Kampfkunst Budo International 294 – August 2015

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“Der klarste Beweis der Weisheit ist eine stete Fröhlichkeit” Michel de MONTAIGNE. ür die Schüler, die mit dem Kampfkunsttraining beginnen, ist es nicht immer leicht, die Spreu vom Weizen zu trennen. Staub und Stroh gibt es zu Hauf und es zu trennen, ist nicht nur anstrengend, sondern eine beinahe unmögliche Aufgabe, wenn man nicht ein paar Grundkoordinaten hat, um jemanden oder gar eine Angelegenheit zu beurteilen, die man häufig gar nicht kennt. Das Thema ist nicht unbedeutend in einer Welt voller Fälscher, Pfuscher, Trottel, und Lügner, die bereit sind, die Einfalt und Unwissenheit der Leute auszunutzen. Es sind nicht wenige, die den Betrug der anderen auf den eigenen Selbstbetrug gründen, doch haben sie nicht weniger Schuld. Und sie sind überzeugt davon, die Reinkarnation der Krone der Schöpfung zu sein. Woher weiß man also, ob jemand ein wahrer Meister ist oder nicht? Einige Indizien, um den wahren Level und die Meisterhaftigkeit eines Menschen zu bewerten, sind für jeden leicht zu entdecken, andere nicht so sehr. Erstere zeichnen sich dadurch aus, dass sie negativ handeln, das heißt, die Art von Dingen, die ein wahrer Meister nie machen oder sagen würde und die ich in diesem Text aufzählen werde. Man muss keinerlei Spezialwissen haben, um jeden von der Liste zu streichen, der so handelt. Die zweiten hingegen erforder n wichtige Erfahrungswerte im technischen, philosophischen und kämpferischen Bereich und sind für einen Schüler wahrscheinlich wenig nützlich, wenn er einen wahren Meister erkennen und auswählen will. Es gibt jedoch eine Reihe von Werten und Eigenschaften, die allen gemein sind, die dieser Bezeichnung würdig sind und die ich bei den Experten, die ich in all diesen Jahren als Herausgeber dieser Zeitschrift kennen gelernt habe, ausführlich bestätigen konnte. Ich wünsche mir, dass meine Erfahrung denen hilft, die ehrlich wissen möchten, mit wem sie sich einlassen bei einem Thema, das zweifelsohne viel Zeit und Energie im Leben einnimmt und von dem man viel bekommt, wenn man die richtige Persönlichkeit aufsucht. Natürlich ist Bescheidenheit eine dieser Eigenschaften, die jeder große Meister besitzt. Aber Vorsicht! Das heißt nicht, dass sie kein Ego haben. Um Meister irgendeiner Sache zu werden, muss man ein Ego haben, und zwar ein Enormes!! Beharrlichkeit und Engagement, die Perfektionisten verstecken mit ihrem großen Motor nicht nur ihre Schwächen, sondern auch das Gegenteil, ihre Erfolge und ihr Streben, das sie zum Aufstieg antreibt, um am Ende dort anzukommen, wo die anderen ihn nicht erreichen. Aber im Laufe ihrer Entwicklung und ihrer Praxis haben sie sich so aufpoliert, dass das Ego nicht mehr präsent ist, niemanden stört, weder sie selbst, noch die anderen. Bescheidenheit, die Bedingung, ohne die jeder Meister zwei Dinge beweist: Erstens, dass er genug weiß, um zu wissen, dass er sehr wenig weiß, und so viel er auch wissen wird, es ist nichts im Vergleich zum Volumen seines Nichtwissens. Zweitens, dass er nichts nach außen beweisen muss, niemanden von irgendwas überzeugen muss, weil er die innere Heiterkeit und Stärke besitzt, die die anfängliche Unsicherheit beendet, die den normalen Menschen verschlingt. Das heißt auch, dass jemand, der sich selbst mit Lob begießt, kein echter Meister ist. Welche Fähigkeiten er in seinem Training auch immer erlernt hat, sie werden nie den Vorzug ersetzen, der hinter der Bescheidenheit liegt. Wenn einer sich selbst lobt, degradiert und disqualifiziert er sich selbst vor aller

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Augen, selbst vor den Dümmsten, die leider nicht wenige sind. Selbst der große Julius Caesar höchst selbst, der ohne jeden Zweifel Träger eines phänomenalen Egos war, das von außergewöhnlichen Erfolgen gestützt wurde, hatte das Schamgefühl, von sich selbst in dritter Person zu reden... na ja, vielleicht habe ich mich hinreißen lassen, aber wenn er es nicht aus Schamgefühl tat, dann zumindest aus Intelligenz. Andererseits reden die großen Meister von niemandem schlecht. Nein. Sie sind weder heilig, noch autistisch, wenn man sie um ihre Meinung über etwas oder jemanden bittet, werden sie diese sagen und dabei ohne Zweifel ehrlich sein. Aber sie äußern ihre Meinung über andere Menschen nicht aus eigenem Antrieb. So handeln sie nicht, weil sie sich eine solche Art selbst auferlegt haben, sondern weil sie nicht ständig jeden beurteilen und schon gar nicht schlecht machen müssen, um dadurch natürlich besser da zu stehen. Die Großmeister pflegen an den anderen das Positive zu sehen, denn sie begreifen den einzigartigen und unwiederholbaren Wert eines jeden Wesens und häufig betrachten sie ihn ganz natürlich. Auf diese Art handeln sie natürlicherweise konstruktiv, tragen liebevolle und spontane Pinselstriche im Bild, das jeder von uns in unserer Existenz malt. Ihre Vorschläge öffnen unübliche Türen im Leben der anderen, weil sie das Ganze schätzen und weil sie ganz natürlich in einem ständigen Zustand der Kreativität jenseits von formaler Art leben. Wenn man an die Wurzel einer jeden Sache gelangt, versteht man notwendig den gemeinsamen Ursprung aller Lebewesen. Vielleicht erkennt ein großer Meister deshalb die Tugend der Verschiedenheit und begreift, dass jedes Ding seinen Platz im Weingarten Gottes hat, und nimmt Abstand von der Exklusivität des Fanatikers, der unfähig ist, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Aber der weite Ärmel eines Großmeisters ist die Breite der Sichtweisen und in gewisser Weise der Mangel an Strenge. Ganz im Gegenteil dazu bringt die Meisterschaft Klarheit und praktische Gewissheit, keine Angst und totale Wirtschaftlichkeit. Durch diese Kombination kann er fließend sein und das Fließende macht nicht besessen, hemmt nicht durch formale oder persönliche Engherzigkeit. Ein Meister ist selbstsicher und braucht daher niemanden, der ihm applaudiert oder ihn verehrt, weshalb er niemals über sich steigt, noch sich höher stellt, als die anderen. Er weiß, dass es mehr gibt, was wir gemein haben, als was uns unterscheidet, weil er eine breite und gütige Vision hat. Die Autorität, die vom Meister ausgeht, ist natürlich und einfach, niemals künstlich oder hochtrabend. Nicht die Kleidung oder die Tonsur macht den Mönch aus, sondern sein Leben. Deshalb lehrt ein Großmeister durch sein Beispiel, denn er weiß sicher, dass es das einzige ist, das eine authentische Spur bei den anderen hinterlässt, das einzig nicht invasive und wahrhaft respektvolle vor der Welt. Nicht jeder, der sich mit seinen Eroberungen oder Erfolgen brüstet, kann als Großmeister gelten. Um zur Meisterschaft zu gelangen, muss man den formalen Level der Techniken übertreffen und danach auf sie verzichten können. Es gibt Level auf diesem Weg, und keine Geschichte beschreibt diese Stufen besser, als das der Jagdkatzen und der unbesiegbaren Maus im Buch „Kriegskunst“ von Sánchez Bárrio, Eurem Diener. Shoken, Experte der Schwertkunst, wurde von einer großen Maus gestört, die ihn nicht schlafen ließ. Er lud die besten Katzen der Umgebung ein und sein Haus verwandelte sich in eine Kampfarena. Das Ergebnis war stets das gleiche: am Ende flohen die Katzen miauend, entsetzt von den Attacken der Maus.


Shoken entschloss sich, die Maus selbst zu töten. Er griff sie mit seinem Säbel an, aber die Maus wich allen Schlägen aus. Er verstärkte seine Attacken, aber die Maus war unberührbar. In Schweiß gebadet gab er schließlich auf. Eines Tages hörte er eine hungrige Katze reden, die den Ruf hatte, der beste Mäusejäger der Provinz zu sein. Als Shoken sie sah, verlor er alle Hoffnungen; sie war schwarz, alt und in einem traurigen Zustand. Da er aber nichts zu verlieren hatte, trug er sie in seine Wohnung. Die Katze trat langsam ein, als sei nichts geschehen und legte sich hin. Die Maus näherte sich vertrauensvoll und als sie die Katze sah, begann sie zu zögern; sie kam noch ein Stück näher, leicht erschrocken. Die Katze packte sie und brachte sie aus der Wohnung. In derselben Nacht versammelten sich die Katzen, die am Kampf gegen die Maus teilgenommen hatten, in Shokens Haus und luden die greise Katze ein, um der Tagung über Kampfkünste vorzusitzen. Eine der Katzen sagte: “Ich bin die Stärkste, ich habe viele Techniken, um Mäuse zu fangen; meine Klauen und Sprünge sind mächtig und ich kenne viele Tricks, aber diese Maus war anders”. Die schwarze Katze erklärte: “Kraft und Technik reichen nicht, um zu gewinnen, und sie sind auch nicht Ziel der Kunst”. Dann sprach eine getigerte Katze: “Ich trainiere ständig mein Ki und meine Atmung. Ich ernähre mich von Gemüse und Reissuppe; deshalb bin ich sehr aktiv. Aber ich konnte diese Maus nicht besiegen. Warum nicht?”. Die alte Katze antwortete: „Deine Aktivität und Dein Ki sind stark, aber Du bist schwächer, als diese Maus. Wenn Du an Deinem Ki klebst, wird es zu einer leeren Kraft. Wenn Dein Ki zu schnell und zu kurz ist, bist Du nur leidenschaftlich; auch wenn Du viel Ki hast, bist Du schwach, weil Du zu sehr auf Dich vertraust”. Dann sprach eine graue Katze. Sie war nicht stark, sondern intelligent. Sie hatte die Techniken überwunden, aber noch immer Ziele und nützlichen Geist und auch sie musste fliehen. Die schwarze Katze sagte: „Du bist sehr intelligent und stark, aber Du konntest nicht siegen, weil Du ein Ziel hattest. Und die Intuition der Maus war stärker. Du hast es nicht geschafft, Deine Kraft, Technik und Dein aktives Bewusstsein zu vereinen“. Ich habe in einem einzigen Augenblick diese drei Fähigkeiten unbewusst, natürlich und automatisch benutzt. Dadurch konnte ich die Maus töten. Aber, fuhr sie fort, im Nachbardorf kenne ich eine Katze, die noch stärker ist, als ich. Sie ist sehr alt und ihr Haar grau. Sie scheint nicht sehr stark. Sie schläft den ganzen Tag. Sie isst kein Fleisch, nicht mal Fisch; nur Reissuppe … und manchmal ein bisschen Sake. Sie hat nie eine Maus gefangen, weil alle Angst vor ihr haben und vor ihrer Anwesenheit fliehen. Eines Tages betrat sie ein Haus voller Mäuse. Alle flohen schnell und wechselten das Haus. Diese Katze konnte sie sogar schlafend jagen. Diese graue Katze ist wirklich sehr mysteriös. Ein wahrer Meister ist natürlich und in seiner Komplexität einfach, aber vor allem ist er immer ein glücklicher Typ. Und um es den Katzen nach zu machen, wie Gato Perez in seinem Lied sang: “Wer nicht glücklich ist, ist nicht weise... sondern gar nichts”.

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Alfredo Tucci ist der Geschäftsführer von BUDO INTERNATIONAL PUBLISHING CO. Email: budo@budointernational.com

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Wing Tsun


Wing Tsun Universe (WTU) IN DIESER COLUMNE GEBEN WIR EINE KLEINE ZUSAMMENFASSUNG DER STRUKTUR DER WTU UND AUSZÜGE AUS 4 ARTIKELN DER WTU.


Wing Tsun Universe


Gründer/Founder:

Si-Fu Alfred-Johannes Neudorfer (GM der WTU) Si-Fu Rosa Ferrante Bannera (Si-Mo und Meisterin der WTU)

gegründet:

Wing Tsun Universe 16.09.2011 Wing Tsun University 16.04.2012

Das Movement WTU: 0 Äusserer Kreis:

WTU Black Book, WTU Homepages, Soziale Netzwerke

1. Kreis - Exoteric Circle A) WTU Wing Tsun:

WTU Flügellogo, Guild Logo, Young Bloods Logo WTU Fight WTU Guild WTU Health WTU Drill WTU Young Bloods WTU Forces WTU Veteranen Liga WTU vitahochdrei WTU SSS

B) WTU UNI:

Denkzentrumskurse der WTU: DZK Basic DZK LotG (Leader of the Group) DZK Stage I DZK Stage II DZK Stage III DZK Stage IV

C) WTU AMA:

Arts and Martial Arts (AMA) Hainfeste Reisen Kunst

2. Kreis - Mesoteric Circle: WTU Fiz lez Lou:

3. Kreis - Esoteric Circle: FLL-Secret Circle: 7 SC Tutorials

Fiz lez Lou Logo Schule des Augenblicks (SdA) Wissenschaft der Bewusstheit (WdB) Weg mit Herz (WmH) WTU Esbate Tutorials WTU BM Meetings Secret Circle Logo


Werkzeuge, Qualitäten, Prinzipien, Wechselwirkungen in der WTU: Werkzeuge: 13 Solo Movements Siu Nim Tao - 9 Weg Chum Kiu - 4 Wellen Wooden Dummy - Doppelwellen BiuTze - Twister Long Pole - Punktarbeit Bard Cham Dao Blade - Waffenwege 2 Axes & 2 Hammers Staff and Spear Sword 4 Wege der Waffen 21 Serien Partner Movements Snake of Fire Wings of the Eagle Qualitäten: 1. Aufmerksamkeit 2. Elastizität 3. Balance 4. Sensitivität 5. Gewandtheit 6. Timing 7. Absicht I. Einsicht/Stilles Wissen II. Denken/Scharfsinnigkeit Prinzipien: 1. Erlaube Kontakt 2. Begleite Bewegung 3. Vermeide Distanz Wechselwirkungen: 1. Gravitations-Wechselwirkung 2. Schwache Wechselwirkung 3. Starke Wechselwirkung 4. Wechselwirkung Kampfkonzepte: 1. Kampfkonzept: Welle/Doppelwelle 2. Kampfkonzept: Twister/Doppeltwister

3 Zentren:

Mensch: WTU: 1) Bewegungszentrum WTU Wing Tsun 2) Denkzentrum WTU UNI 3) Gefühlszentrum 5 WTU AMA

Einige Mottos des Wing Tsun Universe (WTU): 1) We move people! 2) Back to the roots! 3) Notwendigkeit schafft Organe! 4) Richtige Menschen, richtige Zeit, richtiger Ort!

Artikel 1 Kraft und Stärke „Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare.“ Christian Morgenstern Wenn man mit Begriffen, Wörtern arbeitet ist es zuerst immer wichtig, zu definieren, mit welchen Inhalten man die Wörter verwendet. Menschen haben aufgrund ihrer Erfahrung, ihrer Erziehung, ihres kulturellen Umfeldes usw. ganz verschiedene Inhalte in die gleichen Wörter eingefüllt. Aus diesem Grund hört jemand etwas ganz anderes als ein anderer sagt. So ist es immer auch wichtig, sich einen Überblick über den Zusammenhang zu machen, in dem Wörter von Schulen, Organisationen, Men-schen (Koordinatensystem) verwendet werden und nicht gleich aufgrund der eigenen Konditionierung zu schlussfolgern. Oft haben Wörter alte Stämme, die auf einen bestimmten

Inhalt und Zusammen-hang hindeuten, werden oft aber bereits für ganz andere Bedeutungen verwendet, missbraucht. Das Gleiche gilt für Sätze und ihre Bedeutungsebenen. In diesem Artikel will ich mich mit den Begriffen von Kraft und Stärke (IN DER WTU) beschäftigen.

Was ist nun Kraft? Was ist Stärke? Ganz allgemein kann man sagen,


Wing Tsun Universe


dass Kraft physisch gesehen mit Muskelarbeit zu tun hat. Kraft kann effektiv eingesetzt werden. Man muss mit ihr aber geplant umgehen, das heißt, sie muss aktiviert werden. Daraus kann man wiederum ableiten, dass Kraft kein Dauerzustand ist, und dass sie ermü-det. Bildlich gesprochen kann man sagen Kraft dehnt den Köper in den Raum hinein aus. Weiter kann man folgern, dass Kraft eine Art von Training braucht, um erhalten zu werden. Kraft kann sowohl auf-bauend, aber auch in großen Umfang destruktiv eingesetzt werden. Kraft kann durch körperliche Übung, „Hebel“, usw. „angesammelt“ bzw. verstärkt werden. Kraft kann ohne Ganzheit wirksam ge-macht werden. Kraft hat zwei große Feinde: „Untätigkeit“ und das „Alter“! Nun zur Stärke. Rein körperlich gesehen ist Stärke mit dem Bindegewebe verbunden. Stärke muss nicht aktiviert werden, sie liegt sozusagen auf der Lauer im Hintergrund. Stärke ermüdet daher nicht, sie ist effektives Sein. Sie ist daher ein Dauerzustand. Stärke hat mit Ganzheit zu tun. Bildlich gesprochen dehnt sie den Raum in den Körper hinein aus. Stärke kann durch die richtige Reibung in höhere Qualitäten verändert werden. Sie braucht jedoch kein Training um erhalten zu bleiben. Stärke braucht keine Planung, sie wartet auf die richtigen Umstände um wirksam zu werden. Die Entfaltung von Stärke kann aber durch


schwächende/hemmende Umfelder verhindert, unterbunden wer-den. Philosophisch gesehen ist Kraft beeinflussbar, steuerbar, sie neigt zum konditionierten fremdbestimmten Verhalten. Sie tentiert zu einem schneller, höher, weiter … und dann zur Degeneration. Stärke dagegen ist verbunden mit Wachheit, Eigenständigkeit, Spontanität. Sie ist ein Zeichen von Qualität und Wirksamkeit unter den richtigen Umständen und Natürlichkeit. Und doch stehen Kraft und Stärke untereinander in Wechselwirkung. Sie bedingen einander und er-gänzen einander, doch meist geht ein Zuviel an Kraft auf Rechnung der Stärke, die fehlt. Und das wichtigste für uns Menschen: Effektives Tun sollte nur im Rahmen von effektivem Sein statt-finden. Die sonst erzeugten Resultate sind kurzfristig und die Folgen sind meist schwerwiegend. Und: Stärke hat nichts mit dem Alter zu tun! „Mensch werden heißt sichtbar werden.“ David White


Wing Tsun Universe Artikel 2 Die „Tradition“ und die „TRADITION“ Wenn man heute von „Tradition“ spricht, hat man es je auf welches Gebiet man es bezieht - mit den unterschiedlichsten Reaktionen zu tun. 1. Tradition kann leicht als altmodisch, zurückgeblieben, alten und nicht mehr zeitgemäßen Werten und Ansichten gelten. Meist handelt es sich hier um bruchstückhafte, aus Zusam-menhängen und Umständen gerissene Fragmente, die einen großen Reiz auf einige Men-schen ausübten und ausüben und daher weiter gepflegt werden.

