Palatino Schriftanalyse

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PALAT I NO

Eine Schriftanalyse


Viktoria Brandstetter, Stephanie VouillĂŠme, Catharina Michaelis Verwendete Schriftarten: Palatino; Aldus; Zapfino Druckerei: TOPP KOPIE Papiersorten: Rainbow naturweiĂ&#x; (120 g , Naturpapier),Transparentpapier (90 g)


Inh altsv er zeichnis Hermann Zapf Biographie Werke

6 8 12

Palatino Entwicklungsgeschichte Klassifizierung Schriftschnitte Schriftfamilien

13 13 14 18 20

Analyse Einzelzeichen Linienraster Versalien Minuskeln Ziffern Satzzeichen Mengentext Lesbarkeit Zeilenabstand

22 24 26 30 56 74 86 106 108 116

Vergleich – Aldus

118

Anwendungen

174

Abbildungsverzeichnis 180 Literaturverzeichnis

182



Abb. 1


Typograf Schriftentwerfer Autor


Lehrer Kalligraf

Herman Zapf wurde am 8. November 1918 in Nürnberg geboren. Trotz seines Kindheitswunsches, Elektroingenieur zu werden, zählt er heute zu den renommiertesten Typographen Deutschlands und ist unter anderem als Kalligraph, Autor und Lehrer tätig. Entdeckt hat er seine Leidenschaft für die Kalligraphie während seiner Lehre als Retuscheur von 1934 bis 1938 in der Druckerei Karl Ulrich & Co. Mit nur zwanzig Jahren entwarf er seine erste Frakturschrift, die Gilgenart. Darauf folgte ein Jahr als autodidakter Schriftgrafiker und Kalligraph in Frankfurt am Main in der Druckwerkstatt Paul Koch. Von 1947 bis 1956 ist Hermann Zapf Mitarbeiter in der typografischen Abteilung der Schriftgießerei Stempel. Währenddessen entwickelt er bereits drei seiner bekanntesten Schriften: Palatino (1948), Sistina (1951), und die Optima (1958). Die folgenden Jahre war er als Berater der Linotype Company in New York tätig und beginnt in den Endjahren an der Technischen Hochschule in Darmstadt, Typografie zu lehren. Schon 1967 erhielt Hermann Zapf seine erste Auszeichnung vom Type Directors Club. Ab 1977 ist er für zehn Jahre Professor an der „School of Printing“ in Rochester, New York. In dieser Zeit konzentriert er sich vor allem auf das Gebiet der Digitalisierung von Schriften für neue Computerprogramme. Dazu überarbeitet er zahlreiche dieser Letter. Im gleichen Jahr gründet er zusammen mit Aaron Burns und Herb Lubalin die Firma Design Processing Internationnal Inc. Ziel dabei war es eine Struktur für typografische Programme zu entwickeln, welche vor allem für Menschen, die nicht tiefergehend mit der Materie vertraut sind, benutzbar ist. Er arbeitete isgesamt 70 Jahre für die Firma Linotype in Düsseldorf. 1999 entsteht die Zapfino, eine seiner bekanntesten Schriften. Am 25. Mai 2010 wird Zapf mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Der Schriftentwerfer lebt seit 30 Jahren mit seiner Frau Gudrun Zapf von Hesse, die mit ihm seine Leidenschaft für Schriften teilt, und ebenfalls als Kalligraphin arbeitet, zusammen. Insgesamt entwickelt Hermann Zapf über 200 Schriften, von denen einige heute zu den am häufigsten verwendeten Standardschriften zählen. Dazu zählen unter anderem die Aldus, Medici und die Sequoyak Sillabary, ein Alphabet für die amerikanischen Cherokee-Indianer und die Dingbats. In der Sequoyak Sillabary sind die Symbolzeichen am Computer gesetzt. Sein bisher wohl größtes Werk ist die Entwicklung eines einheitlichen Alphabets für den afrikanischen Staat Nigeria, in dem 400 Sprachen gesprochen werden. Seine Schriften sind zum Teil in 18 verschiedenen Sprachen erschienen. 1 2 3

1)

http://www.kettererkunst.de/bio/hermann-zapf-1918.shtml

2)

http://www.faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/bilder-und-zeiten/schriftgestalter-mann-zapf-der-romeo-des-alphabets-1729606.html

3)

http://www.linotype.com/645/hermannzapf.html

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Abb. 2


Abb. 3


Aldus

Hunt Roman

Palatino nova

ITC Zapf Book

Aldus nova

Jeannette Script

Palatino Sans

Renaissance Antiqua

Aldus nova Pro

Mergenthaler

Palatino Sans Arabic

Renaissance Antiqua No. 2 SB

Aldus nova Com

Marconi

Saphir

Renaissance Antiqua EF

AMS Euler

Medici Script

Sistina

ITC Zapf Dingbats

Aurelia

Melior

Vario

Zapf Humanist

Antiqua BQ

Michelangelo BQ

Virtuosa Classic

Zapf Elliptical

Comenius

Noris Script

Venture

Zapf Calligraphic 801

Comenius BE

Gilgenart

World Book Modern

URW Grotesk

Comenius Pro

Hallmark Textura

Linotype Zapf Essentials

URW Classico

Charlemagne

Optima

Zapfino

URW Palladio

Edison

Optima nova

Zapfino Extra

URW Antiqua

Euler

Orion

ITC Zapf Chancery

URW Latino

Firenze

Palatino

ITC Zapf Chancery Medium

Melior

Kompakt

Palatino Arabic

ITC Zapf International

Comenius

Aldus

Hunt Roman

Palatino nova

ITC Zapf Book

Aldus nova

Jeannette Script

Palatino Sans

Renaissance Antiqua

Aldus nova Pro

Mergenthaler

Palatino Sans Arabic

Renaissance Antiqua No. 2 SB

Aldus nova Com

Marconi

Saphir

Renaissance Antiqua EF

AMS Euler

Medici Script

Sistina

ITC Zapf Dingbats

Aurelia

Melior

Vario

Zapf Humanist

Antiqua BQ

Michelangelo BQ

Virtuosa Classic

Zapf Elliptical

Comenius

Noris Script

Venture

Zapf Calligraphic 801

Comenius BE

Gilgenart

World Book Modern

URW Grotesk

Comenius Pro

Hallmark Textura

Linotype Zapf Essentials

URW Classico

Charlemagne

Optima

Zapfino

URW Palladio

Edison

Optima nova

Zapfino Extra

URW Antiqua

Euler

Orion

ITC Zapf Chancery

URW Latino

Firenze

Palatino

ITC Zapf Chancery Medium

Melior

Kompakt

Palatino Arabic

ITC Zapf International

Comenius

Aldus

Hunt Roman

Palatino nova

ITC Zapf Book

Aldus nova

Jeannette Script

Palatino Sans

Renaissance Antiqua

Aldus nova Pro

Mergenthaler

Palatino Sans Arabic

Renaissance Antiqua No. 2 SB

Aldus nova Com

Marconi

Saphir

Renaissance Antiqua EF

AMS Euler

Medici Script

Sistina

ITC Zapf Dingbats

Aurelia

Melior

Vario

Zapf Humanist

Antiqua BQ

Michelangelo BQ

Virtuosa Classic

Zapf Elliptical

Comenius

Noris Script

Venture

Zapf Calligraphic 801

Comenius BE

Gilgenart

World Book Modern

URW Grotesk

Comenius Pro

Hallmark Textura

Linotype Zapf Essentials

URW Classico

Charlemagne

Optima

Zapfino

URW Palladio

Edison

Optima nova

Zapfino Extra

URW Antiqua

Euler

Orion

ITC Zapf Chancery

URW Latino

Firenze

Palatino

ITC Zapf Chancery Medium

Melior

Kompakt

Palatino Arabic

ITC Zapf International

Comenius 1 2 3


Mit dem Ziel eine neuartige Form der Re- „Zapf Calligraphic 801“ von Bitstream, aunaissance-Antiqua zu schaffen, besuchte ßerdem die „Palazzo“von Softmaker, die Hermann Zapf die italienischen Städte Rom, „Palladio“ von URW, die „Parlament“ von Pisa und Florenz, um Inschriften der italieElsner+Flake Scangraphic oder die „Book nischen Renaissance zu studieren. Mit Hilfe Antiqua“ von Monotype. Seit dem Erscheides Stempelschneiders August Rosenberger, nen von MacOS 7.0 im Jahr 1991 zählt die Palatino zum Schriftumfang des Applearbeitete Zapf an der idealen Beschaffenheit Betriebssystems. Seit 1993 befand sich auf einer Schrift für den Offsetdruck auf minWindows das von Hermann Zapf nicht derwertigem Papier. Daraus entstand die autorisierte Imitat „Book Antiqua“. Nach Palatino, die nach einem Meister der Kaldem Erscheinen der Betriebssysteme Winligraphie aus dem 16. Jahrhundert benannt wurde. Heute ist sie eine der meist verbreidows 200, Windows XP und Windows Vista gibt es dort die autorisierte Version, nämlich teten Schriften der Welt, deren SchriftfaPalatino Linotype. In Zusammenarbeit mit milie seit ihrem Erscheinen auch mehrfach Akira Kobayashi überarbeitete Zapf die komerweitert wurde. Im Jahr 1950 erschien sie in den Schriftschnitten normal, kursiv und fett. plette Schriftfamilie neu und veröffentlichte Später folgten fette und extrafette Schnitte.   diese als „Palatino nova“ in zehn verschieDank der Entwicklung des Digitalsatzes denen Schnitten bei Linotype GmbH. 2007 erschien, die nach den Grundformen der ur-­ gibt es nun Ergänzungen für Kapitälchen sprünglichen Schrift ausgerichtete, serifenund Mediävalziffern im normalen und fet­ten lose „Palatino Sans“. Diese Schrift weist eiSchnitt. 1952 wurde zusätzlich ein leichter Schnitt veröffentlicht, der als Aldus Buch­schrift nen leicht handschriftlichen Charakter auf, bekannt wurde. Ursprünglich wurde dieser da ihre Grundestriche zum Ende hin leicht Schnitt der Palatino für den Werksatz konziverdickt und abgerundet sind. Für den inpiert und sollte später den Namen „Palatino dividuelleren und künstlerischen Ausdruck Buch“ erhalten, doch die Verantwortlichen folgte nur kurze Zeit danach die „Palatino bei Stempel und Linotype wollten diesen Sans Informal“. Trotz der zahlreichen AusgaSchnitt als unabhängigen Schrifttyp mit dem ben wird Hermann Zapfs originale Version Namen Aldus veröffentlichen. Nach dem Zweivon 1950 weiterhin vertrieben. 1992 wurde sie noch, vor ihrer Schließung, von der H. ten Weltkrieg zählte Hermann Zapf bereits Berthold AG digitalisiert und ist heute als zu den meistgeschädigten Opfern der Typographie-Piraterie. Nun muss die ursprüng- „Berthold-Palatino 1992“ für den Rechner zu kaufen. 4 5 liche Version der Palatino von Linotype neben einer Vielzahl anderer Imitationen bestehen. Einige Beispiele dafür wären die

