 Jahre alt) das Jugiteam zu führen. Ich hatte damals als junger Student der Psychologie noch relativ wenig Erfahrung mit administrativen Angelegenheiten, dies konnte ich aber hoffentlich in der Zwischenzeit einigermassen aufholen (auch wenn die Traktandenlisten für Jugileitersitzungen bis zuletzt meist nicht eine Woche vor der Sitzung verschickt worden sind). Die exakten administrativen Fähigkeiten von Steven Bleuler, der offizell meine Stellvertretung in der Jugendriege war, ich aber immer als mindestens ebenbürdig angesehen habe, haben mich stehts angespornt meine administrativen Tätigkeiten zu optimieren. Ausserdem hat das eine oder andere SMS von ihm sicher dazu geführt, dass ich einen Termin oder einen Einsendeschluss nicht verpasst habe. Für all dies und die tolle und offene Zusammenarbeit möchte ich Steven hier gerne danken, denn ich trete auch als Jugichef zurück und übergebe dieses Amt an Flavia Bachofer und wünsche ihr in Zukunft alles gute! Nun komme ich aber doch noch zu meiner Tätigkeit im Vorstand. Gewählt wurde ich an der GV 2010, als noch Urs Brunold Präsident war. Als Neuling war ich zu beginn Beisitzer und

ein relativ stiller Beobachter. Dies änderte sich aber nach kurzer Zeit und ich habe mich bis heute an den teilweise hitzigen Diskussionen gerne beteiligt. Ich fi nde es schön zu sehen, dass solche engagierten Diskussionen überhaupt entstehen, denn dies ist ein Zeichen, dass der BTV allen Beteiligten am Herzen liegt. Nach kurzem übernahm ich das Protokoll der Sitzungen und der Generalversammlung. Dies ist eine Zeitaufwändige aber auch sehr lehrreiche Erfahrung gewesen. Ich hatte immer die Aufgabe der Diskussionen zu folgen, auch wenn es möglicherweise nicht in mein Resort gefallen ist oder meinem Lieblingsthema entsprach. Wenn man damit beginnt etwas niederzuschreiben merkt man nämlich ziemlich schnell was einem nicht klar ist und stellt deshalb oftmals grundsätzliche und klärende Fragen, von der die ganzen Diskussionsrunde profi tieren kann. Neben diesen Fähigkeiten, die ich mitgenommen habe, durfte ich auch die einen oder anderen Projekte umsetzen. Mit der ersten Durchführung er Summer Challenge by Valliant z.B. konnte ich lernen, wie man eine Veranstaltung von Grund auf organisiert und aufzieht. Dies begann von der Kommunikation mit Behörden wegen Bewilligungen, der Materialbestellung bei Sponsoren, über das ausdenken der Spiele, der Essensbestellung für die Festwirtschaft bis hin zur Abrechnung und der verständlichen Dokumentation für das nachfolgende Organisationskomitee. Weitere Projekte waren das designen von neuen Trainer und Caps bis zur Mitorganisation einer Vorstandsklausur. Dass ich diese und noch viele weitere Erfahrungen machen durfte, erachte ich nicht als selbstverständlich und bin sehr dankbar dafür.

Die Vorstandsarbeit und Vereinsarbeit im Generellen ist meines Erachtens ein kontinuierliches Geben und Nehmen. Gerade in jungen Jahren gibt der BTV die Möglichkeit neue Dinge in Angriff zu nehmen und seine Komfortzone zu verlassen. Und wenn einmal etwas schief geht ist dies meistens auch kein Weltuntergang, da es noch genügend „alte Hasen“ gibt, die einem zur Seite stehen können das Ruder noch herumreisen können. Auf der anderen Seite BTV hat dadurch ein Angebot, dass sich ständig weiterentwickelt und auf dem neusten Stand bleibt.

Ich möchte mit einem Dank an alle Vorstandsmitglieder schliessen, die mich in den letzten zehn Jahren unterstützt und herausgefordert haben mein Bestes zu geben. Ich kann allen empfehlen sich auch neben dem Turnen für den BTV oder den Turnsport im allgemeinen einzusetzen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

Hiermit schliesse ich meinen (vorerst) letzten Auftakt und wünsche euch allen nur das Beste und vor allem gute Gesundheit!

Herzliche Grüsse Marco

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