2. Tradition kann für Menschen aber auch die Bedeutung haben: es genauso machen wie es schon immer gemacht wurde (und damit meinen sie in der Regel, so wie sie es kennen / ge-lernt haben). Das wird dann als Überlieferungskette betrachtet und daraus versuchen Men-schen dann ihre Legitimation und Institutionen ihre Daseinsberechtigung abzuleiten. 3. „TRADITION“ (und ich schreibe es hier bewusst groß, um es von den beiden anderen Punk-ten zu unterscheiden), bezieht sich auf eine vollständige Weitergabe, nicht in einer bestimm-ten Form, sondern in der Essenz - dem Inhalt. Doch dazu später im Text mehr.


Spricht nun jemand in Bezug auf Wing Tsun von Tradition oder traditionellem Wing Tsun (in all seinen Schreibweisen) - was meint er nun damit? Was ist Wing Tsun? Es sind Prinzipien, mit denen ein menschliches Lebewesen je nach Ausformung der dazu notwendigen Fähigkeiten Wirkung erzeugen kann. Was kann nun am Wing Tsun traditionell sein? Sicher

nicht Übungen, die verschiedene Menschen zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten aufgrund ihres sehr unterschiedlichen Verständnislevel entwickelt haben. Traditionell am Wing Tsun sind die Prinzipien. Es ist nicht die Frage, ob es so ausschaut wie das „Lernwerkzeug“, das er kennt, mit dem er bestimm-te


Fähigkeiten entwickeln, weiterentwickeln und harmonisieren kann oder könnte, um die Prinzipien lebendig werden zu lassen. Es ist auch nicht die Frage ob jemand „traditionelle“ Werkzeuge (Lang-stock, Doppelmesser) oder etwas anderes (Schwert, Glaive, Steitaxt, Kampfmesser, etc.) führt. Sehe ich eine Übung, müsste ich wissen oder erkennen, an welchen Fähigkeiten diese Menschen arbeiten. So können die gleichen Werkzeuge sehr unterschiedlich ausschauen. Es ist die Frage, ob es die Prinzi-pien sind, nach denen er sich bewegt. Ob er die Fähigkeiten hat ist entscheidend und nicht, ob er die Programme einer bestimmten Ausformung der Kunst kennt.

Spreche ich nun im Zusammenhang der WTU von „TRADITION“, so meine ich etwas ganz bestimmtes. Denn betrachte ich im Wing Tsun nur den Bewegungs/Instinktaspekt, berücksichtige ich nur ein Ar-beitsfeld des menschlichen Seins. Die anderen Felder sind für die WTU das „Denken“ und die „Gefühle“. Alle drei Bereiche gehören har-monisch entwickelt. Die alleinige Entwicklung eines „Zentrums“ mag vielleicht zu Erfolg in Bezug auf Materie und Macht führen, doch insgesamt ist der Mensch oder die Gesellschaft, die das macht, aus der Balance, aus dem Gleichgewicht.


Wing Tsun Universe Wenn man sich einige Zeit mit der „TRADITION“ beschäftigt, hört man viel von Konditionierung. Es ist nie eine Frage der Nationalität, der genetischen Ausstattung, sondern das große Problem, das eigent-liche Hindernis heißt: „Konditionierung“! Man muss nun einige Bezugspunkte entwickeln. In unserer Wahrnehmung unterscheiden wir 3 Grün-de, Phasen, um sich einer Situation zu nähern: 1. Vergnügen: Hier lernen Menschen nur wenig, auch wenn sie eine andere Vorstellung von ih-rem Tun haben, denn sie stecken voller Emotionen, die dann sozusagen zu etwas werden, das sie konsumieren. In dieser Phase amüsieren sich die Menschen lediglich, auch wenn sie – je

nachdem wie sie sich verhalten – „gute“ Menschen zu sein glauben. Dies beruht auf Gier. 2. Beschäftigung: Hier versuchen Menschen, Materialien vorzeitig zu nutzen (bevor sie genü-gend darauf vorbereitet sind es aufzunehmen). Hier geht es darum, wie viel zu nutzen ver-sucht wird. Dies beruht auf Ungeduld und Selbstsucht. 3. Entfaltung: Hier steht eine Person in einem Ausmaß mit sich selber im Einklang, die es ihm ermöglicht, dass das Wissen tatsächlich wirken kann und durch das Individuum aktiv wird. Die Aufgaben und Fähigkeiten eines Lehrers sind nun folgende:


Wing Tsun Universe 1. Über die notwendige Erfahrung zu verfügen, um die Bestimmung zu erkennen – die Koordi-naten für das Ziel. 2. Die Qualitäten zu haben, jede Person individuell einschätzen zu können. 3. Über die Fähigkeit zu verfügen, den Fortschritt des Lernenden zu überwachen und ihm die notwendige Anleitung und die notwendigen Impulse zur rechten Zeit in der richtigen Dosie-rung zu geben. Unter „TRADTION“ verstehen wir also jene Qualität, die notwendig ist, zeit- und ortlose menschliche „Fähigkeiten“ unter den Umständen und Hindernissen an einem bestimmten Ort und einer bestimmten Zeit zu ermöglichen. Es geht um die Fähigkeit mit diesem Wissen um den Inhalt einer Sache, die für den Ort und die Umstände notwendigen Werkzeuge zu formen oder anzupassen, damit sie die ange-strebten Ergebnisse / Fähigkeiten ermöglichen und diese Fähigkeiten dann in Situationen durch das Leben der Prinzipien mit Sein zu füllen.

Artikel 3 „People who inspire us“: G. I. Gurdjieff und Wing Tsun Unter den Menschen, die uns inspirieren findet man G. I. Gurdjieff. Manche werden sich fragen, was dieser „Weisheitslehrer“ mit Wing Tsun zu tun hat. Darauf zuerst eine grundsätzliche Antwort: Die Menschen, die auf unserer Homepage unter „People who inspire us“




Wing Tsun Universe aufgeführt sind, haben natürlich nicht alle mit Kampfkunst oder Wing Tsun im Besonderen zu tun. Es sind Menschen, die uns durch das, was sie lehrten und durch die Art, wie sie es repräsentierten, wichtige Impulse für unser Leben gaben. Man kann sagen, das Folgendes allen gemeinsam ist: Jeder von ihnen ging seinen Weg, egal was man über ihn sagte und egal welche Schwierigkeiten für ihn daraus entstanden sind. Jeder suchte seine eigene Auslegung der dahinter liegenden Wahrheit. Keiner war ein Nachahmer. Und einige waren oder sind sehr umstritten, weil andere Menschen Kommentare abgeben, ohne je ein Wort von ihnen gelesen haben oder ohne ihr Werk überhaupt zu kennen. Das nennt man Respektlosigkeit. Diese Menschen plapper n nur Gehörtes nach. Gleichzeitig sollte man berücksichtigen, dass wirkliche Lehrer oft ein Bild von sich geben, das stark konditionierte Menschen abschreckt und so eine Vorauswahl von geeigneten „Schülern“ stattfindet. Menschen die Form und Inhalt nicht unterscheiden können, sind für diese Wege nicht geeignet. G. I. Gurdjieff hat aber sehr wohl etwas mit Wing Tsun zu tun. Als er im frühen 20. Jahrhundert aus seiner kaukasischen Heimat zuerst nach Moskau, die Türkei, nach Deutschland und schließlich nach Frankreich (Fontainebleau in der Nähe von Paris, wo er auch begraben liegt) kam und sein „Institut zur harmonischen Entwicklung des Menschen“ gründete, hatte er das im Gepäck, was wir heute als Wing Tsun bezeichnen. In Russland wurde es auch weiter geübt. In Frankreich wurde es nur präsentiert. Die Zeit war noch nicht reif und er begann stattdessen die „Gurdjieff-Movements“ zu unterrichten.

Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich mich fragte: „Was sind die Beharrungskräfte im Men-schen, die sich gegen jede Veränderung des Bewusstseins und der Lebensumstände sträuben?“ In dieser Zeit kam ich auf das Buch „Auf der Suche nach dem Wunderbaren“ von P. D. Ouspensky. Es ist kein einfaches Buch. Das „Wunderbare“ wird überraschender Weise sehr sachlich beschrieben, doch gerade dieser nüchterne Stil übte eine seltsame Faszination auf mich aus. Ouspensky beschreibt in dem Buch die Lehre eines kaukasischen Griechen, der durch eine Zeitungsnotiz über ein Ballettszenario mit dem Titel „Der Kampf der Magier“ in Moskau auf sich aufmerksam gemacht hatte. Man schrieb das Jahr 1915, der 1. Weltkrieg hatte gerade angefangen. Ouspensky, ein Journalist und Mathematiker, der bereits Indien bereist hatte und dort nach dem „Wunderbaren“ ge-sucht aber nicht gefunden hatte, war skeptisch. Auf Drängen von Freunden besuchte er diesen „Mei-ster“. Die erste Begegnung änderte vollständig seine Meinung. Der Name des Meisters war: „Gurd-jieff!“ „Auf der Suche nach dem Wunderbaren“ war für mich ein erster Türöffner für einen ernsthaften Weg der „Arbeit an sich selbst“. Mir war nun klar, dass ich einen Schlüssel zu einer Tür zu mir unbekannten Welten gefunden hatte. Völlig neue Ideenwelten taten sich auf. Die sachliche Sprache des Buches tat sein Übriges, da mir verschwommene Gedanken über die Welt widerstrebten und erst recht fromme Aussagen über Gott und die Welt. Ouspenskys Buch ist kein Übungsbuch, dennoch gibt es konkrete Hinweise, wie die Methode der „Selbstbeobachtung“. Bei der Selbstbeobachtung geht es darum, sich seiner drei „Hauptzentren“ (Bewegungszentrum, Ge-fühlszentrum und Denkzentrum) bewusst zu werden, mit dem Ziel, diese drei Zentren miteinander zu

synchronisieren. Diese Idee war mir völlig neu und kein mir bekannter Philosoph, Psychologe und kei-ne Geheimgesellschaft sprachen davon. Gurdjieff bezeichnete den Menschen als „dreihirniges Wesen“ doch nur als Möglichkeit - denn norma-lerweise sind diese Gehirne weder entwickelt noch ausreichend miteinander verknüpft. Nun übte ich mich in Selbstbeobachtung der drei Gehirne und versuchte natürlich sie miteinander in Einklang zu bringen. Nach einer Weile hatte ich tatsächlich das „Gefühl“, dass ich mir meiner drei Zen-tren, wie sie Ouspensky beschrieb, bewusster wurde. Ich dachte sogar, dass sie durch meine Übungs-versuche besser miteinander verbunden wären, genauso wie es in der Theorie als grundlegende Notwendigkeit für ein echtes Aufwachen oder Bewusstwerden beschrieben wurde. Tatsächlich war dieses „Bewusstwerden“ nur gedanklicher Art. Ich vertiefte nur die Vorstellung, dass sich die Zentren nun synchronisieren und ich bewusster sei, doch ich war weiterhin ausschließlich in einem Zentrum bewusst: im Denkzentrum - und auch nur dann, wenn ich die Anstrengung unter-nahm, „bewusst zu sein“. Also beschäftigte ich mich weiter mit Gurdjieff und seinen Wurzeln.

Artikel 4 Programme und Qualitäten - Über menschliche Bewegung und die Programme, die sie nicht verbessern Durch die Kampfkunstszene und hier im speziellen durch die Wing Tsun/ Wing Chun Szene geistert immer wieder ein Wort: „Programm“ oder „höheres Programm“.


Wing Tsun Universe Dem wohnt die Idee inne, dass ein „höheres“ Programm einem „niedrigeren“ Programm überlegen ist. Dies führt dann zum „Ankauf“ eines „höheren Programmes“. Es ergibt den Schein, als gehe es um Ge-heimnisse, oder geheime Techniken, mit denen man anderen dann überlegen ist. So als würde ein hochwertigeres Musikinstrument die Fähigkeiten des Anfängers verbessern. Man hackt dann mit Kraft und Geschwindigkeit und höheren Programmen die niederen zurecht. Das Fatale daran ist, das dieses Denken die Aufmerksamkeit vom Wesentlichen wegleitet, aber leider der allgemeinen Erwartungshaltung entgegenkommt. Der Qualität der eigenen Handlung. Diese zeigt sich nicht in komplizierten Konstruktionen, sondern in einfachen, natürlichen Handlungen. Eigentlich sollte Wing Tsun eine ganz natürliche Sache sein: Die menschliche Anatomie unter den Be-dingungen im Gravitationsfeld der Erde ökonomisch und effektiv einzusetzen, das heißt sich der Wechselwirkungen bewusst zu sein. Jede Art von Bewegungskunst muss daher mit der richtigen Basis, der richtigen „kleinen Idee“ begin-nen. Selbstverteidigung oder jede andere spezielle Fertigkeit ist davon nur ein Abfallprodukt. Das Ganze hat nichts mit irgendwelchen Geheimnissen, Techniken, nicht einmal mit Programmen zu tun. Die wirkliche Schwierigkeit besteht darin, dem Menschen den unökonomischen verschleißenden Umgang, auf den er abgerichtet wurde und auf den er sich laufend trainiert, bewusst zu machen. Das ist nicht einfach, da er sich damit identifiziert. Sich also dafür hält. Man fühlt sich wohl, weil man sich immer in diesem Spannungszustand befindet, das heißt aber nicht, dass er effektiv oder gesund ist. Dass man anderen überlegen ist, die sich in einem ähnlichen Zustand befinden, sagt nun gar nichts aus. Da man ja denkt, dass ein „besser“ auf dem jetzigen Zustand aufbauen muss, ist man nicht bereit beim richtigen Gehen, Stehen, Liegen,



Atmen usw. zu beginnen - der Basis für jede menschli-che Bewegung. Man denkt, alles weitere müsse Ähnlichkeit mit dem haben was den jetzigen Zustand erzeugt hat. Man realisiert nicht, dass man „vertrainiert“ ist. Alles was wir machen trainiert uns. Ob das, was wir trainieren, im Falle von Bewegung eine gewisse Muskelstruktur sinnvoll, ist, ist eine an-dere Frage. So wie der Bau eines Hauses mit dem Keller, also einer großen Grube beginnt, und nicht mit dem Dachstuhl, muss man unter Umständen zuerst die „Fehltrainiertheit“ rückentwickeln. Das ist nicht angenehm, und man fühlt sich dabei gar nicht gut. Der Lehrer nimmt einem etwas weg. Damit macht er sich unter Umständen nicht sehr beliebt. Wir haben lieber jemanden, der uns schmei-chelt und unsere Erwartungen erfüllt, auch wenn er uns in die Irre führt. Aber das lässt sich auch bes-ser verkaufen, da man ewig einer Karotte hinterher rennen kann, die nicht erreichbar ist. Menschen wollen in der Regel nicht lernen, sie wollen bestätigt werden. Es gibt zwar in uns allen et-was, dass uns im ersten Moment immer sagt, was objektiv ist: Das Gewissen. Doch wir haben gelernt die anderen zu täuschen und uns selbst zu täuschen. Wir schieben 100 Gründe vor, warum wir anders handeln und der Wahnsinn ist, wir schieben es in einer Weise vor, dass wir gut vor anderen und uns selber da stehen und werden dabei immer schiefer. Alles was uns dabei bewusst oder unbewusst dar-auf hinweist wird zum Feindbild. Und materieller oder egoaufblähender Erfolg wird als Beweis für die Richtigkeit und Effizienz unseres Handelns vor ne hingestellt. Das Gewissen geht uns verloren und un-ser Innenleben verkümmert und stirbt ab. Wir leben nur noch über äußere Reiz, also Konditionierung. Und die materiellen Folgen unserer Handlungen trägt die Zukunft und die Anderen. Nicht die geisti-gen, die haben wir selber zu tragen, obwohl uns das in der Regel dann nicht mehr bewusst ist. Dann bemühen wir lieber die Worte Schicksal und Unglück, etc... Menschen, die von Systemen dazu abgerichtet wurden immer „höheren“ Programmen hinterherzuren-nen, das heißt eigentlich, den Preis zu


Wing Tsun Universe



Wing Tsun Universe bezahlen, damit man in sie eingeweiht wird, sind leider meist nicht mehr in der Lage, und bereit, diesen Mechanismus zu durchschauen. Sie haben bereits zuviel „Materie - Geld“ investiert. Aus dem Grund muss es ja einen Wert haben. Wie stehen sie sonst da? Höhere Programme scheinen natürlich innerhalb eines System gegen niedere Programme zu wirken, da die Bedingungen ja so definiert werden, dass es so ist und dass dann als „realistisch“ bezeichnet wird. Es funktioniert in der Realität leider nur dort. Vielleicht ist man auch Systemen überlegen, die fehlerhaftere Programme weitergeben.

kennt. In Wirklichkeit handelt es sich im besten Fall um sinnvolle Werkzeuge, um die Qualitäten des menschlichen Handelns und/oder menschlichen Seins zu verbessern. Eigentlich ist die zunehmende Komplexität der Werkzeuge ein Entgegenkommen für den Schüler, eine Hilfe, die es ihm ermöglicht, die Aufmerksamkeit über eine lange Zeit an die sich ändernden Übungen zu heften und an den selben Prinzipien, Wechselwirkungen und Qualitäten zu arbeiten. Paradoxerwei-se, ist all das auch schon in der einfachsten Anordnung / Werkzeug enthalten.

Die Wirklichkeit besteht leider nicht aus konditionierten Programmen, sondern aus der Sicht des Men-schen aus chaotischen komplexen interagierenden Wechselwirkungen, mit denen man nur spontan - das heißt anpassungsfähig ohne alten Ballast und Vorstellungen - in Wechselwirkung treten kann.

Übungen sind immer die gerade in diesem Augenblick effektivste und ökonomische Variante eines Werkzeuges, um Qualitäten zu entwickeln. In einer allgemeineren Form für ein Gruppe, in einer dem Augenblick entspringenden Situation in einer Lehrsituation zwischen Praktiker/ Schüler und Lehrer/Meister. Es ist wie das Leben selbst, eine Schule des Augenblicks und der Lehrer, Meister ein Kanal in diesem Spiel.

Programme suggerieren die Überlegenheit der Technik, die man

Programme machen nicht besser, sie befriedigen aber die

Erwartungshaltung vom Menschen, der im-mer glaubt, es gebe Geheimnisse, die einem vorenthalten werden, oder die man sich kaufen muss, um sie zu „kennen“, oder die aufgrund ihres Kennens sich in einer statischen Hierarchie, die nicht auf „Können“ b e r u h t ü b e r a n d e re n e i n o rd n e n können und daraus ihren Selbstwert ableiten. Programme führen leider auch dazu, dass die menschliche Gier immer die Augen auf den Programmen hat, die man noch nicht „kennt“ und die missachtet, mit denen gerade gearbeitet wird. Programme führen weiter dazu, dass man an alles herangeht, wie bei der Konstruktion einer Maschine. Doch der Mensch ist eine Ganzheit oder sollte es sein aus wie wir es definieren: Bewegungszentrum, Denkzentrum und Gefühlszentrum. Doch wie wird ein richtiger Lehrer sagen: Ich zeige dir den Weg, aber gehen musst du ihn selbst. Ob man unterscheiden kann, ob ein Lehrer den Weg kennt ....... ja von was wird das wohl abhängen?