1)

http://www.myfonts.com/fonts/urw/grotesk/

2)

http://www.klingspor-museum.de/KlingsporKuenstler/Schriftdesigner/Zapf/H%20Zapf.pdf

3)

http://www.ascenderfonts.com/font/urw-latino-family.aspx

4)

Schriftart, Books LLC®, Wiki Series, Memphis, USA, 2011, S.67

5)

Gutenberg-Jahrbuch Festschrift 2000, Gutenberggesellschaft Mainz, S.307

13



Abb. 11

15

Abb. 4


E I NTEI LE N BEZEICH NEN EI NORDNEN ABSTEM PELN GLIEDERN DEF I NI EREN KENNZEICHNEN FE STSET SI EREN KLASSI F IZI EREN E I NREI H EN STRUKTU R­­­I E U NTE R SCH E I DE N ANALY S I ERE N BE STI M M E N BE F IZI E RE N DARLEG E N LOKALI S I E RE N DIAGNOSTI MACH EN F E STSTE LLE N WAH RN EH M E N ERKE N ERFASSE N BEWUS ST WE RDEN ABLE SEN ERM ITT E GRÜNDEN VERZE ICH N EN DEMASKI ERE N H E RAUS


PELN SYSTEMATI­S IEREN TSETZE N CHARAKT ERI U R­­­I ERE N DETAI LLI ERE N N BEZE ICHN E N I DE NT I OSTIZI ERE N AUS FI N DIG KE N N E N ERFORSCH E N TT E LN AUFKLÄRE N ERRAUS FI NDEN E RRATE N

Bei der Schrift Palatino handelt es sich um eine französische Rennaissance-Antiqua, die zu den dynamischen Antiqua Arten zählt. Die charakteristische Form stammt vom Wechselzug mit der Breitfeder. Dadurch entstanden sowohl der kaum ausgeprägte Unterschied in der Strichstärke, wodurch ein ruhiges Schriftbild entsteht, als auch die schräg stehenden Achsen. Beispielsweise bei den Minuseln e und o. Auch unterscheidet sich die französische Renaissance-Antiqua deutlich von ihrer Schwester, der venezianischen Renaissance-Anti­­qua, durch den waagrecht gezogenen Querstrich der Minu-­ skel e. Im allgemeinen jedoch sind sowohl das offene a, als auch das dreistöckige g markant für Antiqua-Schriften. Eine ganz eigene Besonderheit der Palatino ist außerdem das aus­ gestreckte,festaufstehendeBeindesMajuskelR.Hierberühren Kopf und Bein der Rundung den Schaft nicht. 1

17 1)

Schriften erkennen / Verlag: Hermann Schmidt / Mainz 1981 (12. Auflage 2010)


Nach links geneigte Achse der Rundformen

Rafgen St채rkerer Strichst채rkenkontrast als bei den venezianischen Renaissance-Antiquas

Waagrechter Querstrich beim Minuskel e


Schr채ge Dachans채tze bei Minuskeln

nduks Serifenunterkante fast flach auf der Grudlinie

Minuskeloberl채nge am Ende der k-Linie

19


1)

http://www.linotype.com


Light Medium Roman Italic Bold Bold Italic Black 1

Black Italic

Abb. 5


Palatino Linotype Palatino Nova Palatino Sans Informal Palatino Sans

Light Light Italic Medium Medium Italic Regular Regualr Italic Bold Bold Italic Aldusvarianten Titelschnitte Ultralight Ultralight Italic Light Light Italic Regular Italic Medium Medium Italic Bold Bold Italic

Roman Italic Bold Bold Italic Ultralight Ultralight Italic Light Light Italic Regular Italic Medium Medium Italic Bold Bold Italic 1 2

1)

http://www.typografie.info/2/wiki.php?title=Palatino 2)

http://www.linotype.com


Abb. 6



ANALY S E

25


A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X  Y  Z  Ä  Ö  Ü  a  ä  á  à  â  å  æ  b  c

0  1  2  3  4  5  6  7  8  9  .  …  •  ,  ‚  “  „  «  »  :  ;  !  ?  &  %

0  1  2  3  4  5  6  7  8  9  .  …  •  ,  “  „  «  »  :  ;  !  ?  &  %  ‰  (  )  [  ]  {  }  §  $  €  /  |

A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X  Y  Z  Ä  Ö  Ü  a  ä  á  à  â  å  æ  b  c


æ  b  c  ¢  ç  d  e  é  è  ê  f  g  h  i  j  k  l  m  n  o  ö  ó  ò  ô  œ  ø  p  q  r  s  ß  t  u  ü  ú  ù  û  v  w  x  y  z

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æ  b  c  ¢  ç  d  e  é  è  ê  f  g  h  i  j  k  l  m  n  o  ö  ó  ò  ô  œ  ø  p  q  r  s  ß  t  u  ü  ú  ù  û  v  w  x  y  z


ABCDEFG HIJKLMN OPQRSTU VWXYZab


cdefghijk lmnopqrst uvwxyz12 34567890


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„Typografie ist im Grun sionale Architektur. Di zelnen Proportionen, d Schriftzeilen, das Abw und Ausgleich, die Sym namische Spannung nung sind die Gestalt Typograf je nach der ge anzuwenden hat, daß in einer ansprechende wird.“ 1

1)

http://www.wikiartis.com/hermann-zapf/zitate/


unde eine zweidimenDie Harmonie der ein, die Gruppierung der bwägen von Kontrast Symmetrie wie die dyg der axialen Anordaltungsmittel, die der gestellten Aufgabe so aß der Text dem Leser nden Form vermittelt Oberlänge

Mittellänge Grundlinie Unterlänge


„Typografie ist im Grun sionale Architektur. Di zelnen Proportionen, d Schriftzeilen, das Abw und Ausgleich, die Sym namische Spannung nung sind die Gestalt Typograf je nach der ge anzuwenden hat, daß in einer ansprechende wird.“


unde eine zweidimenDie Harmonie der ein, die Gruppierung der bwägen von Kontrast Symmetrie wie die dyg der axialen Anordaltungsmittel, die der gestellten Aufgabe so aĂ&#x; der Text dem Leser nden Form vermittelt Hermann Zapf


Q G

Eine Besonderheit bildet die Causa des Versal-Q, die leicht kalligrafische Z체ge aufweist und zus채tzlich die Lesbarkeit unterst체tzt.

38

Die obere Serife des Versal G wurde etwas l채nger angelegt um eine kippende Wirkung zu vermeiden.



O C Die Versalien O und Q weisen eine leicht schr채g ausgerichtete Achse auf und weichen untereinander nicht von ihrer Grundform ab.

Die Versalien C und G weichen leicht von ihrer Grundfrom ab.


F V V Das innere V der Majuskel M hat keine gemeinsamen Merkmale mit dem Versal-V. Jedoch besitzt das Versal-F etwas l채ngere Serifen.

Jedoch ist der linke Schenkel des Versal-V viel steiler angelegt, als der des Versal-W. Ein weiteres Mermal ist, dass die Versalie W keine mittlere Serife besitzt.



E MW Die grundliegende Konstruk­tion des Versal-E enspricht der selben Grundform des Versal-F. Der oberste Querstrich beider Versalien weist innen eine leichte Verjüngung auf.

Die Serifen am oberen Ende der Schenkel des Versal-M neigen sich nur nach außen.

Bei dem Versal-V und der Majuskel W handelt es sich um völlig eigenständge Zeichen. Die Serifenlängen und die Strichstärke sind identisch. Ein weiteres markantes Merkmal ist die fehlende mittlere Serife des Versal-W.

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L T

Die Außenseite der oberen Serifen der Versalie L ist leicht nach innen gebogen. Auch der untere Querbalken biegt sich leicht durch und verdickt sich zur rechten, schräg stehenden Serife hin. Auffällig ist auch, dass die linke untere Außenserife deutlich kürzer ist als die darüber. Sie läuft keilförmig zu.

44

Die obere Außenseite der Versalie T ist stark nach innen gebogen. Auch die äußeren Seiten der oberen Serifen sind leicht nach innen gekrümmt, wodurch zwei spitz, zulaufende Ecken links und rechts oben entstehen. Charakteristisch für diese Schrift ist, dass sich der Stamm leicht zur Mitte hin verjüngt.






N Z

Den besonderen Eye-Catcher der Versalie N bildet das untere, spitze Ende des rechten Schenkels, welches keine Serife ist, sondern eine durch einen schrägen Schnitt abgeflachte Spitze. Beide Beine der Versalie verdicken sich zur jeweiligen Serife hin.

Sowohl der obere als auch der untere Querbalken der Versalie Z verdickt sich zur Serife hin, wobei beide Außenseiten noch zusätzlich leicht an den Ecken nach innen gebogen sind. Beide Serifen wölben sich leicht nach außen.

49


J A

Die Versalien I und J sind in ihrer Grundkonstruktion identisch. Das J besitzt ein Fähnchen dessen linke Außenseite leicht nach innen gekrümmt ist. Die obere Ecke des Abstriches der ist gebrochen.

50

Die Versalie A wurde als eigenstädiges Zeichen konzi­­piert und lehnt sich nicht an den Maßen des Ver­sal-V an. Mit Ausnahme der Strickstärke ihrer Schenkel.



V

I


D R



S B P Das kurvenreiche S steht unter starkem kalligrafischen Einfluss. Die wichtigsten Merkmale des Versal-S sind die schwungvollen Form und die kleinen Einkerbungen an den Serifen. Die Außenseiten der Serifen sind nach innen gewölbt.

Sowohl der Schaft, als auch der Ansatz der Rundungen sind bei den Versalien B und D identisch. In beiden Fällen verdicken sich die Rundungen deutlich nach oben hin. Die untere Serife ist keilförmig.

Ein besonderes Merkmal der Palatino ist die offene Rundung bei den Versalien R und P und das direkt anschließend Spielbein des Versal-R. Beide berühren den Schaft nicht. Die untere Außenseite des Fußes der Majuskel R ist nach innen gewölbt. Die dortige Serife läuft kurz und eckig aus.

