Bühler Geschäftsbericht 2014

Page 1

2014. Passion f체r Wachstum.

Gesch채ftsbericht


B

Unternehmensprofil.

Bühler leistet mit seinen industriellen Prozesstechnologien und -lösungen einen wesentlichen Beitrag zur Welternährung. Rund 65 % des weltweit geernteten Weizens werden auf Mühlen von Bühler zu Mehl verarbeitet. Ebenfalls substanziell ist der Beitrag zur globalen Herstellung und Verarbeitung von Reis, Teigwaren, Schokolade und Frühstückscerealien. Darüber hinaus ist Bühler führender Lösungslieferant für Druckguss-, Nassmahl- und Beschichtungstechnologie mit den Anwen­ dungsschwerpunkten Automobil, Optik, Elektronik, Farben, Verpackung und Glastechnologie. Als Technologie-Konzern investiert Bühler jährlich bis zu 5 % des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Bühler deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab, angefangen von Consulting und Engineering über den Bau und die Inbetriebnahme von Maschinen und Anlagen bis hin zu umfangreichen Wartungs- und Optimierungs-Services sowie Schulungen. Stolz auf seine über 150-jährige Schweizer Tradition, ist Bühler ein Global Player und in knapp 140 Ländern vertreten. Mit rund 10 600 Mitarbeitenden erwirtschaftet das Unternehmen einen Umsatz von CHF 2,3 Mrd. mit dem Ziel, das profitable Wachstum fortzusetzen. Das Familien­ unternehmen Bühler ist in besonderem Mass der Nachhaltigkeit verpflichtet. Mit seinen industriellen Prozesstechnologien und -lösungen will Bühler weltweit zu einer dauerhaft sicheren, gesunden und bezahlbaren Nahrungs­mittelversorgung beitragen und setzt Standards bezüglich Energie­effi­zienz und nachhaltige Mobilität. Bühler versteht sich als Partner für Industrie und Wissenschaft sowie Regierungen, um globale Heraus­forderungen, resultierend aus der wachsenden Weltbevölkerung und dem Klimawandel, zu bewältigen. Bühler legt grossen Wert auf eine hochwertige Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeitenden und bildet rund 600 Lernende in der Schweiz, den USA und Asien aus.

Cover: Airport Tianjin Beijing – Glasbeschichtung, ermöglicht durch Vakuum-Dünnschichtanlagen von Bühler Leybold Optics.


Inhalt.

2

Kennzahlen.

24

Business Areas.

Nahe bei unseren Kunden.

4

Statement des Verwaltungsratspräsidenten / CEO.

«Wir sind bestrebt, unseren Wachstumskurs fortzusetzen.»

6

Kontinuität steht an erster Stelle.

Die neuen Bühler Eigentümerinnen und CEO Calvin Grieder im Gespräch über den Wechsel, die Kontinuität und ihr Verhältnis zur Firma.

28

Technologie & Lösungen.

Mit «Open Innovation» die Zukunft sichern.

12

Höhepunkte 2014.

36 Nachhaltigkeitsbericht.

Schritt für Schritt zum nachhaltigen Unternehmen.

15 Präsent im Alltag.

Täglich nutzen Milliarden Menschen die Technologien von Bühler, um Grundbedürfnisse wie Ernährung, Kommunikation oder Mobilität zu befriedigen.

63

Organisation.

71

Finanzbericht.


Globale Präsenz, nahe beim Kunden. 137 Standorte weltweit *

28 Produktionsstandorte 21 Engineering-Standorte 94 Verkauf- & Service-Standorte 14 Anwendungszentren 3 Analytik-Labore

Nordamerika

10

(+0) Standorte

723 Mitarbeitende (– 4,7%)

Hauptproduktionsstandorte

Uzwil Schweiz (Hauptsitz) Braunschweig Deutschland Beilngries Deutschland Zamberk Tschechische Republik Wuxi China Changzhou China Bangalore Indien Johannesburg Südafrika Minneapolis USA Raleigh USA Joinville Brasilien *A ufgrund multifunktionaler Standorte ist die Gesamtzahl der Standorte kleiner als die Summe der einzelnen Positionen.

Südamerika

14

(+ 3) Standorte

407 Mitarbeitende (– 0,3%)


Europa

44

Asien

51

(+ 1) Standorte

(+ 13) Standorte

4933 Mitarbeitende (– 4%)

4025 Mitarbeitende (+ 4,9%)

Mittlerer Osten und Afrika

18

(+ 1) Standorte

487 Mitarbeitende (+ 1,9%)


2

Bühler Geschäftsbericht 2014

Kennzahlen 2014. Business. In Mio. CHF

2014

Veränderung in %

2013

2012

2345

Auftragseingang

2582

9,3

2363

Auftragsbestand 31.12.

1582

19,9

1319

1347

Umsatz

2332

0,5

2322

2409

EBITDA

205

–4,7

215

218

EBITDA-Marge in %

8,8

EBIT

145

9,3

9,1

3,7

139

168

6,0

7,0

–1,5

123

155

5,3

6,4

EBIT-Marge in %

6,2

Konzernergebnis

121

Konzernergebnis in %

5,2

Investitionen in Sach- und immaterielle Anlagen

58

– 34,7

88

82

F&E-Aufwand

99

– 8,9

109

104

F&E-Aufwand in %

4,2

4,7

4,3

Eigenkapital-Quote

45,2

44,6

41,2

Nettoliquidität

464

377

317

Return on net operating assets (RONOA) in %

18,1

17,6

27,1

Beschäftigte per 31.12. (ohne Temporär- und Lehrstellen)

10 575

–0,8

10 659

10 346

596

6,2

561

576

Lernende per 31.12.

Konzern.

Umsatz (  in Mio.  CHF  ) 2409

2012

2322

2013

Auftragseingang (  in Mio.  CHF  ) 2345

2332

2014

2012

2363

2013

EBIT (  in Mio.  CHF  )

2582

Konzernergebnis (  in Mio.  CHF  )

168

2014

2012

139

145

2013

2014

155

2012

123

121

2013

2014

Umsatz.

7

8

Nach Business

6

1

Nach Regionen

1

1 Grain Milling (31%) 2 Grain Logistics (7 %)

1 Nordamerika (15%) 5 2

3 Sortex & Rice (9 %) 5 2 4

3

2 Südamerika (9%) 3 Europa (31%)

4 Value Nutrition (21%)

4 Mittlerer Osten und Afrika (15%)

5 Consumer Foods (12 %)

5 Asien (30%)

6 Die Casting (12 %) 7 Grinding & Dispersion (3 %) 8 Leybold Optics (5%)

4

3


Kennzahlen.

Nachhaltigkeit.

Energieverbrauch. Reduktion des Energie­verbrauchs je Produktions­stunde [MJ/h] 2010 bis 2014.

– 8% Wasserverbrauch.

Mitarbeitende weltweit.

Reduktion des Wasser­verbrauchs je Produktionsstunde [m³/h] 2010 bis 2014.

– 2,7%

Arbeitnehmende.

Forschung & Entwicklung.

Compliance.

Investitionen

Weltweit abgeschlossene Compliance-Fälle.*

104

2012

(  in Mio.  CHF  ).

109

2013

99

2014

Verletzungen und Krankheiten per 100 Mitarbeiter.

10 575 10 346 10 659

4,2 3,4

2012

2013

2014

25

* Wurde 2014 erstmals erfasst.

Bühler

Manufacturing Industry

Teilnehmer am ComplianceProgramm. 3298 2949 2167

2012

2013

2014

3


4

B체hler Gesch채ftsbericht 2014

Calvin Grieder, Verwaltungsratspr채sident und Chief Executive Officer.


Statement des Verwaltungsratspräsidenten / CEO.

Passion für Wachstum.

Sehr geehrte Damen und Herren 2014 erzielte Bühler ein zufriedenstellendes Ergebnis mit deutlichen Wachstumssignalen. Den Auftragseingang steigerten wir organisch um 9 % von CHF 2,4 Mrd. auf CHF 2,6 Mrd. Unsere kontinuierlich hohen Investitionen in regionale Präsenz, in Forschung und Entwicklung sowie die Erweiterung unseres Service- und Lösungsportfolios ­machen sich damit bezahlt. Erfreulich ist, dass dieser substanzielle Aufschwung unseres Auftragseingangs breit abgestützt war, da sämtliche Business Areas sowie alle Regionen dazu beigetragen haben. Besonders hervorzuheben ist die Business Area Die Casting (Aluminium-Druckguss), die auf ein Rekordjahr zurückblicken kann. Geografisch betrachtet setzten sich insbeson­d ere die neuen Märkte China und Indien mit einem Zugewinn von über 20 % an die ­S pitze unseres Wachstumstrends. Die Entwicklung unseres ­Services- und Solutions-Geschäfts trug positiv zum Geschäftsgang bei und ist ein neues Wachstumsfeld unseres Unternehmens. Bühler war damit in der Lage, die aktuellen Risiken der Weltwirtschaft durch volatile Währungen, Pandemien, regionale Krisen und Kriege zu meistern und selbst in schwierigen ­Situationen die sich bietenden Chancen erfolgreich zu nutzen. Dafür gebührt unseren Mitarbeitenden ein aufrichtiger Dank. Ihr unermüdlicher Einsatz und ihre hohe Kompe­tenz sind Grundlage dieses Erfolgs. Die Kontinuität eines Familienunternehmens unter neuer Beteiligung festigt unsere langfristige und nachhaltige Ausrichtung. Die Steigerung des Auftragseingangs setzte im zweiten Halbjahr ein. Aufgrund der Langfristigkeit unserer Projekte mit einer Laufzeit von bis zu 24 Monaten zeigt sich dieses Wachstum noch nicht im Umsatz. Dieser blieb im Vergleich zum Vorjahr stabil und belief sich auf CHF 2,3 Mrd. Deutliche Fortschritte erzielten wir bezüglich der operativen ­Profitabilität. Das EBIT wuchs um 4 % auf CHF 139 Mio. (EBIT-Marge: 6,2 %; im Vorjahr: 6 %). Seine Entwicklung war durch eine unzureichende Aus­lastung unserer Kapazitäten sowie Restrukturierungskosten negativ beeinflusst. Beide ­E ffekte beeinträchtigten das EBIT in einer Höhe von rund CHF 50 Mio. Bereinigt um ­diese Faktoren läge das EBIT in unserem Zielkorridor von 8 bis 12 %. Um unsere Ertrags­kraft dauerhaft zu sichern, werden wir die Umsetzung der Massnahmen zur Optimie­rung u ­ nseres globalen Produktions-Netzwerkes konsequent fortführen, und so unsere Effizienz erhöhen. Ausblick Für Bühler begann das laufende Geschäftsjahr im Hinblick auf einen substanziell gestärkten Schweizer Franken mit der Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit. Dieser schwierigen Aufgabe stellen wir uns aus einer starken Position heraus: mit engagierten Mitarbeitern, gut gefüllten Auftragsbüchern, engen Kundenbeziehungen, hervorragenden Markt- und Technologiepositionen sowie einer globalen Aufstellung und soliden Finanzlage. Vor diesem Hintergrund werden wir die Herausforderung als Katalysator für bereits eingeleitete Innovations- und Effizienzsteigerungsprogramme nutzen. Wir blicken mit vorsichtigem Optimismus in das Geschäftsjahr 2015. ­Generell sind wir bestrebt, unseren Wachstumskurs in Verbindung mit einer gesunden Ertragskraft fortzusetzen.

Calvin Grieder Präsident des Verwaltungsrats und Chief Executive Officer

5


6

Bühler Geschäftsbericht 2014

Maya Bühler, Karin Bühler, Calvin Grieder und Jeannine Bühler.


Kontinuität steht an erster Stelle.

«Kontinuität steht an erster Stelle.» 2014 war für Bühler hinsichtlich Aktionariat und Verwaltungsrat ein Jahr wichtiger Weichenstellungen: Der bisherige Alleinaktionär und Verwaltungsratspräsident Urs ­Bühler hat seine Anteile auf seine drei Töchter Jeannine, Maya und Karin Bühler übertragen. Die neuen Eigentümerinnen halten je ein Drittel der Familien-Holding. Calvin Grieder, der seit 2001 die Geschicke des Unternehmens leitet, wurde zusätzlich zur CEO-Position zum Verwaltungsratspräsidenten ­ernannt. Die Eigentümerinnen sind über einen Sitz im Verwaltungsrat vertreten. Urs Bühler gründete den «Urs Bühler Innovation Fond», dessen Vorsitz er eingenommen hat und der sich der Innovations­ förderung des Konzerns widmet. Im Gespräch g ­ eben die neuen ­Aktionärinnen und der CEO/VRP Auskunft über den Wechsel und die zukünftige Auf­gabenverteilung.

Warum hat der Wechsel im Aktio­ nariat überhaupt stattgefunden? Maya Bühler: Unsere Satzungen begrenzen das Alter der Verwaltungsratsmitglieder auf 70 Jahre. Unser Vater hatte dieses Alter erreicht und sich entschlossen, das Amt als Verwaltungsratspräsident niederzulegen und zurückzutreten. Seiner Auffassung nach sollen die Familienmitglieder, die im Verwaltungsrat vertreten sind, auch die Eigentümer sein. Deshalb wurden uns die Anteile übertragen. Wie hat der CEO den Wechsel erlebt? Calvin Grieder: So, wie es sich für Bühler gehört: langfristig geplant und geordnet. Der Wechsel geschah vollkommen transparent und in Absprache mit dem Verwaltungsrat und hat keine Auswirkungen auf das operative Geschäft. Als Kinder sind Sie mit dem Wachstum des Unternehmens selbst erwachsen geworden. Was sind Ihre persönlichen Erinnerungen? Jeannine Bühler: Die Verbundenheit und das Engagement unseres Vaters gegenüber der Firma war für uns von klein auf spürbar. Das hat uns sehr geprägt. Wir haben früh gelernt, was es heisst, Verantwortung zu übernehmen. Mit zunehmendem Alter wurden wir mehr und mehr in die Geschäftstätigkeiten miteinbezogen. Ist in Ihrer Familie viel über das Unternehmen gesprochen worden? Karin Bühler: Je älter wir wurden, desto mehr wurde auch das Unternehmerische zum Thema. Wie sehen Sie jetzt Ihre Rolle als Eigentümerinnen von Bühler? Jeannine Bühler: Zunächst einmal sind wir sehr stolz auf das, was in den vergangenen Jahrzehnten erreicht wurde. In unserer Jugend war Bühler ein

Schweizer Maschinenbauer. Heute ist das Unternehmen ein global aufgestellter Technologiekonzern mit einem breiten Lösungsportfolio in faszinierenden Zukunftsmärkten wie Nahrungsmittelproduktion oder Oberflächenbeschichtungen. Maya Bühler: Deshalb steht auch Kontinuität für uns an erster Stelle: Wir wollen auf den Stärken und den Werten von Bühler aufbauen. Die Stabilität des Unternehmens und die Entwicklung, die Bühler durchlaufen hat, sind nicht selbstverständlich. Wir danken unserem Vater, dem Management-Team und den Bühler Mitarbeitern für ihr Vertrauen und ihren Einsatz. Ihnen allen ist es zuzuschreiben, dass Bühler heute das ist, was es ist – ein erfolgreicher und stabiler Weltkonzern. Wir freuen uns darauf, an diese Erfolgsgeschichte anzuknüpfen und das Unternehmen in diesem Sinne weiterzuführen. Auch in Zukunft wollen wir die Vorteile, die ein Familienunternehmen mit sich bringt, nutzen und auf den Werten und Stärken von Bühler weiter aufbauen. … die da für das Unternehmen wären? Karin Bühler: Erstens den Erfolg für den Kunden als Erfolgsgeheimnis immer im Auge zu behalten; zweitens ein faszinierendes und entwicklungsfähiges Umfeld für motivierte Mitarbeitende zu bieten; und drittens langfristiges Denken in den Mittelpunkt zu rücken. In den Bühler Werten stehen deshalb die drei Kernsätze: «We engineer customers success», «The best people at B ­ ühler» und «Innovations for a better world». Wie übersetzt der CEO diese Werte ins operative Geschäft? Calvin Grieder: Um den Erfolg unserer Kunden zu fördern, müssen wir die Marktund Technologietrends bestmöglich verstehen und uns in Zukunftsmärkten wie gesunde Nahrungsmittel und nachhal-

7


8

Bühler Geschäftsbericht 2014

«Wir waren aber auch immer Vorreiter in Bezug auf soziale Einrichtungen wie Wohlfahrtshaus und duale Ausbildung.» Karin Bühler


Kontinuität steht an erster Stelle.

tige Mobilität als führender Anbieter positionieren. So können wir auf Basis führender Technologien und Maschinen global für unsere Kunden ein umfangreiches Service- und Lösungsportfolio entwickeln und lokal anbieten. Um dies in einem guten Preis-LeistungsVerhältnis tun zu können, müssen wir nicht nur die Besten, sondern auch die Effizientesten sein. Voraussetzung dafür ist, dass wir hoch qualifizierte Mitarbeitende anziehen und entwickeln und ihnen eine sinngebende Arbeit bieten. Wie sehen Sie die Rollenverteilung zwischen Ihnen als Familienaktionäre und den Organen der Gesellschaft? Maya Bühler: Durch eine klare Fami­ lienorientierung geben wir dem Unternehmen Sinn und eine langfristige ­Orientierung. Über den Verwaltungsrat machen wir unseren Einfluss geltend auf den Unternehmenszweck und die Unternehmenskultur. Darauf wollen wir aufbauen. Jeannine Bühler: Die positive Entwicklung des Unternehmens in den ver­ gangenen Jahren war nur mit einem professionellen Management und einer strikten und ebenso professionellen Rollenverteilung möglich. In dieser Konstellation können wir als Familienunternehmen optimale Rahmenbedingungen für die Gesellschaft schaffen: Stabilität im Aktionariat, langfristige Orientierung, unaufgeregte Unternehmensführung auch in schwierigen Zeiten, die nicht durch Quartalsberichterstattung getaktet ist – und dennoch eine auf betriebswirtschaftlichen Erfolg ausgerichtete Unternehmensführung. Hätte der CEO nicht auch Lust, ein börsenkotiertes Unternehmen zu führen? Calvin Grieder: Familienbesitz oder Börse: Das ist ja nicht schwarz oder weiss. Es kommt immer auf die konkre-

«Das Unterneh­ men muss in einem vernünf­ tigen Rahmen und nachhaltig profitabel wach­ sen und so lang­ fristig Wert schaffen. Dies geht nur über zufriedene Kunden und Innovations­ führerschaft.» Maya Bühler

ten Verhältnisse an. Im Fall von Bühler ist es aber gerechtfertigt zu sagen, dass wir die Vorteile, die ein Familienunternehmen bieten kann, voll ausschöpfen, nämlich die langfristige Orien­tierung. Dies ist im Anlagengeschäft besonders wichtig. So haben wir selbst in Krisenzeiten unser hohes Investionsniveau bezüglich Innovation und Ausrüstungen beibehalten. Diese Aufstellung erlaubt uns ein antizyklisches Verhalten, um nachhaltig erfolgreich zu bleiben, und eine hohe Mitarbeiterorientierung. Wie haben Sie sich als gemeinsame Aktionäre in der Familie organisiert? Jeannine Bühler: Wir haben uns als Familien-Holding organisiert. Gegenüber dem Unternehmen und im Verwaltungsrat treten wir mit einer klaren und einheitlichen Stimme auf. Was sind für Sie die Werte und Leitlinien als Investor? Maya Bühler: Das Unternehmen muss in einem vernünftigen Rahmen und nachhaltig profitabel wachsen und so langfristig Wert schaffen. Dies geht nur über zufriedene Kunden und Innova­ tionsführerschaft. Karin Bühler: Wir waren aber auch immer Vorreiter in Bezug auf soziale Einrichtungen wie Wohlfahrtshaus und duale Ausbildung. Wir sichern uns dadurch loyale und sehr einsatzbereite Mitarbeiter weltweit. Zeitgemäss interpretiert, bedeutet dies, dass wir etwa für die modernste Aus- und Weiterbildung sorgen. Uns ist bewusst, dass das ­U nternehmen ohne die Loyalität und das Engagement der Mitarbeiter nicht da wäre, wo es heute ist. Die Mitarbeiter und ihre Anliegen nehmen somit einen grossen Stellenwert für uns ein. Calvin Grieder: Das heisst aber nicht, dass wir betriebswirtschaftlich nicht konsequent handeln müssen. Im Gegenteil. Als Familienunternehmen sind wir auf eine eigene Finanzierung ange-

9


10

Bühler Geschäftsbericht 2014

wiesen. Dabei sind heute aufgrund des intensiven globalen Wettbewerbs die Anforderungen an Flexibilität und Effi­ zienz enorm gestiegen. Es gibt einfach keine Komfortzonen mehr. Das Unternehmen muss auch in der Zukunft in der Lage sein, aus dem operativen Cashflow die notwendigen Investitionen und das externe Wachstum zu finanzieren. Wir wollen uns eben nicht extern finanzieren. Unsere Mitarbeitenden verstehen, dass ohne Erfolg das Überleben der Firma infrage gestellt ist. Ist ein möglicher Börsengang überhaupt ein Thema? Jeannine Bühler: Wir schliessen das in einem realistisch zu überschauenden Planungszeitraum von rund fünf bis zehn Jahren aus. Und ein Verkauf von Anteilen? Karin Bühler: Ebenfalls. Als Eigentümerinnen hätten Sie die Möglichkeit, als Mitglied der Konzerleitung ins aktive Management einzusteigen. Käme das in Frage? Maya Bühler: Wir haben vollstes Vertrauen in das jetzige ManagementTeam. Auch hier gibt es unsererseits mittelfristig keine Pläne. 2014 war für Bühler ein Jahr wichtiger Weichenstellungen mit starken Wachstumssignalen. Welche operativen Ziele verfolgt das Unternehmen in der nahen Zukunft? Calvin Grieder: Wir überprüfen zurzeit unsere langfristigen Ziele. Dabei halten wir an dem ambitionierten Vorgehen fest – oder wie Stirling Moss sagt: «If everything is under control, you are just not driving fast enough». Wir wollen überall dort, wo wir führende Marktpositionen einnehmen, diese festigen – wo wir dies noch nicht tun, streben wir

«Heute ist das Unternehmen ein global auf­gestellter Technologie­ konzern mit einem ­breiten Lösungsport­folio in ­faszinieren­den Zukunfts­ märkten wie Nahrungs­ mittelproduk­tion oder Oberflächen­ beschichtungen.» Jeannine Bühler

eine solche an. Damit einhergehend, bekräftigen wir unsere ­finanziellen Ziele mit einem organischen Wachstum über dem Marktwachstum von mindestens 5 % und eine EBIT-Marge von acht bis 12 % – je nach den allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. In diesem Korridor sind wir in der Lage, unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung, regionale Expansion und Aus­rüstung aus dem Cashfow zu decken. Akquisitionen tätigen wir nur, um unser Portfolio abzurunden und neues Wachs­tumspotenzial zu erschliessen. Wie sind Sie als Eigentümerinnen in diesen Prozess eingebunden? Karin Bühler: Die Familie als Eigentümer hat ein über Jahre gewachsenes Vertrauensverhältnis zum ManagementTeam. Wir informieren uns gegenseitig frühzeitig und transparent und vermeiden so Überraschungen in die eine oder andere Richtung. Wir sind überzeugt, dass das in der Vergangenheit ein wichtiger Erfolgsfaktor war – und in Zukunft auch bleiben wird.


Kontinuität steht an erster Stelle.

« Wir wollen überall dort, wo wir führende Markt­ positionen einnehmen, diese festigen – wo wir dies noch nicht tun, streben wir eine solche an.» Calvin Grieder

11


12

Bühler Geschäftsbericht 2014

Höhepunkte 2014.

Januar

Februar

März

April

Bühler Innovation Challenge 2014. Die 4. Ausgabe des «Bühler ­I nnovation Challenge» – ein ­i nterner Innovationswettbewerb unter dem Motto «Gemeinsam die Zukunft gestalten» – star­t ete erfolgreich. Der diesjährige Wettbewerb war ­w iederum ein riesiger Erfolg: Mehr als 4000 Mitarbeitende nahmen weltweit teil. Aus ­ über 220 Ideen schafften vier Teams den Sprung ins Finale, die alle weitermachten und ihre Idee umsetzen konnten.

Ein riesiger Sprung vorwärts bei der intelligenten optischen Sortierung von Reis: SORTEX S UltraVision™. Ausgestattet mit der neuen Software SORTEX ProSort™ von Bühler sowie mit einem hochmodernen Erkennungssystem bietet das neue Sortiergerät SORTEX S Ultra­ Vision™ Reisverarbeitungs­ betrieben die ultimative Sortierlösung an.

Geschäftsjahr 2013 mit höherem Bestellungseingang – Wechsel im Verwaltungsrat. Bühler schaut auf ein Geschäftsjahr 2013 zurück, das von einem gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Bestellungseingang geprägt ist. Nach 33 Jahren als Mitglied – davon 20 Jahre als Präsident – scheidet Urs Bühler altershalber aus dem Verwaltungsrat aus. Seine Nachfolge als Präsident des Verwaltungsrates tritt Calvin Grieder an, der auch weiterhin CEO bleibt. An zahlreichen Events auf der ganzen Welt nutzten die Mitarbeitenden von Bühler die Gelegenheit, den Erfolg der Bühlergruppe als Familienunternehmen zu feiern und gleichzeitig Urs Bühler zu verabschieden.

ChocoMaster™ Compact. Bühler lanciert seine neue ­C hocoMaster™ Compact Einformanlage. Die Anlage wurde speziell für Kunden entworfen, die eine mittlere Ausstossquote benötigen (< 2 t/h), zum Beispiel für die Herstellung von Schoko­ laderiegeln. Diese ­n eueste Innovation folgt der ­L inie ChocoStar Compact, die vor drei Jahren auf den Markt ­g ebracht wurde, und stellt einen weiteren Ausbau des Portfolios für Kompakt­a nlagen dar.


Höhepunkte 2014.

Mai

Juni

Juli

August

Bühler an der Interpack 2014. An der weltgrössten Fachmesse für Verpackungstechnologie und Verarbeitung von Spezialnahrungsmitteln präsentierte Bühler insgesamt elf Innovationen. D ­ iese Lösungen setzten neue Massstäbe in Bezug auf hygienische Konstruktion, ­E ffizienz und Produktausbeute. Zu den Höhepunkten gehörten ­L ösungen wie MicroFactory, Choco Master Compact oder InfinityRoast.

Eröffnung eines neuen ­Produktionswerks in China. Bühler feierte die Eröffnung ­e ines neuen Produktionswerks in Wuxi, China, im Beisein von Kunden, Vertretern chinesischer Druckgiessverbände sowie ­K ollegen von Bühler. Dank dem neuen Werk kann Bühler nun jährlich bis zu 300 Druckgiessmaschinen des Typs Ecoline produzieren. Ausserdem bietet das Werk ein hochmodernes Ausbildungs- und Technologiezentrum.

Bühler gewinnt «Food Technology Industrial Achievement Award». Bühler wurde für die Forschung zum Erhalt der hygienischen ­L ebensmittelqualität und damit zur Sicherstellung höchster ­S icherheitsstandards für Nahrungsmittel und der Gesundheit der Konsumenten mit dem «2014 Food Technology Industrial Achievement Award» aus­ gezeichnet. Ebenfalls gewürdigt wurde die Entwicklung des «Controlled Condensation Pasteurization Process» (CCP), ein spezifisch für den Erhalt der ­n atürlichen Qualität von rohen Mandeln konzipiertes Verfahren.

Second Lady Jill Biden zu Besuch bei Bühler. Dr. Jill Biden, die Ehefrau des amerikanischen Vizepäsidenten Joe Biden, stattete Bühler Uzwil einen Besuch ab. Jill Biden ist eine Ausbildungsspezialistin, die sich seit Jahren im Namen der Obama-Regierung für die Verbesserung der Berufsaus­ bildung in den USA einsetzt. Am Standort Uzwil erhielt die Second Lady aus erster Hand ­e inen Einblick in das Berufsausbildungsprogramm und das ­A rbeitsumfeld von Bühler und konnte auch mit einzelnen ­A uszubildenden sprechen. Bühler bietet weltweit rund 600 Ausbildungsplätze an.

13


14

Bühler Geschäftsbericht 2014

September

Oktober

November

Dezember

Bühler Wuxi Machinery Manufacturing feiert 20-jähriges Jubiläum. Am 19. September 2014 feierte Bühler Wuxi Machinery Manufacturing das 20-jährige Jubi­läum. Bühler Wuxi ist das JointVenture-­U nter­n ehmen, das aus dem ­Z usammenschluss der ­f rüheren Firmen Wuxi Grains Machinery Company und ­B ühler Holding in China hervorging.

Bühler gewinnt «Leonardo Award» für das Konzept «ClassUnlimited». Alljährlich werden Visionäre auf dem Gebiet der Ausbildung mit dem «Leonardo European Corporate Learning Award» ausgezeichnet. Als erstes schweizerisches Unternehmen wurde Bühler Group in der ­K ategorie «Unternehmens­t rans­ formation» für das einzigartige Konzept «ClassUnlimited» ­a usgezeichnet. CEO Calvin Grieder nahm den renommierten Preis stellvertretend für das Unternehmen entgegen.

Bühler auf der glasstec. Bühler war Teilnehmer der glasstec – der weltweit grössten Messe für die Glas­ industrie in Düsseldorf, Deutschland. Die Business Area Leybold ­O ptics nutzte ­ die Plattform, um ihre Anlagenkompetenz für ­A rchitektur­glas zu präsentieren. Zu den Höhepunkten zählte die Vorstellung der umwelt­f reund­ lichen Vakuumbeschichtungsanlage Leybold Optics GLC.

Bühler noch näher bei den Kunden im Mittleren Osten und in Afrika. Damit Bühler die regionalen ­B edürfnisse der Kunden im Mittleren Osten und in Afrika noch besser abdecken und in diesen Märkten substanziell wachsen kann, entstehen fünf neue Sub-Regionen, die zentral ab dem neuen Head­ quarter in Dubai geführt werden: Arabien (Dubai), Zentral-Eurasien ­( Teheran), Ost-­A frika (Nairobi), Nord-West-Afrika (Casablanca) und Südliches ­A frika (Johannesburg).


Präsent im Alltag.

Präsent im Alltag. Wir leisten einen bedeutenden Beitrag zur Welt­ ernährung und Mobilität: Rund 65 % des welt­weit geernteten Weizens werden auf Bühler Mühlen zu Mehl verarbeitet, 30 % der globalen Reispro­ duktion laufen über Bühler Anlagen und 20 % der Automobile haben Motorblöcke aus Alu­mi­nium, gefertigt auf Bühler Maschinen. Im Folgenden haben wir einige Beispiele ausgewählt, die die Allgegenwart unserer Produkte augenscheinlich werden lassen.

15


16

B체hler Gesch채ftsbericht 2014

60%

aller Schokoladen weltweit werden auf B체hler Anlagen produziert. 4 Millionen Tonnen Kakaobohnen werden j채hrlich geerntet.


Präsent im Alltag.

30%

der weltweiten Reis-Produktion deckt Bühler mit seinen Lösungen ab. Reis ist das Grundnahrungsmittel für 3 Milliarden Menschen.

17


18

B端hler Gesch辰ftsbericht 2014

50%

aller PKWs weltweit verwenden mit B端hler Beschichtungstechnologie hergestellte Reflektoren f端r Frontund Heckscheinwerfer.


Präsent im Alltag.

75%

der weltweiten Malzverarbeitung ­laufen über Bühler Anlagen. Zahlreiche Mälzereien und Brauereien nutzen die Erfahrung von Bühler.

19


20

Bühler Geschäftsbericht 2014

50%

aller PKWs weltweit sind mit Bühler Druckgussteilen unterwegs. Rund 20 % der Motorblöcke sind mit Bühler Druckgusstechnologie hergestellt.


Präsent im Alltag.

65%

der weltweiten Weizenproduktion deckt Bühler mit seinen Müllerei­ lösungen ab. 4,5 Milliarden Menschen ernähren sich von Weizen.

21


22

Bühler Geschäftsbericht 2014

60%

aller O ­ ffsetfarben werden über Bühler Prozesse hergestellt.


Pr채sent im Alltag.

40%

der industriell hergestellten Pasta werden mit B체hler Technologien produziert.

23


24

Bühler Geschäftsbericht 2014

Business Areas: Nahe an unseren Märkten.

Grain Logistics.

Grain Milling.

Bühler Grain Logistics bietet Lagerlösungen, Maschinen und Komponenten entlang der gesamten LebensmittelWertschöpfungskette an – von den Erfassungsstellen der Agrarprodukte bis zur Verarbeitung. Ob Siloanlagen für Ernte­ zwecke, Umschlaglager für den Getreidehandel oder Lagerkonzepte für das verarbeitende Gewerbe: Grain Logistics ist von der Konzeption bis zur Inbetriebnahme weltweit ein kompetenter Partner mit individuellem Vor-Ort-Kundendienst. Grain Logistics sorgt mit seinem Know-how und seinen Serviceleistungen dafür, dass Nachernteverluste, die weltweit noch immer in sehr grosser Zahl vorkommen, weiter verringert und weniger Rohstoffe verschwendet werden. Mit einem Anteil des in Anlagen von Bühler hergestellten Malzes von 75 % ist Grain Logistics zudem weltweit führender Anbieter von individuell abgestimmten Lösungen für Mälzereianlagen.

Die Business Area Grain Milling leistet einen bedeutenden Beitrag zur Welternährung. Rund 65 % des globalen vermahlenen Weizens werden auf Mühlen von Bühler verarbeitet. Grain Milling bietet seinen Kunden modernste Prozesstechnologie und innovatives Engineering für die Verarbeitung von Weizen, Mais, Roggen, Hafer, Gerste, Hirse/Sorghum, Buchweizen und Soja. Der Geschäfts­bereich ist ein Lösungspartner für seine Kunden und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Beratung über Engineering, Montage und Inbetriebnahme bis hin zu Wartung sowie Aus- und Weiterbildung ab. Der Geschäfts­bereich bearbeitet auch die Märkte Brauereien und Bäckereien mit innovativen Anlagenkonzepten. Die Bühler Anlagen garantieren einen sensiblen Umgang mit den wertvollen Rohstoffen, erreichen höchste Produktqualität und Ausbeute und ermöglichen die Optimierung von Produktions- und Personalkosten. Der Geschäftsbereich ist mit 40 eigenen Niederlassungen und der Präsenz in 140 Ländern auf allen Kontinenten aktiv.

Schlüsselmärkte

Schlüsselmärkte

– – – – –

– – – –

Getreideerfassungsstellen für Erntezwecke Getreideumschlag und Lagerung (Inland und Häfen) Mühlen (Mehl / Reis / Futter / Ölsaaten) Mälzereien Saatgutanlagen

Getreidemüllerei: Mehle und Griess Industrielle Bäckereien: Teige und Vorteige Ingredient Handling: Mischungen und Vormischungen Brauereien: Malzschrot


Business Areas.

« Mit unseren industriellen Prozess­ technologien ermöglichen wir Ernährungs- und Lebensmittel­ sicherheit.» Stefan Scheiber, CEO Grains & Food

Sortex & Rice.

Value Nutrition.

Bühler Sortex & Rice leistet einen wesentlichen Beitrag zur weltweiten Versorgung mit Reis und Hülsenfrüchten und ­garantiert darüber hinaus mit einer einzigartigen, selbst entwickelten Sortiertechnologie hohe Standards für die ­Lebensmittelsicherheit. Als weltweiter Massstab für das Optical Sorting gewährleistet die hochmoderne SORTEX-Technologie, dass zahlreiche Getreidesorten mit heraus­ragender Präzision und Geschwindigkeit sortiert werden. Mangelhafte Körner und Fremdstoffe werden aussortiert, während Geschwindigkeit und Ertrag maximiert und der Verlust intakter Körner sowie Produktionsabfälle folglich auf ein Minimum reduziert werden. Dank unserer Reputation in Forschung und Technologie bei der Aufbereitung von Reisnebenprodukten haben unsere Kunden den maximalen Nutzen. Mit Reismühlen in allen grossen Reisanbaugebieten und weltweit über 25 000 installierten Sortieranlagen ist Sortex &  Rice mit seiner umfassenden Kompetenz, einschliesslich Beratung, Projektmanagement, Installation und Inbetriebnahme, ein Technologiepartner erster Wahl für Verarbeiter, die auf Spitzenleistungen setzen.

Die Business Area Value Nutrition kombiniert innovative Prozesslösungen für die Lebensmittel- und Futtermittel­ industrie und legt ein besonderes Augenmerk auf die immer höheren Anforderungen an werthaltige menschliche und ­tierische Ernährung. Value Nutrition ist somit der globale Lösungspartner für Produzenten von Lebensmitteln und Tierfutter: von Teigwaren und Nudeln, Cerealien und Snacks über Haustierfutter bis hin zu Fisch-, Vieh-, und Geflügel­futter. Der Beitrag auf diesem Gebiet ist substantiell: Rund 40 % der globalen Pasta-Produktion läuft über Maschinen von Bühler, bei Cerealien sind es 35 % und bei Futtermittel 20 %. Die Kerntechnologien von Value Nutrition liegen in den Bereichen Extrusion und Trocknung: Diese sind jeweils eingebettet in ein umfassendes Know-how über den Gesamtprozess. So setzt Bühler in d ­ iversen Verfahren immer wieder internationale Mass­stäbe, beispielsweise bezüglich der Energieeffizienz im Herstellungsprozess.

Schlüsselmärkte

Schlüsselmärkte

– Verarbeiter und Exporteure von Reis – Verarbeiter von Hülsenfrüchten und Gewürzen – V erarbeiter und Exporteure von Nüssen, Saaten, Getreide, Kaffee sowie Früchten und Gemüse – PET-Plastik-Recycling

– – – –

Nutztierfutter (Rinder, Geflügel, Schweine, Wassertiere, Haustiere) Teigwaren, asiatische Nudeln Frühstückscerealien, Snacks Ölsaaten (Soja, Sonnenblumen, Raps)

25


26

Bühler Geschäftsbericht 2014

« Wir entwickeln neue Lösungen für Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität.»   Samuel Schär,   CEO Advanced Materials

Consumer Foods.

Die Casting.

Consumer Foods leistet weltweit einen entscheidenden Beitrag zur Produktion von Kakao, Schokolade, Kaffee und Nüssen. Mit einem Marktanteil von 60 % setzt diese Business Area Standards in der Schokoladenherstellung und engagiert sich für die kontinuierliche Entwicklung neuer innovativer Technologien. Das Unternehmen ist Komplett­ anbieter von Produkten und Serviceleistungen für die Industrie und hält für jede Verfahrensstufe modernste Produk­ tionsanlagen bereit. Bühler steht für energie­effi­ziente Prozessabläufe mit maximaler Rohstoffausbeute und höchster Produktqualität.