W ie oft haben wir den tiefgründigen Satz „Du verteidigst dich wie du trainierst“ gehört... Ähnlich formulierte Meister Bruce Lee in seiner Kampfkunstphilosophie einen ähnlich denkwürdigen Satz: „Ich fürchte nicht den, der zehntausend unterschiedliche Tritte einmal geübt hat. Ich fürchte den, der den gleichen Tritt zehntausend Mal geübt hat.“ Bruce Lee hätte es nicht besser sagen können und wir wissen gut, was die Botschaft hinter diesen Worten ist. Wenn wir ein gleiches Konzept immer öfter wiederholen reagiert unser Körper effektiver mit diesen bestimmten Bewegungen. Diese Denkweise kennt man als Muskelerinnerung.


Farang Combat

„Ich fürchte nicht den, der zehntausend unterschiedliche Tritte einmal geübt hat. Ich fürchte den, der den gleichen Tritt zehntausend Mal geübt hat.“


D

ie Königliche Akademie der Spanischen Sprache (RAE) definiert das Wort ‚memoria’ (Erinnerung) unter anderem als die „psychische Fähigkeit, durch die man das Vergangene erhalten und erinnern kann“. Wenn man dieses Konzept auf unsere Muskeln anwendet, dann heißt das, dass unsere Muskeln es schaffen, sich an einige Aktivitäten erinnern, die wir vor einiger Zeit ausgeführt haben. Das heißt, dass der Geist ein neues Konzept lernt und es auf unsere Muskeln überträgt, um die Entwicklung der sogenannten „Muskelerinnerung“ zu beginnen. Der Prozess wird aufgenommen und die Muskeln erinnern sich an das, was ihnen das Gehirn mitteilt. Die Muskelerinnerung ist, genau genommen, die Fähigkeit unseres Körpers, Bewegungen und Übungen auszuführen, ohne darüber nachzudenken. Ein wunderbares Beispiel dafür ist Fahrradfahren. Wenn man das Zitat von Meister Lee und die unzweifelhafte Definition der RAE anwendet, können wir schlussfolger n, dass Training, welches auf die Entwicklung der Muskelerinnerung gerichtet ist, für einen Kampfkünstler grundlegend ist.



Wenn unser defensives und sportliches Training darauf ausgerichtet wird, Muskelerinnerung zu entwickeln, müssen wir zwei Hauptelemente beachten: Informationssammlung und ständiges Training. „Weniger ist oft mehr.“ Wenn wir an der Entwicklung der Muskelerinnerung arbeiten, ist die Informationssammlung unseres Trainings konditioniert sein, also so grundlegend wie möglich. Zum Beispiel: Wie viele Techniken ler nen wir von unseren jeweiligen Kampfkunststilen in einer bestimmten Sektion? Diese Frage lässt mich besondere Momente mit meinem ersten Meister wiedererleben, der meine ersten Schritte mit den Kampfkünsten sehr überzeugend mit Würgeangriffen illustriert hat. Mit seiner unübertrefflichen Geschicklichkeit lehrte er seinem Schüler 15 grundlegende Techniken. Nach zwei Trainingswochen wurde ich von zwei seiner besten Schüler angegriffen. Zu meiner Überraschung kamen die 15 gelernten Techniken nicht zum Einsatz, als ob ich sie vergessen hätte. Heiter erklärte mir der

Meister, dass ich zwei der 15 Techniken auswählen sollte, um sie noch eine weitere Woche zu trainieren. Nachdem diese Zeit vorüber war, wurde ich erneut von seinen besten Schüler angegriffen und zu meiner Überraschung schaffte ich es schnell, mich zu verteidigen. Wenn wir eine schwere Last auf unseren Schulter tragen, wird unser Körper nicht fähig sein, Bewegungen profund auszuführen. Wenn wir aber hingegen eine leichte Last tragen, wird unser Körper sich wirksamer einsetzen. Wenn wir das auf den Fall unserer Erinnerung anwenden: Je weniger wir wissen, desto besser reagieren wir. Farang Combat hat verschiedene Schlagkombinationen, die in verschiedenen Gegenden angewendet werden: Das Achteck, das Dreieck und der Kreis. Wenn man in das sogenannte Achteck gelangt, trifft man auf acht Kombinationen von Offensiven, verknüpft mit acht Bewegungen, die in dem Individuum auf effektive Weise Schnelligkeit und Koordination entwickeln. Wenn wir die Kombination betrachten, die als Dreieck bezeichnet wird, treffen wir auf drei Bewegungen, die auf defensive Weise kombiniert werden. Die erste Bewegung heißt Triangle Drop und ist eine defensive Bewegung, die als Ziel die Annäherung zwischen dem Verteidiger und dem Angreifer hat, um dynamische Projektionen zu erzeugen. Die zweite Bewegung namens Double Straight besteht aus linearen Angriffen, die schnell hintereinander ausgeführt werden und Unstabilität im Gegner hervorrufen sollen. Die dritte Methode heißt Hammer Kill und beinhaltet Bewegungen von 45° und greift mit einem Überraschungseffekt auf hoch und niedrig liegende Zonen des Körpers an. Schließen wir damit, unserer Ikone der Populärkultur des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts und Kampfkünstlers noch einmal zu zitieren: Bruce Lee. „Im Chaos suchen wir Einfachheit und in der Zwietracht Harmonie.“ Bruce Lee


Farang Combat






Große Meister Sifu Paolo Cangelosi. Sein Name ist heutzutage in aller Welt ein echtes kriegerisches Symbol. Er verpflichtet sich seinen Schülern und der reinsten Tradition des Kung Fu. Seine zahlreichen Videoserien haben den Schülern aller Breitengrade solch verschiedene Stile wie Pa Kua, Tai Chi, Hung Gar, etc. näher gebracht. Er musste 33 Lehrjahre in Kauf nehmen, um schließlich die Früchte seiner Arbeit ernten zu können, noch dazu in einem der Stile, die er am besten beherrscht und der ihm am meisten gefällt: dem W ing Chun. Sifu Cangelosi lernte direkt unter Meister Fu Hang Tun in China. Sein Stil zeigt, neben den technischen Besonderheiten, welche ihn auszeichnen, didaktisch, präzise und äußerst ausgereift besonders das traditionelle Kung Fu. Sifu Cangelosi hat wieder ein außergewöhnliches Video vorbereitet, das uns in seine Form und sein W issen des Wing Chun einführt. Es ist eine vollständige Annäherung zu den Wurzeln und philosophischen Traditionen des Wing Chun, zu den Prinzipien und selbstverständlich zu seinen technischen Anwendungen.

“Zu Beginn war mein Training sehr technisch und körperlich sehr anstrengend, doch mit der Zeit wurden die Bewegungen immer mehr verinnerlicht. Das Studium der Anwendungen anhand der Prinzipien der Interpretation und der Kontrolle half mir, seinen Namen der „kleinen Idee“ („Sil Lim Tao“) verstehen zu lernen“



Große Meister Dabei werden wir auch an den Mythos der Schaffung dieses Stiles erinnert, was bewundernswert gezeigt wird. Es liegen zwei Stunden vor uns, die selbst die anspruchvollsten Zuschauer befriedigen werden. Mit diesem Artikel werden Sie einige weitere Anekdoten kennen lernen, die Meister Cangelosi in seinem Leben durch die Ausübung dieses Stils, der jeden Tag mehr Schüler und Liebhaber des Kung Fu anzieht, erfuhr.

Wing Chun Ich war erst 11 Jahre alt und stand im Untergeschoß eines Gebäudes, in dem man täglich Kung Fu zu unterrichten pflegte. Ein Mann trainierte gegenüber einer Säule aus Zement, und seine symmetrischen Bewegungen und seine statische Beinhaltung erweckten meine Aufmerksamkeit. Seine Hand machte eine langsame Drehbewegung, begleitet von einer leichten Vibration. Dieser Mann war mein Lehrmeister Fu Han Tung, der eine Form des Wing Chun Stiles ausübte: die Sil Lim Tao. Ich hatte drei Jahre zuvor mit Jiu Jitsu begonnen, und seit kurzem übte ich mich auch im Kung Fu. Als ich schließlich mit dem Studium des Wing Chun begann, bestanden die ersten Monate aus dem Erler nen von grundlegenden Stellungen, Schrittwechseln, Deckungen und den wichtigsten Faustschlägen. In meinem Herzen keimte die Ungeduld – wollte der Schüler doch so schnell wie möglich vom Meister die Form erlernen, die er an diesem besagten Tage sah. Je weiter ich in diesem Stil fortschritt, desto mehr lernte ich dessen technischen Qualitäten zu schätzen. Die erste Form faszinierte mich aufgrund ihrer millimetergenauen Ausführungen, des Rhythmus, der von schnellen und langsamen Bewegungen geprägt wurde, und vor allem aufgrund der Energie, welche mit den Aktionen vermittelt wurde.


Wing Chun „Mein Meister nahm den Betonpfeiler des Hauses zur Hilfe, um mir die Idee der „Zentrallinie“ und der „Stufen“ verständlich zu machen, also die theoretischen Ansichten des menschlichen Körpers, um die nützlichsten Ziele und Angriffslinien herauszufinden, die durch die Bewegungen benutzt werden“


All dies erschuf in mir ein Gefühl für „den antiken und geheimnisvollen Sinn“ dieses traditionellen Stiles. Ich hatte mich in das Wing Chun verliebt. Einige Monate später sah ich in einer australischen Ausgabe ein Buch über Wing Chun. Ich war stolz darauf zu wissen, dass auch ich – wie andere Meister in anderen Ländern – diese Kunst erlernte. Von der Zeit der erfolgreichen Filme von Bruce Lee kann ich mich an ein Photo erinnern, das den Schauspieler in einer Position der Sil Lim Tao zeigt: ich verstand nun, dass

die gesamte Welt diese Form ausübte, und dass es sehr wichtig war, diese Form zu erler nen und deren Geheimnisse zu entdecken. Zu Beginn war mein Training sehr technisch und körperlich sehr anstrengend, doch mit der Zeit wurden die Bewegungen immer mehr verinnerlicht. Das Studium der Anwendungen anhand der Prinzipien der Interpretation und der Kontrolle half mir, seinen Namen der „kleinen Idee“ („Sil Lim Tao“) verstehen zu lernen.


Mein Meister nahm den Betonpfeiler des Hauses zur Hilfe, um mir die Idee der „Zentrallinie“ und der „Stufen“ verständlich zu machen, also die theoretischen Ansichten des menschlichen Körpers, um die nützlichsten Ziele und Angriffslinien herauszufinden, die durch die Bewegungen benutzt werden. Im Zentrum der Säule korrespondierte eine vertikale Linie mit der Mittellinie meines Körpers und meine Arme hatten mit Techniken von Angriff und Verteidigung in gerader Linien in deren Richtung zu handeln, wodurch ich schneller und effizienter wurde.

Die Säule wurde außerdem von drei imaginären horizontalen Linien zerteilt, die für Gesicht, Sonnengeflecht und Unterbauch standen. Die Intersektion mit der vertikalen Zentrallinie zeichnete sechs Bereiche auf, die als die „6 Absagungen“ bzw. die „6 Türen“ die häufigsten Ziele darstellten, die man durch die geraden oder konvergenten Linien erreichen kann. Außer der geometrischen Konstruktion der Techniken, hatte mir mein Meister bereits die Bedeutung der Atmung und des Blickes gezeigt, die jede einnehmende und zurückweichende Handlung der Form begleiten. Der innere Rhythmus tanzte und floß mit den körperlichen Teilen der Techniken, wodurch ein perfektes energetisches Gleichgewicht geschaffen wurde. Es wurde mir bewußt, dass es schwierig war, das Wing Chun in die externen Stile einzuordnen. Daher sagte mir mein Meister auch, dass man diesen Stil selbst noch im Alter von 100 Jahren trainieren könne. Zehn Jahre lang wuchs ich mit der Lehre meines Sifu Fu Han Tang auf, ohne zu wissen, was in den anderen Schulen dieser Welt vor sich ging. Während meine Erfahrungen durch das Kennenlernen anderer Stile des Kung Fu und weiterer Kampfkünste bereichert wurden, blieb das Wing Chun mit seinen Konzepten, Prinzipien und einfachen Anwendungen für sich alleine stets sehr effektiv.


Große Meister Auf meiner ersten Reise nach Hongkong vor 25 Jahren, hatte ich die Gelegenheit, andere Personen in der Ausübung dieses Stils beobachten zu können. Ich erkannte, dass es unterschiedliche Zielsetzungen bei den Techniken gab, und sehr viele Interpretationen bei den Anwendungen, doch die Handlungsprinzipien meines Sifu waren mehr oder weniger die gleichen. Trotz der persönlichen Veränderungen der jeweiligen Meister blieb die Seele des Stiles unangetastet. Ich trainierte in verschiedenen Stilen alle Strömungen des Großmeisters Yip Man, und bemerkte, dass einige Sachen die ich kannte, von anderen nicht ausgeübt wurden. Mein Meister erklärte mir, dass viele Techniken, die ich erlernt hatte, aus einem der Ursprungsländer des Stiles kämen und Teil der alten Schule seien. Ich erlernte den Gebrauch der Steinschleuder, des Bambusringes und anderer Werkzeuge, die im Laufe der Zeit verlorengegangen waren, da die modernen Generationen diese traditionellen Trainingsmethoden aufgaben. Ich erinnere mich an einen jungen Chinesen, der mich aufforderte, mit ihm die Übung des „Chi Sao“, der „Klebenden Hände“ zu machen. Dies ist einer der technischsten und charakteristischsten Bereiche des Wing Chun. Das Chi Sao basiert auf der Kunst des Nachgebens, auf dem intuitiven Erkennen der kleinsten gegnerischen Bewegung, dem Anwenden der Prinzipien und der wichtigsten Schlüsselbewegungen des Stiles: „Eine Kunst in der Übung“. Mein Meister sagte stets, dass das Training in der Nahdistanz mit einem guten Wing Chun Kämpfer sei, als ob man in eine Spinnwebe falle. Der junge Chinese – sein Name war Willy – griff mich, nachdem er Kontakt mit meinen Armen aufgenommen hatte, mit einer derartigen Aggressivität an, womit er alle Prinzipien dieser Übung vergaß und alle Regeln des Stiles außer acht ließ. Er schlug zu, ohne sein Ziel zu erreichen, kam aus dem Gleichgewicht und stolperte nach vorn, versuchte aber weiterhin mich in die Genitalien zu schlagen: er war wie ein Kind, das um jeden Preis gewinnen will. Das war für ihn also Chi Sao? Viele Leute haben konfuse Ideen über diese Übung, sie verwechseln es mit dem Freikampf, obwohl es in Wirklichkeit nur eine Methode ist, um einige Elemente herauszuarbeiten, die man dann Schritt für Schritt frei anwendet. Ein weiterer technischer Sektor des Wing Chun sind die Beintechniken. Das wird immer Teil meiner Erinnerungen bleiben: „Treten“ war täglicher Bestandteil meines Trainings. Für mich hieß das damals, dass man die Beinmuskeln elastisch und schnell zu halten hatte, stets in der Lage, jede Technik auf Kopfhöhe auszuführen.



Große Meister

„Ich war erst 11 Jahre alt und stand im Untergeschoß eines Gebäudes, in dem man täglich Kung Fu zu unterrichten pflegte. Ein Mann trainierte gegenüber einer Säule aus Zement, und seine symmetrischen Bewegungen und seine statische Beinhaltung erweckten meine Aufmerksamkeit. Seine Hand machte eine langsame Drehbewegung, begleitet von einer leichten Vibration. Dieser Mann war mein Lehrmeister Fu Han Tung, der eine Form des Wing Chun Stiles ausübte: die Sil Lim Tao“


Wing Chun Als mir mein Meister von den Tritten des Wing Chun erzählte, konnte ich deren technische Bedeutung nicht erkennen, war mir aber sofort über die völlig andere Zielsetzung dieser Bewegungen im Klaren. Die Tritte hatten - wie die Armtechniken auch einige Besonderheiten, zogen sie doch die Gerade vor. Beim Ausführen eines Trittes kann sich der Körper frontal oder halb seitlich aufstellen. Dabei befinden sich Rücken und Becken in einer Linie, oder der Rumpf wird nach hinten gebeugt, wobei sich die Hüfte nicht nach vorn bewegen darf, so dass die Kontinuität zwischen Armen und Beinen als wesentliches Merkmal dieser Methode aufrecht erhalten bleibt. Oftmals kehrt der Tritt nicht zurück, sondern senkt sich - einmal ausgeführt - mit dem gestreckten Bein zum Boden ab, womit der Gegner auf Distanz gehalten wird. Auch die Kraft wird - manchmal nur geringfügig - zur Optimierung der Bewegungen eingesetzt und lässt diese damit unvorhersehbar erscheinen. Ein anderes Merkmal sind die Trittkombinationen auf verschiedener Höhe, frontal und halb seitlich, die oftmals mit dem gleichen Bein ausgeführt werden. Tritte auf tiefer und mittlerer Höhe lassen den Kämpfer effektiv arbeiten, man benötigt für sie keine außergewöhnliche Muskelelastizität und Gelenkigkeit und kann sie außerdem noch in der Nahdistanz einsetzen. Die Kampftechniken der Beine im Wing Chun sind sehr interessant: Abwehr, Block und Kontrolle. Die „Abwehr“ lenken den gegnerischen Angriff ab. Der „Block“ unterbricht die Aktion des Gegners im Ansatz. Die „Kontrolle“ wird mit Kontakt eingesetzt und folgt der Technik des Gegners, die somit in ihrem Verlauf abgewiesen oder gebremst wird. Ich erinnere mich an eine Anekdote bezüglich der Beintechniken des Wing Chun. Wie bereits gesagt, standen die „Tritte“ in meinem täglichen Trainingsprogramm ganz oben, da diese mich in den Kampfkünsten am meisten faszinierten. Ich übte jeden Tag Tritte in die Luft oder an Sandsäcken, so dass ich auf mehr als 3000 Techniken kam, in denen ich nach einigen Jahren ein exzellentes Niveau erreicht hatte. Eines Tages lud mich mein Meister Fu Han Tong ein, einen Vergleich von Beintechniken mit ihm zu machen. Zu Beginn war ich ein wenig blockiert, trat langsam und gut erkennbar, doch später wurde ich dann etwas schneller, dachte ich doch, dass es sich um eine Prüfung handelte. Ich machte ein paar präzisere und schnellere Bewegungen, die leicht seine Deckung durchbrachen. Nach dem Training beglückwünschte er mich. Als ich nach Hause ging, war ich noch immer verblüfft darüber, dass ich den Augenblick erlebt hatte, in welchem ich meinen Meister überwinden konnte, doch gleichzeitig hatte ich ein schlechtes Gewissen, da es mir vielleicht an gebührendem Respekt ihm gegenüber gemangelt hatte. Nach einigen Wochen lud mich mein Sifu erneut ein, um einen Kampf nur mit den Beinen mit ihm zu machen. An die erste Erfahrung denkend, fragte ich ihn, ob es sich um eine Prüfung oder um ein Training handle. Er antwortete: „... sei zum Äußersten bereit und stets auf der Hut!“. Immer mit der nötigen Kontrolle in meiner Technik begann ich zu treten, doch dieses Mal traf kein einziger meiner Tritte ins Ziel, und als die Distanz kürzer wurde, litt ich unter den nicht vorherzusehenden Beintechniken von ihm. Es kam so weit, dass ich noch nicht einmal mehr die Beine von Boden anheben konnte. An jenem Tag verstand ich viele Dinge. Ich lernte die Techniken des Wing Chun zu schätzen und vor allem was es heißt, „ein Meister zu sein“. Heutzutage beschränken sich viele Schüler das Wing Chun auf die Selbstverteidigung, doch sollte man nicht alle Dinge vergessen, welche die antiken Meister schufen. Wing Chun ist Kung Fu, und wie alle traditionellen Stile hat es sein eigenes technisches


Große Meister Programm voller Geschichte, Symbolen, Bedeutungen und Ausbildungsmethoden. All dies darf nicht durch eine einfache Technik wie die „Kettenfauststöße“ ausgelöscht werden. Es sind 33 Jahre vergangen seit ich meinen Meister das erste Mal Wing Chun gegen die Säule habe üben sehen, die ich mit dem Studium, der Forschung und der Übung verbrachte, um eine Methode zu perfektionieren, die Antike und Moderne und die Tradition mit der Wissenschaft vereint. Es ist ein fortschreitende Methode, die ethische, spirituelle und technische Werte von dem respektiert, was wir heute als Wing Chun kennen.