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Y X

Am Versal-Y ist deutlich zu erkennen, dass beide Schenkel sich nach außen hin verdicken. Der Linke weist in seiner Gesamtheit eine leichte Krümmung nach innen auf. Der linke Anstrich ist schräg ausgeführt und die dazugehörige Spitze ist gebrochen. Auch die äußere Spitze des rechten Schenkels ist gebrochen. Die Breite des Stamm nimmt miminal zur Fußserife hin zu. Dessen untere Seite ist nach innen gebogen. Die Versalie vermittelt einen stark geschriebenen Charakter.

56

Bei der Majuskel X verjüngen sich die Schenkel zur Mitte hin. Sowohl bei der linken unteren Serife als auch bei der Gegen­überliegenden, geht die Innenseite der Schenkel nicht mit einer Rundung in die Serife über. Stattdessen besitzt die Versalie an dieser Stelle Einkerbungen die dann in einen senkrechten Strich übergehen und zur Serife führen. Der Anstrich links wurde schräg ausgeführt. Die Außenseiten beider Serifen am feineren Schenkel, sind minimal nach innen gewölbt.






H K

Bei der Versalie H verjüngen sich sowohl die zwei Stämme, als auch der Querbalken zu ihrer jeweiligen Mitte hin. Die Außenseiten aller Serifen sind leicht nach innen gebogen.

Der Stamm der Versalie K stimmt mit denen des H überein. Der schräge obere Balken verjüngt sich zum Stamm hin. Gut erkennbar ist auch, dass der Übergang von der oberen Außenseite dieses Schenkels zur Serife hin eine Einkerbung aufweist. Die Ver­bindung von dieser zur Serife hin besteht aus einem geraden senkrechten Strich. Der untere Fuß weist keine Verjüngung auf und setzt nicht am Stamm sondern an dem oberen Balken an. Alle äußeren Seiten der Serifen sind leicht nach innen gekrümmt.

61


Die französische Renaissance-Antiqua hat einen starken Zug nach rechts, welchen sie dem ur-

Die französische Renaissance-Antiqua hat einen starken Zug nach rechts, welchen sie dem ursprünglichen Schreiben mit der Bandzugfeder zu verdanken hat. Durch diese Schreibweise erhält die Palatino eine ausgezeichnete Lesbarkeit. Ebenso gut geeignet für den Mengentext ist die Schrift Aldus, die kleine Schwester der Palatino. Sie verläuft etwas schmäler. Dennoch ist ihr Grundaufbau sehr ähnlich. Der entstehende Grauwert der Palatino weist sich als sehr angenehm für das menschliche Auge, da die Figuren innerhalb des Textes sehr harmonisch zueinander stehen. Wie bei den meisten französischen Renaissance-Antiquas fügen sich ihre Einzelzeichen in ein ruhiges Gesamtbild ein. In der Regel sind französische Renaissance-Antiquas im Vergleich zu venezianischen Renaissance-Antiquas wesentlich gleichmäßiger und solider. Schon über Jahrhunderte hinweg erwies sich die französische Renaissance-Antiqua als sehr gut geeignete Leseschrift im Gegensatz zu anderen Antiqua-Gruppen. Wie bei den meisten entsteht ein ruhiges Gesamtbild.

Die französische Renaissance-Antiqua hat einen starken Zug nach rechts, welchen sie dem ursprünglichen Schreiben mit der Bandzugfeder zu verdanken hat. Durch diese Schreibweise erhält die Palatino eine ausgezeichnete Lesbarkeit. Ebenso gut geeignet für den Mengentext ist die Schrift Aldus, die kleine Schwester der Palatino. Sie verläuft etwas schmäler. Dennoch ist ihr Grundaufbau sehr ähnlich. Der entstehende Grauwert der Palatino weist sich als sehr angenehm für das menschliche Auge, da die Figuren innerhalb des Textes sehr harmonisch zueinander stehen. Wie bei den meisten französischen Renaissance-Antiquas fügen sich ihre Einzelzeichen in ein ruhiges Gesamtbild ein. In der Regel sind französische Renaissance-Antiquas im Vergleich zu venezianischen Renaissance-Antiquas wesentlich gleichmäßiger und solider. Schon über Jahrhunderte hinweg erwies sich die französische Renaissance-Antiqua als sehr gut geeignete Leseschrift im Gegensatz zu anderen Antiqua-Gruppen. Wie bei den meisten entsteht ein ruhiges Gesamtbild.

PALAT


Die französische Renaissance-Antiqua hat einen starken Zug nach rechts, welchen sie dem ursprünglichen Schreiben mit der Bandzugfeder zu verdanken hat. Durch diese Schreibweise erhält die Palatino eine ausgezeichnete Lesbarkeit. Ebenso gut geeignet für den Mengentext ist die Schrift Aldus, die kleine Schwester der Palatino. Sie verläuft etwas schmäler. Dennoch ist ihr Grundaufbau sehr ähnlich. Der entstehende Grauwert der Palatino weist sich als sehr angenehm für das menschliche Auge, da die Figuren innerhalb des Textes sehr harmonisch zueinander stehen. Wie bei den meisten französischen Renaissance-Antiquas fügen sich ihre Einzelzeichen in ein ruhiges Gesamtbild ein. In der Regel sind französische Renaissance-Antiquas im Vergleich zu venezianischen Renaissance-Antiquas wesentlich gleichmäßiger und solider. Schon über Jahrhunderte hinweg erwies sich die französische Renaissance-Antiqua als sehr gut geeignete Leseschrift im Gegensatz zu anderen Antiqua-Gruppen. Wie bei den meisten entsteht ein ruhiges Gesamtbild.

Die französische Renaissance-Antiqua hat einen starken Zug nach rechts, welchen sie dem ursprünglichen Schreiben mit der Bandzugfeder zu verdanken hat. Durch diese Schreibweise erhält die Palatino eine ausgezeichnete Lesbarkeit. Ebenso gut geeignet für den Mengentext ist die Schrift Aldus, die kleine Schwester der Palatino. Sie verläuft etwas schmäler. Dennoch ist ihr Grundaufbau sehr ähnlich. Der entstehende Grauwert der Palatino weist sich als sehr angenehm für das menschliche Auge, da die Figuren innerhalb des Textes sehr harmonisch zueinander stehen. Wie bei den meisten französischen Renaissance-Antiquas fügen sich ihre Einzelzeichen in ein ruhiges Gesamtbild ein. In der Regel sind französische Renaissance-Antiquas im Vergleich zu venezianischen Renaissance-Antiquas wesentlich gleichmäßiger und solider. Schon über Jahrhun

derte hinweg erwies sich die französische Renaissance-Antiqua als sehr gut geeignete Leseschrift im Gegensatz zu anderen Antiqua-Gruppen. Wie bei den meisten entsteht ein ruhiges Gesamtbild.

ATI NO


a b o Die Minuskel a besitzt einen keilförmigen Anstrich und einen nur nach rechts laufenden und sich leicht nach oben wöhlbenden Endstrich. Der Überlauf des leicht nach unten links geneigten Bauches verläuft schräg nach oben zum Stamm. Die Außenseite des unteren Überganges in die Rundung ist angeschnitten.

64

Sowohl der Minuskel b als auch der Kleinbuchstabe d haben einen schräg einge- kerbten Anstrich. Beide Stämme der Minuskeln wei- sen leichte Verjüngungen nach innen auf. Der Bauch des Minuskel b orientiert sich nach oben rechts. Zu- sätzlich wird die Form durch einen schrägen Anschnitt im unteren Teil verstärkt. Außerdem verfügt das Minuskel b über einen Sporn dessen Spitze gebrochenem ist.

Die Achse des Minuskel o ist, wie bei fast allen Rundformen, leicht nach links geneigt.



d c Die beiden Minuskeln unterscheiden sich an der dicksten Stelle ihrer Bäuche, denn der Bauch des Minuskel d zieht nach unten links. Die linke obere Rundung wurde schräg angeschnitten. Die äußere Rundung des Bauches wurde am untern Übergang zum Stamm durch eine Schräge ersetzt. Das b hebt sich mit seinem Sporn deutlich vom d ab, da dieses an der Stelle eine Serife besitzt.

Der Kleinbuchstabe c weicht untypischer­weise von der Schräg­­ stellung der Achse der Minuskel o ab. Es erweist sich als völlig eigenstädiges Zeichen. Deutlich zu erkennen ist, dass die äußere Seite der nach links ausgerichteten Serife, sich leicht nach innen wölbt. Der Abstrich ist angeschnitten und die Spitze gebrochen. Der linke obere Teil der Rundform wurde schräg angeschnitten.


t n Der Hals zwischen Anstrich und Balken der Minuskel t verdickt sich nach oben hin stark und ihr Anstrich weist eine leichte Einkerbung nach innen auf. Wie soviele andere, weist auch die rechte obere AuĂ&#x;enseite des Querstriches eine minimale WĂślbung nach innen auf.

Die Serife am letzten Bein der Minuskeln m und n neigt sich nur nach rechts. Die Laufweite der Minuskel n ist etwas breiter wie die des m.



e f m Die Minuskel e hat einen horizontalen Querbalken, der sich zum rechten Ende hin nach oben abrundet. Zusätzlich verfügt es über einen schräg abgeschnittenen Anstrich, bei dem die Spitze gebrochen ist. Die Rundung links oben wurde leicht abgeschrägt.

Der schräg angeschnittene Balken der Minuskeln t und f sitz genau auf der Mittellänge. Die Ecken dieser Minuskeln sind nicht ausgeprägt, sondern wurden bewusst gebrochen. Auffällig ist die schräg stehende Außenseite des Fähnchens. Außerdem wurde der äußere Bogen am Scheitel des f durch eine Gerade ersetzt.

Die Minuskel m hat einen sich nach innen wölbenden Anstrich. Die jeweiligen Stämme verdicken sich leicht zu der Serife hin. Die Übergänge in die Schultern haben eine geraden Anschnitt. Des weiteren sind die Außenseiten der unteren Serifen leicht nach innen gewölbt.

69


q p g Der Stamm der Minuskel q besitzt am oberen Ende einen nach rechts geneigten Sporn mit einer gebrochenen Ecke. Die breiteste Stelle der Rundung ist unten links und zieht somit den Bauch nach unten. Verstärkt wird das durch die abgeschnittenen Rundungen. Zum einen oben rechts und zum anderen am äußeren Übergang von der Rundung zum Stamm.

70

Die Minuskel p hat einen nach innen gewölbten Anstrich. Die breiteste Stelle der Rundung ist oben rechts und zieht somit den Bauch nach oben. Die jeweils dünnsten Stellen der Rundung sind an der Außenseite schräg angeschnitten.

