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Historisches BUSUM

Ein Tänzchen im Watt? In Büsum ist das möglich.

Hört euch das mal an:

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„In Büsum war heut Wattenlaufen

Dies dichtete der Hamburger

Badegast Alfred Rehder im Jahre 1900. Büsum war längst Seebad und das neue, ungewöhnliche Spektakel stieß bei den Gästen auf solch ein reges Interesse, dass fortan öfter mit Musik ins Watt hinausgelaufen wurde.

Aus einem einfachen Ausflug ins Watt, zu dem eine herumziehende Straßenkapelle eingeladen wurde, hat sich eine einzigartige Tradition entwickelt, das

Wattenlaufen mit Musik

Beim Wattenlaufen mit Musik machen sich Groß und Klein gemeinsam mit Live-Musik auf ins Watt vor Büsum.

Angeführt wird die ausgelassene Wattenpolonaise heute vom Wattenpräsidenten Momme Clausen. Ihm folgt die Musikkapelle, die eine bunte Vielfalt an Liedern zum Besten gibt. Hinterher marschiert auf dem festen Meeresboden eine fröhliche Schar Gäste. Der Wattenpräsident geht aber nie ohne seinen Bollerwagen ins Watt, aus dem er alles herausfischt, was für ein richtiges Wattenlaufen gebraucht wird: das Seil zum Tauziehen, die Löffel zum Eierlaufen, die süßen Gummiwattwürmer zum Naschen. Die gute Laune und die Lust zum Tanzen hat er sowieso immer dabei. Am Flutsaum angekommen folgt der Höhepunkt: Die Wattentaufe im Namen Neptuns mit echtem Nordseewasser.

Neptun kommt mit der Flut

Es kann schon mal vorkommen, dass bei all zu vielen Täuflingen die Flut kommt und das auflaufende Wasser die tanzende Truppe daran mahnt, in wessen Reich sie sich hier vergnügen. Neptun kommt mit der Nordsee, aber der Wattenpräsident weist zeitig den Weg zurück an Land.

1908 warb Büsum auf Plakaten mit dem Büsumer Klärchen, einer jungen Dame im Watt. Diese entblößte keck ihr Knie – für die damaligen Sittenwächter ein handfester Skandal. Das Foto mit den beiden Damen enstand zur selben Zeit in Büsum.

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