Ich möchte die Schüler des Wing Chun unabhängig von der Herkunft ihrer Wurzeln und den Strömungen des Stiles daran erinnern, dass wir alle die technische Perfektionierung und ein inneres Wachstum suchen, was schon immer in allen Künsten ein gemeinsamer Stimulus gewesen ist. Wir sollten aber nicht das schönste Geschenk, das uns die Kunst gibt, vergessen: Respekt vor der Kunst und vor allen, die diese mit ganzem Herzen ausüben. So verlieren wir uns nicht in sterilen Anschuldigungen oder zerstörerischen Kritiken, wenn wir auf unserem Weg ein Wing Chun finden sollten, das sich ein wenig von dem unsrigen unterscheidet...


Wing Chun

“Ich möchte die Schüler des Wing Chun unabhängig von der Herkunft ihrer Wurzeln und den Strömungen des Stiles daran erinnern, dass wir alle die technische Perfektionierung und ein inneres Wachstum suchen, was schon immer in allen Künsten ein gemeinsamer Stimulus gewesen ist“

















REF.: • FUSHIH-2

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Seit der Nutzung als landwirtschaftliches Werkzeug auf Okinawa und seiner Anwendung als Verteidigungsmittel in den meisten öffentlichen und privaten Sicherheitseinheiten, hat das Tonfa den verdienten Ruf eines effektiven, vielseitigen, überzeugenden, zuverlässigen und handlichen Begleiters gewonnen. Kapitän Jacques Levinet präsentiert uns heute seine aktuelle DVD über diese Waffe in einem Artikel, in dem er uns eine Einführung über ihren Gebrauch und über die Ausbildung für ihre Anwendung gibt, wobei er den Fokus stets auf ihre Effektivität, Realität und praktische Gebrauchsmöglichkeiten legt. Eine Arbeit, die Ihr Euch nicht entgehen lassen solltet.


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www.academielevinet.com Anwendbare Tonfa Die Ursprünge der Tonfa, auch “tongwa, tuifa, tunkua, tuiha” genannt, so heißt es, liegen auf den alten chinesischen Inseln von Okinawa, wo sie zunächst in der Landwirtschaft als eine Art Kurbel für die Steine der Getreidemühlen benutzt wurde, und später, als den Bauern von den japanischen Besatzer n die Waffen untersagt worden waren, um in Kriegsmanier gegen die Samurai jener Zeit zu kämpfen. Obwohl in den Kampfkünsten auch heute noch mit zwei Holztonfas in der Praxis des Kobudo gekämpft wird, ist sie seit den 1970er Jahren in den USA und danach von zahlreichen Ordnungskräften auf der ganzen Welt einzeln und aus Metall später auch als zusammengesetztes Teil - eingeführt worden. Sein professioneller Gebrauch wurde durch zahlreiche Bezeichnungen wie “Polizei-Tonfa”, “Sicherheits-Tonfa” bis hin zu “Profi-Tonfa” o.ä. bewiesen. Es gibt so viele verschiedene Namen, wie Formen der Tonfa existieren. Seit der Jahrtausendwende hat der Spezialist für Selbstverteidigung und Polizeitaktiken, Jacques Levinet, der seine eigene Meinung zu dem Thema entwickelt hat, dank seiner dreifachen Erfahrung als Polizeikapitän, großer Meister der Kampfkunst und international anerkannter Experte für Ordnungskräfte, eine revolutionäre Methode, einzigartig im 21. Jahrhundert, entwickelt, um den größten Nutzen aus dieser nicht tödlichen Waffe zu ziehen. So wurde Operation Tonfa ins Leben gerufen, kurz OT, die nicht einfach nur eine neue Bezeichnung darstellt, sondern ein unveröffentlichtes und äußerst effektives Vorgehen für den mittleren und ergänzenden Gebrauch zu Feuerwaffe und Handschellen. Aus all diesen Gründen erweckt OT auf der ganzen Welt wachsendes Interesse.

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Jacques Levinet Ursprünge Diese siedeln sich zwischen den übrigen Erfindungen des Autors an. • Der SPK – diese Selbstverteidigung, die in zahlreichen Ländern vollen Erfolg hat, gab der OT ihren Ursprung durch ihre konkrete Anwendbarkeit in der Praxis. Die Verteidigungstechniken des SPK sind die Stützen, die dem OT seinen Erfolg ermöglicht haben. Das Weglassen von Verzierung und die Pädagogik waren die Schlüssel zum Erfolg dieser beiden Methoden, die sowohl Zivilisten, als auch Profis die Möglichkeiten bietet, Aggressionen auf der Strasse zu begegnen. • Der ROS – es besteht eine interaktive Verbindung zwischen dem Real Operational System, einer vollkommenen Methode für Ordnungskräfte, und dem OT. Dieser ist, ebenso wie die SO (Schlagstock Operation) die TGIS (Technische Gesten zu Intervention und Schutz) und die NSO (Nahschutz Operation) eines seiner Module. Der ROS entwickelt sich durch seine praktischen Anwendungen und durch das “Feedback”, das regelmäßig durch das leitende

Team AJL (Akademie Jacques Levinet) gegeben wird. Die Schwierigkeiten auf der Strasse haben Vorrang im OT, daher geht die Technik zur zweiten Ebene über und es bleibt kein Platz für narzisstische Selbstdarstellung. Die Wirklichkeit drängt die Fantasie beiseite und macht Platz für Handlung. • DIE NICHT-ANPASSUNG DER AUFSTELLUNGEN – das Training mit dem Tonfa wird häufig nicht angepasst, sei es wegen Zeitknappheit, mangelnder Kompetenz, aufgrund eines fehlenden Gestaltungsplans, oder - nicht zuletzt - wegen dem fehldenden politischen Willen, von dem die Mittel abhängen. Es reicht nicht, einem Polizisten eine Tonfa zu geben. Damit diese auch richtig angewendet wird, braucht man entsprechende Betreuung. Anders gesagt, eine anfängliche Ausbildung gegen den Strom und weitere Ausbildung mit dem Strom, zusammen mit ein wenig Wiederaufbereitung und regelmäßigem “Feedback”. Kapitän Levinet wollte daher alles sehr genau regeln. Die Ausbildung des OT ist viel länger, als die der meisten anderen Fälle. Techniken, die in der Wirklichkeit nicht funktionieren, werden radikal eliminiert. Es wurde ein sowohl technischer, als auch juristischer Ausbildungsplan entworfen. Ohne stereotype Aggressionen, ohne voreilige Attacken, sichere Verteidigung mit Schaumgummi-Tonfas, so dass bewaffnetes Aufgreifen auf der Strasse unmöglich wird. Weder Passivität, noch spielerische Unterhaltung; anstatt dessen das

harte Gesetz der Strasse. Die Ergebnisse ließen nicht auf sich warten. Die Veränderung und die Weiterentwicklung der Techniken sind lebensnotwendig und die Tonfa wurde richtiggehend anwendbar, im wahrsten Sinne des Wortes.

Spezifizierung Der OT hat einen Anwendungsrahmen, damit jeder Profi seinen Sinn versteht, egal welchen Sinn die Anwendung hat und mit welcher materiellen Austattung sie stattfindet. Der Einfluss der TGIS ist ein wichtiger Faktor, weil Ordnungskräfte meist im Team intervenieren sollen. • Die Ergänzung – die Arbeit des OT wird nie isoliert betrachtet, sondern die Gesamtheit des Materials, das den Nutzer n zur Verfügung steht, wird berücksichtigt. Eine Intervention kann mit leeren Händen begonnen werden, den Gebrauch der Tonfa, der Handschellen

und, in einigen Fällen, der Schusswaffe nötig machen, um jemanden aufzuhalten oder zu antworten. Der Polizist muss sich anpassen, weil er nie weiß, wann und wie eine Gefahr enden wird. Mit dem OT, dem Schlüssel, den Fussfesseln und der Anbringung des Bügels können auf willkürliche Art begleitend wirken, je nach


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„Gibt es keine “blinde” Auslegung der Gesetzesartikel zur legitimen Verteidigung. Der Polizist oder das Militär erklärt, wie die Technik in der Aktion gebraucht wird, damit sie dem Gesetz des Landes entsprechend ausgeführt wird“



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Risiko. Bestimmte Grundregeln sind unumgänglich, wie zum Beispiel die Tonfa vor der Schusswaffe zu ziehen und umgekehrt, die Schusswaffe vor der Tonfa wieder einstecken, außer in Fällen einer unmittelbaren Schussantwort. Unter diesem Gesichtspunkt ist es unerlässlich, die Hand, die die Tonfa hält, zu wechseln, um die Handschellen oder die Schusswaffe mit der starken Hand greifen zu können. • Die Schlüsselpunkte – sie stellen konkrete Antworten für die einzelnen Agenten oder das Team dar und sind nicht nur theoretische Lehren. • Die Entfernung – sie hängt von der Reaktion auf Gefahr ab. Wenn wir die Gefahr kommen sehen, kann unsere Verteidigung vorzeitig, aus einiger Entfernung passieren. Die indirekten Blocks werden gegenüber den direkten Stopps mit dem langen Teil der Tonfa bevorzugt, durch den Griff an der Schwertspitze und der Spitze des Tomahawk. Wenn die bevorstehende Attacke unserer Aufmerksamkeit entgangen ist, erfolgt die Verteidigung unerwartet und sehr nah. In diesem Fall wird ein dementsprechender Reflex bevorzugt und damit die indirekten Blocks mit dem Körper der Tonfa durch den Griff am Knaufkolben, am Schwertkolben und am MiniTomahawk. Folglich bedingt die Entfer nung eine natürliche, ganz eigene und reflexive Technik.


www.academielevinet.com • Der Griff – im OT reichen die normalen Techniken des Griffs, also “auf der kleinen oder der großen Seite”, nicht aus. Je nach Mission passen sie sich an, was ein wichtiges Aktionsfeld bei den Interventionen im reduzierten oder geschlossenen Umfeld eröffnet. Die Lieblings-Technik des Griffs im OT ist der MiniTomahawk, der die Möglichkeit bietet, leicht mit der starken Hand zu wechseln, einzuhaken oder zu drücken, oder auch einen Schlüssel zu blockieren, indem man den Schutzbügel anbringt. Die große und die kleine Gabel des OT beim Schwertspitzenund Schwertkolben-Griff schützen gegen jede von unten oder von oben kommende Attacke. Die Gabeln erleichtern die Entwaffnung durch Kuppelung. Der Knauf des OT dient nicht nur dazu, ihn zu ergreifen, sonder n auch um zu antworten, einzuhängen, zu blockieren und Druckpunkte auszuüben. • Befreiung der Hände – die Techniken des OT erlauben den Wechsel der Hand, um die Füße zu fesseln oder den Bügel anzubringen. Zeit, um die Situation vorher zu überblicken ist notwendig. Entweder ist es genug, einfach zu antworten oder man muss neutralisieren, mit dem Fuß vorgehen, zu Boden führen, dabei die Fußfesseln anbringen, eine Leibesvisitation durchführen, den Fuß draufstellen, den Bügel anbringen und mit der Tonfa die Handschellen versperren. Insgesamt wird der OT von Anfang bis zum Ende der Intervention nicht losgelassen. Die Schlüssel des Twist und des Israeli sind überragende Hilfsmittel bei dieser Angelegenheit, weil sie beide Hände frei lassen.

„Das Training mit dem Tonfa wird häufig nicht angepasst, sei es wegen Zeitknappheit, mangelnder Kompetenz, aufgrund eines fehlenden Gestaltungsplans, oder - nicht zuletzt wegen dem fehldenden politischen Willen, von dem die Mittel abhängen. Es reicht nicht, einem Polizisten eine Tonfa zu geben“




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Professionelle Pädagogik Der Ausbildungsplan des OT sieht vor, dass die Ausbilder mit dem Namen AJL die offizielle Pädagogik mit ethischen und gesetzlichen Erklärungen vermitteln, die in dem Land, das mit dem Training betraut ist, gelten. • Rechtliche Erklärungen – im OT gibt es keine “blinde” Auslegung der Gesetzesartikel zur legitimen Verteidigung. Der Polizist oder das Militär erklärt, wie die Technik in der Aktion gebraucht wird, damit sie dem Gesetz des Landes entsprechend ausgeführt wird. Es handelt sich nicht um einen einfachen Gedankengang, sondern um eine Vorführung verfassungsrechtlicher Art. Die Legitimität der Intervention muss vor den Augen eines Richters oder eines Vorgesetzten versichert werden. Die Pädagogik des OT erklärt alle legalen Stöße, um das zu erreichen; wie die plötzlichen Antworten auf den Körper im Griff der Handgelenkspitze, Ellenbogen aufwärts, um jeglichen Schlag, der dem Gesicht wenig zuträglich ist, zu vermeiden. Ebenso ist der Gebrauch des Bügels nicht gleichbedeutend mit dem Antwortschuss, sondern kann auch ein Ausweg aus einer feindlichen Umgebung oder ein Schutz für den Agenten und das Individuum bedeuten. • Spezifische Terminologie – im OT sind Worte ein Mittel, die Verantwortung abzuschwächen. Nie wird der Begriff “Schläge” gebraucht, was ein Synonym für Aggression ist, sondern


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Photo Edith LEVINET

“Antworten”, die einer Verteidigung gleich kommen. Es wird mit lauter und verständlicher Stimme in professionellem Rahmen gesprochen. Die Notwendigkeit der Kontrolle über die Mittel und die Neugierde der Zuschauer, mit ihren Handys, Foto- und Videokameras, zwingen uns zu einem Mindestmaß an Besonnenheit. Der Eingriff bringt nur bei strengstem Respekt gegenüber dem Gesetz des jeweiligen Landes Sicherheit, Schutz und Intervention. • Angepasste Ausbildung – die juristischen Kriterien eines Eingriffs im OT richten sich nach dem entsprechende Land. Zum Beispiel ist in den USA der Gebrauch der Schusswaffe weniger schwierig, als in den europäischen Ländern, daher gibt es weniger Techiken des OT. Im Gegenzug sind Zwangsschlüssel mit der Anbringung des Bügels mit Ausgangs- und Sicherheitsverwahrung wichtiger.

• Realistische Situationen – der OT bevorzugt die Arbeit im Team mit einigen Übungen des PLI (“Protection, Liaison, Intervention” – Schutz, Verbindung, Intervention) mit harten Tonfas. Schaumgummitonfas werden nicht benutzt, um schlechte Aufstellung oder den Kontrollverlust zu sanktionieren. Was wäre gut an einem Sicherheitstraining, das auf der Strasse nicht angewendet werden kann?

Kurse mit Label Die OT sorgt mit folgenden Punkten für eine bedeutsame Aura: • Multilinguale Programme – die meisten Ausbilder der OT und der AJL sind multilingual (englisch, deutsch, spanisch, portugiesisch), um allen eine direkte und verständliche Ausbildung zu garantieren.


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• Die Kategorie ROS/OT – der Kurs, der Ausbildungsplan, die Wiederaufbereitung, das Feedback, das alljährlich erneuerbare Zertifikat, statten den so genannten ROS/OT – Ausbilder mit einem wertvollen Qualitätskriterium aus. • Internationale Anerkennung – Ausstellungen und Seminare des OT – Gründers haben überall auf der Welt

Enthusiasmus bei den größten internationelen Experten für Ordnungskräfte geweckt. Die OT ist kein Ausstellungsstück wie der Nunchaku, sondern die beste nicht-tödliche Waffe, aus der Kapitän Levinet auf bis heute unvergleichliche Art jeden professionellen Nutzen zu ziehen weiß.

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GM GERMAN IN MEMORIAM

Legenden werden gemacht, nicht geboren. Die grossen Meister definieren sich durch ihr Wissen, ihr Können und die im Laufe ihrer Jahre angeeignete Erfahrung – zusammen mit der Bereitschaft, all dies mit der nächsten Generation zu teilen. Ihre Beherrschung der Künste erlangten sie dank ihrer Mentoren und den Beziehungen, die sie ein Leben lang pflegten. Es sind die Jahre der Inspiration und der Kommunikation, welche ihren eigenen, individuellen Stilen


Bedeutung gab. Von vielen als Meister der Meister bezeichnet, ist David German eine lebende Legende in der Gemeinschaft der Kampfkünste. Dieser Grossmeister und Innovator, ist Teil des Erbe der grossen Meister und der grossartigen Geschichte der Kampfkünste. Mit mehr als fünfzig Jahren Erfahrung und Training, ist er einer der grössten Exponenten der Kampfkünste in der heutigen Welt.


Grosse Meister

D

ie Wurzeln Germans in den Kampfkünsten reichen sehr tief. Sein Stil entstand in den sechziger Jahren, während einer Zeit, die durch Revision, Restrukturierung und Neudefinierung der Kampfkünste gezeichnet war. Er begann seine Kampfkunstkarriere mit dem Jujutsu. Nachdem er sich den Schwarzgurt erarbeitet hatte, befreundete er sich mit dem verstorbenen Edmund K. Parker, welcher wiederum die Kampfkünste in Amerika revolutioniert hatte. Als echter Pionier und Innovator, definierte Parker das Kenpo neu, und schuf so das, was man in aller Welt als American Kenpo kennt.

GM GERMAN IN MEMORIAM 1956 weihte Parker sein Dojo in Pasadena, Kalifor nien, ein, und begann Schüler um sich zu scharen, welche sich eifrig dem Wissen widmeten. German war einer seiner ersten Schüler, arbeitete mit ihm an der Konstruktion und der Ausstattung des Trainingssaales. Sein Studio in Pasadena wurde zur Wohnung Germans. Durch das Training und die intensive Zusammenarbeit mit Parker, fühlte er sich bald als Teil des Kenpo Systems. German war nicht nur ein Student dieser Kunst – heute gilt er als ein Kenpo „Original“. Etwas, dass zum enormen Erfolg des Kenpo Parkers beitrug, war dass er die US-amerikanischen Mentalität sehr gut verstand. Parker forderte German heraus, wie ihn zu sein und wie er eine weiträumige Sichtweise zu haben.


TAI karate Er motivierte den jungen Schwarzgurt beständig, seine Kreativität zu pflegen und seine eigenen Techniken in das Kenpo System einzufügen. Letztendlich entwickelte German viele der Kenpo Regeln und wurde Schöpfer und Choreograph der „Form Nummer vier“ des Kenpo. Die beiden Kollegen hielten ihre Freundschaft und Zusammenarbeit ein Leben lang aufrecht. Sie diskutierten über die

Systeme, verfeinerten die Techniken und entwickelten Neuerungen, welche die Kampfkünste neu gestalteten und ihnen die Form gaben, die wir heute kennen.