Das dreigeschossige Minuskel g hat ein nach rechts verlaufendes, gerades Fähnchen. Dessen Ende ist schrägen abgeschlossen. Hierbei wurde die obere Ecke gebrochen. Der Kopf hat eine nach links geneigte Achse und wirkt leicht gestaucht. Am Steg und an der Schleife ist ein schräger Anschnitt an der Rundung zu erkennen. Zusätzlich wurde bei Ersteren auch der darauffolgende Bogen abgeschrägt. Außerdem ist die untere Punze nicht vollkommen rund, sondern eine Einkerbung aufweist.



p q


r Der Anstrich der Minuskel r ist schräger und weiter unten am Stamm angesetzt als beim h. Dennoch ist die obere Außenseite angeschnitten. Das Fähnchen wird nach außen hin sehr breit, ist leicht schräg angeschnitten und endet mit einer abgebrochenen Ecke. Die rechte untere Serife am Stamm ist bei der Minuskel r etwas länger als beim h. Dadurch wird ein Kippen vermieden.

i l Die obere Ecke des Anstrichs ist gebrochen, während die des Minuskel j rund veläuft. Der vertikale Stamm des i verjüngt sich zur Mitte hin. Der Stamm des Minuskel l unterscheidet sich nicht von dem des Kleinbuchstaben k.



h j k Der Minuskel h hat einen nach innen gwölbten Anstrich. Der Stamm verjüngt sich zur Mitte hin. Der Überlauf zur Rundung ist außen gerade gebrochen. Die Serife des rechten Beins zeigt nach rechts. Die Unterseite beider Serifen wölbt sich nach innen.

Die rechte Seite des Stammes verjüngt sich zwischen Anstrich und Grundlinie zur Mitte hin. Unterhalb dieser Linie verjüngt er sich bist zum unteren Ende. Die Größe des Punktes und dessen Abstand zum restlichen Zeichen gleichen sind bei den Minusekln j und i. Der Anstrich des Kleinbuchstaben j ist schräg nach innen gebogen.

Der rechte Fuß der Minuskel k weist keine Verjüngung auf und endet mit einer Serife, die nach oben abgewinkelt ist und zusätzlich über eine gebrochene Ecke verfügt. Der obere Balken verjüngt sich stark zum Stamm hin. Der Übergang von der Innenseite dieses Schenkels zur Serife hin erfolgt durch eine Rundung. Zusätzlich verjüngt sich der Stamm zum Anschluss der Schenkel hin. Alle Außenseiten der Serifen, genauso wie der Anstrich, sind leicht nach innen gekrümmt.

75


u w s Die Anstriche der Minuskeln u und n verlaufen identisch und sind nach innen gewölbt. Der Übergang verdünnt sich durch einen geraden Anschnitt. Die Unterseite der rechten unteren Serife ist nach innen gewölbt.

76

Die Besonderheit der Minuskel w ist die fehlende Serife auf dem Scheitel in der Mitte. Dieser übertritt deutlich die Mittellänge. Der rechte äußere Schenkel verdickt sich zur Serife hin. Die jeweils rechte äußere Seite der beiden v ist am Scheitel unten ganz minimal nach innen gewölbt.

Die obere Serife ist ganz leicht schräg nach innen angelegt. Die Außenseite der anderen Serife ist leicht nach innen gebogen. Die untere Ecke der linken Serife ist abgerundet.



n Die Minuskel und u weisen keine deutlichen Ăœbereinstimmungen auf. Einzig im Anstich haben sie gewisse Gemeinsamkeiten.

v Die Minuskeln v und w haben nichts gemeinsam, vor allem wegen der verschiedenen Schrägstellungen bzw. Winkel ihrer Schenkel.


v Die Form der Minuskel v stimmt größtenteils mit dem oberen Teil der Minuskel y überein. Bis auf die Außenseite der rechten Serife, die nicht schräg, sondern vertikal ist. Auch die Rundungen bei den Übergängen von den Balken zu den Serifen verlaufen etwas anders.



x y z Der Minuskel x weist genau wie seine Versalie, am linken Schenkel einen schrägen Anstrich auf. Dieser verleiht dem Zeichen einen geschriebenen Eindruck. Beide Schenkel verjüngen sich deutlich zu der Mitte hin. Alle Außenseiten der Serifen sind nach innen gebogen.

Die Serifen der Minuskel y haben unterschiedliche Längen und sind nach außen kürzer als nach innen. Der Schweif wird zum Ende hin deutlich breiter. Dessen schräg angelegte äußere Seite besitzt eine gebrochene Ecke. Sowohl der linke als auch der rechte Schenkel, verjüngt sich zu ihrem Schnittpunkt hin.

Der obere Balken der Minuskel z ist deutlich kürzer als der untere. Beide zeigen eine leichte Wölbung nach innen auf und verjüngen sich zum mittleren Balke hin. Auch die Serifen sind leicht nach innen gebogen und schräg nach außen ausgerichtet. Sowohl die Ecke links unten als auch die Gegenügerliegende sind gebrochen.

81


Abb. 7


10 2

0

5

7

3

8

4

6

= 15

= 15

= 15

= 15 = 15 = 15


RUNDE

3 9 0

Ein markantes Merkmal der Versalziffer 3 ist, dass sowohl die obere als auch die untere Serife schräg angestellt ist. Genauso wie einige Versalien verfügt die 3 über leichte Einkerbungen am Übergang von den Serifen zum Körper selbst. Auffällig ist auch, dass beide Ecken am Ende der jeweiligen Serifen minimal gebrochen wurden. Der mittlere Balken verdickt sich deutlich nach außen hin und endet schräg, wobei auch hier die untere Ecke gebrochen wurde. Im Gegensatz zu der oberen Binnenform der 3, die eher rund angelegt wurde, ist die Unter eher oval.

84

Auffällig ist, dass die Versalziffer 9 und die Zahl 6 (nach einer 180° Drehung) fast vollständig übereinstimmen. Dennoch ist deutlich zu erkennen, dass derAusgang in die Rundform bei der 6 anders angelegt ist.

Die Versalziffer 0 weist sowohl eine stark ovale Grundform, als auch eine ovale Binnenform auf. Die Achse ist wie bei allen Rundformen leicht nach links geneigt.


NEMROF


6

8

Die Rundform verjüngt sich kurz vor der Ausgabe, wobei sie sich danach wieder verdickt. Im Gegensatz dazu weist die Versalziffer 9 keine solche Verjüngung auf. Lediglich der für diese Schrift typischen Charakter der Bandzugfeder kann festgestellt werden. Der Anstrich der Ziffer 6 weist einen weniger ausgeprägten Bogen auf. Bei beiden Zahlen wurde außerdem die innen Ecke des Anstriches gebrochen. Im Gegensatz dazu haben die Punzen bei der Versalziffer 8 eher eine Tropfenform. Die leicht schräg stehende Achse der Rundformen kann man sowohl bei der 3 als auch bei der 8 sehr genau sehen. Aufgrund der verschiedenen Strichstärken vertieft sich der Eindruck einer Bandzugfeder bei beiden Ziffern .



NEMROF


HALBRUNDE

2 5

Die Serife der Versalziffer 2 ist nach außen ausgerichtet. Der innere Übergang von der Serife zum Körper weist keine Einkerbung, wie zum Beispiel bei der Versalziffer 3, auf. Stattdessen hat die Zahl 2 einen runden Übergang. Die Spitze links unten wurde gebrochen. Das Ende des verjüngte Fußes ist leicht nach innen gebogen. Beide Ecke an dessen Ende sind ebenfalls gebrochen.

Der obere Balken ist verjüngt und am Ende, wie bei der Versalziffer 2, nach innen gebogen. Sowohl die Ecken an dem gebogenen Anstrich, die Ecke bei der Grundstrich und Fuß aufeinander treffen ( Links oben), als auch die Spitze am Übergang, sind gebrochen. Der Grundstrich ist zur Mitte hin verjüngt. Genauso wie bei den anderen Rundformen ist auch hier die Achse wieder leicht schräg gestellt, wobei die Binnenform eher oval ist.

89


ECKIGE

7 4

Der Schaft der Versalziffer 7 verdickt sich zum Fuß hin. Die Serife ist fast rechtwinklig angesetzt. Die Außenseite dieser ist leicht nach innen gebogen. Der Übergang an der Innenseite von der Serife zum Balken hin weist keine Einkerbung auf, sondern eine kleine Rundung. Der Balken verjüngt sich zum Schaft hin. Zusätzlich ist auch die obere Außenseite noch nach innen gebogen. Die Ecke, wo der Schaft und der Balken aufeinander treffen, wirkt wie teilweise abgeschnitten. Wobei die Oberste der dadurch entstandenen Ecken gebrochen ist. Insgesamt sind die Ecken an den Serifen, die am Ende des Schafts und die am linken oberen Ende des Serife gebrochen. Auch die innere Ecke zwischen Schaft und Balken ist gebrochen.

90

Der Schaft der Versalziffer 1 und der Zahl 4 gleichen sich fast vollkommen. Sie verjüngen sich beide zur Mitte hin. Die Verdickung an beiden Enden der 1 fällt etwas breiter aus. Der Übergang in die Fußserife ist bei der 4 stärker gebogen als bei der 1. Alle Ecken an den Ende der Fußserife wurden gebrochen. Der schräge Verbindungsstrich vom oberen Ende des Schaftes der 4 zum horizontalen Balken hin, verdickt sich minimal zu letzteren. Die Ecke, wo der Verbindungsstrich und der Querbalken aufeinander treffen ist gebrochen. Letzterer verjüngt sich zum Schaft hin, wird dann aber zum gebogenen Ende hin wieder dicker, wo wiederum alle Ecken gebrochen sind.


NEMROF


1 Die linke Serife der Ziffer 1 ist minimal kürzer als bei der 4. Im Gegensatz dazu ist die rechte Serife der Versalziffer 1 etwas länger. Diese dient als Gegengewicht wodurch ein Kippen vermieden wird. Das Fähnchen der Ziffer 1 verdickt sich nach außen hin. Sowohl die Ecken am Ende des Fähnchens, als auch die obere Ecke des Schaftes bei den Ziffern 1 und 4 sind gebrochen.


93


94



??? !


#@!?*&!!!


Das Ausrufezeichen verjüngt sich stark nach unten, wobei die stärkste Verjüngung in der oberen Hälfte statt findet. Das Satzzeichen weist einen schrägen Anstrich auf, wobei die obere Ecke wie abgeschnitten wirkt. Dadurch entsteht eine kleine horizontale Fläche. Auch auf der rechten Außenseite wurde oben ein kleiner Teil vertikal abgetrennt, sodass das Ausrufezeichen jetzt ein rechtwinkliges Eck vorzuweisen hat. Die unterste Ecke am verjüngten, schräg angelegten Ende ist gebrochen. Der Punkt des Ausrufezeichens ist minimal größer als der normale Punkt.