Bühler Die Casting ist weltweit führender Anbieter von Aluminium-Leichtbaulösungen für die Automobilindustrie und unterstützt diese bei der Reduzierung von C0 ²-Emis­ sionen. Etwa 20  % aller Fahrzeuge verfügen über ­Motorblöcke, die mit Anlagen von Bühler gefertigt wurden. Die Business Area liefert optimierte Druckgiessmaschinen und Zellenlösungen, vollständig integrierte Prozesssteue­ rungen, Know-how im Bereich Anlagenplanung sowie weltweiten Kundendienst und Prozesswissen. Mit einem starken globalen Dienstleistungsnetz, mehreren Anwendungszentren und eigener Produktion, Maschinenrevision und Technologiestandorten in Europa, Asien und Nordamerika ­unterstützt die Business Area Die Casting ihre Kunden in allen Investitionsphasen unter Gewährleistung maximaler Produktivität und Qualität – von der Planung bis zur Inbetriebnahme und über die gesamte Lebensdauer der An­lage hin­weg.

Schlüsselmärkte

Schlüsselmärkte

– – – –

– – – –

Kakao Schokolade Kaffee Nüsse

Automobilindustrie Elektronik /elektrische Industrie Elektro-Haushaltgeräte Bauindustrie


Business Areas.

Grinding & Dispersion.

Leybold Optics.

Bei der Produktion von Farben, Druckerzeugnissen, Solarmodulen oder Batterien für Elektroautos wird auf Anlagen und Lösungen von Bühler Grinding & Dispersion vertraut. Etwa 75 % der in Solarmo­dulen verwendeten Silberpaste werden mit Anlagen von Bühler gefertigt. Bühler Grinding & Dispersion bietet umfassendes Know-how und liefert ihren Kunden massgeschneiderte Systeme für komplexe Prozessabläufe. Als Technologie­partner für Verfahrenstechnik verfügt die Business Unit Grinding & Dispersion nicht nur über modernste Maschinen, sondern auch über Komplettlösungen zur Herstellung hochentwickelter Materialien. Durch unsere kontinuierliche Entwicklung ermöglichen wir unseren Kunden, bessere Produkte herzustellen und mit Marktneuheiten die Branche anzuführen.

Mit seinen Vakuumbeschichtungsanlagen trägt Bühler ­ eybold Optics unter anderem zur Optimierung von EnergieL effizienz, Komfort und Lebensmittelkonservierung bei. Die Dünnfilme, die wir mit unseren Maschinen auftragen, reichen von funktionellen Beschichtungen für Fenster­scheiben bis zu Coatings für Scheinwerfer­reflek­toren und flexible Ver­ packungen. Beschichtungen für Produkte aus der Ophthalmologie und Präzisionsoptik wie zum Beispiel Linsen, Laser oder Hochleistungstele­skope runden das Produktportfolio von Leybold Optics ab. Ge­bäude mit beschichtetem Fassadenglas benötigen bis zu 50 % weniger Energie für Heizung und Kühlung. Die Business Area vereint modernste Anlagen­ technik mit umfassendem Prozess- und AnwendungsKnow-­h ow, um ihren Kunden vollständige Produk­tions­ lösungen anbieten zu können.

Schlüsselmärkte

Schlüsselmärkte

– Offset- und Flüssigdruckfarben – M aterialien für die elektronische Industrie (z.B. Lithium-Ionen-Batterien, Metallpasten für Halbleiter) – High-value Coatings

– – – –

Präzisions- und Brillenoptik Architekturglas Flexible Verpackung Automobilindustrie

27


28

Bühler Geschäftsbericht 2014

Open-Innovation-Netzwerk.

Bühler arbeitet mit zahlreichen Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammen. Starker Fokus auf Forschung und Entwicklung. Bühler erwirtschaftet etwa die Hälfte seines Umsatzes mit Produkten, die weniger als fünf Jahre alt sind. Das Unternehmen investiert im Schnitt bis zu 5 % des Jahresumsatzes in die Grundlagenforschung und anwendungs­orientierte Entwicklung. Mehr als 7500 Patente bezeugen die Innovationskraft von Bühler. Interdisziplinäre Forschungs­- teams, die weit mehr als 200 Mitglieder zählen, sind unermüdlich auf der Suche nach bahn­brechenden Lösungen. Zwar werden die meisten dieser Lösungen von Bühler selbst entwickelt, viele sind jedoch auch aus der Zusammenarbeit mit Kunden sowie zahlreichen Hochschulen und Forschungsinstituten entstanden. Dank der Kooperationen im Bereich der Forschung und Entwicklung kann Bühler seinen Wissens­ vorsprung sichern und ausbauen. Bühler hat sich weltweit mit anderen Unternehmen, Hochschulen und r­enom­ mierten Instituten vernetzt, um neue Entwicklungen sowie Verbesserungen von bestehenden Produkten und L ­ ösungen zu erarbeiten. Diese Kooperationen bilden das Fundament für künftige kontinuierliche Fortschritte des Unternehmens.

Canadian International Grain Institute, Winnipeg (CDN) Hülsenfruchtverarbeitung

Kansas State University, Manhattan (USA) Forschung zur Getreide- und Futtermittelverarbeitung

University of Arkansas, ­ Arkansas (USA) Forschung zur Getreideverarbeitung


Technologie & Lösungen.

Campden BRI, Campden (ENG) Schulung und Forschung zur Nahrungsmittelsicherheit

Imperial College, London (ENG) Forschung zu Sensoren

DIL, Quakenbrück (Ger) Forschung zur Nahrungsmittelsicherheit TU Braunschweig / IPAT, Braunschweig (GER) Zerkleinerungstechnologie

TUD / Institut für Leichtbau & Kunststofftechnik, Dresden (GER) Multimaterial-Leichtbau

Fraunhofer Institut für Silicatforschung ISC, Würzburg (GER) Architekturglas

Technische Universität München, München (GER) Forschung zur Nahrungsmittelverarbeitung

Wuxi Tech, Wuxi (CHN) Forschung zur Nahrungsmittelverarbeitung

HSG St. Gallen, St. Gallen (SUI) Innovationsmanagement, Executive MBA, Business Model Innovation Think Tank

Central Food Technological ­Research Institute (CFTRI), Mysore (IND) Forschung zur Nahrungs­m ittel­verarbeitung

Universidad de Zaragoza, Saragossa (ESP) Forschung zur Nahrungsmittelsicherheit

EPFL Lausanne, Lausanne (SUI) Bühler Innovations auf dem Campus

ETH Zürich, Zürich (SUI) World Food System Center, Initiative Manufacturing Across Scales, EMPA, Innovation and Entrepreneur Lab, Master-Studiengang MTEC und Stipendienprogramm Excellence Scholarships

Università di Padova, Padua (ITA) Prozessmodellierung

29


30

Bühler Geschäftsbericht 2014

Bevorzugter Partner für Innovation. Bühler setzt ein offenes Innovationssystem ein, um das Wissen von Mitarbeitenden, Hochschulen, Kunden, Lieferanten und Unternehmenspartnern effizient zu vernetzen. Die Verankerung der Forschung und Entwicklung auf der Stufe der Konzernleitung und das mit hochkarätigen Experten besetzte Innovation Advisory Board stellen sicher, dass künftige Schlüsseltechnologien ihr Potenzial in allen Unternehmensbereichen entfalten können. Bühler zeichnet sich durch eine hohe Innovationsrate aus und erwirtschaftet rund die Hälfte des Umsatzes mit Produkten, die weniger als fünf Jahre alt sind. Auch 2014 wurden erneut knapp 100 Millionen Franken in die Grundlagenforschung und angewandte Entwicklung investiert. Bisher sind die Innovationen durch über 7500 Patente geschützt. Bei der Entwicklung von neuen Produkten oder Lösungen verfolgt Bühler einen besonderen Ansatz: Die Gruppe wendet das sogenannte Open-Innovation-Modell an. Sie setzt damit auf die kooperative Innovation und eine starke interne Kernkompetenz im Bereich der Forschung und Entwicklung neuer Technologien zur erfolgreichen Umsetzung der Ergebnisse, die sich aus den Synergien ergeben. Dieser Ansatz bedingt eine Offenheit, wie sie bisher in der Forschung und Entwicklung von Industrieunternehmen nur selten gelebt wurde. Aus Mitarbeitenden werden Unternehmer. 2014 wurde zum vierten Mal die Bühler Innovation Challenge durchgeführt. Der Wettbewerb nutzt das Know-how der 10 600 Mitarbeitenden von Bühler auf der ganzen Welt für die Entwicklung von neuen Produkten oder Dienstleistungen und inspiriert sie zu unternehmerischem Denken und Handeln. In der Vergangenheit sind so bereits erfolgreiche Produkte wie die Maismühle Isigayo entstanden, die speziell auf die Anforderungen von kleinen Betrieben in ländlichen Gebieten Afrikas zugeschnitten ist. 2014 wurden insgesamt 220 Ideen eingereicht. Acht Teams erhielten ein professionelles Coaching, um ihr Konzept weiter zu verfeinern. Am 5. September wurden vier Projekte vor Mitgliedern der Konzernleitung vorgestellt. Sieger wurde das Team ChocoBotic mit einem Verfahren für die Herstellung individualisierter Schokoladenprodukten; alle vier Projekte jedoch erhielten eine finanzielle Unterstützung für ihre Umsetzung. Das Potenzial der Hochschulen ausschöpfen. Einen zweiten Eckpfeiler der Innovationstätigkeit bildet die Zusammenarbeit mit Hochschulen. Bühler kann auf eine lange Tradition in der Kooperation mit wissenschaftlichen Instituten zurückblicken, doch um das Kreativitätspotenzial von Studierenden und Wissenschaftlern noch besser zu erschliessen, hat das Unternehmen 2014 zum ersten Mal eine offene Aufgabenstellung auf der Online-Plattform Fusebox der EPFL ausgeschrieben. Gesucht wurden Ideen für die Verminderung von Nahrungsmittelverlusten. Aus über 90 Ideen von sechs Universitäten wurden die fünf besten Vorschläge ausgewählt und die Teams geschult sowie mit insgesamt 10 000 Franken prämiert. Um die Zusammenarbeit

weiter zu vertiefen, hat Bühler im Innovationspark der EPFL zudem eine ständige Vertretung eröffnet. Das Wissen von Kunden und Partnern nutzen. Den dritten Eckpfeiler bildet das Einbinden von Kunden in die Entwicklungsprojekte. Wie sich am Beispiel des neuen hy­ gienischen Trockners Ceres zeigt, werden diese oft schon früh in den Entwicklungsprozess integriert. Bühler wendet das Open-Innovation-Modell aber auch in der Zusammen­ arbeit mit Zulieferern an. Anlässlich des 2014 zum zweiten Mal durchgeführten Wettbewerbs «Bühler Innovation Partners» wurden allgemeine Themen wie etwa die Energieeffizienz adressiert. Zum ersten Mal wurden aber auch Lösungen für projektspezifische Fragestellungen gesucht.

Innovation ist in der Konzernleitung verankert. Die Forschung und Entwicklung ist bei Bühler seit 2011 durch CTO Ian Roberts auf der Stufe der Konzernleitung vertreten. Die wichtigste Aufgabe der Corporate Technology Group ist es, Schlüsseltechnologien vorzubereiten, damit diese von allen Unternehmensbereichen genutzt werden können. Unterstützung leistet dabei das neu geschaffene Innovation Advisory Board. Ihm gehören neben Urs Bühler auch Hal Gurley (Managing Director von Cisco Cloud Solutions), Matthias Kaiserswerth (Director IBM Research Zürich) und Ed Steinfeld (Professor für China-Studien an der Brown University) an. Das Gremium verwaltet die Zuteilung der Gelder aus dem Anfang 2015 aufgelegten Urs Bühler Innovation Fund (UBIF). Mit seinem Know-how wird es die Innovationstätigkeit von Bühler beispielsweise in Bereichen wie der ­intelligenten Prozessoptimierung unterstützen.


Technologie & Lösungen.

« Wir nutzen das Potenzial unseres Netzwerks.» Ian Roberts, Chief Technology Officer (CTO) Bühler.

Aktuelle Herausforderungen wie die Nahrungsmittelsicherheit können nur mit einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg bewältigt werden, ist Bühler CTO Ian Roberts überzeugt. Was macht die Innovationstätigkeit von Bühler besonders? Ian Roberts: Wir wollen das in unserem grossen Netzwerk vorhandene Wissen nutzen, um noch bessere Lösungen für unsere Kunden zu schaffen. Das Potenzial unserer Mitarbeitenden etwa erschliessen wir mit der Bühler Innovation Challenge. Wir beziehen aber auch Hochschulen, Kunden und Partner in unsere Entwicklungsprojekte mit ein. Die Umsetzung des Open-Innovation-Ansatzes ist in dieser Konsequenz für ein Industrieunternehmen einzigartig. Warum ist Open Innovation sinnvoll? Ian Roberts: Nehmen wir zum Beispiel die Nahrungsmittelsicherheit. Vom Anbau über die Verarbeitung bis zum Handel sind so viele Akteure involviert, dass unmöglich ein einzelner Marktteilnehmer die Patentlösung entwickeln kann. Es braucht eine effiziente Zusammenarbeit über die ganze Wertschöpfungskette hinweg. Bühler ist durch Innovationen und ­lebenslange Partnerschaften mit seinen Kunden gewachsen. Dieser Erfindergeist und das langfristige Denken spiegeln sich auch in unseren Anstrengungen im Bereich der Open Innovation.

Welche technologischen Herausforderungen kommen auf Bühler zu? Ian Roberts: Additive Fertigungsverfahren wie der 3D-Druck werden grosse Auswirkungen auf unser Geschäft haben. Diese Technologie bringt ungekannte Möglichkeiten für die Entwicklung, Herstellung und Anpassung von Maschinen. Damit könnten auch Ersatzteile lokal hergestellt oder sogar Nahrungsmittel ausgedruckt werden. Ein wichtiges Thema ist auch das sogenannte «Internet der Dinge». Die sinkenden Kosten für Sensoren machen es heute möglich, beispielsweise den Feuchtigkeitsgehalt eines Nahrungsmittels über die ganze Verarbeitungskette hinweg zu erfassen. Eine auto­ nome Steuerung komplexer Produktionsprozesse wird künftig neue Lösungen für Bereiche wie Energiemanagement, Produktqualität und Produktsicherheit ermöglichen. Welche Rolle spielt das Innovation Advisory Board? Ian Roberts: Mit Hal Gurley, Matthias Kaiserswerth und Ed Steinfeld, sowie dem erfahrenen und für seinen innovativen Geist ­bekannten Urs Bühler haben wir dieses neue Gremium mit Experten besetzt, die Bühler mit ihrer Erfahrung und unternehmerischen Kompetenz bei der Bewältigung von kommenden Herausforderungen unterstützen können. Das Board wird auch die Mittel des Urs Bühler Innovation Fund (UBIF) verwalten.

31


32

Bühler Geschäftsbericht 2014

Höchstleistung beim Sortieren von Reis. Auf der ganzen Welt steigen die Ansprüche der Konsumenten bezüglich der Qualität und Sicherheit von Reis. Reisverarbeiter sind deshalb auf effiziente Lösungen für die Entdeckung und Entfernung von mangelhaften Körnern und Fremdkörpern angewiesen. Basierend auf über 65 Jahren Erfahrung im Bereich der optischen Sortierung und nach ­intensiver Forschungsarbeit hat Bühler den SORTEX S Ultra­ Vision entwickelt, der gezielt für die Reissortierung optimiert wurde. Das neue Flaggschiff der SORTEX-Familie wurde ­Anfang 2014 vorgestellt. Die intelligente Anlage gibt den Reisverarbeitern eine bisher ungekannte Kontrolle über die ­Beschaffenheit des Endprodukts. Sie können damit exakt auf die spezifischen Anforderungen von verschiedenen Kunden oder Märkten abgestimmte Qualitäten produzieren und selbst anspruchsvollste Exportstandards erfüllen. So erhöhen sie ihre Konkurrenzfähigkeit und Profitabilität. Der SORTEX S UltraVision stellt einen eigentlichen Quantensprung in der optischen Sortiertechnologie dar. Bisher konnten bei der Reisverarbeitung nur ein einzelner Defekt wie eine bestimmte Verfärbung pro Sortierschritt aussortiert werden. Mit der neuen Anlage lassen sich verschiedene Defekte wie Verfärbungen, Beschädigungen oder Fremdkörper gleichzeitig erkennen und entfernen. Die Sensitivität kann dabei für jeden einzelnen Fehler separat eingestellt werden.

Möglich wird dies durch ein hochleistungsfähiges Detek­ tionssystem, das unerwünschte Körner punktgenau erfasst. Die von Bühler speziell für die Reissortierung entwickelten, multichromatischen Kameras erfassen mehrere Farben gleichzeitig und erkennen dadurch selbst feinste Unterschiede in der Tönung der Körner. Zusätzlich erhöht wird die Genauigkeit durch den Einsatz von speziell texturiertem LEDLicht und einer intelligenten Softwaresteuerung. Mit bis zu sechs Sortiermodulen bietet die Anlage auch den höchsten jemals von Bühler erreichten Durchsatz. Ausgesprochen einfach sind die Bedienung und die Wartung des SORTEX S UltraVision. So ist beispielsweise keine aufwendige, manuelle Einrichtung notwendig. Die Maschine scannt das Eingangsprodukt und justiert sich automatisch. Vorinstallierte Einstellungen ermöglichen danach eine qualitativ hochwertige Sortierung per Knopfdruck. Dank dem ­integrierten Fernwartungszugang sind die Ingenieure von Bühler zudem in der Lage, Kunden auf der ganzen Welt effizient zu unterstützen – etwa bei den exakten Einstellungen für eine spezifische Produktqualität.


Technologie & Lösungen.

Bessere und günstigere Farben mit Mikro-Mahlperlen. Für das Dispergieren von Druckfarben, etwa für Lebensmittelverpackungen, haben sich Rührwerksmühlen als besonders effizient erwiesen. In ihnen werden die Pigmente durch die ständige mechanische Beanspruchung zwischen bewegten Mahlkörpern auf die gewünschte Partikelgrösse zerkleinert. Mit der Rührwerksmühle MicroMedia (siehe Abbildung oben) hat Bühler 2014 eine Lösung vorgestellt, die gezielt für den Einsatz von Kleinstmahlperlen mit einem Durchmesser von 20 bis 800 Mikrometern optimiert wurde. Der Einsatz dieser winzigen Mahlperlen vergrössert die für die Vermahlung zur Verfügung stehende Oberfläche entscheidend. So kann eine viel feinere Dispergierung und damit eine bessere Farbqualität erreicht werden. Aufgrund der extrem feinen Ausreibung werden zudem weniger Pigmente benötigt, wodurch sich für die Druckfarbenhersteller auch die Materialkosten reduzieren. Ihre überragenden Vorteile erreicht die neue Rührwerksmühle durch die wirksame Aktivierung der Kleinstmahlkörper. Dabei wird das ganze Kugelpaket durch Turbulenzen in eine besonders vermahlungsintensive Bewegung versetzt. Eine wirksame Abtrennung der Mahlkörper über Zentrifugalkräfte sowie die maximierte freie Sieboberfläche sorgen für einen maximalen Durchsatz von bis zu 4000 Litern Farbe pro Stunde. Dies ist die höchste bisher in einer industriellen Anwendung

für Kleinstmahlkörper realisierte Durchsatzleistung. Zudem benötigen die Mikro-Mahlperlen für die gleiche Mahlleistung auch wesentlich weniger Energie: Der Energieaufwand für die Herstellung von hochqualitativen Druckfarben fällt unter anderem dank der sehr hohen Anzahl von Mahlkörpern um 30 bis 40 % geringer aus. Die MicroMedia-Technologie wurde anfänglich für die Herstellung von sogenannten Color-Filtern für LCD- und LEDBildschirme entwickelt. In Zusammenarbeit mit einem grossen Druckfarbenhersteller ist es Bühler gelungen, die Hightech-Anwendung erfolgreich für den Einsatz in der Druckfarbenindustrie zu adaptieren. Heute setzen bereits drei der fünf grössten Hersteller von Druckfarben für Lebensmittelver­ packungen die innovative MicroMedia-Mahltechnologie ein. Aber auch die Besitzer von älteren Rührwerkskugelmühlen, etwa vom Typ Advantis oder SuperFlow, können die Effizienzvorteile von Kleinstmahlkörpern für sich nutzen. Ein Bausatz erlaubt die Umrüstung ihrer Anlagen auf die MicroMediaTechnologie und dadurch eine um bis zu 40 % höhere Produktivität des bestehenden Maschinenparks.

33


34

B체hler Gesch채ftsbericht 2014


Technologie & Lösungen

Effizienz für die Cerealien-Herstellung. Eine bis zu 75 % schnellere Reinigung, eine doppelt so lange Betriebsdauer zwischen den Reinigungsintervallen, eine verbesserte Hygiene und eine deutlich gesteigerte Produktivität: Mit dem von Bühler Aeroglide in nur 18 Monaten entwickelten hygienischen Trockner Ceres wird der Herstellungsprozess für gezuckerte, verzehrsbereite Cerealienprodukte («coated ready-to-eat cereals») in allen wichtigen Bereichen deutlich optimiert. An der Fachmesse Interpack 2014 hat Bühler diese Innovation zum ersten Mal vorgestellt. Ein erster Prototyp wurde in Südamerika installiert. Eine zweite Installation ist für Anfang 2015 in Nordamerika geplant.Die zahlreichen Verbesserungen sind nicht zuletzt das Resultat des Open-Innovation-Ansatzes von Bühler: Bereits in einem sehr frühen Stadium wurden verschiedene Endkunden in den Entwicklungsprozess eingebunden und ihre wichtigsten Anforderungen an einen Cerealientrockner erhoben. Die wichtigsten Kundenbedürfnisse waren eine einfache und schnelle Reinigung, eine verbesserte Hygiene und eine hohe Produktivität. Die Herausforderung bei der Trocknung besteht darin, dass sich im Inneren der Maschine grosse Mengen Zucker ab­ lagern. Um eine hohe Qualität und Sicherheit der Produkte zu gewährleisten, müssen die Anlagen deshalb regelmässig sorgfältig gereinigt werden. Dieser Prozess dauert bei Ceres nur noch rund zwei Stunden. Gegenüber konventionellen Trocknern entspricht dies einer Zeitersparnis von bis zu 75 %. Wichtig ist das vor allem für Produzenten, die mehrere Chargen verschiedener Produkte hintereinander herstellen möchten. Möglich wird dieser Effizienzgewinn dank einem völlig neuen Maschinenkonzept und einer durch zahlreiche konstruktive Neuerungen verbesserten Hygiene. Das neue Design verlängert aber auch die Betriebszeit: Während konventionelle Trockner teilweise bereits nach acht Stunden ­gereinigt werden müssen, kann dieses Intervall beim Ceres auf bis zu 20 Stunden ausgedehnt werden. Wichtig ist zudem eine hohe Produktivität. Ceres wurde deshalb als Fallstrom-Trockner konzipiert, in dem der Luftstrom bis zu viermal schneller als in traditionellen Trocknern fliesst. So dringt die Wärme schneller in die Cerealien ein, was den Trocknungsprozess verkürzt und gleichzeitig zu einer konstanteren Produktqualität beiträgt. Bis zu vier Tonnen Cerealien können pro Stunde mit dem Ceres verarbeitet werden. Die intelligente Anordnung des Luftstroms und auch das neue Kontrollsystem für die präzise Steuerung des Trocknungsprozesses verbessern zudem die Energieeffizienz der Anlage und verringern dadurch die Betriebskosten.

35


36

Bühler Geschäftsbericht 2014

Nachhaltigkeit durch Ausbildung. Durch das Bevölkerungswachstum und die zunehmende Urbanisierung in Afrika hat die Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln stark zugenommen. Lebensmittelunternehmen – besonders Getreide verarbeitende Firmen – investieren stark in neue Kapa­ zitäten. Sie werden jedoch nicht selten durch den Mangel an ­a usgebildeten Fachkräften gebremst. Als Antwort darauf hat ­B ühler die African Milling School (AMS) gegründet, eine Berufsschule, die Müller aus ganz Afrika in Nairobi (Kenia) ausbildet. Die ersten Lernenden starten ihre Ausbildung im Frühjahr 2015. Die AMS vermittelt den Mitarbeitenden in afrikanischen Müllereiunternehmen das theoretische und praktische Rüstzeug, um eine G ­ etreidemühle zu betreiben. So leisten wir einen Beitrag, nicht nur mit Technologien, sondern auch durch Wissensvermittlung die L ­ ebensmittelversorgung in Afrika zu verbessern und ­M enschen von Hunger zu befreien.


Nachhaltigkeitsbericht.

Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil. Wir begreifen Nachhaltigkeit nicht als nachträgliches «Add-on», sondern als integralen Bestandteil unserer Geschäftspolitik. Das bedeutet auch, dass ­ wir nur nachhaltig sein können, wenn sich unsere ökologischen und sozialen Aktivitäten ökonomisch rechnen. In dem Bemühen, die Nachhaltigkeit ­unseres Unternehmens flächendeckend und inhärent zu entwickeln, erreichten wir 2014 deutliche Fortschritte. Die Anzahl der Standorte, die nach den Richtlinien der Global-Reporting-Initiative berichten, wuchs 2014 von fünf auf zehn. In diesem Jahr planen wir fünf weitere Niederlassungen in dieses Reporting aufzunehmen. Zusammen erwirtschaften diese Standorte mehr als ­80 % des Umsatzes. Die so erzielte Transparenz ist für uns wichtige Voraus­ setzung, um Handlungsfelder zu erkennen, Verbesserungen zu dokumentieren und anhand von «Best Practices» voneinander zu lernen.

37


38

Bühler Geschäftsbericht 2014

Grundlagen der Geschäftsentwicklung. Auf einen Blick. Bühlers über 150-jährige Erfolgsgeschichte baut auf einer unabhängigen und nachhaltigen Geschäftspolitik auf. Dazu zählt, dass wir unsere Mitarbeitenden aus- und weiterbilden, dass wir innovativ sind und auf Kooperationen setzen und dass wir uns dazu verpflichtet haben, die Lebensqualität überall dort zu verbessern, wo wir tätig sind. Die Grundsätze einer sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Geschäftstätigkeit sind sozusagen Teil unserer Gene. Mit unserem Commitment zur Nachhaltigkeit und zu den daraus abgeleiteten, klar definierten und messbaren Zielen setzen wir die Messlatte für Verbesserungen in allen Geschäftsbereichen, Produkten und Standorten bewusst hoch. Im Nachhaltigkeitsbericht führen wir die Bausteine unserer Nachhaltigkeitspolitik zusammen, er dient gleichzeitig als Rechenschaftsbericht über unsere Fortschritte wie auch als Kompass für die aktuellen und zukünftigen sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen.

Warum Nachhaltigkeit für uns im Zentrum steht. 1. Wir tragen zu nachhaltigen Wertschöpfungs ketten bei. Wir verpflichten uns, zum nachhaltigen Erfolg unserer Kunden beizutragen, indem wir Lösungen bieten für verbesserte Ressourceneffizienz, höhere Qualität und Funktionalität sowie für wettbewerbsfähige Gesamtbetriebskosten. Mit innovativen Produkten und Prozessen zur Verbesserung der Nahrungsmittelsicherheit und zur Reduktion von Nahrungsmittelverlusten leisten wir einen Beitrag zu den zentralen, globalen Herausforderungen. Wir arbeiten mit unseren Lieferanten und Partnern zusammen, um den ökologischen Fussabdruck unserer Produkte und unserer eigenen operativen Tätigkeit zu verbessern. 2. Wir sichern den Erfolg zum Nutzen aller. Motivierte, einsatzfreudige Mitarbeitende und engagierte Führungskräfte sind der Schlüssel zu unserem Erfolg. Es braucht deren Leidenschaft, Know-how, Kreativität und Offenheit für innovative Lösungen, die sowohl dem Unternehmen und den Mitarbeitenden, unseren Kunden und Partnern sowie der Gesellschaft zugutekommen. Wir verpflichten uns, unsere Unternehmens- und Führungskultur sowie die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden weiterzuentwickeln und so unsere Organisation zu stärken. 3. Wir agieren unabhängig, um profitables Wachstum zu sichern. Unsere nachhaltige und unabhängige wirtschaftliche Entwicklung hängt von unserer Fähigkeit ab, unseren Kunden Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die deren Erwartungen erfüllen und übertreffen. Der Erfolg unserer Kunden drückt sich für Bühler in profitablem Volumenwachstum aus und erlaubt uns dadurch, in unsere Mitarbeitenden, Standorte und Innovationen zu investieren.


Nachhaltigkeitsbericht.

Breiteste Abdeckung in den Wertschöpfungsketten unserer Kunden.

1

Rohmaterialien

Weiterverarbeitung

Basisverarbeitung

Sammelstellen

Konsumgüter

Effiziente Prozesslösungen Sichere und gesunde Lebensmittel Weniger Materialverluste Reduzierter Energiebedarf

Bühler Lösungen

2

Bühler Lieferanten

Haupteinflussbereich von Bühler.

1 Nachhaltige Wertschöpfungskette unserer Kunden. W ir streben eine laufende Verbesserung unserer Produkte und Dienstleistungen an, um unseren Kunden nachhaltigen Mehr­ wert zu verschaffen: durch die Reduktion von Nahrungsmittelverlusten, die Setzung von Standards für sichere und gesunde Nahrungsmittel sowie ressourceneffiziente Lösungen und ­v erminderten Wasserverbrauch. Wir schaffen, teilen und wenden unser Wissen intern und zusammen mit unseren Kunden an, um so zu den besten Lösungen zu gelangen.

2 Nachhaltige Wertschöpfungskette von Bühler. Wir streben eine laufende Verbesserung an unseren Produk­ tionsstandorten an durch die Reduktion des spezifischen ­Verbrauchs von Energie, Material und Wasser, Abfallver­­­min­ derung, die Reduktion der Transporte sowie eine nachhaltige ­B eschaffung.

39


40

Bühler Geschäftsbericht 2014

Nachhaltigkeit bei Bühler.

Transparente Berichterstattung nach der Global Reporting Initiative (GRI). Für die Messung und Berichterstattung unserer Fortschritte in der Nachhaltigkeit orientieren wir uns an den Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI), namentlich den Richtlinien G3.1. Diese stehen für Transparenz und Glaubwürdigkeit und gewährleisten eine einheitliche Terminologie. Der Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich in Struktur und Inhalt, soweit aufgrund der gegenwärtigen Datenlage möglich und sinnvoll, am GRI-Level C und umfasst 19 Leistungsindikatoren. Für das Berichtsjahr 2014 rapportieren die Standorte Uzwil, Braunschweig, Johannesburg, Bangalore und Wuxi nach den einheitlichen GRI-Vorgaben und werden in diesem Bericht ­erfasst. Ab 2015 werden alle neun Bühler Standorte nach GRI berichten, was erstmals eine umfassende Erfolgskontrolle unserer Nachhaltigkeitsziele und ein Vergleich der Standorte wie auch mit Peers ermöglichen wird.

Braunschweig Uzwil

Soziale Nachhaltigkeit.

Unsere Organisation ist gewinnorientiert. Ziele 1.1 U nsere Unternehmenskultur basiert auf kontinuierlichem Lernen. 1.2 W ir fördern eine Kultur der ­Offen­heit und Partnerschaft. 1.3 G esundheit und Arbeitssicherheit sind für unsere Kultur von höchster Bedeutung.

Bangalore Wuxi

Erfolge. Johannesburg

Fortschritte im Engagement für die Nachhaltigkeit. Zwei Jahre nach der Bekanntgabe unserer Verpflichtung zur Nachhaltigkeit können wir mit Freude und Stolz auf die Fortschritte zurückblicken, die wir bislang erzielt haben. Mit unseren bis anhin eigens entwickelten Innovationen konnten wir dazu beitragen, dass wertvolle Umweltressourcen wie Wasser, Energie und Rohstoffe geschont werden. Wir haben inspirierende Bildungsprogramme ins Leben gerufen, die kontinentübergreifend eingeführt werden. Darüber hinaus ist uns die Reduktion des ökologischen Fussabdrucks weltweit in immer grösserem Umfang gelungen. Diese Erfolge bestärken uns in der Überzeugung, dass Nachhaltigkeitsmanagement ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmenskultur und unseres Handelns ist. Wir sind uns bewusst, dass dieser Fortschritt lobenswert ist; aber wir wissen auch, dass noch ein langer Weg vor uns liegt, um den Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht zu werden und unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Wir werden diesen Weg, den wir eingeschlagen haben, fortsetzen und uns unermüdlich für unser Commitment einsetzen.

U nsere Lehrausbildung wurde mit dem Leonardo-Preis ausgezeichnet und durch den Besuch der amerikanischen Second Lady gekrönt. ie African Milling School wurde D gegründet, und zwei Projekte mit Partners in Food Solutions in Afrika wurden erfolgreich durch­ geführt. Das Mitarbeiterprogramm «Viva Gesundheitsmanagement» wurde eingeführt.


Nachhaltigkeitsbericht.

Ökologische Nachhaltigkeit.

Ökonomische Nachhaltigkeit.

Wir entwickeln nachhaltige Wert­ schöpfungsketten.

Unsere Profitabilität ist nachhaltig und unabhängig.

Ziele

Ziele

2.1 Wir reduzieren den ökologischen Fussabdruck an unseren Standorten.

3.1 W ir realisieren langfristige ­Profitabilität.

2.2 W ir setzen die Standards für sichere und gesunde Nahrungsmittel und ressourceneffiziente Lösungen.

3.2 W ir stellen eine zeitgemässe ­Corporate Governance sicher.

2.3 W ir liefern Lösungen zur Reduktion von Nahrungsmittelverlusten und für die Verbesserung der Nahrungsmittelsicherheit.

Erfolge.

3.3 W ir tragen zur Entwicklung ­ lokaler Wirtschaftsräume bei.

Erfolge.

Die Global Reporting Initiative wurde auf 11 Werke weltweit erweitert.

ie lokale Wertschöpfungskette D wurde weiter aufgebaut.

Bahnbrechende Lösungen zur ­Reduzierung des Mykotoxingehalts in Getreide, zum hygienischen Trocknen von Nahrungsmitteln und für Fertiggerichte aus Mais wur­den eingeführt.

ie marktübergreifende Diversi­ D fizierung der Produktportfolios verzeichnete weitere Fortschritte.

Der Schwerpunkt lag auf dem Technologie-Entwicklungs­ programm für nachhaltige Mobilität und energieeffiziente Gebäude.

In allen Regionen wurden regionale Compliance-Beauftragte eingesetzt und eine Berichterstattung eingeführt.

41


42

Bühler Geschäftsbericht 2014

Partners in Food Solutions (PFS) ist eine Non-ProfitOrganisation, die durch den freiwilligen Einsatz von Mitarbeitenden der beteiligten Firmen afrikanische Lebensmittelhersteller und -verarbeiter mit technischem und wirtschaftlichem Know-how unterstützt. Gegründet wurde die Organisation 2009 vom ameri­ kanischen Lebensmittelproduzenten General Mills. Das Ziel von PFS ist ein Wissenstransfer von den Mitarbeitenden der Partnerfirmen auf die Mitarbeitenden der Lebensmittelhersteller und Mühlenbetreiber in Afrika. Mitarbeitende aus allen Bereichen der beteiligten Firmen investieren ihr Wissen, um afrikanischen Kleinunternehmen zu helfen, die richtigen Geschäftsentscheide zu treffen, die Kapazität und Wirtschaftlichkeit ihrer Anlage zu optimieren und die Qualität ihrer Produkte zu verbessern, sodass sie nahrhaftere und günstigere Lebensmittel für die Menschen vor Ort herstellen können. Bisher hat PFS mit über 50 Firmen in Kenia, Äthiopien, Sambia, Malawi und Tansania in mehr als 150 Projekten zusammengearbeitet und weiteren 250 Unternehmen mit Ausbildungen und Schulungen fachspezifisches Wissen vermittelt. Seit Gründung haben fast 500 Mitarbeitende von General Mills, Cargill und Royal DSM insgesamt 40 000 Stunden freiwillige Arbeit geleistet. Bis 2018 will PFS die Partnerschaft auf zehn Partner erweitern und mit 500 afrikanischen Kleinunternehmern zusammenarbeiten.


Nachhaltigkeitsbericht.

Know-how für afrikanische Lebensmittelhersteller. Im Auftrag von Bühler unterstützt Stefan Lutz für «Partners in Food Solutions» ostafrikanische ­Nah­rungs­mittelhersteller. Der Wissenstransfer soll den Unternehmen helfen, günstigere und nahrhaftere Lebensmittel für die lokale Bevölkerung zu produzieren. Rund ein Drittel oder 1,3 Mrd. Tonnen der globalen Ernte findet nie den Weg auf den Teller: Durch fehlendes Knowhow in der landwirtschaftlichen Produktion, unsachgemässe Verarbeitung, fehlende Transport- oder Lagerinfrastruktur, veraltete Technologien oder – vor allem in den Industrieländern – durch Verschwendung gehen wertvolle Nährstoffe verloren. Besonders gravierend wirkt sich dieser Verlust im südlichen Afrika (Sub-Saharan Africa) aus, wo auch heute noch fast ein Viertel der Bevölkerung an Hunger oder Unterernährung leidet (Quelle: FAO-Report 2014). Als Mitglied bei «Partners in Food Solutions (PFS)» unterstützt Bühler afrikanische Lebensmittelhersteller mit Fachwissen. Mit Stefan Lutz stellt das Unternehmen einen Lebensmitteltechnologen, der von Kenia aus die PFS-Projekte betreut: «Ich sehe viele Leute mit guten Ideen. Leider fehlt ihnen vieles, das es zur Umsetzung braucht.» Die Partnerschaft mit PFS ermögliche, dass die Menschen ausgebildet und die Projekte umgesetzt werden können. «Es macht Spass, die Teilnehmer nach einiger Zeit wieder zu besuchen und dann technische Diskussionen auf einem anderen Level führen zu können.» Getreidemühlen in Tansania. Lutz hilft lokalen Kleinunternehmen bei der Erstellung eines Businessplans, bei Zertifizierungen, bei der Produktentwicklung, und er bildet vor Ort aus. So zum Beispiel bei einem Reismüller in Morogoro (Tansania), einem Projekt, das PFS zusammen mit der lokalen Universität durchführte. Stefan Lutz besuchte die Reismüller im Dorf Ifakara, wo 80 einfachste Reismühlen stehen. «Fast jedes zweite Haus ist dort eine Reismühle. Die Müller funktionieren als Auftragsmüller.» Die Ausbildung vor Ort hat den lokalen Müllern aufgezeigt, worauf es ankommt, um bezüglich Qualität und Ausbeute mit importiertem Reis mitzuhalten.