Ideenaustausch Parker motivierte seine Schüler, ihr Wissen um die Kampfkünste nicht nur auf seine Ausbildung zu beschränkten. Durch seine Verbindung zu einer der prominentesten persönlichkeiten der Kampfkünste wuchs German ausserordentlich. Die Jahre des Trainings und des Austauschs von Ideen und Techniken mit den Legenden seiner Epoche formten seine eigene


Grosse Meister

GM GERMAN IN MEMORIAM


TAI Karate Kampfkunstphilosophie und erweckten in ihm eine grossartige Kreativität, welche sein gesamtes Umfeld ansteckte. Manche Dinge versteht man besser im Gespräch als im Training. Oft sind es das tiefgründige Gespräch und der Ideenaustausch, die die Vorstellungskraft stimulieren. Der berühmte Mas Oyama, Gründer des Kyokushin Karate, besuchte German in seinem Haus in Kalifor nien. Er war durchaus von Oyamas wundersame Kraft und Schläue begeistert – und zwar in jedem Kampf, sei es mit Menschen oder wilden Stieren. German verteidigte die Effizienz klassischer Kampfkünste, und vereinte sie mit reinem Grappling und Chin Na. Seine Erfahrung im Grappling geht auf seine Freundschaft mit dem Judo von Gene Le Bell zurück, der von vielen als der „härteste Mann auf Erden“ bezeichnet wurde. Er gab seine Erfahrung im Grappling an andere weiter, deren Erfahrungen mit dem Schlagen begonnen hatten. Seine Gelenkhebel und Armblocks bereicherten das Budo Jujutsu System des bewundernswerten und bekannten Al Thomas. Die Jahre des Trainings und der Zusammenarbeit mit Thomas machten aus German den offiziellen Erben des Budo Jujutsu.


Eine lebende Legende German entwickelte und erweiterte seine eigenen Kampfkunstinnovationen weiter. Er kombinierte seine Erfahrung im Kenpo mit dem Grappling und dem Chin Na und schuf dabei ein Hybridsystem, das man als „Karate der überleitenden, eingefügten Handlung“ kennt. Dieses TAI Karate integriert die zerstörerischen Attacken des Kenpo mit den schmerzhaften Techniken und Hebeln des Jujutsu und Chin Na, wobei die Künste meisterhaft in einer flüssigen Überleitung aus Schlägen und Grappling eingesetzt werden. Die antike chinesische Kunst des Chin Na (Greife und Kontrolliere) leitet die Kraft des Gegners um und benutzt sie gegen ihn selbst. Wenn die Kunst des Chin Na mit der Vielzahl an Ringertechniken am Boden eingesetzt und im Stand mit denen des TAI Karate verbunden wird, ist das Ergebnis ein einer höchst effizientes Selbstverteidigungssystem. German konnte sein Wissen und seine mit den Jahren gesammelte Erfahrung an andere


“Parker desafiaba a German a ser él mismo y a tener amplitud de miras. Constantemente motivaba al joven cinturón negro a trabajar su creatividad e incorporar sus propias técnicas al sistema de Kenpo”


Grosse Meister Personen, die bereit waren, es zu erhalten und zu bewahren, weitergeben. Seine Freundschaft mit Doktor Christian Harfouche begann bereits vor drei Jahrzehnten in Kalifornien. Zu dieser Zeit waren die Idee, die er von diesem grossartigen nordamerikanischen Meister hatte, und sein alles über den Haufen fegenden Stil im Wandel. Nachdem er den zehnten Dan im TAI Karate erhalten hatte, wurde Harfouche von German als offizieller Erbe des Systems ausgerufen. Im Laufe der Jahre arbeitete David German als Personenschützer vieler bekannter Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Wayne Newton. Er hat mehr als 1000 Kampfkunstvorführungen in Las Vegas gemacht, in prestigeträchtigen Hotels wie das

GM GERMAN IN MEMORIAM Tropicana. Sein eigenes TV-Programm „Die Karatekunst – von David German“ war für unzählige Menschen eine wertvolle Informationsquelle. David German, dieser 63-jährige Grossmeister, überrascht bei seinen Lehrgängen das Publikum und seine Schüler immer noch durch sein enzyklopädisches Wissen des Chin Na, die aussergewöhnliche Schnelligkeit seiner Hände und seiner brillanten Kreativität.


TAI Karate


Grosse Meister

GM GERMAN IN MEMORIAM RIP 2005

GROßMEISTER DAVID GERMAN • 10. DAN Karate TAI • Meister des Kenpo • Experte des Budo Jujutsu • Meister des Chin Na • Experte im Kung Fu Weißer Tiger • Experte im Kung Fu der Weißen Braue • Experte im Grappling ERSTKLASSE IM BUDO! David German war Schüler des verstorbenen Ed Parker und hat tiefgreifend die Beziehungen der kriegerischen Bewegungen in den unterschiedlichsten Disziplinen studiert, wie Kenpo, Jujutsu, Aikido und Chin Na. In seinem neuen Video „Kenpo: Die Form TAI“ zeigt und erklärt er, wie man die Handlungen des Überleitens, schnellen Gleitens und effektiven Schlagens im Grappling einsetzen kann.


„Parker forderte German heraus, wie ihn zu sein und wie er eine weiträumige Sichtweise zu haben. Er motivierte den jungen Schwarzgurt beständig, seine Kreativität zu pflegen und seine eigenen Techniken in das Kenpo System einzufügen.“














Evan Pantazi

Angriffe zu den Körperpunkten Einer der tödlichsten Bereiche des Kyusho ist auch derjenige, der nur schwer zu trainieren ist, hat die weise Natur doch eine Struktur zum Schutz unserer inneren Organe geschaffen. Um die gewünschten Ziele in einem realen Kampf durchschlagend angreifen zu können, muss man im Kyusho anhand eines seriösen und wissenschaftlichen Studiums ein hohes Niveau erlangen. Die anatomischen Strukturen sind nicht nur stark, sondern auch sehr beweglich und schnell schützen sie den gesamten menschlichen Körper. Er kann direkt durch die Arme, die Beine, den Kopf, die Schultern und durch den Rumpf selbst geschützt werden. Fügt man dem noch weitere Elemente hinzu, wie z.B. die Bewegung und den Exzess an Gewicht oder Muskulatur, dann wird man verstehen, dass dieses Niveau wesentlich mehr Studium erfordert, um damit adäquat arbeiten zu können. Der Rumpf ist eine verschachtelte Kombination aus Knochen, Sehnen, Knorpel, Muskeln, Fett und Haut, geschaffen von der Natur, um sich maximal anzupassen und um geschützt zu sein. Die eigene Existenz des Individuums erzählt viel im Laufe eines Lebens über diesen Schutz, besonders in schweren Situationen, bei den man fällt, sich verletzt oder angegriffen wird. Die Haut ist mit den Muskeln durch eine sehr feine und flexible Membran verbunden. Diese erlaubt es, jede Berührung zu erlauben oder zu meiden, die direkt mit der Haut in konzentrierten Kontakt tritt. Fügt man einige Schichten Fett hinzu, die wie ein Stoßdämpfer wirken, dann wird man die erste Schutzstufe des Körpers verstehen. Die Nerven, die zwischen den anatomischen Strukturen liegen, sind aufgrund der hohen Flexibilität der Oberfläche wesentlich schwerer gegen eine Struktur der Wirbelsäule zu drücken, um dort einen elektrischen Impuls zu bewirken. Danach haben wir den Muskel des Rumpfes, der nicht nur Bewegung und Kontrolle erlaubt, sondern auch Stossdämpfende Schichten beisteuert. Der Brustmuskel, die Rückenmuskulatur und die Bauchmuskeln sind sehr groß und können gar eine Steigerung der Tiefe der Muskulatur ermöglichen, wodurch man einen noch höheren Schutz erlangt. Zieht sich ein Muskel zusammen, nehmen Spannung, Dichte und Schutz weiterhin zu. Diese Handlung schützt nicht nur die Nerven, sondern

„Wer die seitlichen und frontalen Punkte bearbeiten möchte, hat leichteren Zugang und weniger Möglichkeiten, sichtbaren und schweren körperlichen Schaden zuzufügen“


Kyusho

„Der Rumpf ist eine verschachtelte Kombination aus Knochen, Sehnen, Knorpel, Muskeln, Fett und Haut, geschaffen von der Natur, um sich maximal anzupassen und um geschützt zu sein“


Evan Pantazi



Evan Pantazi mindert auch die Spannung der inneren Organe und erschwert eine Penetration erheblich, da der Stress sich auf eine größere Gewebsfläche auswirken muss. Knorpel und Knochenstruktur der Rippen dienen dem Mechanismus des Abfederns und dem Weiterleiten von Energie. Rippen sind leicht gerundet und ihr Winkel mildert direkte Stoßeinwirkung, so wie ein Brückenbogen das Gewicht zwischen beiden Brückenpfeilern trägt. Die starken Knochen sind mit dem Knorpel verbunden, der wiederum flexibel ist und eine bessere Aufnahme von Schockeinwirkung und deren Ableitung ermöglicht. Selbst die weichen Gewebe gliedern sich in diese Aufgabe ein, und die Beweglichkeit der inneren Organe selbst trägt auch noch dazu bei. Fügt man all diese externen Faktoren zusammen, so kann der Körper sich weich und fließend bewegen. Er kann sich zusammenrollen, um Schlageinwirkung aufzufangen. Wer dann noch die freie Beweglichkeit der Arme in allen Winkeln und der Beine, die sich um Distanz und Bewegung kümmern (um Kopf und Rumpf zu bewegen), betrachtet, der wird verstehen, wie gut wir geschützt sind. Wer all dies umgehen kann, der kann einen schweren inneren Schaden generieren. Ein adäquates Studium könnte Konzepte hinzufügen, wie der Anwender dies mit minimalen Kraftaufwand erreichen könnte, was aber einer sehr lange Übung benötigt. Im Gegensatz zu den traditionellen Kraftmethoden lernt der Schüler des Kyusho, wie er die Punkte zu lokalisieren und welchen Winkel er jeweils zu benutzen hat, um die Schutzschichten zu überwinden, die nicht nur mit den Nerven in Verbindung stehen, sondern auch mit den jeweiligen Organen. Betrachten wir zuerst die dazu nötigen Werkzeuge, wie Handflächen, Fäuste, Ellebogen, Beine und Füße, die mit Kraft eingesetzt werden müssen, um im Kampf diese Schutzvorkehrungen zu überwinden. Wer die Knöchel benutzt (sie werden in vielen Künsten benutzt, aber oft wird



Evan Pantazi


Kyusho deren Bedeutung nicht richtig verstanden), die Fingerspitzen, das Handgelenk oder bestimmte Teile des Fußes, der wird nicht mehr auf Kraft als wichtigsten Faktor angewiesen sein. Wer außerdem den Kraftfaktor eliminiert, der wird auch nicht mehr so sehr von der Schnelligkeit abhängig sein, genügt dann doch eine minimale Bewegung und Reaktionszeit, um den Gegner in dessen Bewegungsfähigkeit einzuschränken und sich selbst schützen zu können. Die Nerven, die den Impuls vom Gehir n bis zu den Organen schicken, gleiten über die Wirbelsäule und haben Verästelungen in jedem Wirbel und/oder Zwischenraum der Rippen und am ganzen Rumpf. Die Nervenbahnen finden sich nicht nur über den Rippenbögen und dem restlichen Körper, sondern sie erreichen auch die inneren Organe, damit diese beständig und effizient arbeiten können. In jedem interkostalen Raum (Raum zwischen den Rippen) befindet sich eine Vene, eine Arterie oder ein Nerv, welche den Zugang zu den Organen darstellen. Wie in anderen Artikeln bereits dargestellt, sind die Druckpunkte jene Stellen, bei denen man besonders leicht bzw. effizient Zugang zu den Schutzschichten hat. Wer also einen Nerv effizient manipulieren kann, der manipuliert auch die internen Funktionen der Person. Wer kleine Werkzeuge oder besondere Waffen benutzt, um zu diesen Punkten zwischen Muskeln, Sehnen und Knochen zu gelangen, der wird durch den korrekten Angriffswinkel die Energiequelle der Organe beeinträchtigen. Dies ist auch der Grund, weshalb die antiken Meister mit dem Makiwara arbeiteten. Sie wollten die Fähigkeiten ihrer verhor nten Knöchel erweiter n, um die penetrierenden Kräfte zu vergrößern. Die Punkte am Rücken, die laut der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zum Meridian der Blase gehören, zählen im Kyusho

zu den fortgeschrittensten Punkten, weil der Schüler in der Lage sein muss, eine direkte Verbindung zwischen dem Zentralnervensystem (ZNS) und den Organen selbst herzustellen. Man sollte bemerken, dass es die Möglichkeit gibt, gelegentlich einen schweren oder permanenten am Individuum Schaden hervorzurufen. Diese Nerven gehen von der Wirbelsäule aus und wer sie im richtigen Winkel anzugreifen weiß (jeder hat einen spezifischen Winkel), der kann diese gegen die Knochenstruktur quetschen und eine heftige Nervenreaktion verursachen, die bis zum ZNS gelangt. Doch ebenso kann man die Wirbelsäule physisch schädigen, so dass die gesamte Körperstruktur völlig ausgeschaltet wird. Wer korrekt auf diese Punkte auftrifft, der wird unterbinden, dass ein großer Teil an Energie zu den Organen fließt, weswegen es zu einem „Schaltfehler“ in der Leitung kommt. Wer die seitlichen und frontalen Punkte bearbeiten möchte, der hat leichteren Zugang und weniger Möglichkeiten, sichtbaren und schweren körperlichen Schaden zuzufügen. Trotz allem schafft man Schmerz, Dysfunktion, Kontrollverlust, Verringerung des Blutdrucks, Symptome der Verwirrung und des Schwindels sowie veränderte Bewußtseinswahrnehmung. Diese Punkte lassen uns ein Überschuss an Energie zu den Organen und zum Nervensystem schicken, wodurch wir die genannten Effekte erreichen. Ein einziger Punkt korrekt angegriffen kann den Konflikt beenden, doch wer mehrere Punkte auf einmal angreifen kann, der wird wesentlich mehr Effekte generieren und Dysfunktionen schaffen. Dies wird im Kyusho durch viele und seltsam erscheinende Positionen der Hand ermöglicht, die aus alten Kata stammen, geschaffen, um zu Blocken. Diese Positionen können verändert oder zu offensiven Stellungen werden, anstatt nur zu


Evan Pantazi defensiven Zwecken – wie in den meisten Stilen – gebraucht zu werden. Durch das Treffen der Punkte am Arm, wird ein Nervenimpuls durch die Wirbelsäule geschickt der gleichzeitig dem Gehirn mitgeteilt wird, und durch den sogenannten Prozeß der Konvergenz gelangt man auch zu anderen Körperbereichen (Divergenz). Mit der Divergenz werden die verbundenen Nerven und Organe sensibler und veränder n sich, so dass durch andere, direktere Angriffsmittel (wie einen direkten Schlag zu den Organen oder dem jeweiligen Nerv), eine größere Dysfunktion und ein unmittelbarer Schaden hervorgerufen wird. Wer also einen Punkt korrekt angreift, der wird zuerst einen Impuls an das Organ und dann an die Wirbelsäule senden (sollte es sich um einen Punkt direkt an der Wirbelsäule handeln, wird der Impuls allerdings direkt an das ZNS weitergeleitet, bevor er zum Organ gelangt), wonach das

Gehirn dann viele weitere Bereiche des Körpers mit Informationen belegt. Greifen wir den Körper also mit einer Hand an, schaffen wir es, Genick und Arme so zu schwächen, dass diese Bereiche für einen Gegenangriff nicht mehr zur Verfügung stehen. Wer gar noch mehrere Punkte angreifen kann, der wird den maximalen Effekt über ein Organ erzielen und wesentlich mehr Erfolg haben. Wer gleichzeitig auftreffen kann, der wird die bevorstehende Dysfunktion schwerer ausfallen lassen können (erneut: dies ist abhängig vom adäquaten Zugang und der Härte des Angriffs). Da der Körper durch die Natur gut im Gleichgewicht steht, ist er bestens geschützt und hat d i e


Kyusho Fähigkeit, einen Energieexzeß ab- und weiterzuleiten, damit er sich am Leben erhält. Dies ist bilateral, also beidseitig, d.h., alles was auf einer Seite geschieht und die Nerven der Wirbelsäule beeinträchtigt, schlägt sich auch auf die andere Seite nieder. Dies beeinträchtig das Organ und leitet sich vom Gehir n zurück zum Körper zu anderen Körperarealen weiter. Doch wer zwei Punkte auf beiden Seiten des Körpers auf einmal angreift, der lässt die Impulse von beiden Seiten des ZNS und des Gehir ns zusammenlaufen. Beim Üben bzw. Anwenden der Punkte sollte man mit Vorsicht und gesundem Menschenverstand vorgehen, damit das Experimentieren nicht mit schweren körperlichen Schäden endet – von einer falsch verstandene Art von Üben und Anwenden raten wir

dringend ab. Dazu gibt es historische Dokumente, die sich anhand von Interpretation der Information lediglich auf die Möglichkeiten und die Bestätigung der Effizienz und Wirkungsweisen beziehen, die durch antike Kata oder Kampfsysteme hervorgerufen werden könn(t)en. Auf der vorderen Zentrallinie des Körpers liegen zahlreiche einfach zu erreichende und leicht zu verletzende Punkte; vor allem im Bereich der beiden Sektionen des Bauchraums. Einer davon illustriert besonders gut die bisher genannten Prinzipien. Beginnen wir mit dem Sonnengeflecht (Solarplexus), da die meisten diesen kennen werden und


Evan Pantazi


Kyusho beim Training schon dort getroffen wurden. Dieser Punkt wird die Atmung erschweren, denn man hat dort nicht nur einen direkten Zugang zum Nerv, sondern man auch trifft auch das Diaphragma. Ein direkter Schlag zu diesem Punkt ist durch die Spasmen des Diaphragmas und der lokalen Muskulatur nicht nur sehr schmerzhaft und schwächend, sondern diese Konzentration der Muskelspannung raubt anderen Muskeln auch die Kraft und so wird der Körper systemartig geschwächt. Doch es gibt noch eine andere Variante diesen Punkt anzugreifen und Schmerzempfindung und Dysfunktion noch stärker ausfallen zu lassen. Trifft man den Punkt mit einer kleinen Oberfläche, wie z.B. einem Knöchel im Winkel von 45°, dann schickt man einen direkten Impuls zum Nervensystem. Trifft man mit der Faust oder gar der Handfläche auf, sind Schmerzempfindung und Dysfunktion nicht mit dem Auftreffen des Knöchels zu vergleichen. Die Faust verbleibt mit ihrer Wirkung mehr auf der externen Seite der Muskeln und Rippen, was die Muskelkontraktion der Zone bewirkt und damit Dichte und Schutzfunktion erhöht. Wer nur einen Knöchel einsetzt und den Nerv trifft, der wird den Impuls direkt von der Oberfläche zum Organ schicken. Man vermeidet dadurch die Schutzfunktion der Rippen und Muskeln, die Muskulatur wird sich sogar entspannen anstatt sich zusammen zu ziehen. Dadurch werden nicht nur die zuvor genannten Symptome generiert, sondern der Schmerz wird auch den Rücken erreichen, den unteren Bauchraum und die Beine. All dies schafft einen großen Gesamtschmerz, die Kontraktion des Diaphragmas führt zu Atemproblemen, Kontrollverlust der Blase, Dysfunktion der Beinmuskulatur und Bewußtseinsveränderungen. So ist nicht nur die Lage des Ziels wichtig, auch die Faktoren Winkel und Waffe sind bedeutend, um maximalen Effekt erzielen zu können. Auch wen dies sehr mächtig erscheinen mag, so sollte man doch die Arbeit an den Druckpunkten des Armes zuerst in Erwägung ziehen, bevor man direkt an die Punkte des Rumpfes herangeht. Wie zuvor erwähnt schicken die Punkte am Arm Impulse zur Wirbelsäule, wo diese gleichzeitig zu Gehirn und Rückennerven reisen. Dies aktiviert und verändert das gesamte ZNS und viele der peripheren