Das Fragezeichen weist am oberen Ende eine schräg angesetzte Serife auf, die innen, am Übergang vom restlichen Körper zur Serife, eine kleine Einkerbung aufweist. Sowohl der obere als auch der untere Teil des Satzzeichens weist eine Rundform auf. Das Fragezeichen verjüngt sich zum nach rechts gebogenen Ende hin. Die Grundform gleicht etwas einem vertikal gespiegelten S. Sowohl die Ecken an der Serife, als auch die an der Verjüngung sind gebrochen.

98

! ?


. .


. .


: ; ,

Die Punkte des Doppelpunktes sind, genauso wie der des Frage- und Ausrufezeichens, vom Durchmesser her minimal größer als der normale Punkt.

Im unteren Teil des Semikolons ähnelt die Rundform sehr stark einem Tropfen. Der davon ausgehende nach links unten gebogene Strich verjüngt sich zum Ende hin. Wie so oft, ist der innere Übergang von der Rundform zum gekrümmten Strich ist nicht durch eine Einkerbung sondern von einer kleinen Rundung geprägt. Der Punkt des Semikolons ist identisch mit dem normalen Punkt.

Beide Enden des Kommas sind schräg angeschnitten. Das Zeichen verjüngt sich nach unten hin. Zusätzlich wurde die linke Außenseite nach innen gebogen, wobei die stärkste Krümmung im oberen Drittel stattfindet. Die Ecken oben rechts und unten links sind gebrochen.


Die äußeren Enden der Guillemets sind fast im 90° Winkel abgeschnitten. Zur Spitze hin verdicken sich die Schenkel deutlich. Beide Spitzen der Guillemets wurden abgetrennt.

Die beiden Anführungszeichen gleichen sich bis auf die Ausrichtung völlig. Deswegen werden im folgenden nur die Anführungszeichen, die zur Eröffnung eines Zitats oder einer wörtlichen Rede benutzt werden, beschrieben. Der Anstrich ist schräg angesetzt und nach leicht nach innen gebogen. Die Ecke ist dabei gebrochen. Die Biegung an der rechten Außen­ seite ist in der unteren Hälfte stärker ausgeprägt. Im Gegensatz dazu ist die linke Außenseite insgesamt stärker nach innen gekrümmt. Das untere Ende ist wieder Schräg angeschnitten, wobei der Anstrich in einem spitzeren Winkel angelegt ist. Die Spitze am unteren Ende ist gebrochen.

102



» „

« “


[ ( {

] ) }



Der vertikale Teil der eckigen Klammer verjüngt sich zur Mitte hin. Der Übergang in die beiden Balken erfolgt in einer Rundung. Sie zeigen beide leicht schräg von der Mitte der Klammer weg. Die Beiden Außenseiten der Balken sind nach innen gebogen. Alle Ecken der Klammer sind gebrochen.

Das untere Ende der Runden Klammer ist zwar wie das Obere gerade abgeschnitten, dennoch ist die Außenseite des unteren Endes in einem spitzeren Winkel angelegt. Die untere Hälfte der Klammer ist minimal stärker nach außen gebogen als die Obere. Die Runde Klammer verdickt sicht zur Mitte hin.

Die beiden Enden der Akkolade sind rechtwinklig zum restlichen Körper angelegt. Beide Schenkel verdicken sich zu ihrem mittleren Teil hin und verjüngen sich dann wieder zur Spitzte.

107


&


&

Der äußere Bogen der Schlaufe wurde angeschnitten. Der gebogene Balken, der vom Anstrich zur oberen Schlaufe führt, verjüngt sich im ersten Drittel und behält die Dicke dann bei. Der untere halbkreisförmige Bogen verjüngt sich jeweils an beiden Seiten zu dem schrägen Balken hin, genauso wie der rechte Teil der oberen Schlaufe. Der obere Übergang vom Anstrich in den Balken ist nicht von einer Einkerbung, sondern von einer Rundung geprägt. Der Anstrich wirkt das wie ein Fuß. Nicht zuletzt wegen der nach innen gebogenen unteren Außenseite. Der Bogen, der zum Querstrich hin führt verdickt sich zu letzterem hin, wobei der größte Teil der Krümmung in dessen oberer Hälfte statt findet. Der Querstrich verdickt sich nach rechts hin. Deutlich erkennbar ist auch, dass dessen Unterseite, im Abschnitt rechts von der Rundung, einen Bogen nach unten beschreibt. Die obere Seite des Querbalkens wölbt sich erst nach innen und krümmt sich dann jedoch nach außen. Die linke Außenseite des Balkens ist tschräg und geradlinig angelegt. Die untere Ecke ist gebrochen. Im Gegenzug dazu ist die Rechte zwar auch leicht schräg aber nach innen gebogen. Im ganzen weist das Et-Zeichen einen kalligraphischen Charakter auf.

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Die vier Enden des Plus-Zeichens sind jeweils rechtwinklig angelegt. Die Balken verlaufen beide geradelinig und verjüngen sich nicht zur Mitte hin.

Der Stern besteht aus füng Balken, die zu Mitte hin schmäler werden. Jede Ecke ist gebrochen.

Die Rundform des Euro-Zeichens verdickt sich zu ihrer Mitte hin. Der innere Übergang zur oberen Serife weist eine Einkerbung auf. Die Außenseite dieser Serife ist nach innen gewölbt, wobei sie im ganzen etwas schräg nach innen angesetzt ist. Die beiden Ecken am Ende dieser Serife, sind gebrochen. Das untere Ende der Rundform ist schräg angesetzt und die Ecke gebrochen. Beide Querbalken weisen sowohl links als auch rechts schräg angesetzte Enden auf. An allen vier Enden sind die Ecken gebrochen.

110



+ * €


­ -­ – —



Sowohl der Halbgeviert- als auch der Geviertstrich haben rechtwinklig angelegte Enden. Hierbei sind die Ecken nicht gebrochen. Die Enden des Minus sind schräg angelegt. Die Linke untere und schräg gegenüber liegende Ecke ist gebrochen.

Die Rundform des Alineazeichens verjüngt sich zum vertikalen Balken hin. Die obere Außenseite des Zeichens verläuft geradlinig und schneidet den Bogen der Rundform außen etwas an. Die halbkerisförmige Innenform wirkt etwas eckig. Die beiden vertikalen Stämme verjüngen sich nicht. Die beiden Fußserifen verdicken sich jeweils zu den vertikalen Balken hin. Dennoch ist die Verdickung bei der Linken stärker ausgeprägt und sie ist kürzer als die Rechte. Beide Enden sind schräg angeschnitten. Der Innenseite des oberen Querbalkens verläuft zwischen den beiden Vertikalen leicht schräg nach unten rechts. Die untere Seite der oberen Serife verläuft wieder schräg nach oben. Ihr Ende ist wieder schräg angelegt. Die Serife rechts unten ist minimal länger als die rechts oben.

115


Abb. 8


M E NG E NTEXT

Abb. 8


Ilona lag fast zehn Radlängen vorn. Times Ilona lag fast zehn Radlängen vorn. Bodoni Ilona lag fast zehn Radlängen vorn. Garamond Ilona lag fast zehn Radlängen vorn. Palatino Ilona lag fast zehn Radlängen vorn. Rockwell

1

118 1) Wegweiser Schrift, Verlag Hermann Schmidt Mainz, S. 20-21


keine Verwechslungsgefahr

Il rn adg hn

keine Gefahr des ZusammenflieĂ&#x;ens

keine Ă„hnlichkeit

deutliche Proportionen

1

119


Die französische Renaissance-Antiqua hat einen starken Zug nach rechts, welchen sie dem ursprünglichen Schreiben mit der Bandzugfeder zu verdanken hat. Durch diese Schreibweise erhält sie eine ausgezeichnete Lesbarkeit. Ebenso gut geeignet für den Mengentext ist die venezianische Renaissance-Antiqua Aldus, die kleine Schwester der Palatino. Sie ver- läuft etwas schmäler als die zuletzt Gennannte. Ihren Grundaufbau ist jedoch sehr ähnlich. Der entstehende Grauwert der Palatino erweist sich als sehr ange-

nehm für das menschliche Auge, da die Figuren innerhalb des Textes sehr harmon- isch zueinander stehen. Wie bei den meis- ten französischen Renaissance-Antiquas fügen sich ihre Einzelzeichen in ein ruhi- ges Gesamtbild. In der Regel sind sie im Vergleich zu den venezianischen Renais­ sance-Antiquas viel gleichmäßiger und solider. Schon über Jahrhunderte hinweg erwies sich Erstere als sehr gut geeignete Leseschrift im Gegensatz zu den anderen Antiqua-Gruppen. 1

120 1)

Schriften erkennen, Verlag Hermann Schmidt Mainz, 12. Auflage 2010, S.15 und S.18



122



1)

Schriften erkennen, Verlag hermann Schmidt Mainz, 12. Auflage 2010, S.15 und S.18

D ei de zu Sc ze fĂź kl et ih en si A se de tiq ru zĂś zu vi Ja si ei


Die französische Renaissance-Antiqua hat einen starken Zug nach rechts, welchen sie dem ursprünglichen Schreiben mit der Bandzugfeder zu verdanken hat. Durch diese Schreibweise erhält die Palatino eine ausgezeichnete Lesbarkeit. Ebenso gut geeignet für den Mengentext ist die Schrift Aldus, die kleine Schwester der Palatino. Sie verläuft etwas schmäler als die zuletzt Genannte, ist ihren Grundaufbau jedoch sehr ähnlich. Der entstehende Grauwert der Palatino weist sich als sehr angenehm für das menschliche Auge, da die Figuren innerhalb des Textes sehr harmonisch zueinander stehen. Wie bei den meisten französischen Renaissance-Antiquas fügen sich ihre Einzelzeichen in ein ruhiges Gesamtbild. In der Regel sind französische Renaissance-Antiquas im vergleich zu venezianischen Renaissance-Antiquas viel gleichmäßiger und solider. Schon über Jahrhunderte hinweg erwies sich die französische Renaissance-Antiqua als sehr gut geeignete Leseschrift im Gegensatz zu anderen 1


Die dynamische Antiqua hat eine sehr gute, horizontale Zeilenführung, weshalb sie auch nur sehr wenig Durchschuss benötigt. Etwas mehr Durchschuss als benötigt ist hier jedoch für die Lesbarkeit nützlich. Die dynamische Antiqua hat eine sehr gute, horizontale Zeilenführung, weshalb sie auch nur sehr wenig Durchschuss benötigt. Etwas mehr Durchschuss als benötigt ist hier jedoch für die Lesbarkeit nützlich. Die dynamische Antiqua hat eine sehr gute, horizontale Zeilenführung, weshalb sie auch nur sehr wenig Durchschuss benötigt. Etwas mehr Durchschuss als benötigt ist hier jedoch für die Lesbarkeit nützlich. 1

Die dynamische Antiqua hat eine sehr gute, horizontale Zeilenführung, weshalb sie auch nur sehr wenig Durchschuss benötigt. Etwas mehr Durchschuss als benötigt ist hier jedoch für die Lesbarkeit nützlich. Die dynamische Antiqua hat eine sehr gute, horizontale Zeilenführung, weshalb sie

auch nur sehr wenig Durchschuss benötigt.