Neue Reistrockenanlage in Senegal. Ein weiteres PFS-Projekt, in dem sich Bühler engagiert, ist die Erstellung einer Reistrockenanlage in Senegal. Bühler brachte Erfahrungswissen aus ähnlichen Projekten in Korea und Thailand ein, das sich aufgrund der ähnlichen klimatischen Bedingungen auf Senegal übertragen liess. Die Reisanlage in Senegal ist ein gutes Beispiel für ein nachhaltiges Engagement: Erfahrungen aus anderen Ländern werden an die lokalen Verhältnisse angepasst. Die Anlage kann dank einfacher Technologie von lokalen Arbeitern gebaut werden, und die Wertschöpfung entsteht vor Ort, wo auch das nötige Know-how für Betrieb und Wartung aufgebaut werden kann, sodass keine hohen Folgekosten zu erwarten sind. Soziales Engagement zahlt sich aus. Stefan Lutz möchte mit seinem Einsatz den Menschen, die diese Möglichkeit nicht haben, weitergeben, was er in seiner Ausbildung gelernt hat. «Es ist gut zu sehen, wenn die Projekte funktionieren und ein Unternehmer erfolgreich ist.» Das Engagement von PFS und Bühler trägt in verschiedener Hinsicht nachhaltig zum Wohl der afrikanischen Bevölkerung bei: Nahrhaftere Lebensmittel fördern die Gesundheit, effizientere Produktionsprozesse schonen die Umwelt, und der Wissenstransfer kann längerfristig eine positive Entwicklungs­ spirale in Gang setzen, von der nicht zuletzt auch Bühler selber profitieren könnte. Doch klar im Vordergrund steht die Vision von Bühler, als Unternehmen Positives für die Menschen zu bewirken.

43


44

Bühler Geschäftsbericht 2014

Soziale Nachhaltigkeit.

Zum Nutzen der Mitarbeitenden, Kunden, Partner und Gesellschaft. Der Erfolg von Bühler ist gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitenden zu verdanken und basiert auf einer gemeinsamen Unternehmenskultur, die Eigeninitiative und Eigenverantwortung fördert. Bühler engagiert sich auf allen Ebenen für die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Als global tätiger Konzern betrachtet Bühler die kulturelle Vielfalt der Mitarbeitenden als eine seiner grössten Stärken. Entsprechend wird auch die Führungsebene, wenn immer möglich, mit lokalen Kandidaten besetzt, was bis heute zu rund 90 % erreicht ist. Ungeachtet von Herkunft, Nationalität, Religion oder ­G eschlecht sind alle Mitarbeitenden gleichberechtigt. Mit ­unserem sozialen Nachhaltigkeitsversprechen wollen wir die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf alle Anspruchsgruppen wie Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten, Partner und die ­Gesellschaft positiv beeinflussen und laufend verbessern.

Ziel 1.1 Eine Unternehmenskultur des ständigen Lernens. Bühler ist überzeugt, dass der nachhaltige Unternehmenserfolg eng damit zusammenhängt, die richtigen Leute mit den richtigen Fähigkeiten am richtigen Ort einzusetzen. Wir bekennen uns dazu, Mitarbeitende auf allen Stufen zu fördern und weiterzubringen und so die richtigen Fähigkeiten auch im Unternehmen selbst zu entwickeln. Wie tief verwurzelt dieses Bekenntnis zur Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeitenden ist, zeigt die Tatsache dass Bühler über 100 Jahre Erfahrung in der Berufsbildung aufweist und in diesem Bereich als Pionierunternehmen gilt, dessen Expertise auch von ausländischen Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft gefragt ist. Am 15. September 2014 empfingen wir die amerikanische «Second Lady», Dr. Jill Biden, in Uzwil. Frau Biden wollte mehr erfahren über den schweizerischen Ansatz der dualen Ausbildung und wie Bühler insbesondere die Berufsbildung für technische Berufe gestaltet. Leonardo-Award für innovative Berufsbildung. Bühler konnte 2014 in Bonn den renommierten LeonardoAward für die innovative Berufsbildung entgegennehmen. Bühler bietet seinen Lernenden attraktive Auslandeinsätze an, die den jungen Leuten später Chancen für eine Tätigkeit in einer ausländischen Gesellschaft eröffnen und den interkulturellen Austausch fördern. Während der zwei- bis viermonatigen Praktika im Ausland sollen die Lernenden jedoch weiterhin am Berufsunterricht teilnehmen können. Mit «Class Unlimited» hat Bühler zu diesem Zweck ein innovatives didaktisches Konzept erarbeitet. Die in China, den USA oder anderswo weilenden Lernenden nehmen dabei so real am Unterricht teil, dass manchem erst in der Kaffeepause auf-

fällt, dass sie physisch gar nicht anwesend sind. Wie attraktiv und erfolgreich unsere Berufsbildung ist, zeigt allein die Tatsache, dass Bühler keinerlei Probleme bekundet, die jährlich 70  bis  8 0 offenen Lehrstellen mit qualifizierten Jugend­ lichen zu besetzen. Im Gegenteil gilt es aus jährlich 400 bis 500 Bewerbern auszuwählen, wer am besten zu Bühler passt. Die Güte unseres Auswahlverfahrens und unsere Attraktivität als Arbeitgeber belegt auch die Tatsache, dass es 2014 erneut gelang, drei Viertel der Lernenden (52 von 71) nach erfolgreich abgeschlossener Berufslehre im Unternehmen weiterzubeschäftigen. Zwei Tage in Ausbildung. Das 2012 aufgebaute Bühler Learning Center bildet das Dach für alle Trainings weltweit. Ausgehend und gesteuert vom Corporate Learning Center in Uzwil, gliedert es sich in fünf lokale Zentren in Europa, Nordamerika, Südamerika, Asien und Südasien. Im Vordergrund stehen qualitativ hochwertige Trainingsprogramme entlang der Kernprozesse von Bühler. Mit kontinuierlichem Lernen auf allen Stufen stellen wir sicher, dass die Fähigkeiten der Mitarbeitenden auf die Anforderungen des Geschäfts abgestimmt sind. Um die Nachhaltigkeit der Angebote des Learning Centers sicherzustellen, wurde 2013 das quantitative und qualitative Controlling der Weiterbildung aufgebaut. Auswertungen ­ergeben, dass 2013 868 globale und regionale Trainings mit insgesamt 7165 Teilnehmenden durchgeführt wurden. Daraus resultieren 13 351 Ausbildungstage für das Gesamtjahr oder 1,25 Tage Ausbildung für jeden Vollzeit-Mitarbeitenden. Ab 2015 wird unser Controllingsystem auch auswärtige Ausund Weiterbildungen erfassen – eine Voraussetzung, um zu überprüfen, ob wir unsere Zielvorgabe, die besagt, dass alle Mitarbeitenden mindestens zwei Tage pro Jahr in die Weiterbildung investieren sollten, erreichen. Sorgfältiger Aufbau von Führungskräften. Internationale Zusammenarbeit erfordert ein gemeinsames Verständnis von Werten, Zielen und Leistung. In diesem ­Zusammenhang haben wir 2014 zum vierten Mal den im Jahr 2011 etablierten Performance Management Prozess (EPM) durchgeführt. Der EPM Prozess dient uns zugleich als Basis für die Nachfolgeprozesse Talent Management und Nach­ folgeplanung. Das Bühler «Lead Program» dient dazu, unsere Top-Management- und Group-Expert-Positionen (1%) mit internen Mit­ arbeitenden besetzen zu können. Jährlich durchlaufen acht bis zehn High Potentials ein internes Assessment und werden auf ihr Potenzial geprüft. Bei Aufnahme in das Programm wird für jeden Kandidaten und jede Kandidatin ein indivi­ dueller Entwicklungsplan erstellt.


Nachhaltigkeitsbericht.

Bühler Innovation Challenge. Unter dem Slogan «We create the future together» fand 2014 bereits die vierte Auflage der «Bühler Innovation Challenge» statt. 9500 Mitarbeitende registrierten sich auf der Webseite und folgten oder beteiligten sich an dem alle zwei Jahre stattfindenden internen Ideenwettbewerb. Aus über 220 Ideen von Bühler-Mitarbeitenden und Teams aus aller Welt wählte eine Jury vier vielversprechende Projekte aus, die die bestens vorbereiteten und hoch motivierten Initianten in der Folge dem Executive Board (EB) präsentieren durften.

Unsere Massnahmen

Unsere Ziele

2014

Wir entwickeln unsere Mitarbeitenden

80 % der Mitarbeitenden durchlaufen den EPM-Prozess jährlich.

Die Anzahl Trainingstage pro Vollzeitbeschäftigte beträgt bis 2015 weltweit zwei Tage. Die Trainingskosten pro lokales Learning Center liegen bis 2015 im Minimum bei einem Prozent der Personalkosten. Talent Management

Wir verfügen weltweit über ­mindes­tens 5 % High Potentials mit Entwicklungs­plänen.

Nachfolgeplanung

Die Schlüsselpositionen für die Senior-Funktionen auf den Stufen 1, 2 und 3 sind definiert und potenzielle Nachfolger und Nachfolgerinnen bestimmt.

Bühler «Lead- und Experten-Programm»

Vier Kandidaten bzw. Kandidatin­ nen für den Management- und eine Person für den Expertenpfad qualifizieren sich jährlich für das Bühler «Lead Programm».

Lernende

Drei Viertel aller Lernenden mit erfolgreichem Lehrabschluss setzen ihre Karriere bei Bühler fort.

Interner Wettbewerb «Innovation Challenge»

Institutionalisierung und Ausdehnung auf mehr Mitarbeitende.

Kurse für Kunden und Lieferanten

Bis erstes Semester 2014 Zentra­lisierung zur Sicherung der Effizienz und Qualität.

Erreicht

Im Plan

Noch nicht erreicht

2013

Ziel 1.2 Eine Unternehmenskultur der Offenheit und partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Die globalen Herausforderungen lassen sich nicht im Alleingang meistern. Bühler strebt deshalb in den kommenden Jahren vermehrt Kooperationen und Partnerschaften mit allen Anspruchsgruppen im privaten wie auch im öffentlichen Sektor an: Innovations-Partnerschaften mit Kunden, Lieferanten, Hochschulinstituten, Regierungen oder Non-Profit-Organisationen und eine generell offene Innovationskultur kombinieren unsere hausinterne Expertise mit externem Knowhow. Damit verstärken wir die Wirkung unseres sozialen und ökonomischen Engagements entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Bühler ist «Partner in Food Solutions». Als Mitglied bei «Partners in Food Solutions (PFS)» unterstützt Bühler afrikanische Lebensmittelhersteller mit Fachwissen. Die Non-Profit-Organisation wurde 2009 vom ameri­ kanischen Lebensmittelproduzenten General Mills gegründet und ermöglicht den Mitarbeitenden der beteiligten Firmen auf freiwilliger Basis, afrikanischen Kleinunternehmen zu helfen, die richtigen Geschäftsentscheide zu treffen, die Kapazität und Wirtschaftlichkeit ihrer Anlage zu optimieren und die Qualität ihrer Produkte zu verbessern, sodass sie nahrhaftere und günstigere Lebensmittel für die Menschen vor Ort herstellen können. 2014 leisteten zwei Bühler Mitarbeiter ­einen freiwilligen Einsatz für PFS und Bühler stellt als einziges Partnerunternehmen einen Lebensmitteltechnologen, der von Kenia aus die PFS-Projekte betreut.

Unsere Massnahmen

Unsere Ziele

Forschung und Entwicklung in Form von Partnerschaftsprojekten (inkl. externe Allianzen)

20 % des F+E-Aufwands

Initiative «Supplier Innovation Challenge» mit Lieferanten

10 Partnerprojekte bis 2014

Innovationspartnerschaften

CHF 200 Mio. Neugeschäfte durch Partnerschaften

Erreicht

Im Plan

2014

Noch nicht erreicht

2013

45


46

Bühler Geschäftsbericht 2014

Erfolgreich abgeschlossene Ausbildungen. 103 93

86 70

2005

2006

2007

2008

Mitarbeiter nach Regionen.

1

73

76

80

79

2009

2010

2011

2012

2013

71

2014

71

Mitarbeitende, die bei der Innovation Challenge teilgenommen haben.

>4000

2

5

4

76

2014

3

Verletzungen und Krankheiten per 100 Mitarbeiter.

Partnerschaften mit Universitäten und Forschungsinstituten.

1 Nordamerika (7%) 2 Südamerika (4%) 3 Europa (47%) 4 Mittlerer Osten und Afrika (5%)

4,2 3,4

5 Asien (37%)

Bühler

Manufacturing Industry

>20


Nachhaltigkeitsbericht.

Ziel 1.3 Eine Unternehmenskultur, die Gesundheit und Sicherheit lebt. «Bühler Essentials» – zentrale Unternehmensgrundsätze. Die «Bühler Essentials» definieren die Verhaltensrichtlinien innerhalb und ausserhalb des Unternehmens. Diese basieren auf unseren fünf zentralen Unternehmensgrundsätzen: Vertrauen, Anerkennung, Respekt, Einbindung und Leidenschaft. Die Richtlinien berücksichtigen die Erkenntnisse aus meh­ reren, weltweit durchgeführten Mitarbeiterumfragen. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden und ihr Schutz vor körperlichen und psychischen Schäden ist Bühler ein zentrales Anliegen. Bühler ist bestrebt, allen Mitarbeitenden ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu bieten. ­Zusätzlich sorgen wir dafür, dass auch unsere Besucher während ihres Aufenthalts sicher sind. So hat Bühler die wichtigsten Sicherheitsinformationen und -regeln weltweit in einem kurzen Video zusammengefasst, basierend auf unserer Mission: keine Unfälle bei Bühler und keine Unfälle bei Kunden. Auch wurde der Sicherheitsparcours am Standort Uzwil erweitert und steht neu auch externen Firmen zur Verfügung. In Südafrika konnte durch Videoschulungen und ein besseres Assessment der Zeitverlust, bis nach einem Vorfall die richtigen Massnahmen getroffen werden, um durchschnittlich 20 % verringert werden Betriebliches Gesundheitsmanagementsystem. 2014 nahmen rund 300 Mitarbeitende an einem Kurs oder Informationstag im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagementsystems Viva teil, das 2013 für alle Divisionen am Standort Schweiz eingeführt wurde. Die weltweite Umsetzung ist bis 2017 geplant. Das mit Experten entwickelte Konzept für ein gesundes und ausgeglichenes Arbeitsumfeld basiert auf den Säulen Gesundheit stärken, Absenzen senken und Invalidität vermeiden – dies auf dem Fundament der Eigenverantwortung und dem Aufbau einer entsprechenden Gesundheitskultur. Im Kontext von Bühlers Fachkräftekonzept soll Viva frühzeitig auch zur Erhaltung der Leistungs­ fähigkeit von Mitarbeitenden im höheren Alter beitragen.

Unsere Massnahmen

Unsere Ziele

Vermeidung von Unfällen im gesamten Lebenszyklus unserer Produkte

Null Unfälle an unseren Standorten und an den Standorten unserer Kunden

Forschungs- und Entwicklungsprojekte berücksichtigen Sicherheit des Bedienungspersonals

Bei 100 % aller Projekte

Betriebliches Gesundheitsmanagement Viva

Weltweite Umsetzung 2017

Erreicht

Im Plan

2014

Noch nicht erreicht

2013

47


48

Bühler Geschäftsbericht 2014

657 Millionen Tonnen Futtermittel werden jährlich an Nutztiere verfüttert, wozu rund ein Drittel der weltweiten Getreideproduktion benötigt wird. Mit der Pelletpresse Kubex™ T hat Bühler eine innovative Maschine entwickelt, die im Vergleich zu herkömmlichen Pelletpressen durchschnittlich 30 % weniger Energie verbraucht je produzierte Tonne Kraftfutterpellets. Zwar machen die Energiekosten nur gerade 10 % der gesamten Herstellungskosten aus. Doch anders als bei den G ­ etreidepreisen, die dem täglichen Auf und Ab der Rohstoffmärkte unterliegen, bietet sich hier ein ­berechenbares Einsparpotenzial in einer Branche, die mit äusserst tiefen Margen auskommen muss. Die Kubex™ T gewann an der «Victam 2011», der wichtigsten Messe der Branche, den Innovationspreis – und stiess auf Anhieb auf grosse internationale Nachfrage. Seither wurde die Maschine in alle Kontinente verkauft.


Nachhaltigkeitsbericht.

Die Kooperation mit Kunden in der Entwicklungsphase zahlt sich aus. Die Pelletpresse Kubex™ T wurde in Zusammen­ arbeit mit Kunden entwickelt. Ein zusätzlicher ­Aufwand, der sich auszahlt: Die mit dem Innovationspreis ausgezeichnete Maschine mit 30 % ­tieferem Energieverbrauch stiess auf Anhieb auf grosse ­weltweite Nachfrage. Mit Kunden entwickelt. Die Kubex™ T wurde in Zusammenarbeit mit vier Pilotkunden entwickelt. Das habe zwar, so Bühler Produktmanager Stefan Hoh, den Koordinationsaufwand in der Entwicklungsphase erhöht, sei aber einer der Erfolgsfaktoren. Das Vor­ gehen könnte sich in Zukunft als Standard in dieser Branche durchsetzen. «Als wir die Presse, die dank Direktantrieb ­wesentlich weniger Reibungsverluste aufweist, an der Victam-­ Messe vorstellten, lief die Maschine bereits bei einem Kunden in der Nähe. Interessenten auf der Messe konnten sich dank einem Shuttle-Service die Pelletpresse direkt vor Ort in Betrieb anschauen.» In einem eher konservativen Markt, wo Innovationen zuerst einmal auf eine gewisse Skepsis stiessen, seien Referenzen sehr wichtig. Keiner wolle das Risiko eingehen, in eine neuartige Produktionsanlage zu investieren, die sich im Produktionsumfeld noch nicht bewährt hat. Die Investition in eine neue Pelletpresse, die eine Lebenszeit von gut 20 bis 30 Jahren aufweist, muss sich rasch auszahlen: «Die Mehrkosten für die Kubex™ T sind bei einer mittelgrossen Futteranlage mit 100 000 Tonnen Jahresproduktion bereits nach rund drei Jahren amortisiert.»

Nachfrage nach tierischen Produkten steigt. Für die Kunden steht die ökonomische Nachhaltigkeit im Zentrum. Der Aspekt der ökologischen Nachhaltigkeit sei eher ein willkommener Nebeneffekt – der aber so unwesentlich nicht ist, hält man sich vor Augen, dass als Folge der Bevölkerungszunahme und mit steigendem Wohlstand der Konsum tierischer Produkte weltweit zunimmt. So hat sich der durchschnittliche Pro-Kopf-Fleischkonsum in den letzten 50 Jahren von 24 kg (1964) auf 41 kg (2014) erhöht. Während er in den Industrieländern auf hohem Niveau stagniert, weisen vor allem die aufstrebenden Märkte hohe Wachstumsraten auf. Doch der Konsum tierischer Produkte verursacht grosse Umweltprobleme: Um ein Kilo Rindfleisch zu produzieren, braucht es rund 15 000 Liter Wasser. Der globale Rindviehbestand verursacht 14,5 % aller Treibhausgase oder 7,1 Gigatonnen CO ² -Äquivalente. Futteranbau und -produktion sind für 45 bzw. 39 % dieser Emissionen verantwortlich. Diese Zahlen legen nahe: Jedes Glied der Wertschöpfungskette tierischer Produkte, vom Züchter bis zum Konsumenten, steht in der Pflicht, einen Beitrag zur Verbesserung der Ökobilanz zu leisten. Die Pelletpresse Kubex™ T ist dabei ein weiteres Beispiel dafür, dass sich ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit nicht ausschliessen. Im Gegenteil: Erst wenn eine ökologische Innovation sich auch als ökonomisch nachhaltig erweist, wird sie sich am Markt durchsetzen – und nur dann kann sie auch ihre ökologischen Vorteile entfalten.

49


50

Bühler Geschäftsbericht 2014

Ökologische Nachhaltigkeit.

Beitrag zu einer nachhaltigen Wertschöpfungskette. Unser ökologisches Nachhaltigkeitsversprechen beschränkt sich nicht auf unsere eigenen Standorte. Ein Grossteil der Umweltbelastung entfällt auf den Energieverbrauch unserer Maschinen im Betrieb beim Kunden. Wir haben uns deshalb zum Ziel gesetzt, sowohl den ökologischen Fussabdruck ­unserer eigenen Standorte wie auch jenen unserer Kunden entlang derer Wertschöpfungsketten zu reduzieren. Indem wir den Standard für ressourceneffiziente Produkte setzen, können wir einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung nachhaltiger Wertschöpfungsketten leisten. Die Reduktion des ökologischen Fussabdrucks geht somit einher mit neuen Technologien für die ressourcenschonende Herstellung von gesunden und nahrhaften Lebensmitteln, Kostensenkungen und Produktivitätsgewinnen.

Ziel 2.1 Reduktion des ökologischen Fussabdrucks an unseren Standorten. Ökologischen Fussabdruck messen und nachhaltig reduzieren. Das Erreichen unserer ökologischen Nachhaltigkeitsziele setzt voraus, dass wir den ökologischen Fussabdruck unserer eigenen Standorte, aber auch denjenigen unserer Produkte entlang derer Wertschöpfungskette beim Kunden messen und nachhaltig reduzieren. So entspricht der jährliche CO²-Fussabdruck unseres nordamerikanischen Standortes Bühler­Prince, Inc. in Michigan-Holland den jährlichen CO ² -­ E missionen von etwa 330 amerikanischen Perso­ nenhaus­halten, beziehungsweise beträgt weniger als 3 % der täglichen CO²-Emissionen New Yorks. Weiter konnten wir die CO² Emissionen je Produktivstunde in den letzten vier Jahren um signifikante 21 % senken. In den kommenden Jahren soll der ökologische Fussabdruck weiterer Bühler Standorte weltweit erfasst sowie die Umwelt­bilanz aller Bühler Produkte über deren gesamten Lebens­zyklus erstellt werden. Kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung. Die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001 legt weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest. Mit der erfolgreichen ISO 9001/14001-­ Re-Zertifizierung durch die SGS im Herbst 2014 legt die ­Bühler Gruppe einen weiteren Schwerpunkt auf einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess als Mittel zur Erreichung der jeweils definierten Zielsetzung in Bezug auf die Umweltleistung fest. Energieeffizienz steigern. In den vergangenen fünf Jahren vermochte Bühler bei den Standorten weltweit den Energieverbrauch je Produktiv­ stunde um substanzielle 8 % zu senken. Mit entsprechenden Massnahmen werden wir den Energieverbrauch, und damit verbunden auch die CO² Emissionen, bei den ver­schiedenen Bühler Standorten weiter signifikant senken. Energie sparen beim Transport. Bühler hat sich zum Ziel gesetzt, die CO²-Emissionen beim Transport und bei der Reisetätigkeit seiner Mitarbeitenden um je 5 % zu senken. Dieses Ziel konnte nicht zuletzt aufgrund von vermehrten Videokonferenzen mehr als erreicht werden. Nachhaltige Beschaffung. In die Überlegungen zur weiteren Reduktion des ökolo­ gischen Fussabdrucks bezieht Bühler auch das Knowhow seiner Lieferanten mit ein. Diese müssen bis zum Jahr 2020 unsere globalen Qualitäts-, Sicherheits- und Umwelt­


Nachhaltigkeitsbericht.

standards, basierend auf den Normen ISO 9001/14001,­ ISO 50001 und OHSAS 18001, einhalten. Wasserverbrauch reduzieren. Obwohl wir in unseren eigenen Produktionsstätten keine grossen Mengen von Wasser brauchen, wollen wir künftig den jährlichen Wasserverbrauch um 5 % reduzieren und vom Umsatzwachstum entkoppeln. In den vergangenen fünf Jahren konnte Bühler den Wasserverbrauch je Produktiv­stunde bereits um rund 3 % senken.

Ziel 2.2 Wir setzen den Standard für sichere und gesunde Nahrungsmittel und Ressourceneffizienz. Die Verbesserung der Nahrungsmittelsicherheit ist eines der Hauptziele unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivi­ täten. Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung wird es immer zentraler, Nahrungsmittelsicherheit mit Effizienz und Minimierung von Verlusten entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu kombinieren. Veränderte klimatische Bedingungen haben zu einem vermehrten Befall von Getreide mit Mikroorganismen (Schimmelpilz, Bakterien) geführt. Als ein zentraler Marktteilnehmer in der gesamten Nahrungsmittelkette trägt Bühler eine Mitverantwortung für die Herstellung von sicheren, nahrhaften und gesunden Lebensmitteln. Um das diesbezügliche Know-how unternehmensweit zu fördern, erhält das Thema Nahrungsmittelsicherheit neu einen festen Platz in der Aus- und Weiterbildung von Mit­ arbeitern. Sichere Herstellung von Lebensmitteln. Mit einem hygienischen Design lassen sich drei Arten von Risiken bei der Herstellung von Lebensmitteln reduzieren: 1. Biologische Risiken durch den Befall von Nahrungs­ mitteln mit Mikroorganismen (Bakterien, Schimmelpilz). 2. Chemische Gefahren durch Schmiermittel oder chemische Stoffe, die während der Verarbeitung in die Nahrungsmittel gelangen. 3. Physikalische Gefahren durch Fremdkörper, z. B. Glas- oder Holzsplitter. Lösungen von Bühler umfassen die hygienische Maschinengestaltung und Anlagenauslegung, Technologien für das Reinigen und die Dekontaminierung von Rohstoffen, intelligente Automationslösungen für die sichere Nahrungsmittelverarbeitung und die Nachverfolgbarkeit entlang der Wertschöpfungskette sowie Dienstleistungen, die die Sicherheit und die Effizienz der Prozesse gewährleisten.

Unsere Massnahmen

Unsere Ziele

Reduktion des Energieverbrauchs der Maschinen pro Tonne Endprodukt

5 % pro Jahr

Reduktion des Energieverbrauchs an Bühler Standorten im Verhältnis zu den ­Produktivstunden

5 % pro Jahr

CO²-Reduktion beim Transport

5 % pro Jahr

CO²-Reduktion bei der Reisetätigkeit

5 % pro Jahr

Reduktion des Wasserverbrauchs

5 % pro Jahr

2014

2013

Alle extern beschafften Komponen- Für alle Lieferanten bis 2020 ten von Lieferanten, die nach den globalen Q ­ ualitäts-, Sicherheits-, Umwelt- und E ­ thikstandards von Bühler präqualifiziert sind Erreicht

Im Plan

Noch nicht erreicht

Quantensprung in hygienischem Design. Mit dem neu konzipierten Trockner Cerex™ für die Herstellung von verzehrfertigen, gezuckerten Frühstücks-Cerealien gelang Bühler 2014 ein Quantensprung in hygienischem Design. Da die Cerealien vor dem Verzehr nicht mehr erhitzt werden und weil Zucker an der Maschine haften bleibt, sind die Hygiene- und Reinigungsanforderungen in diesem Bereich besonders hoch. Cerex™ reduziert die Reinigungszeit um 70 %, senkt den Verbrauch von Wasser und Reinigungsmitteln und reduziert das Risiko von bakteriellen oder chemischen Kontaminationen der Cerealien. Neben dem hygienischen Design reduziert die clevere Konstruktion und Leichtbauweise des Cerex™ das Gesamtgewicht des Trockners um einen Drittel. Zusätzlich ermöglicht das neue Design der Cerex™ Panels, dass Hitzeverluste vermieden und im Betrieb 10 % weniger Energie benötigt wird. Dies wirkt sich beim Bühler Kunden wiederum in spürbaren Einsparungen bei den Energiekosten nachhaltig aus. Reduktion von Pilzgiften im Getreide. Veränderte klimatische Bedingungen wie längere und zeitlich verschobene Regenperioden, gefolgt von extremer Trockenheit, haben zu einer starken Zunahme von mit Schimmelpilz befallenen Getreidekörnern geführt. Die daraus entstehenden hitzeresistenten Pilzgifte (Mykotoxine), besonders das hochtoxische Aflatoxin, gefährden die Gesundheit von Mensch und Tier. Eine frühzeitige und gezielte Aussortierung einzelner pilzbefallener Körner ist wichtig, weil sich die Gifte in diesem Stadium noch nicht weiter ausgebreitet haben. In Zusammenarbeit mit der Universität Bari (Italien) hat Bühler einen neuen Prozess entwickelt zur Reduktion von Aflatoxin in Mais. In der Kombination von mechanischer Reinigung und optischer Sortierung, basierend auf unserer SORTEXTechnologie, lassen sich höchste Werte hinsichtlich Qualität und Sicherheit erreichen.

51


52

Bühler Geschäftsbericht 2014

Erschwingliche und gesunde Nahrungsmittel. Bühler Prozesse zielen auf gleichermassen sichere, erschwingliche und gesunde Nahrungsmittel hin. In Zusammenarbeit mit Partnern forschen wir an Lösungen, die einen Beitrag zur Behebung von Mangelernährung leisten werden – etwa durch die Erschliessung neuer Proteinquellen (z. B. Algen), durch die Anreicherung von Lebensmitteln mit wichtigen Nähr- und Wirkstoffen (z. B. Spurenelemente, Vitamine) oder durch das Vermitteln von Fachwissen bei der Herstellung von gesunden und sicheren Nahrungsmitteln (als Mitglied bei Partners for Food Solutions). In Zusammenarbeit mit TNO Netherlands forscht Bühler nach Lösungen zur besseren Ausschöpfung von neuen pflanzlichen Proteinquellen, besonders von Algen. Die Herausforderung liegt darin, ein Verfahren zu entwickeln, um die Proteine schonend freizusetzen, die sich im Inneren der Algenzellen befinden. Unsere Massnahmen

Unsere Ziele

100 % aller Forschungs- und Entwicklungsprojekte berücksichtigen Sicherheit Projekte bis 2015 von Nahrungsmitteln Anzahl Mitarbeitende in Schlüsselpositionen mit Aus­bildung in Nahrungsmittel­sicherheit

500 Mitarbeitende bis 2015

Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Nahrungsmittel fokussieren auf verbesserte Ernährung

30 % aller Projekte bis 2015

Lösungen zur Reduktion des Energieverbrauchs bei unseren Kunden

25 % höhere Energieeffizienz pro Tonne Endprodukt bis 2020

Neue Produkte durchlaufen Life Cycle Assessment (LCA)

50 % aller neuen Produkte bis 2020

Erreicht

Im Plan

Noch nicht erreicht

2014

2013

Das Potenzial von Hülsenfrüchten ausschöpfen. Hülsenfrüchte könnten einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der weltweiten Ernährungssituation leisten: Sie sind reich an Proteinen, brauchen wenig Wasser und keinen Stickstoffdünger. In Indien und im Mittleren Osten zählen sie zu den Grundnahrungsmitteln, im Rest der Welt besteht Nachholbedarf. Die «Global Pulse Partnership Task Force» bringt die Vertreter der globalen Nahrungsmittel-Wertschöpfungskette zusammen an einen Tisch: Unter dem Präsidium von Bühler erarbeiteten im 2014 Pulse Canada, Cargill, Nestlé und General Mills eine Strategie, um das Potenzial von Hülsenfrüchten weltweit besser auszuschöpfen. Dabei gilt es Lösungen zu finden für kulturell unterschiedliche geschmackliche Präferenzen. Vor allem in den westlichen Ländern stösst der Hülsenfruchtgeschmack auf beschränkte Begeisterung. Lösungen zielen darauf ab, Hülsenfrüchte in Teigwaren und Backwaren zu verpacken, sodass diese die gesunden Eigenschaften enthalten, ohne nach Linsen, Bohnen oder Kichererbsen zu schmecken. Als Marktführer in Indien bei der Verarbeitung von Hülsenfrüchten kann Bühler viel Erfahrung in das Projekt einbringen.

Verbesserung der Energieeffizienz. Verbraucher im Zentrum. Im Fokus unserer Bestrebungen zur Verbesserung der Energieeffizienz steht der Verbraucher: Bis zum Jahr 2020 streben wir eine substanzielle Reduktion des Energieverbrauchs pro Tonne Endprodukt bei unseren Kunden an. Zu diesem Zweck hat jede Geschäftseinheit für einen ihrer Kernprozesse einen spezifischen Energieindikator definiert. Dieser dient als Grundlage, um das Ziel einer um 25 % höheren Energieeffizienz bis 2020 zu erreichen. Solche Lösungen steigern die Profitabilität bei unseren Kunden durch die Senkung ihrer operativen Kosten und reduzieren gleichzeitig deren ökologischen Fussabdruck. Weniger Energieverbrauch bedeutet tiefere Kosten und weniger Ressourcenverbrauch – es kann auch einen Zeit- und Conveniencegewinn für den Endverbraucher bedeuten. Instant-Mais für das urbane Afrika. Mit Instant Maize Flour™ hat Bühler ein Produkt spezifisch für das urbane Afrika entwickelt. Mais bedarf in Afrika bei traditioneller Zubereitung auf einem Holzofen mindestens 30 Minuten Kochzeit – ein ineffizienter, zeitraubender und ressourcenintensiver Prozess. Dank einer thermischen Vorbehandlung kocht der Instant-Mais schneller und die Kochzeit konnte um ein Vielfaches auf nur noch fünf Minuten reduziert werden.


Nachhaltigkeitsbericht.

Erfolgreiche Re-Zertifizierung der Qualitätsund Umweltnormen ISO 9001/14001.

Re-Zertifizierung Kochzeit für Instant Maize Flour™.

Energie-/ Wasserverbrauch.

Reduktion des Energie­ verbrauchs je Produktions­stunde [MJ/h] 2010 bis 2014.

2010 – 2014

Reduktion des Wasser­ verbrauchs je Produktionsstunde [m³/h] 2010 bis 2014.

4 Min.

2010 – 2014

– 2,7%

Schnellere Reinigungszeit bei dem neuen Trockner Cerex™.

– 8%

70%

53


54

Bühler Geschäftsbericht 2014

Energieoptimierte Pastatrocknung. Mit Ecothermatic™ hat Bühler ein neues Verfahren zum Trocknen von Teigwaren entwickelt, das den Verbrauch an thermaler Energie um 40 %, an Kühlenergie um 20 % und an elektrischer Energie um 10 % senkt. Das neue Verfahren reduziert zudem den Bruch der Teigwaren. Die Energieeinsparung und Qualitätsverbesserung resultieren beim Kunden – die Maschine wird seit 2013 in Deutschland eingesetzt – in zusätzlichem Gewinn (1 %). Bühler hat sich zum Ziel gesetzt, den bisher für kleinere Kapazitäten (1,2 Tonnen/h) und Langwaren (Spaghetti) konzipierten Trockner weiterzuentwickeln, damit das Verfahren auch für grosse Kapazitäten und Kurzwaren (z. B. Penne) eingesetzt werden kann. Ebenfalls Marktreife erlangte eine neue Technologie, um grosse Kapazitäten Reis effizienter zu schleifen. Das aufwendige Verfahren, wofür zuvor zwei Maschinen nötig waren, kann neu auf einer einzigen Maschine erfolgen. Dabei sinkt der Energieverbrauch um 20 %, zudem reduziert sich auch der Platzbedarf. Besonders beim Bau von neuen Anlagen führt das zu erheblichen Einsparungen. Life Cycle Assessment aller Produkte. Obwohl wir in unseren eigenen Produktionsstätten keine grossen Mengen von Wasser brauchen, wollen wir künftig den jährlichen Wasserverbrauch um 5 % reduzieren und vom Umsatzwachstum entkoppeln. In den vergangenen fünf Jahren konnte Bühler den Wasserverbrauch je Produktiv­stunde bereits um rund 3 % senken. Optimierte Fertigungsverfahren für energieeffiziente Endprodukte. Der Bereich Advanced Materials entwickelt und vertreibt ­Fertigungssysteme zur optimalen Transformation von Rohmaterialien wie Metallen oder chemische Ausgangsprodukte in wertgesteigerte Zwischenprodukte wie Bauteile für die Automobilindustrie, Suspensionen und Pasten sowie funktio­ nale Schichten für eine Vielzahl von Anwendungen. Diese Zwischenprodukte ermöglichen die Fertigung und den energieeffizienten Betrieb hochwertiger Endprodukte: Bei der Herstellung von energieeffizienten Fahrzeugen oder bei der Beschichtung von Architekturglas für eine isolierte Gebäudehülle trägt Bühler als Partner für Produktionslösungen dazu bei, die Energieeffizienz der Endprodukte zu verbessern. Mit der Entwicklung von kostengünstigeren Technologien ­ermöglicht Bühler die Verbreitung dieser energieeffizienten Produkte auch in wachsenden Schwellenmärkten wie China oder Indien.

Höhere Energieeffizienz bei Fahrzeugen durch ­Leichtbauteile. Die Entwicklung von energieeffizienten Fahrzeugflotten wird durch die EU-Auflage, wonach der durchschnittliche CO²Ausstoss der Fahrzeugflotte (Neuwagen) eines jeden Herstellers ab 2020 im Mittel nicht mehr als 95 g CO² pro Kilometer betragen darf, weiter angetrieben. Die Reduktion des CO²-Verbrauchs von Fahrzeugen wird massgeblich durch entsprechende Gewichtsreduktionen erreicht. Die laufende Verbesserung der Fahrzeuggewichte gehört zu den Daueraufgaben der Automobilhersteller und für jede neue Fahrzeuggeneration werden alle Komponenten auf ihr Reduktionspotenzial geprüft. Die Summe vieler kleiner Verbesserungen lässt dabei das Gewicht eines Mittelklassewagens durch die Verwendung leichterer Materialien wie z. B. Aluminium und durch den Ersatz mehrerer einzelner Bauteile durch ein einziges integriertes aus Druckguss um bis zu 100 kg reduzieren. Für die Business Area Die Casting zahlt sich dabei die langjährige Zusammenarbeit mit markt- und technologieführenden Firmen aus. Batterien für Elektrofahrzeuge. Die zunehmende Urbanisierung und damit einhergehende Herausforderungen von Verkehrsdichte und innerstädtischer Luftbelastung erfordern den Einsatz von elektrischen ­Antriebslösungen für den Individualverkehr, aber auch für ­öffentliche Nahverkehrsmittel wie z. B. Elektrobusse. Für den breiten Einsatz von Elektro- und Hybridfahrzeugen und weiteren verbrauchssenkenden Massnahmen wie z. B. Start/ Stop-Automatik müssen Kosten und Qualität der Batterien noch erheblich verbessert werden. Im Vordergrund stehen zurzeit nicht nur relativ teure europäische und amerikanische Elektrofahrzeuge, sondern vor allem auch kostengünstige Lösungen wie E-Scooter oder die Einführung von Elektrobussen in chinesischen oder indischen Grossstädten. Die Business Area Grinding & Dispersion hat sich zum Ziel ­gesetzt, die Produktionskosten für Li-Ionen-Batterien erheblich zu reduzieren, und arbeitet dabei mit einem der grössten chinesischen Batteriehersteller sehr eng zusammen. Beschichtungen für Fassadenglas. Glas wird als Bau- und Fassadenmaterial immer wichtiger, hat aber den Nachteil eines ungünstigen Isolierverhaltens. Bühler Leybold Optics entwickelt effiziente Produktions­ verfahren zur Beschichtung und Verbesserung der Isolationswirkung von Architekturglas. Der am Bau installierte Ausstoss einer typischen Produktionsanlage für Glasbeschichtung von 4 Mio. m2 Glas pro Jahr führt zu einer jährlich, wiederholten Einsparung von 150 000 t CO²-Ausstoss. Während in Europa die Glasbeschichtungsrate bereits recht hoch ist, liegt sie in China bei tiefen 5 %. In Kombination mit Sonnenenergie verspricht eine Verbesserung der Isolation von Glas eine deutliche Reduktion des Energieaufwandes, zumal ein Viertel des weltweiten Energieverbrauchs für das Heizen oder Kühlen von Gebäuden aufgewendet wird.