Nervenbahnen. Die Effekte verdoppeln oder verdreifachen sich gar. Dieser Prozess funktioniert auf beide Weisen, da er sowohl die Schläge und die Effekte auf die Kopfnerven verstärkt, nachdem man den Solarplexus auf die gleiche Weise bearbeitet hat. Wer also auf den Punkt Magen Nr. 5 schlägt, der wird noch effizienter sein, nachdem die Nervenimpulse die Wirbelsäule vom Solarplexus aus erreicht haben, zum Gehir n gelangen und alle in Arbeit befindlichen Gehirnnerven beeinträchtigt werden. Wer eine noch gefährlichere Methode einsetzen möchte, sollte dies mit einer weiteren Punktkombination tun, da dann noch weitere Nervverzweigungen in Mitleidenschaft gezogen werden. An der Körperseite auf Höhe des Solarplexus findet man zwischen vorder- und Rückseite des Körpers einen Punkt, genannt Milz Nr. 21. Dieser Punkt muss seitlich mit einem kleinen Knöchel und mit einer geringfügigen Drehung getroffen werden, um den Interkostalnerv zu beeinträchtigen. Die gleichzeitigen Schläge schicken die Impulse von beiden Körperseiten zum Gehirn und durch das ZNS und die peripheren Nervenbahnen trifft man die Organe. Wenden Sie jede Kombination dieser Varianten - sowohl an den Armen, wie auch die mehrfachen Angriffe zum Körper - an, und stellen Sie sich dann den Faktor der Intensivierung vor. Wird man angegriffen und man antwortet mit einem Schlag zu den Nerven des Armes, dann wird der Körper nach vorn kommen und mit einem Doppelschlag wird man die inneren Organe und die Gesundheit des Angreifers erheblich schädigen. Das Verzögern der Instandsetzung der Normalfunktion des Organs kann eine solche Dysfunktion hervorrufen, dass Vergiftung, Ermüdung und Schädigung eines oder mehrerer Organe entsteht. Greift man nicht ein (die antike Medizin oder deren Zugang zu derselben war nicht sehr häufig und wurde nicht als unabdingbar angesehen), können auf längere Sicht weitere schwere Schädigungen folgen. Dies ist die am meisten benutzte Methode, verantwortlich für die Geschichten und Legenden der „Verzögerten Todesberührung“. Erneut gilt es, zum Ursprung zurück zu kehren, und nicht nur an der Oberfläche zu arbeiten






GroĂ&#x;e Meister


In der Gesellschaft der Gemütlichkeit wird der selbstaufopfernde Geist der Pioniere nur wenig verstanden. Und dies, auch wenn die Ruhe und die Gelassenheit jener Erfahrungen den Erfolg ermöglichten, welche man heutzutage in den Kampfkünsten genießen kann. So sagte doch jener Spruch: „Reiche Großeltern – arme Enkel!“. Doch wir möchten Ihnen diesen Monat ein Gespräch anbieten, das uns die T itelseite Wer t war. Die Kampfkünste haben sich weiter entwickelt, zum Positiven, so wie GM Kwang Sik Myung. Fehler entstehen eher aus einer Sichtweise der Welt, welche Ideen hat über Recht (auf Kosten von Verpflichtung oder Pflicht), Friede, als Gegensatz zum Krieg (auch wenn dies nur dessen Abwesenheit sei!), nun, im Ganzen, die „universale Güte aller Dinge“, anstatt der Sichtweise des Kriegers: Ständig wachsam in einer feindlichen Welt, wo der Friede zu erobern ist, um die Spannungen zu mindern, und nicht, weil Friede das Ergebnis „eines natürlichen Zustandes“ sei. Vielleicht wäre eine Lebenseinstellung „unendlicher Sehnsucht nach Friede“ etwas, wofür man sich zu rüsten hätte, sich auszubilden für den Krieg, denn der bewußte Krieger ist der einzige wahre Garant für den Frieden. Nicht derjenige, der nur das Endziel sucht, denn den Nachtisch (dieser paradoxe Sinn der Sachen…), finden wir immer in dem, wovor wir fliehen.


Hapkido Diesmal besucht uns ein Krieger der Hohen S c h u l e . Tr e u e r g e b e n d e s E r b e s s e i n e s Meisters, teilt er diesmal mit uns seine Sichtweise und seine Er fahr ungen einer heldenhaften Zeit, der Zeit der Pioniere, ein Spiegel, von dem wir nicht ablassen sollten hineinzusehen, um zu schauen, wie es der Welt ergeht. Ich empfehle es Ihnen, aufmerksam seinen Ratschlägen zu lauschen, ohne Vorurteile, denn von den großen Meistern sollte man immer etwas mitnehmen, nicht nur Techniken. So haben die Liebhaber des Hapkido diesmal die Gelegenheit, auf GM Kwang Sik Myung zu treffen, der sich nicht nur mit diesem Gespräch mitteilen wollte, sondern auch mit einem Video, das durch diese Publikation vertrieben wird. Wie Sie wissen dürften, basiert die Idee von Budo darauf, dur ch diese audiovisuellen Arbeiten ein qualitativ hochwertiges Vehikel bereitzustellen, um die Lehre und das Lernen zu er möglichen, fehlt unser er Idee doch oftmals die Unterstützung und die Aufmerksamkeit der Massenmedien bzw. der Öffentlichkeit. Diese Produkte sind möglich dank der Freundlichkeit und Großzügigkeit der Autoren, aber auch durch das Interesse der S c h ü l e r, w e l c h e d a d u r c h i n d e n G e n u ß hochwertigen Materials kommen, oder von anderen Quellen schöpfen dürfen, zu denen sie ansonsten niemals Zugang hätten bzw. in der Vergangenheit niemals gehabt hätten. Die Preise richten sich nach der Nachfrage, und wie ich zu sagen pflege: Egal wie man es dreht: Das hier ist kein Fußball! Also sollten wir uns anpassen. Für uns ist es immer wieder eine Freude, auf Menschen solcher Großzügigkeit zu stoßen wie dieser Meister, der uns diesmal besucht hat, um uns zu unterstützen auf unserem Weg, weltweit der Marktführer unseres Sektors zu werden. Daher wollen wir auch Ihnen danken, für Ihre Aufmerksamkeit und Treue, für Ihre monatliche Unterstützung. Sie sind es, welche uns unsere Leidenschaft ermöglichen, die Kampfkünste! Alfredo Tucci



Hapkido

Großmeister Kwang Sik Myung Eine wandelnde Geschichte des Hapki-Do Präsident der World Hapkido Federation ist GM Kwang Sik Myung Erbe eines ganz besonderen Stiles, einer Kampfkunst, die er aus Händen des Stilgründers, GM Choi Yong Sul, erlernte. Sehr geehrte Leser, diesmal erfahren Sie mit dieser Ausgabe Interessantes über eine der wichtigsten Personen der Kampfkünste und ohne Zweifel, eine ganz besondere Referenz was das Thema Hapkido anbelangt. GM Myung Kwang Sik, 10. Dan und Präsident der World Hapkido Federation. Dazu


Große Meister muß man wissen, daß er den 10. Dan direkt aus Händen des Gründers dieser Kunst erhielt, von GM Choy Young Sul. Unser diesmaliger Gast ist ohne Zweifel eine besondere Person von großer menschlicher Qualität und Sensibilität, doch wie so häufig unter den Meistern traditioneller Stile, mit einem enormen Charakter ausgestattet. Er ist ein Mann mit Prinzipien und einem kriegerischen Ehrenkodex. Dies ist das Ergebnis eines Lebens, das er völlig der Kunst gewidmet hat. Sein Leben änderte sich schlagartig, als er 1950 die Höhere Schule besuchte. Er begann dort mit etwas, das man damals Hapkiyukwonsul nannte. So nannte GM Choi Yong Sul damals seine Kunst. Ein Teil seiner Ausbildung findet im Gebirge von Taebaek statt, wo er ein Leben als Mönch führt und sich u. a. der Ausübung des Ki widmet. Danach mußte er sein Schicksal auf sich nehmen und ist heute Erbe und Präsident der World Hapkido Federation. Der gebürtige Koreaner lebt seit einigen Jahren in Los Angeles, Kalifornien, und von dort aus verbreitet er immer noch seinen Stil. Dabei hat er dank seiner großen Ausdauer und Anstrengung viele gute Erfolge erzielt, nicht nur durch seine traditionelle Unterrichtsweise, sondern auch wegen der Zusammenarbeit mit den bedeutendsten Zeitschriften des Sektors. Er hat zahlreiche Bücher verfaßt und Lehrvideos gedreht, welche in vielen Ländern verkauft wurden. Wie man wissen wird, erhält den 10. Dan nur der Gründer eines Stiles. Solange der Stilgründer nichts anderes vorsieht, kann niemand sonst diesen Grad erhalten. Doch GM Choi Yong Sul verlieh den 10. Dan an GM Myung, was zur Konsequenz hatte, daß jener dessen Erbe antrat und die Geschicke des Hapkido in der Welt zu leiten hat. GM Myung ist, wie Sie sich vorstellen können, ein großartiger Experte Hapki-Doka. Die Mehrzahl der großen Meister dieser schönen Kunst waren bzw. sind direkte Schüler von ihm und gingen alle durch die World Hapkido Federation. GM Myung ist genau der Typ Mensch den man sich vorstellt, spricht man über einen Großmeister. Etwas sehr selten zu findendes, denn es gibt nur wenige davon. Ein aufrichtiger Mann, ausgerüstet mit dem Körper und der Seele des Hapkido, ist er unermüdlicher Reisender, um in aller Welt Lehrgänge zu geben. Seine Hingabe ist nur mit seinem Enthusiasmus vergleichbar, der einen bei einem Mann solchen Alters überrascht. Als Mensch


Hapkido

liebt er die Vertrautheit mit seinen Freunden und seine Familie geht ihm über alles. Heute erfährt er durch unsere Zeitschrift die verdiente Anerkennung und wir danken Ihm, daß er uns seine Aufmerksamkeit und sein Wissen schenkt, und zwar nicht nur mit einem interessanten Gespräch, sondern auch mit einem Lehrvideo von dem wir mit Sicherheit annehmen, daß es Ihnen gefallen wird. Nicht um sonst ist seine Unterrichtsmethode in der Welt gut bekannt und wir sind sicher, daß man noch viele darüber reden wird. Wir folgen dem Wunsch von GM Myung und möchten hier einige Begriffe darstellen, die für ihn sehr wichtig sind, wie z.B., daß er n i e m a l s d a s Wo r t „ Tr a i n i n g “ benutzt, sondern „Praxis“, da für i h n d e r e r s t e B e g r i ff m i t d e m Sport verknüpft ist, und der z w e i t e re i n k r i e g e r i s c h z u gebrauchen ist. Für den GM ist Hapkido eine Kampfkunst in ihrer

ganzen Dimension, kein Sport also, und daher spricht er auch nicht über Schüler sondern über Anhänger, etc. Die traditionellen Meister, so wie er, haben einen sehr feinen Sinn über ihre Künste, was im Westen überraschen mag und man sollte sich erinnern, daß die Kraft der derzeitigen Künste aus dem Osten stammt, aus den Ursprüngen, und daß der Weg des Kriegers kein spontanes Resultat einer Generation ist, sondern einer Weise, das Leben zu sehen. Daher lasse man sich kein Detail des Gesprächs entgehen!

Interview Kampfkunst International: Wie war die Praxis mit GM Choi Yong Sul? GM Myung: Sehr hart, zu hart! Er lebte in Taegu, in Südkorea, und er kam nach Seoul, zum Unterricht. So mußten wir viele Kilometer zu Fuß gehen, um Lernen zu dürfen. Das entwickelte in uns

einen echten Geist der Aufopferung. Die Menschen suchen das Gemütliche, doch oftmals findet sich Qualität nicht im Gemütlichen. Das war wirklich sehr hart. KI: Welche Erinnerungen haben sie an jene Praxis? GM M: Den Schmerz. Es tat immer alles sehr weh! Wir mußten immer weinen. Er war sehr hart zu uns. Meister Choi hatte einen sehr starken Charakter und eine große Persönlichkeit. Manchmal schien es, daß er mir den Arm brechen wollte und er sagte mir dann: „du mußt Geduld haben“, und drückte noch kräftiger zu. Ich dachte mehr als einmal, daß ich dort sterben würde! KI: Hatten Sie einmal daran gedacht, aufzuhören? GM M: Nein! Nie! Aber ich dachte mehr als einmal, daß ich verrückt sei, weil ich weitermachen wollte. Heutzutage bin ich sehr zufrieden darüber, daß


Große Meister

ich weitergemacht habe, aber in jener Zeit war ich schon zufrieden, wenn ich in einem Stück nach Hause kam. KI: Welche Techniken waren gefährlich und welche davon waren schwer zu erlernen? GM M: Viele Techniken. Die Mehrzahl der Techniken des Hapkido können sehr gefährlich sein. KI: In all jenen Jahren, was war für Sie die schwierigste Zeit? GM M: Ohne Zweifel als ich mich in die Berge zurückzog, um mit den Mönchen zu lernen. Das war sehr hart, und kostete mich viel Überwindung.

KI: Weshalb zogen Sie sich in die Berge zurück? GM M: Auch wenn ich viel geler nt hatte, so wollte ich in meinem Geist ein höheres Niveau haben, es war ein Kampf mit mir selbst, ich wollte mehr und intensiver praktizieren. KI: Benötigten Sie viel Zeit, um Ihre Ziele zu erreichen? GM M: Ich war lange Zeit im Kloster… ich fühlte mich dort wie in einer Familie. Man lehrte mich eine gute Meditation Ki zu machen und meine Technik zu verbessern. Dies ist der Grund, weshalb meine Religion das Hapkido ist.

KI: Empfehlen Sie Ihren Anhänger n, die gleichen Erfahrungen zu machen? GM M: Natürlich. Daher schreibe ich auch gerade an einem Buch über meine Erfahrungen. Ich habe bereits elf Bücher über Techniken verfaßt, dieses jetzt konzentriert sich mehr auf die Meditation. Wenn ich sterbe, möchte ich, daß dieses Wissen meinen Anhängern zuteil wird. KI: Was benötigt ein Praktikant des Hapkido, um zu Ihrer Meisterschaft zu gelangen? GM M: Zuerst Bescheidenheit und den Geist der Aufopferung, um alles geben zu können und im


Hapkido Gegenzug nichts zu erbitten. Doch vor allem einen offenen Geist und eine positive Einstellung. Wäre dem nicht so, gäbe es weder Hapkido noch den Weltverband. KI: Wieso gibt es in Spanien so viele Schulen des Hapkido? GM M: Im Hapkido gibt es viele Schulen „Kwan“. Das ist nicht das Problem, denn alle haben die gleichen Prinzipien. All dies begann bereits in der ersten Generation von Meistern und mit den folgenden Generationen ging es eben so weiter, die dann logischerweise auch ihre Schulen gründen. Doch hier geschieht dies möglicherweise meist auf Unwissen heraus. Es gibt nur ein Hapkido! Es gibt viele verschiedene Schulen da Hapkido, wie jeder wissen sollte, eine Kunst ist, die jeder persönlich auszudrücken hat. Daher ist es zweitrangig wie viele Schulen „Kwan“ es gibt, wichtig ist es, daß alle dort sind, wo GM Choy sein Vertrauen hinterließ, soll heißen, im Weltverband, der von ihm geschaffen wurde, der World Hapkido Federation. Daher habe ich alle Hapkidokas in Spanien aufgefordert, sich mit Meister Reyes über die Spanische Hapkidofederation (FEH) in Verbindung zu setzen. KI: Weshalb dieser Nachdruck, einige Begriff zu benutzen? GM M. Hapkido ist eine wahre Kampfkunst und KEIN Sport. Es ist Kunst und Wissenschaft mit eigenen Prinzipien und Wertvorstellungen wie Respekt, Bescheidenheit, Treue, Liebe zum Vaterland, zu den Elter n, etc. Das sind unabdingliche Voraussetzungen für die Praxis. Beachten Sie, daß Hapkido allein mit dem Fingerdruck auf einen vitalen Punkt den Tod produzieren kann, und daher muß man die große Bedeutung verstehen, einen guten Charakter zu entwickeln, um diese Lehren zu erhalten. Ein Kampfkünstler „praktiziert“, ein Sportler „trainiert“. Aus einer echten Kunst kann man keinen Sport machen, mit Regeln und Vorstellungen, die auf der Straße, leider, nicht existieren. Doch man kann Veranstaltungen abhalten, bei denen ein Kampfkünstler (immer wenn es ihm sein Meister erlaubt) seine Fähigkeiten darstellt, doch das sind zwei verschiedene Dinge. Der wahre Kampfkünstler hat sein Ego aus dem Spiel zu lassen. KI: Wie fühlt man sich, wenn man so viele Anhänger in aller Welt hat? GM Myung: Sehr stolz. Alle sind sehr verschieden, aber sie haben eines gemeinsam: Sie arbeiten sehr hart und wissen, daß sie eine wahre Kriegskunst ausüben. KI: Wie würden Sie das Hapkido mit Ihren eigenen Worten beschreiben? GM Myung: Hapkido ist der Weg der Harmonie. Hapkido ist eigentlich die Mutter aller Kampfkünste. Eine Mutter mit vielen Kindern und Hapkido ist die vollständigste der Künste, so als ob es viele und verschiedene Künste für den Kampf und für den Krieg gäbe. Wie eine Hand, jeder Finger ist eine Kunst: Karate, Muay Thai, Taekwondo, Kung-Fu, Gumdo, Ki Qong, etc.


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Hapkido KI: Das Hapkido von heute unterscheidet sich von dem, das Sie damals erlernten? GM M: Natürlich. Es hat sich entwickelt durch Praxis und Lehrer. Wir haben geforscht, wie man es reiner machen und an die neuen Zeiten anpassen kann. Die möglichen modernen Aggressionen sind nicht mehr die von vor 50 Jahren, auch die Einstellung der Anhänger hat sich geändert. Ich arbeite immer dafür, nicht nur die Kunst zu verbessern, sondern auch, und das ist nicht weniger wichtig, wie man besser unterrichten kann. Im Laufe der Zeit und durch Tausende von Lehrgängen in vielen Ländern konnte ich diese Notwendigkeiten sehen und daher mache ich jedes Jahr ein neues Video, um Verbesserungen zu zeigen, und die neuen Techniken. KI: Glauben Sie, daß diese Entwicklungen die Praktikanten des Hapkido verwirren könnten? GM M: Nein, natürlich nicht. Die Techniken haben immer die gleichen fundamentalen Prinzipien, das gleiche Wesen, das Einzige was anders ist, ist die Praxis an sich und die Zielsetzung. So haben die Anhänger in den USA, Spanien oder Korea nicht die gleichen Absichten und Notwendigkeiten. Die Koreaner bevorzugen Tritte, denn Korea hat viele Berge und das macht starke Beine. In Amerika bevorzugt man die Fäuste. Doch Hapkido hat etwas für alle: Es ändert sich nur die Art des Unterrichts, man achtet auf die sozialen Bedürfnisse, denn die möglichen Aggressionsformen sind von Land zu Land verschieden, doch was sich nie ändert, und sich nie ändern wird, das sind seine fundamentalen Prinzipien. KI: Von welchen Prinzipien sprechen Sie?