Etwas mehr Durchschuss als benötigt ist hier jedoch für die Lesbarkeit nützlich.

Die dynamische Antiqua hat eine sehr gute, horizontale Zeilenführung, weshalb sie auch nur sehr wenig Durchschuss benötigt. Etwas mehr Durchschuss als benötigt ist hier jedoch für die Lesbarkeit nützlich. Die dynamische Antiqua hat eine sehr gute, horizontale Zeilenführung, weshalb sie auch nur sehr wenig Durchschuss benötigt. Etwas mehr Durchschuss als benötigt ist hier jedoch für die Lesbarkeit nützlich. Die dynamische Antiqua hat eine sehr gute, horizontale Zeilenführung, weshalb sie 126

auch nur sehr wenig Durchschuss benötigt. Etwas mehr Durchschuss als benötigt ist hier jedoch für die Lesbarkeit nützlich.


Hier ist der Zeilenabstand optimal. Die Zeilen stehen weder zu eng, so dass sie nicht mehr klar zu unterscheiden sind und das Auge verwirrt wird, noch stehen sie zu weit, so dass das Satzgef체ge auseinander f채llt.

ZAB 127 1) Schriften erkennen / Verlag: Hermann Schmidt / Mainz 1981 (12. Auflage 2010)


ABCDEFG HIJKLMN OPQRSTU VWXYZab


cdefghijk lmnopqrst uvwxyz12 34567890


ABCDEFG HIJKLMN OPQRSTU VWXYZab


cdefghijk lmnopqrst uvwxyz12 34567890


ABCDEFG HIJKLMN OPQRSTU VWXYZab

132


cdefghijk lmnopqrst uvwxyz12 34567890



Je bescheidener der typograph der schrift dient, je feinf端hliger er sich in die besonderen anspr端che, die eine schrift stellt einzuf端hlen vermag, umso besser ist die typographie. Paul Renner

1)

Manuale typographicum by Hermann Zapf , Frankfurt am Main, 1954

1


Die Aldus ist ein leichter Schnitt der Palatino. Hermann Zapf hat die Schrift auf Ratschlag des Lri­kers Gotthard de Beauclair (1907-1992) gestaltet. Benannt wurde diese nach dem venezianischen Buchdrucker und Verleger Aldus Pius Manutius (1449-1515). Er gilt als Künstler des Handwerks und ist vor allem für die Arbeit in seiner Druckerei in Venedig, die über die umfangreichste Sammlung an griechischen Manuskripten verfügt, bekannt. Seine Arbeiten haben Herman Zapf in Bezug auf die Aldus inspiriert. Die Schrift wurde für eine Schriftgröße von 6– 12 Pt. gestaltet und erstmals 1954 veröffentlicht.Verwendung fand diese zum ersten Mal in einem Buch verfasst von Hugo von Hofmannsthal „Reden und Aufsätze“, welches in der Insel-Bücherei veröffentlicht wurde. Dort arbeitete Beauclair lange Zeit als Mitarbeiter. Gedacht war dieser Schnitt für den Werksatz und sollte ursprünglich den Namen „Palatino Buch“ erhalten. Dann wurde jedoch entschieden sie als unabhängigen Schrifttyp zu veröffentlichen und Aldus zu nennen. Im Gegensatz zur Palatino gilt diese als deutlich graziler. Zudem sind die einzelnen Buchstaben deutlich kleiner. Auffällig sind die­ Bäuche, welche sich vergleichsweise mit dennen der Palatino deutlich schmäler halten. Diese Prägnanz kommt durch die Streckung der einzelnen Zeichen zustande. Bei den Buchstaben der Aldus sind die Übergänge zu den Serifen oft von Einkerbungen geprägt, wodurch danach Angrenzende des ofteren keilförmig wirkt. Gelegentlich sind sie sie auch anderes ausgerichtet und kürzer ­angelegt. Beim direkten Vergleich, kann man außerdem er­ken­­nen, dass einige Außenseiten eine stärkere Wölbung aufweisen.Weitere wichtige ­Unterscheidungmerkmale sind die gebrochenen Ecken. Es gibt nur einige wenige Außnahmen, die ausgeprägt sind. ­Die Aldus ist genauso wie die Palatino gut für den Mengentext geeignet. Auch in kleineren Punktgrößen. Eigentlich sollte sie die Buchschrift der zuletzt Genannten werden.Deswegen bestehen auch gewisse Ähnlichkeiten zwischen den Beiden. In ihrer Dickte der Zeichen unterscheiden sie sich jedoch. Dadurch nimmt der jeweilige Text, geschrieben in der Aldus weniger Platz ein. Sie ist auch leichter und schmäler geschnit-­ ten, wodurch sie ihm eine gewisse Eleganz verleiht. 1234

136

1)

Hermann Zapf & his Design Philosophy, 1987 by Hermann Zapf and the Society of Typographic Arts Chicago 2)

http://de.wikipedia.org/wiki/Aldus_Manutius 3)

http://www.linotype.com/1731/aldus.html 4)

http://www.uta.fi/~trjusc/antq-kls.htm


Abb. 9

137


ABCDEFG HIJKLMN OPQRSTU VWXYZ

138



ABCDEF G HIJKLMN OPQRSTU VWXYZ


ab c defgh ijk lmn op qrstuv w x yz



abcdefgh ijklmnop qrstuvwx yz


hamburgefonstiv


HAM BURG E FONSTIV


H A M Das H der Aldus ist deutlich schmäler angelegt wie das der Palatino. Dies erkennt man sowohl an der Dickte der Zeichen, als auch an den Stämmen und Balken. Alle Ecken wurden bei dem Versal H der Aldus gebrochen.

146

Auffällig ist, dass der Querbalken der Aldus viel höher angesetzt ist als beim A der Palatino. Bei Ersteren verjüngt er sich zusätzlich nach innen hin.

Die Übergänge in die Serifen, sprich die Rundungen, fangen bei den beiden Innenseiten und der linken Außenseite der Schenkel des Aldus M wesentlich weiter oben an, als bei der Palatino.



H A M Auch sind die Rundungen bei dem Übergängen in die Serifen stärker ausgeprägt. Dennoch wurde der mittlere Teil der jeweiligen Rundung etwas abgeflacht. Der Querbalken ist bei beiden Versalien auf der selben Höhe angelegt.

Der innere Übergang zur Serife auf der linken Seite ist durch eine Einkerbung geprägt. Außerdem verjüngen sich die Serifen wie bei allen andernen Versalien zur Außenseite hin. Die Ecken der Serifen sind gebrochen.

Ein weiterer markanter Unterschied ist, dass sich bei Ersteren die Außenseiten des inneren V bei der Spitze unten nach außen hin biegen. Die Innenseiten jedoch krümmen sich auf der Höhe der beiden oberen Serifen leicht nach innen.


B U R Im Gegensatz dazu, ist die untere Serife der Palatino nicht rund angelegt wie bei der Aldus, sondern leicht keilförmig. Außerdem ist der obere Teil der unteren Rundung stärker nach außen hin gebogen.

Dennoch sind die beiden Übergänge in die untere Rundung bei der Aldus weniger ausgeprägt.

Der Fuß des Aldus R verjüngt sich zur Mitte hin und der Übergang in die Serife ist von einer Einkerbung geprägt. Außerdem biegt sie sich leicht nach unten. Die Innenseite des Stammes biegt sich bei der Aldus mehr zur Rundung hin als bei der Palatino.



B U R Der Querbalken des Aldus B verjüngt sich deutlich stärker zur Mitte hin als bei der Palatino. Der untere Teil der größeren Binnenform ist bei der Aldus stärker ausgeprägt.

Auf den ersten Blick gleichen sich sie beiden Zeichen im Großen und Ganzen.

Im Gegensatz zur Palatino sind die Ecken des Versal R bei der Aldus gebrochen. Rundungen, Wölbungen, und Serifen sind weniger ausgeprägt.

151


G E F Die Innenseite des horizontalen Striches verjüngt sich bei der Aldus wesentlich stärker als bei der Palatino.

152

Am auffälligsten ist, dass der mittlere Querbalken der Aldus keine Serifen aufweist. Dennoch verjüngt er sich stärker zur Mitte hin. Die Stelle wo dieser auf den Stamm trifft, wurde auf der Unterseite nicht wie bei der Palatino durch eine Ecke gprägt, sondern durch eine Schräge. Deutlich ist auch, dass die beiden Serifen auf der linken Seite wesentlich kürzer sind.

Am stärksten unterscheidet sich das Versal F der Aldus von dem der Palatino durch die fehlenden Serifen am Querbalken. Auch ist dessen obere Außenseite viel stärker nach innen gebogen. Ein weiteres deutlich erkennbares Merkmal ist, dass dieser Balken bei Ersteren wesentlich weiter unten angesetzt ist.



G E F Auch ist der innere Übergang zur der Serife hin links von einer Einkerbung geprägt und Rechts von einer Rundung. Genau umgekehrt als bei dem Versal G der Palatino.Deutlich erkennbar ist auch, dass die rechte Außenseite dieser fast quer stehenden Serife bei der Aldus senkrecht und nicht schräg steht. Alle Ecken sind beim Versal G der Aldus gebrochen.

Die Außenseite der Serife am oberen Balken, steht zwar wie bei der Palatino leicht schräg, dennoch ist sie geradlinig angelegt. Im Gegensatz dazu ist die Innenseite stärker gewölbt. Dennoch findet man bei beiden Versalien dort Einkerbungen vor. Genauso gestaltet es sich bei der Serife am untersten Querbalken. Sowohl dieser als auch der obere sind an den jewigen Außenseiten nur nach innen gebogen. Nicht wie bei der Palatino, wo sie sich von links gesehen erst nach innen krümmen und dann nach außen. Wie bei allen Versalien sind die Ecken des Aldus E gebrochen.

Genauso wie beim Versal E der Aldus, biegt sich bei der Versalie F die Außenseite des oberen Querbalkens nur nach innen. Genauso verhält es sich mit der dort vorhandenen rechten Serife. Die Innenseite ist stärker gebogen, die Außenseite geradlinig. Die beiden an der linken Außenseite jedoch sind deutlich kürzer angelegt. Alle Ecken des Versal F der Aldus sind gebrochen.