Nachhaltigkeitsbericht.

Ziel 2.3 Lösungen zur Reduktion von Nahrungsmittelverlusten entlang der Wertschöpfungskette. Kampf gegen Verluste und für die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln. Zwei Drittel des Geschäfts von Bühler stehen in engem ­Zusammenhang mit der Nahrungs- und Futtermittelindustrie. Laut Schätzungen der FAO gehen weltweit etwa 30 % der Ernte von Agrarrohstoffen irgendwo zwischen den Bauern und den Konsumenten verloren. Um dem zu begegnen, entwickelt Bühler Lösungen zur Lagerung, Reinigung, Grössenklassierung, Sortierung und für sämtliche Verarbeitungsschritte einschliesslich alternativer Prozesse für nicht essbare Nebenprodukte. Weil die grössten Optimierungspotenziale hinsichtlich Ressourceneffizienz und Verlustreduktion unserem direkten Einflussbereich vor- und nachgelagert sind, will Bühler diese Herausforderung trotzdem in Zusammenarbeit mit Partnern annehmen. Weniger Pilzbefall, weniger Verluste. Die neu entwickelte Getreidesortiermaschine SORTEX™ prüft pro Minute 250 000 Getreidekörner – mehrere Tonnen pro Stunde – mittels einer Kamera. Körner, die den hohen Qualitätsanforderungen nicht genügen, werden mittels Algorithmen ermittelt und einzeln mit einem Luftstrom aussortiert. Dieser Prozess, ursprünglich zur optischen Endkontrolle von weissem Reis entwickelt, dient der frühzeitigen Elimination von Mykotoxinen (Pilzgiften) im Getreide. Der innovative Prozess ist ein grosser Schritt zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und zur Vermeidung von Verlusten in der Verarbeitung, denn Getreideladungen, die einen zu hohen Mykotoxin-Grenzwert aufweisen, müssen vollständig verbrannt oder zu Biodiesel verarbeitet werden. Ebenfalls einen Beitrag zur Reduzierung von Verlusten aufgrund von Pilzbefall leistet der neue Bühler Maistrockner. Dank verbesserter Feuchtigkeitskontrolle wird der Mais ­homogener getrocknet und die Restfeuchtigkeit am Ende jedes Trocknungsgangs exakt gemessen.

Unsere Massnahmen

Unsere Ziele

Lösungen zur Reduktion der Nachernteverluste

Signifikante Reduktion bis 2020 dank Lösungen von Bühler

Erreicht

Im Plan

2014

2013

Noch nicht erreicht

Wasserknappheit. Verfügbarkeit und effiziente Nutzung von Wasser sind zu ­kritischen Faktoren in der Diskussion um eine sichere Versorgung mit diesem lebensnotwendigen Gut geworden. Da die Mehrheit der Bühler Prozesse auf Trockenverfahren beruht, sind sie per se nicht sehr wasserintensiv. Zudem ist es das Bestreben von Bühler, mit unseren nicht wasserintensiven Prozesstechnologien wasserintensive Herstellverfahren zu substituieren, wie zum Beispiel bei Prime Masa™, Bühlers neuem innovativem Verfahren zur Herstellung von Tortillamehl. Dabei wird gegenüber der traditionellen Herstellung sechsmal weniger Wasser verbraucht, um eine Tonne Maismehl herzustellen. Zusätzlich lässt sich damit der Fest- und Flüssigabfall gänzlich vermeiden, wogegen dieser Wert beim BenchmarkVerfahren rund 500 kg pro Tonne produziertem Maismehl beträgt.

55


56

Bühler Geschäftsbericht 2014

Im Laufe des produktiven Betriebs von Maschinen und Anlagen bietet sich oft ein grosses Potenzial, die Produktivität zu steigern und die Kosten zu verringern. Um dieses Potenzial gezielt zu erkennen und zu nutzen, bietet Bühler seinen Kunden den Optimierungsservice SoliX an, ein Beratungsmandat zur Optimierung der Leistung von Maschinen und Anlagen der getreideverarbeitenden Industrie über deren gesamte Lebensdauer. Dank der Erfahrung und dem Fachwissen, das hinter SoliX steht, lassen sich bestehende Mühlen zu hochmodernen Anlagen aufwerten.


Nachhaltigkeitsbericht.

Gewinnsteigerung dank umfassendem Fachwissen. Mit dem Beratungsmandat SoliX setzt Bühler seine Erfahrung und sein Fachwissen in der Getreide­ müllerei dazu ein, die Produktivität bestehender An­ lagen zu steigern. Getreidemühlen mahlen lange: «Zwei Drittel aller Anlagen weltweit sind über zehn Jahre alt und bedürfen einer umfassenden Überholung bezüglich Qualität, Effizienz, Hygieneund Sicherheitsaspekten.» Damit erklärt Walter Eugster, Head of Milling Technnology bei Bühler, die steigende Nachfrage nach Unterstützung bei der Leistungsoptimierung von bestehenden Anlagen. Geänderte Rahmenbedingungen wie gestiegene Energie- und Rohstoffpreise, verschärfter Konkurrenzdruck oder technologischer Fortschritt können die Rentabilität der zumeist rund um die Uhr laufenden Anlagen beeinträchtigen. Weniger Energie, mehr Mehl. So im Beispiel der Firma SASKO in Südafrika: Das Unternehmen hatte seine Weizenmühlen zwar im Jahr 2006 modernisiert, doch die beschränkte Kapazität des veralteten süd­ afrikanischen Stromnetzes führte in der Folge immer wieder zu Stromunterbrüchen, und gleichzeitig stiegen die Strompreise stark an. «Die Energiekosten für den Betrieb der Mühlen haben sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt.» SASKO-Betriebsleiter Jabus Wessels führte aus, dass dies die Wirtschaftlichkeit der Anlage zunehmend belastete. Ein Ersatz der Anlage kam aus verschiedenen Gründen nicht in Frage: Einerseits wegen der Kosten, aber auch, weil die Maschinen im stark umkämpften südafrikanischen Markt rund um die Uhr laufen und nur für routinemässige Unterhaltsarbeiten kurz unterbrochen werden können. Bühler Consulting erhielt den Auftrag, die Betriebseffizienz unter die Lupe zu nehmen. Ein Team aus Technologen, Energieexperten und Technikern erstellte einen SoliX-Masterplan mit dem Ziel, die Leistung der Anlage zu steigern und die Energiekosten zu senken – mit Erfolg: «Die Anlageleistung der SASKO-Mühle konnte bei gleicher Ausbeute um 5 % gesteigert werden, der Energieverbrauch verringerte sich um 5,8 %», berichtet der leitende Müllereitechnologe und Projektverantwortliche David Austin. Entsprechend zufrieden mit dem Resultat zeigte sich Jabus Wessels: «Wir waren sehr beeindruckt, dass die versprochene Leistungserhöhung ohne grössere Investitionen und längeren ­Betriebsunterbruch möglich war. Einzig Regelantrieb und Druckwandler haben wir neu eingebaut. Der Rest war umfassendes Fachwissen auf dem Gebiet der Getreidemüllerei.»

Der Nachhaltigkeit verpflichtet. «Die Kunden erwarten nachhaltige Lösungen», und dazu ­gehöre, so Walter Eugster, dass sich Bühler für den langfristigen Erhalt der maximalen Leistungsfähigkeit der Anlagen verpflichte – aber auch, dass der Optimierungsservice rasch zu substanziellen Einsparungen und so zu einer Gewinn­ optimierung führe: «Die Projektinvestition soll sich in weniger als zwei Jahren amortisieren.» Zudem sei das Beratungsmandat auch ein idealer Türöffner, um die Bedürfnisse der Kunden wirklich zu verstehen. Aus erfolgreichen Projekten resultiert eine hohe Kundenbindung. Bühler eröffnet sich durch die hochwertigen ConsultingDienstleistungen ein profitables Geschäftsfeld. Die an der Kundenfront gewonnenen Erkenntnisse fliessen wiederum in die eigene Produktentwicklung. Nicht zuletzt profitieren auch die Umwelt und die Angestellten von Effizienzsteigerungen. Das schrittweise Vorgehen mit minimalen Stillstandzeiten bezieht das lokale Personal mit ein, so findet ein Austausch von Fach- und Erfahrungswissen statt.

57


58

Bühler Geschäftsbericht 2014

Ökonomische Nachhaltigkeit.

Die Voraussetzung für langfristigen Erfolg. Nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg ist für Bühler eine Grundvoraussetzung, um den ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Erwartungen an das Unternehmen entsprechen zu können. Wir setzen dabei bewusst auf langfristige Profitabilitätsziele und damit auf eine unabhängige Existenzsicherung. Wir legen Wert darauf, dass alle unsere Marktregionen von der Wertschöpfung profitieren.

Ziel 3.1 Nachhaltige Profitabilität. Bühler strebt im mehrjährigen Durchschnitt eine operative Gewinnmarge (EBIT) von 10 % sowie ein organisches Umsatzwachstum von ebenfalls 10 % an. ­Damit generieren wir den notwendigen Cashflow, um auch in Zukunft in Innovationen und Akquisitionen investieren zu können und unsere finanzielle Unabhängigkeit zu wahren. Im Jahr 2014 konnten wir diese Ziele nicht vollständig erreichen. Die Investitionspolitik von Bühler beruht jedoch auf einer langfristigen Perspektive mit dem Zweck, die lokalen Marktkenntnisse zu vertiefen, die Kundenbedürfnisse noch besser zu kennen und den Turnaround einiger Marktsegmente einzuleiten, um sie nachhaltig fit zu machen. Damit wollen wir unsere Marktanteile nachhaltig und profitabel steigern. ­Jedes neue Produkt muss dem Kunden einen nachvollziehbaren Mehrwert verschaffen. Bühler beabsichtigt zudem, die Kunden im Rahmen seiner definierten Kernkompetenzen vermehrt entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit Produkten und Dienstleistungen aus einer Hand zu bedienen und zu begleiten. Risikominimierung durch diversifiziertes Produktportfolio. Im Interesse des Risikoausgleichs bearbeitet Bühler zahlreiche verschiedene Märkte und Segmente, was in der Struktur der Geschäftsbereiche zum Ausdruck kommt. Während ­einige Geschäftsbereiche wie Grain Logistics oder Aeroglide in einem schwierigen Marktumfeld operierten, war es anderen wie Sortex & Rice, Chocolate, Cocoa and Coffee oder Die Casting möglich, vom Aufschwung ihrer Märkte zu profitieren.

Unsere Massnahmen

Unsere Ziele

Modell 10/10

10 % Umsatzwachstum und 10 % operative Gewinn­marge (mehrjähriger Durchschnitt)

Finanzierung des Wachstums

Zu 100 % unabhängig

Erreicht

Im Plan

2014

Noch nicht erreicht

2013


Nachhaltigkeitsbericht.

Ziel 3.2 Sicherstellung einer zeitgemässen Corporate Governance. Regionale Compliance Officer: Näher am Markt. Seit 2014 ist in jeder der acht Bühler Regionen ein Regionaler Compliance Officer erste Ansprechperson für ComplianceFragen. Fälle mit speziellen Risiken (Blacklist, Provisions­ zahlungen etc.) gelangen weiterhin direkt an den Leiter ­Corporate Compliance & Integrity. Durch die Verlagerung des Know-hows in die Regionen konnten die Prozesse deutlich vereinfacht und beschleunigt werden, auch weil sprachliche Barrieren wegfallen und die Compliance Officers mit den ­jeweiligen lokalen Vorschriften vertraut sind. Um ein einheitliches Verständnis der Prozesse und Zuständigkeiten sicherzustellen, trafen sich die Regionalen Compliance Officer ­anlässlich der «International Finance Conference» (im Juni 2014 in London) zu einem Roundtable, verbunden mit einer Schulung der weltweiten Compliance-Prozesse. Wichtig im Zusammenhang mit der Regionalisierung der Compliance ist auch, dass bis Ende 2014 nahezu alle nominierten Bühler Mitarbeitenden das Web-Training mit den ABC-Rules absolviert haben und somit die weltweit geltenden Compliance-Regeln kennen. Zusätzlich wurde 2014 in den Regionen ein First-Level-­ Support eingerichtet zur Unterstützung der Antragsteller im Zusammenhang mit dem Prozess zum Beizug von Agenten. Auch hier war das Ziel eine Vereinfachung und Beschleunigung des bisherigen Verfahrens. Mit den Kompetenzen übernehmen die Regionen auch die Verantwortung für ­k orrekte Verfahren beim Beizug von Agenten. Corporate Compliance wird weiterhin Fälle mit besonderen Risiken einer zentralen Prüfung unterziehen. Compliance Reporting: Aus Vorkommnissen lernen. Was macht man mit einem gefälschten Check? Wie verhindert man Hacker-Angriffe? Auf Veranlassung des Audit Committee (AC) wurde 2014 ein neues Compliance-Reporting eingeführt. Das Audit Committee wird somit quartalsweise über neue, laufende und abgeschlossene Compliance-Fälle informiert und kann daraus die notwendigen Lehren und Massnahmen ableiten. Damit ein Lernprozess stattfindet und die Massnahmen in der gesamten Organisation umgesetzt werden, ist für 2015 die Optimierung der Umsetzung von Massnahmen geplant.

Unsere Massnahmen

Unsere Ziele

Online-Trainingsprogramm gegen Korruption und Bestechung

100 % der Mitarbeitenden in den Funktionen Verkauf, Einkauf und Management haben das Online-Trainingsprogramm gegen Korruption und Bestechung absolviert

Periodische interne Audits zur Korruptionsprävention

Im Jahr 2014 wurden 10 Gesellschaften überprüft

Korruptions-­Risikoassessments

Alle Geschäftseinheiten ­werden jährlich auf ihr ­Korruptionsrisiko überprüft

Einführung einer regionalen Compliance-Organisation

Ernennung von regionalen Compliance Officern in allen acht Regionen (China, South East Asia, South Asia, East Asia, Middle East & Africa, Europe, North A ­ merica, South America)

Erreicht

Im Plan

Noch nicht erreicht

2014

2013

59


60

Bühler Geschäftsbericht 2014

Wachstum und Ertrag.

Auftragseingang (  in Mio.  CHF  ) 2409

2012

2322

2013

2332

2014

Umsatz (  in Mio.  CHF  )

2344

2012

2363

2013

EBIT (  in Mio.  CHF  ) 2582

2014

168

2012

139

145

2013

2014

Weltweit abgeschlossene Compliance-Fälle.

Antragsteller für Compliance-Fälle erhalten in den Regionen eine erste qualifizierte Unterstützung.

25

First Level Support

* Wurde 2014 erstmals erfasst.

Seit 2014 ist in jeder Bühler Region ein Compliance Officer tätig.

Vollständig


Nachhaltigkeitsbericht.

Ziel 3.3 Unser Beitrag zur lokalen Wirtschaftsentwicklung. Regional orientierte Geschäftspolitik. Getreu der Devise «In den Märkten für die Märkte» legt B ­ ühler Wert auf lokale Verankerung. Damit wird zum einen die ­Lieferkette verkürzt. Die schnelle und effektive Anpassung unserer Produkte an lokale Präferenzen wird zudem durch die Produktentwicklung, die zusehends in den Marktregionen stattfindet, erleichtert. Der lokale Bezug gilt nicht zuletzt für die Führungskräfte. Bereits heute besetzt Bühler auf Stufe «Senior Management» rund 90 % der Stellen mit Mitarbeitenden, die aus der jeweiligen Region stammen. Auch findet die Ausbildung der Mitarbeitenden zunehmend in den Regionen statt, etwa indem Bühler Kooperationen mit lokalen Universitäten oder Ausbildungsstätten sucht oder indem erprobte Konzepte wie die interne Ausbildung der Lernenden auch an anderen Standorten eingeführt werden. Mit dieser regional orientierten Geschäftspolitik leistet Bühler auch einen Beitrag zur Entwicklung der lokalen Volkswirtschaften.

Unsere Massnahmen

Unsere Ziele

Lokale Rekrutierung von Mitarbeitenden und Management

90 % unseres Managements sind lokal rekrutiert

Erreicht

Im Plan

2014

Noch nicht erreicht

2013

61


62

B체hler Gesch채ftsbericht 2014


Organisation.

Organisation.

Verwaltungsrat Calvin Grieder (Präsident) Peter Quadri (Vize-Präsident) Dr. Konrad Hummler Josef M. Müller Ruth Metzler-Arnold Karin Bühler Linda Yang Frank N.J. Braeken

Urs Bühler Innovation Fund Urs Bühler (Präsident)

Konzernleitung CEO Gruppe Calvin Grieder

CFO Gruppe Andreas R. Herzog

CEO Grains & Food Stefan Scheiber

CEO Advanced Materials Samuel Schär

Manufacturing & Logistics Holger Feldhege

Asia Pacific Dieter Voegtli

Corporate Technology Ian Roberts*

Human Resources Christof Oswald*

Grain Logistics Marcel Scherrer

Sortex & Rice Hamid Kefayati

Consumer Foods Serge Entleitner

Grinding & Dispersion Cornel Mendler

Grain Milling Johannes Wick

Value Nutrition Marcel Natterer

Die Casting Jonathan Abbis

Leybold Optics Antonio Requena

Nordamerika René Steiner

Südamerika Edwin Boller

Europa Anders Kristensen

Mittlerer Osten & Afrika Andreas Flückiger

Südasien Dipak Mane

Asien Dieter Voegtli

Ostasien Max Klinger

Business Areas

Regionen

* Mitglied der erweiterten Konzernleitung.

63


64

B체hler Gesch채ftsbericht 2014

Konzernleitung.

Christof Oswald, Stefan Scheiber, Andreas R. Herzog, Samuel Sch채r, Ian Roberts, Calvin Grieder, Holger Feldhege, Dieter Voegtli (von links nach rechts).


Organisation.

Calvin Grieder

Andreas R. Herzog

Dieter Voegtli

Stefan Scheiber

(1955, Schweizer) Chief Executive Officer

(1957, Schweizer) Corporate Finance & Communication

(1958, Schweizer) Head of Asia Pacific

(1965, Schweizer) Chief Executive Officer Grains & Food

Aufgewachsen in den USA, schloss er sein Studium als Verfahrensingenieur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH) ab. Danach hielt er verschiedene Führungspositionen in Schweizer und deutschen Unternehmen (Georg Fischer, Bürkert, Mikron und SIG), die in den Bereichen Regelungstechnik, Automation und Anlagenbau tätig sind. In diesen Funktionen war er vor allem für den erfolgreichen Aufund Ausbau des internationalen Geschäfts verantwortlich. 2001 wechselte Calvin Grieder von Swisscom zur Bühler Group, der er seither als CEO vorsteht. Seit Februar 2014 ist er zusätzlich Präsident des Verwaltungsrats. Er ist Mitglied des Ver­ waltungsrats der Gesellschaften Implenia AG und Givaudan SA.

Nach einem Studium als Betriebs­ ökonom und verschiedenen Aufbaustudiengängen in Marke­ ting und Finanzmanagement an Business Schools in Frankreich, Kanada und den USA bekleidete er leitende Positionen in Finanzen, Controlling, Audit und Logistik bei Ciba-Geigy, Swatch und zuletzt als VicePresident Finance bei Swarovski. In seiner Karriere hat er in der Schweiz, in Deutschland, in Lateinamerika und in Westafrika gearbeitet. Andreas R. Herzog ist seit 2002 CFO der Bühler Group. Er ist Mitglied des Verwaltungsrats der Gesellschaften CCS Holding AG, Leicom AG und im Beirat der Commerzbank in Deutschland.

Er ist Master of Science in Mechanical Engineering (ETH Zürich) und MBA-Absolvent (Insead). Seine Karriere begann er in der globalen Kraftwerksinbetriebnahme und als Softwareentwicklungs­ manager bei ABB. Danach arbeitete er acht Jahre lang als Technischer Direktor für Roche China Ltd. Dieter Voegtli leitet seit 2009 das China- und Asien-Pazifik-Geschäft der Bühler Gruppe; Präsident von Bühler China ist er schon seit 2004.

Er studierte Betriebswirtschaft an der Hochschule für An­ gewandte Wissenschaften ­ St.Gallen und bildete sich später unter anderem am Institut IMD in Lausanne weiter. Ab 1988 arbeitete er während 15 Jahren in verschiedenen leitenden Funktionen im Ausland, unter anderem in Ost- und Süd­a frika, Osteuropa und in Deutschland. 1999 übernahm er die welt­weite Verantwortung der Geschäfts­ bereiche Brauerei und Reis und anschliessend die Gesamt­ verantwortung für Bühler in Deutschland. Ab Mitte 2005 leitete Stefan Scheiber als Konzernleitungsmitglied die Divi­ sion Sales & Services und seit 2009 die Division Food Pro­ cessing.

Samuel Schär

Holger Feldhege

Christof Oswald *

Ian Roberts*

(1975, Schweizer) Chief Executive Officer Advanced Materials

(1968, Deutscher) Head of Manufacturing & Logistics

(1961, Schweizer) Human Resources

(1970, Brite) Corporate Technology

Nach dem Erwerb des Diploms als Physikingenieur an der ETH Lausanne (EPFL) und drei J­a hren Erfahrung bei der Be­r a­ tungsfirma McKinsey trat er 2002 bei Bühler ein, wo er 2005 die Leitung des Geschäfts­ bereichs Nanotechnology übernahm. Von 2009 bis 2013 trug er die Gesamtverantwortung ­ für den Geschäftsbereich ­G rinding & Dispersion und integrierte darin den Geschäfts­ bereich Nanotechnology. Seit 2013 leitet er die Konzern­ division Advanced Materials.

Er studierte Betriebswirtschafts­ lehre und promovierte in Produktionsmanagement. Holger Feldhege verfügt über reichlich Erfahrung in den Bereichen Produktion, Engineering und Logistik. ­Während der letzten 13 Jahre arbeitete er bei ThyssenKrupp Elevator, wovon er über sieben Jahre in Asien. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 2010 übernahm Feldhege die Position als CEO Manu­f acturing für Zentral-, Ost- und Nordeuropa sowie anschliessend als Senior Vice President Manufacturing Elevator für die Gruppe welt­w eit. Holger Feldhege ist seit 2014 bei Bühler als neuer Leiter Manu­f acturing & Logistics.

Nach der Berufslehre bei Bühler absolvierte er eine kaufmännische Weiterbildung und übte verschiedene Funktionen in Entwicklungs- und Kunden­ projekten für alle Divisionen aus. Dabei eignete er sich eine breite Führungserfahrung an, die er als Projektleiter Infor­ matik und Bereichsleiter Control­ ling laufend vertiefte. Von 1993 bis 2005 war Christof Oswald kaufmännischer Leiter der Divi­ sion Manufacturing & Logistics, seit 2006 leitet er Corporate Human Resources. Daneben ist er auch Vorsitzender der Raiffeisenbank Regio Uzwil und Verwaltungsratsmitglied der Pensionskasse von Raiffeisen Schweiz.

Der studierte Chemieingenieur promovierte in Process ­E ngineering an der University of Wales, Grossbritannien, von 1997 bis 2009 war er in verschiedenen Führungspositionen für Nestlé tätig, unter anderem als interner Management Consultant am Hauptsitz in der Schweiz, als Director of Inno­ vation für Nestlé Mexiko und als Director des Chocolate Centre of Excellence in der Schweiz. Seit 2010 bei Bühler als Chief Technology Officer.

* Mitglied der erweiterten Konzernleitung.

65


66

Bühler Geschäftsbericht 2014

Verwaltungsrat.

Frank N.J. Braeken

Josef M. Müller

Ruth Metzler-Arnold

Calvin Grieder

(1960, Belgier)

(1947, Schweizer)

(1964, Schweizerin)

(1955, Schweizer) Präsident

Frank N.J. Braeken verfügt über einen Hochschul­ abschluss in Jurisprudenz ­s owie einen MBA im Bereich Finanzen der Universität L ­ euven (Belgien). Er ist Alumnus der Wharton, Penn University, ­P hiladelphia. Während seiner Karriere spezialisierte er sich auf die Bereiche Finanzen ­ und Management. Von 1996 bis 2013 war er in verschie­ denen Managementfunktionen und Ländern für Unilever ­ tätig, so unter anderem als Group Vice President von Unilever China Group (Shanghai), Execu­t ive Vice President von Unilever Namca (Dubai) und Executive Vice President von Unilever Africa (Dubai/Durban). Seit 2013 ist Frank N.J. ­B raeken Chief Investment ­Officer der Amatheon Agri Holding (Berlin). Er wurde 2014 in den Verwaltungsrat von Bühler gewählt.

Der diplomierte Betriebswirt trat 1972 in den Nestlé-­K on­ zern ein, wo er in verschiedenen Stationen in der Schweiz, in Europa, in den USA sowie in Südafrika tätig war. Danach verbrachte er ­e inige Jahre als Sales-and-Marketing-Verantwortlicher im Fernen Osten. Von 1992 bis 1995 leitete er Nestlé Pakistan sowie von 1995 bis 1998 ­N estlé Korea. Mitte 1998 übernahm Josef M. Müller die ­Verantwortung für Nestlé China und ab Mitte 2000 bis 2007 schliesslich die ­L eitung der «Nestlé Greater China Region». Josef M. Müller ist seit 2007 Mitglied des Verwaltungsrats von Bühler. Seit 2010 ist er Präsident von ­P romarca, Schweizerischer Markenartikelverband. ­ Zudem ist er im Verwaltungsrat der Crown Holdings Inc. Philadelphia/USA, und der ­P ackages Ltd. Lahore, Pakistan.

Sie studierte Rechtswissenschaft an der Universität Freiburg i.Üe. und ist eidg. dipl. Wirtschaftsprüferin. Von 1990 bis 1999 war sie für PricewaterhouseCoopers in St.Gallen ­t ätig. Während drei Jahren war sie zudem Regierungsrätin ­(Finanzdirektorin) des Kantons Appenzell I. Rh. Von 1999 bis 2003 stand sie als Bundesrätin dem Eidg. Justiz- und Polizeidepartement vor. Anschliessend war Ruth Metzler in leitenden Positionen für Novartis ­t ätig sowie Ver­ waltungsrätin und Mitglied des Audit Committee der SIX Group. Sie ist Partnerin einer Be­r atungsfirma, Präsidentin des Verwaltungsrats der ­S witzerland Global Enterprise, Mitglied des Verwaltungsrats der ­A XA Winterthur und des Spitalverbunds AR ­s owie Mitglied des Universitätsrats der Universität St.Gallen (HSG). Sie ist seit Dezember 2011 ­M itglied des Verwaltungsrats von ­B ühler.

Aufgewachsen in den USA, schloss er sein Studium als Verfahrensingenieur an der ­E idgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH) ab. Danach hielt er verschiedene Führungspositionen in Schweizer und deutschen Unter­ nehmen (Georg Fischer, Bürkert, Mikron und SIG), die in den Bereichen Regelungstechnik, Automation und Anlagenbau tätig sind. In diesen Funktionen war er vor allem für den erfolgreichen Auf- und Ausbau ­ des internationalen Geschäfts verantwortlich. 2001 wechselte Calvin Grieder von Swisscom zur Bühler Group, der er seither als CEO vorsteht. Seit Februar 2014 ist er zusätzlich Präsident des Verwaltungsrats. Er ist Mitglied des Verwaltungsrats der Gesellschaften Implenia AG und Givaudan SA.


Organisation.

Karin Bühler

Linda Yang

Peter Quadri

Dr. Konrad Hummler

(1978, Schweizerin)

(1971, Chinesin)

(1945, Schweizer) Vize-Präsident

(1953, Schweizer)

Karin Bühler absolvierte nach der Matura ein Grundstudium an der Universität St. G allen und anschliessend eine Ausbildung in Marketing. Nach verschiedenen Tätigkeiten in den Bereichen Marketing, Kommunikation und Reitsport übernahm sie 2008 als Inhaberin die Geschäftsleitung der Horse Vision AG. Seit 2011 ist sie bei Bühler-Immo AG und UZE AG tätig, zunächst als Manager Marketing, anschliessend als Mitglied der Geschäftsleitung und zuständig für Human ­R esources & Marketing und seit 2014 als Geschäftsführerin. ­K arin Bühler wurde 2014 in den Verwaltungsrat gewählt. Sie ist zudem Mitglied des Verwaltungsrates der Clientis Bank Oberuzwil und der Horse ­V ision AG, Uzwil.

Linda Yang verfügt über je einen Bachelor in Mathematik und Wirtschaft/Finanzen der Nan Kai University (Tianjin, China). Sie absolvierte ein Executive MBA Program an der China Europe International Business School (CEIBS). Nach verschiedenen Einsätzen in China in den Bereichen Forschung, Consulting und Marketing, unter anderem bei Procter & Gamble (China) Ltd., war sie von 2001 bis 2004 für Nestlé (China) Ltd. als Head of Consumer Insight tätig. Seither ist sie General Manager der BSI (Tianjin) Foods Co. Ltd., einer Tochtergesellschaft von Bongrain S.A. Aufgrund ihrer Erfahrung und Ausbildung verfügt Linda Yang über ein ausgewiesenes Verständnis des chinesischen Marktes. Sie ist seit 2014 im Verwaltungsrat von Bühler.

Er schloss 1969 sein Studium in Volks- und Betriebswirtschaft an der Universität Zürich als ­ lic. oec. publ. ab. 1970 trat er als Systems Engineer und Spezialist für Software und Betriebssysteme bei IBM ein. Nach verschiedenen Stationen in den USA, in Dänemark und in der Schweiz war er von 1998 bis April 2006 Vorsitzender der Geschäftsleitung der IBM Schweiz. Peter Quadri wurde 2006 in den Verwaltungsrat von Bühler gewählt und ist seit 2014 dessen Vizepräsident. Er ist zudem Präsident des Verwaltungsrates der TriplEat Holding AG und Mitglied des Verwaltungsrats der Vontobel Holding AG, der Run my Accounts AG sowie der Investiere (Verve ­C apital Partners AG) und Advisor Quadriga Senior Executive Board. Bis Ende Mai 2014 war Peter Quadri Präsident des ­Verwaltungsrates der Unitectra AG und bis Ende April 2014 Mitglied des Verwaltungsrates der Swiss Life Holding AG.

Er studierte an der Universität Zürich Rechtswissenschaften und an der amerikanischen Universität Rochester Wirtschaftswissenschaften. In den 1980erJahren war er persönlicher Referent des damaligen Verwaltungsratspräsidenten der Schweizerischen Bankgesellschaft, Dr. Robert Holzach. Von 1991 bis 2012 war er als un­ beschränkt haftender Teilhaber massgeblich an der beispiel­ losen Erfolgsgeschichte von Wegelin & Co. Privatbankiers, St. Gallen, beteiligt. Neben den Bankaktivitäten nahm er Einsitz in Führungsgremien verschiedener Unternehmen wie der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ), der Schweizerischen Nationalbank (SNB) oder der Deutsche Börse. Seit 2013 führt Konrad Hummler die M1 AG, einen ­p rivaten Think Tank für strategische Zeitfragen. Konrad Hummler wurde 2010 in den Verwaltungsrat von Bühler gewählt. Daneben ist Dr. Konrad Hummler auch Verwaltungsratsmitglied von anderen Unternehmen wie Layzapp ag, Zug, und McMRI AG, Stans.

67


68

Bühler Geschäftsbericht 2014

Innovation Board des Urs Bühler Innovation Fund.

Urs Bühler

Hal Gurley

Matthias Kaiserswerth

(1943, Schweizer)

(1955, Amerikaner) Managing Director, Service Management Solutions, Cisco Systems (Schweiz) GmbH

(1956, Schweizer und Deutscher) Vice President Europe, IBM Research, Direktor IBM Research-Zürich GmbH

Diplomierter Maschineningenieur ETH Zürich, wurde 1975 nach verschiedenen Positionen im In- und Ausland Mitglied der Geschäftsleitung der Bühler AG, verantwortlich für Vertrieb und Entwicklung. Von 1980 bis 1984 war er Vorsitzender der Geschäftsführung der Bühler GmbH, Braunschweig. 1986 übernahm Urs Bühler den Vorsitz der Konzernleitung von Bühler in Uzwil. Er übergab per Anfang 2001 die operative Leitung des Unter­ nehmens an Calvin Grieder. Urs Bühler war von 1981 Mitglied des Verwaltungsrats, ab 1991 als dessen Vizepräsident und von 1994 bis 2014 als dessen Präsident. Er ist Verwaltungsrat bei verschiedenen Schweizer Firmen und im Jungunter­ nehmer-Zentrum Flawil.

Hal Gurley besitzt einen Bachelor- und ­e inen Masterabschluss in Elektrotechnik vom Georgia Institute of Technology (USA) sowie einen Executive MBA der IMD in ­ der Schweiz. Vor seinem Umzug in die Schweiz 1995 war Gurley Gründer und ­P räsident von Automation Intelligence, einem Unternehmen für erweiterte System­ integration und Softwareentwicklung mit Sitz in den USA, das sich auf Echtzeitkommunikation und Überwachungs­ systeme für Industrie-, Roboter- und Militäranwendungen spezialisierte. Vor seinem Wechsel zu Cisco im Jahr 2000 war Gurley Director Internet/IP beim etablierten Schweizer Telekommunikationsbetreiber Swisscom. Bevor Gurley 2013 seine ­F unktion im globalen Vertrieb übernahm, war er über zehn Jahre in Ciscos Management- und Strategieberatung tätig, wo er mit Kundenbetreuern von Servicean­ bietern zusammenarbeitete, um deren Geschäftserfolg durch Internet- und CloudTechnologien als Wettbewerbsvorteil zu beschleunigen. Hal Gurley ist in seiner Führungsposition im globalen Vertrieb für ­Ciscos Softwarelösungen im Bereich Cloud-/ Netzwerkmanagement und deren Markt­ einführung zuständig. Darüber hinaus fungiert er als Alleingeschäftsführer und gesetz­ licher Vertreter der Cisco Systems (Schweiz) GmbH.

Matthias Kaiserswerth studierte Informatik an der Universität Erlangen-Nürnberg und an der McGill University in Montreal. Er promovierte in Informatik an der Univer­sität E ­ rlangen. Seit 1988 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der IBM-Forschung in der Schweiz und den USA. Von Mitte 2002 bis Ende 2005 war ­D r. ­K aiserswerth Leiter einer Geschäftseinheit mit weltweiter Zuständigkeit für sämtliche IBM-Geschäftsbeziehungen mit einem grossen internationalen Industriekunden. Seit Juni 2006 ist Matthias Kaiserswerth Direktor des IBM-Forschungslabors in Rüschlikon. Zusätzlich ist er seit Januar 2014 für das 2011 gegründete IBM Forschungslabor in Dublin, Irland, verantwortlich.


Organisation.

Edward S. Steinfeld

Ian Roberts

(1966, Amerikaner) Professor der Politikwissenschaften und der Brown University China Initiative, Brown University USA.

(1970, Brite) Corporate Technology

Edward S. Steinfeld studierte Staats- und Politikwissenschaft an der Harvard-Uni­ versität (USA) und ist promovierter Politikwissenschaftler. Von 1996 bis 2013 war Steinfeld Professor für Volkswirtschaftslehre und Politikmanagement am Massachusetts Institute of Technology (USA). An der Tsinghua University School of Public Policy and Management in Peking war er von 2012 bis 2013 zudem als Gastdozent tätig. Von 2005 bis 2013 leitete er das China Energy Program am MIT Industrial Performance Center. 2013 erfolgte Steinfelds Wechsel zur Brown University (USA), wo er als Professor für Chinastudien, Professor für Politikwissenschaften und Leiter der Brown University China Initiative fungiert. An der Brown University arbeitet Steinfeld darüber hinaus als Fakultätsmitglied des Watson Institute for International Studies. Neben seinem Engagement im Hochschulbereich ist Ed Steinfeld Mitglied verschiedener Verwaltungsräte, wissenschaftlicher Gremien und Beratungsausschüsse in den USA, Asien und Europa. 2012 wurde er zum Mitglied des Beratungsgremiums in China-Fragen der Bühler Technology Group ernannt.

Studium als Chemieingenieur und Ph.D. in Process Engineering an der University of Wales, Grossbritannien. Von 1997 bis 2009 war er in verschiedenen Führungsposi­ tionen für Nestlé tätig, unter anderem als interner Management Consultant am Hauptsitz in der Schweiz, als Director of ­I nnovation für Nestlé Mexiko und als ­D irektor des Chocolate Centre of Excellence in der Schweiz. Seit 2010 bei Bühler als Chief Technology Officer.

69


70

B체hler Gesch채ftsbericht 2014


Finanzbericht.

72 Finanzkommentar.  74 Business development.  78 Finanzbericht Bühler Konzern.  79 Konzernerfolgsrechnung.  80 Konzerngesamtergebnisrechnung.  81 Konzernbilanz.  82 Konzerneigenkapitalveränderungs-Rechnung.  84 Konzerngeldflussrechnung.   85 Anhang zur Konzernrechnung. 120 Bericht der Revisionsstelle.


72

Bühler Finanzbericht 2014

Finanzkommentar.