Große Meister GM M: Vom Wasser, der Harmonie und dem Kreis. KI: Welche Bedeutung haben diese Dinge? GM M: Das erste bedeutet, daß man sich angleicht wie Wasser, reibt und poliert und dadurch sogar Stein zerstören kann, eine kleine Macht bzw. Kraft kann eine große Macht oder Kraft besiegen. Eine kleine, schwächere Person, kann eine größere besiegen, denn das Hapkido benutzt die Druckpunkte auf eine Weise, daß man leicht Schaden anrichten kann. In seinen Anfängen wurde Hapkido nur bestimmten Kreisen des Adels unterrichtet, der Königsfamilie und den Mönchen, welche körperlich schwächer waren als die Bauer n. Es war eine geheime Kriegskunst und man unterrichtete, wie man siegreich einen kräftigeren Gegner oder gar mehrere Gegner anging. Es ist einfach, die Faust zu schließen, aber wenn man einen Finger verdreht oder diesen bricht, kann der Gegner zu Boden gehen. Wir lehren diese Art von Techniken. Die zweite Idee bezieht sich auf den menschlichen Körper, der zwei Energieleitbahnen hat: Die innere und die äußere. Die externe ist einfach zu sehen: Wie man schlägt, wie schnell man laufen kann, wie weit man springen kann usw. all dies ist begrenzt, das sieht man bei den Olympischen Spielen. Die Rekorde unterscheiden sich von Sportler zu Sportler nur wenig. Doch die innere Energie ist grenzenlos. Die Atmung hat damit viel zu tun, daher machen wir in jedem Unterricht Atemübungen. Die koreanische Philosophie sagt, daß das Universum unendlich ist und der menschliche Körper klein, doch der Mensch kann es dem Universum gleich tun, indem er sich mit ihm vereint. So wie es Sonne und Mond gibt, hat auch der menschliche Körper seine beiden Bereiche, welche auf Koreanisch Um und Yang genannt werden.


Hapkido Das Jahr hat vier Jahreszeiten, der Mensch hat vier Extremitäten. Die Meridiane der Akupunktur sind 12 an der Zahl, so wie es 12 Monate im Jahr gibt, und es gibt 365 Druckpunkte, so viele, wie Tage im Jahr. Die Druckpunkte können auf zwei Weisen genutzt werden: Man kann durch sie Leben geben oder Leben nehmen. Im Hapkido gibt es viele Arten zu drücken, mit einigen heilt man, mit anderen richtet man Schaden an, so daß ein Hapkidoka verletzen und gar töten kann. Das dritte Prinzip, der Kreis, spricht über die Einheit. Treffen sich Mann und Frau, um eine Familie zu gründen, lassen sie ihre

Gemeinschaft und die Welt wachsen. Jeder von uns ist Teil eines großen Ganzen in dem er Friede und Harmonie bewahren muß. KI: Zum Abschluß möchten wir Sie bitten, uns zu sagen, was für Sie Hapkido bedeutet. GM M: Ohne Zweifel ist Hapkido mein Leben, meine Religion, eine Form zu Leben. KI: Wir danken Ihnen für Ihre Worte und Ideen, die Sie mit unseren Lesern und uns geteilt haben. GM M: Vielen Dank an Sie alle!


Große Meister

„Die koreanische Philosophie sagt, daß das Universum unendlich ist und der menschliche Körper klein, doch der Mensch kann es dem Universum gleich tun, indem er sich mit ihm vereint“










Das Aikido hat nicht nur einen einzigen Gesichtspunkt, es ist ein universeller Fokus und das Ergebnis des Genies O Sensei Ueshiba. Deswegen ist jeder einzelne Meister eine einzigartige Chance, das Unfassbare dieser Kunst ohne Künstlichkeit zu erfassen, den wahrhaften Geist des “lieblichen Budo” des Ueshiba. Abgesehen von der Technik spielt die persönliche Interpretation dieser Kunst, die jedoch immer das Ergebnis dieses außerordentlichen Prinzips ist, eine große Rolle. Vielleicht mehr als in jeder anderen Kampfkunst spielt besonders beim Aikido das Verhältnis zu dem Meister eine außergewöhnliche Rolle. Man muss die Meister kennen und mit ihnen trainieren, sie beobachten, ihre Art sich zu bewegen und ihre Techniken absorbieren. Heute haben wir die Ehre, euch in Kampfkunst International einen ganz besonderen Meister vorzustellen. Er leitet das Aikikai von Osaka, eines der hervorragendsten Zentren dieser Kunst in ganz Japan. Lieblich, ruhig, erscheint auf seinem Gesicht von Zeit zu Zeit ein Lächeln. Er genießt die Pausen und die Stille, von der er sich nicht stören lässt, er “atmet” und nimmt ohne Urteil wahr: Er ist ein Meister der Kampfkünste und ist der Hauptlehrer des Oaka Aikikai. Heute haben wir, abgesehen von diesem Interview, die Ehre, euch seine erste DVD mit Budo International zu präsentieren. Für die Studenten des Aikido im Westen ist dies eine einmalige Gelegenheit das mitzuerleben, was heute in Bezug auf die Kunst Ueshibas in Japan passiert. Für uns ist es ein Genuss und eine Ehre, euch in unserer Galerie der Titelblätter diese ausgezeichneten Aikidoka vorzustellen.

Dieses Interview mit Meister Kazuo Nomura wurde von Malet Alexandre geführt. Übersetzung aus dem Japanischen ins Englische von Andrea Forbes Johnson. Zeichnungen von Fumihito Umeda.


Aikido


K.K.: Wann haben sie mit dem Aikido angefangen? Kazuo Nomura: Im Jahr 1969, unter der Leitung von dem inzwischen verstorbenen Tanaka Shihan. Ich habe im Jahr 1982 den 6ten Dan erhalten. K.K.: Was ist das Aikido?

K.N.: Aikido ist eine moder ne Kampfkunst, die aus Elementen der antiken japanischen Ju-Jitsu-Kunst besteht und von Morihei Ueshiba, der auch als O’Sensei bekannt ist, begrßndet wurde. Er hat diese Kampfkunst in eine Lebensform verwandelt (michi, do). Durch die Ausßbung der Techniken schaffen wir


Aikido eine geistige Plattform, die uns lehrt, wie wir das Leben angehen können. O Sensei sagte, dass die Ausübung des Aikido und der Weltfrieden auf einer individuellen Ebene verbunden sind. Heutzutage praktizieren viele Personen Aikido, und es ist auf der ganzen Welt verbreitet. K.K.: Aufgrund deiner Erfahrung ist Aikido ...?

K.N.: “Das Budo des Friedens und der Liebe” - Es hat weniger mit dem Kampf mit anderen Personen zu tun als mit einer Lebenseinstellung, mit der ich mein Bewusstsein erweitern kann. Durch die Ausübung kann ich mich selbst verbesser n, die Praxis zeigt mir, wie ich mich selbst verbessern kann, und wie ich mir ein Ziel setzen kann, um meinen Charakter zu verbessern. Das immer unerreichbare Ziel ist es, den Charakter Gottes zu erreichen, Gott als Vorbild



Aikido


der Perfektion. O Sensei sagte immer: “Das spirituelle Training ist erst dann zu Ende, wenn du stirbst.“ K.K.: Die heutige Gesellschaft ist problematisch und gewalttätig, ist es nicht ein bisschen schwierig, das Prinzip des “ Budo der Liebe und des Friedens” in unserer Gesellschaft anzuwenden? K.N.: “Wenn man sich mit der Frage der Gewalt auseinandersetzen muss, denken viele Personen, dass Waffen notwendig sind. Es gibt auch diejenigen, die überzeugt sind, dass wir die Waffen vermeiden sollten. Das ist, wenn wir den ersten Schritt im Bujitsu machen und uns von der Gewalt abwenden,um unsere eigene Kraft anzuwenden. In der Ausübung des Aikido möchten wir von der Ebene der einfachen Ausübung der Techniken aufsteigen zur Ebene des Wegs/Do. Durch das Ausüben des Aikidos können wir selbst die Antwort finden, wie wir mit Gewalt umzugehen haben und uns selbst verteidigen können.


K.K.: Welche Lehren des Tanaka Bansen Shihan beeinflussen deine F ä h i g k e i t e n heutzutage? K.N.: Aikido lehrt uns alles. Ich erinnere mich besonders daran, dass er immer sagte “falle von unten ein”. Gehe mit den Hüften nach unten, werde eins mit der Bewegung des von unten Einfallens. Egal ob dies nun eine Technik ist, sie hat auch mit dem normalen Leben zu tun. Es gibt einen Spruch, der besagt: “Wenn der Reis reif ist, neigt er den Kopf nach unten”. Das bedeutet: Je mehr eine Person in seiner Menschlichkeit wächst, desto bescheidener wird sie. K.K.: Was können wir durch das Ausüben des Aikidos erlernen? K.N.: Aikido ist die perfekte Methode sich selbst zu verteidigen und gesund zu bleiben. Durch die Ausübung kann man seinen Sinn für Frieden kultivieren, der stark mit der Entspannung des Geistes verbunden ist. Persönliche Beziehungen verbessern sich und man bekommt ein Gefühl für Dankbarkeit für alles, was einen umgibt. Das hat nichts mit den Techniken zu tun, es ist eine Richtlinie für das Leben. K.K.: Worin unterscheidet sich Aikido von anderen Kampfkünsten? K.N.: Aikido unterscheidet sich ziemlich von anderen Kampfkünsten und das in vielen Hinsichten. Die Techniken handeln nicht vom Gewinnen und Kämpfen. Es ist das Training, um


“Ante todo, necesitamos del poder de la respiración. En la práctica no usamos solamente nuestros músculos sino que como una forma mas de la práctica, usamos el poder de la relajación con la visualización e intención”


Aikido die Perfektion als Mensch zu erlangen. Den Frieden zu suchen und das Beste zu tun, um sich selbst zu verbessern, ist das, was das Aikido so einzigartig macht. Im Aikido ist es sehr wichtig mit seinem Partner zu kooperieren. Das bedeutet, dass beide sich immer auf die richtige Bewegung konzentrieren sollten. Uke gibt seinen Teil der Energie dem Nage, um das Beste aus seiner Technik herauszuholen. Es hat nichts damit zu tun, wer stärker ist, sondern wer mehr Fokus auf die Perfektion der Bewegung legen kann. Teil der Perfektion der Bewegung ist es, diese nicht zu sonder n den erzwingen, vernünftigsten Weg zu finden, sich im Einklang mit seiner Stärke zu bewegen. K.K.: Was ist für dich ein “high level Aikido”? K.N.: Im Aikido wiederholen wir die Techniken immer wieder, da es wichtig ist die Techniken auszuführen, ohne dabei zu denken. Letztendlich sollten wir unseren Geist freilassen, und uns nicht um die Bewegungen kümmern. In diesem Zustand können wir unzählige Möglichkeiten manifestieren. Es gibt keine Grenzen, und das ist der Anfang der Budo-Erfahrung. K.K.: Wie funktioniert das Ki i Aikido? K.N.: Ich denke, das Ki hat mit dem Bewusstsein und mit der Energie zu tun, man muss sich der Bewegungen der anderen Personen bewusst sein und sich mit deren Ki verbinden. Das bedeutet, sich auch mit dem Ki des Universums zu verbinden (der ganzen natürlichen Energie). Das Ki hat eine verbindende Kraft. Auch wenn die Person dein Feind

sein sollte, hat es mit der Entwicklung eines gemeinsamen Bewusstseins mit der anderen Person zu tun. Es hat auch damit zu tun, unsere Segnungen zu erkennen. K.K.: Was ist dein Rat für die Aikido Schüler? K.N.: Zuerst brauchen wir die Kraft der Atmung. Das bedeutet, wir benützen nicht nur die Muskulatur zur Atmung, sondern auch die Kraft der Entspannung. Unsere Kraft sollte unser Zentrum werden (Tanden), wir sollten unser Gewicht fallen lassen und unseren Sinn für das Zentrum entwickeln. Die Summe unseres Bewusstseins kann von unserem Tanden entlassen werden.


K.K.: Über das Training mit den Waffen? K.N.: Wenn man noch Anfänger ist, kann es sein, dass der Waffengebrauch dem Lernprozess und der Bewegung hinderlich ist. Wenn man einmal die Bewegungen erlernt hat, denke ich, dass der Waffengebrauch gut ist und wir wissen sollten, wie man diese gebrauchen kann. Es ist auch eine Möglichkeit, die Bewegung aus einem anderen Winkel heraus zu erlernen. K.K.: Was ist wichtig für die Verbesserung?

Erklärung des Katatedori kokyuho Erklärung 1 Der Uke greift das Zentrum des Partners an. Nage (tori) bringt sein Gewicht nach unten und konzentriert sich, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Deswegen fließt das Ki konstant, stabil und kann sich mit dem Ki des Uke verbinden. Erklärung 2. Bringe das Gewicht nach unten, entspanne deinen Oberkörper und konzentriere dein Ki in deinem Unterkörper. Wenn ihr zusammenkommt, entlasse den Ki nach vorne zusammen mit dem Bild des Spiralflusses, um in das Zentrum des Partners zu fließen. Erklärung 3 Konzentriere dich auf dein Gleichgewicht und entspanne dein unteres Tanden. Befreie dich von deinem Tanden, die Kraft deiner Atmung. Erklärung 4. Dein Geist ist frei und breitet sich zur Unendlichkeit aus. Dein Ki folgt deinem Geist und die Technik funktioniert allein. Du kannst deinen Partner kontrollieren und ihn in jedem Moment von einer Verletzung befreien.



K.N.: Sei nicht zu starr, erinnere dich daran, dass du niemals perfekt sein wirst. Jeder kann sich immer verbessern. Du kannst dich nämlich nur verbessern, wenn du es mit viel Geduld machst. Es ist auch wichtig, Vorbilder zu haben und diese zu beobachten. Man sollte auch objektiv mit sich selbst und mit seinem Können sein. Erkenne deine eigenen Kräfte und deine eigenen Schwächen. K.K.: Welchen Rat gibst du den Neueinsteigern des Aikidos? K.N.: Am Anfang kann es einem zu viel vorkommen, sich an all die Details der Techniken zu erinnern. Wenn du dies einmal getan hast, hast du das erste große Hindernis hinter dich gebracht. Wie auch immer, es gibt viele Leute, die mit dem Aikido vor diesem Niveau aufgeben. Aber das Aikido ist eine komplette Kampfkunst, die alle Personen theoretisch ausführen können. Leider neigen viele Personen dazu, das Aikido etwas zu oberflächlich zu nehmen. Wenn man die Ausübung nicht ernst nimmt, kann es sein, dass man nur die Bewegungen erlernt, aber nicht weiter kommt. Deswegen ist mein Rat ein Gefühl für die Bewegung zu erlangen und sich nicht zu stark um die Details zu kümmern. Kein Mensch kann am Anfang perfekt sein, versuche ganz einfach dein Bestes und beobachte mit Aufmerksamkeit die Personen um dich herum. K.K.: Was sind die weiteren Ebenen? K.N.: Die erste Ebene ist es, den Prinzipien der Techniken zu folgen. Du kannst deinen Körper stärken und deine Konzentration verbessern. Die zweite Ebene ist es zu denken und sich selbst Ziele für die Verbesserung zu setzen. Man wird flexibel und schafft es, sich selbst seinen Zielen anzupassen. Du wirst bescheiden, physisch und psychisch stark und deine Energie fließt ohne Probleme. Die dritte Ebene muss geübt werden, im japanischen benützen wir dafür das Wort “Keiko”. Innerhalb der dritten Ebene wird das Training im Dojo und im täglichen Leben eins. Egal was du tust, was immer du denkst, du bist dir bewusst, das dies ein Teil deiner Übung ist. Alles was du tust, gehört zu deinem Training, dadurch wird dein Training formlos, aber komplett. Das ist das Budo. Deine Energie vereint sich mit allem. Du fühlst die Dinge, bevor du sie hörst, bevor du sie siehst, bevor du sie schmeckst oder sie berührst. Kurz gesagt, das System dieser drei Ebenen führt dich zu drei wichtigen kriegerischen Künsten: - 1) Beständigkeit - 2) Kontrolle - 3) Sensibilität (Der Gegner ist immer besiegt, auch bevor der Kampf angefangen hat) K.K.: Was meinst du damit, dass der Gegner bereits vor dem Kampf besiegt ist? Sagtest du nicht, dass es nicht ums Gewinnen geht? K.N.: Ich meine, dass es das Ziel ist, ohne Kampf zu gewinnen. Mein Training basiert auf diesem Prinzip. K.K.: Wie kann man dieses Prinzip fühlen und üben? K.N.: Allein durch das persönliche Training, durch wahrhafte Freundlichkeit gegenüber anderen Menschen. Fange in deiner eigenen Familie an und später im Dojo. Dadurch wirst du bewusster über das, was in deiner Umgebung passiert und das Prinzip wird Realität. K.K.: Wir danken dem Meister Nomura für dieses Interview.