O N S Dennoch kann man am O der Aldus wieder sehr schön erkennen, dass die Zeichen deutlich kleiner angelegt sind als bei der Palatino.Dadurch sind natürlich auch die schmalen Stellen weniger breit.

Der schräge Balken verjüngt sich beim Aldus N leicht zur Mitte hin. Dessen Innenseite krümmt sich auf der Höhe der oberen Serife leicht nach innen. Bei dieser ist die obere Außenseite stärker nach innen gewölbt als bei der Palatino.

Ein weiteres Merkmal ist auch, dass die Rundung sich stärker zur jeweiligen Serife hin verdickt. Auffällig ist auch, dass nicht alle Ecken gebrochen sind. Die Ecken, am Ende der Außenseite beider Seifen, sind ausgeprägt.



O N S Die Versalien gleichen sich größtenteils.

Am auffäligsten ist, dass die Spitze rechts unten nicht nur wie bei dem N der Palatino durch eine Schräge eingeleitet, sondern komplett durch eine Waagrechte geprägt ist. Allgemein sind alle Übergänge zu den Serifen, also die Rundungen nicht so stark nach innen gebogen wie bei der Palatino.

Der mittlere Teil des Aldus S ist schräger angelegt. Auch dessen Serifen zeigen deutlich stärker nach in-nen und verjüngen sich mehr zu ihrem Ende hin.

157


T I V Die Enden der oberen Außenseite des Querbalkens wölben sich beim T der Aldus wesentlich stärker nach außen. Auch dessen Serifen zeigen nicht nach innen sondern nach außen. Die jeweiligen äußeren Seiten sind stärk nach innen gebogen wodurch am unteren Ende eine spitz zulaufede Ecke entsteht. Was eine Besonderheit ist, den normalerweise sind alle Ecken bei den Versalien der Aldus gebrochen.

158

Im Großen und Ganzen gleichen sich die beiden Versalien. Dennoch kann man erkennen, dass die Übergänge zu den Serifen hin, bei der Aldus nicht vollkommen rund sind.

Ein Unterscheidungsmerkmal ist, dass sich bei Aldus V, die Außenseiten bei der Spitze leicht nach außen hin biegen.



T I V Der mittlere Teil dessen, ist nicht so stark durchgebogen. Dadurch entsteht der Eindruck als wären sie leicht eckig angelegt.

Bemerkenswert ist auch, dass das dessen T nur geringfügig schmäler angelegt ist. Im Allgemeinen sind die Buchstaben der Aldus weniger breit als die der Palatino. Die beiden Serifen am Ende des Stammes sind kürzer angelegt als bei Letzteren.

Beide äußeren Serifen sind kürzer angelegt, wobei die Rechte davon den stärkeren Unterschied zur Serife des Palatino V aufweist. Die Schenkel verdicken sich jeweils zu ihrer Serife hin.


h a m Der Übergang in die obere Serife ist durch eine Einkerbung geprägt.Die Darauffolgende läuft im Gegensatz zu der der Palatino keilgörmig zu, wobei die untere Außenseite leicht nach innen gebogen ist. Bemerkenswert ist auch, dass die beidenStämme fast die selbe Länge aufweisen. Der restliche Teil ist je-doch wesentlich kleiner angelegt.

Der Bogen des Minuskel a der Aldus ist stärker ausgeprägt als bei der Palatino. Er verjüngt sich stärk nach Rechts hin. Die Punze ist bei der Aldus links oben durch eine Ecke geprägt. Genauso wie an der Außenseite. Der untere Übergang zum Stamm hin ist außen von der Rundung her gesehen erst kurz nach außen und dann nach innen gewölbt. Der obere Ausgang in die Rundform ist viel weiter unten angesetzt. Die innere Seite am unteren Teil des Stammes ist minimal nach außen hin gekrümmt. Der Übergang in die Rechte Serife ist durch eine Einkerbung geprägt.

Die Innenseite des rechte Stammes ist nach innen gewölbt. Die Außenseite der oberne Serife ist nicht ganz so schräg angelegt wie bei dem Minuskelm der Palatino.



h a m Die innere Seite des Überlaufs in die Rundung beginnt bei der Aldus vom Stamm ausgehend eckig. Auffällig ist auch, dass sich das untere 1/4 der inneren Seite des rechten Stammes leicht nach außen hin wölbt. Alle Serifen sind kürzer angelegt als bei der Palatino. Die Rundungen zu diesen hin sind weniger durchgebogen. Die jeweilig oberen und untere Außenseiten sind stärker nach innen gekrümmt.

Das deutlichste Unterscheidungsmerkmal ist die Serife am Anstrich. Bei der Palatino ist sie keilförmig. Im Gegensatz dazu hat sie bei der dem a der Aldus schon fast eine rechteckige Form. Das Linke untere Ende ist Rund das Rechte von einer Schräge geprägt. Es hat den Anschein als wäre dies keine Serife, sondern von der Form her ein von unten angesetzter Anstrich mit der Bandzugfeder.

Die linke obere Serife beim m der Aldus ist keilförmig angelegt, wobei der Über- gang zum Stamm von einer Einkerbung geprägt ist. Die gegenüberliegende Seite ist stärker nach au- ßen gewölbt als bei dem m der Palatino. Die Übergänge in die Schultern weisen ebenfalls Einkerbungen auf.

163


b u r Der Stamm des Minuskel b der Aldus ist wesentlich länger. Auch die Punze ist weiter unten angesetzt wie beim b der Palatino. Der Ausgang ist nicht wie bei Letzterem durch eine Rundung, sondern durch eine Einkerbung geprägt. Der geradlinige Teil vor der Rundform ist bei der Aldus nicht so schräg angesetzt. Im Gegensatz dazu ist die unten angesetzte Schräge bei der Binnenform steiler.

164

Der linke Stamm verjüngt sich beim Aldus u zur Mitte hin. Die beiden oberen Serifen sind genauso angelegt wie die des Minuskel b der Aldus. Der Ausgang ist weiter unten angesetzt. Wobei die Schräge zur Rundung hin länger ist als bei der Palatino. Diese schließt bei der Aldus an der Innenseite zum Stamm eckig an.

Ein Unterscheidungsmerkmal ist, dass sich der obere Übergang zum Fähnchen hin beim Aldus r durch eine kurze Waagrechte gekennzeichnet ist. Im Gegensatz dazu laufen beide Seiten bei der Palatino zu einer Spitze zusammen.



b u r Die Gesamte Rundung ist zwar auch kleiner aber vor allem schmäler angelegt. Der Übergang zur Serife ist bei der Palatino von einer Rundung, bei der Aldus von einer Einkerbung geprägt. Dadurch wird sie keilförmig. Die untere Seite biegt sich dennoch leicht nach innen. Die obere Außenseite der Serife ist bei dem Minuskel b der Aldus stärker nach innen gewölbt, wodurch die Ecke recht oben spitzer zuläuft. Diese ist jedoch genauso wie die anderen Ecken gebrochen.

Der innere Teil des Stammes unterhalb des Ausganges, wölbt sich leicht nach innen hin. Alle Ecken der Aldus Minuskel sind gebrochen.

Die untere Außenseite des Fähnchens ist bei der Aldus schräg angesetzt. Der Übergang in die obere Serife ist durch eine Einkerbung geprägt. Die Darauffolgende läuft im Gegensatz zu der der Palatino keilförmig zu, wobei die untere Außenseite leicht nach innen gebogen ist.


g e f Der linke Seite des Übergang von der oberen Binnenform zum Bogen ist durch eine kurze Horizontale gekennzeichnet. Auch ist die davon außgehend Schräge nicht so steil angesetzt wie beim Palatino Minuskel. Genauso verhält es sich bei der unteren Punze. Nur dieses Mal ist keine Horizontale vorhanden. Im Gegensatz dazu, ist die Schräge beim Palatino g auch auf der Innenseite der unteren Binnenform vorhanden. Beim Minuskel der Aldus trifft dies nicht zu. Dafür ist der innere Übergang zur unteren Punze durch eine Einkerbung geprägt.

Dennoch ist es wie alle Buchstaben der Aldus schmäler.Ein weiteres Merkmal der zuletzt genannten ist, dass der Querbalken leicht nach oben rechts ausgerichtet ist. Dessen innere Übergänge in die Rundform sind nicht wie bei der Palatino eckig sondern rund angelegt.

Die rechte Seite des Querstriches verdickt sich stärk nach außen hin. Wobei ein Großteil davon im Letzten Drittel statt findet. Ein weiterer Unterschied zum Palatino f ist, dass die Außenseite nicht schräg sondern horizontal angelegt ist. Außerdem sind bei dieser beide Ecken gebrochen. Die Stelle, wo die Oberseite des Querstriches auf die rechte Außenseite des Stammes trifft, wurde durch eine Schräge gekennzeichnet. Der linke Teil des Querstriches ist nach unten ausgerichtet. Sowohl die Obere als auch die Untere Außenseite ist beim Aldus f nach innen gewölbt. Hierbei ist die untere Ecke gebrochen. Die Linke untere Serife ist kürzer angelegt.



g e f Die kleine Punze wirkt beim Aldus g etwas gedrungen. Die obere Außenseite des daran angrenzenden Fähnchens ist nach innen gewölbt. Genauso verhält es sich bei der Rechten. Deutlich zu erkennen ist auch, dass im Gegensatz zum Palatino Fähnchen, ist die Rechte untere Ecke beider Aldus Minuskel gebrochen.

Das deutlichste Unterscheidungsmerkmal ist, dass die linke obere Rundung des Auges, bei der Minuskel e der Aldus, durch eine Schräge ersetzt wurde. Genauso wie die zum Abstrich hin. Dieser ist, im Gegensatz zum Minuskel e der Palatino, horizontal angelegt. Auffallig ist auch, dass nicht das ganze Zeichen der Aldus kleiner angelegt ist sondern nur das Auge.

Das Minuskel f der Aldus ist länger angelegt. Dennoch ist der Querstrich weiter unten angesetzt. Der inner Bogen des Fähnchens ist ausgeprägter. Genauso wie außen nach dem Scheitel. Dennoch wurde ein kleiner Teil dieser Rundung zur rechten Außenseite hin, durch eine Schräge ersetzt.

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o n s Das Minuskel o der Aldus unterscheidet sich kaum vom Kleinbuchstaben der Palatino.

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Im Gegensatz zum Minuskel n der Palatino sind beim n der Aldus alle Ecken gebrochen. Die innere Seite des Übergangs in die obere Serife, beginnt bei der Letzteren vom Stamm ausgehend eckig. Dadurch ist diese keilförmig. Deutlich ist auch das dessen obere Außenseite nicht so schräg angesetzt wurde wie bei der Palatino.