2014: Starker Auftragseingang, stabile Umsatzund Gewinnentwicklung, und höherer Cashflow Das Wichtigste in Kürze. Bühler ist auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Nachdem im Vorjahr der Auftragseingang um 1% gestiegen war, konnten wir 2014 ein Wachstum von 9,3  % auf total CHF 2 582 Mio. erzielen. Mit dieser sehr starken Leistung konnte Bühler die Grundlage für das weitere profitable Umsatzwachstum legen. Die Natur des Anlagengeschäfts und die Tatsache, dass der Anstieg im Auftragseingang im zweiten Halbjahr besonders stark war führen dazu, dass der Umsatz des Jahres 2014 mit CHF 2 332 Mio. gegenüber 2013 nahezu unverändert blieb (2013: CHF 2 322 Mio.). Dank konsequentem Management unserer Kundenprojekte ist es uns gelungen, die operative Profitabilität der Gruppe wesentlich zu steigern. Zwei gewichtige negative Effekte auf den EBIT waren Überkapazitäten in einzelnen europäischen Fabriken sowie die sich daraus ergebenden einmaligen ­Restrukturierungskosten in Deutschland und Spanien von rund CHF 50 Mio. Entsprechend übertrifft der EBIT im Berichtsjahr mit CHF 144,6 Mio. oder 6,2 % das Vorjahr nur leicht (2013: CHF 139,5 Mio. oder 6 %). Unter Ausklammerung der beiden erwähnten ausserordentlichen negativen Effekte hätte die EBIT-Marge die minimale Zielsetzung der Gruppe von 8 % übertroffen.

CHF 171 Mio (2013: CHF 121 Mio.). Das Auftragsvolumen konnte über alle Verkaufsregionen hinweg gesteigert werden. In den Märkten Indien und China war das Wachstum mit 73 % resp. 23 % am Stärksten, gefolgt von Südamerika (+13 %) und Nordamerika (+11%). Bühler hat sich auch im Berichtsjahr stark darauf konzentriert, das Servicenetzwerk auf rund 80 ­Servicestationen weltweit zu erweitern. In diesem Service­stationen stehen ca. 1 400 Spezialisten bereit, unsere Kunden so effizient und bedürfnisnah wie möglich zu betreuen. Die Investitionen in die Entwicklung neuer Produkte betrugen im Berichtsjahr CHF 99 Mio. oder 4,2 % des Umsatzes (2013: CHF 109 Mio. oder 4,7 %). Wie bereits in der Vergangenheit wurden die Forschungs- und Entwicklungs­ kosten vollumfänglich der Erfolgsrechnung belastet. Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (RONOA) erhöhte sich im Vorjahresvergleich leicht auf 18,1% (2013: 17,6%). Damit sind die Kapitalkosten von Bühler ausreichend gedeckt, und der RONOA von Bühler schneidet im Industrievergleich sehr gut ab. Der Personalbestand (ohne Temporär- und Lehrstellen) konnte mit 10 575 Mitarbeitenden ungefähr auf dem Vorjahresniveau gehalten werden (– 84 Mitarbeitende gegenüber 2013).

Das starke Auftragswachstum zeigt, dass Bühler eine Reihe von makroökonomischen Herausforderungen gemeistert hat, wie z.B. volatile Wechselkurse, Pandemien, regionale Krisenherde und Krieg. Alle Geschäftsbereiche konnten ­ihren Auftragseingang erhöhen. Mit einer Zunahme um 13 % auf CHF 278 Mio. sticht der Geschäftsbereich Die Casting besonders heraus und erzielt sein bislang bestes Geschäftsjahr. Unsere Akquisition aus dem Jahr 2012 Leybold Optics konnte sich ebenfalls stark verbessern und hat den Turnaround geschafft – die Aufträge stiegen um 41% auf

Stabiler Reingewinn, positives Finanzergebnis und tiefe Steuerquote. Der Reingewinn 2014 lag mit CHF 121 Mio. oder 5,2 % des Umsatzes auf Vorjahresniveau (2013: CHF 123 Mio. oder 5,3 %). Das Finanzergebnis blieb mit CHF 2,7 Mio. unter 2013 (CHF 6,7 Mio.). Unsere Finanzanlagen werden weiterhin sehr vorsichtig gehandhabt und es werden nur absolut nötige Risiken eingegangen. Aufgrund unserer nachhaltigen Steuerplanung und der Tatsache, dass im Berichtsjahr keine wesentlichen einmaligen Steuereffekte auftraten, stieg die Steuerquote vom Allzeittief des Vorjahres (16,0 %) auf 17,9 %.

Auftragseingang (in Mio. CHF)

Umsatz (in Mio. CHF)

2 345

2012

2 363

2013

Auftragsbestand (in Mio. CHF)

2 582

2014

1 582 1 347

1 319

2012

2013

2014

2 409

2012

EBIT (in Mio. CHF)

2 322

2 332

2013

2014

168

2012

139

145

2013

2014


Finanzkommentar.

Gesunde Bilanz und hoher Cashflow aus Geschäftstätigkeit Das Eigenkapital belief sich per 31. Dezember 2014 auf CHF 1 146 Mio. (2013: CHF 1 063 Mio.). Die Eigenkapitalquote hat sich damit auf 45,2 % erhöht (2013: 44,6 %). Der Konzern hat, abgesehen von Darlehen von Nahestehenden von CHF 159 Mio. (2013: CHF 193 Mio.), keine nennenswerten Finanzverbindlichkeiten gegenüber Dritten. Der Cash­flow aus Geschäftstätigkeit von CHF 187 Mio. hat sich dank des starken Fokus auf das Net Working Capital ­gegenüber dem Vorjahr verbessert (2013: CHF 124 Mio.). Die Nettoliquidität erhöhte sich dank konsequentem Investitionsmanagement und aufgrund der Tatsache, dass im Berichtsjahr keine wesentlichen Akquisitionen getätigt wurden, auf CHF 464 Mio. (2013: 377 Mio.). Damit ist die Wachstumsfinanzierung des Unternehmens ohne Fremdkapital auch in Zukunft sichergestellt.

Umsatz nach Geschäftsbereichen 7

8 1

6

5

2 4

3

1 Grain Milling (31 %) 2 Grain Logistics (7 %) 3 SORTEX & Rice (9 %) 4 Value Nutrition (21 %) 5 Consumer Foods (12 %) 6 Die Casting (12 %)

Fazit und Ausblick Im Jahr 2014 ist Bühler dank einem hervorragenden Auftragseingang auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Überkapazitäten in einzelnen europäischen Fabriken und die entsprechenden Restrukturierungskosten haben verhindert, dass der EBIT wesentlich über dem Vorjahr zu liegen kam. Wir haben die nötigen Entscheidungen und Massnahmen getroffen, um das operative Ergebnis künftig wieder auf das Gruppenziel von 8 % und mehr zu heben. Im Januar 2015 hat die Schweizerische Nationalbank entschieden, ihre Politik eines minimalen EUR / CHF Wechselkurses zu beenden. Da dadurch der Kurs des Schweizer Frankens wieder frei fluktuiert, wird künftig ein besonderes Augenmerk des Managements darauf liegen, die operative Produktivität und Kosteneffizienz weiter zu stärken. Wir sind überzeugt, dass Bühler bereit ist für diese Herausforde­ rungen und bleiben optimistisch für die Weiterentwicklung der Gruppe.

7 Grinding & Dispersion (3 %) 8 Leybold Optics (5 %)

Umsatz nach Regionen 1 5 2

4

3

1 Nordamerika (15 %) 2 Südamerika (9 %) 3 Europa (31 %) 4 Mittlerer Osten und Afrika (15 %) 5 Asien (30 %)

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit (in Mio. CHF)

Nettoliquidität (in Mio. CHF)

Total Eigenkapital (in Mio. CHF)

Eigenkapital-Quote (in %)

187 980

124

317

377

1 063

1 146

464

41,0

44,6

45,2

2012

2013

2014

37

2012

2013

2014

2012

2013

2014

2012

2013

2014

73


74

Bühler Finanzbericht 2014

Geschäftsentwicklung. Grain Milling

Grain Logistics

Gesamtumsatz

Gesamtumsatz

698

Mio. CHF

Anteil Konzernumsatz

31

%

Geschäftsbereich Grain Milling Das Marktumfeld war für Grain Milling insgesamt positiv. Der Auftragseingang stieg um +4 % auf CHF 759 Mio., der Auftragsbestand lag bei CHF 548 Mio. und der Umsatz betrug CHF 698 Mio. Industrial Milling als grösster Geschäftsbereich blieb stabil, Specialty Milling konnte seinen Marktanteil durch zahlreiche neue wichtige Projekte weltweit ausbauen. 2014 war von zwei erfolgreichen Neuerungen geprägt: zum einen vom neuen Maltomat für die Brauereiindustrie, der vor der Markteinführung bereits mehr als 15-mal verkauft wurde, zum anderen von der vollautomatischen neuen Absackstation Maia zur Absackung von Endprodukten. Zudem haben sich die Investitionen in die Entwicklung der neuen Atta-Mahltechnik ausgezahlt. In Indien wurden neue Produktionslinien in Betrieb genommen, im Libanon und in Bangladesch neue Anlagen errichtet. Europa blieb eine wichtige, aber anspruchsvolle Region mit dem Fokus auf der Aufrüstung bestehender Anlagen und dem Ausbau des Kundendienstes. Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) blieben erneut hinter den Erwartungen zurück. Die Müllerei in Südamerika, v. a. Brasilien, pro­ fitierte von grossen Investitionen mit Rekordaufträgen, während sich Nord- und Mittelamerika in einer Konsoli­ dierungsphase befanden. Der Markt in Südasien wuchs, angetrieben von Bangladesch, schnell, während sich das Wachstum des chinesischen Marktes verlangsamte. Die Prognose für 2015 ist vielversprechend. Bevölkerungswachstum und Urbanisierung fördern den Verbrauch von Getreideprodukten und eröffnen zahlreiche neue Möglichkeiten für traditionelle Müllereikunden sowie für die Pro­ duzenten industrieller Lebensmittel. Zudem steigt die Zahl der gesundheitsbewussten und Convenience-Verbraucher rasch an. Dadurch entsteht ein höherer Bedarf an speziellen Getreideprodukten.

166

Mio. CHF

Anteil Konzernumsatz

7

%

Geschäftsbereich Grain Logistics Grain Logistics schloss 2014 mit insgesamt guten Ergebnissen ab. Der Auftragseingang nahm um 8 % auf CHF 211 Mio. zu. Der Umsatz stieg von CHF 161 Mio. auf CHF 166 Mio., also um 3 %. Die kürzlich akquirierten Projekte haben gezeigt, dass standardisierte Lösungen mit mehreren Reinigungs- und Trocknungsprozessen sowie das neue Feuchtigkeitsmessgerät für Trockner der Schlüssel wesentlich zum Erfolg beitragen konnten. In 2014 wurden verschiedene CS-Produkte und Dienstleistungen eingeführt, wie beispielsweise die auto­ matische Einlaufsteuerung, die Wartungsplattform für Reinigungsmaschinen oder die Ecomation für Trockner. Auf Deutschland entfiel der Grossteil des Umsatzes für Grain Logistics. Die Entwicklungen in Südost- und Südasien waren erfreulich, während der Nahe Osten 2014 seinen Aufwärtstrend fortsetzte. Die afrikanischen Märkte verfehlten die Erwartungen für Grain Logistics. Im Mälzereigeschäft konnte sich Grain Logistics neue Grossaufträge in Südamerika sichern und 2014 im Einzelmaschinengeschäft die Ergebnisse von 2013 übertreffen. Die Prognosen für 2015 sind günstig. Für die Märkte der Business Area Grain Logistics werden positive Entwicklungen erwartet. Die stetige Nachfrage nach Engineering-Leistungen im Mälzen ist ein gutes Zeichen für weitere Investitio­ nen des Mälzereisektors in neue Anlagen.


Geschäftsentwicklung.

SORTEX & Rice

Value Nutrition

Gesamtumsatz

Gesamtumsatz

208

Mio. CHF

Anteil Konzernumsatz

9

%

Geschäftsbereich SORTEX & RICE SORTEX & Rice verzeichnete 2014 mit CHF 244 Mio. ein zweistelliges Wachstum (12 %) beim Auftragseingang und eine Rekordzahl der Auftragsbestände (CHF 87 Mio.). Der Umsatz lag bei CHF 208 Mio. (– 2 %). Das starke Wachstum in Asien durch zahlreiche richtungsweisende Aufträge für wichtige Verarbeitungsprojekte und solide Leistungen in ­Europa, Süd- und Südostasien waren die wichtigsten Im­ pulse. Afrika und der Nahe Osten waren mit Ausnahme der Türkei (gute Entwicklung) von politischen und wirtschaft­ lichen Unruhen betroffen. Bühler Sanmak konnte seine Marktdominanz im optischen Sortieren in Brasilien weiter stärken. In China baute Bühler die Marke Yijiete weiter aus, während das Bühler Werk in Shenzhen einen Exportrekord für optische Sortierer erzielte. Die erfolgreiche Einführung der SORTEX S UltraVision für intelligente Reissortierung sorgte für grosse Maschinenaufträge. Die Prognose für 2015 ist vielversprechend. Wichtige Wachstumschancen und grosse Mühlenprojekte werden für die Reis- und Hülsenfruchtverarbeitung in Asien und Afrika erwartet. Im optischen Sortieren wächst zudem die Kundennachfrage nach der neuesten SORTEX A Sortiertechnik. Bühler ist für seine Rolle als Technologiepartner der Wahl für die sichere und hygienische Lebensmittelverarbeitung gut aufgestellt.

461

Mio. CHF

Anteil Konzernumsatz

21

%

Geschäftsbereich Value Nutrition Value Nutrition nahm 2014 insgesamt eine positive Entwicklung. Der Auftragseingang stieg um 9 % auf CHF 480 Mio. Der Umsatz sank um 2,4 % auf CHF 461 Mio. Die positiven Impulsgeber für diese Entwicklung waren die Segmente Feed und Nutrition mit einem Zuwachs von etwa 70 % ­gegenüber dem Vorjahr, wobei der Bereich Heimtierfutter einen wesentlichen Anteil an diesem Wachstum hatte. Die Segmente Pasta, Asian Food und Oil trugen unterschiedlich stark dazu bei. Einer der Hauptwachstumstreiber war erneut China mit ­einer starken Zunahme des Anlagenverkaufs. Spanien und die Schweiz erteilten wichtige Aufträge für Nahrungs- und Futtermittelbestandteile, während die Entwicklung in Ost­ europa durch die politischen Unruhen in der Ukraine und den geschwächten Rubel eher weniger positiv ausfiel. Die Region Mittlerer Osten & Afrika trug entscheidend zur Erschliessung neuer Marktsegmente wie z. B. Hochleistungs­ linien für die Futtermittelindustrie und neue Lösungen für Asian Food bei. Für 2015 ist eine stabile Entwicklung mit einem unterschiedlich starken Wachstum bei den verschiedenen Segmenten zu erwarten: So schafft der zunehmende Bedarf an Fleisch künftig höhere Kapazitäten bei der Futtermittel­ herstellung. Bei den Teigwaren zeichnet sich ein deutlicher Trend zu glutenfreien Produkten ab. Hier nimmt Bühler eine Spitzenposition ein. Die Einbindung und Förderung von ­Asian Food & Aqua Feed im Portfolio von Bühler Value ­Nutrition stellen eine der attraktivsten Wachstumsmöglichkeiten für 2015 dar.

75


76

Bühler Finanzbericht 2014

Consumer Foods

Die Casting

Gesamtumsatz

Gesamtumsatz

275

Mio. CHF

Anteil Konzernumsatz

12

%

Geschäftsbereich Consumer Foods Consumer Foods verzeichnete in 2014 aufgrund neuer Kundenbindungen und benötigter Produktionskapazitäten ein starkes Wachstum. Der Auftragseingang stieg um 2 % auf CHF 295 Mio., der Umsatz lag bei CHF 275 Mio. (+7 %). Während der Markt in Nordamerika durch Neukunden wuchs, war die positive Entwicklung auf dem asiatischen Markt auf die benötigte Produktionskapazität zur Deckung der steigenden lokalen Nachfrage zurückzuführen. Europa und Südamerika blieben auf einem hohen Niveau, während die Region Mittlerer Osten & Afrika und Südasien einen leichten Absatzrückgang hinnehmen mussten. Der Kundendienst vor Ort in Indien und China zahlt sich aus. Multinationale Grosskunden haben die attraktive Serviceleistung von Bühler genutzt und in Gesamtlösungen mit kompletten Verarbeitungslinien und Servicetechnikern investiert. In 2014 führte Consumer Foods 11 neue Maschinen und Verarbeitungslösungen für Kakao, Schokolade und Kaffee ein und unterstrich damit erneut seinen Innovationsgeist. Mit einem Programm aus «Kompaktlösungen» zeigte Bühler, dass auch kleine und mittlere Unternehmen von seinem umfassenden Know-how und seiner Kompetenz bei der Verarbeitung von Kakao, Schokolade, Kaffee und Nüssen profitieren können. Die Prognosen für 2015 sind günstig. Der Verbrauch von Schokolade und Kaffee steigt kontinuierlich und die Produzenten investieren weiter in ihre Produktionsstätten.

273

Mio. CHF

Anteil Konzernumsatz

12

%

Geschäftsbereich Die Casting 2014 war für die Business Area Die Casting ein Rekordjahr in puncto Aufträge und Umsatz. Der Auftragseingang stieg v. a. durch das starke Wachstum in China und den globalen Fokus der Automobilindustrie auf Leichtbaulösungen, die einen Zuwachs der in Fahrzeugen verbauten Aluminiumdruckgussteile bewirkten, um 13 % auf CHF 278 Mio. Der Umsatz stieg um 27 % auf CHF 273 Mio. China, Deutschland, Ost- und Mitteleuropa förderten das Auftragswachstum wesentlich. Neue Vertriebs- und Dienstleistungszentren in Indien, Mexiko und Japan wirkten sich sofort positiv aus. Mit dem Ausbau dieser Angebote und der Eröffnung des neuen Werks in Wuxi konnte Die Casting seine globale Marktpräsenz stärken. Der Umsatz für die Ecoline Reihe wurde verdoppelt. Durch den «Event Analyzer» und Fortschritte bei der Wärmebilanz konnte die Anlageneffektivität bei den Kunden deutlich verbessert werden. Mit der «Lost Core» Technologie wurden erfolgversprechende Projekte zur Produktion von Motor­ blöcken mit Closed-Deck realisiert. Auch 2015 wird die Automobilindustrie der wichtigste Faktor für den Bereich Die Casting sein. Der chinesische Markt wird das Geschäftswachstum insgesamt weiter prägen; zudem wird eine starke Entwicklung in Südasien, Mexiko und Osteuropa erwartet. Kundendienst und Innovation bleiben wichtige Schwerpunkte.


Geschäftsentwicklung.

Grinding & Dispersion

Leybold Optics

Gesamtumsatz

Gesamtumsatz

70

Mio. CHF

Anteil Konzernumsatz

3

%

Geschäftsbereich Grinding & Dispersion Insgesamt entwickelte sich die Business Area Grinding & Dispersion sehr positiv. Der Auftragseingang stieg um 22 % auf CHF 82 Mio. Der Umsatz blieb mit CHF 70 Mio. stabil. Neben bahnbrechenden Prozessinnovationen setzte die Rührwerksmühle MicroMedia™ X den neuen Standard für die Herstellung von Flüssigfarbe im rapide wachsenden Verpackungsbereich. Ein zusätzliches Highlight bildete 2014 die Eröffnung des erweiterten europäischen Hauptlabors in Uzwil, in dem unsere Kunden sämtliche Bühler Lösungen testen können. Das asiatische Pendant wird 2015 in Wuxi, China eröffnet. Geografisch betrachtet, war das Wachstum in Asien massgeblich durch die höchst wettbewerbsfähige Performance Line und durch innovative Prozesslösungen bestimmt, während die nordamerikanischen und europäischen Märkte vom Austausch bzw. Ausbau der vorhandenen Kapazitäten geprägt waren. Die Entwicklung in der Region Mittlerer ­Osten & Afrika verlief durch die Schaffung neuer Kapazi­ täten im Bereich Beschichtungen und Druckfarben vielversprechend. Süd- und Ostasien blieben dagegen hinter den Erwartungen zurück. Die Prognose für 2015 bleibt für traditionelle und neue ­Lösungen günstig. Für Asien, den Mittleren Osten & Afrika wird ein weiteres Wachstum, für Süd- und Ostasien eine ­Erholung erwartet.

116

Mio. CHF

Anteil Konzernumsatz

5

%

Geschäftsbereich Leybold Optics 2014 entwickelte sich die Business Area Leybold Optics hinsichtlich des Auftragseingangs überaus positiv. Der Auftragseingang stieg um 41 % auf CHF 171 Mio., der Umsatz fiel um –13 % auf CHF 116 Mio. Im Bereich Large-Area Coa­ting konnte Leybold Optics seine Position ausbauen und in der Augen- und Präzisionsoptik die Stellung halten. Die beiden neuen Anlagen BOXER 900 und STARpro wurden eingeführt und der Markteintritt im Bereich Klarsicht­ verpackungen mit dem LEYBOLD OPTICS PAK 2100T erreicht. Seine weltweite Präsenz verstärkte Leybold Optics durch die Einbindung aller Vertriebs- und Servicebüros in das globale Bühler Netz und den damit verbundenen Ausbau des Kundendienstes. Während das Wachstum in Asien und der Region MEA hauptsächlich vom Bedarf an zusätzlichen Produktions­ kapazitäten herrührte, war das Absatzvolumen in Nord- und Südamerika durch einen schwierigen Augenoptikmarkt leicht rückläufig. Die Prognosen für 2015 sind günstig. Die meisten Märkte wachsen nachhaltig. Ein zunehmender Bedarf an Sonnenbrillen und eine sich verändernde Bevölkerung kurbeln die Augenoptik an. In der Verpackungsindustrie wird die Nachfrage durch intelligente Verpackungen mit transparenter Folie bestimmt. Ab 1. Januar 2015 wird die Leybold Optics GmbH als Bühler Alzenau GmbH weitergeführt.

77


78

B端hler Finanzbericht 2014

Finanzbericht B端hler Konzern.


Konsolidierte Jahresrechnung.

Konzernerfolgsrechnung.

Umsatzerlöse

Anmerkung siehe Anhang

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

1

2 332,2

2 321,8

– 6,9

– 10,9

31,6

69,1

Bestandsänderungen Halb- und Fertigfabrikate Andere betriebliche Erträge

2

Gesamtleistung Materialaufwand

2 356,9

2 380,0

– 989,5

– 1 005,3

Personalaufwand

3

– 759,9

– 732,5

Andere betriebliche Aufwendungen

4

– 402,6

– 427,1

204,9

215,1

– 60,3

– 75,6

144,6

139,5

2,7

6,7

147,3

146,2

– 26,4

– 23,4

120,9

122,8

113,9

115,0

7,0

7,8

Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) Abschreibungen

7/8

Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Finanzerfolg

5

Ergebnis vor Steuern Ertragssteuern Konzernergebnis

6

Zuordnung des Konzernergebnisses: AA Aktionäre der Bühler Holding AG AA Minderheitsanteile

79


80

Bühler Finanzbericht 2014

Konzerngesamtergebnisrechnung.

Anmerkung siehe Anhang

Konzernergebnis

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

120,9

122,8

25,1

– 12,5

0,0

0,0

Sonstiges Ergebnis Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften – Steuereffekt Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – Veränderung Fair Value – In der Konzernerfolgsrechnung realisiert – Steuereffekt

0,0

0,1

– 1,0

0,0

0,2

0,0

Cashflow-Absicherung – Veränderung Fair Value

– 6,9

0,2

– In der Konzernerfolgsrechnung realisiert

– 4,7

– 3,4

2,0

0,4

– Steuereffekt Absicherung von Nettoinvestitionen in ausländischen Tochtergesellschaften

– 3,9

3,3

0,5

– 0,5

11,3

– 12,4

– 42,4

– 3,3

8,3

0,3

Nicht in der Konzernerfolgsrechnung rezyklierbare Posten

– 34,1

– 3,0

Sonstiges Ergebnis nach Steuern

– 22,8

– 15,4

98,1

107,4

88,7

99,7

9,4

7,7

– Steuereffekt In der Konzernerfolgsrechnung rezyklierbare Posten Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Personalvorsorge – Steuereffekt

Gesamtergebnis nach Steuern

17.3

Davon entfallen auf: AA Aktionäre der Bühler Holding AG AA Anteile ohne beherrschenden Einfluss


Konsolidierte Jahresrechnung.

Konzernbilanz.

Anmerkung siehe Anhang

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Sachanlagen

7

407,3

382,8

Immaterielle Anlagen

8

301,0

298,2

Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften

9

18,0

17,9

Langfristige Finanzanlagen

10

99,0

103,4

Latente Steuerguthaben

11

41,7

30,0

867,0

832,3

Aktiven

Anlagevermögen Vorräte

12

357,5

335,0

Nettoguthaben aus Fertigungsaufträgen

13

202,1

208,0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

14

503,3

508,2

Andere Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzungen

15

118,8

111,1

Steuerforderungen aus laufenden Steuern

4,4

6,8

43,3

32,5

436,1

347,4

Umlaufvermögen

1 665,5

1 549,0

Total Aktiven

2 532,5

2 381,3

Wertschriften

16,2

Flüssige Mittel

Passiven Aktienkapital

15,0

15,0

Kapitalreserven

19

185,1

185,1

Übrige Reserven / Gewinnreserven

904,3

830,6

1 104,4

1 030,7

41,4

31,9

1 145,8

1 062,6

Anteil Eigenkapital der Aktionäre der Bühler Holding AG Anteile ohne beherrschenden Einfluss Total Eigenkapital Langfristige Finanzverbindlichkeiten Latente Steuerschulden Langfristige Personalvorsorgeverpflichtungen Langfristige Rückstellungen

150,8

172,6

11

82,6

87,8

17,4

111,0

62,6

18

25,8

27,6

370,2

350,6

Langfristige Verbindlichkeiten Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

15,7

2,7

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

20

196,8

195,9

Nettoverbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen

13

388,2

333,1

Kurzfristige Rückstellungen

18

60,1

62,8

Andere kurzfristige Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungen

21

341,1

353,4

14,6

20,2

Kurzfristige Verbindlichkeiten

1 016,5

968,1

Fremdkapital

1 386,7

1 318,7

Total Passiven

2 532,5

2 381,3

Steuerverbindlichkeiten aus laufenden Steuern

81


82

Bühler Finanzbericht 2014

Konzerneigenkapitalveränderungs-Rechnung.

Stand per 1. Januar 2013

Aktienkapital Mio. CHF

Kapitalreserven Mio. CHF

Gewinnreserven Mio. CHF

15,0

185,1

892,3

Dividendenzahlungen

– 18,0

Veränderung Minderheitsanteile Konzernergebnis

115,0

Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen

– 3,0

Stand per 31. Dezember 2013

15,0

185,1

986,3

Stand per 1. Januar 2014

15,0

185,1

986,3

Dividendenzahlungen

– 15,0

Veränderung Minderheitsanteile Konzernergebnis

113,9

Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen

– 34,1

Stand per 31. Dezember 2014

15,0

185,1

1 051,1


Konsolidierte Jahresrechnung.

Reserve aus CashflowAbsicherungen Mio. CHF

Reserve aus zur Veräusserung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten Mio. CHF

Reserve aus Umrechnungsdifferenzen Mio. CHF

8,2

1,5

– 153,1

Total Reserven Mio. CHF

Eigenkapital Anteilseigner Bühler Holding AG Mio. CHF

Minderheitsanteile Mio. CHF

Total Eigenkapital Mio. CHF

934,0

949,0

31,2

980,2

– 18,0

– 18,0

– 7,1

– 25,1

0,0

0,0

0,1

0,1

115,0

115,0

7,8

122,8

– 2,8

0,1

– 9,6

– 15,3

– 15,3

– 0,1

– 15,4

5,4

1,6

– 162,7

1 015,7

1 030,7

31,9

1 062,6

5,4

1,6

– 162,7

1 015,7

1 030,7

31,9

1 062,6

– 15,0

– 15,0

– 6,2

– 21,2

0,0

0,0

6,3

6,3

113,9

113,9

7,0

120,9

– 9,6

– 0,8

19,3

– 25,2

– 25,2

2,4

– 22,8

– 4,2

0,8

– 143,4

1 089,4

1 104,4

41,4

1 145,8

83


84

Bühler Finanzbericht 2014

Konzerngeldflussrechnung.

Anmerkung siehe Anhang

Konzernergebnis vor Steuern Finanzerfolg

5

Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern Abschreibungen und Amortisationen

7/8

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

147,3

146,2

– 2,7

– 6,7

144,6

139,5

60,3

75,6

Übrige nicht liquiditätswirksame Erträge (Aufwendungen)

– 3,3

11,5

Veränderung Rückstellungen

– 2,3

– 121,6

Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

12,5

29,6

Veränderung Vorräte

– 8,5

– 22,0

– 11,9

– 13,9

62,6

35,6

Veränderung übriges Nettoumlaufvermögen

– 41,3

24,3

Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit

212,7

158,6

Gewinne / Verluste aus Abgang Anlagevermögen

0,4

0,3

Erhaltene Zinsen

2,9

3,2

Bezahlte Zinsen

– 2,9

– 2,6

– 25,9

– 35,7

187,2

123,8

– 55,1

– 85,1

Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Veränderung Nettoguthaben / -verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen

Bezahlte Ertragssteuern Geldfluss aus Geschäftstätigkeit Kauf Sachanlagen Verkauf Sachanlagen Kauf immaterielle Anlagen Erwerb / Veräusserung von Unternehmen, ohne Flüssige Mittel Kauf nicht konsolidierte Beteiligungen Verkauf nicht konsolidierte Beteiligungen

22

2,5

8,6

– 2,7

– 2,9

– 10,8

– 0,2

– 1,6

0,0

0,0

0,2

– 25,4

– 14,6

Verkauf kurzfristige Finanzanlagen

13,0

58,0

Kauf langfristige Finanzanlagen

– 1,8

– 0,6

Verkauf langfristige Finanzanlagen

3,9

2,2

Erhaltene Dividenden

1,6

0,8

– 76,4

– 33,6

Kauf kurzfristige Finanzanlagen

Geldfluss aus Investitionstätigkeit Aufnahme Finanzverbindlichkeiten Rückzahlung Finanzverbindlichkeiten Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen von Minderheiten

0,2

0,0

– 15,6

– 12,5

2,4

0,0

Bezahlte Dividenden der Bühler Holding AG

– 15,0

– 18,0

Bezahlte Dividenden an Minderheitsaktionäre

– 6,2

– 7,1

– 34,2

– 37,6

12,1

– 11,0

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit Umrechnungsdifferenzen Veränderung flüssige Mittel

88,7

41,6

Anfangsbestand flüssige Mittel

347,4

305,8

Endbestand flüssige Mittel

436,1

347,4

Im EBIT ist der Anteil am Nettoergebnis assoziierter Gesellschaften in Höhe von CHF 1,1 Mio. (Vorjahr: CHF 1,3 Mio.) enthalten; davon sind CHF 0,9 Mio. effektiver Geldzufluss (Vorjahr: CHF 0,2 Mio.). Die

Veränderung der Rückstellungen beinhaltet Veränderungen der kurzund langfristigen Rückstellungen, der langfristigen Personalvorsorgeverpflichtungen und der latenten Steuern.


Konsolidierte Jahresrechnung.

Anhang zur Konzernrechnung.

Rechnungslegungsgrundsätze Grundlagen der Rechnungslegung. Die konsolidierte Jahresrechnung des Bühler Konzerns wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt und entspricht den gesetzlichen Bestimmungen des schweizerischen Rechts. Die konsolidierte Jahresrechnung basiert auf den geprüften und nach einheitlichen Bilanzierungsrichtlinien erstellten Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften. Die konsolidierte Jahresrechnung ist nach dem Anschaffungswertprinzip erstellt. Ausnahmen von dieser allgemeinen Regel werden in den nachfolgenden Rechnungslegungsgrundsätzen beschrieben.

IFRIC 21 – Abgaben. Die Interpretation bestimmt, dass ein Unternehmen, das in einem bestimmten Markt tätig wird, dann eine Schuld für die Abgaben an die für diesen Markt zuständigen Behörden anzusetzen hat, wenn die Geschäftstätigkeit stattfindet, die nach der geltenden Rechtslage die betreffende Abgabe verursacht. Bei einer Abgabe, die vom Erreichen eines Mindestvolumens abhängig ist, fordert die Interpretation, dass eine Schuld erst beim Erreichen dieses Mindestvolumens passiviert werden darf. IFRIC 21 ist rückwirkend anzuwenden. Die Interpretation hat keine Auswirkung auf den Konzern, da er in den vorhergehenden Jahren die Bilanzierungsgrundsätze aus IAS 37 Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen angewandt hat, die den in IFRIC 21 enthaltenen Regelungen entsprechen.

Aufgrund vorgenommener Rundungen stimmen die Totale nicht in jedem Fall genau mit der Summe der einzelnen Positionen überein.

Einführung überarbeiteter und neuer IFRS sowie neuer Interpretationen. Die angewandten Rechnungslegungsgrundsätze entsprechen denen des vorhergehenden Geschäftsjahrs, bis auf die nachgenannten neuen und revidierten International Financial Reporting Standards (IFRS) und IFRIC-Interpretationen, die seit dem 1. Januar 2014 gelten. In die nachgenannte Aufstellung wurden nur die überarbeiteten und neuen IFRS einbezogen, die für den Konzern von Relevanz sind: Investmentgesellschaften (Änderungen an IFRS 10, IFRS 12 und IAS 27). Diese Änderung befreit Unternehmen, die als Investment­ gesellschaften nach den Definitionskriterien in IFRS 10 Konzernabschlüsse qualifizieren, aus dem Anwendungsbereich der Konsolidierungsvorschriften. Die Neuregelung ist grundsätzlich rückwirkend anzuwenden; es werden Übergangserleichterungen eingeräumt. Diese Ausschlussregelung verpflichtet Investmentgesellschaften, ihre Tochterunternehmen erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Da dem Konzernverbund keine Unternehmen angehören, die als Investmentgesellschaften nach IFRS 10 qualifizieren, hat diese Änderung keine Auswirkungen auf die konsolidierte Jahresrechnung. Saldierung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Schulden – Änderungen von IAS 32. Diese Änderung beinhaltet eine Klarstellung des Kriteriums «zum gegenwärtigen Zeitpunkt einen Rechtsanspruch darauf hat, die erfassten Beträge zu saldieren» für die Erfüllung der Saldierungsvoraussetzungen. Gleiches gilt für das Kriterium des nicht gleichzeitigen Ausgleichsmechanismus der Clearingstellen. Die Änderung wird rückwirkend angewandt. Diese Änderung bleibt für den Konzern ohne Auswirkungen, da bei keiner der Einheiten des Konzerns Aufrechnungsvereinbarungen bestehen. Novation von Derivaten und Fortsetzung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften – Änderung von IAS 39. Diese Änderung ermöglicht unter bestimmten Voraussetzungen die Fortführung der Sicherungsbilanzierung in Fällen, in denen als Sicherungsinstrument designierte Derivate aufgrund gesetzlicher oder aufsichtsrechtlicher Bestimmungen auf eine zentrale Clearingstelle übertragen werden (Novation). Sie ist rückwirkend anzuwenden. Da der Konzern keine solchen Übertragungen von Derivaten auf eine Clearingstelle in der aktuellen oder den vorangegangenen Berichtsperiode(n) durchgeführt hat, hat diese Änderung keine Auswirkungen auf die konsolidierte Jahresrechnung.

Veröffentlichte, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards, Interpretationen und Änderungen. Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der konsolidierten Jahresrechnung veröffentlichte, jedoch noch nicht angewandte Standards, Interpretationen und Änderungen werden nachfolgend aufgeführt. Der Konzern beabsichtigt, diese Standards anzuwenden, sobald sie in Kraft treten. Sie könnten sich in Zukunft auf die konsolidierte Jahresrechnung auswirken und werden überwacht und analysiert. IFRS 9 – Finanzinstrumente. Im Juli 2014 hat das IASB die finale ­F assung von IFRS 9 Finanzinstrumente veröffentlicht. IFRS 9 enthält nun die Ergebnisse aller Phasen des Projekts zur Überarbeitung der Regelungen zu Finanzinstrumenten und ersetzt den bisherigen Standard IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung sowie alle bisher veröffentlichten Fassungen von IFRS 9. Der Standard enthält neue Vorschriften für die Klassifizierung und Bewertung, die Wertminderung sowie die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften. IFRS 9 ist erstmals auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen. Änderung von IAS 19 – Leistungsorientierte Pensionspläne – Arbeitnehmerbeiträge. IAS 19 schreibt Unternehmen vor, Beiträge von Arbeitnehmern oder Dritten bei der Bilanzierung leistungsorientierter Pensionspläne zu berücksichtigen. Sofern die Beiträge mit der durch den Arbeitnehmer erbrachten Leistung verknüpft sind, sind sie den Dienstzeiten als negative Leistung zuzuordnen. Diese Änderung stellt klar, dass die Unternehmen allfällige Beiträge, die von der Dienstzeit des Arbeitnehmers unabhängig sind, als Verringerung des Dienstzeitaufwands in der Periode erfassen dürfen, in der die Leistung erbracht wurde, statt sie den einzelnen Dienstzeitjahren zuzuordnen. Die Änderung ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2014 begonnen haben. IFRS 15 – Umsätze aus Verträgen mit Kunden. IFRS 15 wurde im Mai 2014 veröffentlicht und enthält ein 5-Schritte-Modell, das auf Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden anzuwenden ist. Nach IFRS 15 werden Umsatzerlöse in Höhe der Gegenleistung erfasst, mit der das Unternehmen im Gegenzug für die Übertragung von Gütern oder Dienstleistungen auf einen Kunden rechnen kann. Die Grundsätze des IFRS 15 ermöglichen einen strukturierteren Ansatz bei der Bewertung und Erfassung von Umsatzerlösen. Der neue Standard für Umsatzerlöse ist von allen Unternehmen anzuwenden und ersetzt sämtliche bestehenden Vorschriften zur Erfassung von Umsatz­ erlösen nach IFRS. IFRS 15 ist erstmals vollständig oder in modifizierter Form rückwirkend auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Der Konzern beurteilt derzeit die Auswirkung des IFRS 15 und plant die Anwendung des neuen Standards zum vorgeschriebenen Anwendungszeitpunkt.