Aikido



DVD & Video




Jedes System hat Grenzen und wenn du von einem System zum anderen wechseln möchtest, musst du eine andere Kunst lernen und das will Kapap zu vermeiden versuchen. Das ist das Kapap, Kampf von Angesicht zu Angesicht, eine Brücke zwischen Systemen. Sein Begründer prägte eine Phrase, deren Konzept andere Stile der traditionellen Kampfkünste verwenden: „Trag keine Waffe bei dir, sei du selbst dir die Waffe“. Wenn dein Verstand, dein Geist und dein Körper die Waffe sind, wirst du eine Waffe sein, die genauso effektiv ist wie jede andere. Die DVD der „Avi Nardia Academy“ behandelt die Verbindung zwischen der „alten Schule“ der Kampfkünste und dem modernen CQB (Close Quarters Battle9. Die Erfahrung als Kommandant bei den IDF (Verteidigungskräfte Israels) und offizieller Trainer der wichtigsten israelischen Anti-Terror-Einheit lehrten Nardia, dass die Kultivierung des Verstands und des kriegerischen Geistes höher geschätzt werden sollten als das einfache Training des Körpers. Unter anderem werdet ihr die Sicherheit mit Waffen erlernen, die überzeugenden Parallelismen zwischen dem Iado und der geeigneten Handhabung einer Feuerwaffe. Die Feuerwaffen sind das letzte in der persönlichen Bewaffnung, aber sie können sich nicht der ewigen Weisheit und Logik der alten Schule entziehen. Angepasste Übungen des BJJ, Entwaffnungstrainings und die intelligenten Vorbereitung des Körpers durch bestimmte Übungen, mit Erklärungen zu den Vorteilen und Vorsichtsmaßnahmen. Eine lehrreiche, inspirierende und erleuchtende DVD, empfohlen für Praktizierende aller Stile, alte wie moderne. HYPERLINK "mailto: davidgramage@gmail.com"davidgramage@gmail.com


REF.: • KAPAP8





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Dr. Harfouche

Sein Name ist unaufhaltsam in das internationale Panorama der Kampfkünste vor gestoßen, und er wur de auf dem Titelblatt der drei größten n o r d a m e r i k a n i s c h e n Kampfsportzeitschriften und den sieben Ausgaben von Budo International und in Lateinamerika abgebildet. Woraus resultiert dieser Erfolg? In den Zeiten des „Cross Fighting“ haben Stile, wie sie dieser Meister entwickelt hat, eine große Anziehungskraft. Ein verständliches und pragmatisches System, um komplette Kämpfer in einer gut gesteuerten Organisation, die sich auf neue Art und Weise der Lehre seiner Schüler widmet, hervorzubringen. Ich hatte bis zu unserem Treffen in der Hall of Fame der „International School of Martial Arts“ im vergangenen Jahr noch nicht die Ehre, Meister Harfouche p e r s ö n l i c h k e n n e n z u l e r n e n . D r. Har fouche ist ein r uhiger, sensibler, offener und sehr gebildeter Mann; alles Qualitäten, die in seiner Tätigkeit als Pfarrer von großem Nutzen sind. Das Bild das er abgibt, ist allerdings nicht das, was man gemeinhin vom einer religiösen Person kennt oder erwartet, und dass er Kampfkunst praktiziert, hebt ihn noch mehr hervor. Er bestätigte uns auch, dass

Text: Burton Richardson. Fotos: © www.budointernational.com

1001 Würgetechniken!


„Die grundlegende Prämisse für Würgetechniken in der Selbstverteidigung lautet, dass ein bewusstloser Gegner kein Gegner mehr ist. Man befindet sich also nicht mehr in Gefahr“


„Wer eine Kampftechnik anwendet, durch die der Gegner stirbt, der wird viel Zeit haben, seine gesamten Techniken im Gefängnis auszuüben. Wir wollen niemanden verletzen, und vor allem wollen wir nicht, dass man uns einsperrt“


Dr. Harfouche die Menschen, die sich auf ein religiöses Leben einstellen, häufig ihren Körper aufgeben und diesen nach dem Glauben hinten an stellen, also etwas, womit er überhaupt nicht einverstanden ist. Sein offener Charakter und seine Bescheidenheit (etwas so seltenes unter den Meistern der Kampfkünste!) haben es ihm ermöglicht, seine Studien unter anderen Meistern fortzuführen und sein W issen zu vervollkommnen. Eine Arbeit, von der nun seine Schüler profitieren können. Mit seinem offenen Charakter und der Selbstsicherheit hat er die Fähigkeit zu einem F ü h r e r, e i n e r u h i g e Sympathie, mit der man leicht Freund wird. Seine Lehrvideos wurden wohl dur chdacht und sind von großem Wert für diejenigen, die sich an sie herantrauen. Diesmal hat sich Meister Harfouche an ein Thema gewagt, das heutzutage in der Welt des Kampfes am meisten Interesse hervorruft: die Würgetechniken. Er hat dieses Thema auf vollständige und v e r s t ä n d l i c h e We i s e dargestellt. Eine außergewöhnliche Arbeit, die ein Vorher und Nachher im Studium dieser Materie darstellen wird! Alfredo Tucci


„Ein wichtiger Bestandteil in der Planung des Kampfes ist bei Dr. Harfouche die große Anzahl von Würgetechniken in Situationen des Straßenkampfes“


Dr. Harfouche „Licht aus!“ Dr. Christian Harfouche, Großmeister des Shorite Ryu Tai Jutsu, hat ein vollständiges System für das Training der Kampfkünste geschaffen, das er Full Body Boxing nennt. Das Ziel dieses Systems ist es, eine offene und komplette Sichtweise der Selbstverteidigung zu schaffen, die offen für alle Traditionalisten aller Stile ist. Er will damit nicht die Schüler oder Meister der jeweiligen Stile verunsicher n oder auf seine Linie ziehen, sondern ihnen helfen, das, was sie machen, zu komplettieren, indem er ihnen dieses andere System anbietet. Ein wichtiger Bestandteil in der Planung des Kampfes ist bei Dr. Harfouche die große Anzahl von Würgetechniken in Situationen des Straßenkampfes. Auch wenn die Mehrzahl der Kampfkünstler weiß, was eine Würgetechnik ist, macht es Dr. Harfouche


Dr. Harfouche doch möglich, dieses Thema erheblich zu vertiefen und er gibt Trainingsanleitungen, wie man auf die schier unmöglichsten Arten dem Gegner das Licht ausmacht. Hier stellen wir Ihnen nun einige Schlüsselfaktoren vor, die vom Großmeister gelehrt werden. Die grundlegende Prämisse für Würgetechniken in der Selbstverteidigung lautet, dass ein bewusstloser Gegner kein Gegner mehr ist. Man befindet sich also nicht mehr in Gefahr. Daher sind Würgetechniken ebenso wichtig wie die Schläge, wobei das beste Beispiel wohl eine Konfrontation mit einer Person unter Drogeneinfluss ist, die aufgrund ihres berauschten Zustandes unglaubliche Schläge wegstecken kann, denn selbst beste Schläge, Tritte, Ellebogenchecks und Knietreffer hinterlassen wenig Eindruck bei einem Menschen, der keinen Schmerz spürt. Was macht man, wenn man auf der Strasse einen heftigen und perfekt plazierten Tritt anbringt und der Gegner noch nicht einmal mit den Wimpern zuckt? Ich habe einen Freund, der eine solche Situation erlebt hat. Mein Freund Levi hat ein Ladengeschäft. Eines Nachts ruft ihn ein Angestellter an, um ihm zu sagen, dass sich ein Jugendlicher im Laden auf seltsame Weise benahm und trotz mehrfacher Aufforderung das Geschäft nicht verlassen wollte. Levi, Schwarzgurt mit zwei Jahrzehnten Trainingserfahrung, ist ein sehr kräftiger Mann. Er fuhr zu seinem Laden, um das Problem zu lösen. Er fand einen Knaben von 1,60m Größe und zirka 62 Kilo Körpergewicht vor. Also nichts im Vergleich zu Levi, der mehr als 100 Kilo auf die Waage bringt. Als er den Knaben zum

Verlassen des Ladens zu überreden versuchte, griff dieser plötzlich an. Levi trat ihm heftig in die Leistengegend. Es war ein direkter Treffer, aber zu seiner Überraschung hatte die Pferdehufe keinerlei Wirkung auf das Leichtgewicht. Als der Störenfried weitermachte, schoß Levi einen Ellebogen ab, brach ihm damit die Nase und verpasste ihm ein Veilchen. Der Mann war jedoch in keinster Weise beeindruckt und warf sich auf ihn. Levi stieß ihn zurück und warf ihn auf den Boden. Das Tier im Menschen des Angreifers erwachte und er biß Levi durch die Jeans in die Waden. Levi stieß ihn weg und traf mit dem Schienbein auf dessen Schlüsselbein. Der Mann erhob sich, das Schlüsselbein kaputt, die Schulter herabhängend, bereit, weiter zu kämpfen. Levi stieß ihn



Dr. Harfouche gegen die Wand und verabreichte ihm einige Kniestöße. Der Mann ging in die Knie, um dann erneut die Hosen von Levi zu packen. Levi trat ihm mit der Schuhspitze in die Zähne. Mit eingeschlagenen Zähnen stand der Aggressor auf und rannte raus auf die Schnellstrasse. Glücklicherweise war die Polizei schon da und konnte ihn festnehmen, bevor er sich in dem starken Verkehr noch mehr Schaden zuzog. Levi und ich sprachen am nächsten Tag über den Vorfall und die Notwendigkeit, Würgetechniken einzusetzen. Es ist einfach die einzige Technik, auf die wir vertrauen können, wenn der Angreifer keinen Schmerz fühlt, und Sie können gewiß sein, dass Levi seit diesem Tag die Würgetechniken bis ins Detail übt. Stellen Sie sich vor, dass Sie in einer solchen Situation sind! Und was, wenn der Typ dazu noch groß und kräftig ist?! Ich hoffe, dass diese kleine Geschichte Sie dazu motiviert, Würgetechniken im Training zu üben. Ihr Interesse stets vorausgesetzt, möchte Dr. Harfouche, dass Sie einige Dinge für den korrekten Würgegriffeinsatz wissen, die wir Ihnen jetzt erläutern werden. H a r f o u c h e unterstreicht stets, dass es zwei grundlegende Arten von


„Sollten Sie sich einmal in der schrecklichen Lage befinden, einen unter Drogeneinfluß stehenden Gegner zu haben, dann sollten Sie eine unserer Würgetechniken versuchen, um ihm die Lichter auszuschalten“


Dr. Harfouche

Würgetechniken gibt: Die Blockierung der Luftzufuhr, oder das Hemmen des Blutflusses. Das Blockieren der Luftzufuhr verhindert, dass sich die Lungen erneut mit Sauerstoff füllen, wodurch auch das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen wird, und man das Bewußtsein verliert. Es gibt zwei grundlegende Arten, die Luftzufuhr zu unterbinden. Die Erste besteht darin, die Kehle abzudrücken, damit die Luft nicht zu den Lungen gelangen kann. Das erreicht man durch kräftigen Druck des Unterarmes auf den vorderen Teil des Halses. Auch wenn dies noch so effektiv ist, ist es dennoch nicht empfehlenswert! Der Angriff auf die Gurgel ist zu heftig, man kann die Kehle brechen, sich mit Blut überspritzen lassen und es dauert einige Zeit, bis die Lungen keine Luft mehr haben. Provoziert man eine Entzündung, kann der Aggressor obendrein an Erstickung sterben. Wer eine Kampftechnik anwendet, durch die der Gegner stirbt, der wird viel Zeit haben, seine gesamten Techniken im Gefängnis auszuüben. Wir wollen niemanden verletzen, und vor allem wollen wir nicht, dass man uns einsperrt. Also vergessen wir das Abdrücken der Luftröhre. Ein anderer Weg ist das Abdecken des Mundes und der Nase, damit keine Luft zu den Lungen gelangt. Hierbei handelt es sich um das Provozieren des Erstickens. Das Problem an der Geschichte ist, dass wir beim Anlegen der Hand oder des Armes riskieren, dass man uns beißt. Dadurch gelangt man automatisch zur Überzeugung, dass das Abdrücken der Blutzufuhr der beste Weg ist, um den Gegner auszuknipsen. Die Tatsache, dass unser Gehirn sauerstoffreiches Blut benötigt, verhilft uns dazu, dass der Aggressor durch ein Unterbrechen des Zuflusses eben deswegen das Bewusstsein verliert. Am besten ist, dass man die Halsschlagadern abdrückt. Dadurch erreicht man auf dem schnellsten Weg den Verlust des Bewußtseins. Es handelt sich um die barmherzigste und menschlichste Art, einen Angriff zu unterdrücken, und wir kennen dafür drei grundlegende Methoden: den Arm, die Kleidung oder ein anderes geeignetes Material, wobei Kombinationen möglich sind. Der Würgegriff in V-Form von hinten dürfte wohl die gebräuchlichste Technik sein. Dabei legt man die Innenseite des Ellebogens an die Luftröhre des Gegners. Durch den Armdruck wird dabei nur der Druck auf die Halsschlagadern erhöht, nicht auch auf die Luftröhre. Wer kurz vorm Abwürgen

„Dr. Harfouche legt viel Wert darauf, dass die Würgetechniken nicht alleine eingesetzt werden. Sie sollten stets von Schlägen begleitet sein“



Dr. Harfouche

ist aber meint, dass er den Unterarm auf der gegnerischen Luftröhre hat, der muss einfach nur bis zum Ellebogen durchrutschen, um den Griff richtig anzubringen. Das Programm von Dr. Harfouche hält viele Techniken bereit, um in diese Position zu gelangen, und es zeigt, wie man durch Würgegriff den Kampf beendet. Der Großmeister beendet durch Würgetechnik den Kampf sowohl am Boden wie auch im Stehen. Manchmal hilft man dabei mit dem freien Arm oder der freien Hand nach, die dann den würgenden Arm verstärken. Es ist auf jeden Fall immer von Vorteil, verschiedene Würgetechniken zu kennen, damit man seine persönlich bevorzugte Technik einsetzen kann. Den Ärmel zum Würgen zu benutzen ist eine weitere effiziente Methode, um den Gegner bewusstlos zu machen, denn der Ärmel kann eine unglaubliche Würgekraft entwickeln und dabei die Blutzufuhr unterbrechen, ohne die Luftröhre in Mitleidenschaft zu ziehen. Man kann ihn auch so einsetzen, dass damit der seitliche Würger mit dem Unterarm unterstützt wird. Dr. Harfouche benutzt bei vielen Würgetechniken sowohl den Unterarm als auch die Kleidung, um sein Ziel zu erreichen. Er setzt den Ärmel frontal, seitlich, von hinten, von oben oder von unten ein. Auf der Strasse kann jeder mit einer Jacke oder einem kräftigen Hemd diese Würgetechniken ausführen. Auch hier ist es empfehlenswert, über eine Vielzahl von Variationen zu verfügen. Dr. Harfouche legt viel Wert darauf, dass die Würgetechniken nicht alleine eingesetzt werden. Sie sollten stets von Schlägen begleitet sein. Auch ist es einfacher, einen schwankenden Gegner in den Griff zu nehmen, denn selbst wenn der Aggressor keinen Schmerz durch den Schlag verspürt, so kann man ihm doch damit das Gleichgewicht rauben und den Einstieg öffnen, um ihm das Licht auszuknipsen. Wer dafür Hilfe braucht, dem kann Dr. Harfouche große Ratschläge bieten. Großmeister Harfouche hat eine Vielzahl von Würgetechniken auf DVD festgehalten, deren Inhalt ich mir anschauen durfte. Beinhaltet sind Würgetechniken mit Schlägen, Fegern, im Stand und am Boden. Ebenso sieht man Kombinationen von Hebeln, die gleichzeitig mit der Würgetechnik einhergehen. Wer sich nicht sicher ist, was ein „Abwürgen des Gehenkten“ ist, oder der „Kreuzdreher mit dem Hals“ oder die gefürchteten „Todesscheren“, der sollte sich das Video „Würgetechniken“ von Dr. Harfouche ansehen. Wer daran interessiert ist, diese Arbeitsweise in sein Training einzubauen, der sollte auch ein Auge auf das Programm des „Full Body Boxing“ werfen, das man unter www.victoriushands.com findet. Sollten Sie sich einmal in der schrecklichen Lage befinden, einen unter Drogeneinfluß stehenden Gegner zu haben, dann sollten Sie eine unserer Würgetechniken versuchen, um ihm die Lichter auszuschalten.

„Die Tatsache, dass unser Gehirn sauerstoffreiches Blut benötigt, verhilft uns dazu, dass der Aggressor durch ein Unterbrechen des Zuflusses eben deswegen das Bewusstsein verliert. Am besten ist, dass man die Halsschlagadern abdrückt. Dadurch erreicht man auf dem schnellsten Weg den Verlust des Bewußtseins“



Dr. Harfouche


DVDs & videos


The "Kyusho Tactical Control Program" (KTCP), was designed for Subject control escalation with Legal, Medical and Tactical Deployment research, field-testing and coordination. The scope of this program is for use by but not limited to, Law Enforcement, Security, Emergency Medical or Response, Coast Guard, Military, Governmental Agencies, Body Guards and Personal Security. This Basic Module is comprised of one set of 12 primary targets and integrated into 4 modules of escalating force restraint continuums. There are several weak structures in the human body that can be utilized by an Agent to simply gain control of a perpetrator more efficiently than conventional use of force methods. This would be in the protocol should a situation escalate past the verbal command stage. These Kyusho (Vital) points are where the Agent can make use of internal systems of physical control such as, Nerves, Tendon Structure and natural Nerve Reflexes of the body. Not requiring heavy force Fine or complex motor control or even sight… all of which is subject to failure and loss in high adrenaline states. This information is dedicated to the Brave and Resilient Members of these Agencies around the world… Thank you for what you do!

REF.: • KYUSHO 22

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Kihon Waza (grundlegende Techniken) ist der wichtigste Teil jedes Kampfkunsttrainings. In dieser DVD zeigt uns der Meister Sueyoshi Akeshi verschiedene Trainingsformen des Kihon mit Bokken, Katana und leerer Hand. In dieser Arbeit wird detailreich jede Technik erklärt, damit der Praktizierende eine bessere Vorstellung von jeder Bewegung und von der Art und Weise hat, wie der Körper mit der Arbeit jedes Kihon im Einklang stehen sollte. Allen Techniken liegt die Abwesenheit von Kime (Kraft) zugrunde, damit der Körper sich gemäß des Battojutsu entwickeln kann, und mag es auf den ersten Blick auch seltsam erscheinen, sollte der gesamte Körper entspannt sein, um die Fähigkeit zur schnellen und präzisen Reaktion zu erlangen. Alle Grundtechniken werden in realer Geschwindigkeit durchgeführt und später erklärt, damit der Praktizierende ein angemessenes Niveau erreichen kann. Die Abwesenheit von Gewicht an den Füßen, die Entspannung des Körpers, das sich-fallen-lassen im Schwerpunkt sind sehr wichtige Details, die der Meister mit dem Ziel, dass der Schüler ein gutes technisches Niveau und eine direkte Verbindung zwischen der Grundtechnik und der echten Anwendung erlangt, betont.

REF.: • IAIDO7

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Wing Tsun ist ein exzellenter chinesischer Boxstil, der es möglich macht, ein ganzes Leben der Praxis und dem integralen Wachstum des Praktizierenden zu widmen. Ideen, Technik, Philosophie etc...alles ist Teil einer uralten KUNST und sollte als GESAMTHEIT gelernt und begriffen werden. Sifu Salvador Sánchez konzentriert sich in seiner zweiten DVD auf die Holzpuppe und wie diese die gesamte Praxis des Wing Tsun beeinflusst. Da man im gegenwärtigen System diese Form erst in den letzten Stufen des Stils erlernt, haben viele Praktizierende, die davor aufhören, nicht die Möglichkeit, ihre Ideen, Taktiken und Strategien kennenzulernen und können sie so nicht in ihre Praxis eingliedern. Für die TAOWS Academy ist es sehr wichtig, dass der Praktizierende versteht, was man bei all ihren Ansätzen macht und deshalb werden wir in dieser DVD dasselbe Schema verfolgen, was wir auch in jedem Unterricht, Seminar oder Training verwenden. Unser Schema folgt 6 Schritten: der erste ist die Idee, zu entwickeln, was wir erreichen wollen. Der zweite Teil sind die Formen (Siu-Nim-Tao, ChumKiu, Biu-Jee, Holzpuppe, …), abhängig von den unterschiedlichen Stufen. Der dritte Schritt sind die Ausweichbewegungen, die Mobilität. Die vierte Säule ist das Chi Sao - Chi Gerk, das Fundament, die Seele unseres Systems. Das fünfte Element ist die nicht-Verbindung oder der nicht-Kontakt, zu wissen, wie man sicher mit dem Gegner Kontakt aufnehmen kann. Schließlich bilden Sparring, der Kampf oder Lat-Sao den sechsten Abschnitt. Bruce Lee sagte, dass man das Kämpfen lernt, indem man kämpft, und das ist das zutreffendste, was ein Kampfkünstler je gesagt hat. Wie schaffen wir es, dass Wing Chun eine wirksame und respektierte Kampfkunst wird? Indem wir Sparring-Übungen trainieren, die uns progressiv zum Kampf annähern, bis jeder einzelne von uns den maximalen Nutzen als Kämpfer erzielen kann, den dieses wunderschöne System bieten kann.

REF.: • TAOWS-2

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REF.: • LEVI LEVI8

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