Auffällig ist, dass sowohl die Rundung links oben als auch die Gegenüberliegende beim Aldus s abgeschrägt wurden. Die rechte Außenseite der oberen Serife ist nach innen gewölbt den. Die rechte Außenseite der oberen Serife ist bei dieser nach inn en gewölbt. Dadurch entsteht der Eindruck, dass sie nach außen ausgerichtet ist. Genauso verhält es sich bei der anderen Serife.



o n s Wie alle anderen Zeichen der Ersteren ist das o kleiner angelegt.

Auch die gegenüberliegende Seite ist nach innen gekrümmt. Der Ausgang ist bei der Aldus auf der unteren Seite mit einer Einkerbung, auf der oberen Seite durch eine waagrechte Verbindung der beiden Formen gekennzeichnet. Deutlich erkennbar ist auch, dass der innere Übergang zum Bogen hin bei der Aldus durch eine Schräge geprägt ist, die dann in die Rundung übergeht. Alle Serifen sind kürzer angelegt als bei der Palatino. Die Rundungen zu diesen hin, sind weniger durchgebogen. Die jeweilig oberen und untere Außenseiten sind stärker nach innen gekrümmt. Auffällig ist auch, dasssich das untere Viertel der in-neren Seite des rechten Stammes leicht nach außen hin wölbt.

Das untere Ende der Oberen wurde schräg angesetzt. Der innere Übergang zur unteren Serife ist bei der Aldus durch eine Einkerbung geprägt. Dadurch wirkt sie leicht keilförmig. Auch bei dieser wurde die obere Außenseite, nicht wie beim Palatino s waagrecht, sondern schräg angelegt. Die Ecken an den jeweiligen Enden der Serifen sind bei der Aldus Minuskel gebrochen. Dessen mittlerer Teil wurde nicht ganz so schräg wie beim Palatino s angelegt.


t

i v Dennoch ist der Anstrich nicht so schräg angesetzt wie beim Minuskel i der Palatino. Die Rundungen an den Übergängen zu den unteren Serifen sind bei Letzteren stärker durchgebogen.

Die Gegenüberliegende jedoch wölbt sich nach innen, wobei dies im letzten äußeren Drittel am stärksten ausgeprägt ist. Die rechte Außenseite ist nicht wie bei der Palatino schräg, sondern horizontal angelegt. Die Stelle, wo die Oberseite des Querstriches auf die rechte Außenseite des Stammes trifft wurde durch eine Schräge gekennzeichnet. Der linke Teil des Querstriches ist bei der Aldus nach links unten ausgerichtet. Die Schräge zum Abstrich hin ist bei der Palatino steiler angesetzt.

Auffällig ist auch, dass die Rechte, der dort angesetzten Serifen wesentlich kürzer angelegt ist. Die Rundungen zur jeweils Linken hin, sind beim v der Aldus weniger stark gebogen.



t Die linke obere Ecke ist durch eine Rundung gekennzeichnet. Alle anderen Ecken werdem beim Minuskel t der Aldus gebrochen. Dessen Anstrich wölbt sich von links gesehen erst nach außen und geht dann in eine Krümmung nach innen über. Der Teil oberhalb des Querstriches ist bei dem t der Palatino wesentlich länger. Dessen rechte Außenseite ist beim Aldus t gerade angelegt.

i v Der innere Übergang zur oberen Serife des Aldus i ist durch eine Einkerbung geprägt. Dadurch wird sie keilförmig. Sowohl die angrenzende Innenseite als auch die Gegenüberliegende sind nach innen gewölbt.

Ein Unterscheidungsmerkmal ist, dass sich beim v der Aldus , die Außenseiten bei der Spitze leicht nach außen hin biegen. Der rechte Schenkel verdickt sich deutlich zu den Serifen hin.

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Abb. 10

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Die Aldus ist genauso wie die Palatino gut für den Mengentext geeignet. Auch in kleineren Punktgrößen. Eigentlich sollte sie die Buchschrift der zuletzt Genannten werden. Deswegen bestehen auch gewisse Ähnlichkeiten zwischen den Beiden. In ihrer Dickte der Zeichen unterscheiden sie sich jedoch. Dadurch nimmt der jeweilige Text, geschrieben in der Aldus weniger Platz ein. Sie ist auch leichter und schmäler geschnitten, wodurch sie ihm eine gewisse Eleganz verleiht. (Palatino) 1 2

Die Aldus ist genauso wie die Palatino gut für den Mengentext geeignet. Auch in kleineren Punktgrößen. Eigentlich sollte sie die Buchschrift der zuletzt Genannten werden. Deswegen bestehen auch gewisse Ähnlichkeiten zwischen den Beiden. In ihrer Dickte der Zeichen unterscheiden sie sich jedoch. Dadurch nimmt der jeweilige Text, geschrieben in der Aldus weniger Platz ein. Sie ist auch leichter und schmäler geschnitten, wodurch sie ihm eine gewisse Eleganz verleiht. (Aldus) 1 2

1) 2)

http://www.uta.fi/~trjusc/antq-kls.htm

http://www.linotype.com/1731/aldus.html


Die Aldus ist genauso wie die Palatino gut für den Mengentext geeignet. Auch in kleineren Punktgrößen. Eigentlich sollte sie die Buchschrift der zuletzt Genannten werden. Deswegen bestehen auch gewisse Ähnlichkeiten zwischen den Beiden. In ihrer Dickte der Zeichen unterscheiden sie sich jedoch. Dadurch nimmt der jeweilige Text, geschrieben in der Aldus weniger Platz ein. Sie ist auch leichter und schmäler geschnitten, wodurch sie ihm eine gewisse Eleganz verleiht. (Palatino) 1 2

Die Aldus ist genauso wie die Palatino gut für den Mengentext geeignet. Auch in kleineren Punktgrößen. Eigentlich sollte sie die Buchschrift der zuletzt Genannten werden. Deswegen bestehen auch gewisse Ähnlichkeiten zwischen den Beiden. In ihrer Dickte der Zeichen unterscheiden sie sich jedoch. Dadurch nimmt der jeweilige Text, geschrieben in der Aldus weniger Platz ein. Sie ist auch leichter und schmäler geschnitten, wodurch sie ihm eine gewisse Eleganz verleiht. (Aldus) 1 2



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ANWE N DU NGE N


Abb. 11


Abb. 12


Abb. 13


Abb. 14


Abb. 15


A bbildungsverzeichnis Abb. 1 ; S. 7 :

Hermann Zapf & his Design Philosophy, 1987 by Hermann Zapf and the Society of Typographic Arts Chicago S. 185

Abb. 2 ; S.10 :

Hermann Zapf & his Design Philosophy, 1987 by Hermann Zapf and the Society of Typographic Arts Chicago, S.174

Abb. 3 ; S.11 :

Hermann Zapf & his Design Philosophy, 1987 by Hermann Zapf and the Society of Typographic Arts Chicago / im Fontispitz

Abb. 4 ; S.15 :

Hermann Zapf & his Design Philosophy, 1987 by Hermann Zapf and the Society of Typographic Arts Chicago

Abb. 5 ; S.21 :

Manuale typographicum / Hermann Zapf / Frankfurt am Main, 1954

Abb. 6 ; S. 23 :

Hermann Zapf & his Design Philosophy, 1987 by Hermann Zapf and the Society of Typographic Arts Chicago. S.186

Abb. 7 ; S.82 :

Hermann Zapf & his Design Philosophy, 1987 by Hermann Zapf and the Society of Typographic Arts Chicago. S.149

Abb. 8 ; S.116-117 :

Hermann Zapf & his Design Philosophy, 1987 by Hermann Zapf and the Society of Typographic Arts Chicago. S.170

Abb. 9 ; S.137 :

http://www.google.com/imgres?q=Aldus+Pius +manutius&hl=de&client=safari&sa=X &rls=en&biw=1138&bih=705&tbm=isch& prmd=imvnso&tbnid=wW2_ CdIezOVhnM:&imgrefurl=http://library.rit. edu/cary/cc_db/15th_century/15.html&docid= W24wnCZoYRgtgM&imgurl=http://library. rit.edu/cary/cc_db/15th_century/15.jpeg&w=6 40&h=954&ei=Ds7BT8O8J873sgbh_-Hn Cg&zoom=1&iact=hc&vpx=360&vpy=128&d ur=813&hovh=274&hovw=184&tx=120&ty= 107&sig=118320262553581089313&page=1 &tbnh=171&tbnw=115&start=0&ndsp=20&v ed=1t:429,r:2,s:0,i:74

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Abb. 10 ; S.176 :

Manuale typographicum by Hermann Zapf /Frankfurt am Main, 1954

Abb. 11 ; S.187 :

Manuale typographicum by Hermann Zapf / Frankfurt am Main, 1954

Abb. 12 ; S.188 :

Manuale typographicum by Hermann Zapf / Frankfurt am Main, 1954

Abb. 13 ; S.189 :

Manuale typographicum by Hermann Zapf / Frankfurt am Main, 1954

Abb. 14 ; S.190 :

Manuale typographicum by Hermann Zapf /Frankfurt am Main, 1954

Abb. 15 ; S.191 :

Manuale typographicum by Hermann Zapf / Frankfurt am Main, 1954

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B ibliografie Schriftart, Books LLC速 Wiki Series, Memphis, USA, 2011 Gutenberg-Jahrbuch Festschrift 2000 Gutenberggesellschaft Mainz Hermann Zapf & his Design Philosophy Hermann Zapf and the Society of Typographic Arts Chicago, 1987 Manuale typographicum Hermann Zapf , Frankfurt am Main, 1954

Schriften erkennen Verlag: Hermann Schmidt Mainz 1981 (12. Auflage 2010) Wegweiser Schrift Verlaf Hermann Schmidt Mainz, S. 20-21

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I nternetnachweise http://www.kettererkunst.de/bio/hermann-zapf-1918.shtml http://www.faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/bilderund-zeiten/schriftgestalter-hermann-zapf-der-romeo-desalphabets-1729606.html http://www.linotype.com/645/hermannzapf.html http://www.myfonts.com/fonts/urw/grotesk/ http://www.klingspor-museum.de/KlingsporKuenstler/ Schriftdesigner/Zapf/H%20Zapf.pdf http://www.wikiartis.com/hermann-zapf/zitate/ http://de.wikipedia.org/wiki/Aldus_Manutius http://www.linotype.com http://www.ascenderfonts.com/font/urw-latino-family.aspx http://www.typografie.info/2/wiki.php?title=Palatino http://www.linotype.com/1731/aldus.html http://www.uta.fi/~trjusc/antq-kls.htm

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