85


86

Bühler Finanzbericht 2014

Verwendung von Schätzungen. Die Erstellung der Konzernabschlüsse nach IFRS verlangt von der Unternehmensleitung, Schätzungen und Annahmen vorzunehmen, die die ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie die entsprechenden Offenlegungen zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses beeinflussen. Diese Schätzwerte basieren auf dem besten Wissen der Unternehmensleitung in Bezug auf laufende Vorgänge und mögliche zukünftige Massnahmen des Konzerns. Die tatsächlichen Ergebnisse können jedoch von diesen Schätzwerten abweichen. Wenn in Zukunft solche Schätzungen und Annahmen, die auf dem besten Wissen der Unternehmensleitung zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses basieren, von den tatsächlichen Gegebenheiten abweichen, werden die ursprünglichen Schätzungen und Annahmen in dem Jahr angepasst, in dem sich diese Gegebenheiten geändert haben. Schätzungen und Annahmen, die ein höheres Risiko für eine Anpassung der Buchwerte der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ­innerhalb der Folgejahre beinhalten, betreffen vor allem langfristige Fertigungsaufträge, Goodwill und im geringeren Masse Verpflichtungen aus leistungs­o rientierten Vorsorgeplänen, latente Steueraktiven, Rückstellungen s­ owie die Offenlegung von Eventualverbindlichkeiten am Ende des Berichtszeitraums. Der Konzern weist langfristige Fertigungsaufträge nach der «Percentage of Completion»-Methode auf der Basis des Fertigstellungsgrads aus. Einnahmen (einschliesslich eines vorsichtig geschätzten Anteils am Ergebnis des Auftrags) werden auf der Basis des Fertigstellungsgrads aktiviert. Der Fertigstellungsgrad wird ermittelt, indem die ­b isher an­g efallenen Herstellungskosten in das Verhältnis zu den erwarteten G ­ esamtherstellkosten gesetzt werden («Cost to Cost»-­ Methode). Die «Percentage of Completion»-Methode impliziert die Anwendung von Schätzungen und Vorhersagen zu künftigen Kosten; die effektiven Kosten können von diesen Schätzungen abweichen. Die Prognosen werden regelmässig überprüft und bei Bedarf angepasst. Diese Anpassungen wirken sich auf die Kosten, den Fertigstellungsgrad sowie die tatsäch­l ichen und die anteilsmässigen Gewinne aus. Änderungen der Schätzwerte werden in dem Zeitraum erfasst, in dem sie eintreten. Auf lang­f ristigen Fertigungsaufträgen identifizierte Verluste werden sofort als Aufwand verbucht. Verluste in Verbindung mit langfristigen Fertigungsaufträgen treten dann ein, wenn die erwarteten Herstellkosten die erwarteten Einnahmen übertreffen. Der Konzern prüft jährlich, ob der Goodwill eine Wertminderung erlitten hat. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten («cash-generating units») wird anhand von Nutzwertberechnungen («value-in-use») ermittelt. Diese Berechnungen erfordern die Anwendung von Schätzungen. Die Kosten leistungsorientierter Vorsorgepläne und anderer langfristig fälliger Leistungen an Arbeitnehmer werden anhand versicherungsmathematischer Bewertungen ermittelt. Versicherungsmathematische Bewertungen erfolgen auf der Grundlage von Annahmen zu Diskontierungszinssätzen, künftigen Gehaltserhöhungen, Sterblichkeitsraten und künftigen Rentenerhöhungen. Aufgrund des langfristigen Charakters dieser Vorsorgepläne unterliegen derartige Schätzungen einer erheb­lichen Unsicherheit. Der Konzern trägt erwarteten Garantiekosten durch pauschale Wert­ berichtigungen Rechnung, die auf Erfahrungswerten mit Garantiekosten für ähnliche Projekte beruhen. Zusätzlich bekannte Risiken

sowie Risiken in Verbindung mit Projekten mit besonderen Konditionen werden fallweise geschätzt und einzeln bewertet. Die tatsächlich anfallenden Garantie­k osten können von den zurückgestellten Kosten abweichen. Alle vorgenannten Schätzungen werden in den entsprechenden Offen­legungen näher erläutert.

Konsolidierungskreis. Diese konsolidierte Jahresrechnung umfasst die Jahresrechnungen der Bühler Holding AG mit Sitz in Uzwil, Schweiz, und deren Tochtergesellschaften. Eine Übersicht über die wesentlichen Tochtergesellschaften findet sich im Anhang 30 «Wesentliche Gruppengesellschaften».

Konsolidierungsgrundsätze. Konsolidiert werden alle Gesellschaften, an denen der Konzern direkt oder indirekt einen Stimmrechtsanteil von über 50 % hält oder über deren Geschäftstätigkeit der Konzern anderweitig Kontrolle ausüben kann. Die Kosten einer Akquisi­t ion werden zum Verkehrswert der erhaltenen Gegenleistung zum Zeitpunkt der Transak­t ion bewertet. Der Erwerber bewertet bei jedem Unternehmenszusammenschluss den Anteil ohne beherrschenden Einfluss an dem erworbenen Unternehmen entweder zum Verkehrswert oder zum propor­tionalen Anteil am identifizierbaren Nettovermögen des er­w orbenen Unternehmens. Angefallene Akquisitionskosten werden in der Erfolgsrechnung als Aufwand erfasst. Identifizierbare erworbene Vermögenswerte und übernommene Verbindlichkeiten an einem Unternehmenszusammenschluss werden anfänglich zum Verkehrswert zum Zeitpunkt der Akqui­s ition bewertet, unabhängig vom Umfang eines übernommenen ­A nteils ohne beherrschenden Einfluss. Wenn der Konzern ein Unter­n ehmen ­e rwirbt, nimmt er eine Einschätzung der übernommenen f­ inanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Hinblick auf deren richtige Klassifizierung und Bestimmung auf Basis der Vertragsbedingungen, wirtschaftlichen Gegebenheiten und einschlägigen Bedingungen zum Zeitpunkt des Erwerbs vor. Bei einem schrittweisen Unternehmenszusammenschluss wird der Verkehrswert des zuvor vom Konzern gehaltenen Anteils zum Akquisi­tionszeitpunkt neu bewertet und der daraus resultierende ­G ewinn oder Verlust in der Erfolgsrechnung erfasst. Bedingte Gegenleistungen werden als Teil der für das erworbene Unternehmen übertragenen Gegenleistung bilanziert und zum Verkehrswert per Akquisitionsdatum bewertet. Spätere Änderungen des Verkehrs­w erts einer bedingten Gegenleistung werden in der Erfolgsrechnung erfasst. Die Konsolidierung der Tochtergesellschaften beginnt ab dem Zeitpunkt, an dem die Kontrolle auf den Konzern übertragen worden ist, und endet mit dem Zeitpunkt, an dem die Kontrolle endet. Alle konzerninternen Transaktionen und Salden werden in vollem Umfang eliminiert. Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften werden anhand der Equity-Methode bewertet. Hierbei handelt es sich um Gesellschaften, an denen der Konzern zwischen 20 % und 50 % der Stimm­rechte hält und einen w ­ esentlichen Einfluss besitzt, jedoch nicht die Kon­ trolle ausübt. Aus dem Erwerb entstehender Goodwill ist im Buchwert der Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften enthalten.


Konsolidierte Jahresrechnung.

Beträgt der Buchwert der Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften zusammen mit allfälligen langfristigen Forderungen gegenüber diesen null, wird nicht weiter nach der Equity-Methode bilanziert, ausser der Konzern ist zusätzliche Verpflichtungen oder Garantien in Verbindung mit der assoziierten Gesellschaft einge­g angen. Beteiligungen unter 20 % werden zum Verkehrswert bilanziert und als langfristige Finanzanlage ausgewiesen. Veränderungen des Verkehrswerts werden direkt im sonstigen Ergebnis («other comprehensive in­c ome») erfasst.

Veränderungen im Konsolidierungskreis. Im Berichtsjahr hat sich der Konsolidierungskreis wie folgt verändert: Zugänge. A A Buhler (Guangzhou) Food Machinery Co. Ltd., China A A Wuhan Mingbo Electromechanical Equipment Co. Ltd., China A A Buhler Malaysia Sdn. Bhd., Kuala Lumpur

Abgänge. A A Jiangsu Buhler Industry Development Co. Ltd., China A A Buhler Equipment Engenieering (Wuxi) Co. Ltd., China

Währungsumrechnung. Die einzelnen Jahresabschlüsse der Konzerngesellschaften werden in der Währung des primären Wirtschaftsumfelds erstellt, in dem das Unternehmen tätig ist («die funktionale Währung»), und für die Konsolidierung in Schweizer Franken umgerechnet. Für die Bilanzen werden Stichtagskurse und für die Erfolgsrechnungen Jahresdurchschnittskurse angesetzt. Die konsolidierte Geldflussrechnung wird ebenfalls zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet.

Differenzen, die sich aus der Anwendung der oben erwähnten unterschiedlichen Umrechnungskurse für die Bilanz und die Erfolgsrechnung sowie aus Eigenkapitaltransaktionen ergeben, werden direkt im sonstigen Ergebnis («other comprehensive income») verbucht. Goodwill, der sich aus dem Erwerb eines ausländischen Unternehmens ergibt, wird in der funktionalen Währung der erwerbenden Gesellschaft erfasst. Die Umrechnung in die Berichtswährung des Konzerns erfolgt mit dem Stichtagskurs. Fremdwährungstransaktionen sind in der funktionalen Währung zu erfassen, indem der Fremdwährungsbetrag jeweils mit dem massgebenden Transaktionskurs umgerechnet wird. Gewinne und Verluste, die aus der Abwicklung dieser Transaktionen entstehen, sowie ­G ewinne und Verluste aus der Umrechnung monetärer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden in der ­E rfolgsrechnung ausgewiesen, ausser es handelt sich dabei um Absicherung von Zahlungsströmen («cash flow hedges»). Währungsumrechnungsdifferenzen aus monetären Positionen, die Teil einer Nettoinvestition in eine ausländische Gesellschaft sind, werden im konsolidierten Jahresabschluss im sonstigen Ergebnis («other comprehensive income») erfasst und nur dann vollständig in die Erfolgsrechnung umgebucht («recycled»), wenn der Konzern die Kontrolle über die Tochtergesellschaft oder den wesentlichen Einfluss auf eine assoziierte Gesellschaft verliert. Für die Fremdwährungsumrechnung wurden im Bühler Konzern die folgenden Kurse angewendet:

Durchschnittskurse

Stichtagskurse 31.12.

2014 CHF

2013 CHF

2014 CHF

2013 CHF

Europa

1,214500

1,230500

1,203000

1,228000

Grossbritannien

1,507000

1,449000

1,529000

1,469000

Tschechien

0,044200

0,047400

0,043500

0,045000

USA

0,915500

0,927100

0,985000

0,893000

Kanada

0,828700

0,900800

0,846000

0,840000

Brasilien

0,389000

0,431300

0,370000

0,380000

Argentinien

0,113000

0,170400

0,115000

0,138000

Japan

0,008653

0,009509

0,008200

0,008500

Indien

0,015000

0,015900

0,015600

0,014400

China

0,148600

0,149600

0,158200

0,147000

Mexiko

0,068800

0,072700

0,067200

0,068400

Südafrika

0,084400

0,096500

0,084900

0,086300

Thailand

0,028190

0,030200

0,029900

0,027250

Singapur

0,722300

0,741100

0,745200

0,705600

87


88

Bühler Finanzbericht 2014

Sachanlagen. Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Her­ stellungskosten abzüglich planmässiger Abschreibungen sowie Wertberich­tigungen wegen Wertminderungen bilanziert. Die Abschreibung von Sachanlagen erfolgt linear über deren geschätzte Nutzungsdauer, mit Ausnahme von Grundstücken, die nicht abgeschrieben werden. Die geschätzte Nutzungsdauer der Hauptkategorien von abschreibbaren Sachanlagen ist wie folgt:

Gebäude AA Rohbau AA Installation / Ausbau Maschinen und technische Anlagen

25 –100 Jahre 15 – 35 Jahre 8 –16 Jahre

EDV-Hardware

2 – 4 Jahre

übrige Sachanlagen

3 – 7 Jahre

Die geschätzte Nutzungsdauer der Sachanlagen wird regelmässig überprüft; bei Bedarf werden die zukünftigen Abschreibungen beschleunigt. Kosten werden nur dann im Buchwert einer Sachanlage aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein wirtschaftlicher Nutzen dem Konzern in zukünftigen Perioden zufliesst und die Kosten zuverlässig bestimmt werden können.

Renditeliegenschaften. Renditeliegenschaften werden in der Konzernbilanz zu den Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen und Wertberichtigungen für Wertminderungen bilanziert. Der im Anhang ausge­w iesene Verkehrswert dieser Liegenschaften basiert hauptsächlich auf internen Berechnungen (Vergleiche mit Werten ähnlicher Objekte). Reparatur- und Unterhaltskosten werden direkt der Erfolgsrechnung belastet.

Leasing. Leasing von Sachanlagen, mit dem der Konzern im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen übernimmt, wird als Finanzierungsleasing («finance lease») klassifiziert. Durch Finanzierungsleasing erworbene Sachanlagen werden zu Beginn der Leasinglaufzeit zum Barwert der zukünftigen Mindest-­ Leasingzahlungen bilanziert oder, falls niedriger, zum beizulegenden Zeitwert («fair value») des geleasten Vermögensgegenstandes, der zu Beginn des Leasingsverhältnisses bestimmt wurde. Die damit verbundenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihren Fälligkeitsterminen entweder als kurzfristige oder langfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen. Leasingverträge, mit denen dem Konzern im Wesentlichen nicht alle Risiken und Chancen des Eigentümers übertragen werden, werden als operative Leasingverträge («operating leases») eingestuft. Zahlungen im Rahmen solcher Leasingvereinbarungen werden in der Erfolgsrechnung linear über den Leasingzeitraum als Aufwand verbucht. Vermögenswerte aus Finanzierungsleasingverträgen, in denen der Bühler Konzern als Leasinggeber agiert, werden als Forderungen in der Höhe des Nettoinvestitionswerts erfasst. Die mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen werden dem Leasingnehmer übertragen. Der E ­ rtrag aus solchen Finanzierungsleasingverträgen wird über die Laufzeit des Leasingvertrags basierend auf der Effektivzinsmethode erfasst.

Immaterielle Anlagen. Der Goodwill entspricht dem Überschuss der Summe aus übertragener Gegenleistung und dem für die Anteile ohne beherrschenden Einfluss erfassten Betrags über dem Verkehrswert der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte sowie übernommenen Verbindlichkeiten. Erworbener Goodwill aus Akquisitionen von Tochter­g esellschaften wird als immaterielle Anlage ­e rfasst. Erworbener Goodwill aus Akquisitionen assoziierter Gesellschaften ist in der Position «Beteiligung an assoziierten Gesellschaften» erfasst. Die Werthaltigkeit des Goodwills wird jährlich, sowie auch bei Anzeichen einer Überbewertung, auf Wertminderungen überprüft. Goodwill wird zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen ausgewiesen. Falls der Wert der übertragenen Gegenleistung unter dem anteiligen Verkehrswert des Nettovermögens liegt, wird die Differenz in der Erfolgsrechnung erfasst. Im Falle der Veräusserung einer Tochtergesellschaft, einer assoziierten Gesellschaft oder eines Joint Venture wird der entsprechende Goodwill bei der Ermittlung des Veräusserungsgewinns oder -verlustes berücksichtigt. Zum Zweck der Überprüfung auf Wertminderung wird der Goodwill aus dem Erwerb von Tochtergesellschaften und Joint Ventures zahlungsmittelgenerierenden Einheiten («cash-generating units») zu­ geordnet. Wertminderungen auf Goodwill werden nicht rückgängig gemacht. Erworbene Patente, Lizenzen, Marken und ähnliche Rechte werden ­ nfänglich zu Anschaffungskosten bilanziert und anschliessend linear a ­ü ber die erwartete Nutzungsdauer abgeschrieben, längstens jedoch über 15 Jahre. Immaterielle Vermögenswerte, die durch Unter­ nehmens­z usammenschlüsse erworben werden, werden zu Verkehrswerten bilanziert und über die geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben.

Wertminderung des Anlagevermögens. Zu jedem Bilanzstichtag prüft der Konzern, ob etwaige Anzeichen dafür vorliegen, dass ein Ver­ mögenswert an Wert verloren haben könnte. Sind derartige Hinweise gegeben, wird der für den Vermögenswert erzielbare Betrag geschätzt, um die Höhe eines etwaigen durch die Wertminderung hervorgerufenen Verlustes zu bestimmen. Lässt sich der erzielbare Betrag eines einzelnen Vermögenswerts nicht einschätzen, wird der Konzern eine Schätzung des erziel­b aren Betrags für die kleinste zahlungsmittelgenerierende Einheit («cash-generating unit») vornehmen, zu der der Vermögensgegenstand gehört. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus dem ­Verkehrswert abzüglich Veräusserungskosten und dem Nutzungswert ­( «value-in-use») eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Sollte der geschätzte erzielbare Betrag eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter dessen Buchwert liegen, so wird dieser Buchwert bis auf den erzielbaren Betrag gemindert. Etwaige durch Wertminderung hervorgerufene Verluste werden in der Erfolgsrechnung erfasst.


Konsolidierte Jahresrechnung.

Wenn ein durch Wertminderung entstandener Verlust nachträglich rückgängig gemacht wird, wird der Buchwert des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf den revidierten Schätzwert des erzielbaren Betrags heraufgesetzt. Der infolge einer Wertaufholung ­e rhöhte Buchwert darf jedoch den Buchwert nicht überschreiten, der festgelegt worden wäre, wenn für diesen Vermögenswert oder diese zahlungsmittelgenerierende Einheit in früheren Perioden kein Wertminderungsverlust erfasst worden wäre. Eine Wertaufholung wird sofort in der Erfolgsrechnung erfasst.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Es werden die folgenden vier Kategorien unterschieden: A A Finanzaktiven «at fair value through profit or loss» werden

grundsätzlich in der Absicht erworben, aus kurzfristigen Preisschwankungen einen Gewinn zu erzielen. A A Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen («held to maturity») sind Anlagen mit einer festen Laufzeit, die der Bühler Konzern bis zu deren Endfälligkeit halten will und kann. A A Darlehen und Forderungen («loans and receivables») beinhalten gewährte Darlehen und ausstehende Forderungen. A A Alle anderen finanziellen Vermögenswerte werden den zur Ver­ä usserung verfügbaren Finanzaktiven («available for sale») zugeordnet. Finanzaktiven «at fair value through profit or loss» werden beim Erwerb zu ihren Anschaffungswerten und anschliessend zum Verkehrswert bilanziert, wobei Verkehrswertveränderungen im Finanz­ ergebnis der Periode ausgewiesen werden, in der sie eintreten. Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen («held to maturity») sowie Darlehen und Forderungen («loans and receivables») werden zu fortgeführten Anschaffungskosten («amortized costs») unter Anwendung der Effektivzinsmethode («effective interest method») bewertet. Zur Veräusserung verfügbare Finanzaktiven («available for sale») werden nach ihrer ersten Erfassung zum Verkehrswert bewertet, wobei unrealisierte Gewinne und Verluste im sonstigen Ergebnis («other comprehen­s ive income») verbucht werden. Im Falle einer Wertminderung oder Veräus­s erung des Finanzaktivums wird der kumulative Gewinn oder Verlust, der vorher im sonstigen Ergebnis ausgewiesen wurde, vom Eigenkapital in die Erfolgsrechnung umgegliedert. Käufe und Verkäufe werden am Handelstag und nicht am Erfüllungstag verbucht. Die Verkehrswerte von Finanzaktiven, die in einem aktiven Markt gehandelt werden, basieren auf ihren Marktwerten am Bilanzstichtag. Die Verkehrswerte von Finanzaktiven, die nicht in einem aktiven Markt gehandelt werden, werden mit Hilfe anerkannter Bewertungstechniken ermittelt. Zu den Finanzpassiven zählen vor allem Kreditaufnahmen, die anfänglich zum Gegenwert der zugeflossenen Gelder abzüglich anfallender Transaktionskosten erfasst werden. Danach werden die Kreditaufnahmen zu fortgeführten Anschaffungskosten («amortized costs») unter Anwendung der Effektivzinsmethode («effective interest method») bewertet. Allfällige Differenzen zwischen dem Gegenwert der zugeflossenen Gelder abzüglich Transaktionskosten und dem bei Fälligkeit rückzahlbaren Kapital werden über die Laufzeit der Kreditaufnahme in der Erfolgsrechnung erfasst.

Finanzaktiven werden ausgebucht, wenn der Bühler Konzern die Kon­t rolle darüber abgegeben hat, d. h. wenn die vertraglichen Ansprüche auf Geldflüsse aus dem Vermögenswert verkauft worden oder erloschen sind. Finanzpassiven werden ausgebucht, wenn ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, beendet oder erloschen sind.

Derivative Finanzinstrumente und Absicherungsgeschäfte. Derivative Finanzinstrumente werden zunächst zu ihrem Anschaffungswert und danach zum Verkehrswert (Wiederbeschaffungswert) bilanziert. Die Methode der Erfassung von daraus resultierenden Gewinnen oder Verlusten hängt davon ab, ob ein Derivat zur Absicherung designiert wurde, und, wenn dies der Fall ist, von der Art der abgesicherten Position. Bestimmte Derivate können zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken in Verbindung mit einer Transaktion, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Zukunft eintreten wird, oder zur Absicherung einer festen Verpflichtung (Absicherung von Zahlungsströmen) eingesetzt werden. Bei Beginn der Absicherung dokumentiert der Konzern die Beziehung zwischen dem Absicherungsinstrument und dem abgesicherten Risiko sowie die Ziele und Strategien des Risikomanagements. Darüber hinaus dokumentiert der Konzern sowohl bei Abschluss des Absicherungsgeschäfts als auch fortlaufend seine Einschätzung der Effektivität des Absicherungsinstruments in Bezug auf die abgesicherten Zahlungsströme. Wenn die Restlaufzeit der abgesicherten Position mehr als zwölf ­M onate beträgt, wird der volle Verkehrswert («full fair value») des Absicherungs­i nstruments als langfristiger Vermögenswert oder langfristige Verbindlichkeit eingestuft. Beträgt die Restlaufzeit der abgesicherten Position weniger als zwölf Monate, wird sie als kurzfristiger Vermögenswert bzw. kurzfristige Verbindlichkeit klassifiziert. Zu Handelszwecken vorgese­h ene Derivate werden als kurzfristiger Vermögenswert oder kurzfristige Verbindlichkeit ausgewiesen. Eine Absicherung von Zahlungsströmen erfolgt bei bestimmten erwarteten konzerninternen Transaktionen sowie bei Fremdwährungsrisiken in Verbindung mit festen Verbindlichkeiten. Der effektive Anteil der Veränderung des Verkehrswerts von zur Absicherung von Zahlungsströmen eingesetzten Derivaten wird im sonstigen Ergebnis («other comprehen­s ive income») erfasst. Der ineffektive Anteil des Absicherungsinstruments wird im Finanzergebnis in der Erfolgsrechnung ausgewiesen. Im sonstigen Ergebnis kumulierte Beträge werden in den Perioden, in denen die abgesicherte Position den Gewinn oder Verlust beeinflusst, in die Erfolgsrechnung überführt. Wenn nicht mehr damit zu rechnen ist, dass eine vorhergesagte Transaktion zustande kommt, wird der im sonstigen Ergebnis kumulierte Gewinn oder Verlust sofort in die Erfolgsrechnung überführt. Derivative, die nicht als Absicherungsinstrumente designiert sind, werden erfolgswirksam zum Verkehrswert erfasst. Veränderungen des Verkehrswerts dieser derivativen Finanzinstrumente werden sofort im Finanz­e rgebnis in der Erfolgsrechnung ausgewiesen.

89


90

Bühler Finanzbericht 2014

Zum Verkauf stehende langfristige Vermögenswerte und Aufgabe von Geschäftsbereichen. Unter dieser Position werden alle zur Veräus­s erung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte und aufgegebenen Geschäftsbereiche ausgewiesen. Hierunter fallen all jene Vermögenswerte, die mit der Aufgabe ganzer Geschäftsbereiche oder geografischer Geschäftsfelder zusammenhängen und die eher durch einen Verkauf als durch eine weitere Nutzung realisiert werden sollen. Eine Neuklassifizierung erfolgt nur dann, wenn die Geschäftsleitung die Veräusserung b ­ eschlossen und die Suche nach Käufern aufgenommen hat. Ausser­d em muss der Vermögenswert oder die Veräusserungsgruppe im derzeitigen Zustand veräusserbar sein, und die Veräusserung muss mit hoher Wahrscheinlichkeit binnen eines Jahres erfolgen. Zum Verkauf stehende langfristige Vermögenswerte oder Veräusserungsgruppen werden nicht l­änger planmässig abgeschrieben. Falls erforderlich, wird eine Wert­b erichtigung vorgenommen.

Flüssige Mittel. Die flüssigen Mittel beinhalten Bargeld sowie Sichtund Termineinlagen bei Banken und ähnlichen Finanzinstitutionen und werden zum Nennwert bilanziert. Derartige Guthaben werden nur dann als flüssige Mittel ausgewiesen, wenn sie jederzeit in einen bestimmten Zahlungsmittelbetrag umgewandelt werden können, wenn sie nur einem unwesentlichen Wertschwankungsrisiko unterliegen und wenn ihre Laufzeit ab dem Erwerbsdatum höchstens drei Monate beträgt.

Erträge und Aufwendungen aufgegebener Geschäftsbereiche werden in der Erfolgsrechnung der Berichtsperiode wie auch des Vorjahrs bis zur Stufe «Konzernergebnis» getrennt von den ordentlichen Erträgen und Aufwendungen erfasst. Der resultierende Gewinn oder Verlust (nach Steuern) wird in der Erfolgsrechnung gesondert ausgewiesen.

Personalvorsorge – Pläne gemäss Leistungsprimat. Die Pläne ­w erden in der Regel durch Zahlungen an rechtlich unabhängige ­P ensionskassen oder Versicherungsfonds finanziert.

Vorräte. Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungsbzw. Herstellungskosten und Nettoveräusserungswert angesetzt. Die Kosten für die Herstellung der Fertigerzeugnisse und unfertigen Erzeugnisse sowie Aufträge in Arbeit beinhalten Roh- und Hilfsmaterialkosten, direkte Arbeitskosten und andere direkt zurechenbare Kosten sowie Gemeinkosten unter Zugrundelegung einer normalen Auslastung der Fertigungseinrichtungen; nicht eingeschlossen sind Fremdkapitalkosten. Die Bewertung erfolgt mittels der Standardkostenmethode. Die Standardkosten werden regelmässig den aktuellen Bedingungen angepasst. Der Nettoveräusserungswert ist der geschätzte Verkaufswert abzüglich der Fertigstellungs- und Vertriebskosten. Veraltete Lagerbestände und Waren mit niedriger Umschlagshäufigkeit werden abgeschrieben. An Lieferanten geleistete Vorauszahlungen zählen ebenfalls zu den Vorräten.

Forderungen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie ­a ndere Forderungen werden zum ursprünglichen Rechnungswert bilanziert – ver­m indert um Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen, Handels­rabatte, Mengenrabatte und ähnliche Posten. Längerfristige Kundenfinanzierungen, die als Teil der Treasury-Strategie unter Nutzung der konzerneigenen Mittel refinanziert wurden, sind in dieser Position enthalten.

Wertschriften. Wertschriften im Umlaufvermögen beinhalten zu Handelszwecken gehaltene Wertpapiere ohne Beteiligungscharakter. Wertschriften im Anlagevermögen werden als zur Veräusserung verfügbare Finanzaktiven klassifiziert.

Personalvorsorge. Nebst den gesetzlichen Sozialversicherungen ­u nterhält der Bühler Konzern diverse Pensionspläne, die entweder beitragsorientierte oder leistungsorientierte Pensionspläne sind. Zusätzlich werden verschiedentliche andere langfristige Personalvorsorgeleistungen zugesichert.

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen (Defined Benefit Obligation, DBO) und der Fair Value des Planvermögens werden pro Plan aggregiert als leistungsorientierte Nettovorsorgeverpflichtung bzw. Net­t o­v orsorgevermögen unter den langfristigen Finanz­ anlagen erfasst. Die DBO wird jährlich von unabhängigen Aktuaren mittels der Projected-Unit-Credit-Methode bestimmt. Übersteigt der Fair Value des Planvermögens den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung, wird nur unter Berücksichtigung der Obergrenze für den Vermögenswert (Asset Ceiling) ein Nettovorsorgevermögen ausgewiesen. Der Vorsorgeaufwand setzt sich aus drei Teilen zusammen: Dienstzeitaufwand, Nettozinserfolg und Neubewertung Personalvorsorge. Der Dienstzeitaufwand ist Teil des Personalaufwands und setzt sich zusammen aus dem laufenden Dienstzeitaufwand, dem nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand (beinhaltet Gewinne / Verluste aus Planänderungen oder Plankürzungen) sowie Gewinnen / Verlusten aus Abgeltung eines Plans. Der Nettozinserfolg wird im Finanzergebnis erfasst und durch Anwendung des Diskontsatzes auf die per Anfang Jahr bestehende leistungsorientierte Nettovorsorgeverpflichtung bzw. auf das Nettovorsorgevermögen bestimmt. Aus der versicherungsmathematischen Bewertung resultierende Ge­ winne und Verluste werden sofort im übrigen Gesamtergebnis als Neu­b ewertung Personalvorsorge erfasst. Unter diese Position fallen auch die Rendite des Planvermögens (exklusive Zinsen basierend auf dem Diskontsatz) und gegebenenfalls Auswirkungen aus der Änderung eines Asset Ceiling. Diese Neubewertung der Personalvorsorge wird zu keinem späteren Zeitpunkt über die Erfolgsrechnung rezy­ kliert. Eine Verrechnung von Planvermögen mit Verpflichtungen für Pensionspläne gemäss Leistungsprimat aus unterschiedlichen Leistungsprimatsplänen erfolgt nur dann, wenn der Konzern ein durchsetz­ bares Recht hat, den Überschuss eines Plans zur Abgeltung von Verpflichtungen eines anderen Plans zu verwenden.


Konsolidierte Jahresrechnung.

Personalvorsorge – Pläne gemäss Beitragsprimat. Neben den vorgenannten Pensionsplänen gemäss Leistungsprimat unterstützen einige Konzerngesellschaften auf Basis lokaler Gepflogenheiten und Bestimmungen Pensionspläne gemäss Beitragsprimat («defined contribu­t ion plans»). Die Beiträge des Konzerns an beitragsorientierte Pläne werden der Erfolgsrechnung in dem Zeitraum belastet, in dem die Beiträge anfallen.

Personalvorsorge – Andere langfristig fällige Leistungen. Zu den anderen langfristig fälligen Leistungen («other long-term employee benefits») zählen Jubiläumsgelder, Vorruhestandsbezüge und sonstige Leistungen für langjährige Dienstzeit sowie erfolgsabhängige Beteiligungspläne («deferred compensation plans»), sofern diese nicht innerhalb von zwölf Monaten nach Abschluss des Geschäftsjahrs fällig werden. Für die Mitglieder der Geschäftsleitung bestehen erfolgsabhängige Beteiligungspläne («deferred compensation plans»). Diese erfolgs­ abhängigen Beteiligungspläne beinhalten einen Erdienungszeitraum von drei Jahren und einen Ausübungszeitraum von zehn Jahren ab dem Ausgabedatum. Die Kosten dieser erfolgsabhängigen Beteiligungspläne werden über die massgeblichen Erdienungszeiträume der Erfolgsrechnung belastet und jeweils um die tatsächlichen und erwarteten Verfallsklauseln angepasst. Der Wert der erfolgsabhängigen Beteiligungspläne wird jährlich auf Basis des Jahresgewinns des Konzerns über die zurückliegenden drei Jahre und des Eigenkapitals am Ende des Geschäftsjahrs bestimmt. Die Verpflichtungen für langfristig fällige Leistungen an Mitarbeiter werden als Rückstellungen für Personalkosten ausgewiesen. Die Bewertung dieser Verpflichtungen unterscheidet sich von den Verpflichtungen für Pensionspläne gemäss Leistungsprimat darin, dass alle versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste sofort in der Erfolgsrechnung erfasst werden.

Rückstellungen. Rückstellungen werden gebildet, wenn aufgrund von Ereignissen in der Vergangenheit für Bühler eine rechtliche oder faktische Verpflichtung besteht, ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist.

Steuern. Ertragssteuern umfassen den Steueraufwand für alle erfassten Gewinne des Berichtszeitraums. Sie beinhalten Ertragssteuern und latente Steuern. Ertragssteuern werden auf Basis des steuerpflichtigen Gewinns berechnet. Rückstellungen für latente Steuern werden nach der «Balance Sheet Liability Methode» berechnet. Latente Steuern werden auf den temporären Differenzen zwischen den nach konzerninternen Bewertungsrichtlinien bewerteten Aktiven und Passiven und den Steuerwerten gebildet. Die Bemessung der latenten Steuern basiert auf den tatsächlichen oder angekündigten lokalen Steuersätzen. Veränderungen in den Beständen latenter Steuern werden in der Erfolgsrechnung erfasst, sofern sie sich nicht auf ­P osten beziehen, die ausserhalb der Erfolgsrechnung ausgewiesen werden; in diesem Fall werden die latenten Steuern entsprechend aus­s erhalb der Erfolgsrechnung erfasst.

Latente Steuerguthaben aus temporären Bewertungsdifferenzen und aus steuerlich anrechenbaren Verlustvorträgen werden nur insoweit aktiviert, als es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ein besteuerungsfähiger Gewinn verfügbar ist, gegen den temporäre Bewertungs­ differenzen oder steuerlich anrechenbare Verlustvorträge verrechnet werden können.

Fremdkapitalkosten. Fremdkapitalkosten, die unmittelbar dem Erwerb, der Herstellung oder der Produktion eines qualifizierten Vermögenswertes zugerechnet werden können, werden als Teil der Kosten dieses Vermögenswertes aktiviert.

Forschungs- und Entwicklungskosten. Die Forschungskosten werden in der Erfolgsrechnung in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Die Entwicklungskosten werden nur aktiviert, wenn die IFRS-Kriterien erfüllt sind und mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen ist, dass der Barwert der erwarteten Rückflüsse die Entwicklungskosten übersteigt. Kapitalisierte Entwicklungskosten werden systematisch über die Periode abgeschrieben, in der die Rückflüsse an den Konzern erwartet werden.

Fertigungsaufträge, Ertrags- und Gewinnrealisierung. Erträge werden nur dann erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der mit der Transaktion verbundene wirtschaftliche Nutzen dem Unternehmen zufliesst und die Höhe des Ertrags verlässlich bestimmt werden kann. Erträge werden zum Verkehrswert der empfangenen Gegenleistung abzüglich Umsatzsteuern und Rabatten erfasst. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden dann erfasst, wenn die Lieferung erfolgt ist und alle mit dem Eigentum der Güter verbundenen Risiken und Chancen übertragen worden sind. Langfristige Fertigungsaufträge werden nach der «Percentage-of-­ Completion»-Methode auf der Basis des Fertigstellungsgrads bewertet. Der Fertigstellungsgrad wird bestimmt, indem die bisher angefallenen Herstellungskosten in das Verhältnis zu den erwarteten Gesamtherstellkosten gesetzt werden («Cost-to-Cost»-Methode). Die Kosten bein­h alten einen Risikozuschlag. Die konsolidierte ­E rfolgsrechnung enthält einen anteiligen Umsatz sowie einen vorsichtig geschätzten Anteil am Gewinn des Auftrags; die Konzern­ bilanz enthält die entsprechenden Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten nach Anrechnung der geleisteten Anzahlungen.

91


92

Bühler Finanzbericht 2014

Finanzielles Risikomanagement Aufgrund ihrer globalen Aktivitäten ist die Gruppe finanziellen Markt­ risiken (Währungsrisiken, Zinsrisiken, Preisrisiken), Kreditrisiken und Liquiditätsrisiken ausgesetzt. Das finanzielle Risikomanagement konzentriert sich auf das Management von Währungsrisiken sowie

Kreditrisiken. Zur Absicherung gewisser Risiken werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Das Risikomanagement wird durch die zentrale Treasury-Abteilung in enger Abstimmung mit den operativen Einheiten und in Übereinstimmung mit den Treasury-Weisungen betrieben.

Finanzaktiven

2014 Barreserve

Flüssige Mittel Mio. CHF

Wertschriften Mio. CHF

Forderungen /  aktive Rechnungsabgren­zungen Mio. CHF

436,1

Finanzanlagen «at fair value through profit or loss»

622,1

Finanzanlagen «available for sale»

2013 Barreserve

436,1

Flüssige Mittel Mio. CHF

Total Marktwerte Mio. CHF

436,1

436,1

43,3

43,3

90,5

712,6

712,6

6,1

6,1

6,1

43,3

622,1

96,6

1 198,1

1 198,1

Wertschriften Mio. CHF

Forderungen /  aktive Rechnungsabgrenzungen Mio. CHF

Finanzanlagen Mio. CHF

Total Buchwerte Mio. CHF

Total Marktwerte Mio. CHF

347,4

347,4

347,4

Finanzanlagen «at fair value through profit or loss»

32,5

Forderungen und Darlehen

619,3

Finanzanlagen «available for sale» Total Finanzaktiven

Total Buchwerte Mio. CHF

43,3

Forderungen und Darlehen

Total Finanzaktiven

Finanzanlagen Mio. CHF

347,4

32,5

619,3

32,5

32,5

92,0

711,3

711,3

6,3

6,3

6,3

98,3

1 097,5

1 097,5

Finanzpassiven 2014 Finanzpassiven zu fortgeführten Anschaffungskosten Finanzverbindlichkeiten «at fair value through profit and loss» Total Finanzpassiven

2013 Finanzpassiven zu fortgeführten Anschaffungskosten Finanzverbindlichkeiten «at fair value through profit and loss» Total Finanzpassiven

Finanzschulden Mio. CHF

Verbindlichkeiten / passive Rechnungsabgrenzungen Mio. CHF

Total Buchwerte Mio. CHF

Total Marktwerte Mio. CHF

150,8

537,8

688,6

688,6

15,7

15,7

15,7 166,5

537,8

704,3

704,3

Finanzschulden Mio. CHF

Verbindlichkeiten / passive Rechnungsabgrenzungen Mio. CHF

Total Buchwerte Mio. CHF

Total Marktwerte Mio. CHF

172,7

549,3

722,0

722,0

2,6

2,6

724,6

724,6

2,6 175,3

549,3


Konsolidierte Jahresrechnung.

Marktrisiko. Bühler ist Marktrisiken ausgesetzt, die sich vorwiegend auf Wechselkurse, Zinssätze und Marktwerte der Investitionen in flüssige Finanzanlagen beziehen. Die Gruppe überwacht diese Risiken laufend und rapportiert monatlich an das Finanzkomitee. Um die mit diesen Risiken zusammenhängenden Volatilitäten zu bewirtschaften, werden derivative Finanzinstrumente wie Terminkontrakte oder Optionen eingesetzt.

Wechselkursrisiko. Die Berichterstattung des Konzerns erfolgt in Schweizer Franken. Der Konzern ist daher Kursbewegungen ausgesetzt, insbesondere der europäischen, nord- und südamerikanischen sowie der asiatischen Währungen. Verschiedene Verträge werden abgeschlossen, um wechselkursbedingte Veränderungen auf Vermögenswerten, auf eingegangenen Verpflichtungen und auf zukünftigen Transaktionen zu kompensieren. Bühler setzt dazu auch Termingeschäfte und Devisenoptionen ein. Nettoinvestitionen in ausländische Konzerngesellschaften sind langfristige Investitionen. Ihr Marktwert ändert sich mit den Wechselkurs­ä nderungen. Auf sehr lange Sicht sollte die Differenz in der Inflationsrate jedoch den Wechselkursschwankungen entsprechen, sodass Marktwert­a npassungen der realen Anlagen im Ausland die wechselkurs­b edingten Wertverän­ derungen kompensieren. Aus diesem Grund sichert Bühler Investi­ tionen in ausländische Konzerngesellschaften nur in Ausnahmefällen ab. Die folgende Tabelle zeigt die hypothetischen Auswirkungen von Veränderungen in den wichtigsten Währungspaaren auf den Gewinn nach Steuern. Die zur Berechnung herangezogene Volatilität basiert auf der einjährigen historischen Volatilität per 31. Dezember. Für weitere Informationen bezüglich Volatilität der Fremdwährungskurse nach dem Bilanzstichtag wird auf Anhang 33 verwiesen.

2014

Währungspaar

Volatilität

EUR / CHF

USD / CHF

2,7 %

7,4 %

Effekt auf Konzernerfolgsrechnung (positive Kursentwicklung) Mio. CHF

1,4

– 5,1

Effekt auf Konzernerfolgsrechnung (negative Kursentwicklung) Mio. CHF

– 1,6

2,9

EUR / CHF

USD / CHF

4,5 %

8,8 %

Effekt auf Konzernerfolgsrechnung (positive Kursentwicklung) Mio. CHF

5,4

– 2,5

Effekt auf Konzernerfolgsrechnung (negative Kursentwicklung) Mio. CHF

– 6,2

1,6

2013

Währungspaar

Volatilität

Rohstoffrisiko. Fluktuationen im Preis von Rohstoffen, die im Produk­ tionsprozess benötigt werden, unterwerfen Bühler einem gewissen Rohstoffpreisrisiko. Die Gruppe schliesst keine wesentlichen Futures, Termingeschäfte oder Optionen ab, um künftige Rohstoffkäufe abzusichern.

Aktienrisiko. Der Konzern kauft Aktien anderer Gesellschaften zur Anla­g e seiner flüssigen Mittel. Dies erfolgt im Rahmen der vom Verwaltungs­r at bewilligten Treasury-Strategie. Diese legt genaue Limiten u. a. für die Anlagen in Aktien fest. Das Risiko aller Asset-Klassen begrenzt Bühler grundsätzlich dadurch, dass die Beteiligung an einem fremden Unternehmen nie mehr als 5 % der investierten Mittel beträgt. Kauf- oder Verkaufsoptionen können auf gedeckter Basis gekauft oder verkauft werden.

Zinsänderungsrisiko. Zinsrisiken ergeben sich aus Zinssatzänderungen, die Auswirkung auf die Vermögens- und Ertragslage des Bühler Konzerns haben könnten. Diese Änderungsrisiken werden zentral bewirt­s chaftet und überwacht. Aufgrund der soliden Liquiditätssituation und der Tatsache, dass der Konzern nicht auf externe Finanzierung angewiesen ist, haben Zinssatzänderungen keinen wesentlichen Einfluss auf das Finanzergebnis der Gruppe. Veränderungen des Marktzinses können den Wert von Obligationen in der Kategorie Finanzwerte zum Fair Value beeinflussen. Basierend auf der Annahme, dass der Zinssatz für alle Währungen um 100 Basispunkte gestiegen ist, während alle anderen Faktoren konstant bleiben, ergibt sich durch Zinszunahme ein Effekt auf den Gewinn nach Steuern von CHF – 0 ,3 Mio. (Vorjahr: CHF 0,0 Mio.). Bei einer Abnahme des Zins­s atzes um 100 Basispunkte würde sich ein umgekehrter Effekt auf den Gewinn nach Steuern von CHF 0,3 Mio. (Vorjahr: CHF 0,0 Mio.) ergeben.

Kreditrisiko. Kreditrisiken entstehen aus flüssigen Mitteln, derivativen Finanzinstrumenten, Anlagen bei Banken, marktgängigen Wertschriften sowie Forderungen gegenüber Kunden. Um die potenziellen Verluste auf Kundenforderungen zu minimieren, existiert eine «Operational Risk Management (ORM)»-Richtlinie. Die Bewertung der finanziellen Verlässlichkeit unserer Kunden und /  o der die Zahlungs­ bedingungen und Absicherungen unserer Lieferungen sind dabei ein zentrales Anliegen. Darüber hinaus kann festgehalten werden, dass auf keinen unserer Kunden ein Ausstand von mehr als 5 % des Konzernumsatzes entfällt. Der Nominalwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Wert­b erichtigungen wird als Approximation des Marktwert der Forderungen betrachtet. Das maximale Kreditrisiko entspricht den ausgewiesenen Buchwerten. Das Ausfallrisiko auf marktgängigen Wertschriften, deriva­tiven Finanz­ instrumenten, Geldmarktkontrakten sowie Kontokorrent­b eständen und Festgeldern wird minimiert, indem nur Wertschriften gekauft werden, die mindestens ein A-Rating aufweisen und als globale Hauptbanken nur Finanzinstitute gewählt werden, die mindestens über ein A-Rating verfügen. Diese Risiken werden streng überwacht und innerhalb vorgegebener Parameter gehalten. Konzernrichtlinien sorgen dafür, dass das Kreditrisiko gegenüber Finanzinstituten begrenzt ist. Die Limite werden regelmässig überwacht und angepasst. Der Konzern erwartet keine Verluste aufgrund der Tatsache, dass die Gegenparteien ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllen ­k önnen, und hat keine Klumpenrisiken in Bezug auf Branchen oder Länder.

93


94

Bühler Finanzbericht 2014

Analyse zur Fälligkeit der Forderungen Total Buchwerte 31.12.2014 Mio. CHF

davon noch nicht überfällig Mio. CHF

625,3 – 9,7 6,5

6,5

622,1

535,1

Total Buchwerte 31.12.2013 Mio. CHF

davon noch nicht überfällig Mio. CHF

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige Forderungen

618,8

Delkredere

– 10,9 11,4

11,4

619,3

508,5

2014 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige Forderungen Delkredere Assoziierte Gesellschaften und andere nahestehende Personen Total Forderungen netto

2013

Assoziierte Gesellschaften und andere nahestehende Personen Total Forderungen netto

davon überfällig 10 – 12 Monate Mio. CHF

> 12 Monate Mio. CHF

5,4

7,2

16,6

– 0,3

– 1,5

– 6,6

5,1

5,7

10,0

7 – 9 Monate Mio. CHF

10 – 12 Monate Mio. CHF

> 12 Monate Mio. CHF

15,4

7,8

10,2

14,2

– 0,1

– 0,2

– 0,4

– 9,5

15,3

7,6

9,8

4,7

< 3 Monate Mio. CHF

4 – 6 Monate Mio. CHF

528,6

54,5

13,0

0,0

– 1,3

0,0

53,2

13,0

< 3 Monate Mio. CHF

4 – 6 Monate Mio. CHF

497,1

74,1

0,0

– 0,7

73,4

7 – 9 Monate Mio. CHF

davon überfällig

Wertberichtigungen auf Forderungen 2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

– 10,9

– 12,0

– 4,5

– 3,7

Verwendung

0,6

3,2

Auflösung

5,2

2,5

Veränderung Konsolidierungskreis

0,0

– 0,7

1. Januar Bildung

Umrechnungsdifferenzen

– 0,1

– 0,2

31. Dezember

– 9,7

– 10,9


Konsolidierte Jahresrechnung.

Liquiditätsrisiko. Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, das entsteht, wenn der Konzern nicht in der Lage ist, seine Verpflichtungen bei Fälligkeit oder zu einem vernünftigen Preis zu erfüllen. Das Konzern-Trea­s ury ist verantwortlich für die Überwachung von Liquidität, Finanzierung und Tilgung. Zudem werden die Liquiditäts- und Finanzierungs­risiken sowie die damit verbundenen Abläufe und Richtlinien durch die Geschäftsleitung kontrolliert. Bühler bewirtschaftet sein Liquiditätsrisiko auf konsolidierter Basis aufgrund geschäftspolitischer, steuerlicher, finanzieller oder aufsichtsrechtlicher Überlegungen. Als Finanzierungsquelle dient vornehmlich der freie Cashflow. Bei Bedarf kann auf zugesagte Kreditlinien zurückgegriffen werden. Das Management überwacht die Nettoliquiditätsposition des Konzerns mittels fortlaufender Prognosen, die auf erwarteten Geldflüssen basieren.

Kapitalmanagement. Zu den Hauptzielen des Konzerns gehört es, mit einem gut geführten Kapitalmanagement das Sicherstellen des Fort­b estands des Konzerns zu gewährleisten und zusätzlichen Wert für alle Stakeholder zu schaffen. Ausserdem gilt es, die Kapitalkosten zu optimieren. Bühler hat keine von Drittparteien auferlegten Kapitalvorschriften. Dies ist durch den vernachlässigbar niedrigen Bestand an Finanz­ v erbindlichkeiten gegenüber Dritten begründet. Das Konzern­m anagement überprüft regelmässig die Kapitalstruktur des Konzerns und das Eigen­k apital der Gruppengesellschaften. Per 31. Dezember 2014 betrug die Eigenkapitalquote 45,2 % (31. Dezem­ ber 2013: 44,6 % )

Buchwerte 31.12.2014 Mio. CHF

Geldflüsse Total Mio. CHF

< 1 Jahr Mio. CHF

1 – 5 Jahre Mio. CHF

> 5 Jahre Mio. CHF

193,0

193,0

193,0

0,0

0,0

0,0

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen / Gesellschaften

166,0

166,0

20,3

Verbindlichkeiten andere / passive Rechnungsabgrenzungen

344,5

90,7

55,0

344,5

339,4

5,1

Derivative Finanzinstrumente zu Absicherungszwecke netto

6,7

6,7

6,0

0,7

710,2

710,2

558,7

96,5

55,0

Total Mio. CHF

< 1 Jahr Mio. CHF

1 – 5 Jahre Mio. CHF

> 5 Jahre Mio. CHF

191,8

191,8

191,8

0,4

0,4

0,4

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen / Gesellschaften

200,1

200,1

34,1

111,0

55,0

Verbindlichkeiten andere / passive Rechnungsabgrenzungen

332,2

332,2

326,1

6,1

Derivative Finanzinstrumente zu Absicherungszwecke netto

– 1,3

– 1,3

– 1,1

– 0,2

723,2

723,2

551,3

116,9

2014 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten Verbindlichkeiten gegenüber Banken

Total

2013 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten Verbindlichkeiten gegenüber Banken

Total

Buchwerte 31.12.2013 Mio. CHF

Geldflüsse

55,0

95


96

Bühler Finanzbericht 2014

Risikobeurteilung. Der Verwaltungsrat des Bühler Konzerns beurteilt die Unter nehmensrisiken im Rahmen einer systematischen Risikoerfas­s ung und -analyse. Auf dieser Basis werden im Unternehmen Massnahmen zum Risikomanagement definiert und überwacht. Die entsprechende Verwaltungsratssitzung fand am 15. Dezember 2014 statt.

2014

Schätzung der Marktwerte. Marktwerte von Finanzinstrumenten, die an Märkten aktiv gehandelt werden, basieren auf den Börsenkursen (Angebotspreis) am Bilanzstichtag. Solche Instrumente werden als Level 1 ausgewiesen. Der Marktwert von Finanzinstrumenten, die nicht aktiv an Märkten gehandelt werden (z.B. derivative OTC-­ Instrumente), wird anhand von Bewertungsmodellen ermittelt. Falls alle zur Bewertung erforderlichen Parameter auf beobachtbaren Marktdaten basieren, wird das Instrument unter Level 2 ausgewiesen. Basieren ein oder mehrere Parameter auf nicht beobachtbaren Marktdaten, wird das Instrument als ­L evel 3 klassiert. Sowohl im Berichtsjahr wie auch im Vorjahr haben keine Transfers innerhalb der Levels stattgefunden.

Mio. CHF

Finanzaktiven «at fair value through profit or loss»

Level 1

Level 2

39,6 3,8

Finanzaktiven «available for sale»

6,1

Total Finanzaktiven

39,6

9,9

0,0

Level 1

Derivative Finanzpassiven

Finanzaktiven «at fair value through profit or loss»

49,5

16,4

0,0

16,4

Mio. CHF

Level 2

Level 3

Total

16,4

24,3

24,3 8,4

Finanzaktiven «available for sale»

6,3 24,3

14,7

0,0

2,6

Derivative Finanzpassiven Total Finanzpassiven

6,1 0,0

Derivative Finanzaktiven Total Finanzaktiven

3,8

16,4

Total Finanzpassiven

Total

39,6

Derivative Finanzaktiven

2013

Level 3

8,4 6,3 0,0

39,0

0,0

2,6

2,6

2,6


Konsolidierte Jahresrechnung.

1 Umsatzerlöse Im Berichtsjahr wurden Umsatzerlöse aus Fertigungsaufträgen im Um­fang von CHF 1 513,7 Mio. (Vorjahr: CHF 1 478,5 Mio.) mit der «Percen­t age-of-Completion»-Methode ermittelt.

2 Andere betriebliche Erträge 2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Erträge aus Konsortialgeschäft

2,1

10,2

Zinsertrag aus Kundenfinanzierungen

2,2

1,4

Mietertrag

0,3

0,4

Gewinn aus Verkauf von Sachanlagen

0,4

0,8

Gewinn aus Verkauf von Geschäftsbereichen

0,0

22,5

Nettoergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften

1,1

1,1

Andere betriebliche Erträge mit Nahestehenden

0,0

1,2

Übrige

25,5

31,5

Total

31,6

69,1

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Löhne und Gehälter

591,1

584,2

Sozialversicherungs- und Vorsorgeaufwand

110,6

94,0

58,2

54,3

759,9

732,5

«Übrige» enthält diverse Positionen, die einzeln betrachtet unwesentlich sind und keiner der aufgeführten Kategorien zugeordnet werden können.

3 Personalaufwand

Übriger Personalaufwand Total

97


98

Bühler Finanzbericht 2014

4 Andere betriebliche Aufwendungen Administration

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

101,5

100,4

Mieten, Leasinggebühren, Abgaben

31,5

33,2

Energie, Unterhalt, Reparaturen

31,6

32,5

Reisekosten

72,1

75,9

Frachtkosten

64,1

70,8

Beratung

10,6

15,1

Marketing

18,0

15,7

Vermittlungsgebühren Agenten

14,0

18,2

Garantiekosten, Verlustgeschäfte

3,7

1,4

Andere betriebliche Aufwände mit Nahestehenden

24,9

25,2

Übrige

30,6

38,7

402,6

427,1

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Total

5 Finanzerfolg Zinserträge

5,4

4,3

– 0,7

– 0,9

Total Zinserfolg

4,7

3,4

Realisierte Gewinne aus Wertschriften

5,9

4,7

Realisierte Verluste aus Wertschriften

0,0

– 5,0

Total Wertschriftenerfolg

5,9

– 0,3

Zinsaufwände

Zinserträge gegenüber nahestehenden Personen / Gesellschaften

1,4

1,4

Zinsaufwände gegenüber nahestehenden Personen / Gesellschaften

– 2,5

– 2,3

Total Zinserfolg gegenüber nahestehenden Personen / Gesellschaften

– 1,1

– 0,9

Marktwertanpassungen

– 0,7

0,1

Währungsgewinne und -verluste

– 4,0

4,5

Übriger Finanzertrag und -aufwand

– 2,1

– 0,1

2,7

6,7

Total

Der Fremdwährungsgewinn von CHF 5,9 Mio. (Vorjahr: Verlust von CHF – 0 ,3 Mio.) wurde durch die positive Fremdwährungsentwicklung der Hauptwährungen beeinflusst. Der Zinserfolg, inkl. Zinserfolg ­g egenüber Nahestehenden, beträgt CHF 3,6 Mio. (Vorjahr: CHF 2,5 Mio.) und verblieb auf tiefem Niveau aufgrund historisch tiefer Zinssätze.

Der positive Effekt aus der Vermögensallokation wurde zum Teil durch die Fremdwährungsverluste von CHF – 4,0 Mio. (Vorjahr: CHF 4,5 Mio. Gewinn) neutralisiert. Obwohl die Volatilität in wichtigen Währungen gering blieb, werteten sich weniger bedeutende Wäh­ rungen gegenüber dem CHF weiter ab (z. B. RUB).


Konsolidierte Jahresrechnung.

6 Steuern 6.1 Ertragssteuern Angefallene Ertragssteuern der Berichtsperiode

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

– 38,6

– 37,6

Angefallene Ertragssteuern der Vorperioden

3,3

3,3

Latente Steuern aus temporären Differenzen

– 1,0

– 2,1

Latente Steuern aus der Erfassung steuerlicher Verlustvorträge

10,3

13,1

Latente Steuern aus Steuersatzänderungen

– 0,4

– 0,1

– 26,4

– 23,4

11,0

0,2

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

147,3

146,2

– 28,9

– 22,8

– 0,4

– 3,7

Total Total im Eigenkapital direkt erfasste Steuern

6.2 Analyse der Steuerbelastung Ergebnis vor Steuern Komponenten des Steueraufwands: Ertragssteuern zum erwarteten Steuersatz Steuerlich unwirksame Aufwände und Erträge Steueraufwand aus früheren Perioden Latente Steuern aus Steuersatzänderungen Einfluss steuerlicher Verlustvorträge

3,3

3,3

– 0,4

– 0,1

1,9

0,1

– 4,6

– 2,1

2,7

1,9

– 26,4

– 23,4

17,9 %

16,0 %

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

unbeschränkt

85,4

68,1

in mehr als 5 Jahren

20,5

8,5

in 2 – 5 Jahren

23,0

8,7

2,3

1,5

131,2

86,8

108,9

70,8

5,8

4,9

Einfluss nicht aktivierter Steuern auf Verlusten Andere Effekte netto Total Ertragssteuern Total Ertragssteuern in % des Ergebnisses vor Steuern

Der erwartete Steuersatz beträgt 19,6 % (Vorjahr 15,6 % ) und setzt sich aus dem gewichteten Durchschnitt der für die Ertragssteuer zur Anwendung gelangenden lokalen Steuersätze zusammen. Die effektive Steuerquote hat sich im Vergleich zu 2013 (16,0 % ) auf 17,9 % erhöht. Dazu beigetragen haben insbesondere eine nachhaltige Steuerplanung sowie ein spezifischer Gewerbesteuer­ e rlass in Deutschland im Vorjahr.

6.3 Steuerliche Verlustvorträge Verfall

innerhalb 1 Jahres Total Davon in den latenten Steuern berücksichtigte Verlustvorträge Steuereffekt auf unberücksichtigten Verlustvorträgen

Die Veränderung der steuerlich verrechenbaren Verlustvorträge stammt einerseits aus der Nutzung von Verlustvorträgen insbesondere in Brasilien und den USA sowie andererseits durch einen Zugang neuer Verlustvorträge insbesondere in Deutschland, Spanien, Südostasien und China.

99


100

Bühler Finanzbericht 2014

7 Entwicklung der Sachanlagen Anschaffungswerte

Renditeliegenschaften Mio. CHF

Grundstücke und Gebäude Mio. CHF

Maschinen und technische Anlagen Mio. CHF

Übrige Sachanlagen Mio. CHF

Anlagen im Bau Mio. CHF

Total Mio. CHF

652,4

Bestand 1. Januar 2013

0,4

249,1

248,5

130,0

24,4

Zugänge

0,0

6,6

15,4

10,9

52,3

85,2

Abgänge

0,0

– 0,3

– 7,3

– 5,5

– 4,6

– 17,7

Veränderungen Konsolidierungskreis

0,0

1,9

1,2

– 0,6

0,0

2,5

Umgliederungen

0,0

1,1

14,3

2,5

– 14,9

3,0

Umrechnungsdifferenzen

0,0

– 3,3

– 2,9

– 2,0

– 1,4

– 9,6

Bestand 31. Dezember 2013

0,4

255,1

269,2

135,3

55,8

715,8

Zugänge

0,0

11,6

21,5

7,6

14,4

55,1

Abgänge

0,0

– 0,3

– 9,0

– 13,3

– 0,3

– 22,9 0,9

Veränderungen Konsolidierungskreis

0,0

0,0

0,3

0,6

0,0

Umgliederungen

0,0

25,4

16,2

2,8

– 44,1

0,3

Umrechnungsdifferenzen

0,0

6,0

5,1

1,0

2,0

14,1

Bestand 31. Dezember 2014

0,4

297,8

303,3

134,0

27,8

763,3

Bestand 1. Januar 2013

0,0

– 64,4

– 144,0

– 96,4

– 0,3

– 305,1

Zugänge

0,0

– 6,9

– 17,4

– 12,5

0,0

– 36,8

Abgänge

0,0

0,2

4,8

4,3

0,0

9,3

Veränderungen Konsolidierungskreis

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Abschreibungen

Wertminderungen

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Umgliederungen

0,0

0,0

– 3,5

0,4

0,0

– 3,1

Umrechnungsdifferenzen

0,0

0,5

0,9

1,3

0,0

2,7

Bestand 31. Dezember 2013

0,0

– 70,6

– 159,2

– 102,9

– 0,3

– 333,0

Zugänge

0,0

– 7,3

– 19,0

– 11,4

0,0

– 37,7

Abgänge

0,0

0,1

8,1

12,3

0,0

20,5

Veränderungen Konsolidierungskreis

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Wertminderungen

0,0

0,0

– 2,1

– 0,3

0,0

– 2,4

Umgliederungen

0,0

0,0

– 0,3

– 0,3

0,0

– 0,6

Umrechnungsdifferenzen

0,0

– 0,9

– 1,3

– 0,6

0,0

– 2,8

Bestand 31. Dezember 2014

0,0

– 78,7

– 173,8

– 103,2

– 0,3

– 356,0

Buchwerte Bestand 1. Januar 2014

0,4

184,5

110,0

32,4

55,5

382,8

Bestand 31. Dezember 2014

0,4

219,1

129,5

30,8

27,5

407,3

Die Wertminderung von CHF – 2 ,4 Mio. ergab sich aufgrund einer Restrukturierung einer Produktionsstätte in Deutschland. Die Verkehrswerte der Renditeliegenschaften betragen im Berichtsjahr CHF 1,5 Mio. (Vorjahr: CHF 1,5 Mio.). Die Gruppe ist analog zum Vorjahr kein Finan­z ierungs-Leasing als Leasingnehmer eingegangen. Die Brandversicherungswerte (in der Regel Neuwerte) der Sach­a n­

lagen betragen per 31. Dezember 2014 CHF 939,4 Mio. (Vorjahr: CHF 979,8 Mio.). Der Net­t o­v erlust aus dem Verkauf von Sachanlagen beträgt CHF – 0 ,4 Mio. (Vorjahr: Nettogewin CHF 0,1 Mio.). Die nicht bilanzierten Verpflichtungen für Grundstücke und Gebäude, Maschinen und technische A­n ­lagen sowie übrige Sach­a nlagen betragen CHF 69,8 Mio. (Vorjahr: CHF 17,3 Mio.).


Konsolidierte Jahresrechnung.

8 Entwicklung der immateriellen Anlagen Anschaffungswerte Bestand 1. Januar 2013

Goodwill Mio. CHF

Übrige immaterielle Anlagen Mio. CHF

Total Mio. CHF

396,1

252,8

143,3

Zugänge

0,0

2,9

2,9

Abgänge

0,0

– 0,8

– 0,8

Veränderungen Konsolidierungskreis

5,8

3,9

9,7

Umgliederungen

0,0

– 3,1

– 3,1

Umrechnungsdifferenzen

1,3

– 0,3

1,0

259,9

145,9

405,8

Bestand 31. Dezember 2013 Zugänge

0,0

2,7

2,7

Abgänge

0,0

– 2,2

– 2,2

Veränderungen Konsolidierungskreis

8,8

7,1

15,9

Umgliederungen

0,0

0,1

0,1

Umrechnungsdifferenzen

4,4

1,7

6,1

273,1

155,3

428,4

Bestand 31. Dezember 2014

Abschreibungen Bestand 1. Januar 2013

– 11,0

– 61,8

– 72,8

Zugänge

0,0

– 20,5

– 20,5

Abgänge

0,0

0,4

0,4

– 18,3

0,0

– 18,3

Veränderungen Konsolidierungskreis

0,0

0,0

0,0

Umgliederungen

0,0

3,1

3,1

Umrechnungsdifferenzen

0,3

0,2

0,5

– 29,0

– 78,6

– 107,6

Zugänge

0,0

– 20,2

– 20,2

Abgänge

0,0

2,2

2,2

Wertminderungen

0,0

0,0

0,0

Veränderungen Konsolidierungskreis

0,0

0,0

0,0

Umgliederungen

0,0

0,0

0,0

– 0,7

– 1,1

– 1,8

– 29,7

– 97,7

– 127,4

Bestand 1. Januar 2014

230,9

67,3

298,2

Bestand 31. Dezember 2014

243,4

57,6

301,0

Wertminderungen

Bestand 31. Dezember 2013

Umrechnungsdifferenzen Bestand 31. Dezember 2014

Buchwerte

Der Zugang an Goodwill und immateriellen Anlagen aus Konsolidierungskreisveränderungen ist auf die Akquisitionen im Berichtsjahr zurückzuführen (siehe Anhang 22).

Die übrigen immateriellen Anlagen umfassen im Wesentlichen Kundenbeziehungen, Technologie, Patente und Software.

101


102

Bühler Finanzbericht 2014

9 Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften Nettobuchwerte Bestand 1. Januar

Anteiliges Eigenkapital Mio. CHF

Goodwill Mio. CHF

Total 2014 Mio. CHF

Total 2013 Mio. CHF

10,6

7,3

17,9

9,9

Umgliederungen

0,0

0,0

0,0

0,0

Zugänge

0,0

0,0

0,0

6,8

Wertminderungen

0,0

0,0

0,0

0,0

Anteil am Nettoergebnis

1,1

0,0

1,1

1,3

Erhaltene Dividende

– 0,9

0,0

– 0,9

– 0,2

Umrechnungsdifferenzen

– 0,1

0,0

– 0,1

0,1

Bestand 31. Dezember

10,7

7,3

18,0

17,9

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

19,7

18,8

1,1

1,3

Anlagevermögen

11,2

11,9

Umlaufvermögen

16,6

15,5

Langfristige Verbindlichkeiten

10,9

11,7

Kurzfristige Verbindlichkeiten

6,6

5,1

10,3

10,6

Die Umrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral im sonstigen ­E rgebnis («other comprehensive income») erfasst. Der Anteil am ­N ettoergebnis wird in der Erfolgsrechnung unter der Position «Andere betriebliche Erträge» ausgewiesen.

Kumulierte Werte der assoziierten Gesellschaften Umsatzerlöse anteilig Reingewinn anteilig Bilanzwerte:

Eigenkapital

Bei den assoziierten Gesellschaften handelt es sich hauptsächlich um zwei Gesell­s chaften im südeuropäischen Raum und eine Gesellschaft in der Schweiz. Die Beteiligungsquote von Bühler an diesen Gesellschaften beträgt 26 % , 30 % bzw. 35 % . Die Werte basieren auf verfügbaren Vorschauabschlusszahlen per 31. Dezember 2014.


Konsolidierte Jahresrechnung.

10 Langfristige Finanzanlagen Fälligkeit 1– 5 Jahre Mio. CHF

> 5 Jahre Mio. CHF

Total Mio. CHF

Wertschriften

0,0

0,0

0,0

Überschüsse aus Personalvorsorge

0,0

2,4

2,4

Darlehen an nicht konsolidierte Gesellschaften

0,9

0,0

0,9

Darlehen an assoziierte Gesellschaften

17,3

0,0

17,3

Übrige langfristige Finanzanlagen

72,3

6,1

78,4

Total

90,5

8,5

99,0

Fälligkeit 1– 5 Jahre Mio. CHF

> 5 Jahre Mio. CHF

Total Mio. CHF

Wertschriften

0,0

1,7

1,7

Überschüsse aus Personalvorsorge

0,0

5,0

5,0

Darlehen an nicht konsolidierte Gesellschaften

1,6

0,0

1,6

Darlehen an assoziierte Gesellschaften

18,4

0,0

18,4

Übrige langfristige Finanzanlagen

72,1

4,6

76,7

Total

92,1

11,3

103,4

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

31. Dezember 2014

31. Dezember 2013

11 Latente Steuerguthaben und -schulden Nettobuchwerte Sachanlagen

– 16,6

– 15,9

Personalvorsorge

24,0

14,0

Rückstellungen

– 3,3

– 0,1

– 75,5

– 76,0

30,5

20,2

Total

– 40,9

– 57,8

Davon in der Bilanz ausgewiesen als latente Steuerschulden

– 82,6

– 87,8

Davon in der Bilanz ausgewiesen als latente Steuerguthaben

41,7

30,0

Übrige Positionen Verlustvorträge

Die Veränderung der latenten Steuerguthaben im Bereich Personal­ vorsorge ergibt sich primär aus einer signifikanten Erhöhung der Netto­v orsorgeverpflichtung (siehe Anhang 17). Latente Steuergut­ haben und -­ schulden werden jeweils verrechnet, wenn ein gesetzlich durchsetzbares Recht dazu besteht, diese zu verrechnen, und wenn sich die laufenden Ertragssteuerberechnungen auf die gleiche Veranlagungsbehörde beziehen.

103


104

Bühler Finanzbericht 2014

12 Vorräte

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

Bruttowert Mio. CHF

Wertberichtigung Mio. CHF

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

149,5

– 19,2

130,3

123,2

Unfertige Erzeugnisse

53,8

– 11,3

42,5

41,8

Fertigerzeugnisse und Waren

78,5

– 4,9

73,6

68,5

Aufträge in Arbeit

89,5

– 3,5

86,0

84,3

Lieferantenanzahlungen

25,1

0,0

25,1

17,2

396,4

– 38,9

357,5

335,0

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Total

Die im Vorjahr von den Vorratsbeständen in Abzug gebrachten Wert­ ­­berichtigungen betrugen CHF – 37,6 Mio. Im Berichtsjahr wurden gesamthaft keine wesentlichen Wertberichtigungen aus dem Vorjahr aufgelöst.

13 Fertigungsaufträge Fertigungsaufträge in Arbeit

308,4

353,8

Anzahlungen von Kunden

– 106,3

– 145,8

Nettoguthaben aus Fertigungsaufträgen

202,1

208,0

Fertigungsaufträge in Arbeit

– 24,4

– 54,0

– 363,8

– 279,1

Nettoverbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen

– 388,2

– 333,1

Aufgelaufene Kosten und realisierte Gewinne

1 690,1

1 586,8

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

508,1

513,6

Anzahlungen von Kunden

14 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AA gegenüber Dritten AA gegenüber nicht konsolidierten Gesellschaften

4,2

3,3

AA gegenüber assoziierten Personen / Gesellschaften

0,6

1,3

AA gegenüber nahestehenden Personen / Gesellschaften Delkredere Total

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Lieferantenkredite im Betrag von CHF 79,4 Mio. (Vorjahr: CHF 106,1 Mio.) enthalten, die im Rahmen der Treasury-Strategie gewährt wurden und grundsätzlich über eine hohe Marktliquidität verfügen. Davon sind CHF 34,5 Mio. (Vorjahr: CHF 50,3 Mio.) nicht innerhalb der nächsten zwölf Monate fällig.

0,1

0,1

– 9,7

– 10,1

503,3

508,2


Konsolidierte Jahresrechnung.

15 Andere Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzungen Mehrwertsteuerguthaben

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

37,9

38,0

Andere Forderungen 56,8

39,1

AA gegenüber nicht konsolidierten Gesellschaften

AA gegenüber Dritten

1,1

3,9

AA gegenüber assoziierten Gesellschaften

0,4

0,2

AA gegenüber nahestehenden Personen / Gesellschaften

0,0

2,6

22,6

28,1

0,0

– 0,8

118,8

111,1

Aktive Rechnungsabgrenzungen Delkredere Total

16 Wertschriften und derivative Finanzinstrumente Termin­­­ge­s chäfte und Optionsgeschäfte mit Banken werden hauptsächlich zur Absicherung der Währungsrisiken abgeschlossen. Per 31. De­z em­­ber 2014 bestanden die folgenden offenen Positionen: Kontraktwert oder zugrunde liegender Nominalwert

16.1 Derivative Finanzinstrumente

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Positiver Marktwert 2014 Mio. CHF

Negativer Marktwert

2013 Mio. CHF

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Währungsinstrumente Devisenterminkontrakte

745,2

584,7

3,6

6,8

16,0

2,0

AA held for trading

443,0

222,1

1,4

4,1

7,1

0,6

AA Cashflow Hedges (effektiver Teil)

302,2

362,6

2,2

2,7

8,9

1,4

61,7

194,0

0,2

1,6

0,4

0,6

Total Währungsinstrumente

806,9

778,7

3,8

8,4

16,4

2,6

Summe der derivativen Finanzinstrumente

806,9

778,7

3,8

8,4

16,4

2,6

781,5

738,8

3,7

8,2

15,6

2,6

25,4

39,9

0,1

0,2

0,8

0,0

Währungsoptionen (OTC)

davon in den Wertschriften und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten enthalten davon in den übrigen langfristigen Finanzanlagen und Finanzverbindlichkeiten enthalten

105


106

Bühler Finanzbericht 2014

USD Mio. CHF

EUR Mio. CHF

Übrige Währungen Mio. CHF

Total 2014 Mio. CHF

Total 2013 Mio. CHF

Devisenterminkontrakte

256,2

375,1

113,9

745,2

584,7

AA held for trading

159,6

172,5

110,9

443,0

222,1

AA Cashflow Hedges

96,6

202,6

3,0

302,2

362,6

Währungsoptionen (OTC)

13,8

47,9

0,0

61,7

194,0

Total Währungsinstrumente

270,0

423,0

113,9

806,9

778,7

Total derivative Finanzinstrumente

270,0

423,0

113,9

806,9

778,7

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Währungsinstrumente

Positive Wiederbeschaffungswerte sind in den Wertschriften oder in den langfristigen Finanzanlagen, negative Wiederbeschaffungswerte in den Finanzverbindlichkeiten enthalten.

16.2 Wertschriften Aktien

4,2

4,4

10,4

0,0

Derivative Finanzinstrumente

3,7

8,2

Marchzinsen aus Anleihen

0,1

0,0

Übrige Wertschriften

24,9

19,9

Total Wertschriften

43,3

32,5

Anleihen


Konsolidierte Jahresrechnung.

17 Personalvorsorge Die grössten leistungsorientierten Pläne bestehen in der Schweiz und in Deutschland. Die leistungsorientierte Vorsorgepläne in der Schweiz werden über rechtlich eigenständige und unabhängige Vorsorgeeinrichtungen finanziert. Die Finanzierung dieser Vorsorgeeinrichtungen ist abgesehen von teilweise notwendigen Spezialeinlagen so ausgestaltet, dass die künftigen Verbindlichkeiten durch aktuelle und künftige Beiträge gedeckt sind. Die leistungsorientierten Vorsorgepläne in Deutschland sind teilweise nicht ausgesondert und damit nicht mit Kapital unterlegt. Vorsorgepläne in der Schweiz. Die Versicherungspläne sind im Reglement der Pensionskasse Bühler AG und der Pensionskasse Attika der Bühler AG festgelegt. Diese Vorsorgepläne werden als leistungsorientierte Pensionspläne erfasst. Die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge werden in Prozent des versicherten Lohns definiert. Unter dem Schweizer Recht garantiert die Pensionskasse den Planteil­n ehmern bei einem individuellen Austritt das jährlich bestätigte Altersguthaben. Der Stiftungsrat legt die Verzinsung dieser ­A ltersguthaben jährlich fest. Die Altersrente ergibt sich aus dem zum Pensionierungszeitpunkt vorhandenen Altersgut­h aben multipliziert mit den im Reglement festgelegten Umwandlungssätzen. Der Arbeitnehmer hat die Möglichkeit, die Altersleistungen als Kapital zu beziehen. Die Invaliden- und die Ehegattenrente sind in Prozent des versicherten Lohns definiert. Es liegt im Ermessen des Stiftungsrats, die Renten anzupassen, sofern der Deckungsgrad dies unter Berücksichtigung der notwendigen freien Mittel (gemäss Vorschriften des Schweizer Rechts) zulässt.

Im Vorjahr resultierte aufgrund einer Änderung des Umwandlungssatzes ein Gewinn von CHF 25,1 Mio., der im Personalaufwand erfasst wurde. Dies war Teil einer umfassenden Restrukturierung der Pensionskasse, die zu einer signifikanten Reduktion der Netto­ vorsorgeverpflichtung geführt hat. Zusätzlich hat sich die Bühler AG verpflichtet, eine Unterdeckung der Pensionskasse auszugleichen. Da die Pensionskasse nach der Re­ strukturierung keine Unterdeckung mehr aufwies, wurde der zurückgestellte Betrag im 2014 wieder aufgelöst (CHF 13,8 Mio.). Vorsorgepläne in Deutschland. Die Pläne der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland sehen leistungsorientierte (defined benefit) Leistungen vor, abhängig von der Länge der Dienstzeit und / o der dem letzten pensionsfähigen Lohn. Es handelt sich hierbei um ein direktes Leistungsversprechen (Direktzusage) der Firma an die Mitarbeiter, das Ruhegelder als Altersrente, vorzei­t ige Altersrenten, Invalidenrenten sowie Hinterbliebenengelder als Witwenrente und Waisenrente vorsieht. Im Falle der Pensionierung wird der entsprechende Betrag als monatliche Rente ausgezahlt. Die Rente muss gemäss der Gesetzgebung alle drei Jahre angepasst werden, wobei die Anpassung gemäss der Veränderung des Verbraucherpreisindex bzw. basierend auf den Steigerungen vergleichbarer Lohngruppen erfolgt. Die Verpflichtungen aus betrieblicher Altersversorgung werden als Pensionsrückstellungen auf der Passivseite der Bilanz der jeweiligen Firma ausgewiesen. Zur Kapitalunterlegung der Direktzusage wurde von der Bühler GmbH, Braunschweig, 2008 ein Treuhandmodell eingeführt. Im Berichtsjahr haben k­ eine materiellen Unternehmens­ zusammenschlüsse /  P lankürzungen und Abgeltungen stattgefunden. Übersicht über die leistungsorientierten Pläne. Nachstehend sind die leistungsorientierten Pläne sowie die aktuarischen Annahmen, die in Übereinstimmung mit IAS 19 definiert wurden, zusammengefasst.

17.1 Versicherungsmathematische Annahmen

2014

2013

Abzinsungssatz

2,1 %

2,7 %

Erwartete Lohnerhöhungen

1,4 %

1,4 %

Erwartete Rentenerhöhungen

0,2 %

0,2 %

107


108

Bühler Finanzbericht 2014

17.2 Entwicklung des Barwerts der Verpflichtungen und des Planvermögens

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Barwert der Verpflichtungen per 1. Januar

1 202,7

1 207,8

Zinsaufwand

32,1

32,0

Laufender Dienstzeitaufwand (Arbeitgeber)

21,5

25,1

Arbeitnehmerbeiträge

17,4

21,9

0,0

– 25,1

Ein- und (aus-)bezahlte Leistungen

– 64,9

– 68,9

Unternehmenszusammenschlüsse

0,0

– 16,0

Plankürzungen und Abgeltungen

0,0

0,0

Andere Effekte

1,2

0,7

Versicherungsmathematischer (Gewinn) Verlust auf den Verpflichtungen

73,8

24,4

Wechselkursänderungen

– 0,6

0,8

1 283,2

1 202,7

1 157,7

1 055,8

Planänderungen

Barwert der Verpflichtungen per 31. Dezember Entwicklung des Planvermögens Wert des Planvermögens per 1. Januar Erwarteter Ertrag aus dem Planvermögen

30,5

28,7

Arbeitgeberbeiträge

14,7

100,8

Arbeitnehmerbeiträge

17,4

21,9

– 64,9

– 68,9

Unternehmenszusammenschlüsse

0,0

– 14,3

Plankürzungen und Abgeltungen

0,0

0,0

Andere Effekte

0,0

0,0

29,7

33,1

0,0

0,6

Wert des Planvermögens per 31. Dezember

1 185,1

1 157,7

Effektive Erträge (Verluste) aus dem Planvermögen

60,2

61,8

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

– 29,7

– 33,1

0,0

47,8

Ein- und ausbezahlte Leistungen

Ertrag auf dem Planvermögen exkl. Zinsen Wechselkursänderungen

17.3 Neubewertung Personalvorsorge Ertrag auf dem Planvermögen exkl. Zinsen Versicherungsmathematischer Verlust (Gewinn) auf den Verpflichtungen: AA Änderung demografische Annahmen AA Änderung finanzielle Annahmen

83,4

3,5

AA Anpassung aufgrund von Erfahrungswerten

– 9,6

– 26,9

Auswirkung Veränderung Asset Ceiling

– 2,4

12,0

0,7

0,0

42,4

3,3

246,3

203,9

Andere Effekte Neubewertung erfasst im sonstigen Ergebnis Kumulierter Betrag erfasst im sonstigen Ergebnis


Konsolidierte Jahresrechnung.

17.4 Entwicklung des in der Bilanz per Ende Jahr erfassten Betrags

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Barwert der finanzierten Verpflichtungen

1 283,2

1 202,7

Planvermögen

1 185,1

1 157,7

Differenz

98,1

45,0

Veränderung Asset Ceiling

10,5

12,6

108,6

57,6

In der Bilanz zu erfassendes Passivum (Aktivum) Davon als separates Aktivum Davon als separates Passivum

17.5 Pensionskosten in der Erfolgsrechnung Laufender Dienstzeitaufwand (Arbeitgeber)

– 2,4

– 5,0

111,0

62,6

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

22,0

25,1

Nettozinsaufwand Personalvorsorge

1,6

3,4

Planänderungen

0,0

– 25,1

Auswirkungen von Plankürzungen und Abgeltungen

0,0

0,0

Andere Effekte

0,9

0,6

Wechselkursänderungen

0,0

0,0

In der Erfolgsrechnung erfasster Aufwand (Ertrag)

24,5

4,0

Davon Dienstzeit- und Administrationsaufwand

22,6

0,6

1,9

3,4

Davon Nettozinsaufwand auf der / dem Nettovorsorgeverpflichtung / -vermögen

2015 Mio. CHF

17.6 Schätzung Arbeitgeberbeiträge Erwartete Beiträge

27,8

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Beteiligungsinstrumente von Dritten

367,4

356,0

Schuldinstrumente von Dritten

277,3

274,9

Sonstige Immobilien

290,7

284,9

Flüssige Mittel

150,2

148,9

99,5

93,0

1 185,1

1 157,7

17.7 Hauptkategorien des Planvermögens

Andere Total Planvermögen

109


110

Bühler Finanzbericht 2014

2014 Schweiz

2014 Deutschland

2013 Schweiz

2013 Deutschland

Abzinsungssatz

2,0 %

2,5 %

2,6 %

3,5 %

Erwartete Lohnerhöhungen

1,5 %

0,0 %

1,5 %

0,0 %

Aufwand leistungsorientierte Pläne

22,4

1,6

1,7

1,8

Neubewertung Personalvorsorge

32,2

8,4

4,6

– 0,5

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

5,8

5,6

17.8 Information für die Hauptpläne

17.9 Beitragsorientierte Pläne Aufwand für beitragsorientierte Pläne

Die Diskontsätze wurden auf der Grundlage erstrangiger, festverzinslicher Industrieanleihen am Markt per Jahresende in der jeweiligen Landeswährung ermittelt. In den vergangenen Jahren hat die Lebens­e rwartung in allen wesentlichen Ländern zugenommen, in denen Bühler Pensionspläne unterhält. Die Annahmen zur Sterblichkeit basieren auf den aktuellsten verfügbaren Beobachtungen sowie auf den Generationentafeln, die die zukünftig steigenden Lebens­ erwartungen bestmöglich berücksichtigt.

A A 0,25  % Erhöhung  /   R eduktion des Diskontierungssatzes

würde zu einer Reduktion /  E rhöhung von 3 % der langfristigen Personalvor­s orgeverpflichtung führen. A A 0,25 % Erhöhung /  R eduktion der erwarteten Lohnentwicklung würde zu einer Erhöhung /  R eduktion von weniger als 1 % der langfristigen Personalvorsorgeverpflichtung führen. Die Sensitivitätsanalyse basiert auf realistisch möglichen Änderungen per Jahresende.

Sensitivitäten der wesentlichen versicherungstechnischen Annahmen. Der Diskontierungsfaktor und die zukünftige Lohnentwicklung wurden als wesentliche versicherungstechnische Annahmen definiert. Es werden die folgenden Auswirkungen auf die langfristigen Personalvorsorgeverpflichtungen erwartet:

18 Kurz- und langfristige Rückstellungen Garantierückstellungen Mio. CHF

Rückstellungen für Personalkosten Mio. CHF

Übrige Rückstellungen Mio. CHF

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Bestand 1. Januar

40,6

32,2

17,6

90,4

108,8

Bildung

23,1

5,4

18,2

46,7

44,7

– 15,7

– 9,3

– 13,8

– 38,8

– 46,4

Verwendung Auflösung

– 7,1

– 2,9

– 2,4

– 12,4

– 15,7

Veränderungen Konsolidierungskreis

0,0

0,6

0,0

0,6

– 0,3

Umgliederung

0,0

0,2

– 0,2

0,0

0,3

Barwertanpassung

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Umrechnungsdifferenzen

– 0,3

– 0,1

– 0,2

– 0,6

– 1,0

Bestand 31. Dezember

40,6

26,1

19,2

85,9

90,4

davon kurzfristig

33,9

9,0

17,2

60,1

62,8

davon langfristig

6,7

17,1

2,0

25,8

27,6

Die Garantierückstellungen werden für potenzielle Garantieverpflichtungen aus dem Verkauf von Maschinen und Anlagen gebildet. Basis für die Berechnung bilden historische Erfahrungswerte sowie bekannte Schadensfälle.

Die übrigen Rückstellungen enthalten u. a . Rückstellungen für offene Rechtsfälle, sonstige ­P rojektrisiken sowie eine Restrukturierungsrückstellung von CHF 12,1 Mio. vorwiegend in Deutschland und in Spanien.

Die Rückstellungen für Personalkosten beziehen sich in der Hauptsache auf ­L eistungen mit Langzeitcharakter wie Dienst­t reueprämien, Altersteilzeit, Jubiläumsgelder und erfolgsabhängige Beteiligungspläne.

Die Zahlungs­a b­flüsse der langfristigen Rückstel­lungen werden zu ca. 39 % (Vorjahr: 29 % ) innerhalb der nächsten drei Jahre erwartet.


Konsolidierte Jahresrechnung.

19 Aktienkapital Das Aktienkapital beträgt per 31. Dezember 2014 CHF 15,0 Mio. (Vorjahr: CHF 15,0 Mio.) und besteht aus 105 000 (Vorjahr: 105 000) Namenaktien zu nominal CHF 100 und 112 500 (Vorjahr: 112 500) Namenaktien zu nominal CHF 40.

20 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AA gegenüber Dritten

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

193,0

191,8

AA gegenüber assoziierten Gesellschaften

1,4

1,4

AA gegenüber nicht konsolidierten Gesellschaften

0,7

0,8

AA gegenüber nahestehende Personen / Gesellschaften

1,7

1,9

196,8

195,9

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Total

21 Andere kurzfristige Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungen Mehrwertsteuerschulden Vorauszahlungen

18,7

13,0

132,5

137,9

34,7

42,1

Andere Verbindlichkeiten gegenüber AA Dritten AA nicht konsolidierten Gesellschaften

2,1

1,9

AA nahestehenden Personen / Gesellschaften

14,3

28,0

Abgrenzungen für Personalaufwendungen

72,2

60,8

Andere passive Rechnungsabgrenzungen

66,6

69,7

341,1

353,4

Total

111


112

Bühler Finanzbericht 2014

22 Zu- und Abgang von Konzerngesellschaften Buchwert 2014 Mio. CHF

Verkehrswert 2014 Mio. CHF

Verkehrswert 2013 Mio. CHF

Flüssige Mittel

2,9

2,9

– 2,6

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

2,3

2,3

3,4

Andere Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzungen

0,8

0,9

– 12,9

Vorräte

5,9

6,1

0,6

Nettoguthaben aus Fertigungsaufträgen

0,0

0,0

11,2

11,9

12,2

– 0,3

Sachanlagen

0,9

0,9

2,5

Immaterielle Anlagen

4,9

7,1

3,9

Finanzanlagen

0,0

0,0

0,2

Latente Steuerguthaben

0,0

0,6

– 0,3

Anlagevermögen

5,8

8,6

6,3

Umlaufvermögen

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

– 5,4

– 5,4

– 14,9

Nettoverbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen

0,0

0,0

2,3

Kurzfristige Rückstellungen

0,0

0,0

0,0

– 6,7

– 7,2

– 1,6

– 12,1

– 12,6

– 14,2

– 0,4

– 1,5

– 1,0

0,0

0,0

1,5

– 0,4

– 1,5

0,5

6,7

– 7,7

– 1,8

0,0

Andere Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungen Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen Latente Steuerschulden Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen Veränderung Nettoaktiven Minderheitenanteil

5,2

Goodwill aus Akquisitionen

8,8

5,8

Gewinn aus Verkauf von Gesellschaften

0,0

– 22,5

Zu- (+) / Abgang (–) Konzern

13,7

– 24,4

Ausstehende Kaufpreiszahlung und andere nicht liquiditätswirksame Positionen

0,0

– 22,0

Abgegangene (–) / eingebrachte (+) flüssige Mittel

2,9

– 2,6

– 10,8

– 0,2

Mittelfluss aus Veränderungen Konsolidierungskreis

Der Goodwill in Höhe von CHF 8,8 Mio. (Vorjahr: CHF 5,8 Mio.) umfasst den Wert erwarteter Synergien aus den Akquisitionen. Im Berichtsjahr hatte die Akquisition von Wuhan Mingbo Electromechanical Equipment Co. Ltd., China, mit einem Zugang zum Konzern von CHF 9,8 Mio. den grössten Einfluss.

Wie im Vorjahr sind die akquisitionsbezogenen Kosten nicht wesentlich. In der Konzernerfolgsrechnung sind sie als «Andere betriebliche Aufwendungen» erfasst.


Konsolidierte Jahresrechnung.

2014 Akqusition der Buhler (Guangzhou) Food Machinery Co. Ltd, China. Am 30. April 2014 erwarb Bühler 80 % der Aktien an Guangzhou Jinfu Electromechanical Technology Co. Ltd., die anschliessend umbenannt wurde. Das Unternehmen produziert und vertreibt verschiedene Arten von Produktionsanlagen zur Herstellung von Reis und Weizenmehl-Nudeln. Das wichtigste Ziel dieser Akquisition ist es, Zutritt zum asiatischen Nudelmarkt in China und ausserhalb Chinas zu erlangen. Akquisition der Wuhan Mingbo Electromechanical Equipment Co. Ltd., China. Am 17. Juli 2014 erwarb Bühler 80 % der Aktien an Wuhan Mingbo Electromechanical Equipment Co. Ltd., China. Das Unternehmen produziert und vertreibt Futtermittelanlagen im Aqua-Markt in China. Gründung der Buhler Malaysia Sdn. Bhd., Kuala Lumpur. Am 7. Juli 2014 gründete Bühler die Buhler Malaysia Sdn. Bhd. mit einem Aktien­k apital von MYR 1,0 Mio. Neben Verkaufsaktivitäten erbringt die G ­ esellschaft Serviceleistungen für unsere Kunden in Malaysia. 2013 Akquisition der Bühler Haguenau S.A.S. in Haguenau, Frankreich.­ Per 8. Januar 2013 erwarb Bühler 100 % Aktien der Maes SA, die ­a nschliessend umbenannt wurde. Die Gesellschaft erbringt Service-­ leistungen für unsere Kunden im Geschäftsbereich Grain Milling in Frankreich. Gründung der Buhler Philippines Inc., Philippinen. Am 31. Januar 2013 wurde die Buhler Philippines Inc. mit einem Kapital von PHP 9,0 Mio. gegründet. Neben Verkaufsaktivitäten erbringt die Gesellschaft Serviceleistungen für unsere Kunden in den Philippinen. Gründung der Buhler Farmila Vietnam Ltd., Vietnam. Am 7. Februar 2013 wurde die Buhler Farmila Vietnam Ltd. mit einem Kapital von VND 41 760 Mio. und einem Beteiligungsanteil von 96 % gegründet. Neben Verkaufsaktivitäten erbringt die Gesellschaft Serviceleistungen für unsere Kunden in Vietnam. Gründung der Buhler (Cambodia) Ltd., Kambodscha. Per 21. Mai 2013 wurde die Buhler (Cambodia) Ltd. mit einem Kaptial von KHR 200,0 Mio. gegründet.  N eben Verkaufsaktivitäten erbringt die Gesellschaft Serviceleistungen für unsere Kunden in Kambodscha. Akquisition Wuxi NutriRice Co. Ltd., China. Per 7. Juni 2013 kaufte der Konzern die restlichen 50 % der Aktien von DSM und ist somit im Besitz von 100 % der Aktien an der Wuxi NutriRice Co. Ltd. Die ­G esellschaft produziert und verkauft angereicherte Reiskörner, die mittels einer innovativen Technologie hergestellt werden und gezielt zur Reduktion der weltweit verbreiteten Mangelernährung beitragen können. Gründung der Buhler Limited, Nigeria. Am 24. Oktober 2013 wurde die Buhler Limited mit einem Kapital von NGN 15,0 Mio. gegründet. Die Gesellschaft erbringt Serviceleistungen für unsere Kunden in ­N igeria.

23 Prüfung auf Wertminderung Die erzielbaren Beträge wurden aufgrund von Berechnungen des Nut­z ungswerts mittels einer Projektion der Geldflüsse vorgenommen. Die­s e basieren auf Budgetzahlen, die von der jeweiligen Divi­ sionsleitung gut­g eheissen wurden und eine Periode von fünf Jahren abdecken. Grundannahmen für die Berechnung des Nutzungswerts. Die folgenden Annahmen sind für die Berechnung der Nutzungswerte sensitiv: A A Bruttomarge A A Diskontsatz A A Wachstumsrate der Geldflüsse für die der Budgetperiode ­n achfolgende Zeit A A Inflation der Rohmaterialpreise A A Annahmen bezüglich Marktanteil Bruttomargen – Die Bruttomargen basieren auf durchschnittlich erreichten Werten in den der budgetierten Periode vorausgehenden drei Jahren. Diese Bruttomargen wurden auf Basis der aktuell verfügbaren Informa­t ionen sowie aufgrund erwarteter Effizienzsteigerungen über die Budgetperiode angepasst. Diskontsatz – Der Diskontsatz, mit dessen Hilfe der Gegenwartswert der zukünftigen Geldflüsse ermittelt wird, wurde auf Basis des Capital Asset Pricing Models bestimmt. Dem Capital Asset Pricing Model liegen Marktdaten wie beispielsweise der Ertrag einer 10-Jahre-­ Staatsanleihe oder die spezifische Risikoprämie des jeweiligen Landes zugrunde.
 Annahmen zur Wachstumsrate – Die in der Berechnung verwendeten ­A nnahmen entsprechen der langfristig erwarteten Wachstumsrate des operativen Geschäfts und basieren auf der Wachstumsstrategie des Konzerns. Inflation der Rohmaterialpreise – Die Einschätzungen basieren auf den Indizes zu den spezifischen Waren. Vergangene Preisschwankun­ gen für Rohmaterial wurden als Indikatoren für künftige Schwankungen miteinbezogen. Annahmen bezüglich Marktanteilen – Das Management stuft die Position der Gesellschaften, verglichen mit ihren Mitbewerbern, über die budgetierte Periode als stabil ein. Der Marktanteil sollte über die budgetierte Periode keinen wesentlichen Schwankungen unterworfen sein.

113


114

Bühler Finanzbericht 2014

Resultat der Werthaltigkeitsprüfung. Die durchgeführten Prüfungen bestätigen die Werthaltigkeit der Buchwerte des Goodwills per 31. Dezember 2014. Im Vorjahr wurde eine Wertberichtigung von CHF 18,3 Mio. erfasst – im Zusammenhang mit der Reorganisation und der danach unter den Erwartungen liegenden Geschäftsentwicklung von Leybold Optics.

Goodwill 2014

Sensitivität bezüglich Änderungen der Annahmen. Falls der Diskontsatz um 1 Prozentpunkt stiege, würde eine Wertminderung in Höhe von CHF 4,2 Mio. (Vorjahr: CHF 12,7 Mio.) entstehen. Falls die Umsatz­e rlöse um 5 % tiefer ausfallen sollten, würde der Buchwert den erziel­b aren Betrag um CHF 6,6 Mio. (Vorjahr: CHF 19,2 Mio.) übersteigen.

Buchwert Mio. CHF

Verwendete Basisdaten Diskontsatz

Wachstumsrate

Leybold Optics Verwaltungs GmbH, Alzenau

87,9

10,0 %

1,2 %

Buhler Aeroglide Corporation, Cary

61,1

10,4 %

1,2 %

Bühler Deutschland GmbH, Beilngries

41,2

10,0 %

1,2 %

Bühler Barth GmbH, Freiberg a. N.

17,8

10,0 %

1,2 %

Buhler Yijiete Color Sorting Machinery (Hefei) Co. Ltd., Hefei

7,5

11,9 %

3,1 %

Bangsheng Bio-Technology Co. Ltd., Guangzhou

7,1

11,9 %

3,1 %

Bühler Haguenau S.A.S., Haguenau

5,7

9,4 %

0,9 %

Wuhan Mingbo Electromechanical Equipment Co. Ltd., Wuhan

6,4

11,9 %

3,1 %

Andere

8,7

10,4 % – 12,3 %

0,9 % – 3,5 %

Total 31. Dezember 2014

Goodwill 2013

243,4

Buchwert Mio. CHF

Verwendete Basisdaten Diskontsatz

Wachstumsrate

Leybold Optics Verwaltungs GmbH, Alzenau

89,7

10,7 %

1,2 %

Buhler Aeroglide Corporation, Cary

55,4

10,7 %

1,2 %

Bühler Deutschland GmbH, Beilngries

42,1

10,7 %

1,2 %

Bühler Barth GmbH, Freiberg a. N.

18,2

10,7 %

1,2 %

Buhler Yijiete Color Sorting Machinery (Hefei) Co. Ltd., Hefei

7,0

11,7 %

3,1 %

Bangsheng Bio-Technology Co. Ltd., Guangzhou

6,6

11,7 %

3,1 %

Bühler Haguenau S.A.S., Haguenau

5,8

11,1 %

0,9 %

Andere

6,1

10,7 % – 12,7 %

0,9 % – 3,1 %

2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Bürgschaften, Garantien und andere Verpflichtungen

0,7

0,5

Total

0,7

0,5

Total 31. Dezember 2013

230,9

24 Eventualverbindlichkeiten


Konsolidierte Jahresrechnung.

25 Nicht bilanzierte Verpflichtungen aus Operating Leasing 2014 Mio. CHF

2013 Mio. CHF

Leasingverpflichtung bis 1 Jahr

18,3

22,1

Leasingverpflichtung ab 1– 5 Jahre

26,4

21,0

Leasingverpflichtung über 5 Jahre

7,1

7,0

51,8

50,1

Total

Diese Position beinhaltet im Wesentlichen Verpflichtungen aus lang­ fris­t igen Leasingverträgen in Brasilien, Deutschland, China, Gross­ britannien und in der Schweiz.

26 Zur Sicherung eigener ­Verpflichtungen verpfändete oder abgetretene Aktiven Im Zusammenhang mit einem langfristigen Aktionärsdar­lehen von CHF 55 Mio. (im Vorjahr kurzfristig) und offenen Rechtsfällen sind ­A k­t i­v en von CHF 45,0 Mio. bzw. CHF 1,3 Mio. (Vorjahr: CHF 45,0 Mio. bzw. CHF 0,8 Mio.) zur Sicherung eigener V ­ er­p flichtungen eingeschränkt verfügbar.

27 Forschungs- und Entwicklungskosten Der Aufwand für Forschung und Entwicklung, der im Geschäftsjahr direkt der Erfolgsrechnung belastet wurde, belief sich auf CHF 98,9 Mio. (Vorjahr: CHF 108,6 Mio.).

28 Nahestehende ­ Personen /Gesellschaften Verbindungen mit Nahestehenden. Ein Darlehen an die Aktio­n äre in der Höhe von CHF 70,0 Mio. (Vorjahr: CHF 70,0 Mio.) ist unter den langfristigen Finanzanlagen ausgewiesen. Darlehen der Aktionäre in Höhe von CHF 132,2 Mio. (Vorjahr: CHF 139,1 Mio.) sind unter den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorge­e in­rich­tungen belaufen sich per Ende 2014 auf CHF 27,0 Mio. (Vorjahr: CHF 54,3 Mio.) und beziehen sich hauptsächlich auf die umfassende Restrukturierung der Schweizer Pensionskasse. Davon sind CHF 13,5 Mio. in den langfristigen ­F inanzverbindlichkeiten (Vorjahr: CHF 27,0 Mio.) und CHF 13,5 Mio. in den anderen kurzfristigen Verbindlichkeiten (Vorjahr: 27,3 Mio.) enthalten. Andere Bilanzpositionen gegenüber nahestehenden Personen und Gesellschaften werden in den Offenlegungen separat aufgeführt. Transaktionen mit nahestehenden Personen oder Gesellschaften werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.

Leistungen an Verwaltungsrat und Konzernleitung. Die kurz­fristig fälligen Leistungen betrugen im Geschäftsjahr 2014 CHF 7,2 Mio. (Vor­jahr: CHF 8,1 Mio.). Zusätzlich wurden Aufwendungen für Personal­v orsorge und Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von CHF 1,0 Mio. (Vorjahr: CHF 1,1 Mio.) sowie Rückstellungen für erfolgsabhängige Beteiligungspläne in Höhe von CHF 1,6 Mio. (Vorjahr: CHF 2,0 Mio.) erfasst.

29 Zuwendungen der öffentlichen Hand Zuwendungen der öffentlichen Hand für bereits angefallene Aufwendungen werden mit diesen verrechnet. Durch Zuwendungen finanzierte Vermögenswerte werden mit den erhaltenen Zuschüssen verrechnet. Im 2013 wurden Zuwendungen von CHF 0,4 Mio. bezogen auf den Ertrag vereinnahmt. 2012 wurde die Errichtung einer neuen Fabrik in China für den Geschäftsbereich Die Casting durch die Regierung mit einer Zuwendung von insgesamt CHF 5,3 Mio. mitgetragen. Dieser Zuschuss wurde im Jahr 2012 direkt mit den Anlage­ zugängen verrechnet. Im Geschäftsjahr 2013 sind Zahlungen von CHF 3,7 Mio. eingegangen, und die restlichen Zahlungen von CHF 1,6 Mio. werden 2015 erwartet. Im aktuellen Geschäftsjahr wurden keine Zuwendungen der öffentlichen Hand vereinnahmt.

115


116

Bühler Finanzbericht 2014

30 Wichtige Konzerngesellschaften Name der Gesellschaft

Land

Grundkapital in Mio. lokaler Währung

Beteiligungsquote

B Fabrikation C Engineering B Vertrieb C  Dienstleistung /  Finanzierung

Zugehörigkeit

Schweiz Bühler Holding AG, Uzwil

CH

CHF 15.0

Bühler AG, Uzwil

CH

CHF 30.0

100,0 %

Bühler-Immo Betriebs AG, Uzwil

CH

CHF 0.1

Bühler Management AG, Uzwil

CH

Bühler + Scherler AG, St. Gallen

C C

Bühler Holding AG, Uzwil

100,0 %

C

Bühler Holding AG, Uzwil

CHF 0.1

100,0 %

C

Bühler Holding AG, Uzwil

CH

CHF 0.8

60,0 %

Bühler CZ s.r.o., Zamberk

CZ

CZK 265.2

100,0 %

Bühler Deutschland GmbH, Beilngries

DE

EUR 0.025

100,0 %

Bühler GmbH, Beilngries

DE

EUR 16.0

100,0 %

Bühler Deutschland Holding GmbH, Braunschweig

DE

EUR 0.025

100,0 %

Bühler Barth GmbH, Freiberg a. N.

DE

EUR 1.137

100,0 %

B

C

B

Bühler Deutschland Holding GmbH, Braunschweig

Bühler GmbH, Bergneustadt

DE

EUR 0.275

100,0 %

B

C

B

Bühler Deutschland Holding GmbH, Braunschweig

Bühler GmbH, Braunschweig

DE

EUR 12.629

100,0 %

B

C

B

Bühler Deutschland Holding GmbH, Braunschweig

Leybold Optics Verwaltungs GmbH, Alzenau

DE

EUR 0.444

100,0 %

Leybold Optics GmbH, Alzenau

DE

EUR 0.05

100,0 %

B

C

B

Buhler S.A., Madrid

ES

EUR 2.176

100,0 %

B

C

B

Bühler Haguenau S.A.S., Haguenau

FR

EUR 0.2

100,0 %

B

Buhler S.A.R.L., Paris

FR

EUR 2.55

100,0 %

Buhler UK Holdings Ltd., London

GB

GBP 3.6

100,0 %

Buhler Ltd., London

GB

GBP 1.0

100,0 %

Buhler SORTEX Ltd., London

GB

GBP 1.25

100,0 %

Control Design & Development Ltd., Peterborough

GB

GBP 0.0001

100,0 %

SORTEX Ltd., London

GB

GBP 0.001

100,0 %

Buhler Brescia Presse S.R.L., Brescia

IT

EUR 0.01

100,0 %

Buhler S.p.A., Milano

IT

EUR 2.665

100,0 %

Bühler B.V., Oldenzaal

NL

EUR 0.034

100,0 %

B

C

C

B

Bühler Holding AG, Uzwil

B

Europa B

Bühler Holding AG, Uzwil

B C

B

C

C

C

B C

Bühler AG, Uzwil Bühler Deutschland GmbH, Beilngries

B

Bühler AG, Uzwil

Bühler AG, Uzwil Leybold Optics Verwaltungs GmbH, Alzenau Bühler Holding AG, Uzwil

C

Bühler Holding AG, Uzwil Bühler Holding AG, Uzwil

B C

Bühler Holding AG, Uzwil

C

B

Buhler UK Holdings Ltd., London

B

C

B

Buhler UK Holdings Ltd., London

B

C

B

Buhler UK Holdings Ltd., London

B

Buhler UK Holdings Ltd., London

B

Bühler AG, Uzwil

B

Bühler Holding AG, Uzwil

B

Bühler Holding AG, Uzwil

C B


Konsolidierte Jahresrechnung.

Land

Grundkapital in Mio. lokaler Währung

Buhler US Holding Inc., Minneapolis

US

USD 0.05

100,0 %

Buhler Aeroglide Corporation, Cary

US

USD 0.004

100,0 %

B

C

B

Buhler US Holding Inc., Minneapolis

Buhler Inc., Minneapolis

US

USD 3.2

100,0 %

B

C

B

Buhler US Holding Inc., Minneapolis

BuhlerPrince Inc., Holland

US

USD 0.375

100,0 %

B

C

B

Buhler US Holding Inc., Minneapolis

Buhler SORTEX Inc., Stockton

US

USD 1.0

100,0 %

B

Buhler US Holding Inc., Minneapolis

Leybold Optics USA Inc., Cary

US

USD 0.1

100,0 %

B

Buhler US Holding Inc., Minneapolis

Buhler S.A., Buenos Aires

AR

ARS 1.1

100,0 %

C

B

Bühler Holding AG, Uzwil

Buhler S.A., Joinville

BR

BRL 20.685

100,0 %

C

B

Bühler Holding AG, Uzwil

Bühler Sanmak Industria de Maquinas S.A., Blumenau

BR

BRL 10.0

100,0 %

B

Bühler Holding AG, Uzwil

Buhler S.A. de C.V., Metepec

MX

MXN 50.0

100,0 %

C

B

Bühler Holding AG, Uzwil

Buhler (Private Joint Stock Co.), Teheran

IR

IRR 9250,0

100,0 %

C

B

Bühler Holding AG, Uzwil

Buhler Limited, Nairobi

KE

KES 150.0

100,0 %

B

Bühler Holding AG, Uzwil

Buhler (Pty) Ltd., Johannesburg

ZA

ZAR 11.371

100,0 %

B

Bühler Holding AG, Uzwil

Buhler Properties (Pty) Ltd., Johannesburg

ZA

ZAR 0.0001

100,0 %

Name der Gesellschaft

Beteiligungsquote

B Fabrikation C Engineering B Vertrieb C  Dienstleistung /  Finanzierung

Zugehörigkeit

Nordamerika C

B

Bühler Holding AG, Uzwil

Lateinamerika

B

Naher Osten und Afrika

B

B

C

C

Buhler (Pty) Ltd., Johannesburg

117


118

Bühler Finanzbericht 2014

Land

Grundkapital in Mio. lokaler Währung

Bangsheng Bio-Technology Co. Ltd., Guangzhou

CN

CNY 8.51

Buhler (Changzhou) Machinery Co. Ltd., Liyang City

CN

Buhler (China) Holding Co. Ltd., Wuxi

CN

Buhler (China) Machinery Manufacturing Co. Ltd., Wuxi Buhler (Guangzhou) Food Machinery Co. Ltd., Guangzhou City Buhler (Wuxi) Commercial Co. Ltd., Wuxi

Name der Gesellschaft

Beteiligungsquote

B Fabrikation C  Engineering B Vertrieb C  Dienstleistung /  Finanzierung

Zugehörigkeit

Asien

Bühler Holding AG, Uzwil

100,0 %

B

B

CNY 80.0

80,0 %

B

B

USD 65.5

100,0 %

CN

CNY 100.0

100,0 %

B

CN

CNY 51.0

80,0 %

B

CN

USD 5.5

100,0 %

B

C

B

Buhler Yijiete Color Sorting Machinery (Hefei) Co. Ltd., Hefei

CN

CNY 18.0

70,0 %

B

C

B

Buhler (China) Holding Co. Ltd., Wuxi

Wuhan Mingbo Electromechanical Equipment Co. Ltd., Wuhan

CN

CNY 5.0

80,0 %

B

C

B

Buhler (China) Holding Co. Ltd., Wuxi

Buhler Equipment (Xian) Co. Ltd., Xi’an

CN

CNY 28.0

100,0 %

B

B

Bühler Holding AG, Uzwil

Buhler Food Ingredients (Guangzhou) Co. Ltd., Guangzhou

CN

USD 3.8

100,0 %

B

B

Bühler Holding AG, Uzwil

Buhler Mechanical Equipment (Shenzhen) Co. Ltd., Shenzhen

CN

USD 0.6

100,0 %

B

B

Bühler Holding AG, Uzwil

Wuxi Buhler Machinery Manufacturing Co. Ltd., Wuxi

CN

USD 23.0

51,0 %

B

B

Leybold Optics (Beijing) Co. Ltd., Beijing

CN

CNY 10.1

100,0 %

Buhler (India) Private Ltd., Bangalore

IN

INR 100.0

100,0 %

Buhler K.K., Yokohama

JP

JPY 250.0

Buhler Asia Private Limited., Singapore

SG

Buhler Malaysia Sdn. Bhd., Kuala Lumpur

Bühler Holding AG, Uzwil C

Bühler Holding AG, Uzwil Buhler (China) Holding Co. Ltd., Wuxi Buhler (China) Holding Co. Ltd., Wuxi

B C

C

Buhler (China) Holding Co. Ltd., Wuxi

Bühler Holding AG, Uzwil

B

Bühler Alzenau GmbH, Alzenau

C

B

Bühler Holding AG, Uzwil

100,0 %

C

B

USD 1.0

100,0 %

C

B

MY

MYR 1.0

100,0 %

C

B

Buhler Asia Private Limited, Singapore

Buhler (Thailand) Ltd., Bangkok

TH

THB 110.0

100,0 %

C

B

Buhler Asia Private Limited, Singapore

PT Buhler Indonesia, Jakarta

ID

IDR 10.5

100,0 %

C

B

Buhler Asia Private Limited, Singapore

B

Bühler Holding AG, Uzwil C

Bühler Holding AG, Uzwil


Konsolidierte Jahresrechnung.

31 Antrag des Verwaltungsrats Der Verwaltungsrat beantragt an der Generalversammlung für das Ge­s chäftsjahr 2014 eine Dividende von insgesamt CHF 15,0 Mio. (Vorjahr: CHF 15,0 Mio.) oder CHF 100 (Vorjahr: CHF 100) je Namenaktie à nominal CHF 100 und CHF 40 (Vorjahr: CHF 40) je Namen­ aktie à nominal CHF 40 auszuschütten. Die bezahlte Dividende an die Aktionäre der Bühler Holding AG betrug im Geschäftsjahr 2014 CHF 15,0 Mio. (Vorjahr: CHF 18,0 Mio.).

32 Freigabe des Konzern­ abschlusses zur Veröffentlichung Der Konzernabschluss wurde vom Verwaltungsrat der Bühler Holding AG am 9. Februar 2015 zur Veröffentlichung freigegeben.

33 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Akquisition der 20 % Minderheiten in Buhler (Changzhou) Machinery Co. Ltd. Am 18. Januar 2015 übernahm Bühler die restlichen 20 % der An­teile an der Buhler (Changzhou) Machinery Co. Ltd. Beim Erwerbs­z eitpunkt der Mehrheit durch Bühler im Jahr 2006 war es das Ziel, die Veräusserer weiterhin an der Unternehmensführung zu beteiligen. Nach neun Jahren sind nun vier von sieben Veräusserern nicht mehr aktiv an der Unternehmensleitung beteiligt und weitere werden in naher Zukunft in den Ruhestand treten. Deshalb haben die Minderheitsaktionäre gemeinsam beschlossen, ihre Anteile von 20 % an Bühler zu verkaufen. Schweizerische Nationalbank (SNB) hebt den Euro-Mindestkurs auf. Am 15. Januar 2015 beschloss die Schweizerische Nationalbank, den Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro aufzuheben, was in einem sofortigen und deutlichen Rückgang des Wechselkurses resultierte. In den Tagen nach dem SNB Entscheid stabilisierte sich der Wechselkurs und erreichte nahezu Parität zum Euro. Unter der Annahme eines Wechselkurses von CHF 1 je Euro würde sich die Bilanz per 31. Dezember 2014 nicht wesentlich verändern. Das Management beobachtet die Situation weiterhin genau und wird die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe weiter zu stärken.

119


120

Bühler Finanzbericht 2014

Bericht der Revisionsstelle zur konsolidierten Jahresrechnung An die Generalversammlung der Bühler Holding AG, St. Gallen, 9. Februar 2015 Als Revisionsstelle haben wir die Konzernrechnung der Bühler Holding AG, bestehend aus Konzern­ erfolgsrechnung, Konzerngesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz, Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung, Konzerngeldflussrechnung und Anhang (Seiten 79 bis 119) für das am 31. Dezember 2014 ­a bgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit IFRS und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Imple­ mentierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards sowie den International Standards on Auditing vorgenommen. Nach ­d iesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicher­ heit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen ­s owie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser ­P rüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember 2014 abgeschlos­ sene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage in Übereinstimmung mit den IFRS und entspricht dem schweizerischen Gesetz.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestä­ tigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert. Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.

Ernst & Young AG Daniel Wüst Zugelassener Revisionsexperte (Leitender Revisor)

Bernhard Joehr Zugelassener Revisionsexperte



Herausgeber Bühler AG, 9240 Uzwil Konzept/Gestaltung New Identity Ltd., Basel Publishing-System ns.publish by Multimedia Solutions AG Druckvorstufe: Neidhart + Schön AG Text und Redaktion Bühler AG Corporate Communications, Uzwil Simone Hofer, Zürich Boris Schneider, Zürich Fotografie Ira Block, National Geographic Jim Richardson, National Geographic Thomas Schuppisser, Zürich George Steinmetz, National Geographic Raffael Waldner, Zürich Lithografie Roger Bahcic, Zürich Druck galledia, Flawil

Dieser Geschäftsbericht erscheint in englischer und deutscher Sprache. Verbindlich ist die Version in englischer Sprache.



B端hler AG CH-9240 Uzwil, Schweiz T +41 71 955 11 11 F +41 71 955 33 79 www.buhlergroup.com


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.